• Wafer

    Administrator
    Liebt das Forum
    • 06.03.2011
    • 10020
    • Privat


    [AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 48.119494
    Längengrad 16.2650013
    Prolog
    Wer kennt sie nicht, diese Begriffe 'E4 Alpin' und 'Nordalpenweg'? Nur: Wo genau verlaufen diese Wege?
    Eines vorneweg: diese beiden Wege sind großteils deckungsgleich. Aber eben nur Großteils. Also definieren wir erstmal, von was wir hier sprechen.

    Der E4
    Die Europäische Wandervereinigung hat 12 Weitwanderwege quer durch Europa entwickelt, die die europäischen Länder verbinden. Diese wurden einfach durchnummeriert und für den Namen wird ein E für Europa vorneweg gestellt. Der E4 ist mit ca. 12.000 Km der längste von allen und führt durch Zypern, Griechenland, Bulgarien, Serbien, Ungarn, Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich und Spanien.
    Der E4 kommt bei Rattersdorf aus Ungarn nach Österreich und verlässt das Land bei Gaißau am Bodensee wieder. Zunächst führt der E4 von Rattersdorf durch das Burgenland nach Norden hinauf auf den Rohrbacher Kogel. Hier teilt er sich in eine normale und eine alpine Variante. Die normale Variante führt zum Neusiedler See und weiter zur Donau über Hainburg und Wien in den Wienerwald und verläuft dann im Voralpenraum entlang nach Salzburg. Dort verlässt der normale E4 Österreich um auf dem Maximiliansweg durch die deutschen Voralpen zur Nagelfluhkette zu führen. Hier kommt er wieder nach Österreich hinein und vereinigt sich mit der alpinen Variante in Alberschwende um dann wieder als ein Weg nach Bregenz an den Bodensee zu führen und Österreich bei Gaißau wieder zu verlassen. Die Alpine Variante führt vom Rohrbacher Kogel durch die Bucklige Welt zum Semmering. Von dort hinauf auf die Rax-Schneeberg-Gruppe und über Mürzsteger Alpen, die Hochschwabgruppe, die Ennstaler Alpen mit Gesäuse, das Tote Gebirge, den Dachstein und das Tennengebirge zu den Berchtesgadener Alpen und weiter durch die Loferer und Leoganger Steinberge sowie das Kaisergebirge hinein in die Brandenberger Alpen, das Rofangebirge, den Karwendel und das Wettersteingebirge, die Lechtaler Alpen, das Lechquellengebirge sowie das Bregenzerwaldgebirge. Dort trifft er bei Alberschwende wieder mit der Normalvariante des Weges zusammen.

    Der Nordalpenweg
    Die Sektion Weitwanderer des Österreichischen Alpenvereins hat 10 Weitwanderwege quer durch Österreich entwickelt. Der erste davon ist der Nordalpenweg. Er führt hauptsächlich auf der Alpinvariante des E4 entlang. Aber eben nur hauptsächlich. Um zu starten gibt es 2 Varianten: Die Burgenlandvariante startet am Neusiedler See in Rust, führt auf dem ‘normalen‘ E4 quasi zurück zum Rohrbacher Kogel. Ab dort führt er dann auf dem E4-Alpin weiter. Da in Wien aber auch sehr viele Wanderer auf den Nordalpenweg starten wollen, gibt es noch eine Wienvariante, die am Fuße des Wienerwaldes ebenfalls auf dem ‘normalen‘ E4 startet, ein Stück auf dem E4 durch den Wienerwald führt und dann durch die Gutensteiner Alpen und über die Rax-Schneeberg-Gruppe führt um sich auf der Rax mit der Burgenlandvariante zu vereinigen.

    Auf dem ganzen Weg gibt es dann noch ab und zu Varianten, die ein besonders schwieriges oder langweiliges Stück umgehen. In Summe hat der Nordalpenweg mit seinen Varianten ca. 1.300 Km und ca. 70 Wanderetappen und ist damit einer der längsten Weitwanderwege in Österreich.

    Warum der E4 Alpin bzw. Nordalpenweg?
    Der E4 Alpin war seit meiner Jugend innerhalb unserer Familie immer das Maß der Dinge. Durch die enorme Entfernung und seine Höhenmeter aber nie wirklich als Familie machbar. Später geisterte der Weg zwar immer mal wieder in meinem Kopf umher aber nie ergab es sich, dass ich ihn angegangen bin. Einzelne Teile davon habe ich als Einzelstücke auf verschiedenen Touren kennengelernt: Z.B. war ich als Student mal 2 Wochen auf dem Lechtaler Höhenweg oder später auch mal im Bregenzerwald- und Lechquellen-Gebirge unterwegs.
    Etwas präsenter wurde der Weg als es bei Wo bin ich? mal wieder ein Rätsel von dem Weg gab. Bei der Recherche habe ich mich wiedermal ausführlich mit dem Weg beschäftigt und beschlossen ihn nun doch mal anzugehen. Es hat eine Weile gedauert aber jetzt habe ich mich auf den Weg gemacht.

    Gewanderte Etappen
    Hier werden nach und nach die gewanderten Etappen auftauchen, sobald ich sie gegangen bin. Da ich eine Familie habe und mich auch gerne an gutem Wetter orientiere, gehe ich den ganzen Weg in vielen einzelnen Etappen. Durch Schneeverhältnisse oder auch Hüttenverfügbarkeiten bedingt werde ich den Weg aber nicht immer in der richtigen Reihenfolge gehen. Hier im Bericht werde ich nach und nach die Wandertage vorstellen, wie ich sie gegangen bin. In diesem "Inhaltsverzeichnis" werde ich die Etappen aber in der Reihenfolge darstellen, wie sie üblicherweise von Ost nach West gegangen werden. Daher kann es sein, dass die Nummer der Tage nicht identisch ist mit der üblichen Nummer einer Etappe. In einzelnen Fällen gehe ich sogar manche Wegteile rückwärts. Aus gesundheitlichen Gründe steige ich lieber auf als ab. Wo eine Bergbahn ist, nutze ich diese gerne für Abstiege und steige den Weg, den ich eigentlich absteigen sollte, lieber auf und fahre mit der Bahn wieder hinunter. So habe ich es z.B. im Rofan gemacht. In den Einzel-GPX-Tracks werdet ihr das nachvollziehen können. In den Gesamt-Tracks lasse ich diese Richtungswechsel aber weg. Wenn ich nicht in der üblichen Ost-West-Richtung auf dem Nordalpenweg unterwegs bin, dann ist hier das Zeichen ↔ zu finden.​

    Burgenlandvariante
    Die Burgenlandvariante verbindet die Weinregion rund um den Neusiedler See mit den alpinen Regionen der Rax-Schneeberg-Gruppe. Von Österreichs tiefstem Punkt geht es durch das Randgebirge östlich der Mur zum Semmering und von dort hinauf auf das Raxplateau mit dem Karl-Ludwig-Haus.Wienvariante
    Die Wienvariante führt von Perchtoldsdorf zum Karl-Ludwig-Haus. Ab der Hohen Mandling gibt es 2 Wegalternativen zum Öhlerschutzhaus: Einmal über die Dürre Wand und einmal über die Hohe Wand. Ich bin ab der Hohen Mandling über die Hohe Wand bis Miesenbach gegangen und bin dann die Dürre Wand ab Reichental gewandert. Daher habe ich das hier mal in 2 separate GPX-Tracks aufgeteilt. Sonst würde die Track-Anzeige da ein paar komische Sachen anzeigen.

    Wienvariante über die Hohe Wand - Von Perchtoldsdorf bis Miesenbach
    Die Wegvariante über die Hohe Wand ist zwar die längere aber auch die schönere. Die Ausblicke von der Hohen Wand, an dessen Kante der Weg entlang führt, sind ausergewöhnlich gut!Wienvariante über die Dürre Wand - Von Reichenbach zum Waxriegelhaus
    Die Wienvariante geht zwar offiziell bis zum Karl-Ludwig-Haus aber da ich noch zum Semmering zurück musste, haben sich meine Wegvariante beim Waxriegelhaus bzw. beim Preiner Gscheid getroffen. Offiziell geht der Weg von der Neuen Seehütte hinauf zum Trinksteinsattel und von dort zum Karl-Ludwig-Haus.
    E4 Alpin / Nordalpenweg ab dem Karl-Ludwig-Haus
    Ab dem Karl-Ludwig-Haus gibt es nur noch einen E4 Alpin bzw. Nordalpenweg. Sporadisch gibt es noch Varianten des Weges, die zum normalen Nordalpenweg eine alpinere oder einfachere oder auch nur eine alternative Wegführung anbieten. Sie vereinigen sich aber immer wieder mit dem Normalweg. Aus technischen Gründen ist es leider notwendig, wie bei der Wienvariante oben, diese durch mehrere GPX-Tracks darzustellen. Details dazu bei den jeweiligen Varianten.

    Von der Biberacher Hütte nach Bregenz am Bodensee
    Das Stück vom Formarinjoch über die Göppinger Hütte und weiter zur Biberacher Hütte fehlt mir noch. Diesen Teil plane ich dieses Jahr (2024) noch zu gehen. Ab der Biberacher Hütte führt der Nordalpenweg über Damüls zum Freschenhaus und über den Hohen Freschen hinunter nach Bödele, Alberschwende und Bregenz. Vor ein paar Jahren bin ich von der Biberacher Hütte über die Braunarlspitze nach Lech gewandert. Dort schließt meine Tour vom 75. Wandertag über den Rüfikopf nach Zürs nahtlos an den Nordalpenweg an.
    Sobald ich den offiziellen Nordalpenweg vom Formarinjoch über die Göppinger Hütte zur Biberacher Hütte gegangen bin werde ich das wieder in einem Gesamttrack darstellen.

    Gosauvariante - Umgehung der alpinen Dachsteinetappen
    Die Gosauvariante führt von Bad Goisern über die Goiserer Hütte und das Gosautal sowie über die Gablonzerhütte und die Theodor-Körner-Hütte zur Hofpürglhütte und umgeht damit die hochalpinen Etappen über den Dachstein. Sie ist offiziell als Alternative mit einem A hinter der Wegnummer - hier ist es gerade die 801, also als 801A - ausgewiesen. Sie ist für Wanderer gedacht, die sich im Hochalpinen Bereich nicht ganz so sicher fühlen. Sie sollte in 2 Tagen zu bewältigen sein. Durch meinen etwas unglücklichen Schnitt war ich in Summe an 4 meiner Wandertagen auf ihr unterwegs. Und sie geht nur bis zur Hofpürglhütte. Was da fehlt bis zur Hofpürglhütte war ich schon am 34. Tag andersherum gegangen. Der Weg nach Lungötz hinunter gehört schon nicht mehr dazu. Der war nur bei mir mit an einem der Wandertage dabei. Der gehört schon wieder zu dem normalen Nordalpenweg.

    Brandenberger Talvariante
    Die oben vorgestellte Route durch die Brandenberger Alpen führt von Kufstein über den Pendlingkamm nach Pinegg und von dort direkt auf die Berge des Rofan. Der regulär markierte Nordalpenweg / E4 Alpin führt ab dem Stimmersee zum Dreibrunnenjoch nach Thiersee und dann entlang von Glemmbach, Ellbach und Brandenberger Ache zum Kaiserhaus in Pinegg und von dort oberhalb der Steinberger Ache nach Steinenberg am Rofan. Von dort führt er entlang der Bergflanken hinauf ins Rofangebirge wo er am Zireiner See wieder auf die oben beschriebene Variante trifft. Das ist mir aber alles etwas zu viel Talweg und zu wenig E4 Alpin. Daher habe ich für meine Tour beschlossen den Pendlingkamm als Hauptweg vorzuschlagen und den offiziellen Nordalpenweg hier lieber als Variante vorzustellen.

    Der Nordalpenweg über die Loferer Steinberge
    Die oben dargestellte Route von Lofer über die Loferer Alm zum Skigebiet Steinplatte mit dem Parkplatz Steinplatte und weiter zum Straubinger Haus ist eigentlich die Alternativvariante. Der offizielle Nordalpenweg und damit natürlich auch der E4 Alpin führen über die Loferer Steinberge zur Schmidt-Zabierow-Hütte und über den Pillersee und Waidring zum Parkplatz an der Steinplatte. Ab dort geht es dann wieder als nur ein Weg weiter zum Straubinger Haus.
    Ich bin auf meiner Tour die Strecke anders herum gelaufen. Das lag bei mir an zeitlichen Restriktionen, die ich hatte. Auch ist zu beachten, dass der Nordalpenweg in den Loferer Steinbergen erst kürzlich verlegt wurde. Der Weg über den Grießbacher Steig wurde zugunsten des Weges über das Wehrgrubenjoch verlegt.

    Der Nordalpenweg im Wettersteingebirge
    Der Nordalpenweg im Wettersteingebirge führt von Leutasch hinauf zur Meilerhütte und wieder hinunter zur Bockhütte um über die Reintalangerhütte und die Knorrhütte hinauf auf das Zugspitzplatt zu führen. Im weiteren Verlauf führt uns der Weg hinauf auf den Kamm und abwärts über den Klettersteig Stopselzieher hinunter zur Wiener Neustädter Hütte. Von ihr geht es hinunter nach Ehrwald, wo der Weg auf die Variante durch das Gaistal trifft, die oben in dem Track dargestellt wird. Ab dort geht es wieder auf nur einem Weg weiter hinüber nach Lermoos und in die Lechtaler Alpen.
    In der Realität bin ich bis hinauf zum Zuspitzgipfel mit dem Münchner Haus gestiegen, bin mit der Bahn nach Ehrwald hinab gefahren und bin über die Wiener Neustädter Hütte und den Stopselzieher erneut hinauf zum Zugspitzgipfel gestiegen.

    Der Nordalpenweg über die Ulmer Hütte
    Früher ging der Nordalpenweg vom Valfagehrjoch hinunter zur Ulmer Hütte und über die Trittscharte zur Stuttgarter Hütte. Der Weg über die Trittscharte wurde schon vor vielen Jahren durch einen Bergrutsch unpassierbar und er wurde nicht wieder hergestellt. Daher geht heute die Normalvariante des Nordalpenweges vom Valfagehrjoch zur Ulmer Hütte und dann über die Piste abwärts zur Alpe Rauz und dann hinüber über den Flexenpass nach Zürs. Das ist ein recht einfacher Weg. Eine alpinere Variante führt vom Valfagehrjoch hinauf auf die Valluga und von dort über den Boschweg zur Stuttgarter Hütte. Das ist die Variante, die ich oben in dem langen Track mit beschrieben habe.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 19:40.

  • Wafer

    Administrator
    Liebt das Forum
    • 06.03.2011
    • 10020
    • Privat


    #2
    1. Etappe
    Es ist Mitte März und eigentlich noch Winter. Daher habe ich beschlossen zunächst die niedrigeren Regionen des Nordalpenweges zu erwandern. Wie weit ich kommen werde, wird wohl die Zeit bzw. der Schnee zeigen.
    Das Wetter ist seit einigen Wochen sehr stabil sonnig aber kalt. Die nächsten 2 Wochen soll es auf jeden Fall so bleiben. In ein paar Tagen soll es dabei noch deutlich wärmer werden. Also genau richtig!
    Die Anreise ist weit. Sehr weit! Nach vielen Stunden Bahnfahrt und mehrmaligem Umsteigen stehe ich an der Busendhaltestelle in Rust am Neusiedler See. Ich wandere durch den kleinen Ort. Ich kann den Finger nicht drauflegen aber die Architektur erinnert mich deutlich an Süd-Ost-Europa: Die nicht mehr als 2-Etagigen Häuser reihen sich an der Straße auf, Storchennester auf den Dächern, Torbögen, die in Hinterhöfe führen, ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 01 Die Hauptstraße von Rust am Neusiedler See.jpg
Ansichten: 4817
Größe: 104,1 KB
ID: 3125127
    Die Hauptstraße von Rust am Neusiedler See

    Viele dieser Häuser scheinen etwas mit Wein zu tun zu haben. Ich bin hier in einer bekannten Weinregion des Burgenlandes. Ich lasse mich an der nächsten Kirche in dessen Park nieder und telefoniere erstmal nach einer Unterkunft.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 02 Die Evangelische Kirche von Rust.jpg
Ansichten: 4775
Größe: 112,7 KB
ID: 3125128
    Die Evangelische Kirche von Rust

    Es ist zu dieser Jahreszeit kein Problem etwas zu kriegen. So setze ich meinen Weg fort und besuche den eigentlichen Startpunkt meiner Wanderung: Den Neusiedler See.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 03 Ich habe den Neusiedler See ganz für mich alleine.jpg
Ansichten: 4731
Größe: 99,0 KB
ID: 3125129
    Ich habe den Neusiedler See ganz für mich alleine

    Ich beziehe meine Unterkunft und mache mich nochmal auf um was zu essen. Ich lande in einem Restaurant, das wohl eigentlich zu einer Winzerei gehört. Wer hier ein Bier bestellt wird enttäuscht werden: Bier gibt es hier nicht! Aber gute Burgenländer Küche mit osteuropäischem Einschlag – Lecker!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 04 Die Katholische Pfarrkirche in Rust am See.jpg
Ansichten: 4763
Größe: 69,4 KB
ID: 3125126
    Die Katholische Pfarrkirche in Rust am See

    Auf dem Heimweg komme ich noch an der katholischen Kirche vorbei. Der Vollmond steht direkt dahinter. Für freihändig mit dem Smartphone ist das Ergebnis eigentlich gar nicht so schlecht!

    Kommentar


    • Flachlandtiroler
      Freak
      Moderator
      Liebt das Forum
      • 14.03.2003
      • 30295
      • Privat


      #3
      OT:
      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
      Für freihändig mit dem Smartphone ist das Ergebnis eigentlich gar nicht so schlecht!
      Im Weitwinkel steht die beste Öffnung zur Verfügung, wahrscheinlich dank des Kleinstsensors sowas wie f/1.8 oder gar besser. Dazu rauscht es ordentlich, womit dann eine verwacklungsfrei kurze Belichtungszeit möglich ist.
      Ich könnte das nicht, a) eine monatelange Reise machen und nur Handybilder machen und b) mein Handy, das in den Bergen ja Notfallfunktion hat, täglich für's Knipsen leernuckeln...

      Meine Reisen (Karte)

      Kommentar


      • Wafer

        Administrator
        Liebt das Forum
        • 06.03.2011
        • 10020
        • Privat


        #4
        Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
        OT: Ich könnte das nicht, a) eine monatelange Reise machen und nur Handybilder machen und b) mein Handy, das in den Bergen ja Notfallfunktion hat, täglich für's Knipsen leernuckeln...
        Alles halb so wild! Zum Einen mache ich das ja nicht am Stück, wie der Titel des zweiten Post schon vermuten lässt, und zum Anderen habe ich ein Ladegerät dabei. Zudem nutze ich das smarte Phone zusätzlich noch als Karte, dazu später mehr. Leernuckeln wäre also doppelt schlecht! Zudem hatte ich noch die kleine Spiegelreflex dabei. Für die täglichen Bilder. Aber die hatte ich auf der Futterrunde nicht am Mann.

        Kommentar


        • blauloke

          Lebt im Forum
          • 22.08.2008
          • 9204
          • Privat


          #5
          Damit fängst du nach dem E1 und dem E5 mit dem nächsten E-Weg an. Mit der Zeit wirst du noch auf jedem unterwegs sein.

          Guter Start in Rust.
          Am Neusiedler See warer wir schon ein paar mal im Urlaub. Deine erste Etappe endet in Marz. Hast du dort im Hotel Müllner übernachtet? Dort waren wir mal eine ganze Woche und wir haben unseren ersten Uhudler getrunken. Ich hoffe du hast auch einen probiert, sonst hast du etwas verpasst. Das ist ein besonderer Wein den es nur im Burgenland gibt.

          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

          Kommentar


          • Wafer

            Administrator
            Liebt das Forum
            • 06.03.2011
            • 10020
            • Privat


            #6
            Hallo Blauloke.

            So richtig groß war die Unterkunftsauswahl in Marz nicht! Da bleibt ja eigentlich nur dieses eine Hotel übrig. Einen Uhudler habe ich gleich am ersten Abend in Rust genossen.

            Viele Grüße

            Wafer

            Kommentar


            • Wafer

              Administrator
              Liebt das Forum
              • 06.03.2011
              • 10020
              • Privat


              #7
              1. Tag: Von Rust am Neusiedler See nach Marz


              Donnerstag, 17. März 2022
              Strecke: 30 Km
              Höhenmeter: ↑ 400 m, ↓ 275 m
              Gehzeit: 7 h

              Irgendwie schlafe ich nicht wirklich gut. So bin ich recht früh wach als es langsam hell wird. So komme ich in den Genuss eines recht farbenfrohen Schauspiels.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Sonnenaufgang über dem Neusiedler See.jpg Ansichten: 986 Größe: 331,7 KB ID: 3125615
              Sonnenaufgang über dem Neusiedler See

              So komme ich heute recht früh zum Frühstück und stehe entsprechend früh auch vor der Tür. So starte ich meine Tour, die hoffentlich irgendwann am Bodensee enden wird. Wir werden sehen ...
              Ich starte direkt am Wasser des Neusiedler Sees (115 m), dem größten Steppensee (abflussloser See) Europas. Mit einer maximalen Tiefe von 1 Meter 80 birgt er aber keine großen Gefahren für mich. Im Sommer wird der sicher sehr warm werden.
              Ich drehe noch eine Runde durch Rust.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Rust am Neusiedler See.jpg Ansichten: 1008 Größe: 128,8 KB ID: 3125611
              Rust am Neusiedler See

              Wenn man nachliest, dann beginnt die Burgenlandvariante des Nordalpenweges am Hauptplatz. Dort mache ich natürlich das Standardfoto.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Start am Hauptplatz in Rust.jpg Ansichten: 986 Größe: 80,9 KB ID: 3125613
              Start am Hauptplatz in Rust

              Nur ohne Touristen. Was ich so im Netz an Bildern finde, scheint das nicht normal zu sein. Die Route des Nordalpenweges will mich dann an den Straßen entlangführen. Davon halte ich jetzt weniger. Ich nehme den Weg mitten durch die alten Gemäuer und verlasse die Altstadt auf anderen Wegen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Ich verlasse die Altstadt von Rust durch die alte Stadtmauer.jpg Ansichten: 1005 Größe: 137,1 KB ID: 3125614
              Ich verlasse die Altstadt von Rust durch die alte Stadtmauer

              Ich halte Ausschau nach Markierungen. Finde aber keine vom E4 oder Nordalpenweg. Dafür finde ich eine vom Zentralalpenweg. Der hat die Wegnummer 02. Auf das Schild wurde noch über einen kleinen Aufkleber ein 01 daneben geklebt.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Endlich ein Wegweiser - nur der Falsche.jpg Ansichten: 995 Größe: 128,6 KB ID: 3125612
              Endlich ein Wegweiser - nur der Falsche

              Der Zentralalpenweg startet in Hainburg an der Donau, führt am Neusiedler See vorbei über Rust und wird mich noch ein wenig begleiten. Also halt ich mich zunächst mal an ihn.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Denkmal am Ortsausgang von Rust.jpg Ansichten: 1002 Größe: 204,4 KB ID: 3125618
              Denkmal am Ortsausgang von Rust

              Auf einem geteerten Feldweg geht es in die Weinberge hinaus. Naja, Berge sind das hier eher noch nicht. Auch wenn sie leicht ansteigen. Man sieht aber, dass zwischen den Reben schwer gearbeitet wird.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Schwerarbeit im Weinberg.jpg Ansichten: 1001 Größe: 198,4 KB ID: 3125617
              Schwerarbeit im Weinberg

              Heute ist es leicht diesig, auch wenn keine Wolke am Himmel zu sehen ist. Beim Blick zurück zum Neusiedler See geht der See nahtlos in den Horizont über. Aber irgendwo da unten muss bereits Ungarn sichtbar sein.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Weinberge bis zum Neusiedler See.jpg Ansichten: 988 Größe: 89,7 KB ID: 3125616
              Weinberge bis zum Neusiedler See

              Ungarn ist nur wenige Kilometer weg und ich wandere heute eigentlich den ganzen Tag nicht weit entfernt von der Grenze entlang.
              So ganz unbenutzt scheint der Weg hier nicht zu sein. Auch wenn die Markierungen hier durchaus Wünsche offenlassen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Diese Markierung ist wohl schon etwas älter.jpg Ansichten: 1004 Größe: 237,9 KB ID: 3125619
              Diese Markierung ist wohl schon etwas älter

              Am Weg gibt es einige Pausenplätze, Denkmäler oder Gedenksteine, die darauf hindeuten, dass hier normalerweise doch etwas mehr Verkehr zu sein scheint.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Beschauliches am Wegesrand.jpg Ansichten: 992 Größe: 421,1 KB ID: 3125621
              Beschauliches am Wegesrand

              Der Weg nach St. Margarethen streckt sich etwas – alles auf Teer. Das ist eigentlich nicht so mein Ding.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Es gibt auch noch ältere Bäume.jpg Ansichten: 996 Größe: 176,9 KB ID: 3125620
              Es gibt auch noch ältere Bäume

              In St. Margarethen komme ich an einem Tante-Emma-Laden vorbei, bei dem ich meine Vorräte auffrischen kann: Brot, Käse, Wurst, Wasser, ...
              Es geht der Länge nach durch den Ort und dahinter hört der Teer endlich auf. Auf Schotter- und Feldwegen geht es weiter. Der See ist nicht mehr zu sehen. Dafür tauchen am Horizont erste Berge auf. Ich nähere mich der Buckligen Welt, die ich in den nächsten Tagen durchwandern will.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Am Horizont taucht die Bucklige Welt auf.jpg Ansichten: 1022 Größe: 112,0 KB ID: 3125622
              Am Horizont taucht die Bucklige Welt auf

              Eins muss man den Leuten hier lassen: Hier steht eine Unmenge an Denkmälern, Marterl und Säulen herum. Aber alle sind in recht gutem Zustand. Das kenne ich aus anderen Regionen anders!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Religiöse Denkmäler am Weg.jpg Ansichten: 1007 Größe: 345,1 KB ID: 3125623
              Religiöse Denkmäler am Weg

              Recht eben zieht der Weg auf Siegendorf zu. Ab und zu sogar mit einer sichtbaren Markierung.
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Auf dem Weg nach Siegendorf.jpg Ansichten: 998 Größe: 193,8 KB ID: 3125624
              Auf dem Weg nach Siegendorf

              In Siegendorf entdecke ich hinter einem Stromverteilerkasten dann die ersten echten Nordalpenweg-Schilder. Gut versteckt und schon etwas in die Jahre gekommen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Markierungen sind nicht die aktuellsten.jpg Ansichten: 989 Größe: 247,5 KB ID: 3125625
              Die Markierungen sind nicht die aktuellsten

              Auch die Wegführung scheint sich in den letzten Jahren etwas geändert zu haben: So mancher Pfeil wurde mit Deckweiß übermahlt und mit Eding versucht in eine andere Richtung zu lenken.
              Da es hier in der Region nicht so wirklich viele Übernachtungsmöglichkeiten gibt muss ich mir überlegen, ob ich hier schon übernachten will oder ob ich bis Mattersburg weiterwandern will. Auf jeden Fall mache ich hier erstmal Mittagspause. Aber was ist das? Hier im tiefsten Burgenland von Österreich hängt die Kneipe voll mit Blau-Weiß und FC Bayern München Fan-Artikeln. Mein Sohn wäre begeistert!
              Ich entscheide mich noch weiter zu wandern. Ist halt auch erst Mittag. Und die nächste Übernachtungsmöglichkeit ist auch noch etwas abseits des Weges.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Die Johannes Nepomuk Kapelle in Siegendorf.jpg Ansichten: 996 Größe: 136,5 KB ID: 3125626
              Die Johannes Nepomuk Kapelle in Siegendorf

              So richtig prickelnd wird der Weg aber nicht. Durch den Ort, ein Einkaufszentrum und angehende Industriegebiete geht es aus Siegendorf hinaus. Und nach Zagersdorf hinein. Hinter Zagersdorf muss ich einen Schlenker machen, der in meinem GPX-Track noch nicht enthalten ist, weil die Bahnstrecke modernisiert wurde und es Übergänge nur noch an Straßen gibt. Der nächste Ort Draßburg kommt recht ländlich daher und dahinter geht es dann das erste Mal aufwärts.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Rückblick auf Draßburg und Zagersdorf.jpg Ansichten: 983 Größe: 99,5 KB ID: 3125627
              Rückblick auf Draßburg und Zagersdorf

              Die Windräder stehen übrigens meiner Meinung nach bereits in Ungarn.
              Durch den Draßburger Wald geht es weiter aufwärts. Ich nähere mich dem Rohrbacher Kogel (388 m). Hier ist er manchmal auch als Marzer Kogel ausgeschildert. Da ist man sich wohl nicht ganz einig – oder das hat sich kürzlich erst geändert.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Der Rohrbacher Kogel.jpg Ansichten: 995 Größe: 144,5 KB ID: 3125630
              Der Rohrbacher Kogel

              Hier mache ich erstmal ausführlich Pause. Ich hätte vielleicht doch in Siegendorf Zwischenstopp machen sollen: so langsam merke ich, dass es für heute reicht!
              Die Aussicht von hier oben geht weit über das Land. Am Horizont ist das Rosaliengebirge zu sehen. Da wird es morgen auf den höchsten Punkt hinaufgehen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Das Rosaliengebirge vom Rohrbacher Kogel aus gesehen.jpg Ansichten: 968 Größe: 62,9 KB ID: 3125629
              Das Rosaliengebirge vom Rohrbacher Kogel aus gesehen

              So langsam mache ich mich mal auf Quartiersuche. Und das entwickelt sich überraschend schwierig. Ich war davon ausgegangen, dass es in der Bezirkshauptstadt Mattersburg mit 2 Bahnhöfen kein Problem geben dürfte ein Bett zu finden. Das war etwas Naiv: Es gibt in Mattersburg kein Hotel mehr! Das letzte hat vor 4 Wochen geschlossen. Prima! Also suche ich in der näheren Umgebung. Sehr weit darf es aber nicht weg sein. In Marz werde ich fündig. Das ist sogar fast näher. Passt doch!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die ersten Frühlingsblumen blühen.jpg Ansichten: 987 Größe: 127,2 KB ID: 3125628
              Die ersten Frühlingsblumen blühen – oder sind es die letzten Winterblumen?

              Wenige Meter hinter dem Rohrbacher Kogel komme ich an die Stelle, an der der E4 von Ungarn heraufkommt und sich in die normale und die alpine Variante aufteilt. Bei der Markierung scheint das so nicht wirklich vorgesehen gewesen zu sein.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Hier teilt sich der E4 auf.jpg Ansichten: 978 Größe: 199,3 KB ID: 3125632
              Hier teilt sich der E4 auf

              Hier verlässt mich übrigens auch der Grenzlandweg, der Weg mit der Nummer 07, also der siebte Weitwanderweg des ÖAV, der mich auch seit Rust begleitet hat. Wenn ich ihm folgen würde käme ich nach Bad Radkersburg, dem Endpunkt meines Südalpenweges.
              Ich mache mich auf den Weg nach Marz. Zum Glück geht es eigentlich nur noch abwärts!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Am Abstieg nach Marz.jpg Ansichten: 982 Größe: 167,0 KB ID: 3125631
              Am Abstieg nach Marz

              An der Bahnlinie verlasse ich den Nordalpenweg, der von hier nach Mattersburg führt und wandere nach Marz hinein.
              Ich bleibe an der Hauptstraße weil ich noch Geld ziehen will. Man weiß ja nie, was noch alles kommt. Die Hauptstraße sieht jetzt aber nicht so verlockend aus. Als ich in meiner Unterkunft ankomme bin ich ziemlich fertig. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht ziemlich untrainiert am ersten Tag wieder 30 Km zu machen? Nix! Das werde ich vermutlich die nächsten Tage merken! Selber schuld! Aber echte Alternativen gab es nicht viele. Eine Überlegung führ Nachahmungstäter wäre am Vorabend schon z.B. bis St. Margarethen zu wandern.
              Nach einem gemütlichen Abendessen bin ich beizeiten im Bett. Das war ein schöner, aber recht langer Tag. Und viel recht harter Untergrund. Hoffentlich wird das die nächsten Tage besser! Wir werden es sehen.
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Wafer; 08.08.2022, 10:19.

              Kommentar


              • Wafer

                Administrator
                Liebt das Forum
                • 06.03.2011
                • 10020
                • Privat


                #8
                2. Tag: Von Marz nach Hochwolkersdorf


                Freitag, 18. März 2022
                Strecke: 21 Km
                Höhenmeter: ↑ 600 m, ↓ 225 m
                Gehzeit: 5 h 15

                Gesamtstrecke: 51 Km
                Gesamthöhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 500 m
                Gesamtgehzeit: 12 h 15

                Der Morgen beginnt etwas mühsam: Die Muskeln wollen noch nicht ganz so wie ich will. Wir einigen uns erstmal auf ein gutes Frühstück. So komme ich heute etwas später weg als gestern. Heute ist es auch nicht so weit. Diesmal nehme ich den Fabelpfad am Marzer Bach entlang – ist deutlich schöner als die Hauptstraße!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 01 Der Fabelpfad entlang des Marzer Bachs in Marz.jpg
Ansichten: 4526
Größe: 204,8 KB
ID: 3126022
                Der Fabelpfad entlang des Marzer Bachs in Marz

                Ich muss etwas an der Bundesstraße entlang und treffe dort wieder auf den Nordalpenweg. Durch das Industriegebiet verlasse ich die vielbefahrene Straße. An einem Soldatenfriedhof vorbei komme ich von hinten nach Mattersburg hinein. Der Nordalpenweg will mich zur Hauptstraße zurückführen. Da finde ich den Weg durch den Friedhof schöner!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 02 Auf dem Friedhof von Mattersburg.jpg
Ansichten: 4526
Größe: 353,4 KB
ID: 3126023
                Auf dem Friedhof von Mattersburg

                Ein paar Meter weiter steht die Kirche von Mattersburg. Ganz hübsch und wiedermal ganz zu.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 03 Die Pfarrkirche St. Martin in Mattersburg.jpg
Ansichten: 4541
Größe: 144,7 KB
ID: 3126021
                Die Pfarrkirche St. Martin in Mattersburg

                Ich gehe die Treppe runter und stehe eigentlich schon mitten in der Stadtmitte. Ich mache noch einen Schlenker und einen Einkehrschwung zu einem zweiten Frühstück im Florianihof. Das war das letzte Hotel, dass seine Betten erst kürzlich aufgegeben hat. Sie wollen im nächsten Jahr umbauen. Wissen aber noch nicht genau was kommen wird. Wir werden sehen.
                An der Wulka treffe ich den Nordalpenweg wieder.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 04 Der Nordalpenweg entlang der Wulka mit der Kriegerkapelle.jpg
Ansichten: 4526
Größe: 346,8 KB
ID: 3126025
                Der Nordalpenweg entlang der Wulka mit der Kriegerkapelle

                Auf einer Nebenstraße verlasse ich den Ort. Ein Herr mit Kinderwagen schließt sich mir an. Es folgt ein recht langweiliges Teersträßchen, da kann etwas Unterhaltung nichts schaden. Und wieder ist es ein FC Bayern Fan. Da scheint es hier ja reichlich von zu geben.
                An der Furt des Geißgrabenbachs trennen sich unsere Wege dann wieder.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 05 Brücke und Furt am Geißgrabenbach.jpg
Ansichten: 4523
Größe: 214,2 KB
ID: 3126024
                Brücke und Furt am Geißgrabenbach

                Der Weg zieht etwas aufwärts und aus dem etwas diesigen Himmel schält sich die Burg Forchtenstein.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 06 Burg Forchtenstein taucht über dem Ort auf.jpg
Ansichten: 4469
Größe: 89,9 KB
ID: 3126027
                Burg Forchtenstein taucht über dem Ort auf

                Weiter geht es hinauf auf geteerten Feldwegen. Ich hoffe, das bleibt nicht ewig so! Der Ausblick ist aber ganz nett.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 07 Am Fusse des Rosaliengebirges.jpg
Ansichten: 4453
Größe: 102,6 KB
ID: 3126026
                Am Fuße des Rosaliengebirges

                Es wird immer steiler. Weit kann es bis zur Burg jetzt eigentlich nicht mehr sein. Scheint aber auch ein recht geschütztes Eck hier zu sein: Die Bäume blühen gerade trotz der noch recht kalten Nächte.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 08 Es blüht in Forchtenstein - was auch immer das ist.jpg
Ansichten: 4496
Größe: 212,4 KB
ID: 3126028
                Es blüht in Forchtenstein - was auch immer das ist

                Von unten komme ich in den nächsten Ortsteil hinein.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 09 Welchem Beruf geht wohl dieser Hausbesitzer nach.jpg
Ansichten: 4579
Größe: 148,7 KB
ID: 3126030
                Welchem Beruf geht wohl dieser Hausbesitzer nach?

                Endlich wird es auch wieder flacher. Aber nur kurz, bis zur Straße. Dann geht es endlich ungeteert weiter aufwärts. Die Burg kommt in Sicht. Sie liegt auf einer Bergkuppe direkt über mir. Sie ist sogar geöffnet. Eintritt wollen sie aber keinen von mir. Die Burg sei noch gar nicht offiziell offen. Ich könne aber gerne schon rein und mich umsehen. Es hat eben auch seine Vorteile, wenn man außerhalb der üblichen Saison unterwegs ist!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 10 Burg Forchtenstein ist erreicht.jpg
Ansichten: 4476
Größe: 118,7 KB
ID: 3126029
                Burg Forchtenstein ist erreicht

                Im Inneren ist noch nicht viel zu sehen.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 11 Burg Forchtenstein ist noch nicht für bereit für Touristen.jpg
Ansichten: 4459
Größe: 133,1 KB
ID: 3126031
                Burg Forchtenstein ist noch nicht für bereit für Touristen

                Alles ist noch etwas eingepackt und man kann gar nicht überall rein. Aber die Aussicht kann man schon genießen. Die wussten schon, wo sie ihre bescheidenen Eigenheime hinbauen müssen!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 12 Forchtenstein.jpg
Ansichten: 4397
Größe: 73,9 KB
ID: 3126032
                Forchtenstein von oben

                Das Restaurant hat aber geöffnet, es ist Mittagszeit und ich habe Hunger. Trifft sich ja ganz gut!
                Nach einer Stunde und einem szegediner Gulasch ziehe ich weiter.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 13 Abschied von Burg Forchtenstein.jpg
Ansichten: 4407
Größe: 101,2 KB
ID: 3126033
                Abschied von Burg Forchtenstein

                Ich habe zwar nicht so wirklich viel von der Burg gesehen, aber das was ich gesehen habe gefällt mir! Die Burg hat bis vor kurzem der Familie Esterházy gehört. Da ist aber der letzte Nachfahre 2014 kinderlos gestorben und so gingen knappe 100 Burgen und Schlösser in eine Stiftung über. Was will man mit so einer Anzahl an Burgen und Schlössern? Na, Hauptsache sie verfallen jetzt nicht!
                Hinter der Burg geht es noch ein paar Häuser entlang und dann geht es endlich ins Grüne.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 14 Aufstieg nach Rosalia.jpg
Ansichten: 4458
Größe: 287,7 KB
ID: 3126034
                Aufstieg nach Rosalia

                Hier gibt es Wege wie bei uns im Schwarzwald. Durch den Wald geht es aufwärts. An der Straße wollen mich die Wegmarkierungen links haben. Aber da lassen sie ja den höchsten Gipfel des Rosaliengebirges aus! Das geht gar nicht! Zumal das wirklich nicht weit ist – nur ein paar hundert Meter. Und es lohnt sich wirklich da oben vorbei zu schauen!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 15 Die Rosalienkapelle auf dem Heuberg.jpg
Ansichten: 4471
Größe: 167,3 KB
ID: 3126035
                Die Rosalienkapelle auf dem Heuberg

                Der Heuberg ist mit 748 Metern der höchste Gipfel des Gebirgszuges und oben auf steht eine Kapelle. Überraschenderweise ist sie sogar geöffnet. Ein Blick lohnt sich!
                Überhaupt finde ich den kleinen Umweg sehr lohnend!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 16 Blick vom Heuberg auf Burg Forchtenstein.jpg
Ansichten: 4470
Größe: 228,2 KB
ID: 3126039
                Blick vom Heuberg auf Burg Forchtenstein

                Ein kleiner Rundweg führt um den Berg und eröffnet Rundumblick auf die Umgebung. Es stehen hier aber auch noch ein paar andere recht sehenswerte Dinge.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 17 Sehenswertes auf dem Heuberg.jpg
Ansichten: 4461
Größe: 342,0 KB
ID: 3126038
                Sehenswertes auf dem Heuberg

                Laut Karte kommt heute nicht mehr viel. Da kann ich mir auf noch etwas Zeit nehmen und die Aussicht genießen. Hier stehen ein paar nette Pausenbänke und Liegestätten herum.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 18 Pause auf dem Heuberg.jpg
Ansichten: 4424
Größe: 98,9 KB
ID: 3126036
                Pause auf dem Heuberg

                Der weitere Weg ist jetzt nicht wirklich prickelnd: Es geht an der Straße entlang. Etwas phantasielos! Hinter Hollerberg geht es aber endlich wieder von der Straße weg – auch wenn der Untergrund sich nicht verändert. Auf Feldwegen geht es an einem Waldrand entlang auf den Kuhberg zu. Hier öffnet sich auch eine schöne Sicht nach Süden.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 19 Letzte Pause vor Hochwolkersdorf.jpg
Ansichten: 4458
Größe: 131,8 KB
ID: 3126037
                Letzte Pause vor Hochwolkersdorf

                Heute waren es zwar nur 21 Km aber mir reicht es trotzdem. Ich merke deutlich, dass es gestern eben doch etwas viel war. So lasse ich die letzten Meter in den Ort in aller Ruhe hinunterlaufen. Im Dorfgasthof komme ich gut unter.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20 Der Gasthof zur Gemütlichkeit in Hochwolkersdorf.jpg
Ansichten: 4468
Größe: 243,6 KB
ID: 3126020
                Der Gasthof zur Gemütlichkeit in Hochwolkersdorf

                Der Familienbetrieb ist gut besucht. OK, ich falle etwas aus dem Rahmen. So viele Leute, die mit Rucksack kommen, gibt es im Winter wohl nicht. Aber das stört mich nicht – und die anderen zum Glück auch nicht. Müde bin ich recht früh im Bett. Gute Nacht!
                Angehängte Dateien

                Kommentar


                • Wafer

                  Administrator
                  Liebt das Forum
                  • 06.03.2011
                  • 10020
                  • Privat


                  #9
                  3. Tag: Von Hochwolkersdorf nach Ödenkirchen


                  Samstag, 19. März 2022
                  Strecke: 27 Km
                  Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 625 m
                  Gehzeit: 6 h 45

                  Gesamtstrecke: 78 Km
                  Gesamthöhenmeter: ↑ 1.850 m, ↓ 1.125 m
                  Gesamtgehzeit: 19 h

                  Obwohl es ab heute wärmer werden soll ist der Himmel bewölkt. Es ist aber trocken. Teilweise viel zu trocken! Wo ich über Wiesen oder durch Wälder gehe ist der Boden völlig ausgetrocknet. Es wird Zeit, dass es regnet. Aber vielleicht nicht gerade heute!
                  Nach dem Frühstück starte ich. Zunächst noch etwas durch den Ort komme ich aber schnell an die Grenzen des Dorfes.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Hochwolkersdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,8 KB ID: 3126547
                  Hochwolkersdorf

                  Was ich als sehr sinnvolle Art der Wanderwegmarkierung halte, ist der Pfeil, der aus den Markierungsfarben gebildet wird. In den Alpen habe ich sowas höchst selten gesehen. Aber hier ist das ständig zu sehen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 An der nächsten Abzweigung links.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,2 KB ID: 3126549
                  An der nächsten Abzweigung links

                  Eine sinnvolle Erweiterung! Leuchtet auch sofort ein, was da von mir verlangt wird.
                  Durch das leicht diesige Wetter ist heute leider mit Fernsicht immer noch nicht viel los. Dabei hätte die Bucklige Welt so viel zu bieten!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 An der Strasse aus Hochwolkersdorf hinaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,1 KB ID: 3126545
                  An der Straße aus Hochwolkersdorf hinaus

                  Nach den letzten Häusern geht es auch von der Straße runter auf Wanderwege. Entlang eines Bachs geht es abwärts. Am nächsten Hof nochmal kurz rechts und dann gleich wieder auf Waldwege. Langsam wird das besser mit dem zu hohen Straßenanteil.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Auf dem Weg ins Schlattenbachtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,7 KB ID: 3126555
                  Auf dem Weg ins Schlattenbachtal

                  Viel zu schnell bin ich im Schlattenbachtal, wo es zunächst wieder die Landstraße entlang geht. Am Schlattentalhof – sieht recht dauerhaft geschlossen aus – geht es von der Straße weg auf den Hexenweg. Das ist ein „Verhexter Hör-Erlebnis-Bewegungs-Weg“. Was die Leute alles erfinden um eine Wanderung interessanter verkaufen zu können! Alle paar Meter hängt ein QR-Code rum, der einen Audioguide steuert. Wer braucht denn sowas?

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Bromberg kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 59,4 KB ID: 3126546
                  Bromberg kommt in Sicht

                  Mit Bromberg im Blick geht es am Schlattenbach entlang.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Am Schlattenbach.jpg Ansichten: 0 Größe: 286,8 KB ID: 3126548
                  Am Schlattenbach

                  Durch den Ort geht es im Zick-Zack aufwärts.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Kirche zum Heiligen Lambert in Bromberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 193,9 KB ID: 3126552
                  Die Kirche zum Heiligen Lambert in Bromberg

                  Der kleine Ort verfügt neben zwei Kirchen auch über ein Gasthaus: Den Gasthof Windbichler. Wohl auch Karnerwirt genannt. Leider hat der auch geschlossen. Das aber wohl eher nur vorrübergehend.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Leider keine Möglichkeit für eine Pause.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,6 KB ID: 3126551
                  Leider keine Möglichkeit für eine Pause

                  Schade! Hier hätte ich gerne ein zweites Frühstück eingeschoben. Geht aber leider nicht. Also weiter.
                  Durch den Ortsteil Hofstätten geht es wieder raus aus dem Ort.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Bromberg wird wieder verlassen.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,9 KB ID: 3126550
                  Bromberg wird wieder verlassen

                  Auf dem Kamm eines kleinen Höhenzuges geht es von einem Hof zum nächsten gen Westen. Ständig hat man einen weiten Blick über die umliegenden Hügel der Buckligen Welt. Ein sehr passender Name für die Gegend, wie ich finde!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Wandern durch die Bucklige Welt.jpg Ansichten: 0 Größe: 93,9 KB ID: 3126553
                  Wandern durch die Bucklige Welt

                  Auf der anderen Talseite sieht man die Schlossruine Thernberg liegen. Ich bleibe aber auf dem Kamm und halte auf den nächsten Hof zu.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Kurz vor dem Stanghof.jpg Ansichten: 0 Größe: 309,1 KB ID: 3126556
                  Kurz vor dem Stanghof

                  Mal im Wald und mal zwischen den Feldern zieht der Nordalpen dahin – leider seit Bromberg schon wieder fast ausschließlich auf Teer. Hinter dem Stanghof wird es dann aber auch wieder besser.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Wanderunterstützung von oben.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,6 KB ID: 3126554
                  Wanderunterstützung von oben

                  Es folgen 2 kleinere Siedlungen. Kleine Weiler mit nicht mehr als 20 Häusern. Dazwischen recht schöne Wege.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Auf dem Weg nach Weingart.jpg Ansichten: 0 Größe: 304,3 KB ID: 3126557
                  Auf dem Weg nach Weingart

                  Hinter Weingart geht es langsam abwärts mit mir: Es geht auf Scheiblingkirchen zu. Der E4 will mich hier alles auf der Straße gehen lassen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Es geht auf Scheiblingkirchen zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,9 KB ID: 3126536
                  Es geht auf Scheiblingkirchen zu

                  Auf der Karte ist aber gut zu erkennen, dass es auch direktere und naturnähere Pfade gibt. Bevor der Weg im Wald verschwindet biege ich auf solche Pfade ab. Und wie es aussieht bin ich dabei nicht der Einzige, der hier vorbeikommt!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Kreatives am Wegrand.jpg Ansichten: 0 Größe: 361,0 KB ID: 3126543
                  Kreatives am Wegrand

                  Ich komme an eine Kante die mich an die Schwäbische Alb erinnert. An einem schönen Aussichtspunkt hat man einen weiten Blick über das Tal. Und man sieht, dass hier auch geklettert wird: An den Felsen sind einige Metallringe befestigt, die als Stand zum Sichern dienen. Schön hier!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Hoch über Scheiblingkirchen.jpg Ansichten: 0 Größe: 400,6 KB ID: 3126538
                  Hoch über Scheiblingkirchen

                  In diesen Felsen gibt es auch einige Höhlen. Ich nehme einen der ausgetretenen Pfade, die um die Felsen herum recht steil abwärts führen. Hier sollte kein Schnee mehr liegen, wenn man hier wandert. Wenn es hier glatt ist würde ich doch lieber die Straße gehen wollen!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Scheiblingkirchen.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,8 KB ID: 3126537
                  Scheiblingkirchen

                  An der Brücke über den Schlattenbach treffe ich wieder auf die Straße auf der Nordalpenweg offiziell geführt wird. Und schon bin ich eigentlich auch im Ortskern von Scheiblingkirchen.
                  Die Taverne Apollo hat geöffnet und vor allem eine windgeschützte Terrasse. Da gerade die Sonne schient lasse ich mich zu einer Mittagspause nieder.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Aussichtspunkt hoch über Scheiblingkirchen.jpg Ansichten: 0 Größe: 213,5 KB ID: 3126540
                  Aussichtspunkt hoch über Scheiblingkirchen

                  Über die Dächer des Ortes hinweg kann ich sehen wie die Felsen, auf denen ich vorhin noch stand, von unten aussehen.
                  Nach der Mittagspause ziehe ich weiter durch den Ort und unter der Südautobahn hindurch. Dahinter muss ich die vorhin so einfach hergegebenen Höhenmeter wieder erarbeiten. Durch den Wald geht es aufwärts. Oben bin ich wieder auf einem Höhenzug, auf dem ich entlangwandere.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Es geht nach Thann.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,3 KB ID: 3126539
                  Es geht nach Thann

                  Thann ist nicht viel mehr als ein größerer Aussiedlerhof. Es folgt Kulm und dann geht es über Feld- und Waldwege hinunter nach Haßbach.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 In dem Tal liegt Haßbach.jpg Ansichten: 0 Größe: 100,4 KB ID: 3126542
                  In dem Tal liegt Haßbach

                  Haßbach ist ein netter kleiner Ort mit Kirche, Pfarrhof und Gasthaus. Leider hat der gerade Urlaub. Hier hätte ich gerne noch eine kleine Pause eingelegt. So aber ziehe ich durch den Wald wieder hinauf auf die Höhen. Von Haßbach bis Ödenkirchen sind es knappe 400 Höhenmeter.
                  Meist auf schönen Wegen geht es aufwärts. Ich habe mir heute wohl etwas mehr Zeit genommen. Es wird im Wald schon langsam etwas dunkler. Es ist halt doch erst März!
                  Endlich komme ich an meinem heutigen Ziel an: In Ödenkirchen (863 m).

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Ankunft in Ödenkirchen.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,9 KB ID: 3126544
                  Ankunft in Ödenkirchen

                  Der Ort besteht aus einem Bauernhof und diesem Gasthof. Der ist aber sehr gut besucht und hat eine richtig gute, regionale Küche. Ich bekomme ein Zimmer und mache mich erstmal über die Nachmittagskarte her.
                  Ab Morgen soll es richtig warm werden. Und es soll wolkenlos werden. Da könnte die Sicht besser werden. Sehr gut, denn morgen geht es auf den Semmering zu. Da gibt es dann schon etliche Gipfel zu sehen. Was mich etwas erstaunt hat: Ich bin hier auf über 860 Höhenmetern und ich habe noch keinen Fetzen Schnee gesehen. Das wird morgen sicher anders! Also dann: Bis Morgen!
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Wafer; 16.04.2022, 14:22.

                  Kommentar


                  • Wafer

                    Administrator
                    Liebt das Forum
                    • 06.03.2011
                    • 10020
                    • Privat


                    #10
                    4. Tag: Von Ödenkirchen zum Semmering


                    Sonntag, 20. März 2022
                    Strecke: 21 Km
                    Höhenmeter: ↑ 725 m, ↓ 675 m
                    Gehzeit: 5 h 30

                    Gesamtstrecke: 99 Km
                    Gesamthöhenmeter: ↑ 2.575 m, ↓ 1.800 m
                    Gesamtgehzeit: 24 h 30

                    Der Morgen begrüßt mich mit Sonne im Zimmer. Prima – so muss es sein! Das erleichtert gleich das Aufstehen und entsprechend früh kann ich heute starten.
                    Zunächst geht es heute auf dem kleinen Sträßchen entlang, an dem Ödenkirchen bzw. der Gasthof liegt. Gleich hinter dem Gasthof ergibt sich eine tolle Sicht auf die Berge, die langsam etwas höher werden.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Das verschneite Stuhleck.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,1 KB ID: 3126621
                    Das verschneite Stuhleck

                    Das Stuhleck ist 1.782 Meter hoch und beherbergt das Skigebiet von Spital am Semmering auf der Nordseite und das Alois-Günther-Haus des ÖAV auf dem Gipfel. Dort hinauf führt der Zentralalpenweg. Ein paar Meter weiter präsentiert sich der Schneeberg im strahlenden Sonnenschein.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Schneeberg grüßt herüber.jpg Ansichten: 0 Größe: 120,9 KB ID: 3126623
                    Der Schneeberg grüßt herüber

                    Das Tal der Schwarza liegt noch zwischen uns. Die Sicht ist einfach großartig! Endlich kommt ein erstes alpines Feeling auf – auch wenn es nur von der Optik her kommt. Das wird sich aber zum Glück auch noch ändern.
                    An der Karlshöhe (931 m) geht der Weg in den Wald um dann zwischen Wiesen und Feldern zum Ramssattel (824 m) hinunter zu rühren. Die Aussicht über die Felder ist wieder der Knaller!

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Der Schneeberg links und die Hohe Wand rechts.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,1 KB ID: 3126622
                    Der Schneeberg links und die Hohe Wand rechts

                    Im Hintergrund ist noch die Dürre Wand zu erkennen. Das im März so weit hoch schon kein Schnee mehr liegt ist schon erstaunlich. Da wird es dieses Jahr generell nicht viel gegeben haben.
                    Am Ramssattel mache ich einen kurzen Boxenstopp für einen Kaffee. Nach dem Ramssattel geht der Weg zunächst noch auf dem Sträßchen aufwärts um dann endlich von der Straße weg auf Feld- und Waldwege abzubiegen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Das Trattenbachtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 253,2 KB ID: 3126626
                    Das Trattenbachtal

                    Im Wald ist die Fernsicht ein wenig eingeschränkt. Aber dafür gibt es dort anderes zu sehen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Himmelsschlüssel recken sich gen Himmel.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,7 KB ID: 3126625
                    Himmelsschlüssel recken sich gen Himmel

                    Hier im Wald sehe ich den ersten Schnee auf dem Weg. Über Nacht festgefroren taut er aber an der Oberfläche schon wieder auf und ist schön glatt. Aber zum Glück sind das nur vereinzelte Stelle im Nordschatten. Wo der Weg wieder näher an den Waldrand heranrückt ist davon nichts mehr zu sehen. Dafür aber wieder die Berge der Umgebung.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Schneeberg kommt immer näher.jpg Ansichten: 0 Größe: 105,1 KB ID: 3126624
                    Der Schneeberg kommt immer näher

                    In Raach am Hochgebirge lege ich heute schon die zweite Pause ein. Ich schwitze ganz ordentlich und lege die dünne Jacke ab, die ich die letzten Tage dringend gebraucht habe. Ab hier bin ich kurzärmelig unterwegs.
                    Am Ortsausgang gibt es dann einen Blick auf die Burg Wartenstein zum Abschied.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Burg Wartenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,0 KB ID: 3126629
                    Burg Wartenstein

                    Durch den weit verstreuten Ortsteil Schlagl geht es wieder aufwärts. Nach den letzten Häusern geht es zunächst auf Schotter weiter bis ich die Höhe erreiche, auf der die Schanzkapelle steht.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die kleine Schanzkapelle.jpg Ansichten: 0 Größe: 174,0 KB ID: 3126628
                    Die kleine Schanzkapelle

                    Hier auf knappen 1.000 Höhenmetern liegt das erste größere Schneefeld. Der Weg aber ist schneefrei. Irgendwo hier überschreite ich die Röhren des Semmeringbasistunnels für die Semmeringbahn, die hier seit 2012 gebaut werden. Davon merke ich freilich nichts.
                    Durch den Wald führt mich der Nordalpenweg wieder abwärts. Direkt an der Baustelle Göstritz des Semmeringbasistunnels kommt der Weg wieder aus dem Wald. Hier steht ein Turm um die Baustelle überblicken zu können. Aber alleine die Aussicht lohnt schon den Aufstieg!

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Baustellenturm zum Semmeringbasistunnel bei Göstritz.jpg Ansichten: 0 Größe: 180,4 KB ID: 3126627
                    Der Baustellenturm zum Semmeringbasistunnel bei Göstritz

                    Mich interessiert die Baustelle ja weniger. Der Blick auf die umliegenden Alpen ist einfach großartig!
                    Es folgen wieder ein paar Meter an der Landstraße entlang hinauf nach Maria Schutz. Wie gut dass der Weg schön breit ist! So viel wie ich in die Gegend schaue ...

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Die Talbrücke Schottwien mit dem Schneeberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 101,4 KB ID: 3126630
                    Die Talbrücke Schottwien mit dem Schneeberg

                    Auch wenn das Motiv des Schneebergs jetzt schon etwas abgegriffen ist: Sieht einfach toll aus!
                    Ein paar Meter weiter steht dann die nächste Attraktion: Die Wallfahrtskirche und Passionistenkloster Maria Schutz.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Wallfahrtskirche Maria Schutz.jpg Ansichten: 0 Größe: 238,3 KB ID: 3126631
                    Die Wallfahrtskirche Maria Schutz

                    Ein toller Bau! Ich nehme mir Zeit und drehe auch eine ausführliche Runde durch die Kirche. Ab und zu muss etwas Kultur einfach sein!

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Maria Schutz von innen.jpg Ansichten: 0 Größe: 295,0 KB ID: 3126632
                    Maria Schutz von innen

                    Man merkt aber schnell, dass ich hier an einem bekannten Ort bin: Es treiben sich recht viele Leute hier herum. Ich in meiner Wanderkluft falle da schon wieder ziemlich aus dem Rahmen.
                    Und wenn ich grad schon mal so schön hier bin mache ich auch gleich Mittagspause. Kaum eine Stunde später starte ich wieder. Irgendwie habe ich das Gefühl, die Sonne steht schon wieder recht tief. Dabei ist gerade mal Mittag vorbei. Ist halt nicht nur März sondern auch noch Winterzeit.
                    Ich mache noch einen Schlenker zur hiesigen Lourdesgrotte. Ein überschaubares Erlebnis!

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Lourdesgrotte bei Maria Schutz.jpg Ansichten: 0 Größe: 181,7 KB ID: 3126633
                    Die Lourdesgrotte bei Maria Schutz

                    Warum muss jeder Wallfahrtsort immer eine Lourdesgrotte haben? Ist aber weit verbreitet.
                    Und dahinter geht endlich wieder ein richtiger Wanderweg los: Schmal, nicht für Fahrzeuge geeignet und am Hang aufwärts geführt. So mag ich die Wege gerne. Erstaunlicherweise bin ich auf dem Weg nicht alleine: Mir begegnen doch tatsächlich 4 Leute mit ihren Hunden.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Schöne Wanderwege führen zum Semmering.jpg Ansichten: 0 Größe: 302,4 KB ID: 3126635
                    Schöne Wanderwege führen zum Semmering

                    Von Maria Schutz (760 m) bis hinauf zu meinem höchsten Punkt vor dem Semmering (1.055 m) sind es knappe 400 Höhenmeter aufwärts. Bis 980 m ist der Weg schon völlig schneefrei. Darüber wird es dann etwas rutschig. Das ist nicht schön zu gehen. Gut, ich bin hier teilweise nordseitig unterwegs aber die nächsten Tage soll es noch höher hinauf gehen. Ist das wirklich schon machbar?
                    Diese Gedanken bewegen mich auf der Strecke zum Semmeringpass (984 m) hinüber. An einem Sporthotel mit Pistenanschluss komme ich vorbei von Süden her nach Semmering herein. Ich komme damit direkt an der Zauberbergbahn vorbei. Hier auf den Pisten dieses kleinen Skigebietes wird regelmäßig ein Damen-Slalom-Weltcup-Rennen durchgeführt.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Der Zauberberg am Semmering.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,7 KB ID: 3126634
                    Der Zauberberg am Semmering

                    Als ich endlich am Parkplatz stehe und die Pisten überblicken kann sind keine Skifahrer mehr auf den Pisten zu sehen. Ich stehe hier übrigens bereits in der Steiermark, dem dritten Bundesland auf meiner Wanderung.
                    Die Schneeverhältnisse haben mich dazu bewegt diesen Teil der Tour hier am Semmeringpass zu beenden. Ich müsste morgen auf über 1.500 m hinauf und vor allem auf der Nordseite der Berge wieder abwärts. Ich käme vielleicht einigermaßen schneefrei hinauf aber wie die Nordseite aussieht weiß ich nicht und ich finde niemanden, der mir darüber Auskunft geben kann. So führt mich mein Weg hinunter zum Bahnhof Semmering. Ich besorge mir ein Ticket für die Fahrt nach Perchtoldsdorf bei Wien.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Bahnhof Semmering.jpg Ansichten: 0 Größe: 148,7 KB ID: 3126636
                    Am Bahnhof Semmering

                    Mit einem Railjet nach Berlin fahre ich über Wienerneustadt nach Wien und mit der S-Bahn nach Perchtoldsdorf.


                    4. Tag – Teil 2: Vom Perchtoldsdorfer Bahnhof zum Hotel und zum Essen


                    Sonntag, 20. März 2022
                    Strecke: 3 Km
                    Höhenmeter: ↑ 50 m, ↓ 25 m
                    Gehzeit: 1 h

                    Gesamtstrecke: 102 Km
                    Gesamthöhenmeter: ↑ 2.625 m, ↓ 1.825 m
                    Gesamtgehzeit: 25 h 30

                    Durch ein Wohngebiet wandere ich vom Bahnhof zur Altstadt von Perchtoldsdorf. Keine prickelnde Strecke. Muss jetzt aber sein. Ich muss noch ein paar Minuten totschlagen bis am Hotel meiner Wahl jemand verfügbar ist. Das ist jetzt in der Altstadt weniger ein Problem.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Wehr- und Glockenturm in Perchtoldsdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 172,0 KB ID: 3126637
                    Der Wehr- und Glockenturm in Perchtoldsdorf

                    Zu sehen gibt es hier weiß Gott genug! Z.B. den Wehrturm oder die Pfarrkirche.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Die Pfarrkirche St. Augustin.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,3 KB ID: 3126638
                    Die Pfarrkirche St. Augustin

                    Mit den alten Zedern davor hat das einen recht mediterranen Touch.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Mediterranes Perchtoldsdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 137,2 KB ID: 3126639
                    Mediterranes Perchtoldsdorf

                    Viel zu schnell wird es schon Zeit mich gen Hotel zu wenden. Hier bekomme ich neben einem Zimmer auch einen guten Tipp zum Essen: Ein Heurigenlokal in der Altstadt. Hier gibt es wiedermal kein Bier aber dafür sehr gute lokale Weine und hervorragendes Essen.

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Dreifaltigkeitssäule Perchtoldsdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 120,0 KB ID: 3126642
                    Die Dreifaltigkeitssäule Perchtoldsdorf

                    Und schon ist der Abend wieder vorbei. Ich habe noch einen Blick auf das geworfen, was morgen kommen könnte. Dadurch, dass ich am Semmering nicht weiter konnte bin ich jetzt genau in die Ruhetage (Montag und Dienstag) der nächsten 2 Hütten gekommen. Also muss ich morgen etwas improvisieren. Ich habe nachgesehen: Potential dazu ist da. Es gibt also alternative Übernachtungsmöglichkeiten. Das reicht mir eigentlich. Der Rest ergibt sich dann morgen.
                    Im Dunkeln sieht die Altstadt übrigens auch gut aus!

                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Der Perchtoldsdorfer Wehrturm bei Nacht.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,8 KB ID: 3126643
                    Der Perchtoldsdorfer Wehrturm bei Nacht

                    Ruckzuck liege ich im Bett und es wird dunkel um mich. Liegt das jetzt an dem Wein oder an dem langen Tag? Na, ist ja egal. Bis Morgen!
                    Angehängte Dateien
                    Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2022, 16:27.

                    Kommentar


                    • Maunz
                      Alter Hase
                      • 24.08.2009
                      • 2509
                      • Privat


                      #11
                      Der Baum in Forchtenstein ist eine Aprikose.

                      Kommentar


                      • Wafer

                        Administrator
                        Liebt das Forum
                        • 06.03.2011
                        • 10020
                        • Privat


                        #12
                        Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
                        Der Baum in Forchtenstein ist eine Aprikose.
                        Danke für den Hinweis! Wir haben auch eine Aprikose im Garten. Die sieht ziemlich anders aus wenn sie blüht. Demnach scheint es recht unterschiedliche Sorten zu geben. OT: Dieses Jahr ist allerdings mal wieder die Blühte zu früh losgegangen und alles ist erfroren.

                        Kommentar


                        • beigl
                          Fuchs
                          • 28.01.2011
                          • 1669
                          • Privat


                          #13
                          Super, viel Spaß noch auf "meinem" Weg - war meine erste richtige Weitwanderung! Ja, die "Frühjahrsetappen" sind noch nicht ganz so prickelnd, aber spätestens ab dem Schneeberg wird das schon!
                          Zu den Markierungen: für diese ist nicht die Sektion Weitwanderer zuständig, sondern die jeweils örtliche wegeerhaltende Organisation. Unsere Sektion koordiniert nur - das wäre sonst nicht schaffbar. Über sachdienliche Hinweise bei Problemen freuen wir uns aber unter https://www.alpenverein.at/weitwande...takt/index.php.
                          Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                          Kommentar


                          • Wafer

                            Administrator
                            Liebt das Forum
                            • 06.03.2011
                            • 10020
                            • Privat


                            #14
                            5. Tag: Von Perchtoldsdorf nach Heiligenkreuz


                            Montag, 21. März 2022
                            Strecke: 17 Km
                            Höhenmeter: ↑ 575 m, ↓ 500 m
                            Gehzeit: 4 h 15

                            Gesamtstrecke: 119 Km
                            Gesamthöhenmeter: ↑ 3.200 m, ↓ 2.325 m
                            Gesamtgehzeit: 29 h 45

                            Am Morgen gibt es wieder Sonnenschein. Heute werde ich es aber etwas langsamer angehen lassen. Ich plane vor dem Peilsteinhaus bereits zu übernachten. So kann ich die Ruhetage Montag und Dienstag bei den nächsten beiden Hütten überbrücken. Also ausgiebig frühstücken. Und dann los.
                            Am Marktplatz von Perchtoldsdorf (265 m) gehe ich nochmal kurz in die Apotheke und dann starte ich in Richtung Nordalpenweg – Wienvariante. Am Alten Rathaus vorbei, oder eigentlich durch das Rathaus hindurch, geht es in den Park.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start im Begrischpark von Perchtoldsdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,4 KB ID: 3127337
                            Start im Begrischpark von Perchtoldsdorf

                            Was war nur am 01.04.06, dass die das auf die Wanderwegmarkierung schreiben? Nun, das ist eigentlich einfach (wenn man es weiß): Hier führen die Österreichischen Weitwanderwege 01 (Nordalpenweg), 04 (Voralpenweg) und 06 (Pilgerweg nach Mariazell) entlang. Ich peile den ersten an. Durch den Park geht es langsam aufwärts. Ein Rückblick zeigt Perchtoldsdorf von seiner schönen Seite.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Perchtoldsdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,9 KB ID: 3127334
                            Perchtoldsdorf

                            Nach dem Park muss ich nochmal ein paar Straßen entlang bis ich wieder ins Grüne kann. Das ist aber schnell passiert. Erstaunlich schnell bin ich wieder im Wald und auf Wanderwegen unterwegs. Durch jahreszeitlich bedingt recht lichte Wälder geht es aufwärts. Zunächst eher moderat aber gegen Ende dann doch recht heftig. Oben auf dem Hinteren Föhrenberg (578 m) steht eine Alpenvereinshütte.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Kammersteiner Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 175,1 KB ID: 3127335
                            Die Kammersteiner Hütte

                            Leider hat auch die Kammersteiner Hütte ähnlich wie die noch kommenden Hütten hier in der Region Montag und Dienstag Ruhetag. Das hat aber auch Vorteile: Ich bin mal wieder völlig alleine hier auf diesem Aussichtsberg im Wienerwald. Also packe ich meine Sachen an einen der Tische und mache erstmal Pause. Direkt vor der Hütte steht ein Aussichtsturm: Die Josefswarte.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Die Joselfswarte an der Kammersteinerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 238,0 KB ID: 3127338
                            Die Joselfswarte an der Kammersteinerhütte

                            Als die Muskeln melden, dass sie wieder bereit für den Turm seien, mache ich mich über die 64 Stufen her. Ein Aufstieg der sich absolut lohnt! Die Aussicht ist großartig!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Rückblick auf Wien.jpg Ansichten: 0 Größe: 123,7 KB ID: 3127339
                            Rückblick auf Wien

                            Man kann geradeso knapp über die Baumwipfel blicken und bekommt dabei einen klasse Überblick über das Wiener Becken mit dem Wienerwald darum herum.
                            Aber auch der Blick auf das was heute noch kommen mag ist nicht ganz uninteressant!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Blick auf den Schneeberg und auf das, was heute noch vor mir liegt.jpg Ansichten: 0 Größe: 93,3 KB ID: 3127336
                            Blick auf den Schneeberg und auf das, was heute noch vor mir liegt

                            Der Berg mit Schnee da hinten ist übrigens wieder der Schneeberg. Das davor sind der Wienerwald (die ersten Hügel), die Gutensteiner Alpen (hinter den ersten Hügeln bis vor den Schneeberg) und die Rax-Schneeberg-Gruppe (der Schneeberg ganz hinten). Überall da werde ich hoffentlich noch durchwandern!
                            Ich kriege mal wieder kaum den Finger vom Auslöser. Aber es sollen sich schon Leute beschwert haben, es gäbe hier immer nur wiederkehrende Motive. Also lasse ich den Rest der Serie mal lieber weg.
                            Irgendwann kann ich mich von dem Rundumblick losreißen, steige wieder hinunter und wandere weiter. Das Gros der Höhenmeter habe ich für heute. Als nächstes heißt es also: Höhe halten. Die Bäume sind noch recht blätterlos aber am Waldboden grünt es schon recht heftig.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Es grünt im Wald.jpg Ansichten: 0 Größe: 295,9 KB ID: 3127341
                            Es grünt im Wald

                            Es scheint hier also schon eine Weile nur noch wenig Frost gegeben zu haben. Gerade mal einen Kilometer weiter steht schon die nächste Hütte am Weg: Der Salzstanglwirt an der Kugelwiese. Und es ist geöffnet! Also nichts wie rein und eine weitere Pause einschieben. Da brennt sogar noch ein Kaminfeuer. Und das obwohl es heute recht warm ist.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Pause am Salzstanglwirt.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,9 KB ID: 3127340
                            Pause am Salzstanglwirt

                            Die Kugelwiese ist nicht groß. Eine Lichtung im Wienerwald mit einer Wiese eben. Aber sie scheint recht gut besucht zu werden, denn sonst würde sich das Gasthaus nicht rechnen. Im Sommer dürfte hier recht viel Betrieb sein – so direkt in der Natur kurz vor den Toren von Wien.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die Kugelwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 137,2 KB ID: 3127342
                            Die Kugelwiese

                            Der Weg ist hier allerdings auch wiedermal recht breit. Er nennt sich auch Lichtensteiner Höhenstraße. Er führt meist auf der Höhe von Anhöhe zu Anhöhe und führt an etlichen ähnlichen Wiesen vorbei wie der Kugelwiese. An der Seewiese hat ein ähnlicher Gasthof allerdings schon vor längerer Zeit dicht gemacht. Selbst jetzt im März ist hier doch einiges los, für einen Montag! Ich treffe doch erstaunlich viele Wanderer. Im Gegensatz zu der Burgenlandvariante. Dort habe ich eigentlich bisher keinen einzigen echten Wanderer getroffen.
                            Die Sonne sorgt dafür, dass es am Wegesrand bunt blüht.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Der Frühling ist da.jpg Ansichten: 0 Größe: 403,3 KB ID: 3127347
                            Der Frühling ist da

                            Am Kreuzsattel habe ich mit 594 m den für heute höchsten Punkt erreicht. Ab da geht es abwärts. Zunächst durch Wälder und dann auch über Felder verliere ich die mühsam erstiegenen Höhenmeter auf sehr schönen Wegen.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Pausenplatz am Abstieg nach Sittendorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,6 KB ID: 3127343
                            Pausenplatz am Abstieg nach Sittendorf

                            Ein paar Meter weiter komme ich an der Burg Wildegg vorbei. Der Bau wird heute als Jugendlager der Katholischen Jungschar verwendet. Hat was! Da wäre ich damals mit der Jungschar auch gerne hingegangen!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Burg Wildegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 141,1 KB ID: 3127344
                            Burg Wildegg

                            Kurz darauf führt mich eine kleine Nebenstraße nach Sittendorf (360 m) hinein. Auf der anderen Seite von Sittendorf geht es wieder über Wanderwege weiter. Er führt mich an Füllenberg vorbei. Sieht so aus, als wäre das ein größeres Gestüt. Es geht hinauf auf den Klosterberg (434 m) und dann, recht langweilig, zur Wiener Außenringautobahn. Zunächst muss ich etwas an ihr entlang bis zur nächsten Unterführung wandern.
                            Direkt dahinter liegt der Friedhof von Heiligenkreuz. Ein Platz, der eines zweiten Blickes würdig ist!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Der Friedhof von Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 71,8 KB ID: 3127345
                            Der Friedhof von Heiligenkreuz

                            Entlang einer Baumallee wandere ich auf Heiligenkreuz zu.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Die Baumallee nach Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 310,4 KB ID: 3127346
                            Die Baumallee nach Heiligenkreuz

                            Den Ort habe ich mir gestern Abend schon mal genauer angesehen. Auf meinen Pilgerreisen nach Santiago de Compostela von Zuhause aus und über die Via de la Plata habe ich viele Klöster besucht und auch auf meiner Reise nach Athos konnte ich mich viel mit der religiösen Geschichte der christlichen Kirchen beschäftigen. Daher üben Klöster immer eine besondere Anziehungskraft auf mich aus. Und das obwohl ich als Student aus der Kirche ausgetreten bin. Daher nehme ich mir vor, ausreichend Zeit in Heiligenkreuz zu verbringen.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Der Kreuzweg am Kavalerienberg von Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,3 KB ID: 3127349
                            Begrüßungskapelle am Kreuzweg von Heiligenkreuz

                            So weiche ich vom Nordalpenweg etwas ab und folge lieber dem Kreuzweg als der schnöden Straße.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Kreuzweg am Kavalerienberg von Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 253,7 KB ID: 3127353
                            Der Kreuzweg am Kalvarienberg von Heiligenkreuz

                            Am Ende liegt dann das Stift Heiligenkreuz vor mir. Eines der ältesten Zisterzienserklöster Weltweit!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Das Kloster Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 98,9 KB ID: 3127350
                            Das Kloster Heiligenkreuz

                            Zeitlich passt das hervorragend zur Mittagspause! Und die haben hier einen Klostergasthof den ich natürlich ausprobieren will. Ich bekomme einen Tisch in dem alten Gemäuer mit Blick auf das Kloster und ein sehr gutes, regionales Mittagessen. Was will man mehr?
                            So langsam sollte ich mir mal überlegen, wie der Tag weitergehen soll. Auf der Peilsteinhütte kann ich nicht übernachten. Die hat zu. Irgendwo davor sollte ich mir eine Unterkunft suchen. Ich denke an Maria Raisenmarkt oder Mayerling. Das mache ich mal ganz entspannt beim Dessert. Aber so entspannt wird das nicht: Ich finde nirgends einen Platz. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet!
                            Ich packe meine Sachen und mache mich fertig. Aber zu was? Zunächst gehe ich auf die andere Straßenseite und schaue mir das Kloster mal näher an. Am Eingang erkundige ich mich bei einem Mönch, wie es denn mit einer Unterkunft für ein Nacht aussähe. Er befragt mich ein wenig nach meinen religiösen Erfahrungen und nachdem er hört, dass ich mehrfach nach Santiago gepilgert bin bekomme ich ein Bett für eine Nacht.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Mein Domizil für heute Nacht.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,0 KB ID: 3127348
                            Mein Domizil für heute Nacht

                            Dann beende ich meinen Wandertag eben hier und nutze den Nachmittag um mir das Kloster in Ruhe anzusehen. Ich packe meine Sachen in meine Kammer und leihe mir einen Audioguide am Empfang. Damit ziehe ich los. Bereits an der dritten Station treffe ich auf den Gastpater des Klosters. Er führt einen Mönch auf Zeit durch das Anwesen. Wir kommen ins Gespräch und ich darf mich der Privatführung anschließen.
                            Sowas ist was völlig anderes als diese Stimmen vom Band! Der Mann lebt hier, ist studierter Theologe und unterrichtet auch hier an der Hochschule, die das Kloster betreibt. Sich mit solchen Leuten über religiöse oder etische Themen auszutauschen ist sehr anregend!

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Dreifaltigkeitssäule.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,3 KB ID: 3127351
                            Wieder eine Dreifaltigkeitssäule

                            Meine Kenntnisse über die Orthodoxe Kirche und die Entwicklung der Katholischen Kirche erlauben mir mit den beiden angeregt zu diskutieren. So dauert die Führung über 2,5 Stunden und ich muss das Ende dann wieder mit dem Audioguide bestreiten, weil der Gastpater nicht so viel Zeit einkalkuliert hatte. An dieser Stelle möchte ich mich bei ihm für seine aufgewendete Zeit und die anregenden Diskussionen nochmal ganz herzlich bedanken!
                            Vor dem Abendessen kann ich noch einen Gottesdienst der Mönche besuchen, der nicht in der Stiftskirche, sondern in der Bernardikapelle stattfindet.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Bernardikapelle - Hier findet auch der tägliche Gottesdienst statt.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,2 KB ID: 3127352
                            Die Bernardikapelle - Hier finden auch die Gottesdienste der Mönche statt

                            Dass diese Kapelle überhaupt noch steht ist einem Zufall zu verdanken. Aber sie ist beheizbar und wird daher von den Mönchen für ihre Gottesdienste der unbeheizten Stiftskirche vorgezogen. Für einfache Gäste ist ein Besuch der Gottesdienste mit den Mönchen in dieser Kapelle normalerweise nicht möglich.
                            Nach dem recht einfachen Abendessen bin ich noch mit dem Waschtag beschäftigt und recht schnell dann auch im Bett.
                            Das war heute landschaftlich eine großartige Wanderung mit tollen Aussichten und hatte ab dem Mittagessen einen recht unerwarteten Verlauf, den ich aber als sehr anregend empfand. Das Unerwartete auf meinen Wanderreisen begeistert mich schon seit Jahren! Und hier hat es völlig überraschend mal wieder zugeschlagen. So liebe ich meine Wanderungen und werde sie immer in guter Erinnerung behalten! Sowas kann man kaum planen und man muss es nehmen wie es kommt: Manchmal kommt es positiv und manchmal aber auch weniger!
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Wafer; 26.04.2022, 08:49.

                            Kommentar


                            • Wafer

                              Administrator
                              Liebt das Forum
                              • 06.03.2011
                              • 10020
                              • Privat


                              #15
                              6. Tag: Von Heiligenkreuz nach Weissenbach/Triesting


                              Dienstag, 22. März 2022
                              Strecke: 17 Km
                              Höhenmeter: ↑ 575 m, ↓ 500 m
                              Gehzeit: 4 h 15

                              Gesamtstrecke: 136 Km
                              Gesamthöhenmeter: ↑ 3.775 m, ↓ 2.825 m
                              Gesamtgehzeit: 34 h

                              Nach einem einfachen Frühstück stehe ich beizeiten vor der Tür. Es fällt mir schwer mich zu verabschieden – Hier hat es mir richtig gut gefallen!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Eine der Brücken über den Sattelbach.jpg Ansichten: 0 Größe: 180,0 KB ID: 3127784
                              Eine der Brücken über den Sattelbach

                              Mir wird der Tipp noch mitgegeben, die Lourdesgrotte auf meinem Weg nach Mayerling anzuschauen. Das läge ja quasi auf meinem Weg. Das mache ich natürlich. Ich habe ja erst kürzlich eine in Maria Schutz gesehen. Bin mal gespannt wie diese hier aussieht!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Lourdesgrotte vom Stift Heiligenkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 168,5 KB ID: 3127783
                              Die Lourdesgrotte vom Stift Heiligenkreuz

                              Das ist schon mehr eine Grotte. Recht liebevoll gestaltet und schon mit brennenden Kerzen versehen. Ich stelle eine dazu und denke dabei an meine Familie.
                              Auf der Via Sacra, einem Teil des Wiener Wallfahrerweges 06, verlasse ich Heiligenkreuz. Über Treppen geht es aufwärts auf den nächsten Hügel. So habe ich nochmal einen schönen Blick auf meine letzte Unterkunft.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Das Kloster Heiligenkreuz im Rückblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,0 KB ID: 3127780
                              Das Kloster Heiligenkreuz im Rückblick

                              Der Nordalpenweg folgt hier ein Stück der B11. Zum Glück mit etwas Abstand im Wald. Aber der ist zu dieser Jahreszeit noch recht licht.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Lichte Waldwege auf dem Weg nach Mayerling.jpg Ansichten: 0 Größe: 346,6 KB ID: 3127787
                              Lichte Waldwege auf dem Weg nach Mayerling

                              Von oben komme ich in das nächste Tal, in dem Mayerling liegt. Am Horizont ist bereits der Peilstein zu sehen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Mayerling mit Kritschenkogel (rechts) und Peilstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 98,8 KB ID: 3127781
                              Mayerling mit Kritschenkogel (rechts) und Peilstein

                              Mayerling ist nicht wirklich groß. Hat aber ein anscheinend recht frisch renoviertes Jagdschloss. Das Schloss hat auch eine Kirche und eine Kapelle. Das liegt daran, dass das Jagdschloss Mayerling den Karmel St. Josef beherbergt, ein Kloster der unbeschuhten Karmelitinnen. Da liegen zwei Klöster recht dicht beieinander. Früher gehörten sie wohl auch mal zusammen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Das Jagdschloss Mayerling.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,0 KB ID: 3127785
                              Das Jagdschloss Mayerling

                              Ein paar Meter weiter liegt der Gasthof, bei dem ich gestern versucht hatte unterzukommen.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Hier war gestern zum Glück voll.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,5 KB ID: 3127788
                              Hier war gestern zum Glück voll

                              Sonst wäre ich nie in den Genuss der Übernachtung im Kloster Heiligenkreuz gekommen!
                              Zunächst an der Straße und später auf Feldwegen geht es weiter über Untermeierhof nach Maria Raisenmarkt.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Wandern zwischen Mayerling und Maria Raisenmarkt.jpg Ansichten: 0 Größe: 288,7 KB ID: 3127789
                              Wandern zwischen Mayerling und Maria Raisenmarkt

                              Das ist ein wirklich schönes Tal hier! In Maria Raisenmarkt (371 m) verfranse ich mich zunächst mal kurz. Das bringt mich ungeplant zur Kirche des Ortes, die erstaunlicherweise ausnahmsweise mal offen ist.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Blick in die Kirche zum Heiligen Philip und Jakobus.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,5 KB ID: 3127786
                              Blick in die Kirche zum Heiligen Philip und Jakobus

                              Ich biege nach Westen hin ab und bin recht schnell wieder raus aus dem Ort. Kurz darauf geht es endlich auf Wanderwegen weiter. Es geht jetzt hinauf in Richtung Peilstein.
                              Zunächst liegt aber die Burgruine Arnstein (520 m) am Weg. Von der Burg stehen noch einige Mauerreste. Aber nicht mehr wirklich viel. Ein Blick lohnt sich aber auf alle Fälle.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 An der Ruine Arnstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 426,0 KB ID: 3127799
                              An der Ruine Arnstein

                              Vor allem auch wegen des großartigen Ausblicks!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Blick von der Ruine Arnstein über den Wienerwald.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,0 KB ID: 3127793
                              Blick von der Ruine Arnstein über den Wienerwald

                              Unterhalb der Ruine liegt die Arnsteinhöhle. Sie ist 128 Meter lang und wurde früher wohl mal als Stall genutzt.
                              Direkt neben der Ruine steht die Arnsteinnadel. Sie ist aktuell ca. 13 Meter hoch. Sie war aber schon höher, da sich aber die oberen Teile gelockert hatten wurden sie abgetragen. Sieht trotzdem noch imposant aus.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Arnsteinhöhle und Ansteinnadel.jpg Ansichten: 0 Größe: 412,5 KB ID: 3127798
                              Arnsteinhöhle und Ansteinnadel

                              Auf schönen Wegen geht es weiter aufwärts. Er führt auf den Bergrücken hinauf und dann entlang des Rückens hinüber zum Peilsteinhaus (716 m). Diese Hütte des ÖAVs hat aber leider Montags und Dienstags Ruhetag. Und trotz des Wetters bin ich zur Mittagszeit alleine an der Hütte. Ich lasse mich an einem windstillen Eck auf der Terrasse nieder dezimiere endlich meine frugalen Bestände aus dem Rucksack, die ich schon eine Weile mit mir herumtrage.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Das Peilsteinhaus - heute leider geschlossen.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,2 KB ID: 3127790
                              Das Peilsteinhaus - heute leider geschlossen

                              Und wieder hat die Hütte einen Turm. Klar, dass ich da auch rauf muss! Die 71 Stufen lohnen sich! Wieder gibt es eine großartige Aussicht. Ich komme dem Schneeberg immer näher!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Obligatorischer Blick zum Schneeberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 76,8 KB ID: 3127791
                              Obligatorischer Blick zum Schneeberg

                              Aber auch die anderen Richtungen sind mehr als nur eines Blickes wert!

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Der Wiedernwald über dem Peilsteinhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,5 KB ID: 3127792
                              Der Wienerwald über dem Peilsteinhaus

                              Bei der Größe des Spielplatzes, der Anzahl der Tische und der nicht wenigen Nebengebäuden scheint es hier normalerweise wohl recht voll zu sein. Es gibt noch eine Kletterwand aber auch jede Menge Felsen, an denen man klettern kann. Als ein Ehepaar mit Hund kommt und sich am Nachbartisch niederlässt verlasse ich die Hütte. Ich mag es nicht, wenn es so voll wird!
                              Über einzelne Wiesen und durch Wälder führt mich der Weg nun abwärts. Er führt direkt oberhalb der Peilsteinhütte vorbei. Diese Hütte von den Naturfreunden hat nur an Wochenenden geöffnet und liegt ca. 100 Höhenmeter unter dem Peilsteinhaus.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Abstieg vom Peilsteinhaus in Richtung Neuhaus (Süd-West).jpg Ansichten: 0 Größe: 108,8 KB ID: 3127795
                              Abstieg vom Peilsteinhaus in Richtung Neuhaus (Süd-West)

                              Ich trödele heute etwas rum. Ich habe schließlich Zeit. Das Waxeneckhaus, die nächste Hütte auf meiner Tour, hat die gleichen Ruhetage wie das Peilsteinhaus oder die Kammersteiner Hütte. Die haben sich hier anscheinend abgesprochen. Und die einzige Übernachtungsmöglichkeit davor ist nicht mehr sehr weit.
                              Oberhalb von Neuhaus komme ich aus dem Wald und habe einen schönen Blick über das Dorf mit seiner Burg.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Neuhaus mit Burg Neuhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 73,7 KB ID: 3127794
                              Neuhaus mit Burg Neuhaus

                              Hier fällt mir wieder auf wie extrem trocken hier alles ist. Es staubt auf den Wiesen und das Gras sieht schon fast vertrocknet aus. Das sind schon fast spanische Verhältnisse hier! Es scheint hier auch nicht viel Schnee gelegen zu haben. Ich sehe nirgends Reste. Nicht mal oben am Peilstein in schattigen Nordlagen. Es wird echt Zeit, dass es mal ausgiebig regnet. Aber hoffentlich nicht gleich die nächsten Tage.
                              Ich steige nach Neuhaus hinunter und wandere das Tal vor an die Triesting.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Der Charme vergangener Zeiten in Neuhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 141,6 KB ID: 3127797
                              Der Charme vergangener Zeiten in Neuhaus

                              An der Triesting liegt die Grenze zwischen dem Wienerwald und den Gutensteiner Alpen. Nach dem Randgebirge östlich der Mur, in dem ich die ersten 4 Tage vom Neusiedler See bis zum Semmering unterwegs war, und dem Wienerwald komme ich damit in die dritte Gebirgsgruppe auf meiner Wanderung auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg.
                              Ich habe in Prymhäuser, einem Ortsteil von Weissenbach an der Triesting, ein Bett für heute Nacht gebucht. Obwohl der Gasthof auch Ruhetag hat wurde mir gesagt ich könne bei ihnen übernachten. Also bei der Quartiersuche ruhig anfragen auch wenn Ruhetag dransteht. Manchmal gilt das nur für das Restaurant aber nicht für Übernachtungen.
                              Ich kehre in einer Wirtschaft in Weissenbach noch ein und mache mich dann auf den Weg zu meiner Unterkunft. Nach einem Anruf wird mir geöffnet. Und siehe da: Ich kriege abends sogar noch was zu essen denn es gibt 6 Übernachtungsgäste, die trotz Ruhetag hier untergekommen sind.

                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Abendlicher Fensterblick auf die Gutensteiner Alpen.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,2 KB ID: 3127796
                              Abendlicher Fensterblick auf noch recht zahme Gutensteiner Alpen

                              So werde ich aber heute Abend nicht mehr sehr alt. Ich beobachte den Sonnenuntergang auf meinem Balkon und bin dann auch beizeiten im Bett. Morgen wird es auch sehr kurz. Dann will ich nur auf das Waxeneckhaus und komme damit aus dem Zeitfenster der Ruhetage dieser Region heraus.
                              Angehängte Dateien
                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.09.2023, 13:23.

                              Kommentar


                              • Wafer

                                Administrator
                                Liebt das Forum
                                • 06.03.2011
                                • 10020
                                • Privat


                                #16
                                7. Tag: Von Weissenbach/Triesting nach Waldegg


                                Mittwoch, 23. März 2022
                                Strecke: 26 Km
                                Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 1.225 m
                                Gehzeit: 7 h 15

                                Gesamtstrecke: 162 Km
                                Gesamthöhenmeter: ↑ 4.975 m, ↓ 4.050 m
                                Gesamtgehzeit: 41 h 15

                                Wieder ist es die Sonne, die heute Morgen zum Fenster hereinscheint und mich weckt. Da bin ich aber nicht böse! Danach dauert es nicht lange und ich starte am Landgasthaus zur Bruthenne in Weissenbach an der Triesting (362 m). Gleich hinter den letzten Häusern der Siedlung am Brand ist der harte Untergrund aus Teer vorbei und es geht auf Waldwegen aufwärts.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Zunächst geht es durch den Wald aufwärts.jpg Ansichten: 0 Größe: 289,3 KB ID: 3128145
                                Zunächst geht es durch den Wald aufwärts

                                An diesen Forststraßen wird teilweise recht viel gearbeitet. Zumindest in letzter Zeit. Was da an Holz rumliegt ist schon reichlich. Ab der ersten Lichtung wird es etwas flacher. Ich trödele wieder rum. Ich habe es heute ja nicht so weit.
                                Bei der nächsten Lichtung kann ich das Waxeneck sehen. Hinter dem Gipfel liegt irgendwo mein Ziel: Das Waxeneckhaus. Es ist eigentlich gar nicht weit weg. Es liegt nur blöderweise noch ein Tal und ein Gipfel dazwischen.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Das Waxeneck liegt vor mir.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,4 KB ID: 3128142
                                Das Waxeneck liegt vor mir

                                Der Weg führt aber nicht direkt dorthin. In einem großen Bogen führt er mich um das Waxeneck herum. Auf dem Weg dorthin gibt es wieder reichlich was zu sehen.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Schneerosen.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,9 KB ID: 3128146
                                Schneerosen

                                Auf einer der Lichtungen, die ich überquere liegt mitten drin ein Streifen mit Bäumen, unter denen eine Wildfutterstelle steht. Also das Wild scheint zu wissen wo es seine Futterstellen hinbauen lässt: Der Blick hat schon was!

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wildfutterstelle auf einer Lichtung.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,8 KB ID: 3128144
                                Wildfutterstelle auf einer Lichtung

                                Die Schutzhütten, die für uns Wanderer gedacht sind liegen bei weitem nicht so schön. Schade eigentlich.
                                Nach der nächsten Lichtung taucht ein Zaun auf, an dem es entlang geht. Teilweise etwas mühsam, weil der Wanderweg nur auf einem schmalen Pfad direkt am Zaun geführt ist. Hier scheint großräumig das Wild eingezäunt zu sein. Auf der nächsten Lichtung, dem Hohenegg (798 m), stehen dann reichlich Gehege und weitere Futterstellen herum. Aber auch 2 Häuser mit toller Aussicht!

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Großartiger Ausblick auf dem Hohenegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,9 KB ID: 3128143
                                Großartiger Ausblick auf dem Hohenegg

                                Über die Lichtung könnte man auch auf einem kleinen Feldsträßchen hinunterwandern. Nur weiß ich nicht ob ich unten dann aus dem Gehege wieder rauskomme. Also folge ich lieber dem Wanderweg weiter hinauf. Am Waldrand steht eine kleine Kapelle.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Eine Kapelle steht am Waldrand von Hohenegg .jpg Ansichten: 0 Größe: 159,1 KB ID: 3128148
                                Eine Kapelle taucht am Waldrand von Hohenegg auf

                                Wo kriegen die ihre Kirchgänger her? Von den 2 Häusern kriegen die die Kirche nicht voll. Leider ist sie mal wieder geschlossen.
                                Es geht weiter aufwärts bis ca. 830 m um die Gehegegrenzen zu umgehen. Auf einer Lichtung gibt es freien Blick nach Süden-Westen und ein alter Bekannter taucht wiedermal auf.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Der Schneeberg taucht mal wieder auf.jpg Ansichten: 0 Größe: 128,8 KB ID: 3128147
                                Der Schneeberg lässt sich wiedermal sehen

                                Ein kleiner Pfad führt mich am Zaun abwärts zum nächsten Sattel an dem das Schneerosenhaus stehen soll.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Abstieg zum Schneerosenhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 295,0 KB ID: 3128150
                                Abstieg zum Schneerosenhaus

                                Das Schneerosenhaus am Hals (662 m) hat leider geschlossen. Scheint im Augenblick auch eher nicht dauerhaft bewirtschaftet zu werden. Schade eigentlich – liegt da ganz nett in der Sonne.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das Schneerosenhaus am Hals.jpg Ansichten: 0 Größe: 201,2 KB ID: 3128149
                                Das Schneerosenhaus am Hals

                                Am Sattel ist doch einiges los. Ich treffe auf eine Gruppe Wanderer. Wir wandern zusammen das kleine Fahrsträßchen hinauf und kommen an eine Reihe von Wochenendhäusern mit sicher großartiger Aussicht. Für uns Wanderer ist die Aussicht aber meist etwas versperrt. Etwas abseits des Sträßchens führt ein Pfad hinauf zum Waxeneckhaus (740 m).

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Das Waxeneckhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 377,3 KB ID: 3128151
                                Das Waxeneckhaus

                                Die schicke Hütte gehört den Naturfreunden und liegt auf einer Lichtung mit direktem Blick auf die Gutensteiner Alpen und den Schneeberg.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Der Schneeberg vom Waxeneckhaus aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,8 KB ID: 3128152
                                Der Schneeberg vom Waxeneckhaus aus gesehen

                                Ich lasse mich nieder. Hier ist es erstaunlich voll. Nun, die haben ja ab heute auch wieder offen. Und bei dem Wetter zieht es einige hier rauf. Gerade auch dann, wenn man bis hierher mit dem Auto fahren kann. Die Aussicht ist einfach hitverdächtig.
                                Gerade mal Mittagszeit. Ein Schweinebraten mit Kraut und Knödel verschwindet recht zügig vom Teller. Dann will ich mich um meine Unterkunft kümmern. Da bekomme ich eine Absage. Man müsse einige Tage vorher reservieren. Da bisher keine Reservierung für heute eingegangen sei, hätten sie geplant heute Nachmittag nach Bewirtschaftungsschluss wieder ins Tal zu fahren. Prima! Und jetzt?
                                Ich schaue mir die Karte an. Ist noch ein ganzes Stückchen! Und ich habe hier rauf schon ziemlich rumgetrödelt. Also packe ich meine Sachen zusammen und zahle. Da wird mir angeboten doch hier zu übernachten. Aber eben ohne Service und ohne Frühstück. Das könnte ich erst morgen ab 9 Uhr bekommen. Und ich wäre halt alleine. Gefällt mir auch nicht wirklich gut!
                                Ich breche auf und wandere an weiteren Wochenendhäusern vorbei in Richtung Hohe Mandling. Die Häuschen hören aber bald auf und der Weg wird wieder zum Wanderweg. Diesmal sogar mit Begleitung!

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Eine kleine Echse in Lauerstellung.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,2 KB ID: 3128156
                                Eine kleine Echse in Lauerstellung

                                Der Weg zur Hohen Mandling streckt sich aber ganz schön! Und es geht zügig auf und ab. Tendenziell aber eher auf als ab. Auf einer Lichtung an einem Sattel steht eine Hütte.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Mandlinger Skihütte auf der Fotzeben.jpg Ansichten: 0 Größe: 220,8 KB ID: 3128155
                                Die Mandlinger Skihütte auf der Fotzeben

                                Die Mandlinger Skihütte hat sogar eine offizielle Hausnummer. Aber wohnen tut hier keiner. Scheint auch eher was Vereinsinternes zu sein. Von hier geht es nochmal zackig aufwärts.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Rückblick kurz vor der Hohen Mandling.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,0 KB ID: 3128158
                                Rückblick kurz vor der Hohen Mandling

                                Meist auf schönen Wanderwegen schwitze ich weiter dem Gipfel entgegen. Kurz davor gibt es dann noch interessantes zu lesen.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Das ist ja wohl Geschichte.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,1 KB ID: 3128157
                                Das ist ja wohl Geschichte

                                Als ich dann endlich am Gipfel der Hohen Mandling (967 m) ankomme werden die Schatten schon etwas länger. Es wurde ja auch gerade erst Frühling. Auf dem Weg ab dem Waxeneckhaus habe ich niemanden mehr getroffen. Die waren wohl alle mit dem Rad oder dem Auto dort. Hier auf den Gipfel wollte heute Nachmittag wohl keiner mehr.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Gipfel der Hohen Mandling.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,0 KB ID: 3128153
                                Am Gipfel der Hohen Mandling

                                An dem Gipfel hatte ich mit schöner Aussicht gerechnet. Davon gibt es aber nicht viel: Der Wald reicht fast bis ganz hinauf. So mache ich nicht lange herum und ziehe nach einer kurzen Pause weiter.
                                Zunächst gehe ich ein Stück in Richtung des direkten Abstiegs nach Reichental. Entscheide ich mich um und nehme den Weg in Richtung Waldegg. Hier oben an der Hohen Mandling teilt sich nämlich der Nordalpenweg in den normalen Weg über die Dürre Wand zur Gauermannhütte am Plattenstein und in die Variante über die Hohe Wand und Miesenbach hinauf zur Gauermannhütte. Da ich noch genügend Zeit habe möchte ich gerne beiden Varianten gehen. Und zuerst die Variante über die Hohe Wand kennen lernen.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Am Abstieg nach Waldegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 204,7 KB ID: 3128154
                                Am Abstieg nach Waldegg

                                Über befahrbare Forstwege geht es abwärts zu einem Sattel und wieder hinauf zum Kleinen Rosenkogel (766 m). Der Große Rosenkogel wird umgangen. Langsam werden die Schatten deutlich länger und es wird kühl. Sobald man im Schatten unterwegs ist, wird es im März halt schon kalt. Darauf bin ich aber vorbereitet. An einer Lichtung geht es gut ausgeschildert von den Forstwegen weg wieder auf Wanderwege. Auf kleinen Pfaden geht es abwärts.

                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Teilweise sind die Pfade recht klein aber gut markiert.jpg Ansichten: 0 Größe: 395,2 KB ID: 3128159
                                Teilweise sind die Pfade recht klein aber gut markiert

                                Der Weg streckt sich ziemlich. Ich merke, dass ich heute doch schon einiges an Strecke und vor allem auch Höhenmetern in den Beinen habe. Teilweise recht steil geht es ins Tal der Piesting. Seit oberhalb des Schneerosenhauses ist der Weg nicht mehr nur als Nordalpenweg markiert, sondern zusätzlich auch als Piestingtaler Rundwanderweg 231. Und das wirklich mehr als gut! Obwohl die Wege teilweise recht klein sind kann man sich kaum vertun.
                                Irgendwann habe ich Waldegg (370 m) unten an der Piesting erreicht. Ich lasse mich auf einer Bank nieder und suche eine Unterkunft. Die nächste zu Fuß erreichbare in Wopfing hat leider gerade geschlossen. So entscheide ich mich für den Piestingerhof in Markt Piesting. Waldegg hat schließlich einen Bahnhof. Und da fährt recht häufig ein Zug. 20 Minuten später habe ich ein gemütliches Zimmer bezogen und ein richtig gutes Abendessen auf dem Teller. Schön hier! Hier komme ich öfter mal her!
                                Angehängte Dateien
                                Zuletzt geändert von Wafer; 26.04.2022, 22:41.

                                Kommentar


                                • Donik
                                  Erfahren
                                  • 24.03.2014
                                  • 199
                                  • Privat


                                  #17
                                  Lieber Wafer,
                                  ich liebe deine Berichte, vielen Dank dafür. Immer sehr entspannend, wenn ich nach einem langen Tag nachhause komme. Dieses Mal noch besser, da ich viele dieser Wege selbst schon gegangen bin und mir viele selbsterlebte Momente in Erinnerung kommen.

                                  Vielen Dank!

                                  Liebe Grüße
                                  Dominik

                                  Kommentar


                                  • Wafer

                                    Administrator
                                    Liebt das Forum
                                    • 06.03.2011
                                    • 10020
                                    • Privat


                                    #18
                                    Hallo Dominik.

                                    Es freut den Autor eines Reiseberichtes immer, wenn der Bericht auch gelesen wird. Besonders freut es mich natürlich wenn er so positiv kommentiert wird.
                                    Solche Berichte sollen ja nicht nur diejenigen anregen, die etwas ähnliches vor haben sondern eben auch jene, die sowas schon mal gemacht haben. Eine Strecke von einer anderen Person vielleicht auch zu einer anderen Jahreszeit gewandert und berichtet sieht gleich ganz anders aus. Weckt aber auch Erinnerungen, zu denen eigene Bilder vielleicht nicht in der Lage sind.
                                    Es freut mich, wenn ich dir eine schöne Zeit bereiten konnte!

                                    Viele Grüße

                                    Wafer

                                    Kommentar


                                    • Wafer

                                      Administrator
                                      Liebt das Forum
                                      • 06.03.2011
                                      • 10020
                                      • Privat


                                      #19
                                      8. Tag: Über die Hohe Wand von Waldegg nach Miesenbach


                                      Donnerstag, 24. März 2022
                                      Strecke: 21 Km
                                      Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 925 m
                                      Gehzeit: 5 h 30

                                      Gesamtstrecke: 183 Km
                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 6.025 m, ↓ 4.975 m
                                      Gesamtgehzeit: 46 h 45

                                      Nach einem guten Frühstück stehe ich vor dem Haus und gehe zum Bahnhof zurück. Die Regionalbahn bringt mich nach Waldegg zurück, wo ich gegen 9 Uhr starte. Schön, dass die hier in vielen Tälern eine noch funktionierende ÖPNV-Infrastruktur sogar mit Bahn haben!
                                      Von Waldegg gehe ich etwas zurück und überquere die Piesting um nach Peisching zu kommen. Gleich hinter der Bundesstraße geht es über Wanderwege und Wiesen aufwärts.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Waldegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 139,7 KB ID: 3129146
                                      Waldegg mit Bahnhof

                                      Der Weg zieht zu einem kleinen Tal hinüber, in dem der Weg aufwärtsführt. An der anderen Hangseite liegt ein kleiner Ort.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Weiler Brand.jpg Ansichten: 0 Größe: 129,1 KB ID: 3129145
                                      Der Weiler Brand

                                      Gleichmäßig geht es aufwärts. An Wegmarkierungen fehlt es hier nicht: Hier verläuft wieder der Piestingtaler Rundwanderweg 231, den ich gestern schon kennen gelernt habe, die Variante des Nordalpenweges, die ich gerade begehe und noch ein paar lokale Wanderwege. Und alle scheinen gut begangen zu sein.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Hier herrscht schon fast Übermarkierung.jpg Ansichten: 0 Größe: 432,8 KB ID: 3129148
                                      Hier herrscht schon fast Übermarkierung

                                      Die Hohe Wand ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet. Entsprechend viele Wege gibt es. Ständig kommt man an eine Abzweigung. Und der eine Wanderweg nutzt den einen Weg und ein anderer einen anderen. Aber sie treffen sich ständig wieder. Daher ist es schon fast egal, ob man sich an seine Markierung hält oder nicht. Hauptsache es geht aufwärts!

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Aufstieg und Aussicht auf dem Weg zum Herrgottschnitzerhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 408,8 KB ID: 3129147
                                      Aufstieg und Aussicht auf dem Weg zum Herrgottschnitzerhaus

                                      Die Aussichten in Richtung Süd-Ost werden immer imposanter! Der Wald wird lichter und es geht über Wiesen weiter aufwärts.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Das Kreuz vor dem Herrgottschnitzerhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 143,0 KB ID: 3129149
                                      Das Kreuz vor dem Herrgottschnitzerhaus

                                      Neben dem Kreuz stehen auch Bänke mit einer klaren Ausrichtung: Blickrichtung Süd-Ost. Ein paar Meter weiter steht das Herrgottschnitzerhaus. Und da sitzt doch tatsächlich schon ein Gast auf der Terrasse.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Am Herrgottschnitzerhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,6 KB ID: 3129150
                                      Am Herrgottschnitzerhaus

                                      Hier mache ich erstmal ausgiebig Pause. So ein Panorama bekommt man nicht alle Tage geliefert. Der Hüttenwirt meint, wenn er die Hütte mal verkaufen wolle würde er in die Annonce schreiben: ‚Haus mit Seeblick zu verkaufen‘. Bei klarer Sicht kann er problemlos den Neusiedler See sehen. Und in Summe wohl an die drei Länder. Leider ist es nicht ganz so klar aber der Ausblick ist trotzdem gewaltig!
                                      Es dauert einige Zeit bis ich mich hier losreißen kann. Aber irgendwann breche ich doch auf – so schön es hier auch ist.
                                      Jetzt erst bemerke ich die Straße, die bis zum Herrgottschniterhaus führt. Man kommt also auch bequem mit dem Auto hier her. Und an der Straße stehen jede Menge Häuser. Scheint eine beliebte Gegend für Wochenendhäuser von Begüterten zu sein. Denn fast alle sind aktuell unbewohnt.
                                      An der Straße führt mich der Weg aber nur sehr kurz entlang und weicht dann wieder auf Wanderwege aus. Diese verlaufen meist direkt an der Hangkante oder etwas zurückversetzt dazu. In leichtem Auf und Ab geht es auf das Kohlröserlhaus zu.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Das Kohlröserlhaus vor gewaltiger Kulisse.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,4 KB ID: 3129151
                                      Das Kohlröserlhaus vor gewaltiger Kulisse

                                      Bei der Aussicht ist natürlich der nächste Boxenstopp fällig. Im Südwesten kann man die schneebedeckten Berge des Hauptkamms südlich des Semmerings sehen. Direkt vor der Wand ein Hochplateau mit vereinzelten Orten und dahinter die Tiefebene mit Wienerneustadt und anderen großen Orten. Einfach großartig!
                                      Der Wanderweg führt hier mal etwas weiter abwärts und wieder rauf. Wer es ebener mag, kann auch die Straße entlang. An der nächsten Wiese liegt die nächste Raststätte.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 An der Almfriedenwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,3 KB ID: 3129152
                                      An der Almfriedenwiese

                                      Der Weg verläuft recht viel im Wald. Das wird im Hochsommer recht angenehm sein. Es besteht häufig auch die Möglichkeit direkt an der Kante entlang zu wandern. Da gibt es zwar ein paar mehr Höhenmeter zu bewältigen aber dafür auch einen tollen Blick.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Blick von der Hohen Wand in Richtung Neusiedler See.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,6 KB ID: 3129153
                                      Blick von der Hohen Wand in Richtung Neusiedler See

                                      Es scheint auch mächtig viele Höhlen zu geben, wenn ich den Wegweisern glauben schenken darf. Auch in der Karte sind viele eingezeichnet. Von hier oben sieht man aber nicht viel davon. Hier oben gibt es nur Aussicht satt.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Der Hauptkamm südlich des Semmerings rückt näher.jpg Ansichten: 0 Größe: 71,8 KB ID: 3129154
                                      Der Hauptkamm südlich des Semmerings rückt näher

                                      An der nächsten Wiese traue ich dann meinen Augen nicht. Manchen scheint die Aussicht alleine nicht zu reichen. So meinen vermutlich einige Tourismusmanager. Deshalb wurde hier ein Skywalk gebaut. Und gerade wird wieder gebaut: Es werden Kassenautomaten aufgestellt. Zur Naturparkerhaltung soll kassiert werden. Warum stehen hier so viele Häuser, wenn das ein Naturpark ist? Ich denke das ignoriere ich jetzt einfach mal. Manches muss man ja nicht verstehen.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Touristenattraktion Skywalk.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,1 KB ID: 3129157
                                      Touristenattraktion Skywalk

                                      Was man von dem Skywalk natürlich sehr gut beobachten kann sind die Kletterer. Da hängen sogar im März auch welche in den Wänden. Dann wird das im Sommer sicher auch sehr voll. Aber bei so einer Aussicht zu klettern ist natürlich echt der Hit!

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Kletterdorado Hohe Wand.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,6 KB ID: 3129156
                                      Kletterdorado Hohe Wand

                                      Ich ziehe weiter und komme an den Alpengasthof Postl. Da stehen vereinzelte Tische davor, die alle brechend voll sind. Gerade bricht zum Glück jemand auf. Ich lasse mich nieder und mache Mittagspause. Hier hat man allerdings recht wenig Aussicht.
                                      So starte ich dann recht zügig wieder. Der Wanderweg macht einen größeren Bogen von der Wand weg. Und kommt an den Gasthöfen Luf und Hochkogelhaus wieder an die Abbruchkante zurück. Hier herrscht ebenfalls Hochbetrieb. Bei der Aussicht verständlich!

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Bucklige Welt vom Hochkogelhaus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,2 KB ID: 3129155
                                      Die Bucklige Welt vom Hochkogelhaus gesehen

                                      Am Weiterweg steht ein Warnschild, dass es ab hier nur noch für trittsichere und schwindelfreie Wanderer ratsam sei, weiter zu gehen. Da steht auch was von 200 Höhenmeter Abstieg. Es dauert nicht lange und ich weiß was damit gemeint ist. Recht steil führt der Pfad abwärts. Ein Einschnitt in der Wand wird diesmal nicht umgangen, sondern durchwandert. Wenn hier noch Schnee oder Eis in größeren Mengen läge wäre das nicht einfach. Hier trennt sich im Sommer vermutlich die Spreu vom Weizen – oder die Sandalenträger von den Wanderstiefelträgern.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Am Zwischenabstieg zwischen Hochkogelhaus und Hubertushaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 388,5 KB ID: 3129159
                                      Am Zwischenabstieg zwischen Hochkogelhaus und Hubertushaus

                                      Das ist jetzt keine echte Schwierigkeit für jemanden, der den Nordalpenweg gehen will aber für Kinderwagen ist der Weg definitiv nicht geeignet. Aber man bekommt auch mal ein paar Eindrücke von der Hohen Wand nicht nur von der Kante oben.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Hohe Wand kurz vor dem Hubertushaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,1 KB ID: 3129158
                                      Die Hohe Wand kurz vor dem Hubertushaus

                                      Mein nächstes Zwischenziel ist nicht mehr weit: Das Hubertushaus (946 m). Eine Hütte des ÖAV.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Das Hubertushaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,3 KB ID: 3129160
                                      Das Hubertushaus

                                      Sie liegt wieder direkt an der Kante und von der Terrasse aus hat man wieder einen grandiosen Blick weit über das Land. Ich lasse mich nieder und fülle etwas Flüssigkeit nach. Auch hier ist es gut voll. Wie ist das erst im Hochsommer?

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Pause am Hubertushaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 115,1 KB ID: 3129162
                                      Pause am Hubertushaus

                                      Ich überlege mir wie es weitergehen soll. Bis zum Schneeberg wird es sicher noch irgendwie gehen. Dann ist aber Schluss. Dann liegt eindeutig noch zu viel Schnee. Ich könnte evtl. noch die Variante über die Dürre Wand ausprobieren. Dazu müsste ich aber wieder an die Piesting zurück. Und der Tag heute ist doch auch schon wieder etwas weiter fortgeschritten. So entscheide ich mich noch bis Miesenbach zu wandern und dann irgendwie wieder nach Mark Piesting zurück zu fahren. Das sind aber auch noch ein paar Meter. Also packe ich zusammen und breche wieder auf.
                                      Recht zügig komme ich an die große Kanzel, wieder so ein grandioser Aussichtspunkt. Diesmal steht die Eicherthütte daneben.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Die Große Kanzel bei der Eckerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 91,5 KB ID: 3129161
                                      Die Große Kanzel bei der Eicherthütte

                                      Hier ging bis in die 90er Jahre mal eine Sesselbahn rauf. Davon sieht man heute nix mehr. Ich mache nicht schon wieder Pause. Die letzte ist ja gerade erst eine halbe Stunde her. Also ziehe ich weiter. Der Weg zieht etwas an und führt auf den Plackles (1.132 m) hinauf, den höchsten Punkt der Hohen Wand. Hier oben liegt noch das eine oder andere Schneefeld. Aber nichts Kritisches.
                                      Das Berggasthaus sieht sehr dauerhaft geschlossen aus. Ab hier geht es abwärts. Leider mit recht wenig Aussicht – zumindest im Vergleich zum bisherigen Verlauf des Tages. Meist im Wald führt mich der Nordalpenweg zur nächsten Hütte: Der Scheimhitt’n (868 m).

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Scheimhittn war leider noch geschlossen.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,8 KB ID: 3129163
                                      Die Scheimhitt‘n ist leider noch geschlossen

                                      Hier verlasse ich die Kante der Hohen Wand und wende mich nach Norden. Leider ist das genau die Versorgungsstraße der Scheimhitt’n. Zunächst geschottert und später auf Teer führt der E4 Alpin den Hang abwärts. Man kann nochmal eine Kehre durch den Wald abschneiden aber ab Gradhäusl geht das nicht mehr. Am Börsenhof Hornung (500 m) komme ich an die Straße.
                                      Ich bin ganz schön platt! Gerade als ich mir überlege wie es jetzt weitergeht kommen 2 Wanderer und halte auf ihr Auto zu. Ich spreche sie an und sie nehmen mich mit. Allerdings nicht nach Miesenbach hinein, sondern in Richtung Puchberg. Sie wollen nach Grünbach. Dort gibt es einen Bahnhof. Na prima, das passt doch!
                                      Ich verlasse das Auto in Grünbach Kohlenwerk und warte auf den nächsten Zug in Richtung Wienerneustadt. Ich telefoniere nach einer Unterkunft und ich komme wieder im gleichen Haus unter wie gestern.

                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Hohe Wand von Grünbach aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,3 KB ID: 3129144
                                      Die Ausläufer der Hohe Wand von Grünbach aus gesehen

                                      So fahre ich in aller Ruhe an der Hohen Wand entlang und kann sehen wo ich heute unterwegs war. Sowas finde ich immer besonders spannend. Da bekommt man noch einen zweiten Eindruck, der häufig auch etwas anders aussieht. Spannend!
                                      Das war ein großartiger Tag! Viel wirklich großartige Aussichten, meistenteils schöne Wege, gutes Wetter und wenig Leute – zumindest im Vergleich zum Sommer! Was will man mehr?
                                      Der Abend verläuft wie der letzte: Waschtag, gutes Abendessen, grobe Planung des nächsten Tages, Bett ...
                                      Angehängte Dateien
                                      Zuletzt geändert von Wafer; 03.05.2022, 16:02.

                                      Kommentar


                                      • beigl
                                        Fuchs
                                        • 28.01.2011
                                        • 1669
                                        • Privat


                                        #20
                                        Schön. Aber warum bist du nicht einfach von Grünbach weiter zum Schneeberg und dann über die Dürre Wand wieder zurück? Wäre eine schöne Runde.
                                        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                        Kommentar


                                        • Wafer

                                          Administrator
                                          Liebt das Forum
                                          • 06.03.2011
                                          • 10020
                                          • Privat


                                          #21
                                          Hallo beigl.

                                          Da hast du absolut recht! So habe ich das ja eigentlich auch gemacht - nur andersrum.

                                          Da ich den E4 Alpin bzw. Nordalpenweg weiter gehen will brauche ich Punkte an denen ich gut wieder aufsetzen kann und ich möchte möglichst wenig doppelt gehen. Ich hätte von Miesenbach hinauf zur Gauermannhütte am Plattenstein können und über die Dürre Wand zurück an die Piesting. Dazu hätte ich in Miesenbach irgendwo übernachten müssen und ich hätte später mal irgendwie wieder zur Gauermannhütte zurück müssen um den Weg weitergehen zu können. Das wäre zum Wiederaufsetzen ungeschickt gewesen zumal Miesenbach mit dem ÖPNV mies zu erreichen ist - wie der Name ja schon sagt ​​​. Und ich wäre einen Teil des Weges doppelt gegangen.

                                          ​Oder ich hätte nach Puchberg fahren können um über den Fadensattel aufzusteigen - die Sesselbahn wäre nicht gefahren weil die zu der Zeit nur am Wochenende lief - und dann die Dürre Wand zur Piesting zurück wandern können. Das wäre dein Vorschlag gewesen, wenn ich es richtig verstanden habe. Dann wäre ich aber mehr ab- als aufgestiegen und wenn ich kann, dann vermeide ich das. Ich bin ziemlich arthrosegeschädigt in den Knien. Wie viel Schnee am Fadensattel noch lag und ob man bis zur Mamauwiese überhaupt durchgekommen wäre, war mir nicht bekannt. Zudem hätte ich dann den teilweise recht steilen Weg zur Mamauwiese, wo noch am meisten Altschnee zu erwarten war, abwärts gehen müssen. Und ich wäre die Dürre Wand anders herum gewandert. Wenn man an der Piesting startet kommt man langsam den höheren Regionen näher und kann bei zuviel Schnee jederzeit abbrechen. In Summe erschien es mir daher sorum, wie ich es gemacht habe, besser. Zumal ich am Wochenende am Fadensattel gewesen bin und da konnte ich die Sesselbahn abwärts benutzen. ​​

                                          Viele Grüße

                                          Wafer
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 06.05.2022, 23:33.

                                          Kommentar


                                          • beigl
                                            Fuchs
                                            • 28.01.2011
                                            • 1669
                                            • Privat


                                            #22
                                            Ja, mein Vorschlag wäre gewesen: du hättest von der Scheimhütte über das Geländ direkt nach Puchberg gehen können, dort übernachten, am nächsten Tag weiter auf den Fadensattel und über die Mamauwiese über Öhlerschutzhaus (ggf. übernachten) und Dürre Wand zurück nach Miesenbach-Waidmannsfeld. Sollte gefühlt schon machbar sein zu der Zeit, zumindest mit ordentlichem Schuhwerk.
                                            Klar sind ein paar Steigungen dabei. Aber die werden eher nicht weniger am Nordalpenweg. ;)
                                            Zuletzt geändert von beigl; 09.05.2022, 07:08.
                                            Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                            Kommentar


                                            • Wafer

                                              Administrator
                                              Liebt das Forum
                                              • 06.03.2011
                                              • 10020
                                              • Privat


                                              #23
                                              9. Tag: Über die Dürre Wand von Reichental zum Öhlerschutzhaus


                                              Freitag, 25. März 2022
                                              Strecke: 13 Km
                                              Höhenmeter: ↑ 925 m, ↓ 300 m
                                              Gehzeit: 4 h 30

                                              Gesamtstrecke: 196 Km
                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 6.950 m, ↓ 5.275 m
                                              Gesamtgehzeit: 51 h 15

                                              Heute wird es ganz entspannt! Ich werde übermorgen heimfahren. Ich hätte zwar noch Zeit aber keine schneefreien Wege mehr. Am Fadensattel gibt es eine Sesselbahn, die an Wochenenden in Betrieb ist. Damit kann ich die Höhenmeter abwärts knieschonend gestalten. Dazu muss ich aber auf dem Weg dorthin nochmal irgendwo übernachten. Dazu habe ich mir das Öhlerschutzhaus ausgesucht. Und bis dahin sind es etwas über 10 Kilometer plus die ca. 1.000 Höhenmeter. Also völlig entspannt.
                                              Trotzdem bin ich früh wach und stehe nach dem Frühstück für die gleiche Bahn am Bahnhof wie gestern. Nur fahre ich halte 2 Haltestellen weiter. So starte ich kurz nach 9 Uhr in Reichental wo ich angekommen wäre, wenn ich vor ein paar Tagen an der Hohen Mandling den zuerst begangenen Weg weitergegangen wäre.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Es blüht im Piestingtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,7 KB ID: 3131442
                                              Es blüht im Piestingtal

                                              Hier blüht schon alles einiges mehr also noch vor ein paar Tagen am Neusiedler See. Die letzten Tage mit richtig Sonne machen sich halt bemerkbar! Unglaublich wie die Natur fast explodiert!
                                              Vom Bahnhof geht es etwas durch eine Sägerei und dann gleich aufwärts.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Aufstieg hinter Reichental.jpg Ansichten: 0 Größe: 180,0 KB ID: 3131441
                                              Aufstieg hinter Reichental

                                              Tolle Wege hier und ich bin wieder völlig alleine unterwegs. Auch hier ist alles knochentrocken aber landschaftlich einfach schön!

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Gutensteiner Alpen.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,9 KB ID: 3131443
                                              Die Gutensteiner Alpen

                                              Aus den Wanderwegen werden Feldwege und es geht auf Waidmannsfeld zu.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Auf dem Weg nach Waidmannsfeld.jpg Ansichten: 0 Größe: 141,7 KB ID: 3131444
                                              Auf dem Weg nach Waidmannsfeld

                                              Von oben komme ich nach Waidmannsfeld rein. Hinter der Herausforderung von heute kann ich gerade noch so Ausläufer des Schneebergs erkennen, der mit zu viel Schnee mein Weiterwandern im Augenblick verhindert.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Der Schneeberg taucht hinter Waidmannsfeld mal wieder auf.jpg Ansichten: 0 Größe: 61,0 KB ID: 3131445
                                              Der Schneeberg taucht hinter Waidmannsfeld mal wieder auf

                                              Waidmannsfeld ist erstaunlich groß. Gefühlt deutlich größer als Reichental mit seinem Bahnanschluss. Dort scheint es auch eine Pension und eine neue Pizzeria zu geben. Nicht umsonst hieß der Bahnhof „Miesenbach – Waidmannsfeld“ und nicht „Reichental“. Trotzdem verlasse ich den Ort recht schnell. Ab jetzt geht es aufwärts! Nicht wirklich steil aber stetig! Meist durch Wälder. Aber immer wieder gibt es Wiesen oder Lichtungen auf denen der Frühling erkennbar ist.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Harte Arbeit bei der Frühlingsblühte.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,0 KB ID: 3131446
                                              Harte Arbeit bei der Frühlingsblühte

                                              Nach dem zweiten Waldstück geht es zu dem nahen Weiler Frohberg hinüber, in dem der schon länger angekündigte Michlwirt liegt. Ich lasse ihn mal links liegen und steige weiter auf. Eine Lichtung mit Koppeln und Pferden wird durch- bzw. umwandert. Hier ist schon alles auf Frühling eingestellt.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Ein Schmetterling genießt die Frühlingssonne.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,9 KB ID: 3131449
                                              Ein Schmetterling genießt die Frühlingssonne

                                              Der Nordalpenweg zieht oberhalb von Frohberg entlang und gewinnt langsam an Höhe. Der Gipfel des Mattersbergs wird umgangen und der Weiler Ungerberg oberhalb passiert.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Rückblick auf die Hohe Mandling (hinten links).jpg Ansichten: 0 Größe: 127,2 KB ID: 3131447
                                              Rückblick auf die Hohe Mandling (hinten links)

                                              Die breiteren Waldwege werden verlassen und auf Wanderwegen geht es steiler aufwärts. So kommt man schnell auf Betriebstemperatur! Es geht auf dem Grat eines Bergrückens immer weiter aufwärts. Ab und zu bekommt man an einem Aussichtspunkt mal einen Eindruck von seiner Umgebung.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Kiefern auf Felsen vor dem Plattenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 347,6 KB ID: 3131450
                                              Kiefern auf Felsen vor dem Plattenstein

                                              Immer häufiger treten Felsen zutage, die erste alpine Noten verleihen. Die Ausblicke sind nicht ganz auf dem Niveau von gestern aber vermitteln einen guten Eindruck über die Gutensteiner Alpen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Das Gutensteiner Tal.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,4 KB ID: 3131448
                                              Das Gutensteiner Tal

                                              In diesem Tal liegt der erstaunlich kleine Ort Gutenstein, der aber namensgebend für die Gebirgsgruppe ist.
                                              Auch kann man in Richtung Süd-Ost langsam über die umliegenden Berge hinwegsehen und ich bekomme einen Eindruck wo ich gestern unterwegs war.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Über diese Ausläufer der Hohen Wand bin ich gestern gewandert.jpg Ansichten: 0 Größe: 75,8 KB ID: 3131451
                                              Über diese Ausläufer der Hohen Wand bin ich gestern gewandert

                                              Der Weg führt stetig weiter aufwärts und ist gut zu gehen. Da findet man seinen Rhythmus.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Schöne Aufstiegswege.jpg Ansichten: 0 Größe: 354,3 KB ID: 3131452
                                              Schöne Aufstiegswege

                                              Die Aussichtspunkte werden zahlreicher, höher und ausgesetzter.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Blick über die Gutensteiner Alpen.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,4 KB ID: 3131453
                                              Blick über die Gutensteiner Alpen

                                              Endlich kommt man am Plattenstein an. Die Gauermannhütte duckt sich südlich unter den Gipfel, der die Hütte nur um wenige Meter überragt.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Pause an der Gauermannhütte am Plattenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,7 KB ID: 3131456
                                              Pause an der Gauermannhütte am Plattenstein

                                              Leider ist die Hütte im Augenblick nicht bewirtschaftet. Ich lasse mich am Gipfel nieder und versorge mich aus meinen Vorräten. Wenn ich morgen heimfahre müssen die ja auch noch weg. Ich sitze noch keine 5 Minuten, die kommen die einzigen Wanderer, die ich heute sehe.
                                              Der Plattenstein (1.154 m) ist ein klasse Aussichtsgipfel. Ich kann vor allem gut überblicken wo ich heute und auch die letzten Tage unterwegs war.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Rückblick auf Hohe Mandling und den Weg von heute.jpg Ansichten: 0 Größe: 102,4 KB ID: 3131454
                                              Rückblick auf Hohe Mandling und den Weg von heute

                                              Da es jetzt eigentlich nicht mehr weit ist lasse ich mir Zeit. Bald bin ich wieder alleine am Gipfel. Vermutlich auch ein Genuss, den man im Hochsommer hier nicht hat.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Das Gipfelkreuz am Plattenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 90,4 KB ID: 3131455
                                              Das Gipfelkreuz am Plattenstein

                                              Als es langsam kühler wird breche ich auf. Ich kann gut erkennen, dass der Gipfel auch für Kletterer interessant sein kann.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Kletterfelsen bei der Gauermannhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 302,2 KB ID: 3131459
                                              Kletterfelsen bei der Gauermannhütte

                                              Die Höhenmeter habe ich für heute. Jetzt geht es eigentlich nur noch bis zum Öhlerschutzhaus am Grat entlang. Der Weg scheint aber noch nicht so viel begangen worden zu sein. Und die Sonne kommt hier wohl auch noch nicht so ausgiebig hin. Hier liegt noch etwas an Altschnee.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Hier oben liegt noch das eine oder andere Schneefeld.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,7 KB ID: 3131457
                                              Hier oben liegt noch das eine oder andere Schneefeld

                                              Obwohl der Weg meist im Wald verläuft bekommt man einen guten Eindruck von den umliegenden Bergen. Ab und zu gibt es Lichtungen und beim der Katharinenschlag (1.223 m) stelle ich fest, dass die Hohe Wand von hier aus kaum wieder zu erkennen ist.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Von dieser Seite sieht die Hohe Wand unspektakulär aus.jpg Ansichten: 0 Größe: 102,3 KB ID: 3131458
                                              Von dieser Seite sieht die Hohe Wand unspektakulär aus

                                              Ab hier geht es eigentlich nur noch abwärts zum Öhlerschutzhaus. Als es in Sicht kommt präsentiert es sich vor dem Schneeberg, den ich nun schon seit Tagen als Motiv vor Augen habe.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Ankunft am Öhlerschutzhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,7 KB ID: 3131440
                                              Ankunft am Öhlerschutzhaus

                                              Das wird auf dieser Tour eigentlich die erste wirklich Hüttenübernachtung. Ich bin angemeldet und die Wirtsleute wohnen auch dauerhaft hier oben.
                                              Als erstes begrüßt mich ein Hund, dann eine Katze und dann folgt ein ca. 4-jähriges Kind. Alle drei sind wirklich friedlich und nett. So wird das noch ein sehr schöner Nachmittag auf der Hütte.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die Gutensteiner Alpen am späten Nachmittag beim Öhlerschutzhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 75,4 KB ID: 3131439
                                              Die Gutensteiner Alpen am späten Nachmittag beim Öhlerschutzhaus

                                              Nach einem guten Abendessen und einem gemütlichen Ratsch mit den Wirtsleuten bin ich beizeiten im Bett. Schade, dass morgen die schöne Zeit der unbeschwerten Wanderungen vorbei sein wird! Morgen sind nur noch ca. 8 Kilometer und ca. 400 Höhenmeter geplant. Wenn ich beizeiten im Tal ankomme, dann schaffe ich es noch bis abends zuhause zu sein. So schöne es hier war: Irgendwie freue ich mich doch auch meine Familie wieder zu sehen. Auch wenn mir der Abschied hier schwerfällt! So bin ich dann beizeiten im Bett.
                                              Angehängte Dateien
                                              Zuletzt geändert von Wafer; 06.08.2022, 09:06.

                                              Kommentar


                                              • StefanBoe
                                                Erfahren
                                                • 14.12.2020
                                                • 440
                                                • Privat


                                                #24
                                                Hallo Wafer, sehr schön zu verfolgen, wie du dich vom Neusiedler See kommend auf dem Nordalpenweg ganz allmählich in die Berge und den erstaunlich schneearmen Märzfrühling hineingetastet hast. Die Kulissen werden Stück für Stück, aber sehr langsam und unaufgeregt alpiner und am Ende gibt es bereits kolossale Panoramen. Ich denke, das hat man vor allem bei so einer Ost-West-Alpentour; bei Nord-Süd geht alles recht dramatisch zur Sache. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung deiner Tour.

                                                Kommentar


                                                • adriano
                                                  Gerne im Forum
                                                  • 04.12.2018
                                                  • 59
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Hallo Wafer, danke für einen wieder mal hervorragenden Bericht. Muss auch mal gesagt werden

                                                  Kommentar


                                                  • Wafer

                                                    Administrator
                                                    Liebt das Forum
                                                    • 06.03.2011
                                                    • 10020
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                    Hallo Wafer, sehr schön zu verfolgen, wie du dich vom Neusiedler See kommend auf dem Nordalpenweg ganz allmählich in die Berge und den erstaunlich schneearmen Märzfrühling hineingetastet hast. Die Kulissen werden Stück für Stück, aber sehr langsam und unaufgeregt alpiner und am Ende gibt es bereits kolossale Panoramen. Ich denke, das hat man vor allem bei so einer Ost-West-Alpentour; bei Nord-Süd geht alles recht dramatisch zur Sache. Bin schon gespannt auf die Fortsetzung deiner Tour.
                                                    Hallo StefanBoe.

                                                    Freut mich, wenn es gefällt! Aktuell ist geplant ab Mitte Juni wieder unterwegs zu sein. Ich denke da sollte das schneetechnisch gehen. Der Wetterbericht sieht im Augenblick allerdings nicht sehr verlockend aus! Wir werden sehen!
                                                    Eine Ost-West-Querung hat auch seinen Charme! Die meisten gehen Nord-Süd über die Alpen. Ich habe jetzt zwar erstmal 'nur' Österreich projektiert aber danach gibt es ja auch noch genug Potential weiter zu machen. Daher wird auch eine längere Wanderung in Ost-West-Richtung meist garnicht gleich als Alpencross wahrgenommen. In West-Ost-Richtung war ich ja schonmal auf dem Südalpenweg unterwegs. In Nord-Süd-Richtung war ich bisher 3 mal als Alpencross unterwegs: das erste Mal ging es vom Bodensee an den Lago Maggiore. Das zweite Mal in Süd-Nord-Richtung auf dem E5 von Verona an den Bodensee (und dann auch noch weiter ...) und das dritte mal wieder in Nord-Süd-Richtung auf dem E1 nach Süden. Bei einer Nord-Süd-Querung ist man eigentlich viel schneller am Ende und durchwandert auch schneller verschiedene Kulturräume und Landschaften. In Ost-West-Richtung sind die Veränderungen nicht so schnell und man ist auch länger unterwegs. Hat beides was!

                                                    Viele Grüße

                                                    Wafer


                                                    Zitat von adriano Beitrag anzeigen
                                                    Hallo Wafer, danke für einen wieder mal hervorragenden Bericht. Muss auch mal gesagt werden
                                                    Hallo Adriano.

                                                    Liest man immer wieder gerne! Danke!

                                                    Gruß Wafer

                                                    Kommentar


                                                    • Wafer

                                                      Administrator
                                                      Liebt das Forum
                                                      • 06.03.2011
                                                      • 10020
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      10. Tag: Vom Öhlerschutzhaus zur Edelweißhütte auf der Putzwiese


                                                      Samstag, 26. März 2022
                                                      Strecke: 8 Km
                                                      Höhenmeter: ↑ 450 m, ↓ 275 m
                                                      Gehzeit: 2 h 15

                                                      Gesamtstrecke: 204 Km
                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 7.400 m, ↓ 5.550 m
                                                      Gesamtgehzeit: 53 h 30

                                                      Ich bin beizeiten wach und beim letzten Frühstück der Tour. Das verbreitet bei mir etwas Wehmut! Erstaunlich früh stehe ich vor der Hütte. Auf dem Weg liegt doch noch das eine oder andere Schneefeld. Aber eher Schattenlagen im Wald und auf Nordseiten. Ich hoffe, das bleibt so. Denn es soll doch noch einige Meter aufwärts gehen.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 01 Auf dem Weg liegt doch noch einiges an Schnee.jpg
Ansichten: 1748
Größe: 226,8 KB
ID: 3135423
                                                      Auf dem Weg liegt doch noch einiges an Schnee

                                                      Der Schneeberg ist nun omnipräsent und das Maß der Dinge. Ich komme ihm immer näher.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 02 Die Schoberwiese und der Schneeberg.jpg
Ansichten: 1744
Größe: 172,0 KB
ID: 3135421
                                                      Die Schoberwiese und der Schneeberg

                                                      Wo ich aus dem Wald länger herauskomme liegt kaum noch Schnee.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 03 Abstieg zum Brunnen an der Schoberwiese.jpg
Ansichten: 1737
Größe: 175,0 KB
ID: 3135418
                                                      Abstieg zum Brunnen an der Schoberwiese

                                                      Entsprechend überrascht mich der Schnee auf der Schoberwiese. Aber der scheint da herumzuführen.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 04 Die noch teilweise verschneite Schoberwiese.jpg
Ansichten: 1743
Größe: 139,6 KB
ID: 3135417
                                                      Die noch teilweise verschneite Schoberwiese

                                                      Es folgt der Aufstieg zur Mamauwiese. Hier liegt deutlich weniger Schnee obwohl sie höher liegt.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 05 Die Mamauwiese.jpg
Ansichten: 1751
Größe: 119,7 KB
ID: 3135416
                                                      Die Mamauwiese

                                                      Das Gasthaus auf der Mamauwiese sucht derzeit einen neuen Pächter. Der Vorherige hat die Coronazeit wohl nicht überlegt. Ich hoffe, dass das klappt! Das ist eine sehr schöne Gegend hier!
                                                      Es geht um eine Hundezucht herum und es folgt ein Aufstieg im Wald. Hier ist der Weg erwartungsgemäß noch nicht ganz schnee- und eisfrei.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 06 Hier gab es heute Nacht Frost.jpg
Ansichten: 1727
Größe: 211,4 KB
ID: 3135420
                                                      Hier gab es heute Nacht Frost

                                                      Es soll noch 300 Höhenmeter aufwärts gehen. Zum Glück wirkt sich das kaum auf den Schnee auf dem Weg aus. Es wird zwar mehr aber das ist recht problemlos zu bewältigen. Ich finde es nur erstaunlich, dass hier eine Fahrradspur liegt! Ist hier jemand mit dem Rad runtergefahren? Das wäre dann doch nicht ganz ungefährlich!

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 07 Alte Bäume sind Lebensräume.jpg
Ansichten: 1713
Größe: 274,4 KB
ID: 3135422
                                                      Alte Bäume sind Lebensräume

                                                      Wie erwartet bin ich auf diesem Weg alleine unterwegs. Wo der Wald lichter wird gibt es schöne Aussichten auf umliegende Bergregionen.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 08 Das Voisbachtal mit seinen Bergen.jpg
Ansichten: 1736
Größe: 124,2 KB
ID: 3135419
                                                      Das Voisbachtal mit seinen Bergen

                                                      Irgendwo hier verläuft die Grenze zwischen den Gutensteiner Alpen und der Rax-Schneeberg-Gruppe.
                                                      Bei Schneefeldern muss ich etwas langsamer gehen um die Brüchigkeit zu prüfen bzw. nicht zu überschreiten. So bin ich dann recht froh, als ich bei den Dürre Leiten (1.249 m) endlich aus dem Wald komme und den Fadensattel vor mir liegen sehe.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 09 Die Putzwiese mit dem Schneeberg.jpg
Ansichten: 1712
Größe: 107,7 KB
ID: 3135424
                                                      Die Putzwiese mit dem Schneeberg

                                                      Über die Wiesen geht es abwärts. Das Almreserlhaus hat gerade wegen eines Todesfalls ungeplant geschlossen. Die Edelweißhütte hat hingegen geöffnet. Die haben da noch anständig Schnee vor der Hütte! Trotzdem herrscht reger Betrieb.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 10 Die Edelweisshütte am Fadensattel.jpg
Ansichten: 1718
Größe: 120,8 KB
ID: 3135425
                                                      Die Edelweisshütte am Fadensattel

                                                      Direkt oberhalb einer laufenden Sesselbahn ist das aber nicht so ungewöhnlich. Ich mache gar nicht erst Pause, sondern begebe mich direkt zur Sesselbahn.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 11 Abfahrt mit der Sesselbahn.jpg
Ansichten: 1717
Größe: 106,6 KB
ID: 3135426
                                                      Abfahrt mit der Sesselbahn

                                                      Da hat man doch auch mal ein paar Minuten Zeit sich die Landschaft anzuschauen. Leider bin ich nach nur wenigen Minuten an der Talstation. Viel zu schnell für meinen Geschmack! Der Bus steht schon da und wartet auf mich. Er bringt mich zum Bahnhof von Puchberg am Schneeberg.

                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 12 Abschied vom Schneeberg am Bahnhof Puchberg.jpg
Ansichten: 1705
Größe: 96,1 KB
ID: 3135427
                                                      Abschied vom Schneeberg am Bahnhof Puchberg

                                                      Die nächste Bahn bring mich auf bekannter Strecke über Grünberg nach Wienerneustadt. Von dort geht es mit dem Railjet mit 5-mal umsteigen zurück nach Hause. Hat sehr gut geklappt – ohne Verspätung! Aber ich habe das Ticket ja auch nicht bei der DB gekauft!
                                                      Angehängte Dateien

                                                      Kommentar


                                                      • beigl
                                                        Fuchs
                                                        • 28.01.2011
                                                        • 1669
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Schön. Bin schon gespannt, wie es weitergeht. Unsere/meine Tourenbeschreibung kennst schon, nehme ich an?
                                                        https://www.alpenvereinaktiv.com/de/r/14374369
                                                        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                                        Kommentar


                                                        • Wafer

                                                          Administrator
                                                          Liebt das Forum
                                                          • 06.03.2011
                                                          • 10020
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Hallo Beigl.
                                                          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                                          Schön. Bin schon gespannt, wie es weitergeht.
                                                          Ich bin gerade unterwegs ... 😀
                                                          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                                          Unsere/meine Tourenbeschreibung kennst schon, nehme ich an?
                                                          https://www.alpenvereinaktiv.com/de/r/14374369
                                                          Klar kenne ich die! Ist sehr informativ!

                                                          Viele Grüße

                                                          Wafer

                                                          Kommentar


                                                          • Wafer

                                                            Administrator
                                                            Liebt das Forum
                                                            • 06.03.2011
                                                            • 10020
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            2. Etappe Nordalpenweg
                                                            Irgendwie war mir damals schon klar, dass es nicht lange dauern würde, bis ich wieder hier sein würde. Nur dass es so schnell gehen würde ... Sobald die Hütten oben alle offen haben kommt auch eine Phase mit gutem Wetter. Also mache ich mich wieder auf den Weg.

                                                            11. Tag: Von Puchberg am Schneeberg zur Edelweißhütte auf der Putzwiese


                                                            Sonntag, 19. Juni 2022
                                                            Strecke: 8 Km
                                                            Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 0 m
                                                            Gehzeit: 2 h 30

                                                            Gesamtstrecke: 212 Km
                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 8.050 m, ↓ 5.550 m
                                                            Gesamtgehzeit: 56 h

                                                            Die Anreise gestaltet sich wieder etwas langwierig. Ich komme leider erst spät zuhause weg aber ab Österreich kommt dann noch einiges an Verspätung dazu. So komme ich abends in Puchberg am Schneeberg am Bahnhof an.
                                                            Aber der längste Tag des Jahres ist noch nicht lange her. Es wird also doch noch einige Zeit hell bleiben. Ich telefoniere mit einer Unterkunft in Losenheim. Die hätten noch Platz. Also wandere ich los.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Zurück an der Schneebergbahn.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,5 KB ID: 3142260
                                                            Zurück an der Schneebergbahn

                                                            Zunächst geht es durch kleine Gassen durch Puchberg. Nettes kleines Städtchen, dieses Puchberg!

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Schönes Puchberg am Schneeberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,1 KB ID: 3142262
                                                            Schönes Puchberg am Schneeberg

                                                            Ich komme erstaunlich gut voran! Ziemlich genau nach Westen muss ich leider recht schnell auf die Landstraße nach Losenheim. Die lange Sitzerei im Zug war etwas anstrengend. Hier kann ich es jetzt noch etwas laufen lassen. Trotz des schon sehr späten Nachmittags ist es noch sehr hell. Ich überlege mir, ob ich zu der Burgruine Losenheim hinaufsteigen soll.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Burgruine Losenheim.jpg Ansichten: 0 Größe: 57,9 KB ID: 3142257
                                                            Burgruine Losenheim

                                                            Ich telefoniere auch mal mit der Edelweißhütte oben am Fadensattel. Auch wenn ich spät ankäme würde ich noch was zu Essen bekommen. Und ein Bett für die Nacht. Damit streiche ich die Burgruine und begnüge mich mit einem Eindruck von unten.
                                                            Wenn ich heute noch ein paar Meter rauf kommen würde, dann wäre der erste Tag nicht ganz so lang. Das wäre vielleicht ganz geschickt. Also lasse ich die Ruine liegen und wandere durch die wenigen Häuser von Losenheim und vorbei an den Liftanlagen. Nach der Sesselbahn geht es auf einen Weg, der die Piste entlang nach oben führt.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Aufstieg zum Fadensattel über die Piste.jpg Ansichten: 0 Größe: 80,0 KB ID: 3142261
                                                            Aufstieg zum Fadensattel über die Piste

                                                            Obwohl es schon recht spät ist, kommen mir doch erstaunlich viele entgegen. Denn Sonntagnachmittag am Berg zu verbringen macht bei dem aktuellen Wetter auch Sinn!
                                                            Gegen 21 Uhr erreiche ich die Edelweißhütte. Vor dem Haus sitzen 2 Leute mit ihrem Hund, die sich als Hüttenwirte outen.

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Die Edelweißhütte vor dem Schneeberg - diesmal ohne Schnee.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,0 KB ID: 3142258
                                                            Die Edelweißhütte vor dem Schneeberg - diesmal ohne Schnee

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_54629.jpg Ansichten: 3 Größe: 61,9 KB ID: 3142382 Ich setze mich dazu und bekomme erstmal was zu trinken und zu essen. Dabei kann ich zusehen wie das letzte Tageslicht langsam immer schwächer wird. Das gibt eine schöne Stimmung!

                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Abendstimmung am Fadensattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 69,1 KB ID: 3142259
                                                            Abendstimmung am Fadensattel

                                                            Ich drehe noch eine Runde um die Hütte und schon ist es Zeit für die Hüttenruhe. Das hat sich sicher jemand ausgedacht, der nicht gerade erst auf der Hütte angekommen ist! Aber so sind die Regeln. Die Wirte sehen das aber nicht so eng. Sie ziehen sich zurück und meinen, ich solle halt die Tür schließen, wenn ich reinkomme. Also bleibe ich noch etwas draußen. Als es dann doch recht kalt wird bin ich schnell im Bett! Und Morgen geht es weiter auf der Wienvariante des Nordalpenweges – ich freue mich drauf!
                                                            Angehängte Dateien
                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 24.07.2022, 11:08.

                                                            Kommentar


                                                            • Wafer

                                                              Administrator
                                                              Liebt das Forum
                                                              • 06.03.2011
                                                              • 10020
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              12. Tag: Von der Edelweißhütte zum Weichtalhaus


                                                              Montag, 20. Juni 2022
                                                              Strecke: 10 Km
                                                              Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 1.550 m
                                                              Gehzeit: 6 h

                                                              Gesamtstrecke: 222 Km
                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 8.900 m, ↓ 7.100 m
                                                              Gesamtgehzeit: 62 h

                                                              Der Tag beginnt früh – Es ist noch nicht so weit nach der Sonnenwende! Und die Sonne scheint mir ins Gesicht. So bin ich beizeiten auf und vor der Hütte. Dort nehme ich auch das Frühstück zu mir. Mit einem tollen Blick ins Tal! So lässt sich ein neuer Tag gut beginnen!
                                                              Vor der Hütte steht auch etwas eiserne Kunst. Echt schick, der Wanderer mit seinem Hund!

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Kunst an der Edelweißhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,9 KB ID: 3143837
                                                              Kunst an der Edelweißhütte

                                                              Das verspricht ein toller Tag zu werden: Es zeigt sich kein Wölkchen am Himmel! Prima! Heute ist es erstmal nicht so weit. Ich will ja nicht immer den gleichen Fehler wieder machen.
                                                              Endlich komme ich los. Obwohl hier nix los ist, habe ich heute Morgen recht lange gebraucht. Macht aber nix. Gleich an der Hütte gehen die verschiedenen Wege auf und um den Schneeberg los. Ich nehme den Fadensteig. Er wird mich und den Nordalpenweg von hier direkt auf den Gipfel hinaufführen.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Start an der Edelweißhütte in den heutigen Tag.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,3 KB ID: 3143836
                                                              Start an der Edelweißhütte in den heutigen Tag

                                                              Zunächst steigt der Weg moderat an. Es gibt sogar noch etwas Schatten unter den letzten Bäumen. Das ist angenehm zu gehen. So komme ich gut vorwärts. Schon nach kurzer Zeit hat sich der Blickwinkel ziemlich verändert.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Schnell wird es felsiger - mit großartiger Aussicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 90,0 KB ID: 3143839
                                                              Schnell wird es felsiger - mit großartiger Aussicht

                                                              Es wird immer felsiger. Und damit auch immer sonniger. Schön hier!

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Rückblick auf Puchberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,0 KB ID: 3143838
                                                              Rückblick auf Puchberg

                                                              Da unten bin ich gestern Abend gestartet. Man sieht jetzt schon, dass der Schneeberg, den ich gerade besteige zu den höheren der Umgebung zählt.
                                                              Als der Wald aufhört gibt es zwar noch niedrigen Latschenbewuchs aber ab ca. 1.550 m kommen Felswände.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Auf dem Fadensteig geht es aufwärts - durch die Fadenwände.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,1 KB ID: 3143843
                                                              Auf dem Fadensteig geht es aufwärts - durch die Fadenwände

                                                              Bis zu diesen Wänden geht der Weg im Zick-Zack hinauf. Angenehm zu gehen! Als ich bei den Wänden ankomme überholt mich eine Gruppe von Wanderern. Keine Ahnung wo die gestartet sind. Auf der Edelweißhütte haben die auf jeden Fall nicht übernachtet!

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Ich bin heute beim Aufstieg mal nicht alleine.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,3 KB ID: 3143832
                                                              Ich bin heute beim Aufstieg mal nicht alleine

                                                              Der Blick zurück wird immer interessanter! Durch die überragende Position des Schneebergs überblickt man die ganzen Wiener Hausberge, über die ich hierhergekommen bin. Grandios!

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Der Fadensattel bleibt zurück.jpg Ansichten: 0 Größe: 85,8 KB ID: 3143833
                                                              Der Fadensattel bleibt zurück

                                                              Rechts der Mitte die Mamau- und die Schoberwiese mit Schober und Öhler, die zu dem Kamm der Dürren Wand gehören, über die ich im März zum Fadensattel aufgestiegen bin.
                                                              Und die Flora ändert sich auch. Auch da gibt es ständig was zu sehen.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Symbiose aus Flora und Fauna.jpg Ansichten: 0 Größe: 113,0 KB ID: 3143834
                                                              Symbiose aus Flora und Fauna

                                                              Der Weg schlängelt sich durch die Wände. Ab und zu liegt mal ein Seil als Sicherung. Aber nichts übermäßig Gefährliches. Man sollte halt trittsicher und schwindelfrei sein. Ansonsten: Genusswandern pur! Alleine schon wegen der Aussichten lohnt der Weg hier hinauf!

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Fadensteig ist teilweise gesichert.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,7 KB ID: 3143835
                                                              Der Fadensteig ist teilweise gesichert

                                                              Und dann ist es plötzlich vorbei mit den Felswänden. Gerade noch ging es steil aufwärts und nun stehe ich auf einer Hochfläche, die mit Latschen bewachsen ist. Mit gleichmäßiger Steigung führt der Weg gut sichtbar über diese Hochfläche zu dem höchsten Punkt des Plateaus.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Plötzlich wird es auf dem Schneeberg recht harmlos.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,7 KB ID: 3143842
                                                              Plötzlich wird es auf dem Schneeberg schon fast harmlos

                                                              Immer wieder erstaunlich, wie schnell sich doch eine Landschaft ändern kann! Gemütlich lasse ich es den Fadensteig hinauflaufen. Aber fast wie erwartet taucht beim Näherkommen hinter dem vermeintlichen Gipfel noch einer auf. Also weiter. So werden das hier oben doch noch schlappe 300 Höhenmeter, bevor die Fischerhütte (2.049 m) in Sicht kommt.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Fischerhütte mit ihrer Aussicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 200,2 KB ID: 3143841
                                                              Die Fischerhütte mit ihrer Aussicht

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Fischerhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 55,5 KB ID: 3143851 Diese liegt direkt im Windschatten einer der beiden Hauptgipfel des Schneebergmassivs: Am Kaiserstein (2.061 m).
                                                              Die Straße, über die die Hütte versorgt wird, ist nicht zu übersehen. Sie führt hinunter zum Damböckhaus und von dort weiter zum Bergbahnhof der Schneebergbahn.
                                                              So schön die Aussicht auf der Terrasse ist: Mir wird es hier zu heiß! Ich hole mir was zu trinken und verziehe mich in den Schatten. Und die nächsten Tage soll es noch wärmer werden.
                                                              Ich schaue mir an, was noch vor mir liegt.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Blick zur höchsten Erhebung des Schneebergs - Dem Klosterwappen.jpg Ansichten: 0 Größe: 55,7 KB ID: 3143840
                                                              Blick zur höchsten Erhebung des Schneebergs - Dem Klosterwappen

                                                              Das sieht jetzt nicht gerade nach einer unüberwindbaren Herausforderung aus! Keine 30 Höhenmeter trennen mich noch von dem Gipfel. Und der Weg ist auch nicht zu verfehlen. Warum der gepunktet, also als Wanderpfad in der Karte eingetragen ist, ist mir schleierhaft! Da kommt man mit jedem Auto bis zum Gipfel.
                                                              Also mache ich mich mal wieder auf den Weg. Trotz des etwas breit geratenen Wanderweges gibt es auch hier oben wieder viel auch neben den Wegen zu sehen.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Bergblumen mit Besuch am Schneeberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,1 KB ID: 3143845
                                                              Bergblumen mit Besuch am Schneeberg

                                                              Ruck-Zuck bin ich auf dem Klosterwappen (2.076 m). Das ging schnell! Nun, waren ja auch nur ein paar Meter.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Das Gipfelkreuz auf dem Klosterwappen.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,1 KB ID: 3143844
                                                              Das Gipfelkreuz auf dem Klosterwappen

                                                              Auf dem Gipfel gibt es leider noch reichlich andere Bauwerke. An denen muss man geflissentlich dran vorbeischauen. Schön geht anders!
                                                              Entsprechend hält es mich hier nicht lange. Zudem wird es langsam richtig voll hier oben. Die Schneebergbahn schaufelt hier einiges an Halbschuhtouristen rauf.
                                                              Ich nehme für den Abstieg den kleinen Pfad, der sich nach Westen hin den Hang hinunterwindet. Zunächst über Bergwiesen und zunehmend durch Latschenfelder verliert der Weg schnell an Höhe.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Der Abstiegsweg in Richtung Kienthalerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 354,9 KB ID: 3143848
                                                              Der Abstiegsweg in Richtung Kienthalerhütte

                                                              Hier ist der Weg so, wie man ihn erwartet: Ein kleiner Pfad, der schön zu gehen ist. Und leer ist er auch wieder. Der Schneeberg schaut zwar nur knapp über die 2.000-Höhenmeter-Marke aber die Täler drum herum sind recht tief. Und entsprechend lang die An- bzw. Abstiege. Die meisten tun sich das nicht an und nehmen die Bahn. Also bin ich hier wieder schnell alleine unterwegs.
                                                              Der Himmel zieht etwas zu. Wo kommt jetzt das auf einmal her? Das geht hier in den Bergen mitunter manchmal recht schnell! Als es zu tröpfeln beginnt ist die Kienthalerhütte (1.380 m) nicht mehr weit weg. Als ich sie erreiche muss ich feststellen, dass sie leider nur am Wochenende offen hat.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Ein kurzer Regenschauer an der Kienthalerhütte beim Turmstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 143,3 KB ID: 3143846
                                                              Ein kurzer Regenschauer an der Kienthalerhütte beim Turmstein

                                                              So montiere ich unter einem Baum die leichte Regenmontur: Ein Regenschirm am Rucksackträger. So habe ich die Hände frei und bleibe meist im Trockenen. Bei wenig Wind eine feine Sache! Sehr schnell kann ich das aber auch wieder abbauen. War zum Glück nur ein kurzer Schauer.
                                                              Über den Ferdinand-Mayr-Weg geht es abwärts. Kurz nach einer Quelle treffe ich auf einen Forstweg. Auf ihm wird der Nordalpenweg offiziell geführt. Das macht mich jetzt weniger an. Aber dafür gibt es ja noch die Weichtalklamm, die hier beginnt. Das ist ein als Klettersteig der mit der Schwierigkeit A bis B eingestuft ist. Ich habe heute noch reichlich Zeit, also probiere ich mein Glück mit der Klamm.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Einstieg in die Weichtalklamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 332,5 KB ID: 3143847
                                                              Der Einstieg in die Weichtalklamm

                                                              Der Steig führt mich in die Klamm hinunter. Die Felswände kommen teilweise recht nah an den Weg heran. Wobei der Weg einfach der Klammboden ist. Wenn es regnet oder sehr viel geregnet hat, ist das Steig nicht zu empfehlen, denn dann dürfte man die meiste Zeit mit den Schuhen im Wasser stehen. So wandere ich über den leicht feuchten Boden abwärts.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Eindrücke aus der Weichtalklamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 356,0 KB ID: 3143850
                                                              Eindrücke aus der Weichtalklamm

                                                              Teilweise muss man auch unter Felsen durchklettern, die sich zwischen den Wänden verkeilt haben. Am Grund der Schlucht liegt einiges an angeschwemmtem Unrat herum. Und was man auch nicht vergessen darf: Wo viel Feuchtigkeit und Wärme ist, da fühlen sich Insekten wohl! Um mich herum schwirrt und summt es in einem fort. Was da so alles dabei ist, will ich lieber gar nicht so genau wissen. Gestochen werde ich allerdings erstaunlich wenig – zu Glück!
                                                              So manche Steilstufe wird durch technische Hilfsmittel überwunden. So gibt es in der Schlucht einige Leitern, Ketten, Seile oder Stahlbolzen, die als Stufen dienen.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Altes Eisen in der Weichtalklamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 358,7 KB ID: 3143854
                                                              Altes Eisen in der Weichtalklamm

                                                              Wer hier sein Klettersteigset anlegt, wird wohl enttäuscht werden: Es gibt nur wenige Stellen, an denen man sich vorbildlich sichern kann.
                                                              Einen Klettersteig abwärts zu gehen erhöht die Schwierigkeit noch etwas, da man häufig von oben die Tritte und Griffe nicht richtig einsehen kann und man viel nach Gefühl agieren muss. Aber hier geht das noch einigermaßen. Man sollte auch die Länge des Steiges nicht unterschätzen. Wo der normale Weg 1 h 45 für den Abstieg zum Weichtalhaus benötigt, da braucht man durch die Schlucht doch auch nochmal deutlich mehr Zeit. So richtig zügig kommt man da nicht überall voran.

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Wilde Wände in feuchter Schlucht.jpg Ansichten: 0 Größe: 330,1 KB ID: 3143852
                                                              Wilde Wände in feuchter Schlucht

                                                              Aber richtig schön ist es in der Klamm! Mir gefällt sowas!
                                                              Nach über 2 h habe ich das Ende der Schlucht endlich erreicht. Direkt am Ausgang der Klamm steht das Weichtalhaus der Naturfreunde (547 m).

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Ankunft am Weichtalhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 169,0 KB ID: 3143853
                                                              Ankunft am Weichtalhaus

                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Weichtalhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 36,6 KB ID: 3143831 Das recht neue Haus hat geöffnet und ich kann ein Zimmer beziehen. Mit der Klamm am Ende war der erste Wandertag dann doch wieder recht lang und anstrengend. Aber richtig schön und abwechslungsreich! Das Essen hier ist gut und nach einem kurzen Bad im Bach – meine Herren, ist der kalt! – bin ich abends recht schnell im Bett. Das liegt allerdings auch daran, dass die hier morgen Ruhetag haben und ab 18 Uhr niemand mehr da ist. So ist der Abend eh recht langweilig. Also: Gute Nacht, bis Morgen!

                                                              Übrigens: Wie ich abends erfahre führt der Nordalpenweg ca. 700 m auf dem Forstweg entlang und zweigt dann links auf einen normalen Wanderweg ab, der teilweise recht steil im Zick-Zack durch den Wald abwärts führt. Gut markiert und gut zu gehen soll er sein. Keine Abzweigungen außer der oben am Forstweg, wo man auf den Waldweg abbiegt.
                                                              Angehängte Dateien
                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 29.07.2022, 17:09.

                                                              Kommentar


                                                              • Wafer

                                                                Administrator
                                                                Liebt das Forum
                                                                • 06.03.2011
                                                                • 10020
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                13. Tag: Vom Weichtalhaus zum Preiner Gscheid und Semmering


                                                                Dienstag, 21. Juni 2022
                                                                Strecke: 14 Km
                                                                Höhenmeter: ↑ 1.250 m, ↓ 750 m
                                                                Gehzeit: 5 h 30

                                                                Gesamtstrecke: 236 Km
                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 10.150 m, ↓ 7.850 m
                                                                Gesamtgehzeit: 67 h 30

                                                                Am Morgen kommt extra ein Mitarbeiter aus der Küche um Frühstück zu machen. Und das trotz Ruhetag! So mache ich nach dem Frühstück nicht lange rum und mache mich auf den Weg.
                                                                Der führt mich am Haus entlang nach Westen und über eine Holzbrücke zu einem kleinen Parkplatz. Für 300 Meter geht es an der Straße entlang aber dann geht es wieder auf einen Wanderweg. Kurz darauf stehen mir 2 Wegalternativen zur Verfügung: Entweder schwarz über den Wachthüttelkammsteig oder Rot durch das Höllental. Ich entscheide mich für den Steig. Da geht der Nordalpenweg ja schließlich auch entlang. Und der fängt gleich mit ein paar Leitern an.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Einstieg in den Wachthüttelkammsteig.jpg Ansichten: 0 Größe: 431,5 KB ID: 3145466
                                                                Einstieg in den Wachthüttelkammsteig

                                                                Der Steig ist als Schwierigkeitsstufe A eingestuft. Das ist jetzt nichts extrem Schwieriges aber dieser Stil zieht sich über etliche Höhenmeter durch. Seile zum Sichern auf den Leitern gibt es meist nicht. Die Bauart des Steiges ist auch schon ein paar Tage älter.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Nordalpenweg auf dem Steig über den Wachthüttelkamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,0 KB ID: 3145464
                                                                Der Nordalpenweg auf dem Steig über den Wachthüttelkamm

                                                                Obwohl es heute bedeckt ist komme ich gehörig ins Schwitzen. Das geht hier zackig aufwärts. Das müssen an die 30 Leitern sein, die hier teils im Wald liegen. Gestern die Klamm abwärts und heute diesen Steig hinauf – Der Nordalpenweg ist nichts für Weicheier! Auch wenn es bisher immer alternative Wege gab.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Luftholen am Wachthüttelkamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,9 KB ID: 3145463
                                                                Luftholen am Wachthüttelkamm

                                                                Zeitweise führt der Steig recht dicht am Abgrund entlang. Damit hat man einen schönen Blick auf den alternativen Weg durch das Große Höllental: Weiter unten verläuft eine Forststraße und weiter oben wird es dann ein auch teilweise recht steiler Wanderweg.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Blick ins Große Höllental.jpg Ansichten: 0 Größe: 175,4 KB ID: 3145465
                                                                Blick ins Große Höllental

                                                                Irgendwann wird der Weg zum Glück auch wieder flacher und die fast endlosen Leitern hören auf. Er zieht sich auf einem Kamm entlang, dessen Flanken teilweise recht zackig abfallen. Sehr schön zu gehen! Mit Weitblick ist heute allerdings noch nicht viel los. Aber die Sonne kämpft um ihr Recht.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich.jpg Ansichten: 0 Größe: 149,4 KB ID: 3145467
                                                                Die ersten Sonnenstrahlen zeigen sich

                                                                Hier oben kommt der Steig ganz harmlos daher. Zunächst führt er mich noch etwas durch einen Wald.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Schöne Wanderwege am Wachthüttelkamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 252,9 KB ID: 3145468
                                                                Schöne Wanderwege am Wachthüttelkamm

                                                                Dieser Wald lichtet sich zunehmend. Ich bin ja eigentlich auch noch gar nicht so wirklich hoch. Das sind gerade mal 1.500 Höhenmeter. Durch die ewigen Leitern, die teils recht steil hinaufgingen, habe ich ein ganz anderes Gefühl.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Der Wald am Kamm lichtet sich.jpg Ansichten: 0 Größe: 184,2 KB ID: 3145469
                                                                Der Wald am Kamm lichtet sich

                                                                Der Bewuchs wird jetzt auch zunehmend kleiner. Aus Fichten werden Latschen. Dazwischen blüht es in verschiedenen Farben.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Auf dem Windlochboden blüht es.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,3 KB ID: 3145470
                                                                Auf dem Windlochboden blüht es

                                                                Der Wald bleibt nun ganz zurück und das Wegenetz wird dichter. Ich nähere mich wohl der Bergbahn.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Wegweisung auf der Rax.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,8 KB ID: 3145471
                                                                Wegweisung auf der Rax

                                                                Ab hier geht es auf einer Versorgungsstraße weiter.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Das Otto-Schutzhaus kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 143,8 KB ID: 3145472
                                                                Das Otto-Schutzhaus kommt in Sicht

                                                                Neben dem Jakobskogel steht das Ottohaus. Sieht nach einem recht großen Schutzhaus aus. Ich sehe es ja nur von der Seite, aber ...
                                                                Auf dem Versorgungsweg geht es zu dem Schutzhause hinüber. Das liegt da schon toll, so direkt am Rand und mit einer super Aussicht!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Ankunft am Ottohaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,7 KB ID: 3145473
                                                                Ankunft am Ottohaus

                                                                Dass die Bergbahn nicht weit weg ist lässt sich leider recht gut erkennen: Es gibt nur Selbstbedienung und das an einem Tresen, der in jedem großen Skigebiet stehen könnte! Aber die Bausubstanz erinnert schon an die Zeiten der Habsburger: Hier gibt es Platz und das Gebäude strahlt eine gewisse Eleganz aus.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Das Ottohaus ist auf großen Andrang ausgelegt.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,7 KB ID: 3145474
                                                                Das Ottohaus ist auf großen Andrang ausgelegt

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Ottohaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 50,1 KB ID: 3145461Der Service wird hier allerdings etwas kleiner geschrieben. Die Freundlichkeit leider auch. Vermutlich auch mal wieder Bergbahnbedingt. So hält es mich hier nicht lange. Nach einer Suppe mache ich mich wieder auf den Weg. Als ich vor die Hütte trete haben sich die letzten Wolken vor im Tal aufgelöst und ich kann ungehindert ins Tal schauen. Irgendwie kann ich ja verstehen, dass die Leute hier zuhauf mit der Bahn heraufkommen: Die haben hier schon eine tolle Aussicht!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Großartige Aussicht vom Otto-Schutzhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,6 KB ID: 3145478
                                                                Großartige Aussicht vom Otto-Schutzhaus

                                                                Ein Blick auf die Karte zeigt, dass der Nordalpenweg einen Bogen um den Jakobskogel, den Hausberg des Ottohauses, schlägt. Auf dem Seeweg geht es gen Westen.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Auf dem Seeweg geht es zur Neuen Seehütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,8 KB ID: 3145475
                                                                Auf dem Seeweg geht es zur Neuen Seehütte

                                                                Direkt geradeaus ist eine Hütte am Horizont zu erkennen: Die Raxgmoa-Hütte. Das ist eine kleine Schutzhütte des Österreichischen Bergrettungsdienstes. Zu der geht es aber heute nicht hinauf!
                                                                Das scheint hier eine beliebte Gegend zu sein: Ich treffe auf einige, die die Natur hier im Umfeld genießen.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Ich bin heute nicht alleine auf dem Nordalpenweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,9 KB ID: 3145477
                                                                Ich bin heute nicht alleine auf dem Nordalpenweg

                                                                Je näher ich der Neuen Seehütte komme, desto mehr frage ich mich allerdings, ob es hier nicht manchmal übertrieben wird mit der Beschilderung. Teilweise fühle ich mich wie im Schilderwald einer Großstadt!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Schilderwahn bei der Neuen Seehütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,9 KB ID: 3145476
                                                                Schilderwahn bei der Neuen Seehütte

                                                                An der Neuen Seehütte bin ich dann aber wieder alleine: Sie hat geschlossen! Im Internet stand, sie hätte nur an Wochenenden offen. Hier steht auf einem Schild, sie Montag und Dienstag Ruhetag. Ich bin leider nicht in der Lage herauszufinden was stimmt. Sie ist auf jeden Fall geschlossen, nach welcher Regel auch immer. So bleibe ich nicht lange und mache mich an den Abstieg.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Die Neue Seehütte hat heute leider geschlossen.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,2 KB ID: 3145479
                                                                Die Neue Seehütte hat heute leider geschlossen

                                                                Der Nordalpenweg führt eigentlich von hier aus hinauf auf den Trinksteinsattel und dann hinüber zum Karl-Ludwig-Haus. Das ist nicht mehr sehr weit. Ich will aber heute noch irgendwie zum Semmering kommen um auch die Burgenlandvariante zu vervollständigen. Die führt ja auch zum Karl-Ludwig-Haus hinauf.
                                                                Also starte ich nach einer kurzen Pause und nehme den Göbl-Kühn-Steig unter die Sohlen. Und der hat einiges zu bieten: Ein schöner Weg mit tollen Aussichten!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Die Preiner Wand.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,6 KB ID: 3145480
                                                                Die Preiner Wand

                                                                Der Steig ist ein toller Wanderweg ohne Sicherungen, der mich von der Neuen Seehütte hinunter geleitet. Wann hier ein Wanderweg als Steig bezeichnet wird ist mir noch nicht ganz klar. Dieser hier ist auf jeden Fall ein toller Wanderweg ohne technische Schwierigkeiten aber tollen Ausblicken!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Abstieg auf dem Göbl-Kühn-Steig.jpg Ansichten: 0 Größe: 99,8 KB ID: 3145483
                                                                Abstieg auf dem Göbl-Kühn-Steig

                                                                Je weiter ich absteige, desto präsenter wird der alpine Charakter der Preiner Wand.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Preiner Wand vom Göbl-Kühn-Steig aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,0 KB ID: 3145481
                                                                Die Preiner Wand vom Göbl-Kühn-Steig aus gesehen

                                                                Der Weg ist einfach nur schön zu gehen! Im Süden kann ich erkennen, wo ich morgen auf der Burgenlandvariante zur Rax zurückkommen will. Gleichmäßig geht es in aller Ruhe abwärts.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abstieg zum Waxriegelhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 174,1 KB ID: 3145484
                                                                Abstieg zum Waxriegelhaus

                                                                Ich komme zunehmen wieder in Waldregionen und bin überrascht wie schnell ich beim Waxriegelhaus ankomme.

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Ankunft am Waxriegelhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,3 KB ID: 3145482
                                                                Ankunft am Waxriegelhaus

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Waxriegelhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 33,4 KB ID: 3145462Das hat ganzjährig geöffnet und hat sich seinen Hüttencharakter bewahrt! Hier mache ich ausgiebig Mittagspause. Mit Blick auf den Preiner Gscheid und die Felswände rund um die Hütte lohnt sich hier eine ausgiebige Pause.
                                                                Irgendwann reiße ich mich los und mache mich an den Abstieg. Der Sattel Preiner Gscheid (1.069 m) ist nicht weit. Irgendwie habe ich das Gefühl über eine Skipiste abzusteigen. Aber hier gibt es keine Lifte. Der Charakter ist aber ähnlich. Erstaunlich schnell bin ich am Preiner Gscheid. Der nächste Bus in eines der Täler fährt aber erst in über zwei Stunden. So spreche ich einfach den nächsten Wanderer an, der zu einem Auto geht. Es ist ein Kanadier und er nimmt mich gerne mit. Er muss eigentlich nach Neuberg an der Mürz aber er fährt mich hinunter nach Mürzzuschlag und dort direkt an den Bahnhof. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle!
                                                                Der nächste Regionalzug bring mich zurück an den Bahnhof Semmering. Ich wandere hinauf in den Ort und bin überrascht, wie schwierig es ist hier eine Unterkunft zu finden. Entweder ist alles voll oder das Gasthaus hat geschlossen.
                                                                Ich komme mal wieder in einem Gasthaus unter, das eigentlich geschlossen hat. Ruhetage scheinen häufig nur für Restaurants zu gelten!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Der Zauberberg am Semmering im Sommer.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,1 KB ID: 3145485
                                                                Der Zauberberg am Semmering im Sommer

                                                                Beim Abendessen habe ich Blick auf die Skipisten, die ich im März noch mit Skifahrern kennengelernt habe.
                                                                Interessant ist auch die Auffassung der Semmeringer in Bezug auf ihre Frauen und ihre Hunde!

                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Wie die Österreicher über ihre Hunde denken.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,7 KB ID: 3145486
                                                                Wie die Österreicher über ihre Hunde denken

                                                                Das war wieder ein toller Tag mit einem Ortswechsel am Ende. Morgen will ich von hier aus wieder zum Preiner Gscheid zurück und von dort hinauf zum Karl-Ludwig-Haus. Am Karl-Ludwig-Haus vereinen sich die beiden Start-Varianten von Wien und vom Neusiedler See und führen von dort aus als ein Nordalpenweg weiter. Zwischendurch wird es zwar immer wieder mal Weg-Varianten geben aber dabei wird es sich immer um eine mehr oder weniger alpine Variante des Nordalpenweges handeln.
                                                                Recht spät komme ich heute erst ins Bett und schlafe richtig gut!
                                                                Angehängte Dateien
                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:03.

                                                                Kommentar


                                                                • Wafer

                                                                  Administrator
                                                                  Liebt das Forum
                                                                  • 06.03.2011
                                                                  • 10020
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  14. Tag: Vom Semmering zum Karl-Ludwig-Haus


                                                                  Mittwoch, 22. Juni 2022
                                                                  Strecke: 22 Km
                                                                  Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 950 m
                                                                  Gehzeit: 8 h 45

                                                                  Gesamtstrecke: 258 Km
                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 11.925 m, ↓ 8.800 m
                                                                  Gesamtgehzeit: 76 h 15

                                                                  Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Dann starte ich. Zunächst in Niederösterreich. Aber das wird sich heute noch ungezählte Male ändern: Der Weg führt mich den ganzen Tag genau auf der Grenze zwischen den Bundesländern Niederösterreich und Steiermark entlang. Der Ort wird schnell verlassen. Am Ende des kleinen Übungsliftes im Dorf verlässt der Nordalpenweg die Straße und führt in den Wald. Zunächst geht es auf größeren, später auch auf kleineren Wegen durch den Wald.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Es geht mit Waldwegen oberhalb von Semmering los.jpg Ansichten: 0 Größe: 234,2 KB ID: 3146962
                                                                  Es geht mit Waldwegen oberhalb von Semmering los

                                                                  Der erste Gipfel ist schnell erreicht. Aber das wird heute nicht der letzte sein! Heute steht eine Etappe mit viel Wald an, der viel Auf und Ab verspricht. Gleich am ersten Sattel zeigt der Weg, dass er mehr kann als nur Wald:

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Schneeberg präsentiert sich ohne Schnee mit seinen beiden Gipfeln.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,8 KB ID: 3146963
                                                                  Der Schneeberg präsentiert sich ohne Schnee mit seinen beiden Gipfeln

                                                                  Im Tal ist gut der Bahnhof Breitenstein der Südbahn zu erkennen. Sie Semmeringbahn schlängelt sich hier ganz schön durch die Täler. Nach der Geislinger Steige auf der Schwäbischen Alb ist das die zweitälteste Gebirgsüberquerung einer Normalspurbahn!
                                                                  Im Zick-Zack geht es weiter hinauf in Richtung Pinkenkogel.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Heute herrschen Waldwege vor.jpg Ansichten: 0 Größe: 372,6 KB ID: 3146964
                                                                  Heute herrschen Waldwege vor

                                                                  Trotz Regenvorhersage des Wetterberichts hält das Wetter bisher recht gut. Gemütlich geht es hinauf zum Pinkenkogel. Dort steht das Pinkenkogelhaus, das in keinem guten Zustand ist. Es fehlt an Außenverkleidungen und das eine oder andere Fenster ist kaputt. Laut Internet soll das seit ein paar Jahren im Umbau gegriffen sein. Weit sind sie damit aber noch nicht gekommen! Da steht noch einiges an Arbeit an. So ziehe ich weiter. Aber warum die Hütte gerade hier steht ist schon klar.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Tolle Aussicht auf die Rax mit den 3 Hütten.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,3 KB ID: 3146961
                                                                  Tolle Aussicht auf die Rax mit den 3 Hütten

                                                                  Ich kann das Ottoschutzhaus und die Neue Seehütte von gestern erkennen sowie das Karl-Ludwig-Haus, das ich heute als Ziel anpeile. Sind aber noch ein paar Meter! Also weiter ...
                                                                  Auch wenn der Weg viel im Wald verläuft: Langweilig wird es nicht! Mal geht es auf, mal ab, mal über eine Lichtung und manchmal auch auf Forststraßen entlang.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 An Abwechslung fehlt es nicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 466,9 KB ID: 3146968
                                                                  An Abwechslung fehlt es nicht

                                                                  Der Weg hält sich ziemlich genau an den Grenzverlauf zwischen den Bundesländern. Dort stehen auch etliche Grenzsteine, fein säuberlich durchnummeriert damit keiner verloren geht. Daneben meist Pfosten mit Schwarz-Weißen Markierungen, damit man sie auch findet. Ich bin also auf alten Grenzerpfaden unterwegs.
                                                                  Wo die Sonne hinscheinen kann wuchert Grünzeug.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Leider ist kein Glücksbringer dabei.jpg Ansichten: 0 Größe: 243,7 KB ID: 3146969
                                                                  Leider ist kein Glücksbringer dabei

                                                                  Mit tollen Aussichten ist es jetzt erstmal leider vorbei. Aber dafür komme ich an den nächsten Gipfel der Bergkette.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Spektakuläre Gipfel wie die Ochnerhöhe.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,2 KB ID: 3146970
                                                                  Spektakuläre Gipfel wie die Ochnerhöhe

                                                                  Auf den Karten steht der Gipfel mit 1.403 m drin. Ist jetzt das Schild alt oder die digitale Karte? Na, auf die paar Meter kommt es ja zum Glück nicht an. Heute komme ich hoffentlich noch deutlich höher hinauf.
                                                                  Immer an der Grenze geht es weiter nach Westen. Der Wald wird endlich mal wieder etwas lichter. Vielleicht gibt es ja malwieder etwas Aussicht?

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Blick aus Niederösterreich in die Steiermark.jpg Ansichten: 0 Größe: 182,6 KB ID: 3146967
                                                                  Blick aus Niederösterreich in die Steiermark

                                                                  An der Kampalpe (1.535 m) komme ich an einen tollen Aussichtspunkt! Mit Gipfelkreuz!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ein namenloser Gipfel bei der Kampalpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,5 KB ID: 3146965
                                                                  Ein namenloser Gipfel bei der Kampalpe

                                                                  Der Hügel scheint noch nicht mal einen Namen zu haben. Aber wohl einen Spender, der das Kreuz aufstellen ließ. Der Blick geht weit hinunter in das Mürztal. Mit sowas hatte ich hier gar nicht gerechnet. Umso schöner, dass sowas kommt!
                                                                  Ich packe meine Sachen ans Kreuz und mache Pause. Der Blick schweift weit über die Berge, über die der Zentralalpenweg verläuft. Das Panorama reicht vom Sonnwendstein und dem Zauberberg oberhalb vom Semmering über das Stuhleck mit seinen Pisten von Spital am Semmering bis weit nach Westen.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Pause am Gipfel.jpg Ansichten: 0 Größe: 126,8 KB ID: 3146966
                                                                  Pause am Gipfel

                                                                  Irgendwann muss ich aber wieder los. Und die ersten Wolken ziehen auch auf. Die bringen vielleicht den versprochenen Regen?
                                                                  Über die Kampalm geht es etwas abwärts aber der Weg wendet sich jetzt auch mehr nach Norden.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Rax kommt immer näher.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,8 KB ID: 3146971
                                                                  Die Rax kommt immer näher

                                                                  Mit dem Windmantel (1.534 m) und dem Tratenkogel (1.565 m) folgen noch 2 unscheinbarere Gipfel. Hinter dem Tratenkogel wendet sich der Weg und die Grenze dann endgültig nach Norden. Und es geht abwärts in Richtung Preiner Gscheid. Durch die Anwohner wird der Weg aber nicht uninteressant.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Waldbewohner.jpg Ansichten: 0 Größe: 393,7 KB ID: 3146973
                                                                  Waldbewohner

                                                                  Der Weg wird immer schmaler und ist streckenweise auch mal mehr als schlecht gepflegt. Da muss was getan werden! Aber meist ist der Weg durchaus gut in Schuss!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Sonnenschein geht auch im Wald.jpg Ansichten: 0 Größe: 459,0 KB ID: 3146975
                                                                  Sonnenschein geht auch im Wald

                                                                  Nur nimmt leider der Sonnenschein immer mehr ab. :-( Aber sowas kann mal passieren. Der Weg senkt sich immer weiter hinunter. An dem Sattel vor dem Spitzbichl (1.212 m) steht eine kleine Andachtsstätte. So mancher scheint sich viel Zeit dafür genommen zu haben!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Stille Andacht.jpg Ansichten: 0 Größe: 300,6 KB ID: 3146978
                                                                  Stille Andacht

                                                                  Der Pfad ist hier gerade noch erkennbar, so wuchert das Heidelbeerkraut über den Weg. Zum Glück stehen hier überall die Pfosten mit den Schwarz-Weißen Markierungen herum. So viele scheinen diesen Teil des Weges nicht zu gehen.
                                                                  Ab und zu höre ich schon die Straße – ich komme dem Preiner Gscheid wohl langsam näher. Ganz kurz muss ich an der Straße entlang zum Pass wandern. Dort ist die Edelweisshütte immer noch geschlossen. Die hat auch wieder zwei Ruhetage: Dienstag und Mittwoch. Klar, dass ich genau an diesen beiden Tagen dort vorbeikomme!
                                                                  Also gehe ich den Aufstieg an. Die Skipiste kenne ich ja schon. Ich werde da rauf richtig warm. Und ich ärgere mich: Hätte ich mal lieber gestern mehr Fotos gemacht, da war der Himmel noch blau!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Aufstieg zum Waxriegelhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,7 KB ID: 3146972
                                                                  Aufstieg zum Waxriegelhaus

                                                                  45 Minuten nach dem Preiner Gscheid sitze ich wieder im Waxriegelhaus und speise etwas verspätet zu Mittag. Das hatte ich eigentlich am Sattel unten machen wollen. Aber wenn die nicht wollen ...
                                                                  Blöderweise zieht es immer mehr zu. Also mache ich nicht lange rum und breche wieder auf. So weit ist es jetzt nicht mehr. Ich nehme den Waxriegelsteig und peile den Trinksteinsattel an.
                                                                  Kurz hinter der Hütte steht noch ein netter kleiner Gipfel, den zu besteigen es sich lohnt: Der Entenhügel (1.409 m).

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Entenhügel hinter dem Waxriegelhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,8 KB ID: 3146974
                                                                  Der Entenhügel oberhalb vom Waxriegelhaus

                                                                  Der Waxriegelsteig zieht auf den Waxriegel hinauf. Ab ca. 1.600 m nimmt die Luftfeuchtigkeit rapide zu.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Aufziehender Regen.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,5 KB ID: 3146976
                                                                  Aufziehender Regen

                                                                  Das sieht nicht so gut aus. Ab 1.750 m werde ich nass. Ich montiere die leichte Regenmontur und wandere weiter. So richtig prickelnd wird das jetzt nicht. Ich lasse den Schlenker zum Trinksteinsattel weg und steuere die Lichtensternhöhe (1.902 m) direkt an.
                                                                  Und wie das immer so ist, wenn es schon blöd läuft: Einer meiner Wanderstöcke geht kaputt. Immer dann, wenn man es gar nicht brauchen kann! Ich packe das Teil zusammen und gebe Gas. Als ich von der Höhe hinuntersteige bleiben auch die Wolken zurück. So gibt es am Törl noch einen schönen Blick zur Grasbodenalm.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Am Törl mit Blick auf die Grasbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,1 KB ID: 3146980
                                                                  Am Törl mit Blick auf die Grasbodenalm

                                                                  Wie es aussieht habe ich das Gröbste wohl hinter mir!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Das Törl die Lichtensternhöhe kämpfen ums überleben.jpg Ansichten: 0 Größe: 90,3 KB ID: 3146977
                                                                  Das Törl und die Lichtensternhöhe kämpfen ums Überleben

                                                                  Weit ist es jetzt nicht mehr zum Karl-Ludwig-Haus. So langsam reicht es mir für heute aber auch. Das waren einige Höhenmeter mit reichlich Stecke! Die Hütte liegt auf einer Wiese und bietet einen tollen Blick nach Süden. Dort hängen nur im Augenblick noch viele Wolken herum.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Das Karl-Ludwig-Haus mit dem Habsburghaus im Hintergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 101,2 KB ID: 3146979
                                                                  Das Karl-Ludwig-Haus mit dem Habsburghaus im Hintergrund

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Karl-Ludwig-Haus.jpg Ansichten: 0 Größe: 38,7 KB ID: 3146960 Ich checke ein und komme mit dem sehr netten Wirt ins Gespräch. Ich berichte ihm von dem Zustand des Weges hinter dem Tratenkogel. Er will es weiterleiten. So viele würde auf dem Weg aber nicht mehr kommen. Sowas hatte ich schon fast vermutet.
                                                                  Nach dem Abendessen mache ich mich nochmal auf um das Raxkircherl, die kleine Kapelle direkt am Rand des Plateaus, zu besuchen.

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 3 Gemsen auf der Flucht.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,6 KB ID: 3146981
                                                                  Drei Gämsen auf der Flucht

                                                                  Die drei wollte ich eigentlich nicht verscheuchen!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Das Raxkircherl nahe dem Karl-Ludwig-Haus.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,4 KB ID: 3146982
                                                                  Das Raxkircherl nahe dem Karl-Ludwig-Haus

                                                                  Die Kapelle ist zwar offen aber innen durch massive Gitter vor Sabotage geschützt. Da gab es wohl schlechte Erfahrungen, wie ich vom Wirt weiß. Sowas geht gar nicht! Aber mancher hat vor nix Respekt.
                                                                  Am Abend sitze ich vor dem Haus und repariere meinen Wanderstock. Dazu stellt mir der Wirt seine ganze Werkstatt zur Verfügung. Damit klappt das prima! Danke!

                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Abendlicher Blick auf die Täler östlich der Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,3 KB ID: 3146983
                                                                  Abendlicher Blick auf die Täler östlich der Hütte

                                                                  Im Tal verziehen sich die letzten Regenwolken. So plätschert der Abend so vor sich hin, bis ich zur Hüttenruhe doch recht erschöpft im Bett liege.
                                                                  Angehängte Dateien
                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:34.

                                                                  Kommentar


                                                                  • Wafer

                                                                    Administrator
                                                                    Liebt das Forum
                                                                    • 06.03.2011
                                                                    • 10020
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    15. Tag: Vom Karl-Ludwig-Haus zur Michlbauerhütte


                                                                    Donnerstag, 23. Juni 2022
                                                                    Strecke: 13 Km
                                                                    Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 950 m
                                                                    Gehzeit: 6 h 15

                                                                    Gesamtstrecke: 271 Km
                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 12.775 m, ↓ 9.750 m
                                                                    Gesamtgehzeit: 82 h 30

                                                                    Der Tag begrüßt mich recht wolkenverhangen. Der Wetterbericht hatte eigentlich recht gutes Wetter vorhergesagt. Na, das wird vielleicht noch? Schau‘n wir mal, dann sehen wir ja!
                                                                    Tolles Biofrühstück, was mir da geboten wird! Die machen das echt toll hier oben! Ich packe meine 7 Sachen und starte an der Hütte.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Der Morgen begrüßt mich mit zuviel Feuchtigkeit in der Luft.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,5 KB ID: 3148421
                                                                    Der Morgen begrüßt mich mit zu viel Feuchtigkeit in der Luft

                                                                    Der Weg ist kaum zu verfehlen: Gut markiert und ausgeschildert geht es gleich hinter der Hütte aufwärts in Richtung Heukuppe, die mit 2.007 m höchste Erhebung der Rax.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Am Weg hinauf zur Heukuppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,5 KB ID: 3148419
                                                                    Am Weg hinauf zur Heukuppe

                                                                    Leider ist das ein wenig zu viel für die aktuelle Wetterlage: der Gipfel liegt in Wolken! Und die Gämsen habe ich unvorsichtigerweise verscheucht. Da gibt es nicht viel zu sehen. Nur das Denkmal auf dem Gipfel, das aber auch nicht wirklich viel hergibt.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Das Heldendenkmal auf der Heukuppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 74,5 KB ID: 3148417
                                                                    Das Heldendenkmal auf der Heukuppe

                                                                    Bei dem Denkmal geht es um die gefallenen Mitglieder des ÖTK. Beim Bau ging es nur um die des ersten Weltkrieges, später wurde die Inschrift geändert und auch denen des zweiten gedacht.
                                                                    Das gibt jetzt nicht so wirklich viel für einen langen Aufenthalt her. Also ziehe ich recht schnell weiter. Ein kleiner Pfad führt mich abwärts.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Schöner Weg zum Abstieg mit sporadischem Blick auf die Schneeal.jpg Ansichten: 0 Größe: 74,8 KB ID: 3148420
                                                                    Schöner Weg zum Abstieg mit sporadischem Blick auf die Schneealpe

                                                                    Ab und zu lichten sich die Wolken für einen Blick auf die Schneealpe. Ich kann ein rotes Dach erkennen. Später werde ich feststellen, dass es das Schneealpenhaus gewesen sein muss.
                                                                    Gemäßigt geht es abwärts. Bis bei ca. 1.850 m die Steilheit deutlich zunimmt. Ich hätte zwar vorher abbiegen können aber das sah der Nordalpenweg nicht vor.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Langsam wird es abwärts steiler.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,6 KB ID: 3148418
                                                                    Langsam wird es abwärts steiler

                                                                    Trotz oder gerade wegen (?) der feuchten Luft bin ich nicht alleine auf dem Weg.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Lurchi schaut ganz interessiert.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,0 KB ID: 3148426
                                                                    Der Lurchi schaut ganz interessiert

                                                                    Die kleinen Alpensalamander sind noch etwas ungelenkig. Das wird wohl mit zunehmender Wärme besser. Die sind teilweise direkt auf dem Weg, da muss ich aufpassen, dass ich keine zertrete. Wäre schade um die Kleinen!
                                                                    Der Weg wird immer steiler. Ein Drahtseil kommt dazu.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Und dann kommt noch eine Seilsicherung dazu.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,4 KB ID: 3148425
                                                                    Und dann kommt noch eine Seilsicherung dazu

                                                                    Die zieht sich so ziemlich weit hinunter. Hier könnte man sich gut mit einem Klettersteigset sichern – wenn man denn eines dabeihätte. Die Sicherungen sehen recht neu aus. Fast wie gerade erst gesetzt. Vorbildlicher Zustand!

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Rückblickend geht es aufwärts.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,0 KB ID: 3148424
                                                                    Rückblickend geht es aufwärts

                                                                    Mir war nicht so ganz klar, wie weit sich der Steig den Hang hinunterzieht, sonst hätte ich oben meine Wanderstöcke an den Rucksack gepackt. Vielleicht hätte ich vorher den Führer ausführlicher lesen sollen? Ein Blick auf die Karte zeigt, dass es wohl noch bis zum nächsten Sattel so weitergehen wird. Das muss da unten irgendwo rechts liegen.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Bis zu dem Sattel da unten rechts soll es so weitergehen .jpg Ansichten: 0 Größe: 81,6 KB ID: 3148423
                                                                    Bis zu dem Sattel da unten rechts soll es so weitergehen

                                                                    So richtig brüchig ist der Fels hier aber zum Glück nicht. So macht das Wandern Spaß! Als Zugabe gibt es auch noch weitere technische Hilfsmittel.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Darf's auch noch eine Leiter sein.jpg Ansichten: 0 Größe: 220,7 KB ID: 3148427
                                                                    Darf's auch noch eine Leiter sein?

                                                                    Mit einem Schlag ist man dann unten und bewegt sich wieder auf normalen Wanderwegen. Vereinzelt schon wieder mit Bäumen am Weg.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Auf dem Weg zum Gupfsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,0 KB ID: 3148428
                                                                    Auf dem Weg zum Gupfsattel

                                                                    Das Wetter hat sich auch gemacht. So war es mir versprochen worden. Bei bestem Sonnenschein geht es noch so über manchen Felsriegel.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Tolle Wege zwischen Rax und Schneealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 212,9 KB ID: 3148432
                                                                    Tolle Wege zwischen Rax und Schneealpe

                                                                    Der E4 Alpin hat hier einfach was! Der Weg und die Landschaft gestallten sich sehr abwechslungsreich und Kleinräumig. Die Kleinräumigkeit hat aber auch den Nachteil, dass jeden Tag einiges an Höhenmetern rauf wie runter zu bewältigen sind. Aber bei diesen tollen Wegen ist das Genuss pur!

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Das finde andere übrigens auch.jpg Ansichten: 0 Größe: 163,5 KB ID: 3148429
                                                                    Das finde andere übrigens auch

                                                                    Immer mal wieder geht es jetzt wieder in Wälder. Wir sind hier eben doch noch nicht wirklich in hochalpinen Regionen sondern wandern hier meist zwischen 1.500 und 2.000 Metern. Und wie es aussieht bin ich noch immer nicht ganz unten.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Das geht immer noch weiter abwärts.jpg Ansichten: 0 Größe: 198,9 KB ID: 3148430
                                                                    Es geht immer noch weiter abwärts

                                                                    Am Gupfsattel (1.477 m) mache ich eine kurze Pause. Wie ich der Beschilderung entnehmen kann, nannte sich der Name des Weges, den ich abgestiegen bin „Zahmes Gamseck“. Es gibt auch einen Weg namens „Wildes Gamseck“. Wie sieht dann erst der aus? Für abwärts hat mir der völlig gereicht!

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Durch diese Wände ging der Steig.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,7 KB ID: 3148431
                                                                    Durch diese Wände ging der Zahme Gamseck-Steig

                                                                    Immer weiter hinunter führt mich der Weg. Ich hatte eigentlich gehofft, nicht noch weiter hinunter zu müssen. Ich muss ja alles auch wieder hinauf! Die Schneealpe ist nur unwesentlich niedriger als die Rax! Die sehr schön liegende Gamseckerhütte ist leider privat und nicht bewirtschaftet.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Die Gamseckerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 194,1 KB ID: 3148433
                                                                    Die Gamseckerhütte

                                                                    Am Nasskamm (1.209m) treffe ich dann wieder eine alte Bekannte: Die Grenze zwischen Niederösterreich und der Steiermark. Aber auch die Grenze zwischen der Rax-Schneeberg-Gruppe und den Mürzsteger Alpen. Damit betrete ich die fünfte Gebirgsgruppe auf meiner Weitwanderung.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Wilde Lupinen am Nasskamm.jpg Ansichten: 0 Größe: 222,7 KB ID: 3148434
                                                                    Wilde Lupinen am Nasskamm

                                                                    Damit ich die Grenze der beiden Gebirgsgruppen auch sehen kann wird das trennende Tal besonders beleuchtet.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Das Tal zwischen Rax und Schneealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 115,1 KB ID: 3148435
                                                                    Das Tal zwischen Rax und Schneealpe

                                                                    Ab hier geht es wieder aufwärts. Und ähnlich wie drüben runter: auf durchaus sehr abwechslungsreichen Wegen! Zunächst über Wiesen mit Ausblick auf die Täler. Dann folgt ein wenig Wald und ein toller Aufstieg durch die felsigen Hänge der Schneealpe.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Aufstieg zur Scheealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 378,4 KB ID: 3148438
                                                                    Aufstieg zur Scheealpe

                                                                    Und auch hier ist es wie bei der Rax: wenn man die Höhenmeter hat, dann wird es oben ebener und der Weg zieht sich über das Hochplateau.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Oben ist die Schneealpe wieder ebener.jpg Ansichten: 0 Größe: 106,8 KB ID: 3148436
                                                                    Oben ist die Schneealpe wieder ebener

                                                                    Dem Namen wird sie aber nicht ganz gerecht: Obwohl ich noch recht früh im Jahr unterwegs bin sehe ich nirgends Schnee.
                                                                    Aber dafür stehen hier Bergblumen in einer Vielfalt, die schon alleine einen Besuch wert ist!

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Bergblumen am Weg auf die Schneealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 288,4 KB ID: 3148422
                                                                    Bergblumen am Weg auf die Schneealpe

                                                                    Wie auf der Rax wird der Weg zunehmend flacher. Das Wetter hat sich auch soweit gebessert, dass wieder sowas wie Weitblick möglich ist.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Rückblick in nördliche Richtungen.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,8 KB ID: 3148437
                                                                    Rückblick in nördliche Richtungen

                                                                    Die Wege sind hier sehr gut markiert. Teilweise etwas übermarkiert: Mal mit Pfosten aber meist einfach auf den Steinen und Felsen. Und das obwohl es hier kaum Abzweigungen gibt. Verlaufen ist hier kaum möglich!
                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Schrittwiesers Sennhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 17,2 KB ID: 3148449 Die Lurgbauerhütte taucht hinter einem kleinen Kamm auf. Eigentlich sind das ja mehrere Hütten: Zuerst komme ich zur Schrittwieserhütte, einer Almhütte, die auch ein paar Biertische vor dem Haus stehen hat. Das sieht einladend aus zumal die Tische gut besucht sind – immer ein gutes Zeichen!
                                                                    Ich lasse mich bei der Gruppe nieder und bestelle ein Apfelschorle. Kaum ist das da beginnt es aus heiterem Himmel zu tröpfeln. Die Gruppe verzieht sich in die Küche. Die ist jetzt nicht so wirklich groß. Also schultere ich den Rucksack und ziehe weiter.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Wegmarkierung kurz vor der Lurgbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 219,6 KB ID: 3148441
                                                                    Wegmarkierung bei der Lurgbauerhütte

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Lurgbauerhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 36,7 KB ID: 3148448 Die Lurgbauerhütte (1.764 m) ist ja nur ein paar Meter weiter. Dort bin ich wiedermal der einzige Gast. Bei einer Käsesuppe lasse ich den Mittagsschauer vorüberziehen. Die haben hier ganz hervorragenden Käse. Da packe ich mir gleich noch ein Stück in meine Vesperbox. Fragt sich allerdings wofür, wenn hier die Hüttendichte so hoch ist.
                                                                    Der Regenschauer ist schnell wieder vorbei. Aber richtig sonnig wird es nicht mehr. :-( Trotzdem ziehe ich weiter. Zunächst neben und später auf der Versorgungsstraße der Hütte geht es recht eben über das Hochplateau.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Rückblick zur Lurgbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,9 KB ID: 3148439
                                                                    Rückblick zur Lurgbauerhütte am Sattel

                                                                    Hier oben weiden jede Menge Kühe. Wer mit denen Berührungsängste hat: Zäune gibt es hier nicht viele. Die gehen aber artig aus dem Weg, wenn man auf sie zugeht.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 25 Das Schneealpehaus am Schauerkogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 85,9 KB ID: 3148440
                                                                    Das Schneealpenhaus am Schauerkogel

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Schneealpenhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 35,7 KB ID: 3148446 Als ich um eine Ecke biege liegt das Schneealpenhaus (1.788 m) vor mir. Direkt am Rand der Schneealpe auf einem Hügel thront das Haus über der Schneealpe. Der Hügel hat sogar einen Namen: Schauerkogel. Bevor der nächste Schauer kommt erreiche ich die Alpenvereinshütte. Damit ist aber auch mit Talblick nicht viel los. In Ruhe lasse ich den Schauer vorüberziehen. Er ist etwas hartnäckiger als der letzte. Aber ich habe es auch nicht mehr weit. Ich habe mich für die heutige Übernachtung für die Michlbauerhütte entschiede, die nicht weit weg liegt. Im nächsten Regenloch mache ich mich auf den Weg dorthin.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 26 Ankunft an der Schneealm bei der Michlbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,0 KB ID: 3148442
                                                                    Ankunft an der Schneealm mit der Michlbauerhütte

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Michlbauerhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 26,9 KB ID: 3148444 Die Schneealm macht ihrem Namen alle Ehre: Hier bekomme ich den ersten Schnee auf dieser Tour zu sehen! Dort auf der Alm liegt die Michlbauerhütte (1.745 m). Die Schneealm betreibt Milchwirtschaft und mit der Michlbauerhütte eine Unterkunft. Alles einen Tick gepflegter als das Schneealpenhaus. Hier treffe ich die Gruppe wieder, die ich schon an der Schrittwieser’s Sennhütte getroffen hatte. Die Gruppe verlässt aber die Hütte recht schnell und ich bin wiedermal alleine mit dem Wirt. Ich beziehe ein Zimmer mit Blick zum Schneealpenhaus.

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 27 Abendlicher Ausblick zum Schneealpenhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,1 KB ID: 3148443
                                                                    Abendlicher Ausblick zum Schneealpenhaus

                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_56962.jpg Ansichten: 50 Größe: 39,5 KB ID: 3148447 Der Abend zieht dahin mit Unterhaltungen mit dem Wirt. Er empfiehlt mir an Wochenenden zumindest die Nacht von Samstag auf Sonntag vorher zu reservieren. Dieses sei die gefragteste Nacht und meistens mit Überbelegung verbunden. Der Rest der Woche sei jetzt zu Zeiten ohne Sommerferien problemlos. So schicke ich gleich mal eine Mail ans Graf-Meran-Haus mit der Bitte um Reservierung. Die Bestätigung ist 5 Minuten später da. Das ging ja flux!
                                                                    Für Morgen ist stabileres Wetter angesagt. Ich hoffe, dass klappt dieses Mal auch. Denn das gleiche hatten sie für heute auch schon orakelt. Hat aber weniger geklappt!
                                                                    Angehängte Dateien
                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:36.

                                                                    Kommentar


                                                                    • TEK
                                                                      Dauerbesucher
                                                                      • 23.02.2011
                                                                      • 718
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Ach, schön. Die letzten zwei Etappen lassen mich in Erinnerungen schwelgen (siehe hier) Nur, dass wir zu einer anderen Jahreszeit unterwegs waren. Wir sollten im Sommer und für ein paar mehr Tage noch einmal zum Nordalpenweg zurückkehren.

                                                                      Kommentar


                                                                      • Wafer

                                                                        Administrator
                                                                        Liebt das Forum
                                                                        • 06.03.2011
                                                                        • 10020
                                                                        • Privat


                                                                        #36
                                                                        Zitat von TEK Beitrag anzeigen
                                                                        Ach, schön. Die letzten zwei Etappen lassen mich in Erinnerungen schwelgen (siehe hier)
                                                                        Als Autor freut man sich immer wenn man merkt, dass jemand mitliest und einen Nutzen draus zieht! Unter anderem dazu schreiben wir ja solche Reiseberichte!
                                                                        Zitat von TEK Beitrag anzeigen
                                                                        Nur, dass wir zu einer anderen Jahreszeit unterwegs waren. Wir sollten im Sommer und für ein paar mehr Tage noch einmal zum Nordalpenweg zurückkehren.
                                                                        Der Nordalpenweg ist eigentlich zu fast jeder Jahreszeit eine Reise wert! Mit Sicherheit sind viele Regionen nicht für den Winter geignet. Aber wie du schon gezeigt hast, kann man mitte Oktober durchaus Interessantes erleben. Oder im März, wie hier zu lesen ist. Es gibt an dem Weg auch einige Hütten, die ganzjährig geöffnet haben. Ein Zeichen dafür, dass auch im Winter einiges machbar ist!
                                                                        Und je länger ich auf dem Weg unterwegs bin, desto mehr unterschiedliche Etappen lerne ich kennen. Ich bin mal gespannt, was es bis zum Bodensee noch so alles zu erleben gibt! Da kommen noch viele tolle Gegenden, du wirst sehen ...
                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 23.08.2022, 08:18.

                                                                        Kommentar


                                                                        • Wafer

                                                                          Administrator
                                                                          Liebt das Forum
                                                                          • 06.03.2011
                                                                          • 10020
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          16. Tag: Von der Michlbauerhütte nach Krampen bzw. Neuberg an der Mürz


                                                                          Freitag, 24. Juni 2022
                                                                          Strecke: 21 Km
                                                                          Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 1.550 m
                                                                          Gehzeit: 6 h 45

                                                                          Gesamtstrecke: 292 Km
                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 13.325 m, ↓ 10.300 m
                                                                          Gesamtgehzeit: 89 h 15

                                                                          Am Morgen gibt es ein gutes Frühstück. Der Wirt steht seit gestern Abend in der Küche und schneidet Schnittlauch. Keine Ahnung, was der mit der Menge macht. So wird das etwas einsam beim Frühstück. Entsprechend schnell bin ich fertig und stehe vor der Tür. Das Schneealpenhaus grüßt vom Schauerkogel hinüber. Nur nicht hingehen – sonst schauert es wieder!
                                                                          Der E4 Alpin zieht hier mitten durch den Hof. Da stehen ja einige Gebäude, die dazugehören.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Die Halterhütte auf der Schneealm.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,8 KB ID: 3149646
                                                                          Die Halterhütte auf der Schneealm

                                                                          Neben den Stallungen auch die Halterhütte. Direkt dahinter leiten mich die Rot-Weißen Wanderwegmarkierungen links den Hang hinauf. Über Wiesen geht es aufwärts. Der Weg setzt sich hier aus mehreren Trittspuren zusammen, von denen eine ausgiebig markiert ist. Die Morgensonne beleuchtet die Alm mit ihren diversen, teils einzelnstehenden Hütten in einem besonderen Licht.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Morgensonne beleuchtet einzelne Hütten der Schneealm.jpg Ansichten: 0 Größe: 128,5 KB ID: 3149648
                                                                          Die Morgensonne beleuchtet einzelne Hütten der Schneealm

                                                                          Ich komme immer weiter hinauf. Bei einem Blick auf die Karte stelle ich fest, dass der Weg laut GPX-Track der Sektion Weitwanderer eigentlich auf dem nächsten Hang zum Windberg hinaufführt. Da bin ich wohl etwas zu früh abgebogen. Aber der Blick auf die Schneealm wird von dort sicher ziemlich gleich sein!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Schneealm beim Aufstieg auf den Windberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 68,1 KB ID: 3149647
                                                                          Die Schneealm beim Aufstieg auf den Windberg

                                                                          Kurz bevor ich oben auf dem höchsten Gipfel der Schneealpe, dem Windberg (1.903 m), bin ziehen sich Wolken über mir zusammen. Was soll jetzt das? Erinnert mich irgendwie an gestern. Entsprechend schlecht ist die Aussicht auf dem Gipfel.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wolkenverhangener Ausblick vom Windberg nach Norden.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,4 KB ID: 3149649
                                                                          Wolkenverhangener Ausblick vom Windberg nach Norden und Westen

                                                                          Der Gipfel ist eine recht flache Kuppe mit einem Gipfelkreuz. Nix wirklich großartiges. Wenigstens kann ich die umliegenden Berge erkennen. Gestern war auf der Heukuppe ja noch weniger Sicht. Vielleicht wird heute das Wetter dann generell besser als gestern?

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Der unspektakuläre Windberggipfel.jpg Ansichten: 0 Größe: 80,2 KB ID: 3149651
                                                                          Der unspektakuläre Windberggipfel

                                                                          Der weitere Weg führt mich auf einem Bergrücken tendenziell abwärts in westliche Richtung. Nach Norden fällt der Hang steil ab zur Kleinbodenalm. Zum Glück hebt sich die Wolkenuntergrenze. So wird der Weitblick zunehmend besser.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Die Donnerwand über dem Kleinbodental.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,6 KB ID: 3149650
                                                                          Die Donnerwand über dem Kleinbodental

                                                                          Hier oben trennt sich der Weg in einen Sommerweg und einen Winterweg. Der Winterweg ist mit Stangen markiert, der Sommerweg mit Rot-Weiß-Roten Markierungen. Der E4 Alpin scheint also auf dem Sommerweg geführt zu werden, obwohl der Winterweg 15 Minuten kürzer angeschrieben ist. Das dürfte daran liegen, dass man im Winter abwärts mit den Skiern schneller ist als im Sommer zu Fuß.
                                                                          Der Sommerweg führt mich auf sehr schönen Wanderwegen über die Wiesen und durch die Latschenhänge.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Tolle Wege auf der Schneealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,3 KB ID: 3149652
                                                                          Tolle Wege auf der Schneealpe

                                                                          An einigen Stellen ist gut zu sehen, dass ich hier in einer karstigen Region unterwegs bin: Es gibt ein paar Kuhlen in den Wiesen, die ich für Dolinen halte, also eingestürzte Hohlräume. Davon werde ich auf dieser Tour wohl noch einige mehr sehen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Almwandern vom Windberg zur Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 226,8 KB ID: 3149653
                                                                          Almwandern vom Windberg zur Großbodenalm

                                                                          Der Weg hält respektvollen Abstand und führt mich abwärts auf die Senke vor dem Donnerkogel, zu sehen im oberen Bild, zu. Hinter dem Sattel, den ich schon eine Weile sehen kann, liegt die Großbodenalm.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die Großbodenalm liegt mir zu Füßen.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,5 KB ID: 3149654
                                                                          Die Großbodenalm liegt mir zu Füßen

                                                                          Zu ihr geht es hinunter. Zunächst zwischen Latschen hindurch und dann zwischen weidenden Kühen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Abstieg zur Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,3 KB ID: 3149655
                                                                          Abstieg zur Großbodenalm

                                                                          Die Sonne ist nun mein ständiger Begleiter und es ist angenehm warm. So darf es gerne die nächsten Tage bleiben. Es gibt schließlich noch ein paar schöne Aussichten zu bewundern. Da will ich auch was von haben!
                                                                          Die Kühe kümmern sich eigentlich gar nicht um mich. Ich werde einfach ignoriert. Sehr angenehm!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 140,4 KB ID: 3149657
                                                                          Die Großbodenalm

                                                                          An der Großbodenalm ist leider niemand da. Sie liegt sehr schön einsam in diesem Hochtal. Wer Ruhe sucht, ist hier richtig!
                                                                          An den Fahrspuren, die zur Alm führen weisen mich die Markierungen entlang weiter abwärts. Die Latschenfelder um mich herum sind nun zunehmend mit Nadelbäumen durchsetzt und ab dem nächsten Sattel geht es in bewaldete Regionen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Auf dem Weg zur Bodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,8 KB ID: 3149658
                                                                          Auf dem Weg zur Bodenalm

                                                                          Der Weg entwickelt sich zu einer kleinen, geschotterten Versorgungsstraße und führt mich hinunter zur Bodenalm (1.306 m). Die ist bewohnt und es gibt Getränke und kleine Vesper.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Bodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 139,4 KB ID: 3149660
                                                                          Die Bodenalm

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Bodenalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 13,7 KB ID: 3149641 Es ist Mittagszeit und damit Zeit für eine Pause. Die Sennerin setzt sich zu mir und erzählt mir vom Leben auf der Alm. Irgendwie hört sich das so an, als könnte es mir gefallen. Nur ist es nicht kompatibel mit den Vorstellungen meiner Familie: Viel Ruhe, regelmäßige Kontrolle des Viehbestandes – bei jedem Wetter, kein Handyempfang, ...
                                                                          Direkt nach der Bodenalm halte ich mich rechts und es geht wieder aufwärts. Allerdings immer noch auf einer Schotterstraße. Irgendwie müssen die Leute und das Vieh ja auch versorgt werden.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Salzversorgung für die Rinder.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,0 KB ID: 3149659
                                                                          Salzversorgung für die Rinder

                                                                          Im Zick-Zack führt der Weg hinauf zum Taborsattel. Der Wald wird verlassen und der Weg zur Waxenegghütte (1.604 m) liegt vor mir.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Waxenegghütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,7 KB ID: 3149656
                                                                          Die Waxenegghütte kommt in Sicht

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Waxenegghütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 25,7 KB ID: 3149644 Da fehlen jetzt nur noch wenige Höhemeter bis zu der Hütte. Am Hang entlang bietet der Weg eine großartige Aussicht. Auch auf dieser Sennhütte ist über den Sommer ein Pächter eingezogen. Der Senn repariert gerade irgendwo die Wasserpumpe, die für fließendes Wasser an der Hütte sorgen soll und die Dame des Hauses steht in der Küche und kocht. Es riecht sehr gut! Ich lasse mich zu einer kleinen Pause nieder und frische die Flüssigkeitsspeicher auf.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Pause an der Waxenegghütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,8 KB ID: 3149636
                                                                          Pause an der Waxenegghütte

                                                                          Die Wirtin setzt sich wieder zu mir und wir ratschen etwas. Sie bringt mir zum Probieren auch eine Schüssel von ihren Fleckerl, die sie gerade kocht und ich nicht kannte. Das sind Nudeln mit Speck und Schinken. Schmeckt echt lecker!
                                                                          Man, wie die Zeit vergeht! Jetzt sitze ich hier schon über eine Stunde. Einfach schön hier! Da bleibt man fast automatisch hängen. Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg in Richtung Hinteralm.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Ein Schmetterling am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,5 KB ID: 3149635
                                                                          Ein Schmetterling am Weg

                                                                          Gleich hinter der Alm verlässt der Nordalpenweg die Schotterstraße und führt auf einen sehr kleinen Pfad, eigentlich eher eine Trittspur, hinauf zum Spielkogel. Hier weiden wieder Rinder. Der Weg führt am Rand des Bergrückens entlang und man hat meist einen tollen Blick ins Tal. Viel ist hier nicht los. Das sieht man dem Weg an. Zu sehen gibt es aber mehr als genug!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Weisser Bergenzian.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,4 KB ID: 3149640
                                                                          Weißer Bergenzian

                                                                          Der Pfad schlängelt sich über die Wiesen und an vereinzelt stehenden Bäumen vorbei. Hinter einer Kuppe kommt die Hinteralm (1.445 m) in Sicht. Das ist wieder eher ein Almdorf als eine vereinzelte Alm.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Hinteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,7 KB ID: 3149637
                                                                          Die Hinteralm

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Ochsenhalterhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 20,2 KB ID: 3149643 Über die Wiese verstreut stehen hier ca. 20 größere und kleinere Hütten. Einer der etwas größeren ist bewirtschaftet. Man kann dort zwar nicht übernachten aber man bekommt Getränke und einfache Speisen. Zwei andere, größere Hütten gehören alpinen Vereinen. So steht dort die Neubergerhütte, die den Naturfreunden gehört und das Hinteralmhaus, das dem Alpenverein gehört. Beide Hütten sind Selbstversorgerhütten. Wer hier übernachten will muss sich bei den betreffenden Sektionen melden. Wenn Platz frei ist, und man eine Zusage erhält, dann kann die Wirtin der Ochsenhalterhütte einen reinlassen. An Wochenenden sind die Hütten aber meist durch Gruppen belegt. Unter der Woche wird man hier aber meist übernachten können. In Kombination mit der Ochsenhalterhütte eigentlich eine gute Lösung!

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Ochsenhalterhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,8 KB ID: 3149639
                                                                          Die Ochsenhalterhütte

                                                                          Ich habe aber noch keine Lust hier schon für heute Schluss zu machen. Ich will auch die Etappe für morgen noch etwas verkürzen. So mache ich mich wieder auf den Weg. Dieser ist allerdings das Versorgungssträßchen, über das die ganze Alm versorgt wird.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abschied von der Hinteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,7 KB ID: 3149638
                                                                          Abschied von der Hinteralm

                                                                          Diese Straße zieht sich von der Hinteralm hinunter bis Krampen an der Mürz. Das sind ca. 10 Km und 700 Höhenmeter abwärts. Der Weg tangiert das Naturschutzgebiet Nassköhr, dass aus Wald- und Moorgebieten besteht. So gibt es z.B. die große Schnittlauchwiese nicht weit vom Weg weg. War da gestern der Michlbauerhüttewirt und hatte dort seine Unmengen an Schnittlauch her?

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Abstieg nach Krampen.jpg Ansichten: 0 Größe: 198,3 KB ID: 3149645
                                                                          Abstieg nach Krampen

                                                                          Der Weg streckt sich noch ganz schön! Und so viel zu sehen gibt es da auch nicht. So bin ich recht froh, als ich bei der Falkensteinalm an der Schranke ankomme. Trotzdem sind es dann noch ein paar Meter bis an die Mürz. Ziemlich platt komme ich unten an. Hier soll es zwar eine private Übernachtungsmöglichkeit geben aber mich zieht es mehr nach Neuberg, wo es ein gutes Hotel geben soll. Mit dem Daumen sind die 4 Km schnell geschafft. Laufen wollte ich die dann auch nicht mehr.
                                                                          Ich checke ein und besorge mir im Supermarkt zuerst Vespernachschub und eine neue Lesebrille. Die war mir beim Versuch meinen Wanderstock zu reparieren kaputt gegangen.
                                                                          Ich steige noch hinauf zur Sieberwarte, einem Aussichtspunkt mit kleiner Hütte. Warum ich dazu allerdings weder Handy noch Kamera mitgenommen habe, weiß der Himmel.
                                                                          Nach einem sehr guten Abendessen bin ich recht schnell in den Federn. Vor allem die letzten 10 Km haben mich doch ganz schön geschlaucht. Ich bin gespannt auf morgen. Da geht es auf die Hohe Veitsch!
                                                                          Angehängte Dateien
                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:37.

                                                                          Kommentar


                                                                          • Wafer

                                                                            Administrator
                                                                            Liebt das Forum
                                                                            • 06.03.2011
                                                                            • 10020
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            17. Tag: Von Krampen bzw. Neuberg an der Mürz zum Graf-Meran-Haus


                                                                            Samstag, 25. Juni 2022
                                                                            Strecke: 19 Km
                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.575 m, ↓ 475 m
                                                                            Gehzeit: 6 h 30

                                                                            Gesamtstrecke: 311 Km
                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 14.900 m, ↓ 10.775 m
                                                                            Gesamtgehzeit: 95 h 45

                                                                            Mann, war das ein Unwetter heute Nacht! Aber einen Vorteil hat es: Was heute Nacht runterkam, kann heute nicht mehr kommen! Mit diesem Optimismus starte ich nach dem Frühstück in den Tag. Der Optimismus bekommt aber gleich einen Dämpfer: Ich werde einfach nicht mitgenommen. Ich stehe mir am Ortsausgang die Beine in den Bauch. Ein Bus fährt erst recht spät am Vormittag. Als ich ein Taxi bestellt habe hält dann doch endlich ein Auto. Also Taxi wieder abbestellen.
                                                                            So starte ich heute Morgen da an der Mürz, wo ich gestern angekommen bin: In Krampen.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Die Mürz bei Krampen.jpg Ansichten: 0 Größe: 168,0 KB ID: 3150882
                                                                            Die Mürz bei Krampen

                                                                            Direkt an der Brücke finde ich eine Nordalpenweg-Markierung. Ihr folge ich wieder etwas optimistischer nach Süden den Hang hinauf. Aber da findet sich keinerlei Markierung mehr. Die Karte behauptet, ich sei richtig. Also weiter. Aber kann das wirklich sein?

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Wege wachsen schon etwas zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,8 KB ID: 3150884
                                                                            Die Wege wachsen schon etwas zu

                                                                            Immerhin bin ich hier auf einem Europa-Wanderweg unterwegs. Und noch dazu auf keinem unbekannten oder kleinen! Ich folge dem Track auf dem Handy und die Wege werden immer kleiner. Zusätzlich kommt noch etwas Wasser von oben dazu: Es hat wieder begonnen zu regnen. Ich packe den Regenschirm aus und steige durch den Wald weiter auf.
                                                                            Die Wege sind hier am Bach ziemlich aufgeweicht. Das strengt etwas an und führt zu nassen Hosen und Schuhen. Mitten im Aufstieg finde ich einen Hinweis, dass ich doch noch richtig bin.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Wegweisungen sind schon etwas in die Jahre gekommen.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,8 KB ID: 3150885
                                                                            Die Wegweisungen sind schon etwas in die Jahre gekommen

                                                                            Ich denke hier sollte mal wieder ein Wegebautrupp durch! Ich komme immer höher und erreiche nach 2 h endlich das Veitschbachtörl (1.403 m). Es überrascht mich, wie gut der Weg, der von Neuberg über die Sieberwarte heraufkommt, in Schuss ist. Der ist top markiert und das Unterholz bzw. kniehohe Unkraut direkt auf dem Weg, dass mir hier rauf die Hose und die Schuhe völlig durchnässt hat, fehlt. Vielleicht wird der Nordalpenweg verlegt und führt zukünftig von Neuberg hier rauf? Würde Sinn ergeben!

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Am Veitschbachtörl.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,9 KB ID: 3150886
                                                                            Am Veitschbachtörl

                                                                            Ab hier wendet sich der Weg wieder gen Westen. Allerdings immer noch kniehoch zugewachsen. Meist hängt Heidelbeerkraut oder Gras auf Kniehöhe in den Weg. Durch den Regen ist das gut nass und beim vorbeistreifen läuft das Wasser an der Hose entlang in die Schuhe. Die quietschen schon verdächtig.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Wanderweg zur Grundbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,6 KB ID: 3150887
                                                                            Wanderweg zur Grundbauerhütte auf der Klein-Veitsch-Alm

                                                                            Der Regen hört auf und es sind erste Löcher in der Wolkendecke zu erkennen. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir wohl die Socken trockenlegen.
                                                                            Tendenziell geht es gerade abwärts. Aber nicht so offensichtlich, sondern auf dem Kamm der Bergkette entlang. Die Gipfel werden aber immer niedriger. Kurz vor dem Draxlerkogel habe ich die Möglichkeit zu einem Waldweg südlich des Kamms hinab zu steigen.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Aussicht vor dem Draxlerkogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 85,8 KB ID: 3150883
                                                                            Aussicht vor dem Draxlerkogel

                                                                            Das mache ich mal in der Hoffnung auf eine Sitzgelegenheit, bei der ich meine Socken wechseln kann. Die finde ich auch. Aber etwas anders als erwartet: Zwei Damen stehen an einer Biertischgarnitur und bauen einen Versorgungsstand auf. Ich lasse mich nieder und lege meine Beine und Füße trocken. Dabei erzählen sie mir, dass heute der Veitscher-Trailrun oder Veitscher Grenzstaffellauf stattfinden würde. Das ist ein Ultramaraton mit 54 Km und über 2.000 Höhenmetern. Die Strecke wurde aber wegen des schlechten Wetters etwas gekürzt. Dieses Jahr werden es wohl ein paar Kilometer weniger werden und es besteht nicht die Möglichkeit als Einzelperson alle 3 Etappen durchzulaufen.
                                                                            Ich ziehe weiter und schon begegnen mir die ersten Läufer.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Eine Läuferin des Veitscher Trailruns.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,5 KB ID: 3150888
                                                                            Eine Läuferin des Veitscher Trailruns

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Kleinveitschalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 54,0 KB ID: 3150904 Ich zähle etwas über 50 Läufer. So wird der Bergrücken, der recht wenig Aussichten hat, überraschend abwechslungsreich. Der letzte Läufer begegnet mir als der Weg in Richtung Klein-Veitsch-Alm steiler wird. Er ist hinter dem Besenwagen – oder besser Besenradler – unterwegs. Er hat sich in die Büsche geschlagen und sich dann verlaufen.
                                                                            Der Weg zieht hinauf zur Klein-Veitsch-Alm und dort ist die Grundbauerhütte (1.430 m) gut besucht.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Grundbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,8 KB ID: 3150890
                                                                            Die Grundbauerhütte

                                                                            Die meisten Besucher haben etwas mit dem Trailrun zu tun. Ich mache Pause und unterhalte mich mit den Organisatoren. Scheint ein spannendes Event zu sein. Aber dieses Jahr ging es wegen des aufgeweichten Bodens nicht über den Kamm oben an der Hohen Veitsch.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Ramkogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 80,4 KB ID: 3150889
                                                                            Der Ramkogel

                                                                            Über diesen Kamm werde ich zum Graf-Meran-Haus wandern und dort sollte eigentlich die Läufer auch drüber laufen. Respekt, vor denen, die das im Laufschritt tun!
                                                                            Ich ziehe die kleine Straße weiter hinauf. Hier hat man endlich wieder Weitsicht!

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Rückblick über die Grundbauerhütte hinweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,7 KB ID: 3150893
                                                                            Rückblick über die Grundbauerhütte hinweg

                                                                            Der Himmel ist zwar immer noch recht wolkenverhangen aber es regnet schon länger nicht mehr. Ich hoffe mal, der Weg hinüber zum Graf-Meran-Haus ist begehbar.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Der Aufstieg von der Klein-Veitsch-Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,8 KB ID: 3150891
                                                                            Der Aufstieg von der Klein-Veitsch-Alm

                                                                            Dieser Teil ist es auf jeden Fall. Aber am Schoberstein (1.535 m), wo der Versorgungsweg auf die Nordseite des Kamms wechselt zweigt ein kleiner Pfad ab, der mich zum Graf-Meran-Haus bringen soll. Der Weg zieht weiter hinauf und führt mich auf dem Bergrücken hinauf zum Ramskogel. Im Norden liegt eine kleine Hütte auf den weiten Almen.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Ebenhütte auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 103,9 KB ID: 3150895
                                                                            Die Ebenhütte auf der Veitsch

                                                                            Der Südabhang wird immer schroffer aber Weg deswegen nicht breiter. So nass und rutschig wie der Weg ist, ist es gut, dass hier keiner im Laufschritt drüber musste. Die gelben Punkte, mit denen der Trail markiert wurde, sind aber überall zu finden. Da bleibt kein Zweifel, dass die wirklich hier auf Grad entlang sollten.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Ausblick vor dem Ramskogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,5 KB ID: 3150894
                                                                            Ausblick vor dem Ramskogel

                                                                            Der Weg quert in einen Hang und zieht immer weiter hinauf. Die Wolkenuntergrenze kommt langsam bedrohlich nahe. Zum Glück ist dieser Teil der Hohen Veitsch noch nicht ganz so hoch!

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Schneealpe und Rax hängen noch in den Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 75,0 KB ID: 3150892
                                                                            Schneealpe und Rax hängen noch in den Wolken

                                                                            Die Feuchtigkeit kommt der lokalen Vegetation sehr zu gute. Hier war sicher auch ein trockener Winter.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Alpine Flora auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,9 KB ID: 3150906
                                                                            Alpine Flora auf der Veitsch

                                                                            Der Weg führt mich durch Latschenhänge weiter hinauf. So langsam macht sich Wetterbesserung bemerkbar.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Erste Lichtblicke in Richtung Süden.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,9 KB ID: 3150901
                                                                            Erste Lichtblicke in Richtung Süden

                                                                            Die Latschen bleiben zurück und es geht über Wiesen und vereinzelte Felsen weiter. Sehr schön hier oben! Der Weg ist immer noch recht klein. So viele scheinen hier nicht unterwegs zu sein. Auch das kommt der Vegetation zugute.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Blaue Enzian.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,4 KB ID: 3150896
                                                                            Der Blaue Enzian

                                                                            Eine Fahrspur kommt von der Ebenhütte herauf und begleitet mich ein Stück neben dem Wanderweg. In einer Senke liegt noch etwas Schnee.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Letzte Schneereste auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,1 KB ID: 3150898
                                                                            Letzte Schneereste auf der Veitsch

                                                                            Der Nordalpenweg entfernt sich wieder von der Fahrspur und führt weiter südlich über die Almwiesen. Ab und zu sieht man Hinterlassenschaften von Kühen aber die Tiere selber sehen ich heute nicht.
                                                                            Irgendwie hatte ich jetzt recht schnell mit der Hütte gerechnet. Aber das streckt sich noch ganz anständig. Macht aber nix, denn hier oben ist das Genusswandern pur. Zumal auch die Sicht und das Wetter zunehmend besser werden.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Sonne kommt noch raus.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,0 KB ID: 3150897
                                                                            Die Sonne kommt noch raus

                                                                            So hätte es eigentlich den ganzen Tag sein dürfen! Mit leichtem Auf und Ab geht es weiter nach Westen. Die Stützen der Materialseilbahn kommen in Sicht. Noch erstaunlich weit weg. Irgendwie reicht es mir für heute. Hoffentlich ist die Hütte nicht zu voll. Heute ist schließlich Samstag und das soll ja der wichtigste Tag für die Hüttenwirte sein.
                                                                            Endlich kommt auch die Hütte in Sicht. In der Ferne liegt eine Bergkette hinter der nächsten. Ein großartiger Anblick!

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Das Graf-Meran-Haus kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 106,0 KB ID: 3150899
                                                                            Das Graf-Meran-Haus kommt in Sicht

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Graf Meran Haus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 28,5 KB ID: 3150905 Die letzten Meter sind geschafft und ich komme auf das Graf Meranhaus (1.836 m) des ÖTK. Da sitzen gerade mal 2 Mädels und unterhalten sich mit dem Wirt. Ich bekomme einen Schweinbraten mit Semmelknödel und beziehe dann mein Zimmer.
                                                                            Am Abend kommen dann nochmal 2 Wanderer, die aber vor der Hütte biwakieren wollen. Gegen halb 7 ist die Sonne noch da und die Wolken haben sich fast komplett verzogen. So beschließe ich dem Gipfel der Hohen Veitsch heute noch einen Besuch abzustatten.

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abendlicher Aufstieg zur Hohen Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,0 KB ID: 3150900
                                                                            Abendlicher Aufstieg zur Hohen Veitsch

                                                                            Ohne Gepäck und gut ausgeruht geht das erstaunlich schnell. Ich hatte dem Wirt nicht geglaubt, dass man die 150 Höhenmeter bequem in einer viertel Stunde schafft.
                                                                            Oben angekommen liegt die frisch gewaschene Bergwelt mir zu Füßen. Ein Traum von einem Ausblick!

                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Abendlicher Gipfelbesuch auf der Hohen Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,1 KB ID: 3150903
                                                                            Abendlicher Gipfelbesuch auf der Hohen Veitsch

                                                                            Ich kann gut erkennen, wie ich die letzten Tage hierhergekommen bin. Und vor allem auch wie ich die nächsten Tage weiterwandern werde. Abends sind die Weitsichten meist besser als tagsüber. Nach einer halben Stunde wird es mir langsam kalt und ich mache mich wieder auf den Rückweg. Der Abend plätschert auf der Hütte so vor sich hin. Bei einer Belegung mit 3 Wanderern hätte ich nicht reservieren müssen. Aber das weiß man im Vorfeld eben nicht.
                                                                            Die 4 anderen Wanderer beschließen zum Sonnenuntergang noch auf den Gipfel zu steigen. Sie brechen aber deutlich zu früh auf. Ich bleibe unten, denn ich habe morgen einen langen Tag vor mir und ich war ja schon oben. Völlig durchgefroren kommen sie nach 2 Stunden wieder auf der Hütte an. Es muss wohl sehr schön gewesen sein aber wohl auch schon recht kalt.
                                                                            Der Wetterbericht für die nächsten Tage wird deutlich besser. Aber heute Nacht soll es sehr kalt werden. Das haben die Wanderer gemerkt!
                                                                            Deutlich vor der Hüttenruhe liege ich im Bett. Als ich gegen halb 1 mal zur Getränkerückgabe muss, ratscht der Wirt immer noch mit den beiden Mädels. Ich lasse ihn Süßholz raspeln und bin schnell wieder im Bett und eingeschlafen.
                                                                            Angehängte Dateien
                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:38.

                                                                            Kommentar


                                                                            • Wafer

                                                                              Administrator
                                                                              Liebt das Forum
                                                                              • 06.03.2011
                                                                              • 10020
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              18. Tag: Vom Graf-Meran-Haus zur Voisthaler Hütte


                                                                              Sonntag, 26. Juni 2022
                                                                              Strecke: 23 Km
                                                                              Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 1.250 m
                                                                              Gehzeit: 8 h 15

                                                                              Gesamtstrecke: 334 Km
                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 15.950 m, ↓ 13.025 m
                                                                              Gesamtgehzeit: 104 h

                                                                              Endlich wieder ein Morgen mit Sonnenschein! Da geht das Zusammenpacken gleich viel schneller! Nach einem Standardfrühstück stehe ich vor der Tür. So muss es sein! Warum hat das die letzten Tage nicht geklappt?

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start am Graf Meranhaus in einen sonnigen Tag.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,0 KB ID: 3152189
                                                                              Start am Graf Meran Haus in einen sonnigen Tag

                                                                              Auf der Höhe geht es entlang nach Westen. Von so einer Aussicht träumt man immer! Schade, dass ich heute ins Tal absteige!

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Ein erster Blick auf die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,1 KB ID: 3152188
                                                                              Ein erster Blick auf die Hochschwabgruppe

                                                                              Da unten im Tal, vor der Hochschwabgruppe liegt mein heutiges Ziel: Der Ort Seewiesen. Das sind aber noch ein paar Meter. Leider nicht auf einem Höhenweg. Aber immerhin ein Teil davon auf einem Höhenzug. Nicht so hoch wie die Hohe Veitsch aber immerhin.
                                                                              Dort hinunter geht es auf dem Teufelssteig. Hört sich ja teuflisch schwierig an. Schon am Einstieg wird hier ein anstrengendes Stück Weg suggeriert.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Da wurde ein E4-Schild weiterverarbeitet.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,4 KB ID: 3152191
                                                                              Da wurde ein E4-Schild weiterverarbeitet

                                                                              Der Steig ist aber eigentlich nur ein etwas steiler aber normaler Wanderweg, der mich zur Rotsohlalm hinunterbringt. Langsam komme ich wieder in die Region der Baumgrenze und kann den Höhenrücken überblicken, auf dem es heute Vormittag entlang geht.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Auf diesem Bergrücken geht es heute bis in die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,5 KB ID: 3152192
                                                                              Auf diesem Bergrücken geht es heute bis in die Hochschwabgruppe

                                                                              Das da unten ist die Bärentalalm. An der geht es aber nicht vorbei.
                                                                              Auf einem wirklich schönen Weg geht es weiter abwärts. Aber nicht mehr so steil wie oben. Die ersten Bäume spenden schon Schatten. Denn das ist der Nachteil bei dem Wetter: Es ist schon gut warm!

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Rückblick auf meinen Abstiegsweg vom Graf Meranhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,2 KB ID: 3152193
                                                                              Rückblick auf meinen Abstiegsweg vom Graf Meran Haus

                                                                              Es geht über erste Weidezäune und damit bin ich in der Region der Rotsohlalm.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Letzte Felsen vor der Rotsohlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 446,5 KB ID: 3152169
                                                                              Letzte Felsen vor der Rotsohlalm

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Rotsohlalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 12,1 KB ID: 3152185 Es geht auch schon etwas durch ein Waldstück. Das zeigt mir, wie es die nächsten Kilometer weitergehen wird. Auf der nächsten Wiese steht dann schon die Rotsohlalm (1.413 m). Eine alte Alm, die kürzlich erst umgebaut wurde. Die Terrasse wurde überdacht und das Dach sieht auch sehr neu aus. In einer separaten Hütte gibt es Lager. Das wird sicher ganz hübsch hier, wenn es fertig ist.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Rotsohlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,5 KB ID: 3152173
                                                                              Die Rotsohlalm

                                                                              Ich mache eine erste Pause und ziehe dann weiter. Ab hier geht es meist auf Forstwegen am Hang entlang. Neben den Wegen ist hier richtig was los!

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Wildes Treiben am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 268,6 KB ID: 3152170
                                                                              Wildes Treiben am Weg

                                                                              Aus dem Wald heraus geht es über Weiden mit Kühen auf die Turnauer Alm zu. Dort gibt es auch eine bewirtschaftete Hütte. Nur leider ganz unten. Und der Nordalpenweg führt oben zwischen den höchsten Hütten des Almdorfes hindurch.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die Turnauer Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,3 KB ID: 3152171
                                                                              Die Turnauer Alm

                                                                              Also dieses Mal keine Pause. Die nächste Alm mit Hütte ist ja eh auch nicht mehr so weit weg. Auf einer Fahrspur geht es über Weiden und wieder in Wälder. Die Weiden sind hier ganz schön matschig. Der Regen in Kombination mit den Kühen hat dem Weg in den letzten Tag wohl ziemlich zugesetzt.
                                                                              An einem Baum hängt ein nettes Schild: Schlangenschutzgebiet! Da hört der Spaß für einige Wanderer sicher auf. Aber heute habe ich keine einzige zu Gesicht bekommen.
                                                                              Auf Forststraßen geht es leicht auf und ab bis mich ein Wanderweg zur Göriacher Alm hinauf bringt.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Das erste Haus der Göriacher Alm kommt näher.jpg Ansichten: 0 Größe: 197,5 KB ID: 3152168
                                                                              Das erste Haus der Göriacher Alm kommt näher

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Göriacher Alm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 30,2 KB ID: 3152186 Auch die Göriacher Alm ist ein ganzes Dorf. Auch dort gibt es eine bewirtschaftete Alm: Die Strobelhütte (1.429 m). Über Wiesen geht es auf die Alm zu. Die Strobelhütte ist natürlich wieder die letzte Hütte am anderen Ende des Dorfes.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Göriacher Alm mit der Strobelhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3152172
                                                                              Die Göriacher Alm mit der Strobelhütte

                                                                              Es ist gerade Mittagszeit und sehr heiß. Es gibt hier schöne Plätze im Schatten mit einer tollen Aussicht.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Hohe Veitsch und die Turnauer Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 105,8 KB ID: 3152174
                                                                              Die Hohe Veitsch und die Turnauer Alm

                                                                              Es gibt einfache Kost aus eigener Herstellung. Und zum Glück auch genug zu trinken. Ein Heißluftballon zieht am Himmel vorbei. Eine Kuh drückt sich irgendwie durch das Gatter und besucht die Tische und schaut, ob es da was zum Abstauben gibt.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Pause an der Strobel Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,6 KB ID: 3152176
                                                                              Pause an der Strobel Hütte

                                                                              Eine sehr urige Hütte! Gefällt mir!
                                                                              Nach 1 h 30 kann ich mich endlich entschließen weiter zu wandern. Das nächste Ziel ist schon angeschrieben: Der Seebergsattel.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Seebergsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,9 KB ID: 3152177
                                                                              Da geht’s lang zum Seebergsattel

                                                                              Leider wird der Wanderweg meist auf der Versorgungsstraße der Göriacher Alm geführt. Man kann zwar mal ein, zwei Kehren mit einem Pfad abkürzen aber meist geht es auf dem kleinen Schottersträßchen abwärts.
                                                                              Durch das Lappental geht es in Richtung Seebergsattel. Unten angekommen führt ein Schlepplift links den Hang hinauf und unten steht wieder mehr ein Dorf als eine Alm: Die Seebergalm. Eine Treckerspur mit Wanderwegmarkierung führt die Piste hinauf. Zum Glück wird die gleich wieder verlassen. Nach 100 Höhenmetern wird es flacher und der Weg führt mich zum Seebergsattel. Dort gibt es einen großen Parkplatz und ein Gasthaus mit viel Betrieb. Das zieht mich jetzt nicht so wirklich an. Also weiter.
                                                                              Durch den Wald geht es zur Bundesstraße und dann ziemlich geradeaus im Wald abwärts. 300 Meter tiefer komme ich aus dem Wald und stehe vor den ersten Häusern von Seewiesen.
                                                                              Der Alpengasthof Schuster sieht etwas verkohlt aus. Da gab es wohl mal einen Brand. Das Restaurant ist wieder in Betrieb aber übernachten kann man hier nicht mehr. Oder noch nicht wieder. Aber es gibt ja noch den Seeberghof. Zu dem steige ich hinab. Aber aus dem Hotel mit Restaurant ist eine Privatpension geworden, die gerade geschlossen hat. Hier wollte ich eigentlich irgendwo übernachten.
                                                                              Ich überquere die Bundesstraße und lasse mich bei einer kleinen Kapelle nieder.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Auf dem Weg in die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,5 KB ID: 3152178
                                                                              Auf dem Weg in die Hochschwabgruppe

                                                                              Viele Alternativen bleiben mir nicht: Ich kann einen Bus in den nächsten Ort nehmen oder noch bis zur Voisthaler Hütte aufsteigen. Das sind aber noch ca. 3 h und etliche Höhenmeter. Irgendwie bin ich schon ganz gut platt heute.
                                                                              Ich ziehe weiter und werde eben noch ein paar weitere Pausen einlegen.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Talweg zur Materialseilbahn der Voisthaler Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,6 KB ID: 3152175
                                                                              Der Talweg zur Materialseilbahn der Voisthaler Hütte

                                                                              Recht eben geht es zunächst ein Tal hinter. Bis zu einem Parkplatz auf Teer und dann auf einer Schotterstraße. Das wird die Zufahrt zur Materialseilbahn der Hütte sein. Die Berge sind hier deutlich alpiner als bisher und kommen immer näher. Das Tal wird immer enger. Oben schroffe Felsen und darunter Grüne Wiesen und Wälder. Hat etwas von den Dolomiten.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Letzte Pause vor dem Aufstieg.jpg Ansichten: 0 Größe: 174,3 KB ID: 3152179
                                                                              Letzte Pause vor dem Aufstieg

                                                                              An der Abzweigung des Wanderweges hinauf zur Hütte mache ich noch eine Pause. Damit sind meine Wasservorräte aber auch erschöpft. Ich hätte im Dorf nochmal auffüllen und mich nicht darauf verlassen sollen, dass ich ja eh im Dorf übernachte!
                                                                              Mit gleichmäßiger Steigung führt mich der Weg aufwärts. Zunächst hinauf zur Florlhütte (1.284 m).

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 An der Florlhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,6 KB ID: 3152180
                                                                              An der Florlhütte

                                                                              Hier ist zwar eine Quelle in den Karten eingezeichnet aber die ist gerade trocken. Auf tollen Wanderwegen geht es weiter aufwärts. Die schroffen Wände kommen dem Weg immer näher.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Tolle Wege hinauf zur Voisthaler Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 230,9 KB ID: 3152181
                                                                              Tolle Wege hinauf zur Voisthaler Hütte

                                                                              Mir kommen hier auch erstaunlich viele Wanderer entgegen. Nun, es ist Sonntag und schönes Wetter. Die meisten werden den Tag in den Bergen verbracht haben und müssen jetzt langsam zurück zu ihren Autos.
                                                                              Der Weg führt mich hinauf auf einen kleinen Sattel am Höllkampl. Hier gibt es großartige Bergkulissen!

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Höllmauer wacht über dem Aufstiegsweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,5 KB ID: 3152184
                                                                              Die Höllmauer wacht über dem Aufstiegsweg

                                                                              Schön, dass ich mich noch für den Aufstieg entschieden habe! Richtig schön hier! Es geht leicht abwärts in eine kleine Senke und darüber taucht die Voisthaler Hütte auf.

                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die neue Voisthaler Hütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,0 KB ID: 3152182
                                                                              Die neue Voisthaler Hütte kommt in Sicht

                                                                              Der Weg zieht von der Senke nochmal etwas steiler hinauf zur Voisthaler Hütte (1.654 m).
                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Voistalerhütte 2 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 38,2 KB ID: 3152187 Die Hütte ist ein Neubau aus einer reinen Holzkonstruktion. Über den Bau dieser Hütte habe ich erst kürzlich einen Bericht gesehen. Ich lasse mich vor der Hütte auf der Terrasse nieder und fülle Flüssigkeit nach. Hier ist alles noch nicht ganz fertig. Die Terrasse hat noch kein Geländer und es liegt noch Baumaterial herum. Vor der Hütte sitzen ein paar Leute von der Bergrettung und das Hüttenteam. Wie es aussieht bin ich gerade mal wieder der einzige Wanderer, der hier zu Gast ist. Ich werde hervorragend bekocht und versorgt. Nach dem Check-In verbringe ich mit der Hüttencrew einen richtig netten Abend vor der Hütte. Ab und zu kommen noch Gäste an, die aber meist nach einem kurzen Hallo gleich weiter absteigen.
                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_58088.jpg Ansichten: 4 Größe: 83,0 KB ID: 3152190 Das war heute ein richtig toller Tag! Aber auch ein recht langer Tag. Ich bin völlig platt! Aber es hat sich gelohnt noch hier herauf zu kommen: Tolle Hütte, supernettes Hüttenteam, bestes Wetter, großartige Umgebung, ... Was will man mehr?
                                                                              Für die nächsten Tage ist schönes Wetter vorausgesagt. Genau richtig für die Überschreitung der Hochschwabgruppe! Da stehen mir wohl noch ein paar tolle Tage ins Haus. Das wird super! Aber nicht mehr heute: Ich bin ziemlich müde und falle beizeiten ins Bett.
                                                                              Angehängte Dateien
                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:39.

                                                                              Kommentar


                                                                              • StefanBoe
                                                                                Erfahren
                                                                                • 14.12.2020
                                                                                • 440
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Je länger ich deinen Bericht über den E 4 Nordalpenweg verfolge, desto mehr habe ich den Eindruck, dass das zumindest in Abschnitten eine Wanderung für mich und meine Frau sein könnte. Noch viel Grün, dennoch alpin, gemütliche Hütten. Bin gespannt, was noch kommt.

                                                                                Kommentar


                                                                                • Wafer

                                                                                  Administrator
                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                  • 10020
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Hallo Stefan.

                                                                                  Ich bin ein Freund von grünen Bergen! Ich fühle mich unter 2.500 Höhenmetern am wohlsten. Bis 3.000 m darf als Ausnahme gerne mal dabei sein aber auf Dauer will ich das auch nicht. Mit einer Steinwüste kann ich auf Dauer wenig anfangen. Und mit Eis schon garnicht. Ich war früher mehr im Eis unterwegs. Aber das frühe Aufstehen, am Nachmittag früh auf der Hütte sein, immer dick eingepackt, ... Das ist einfach nich mehr mein Ding. Ich war dann viele Jahre auf Weitwanderungen auch ohne höhere Berge unterwegs. Das ist auch sehr schön! Und der Nordalpenweg ist bisher eine gute Mischung aus Weitwanderung und grünen Bergen, die mir sehr zusagt!
                                                                                  Wenn die Interessenlage bei Dir/Euch ähnlich ist, dann gefällt euch der E4 Alpin bzw. Nordalpenweg ganz bestimmt! Da wo es hoch in die Felsen geht, gibt es fast immer eine Variante, die in niedrigeren Regionen bleibt. Gletscher werden garnicht tangiert. Und für alle stark versicherten Stellen bzw. Klettersteige gab es bisher auch Alternativen. So kann jeder den Weg etwas nach seinen Bedürfnissen scallieren. Eigentlich eine feine Sache!
                                                                                  Übrigens: Ich bin auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg an der anderen Seite, also am Bodensee auch schon unterwegs gewesen. Das dürfte dir dann auch gefallen: sehr grün aber trotzdem richtige Berge!

                                                                                  Viele Grüße

                                                                                  Wafer
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 13.09.2022, 10:40.

                                                                                  Kommentar


                                                                                  • Wafer

                                                                                    Administrator
                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                    • 10020
                                                                                    • Privat


                                                                                    #42
                                                                                    19. Tag: Von der Voisthaler Hütte zur Sonnschienhütte


                                                                                    Montag, 27. Juni 2022
                                                                                    Strecke: 15 Km
                                                                                    Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 950 m
                                                                                    Gehzeit: 6 h 15

                                                                                    Gesamtstrecke: 349 Km
                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 16.775 m, ↓ 13.975 m
                                                                                    Gesamtgehzeit: 110 h 15

                                                                                    Heute Morgen gibt es ein Bio-Frühstücksbüffet vom Feinsten! Alles da: Müsli, Obst, Säfte, Brot, Butter, Marmelade, Sonnenschein, ...
                                                                                    Wie ich erfahre, soll die Hütte in 3 Wochen erst offiziell eröffnet werden. Und heute kommen noch einige Handwerker, die noch letzte Hand anlegen wollen. Als die erste Fuhre Material mit der Seilbahn hochkommt helfe ich beim Ausladen. Ganz ehrlich? So ein Job als Hüttenwirt könnte mir auch zusagen!
                                                                                    So ist es schon etwas später, als ich endlich wegkomme.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start an der Voisthaler Hütte nach Westen.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,8 KB ID: 3154035
                                                                                    Start an der Voisthaler Hütte nach Westen

                                                                                    Von der Hütte (1.654 m) geht es zunächst recht grün zwischen Latschen entlang aufwärts. Je höher ich komme, desto mehr bleiben die Latschen zurück. Es bleibt aber grün. Und voraus ist der Hochschwab, höchster und namensgebender Gipfel in der Hochschwabgruppe, immer mehr zu sehen.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Es geht direkt auf den Hochschwab zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 186,2 KB ID: 3154031
                                                                                    Es geht direkt auf den Hochschwab zu

                                                                                    Es ist schon recht warm heute Morgen. Zum Glück bin ich heute recht hoch unterwegs. Der Weg ist gut markiert und führt mich meist am Grund des Tals aufwärts.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Rückblick auf die Karlmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,1 KB ID: 3154033
                                                                                    Rückblick auf die Karlmauer

                                                                                    Ich halte mich an der nächsten Abzweigung rechts und es geht aufwärts. Leider schon nicht mehr im Schatten. Tja, wenn man schönes Wetter zum Wandern haben will, dann muss man eben auch schwitzen, wenn es aufwärts geht!
                                                                                    Der Weg hier rauf heißt Graf-Meran-Steig. Aber erst seit der letzten Abzweigung – nicht seit dem Graf-Meran-Haus. Das wäre mir schon früher aufgefallen.
                                                                                    Das Gras wird etwas karger aber es bleibt recht grün. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht immer besser.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Das markante Hochplateau der Mitteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,6 KB ID: 3154032
                                                                                    Das markante Hochplateau der Mitteralm

                                                                                    So richtig schnell komme ich nicht voran. Die Gegend gefällt mir! Klarer alpiner Charakter aber noch kein Eis. Das ist meine Gegend! Und heute ist die Sicht einfach klasse! Zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen ...

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,1 KB ID: 3154037
                                                                                    Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung

                                                                                    Ich nähere mich einem Felsriegel und der Weg wird nochmal steiler. Als ich um die nächste Ecke komme liegt der Hochschwab vor mir.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,7 KB ID: 3154038
                                                                                    Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Schiestelhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 73,8 KB ID: 3154034 Und ein paar Meter weiter liegt dann auch das Schiestlhaus (2.153 m) vor mir. Das ist übrigens Europas erste Berghütte, die in Passivbauweise erbaut wurde. Große Fensterflächen, klare Südausrichtung, Photovoltaik am Haus, ...
                                                                                    Ich bin mal gespannt was man innen davon merkt. Da ich die ersten 500 Höhenmeter hinter mir habe werde ich mir hier ein zweites Frühstück gönnen. Auch hier sind die Handwerker zugange: an der Fassade werden weitere Photovoltaikpanele angebracht.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,1 KB ID: 3154036
                                                                                    Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise

                                                                                    Die Aussicht ist Hitverdächtig! Ein klarer Vorteil gegenüber der Voisthaler Hütte. Aber die alleine macht den Charme einer Hütte nicht aus. Hier erscheint mir alles etwas kühler und distanzierter als auf der Voisthaler. So bleibe ich nicht lange und mache mich wieder auf den Weg. Der nächste Zwischenstopp ist eh nicht mehr weit. Recht steinig geht es hinauf auf den höchsten Punkt der Hochschwabgruppe – den Hochschwab (2.277 m).

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,4 KB ID: 3154040
                                                                                    Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund

                                                                                    Einfach grandios! Wir sind im Augenblick gerade mal 5 Wanderer, die diese Aussicht genießen. Gut, es ist aber auch Montag. Gestern war es sicher voller. Ich lasse mich zu einer Pause nieder. Ich habe ja eigentlich gerade erst eine gemacht, unten auf dem Schiestlhaus vor einer halben Stunde, aber hier kann ich nicht einfach weitergehen!

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,9 KB ID: 3154039
                                                                                    Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann

                                                                                    Ich beobachte, wie sich eine Gruppe vom Schiestlhaus her sich nähert. Als sie kurz vor dem Gipfel ist ziehe ich wieder los.
                                                                                    Trotz des alpinen Charakters ist es hier noch recht grün: Es sind meist kleinere Blumen und Gräser, die sich an diese Höhe angepasst haben. Das gibt ein paar bunte Farbtupfer.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Auch hier oben blüht und fliegt es.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,0 KB ID: 3154041
                                                                                    Auch hier oben blüht und fliegt es

                                                                                    Schon von weitem ist das Fleicherbiwak mit seinem Gelb-Schwarzen Anstrich zu sehen. Es steht am nächsten Sattel, an dem der Weg vorbeiführt. Keine Stunde vom Schiestlhaus entfernt. Eigentlich ungewöhnlich! Wer es bis hierher geschafft hat, sollte die letzte Stunde auch noch schaffen. Bei schlechter Sicht sieht das allerdings vielleicht anders aus.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Das Fleischerbiwak in Signalfarben.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,2 KB ID: 3154042
                                                                                    Das Fleischerbiwak in Signalfarben

                                                                                    Weiter geht es auf dem Rücken des Hochschwab. Scheint eine beliebte Wandergegend zu sein. Hier verlaufen einige Wanderwege: Der E4 Alpin, der Nordalpenweg, der Nord-Süd-Weitwanderweg 05, der E6 und noch ein Weg, den ich auch schon öfter gelesen habe: Vom Gletscher zum Wein. Ein Wanderweg vom Hallstätter Gletscher am Dachstein in die Weinregionen im Süden der Steiermark.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Nochmehr Flugverkehr am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,5 KB ID: 3154043
                                                                                    Noch mehr Flugverkehr am Hochschwab

                                                                                    Bei toller Aussicht geht es immer leicht auf und ab über den Großen Speikboden des Hochschwabs nach Westen. Ich bin wieder weit und breit alleine unterwegs. Das hatte ich hier nun wirklich nicht erwartet! Das ist hier eine bekannte Gegend und die erste wirklich alpine Region, wenn man aus dem Osten Österreichs kommt. Da hatte ich mehr Verkehr erwartet. Aber mir soll es recht sein.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Talblick nach Sankt Ilgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,4 KB ID: 3154044
                                                                                    Talblick nach Sankt Ilgen

                                                                                    Vor mir ist das Gesäuse und die Ennstaler Alpen zu sehen. Das sind Gebirgsgruppen, die ich hoffentlich in den nächsten Tagen noch durchwandern werde. Endlich ist die Sicht so, wie man sie sich immer wünscht!

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 So geht Genusswandern am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3154045
                                                                                    So geht Genusswandern am Hochschwab

                                                                                    Der Weg hält sich meist am südlichen Rand der Gebirgsgruppe. Die Markierungen sind wieder recht dicht beieinander. Bei Nebel ist hier die Orientierung sicher nicht ganz so einfach wie heute. Bei der guten Fernsicht sollte man aber auch den Blick für das Nahe nicht verlieren.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 An jeder Ecke blüht was.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,2 KB ID: 3154046
                                                                                    An jeder Ecke blüht was

                                                                                    Man muss schon fast aufpassen, dass man die bunte Pracht nicht aus Versehen zertrampelt. Die braucht hier oben deutlich länger um sich zu entwickeln.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füsse.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,3 KB ID: 3154048
                                                                                    Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füße

                                                                                    Hier oben ist es schon fast etwas karg! Liegt das am Wetter? Hier über den flachen Bergrücken fegt sicher auch mal heftig der Wind. Wenn man mal in Einschnitte oder in Richtung Täler schaut wachsen die Latschen recht weit bis hier rauf.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,2 KB ID: 3154047
                                                                                    Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm

                                                                                    Langsam schein ich die Hochebene zu verlassen. Der Weg neigt sich abwärts. An den Hängen breiten sich zunächst vorsichtig Latschen aus. Je weiter man runterkommt, desto mehr werden es. Und umso größer werden sie auch. Und was auch auffällt: Es wird immer wärmer! Kein Lüftchen bewegt sich und der Planet sticht vom Himmel. Was auf den Fotos ganz toll aussieht entwickelt sich zur klimatischen Saunatour.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Zwischen den Latschen steht die Hitze.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,7 KB ID: 3154049
                                                                                    Zwischen den Latschen steht die Hitze

                                                                                    Wie sich hier noch das eine oder andere Schneefeld halten kann, ist mir schleierhaft! Bei mir läuft der Schweiß in Strömen. Ich kann kaum oben genug Flüssigkeit nachschütten. Der Weg ist hier ein toller kleiner Pfad, der sich immer weiter abwärts bewegt. In so mancher Senke kann man kaum was sehen, an anderer Stelle offenbaren sich tolle Weitblicke.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,1 KB ID: 3154050
                                                                                    Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe

                                                                                    Irgendwo unterhalb von mir sollte eigentlich die nächste Alm kommen. Ein gut gekühltes Getränk wäre jetzt genau richtig! Aber das streckt sich noch ganz schön! Der Nordalpenweg steuert eindeutig auf den nächsten Sattel zu. Erst kurz bevor ich ihn erreiche kann ich die Bauten der Häuslalm sehen.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 An der Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 366,7 KB ID: 3154052
                                                                                    An der Häuslalm

                                                                                    Aber irgendwie habe ich auf dieser Tour wohl die Ruhetage gepachtet: Die Häuslalm hat geschlossen. Auf dem Fensterbrett stehen noch leere Flaschen von den letzten Gästen. Die scheinen noch was bekommen zu haben. Macht nix: Die nächste Alm ist nicht weit weg!
                                                                                    Eine kleine Traktorspur führt in die nächste Senke hinunter. Dort sieht es erstaunlich feucht aus.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,0 KB ID: 3154051
                                                                                    Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sackwiesenalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 24,3 KB ID: 3154054 Da unten vor der Hütte ist ein Sonnenschirm aufgespannt. Und da sitzt auch jemand darunter. Es ist die Sennerin mit einem Buch. Ich darf mich dazu setzen und werde verköstigt. Um mich herum streunen Hühner herum. Die Wirtin macht mir ein Vesper mit Rührei und Speck. Kaum steht es vor mir werde ich von dem Hahn und seinen Damen belagert. Als würden sie merken, dass ich hier ihren potentiellen Nachwuchs vertilge. Da kriegt man glatt ein schlechtes Gewissen!
                                                                                    Gegenüber weiden die Kühe. Von den sumpfigen Stellen halten sie respektvoll abstand. Schön hier! Da könnte man glatt meinen, hier sei die Zeit stehen geblieben. Ist sie nicht! Überrascht stelle ich fest, dass ich hier über eine Stunde verquatscht habe. Also ziehe ich weiter den Hang hinauf. Hinter der nächsten Anhöhe erwartet mich die nächste Pausenstelle: Der Sackwiesensee. Ein recht flacher und dadurch warmer, kleiner See in einer Senke. Er liegt da wie gemalt! Also: Nächste Pause!

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Badepause am Sackwiesensee.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,8 KB ID: 3154057
                                                                                    Badepause am Sackwiesensee

                                                                                    Trocken zu werden ist heute kein Problem! Und weit ist es auch nicht mehr. Durch einen verwunschenen, recht lichten Wald geht es auf die Sonnschienalm zu. Wie hier am Hochschwab üblich, ist sie erst wieder sehr spät zu sehen. Erst als ich auf eine Anhöhe hinaufkomme habe ich einen Blick über die Wiesen der Sonnschienalm.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,9 KB ID: 3154056
                                                                                    Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten

                                                                                    Wieder ist es mehr ein Dorf als ein einzelnes Almgebäude. Die Sonnschienhütte des ÖAV liegt mitten drin. Eine schöne, alte Hütte. Allerdings mit einer überschaubaren Essensqualität. Das war mir vorher aber schon zugetragen worden. Kurz nach mir kommt eine Gruppe Schüler an, die hier ebenfalls übernachten wollen. Die 3 Lehrkräfte habe mit den Teenagern einiges zu tun.

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Ankunft an der Sonnschienhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,0 KB ID: 3154053
                                                                                    Ankunft an der Sonnschienhütte

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sonnschienhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 61,2 KB ID: 3154030Nach dem Abendessen geht es in den Stall des Nachbarn, wo letzte Nacht ein Kalb geboren wurde. Abends geht noch ein Gewitter nieder, das sich gewaschen hat. Ein Glück, dass Häuser innen hohl sind! So endet der Abend eines grandiosen Tages! So kann es gerne noch eine Weile bleiben! Sowohl vom Wetter her als auch von der Landschaft! Großartig!
                                                                                    Bis die Jugend am späten Abend zur Ruhe kommt, dauert es etwas. So wird es heute mal deutlich nach der Hüttenruhe, bis ich ins Land der Träume komme.
                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 15.09.2022, 10:05.

                                                                                    Kommentar


                                                                                    • blauloke

                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                      • 22.08.2008
                                                                                      • 9204
                                                                                      • Privat


                                                                                      #43
                                                                                      Jetzt bist du auf meiner Strecke durch den Hochschwab angekommen, darauf warte ich schon lange.
                                                                                      Nordalpenweg 01 – E4 alpin Über den Hochschwab zum Gesäuse

                                                                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: 18 An der Florlhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,6 KB ID: 3152180
                                                                                      An der Florlhütte
                                                                                      Hier hast du ein perfektes Foto meines Zeltplatzes an der Florlhütte gemacht. Der von der Sonne beschienene Grasfleck am Ende des Pflasterwegs.

                                                                                      Schön auf den Bildern bekannte Gegenden zu sehen, da kommen Erinnerungen hoch.
                                                                                      Bin gespannt wie du die nächsten Wandertage empfindest.
                                                                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                      Kommentar


                                                                                      • Wafer

                                                                                        Administrator
                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                        • 10020
                                                                                        • Privat


                                                                                        #44
                                                                                        Hallo Blauloke.

                                                                                        Ich habe mir gerade nochmal deinen Bericht angesehen. Wir haben da einige fast identische Bilder! Wir sind aber von Seewiesen bis ins Johnsbachtal auch fast exakt die gleiche Strecke gewandert. Z.B. hier beim Abstieg zur Häuslalm - zuerst mein Bild, dann deines:


                                                                                        Ich staune aber auch immer wieder wie sich Bilder verändern, wenn man die Landschaft, die darauf abgebildet ist, selber gesehen hat! Ich habe deinen Bericht ja vorher in Ruhe gelesen und habe mir die Bilder genau angesehen. Aber jetzt kann ich mit den Bildern natürlich viel mehr anfangen.
                                                                                        Dir ist schon klar, dass du es mit deinen Bildern aus "Wo bin ich?" warst, der mir letztendlich den letzten Anstoß gegeben hat, diesen Weg zu gehen? Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Es hat sich gelohnt!
                                                                                        Zum Glück bin ich mit dem Nordalpenweg noch lange nicht fertig. Das sind noch ein paar Meter! Da kommen hoffentlich noch ein paar schöne Stücke!

                                                                                        Viele Grüße und danke für den Anstoß

                                                                                        Wafer
                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 16.09.2022, 21:48.

                                                                                        Kommentar


                                                                                        • blauloke

                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                          • 22.08.2008
                                                                                          • 9204
                                                                                          • Privat


                                                                                          #45
                                                                                          Hallo Wafer,
                                                                                          es freut mich, dass ich dich zu diesem Weg animieren konnte. Er ist auf jeden Fall lohnenswert.
                                                                                          Es gibt einfach Motive die drängen sich auf, dadurch entstehen die Fotos vom gleichen Standpunkt.

                                                                                          Jetzt warte ich auf den nächsten Tag und wie es dir bei dem steilen Abstieg entlang des Fobisbachs erging. Du hast ja schon öffters geschrieben Probleme mit den Knien zu haben.
                                                                                          Ohne meine Stöcke wäre ich auf dem gerölligen Weg einige male gestürzt.
                                                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                          Kommentar


                                                                                          • Wafer

                                                                                            Administrator
                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                            • 10020
                                                                                            • Privat


                                                                                            #46
                                                                                            20. Tag: Von der Sonnschienhütte nach Eisenerz


                                                                                            Dienstag, 28. Juni 2022
                                                                                            Strecke: 21 Km
                                                                                            Höhenmeter: ↑ 425 m, ↓ 1.250 m
                                                                                            Gehzeit: 6 h

                                                                                            Gesamtstrecke: 370 Km
                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 17.200 m, ↓ 15.225 m
                                                                                            Gesamtgehzeit: 116 h 15

                                                                                            Schon deutlich vor dem Frühstück weckt mich die Rasselbande obwohl ich einen eigenen Schlafraum habe. Mein Gott, bin ich froh, dass meine aus dem Alter raus sind! So kommt es, dass ich recht pünktlich vor der Tür stehe. Ich ziehe los über die Sonnschienalm. Am Himmel scheint zwar die Sonne, wie sie es auf der Sonnschienalm wohl tun soll, aber es gibt eine hohe Bewölkungsschicht, die mir nicht so wirklich gut gefällt. Heute sind keine großen Gipfel angesagt. Es geht über die Almen und Wiesen und dann nach Eisenerz hinunter. Mir gefallen solche Almwanderungen sehr gut.
                                                                                            An der Sonnschienhütte fehlt ein Wegweiser für den Nordalpenweg. An der nächsten Hütte ist er dann ausgewiesen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Eine der Hütten auf der Sonnschienalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,6 KB ID: 3154866
                                                                                            Eine der Hütten auf der Sonnschienalm

                                                                                            In südlicher Richtung steht eine Bergkette bei der es eine Edelweißwiese geben soll. Leider führt der Nordalpenweg dort nicht vorbei. Aber man kann auf so einer Weitwanderung eben nicht alles haben.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3154865
                                                                                            Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher

                                                                                            Sehr treffend finde ich den Namen der nächsten Alm, die am Weg unterhalb von mir liegt.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Senkbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,4 KB ID: 3154867
                                                                                            Die Senkbodenalm

                                                                                            Wie es aussieht stehen hier auf den Wiesen sehr viele solcher Almen und ein Großteil davon wird bewirtschaftet. Sennbauern dürfen in Österreich ohne teure Schanklizenz Getränke und einfache Vesper von der Alm verkaufen. Das soll dafür sorgen, dass möglichst viele Almen erhalten und weiterbetrieben werden. Scheint zu funktionieren!

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wer steht mir da im Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,9 KB ID: 3154869
                                                                                            Wer steht mir da im Weg?

                                                                                            Auf den Wiesen und Weiden steht hier jede Menge Vieh herum und die Hütten sind in Schuss und bewohnt.
                                                                                            Tendenziell eher die Höhe haltend geht es über die Weiden und durch Wälder. In den Senken stehen eher die Wälder und über die Kuppen ziehen sich die Weiden dahin. Richtig schön hier!

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Almwandern in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,2 KB ID: 3154870
                                                                                            Almwandern in der Hochschwabgruppe

                                                                                            An der nächsten Alm komme ich direkt vorbei. Die soll bewohnt sein. Da bin ich mal gespannt. Wie hier im Hochschwab üblich kommt die Androthalm erst sehr spät in Sicht. Sie liegt windgeschützt in einer kleinen Senke und wird von den Kühen bewacht.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Die Androthalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3154872
                                                                                            Die Androthalm

                                                                                            Leider ist niemand da. Aber dass hier normalerweise jemand wohnt und auch einen Ausschank betreibt ist nicht zu übersehen. Die Hütte ist so klein, da gibt es innen sicher nicht viel Platz. Erinnert mich irgendwie an die Alm von Heidi. Aber die soll ja in der Schweiz gelegen haben. Das ist noch weit weg.
                                                                                            Ich ziehe weiter den Hang im Hintergrund hinauf. Hier ist zwar alles saftig grün aber dass ich in einer Alpenregion mit Karstgestein bin ist nicht zu übersehen. Überall sind Löcher im Boden. Teilweise zugewachsen oder sogar umzäunt, damit dem Vieh nichts passiert.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Almen dort haben einen karstiger Untergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,9 KB ID: 3154871
                                                                                            Die Almen dort haben einen karstigen Untergrund

                                                                                            Der Nordalpenweg führt mich auf den letzten Sattel zu bevor es nach Eisenerz hinunter geht: Das Fobistörl (1.558 m). Hier sind die Felsen nicht ganz so krass wie im Osten der Hochschwabgruppe. Mir gefällt die Abwechslung!

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 An der Brandwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,8 KB ID: 3154873
                                                                                            An der Brandwiese am Fobistörl

                                                                                            Hinter dem Sattel gibt es dann erstaunlicherweise einige sumpfige Stellen. Hier scheinen sich wasserdichte Schichten über dem Karstgestein gebildet zu haben. Oder hier herrschen andere Gesteinsschichten vor. Man sieht es an den Wiesen: Dort stehen mehr Blumen und teilweise auch welche, die viel Wasser mögen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Bunte Vielfalt auf der Almwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,5 KB ID: 3154874
                                                                                            Bunte Vielfalt auf der Almwiese

                                                                                            Der Weg neigt sich nun deutlich abwärts. Der kleine Pfad führt mich zu einer Jagdthütte. Davor stehen Bänke in der Sonne und bieten eine tolle Aussicht. Da heute keine bewirtschaftete Alm mehr zu erwarten ist lege ich hier eine Pause ein.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Die Jagdhütte auf der Fobisalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,5 KB ID: 3154876
                                                                                            Die Jagdhütte auf der Fobisalm

                                                                                            Ich packe mein Vesper aus und schon bin ich nicht mehr alleine. Meine Flasche und meine Vesperdose werden von Insekten untersucht.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Ich bin mal wieder nicht alleine.jpg Ansichten: 0 Größe: 66,4 KB ID: 3154875
                                                                                            Ich bin mal wieder nicht alleine

                                                                                            Gewohnt gut markiert geht es weiter: Ein paar Meter unterhalb der Jagdthütte zieht ein Weg zu den Gipfeln hinauf.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Fobisturm und Höllsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 199,6 KB ID: 3154858
                                                                                            Fobisturm und Höllsattel

                                                                                            So schussle ich fast an der nächsten Abzweigung vorbei, an der ich mich links gen Tal halten soll. Ich merke es erst, als der Weg etwas zugewachsen daherkommt und keine Markierung mehr zu sehen ist. Also zurück und gen Tal gewandert. Der Pfad entwickelt sich schnell zur Fahrspur, die am Bach entlang abwärtsführt. Links Wald und rechts Bach und Wiesen mit Latschen für freien Blick auf die Gipfel. So geht es abwärts. Zunehmend immer steiler. An einer Kehre kann ich das ganze Tal einsehen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Tiefblick in den Hinterseeaugraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,6 KB ID: 3154859
                                                                                            Tiefblick in den Hinterseeaugraben

                                                                                            Und dann geht es abwärts. Aber richtig! Eine ehemals betonierte Straße mit Dreck und Schotter drauf. Das ist alles andere als schön zu gehen. Also schön langsam abwärts. Auf dem steilen Weg verliere ich ruckzuck 500 Höhenmeter. Ohne Wanderstöcke wäre ich hier schwer aufgeschmissen. Die Wände des Tals ragen steil auf und rahmen das Tal ein. Unten plätschert der Bach vor sich hin, als würde er schon immer so friedlich vor sich hinfließen. Dabei ist er kürzlich erst über große Stufen ins Tal gerauscht.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Ein Bergbach am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 297,0 KB ID: 3154862
                                                                                            Ein Bergbach am Weg

                                                                                            Unten angekommen hat sich der kleine Pfad von oben zu einer anständigen Forststraße entwickelt. Sie führt das Tal vor. Da steht so manche Hütte. Aber eher dem Verfall preisgegeben als benutzt.
                                                                                            Nach einer letzten steileren Stufe komme ich in die Seeau, ein Talschluss, in dem sich ein paar Hütten gehalten haben.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Seeau mit der Kaltmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,2 KB ID: 3154864
                                                                                            Die Seeau mit der Kaltmauer darüber

                                                                                            Das ist mal ein abgelegenes Tal! Von hohen Wänden umrahmt liegen die Wiesen in der Sonne. Wahrscheinlich nur vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag. Sonst dürfte die Sonne hier nur wenig hinkommen.
                                                                                            Durch ein Wildgatter geht es aus dem Tal hinaus. Breite Forstwege führen mich das Tal weiter hinunter in Richtung Leopoldsteiner See. Die Markierung bzw. Wegweisung ist hier nicht ganz konsistent. Ein Wegweiser mit der Nummer des Nordalpenweges weißt den Hang hinauf zur Kreuzung ‚Blauer Herrgott‘. Das ist aber eher eine Abkürzung, die den See auslässt.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Leopoldsteiner See.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,8 KB ID: 3154860
                                                                                            Der Leopoldsteiner See

                                                                                            Am See ist dann richtig was los. Es ist später Nachmittag und etliche Tagesgäste strömen an den See. Für mich eher ein Umstand hier nicht länger zu verweilen. Ich steige durch den Wald hinauf zum blauen Herrgott. Der Weg sieht etwas ramponiert aus. Vielleicht deshalb die Abkürzung?

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Leopoldsteiner See von oben.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,5 KB ID: 3154861
                                                                                            Der Leopoldsteiner See von oben

                                                                                            Aber auch hier ist Betrieb. Wo kommen auf einmal die ganzen Leute her? Und auch hier oben ist die Wegweisung eher verwirrend als erhellend!

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Irritierende Wegführung des Nordalpenweges.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,1 KB ID: 3154868
                                                                                            Irritierende Wegführung des Nordalpenweges

                                                                                            Die Wegnummer 801 zeigt in drei verschiedene Richtungen. Gut, aus der Seeau komme ich, da will ich nicht mehr hin. Und der Weg, auf dem ich gekommen bin ist gar nicht ausgewiesen. Und die anderen beiden Wege führen nach Eisenerz. Scheinen zwei verschiedene Varianten zu sein. Da es mir für heute reicht nehme ich den direkteren Weg nach Eisenerz: Den über Niedere Prossen.
                                                                                            Der Erzberg ist ab und zu teilweise zu sehen. Der Weg führt an einigen Höfen vorbei hinunter in den Ort. Eisenerz ist keine wirkliche Schönheit! Entlang von älteren und teilweise verlassenen Gebäuden ziehe ich in Richtung Innenstadt. Im einzigen offenen Hotel komme ich unter. Über den Dächern wacht der Erzberg, der seinen Gipfel in Wolken versteckt. Alles wirkt hier etwas Grau in Grau. Aber vielleicht liegt es auch am Wetter, das deutlich schlechter geworden ist.
                                                                                            Ich erledige die Wäsche, esse etwas und bin beizeiten im Bett. Hier fehlt es mir einfach an Ablenkung. Also: Gute Nacht!
                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 19.09.2022, 09:28.

                                                                                            Kommentar


                                                                                            • Wafer

                                                                                              Administrator
                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                              • 10020
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              21. Tag: Von Eisenerz nach Radmer an der Stube


                                                                                              Mittwoch, 29. Juni 2022
                                                                                              Strecke: 18 Km
                                                                                              Höhenmeter: ↑ 800 m, ↓ 775 m
                                                                                              Gehzeit: 5 h 30

                                                                                              Gesamtstrecke: 388 Km
                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 18.000 m, ↓ 16.000 m
                                                                                              Gesamtgehzeit: 121 h 45

                                                                                              Der Blick aus dem Fenster ist heute Morgen nicht so der Hit: Wolken, soweit das Auge reicht. Also wieder zurück ins Bett! Ein Blick auf den Wetterbericht hebt die Laune auch nicht gerade: Es soll heute den ganzen Tag regnen. Das zumindest tut es im Augenblick gerade nicht. Dann ist das gerade das wettertechnische Highlight des Tages? Also doch aufstehen und frühstücken gehen.
                                                                                              Etwas später als sonst starte ich in den Tag. Aber so richtig prickelnd wird der wohl nicht.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Wolkenverhangener Blick über Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,6 KB ID: 3155685
                                                                                              Wolkenverhangener Blick auf den Pfaffenstein über Eisenerz

                                                                                              Man hört die Eisenbahn im ganzen Tal. Personen werden aber keine mehr befördert. Nur noch Erz vom Erzberg. Ich wandere direkt auf den Hauptarbeitsgeber von Eisenerz zu: Den Erzberg. Markant aber nicht wirklich schön erhebt er sich über den Ort.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Erzberg beherrscht Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,1 KB ID: 3155682
                                                                                              Der Erzberg beherrscht Eisenerz

                                                                                              Die Wolkenuntergrenze hat sich in Höhe des Erzberges eingependelt. Ein leicht feuchter Schleier liegt in der Luft, als wollte es gleich anfangen zu regnen. Es geht ein paar Meter durch den Ort und dann über die Bahnlinie hinauf zum Schichtturm. Der steht über dem Ort auf einer Schulter und sieht mit dem Haus direkt daneben etwas wie eine Kirche aus.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Am Schichtturm.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,1 KB ID: 3155686
                                                                                              Am Schichtturm

                                                                                              Der Schichtturm im Renaissancestil läutet seit dem Jahr 1581 die Bergarbeiter zur Schicht. Im Tal kann man die Wohnhäuser von Eisenerz stehen sehen. Eher sozialer Wohnungsbau als protzige Villen. Eisenerz ist wohl eher eine Arbeiterstadt.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Was hier alles zu sehen sein soll - Wenn schönes Wetter ist.jpg Ansichten: 0 Größe: 148,2 KB ID: 3155683
                                                                                              Was hier alles zu sehen sein soll - Wenn schönes Wetter ist

                                                                                              Hinter dem Schichtturm geht es noch bis zum Waldrand hinauf und dann in den Wald hinein. Viel zu schnell komme ich auf eine gut befestigte Forststraße. Auf ihr führt mich der Nordalpenweg entlang. Auf der nächsten Lichtung stehen ein paar Häuser. Die sind sogar bewohnt. Nach Landwirtschaft sehen die aber nicht aus! An Aussicht haben die hier aber auch nur ihren Arbeitsplatz.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Ein Motiv, an dem man nicht vorbei kommt.jpg Ansichten: 0 Größe: 103,2 KB ID: 3155684
                                                                                              Ein Motiv, an dem man nicht vorbeikommt

                                                                                              Am Hang entlang geht es zur nächsten Lichtung. Die ist etwas größer. Neben 2 Häusern steht da auch ein Bauernhof. Der Ortsteil nennt sich Hohenegg und liegt auf ca. 1.000 m. An der Scheune hängt eine Übersichtskarte mit eingezeichneten Wanderwegen. Hübsch gemacht!

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Orientierungstafel am Hohenegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,7 KB ID: 3155687
                                                                                              Orientierungstafel am Hohenegg

                                                                                              Damit ist klar, dass es ab hier wieder abwärts geht mit mir. Leider auch mit dem Wetter. Aus der hohen Luftfeuchtigkeit wird leichter Nieselregen. Gerade so viel, dass es sich noch nicht lohnt die Regenhaus anzuziehen.
                                                                                              Der Weg biegt von der Straße ab auf einen Wiesenweg.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal.jpg Ansichten: 0 Größe: 235,8 KB ID: 3155688
                                                                                              Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal

                                                                                              Man sieht gleich, dass hier nicht viele unterwegs sind. Die Gräser sind schön nass und reichen bis zum Knie. Das kenne ich ja schon vom Aufstieg auf die Hohe Veitsch. Aber diesmal bin ich zum Glück schnell im Wald, wo es auf breiteren Wanderwegen abwärts geht.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,2 KB ID: 3155690
                                                                                              Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter

                                                                                              Der Regen wird etwas stärker, wie ich am Geräusch im Wald erkenne. Ich lege mal die Softshelljacke an. Wenn es stärker wird mit dem Regen, dann werde ich in eine der vielen Wirtschaften hier im Tal einkehren und warten bis es wieder nachlässt. Das hört sich mal nach einem Plan an!
                                                                                              Ich komme an eine Straße, die das Tal hinaufführt. Gleich der erste Gasthof hat zu. Also weiter. Sieht hier alles nicht nach dem sprühenden Leben aus. Der nächste richtig große Gasthof hat auch geschlossen. Auch wenn Licht brennt. An einem Parkplatz steht ein Automat und ein Plakat preist die Vorzüge der Langlaufloipe hier im Tal an. Ein paar Meter weiter stehen ein paar Sprungschanzen am Hang.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,2 KB ID: 3155689
                                                                                              Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz

                                                                                              Das scheint hier das Leistungszentrum des nordischen Skisports zu sein. Immer wenn der Regen etwas nachlässt springt einer die Schanze runter. Nach richtig viel Spaß sieht das aber auch nicht aus.
                                                                                              Aber zum Glück lässt der Regen auch wieder nach. Und schon tauchen die ersten Insekten wieder auf.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Falter auf einer Blume.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3155696
                                                                                              Falter auf einer Blume

                                                                                              Jetzt tut es nicht mehr weh, dass auch die letzten Wirtschaften, die am Weg liegen, geschlossen haben. Ein Biathlonstadion markiert den Abschluss der Sportanlage und es geht auf einem Schotterweg weiter das Tal hinter. Und es fängt auch gleich wieder an zu tröpfeln. Ich glaube das wird heute nichts mehr! Oben am Radmerhals ist in der Karte noch eine bewirtschaftete Hütte eingezeichnet. Auf die halte ich zu. Am Talschluss geht es auf einen Wanderweg den Hang hinauf. An einem Brunnen treffe ich wieder auf die Schotterstraße, die ich unten verlassen habe. Wer braucht bei Regen einen Brunnen?
                                                                                              Ich habe inzwischen den Regenschirm offen und hoffe, dass es nicht noch stärker regnet.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Es regnet immer stärker.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,8 KB ID: 3155691
                                                                                              Es regnet immer stärker

                                                                                              Ein Donner rollt durch das Tal. Ein Gewitter kann ich jetzt gar nicht brauchen! Ich habe jetzt zwar den Regenschirm über mir aber noch keine Regenklamotten an. Wenn ich die anlegen will, muss ich den Regenschirm weglegen und den Rucksack auspacken. Da werde ich richtig nass dabei. Das habe ich ja prima hingekriegt. Irgendwie habe ich wohl den Moment verpasst auf die Gummihaut zu wechseln.
                                                                                              Also gibt es nur eins: Weiter! Und das Gasthaus vor dem Radmerhals gibt es natürlich auch nicht. Aber ich bin ein Glückspilz: Am Radmerhals (1.305 m) hört es auf zu gewittern und der Regen lässt nach.
                                                                                              Optimistisch tiegere ich die Forststrassen entlang in Richtung Radmer an der Stube. Überraschend will mich ein Wegweiser von den Forstwegen runter haben.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,1 KB ID: 3155692
                                                                                              Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben

                                                                                              Wie ich später erfahre haben hier im Mai, also vor wenigen Wochen, die Naturfreunde einen neuen Weg durch den Lahngraben gebaut. Das ist ein Ersatz für den Weg, der vor über 10 Jahren unpassierbar wurde und über die Forststraßen umgeleitet wurde. Ich habe im Tourenplanungsbereich hier im Forum zu dem Weg ein paar Details hinterlassen. Wer mehr über diesen Weg wissen, kann das dort gerne nachlesen.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Steiler Steig in den Finstergraben hinab.jpg Ansichten: 0 Größe: 283,6 KB ID: 3155695
                                                                                              Steiler Steig durch den Lahngraben zum Finstergraben hinab

                                                                                              Unten angekommen liegt an der nächsten Wegkreuzung das Flieherkreuz, eine kleine Kapelle, die nun vielleicht wieder mehr Besuch bekommt.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 An der Flieherkreuzkapelle.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,0 KB ID: 3155693
                                                                                              An der Flieherkreuzkapelle

                                                                                              Wer es bis hierher geschafft hat, der schafft den Rest auch! Von der Kapelle führt ein Waldweg am Bach entlang, der sich immer weiter vergrößert und in eine Straße übergeht. Schnell sind die ersten Häuser von Radmer an der Stube (729 m) erreicht. Ein schmucker, kleiner Ort, der sich in das Radmertal quetscht. Eine schöne Kirche wacht über dem Ort.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Ankunft in Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 100,7 KB ID: 3155694
                                                                                              Ankunft in Radmer an der Stube

                                                                                              Ich habe im einzigen Gasthof im Ort ein Bett für heute Nacht reserviert. Die haben sogar einen Wäscheservice. Sie bekommen meine Dreckwäsche und wollen sie bis morgen Früh an meine Tür hängen. Feine Sache! So kann ich ungestört unter der Dusche verschwinden und mich aufwärmen! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich hier mal wieder der einzige Wanderer bin.
                                                                                              Das war zwar heute nicht weit aber doch irgendwie anstrengend. So dauert es nicht lange und ich bin nach einem guten Abendessen auf meinem Zimmer.
                                                                                              So einen Tag brauche ich nicht nochmal. Aber morgen soll es ja auch besser werden! Prima! Also ab ins Bett. Und den Tag heute streichen wir einfach aus dem Kalender!
                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                              Kommentar


                                                                                              • Wafer

                                                                                                Administrator
                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                • 10020
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                22. Tag: Von Radmer an der Stube zur Heßhütte


                                                                                                Donnerstag, 30. Juni 2022
                                                                                                Strecke: 17 Km
                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 800 m
                                                                                                Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                Gesamtstrecke: 405 Km
                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 19.775 m, ↓ 16.800 m
                                                                                                Gesamtgehzeit: 129 h 15

                                                                                                Der Tag beginnt gut: Die Wäsche hängt draußen an der Tür, die Sonne ist zu sehen und das Frühstück ist gut! Trotzdem, oder gerade deswegen (?), stehe ich kurz vor 8 vor der Tür.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,5 KB ID: 3155993
                                                                                                Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube

                                                                                                Natürlich geht der Nordalpenweg am anderen Ende des Dorfes in die Berge hinauf. Alles andere wäre ja zu einfach gewesen. So wandere ich einmal durch das langgestreckte Dorf auf die andere Dorfseite von Radmer an der Stube (700 m). Am Sportplatz, kurz vor dem Ortsschild zweigt der Nordalpenweg ab.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Radmer an der Stube wird verlassen.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,5 KB ID: 3155996
                                                                                                Radmer an der Stube wird verlassen


                                                                                                Die Sonne ist da und es wird warm. Und feucht! Man sieht schon, dass die Feuchtigkeit, die gestern gefallen ist, sich wieder hocharbeitet. Zum Glück geht es recht schnell in den Wald. Aber geschwitzt wird trotzdem anständig. Der Weg ist etwas glitschig, da muss man vorsichtig aufsteigen. Ab und zu kommt man über größere baumfreie Stücke, da gibt es mal dein einen oder anderen Ausblick.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 113,7 KB ID: 3155994
                                                                                                Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf

                                                                                                Aber nicht bis auf den Gipfel. Es geht nur darum herum. Aber bis zu der waldfreien Region geht es schon hinauf.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin.jpg Ansichten: 0 Größe: 79,0 KB ID: 3155995
                                                                                                Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin

                                                                                                Hier im Wald wird Holz gemacht. An einigen Stellen gab es wohl einen Befall und der Wald ist etwas lichter. An den Stellen wuchern Disteln in ungeahnte Höhen. Teilweise sind die größer als ich! Manchen gefällt’s!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Ein Balanceakt auf einer Distel.jpg Ansichten: 0 Größe: 64,0 KB ID: 3155997
                                                                                                Ein Balanceakt auf einer Distel

                                                                                                Mit zunehmender Höhe werden die Bäume aber auch niedriger. Ich nähere mich dem Lugauer. Auf einer Schulter habe ich erstmals Blick auf den Weg, der noch vor mir liegt.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3155999
                                                                                                Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang

                                                                                                Da steht die Sonne drauf und die Luftfeuchtigkeit ist hoch – eine schwüle Angelegenheit. Und das zieht sich noch ganz schon bis zu dem Sattel da oben. Man kann ihn zwar schon eine Weile sehen aber er kommt gefühlt einfach nicht näher.
                                                                                                Bei 1.750 m ist der Sattel dann endlich erreicht. Das waren jetzt aber auch mal schnell über 1.000 Höhenmeter Aufstieg! Ich bin wieder weit und breit alleine. Seit verlassen von Radmer habe ich keine Menschenseele getroffen. Und das bei der Aussicht!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,0 KB ID: 3156003
                                                                                                Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus

                                                                                                Die Berge sind hier zwar nicht wirklich hoch aber die Täler dafür recht tief. Die Höhenmeter sind die gleichen wie in den Zentralalpen.
                                                                                                Ich ziehe auf dem Rücken entlang weiter nach Norden. Hier ist alles recht sumpfig. Erstaunlich eigentlich: Oben auf dem Bergrücken bilden sich doch eigentlich recht selten sumpfige Bereiche. Man muss schon aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. Hier kurz hinter dem Sattel hat aber auch der Nationalpark Gesäuse begonnen. Da werden seltene Bereiche ja gerne mit aufgenommen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Da bin ich ja mal gespannt.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,9 KB ID: 3156000
                                                                                                Da bin ich ja mal gespannt was der zu bieten hat!

                                                                                                Der Weg ist gut markiert. Der Nordalpenweg ist hier mit der 601 auf jedem Wegweiser zu finden. Der laxe Umgang damit bei Eisenerz ist zum Glück vorbei.
                                                                                                Am Hochpolster steht ein ganz neuer Wegweiser und der Nordalpenweg ist auch sehr gut markiert. Ich folge den Zeichen über die sumpfigen Weisen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,1 KB ID: 3156002
                                                                                                Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen

                                                                                                Tolle Aussicht auch hier! Schön, dass solche Landschaften geschützt sind!
                                                                                                Als ich 200 Höhenmeter tiefer bin fällt mir auf, dass ich irgendwie im falschen Hang bin. Der Weg führt hier recht gut markiert zum Hartelsgrabenbach hinunter und nicht zur Scheucheggalm. Jetzt ist es aber schon zu spät zum Umkehren.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Wegweisung am Hochpolster.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,8 KB ID: 3156001
                                                                                                Wegweisung am Hochpolster

                                                                                                Für nachfolgende Wanderer: Der Weg über den Hartelsgrabenbach zur Sulzkaralm ist laut Wegweister 1 Stunde kürzer der Weg über die Scheucheggalm zur Sulzkaralm. Aber nicht der offizielle Nordalpenweg. Auch wenn hier auf dem Wegweiser ein 601 auftaucht. Ich habe diese Notation mit den Punkten nachträglich so verstanden, dass man zur Brunnstub’n auf dem Weg mit der Nummer 65 wandert, ab dort zur Haselkaralm auf dem Weg mit der Nummer 665 und ab dort erst auf dem 601. Auf dem Wegweiser oben drüber steht "Sulzkaralm 3h 601". Das ist der offizielle Nordalpenweg, auch wenn er eine Stunde länger ist. Er führt aber meist auf geschotterten Versorgungsstraßen entlang. Der Weg über den Hartelsgrabenbach ist kürzer und wir mehr auf kleinen Wanderwegen geführt. Die beiden Wege treffen sich an der Brücke über den Hartelsgrabenbach nicht weit von der Hartelsgrabenhütte.

                                                                                                Ich folge dem Weg weiter. Recht abwechslungsreich führt er mich den Hang hinunter. Auch hier gibt es frisch geschlagene Bereiche, wo die Disteln wuchern.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Noch ein Falter auf einer Diestel.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,7 KB ID: 3156004
                                                                                                Noch ein Falter auf einer Diestel

                                                                                                Ein beliebtes Motiv! Zumindest bei mir!
                                                                                                Für meinen Geschmack viel zu schnell endet der schmale und sehr schöne Weg auf einer breiten Forststraße. Diese bringt mich abwärts zum Kohl Anger an einer Brücke, auf der auch der Weg von meinem GPX-Track verläuft. Hier endet also diese Abkürzung und führt wieder mit dem Nordalpenweg zusammen.
                                                                                                Ab hier geht es wieder aufwärts, hinauf in Richtung Sulzkaralm. Zunächst wieder auf einer Forststraße aber bald geht es wieder auf schöne kleine Wege.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,2 KB ID: 3156006
                                                                                                Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön

                                                                                                Zwischen Seemauer und Hochzindl zieht der Weg das Tal hinter und gewinnt dabei immer mehr an Höhe. Der Wald bleibt zurück und es geht über Almwiesen. Hier stehen Kühe. So wundert es mich nicht, dass die Sulzkaralm bewirtschaftet ist.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Sulzkaralm kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,9 KB ID: 3156005
                                                                                                Die Sulzkaralm kommt in Sicht

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sulzkaralm 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 317,0 KB ID: 3155998 Das ist eine richtig tolle, kleine Alm. Ein kleines Häuschen steht mitten auf der Wiese, ein Brunnen davor und ein Zaun drum herum. Am Tisch davor sitzt eine Familie mit 3 Kindern beim Essen. Ich darf mich dazusetzen. Wir kommen ins Gespräch. Die Familie bewirtschaftet diese Alm nun schon seit Jahren. Die Kinder sind hier groß geworden und wollen jeden Sommer hier rauf. Die Infrastruktur ist hier zwar äußerst rustikal aber die Kinder fühlen sich hier pudelwohl.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,0 KB ID: 3156007
                                                                                                Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm

                                                                                                Die Kinder spielen am Brunnen, rennen ums Haus und um die Kühe. Ein Handy brauchen sie dazu nicht. Ich werde verköstigt und der Senn erzählt von seinem Leben hier oben. Er hat den Kühen z.B. beigebracht zur Alm zu kommen, wenn er auf der Mundharmonika spielt. Er zeigt es mir: Es funktioniert! Die kleinen Freuden des einfachen Almlebens.
                                                                                                Im Westen ziehen dunkle Wolken auf. Es ist nicht klar, ob das Wetter hält. Da ich noch knappe 2 h bis zur Hesshütte habe, reiße ich mich los und starte wieder. Ich möchte ungern in ein Gewitter kommen.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Abschied von der schönen Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,7 KB ID: 3156008
                                                                                                Abschied von der schönen Sulzkaralm

                                                                                                Über die Wiesen der Alm geht es weiter aufwärts. Am nächsten Pass steht ein markanter Felsen, der Sulzkarhund. Zu ihm geht es zunächst hinauf.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Aufstieg zum Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,5 KB ID: 3156009
                                                                                                Der Aufstieg zum Sulzkarhund

                                                                                                Das mit den dunklen Wolken war wohl falscher Alarm: Die verziehen sich wieder. Schade! Ich wäre gerne noch länger auf der Sulzkaralm geblieben!
                                                                                                Im Zick-Zack geht es zum Sattel hinauf. Die letzten Meter mit befestigten Stufen und Sicherungsseil.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Die Sulzkaralm im Rückblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,9 KB ID: 3156010
                                                                                                Die Sulzkaralm im Rückblick

                                                                                                Der Sattel (1.822 m) ist erreicht und ich genieße einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Die Sulzkaralm liegt im Schatten unter mir in einem schönen Hochtal, in das sich nicht so viele Menschen verirren.
                                                                                                Kurz hinter dem Sattel steht ein Marterl. Nix spektakuläres aber schön.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,3 KB ID: 3156012
                                                                                                Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer

                                                                                                Macht sich ganz gut auf den Bildern!

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Am Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,2 KB ID: 3156013
                                                                                                Am Sulzkarhund

                                                                                                Die Hesshütte ist jetzt nicht mehr sehr weit. Ich muss nur nochmal bis runter bis zum Gamsbrunnen (1.650 m) und dann wieder hinauf auf den nächsten Sattel. Dort steht die Hesshütte (1.699 m).

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Hesshütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,2 KB ID: 3156014
                                                                                                Die Hesshütte kommt in Sicht

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Hesshütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 26,3 KB ID: 3156015 Mit Pool vor der Hütte. Auf dem Bild nicht klar zu erkennen aber die haben einen aufblasbaren Pool mit Sonnenliegen vor der Hütte stehen. Cool!
                                                                                                Viel zu früh bin ich auf der Hütte. Da hätte ich auch noch etwas auf der Sulzkaralm bleiben können. Aber weitergehen macht auch keinen Sinn mehr. So verbringe ich den Nachmittag auf der Terrasse vor der Hütte. Die liegt hier wirklich sehr schön! Und eine gute Küche haben sie auch. Da steht einem gemütlichen Abend ja nichts mehr im Wege! Und morgen soll das Wetter ähnlich durchwachsen werden wie heute. So geht ein schöner und unbeschwerter Tag zu Ende. Ich bin gespannt auf Morgen! Gute Nacht!
                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 25.09.2022, 14:12.

                                                                                                Kommentar


                                                                                                • blauloke

                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                  • 22.08.2008
                                                                                                  • 9204
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.
                                                                                                  Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                  Kommentar


                                                                                                  • Wafer

                                                                                                    Administrator
                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                    • 10020
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                    Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.
                                                                                                    Hallo Blauloke.

                                                                                                    Wenn ich deine Strecke noch richtig im Kopf habe, wandern wir noch bis zum Donnerwirt in Johnsbach zusammen. Unsere Wege treffen sich aber auch nochmal an der Oberst-Klinke-Hütte. Da warst du meines Wissens auch nochmal kurz oben. Da hattest du mal bei 'Wo bin ich?' ein Bild und hattest davon erzählt.
                                                                                                    Danach wirst du noch ein paar Meter meines Weges im Toten Gebirge und am Dachstein von deiner Tour kennen, bei der du die Ostsee mit dem Mittelmeer wandernd verbunden hast. Das sind aber noch ein paar Tage bis dahin.

                                                                                                    Es freut mich, dass ich in dir so einen treuen Leser habe!

                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                    Wafer

                                                                                                    Kommentar


                                                                                                    • Wafer

                                                                                                      Administrator
                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                      • 10020
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      23. Tag: Von der Hesshütte nach Admont


                                                                                                      Freitag, 1. Juli 2022
                                                                                                      Strecke: 27 Km
                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.175 m, ↓ 2.225 m
                                                                                                      Gehzeit: 8 h 45

                                                                                                      Gesamtstrecke: 432 Km
                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 20.950 m, ↓ 19.025 m
                                                                                                      Gesamtgehzeit: 138 h

                                                                                                      Hier oben auf den Hütten gibt es meist nur eine Stunde lang Frühstück. In der Stunde ist es zwar voll aber Alternativen gibt es auch nicht. So bin ich aber auch erstaunlich früh unterwegs. Das Wetter ist wie angekündigt: Durchwachsen. Das Tal nördlich der Hütte kämpft noch mit den Wolken.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Das Tal liegt noch in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,9 KB ID: 3156716
                                                                                                      Das Tal liegt noch in Wolken

                                                                                                      Aber über der Hütte bahnt sich blauer Himmel an. Ich fülle noch meine Flaschen am Brunnen und ziehe los. Das war eine schöne Hütte! Hat mir gut gefallen.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,8 KB ID: 3156719
                                                                                                      Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen

                                                                                                      Hier gibt es noch viel Potential für weiterführende Touren. Aber auf dem Nordalpenweg ist nun der Abstieg nach Johnsbach geplant. Ich gehe ein Stück des Weges zurück, den ich gestern gekommen bin. An der Abzweigung, wo ich gestern vom Sulzkarhund runter kam, sehe ich, wie die Wolken aus dem anderen Tal über den Pass gekrochen kommen.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,4 KB ID: 3156715
                                                                                                      Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein

                                                                                                      Schade um das sonnige Wetter! Erstaunlich schnell ist die Wolkendecke auch über mir geschlossen. Und das leider auf einem recht niedrigen Niveau.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Abstieg über die Stadlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,0 KB ID: 3156717
                                                                                                      Abstieg über die Stadlalm

                                                                                                      Der Weg führt mich wieder über einige Almen hinunter. Die meisten scheinen im Augenblick aber nicht bewirtschaftet zu werden. Ein schöner Wanderweg zieht mit mäßigem Gefälle über die Almwiesen und durch die Wälder abwärts.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,6 KB ID: 3156718
                                                                                                      Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken

                                                                                                      Leider folgen mir die Wolken auf dem Fuß. Wenigstens werde ich momentan nicht nass. Aber dass hier viel Feuchtigkeit herrscht sieht man schon an den Wiesen. Und an dem Verkehr auf dem Weg.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Ich bin nicht alleine auf dem Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,6 KB ID: 3156720
                                                                                                      Ich bin nicht alleine auf dem Weg

                                                                                                      Gut getarnt hätte ich die fast übersehen. Es geht durch Kuhgatter und auf der nächsten Alm weiden auch ein paar Kühe. Als ich näher komme schlagen die sich aber in die Büsche. Ist mir auch recht. Der Weg ist so schon etwas glitschig. Aber schön zu gehen!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die untere Koderalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 190,2 KB ID: 3156722
                                                                                                      Die untere Koderalm

                                                                                                      Der Wanderweg führt mich an Wolfsbauers Wasserfallbach entlang. Ein vielversprechender Name! Aber als der Wasserfall kommt macht der Weg einen großen Bogen und ich bekomme ihn nicht zu Gesicht.
                                                                                                      Mir kommen ein paar Leute entgegen, die mich nach dem Weidevieh befragen, wo ich das gesehen hätte. Das scheinen Bauern zu sein, die nach dem Vieh schauen wollen. Da liege ich nicht ganz richtig, wie ich kurz darauf feststellen muss: Ich begegne einer Herde Kühe, die gerade aufgetrieben wird.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Almauftrieb.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,0 KB ID: 3156724
                                                                                                      Almauftrieb

                                                                                                      Ich bleibe am Rand der Wiesen stehen und lasse die Kühe vorbeiziehen. So richtig begeistert scheinen die nicht zu sein. Sie müssen mit Futter oder Salz in Eimern gelockt werden. Als ich weitergehe dauert es nicht lange und hinter mir kommt wildes Getrampel den Weg herunter. Die Kühe haben sich doch entschieden lieber im Tal zu bleiben und kommen im Galopp den Wanderweg und die Wiese herunter. Ich sehe zu, dass ich denen nicht im Weg stehe. Die Treiber kommen wenig begeistert ebenfalls im Laufschritt hinterher. Unten auf der ersten Wiese im Tal treiben sie die Herde wieder zusammen und starten einen weiteren Versuch.
                                                                                                      Ich mache mich derweil auf den Weg das Tal hinunter.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das Johnsbachtal ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3156721
                                                                                                      Das Johnsbachtal ist erreicht

                                                                                                      Gleich eines der ersten Häuser an der Straße ist der Köblwirt. Bei meinem aktuellen Glück war aber klar, dass der gerade geschlossen hat.
                                                                                                      Der E4 Alpin führt mich schnell wieder von der Straße weg und an den Waldrand auf der anderen Talseite. Dort wandere ich entlang des Johnsbachs gen Tal.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Es geht am Johnsbach entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,5 KB ID: 3156723
                                                                                                      Es geht am Johnsbach entlang abwärts

                                                                                                      Der Weg ist wieder sehr feucht und wurde mehrfach mit Rindenmulch aufgeschüttet und trockengelegt. Sieht nach viel Arbeit bei der Wegpflege aus!
                                                                                                      Während ich am Bach gen Tal wandere klart es wieder auf. So liegt der Donnerwirt (770 m) am Ortsanfang in der Sonne vor mir.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 2. Frühstück beim Donnerwirt.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,8 KB ID: 3156725
                                                                                                      2. Frühstück beim Donnerwirt

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Donnerwirt 1.jpgAnsichten: 0Größe: 34,4 KBID: 3156735 Ich lasse mich nieder und mache Pause. Es ist eigentlich schon fast Mittag. Aber für das Mittagessen ist es mir noch etwas zu früh. Das wollte ich eigentlich oben auf der Mödlinger Hütte zu mir nehmen. Man sitzt hier eigentlich sehr schön vor dem Gasthaus und hat einen tollen Blick auf das Johnsbachtal, das hier von Norden heraufkommt.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius.jpg Ansichten: 0 Größe: 160,0 KB ID: 3156726
                                                                                                      Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius

                                                                                                      Ich staune immer wieder wie so kleine Ortschaften so große Kirchen bauen können. Wenn die Gemeinde Johnsbach ein paar 100 Einwohner hat wird es viel sein.
                                                                                                      Ich ziehe weiter und muss ab hier wieder aufsteigen. Zur Mödlinger Hütte sollen es 2 Stunden sein. Eine alte Fahrstraße führt den Hang hinauf. Meistens zum Glück im Schatten des lichten Waldes. Auf den Lichtungen hat man einen schönen Blick zurück.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Der Ödstein mit dem Johnsbachtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,1 KB ID: 3156728
                                                                                                      Der Ödstein mit dem Johnsbachtal

                                                                                                      Hier ist schon lange keiner mehr gefahren! Das sieht man dem Weg an. Trotzdem geht es recht breit aufwärts. Weiter oben wird der Weg etwas schmaler, leitet mich dann aber wieder auf Forststraßen. Schade!
                                                                                                      Ziemlich genau nach den unten angekündigten 2 h komme ich oben aus dem Wald und die Mödlinger Hütte (1.523 m) liegt vor mir.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Die Mödlinger Hütte ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,8 KB ID: 3156727
                                                                                                      Die Mödlinger Hütte ist erreicht

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Mödlingerhütte 1.jpgAnsichten: 0Größe: 43,8 KBID: 3156714 Das ist jetzt wieder eine wirklich tolle Hütte! Der alte Holzbau liegt oben auf einem Bergrücken und dahinter liegen die Gipfel der Ennstaler Alpen. Ein toller Anblick!
                                                                                                      Ich lasse mich in der Stube nieder und vertilge einen Schweinebraten mit Knödel und Kraut. Die haben auch eine richtig gute Küche! Ich überlege mir, ob ich für heute hier Schluss machen soll. Bei dem Panorama den Nachmittag zu verbringen wäre jetzt eine leichtere Übung. Irgendwann entscheide ich mich aber doch noch eine Hütte weiter zu ziehen. Ist halt doch noch recht früher Nachmittag.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,4 KB ID: 3156729
                                                                                                      Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein

                                                                                                      So ziehe ich weiter und verlassen den Bergrücken mit der tollen Hütte wieder und steige wieder abwärts. Mein nächstes Ziel ist schon fast zu sehen.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,1 KB ID: 3156731
                                                                                                      Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl

                                                                                                      Kurz hinter dem Kalblingsgatterl, dem Sattel in der Bildmitte, liegt die Oberst Klinke Hütte. Dort will ich übernachten. Das ich nicht mehr so weit. Wieder steht was von 2 Stunden dran. Es geht nochmal recht weit runter, bis ca. 1.200 m um dann einen Bach zu queren, der bei hohem Wasserstand sicher nicht einfach zu queren ist. Und an Feuchtigkeit fehlt es auch hier nicht!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Schmetterling am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 76,5 KB ID: 3156730
                                                                                                      Schmetterling am Weg

                                                                                                      Leider ziehen sich wieder Wolken über mir zusammen. Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt! Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu aber es beginnt noch nicht zu regnen. Ich gebe etwas Gas – ist ja nicht mehr weit! Der kleine Steig entwickelt sich leider wieder zu einem Forstweg, der zum Kalblinggatterl hinaufführt. Ab und zu habe ich nun doch das Gefühl, dass mich ein Tropfen erwischt. Völlig nassgeschwitzt komme ich oben an.

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Ich komme trocken am Kalblinggatterl an.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,7 KB ID: 3156732
                                                                                                      Ich komme gerade noch trocken am Kalblinggatterl an

                                                                                                      Jetzt ist es nicht mehr weit! Nur wenige 100 Meter weiter verlasse ich den Forstweg und sehe die Oberst Klinke Hütte (1.486 m) schon vor mir liegen. Meine Güte, ist das ein riesiger Bau! Innen hat die Gaststube den Charme einer Skihütte: Ein Selbstbedienungstresen, die Tische stehen weit auseinander und im Treppenhaus wird auch zum Skikeller verwiesen. Hier scheint im Winter richtig was los zu sein.
                                                                                                      Der Wirt zeigt mir das Lager. Dann einen Keller, den er als Aufenthaltsraum bezeichnet. Er macht erstmal das Fenster auf, um Luft durch den Lichtschacht rein zu lassen. Er würde um 18 Uhr schließen und ich könnte mich hier in diesem Raum mit Getränkeautomat aufhalten bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. So habe ich mir einen Hüttenabend jetzt nicht vorgestellt. Die Luft ist recht muffig. Er hat wohl heute mit keinem Gast mehr gerechnet. Ich mache nicht lange rum und checke wieder aus. So weit kann es ins Tal ja nicht mehr sein!

                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,8 KB ID: 3156733
                                                                                                      Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling

                                                                                                      Was ich dabei übersehen habe, ist das Wetter, das sich immer mehr zuzieht. So lasse ich es recht zügig den Berg hinunterlaufen. Die Hütte ist über eine Mautstraße mit dem Auto erreichbar. Leider ist um diese Uhrzeit keines mehr da. Ein kleiner Steig kürzt die ersten Kehren der Mautstraße ab und führt mich dann auf Forstwegen den Hang hinunter. Wenigstens nicht auf der Mautstraße, wie ich zunächst befürchtet habe.
                                                                                                      Über die Sieglalm geht es recht gleichmäßig abwärts bis ich an die Kaiseraustraße komme. An ihr soll es nun bis kurz vor Admont entlang gehen. Aber die hat nicht mal einen Gehweg oder einen Wanderweg neben der Straße. Man muss auf der Straße laufen. Schön geht anders!
                                                                                                      Kurz bevor die Straße den Wald verlässt biege ich auf einen Pfad ab, der mich zum Kematengraben bringt, ein Bach an dem ein Weg nach Admont hineinführt. Als es zu regnen beginnt nimmt mich ein Einheimischer in seinem Auto mit und liefert mich vor einer guten Unterkunft in Admont ab. Die haben auch noch ein Zimmer für mich. Und ein gutes Abendessen während sich draußen ein gewaltiges Gewitter entlädt. Das war knapp! Aber ist nochmal gut gegangen! Durch den ungeplanten Abstieg nach Admont ist der Tag recht lang geworden. Müde falle ich ins Bett! Mein einziger Trost ist, dass es morgen tolles Wetter geben soll. Da bin ich ja mal gespannt!
                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 29.09.2022, 09:45.

                                                                                                      Kommentar


                                                                                                      • Wafer

                                                                                                        Administrator
                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                        • 10020
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        24. Tag: Eine Runde um Admont


                                                                                                        Samstag, 2. Juli 2022
                                                                                                        Strecke: 11 Km
                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 675 m, ↓ 1.525 m
                                                                                                        Gehzeit: 6 h

                                                                                                        Gesamtstrecke: 443 Km
                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 21.625 m, ↓ 20.550 m
                                                                                                        Gesamtgehzeit: 144 h

                                                                                                        Für heute ist tolles Wetter angesagt. Der erste Blick aus dem Fenster ist allerdings ernüchternd: Es sieht noch genauso aus wie gestern!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60041.jpg Ansichten: 14 Größe: 63,6 KB ID: 3157489
                                                                                                        Grauer Himmel über Admont

                                                                                                        Ich gehe erstmal frühstücken. Die Wirtin meint, dass es heute auf jeden Fall sonnig wird. Im Tal könne es noch etwas dauern, bis die Sonne durchkommt. Oben sei es sicher jetzt schon schön. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
                                                                                                        Heute wollte ich eigentlich die Alpinvariante von der Oberst Klinke Hütte nach Admont machen. Die führt über die Gipfel hinter der Hütte und dann über einen versicherten Grat und später steil abwärts nach Admont. Das bei schlechtem Wetter wäre nicht so der Renner. Beim Zahlen ist dann das erste blaue Loch am Himmel zu sehen. Das gibt den Ausschlag: Ich werde es zumindest probieren!
                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Klinkehütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,3 KB ID: 3157487Ich nehme ein Taxi, dass mich für überschaubares Geld zur Oberst Klinke Hütte (1.486 m) hinauf bringt. Dort sieht das Wetter dann schon ganz anders aus! Da hatten der Wetterbericht und die Wirtin also doch Recht! Es ziehen zwar noch ein paar Wolken um die Gipfel aber es ist absehbar, dass es gut wird! Ich schaue kurz in die Hütte und hole einen Stempel. Der Wirt lädt mich auf einen Kaffee ein. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen, weil er mich gestern Abend vergrault hat.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60042.jpg Ansichten: 12 Größe: 92,8 KB ID: 3157488
                                                                                                        Der Admonter Kalbling über der Oberst Klinke Hütte

                                                                                                        Ich nehme den von gestern bekannten Weg hinauf zum Kalblinggatterl. Hier bin ich allerdings nicht mehr alleine. An einem Samstag bei den Wetteraussichten jetzt nicht wirklich verwunderlich. Über Wiesen geht es zunächst aufwärts.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60043.jpg Ansichten: 15 Größe: 83,4 KB ID: 3157490
                                                                                                        Frisch gewaschene Ennstaler Alpen

                                                                                                        Hier sehen die Berge noch recht zivilisiert aus. Das ändert sich aber recht schnell. Die Wiese geht in Felsen über und die ersten bleiben stehen und legen Klettermontur an. Einige Seilschaften hängen schon in den Wänden. Man hört deutlich ihre Kommandos.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60045.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,9 KB ID: 3157494
                                                                                                        An der Wand des Admonter Kalbling

                                                                                                        Das ist ein beliebtes Kletterrevier und durch die Mautstraße gut zu erreichen.
                                                                                                        Die Wege trennen sich: Der Hauptteil der Wanderer zieht es auf den Admonter Kalbling und den Sparafeld. Das sind die höchsten Gipfel der Gruppe. Ich halte auf einen eher etwas unscheinbareren Gipfel zu: Den Riffelspitz (2.106 m).

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60044.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,0 KB ID: 3157491
                                                                                                        Der Riffelspitz von der harmlosen Seite

                                                                                                        Und schon bin ich wieder alleine unterwegs. Über Wiesen geht es gleichmäßig aufwärts. Die Aussichten werden immer imposanter! So ganz haben sich die Wolken noch nicht verzogen. Das macht die Bilder aber eher abwechslungsreicher.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60047.jpg Ansichten: 16 Größe: 99,5 KB ID: 3157493
                                                                                                        Der Große Buchstein im Gesäuse

                                                                                                        Am Grat oben bekommt der Weg einen deutlich alpineren Charakter. So richtig zügig komme ich jetzt nicht mehr voran. Das liegt aber nicht am Weg sondern eher an dem, was außen herum zu sehen ist!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60046.jpg Ansichten: 15 Größe: 100,4 KB ID: 3157492
                                                                                                        Die Admonter Warte im Norden mit einem Wolkenkranz

                                                                                                        Das saftige Grün der Felder im Tal, das dunkle Grün der Wälder darüber und die felsigen Bergspitzen mit ihrem Wolkenkranz – das hat schon was! Und so wie es hier inzwischen rechts und links runter geht sollte man da schon zum Schauen stehen bleiben!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60048.jpg Ansichten: 15 Größe: 107,9 KB ID: 3157495
                                                                                                        Der Riffelspitz ist erklommen

                                                                                                        Ein Traum! Das hatte der Wetterbericht zwar kommen sehen aber beim Blick aus dem Fenster heute Morgen hätte ich das nicht erwartet. Ich lasse mich zu einer zweiten Pause nieder. Ein paar Wolkenbänder ziehen hier noch um die Bergspitzen. So verschwindet auch der Riffelsspitz wieder in den Wolken. Da wird es schnell kalt. Also mache ich mich wieder auf den Weg.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60049.jpg Ansichten: 14 Größe: 213,1 KB ID: 3157496
                                                                                                        Direkt am Gipfel beginnt ein versicherter Steig

                                                                                                        Der ist jetzt nur noch für Trittsichere und Schwindelfreie geeignet! Die steileren Stellen sind kaum einsehbar und das Ganze dann abwärts – da muss man schon aufpassen! Aber ein Genuss zu gehen!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60050.jpg Ansichten: 15 Größe: 126,6 KB ID: 3157497
                                                                                                        Eine Gratwanderung knapp unter den Wolken

                                                                                                        Nach den steilen, versicherten Stellen direkt am Gipfel entwickelt sich der Weg zu einer schmalen Trittspur, die sich teilweise auf dem Kamm und teilweise seitlich davon an den recht steilen Hängen entlangzieht. Viel Gegenverkehr darf da nicht kommen! Es gibt nur wenige Stellen, wo man problemfrei aneinander vorbeikommt.
                                                                                                        Neben den Latschen wächst hier aber auch noch anderes, auf das man achten sollte!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60051.jpg Ansichten: 14 Größe: 130,7 KB ID: 3157498
                                                                                                        Die Alpenrosen blühen und ziehen Gäste an

                                                                                                        Nach einer Stunde ist man über den Grat drüber und erreicht den nächsten Gipfel, den Kreuzkogel (2.011 m) mit Gipfelkreuz.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60054.jpg Ansichten: 14 Größe: 124,6 KB ID: 3157501
                                                                                                        Das Gipfelkreuz des Kreuzkogels

                                                                                                        Hier verziehen sich gerade die letzten Wolken unter der Kraft der Mittagssonne. Ich packe meinen Rucksack auf die Wiese und genieße den Rundumblick.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60052.jpg Ansichten: 14 Größe: 68,9 KB ID: 3157500
                                                                                                        Dachstein und Totes Gebirge sind zu sehen

                                                                                                        Das werden die nächsten Gebirgsgruppen sein, die auf dem Nordalpenweg zu bezwingen sind. Da lohnt sich schon ein ausführlicherer Blick.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60053.jpg Ansichten: 14 Größe: 90,3 KB ID: 3157499
                                                                                                        Das Ennstal mit dem Großen Buchstein

                                                                                                        Im Süden steht der Alpenhauptkamm. Hier ist er noch nicht ganz so ausgeprägt, wie später in den Hohen Tauern. Die Seckauer Tauern sind nur unwesentlich höher als die Berge hier in den Ennstaler Alpen. Aber man sieht schon, wie es im Westen weiter geht.
                                                                                                        Während meiner Mittagspause haben sich dann endlich die letzten Wolken von dem Riffelspitz und dem Grat verzogen, über den ich hierhergekommen bin.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_60090.jpg
Ansichten: 959
Größe: 130,7 KB
ID: 3157563
                                                                                                        Der Grat zum Riffelspitz

                                                                                                        Eine Genusstour vom Feinsten! Von hier sieht man auch sehr schön, dass das letzte Stück ziemlich felsig und steil ist.
                                                                                                        Von der anderen Seite kommen Wanderer auf meinen Gipfel. Die ersten Zwei stören mich noch nicht so. Aber als es zunehmend voller wird packe ich meine Sachen zusammen und mache mich vom Acker – pardon: vom Gipfel!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60055.jpg Ansichten: 14 Größe: 162,4 KB ID: 3157502
                                                                                                        Es wird voll am Kreuzkogel, also gehe ich

                                                                                                        Der Abstieg ist ein Wiesenweg in Südlage. Da wird es schön warm! Mit gleichmäßigem Gefälle geht es abwärts. Weiter unten kann ich erkennen, dass das Gros der Wanderer auf dem Wanderweg von der Klinkehütte herüberkommt. Das dürfte der Normalweg auf diesen grandiosen Aussichtsberg sein.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60058.jpg Ansichten: 15 Größe: 117,5 KB ID: 3157505
                                                                                                        Auf dem Bergrücken liegt die Mödlinger Hütte

                                                                                                        So langsam nähere ich mich der Baumgrenze von oben. Die ersten Latschen reichten ja fast bis rauf. Jetzt werden die Bäume zunehmend wieder größer und spenden etwas Schatten. Leider nehmen sie einem aber auch die Aussicht.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60057.jpg Ansichten: 15 Größe: 88,2 KB ID: 3157504
                                                                                                        Der Hohe Dachstein grüßt herüber

                                                                                                        Auf ca. 1.700 m beginnen die Wiesen der Scheibleggerhochalm. Hier weiden Kühe. Ein leichtes Lüftchen weht über die Wiesen. Richtig schön hier!

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60059.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,2 KB ID: 3157506
                                                                                                        Abstieg über die Scheibleggerhochalm mit dem Toten Gebirge darüber

                                                                                                        Ich lasse mich nochmal zu einer Pause nieder. Ich will heute eigentlich nur noch bis Admont zurück. Ich könnte zwar auch noch weiter wandern aber gestern war schon sehr lang, da will ich es nicht übertreiben. Und es liegen ja auch noch reichlich Höhenmeter im Abstieg vor mir. Das sollte man nicht unterschätzen.
                                                                                                        Ein Gleitschirmflieger startet oben am Kreuzkogel und zieht seine Kreise über der Alm.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60060.jpg Ansichten: 15 Größe: 98,4 KB ID: 3157507
                                                                                                        Gleitschirmflieger über dem Abstiegsweg

                                                                                                        Hier an der Kante kommt der Normalweg von der Hütte herauf. Ich nehme den direkten Weg nach Admont. Das sind zwar noch ca. 1.000 Höhenmeter im Abstieg aber dafür auf einem kleinen Steig und ich treffe wieder nur ganz wenige Wanderer. Wenn man die kleineren und meist anstrengenderen Wege wählt, kann man auch am Wochenende bei bestem Wetter in der Hochsaison recht einsam unterwegs sein.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60062.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,2 KB ID: 3157508
                                                                                                        Auf kleinen Wegen geht es abwärts

                                                                                                        Zwischen den Latschen staut sich die Hitze. Aber auch der Duft der Latschen. Ein toller Steig bringt mich auf der Nordseite hinunter nach Admont.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60061.jpg Ansichten: 14 Größe: 280,3 KB ID: 3157509
                                                                                                        Genusswandern nach Admont

                                                                                                        Leider verschwindet der Weg irgendwann ganz im Wald und mit der Aussicht ist es vorerst vorbei. Im Zick-Zack geht es die Höhenmeter hinunter. Geht ganz schön in die Knie. So bin ich ganz dankbar, als die ersten Häuser von Admonts Vororten in Sicht kommen.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60063.jpg Ansichten: 14 Größe: 226,6 KB ID: 3157510
                                                                                                        Die Ausläufer von Admont sind erreicht

                                                                                                        Hier bin ich gestern schon auf die Nebenstraße gestoßen. Da begann es zu regnen und jemand hat mich mitgenommen. Das klappt heute nicht. Bei dem Wetter aber auch kein Beinbruch. Bei strahlendem Sonnenschein geht es zwischen einzelnen Häusern weiter abwärts auf die Stadt zu.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60064.jpg Ansichten: 14 Größe: 180,0 KB ID: 3157512
                                                                                                        Admont vor der Haller Mauer

                                                                                                        Dieses Tal will ich morgen hinter und vor den Gipfeln links auf einen Pass zur Rohrauer Hütte wandern. Aber das kommt erst morgen. Bis dahin brauchen die Knie noch etwas Pause und Erholung. Der Abstieg hat ganz gut an den Kräften gezehrt. So bin ich ganz froh als ich in der Stadt Admont einlaufe und in Ruhe noch etwas durch die Gassen bummeln und auf der Terrasse eines Cafés ein Eis essen kann.

                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60066.jpg Ansichten: 12 Größe: 135,8 KB ID: 3157513
                                                                                                        Die Stiftskirche von Admont

                                                                                                        Ich muss heute ein anderes Hotel nehmen, weil das von gestern keinen Platz mehr für mich hat. Schade! Aber nicht schlimm. So esse ich heute Abend in einer Pizzeria zu Abend und bin beizeiten im Bett. Das waren zwar nur 6 h reine Gehzeit aber die Höhenmeter abwärts haben mich ganz gut geschafft! Und ein halber Ruhetag schadet auch mal nix!
                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 04.10.2022, 12:36.

                                                                                                        Kommentar


                                                                                                        • Wafer

                                                                                                          Administrator
                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                          • 10020
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          25. Tag: Von Admont zum Linzer Haus


                                                                                                          Sonntag, 3. Juli 2022
                                                                                                          Strecke: 24 Km
                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 775 m
                                                                                                          Gehzeit: 7 h 15

                                                                                                          Gesamtstrecke: 467 Km
                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 22.725 m, ↓ 21.325 m
                                                                                                          Gesamtgehzeit: 151 h 15

                                                                                                          Nachdem ich gestern früh im Bett war bin ich heute auch früh wach. Die Sonne scheint zum Fenster herein. Also: Raus aus dem Bett – auch wenn Sonntag ist! Nach dem Frühstück ziehe ich los. Erstmal noch etwas durch Admont. Das ist jetzt nicht so prickelnd. Das streckt sich etwas. Es geht über die Enns und weiter durch Hall. Am Eißlingbach wird gerade ein Fest abgebaut. Da muss ich mich daran vorbeidrücken um am Bach entlang auf dem Nordalpenweg weiter nach Norden zu wandern. Als ich mal aus dem Wald herauskomme gibt es einen tollen Blick zurück auf die Ennstaler Alpen.


                                                                                                          Die Ennstaler Alpen - diesmal von unten

                                                                                                          Aber auch der Blick nach vorne ist nicht von schlechten Eltern!


                                                                                                          Die Haller Mauer

                                                                                                          Heute ist wieder keine Wolke am Himmel. Kaum zu glauben, dass ich gestern schier nicht starten wollte! Zum Glück führt der Weg hier viel im Wald entlang. Teilweise auf einem Salzlehrpfad. Nette Abwechslung!
                                                                                                          An den letzten Häusern des Tales komme ich wieder auf eine Straße. Endlich hat man mal einen ungestörten Blick auf die Berge von Gestern.


                                                                                                          Über diese Berge bin ich gestern gekommen

                                                                                                          Aber auch der Blick nach vorne ist großartig!


                                                                                                          Beim letzten Ortsteil von Admont

                                                                                                          Es geht etwas durch den Wald und eine Lichtung entlang zu einem E-Werk. Hier gibt es einen viel benutzten Parkplatz. Scheint der letzte vor der Haller Mauer zu sein! Ich halte etwas links, denn ich will nicht auf die Mauer sondern hinauf zum Rohrauerhaus am Pyhrngatterl. Eine Schotterstraße führt das Tal hinter und steilt langsam etwas auf. Endlich kommt mal eine Lichtung damit man sich wieder orientieren kann!


                                                                                                          Aufstieg zum Rohrauerhaus

                                                                                                          Ein kleiner Pfad führt über Wiesen zu einer alten Scheune. Die Kombination Aufstieg und Sonne verursacht sofort feuchte Klamotten. Die Feuchtigkeit hängt noch in der Luft!


                                                                                                          Eine namenlose Alm in den Ennstaler Alpen

                                                                                                          Diese Alm ist zwar gerade nicht bewirtschaftet aber bis vor kurzem müssen hier noch Kühe gestanden haben: Die Wiese ist ganz schön ramponiert.
                                                                                                          Über diese Wiesen geht es weiter rauf und auch endlich wieder in den Wald. Ein letzter Blick zurück in die Steiermark bietet sich an, denn am Pyhngatterl verlasse ich dieses Bundesland, das mich nun seit dem Semmering begleitet hat.


                                                                                                          Die Haller Mauer von der Seite

                                                                                                          Durch den Wald geht es noch etwas schräg aufwärts auf den Sattel zu. Die Grenze der Steiermark ist mit einem Zaun gesichert. Die Einreise nach Oberösterreich ist aber ohne Formalitäten möglich.


                                                                                                          Am Pyhrgasgatterl verlasse ich die Steiermark

                                                                                                          Das waren jetzt immerhin deutlich über 200 Km in der Steiermark. Aber die werde ich im Toten Gebirge nochmal für ein paar Tage betreten. Da kommt also nochmal was drauf.
                                                                                                          Gleich ein paar Meter hinter dem Sattel steht das Rohrauerhaus (1.308 m). Genau richtig zum Mittagessen!


                                                                                                          Das Rohrauerhaus am Pyhrgasgatterl

                                                                                                          Hinter dem Haus erhebt sich der Große Pyhrgas (2.244 m) als Hausberg. Die Linzer Naturfreunde servieren hier einen richtig guten Eintopf. Das scheint sich rumgesprochen zu haben: Die Hütte ist gut besucht! An einem Sonntag bei so einem Wetter ist das jetzt aber auch nicht wirklich ungewöhnlich. Die scheinen aber alle anders hier raufgekommen zu sein. Denn auf meinem Aufstiegsweg habe ich niemanden getroffen.
                                                                                                          Weiter geht es die Versorgungsstraße auf Schotter abwärts. Da rollt der volle Bauch von ganz alleine runter! 😉


                                                                                                          Abstieg in Richtung Spital am Pyhrn

                                                                                                          Neben dem Fallbach geht hinunter zur Bosruckhütte (1.036 m). Die gehört der Sektion Spital am Pyhrn des ÖAV. Auch diese Hütte ist bewirtschaftet. Und richtig voll! Das ist jetzt schon nicht mehr schön! Ich versuche auf den Bildern den Betrieb mal etwas auszugrenzen.


                                                                                                          Der Bosruck über der Bosruckhütte

                                                                                                          Wo dieser Publikumsverkehr herkommt wird mir allerdings schnell nach dem Stempel holen klar: Nur wenige Meter unterhalb der Busruckhütte liegt ein Parkplatz der mit dem Auto angefahren werden darf. Und der ist mal sowas von voll, da macht man sich kein Bild! Die umliegenden Wiesen sind zugeparkt und die ganze Straße weiter runter auch. Tja, da hat mich die Zivilisation etwas überrumpelt! Ich tiegere die Straße runter. Links kommen ein paar Leute einen Steig hoch. Die kommen von der Dr.-Vogelgesang-Klamm. Das hört sich so an, als wäre das was für mich! Aber die Leute winken ab: Der Weg da unten sei so schmal und heute so voll, dass man sich gut überlegen sollte, ob man sich das abwärts antun will. Schade! Also weiter.
                                                                                                          Meist an der Straße, aber auch mal auf Waldwegen, geht es hinunter nach Grünau und weiter nach Spital am Pyhrn. Als ich im Ort stehe wird mir klar, dass ich es versäumt habe, die Klamm in der anderen Richtung zu gehen. Sch...! Jetzt gehe ich da aber nicht mehr rauf!


                                                                                                          Die Stiftskirche in Spital am Pyhrn

                                                                                                          Spital ist gar nicht so groß. Ich ziehe durch den Ort aber alle Restaurants haben geschlossen. Also kein Mittagessen. Dann mache ich das später irgendwo. Der Nordalpenweg zieht etwas von der Hauptstraße weg durch kleine Nebenstraßen und auch mal etwas ins Grüne.


                                                                                                          Wanderweg am Dorfrand von Spital am Pyhrn

                                                                                                          Der Bosruck ist der Hausberg von Spital. Er gehört noch zu den Ennstaler Alpen. Die Berge rechts/westlich von mir gehören schon zum Toten Gebirge. Damit wechsle ich nun also auch die Gebirgsgruppe.
                                                                                                          Spital wird verlassen und der Weg etwas phantasielos an der Passstraße entlanggeführt. Vor dem Schotterwerk kann man aber wieder auf Wanderwege wechseln. Und die sind erstaunlich schön, so direkt am Rande der zivilisatorischen Infrastruktur dieses Tals.


                                                                                                          Auf dem Weg zur Wurzeralmbahn

                                                                                                          Der Weg führt mich zur Talstation der Wurzeralmbahn. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit für eine Mittagspause gefunden. Es ist auch schon 15 Uhr. In manchem Restaurant würde man jetzt auch schon gar nichts mehr kriegen. Und hier unten an der Bahn gibt es ebenfalls nix. Und sich auf den Parkplatz zu setzen und zu vespern ist jetzt nicht so mein Ding. Ich habe heute nun doch schon einige Kilometer und auch Höhenmeter in den Beinen und daher entscheide ich mich für die Warmduschervariante des Aufstiegs.


                                                                                                          Beim Aufstieg schummle ich heute ein bisschen

                                                                                                          Raz-Faz bin ich oben. Die Bahn schießt da seit der Renovierung mit über 35 Km/h den Berg rauf. Oben erwartet mich wie vermutet einiges an Touristenverkehr. Skilifte zeigen, dass hier auch im Winter einiges los sein wird. Damit wurde vermutlich die Renovierung der Bahn finanziert. Mit Einzelfahrten von Sommerbesuchern ist das in der Regel eher schwierig.
                                                                                                          Ich steige hinunter zum Linzer Haus (1.371 m). Das liegt sehr schön an einem kleinen See. Obwohl das Haus recht groß ist und im nahen Einzugsbereich der Bahn haben die sich ihren Hüttencharakter erhalten. Und die Hüttenwirte sind ausgesprochen nett und aufgeschlossen. Von Hütten mit viel Publikumsverkehr kenne ich das leider anders. Da merkt man mal, was ein guter Hüttenwirt ausmacht! Also großes Lob an dieser Stelle!


                                                                                                          Der Speichersee beim Linzer Haus

                                                                                                          Bis zur nächsten Hütte, der Zellerhütte, schaffe ich es heute nicht mehr. Das sind noch über 4 h und etliche Höhenmeter. Also checke ich hier ein, esse was und drehe dann noch ein Runde um den See.


                                                                                                          Die Rote Wand über der Wurzeralm

                                                                                                          Das ist der Traum von einer Almlandschaft hier oben! Ich verstehe langsam, warum die Leute hier in Massen rauffahren. Im Talgrund liegt ein kleiner See, die Wiesen werden beweidet, die Lifte sind sehr unauffällig und vor allem nicht zu massenhaft. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser!


                                                                                                          Warscheneck und Toter Mann - Meine Ziele für morgen

                                                                                                          Über diese beiden Gipfel geht es morgen weiter. Zum Warscheneck (2.388 m) sind es etwas über 1.000 Höhenmeter und ca. 3 h 30 – sagt der Wegweiser. Eindeutig zu viel für Heute. Und dann hätte ich vor allem auch nicht so viel Zeit, diese schöne Alm hier zu genießen.


                                                                                                          Der Stubwieswipfel

                                                                                                          Am Abfluss des Sees schwirrt es in der Luft. Da tummelt sich so einiges, was fliegen kann. Insekten mögen Wasser halt auch sehr gerne. Da ist eine Libellenart dabei, die habe ich noch nicht gesehen: In Hell- und Dunkel-Blau gestreift.


                                                                                                          Eine hellblaue Libelle am See

                                                                                                          Irgendwann habe ich die Runde fertig und bin wieder bei der Hütte. Die Tagesgäste sind jetzt alle weg. Die letzte Bahn fährt demnächst. So wird es etwas ruhiger.
                                                                                                          Der Wetterbericht für die nächsten Tage gefällt mir gar nicht! Es soll sehr wechselhaft werden. Bei dem Blick aus dem Fenster kann ich mir das gerade überhaupt nicht vorstellen.


                                                                                                          Spiegelungen im See beim Linzer Haus

                                                                                                          Morgen soll es mittags Gewitter und abends Regen geben. Da sollte ich morgen früh raus. Denn vom Warscheneck bis zur nächsten Hütte sind es auch noch ein paar Meter. Ein Hüttenabstieg am Tag drauf im Regen ist kein Beinbruch. Aber eine Gipfeltour würde ich nur sehr ungerne im Regen machen. So verschwinde ich heute beizeiten im Bett. Ich will ja morgen was von der Tour haben! Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 09.10.2022, 11:01.

                                                                                                          Kommentar


                                                                                                          • Wafer

                                                                                                            Administrator
                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                            • 10020
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Heimreise

                                                                                                            Montag, 4. Juli 2022

                                                                                                            Als ich morgens aufwache und einen Blick zum Fenster raus werfe schüttet es aus Kübeln. Davon hat der Wetterbericht gestern nichts gewusst. Auch jetzt behauptet er, es wäre strahlender Sonnenschein. So ist das mit dem Bergwetter: Nie exakt vorhersehbar. Ich lasse mir Zeit und drehe mich nochmal rum. Aber auch eine Stunde später wird es einfach nicht besser. Zwischenzeitlich hat sich auch der Wetterbericht dazu durchgerungen den ganzen Tag als verregnet zu brandmarken. So wird das auf jeden Fall nix mit dem Warscheneck. Das größte Problem ist aber: Es soll die nächsten Tage so bleiben.
                                                                                                            Da gibt es eigentlich nur eins: Abbrechen und bei gutem Wetter wiederkommen!
                                                                                                            Gesagt, getan! In aller Ruhe gehe ich frühstücken und suche mir eine Zugverbindung nach Hause heraus. Wenn ich die nächste Bahn ins Tal nehme, kriege ich einen der seltenen Busse, die zum Bahnhof fahren. Von dort könnte ich bereits wenige Minuten später die Heimreise mit der Bahn fortsetzen. Das hört sich nach einem Plan an!


                                                                                                            Auch der Abstieg erfolgt mit der Bahn

                                                                                                            Während ich schnell frühstücke stellt mir die Hüttenwirtin eine Gästekarte aus. Mit der kostet die Fahrt mit der Wurzeralmbahn nichts. Und auch der Bus zum Bahnhof ist gratis. So buche ich auf dem Handy ein Bahnticket für die Heimfahrt, packe meine Sachen und steige hinauf zur Bahnstation. Als hätten die auf mich gewartet fahren sie gleich los, als ich eingestiegen bin.


                                                                                                            Die Bahn ist zwar entgegenkommend, das Wetter aber nicht

                                                                                                            Mit 5-mal umsteigen bin ich abends zuhause. Obwohl ich nicht mehr über Wien fahren muss sind die Fahrzeiten immer noch sehr lang. Erst nach knapp 9 Stunden fahre ich bei uns in den Bahnhof ein. Ohne Verspätung oder verpasste Züge. Geht doch! Jetzt kommt der schwierigste Teil: Warten bis das Wetter wieder stabil gut ist!

                                                                                                            Kommentar


                                                                                                            • Wafer

                                                                                                              Administrator
                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                              • 10020
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Epilog 2. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg


                                                                                                              Jetzt bin ich schon über 450 Km auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg unterwegs. Hierbei fallen allerdings alle Varianten und Zustiege, die ich gegangen bin. Wenn man den Nordalpenweg ab Rust am Neusiedler See bis zum Linzerhaus nimmt, sind es gute 325 Km. Und der Start bei Rust war der initiale Teil des Nordalpenweges. Die Wienvariante kam später erst hinzu. Wo es alternative Varianten gibt habe ich bei diesem Track die alpinere Variante gewählt. Als der Nordalpenweg entwickelt wurde, war das die Routenführung und die einfacheren Varianten kamen in der Regel erst später dazu.
                                                                                                              Immer mehr stellt sich der Nordalpenweg als sehr abwechslungsreicher Weitwanderweg heraus. Bei meiner ersten Etappe war ich eher in den flacheren Regionen Österreichs unterwegs. Es ging bis maximal 1.000 Höhenmeter. Dort gab es im Bereich Burgenland sehr ebene Etappen die mit zunehmender Nähe zum Semmering welliger wurden. Der Wienerwald hat dann schon gezeigt, dass es interessante Anstiege und Aussichten gibt.
                                                                                                              Auf meiner 2. Etappe ging es bis 2.500 Höhenmeter hinauf. Teilweise schon sehr alpin. Wo es anspruchsvollere Wege gab, da gab es aber auch bisher meistens eine Alternative. Damit ist der Weg sowohl für ambitionierte Sportler als auch für ausdauernde Wanderer eine interessante Sache. Was man aber auf keinen Fall unterschätzen sollte sind die Höhenmeter die auf alle Fälle regelmäßig in beiden Richtungen zu bewältigen sind. Pro Kilometer Strecke geht es im Schnitt bisher ca. 50 Meter rauf und runter! Pro Tag sind das knappe 1.000 Höhenmeter rauf und runter. Das sollte man nicht unterschätzen. Das geht sicher nicht ganz ohne Vorbereitung. Wer diese Fitness aber mitbringt erlebt eine sehr variierende Bergwelt in verschiedenen Regionen.
                                                                                                              Unabdingbar ist auch eine gewisse Sensibilität für das Wetter und die Bereitschaft aufgrund äußerer Bedingungen die Tour auch mal zu variieren oder zu unterbrechen. Wer das alles mitbringt wird auf diesem Weitwanderweg sehr viel Spaß haben und viel Abwechslung erleben.
                                                                                                              Die Höhepunkte auf dieser Tour sind dicht gesetzt. Diese zeichnen sich aber nicht immer durch Superlative aus sondern können auch mal ganz einfacher Natur sein. Auch wird nicht grundsätzlich jeder Gipfel am Weg in die Tour eingebaut. Wer hier Bedarfe sieht, der sollte zusätzliche Tage einplanen. Der Reiz einer solchen Weitwanderung liegt nicht bei der Sammlung von weltbekannten Highlights, sondern eher im Kennenlernen verschiedener Regionen und ihrer Kulturen. Das bedingt aber eben auch so manche Etappe, die auch mal im Tal entlang geht, nicht immer auf optimalen Wanderwegen entlang führt oder eben wenige Höhepunkte bereithält. Dafür wird man in der Regel auf der nächsten Etappe mit völlig neuen Eindrücken und wechselnden Landschaften belohnt.
                                                                                                              Auf diesem Weg gibt es eine sehr hohe Hüttendichte. Ich habe fast jeden Tag mehrere Almen gefunden, auf denen ich etwas essen oder trinken konnte und ich hatte meistens mehrere Hütten zur Auswahl, die sich als Tagesziel angeboten haben. Dies erfordert aber einen recht offenen Umgang mit der Planung. Wer in Gruppen reist, der sollte langfristig vorher seine Unterkünfte buchen. Wer alleine unterwegs ist, der kann bei diesem Thema etwas laxer unterwegs sein. Damit ergeben sich aber auch Freiheitsgrade bei der täglichen Variation der Wanderstrecken.
                                                                                                              Maximale Flexibilität hat derjenige Hüttenwanderer, der bereit ist auch mal in einfachsten Unterkünften zu übernachten, im Notfall auch mal einen Bus oder ein Taxi in den nächsten Ort zu nehmen oder auch mal bereit ist, für eine Übernachtung ein paar Euro mehr zu bezahlen. Selbst in der Hochsaison bin ich so auch ohne Reservierungen gut unterwegs gewesen. Ab und zu habe ich mal am Wochenende reserviert. Meist habe ich im Nachhinein festgestellt, dass das meistens aber nicht notwendig gewesen wäre. Ich habe einige Wanderer getroffen, die trotzdem ein Zelt oder zumindest ein Tarp mitgetragen haben. Meiner Meinung nach ist das auf dieser Tour aber nicht notwendig!
                                                                                                              Wer sich auf so eine Weitwanderung einlässt, der wird schnell feststellen, dass er erstaunliche Entfernungen zurücklegt! Wer zwei Orte durch eine Wanderung zu Fuß verbunden hat, die An- und Abreise bei Etappen organisiert hat, der weiß um die Lage und die Besonderheiten der Region. Man bekommt ein Gespür dafür, wie verschiedene Regionen zusammenhängen und wie sich ihre Kultur in Essen, Sprache oder Verhalten niederschlägt und damit bei der Wanderung verändert. Das sind Erfahrungen, die bei reinen Tagestouren kaum gemacht werden können.
                                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                                              Kommentar


                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                Administrator
                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                • 10020
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                Prolog 3. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg - Anreise
                                                                                                                Es hat nicht lange gedauert, bis ich wieder los bin. Da kam noch sowas wie die Abifeier meiner Tochter und ein familiärer Geburtstag dazu. Aber als das rum war und es mit dem Wetter dann längerfristig wieder etwas besser wurde, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ich bin ganz angefressen von dem Nordalpenweg! Irgendwie kenne ich das von meinen Weitwanderungen nach Spanien oder auf dem E1: Wen es einmal gepackt hat, der denkt an nix anderes mehr! Das hat schon ein gewisses Suchtpotential! Die Anreise gestaltet sich wieder genauso lang wie die letzte Heimreise: Über München, Salzburg und Linz geht es recht schnell. Dann folgt eine Lokalbahn, die ist etwas langsamer. Spital am Pyhrn gibt sich wieder recht zugeknöpft: Ich finde keine Unterkunft. So wird es ein Hotel in Windischgarsten, in das ich nachmittags nach einer langen Reise einchecke. Entgegen der Wettervoraussage ist es bedeckt. Aber ab morgen soll es wieder sonnig werden. Ich drehe noch eine Runde durch den Ort, esse etwas zu Abend und bereite mich dann auf das Fortsetzen der Tour vor: Ich gehe früh ins Bett und schmökere noch etwas in den Reiseführern, die ich mitschleppe.

                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                  #57
                                                                                                                  26. Tag: Dr. Vogelgesang-Klamm und Aufstieg zum Linzer Haus

                                                                                                                  Dienstag, 12. Juli 2022
                                                                                                                  Strecke: 13 Km
                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 225 m
                                                                                                                  Gehzeit: 4 h 45

                                                                                                                  Gesamtstrecke: 480 Km
                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 23.825 m, ↓ 21.850 m
                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 156 h

                                                                                                                  Nach einem Standardfrühstück bezahle ich. Ich muss zwar die Kurtaxe bezahlen bekomme aber keine Gästekarte, mit der man verbilligt Taxi, Bus und Bahn fahren kann. Man sei nicht in der Lage mir so ein Teil auszudrucken. Ich solle ins Tourismusbüro gehen. Na prima! Die machen erst in 2 Stunden auf. Also ziehe ich erstmal ohne Gästekarte los.
                                                                                                                  Das Wetter ist auch nicht wie versprochen: Es regnet leicht und es sieht auch nicht so aus, als wolle es gleich aufhören. Also: Planänderung! Ich fahre nicht mit der Bahn auf die Wurzeralm und wandere zur Zellerhütte. Ich werde die verpasste Klamm nachholen und in Ruhe zum Linzerhaus aufsteigen. Vielleicht drehe ich oben noch eine Runde. Aber ich werde nicht über das Warscheneck zur Zellerhütte wandern.
                                                                                                                  Ich bestelle ein Taxi, das mich nach Grünau hinaufbring. Von dort kommt man am besten zur Dr.-Vogelgesang-Klamm. Der Fahrer akzeptiert die Quittung der Kurtaxe als Gästekarte. So kostet das Taxi nur einen Einheitspreis von 7 € pro Fahrt.


                                                                                                                  Der Aufstieg zum Einstieg der Dr.-Vogelgesang-Klamm

                                                                                                                  Von Grünau geht es am Fallbach entlang aufwärts. Von oben werde ich immer noch geleichmäßig nass. Aber in einer Klamm gibt es ja eh immer die Gischt ... Irgendwie werde ich mir das schon schönreden!
                                                                                                                  An der Kasse habe ich mit dem Nachweis, dass ich die Ortstaxe bezahlt habe ebenfalls Glück. Mit der Kassiererin ratsche ich fast 20 Minuten. In der Zeit kommt kein Mensch. Sie rechnet auch nicht wirklich mit vielen Gästen bei diesem Wetter.


                                                                                                                  Ein- und Aufstieg aus der Klamm

                                                                                                                  Ich mache mich mal auf den Weg. Es geht noch etwas durch den Wald hinauf und im Folgenden wird der Weg fast nur noch auf Holzplanken geführt. Ich bin also auf dem Holzweg unterwegs! Bei dem Wetter ist das eine sehr rutschige Angelegenheit! Vorsichtig taste ich mich vorwärts. Viele Stufen – ebenfalls aus Holz – führen hinauf und die Schlucht hinter. Das ist eine schöne, wilde Schlucht! Der Weg ist viel Liebe an die Wand geklebt und teilweise sehr eng! Bei viel Betrieb ist hier Gegenverkehr nicht so prickelnd. Gut, dass ich das letzte Mal hier nicht abgestiegen bin!


                                                                                                                  Aufstieg durch die feuchte Klamm

                                                                                                                  Überraschend schnell bin ich wieder an der Straße. Darauf habe ich jetzt aber auch keine Lust. Dann gehe ich das gleiche eben nochmal abwärts. Ein Weg in der anderen Richtung gegangen ist eh meist wie ein neuer Weg!


                                                                                                                  Die Klamm abwärts gegangen

                                                                                                                  Klar, dass mir an einer der Engstellen eine Gruppe Holländer entgegenkommt. Ich lasse alle vorbei. Das dauert etwas. Die eiern teilweise mit sehr leichtem Schuhwerk auf dem glatten Holz hier rauf und halten sich mehr am Geländer fest als dass sie frei laufen.
                                                                                                                  Im weiteren Abstieg habe ich die Klamm wieder für mich alleine.


                                                                                                                  Wildwasser unter nassem Holz

                                                                                                                  Die Klamm gefällt mir richtig gut! Und ich habe viel Zeit sie mir anzusehen. Ruck-Zuck stehe ich wieder in Grünau. Es regnet immer noch. Es wird aber langsam heller! :-)
                                                                                                                  Ich bestelle wieder das schon bekannte Taxi, da muss ich nicht wieder mit der Rechnung argumentieren. Das bringt mich zur Wurzeralmbahn hinüber. Zwischenzeitlich hört es auch auf zu regnen.
                                                                                                                  An der Wurzeralmbahn klappt das mit der Ortstaxe nicht. Der Kassiere meint, ich solle doch mal mit dem Fremdenverkehrsbüro sprechen. Das tue ich auch. Dort wird mir offenbart, dass der Unterkunftsbetrieb für die Phyrn-Priel-Card zusätzlich zur Ortstaxe noch etwas zahlen muss, um seinen Gästen die Annehmlichkeiten der Pyhrn-Priel-Card zukommen lassen zu können. Da war meine Unterkunft also nicht zu dämlich mir die Karte auszustellen, sondern zu geizig!
                                                                                                                  Nun, das Wetter macht sich langsam und das letzte Mal bin ich ja auch gefahren. Da kann ich eigentlich auch über den Wanderweg hinauflaufen.


                                                                                                                  Der Aufstiegsweg und die Bahn sind entlang der Skipiste geführt

                                                                                                                  Es geht entlang der Piste nach oben. Das ist jetzt keine echte Herausforderung aber man wird warm! Und verlaufen kann man sich auch nicht: Der Weg hält sich dicht an der Bahnlinie fest.


                                                                                                                  Ganz schön Verkehr hier

                                                                                                                  Wie es aussieht fahren die hier alle 20 Minuten. Nach einer Stunde bin ich oben. Ging erstaunlich schnell! Gemütlich lasse ich es zum mir schon gut bekannten Linzerhaus hinunterlaufen. Hier werde ich auf herzlichste begrüßt. Die Wirte können sich noch gut an mich erinnern und freuen sich, dass ich die Tour so schnell wieder aufgenommen habe.
                                                                                                                  Ich checke ein und mache mich ohne Gepäck nochmal auf den Weg. Ich will noch hinauf zur Stubwiesalm und evtl. hinüber zur Dümlerhütte. Der erste Teil ist etwas sumpfig, da führt der Weg über Holzbohlen. Am Hang rechts über mir liegt das Naturfreundehaus.


                                                                                                                  Der Stubwieswipfel mit dem Naturfreundehaus auf der Wurzeralm

                                                                                                                  So langsam wird der Himmel wieder dunkler. Aber noch ist es trocken. An einer Alm biege ich ab und steige hinauf in Richtung Stubwiesalm. Und kaum bin ich oben, da wird es auch schon wieder feuchter – von oben! Zunächst nieselt es nur – wie heute Vormittag. Aber dann kommt es recht dicke. Also kehre ich um. So will ich nicht zur Dümlerhütte. Ich steige wieder aber und an der Wurzeralm regnet es nicht. Hängt wohl am Hang fest und kommt nicht drüber.


                                                                                                                  Abstieg von der Stubwiesalm

                                                                                                                  Unten an der Wurzeralm komme ich an einer der bewirtschafteten Almhäuser vorbei. Da sitzen 2 davor. Wir kommen ins Gespräch und ich werde auf ein Bier eingeladen. Die Alm ist innen top in Schuss, Solar auf dem Dach und eine moderne Toilette im Anbau. Aus dem einen Bier werden mehrere und so komme ich erst recht spät wieder zum Linzerhaus zurück.


                                                                                                                  Eine der bewirtschafteten Almen auf der Wurzeralm

                                                                                                                  War trotz des Wetters ein schöner Tag, heute! Und morgen soll es sonnig werden, da waren sich alle einig. Zum Glück auch die Wetterberichte. Dann wird es hoffentlich auch so sein. Nach einem guten Abendessen liege ich auch recht schnell im Bett. Also bis Morgen!
                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 30.10.2022, 07:16.

                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                  • blauloke

                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                    • 22.08.2008
                                                                                                                    • 9204
                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                    #58
                                                                                                                    Schön dass du weiter schreibst, freue mich auf den weiteren Verlauf deiner Wanderung.
                                                                                                                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      27. Tag: Linzerhaus - Warscheneck - Vorderstoder


                                                                                                                      Mittwoch, 13. Juli 2022
                                                                                                                      Strecke: 17 Km
                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.700 m
                                                                                                                      Gehzeit: 7 h

                                                                                                                      Gesamtstrecke: 497 Km
                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 24.950 m, ↓ 23.550 m
                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 163 h

                                                                                                                      Endlich ist das Wetter so, wie ich es mir gewünscht habe: Strahlender Sonnenschein! Es besteht kein Zweifel: Heute wird der Warscheneck erstiegen. Der Abschied von dieser Hütte auf dieser tollen Alm fällt mir etwas schwer! Hier habe ich mich wieder richtig wohl gefühlt.
                                                                                                                      Nach einem guten Frühstück ziehe ich los. Ich halte mich ganz artig an den Nordalpenweg, der mich die Fahrstraße der Hütte hinaufführt nur um mich dann eine andere Fahrstraße wieder zu der Sesselbahn hinunter zu führen.


                                                                                                                      Start am Speichersee auf der Wurzeralm

                                                                                                                      Da hätte ich auch direkt am See bleiben können und an ihm entlang die schönen Wege genießen können. Aber wir sind ja ordentlich! Die Anlagen sind hier noch recht überschaubar – sowohl von der Anzahl als auch von der Größe her. Irgendwo habe ich allerdings gelesen, dass die Frauenkarsesselbahn gegen eine neue ausgetauscht werden soll.


                                                                                                                      Die Frauenkarsesselbahn vor dem Toten Mann

                                                                                                                      Nix gegen Frauen: Aber die Männerrolle gefällt mir auf dem Bild besser! Das ist schon ein imposanter Bergrücken. Direkt davor liegt der kleine Brunnsteinsee. Ich sage es vielleicht besser gleich: Ich muss für den heutigen Tag ganz schön viele Bilder aussortieren – ich habe hier eine Unmenge an Bildern gemacht.
                                                                                                                      Ein paar Meter weiter werden die Wege kleiner und ich verlasse das Skigebiet. Es geht leicht aufwärts auf den Toten Mann zu. Hinter ein paar Felsen taucht ein kleiner See auf.


                                                                                                                      Der Brunnsteiner See taucht vor mir auf

                                                                                                                      Der kleine, fast kreisrunde See ist erst ganz spät zu sehen. Er liegt da versteckt in seiner Senke – einfach schön. Und dahinter zieht der Weg dann richtig an – es geht im Zick-Zack aufwärts. Und das in der Sonne. Da komme ich schnell auf Betriebstemperatur. Die letzten Bäume werden immer kleiner und die Latschen übernehmen wieder die Mehrheit.


                                                                                                                      Ich sehe den Brunnsteiner See zunehmend von oben

                                                                                                                      Mit zunehmender Höhe tauchen auch die mir schon bekannten Berge im Süden auf. Die Wurzeralm liegt da unter mir wie auf einer Modeleisenbahn.


                                                                                                                      Die Wurzeralm kommt wieder in Sicht

                                                                                                                      Der Weg zieht etwas nach rechts auf die Rote Wand zu. Der Nordalpenweg führt mich bei besten Bedingungen hinauf auf den Sattel zwischen der Roten Wand und dem Toten Mann.


                                                                                                                      Großartige Aussichten am Seeleithensattel

                                                                                                                      Kaum zu glauben, dass ich gestern wegen schlechtem Wetter nicht gestartet bin! Am Horizont erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten, das blau wird dabei immer blasser, bis es in den Himmel übergeht der wiederum immer dunkler wird. Einfach grandios!
                                                                                                                      Zunächst geht es noch ein Stück steil aufwärts bis sich der Weg dann gnädig zeigt und etwas flacher wird. Zeit für endlose Blicke ...


                                                                                                                      Auf dem Weg zum Toten Mann

                                                                                                                      Beim Blick nach vorne erkenne ich, dass der Tote Mann etwas rechts umgangen wird und der Weg auf den nächsten Höhenrücken zuhält. Da steilt der Weg dann nochmal ganz anständig auf.


                                                                                                                      Das Warscheneck liegt vor mir

                                                                                                                      Es wird gut warm da rauf! Ist auch schon später Vormittag und der Planet brennt heute ungestört vom Himmel. Da will man erst tolles Wetter und wenn man es dann hat ...


                                                                                                                      Die Eindrücke werden immer alpiner

                                                                                                                      Auf dem Höhenrücken teilt sich der Weg: Der eine führt wieder hinunter zur Zellerhütte und der andere die letzten Meter hinauf auf’s Warscheneck (2.388 m). Eigentlich führt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin gar nicht auf das Warscheneck. Aber das sind nur noch wenige Höhenmeter. Und der Gipfel zeigt schon von hier, dass sich diese paar Meter lohnen werden!


                                                                                                                      Auf dem Weg zum Warscheneck ...

                                                                                                                      Also nehme ich die zusätzlichen Höhenmeter in Kauf und ziehe hinauf auf den Gipfel.


                                                                                                                      ... werden die Wege wieder flacher

                                                                                                                      Mit dem Warscheneck ist ein Aussichtsgipfel erster Güteklasse erreicht. Ein Glück, dass ich das nicht bei den ersten beiden Anläufen bei schlechtem Wetter gemacht habe! Da hätte ich schwer was versäumt.


                                                                                                                      Am Gipfelkreuz des Warschenecks

                                                                                                                      Ich packe meine Sachen hin und genieße diesen Gipfel. Gute 1.000 Höhenmeter liegen zwischen der Wurzeralm und diesem Gipfel. Über der Alm kann ich die Bahnstation erkennen und den Bosruck und das Pyhrgasgatterl und die ganzen Berge, durch die ich davor gewandert bin. Wenn man zu jedem Gipfel durch eine Ersteigung eine persönliche Beziehung aufgebaut hat, dann erkennt man die gleich wieder und kann mit so einer Aussicht gleich viel mehr anfangen.


                                                                                                                      Die Wurzeralm, die mir so gut gefällt

                                                                                                                      In der anderen Richtung gibt es grandiose Einblicke ins tote Gebirge. Das Warscheneck gehört zwar auch schon zu diesem Gebirgsstock aber hier war ich noch nicht. Gegenüber, am Hohen Priel war ich vor vielen Jahren schon mal mit einer DAV-Wandergruppe. Teile der damaligen Tour werde ich jetzt wieder begehen. Das wird spannend. Mal sehen, was ich wiedererkennen kann.


                                                                                                                      Das Tote Gebirge erwandere ich in den nächsten Tagen

                                                                                                                      Ich setze mich hin und packe die Vesperdose aus. Und da dauert es nicht lange und ich bekomme Besuch.


                                                                                                                      Ich bin nicht alleine auf dem Warscheneck

                                                                                                                      Diese Flugakrobaten sind tolle Flieger. Aber heute ist es sehr ruhig und kaum Leute am Gipfel. Da kommen sie auch zu Fuß nahe herangehoppelt.
                                                                                                                      Nach über einer Stunde breche ich wieder auf. Zunächst geht es auf dem gleichen Weg wieder abwärts. Ich biege nach Norden ab – der Weg heißt ja schließlich auch ‚Nordalpenweg‘ und es geht über einen Höhenrücken gleichmäßig abwärts. Rechts von mir kann ich die Dümlerhütte liegen sehen. Da hatte ich mir gestern überlegt evtl. hinzuwandern. Von meinem nächsten Zwischenziel, der Zellerhütte, sehe ich zunächst nichts.


                                                                                                                      Auf dem Weg zur Zellerhütte

                                                                                                                      Ein kleiner Weg schlängelt sich durch die Latschen und Felsen – einfach schön zu gehen! Vor allem mit dem motivierenden Ausblick genau geradeaus!
                                                                                                                      Die Latschen werden immer dichter und größer und gehen wieder in Bäume über. Zunehmend schneller verliert der Weg an Höhe. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell man abwärts unterwegs ist. Viel zu schnell bin ich an der Zellerhütte. Die liegt da einfach wie gemalt! Die bunten Sonnenschirme und die Panoramaterrasse laden zur nächsten Pause ein.


                                                                                                                      Die Zellerhütte mit Panorama der Extraklasse

                                                                                                                      Hier gibt es Krautwickel – total lecker! Ich überlege, ob ich nicht doch schon hier übernachten soll. Aber irgendwie ist es noch zu früh zum aufhören für heute. Also gehe ich den Abstieg noch an.
                                                                                                                      Im Zick-Zack führt der Pfad zackig abwärts. Das geht ganz schön in die Knie! Da die Bäume immer höher und dichter werden ist es mit dem permanenten Panorama nix mehr. Aber ab und zu kann man noch einen Blick auf die grandiose Kulisse werfen.


                                                                                                                      Die Berge hinter Hinterstoder verschwinden wieder

                                                                                                                      Der Weg ins Tal nach Vorderstoder zieht sich. Das sind schon noch einige Meter. Aber damit es nicht zu langweilig wird hat sich da jemand kreativ betätigt.


                                                                                                                      Kreative Schnitzkunst am Weg

                                                                                                                      Ständig hängt irgendwas Geschnitztes am Weg. Das sind wirklich gute Ideen dabei! Auf einem Höhenzug zieht sich der Weg in Richtung Vorderstoder. Mit Wanderweg ist hier leider nicht mehr viel los. Meist bin ich hier leider auf Forstwegen unterwegs. Bis ich von dem Höhenrücken abbiege und die letzten Meter durch den Wald absteige. Im Tal liegen die ersten Häuser von Vorderstoder (810 m) vor mir.


                                                                                                                      Die ersten Häuser von Vorderstoder kommen in Sicht

                                                                                                                      Damit ist der Ort aber noch nicht erreicht. Zwischen den Höfen und Häusern geht es weiter abwärts. Leider jetzt auch entlang einer kleinen Straße. An einem gut besuchten Parkplatz hat sich der Künstler dann nochmal voll ausgetobt!


                                                                                                                      Da ist einer schwer kreativ

                                                                                                                      Als ich auf der Straße den Wald verlasse führt mich der E4 Alpin auf einem schönen Wiesenweg hinunter zum Loigisbach und wieder hinauf nach Vorderstoder. Da merke ich, dass es für heute absolut reicht! Für den zweiten Tag einer Tour war das schon wieder absolut ausreichend – wenn nicht schon wieder zu viel. Eine Unterkunft ist zum Glück schnell gefunden. Mit Sauna! Das ist jetzt genau das, was die malträtierten Muskeln und Gelenke brauchen können. Da ist sogar ein Pool ... also langweilig wird mir hier nicht! Und das Essen ist auch sehr gut!
                                                                                                                      Das war ein absoluter Supertag! So wünscht man sich das immer: bestes Wetter, super schöne Wanderwege, großartige Gipfel und Panoramaausblicke der Extraklasse. Was will man mehr? Ich bin mal gespannt was die nächsten Tage hier im Toten Gebirge noch so bereithalten. Das wird sicher superschön, denn das Wetter soll so bleiben und einen Teil der Gegend kenne ich ja schon.
                                                                                                                      Ich genieße den Rest von dem Tag mal alleine und wir lesen uns morgen wieder - Bis Morgen also!
                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2022, 16:59.

                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                        #60
                                                                                                                        28. Tag: Vorderstoder – Hinterstoder - Prielschutzhaus


                                                                                                                        Donnerstag, 14. Juli 2022
                                                                                                                        Strecke: 17 Km
                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 425 m
                                                                                                                        Gehzeit: 5 h 15

                                                                                                                        Gesamtstrecke: 514 Km
                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 25.975 m, ↓ 23.975 m
                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 168 h 15

                                                                                                                        Der Tag beginnt mit Sonnenschein und einem guten Frühstück. In Vorderstoder geht es ein kurzes Stück die Straße entlang bis ich über einen kleinen Pfad zum Loigisbach hinunter gehe. Alles etwas sumpfig hier! Da passt es gut, dass es auf einer kleinen Nebenstraße weitergeht, die mich an einigen Höfen vorbeiführt. Nördlich von mir bekomme ich mein Tagesziel präsentiert: Der Große Priel grüßt herüber, der mit 2.515 m höchste Berg hier im Toten Gebirge.


                                                                                                                        Wandern oberhalb von Vorderstoder

                                                                                                                        Über Wiesen und durch Wälder führt mich der E4 Alpin an den Nordhängen oberhalb des Stodertales gen Westen. Meist verbunden mit schönen Aussichten. Die Sonne ist heute schon recht aktiv und es ist entsprechend warm. Da rettet sich wer kann in den Schatten.


                                                                                                                        Es ist heute Vormittag schon recht warm

                                                                                                                        Es geht etwas abwärts zu einem Hof in einem kleinen Seitental und wieder hinauf. Zum Glück meist im Wald. Aber nicht immer. Und wo ich auf Wiesen komme habe ich einen tollen Ausblick. Schön hier!


                                                                                                                        Mitterstoder liegt im Tal vor mir

                                                                                                                        Die Ortschaften sind hier noch recht überschaubar. Und wurden vor allem von den Bausünden der Betongesellschaft verschont. Liegt halt etwas abseits, das Stodertal. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, wenn es nach dem Willen der Liftgesellschaft geht. Da ist aber noch nichts im Bau.
                                                                                                                        Ich nähere mich Mitterstoder und komme über Talwiesen nach Hinterstoder (591 m). Hier war es das dann mit der Abgeschiedenheit. Am Ortseingang liegt ein großer Parkplatz und dort wird eine neue Gondelbahn gebaut. Das wird genau so ein Betonklotz, von denen es hier im Tal noch nicht viele gibt. Schade!
                                                                                                                        In einem Café mache ich eine kleine Pause. So groß ist Hinterstoder nicht. Da ist man schnell wieder raus aus dem Ort.


                                                                                                                        Die Steyr wird in Hinterstoder überquert

                                                                                                                        Über Wiesen- und Waldwege geht es das Tal hinter. Der Nordalpenweg zieht oberhalb des Schiederweihers im Wald entlang ins Tal der Krummen Steyr. Ein Teil des Weges ist gesperrt. Man soll doch bitte auf den breiten Versorgungsstraßen wandern. Das sagt mir jetzt weniger zu. Ich bleibe auf den kleinen Pfaden.


                                                                                                                        Wanderweg oberhalb vom Schiederweiher

                                                                                                                        Da ist auch ersichtlich, warum der Weg gesperrt wurde: Da sind ein paar Muren den Hang hinuntergerutscht und haben ein paar Steine auf dem Weg hinterlassen. Da sind aber schon einige drüber gegangen – der Weg ist schon wieder etwas ausgetreten. Die Versorgungsstraße läuft direkt unterhalb vorbei. Erstaunlich, dass die nicht gleich mitgesperrt wurde.
                                                                                                                        Kurz drauf muss ich dann aber auch wieder auf die Schotterstraße zum Polsterstüberl.


                                                                                                                        Auf dem Weg zum Polserstüberl

                                                                                                                        Das Polsterstüberl liegt in den ca. 100 Jahre alten Wirtschafts- und Stallgebäude des Polstergutes von der Herzog von Württembergischen Forstverwaltung in mitten der Bergwelt. Ich lasse mich zu einer Mittagspause nieder. Das Gut ist gut besucht. Und die Küche ist recht gut. Als Pausenanimation wird mir die Vorbereitung für eine Bergrettung geboten.


                                                                                                                        Start zu einem Hubschraubereinsatz ...

                                                                                                                        Oben in den Bergen muss jemand verunglückt sein und die Bergrettung bereitet hier eine Rettung an der langen Leine vor. Dabei hängt der Retter an einer Leine unter dem Helikopter.


                                                                                                                        ... und Abflug

                                                                                                                        Bevor der Heli mit dem Verletzten zurückkommt breche ich mal lieber auf. Das will ich nicht unbedingt sehen. Der Nordalpenweg führt mich das Tal weiter hinter, immer auf die imposanten Berge zu.


                                                                                                                        Es geht das Tal der Krummen Steyr hinter

                                                                                                                        Im Wald gewinnt der Weg dann ganz langsam an Höhe. Bevor ich zur Materialseilbahn vom Prielschutzhaus komme biegt ein kleiner Wanderweg rechts ab. Den nehme ich. Bis zum Prielschutzhaus fehlen mir aber noch ca. 800 Höhenmeter. Das mag zwar nicht mehr weit sein aber das werden noch anstrengende 2 Stunden!


                                                                                                                        Der Aufstieg zum Prielschutzhaus beginnt

                                                                                                                        Relativ gleichmäßig steigt der Weg nun an. Vielleicht hätte ich noch länger Mittagspause machen sollen? Die Sonne steht über mir und zeigt mir, was sie kann: Es wird gut warm da hinauf! Zum Glück gibt es unterwegs Abkühlung!


                                                                                                                        Ein Wasserfall am Austiegsweg

                                                                                                                        Rechts von mir im Steilhang kann ich die Materialseilbahn sehen. Wäre ich nur schon oben! Laut Karte soll hier noch Wald sein, aber rund um den Weg ist der Weg stehen die Bäume schon nicht mehr so dicht. Und kleiner werden sie auch. So kann ich zunehmend wieder mehr von den Bergen der Umgebung sehen.


                                                                                                                        Das Warscheneck kommt hinter dem Skigebiet hervor

                                                                                                                        Da hinten war ich gestern oben. So ein toller Gipfel liegt heute nicht am Weg.
                                                                                                                        Unterwegs treffe ich eine ältere Frau. Sicher so um die 80. Die hat ihr geruhsames Tempo drauf und steigt immer noch zu solchen Hütten auf. Respekt!
                                                                                                                        So langsam nähert sich der Weg der Seilbahn. Kurz nachdem der Weg die Bahn gekreuzt hat, werde ich oben sein. Der Weg windet sich jetzt zunehmend auch mal über Wiesen immer noch stetig den Hang hinauf.


                                                                                                                        Der Wald wird etwas lichter

                                                                                                                        Dann endlich kommt die Hütte in Sicht. Über ihr stehen die Wahrzeichen des Toten Gebirges: Die Spitzmauer und der Große Priel.


                                                                                                                        Das Prielschutzhaus vor dem Großen Priel

                                                                                                                        Das waren zwar heute wieder nur 17 Km aber die nächste Hütte ist für heute deutlich zu weit weg. Also werde ich heute Nacht hier auf dem Prielschutzhaus (1.420 m) bleiben. Ich beziehe ein Lager und wasche die durchgeschwitzten Sachen durch. Auf dem Geländert der Terrasse trocknen die schnell wieder. Ich sitze daneben und schaue mir die tolle Bergwelt an.


                                                                                                                        Terrassenblick vom Prielschutzhaus

                                                                                                                        Hinter der Hütte geht es ähnlich steil weiter hinauf zu den krassen Gipfelgestallten der Gebirgsgruppe. Einfach schön hier! Auf der Terrasse so einer Hütte einen Nachmittag zu verplempern ist keine wirkliche Aufgabe!


                                                                                                                        Und so geht es morgen weiter

                                                                                                                        Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon senkt sich die Sonne und verschwindet hinter der Klinserscharte.


                                                                                                                        Die letzten Sonnenstrahlen auf der Spitzmauer

                                                                                                                        Auch der Abend vergeht recht schnell. Die Hütte ist gut voll. Das bin ich schon nicht mehr gewöhnt. Da merkt man halt, dass ich hier in einer bekannteren Gegend unterwegs bin. Und die bringen hier immerhin ca. 180 Personen im Notfall unter. Die Hütten werden also auch größer.
                                                                                                                        Pünktlich zur Hüttenruhe liege ich im Bett. Erstaunlich schnell bin ich eingeschlafen. Bis mir mitten in der Nacht irgendjemand mit seiner Lampe im Gesicht rumfunselt. Es dauert etwas bis ich den Übertäter identifiziert habe: Es ist der Vollmond, der zum Fenster herein mir genau ins Gesicht scheint. Es ist 2 Uhr in der Nacht. Ich kann jetzt eh nicht mehr so schnell einschlafen. Also stehe ich auf und schleiche mich aus der Hütte. Da hätte ich mir gar nicht so viel Mühe geben müssen: In der Küche wird immer noch gefeiert.
                                                                                                                        Auf der Terrasse lasse ich mich nieder und genieße die laue Vollmondnacht. Ich versuche ein paar Eindrücke einzufangen aber dafür habe ich nicht die richtige Kamera dabei.


                                                                                                                        Nächtlicher Blick auf Spitzmauer und Großen Priel

                                                                                                                        Gegen 3 Uhr liege ich dann endlich wieder im Bett und kann gut weiterschlafen. So ein nächtlicher Spaziergang hat doch auch was sehr Entspannendes!
                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 15.11.2022, 10:19.

                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                        • OutofSaigon
                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 14.03.2014
                                                                                                                          • 480
                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                          #61
                                                                                                                          Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.

                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            29. Tag: Prielschutzhaus - Pühringerhütte


                                                                                                                            Freitag, 15. Juli 2022
                                                                                                                            Strecke: 11 Km
                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 600 m
                                                                                                                            Gehzeit: 5 h 30

                                                                                                                            Gesamtstrecke: 525 Km
                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 26.800 m, ↓ 24.575 m
                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 173 h 45

                                                                                                                            Ich komme heute Morgen etwas schwer in die Gänge. Meine nächtliche Runde hängt mir noch etwas nach. So nehme ich mir viel Zeit für das Frühstück. Das Wetter ist aktuell noch nicht so berauschend: Die Hütte hängt in den Wolken. Man sieht nicht wirklich viel. Und weit will ich heute eigentlich auch nicht. Heute ist nochmal ein kürzerer Tag geplant. Es soll bis zum Elmsee mit der kleinen Pühringerhütte gehen. So ist es schon deutlich nach 9 Uhr als ich endlich loslaufe.


                                                                                                                            Der Tag beginnt etwas vernebelt am Prielschutzhaus

                                                                                                                            Zunächst über Wiesen geht es aufwärts. Der Großteil der Meute ist auf einem anderen Weg unterwegs: Die meisten wollen auf den Großen Priel oder zu den Klettersteigen. So bin ich überraschend schnell wieder alleine unterwegs. Damit hatte ich nach der vollen Hütte schon nicht mehr zu rechnen gewagt.
                                                                                                                            Die letzten Bäume bleiben zurück und auch die Latschen, die normalerweise danach folgen, liegen schnell hinter mir. Je höher ich komme, desto karger wird die Vegetation.


                                                                                                                            Auf kleinen Wegen geht es aufwärts

                                                                                                                            Hier liegen sogar noch Schneefelder. Und das obwohl das Tal eine südliche Lage hat und ich hier noch nicht wirklich hoch bin. Erstaunlich! Langsam lichtet sich der Nebel oder die Wolken heben sich. Ich sehe zunehmend wieder weiter. An der Abzweigung zum Klettersteig auf die Spitzmauer reißt es dann über mir auf.


                                                                                                                            Die Spitzmauer überragt das Denkmal für Peter H. – wer auch immer das war

                                                                                                                            Das sind sehr imposante Wände um mich herum! Und darunter liegt viel Geröll. Das scheinen sehr brüchige Wände zu sein, denn irgendwo muss das Geröll ja auch herkommen. Ab und zu kann sich dazwischen noch etwas Grün halten. Viel ist es aber nicht.


                                                                                                                            Auf dem Weg um Temlbergsattel

                                                                                                                            Je höher ich komme desto weniger wird Grün wird es und die Schneefelder werden auch größer. Sieht aus wie andernorts über 3.000 Höhenmeter. Hier bin ich aber noch deutlich unter 2.000 Höhenmeter!


                                                                                                                            Es wird ersichtlich, wo das Tote Gebirge seinen Namen herhat

                                                                                                                            Durch das Karstgestein der Gebirgsgruppe fließt das Regenwasser schnell nach unten ab und steht für die lokale Vegetation nicht mehr zur Verfügung. Zudem scheinen die Felswände hier sehr brüchig zu sein. Wo sich etwas Erde sammeln kann, da liegt auch schnell wieder Geröll drauf. So sind die letzten grünen Inseln eher am Hang als im Talgrund zu finden.


                                                                                                                            Die Wolken ziehen sich hinter die Spitzmauer zurück

                                                                                                                            Aber da, wo es an einer geschützten Stelle mal etwas Grün gibt, da herrscht reges Treiben.


                                                                                                                            In einer Senke tummeln sich Gämsen

                                                                                                                            Das sind ja eigentlich Fluchttiere. Aber hier stehen die ruhig da und beobachten mich. Von Flucht keine Spur! Entweder gehen hier nur sehr wenige oder die haben sich an die Wanderwege gewöhnt.
                                                                                                                            Es geht immer weiter aufwärts. Wenn man mal einen Sattel erreicht hat, dann taucht dahinter gleich der nächste auf. Ich hatte eigentlich gehofft schon oben zu sein.


                                                                                                                            Der Temlberg präsentiert sich ganz friedlich

                                                                                                                            Über die Geröllhalden geht es rechts vom Temlberg hinauf in Richtung Temlbergsattel. Kaum zu glauben, dass der gerade mal ein paar Meter über der 2.000er-Marke liegt.


                                                                                                                            Karstgestein - Der Grund für die Trockenheit hier oben

                                                                                                                            Das Kalk- und Karbonatgestein wird hier durch den Regen ausgewaschen. Sicher spielen auch chemische Vorgänge eine Rolle. Daraus entsteht dann dieses typische Karstgestein. Da muss man höllisch aufpassen, dass man da nicht in eines dieser Löcher tritt. Die sind recht scharfkantig und bilden Stolperfallen. Weiter unten im Gestein bilden sich auch viele Höhlen, wie ich später noch feststellen werde. Einen Teil dieser Wanderung kenne ich schon: Ich war hier schonmal vor 25 Jahren. Damals bin ich mit einer AV-Gruppe über die Loserhütte, das Appelhaus und die Pühringerhütte hier heraufgekommen. Damals wollten wir auf den Großen Priel und mussten wegen einem Gewitter kurz vor dem Gipfel umdrehen. Wir sind damals über die Welser Hütte abgestiegen.


                                                                                                                            Am Temlbergsattel

                                                                                                                            Mit dem Temlbergsattel (2.070 m) habe ich endlich den höchsten Punkt für heute erreicht. Trotz der geringen Höhe wächst hier so gut wie nichts. Ich stehe hier auf der größten Hochkarstfläche Mitteleuropas. Egal in welche Richtung man blick: Man sieht kaum was Grünes.
                                                                                                                            Der Weg ist hier mit recht viel Farbe markiert. Verständlich, denn ich glaube bei schlechter Sicht ist hier die Navigation nicht ganz so einfach. Der Nordalpenweg führt mich leicht abwärts in westliche Richtung.


                                                                                                                            Das Tote Gebirge kommt recht tot daher

                                                                                                                            Ein wenig später komme ich an eine Installation, die zum „Fest der Regionen“ 1997 hier aufgebaut wurde: Das Karstbett Himmelrose. In ganz Österreich sollen 50 Betten aufgebaut worden sein. 4 davon stehen heute noch hier herum.


                                                                                                                            Kunst am Berg

                                                                                                                            Da kann man jetzt durchaus geteilter Meinung sein. An anderer Stelle sollen die schon wieder abgebaut worden sein. Erstaunlicherweise habe ich die auf Google Earth nicht gefunden.
                                                                                                                            Über schlechte Markierungen kann ich mich hier auf jeden Fall nicht beschweren: Viel Farbe auf den Felsen und an Abzweigungen stehen immer Wegweiser.


                                                                                                                            Gut markierte Wanderwege

                                                                                                                            Hier bin ich vor 25 Jahren in Richtung Fleischbanksattel abgebogen. Viel hat sich an der Landschaft hier in der Zwischenzeit nicht verändert!
                                                                                                                            Leicht abwärts folge ich dem Weg weiter. Leider zieht es immer mehr zu. Hoffentlich werde ich heute wenigstens nicht noch nass!


                                                                                                                            Der Rotgschirr ist Wolkenumzogen

                                                                                                                            Was ich recht erstaunlich finde: An manchen Stellen scheint das Wasser doch nicht sofort abzufließen. An solchen Stellen sammelt sich etwas Erde und es sprießt Grün. Die sind hier oben aber sehr gut versteckt und selten.


                                                                                                                            Grüne Oasen für das Auge

                                                                                                                            Immer wenn einem über längere Zeit die grüne Farbe fehlt, merkt man erst, was man mit ihr verbindet.
                                                                                                                            Es geht jetzt wieder aufwärts auf den Rotkogelsattel (2.000 m) zu. Der hat einen markanten Punkt: Ein Felsblock steht dort am höchsten Punkt des Sattels. Durch das blockige Gestein geht es genau auf diesen Felsblock zu.


                                                                                                                            Am Rotkogelsattel

                                                                                                                            Ab hier gibt es dann wieder etwas mehr Vegetation. Ganz begeistert halte ich mit der Kamera drauf, wo ich normalerweise dran vorbei gehe.


                                                                                                                            In geschützten Ecken blüht es trotz der Wasserarmut

                                                                                                                            Der Blick geht ab dem Sattel über die weite Hochebene des Toten Gebirges. Hier ist es aber nicht mehr ganz so karg wie oben am Temlbergsattel. Es tauchen Latschen auf und auch das eine oder andere Stück Wiese.


                                                                                                                            Dort geht es jetzt hinunter

                                                                                                                            Der Weg führt mich rechts runter zu der Wiese, die sich um den Bergrücken des Elm herumzieht. Der Elm ist der Hausberg der Pühringerhütte, meinem heutigen Ziel. Es ist also nicht mehr weit.


                                                                                                                            Blick über den Röllsattel bis zum Traunstein

                                                                                                                            Beim Abstieg habe ich in nördliche Richtung einen tollen Blick. Hinter dem Toten Gebirge kommt zunächst eine niedrigere Region. Durch das Almtal mussten wir seinerzeit die Tour abbrechen und außen herum wieder zu unseren Autos kommen. Das war etwas umständlich. Wer mit Öffentlichen anreist, den kann es in der Richtung nicht so hart treffen.


                                                                                                                            Wandern durch karstige Berge

                                                                                                                            Hier wird mir nochmal gezeigt, wie Karst geht: Tiefe Löcher – teilweise noch mit Schnee, Hohlwege, kleine Löcher mitten im Fels, ... ist schon eine tolle Landschaft! Wer hier in so ein Loch fällt dürfte aber nur schwer gefunden werden.
                                                                                                                            Am Fuß des Elms angekommen stehe ich auf einem Band aus grüner Wiese, das mich entlang der Felsen zur Geiernestquelle führt. Ein erfrischender Name! Noch erfrischender ist der Blick auf dem Elmsee mit meinem heutigen Tagesziel: Der Pühringerhütte (1.638 m). Eine tolle, recht kleine Hütte etwas oberhalb des Sees. Ich bin zwar nicht angemeldet, aber es gibt noch ein Lager.


                                                                                                                            Die Pühringerhütte am Elmsee ist erreicht

                                                                                                                            Hier muss sich irgendwie eine wasserdichte Schicht gebildet haben, sonst würde es den See so nicht geben. Eine richtige, grüne Oase.
                                                                                                                            11 Km waren heute jetzt nicht so wirklich viel. Ich bin schon recht früh am Nachmittag an der Hütte. Hier gefällt es mir aber. Ich weiß noch, dass mir die nächste Hütte, das Albert-Appel-Haus, die heute noch erreichbar wäre, vor 25 Jahren nicht so gut gefallen hat. Daher bleibe ich für heute Nacht hier.
                                                                                                                            Die Hütte ist so klein, dass im Gang die Getränke gezapft werden und der Kuchen steht. Mir gefallen solche kleinen Hütten. Viel Komfort gibt es hier nicht. Aber der ist auch auf Berghütten nicht notwendig.
                                                                                                                            Ich drehe am Nachmittag noch ein Runde um den kleinen See. Wenn mir klar gewesen wäre, dass das Wetter hält, wäre der Große Priel vielleicht auch eine Option gewesen. Dazu ist es aber jetzt zu spät. Als ich an der Abzweigung stand, sah das Wetter gerade nicht so gut aus. Vielleicht komme ich ja noch ein drittes Mal in diese Gegend – mal sehen.
                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 19.11.2022, 10:48.

                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                            • blauloke

                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                              • 22.08.2008
                                                                                                                              • 9204
                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                              #63
                                                                                                                              Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
                                                                                                                              Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.


                                                                                                                              Frühstücksplatz​

                                                                                                                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                              • Wandernomade
                                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                                • 16.07.2021
                                                                                                                                • 32
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                Hallo Wafer,
                                                                                                                                als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
                                                                                                                                dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
                                                                                                                                Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
                                                                                                                                Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
                                                                                                                                L.G.
                                                                                                                                Hans
                                                                                                                                p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.

                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.
                                                                                                                                  Hallo OutOfSaigon.

                                                                                                                                  Schön, dass du immer noch mitliest!

                                                                                                                                  Wie du vermutlich schon gelesen hast war ich vor vielen Jahren auch schon mal hier. Bei dir ist es nur noch 20 Jahre länger her. Ich habe aus der Zeit auch nur noch sehr wenige brauchbare Bilder. Ein erneutes Herkommen hat sich auf alle Fälle gelohnt! Durch die hohe Hüttendichte in diesem Gebiet kann man hier kürzere und längere Touren machen. Zeigt aber, dass die Gegend viel besucht wird. Obwohl ich außer auf den Hütten nicht wirklich viele Wanderer getroffen habe.

                                                                                                                                  Viele Grüße

                                                                                                                                  Wafer


                                                                                                                                  Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
                                                                                                                                  Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.
                                                                                                                                  Hallo Blauloke.

                                                                                                                                  Schau an! Ich hatte deinen Bericht damals zwar gelesen, aber die waren mir auf deinen Bildern nicht aufgefallen. Oder ich habe sie schon wieder vergessen. 🤔 Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!

                                                                                                                                  Gruß Wafer


                                                                                                                                  Zitat von Wandernomade Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Hallo Wafer,
                                                                                                                                  als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
                                                                                                                                  dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
                                                                                                                                  Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
                                                                                                                                  Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
                                                                                                                                  L.G.
                                                                                                                                  Hans
                                                                                                                                  p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.
                                                                                                                                  Hallo Wandernomade.

                                                                                                                                  Ich bedanke mich für das Lob! Liest man immer wieder gerne! Bei soviel Lob wird man ja schon ganz rot! Es freut mich natürlich, dass dir mein Bericht gefällt! Bei so einer grandiosen Gegend aber schöne Bilder zu machen ist eigentlich keine Kunst: Da gibt es so viel zu sehen!
                                                                                                                                  Eine offenherzige Dame mit gewagtem Dekolleté vor der Zellerhütte war allerdings nicht dabei. Bist du denn sicher, dass die aus Holz war?
                                                                                                                                  Vielen Dank für deine lieben Grüße und Wünsche. Ich hoffe, ich werde irgendwann mal am Bodensee ankommen und auch weitere solche tolle Wege gehen können. Mal sehen wie lange die Arthroseknie da mitspielen.

                                                                                                                                  Viele Grüße

                                                                                                                                  Wafer
                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 26.11.2022, 14:42.

                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                    #66
                                                                                                                                    30. Tag: Pühringerhütte - Loserhütte


                                                                                                                                    Samstag, 16. Juli 2022
                                                                                                                                    Strecke: 20 Km
                                                                                                                                    Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 900 m
                                                                                                                                    Gehzeit: 7 h 45

                                                                                                                                    Gesamtstrecke: 545 Km
                                                                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 27.650 m, ↓ 25.475 m
                                                                                                                                    Gesamtgehzeit: 181 h 30

                                                                                                                                    Das war eine sehr ruhige Nacht! Keinerlei zivilisationsbedingte Geräusche kamen zum offenen Fenster herein. Herrlich! Nach dem Frühstück bin ich 7 Uhr 45 schon fast der Letzte, der die Hütte verlässt. Schnell verstreuen sich die wenigen Wanderer. Schon am See unten bin ich wieder alleine unterwegs.


                                                                                                                                    Start an der Pühringerhütte am wunderschönen Elmsee

                                                                                                                                    Auf Wiesenwegen geht es am See entlang und drüben dann wieder etwas hinauf. Das ermöglicht einen schönen Blick zurück auf die Hütte von heute Nacht.


                                                                                                                                    Die Pühringerhütte vor dem Rotgschirr

                                                                                                                                    Die Hütte hat keine Materialseilbahn oder Zufahrtsstrasse. Alles muss mit dem Helikopter gebracht werden. Und das Brennholz kommt aus der näheren und ferneren Umgebung. An einem Holzlagerplatz fand ich den Spruch: „Mach dem Wirt a Freid und nimm a Scheid!“. Leider bin ich in der falschen Richtung unterwegs.
                                                                                                                                    Durch lichte Lerchenwälder geht es weiter aufwärts. Tolle Wege hier! Und auch hier gibt es wieder sehr markige Namen! So komme ich an einen Sattel, der sich „Emil’s Tränenhügel“ nennt.


                                                                                                                                    Traumhafte Wege am Elmsee

                                                                                                                                    Hinter dem Tränenhügel geht es dann hinunter zur Elmgrube, eine Ansammlung von kleinen Hütten. In einer wohnt wohl gerade jemand. Das ist hier aber schon ab vom Schuss! Kein Handyempfang, kein Zufahrtsweg, ...
                                                                                                                                    Erstaunlich grün geht es wieder aufwärts. Die ganz karge Region liegt wohl hinter mir. Ich lasse mir etwas Zeit – ist einfach schön hier! Und schon werde ich überholt. Wo kommen jetzt die zwei her? Auf der Hütte waren die nicht! Ich werde die zwei aber heute noch ein paarmal sehen.


                                                                                                                                    Aufstieg zum Abblasbühel

                                                                                                                                    Obwohl ich hier oben am Abblasbühel (1.850 m) wieder knapp unter der 2.000er-Marke bin ist heute alles grün. Sogar das Wollgras wächst hier neben dem Wanderweg, das normalerweise in moorigen Regionen zuhause ist.


                                                                                                                                    Das wasserliebende Wollgras habe ich hier nicht erwartet

                                                                                                                                    Auf großartigen Wanderwegen geht es über die Wiesen. Die karstigen Felsregionen um mich herum haben meist ein paar Dunkle Tupfer aus Latschen. Das hebt den sehr hellen Fels besonders hervor. Fast könnte man meinen, da läge überall noch Schnee.


                                                                                                                                    Wiesenwandern im Toten Gebirge

                                                                                                                                    Leicht auf und ab geht es auf Wiesen um die Felsen herum. Verlaufen ist hier eigentlich kaum möglich: Man hat sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, das auszuschließen.


                                                                                                                                    Wegweisung der deutlichen Art

                                                                                                                                    In der nächsten Senke liegt ein kleiner See. Die Gewächse auf den Wiesen sehen schon wieder sehr feuchtigkeitsliebend aus. Ich find erstaunlicherweise weder Zu- noch Abfluss des kleinen Sees. An der Wiesenlacke treffe ich die beiden Wanderer wieder, die mich vorhin überholt haben. Sie nutzen diesen schönen, abseits gelegenen kleinen See für eine Pause.


                                                                                                                                    Pause an der Wiesenlacke

                                                                                                                                    Das hatte ich eigentlich auch vor. Ich gehe mal noch ein paar Meter und habe diese tolle Aussicht.


                                                                                                                                    Die unterschiedlichen Gesichter des Toten Gebirges

                                                                                                                                    Am Abhang des Hinteren Bruderkogels ist es recht grün. Das grüne Band zieht sich am Rand der Hochebene entlang und darauf wird der Wanderweg geführt. Sehr abwechslungsreich zu gehen. Tendenziell geht es jetzt ja auch eher etwas abwärts in Richtung Albert-Appel-Haus. Je tiefer ich komme desto mehr Latschen gibt es auch wieder.


                                                                                                                                    Nachwuchssicherung

                                                                                                                                    Mich wundert eigentlich, dass es hier so grün ist! Das Gestein dazwischen ist wieder dieses Karstgestein mit den Rissen und Rillen, an denen das Regenwasser eigentlich gut abfließen kann. Und man muss vor allem aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. So manches Loch, auch mitten auf dem Weg, tut sich da auf.


                                                                                                                                    Widerkarkogel wird rechts umgangen

                                                                                                                                    Ich erwarte eigentlich demnächst mal mein Mittagsziel im nächsten Tal liegen zu sehen. Aber immer wieder muss ich noch um eine Ecke rum oder über einen kleinen Sattel drüber. Linker Hand steht markant der Redende Stein – wieder so ein markiger Name. Danach geht es eigentlich nur noch abwärts.


                                                                                                                                    Der Redende Stein mit der Hochebene um den Rinnerkogel im Hintergrund

                                                                                                                                    Die Hochebene im Hintergrund sieht wieder so aus, als läge da noch Schnee, so hell ist dort das Gestein.
                                                                                                                                    Hier auf den Wiesen lohnt sich anscheinend die Viehwirtschaft wieder: Es stehe überall Rinder herum. An der Abzweigung zum Henarsee stehen sie direkt auf dem Weg.


                                                                                                                                    Wird da beraten, ob die mich vorbei lassen?

                                                                                                                                    Die Senke mit dem Albert-Appel-Haus liegt jetzt vor mir. Ich kann die Hütte aber noch nicht sehen. Hier wächst ein lichter Wald. Leicht gewellt zieht sich der Weg zwischen den Hügeln hindurch. Und schon hat die Flora wieder gewechselt. Hier stehen ganz andere Blumen also oben auf der Karsthochfläche.


                                                                                                                                    Bergblumen aus dem Toten Gebirge

                                                                                                                                    Das ist eine ganz tolle Alm. Überall stehen kleine Hüttchen zwischen den Hügeln verteilt und der Weg führt von einer zur anderen.


                                                                                                                                    Das Hüttenmoos ist erreicht

                                                                                                                                    Und dann taucht hinter dem nächsten Felsen das Albert-Appel-Haus (1.638 m) endlich auf! Komisch, auf dem Stempel steht eine ganz andere Höhe als am Haus und in der Karte.
                                                                                                                                    Viel ist hier nicht los. Und das obwohl sich hier etliche Wanderwege treffen. Neben dem E4 Alpin und dem Nordalpenweg führt hier noch die Via Alpina vorbei sowie noch kleinere Wanderwege. Vor der Hütte sitze 2 Damen und ratschen. Die lassen sich durch meine Ankunft auch nicht stören. Als niemand kommt um eine Bestellung auf zu nehmen, frage ich bei den beiden Damen ob hier Selbsbedienung sei oder ob jemand kommen würde. Da erhebt sich die eine von beiden und meint, hier sei schon mit Bedienung aber sie hätten halt auch mal Mittagspause. Da hätten sie ja was sagen können.


                                                                                                                                    Das Albert-Appel-Haus ist erreicht

                                                                                                                                    Als Mittagessen gibt es nur eine Suppe oder Jausen. Es würde sich bei den wenigen Leute kaum lohnen groß zu kochen. Welch ein Unterschied zu den letzten Hütten! Wie vor 25 Jahren fühle ich mich hier nicht recht wohl. Obwohl das eigentlich eine schöne Hütte in toller Lage ist.
                                                                                                                                    So fällt die Pause nicht sehr lang aus. Ich habe ja Vesper dabei. Da kommt sicher noch eine schöne Ecke zum Pausieren. Über die Henaralm geht es zunächst weiter abwärts.


                                                                                                                                    Die Henaralm

                                                                                                                                    Erstaunlich, wie viele kleine Hüttchen hier rumstehen. Wofür hat man die früher gebraucht? So viel Vieh wird hier auch nicht oben stehen. Die Wiesen sind immer noch mit Felsen durchsetzt. Da gibt es sicher fruchtbarere Regionen.
                                                                                                                                    Im Vergleich zu gestern hat sich das Wetter gut entwickelt: Meist blauer Himmel mit ein paar Wolken. Und schon wird es warm. Gut, dass es jetzt etwas durch Wälder geht!


                                                                                                                                    Beschauliches Wandern im Toten Gebirge

                                                                                                                                    Bei manchen hört bei Schlangen die Beschaulichkeit ja auf. Wenn man ihnen etwas aus dem Weg geht und nicht reizt stören sie mich eigentlich recht wenig. Man sollte vielleicht nicht gerade mit nackten Beinen versuchen sie zu einem Fotoshooting zu bewegen. Könnte schief gehen! Ich halte das für eine Otternart und lasse sie mal ruhig ihres Weges ziehen.
                                                                                                                                    Der Weg führt mich weiter abwärts durch den lichten Wald. Von oben komme ich an die Augstwiesenalm.


                                                                                                                                    Die idyllische Augstwiesenalm

                                                                                                                                    Wieder ein ganzes Dorf am leichten Hang. Leider ist nirgends jemand da. Hier hätte ich gerne Pause gemacht. Gemütlich lasse ich es den Hang hinunterlaufen. Der Nordalpenweg führt mich über sonnige Wiesen.


                                                                                                                                    Farbiges am Wegesrand des E4 Alpin bzw. Nordalpenweges

                                                                                                                                    Ich bin hier wieder weit und breit alleine unterwegs. Unten in der Senke gibt es ein paar fruchtbarere Wiesen. Oben drüber geht der nächste Karstberg los: Unten noch mit Latschen bestanden und oben helles Karstgestein. Auf der Wiese liegen ein paar Kühe und machen Mittagspause.


                                                                                                                                    Gechilltes Leben auf der Augstwiesenalm

                                                                                                                                    Hier bin ich weit ab von jeglicher Hektik!
                                                                                                                                    Der E4 Alpin führt mich mitten durch die Kuhherde. Die lassen sich durch mich aber nicht stören.
                                                                                                                                    Hier in der Senke habe ich mit 1.330 m den niedrigsten Punkt für heute erreicht. Zur Loserhütte, meinem Ziel für heute, muss ich wieder etwas hinauf. Der Weg folgt der Senke nach Süden und führt mich zwischen Felsen hindurch zur nächsten Wiese. Das Tal entlang weht ein angenehmer Wind. Da kommt man wenigstens nicht gleich ins Schwitzen.


                                                                                                                                    Im Aufstieg zum Hochklapfsattel

                                                                                                                                    Am Hochklapfsattel (1.498 m) ist es dann mit der Beschaulichkeit vorbei: Der E4 Alpin macht seinem Namen alle Ehre und biegt hier auf den Karl-Stöber-Steig ab. Zunächst zieht der Steig recht harmlos den Hang hinauf und führt mich von unten an die Felsen heran, die über mir den Abschluss des Karsthochplateaus bilden.


                                                                                                                                    Der harmlose Beginn des Karl-Stöger-Steiges

                                                                                                                                    Der Steig ist recht schmal aber gut markiert. So richtig viele scheinen hier nicht zu gehen. Dabei führt er wunderschön oberhalb des Tales entlang, in das der Weg, von dem ich am letzten Sattel abgezweigt bin, hinunterführt.


                                                                                                                                    Fruchtbare Ecken gibt es auch im Toten Gebirge

                                                                                                                                    Der Hang wird immer steiler und felsiger. Oberhalb eines Abbruchs geht es weiter nach Süden. Als ich um eine Ecke komme werde ich dann für diesen tollen Weg auch noch belohnt.


                                                                                                                                    Traumausblick auf den Altausseer See

                                                                                                                                    Der Blick ist einfach der Traum! Ein Tal, wie aus dem Werbeprospekt. Ich bin mir sicher, dass mit solchen Bildern für diese Region geworben wird. Und so geht das eine ganze Weile. Ich muss echt aufpassen, dass ich zumindest noch ein Auge auf dem Weg habe. Denn so breit ist der hier nicht. Und da geht es zackig abwärts. Hier sollte man schon trittsicher und schwindelfrei sein!


                                                                                                                                    Unerwartetes am Wegesrand

                                                                                                                                    An der nächsten Ecke werde ich kalt angeblasen. Ich stehe vor einer Höhle aus der ein recht kräftiger Wind weht. Und der ist recht kalt. Er kommt also vermutlich von tief unten aus dem Berg. Hier sollte man nassgeschwitzt nicht gerade stehenbleiben. Das ist eine der vielen Höhlen, die das Wasser über die Jahrtausende aus dem Gestein gewaschen hat.
                                                                                                                                    Einige Stellen sind hier mit einem Drahtseil gesichert. Es gibt auch ein paar Eisenkrampen im Fels als Stufen. Hier bin ich vor 25 Jahren mit einer Gruppe mit Kindern ab 14 Jahren entlang. Die waren zum Glück alle bergerprobt. Hier kann man sicher nicht mit allen Kindern entlang.
                                                                                                                                    Der Steig wendet sich irgendwann vom Tal weg und zieht eine Spalte hinter und hinauf auf das Plateau der Bäuningalm.


                                                                                                                                    Ankunft im Skigebiet am Loser

                                                                                                                                    Von dem Skigebiet ist zum Glück nicht allzu viel zu sehen. Hier wurde noch nicht viel planiert. Der Weg führt mich auf 2 ältere Skilifte zu. Dahinter stoße ich auf einen anderen Weg und plötzlich herrscht hier Hochbetrieb. Leicht unterhalb von mir kann ich die Loseralm liegen sehen. Bis dorthin führt eine Mautstraße. Die sorgt für den regen Betrieb. Ich folge der Meute zu der ‚Alm‘. Diese ist dann ein recht großes Ausflugslokal neben einem großen Parkplatz. Hier verlaufen auch Pisten im Winter. Das ist klar zu erkennen. Eine moderne Sesselbahn führt hinauf zum Hochanger. So sehr ich sowas im Winter mag, so sehr hasse ich das im Sommer. Die alten Schlepplifte waren recht unauffällig. Die moderne Sesselbahn ist es wahrlich nicht mehr!
                                                                                                                                    So lasse ich es recht zügig zur Loserhütte (1.498 m) hinunterlaufen. Diese steht neben einer der älteren Anlagen, ist aber auch mit dem Auto erreichbar. So hat sich die Loserhütte auch zu einem recht großen Ausflugsbetrieb entwickelt. Aber sie haben noch Lager, Duschen und eine sehr gute Küche.


                                                                                                                                    Abendstimmung auf der Terrasse der Loserhütte

                                                                                                                                    Mit einem grandiosen Talblick genieße ich den Abend auf der Terrasse. Mich wundert es nicht, dass die Hütte so gut besucht ist! Der Großteil der Gäste bricht aber nach dem Essen auf und es wird ruhiger.
                                                                                                                                    Das war heute ein absoluter Spitzentag! Sehr abwechslungsreich, tolles Wetter, beste Wege mit grandioser Aussicht, ... Das Tote Gebirge hat wirklich was zu bieten! Schade, dass ich morgen diese Region verlasse. Es geht noch durch ein paar Vorberge aber sowas wie heute erwarte ich für morgen nicht. Aber da lasse ich mich mal überraschen, dann sehe ich ja, was kommt!
                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2022, 09:35.

                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      31. Tag: Loserhütte - Hallstatt


                                                                                                                                      Sonntag, 17. Juli 2022
                                                                                                                                      Strecke: 32 Km
                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 925 m, ↓ 1.900 m
                                                                                                                                      Gehzeit: 8 h 15

                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 577 Km
                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 28.575 m, ↓ 27.375 m
                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 189 h 45

                                                                                                                                      Nachts wache ich wiedermal auf. Was ist eigentlich los? Ist das eine Art präsenile Bettflucht? Das häuft sich in letzter Zeit etwas! Wieder leuchtet der Mond zum Fenster rein. Schnell habe ich festgestellt, dass ich zwar aus dem Haus rauskäme aber wenn die Tür zufällt, nicht mehr rein. So schaue ich mir das Tal und die umliegenden Berge aus den zur Verfügung stehenden Fenstern an.


                                                                                                                                      Nächtlicher Blick aus der Loserhütte

                                                                                                                                      Wieder ärgere ich mich, dass ich die lichtstarke Kamera nicht mitschleppe. So muss eben das Handy herhalten. Ich könnte mir so einen Nachthimmel ewig anschauen! Fasziniert mich immer wieder, was hier oben alles zu sehen ist.
                                                                                                                                      Am Frühstückstisch ist nicht weniger zu sehen! Einfach grandios!


                                                                                                                                      Loserhüttenfrühstücksblick

                                                                                                                                      Nach langem Frühstück komme ich endlich in die Gänge. Als Tagesziel habe ich mir Bad Goisern gesteckt. Das geht anständig rauf und runter. Also sollte ich mal langsam los.
                                                                                                                                      Entlang von langweiligen Skipisten geht es abwärts. Irgendwas wird da auch wieder gebaut. Später stelle ich fest, dass hier eine neue Gondelbahn gebaut werden soll. Da werden die alten, unauffälligen Skilifte da oben sicher auch bald gegen potente Sesselbahnen mit verlängerter Trasse ersetzt werden. Wir werden sehen.
                                                                                                                                      Als ich die Skipiste verlasse wird es nicht gerade besser: Ein Forstweg führt mich die Höhe haltend auf den Brombeerkogel (1.320 m) zu. Kurz davor biege ich aber links ab und der Weg wird endlich schöner: Auf einem schönen Waldweg geht es abwärts. Der letzte hat es wohl nicht ganz geschafft ...


                                                                                                                                      Flora und Fauna im Wimmergrabenwald

                                                                                                                                      Recht zügig habe ich die ersten 600 Höhenmeter Abstieg für heute hinter mir. Unten komme ich auf eine Alm in einem Talschluss die da ruhig in der Sonne liegt. Die letzten Reste eines Frühstücksbuffet werden an der Blaa-Alm (890 m) gerade weggeräumt.


                                                                                                                                      Die Blaa-Alm vor dem Pötschenstein

                                                                                                                                      Sieht so aus, als würden die hier recht viel Betrieb erwarten. Ich fülle prophylaktisch schon mal Flüssigkeit nach und ziehe wieder los. Das Wetter sieht so aus als wolle es heute anständig warm werden.
                                                                                                                                      Der E4 Alpin führt mich über die Alm das Tal vollends hinter und dort wieder in den Wald. Nicht ohne vorher nochmal zu zeigen, wo ich heute Morgen herkam.


                                                                                                                                      Der Loser von der Blaa-Alm aus

                                                                                                                                      Im Wald ist es recht angenehm zu wandern. Und der Weg ist gewohnt gut markiert. Etwas älter zwar aber erkennbar!


                                                                                                                                      Der Nordalpenweg trägt hier die Nummer 201

                                                                                                                                      Die Höhenmeter, die ich gerade im Abstieg so freimütig hergegeben habe muss ich nun wieder hinauf. Ich treffe 3 Wanderer, die in etwa mein Tempo haben. Wir gehen ein Stück zusammen. Die Reden aber nicht viel sondern kämpfen mit der Atmung. An der Sandlingalm beichten sie mir dann, dass sie sich durch mein Tempo haben leiten lassen und dass sie eigentlich zu schnell aufgestiegen sind. Da haben die schon fast Glück gehabt: Die Ausseer Sanglingalm eignet sich ideal für eine Pause!


                                                                                                                                      Die Ausseer Sandlingealm vor dem Sandling

                                                                                                                                      Das ist eine Hochalm mit großartigen Aussichten. Die Hütten hier sind auch alle in gutem Zustand und zwei sind aktuell bewohnt. Aber eher Wochenendbewohner als Dauerhafte Einwohner.


                                                                                                                                      Der Loser von der Ausseer Sandlingalm

                                                                                                                                      Die Leute wissen halt auch wo man seine Bleiben am besten hinstellt!
                                                                                                                                      Ich ziehe weiter hinauf zum Tribkogel (1.355 m) und am Hang entlang weiter. Hier auf der Nordseite des Sandling bin ich meist auf Waldwegen unterwegs. Kein Beinbruch, denn der Planet meint es heute besonders gut: Es ist gut warm! Da schadet ab und zu etwas Schatten nix. Zu sehen gibt es trotzdem genug!


                                                                                                                                      Ein Schmetterling genießt die Sonne

                                                                                                                                      Ein Forstweg geleitet mich zur Vorderen Sandlingalm. Auch diese Alm ist mit einem grandiosen Panoramablick ausgestattet.


                                                                                                                                      Die Vordere Sandlingalm mit Blick zum Dachsteinmassiv

                                                                                                                                      Bevor es weiter runter geht biegt eine kleine Steigspur ab und führt mich den Hang hoch. Da muss man schon genau hinsehen, um das als Nordalpenweg zu erkennen. Erstaunlich, wie unterschiedlich groß die Wege sind! Das zeigt mir aber, dass auf diesem Teil deutlich weniger Wanderer unterwegs sind als im Toten Gebirge. Der Großteil der Wanderer wird also nicht auf dem Nordalpenweg unterwegs sein. Die wissen halt nicht, was sie verpassen!


                                                                                                                                      Ein Käfer besucht einen Weißen Enzian

                                                                                                                                      Auf Wiesen- und Waldwegen geht es weiter aufwärts. Recht schnell stehe ich an der Lambacher Hütte (1.432 m) des ÖAV.


                                                                                                                                      Die Lambacher Hütte

                                                                                                                                      Hier hatte ich eigentlich eine Pause eingeplant. Die Hütte ist aber nicht bewirtschaftet. Das scheint eine Selbstversorgerhütte zu sein. Da habe ich im Vorfeld wohl nicht genau hingeschaut. An der Rückseite bei der Nottreppe stehen aber ein paar Getränkekisten und eine Kasse mit Preisliste. Zu moderaten Preisen kann man sich hier selbst versorgen. Feine Sache, so eine Selbstversorgerhütte! So genieße ich die Pause auf der Terrasse der Hütte mit Blick auf die noch vor mir liegenden Alpenregionen.


                                                                                                                                      Auf der Terrasse der Lambacher Hütte

                                                                                                                                      Auf etwas verunstalteten Wegen geht es weiter nach Westen. Zunächst die Höhe haltend aber dann tendenziell abwärts: Der Weg neigt sich in Richtung Bad Goisern.
                                                                                                                                      Als ich um eine Ecke biege liegt die Raschberghütte auf einer Erhebung über mir.


                                                                                                                                      Die Raschberghütte

                                                                                                                                      Die Fahne signalisiert, dass hier gerade jemand auf der Hütte ist. Also steige ich die paar Meter dort hinauf. Unten liegt noch eine Menge Holz mit der Bitte doch beim hochtragen zu helfen. Das mache ich natürlich gerne!
                                                                                                                                      Oben werde ich dann auf das Angenehmste überrascht: Die Hütte ist zwar sehr klein, an Wochenenden aber bewirtschaftet. Und Lager haben sie sogar auch. Aber leider schon ausgebucht. Auf der kleinen Terrasse kann man mit einer überragenden Aussicht Pause machen. Kleine Jausen gibt es auch.


                                                                                                                                      Grandiose Aussichtsterrasse an der Raschberghütte mit Musik

                                                                                                                                      Der Hüttenwirt kommt noch mit seiner Quetschkommode und macht live die passende Musik dazu. Ein Traum! Im Tal kann ich meinen heutigen Zielort Bad Goisern schon liegen sehen. Das ist nicht mehr weit und geht nur noch abwärts. Der Hallstätter See schließt sich im Süden an und dahinter überragt der Dachstein mit seinen knappen 3.000 Metern das Bild nach Süden. Hinter Bad Goisern überragt der Hohe Kalmberg das Geschehen. Kurz: Ein Ort zum Seele baumeln lassen!
                                                                                                                                      Nach über 1 h 30 mache ich mich erst wieder auf den Weg. Kurz unterhalb der Hütte steht eine kleine Unterstandshütte, dort biegt der Wanderweg gleich wieder von der Versorgungsstraße ab. An der nächsten Abzweigung steht ein Wegweiser.


                                                                                                                                      Erste Hinweise auf ein Sportevent

                                                                                                                                      Von einer Salzkammergut Trophy habe ich noch nichts gehört. Komisch, dass die ihre Schilder hier einfach hängen lassen!
                                                                                                                                      Auf meinem Track geht führt der Nordalpenweg noch über die Hütteneckalm. Hier ist er aber entlang eines kleinen Pfades abwärts markiert. Ich folge der Markierung. Ruck-Zuck gehen die Höhenmeter dahin. Auf den nächsten Wiesen stehen wieder Hütten. Und wieder diese absolut grandiose Aussicht!


                                                                                                                                      Aussicht auf der Kriemoosalm

                                                                                                                                      Mal über Wiesen, mal durch Wälder geht es weiter abwärts. Der Weg wird dabei leider immer größer und breiter.


                                                                                                                                      Top gepflegte Almen kurz vor Bad Goisern

                                                                                                                                      Irgendwie wollen die Almbesitzer eben auch zu ihren Häuschen kommen. Irgendwann geht der Weg in Teerstraßen über. Das ist jetzt nicht so schön. An manchen Kehren kann man abkürzen, an anderen nicht. Irgendwann wird die Bebauung so dicht, dass ich wohl in Bad Goisern angekommen bin. Hier herrscht Volksfeststimmung. Irgendwo in der Stadtmitte plärrt ein Lautsprecher. Verstehen kann ich zunächst nichts. Aber je näher ich komme desto deutlicher verstehe ich, dass hier Sportler geehrt werden. In der Stadtmitte ist alles abgesperrt. Radfahrer flitzen vorbei, im Endspurt, denn bei dem großen Zelt ist wohl das Ziel der Salzkammergut Trophy. Das ist ein Mountainbike-Wettkampf mit vielen Teilnehmern und noch mehr Zuschauern. Ich schlage mich durch Seitenstraßen und versuche eine Unterkunft für heute zu finden. Fehlanzeige! Wer rechnet auch mit sowas? Irgendwann sehe ich ein, dass es in Bad Goisern heute mit übernachten wohl nix wird. Da mache ich aus der Not eine Tugend und wandere eben weiter. Blöderweise ist der Tag durch die langen Pausen an der Raschberghütte und der Lambacher Hütte schon recht fortgeschritten. Ich überquere die Traun und halte mich nach Süden.


                                                                                                                                      Bad Goisern ist erreicht – und schon wieder verlassen

                                                                                                                                      Viele Höhenmeter schaffe ich heute nicht mehr. Daher ist die Goiserer Hütte für heute raus. Zunächst an der Straße entlang und später über Wiesen führt mich ein Wegweiser in Richtung Hallstatt. Ab und zu steht eine Nordalpenwegnummer mit dran. Aber meistens wird der Weg als Soleleitungsweg bezeichnet.


                                                                                                                                      Einstieg in den Soleleitungsweg

                                                                                                                                      An den halte ich mich jetzt mal. Der entwickelt sich zu einem wirklich schönen Weg!


                                                                                                                                      Brücke am Soleleitungsweg

                                                                                                                                      Am Wegrand stehen Tafeln, die über die Salzgewinnung und die Geschichte der Region berichten. Ein touristisch ausgebauter Wanderweg.


                                                                                                                                      Markierungen für den Nordalpenweg und den SalzAlpenSteig

                                                                                                                                      Passt zum SalzAlpenSteig, der von Bad Reichenhall nach Hallstatt führt. Sieht ja alles wirklich schön aus aber Übernachtungsmöglichkeiten liegen hier keine am Weg. Und ich bin so langsam wirklich etwas platt!


                                                                                                                                      Unterwegs auf dem Soleleitungsweg

                                                                                                                                      Immer weiter führt mich der Weg nach Süden. Und irgendwann stehe ich vor einer Schranke und Warnschildern: Der Weg sei wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Na Prima! Und jetzt? Ich schaue mir das auf der Karte an und verstehe das nicht ganz. Direkt unterhalb des Weges verläuft die Bundesstraße. Und die ist nicht gesperrt. Also kann es mit dem Steinschlag nicht so weit her sein! Ich interviewe einen Hundegassigeher. Er meint das sei nur eine versicherungsrechtliche Thematik. Durch die Soleleitung sei das ein Privatweg und der sei renovierungsbedürftig. Wenn sich da jemand verletzt hat die Salzgesellschaft Angst, dass sie regresspflichtig wird. Also haben sie den Weg ganz gesperrt. Ich könne ihn aber getrost gehen. Da würde nichts passieren können. Alleine schon wegen der Straße darunter. Also ziehe ich weiter.


                                                                                                                                      Hallstätter-See-Blick auf dem Soleleitungsweg

                                                                                                                                      Das ist ja ein wirklich schöner Weg mit tollen Aussichten. Aber so langsam könnte eine Übernachtungsmöglichkeit kommen. Die Brücke für die Soleleitung am Gossauzwang ist abgeschlossen. So muss ich kurzzeitig auf die Straße ausweichen. Auch nicht schön. Auf den letzten Kilometern gewinnt der Weg nochmal ganz schön an Höhe – so kommt es mir zumindest vor. Bis er sich gen Hallstatt senkt.


                                                                                                                                      Das Ende des Soleleitungsweges

                                                                                                                                      Schöne alte Gebäude haben die hier! Gefällt mir! Der Wanderweg wird nun auf einer Anwohnerstraße weitergeführt. Sie gewährt sporadische Blicke auf die älteren Teil von Hallstatt, der sich am See entlang erstreckt.


                                                                                                                                      Hallstatt ist endlich erreicht

                                                                                                                                      Ich schlage mich durch bis zu einem Platz mit Cafés und Restaurants. Auf einer Terrasse lasse ich mich nieder und mache die hoffentlich letzte Pause für heute. Über Handy suche ich eine Unterkunft. In einem schönen Altbau direkt am See komme ich unter. Das war wohl früher mal ein Hotel, wird jetzt aber nur noch als Bed&Breakfast betrieben. Ich bekomme noch einen guten Tipp für das Abendessen aber nicht lange danach liege ich ziemlich erschossen im Bett.
                                                                                                                                      Das war ein recht langer Tag! Aber unerwartet wieder sehr schön und vor allem abwechslungsreich. So gefällt mir das! So darf es gerne weitergehen. Ich wollte zwar eigentlich nicht über den Dachstein aber dann mache ich die Alpinvariante über das Dachsteingebirge eben vor der Normalvariante, die über die Goiserer Hütte führt. Das ist aber kein Beinbruch, die muss dann halt auf ein Andermal warten.
                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 02.12.2022, 00:47.

                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        32. Tag: Hallstatt - Simonyhütte


                                                                                                                                        Montag, 18. Juli 2022
                                                                                                                                        Strecke: 14 Km
                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 1.725 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                        Gehzeit: 5 h 15

                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 591 Km
                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 30.300 m, ↓ 27.400 m
                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 195 h

                                                                                                                                        Ich komme heute Morgen etwas schwer aus den Federn. Da ich heute nicht viel vor habe ist das nicht so schlimm und ich bleibe noch etwas liegen. Sowas geht auf Berghütten meistens leider nicht.
                                                                                                                                        Das Frühstück gibt es auf der Terrasse direkt am See. Das hat was!


                                                                                                                                        Frühstück direkt am Hallstätter See

                                                                                                                                        Heute Morgen ist es aber schon gut warm! Wie gut, dass es die nächsten Tage hoch hinaus geht. Leider finden sich am Tisch auch ein paar Wespen ein. Die finden ein Frühstück im Freien auch ganz toll. So mancher geht deshalb wieder rein. Mich stören die weniger. Ich stelle ein Glas Cola auf die andere Tischseite und ich habe meine Ruhe.


                                                                                                                                        Da kam ich gestern her

                                                                                                                                        Der Blick hat schon was! Daher komme ich heute auch erst sehr spät weg.
                                                                                                                                        Zunächst geht es am See entlang in Richtung Süden.


                                                                                                                                        Entlang der Uferstraße in Hallstatt

                                                                                                                                        Heute habe ich mehr Blick für das schöne Städtchen. Gestern war ich schon recht groggy, als ich hier ankam. Hier kleben ein paar Häuser über mir am Hang, also die sehen schon toll aus!


                                                                                                                                        Tolle, alte Häuser in Hallstatt

                                                                                                                                        Ich möchte da nicht unbedingt wohnen: Da muss man täglich viele Treppen hinaufsteigen. Das dürften früher aber die besten Lagen gewesen sein.
                                                                                                                                        Weiter vorne kommt die Straße aus dem Tunnel heraus und es ist vorbei mit der beschaulichen Ruhe. Die Altstadt ist wohl nur für Anlieger mit dem Auto erreichbar. An der Anlegestelle Lahn ist schon schwer was los.


                                                                                                                                        Rückblick auf den älteren Teil von Hallstatt

                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter zieht der Schrägaufzug den Hang hinauf. Der Gehört zu den Salzwelten Hallstatt. Damit kann man hinauf zu den Kaiserinnenstollen fahren. Wäre sicher auch mal ein Besuch wert. Muss ich mir heute aber nicht geben. So ziehe ich auf Nebenstraßen das Waldbachtal hinter. Da bleiben die Touristen schnell zurück. Die bewegen sich erfahrungsgemäß nicht weit vom Auto weg.
                                                                                                                                        Wo die letzten Häuser stehen beginnt der Aufstieg für heute. Da wird heute einiges an Höhenmetern zusammenkommen: Hallstatt liegt auf 511 m und die Simonyhütte auf 2.205 m. Also lasse ich es mal langsam angehen.


                                                                                                                                        Rückblick auf Hallstatt beim Aufstieg

                                                                                                                                        Es ist schon richtig warm heute Vormittag. Hoffentlich reicht das Wasser bis rauf. Nicht an jedem Bach kommt man bis ans Wasser ran!


                                                                                                                                        Die Schlucht des Waldbachs

                                                                                                                                        Was weniger schön ist: Ich bin hier immer noch auf einer Teerstraße unterwegs. Manchmal kann man zwar ausweichen aber meistens nur Stückweise.


                                                                                                                                        Teerstraßen bis 790 Höhenmeter

                                                                                                                                        Als es endlich auf Waldwegen weitergeht komme ich auch in den Schatten. Sehr angenehm! Nach einer ersten Steilstufe wird es auch wieder etwas flacher.


                                                                                                                                        Es geht auf Waldwegen weiter

                                                                                                                                        Ich bin hier im Frühjahr 93 schonmal mit Tourenski aufgestiegen. Also zumindest das obere Stück. Unten haben wir ziemlich lange getragen, wie ich mich erinnere. Und der Weg hinauf zieht sich ganz ordentlich. Da gibt es nur eins: Hirn aushängen und langsam und gleichmäßig aufsteigen. Endlich ist die Tiergartenhütte (1.468 m) erreicht. Die Hütte ist erstaunlich gut in Schuss! Die wird wohl noch aktiv genutzt.


                                                                                                                                        Die Tiergartenhütte

                                                                                                                                        Leider ist gerade niemand da. Nach knapp 1.000 Höhenmeter Aufstieg hätte ich nichts gegen eine kühle Erfrischung gehabt! Also weiter. Der Weg zieht in ein Tal hinter und der Wald wird etwas lichter. So kann man ab und zu auch etwas von den umliegenden Bergen sehen.


                                                                                                                                        Aufstieg zum Wiesberghaus

                                                                                                                                        Und der Weg ist auch nicht mehr so steil. Auf schönen Wanderwegen geht es weiter hinauf. Die Bäume werden kleiner und gehen in Latschenbewuchs über. Und dann taucht endlich das Wiesberghaus (1.872 m) auf. Sobald man es sehen kann, ist es nicht mehr weit.


                                                                                                                                        Das Wiesberghaus kommt endlich in Sicht

                                                                                                                                        Das ist ein ganz schön großer Bau geworden. Immer wieder wurde das Naturfreundehaus vergrößert. Die Dachsteinregion ist nicht nur im Sommer beliebt sondern auch bei Tourengehern im Winter. Viele Hütten haben das ganze Jahr offen.
                                                                                                                                        Ich lasse mich auf der Terrasse nieder. Da ich heute nur noch bis zur Simonyhütte hinauf will habe ich den Bärenanteil der Höhenmeter und der Strecke jetzt schon geschafft. Ich bekomme hier ein sehr gutes Mittagessen serviert. Die Küche ist empfehlenswert!


                                                                                                                                        Das Wiesberghaus

                                                                                                                                        Im Schatten kann man es hier gut aushalten. Wer länger in der Sonne sitzt, der verzieht sich irgendwann nach drinnen. Die leben hier auch ganz gut von Tagestouristen. Die kommen aber mit der Krippensteinbahn herauf und haben einen recht ebenen Weg bis hierher.
                                                                                                                                        Nach über 2 h chillen breche ich auf. Ich habe es auch nicht mehr sehr weit.


                                                                                                                                        Da geht es lang zur Simonyhütte

                                                                                                                                        Die letzten Bäume bleiben zurück und es folgen Latschen und Wiesen. Wie man sieht hört das Grüne aber auch irgendwann auf. Aber zunächst ist das ein richtig schöner Wanderweg: Gut ausgebaut, ebenso gut markiert und landschaftlich schön.


                                                                                                                                        Der Weg hinauf zur Simonyhütte

                                                                                                                                        Eine ganze Weile kann man die Hütte noch nicht sehen. Als man sie dann endlich sieht dauert es aber noch etwas, bis man sie erreicht. Die Region wird immer karger und die Gipfel schroffer.


                                                                                                                                        Die Simonyhütte kommt in Sicht

                                                                                                                                        Hier herrscht das gleiche Gestein vor wie im Toten Gebirge. Nur zieht sich hier das Grün etwas weiter hinauf. Noch deutlich oberhalb vom Wiesberghaus gibt es noch Vegetation.


                                                                                                                                        Letzte farbige Tupfer am Weg hinauf

                                                                                                                                        Dann bleiben auch die zurück. Es wird sehr felsig. Wo der Weg von der Gjadalm bzw. der Krippensteinbahn zu uns stößt wird er deutlich breiter und vermutlich auch häufiger begangen. Und er wurde auch mit viel Aufwand gebaut!


                                                                                                                                        Aufwendiger Wegebau am Dachstein

                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter komme ich an das Hotel Simony. Das ist die erste einfache Unterkunft, die auf dem Weg hinauf zum Dachstein erbaut wurde. Sie wurde bereits 1843 gebaut und damals so benannt, nach dem Pionier der Dachsteinerschließung Friedrich Simony. Nach ihm wurde auch die ‚neue‘ Simonyhütte benannt, die ab 1876 gebaut wurde.


                                                                                                                                        Das etwas spartanische Hotel Simony

                                                                                                                                        Der Unterstand wurde 1998 generalsaniert. Daher ist das noch in so einem guten Zustand.
                                                                                                                                        Nicht weit weg von diesem ersten Berghotel komme ich an der Simonyhütte an. Auch wieder eine riesige Hütte, die X-Mal angebaut wurde. Was mir deutlich besser gefällt, ist die schlichte, kleine Dachsteinkapelle, die direkt dahinter steht.


                                                                                                                                        Die Dachsteinkapelle

                                                                                                                                        Ich bin beizeiten auf der Hütte. Ich beziehe mein Lager und lüfte die durchgeschwitzten Schuhe und mich vor der Hütte. Hier ist die Temperatur erträglich. Bei der Aussicht und der guten Flüssigkeitsversorgung lässt sich der Nachmittag so gut verleben.


                                                                                                                                        Großartige Aussicht auf der Simonyhütte

                                                                                                                                        Hier sind aktuell einige verschiedene Gruppen auf der Hütte: Ein Kletterkurs, ein Eiskurs und eine Gruppe Kanadier und Amerikaner auf der Suche nach Gott und sich selbst. Eine bunte Mischung!
                                                                                                                                        In der Hütte toben die Gruppen. Daher bleibe ich recht lange draußen.


                                                                                                                                        Abendlicher Blick auf den Dachsteingletscher

                                                                                                                                        Zu Bauzeiten der Hütte ging der Gletscher bis zur Hütte. Heute hat er sich schon sehr weit zurückgezogen. Oben am Sattel kann man die Skilifte erkennen, die auch im Sommer laufen. Das wird aber sicher nicht mehr sehr lange gehen.
                                                                                                                                        Als die Sonne aber langsam untergeht wird es endlich etwas kühler. Ich bin ja zum Glück deutlich über 2.000 Höhenmeter. Aber eigentlich ist es auch schon Zeit für die Hüttenruhe. Mal sehen, ob das mit diesen unterschiedlichen Gruppen an Menschen klappt.


                                                                                                                                        Abendliche Gute-Nacht-Gedanken

                                                                                                                                        Morgen soll das Wetter wieder so werden wie heute. Wenn nicht sogar wärmer. Gut, dass ich da nur die Überschreitung geplant habe. Da werde ich wohl auf der Adamekhütte bleiben. Dann kann ich mir auch wieder etwas mehr Zeit lassen und ein wenig rumbummeln.
                                                                                                                                        So, und jetzt muss ich ins Bett! Gute Nacht!
                                                                                                                                        Angehängte Dateien

                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                        • blauloke

                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                          • 22.08.2008
                                                                                                                                          • 9204
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!
                                                                                                                                          Hallo Wafer,
                                                                                                                                          du folgst weiter meinen Spuren und weckst Erinnerungen bei mir.
                                                                                                                                          Habe jetzt meinen Bericht über den Dachstein nochmal gelesen. Erstaunlich was man im Laufe der Zeit vergisst, gut dass es Reiseberichte gibt.
                                                                                                                                          Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.
                                                                                                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.
                                                                                                                                            Hallo Blauloke.

                                                                                                                                            Ja, ich war ganze 9 Jahre, 9 Tage und vermutlich noch ein paar Stunden zu spät. Mein Timing war miserabel, gebe ich zu! Daran sollten wir arbeiten. Vielleicht kriegen wir das mal hin?
                                                                                                                                            Aber die Tour war Klasse! Und deine auch, was ich so lese. Der Dachstein ist eine tolle Wanderregion mit vielen Möglichkeiten und vor allem auch unterschiedlichen Landschaften. Hat mich wieder total fasziniert!

                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                            Wafer

                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                              #71
                                                                                                                                              33. Tag: Simonyhütte - Adamekhütte


                                                                                                                                              Dienstag, 19. Juli 2022
                                                                                                                                              Strecke: 7 Km
                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 500 m
                                                                                                                                              Gehzeit: 4 h 45

                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 598 Km
                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 30.800 m, ↓ 27.900 m
                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 199 h 45

                                                                                                                                              Wie erwartet gibt es eine unruhige Nacht. Oder doch Presenile Bettflucht? Gegen 2 Uhr werde ich wach. Der Vollmond ist zwar schon vorbei aber der Rest steht noch am Himmel. Ich schleiche mich raus. Ein warmer Wind weht um die Hütte. Unglaublich das Wetter! Im T-Shirt sitze ich vor der Hütte und genieße die laue Nacht.


                                                                                                                                              Der Dachsteinhauptgrat bei Nacht

                                                                                                                                              Die Aussicht ist auch bei Nacht einfach der Knaller! Und bei dem Wetter ... Einzig die etwas fehlende Beleuchtung ist problematisch. Hier gibt es ja schon Potential irgendwo runter zu fallen. Aber der Vollmond ist definitiv vorbei. Die Berge sind auch schon nicht mehr ganz so hell beleuchtet wie die letzten Tage. Ich probiere es trotzdem mehrfach.


                                                                                                                                              Nachtimpressionen an der Simonyhütte

                                                                                                                                              Nach über einer Stunde liege ich wieder im Bett und kann gut schlafen.
                                                                                                                                              Am Morgen bleibe ich noch etwas liegen, bis das Gros der Leute beim Frühstück ist. Ich habe es heute nicht so eilig. Ich will heute nur bis zur Adamekhütte. Ich käme zwar auch noch eine Hütte weiter aber von der Adamekhütte habe ich schon viel gehört und will sie mal erleben. Zudem ist der Weg dorthin nicht ganz ohne. Die Zeitangaben variieren zwischen 4,5 und 6 Stunden. Wird also eher was Anstrengenderes werden. Wir werden sehen.
                                                                                                                                              Gegen 9 Uhr starte ich in einen jetzt schon heißen Tag. Keine Wolke am Himmel. Eigentlich der Traum eines jeden Wanderers. Aber einfach zu warm. Zum Glück bin ich heute oben unterwegs.


                                                                                                                                              Aufstieg zum Hohen Trog

                                                                                                                                              Der Weg geht gen Westen über Felsen. Mit viel Farbe markiert. Quasi alle 2 Meter. Und Stangen stehen auch noch rum. Die Farbe ist vermutlich für Nebel und schlechte Sicht gedacht. Und die Stangen für die Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer.
                                                                                                                                              Der Weg zieht in der Rinne aufwärts. Gar nicht so ohne, denn da liegt etwas Geröll auf Felsen, ... Da muss man schon aufpassen wo man hintritt.


                                                                                                                                              Rückblick auf dem Weg zum Hohen Trog

                                                                                                                                              Hier gibt es ab und zu noch eine Ecke, an der sich etwas Erde gesammelt hat. Da wächst dann Gras und manchmal blüht auch was.


                                                                                                                                              Was Blühendes ist hier was Besonderes
                                                                                                                                              Linker Hand ragt eine Wand über mir auf. Die gehört zu dem Grat vom Niederen Kreuz zum Ochsenkopf. Die Wände dort scheinen bei weitem nicht so brüchig zu sein, wie die im Toten Gebirge. Es liegt bei weitem nicht so viel Geröll darunter.


                                                                                                                                              Karstige Felsflächen bestimmen das Bild am Dachstein

                                                                                                                                              Die Region ist hier ähnlich wie drüben im Toten Gebirge, nur etwas höher. Und der Weg ist etwas anspruchsvoller. Bei Schnee oder schlechter Sicht möchte ich hier nicht unterwegs sein. Am Felsen geht es häufig über schräge Platten und Karstfelder. Da ist die Reibung schon wichtig. Ohne Zutrauen an die Bodenhaftung der Sohlen wird es hier schnell ungemütlich. Aber was mache ich mir hier für Gedanken? Gerade ist doch alles bestens!
                                                                                                                                              In der Rinne, die zum Hohen Trog (2.350 m) hinauf führt sammelt sich trotzdem Geröll jeder Größe.


                                                                                                                                              Steinwüste Dachstein

                                                                                                                                              Wie schnell sich doch die Gegenden auf dieser Wanderung ändern! Gestern noch im völlig Grünen unterwegs und heute alles Grau und Blau.


                                                                                                                                              Heute gibt es nur 2 Farben - Blau und Grau

                                                                                                                                              Erstaunlich: Der Sattel (2.350 m) war ab der Hütte zu sehen und man meint, da ist man schnell drüben. Ist aber nicht so! Da verschätzt man sich schnell. Am Horizont taucht eine Bergkette hinter der nächsten auf.
                                                                                                                                              Ich habe heute Zeit, also lege ich hier mal eine erste Pause ein. Zumal ist hier noch ein paar Flecken mit Gras gibt.


                                                                                                                                              Auch die Markierungen leiden unter den Bedingungen hier oben

                                                                                                                                              Der Steig, der hier angeschrieben steht, ist schon nicht mehr so ordentlich markiert. Ich kann kaum erkennen wo der Weg entlang geht.
                                                                                                                                              Ich kann hier die Hütte noch gut erkennen und sehe, wie sich die Gruppen in Richtung Dachsteinkamm verteilen. Hier rauf will keiner. Obwohl die Hütte eigentlich gut besucht war bin ich hier wieder alleine unterwegs. Sehr schön!
                                                                                                                                              Der Abstieg ist etwas steiler. Es liegt wieder viel Geröll, ab und zu mal ein Seil oder Krampen aber im Prinzip machbar. Linker Hand steht eine Felswand, an deren Fuß es entlang geht.


                                                                                                                                              Technische Weghilfen

                                                                                                                                              Durch die Ausrichtung des Hochtals geht der Blick gerade eher in Nördliche Richtungen. Nach Westen steht meist noch eine Wand dazwischen. Aber der Hochkönigstock und das Tennengebirge sind klar auszumachen.
                                                                                                                                              Der Weg zieht auf den schrägen Flächen unterhalb der Wände dahin. Dort bleibt kaum Geröll liegen. Man ist quasi meist direkt auf den karstigen Felsen unterwegs.


                                                                                                                                              Gestaltungsvielfalt im Dachsteinkarst

                                                                                                                                              Hier geht es gerade tendenziell eher abwärts. Bis ca. 2.000 m geht es runter. Immer am Fuß der Wände entlang. Gut, dass da nicht so viel Gestein runter kommt!


                                                                                                                                              Viel Farbe auf den Felsen auf dem Weg zur Hoßwandscharte

                                                                                                                                              Die Hoßwandscharte (2.187 m) markiert in etwa die Hälfte des Weges von der Simonyhütte zur Adamekhütte. Als ich mich niederlasse kommen mir auch 2 Wanderer entgegen. Sie sind auf der Dachsteinrunde unterwegs. Das ist ein sehr beliebter Wanderweg, der auf und rund um den Dachstein führt.
                                                                                                                                              Nach der Scharte geht es wieder abwärts und über die nächste Karsthochfläche.


                                                                                                                                              Das ist ein Kreuz mit dem Niederen und Hohen Kreuz

                                                                                                                                              Es geht bis unter 2.000 m wieder runter. Das zieht sich erstaunlich lang. Aber je näher ich dem Talgrund komme, desto mehr Geröll – auch größere Brocken – liegt herum aber es taucht auch wieder der eine oder andere Tupfer Grün auf. Und endlich geht der Blick auch mehr in Westliche Richtungen.


                                                                                                                                              Der Gosaukamm taucht auf

                                                                                                                                              Der Gosaukamm gehört zwar eigentlich noch zum Dachsteinmassiv ist aber ein markanter, alleinstehender Kamm, der auch die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich trennt. Ihn will ich morgen noch näher kennen lernen.
                                                                                                                                              Um den Fuß der Schreiberwand führt mich der E4 Alpin herum und ab hier geht es wieder aufwärts.


                                                                                                                                              Der Hochkönigstock hinter dem Gosaukamm

                                                                                                                                              2 bekannte Gipfel begleiten mich auf meinem Weg nach oben: Der Hochkönig am Hochkönigstock und die Bischofsmütze am Gosaukamm. Das sind die beiden markanten Gipfel bei einem Blick nach Westen.
                                                                                                                                              Bei Blickrichtung Süd-Ost kommt ein anderer Gipfel ins Sichtfeld.


                                                                                                                                              Aufstieg in Richtung Hoher Dachstein

                                                                                                                                              Auf den plattigen Felsen, auf denen ich heute unterwegs bin hat die Verwitterung die skurrilsten Formen hinterlassen. Teilweise aber auch unterstützt durch Versteinerungen, die im Fels eingelagert sind.


                                                                                                                                              Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt

                                                                                                                                              Aus dem Tal kamen 2 Wege herauf und entsprechend breit ist der Weg geworden. Er führt mich zur Adamekhütte hinauf. Auch diese Hütte verfügt wie die Simonyhütte weder über eine Materialseilbahn noch über eine Zufahrtmöglichkeit. Trotzdem ist auch diese Hütte recht groß. Und gut besucht!


                                                                                                                                              Ankunft an der Adamekhütte

                                                                                                                                              Ich bin gegen 14 Uhr an der Adamekhütte (2.196 m). Die Sonne steht fast senkrecht über mir. Sonnenschirme gibt es hier leider keine. So ist ein Platz im Schatten Mangelware. Ich beziehe ein Lager, creme mich nochmal ein und setze mich vor die Hütte.
                                                                                                                                              Der Blick ist einfach grandios! Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum diese Hütte so gerne besucht wird! Hier einen Nachmittag tot zu schlagen ist eine meiner leichtesten Übungen.


                                                                                                                                              Ein Nachmittag vor der Adamekhütte

                                                                                                                                              Einzig setzt mir die Sonne zu. Es hat sich eine Gruppe von 5 Einzelwanderern zusammengefunden. Wir sitzen in der Sonne und halten unsere Getränke durch schattenspendende Brotkörbe und Speisekarten im Schatten damit sie wenigstens ein paar Minuten kühl bleiben. Einziger Vorteil: In Kombination mit dem leichten Wind sind die gewaschenen Kleider in wenigen Minuten trocken.
                                                                                                                                              Wir beobachten wie ein Gruppe nach der anderen ankommt. Bei einer ist ein Nepalese dabei, der nach der Ankunft Yoga zur Entspannung betreibt. Der ist schon sehr gelenkig!
                                                                                                                                              Die anderen Gruppen verteilen sich auf Felsen und Geröllfeldern rund um die Hütte. Die Zusammensetzung ist ähnlich wie gestern.


                                                                                                                                              Wo kommt jetzt diese Farbe her? ...

                                                                                                                                              Gute Frage! Auf jeden Fall nicht von Photoshop! Die Farbe ist natürlichen Ursprungs!
                                                                                                                                              Während des Abendessens und während uns der Nepalese noch eine Einweisung in Yoga gibt, beobachten wir einen grandiosen Sonnenuntergang.


                                                                                                                                              ... Von einem Sonnenuntergang der Spitzenklasse

                                                                                                                                              Die Adamekhütte ist bekannt für seine Sonnenuntergänge! Und es hat sich gelohnt den heutigen Tag hier zu beenden! Einfach klasse! Sich dabei auf Yoga zu konzentrieren übersteigt meine Multitaskingfähigkeiten bei weitem.
                                                                                                                                              Gegen 21 Uhr ist das Naturspektakel dann vorbei. Endlich stellen sich angenehme Temperaturen ein. Ein lebhafter Hüttenabend beginnt vor der Hütte, der aber schon eine Stunde später durch die Hüttenruhe beendet wird. Schade! Ich könnte noch stundenlang hier draußen sitzen und die Landschaft um mich herum in mich aufnehmen.
                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 16.12.2022, 15:09.

                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                34. Tag: Adamekhütte - Gosaukammbahn


                                                                                                                                                Mittwoch, 20. Juli 2022
                                                                                                                                                Strecke: 20 Km
                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 800 m, ↓ 1.500 m
                                                                                                                                                Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 618 Km
                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 31.600 m, ↓ 29.400 m
                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 207 h 45

                                                                                                                                                Beim Frühstück knoble ich aus was ich heute machen werde. Das Ziel ist Gosau in irgendeiner Form. Um dann mit Öffentlichen nach Bad Goisern zu fahren und mit der Normalvariante weiter zu machen. Es gibt zwei mögliche Routen: Entweder kurz vor der Hofpürglhütte zum Steiglpass hinauf und nördlich vom Gosaukamm zum Vorderen Gosausee hinunter oder über die Hofpürgel- und die Theodor-Körner-Hütte zum Gosaukamm und mit der Bahn runterfahren. Zweitere Variante bedingt, dass ich rechtzeitig dort bin, damit ich noch die letzte Bahn erreiche. Das muss ich aber erst kurz vor der Hofpürgelhütte final entscheiden.
                                                                                                                                                Ich starte als die Sonne noch gar nicht ganz da ist.


                                                                                                                                                Frühmorgendlicher Start an der Adamekhütte

                                                                                                                                                Es liegt zwar noch alles im Schatten aber es ist schon erstaunlich warm. Hatte ich hier oben nicht erwartet. Also bin ich kurz unterwegs.
                                                                                                                                                Als erstes steht heute der Linzersteig an. So nennt sich der Weg von der Adamekhütte zur Hofpürgelhütte. Laut dem Schild an der Adamekhütte soll man dafür 6 h brauchen. Könnte also knapp werden mit der letzten Bahn. Wir werden sehen.


                                                                                                                                                Klare Wegführung ist wichtig

                                                                                                                                                Zunächst wird der Weg zu Austia- und Hofpürgelhütte gemeinsam geführt. Der Weg hinauf auf den Dachstein zweigt hingegen schon kurz nach der Hütte ab. Aber auf den will ich diesmal nicht. Auch wenn es sich lohnen würde. Da war ich damals während der Skitour oben. Wenn ich hier jeden Gipfel am Weg mitnehmen würde, müsste ich doppelt so viel Zeit einplanen.


                                                                                                                                                Es geht auf die Schneebergwand zu

                                                                                                                                                Hier oben ist wieder alles felsig: grauer Fels vor blauem Himmel. Bis vor ein paar Jahren war hier wohl noch alles mit Gletschern bedeckt. Ab und zu sieht man noch ein paar Restschneefelder aber mit Gletschern hat das nichts mehr zu tun. Wenn es hier dauerhaft so heiß wird wie heute kann ich das gut nachvollziehen!


                                                                                                                                                Extravagantes Design durch Versteinerungen im Fels

                                                                                                                                                Heute sind die Felsen teilweise rundgeschliffen. Das dürfte auf die Kraft des Wassers bzw. Eises zurück zu führen sein. Die typischen Karstlöcher fehlen hier an einigen Ecken. Dafür sind in die Felsen Versteinerungen eingelassen. Ein völlig anderes Erscheinungsbild als gestern oder die letzten Tage. Und das obwohl das ja nicht weit auseinander liegt. Die Versteinerungen dürften noch aus der Zeit herrühren, als das noch ein Meeresgrund war. Die Alpen sind ja eigentlich ein recht junges Gebirge.
                                                                                                                                                An der Schneebergwand geht es mal rauf und mal runter. Aber nicht so gesittet, da geht es schon ganz ordentlich zur Sache. Da werden schon mal alle Viere benötigt. Aber meist gibt es technische Hilfen.


                                                                                                                                                Der Linzersteig ist nichts für Anfänger

                                                                                                                                                Grüne Flächen gibt es hier oben keine. Aber trotzdem wird man hier und da mit einer Blume überrascht. Und das selbst in den steilsten Wänden.


                                                                                                                                                Die Natur findet überall ein Plätzchen um zu blühen

                                                                                                                                                Hier oben, oberhalb vom Torsteineck (2.256 m) ist der Fels wenig brüchig. Dass das an anderer Stelle anders sein muss, zeigt ein Blick nach unten. In der nächsten Senke liegt jede Menge Geröll. Das dürfte allerdings weniger als brüchiges Gestein aus den umliegenden Wänden fallen sondern wurde hier von den ehemaligen Gletscherausläufern hinterlassen. Mit etwas Phantasie kann man erkennen, wie sich seinerzeit die Gletscherströme bewegt haben.


                                                                                                                                                Der Vordere Gosausee vor den Ausläufern des Gosaukamms

                                                                                                                                                Der Vordere Gosausee ist aktuell mein heutiges Tagesziel. Das sind noch ein paar Meter! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier nicht allzu schnell vorwärtskomme. Auf der Karte liegt die Hofpürgelhütte nicht weit weg von der Adamekhütte aber der Wegweiser an der Hütte hat ja schon angedeutet, dass es etwas länger dauern könnte.


                                                                                                                                                Gut gepflegte Wege am Linzersteig

                                                                                                                                                Nach dem Abstieg vom Torsteineck verlässt mich der Weg zur Austriahütte. Der Linzersteig führt weiter nach Westen und geht den nächsten Anstieg an.


                                                                                                                                                Wandern zwischen Fels und Himmel

                                                                                                                                                Es strengt zwar an ständig rauf und runter zu klettern aber mit zunehmender Höhe werden die Aussichten immer besser. Und Spaß machen tut es schließlich auch.


                                                                                                                                                Eine Topaussicht jagt die andere

                                                                                                                                                Irgendwie habe ich das Gefühl der höchste Punkt für heute kommt einfach nicht näher. Das sollte gleichzeitig auch in etwa die Hälfte der Strecke zwischen den beiden Hütten sein. Ich habe heute beim Wasser schon ordentlich hingelangt. Hoffentlich kommt bald mal eine Quelle oder ein Bach. Ich könnte Nachschub gebrauchen. Es ist heute einfach etwas zu warm. Und das in über 2.000 Metern Höhe.
                                                                                                                                                Endlich ist es so weit: Ich stehe am Oberen Hochkesseleck (2.283 m).


                                                                                                                                                Die Hofpürgelhütte am Gosaukamm vor Hochkönig und Tennengebirge

                                                                                                                                                Der Zeitangabe nach ist das aber noch nicht die Hälfte. Bin ich heute so langsam unterwegs? Na, ... mal sehen wo das hinführt.
                                                                                                                                                Beim Blick zurück stelle ich fest, dass mir da zwei Wanderer zwischenzeitlich ziemlich dicht auf den Fersen sind – abgesehen von den Zwei, die ich gerade überholt habe. Also kann ich so langsam nicht sein. Aber die Zwei haben wohl auch Probleme: Der Eine der beiden hat ein Handtuch über dem Kopf. Er hat wohl die Sonne etwas unterschätzt. Zum Glück bin ich schon eine Weile unterwegs und creme mich regelmäßig ein. So wie der Planet heute brennt holt man sich sonst ganz schnell einen Sonnenbrand.


                                                                                                                                                Rückblick auf die Schneebergwand

                                                                                                                                                Zunächst geht es hinunter zum Niederen Hochkesseleck und von dort am und auf dem Grat entlang. Mal gesichert und mal nicht. Einer der Vorteile einer Gratwanderung: Man hat meist eine kolossale Aussicht!


                                                                                                                                                Alpine Wanderwege mit Panoramablick am Hochkesseleck

                                                                                                                                                Ich kann den Steiglpass erkennen und den Weg, der hinunter zum vorderen Gosausee führt. Das ist noch ein ganz ordentliches Stück. Und da geht es auch rauf und runter. Bin mal gespannt ...
                                                                                                                                                Hinter dem Niederen Hochkesseleck geht der Steig in einer Scharte steil abwärts. Es liegt zwar auch ein Drahtseil aber eben auch viel Geröll. Im Zick-Zack geht es da runter. Hier kämpfen die nächsten Zwei mit dem Weg und dem Wetter. So langsam scheine ich also nicht zu sein. Als ich zwischen den Wänden heraustrete sieht die Welt plötzlich völlig anders aus.


                                                                                                                                                Im Salzburger Land wird der Gosaukamm gleich viel Grüner

                                                                                                                                                Ich verlasse Oberösterreich und befinde mich jetzt im Salzburger Land. Und das kommt gleich viel zahmer daher: Hier gibt es grüne Wiesen mit Kühen und Felsen und sehr schönen Wanderwegen. Da kommt man deutlich schneller voran als bei der ständigen Kletterei. Aber Wasser gibt es hier auch nicht.
                                                                                                                                                Der Linzersteig zieht nochmal etwas an und am nächsten Sattel kann man die Hofpürgelhütte liegen sehen. Dahinter eine Bergkette hinter der nächsten, die immer weiter im blassen Blau verschwinden.


                                                                                                                                                Die Hofpürgelhütte vor großer Kulisse

                                                                                                                                                Unterhalb von mir liegen die Hofalmen mit einem kleinen See. Da ist viel Betrieb, denn bis dorthin führt wieder eine Straße hinauf. Ich bleibe oben auf dem Weg an den Wänden entlang und bin fast alleine.
                                                                                                                                                An der Abzweigung zum Steiglpass muss ich mich entscheiden: Hinauf zum Pass und hinunter zum See oder bleibe ich auf dem Wanderweg entlang des Gosaukamms und nehme ab der Gablonzerhütte die Bahn? Die Entscheidung ist einfach: Mein Wasser ist fast zu Ende und das nächste kriege ich an der Hofpürgelhütte. Und die liegt in Richtung der Gosaukammbahn. Also zunächst mal zur Hofpürgelhütte (1.705 m).


                                                                                                                                                Das Dachsteinmassiv von der Hofpürgelhütte aus gesehen

                                                                                                                                                Ich tanke auf und lasse mich auf der Terrasse der Hütte nieder. Irgendwie spricht mich diese Hütte nicht an: Recht groß, mehrere Gasträume und 4 Selbstbedienungstresen – einer für Getränke, einer fürs Essen, einer zum Bezahlen sowie die Rezeption und der letzte für die Geschirrrückgabe. Das hat eher was von Skihütte in einem großen Skigebiet. Gut, dass ich auf der Adamekhütte geblieben bin.
                                                                                                                                                Die angeschriebenen 6 h habe ich übrigens doch nicht gebraucht. So mache ich mich nach kurzer Pause wieder auf den Weg. Ich nehme den die Höhe haltenden Wanderweg und komme zügig voran.


                                                                                                                                                Die Sulzkarhütte lädt zu einer Pause ein

                                                                                                                                                Schon kurze Zeit später biegt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin links ab und führt den Hang hinunter. Dem folge ich diesmal nicht sondern bleibe auf dem Höhenweg, auf dem die Normalvariante des Nordalpenweges von Gosau heraufkommt. Die Pauseneinladung der Sulzkarhütte schlage ich aus, ich habe ja gerade erst Pause gemacht.
                                                                                                                                                Wie sich die Landschaft verändert hat! Kaum zu glauben, dass ich vor einer Stunde noch im reinen Fels unterwegs war!


                                                                                                                                                Almwandern hoch über dem Lammertal

                                                                                                                                                Der Gosaukamm zu meiner Rechten sieht allerdings nicht immer ganz so harmlos aus. Aber von dem habt ihr ja schon genug gesehen, oder?


                                                                                                                                                Auch auf diesem Weg bin ich nicht alleine unterwegs

                                                                                                                                                Der Weg ist ein sehr schöner Wanderweg, der in etwa die Höhe hält und auf einen Bergrücken zuhält. Die Aussicht ist großartig. Kurzweiliges Wandern also. Bis ein Schild am Weg hängt, dass die Seilsicherung des folgenden Weges zwischen Oktober und Mai abgebaut wird. Wer macht sich denn so eine Mühe? Und was ist da der Hintergrund? Dieses Jahr war bis November tollstes Wanderwetter. War der Weg dann schon nicht mehr begehbar? Das muss ja ein heftiges Stück Weg sein. Bin mal gespannt, was da kommt!


                                                                                                                                                Der Schwarzkogelsteig ist nur im Sommer mit Seilen versehen

                                                                                                                                                Der Schwarzkogelsteig wurde neu angelegt, weil der alte Weg verschüttet wurde. Zunächst über normale Stufen mit einer Seilsicherung und weiter unten dann in engen Kehren führt der Weg steil abwärts. Aber nichts besonders Gefährliches. Eine schöne Abwechslung! Danach zieht der Wanderweg durch Latschenhänge entlang auf einen Sattel hinauf.


                                                                                                                                                Rückblick auf die Bischofsmütze

                                                                                                                                                Einfach eine tolle und sehr abwechslungsreiche Gegend! Mit der abnehmenden Höhe nimmt aber die Temperatur immer weiter zu. Es ist jetzt schon wirklich richtig heiß! Meine Wasservorräte gehen schon wieder zur Neige. Wie gut, dass da die nächste Hütte nicht mehr weit weg ist.


                                                                                                                                                Die Theodor-Körner-Hütte zum Wohlfühlen

                                                                                                                                                Die Theodor-Körner-Hütte (1.466 m) ist eine kleine Alpenvereinshütte mit einer großartigen Aussicht und einer noch besseren Küche. Die handgemachten Mohnnudeln mit hausgemachten Kompotten kommt hervorragend an.
                                                                                                                                                Leider muss ich etwas auf die Uhr achten. Die letzte Bahn fährt um 17 Uhr am Gosaukamm und ich brauche noch ca. 2 h. Jetzt ist es 15 Uhr. Also muss ich leider los. Hier wäre ich gerne noch etwas geblieben. Die Hütte hat eine tolle Atmosphäre und ein nettes Team.
                                                                                                                                                5 Minuten nach dem Start an der Hütte komme ich an der Stuhlalm vorbei. Die nächste mögliche Tank- und Rastanlage am Weg. Ich könnte auch schon wieder was trinken. Aber die Zeit lässt es leider nicht mehr zu.


                                                                                                                                                Die Stuhlalm - Eine Alm wie aus dem Bilderbuch

                                                                                                                                                Ein schöner Weg führt mich weiter am Hang entlang. Jetzt auch in nördliche Richtung. Gegen Ende geht es nochmal auf ca. 1.600 m hinauf. Am Kamm betrete ich wieder Oberösterreich. Von dort liegt mein nächstes Zwischenziel, die Gablonzerhütte (1.550 m) wie gemalt vor mir.


                                                                                                                                                Die Gablonzer Hütte vor dem Gosautal

                                                                                                                                                Diese Alpenvereinshütte liegt im Skigebiet von Gosau, ist aber irgendwie doch netter als die Hofpürgelhütte. Ich war auf dem Weg hierher recht schnell unterwegs und habe noch Zeit nochmal etwas zu trinken. Es ist unglaublich, was ich heute an Wasser verbraucht habe. Aber richtig nassgeschwitzt war ich nie. Durch einen leichten Wind merke ich kaum, wie viel ich schwitze.
                                                                                                                                                Mit ein paar Servicemitarbeitern der Hütte mache ich mich auf den Weg zur Gosaukammbahn. Das ist nicht mehr weit. Eigentlich nur einen recht breiten Weg leicht abwärts an die Kante vor. Die Bahn wird nur im Sommer betrieben. Ich kaufe mir ein Ticket und warte am Bahnsteig auf die Abfahrt. Vor dort hat man einen guten Blick auf den Dachstein und damit auch die Adamekhütte, auf der ich heute Morgen gestartet bin.


                                                                                                                                                Ein letzter Blick auf den Dachstein

                                                                                                                                                Das war heute eine ganz anständige Strecke. Und das bei dem heißen Wetter! Unten an der Bahn wartet der letzte Bus, der vom See nach Bad Goisern fährt. Im Bus schaue ich mir das Tal an, durch das ich auf den nächsten Etappen wandern will. Als es durch den Wald geht schaue ich mir gelangweilt mein Bahnticket an. Da haben die mir an der Gosaukammbahn doch tatsächlich ohne zu fragen ein Seniorenticket verkauft. Jetzt reicht es aber! Ich muss mich unbedingt wieder rasieren! Ich sehe vermutlich ziemlich abgerissen aus.
                                                                                                                                                In Bad Goisern komme ich in einem Hotel unter, das direkt neben dem Freibad liegt. Ideal! Ich schnappe mir die Badehose, die ich immer mit dabeihabe, und versenke mich zur Entspannung noch in den Becken. Genau der richtige Abschluss für so einen heißen Tag. Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett. Nach so einem Tag brauche ich keine Hüttenruhe um zu wissen, dass ich bei Zeiten ins Bett sollte. Und ich mache das ganz freiwillig!
                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 22.12.2022, 19:55.

                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                  #73
                                                                                                                                                  35. Tag: Bad Goisern Richtung Goiserer Hütte - Abbruch


                                                                                                                                                  Donnerstag, 21. Juli 2022
                                                                                                                                                  Strecke: 7 Km
                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 250 m, ↓ 250 m
                                                                                                                                                  Gehzeit: 2 h

                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 625 Km
                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 31.850 m, ↓ 29.650 m
                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 209 h 45

                                                                                                                                                  Am Morgen scheint die Sonne. So bin ich beizeiten beim Frühstück. Im Hintergrund dudelt ein Radio. Irgendwie kriege ich auf einem Ohr etwas von einer Wettermeldung mit: Nullgradgrenze heute bei 4.600 m – Ich glaub‘ die hat’s! Als alter Segelflieger weiß ich, dass man pro 100 Höhenmeter ca. 1°C Temperaturanstieg rechnet. Bad Goisern liegt auf ca. 500 Höhenmetern. Das wären über 40°C Höchsttemperatur hier im Tal. Und oben an der Goiserer Hütte auch noch 30°C. Da wird es Zeit, dass ich loskomme!
                                                                                                                                                  Als ich das Hotel verlasse – und damit die klimatisierten Räume – ist es schlicht erdrückend heiß.
                                                                                                                                                  Ich starte durch einen kleinen Park und weiter an der Straße entlang, über die Traun, wo ich letztens schon mal drüber bin aber dann folge ich den Wegweisern zur Goiserer Hütte. Teerstraße! Aber zum Glück wenigstens im Schatten. Trotzdem fließt der Schweiß heute Morgen schon in Strömen.


                                                                                                                                                  Eine Brücke über den Ramsaubach

                                                                                                                                                  Nach ca. 3 Km ist der erste Liter Wasser leer. Das kann ja heiter werden! Ab einem Parkplatz geht es einen Schotterweg weiter. Aber auch deutlich aufwärts. Irgendwie komme ich kaum voran. Bei ca. 750 Höhenmetern ist bereits die zweite Flasche halbleer. Es läuft heute einfach nicht. Die nächsten Tage soll es so heiß bleiben. Aber über 1.600 m wird es die nächsten Tage nicht hinausgehen. Was ist zu tun?
                                                                                                                                                  Heute wird das auf jeden Fall nix mehr. Und wenn es so heiß bleibt reicht ein Ruhetag auch nicht wirklich weiter. So tue ich etwas, was ich noch nie getan habe: Bei bestem Wetter breche ich die Tour ab und verschiebe auf ein Andermal. Aber irgendwann ist alles ein erstes Mal. Ich gehe den gleichen Weg wieder zurück und geh zum Bahnhof. Dor stelle ich fest, dass ich den Zug um wenige Minuten verpasst habe. Aber ein Bus fährt in wenigen Minuten mit Umsteigen in Bad Ischl nach Salzburg und ist noch vor dem verpassten Zug dort. Also gehe ich zur Bundesstraße und bin mit 4 Mal umsteigen erstaunlich zügig zuhause.
                                                                                                                                                  Angehängte Dateien

                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                  • Fjellfex
                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                    • 02.09.2016
                                                                                                                                                    • 1664
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    Wie jetzt....Abbruch? Bald wäre es durch meinen Heimatlandkreis (BGL) gegangen, und darauf habe ich mich schon sehr gefreut.... hoffe auf Fortsetzung!
                                                                                                                                                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    Ich bin ein Freund von grünen Bergen! Ich fühle mich unter 2.500 Höhenmetern am wohlsten. Bis 3.000 m darf als Ausnahme gerne mal dabei sein aber auf Dauer will ich das auch nicht. Mit einer Steinwüste kann ich auf Dauer wenig anfangen. Und mit Eis schon garnicht. Ich war früher mehr im Eis unterwegs.
                                                                                                                                                    Witzig; bei mir ist es genauso. Früher konnten mir Berge nicht hoch genug sein, aber inzwischen finde ich es am schönsten rund um die Baumgrenze, mit den Eisriesen als hübscher Staffage im Hintergrund.

                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Wie jetzt....Abbruch? Bald wäre es durch meinen Heimatlandkreis (BGL) gegangen, und darauf habe ich mich schon sehr gefreut.... hoffe auf Fortsetzung!
                                                                                                                                                      Es gibt eine Fortsetzung! Leider musst du dich dazu noch etwas gedulden. Vor allem bis ich an deinen Landkreis komme.
                                                                                                                                                      Was mich aber wundert: Der Nordalpenweg bzw. der E4/Alpin führt durch das Berchtesgadener Land? Das ist mir neu! Man kann da kurz rüber und über die Grenze mal schnell reinschauen, aber der Weg berührt meines Wissens nach deinen Landkreis gar nicht.

                                                                                                                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                      Witzig; bei mir ist es genauso. Früher konnten mir Berge nicht hoch genug sein, aber inzwischen finde ich es am schönsten rund um die Baumgrenze, mit den Eisriesen als hübscher Staffage im Hintergrund.
                                                                                                                                                      Tja, wenn die Sturm- und Drangphase vorüber ist, dann wird man etwas ruhiger und zieht die etwas gemäßigteren Regionen vor. So oder zumindest so ähnlich erkläre ich mir das. Und dem Auge tut es auch gut, wenn es ab und zu die Farbe Grün sieht. Ich merke immer erst wie mir das fehlt, wenn ich sie mal eine Weile nicht sehe. Das muss aber gar nicht im ewigen Eis sein. Auf den Kanaren geht mir das auch schon ab! Einem Wüstenmensch geht es vielleicht gerade anders, weil er mit anderen Farben aufwächst, die er mit Leben verknüpft.

                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                      • Fjellfex
                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                                                        • 1664
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                        Der Nordalpenweg bzw. der E4/Alpin führt durch das Berchtesgadener Land? Das ist mir neu! Man kann da kurz rüber und über die Grenze mal schnell reinschauen, aber der Weg berührt meines Wissens nach deinen Landkreis gar nicht. .
                                                                                                                                                        Zumindest nach einer mir vorliegenden Wanderkarte führt der E4 und der Voralpenweg 04 über den Untersberg und dabei auch durch´s BGL... während in der Tat der E4 (alpin) auf der österreichischen Seite bleibt (wenngleich z.B. beim Hirschbichel nur haarscharf). Diese ganzen Varianten können verwirren. Egal, jedenfalls führt der Weg durch die Berchtesgadener Alpen...

                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Zumindest nach einer mir vorliegenden Wanderkarte führt der E4 und der Voralpenweg 04 über den Untersberg und dabei auch durch´s BGL... während in der Tat der E4 (alpin) auf der österreichischen Seite bleibt (wenngleich z.B. beim Hirschbichel nur haarscharf). Diese ganzen Varianten können verwirren. Egal, jedenfalls führt der Weg durch die Berchtesgadener Alpen...
                                                                                                                                                          Hallo Fjellfex.

                                                                                                                                                          Ja, das ist schon etwas verwirrend mit dem E4/Alpin, dem E4, dem Vor- und dem Nordalpenweg sowie dem Maximiliansweg. Der Nordalpenweg und der E4/Alpin sind großteils auf den gleichen Wegen geführt. Der E4 und der Voralpenweg auch. Aber sowohl die Wienvariante als auch die Burgendlandvariante des Nordalpenweges verlaufen ein Stück weit wiederum auch auf dem normalen E4. Und aus dem Voralpenweg wird in Deutschland der Maximiliansweg, der wiederum in Vorarlberg bis Österreich hineinreicht.
                                                                                                                                                          Aber einiges haben diese Wege alle gemeinsam: Sie führen durch sehr schöne, mal mehr und mal weniger alpine Regionen und sie führen durch die Berchtesgadener Alpen! Was ich bisher von den Wegen gesehen habe, das überzeugt mich! Alle Wege sind eine Wanderung wert!
                                                                                                                                                          Übrigens: Ich habe genau am Hirschbichl mal schnell nach Deutschland reingeschaut. Und da war ich in deinem Landkreis. Damit ist das 'DE' im Titel auch gerechtfertigt. Zumindest ein bisschen. Aber das werdet ihr hier noch alles lesen. Wenn ich mal mehr Zeit zum Schreiben habe ... Und eine echte Rechtfertigung für das 'DE' im Titel folgt hoffentlich auch später noch. Wir werden sehen!

                                                                                                                                                          Gruß Wafer
                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 09.01.2023, 12:57.

                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            Epilog 3. Etappe von Spital am Pyhrn bis Bad Goisern


                                                                                                                                                            Eckdaten der Etappe:
                                                                                                                                                            Einzeletappen: 10 Tage
                                                                                                                                                            Strecke: 158 Km
                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 9.125 m, ↓ 8.325 m
                                                                                                                                                            Gehzeit: 58 h 30

                                                                                                                                                            Das waren ein paar richtig tolle Wandertage! Das Tote Gebirge und der Dachstein sind ein sehr abwechslungsreiches Wanderrevier. Touristisch durch Hütten und Almen gut erschlossen. Die Wege sind ausgezeichnet markiert wobei der Nordalpenweg dazwischen wiedermal die Nummer wechselt: Im Toten Gebirge 201, dann kurz 601 und im Dachstein 801. Man merkt sehr deutlich wo der Hauptstrom der Touristen unterwegs ist: Zwischen Vorder- und Hinterstoder sind die Wege deutlich kleiner. Auch ist der Weg von der Loserhütte nach Bad Goisern nicht so ausgetreten. Die Hauptwege in den Gebieten sind hingegen gut besucht.
                                                                                                                                                            Der Soleleitungsweg soll in nächster Zeit renoviert und wieder geöffnet werden. Auf ihm laufen einige Wanderwege entlang. Neben dem Nordalpenweg z.B. auch der SalzAlpenSteig.
                                                                                                                                                            Die Schilder der Salzkammerguttrophy wurden am Nachmittag noch von den Organisatoren eingesammelt. Zumindest am Soleleitungsweg. Man sollte solche Großveranstaltungen meiden! Hier habe ich im Vorfeld nicht genau genug recherchiert. Ich hoffe, ich treffe nicht öfter noch auf solche Events. Ich bin immer lieber alleine unterwegs. Ich mag die Massenveranstaltungen nicht so. Aber das Geld wird auch benötigt um die Infrastruktur aktuell zu halten. Was mit Wegen passiert, die zu wenig Pflege erfahren habe ich seinerzeit stellenweise auf dem E5 in den Lagoraidolomiten oder hier auf dem E4 Alpin auf der Etappe vom Semmering zur Rax oder beim Aufstieg von Krampen hinauf zum Veitschbachtörl erfahren. Da waren die Wege teilweise recht zugewachsen. Die Wege instand zu halten ist eine zeitaufwendige Arbeit, die von den alpinen Vereinen meist ehrenamtlich gemacht wird. Ich war bei solchen Aktionen mit meiner Sektion auch schon dabei. Hier in der Region waren die Wege top in Schuss! Habt Dank!
                                                                                                                                                            Am Dachstein gibt es auch noch eine Variante über die Gletscher und den Gipfel des Dachsteins. Hier sollte man aber entsprechende Ausrüstung dabeihaben. Bei einer Weitwanderung diesen Umfangs rechne ich damit, dass wohl die meisten entweder die hier gegangene Alpinvariante oder die Normalvariante über Gosau nehmen. Auf so einer Weitwanderung nimmt man meist Pickel, Seil oder Grödel nicht mit. Da achtet man ja schon fast auf jedes Gramm. Bei den hier gegangenen Wegen halte ich sowas nicht für notwendig.
                                                                                                                                                            Ich hoffe, dass ich die Tour bald bei etwas kühlerem Wetter wieder aufnehmen kann! Ihr werdet es erfahren ...
                                                                                                                                                            Angehängte Dateien

                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              Prolog zu einer 4. Etappe auf dem Nordalpenweg

                                                                                                                                                              Es war mir fast schon klar, dass es nicht lange dauern würde bis ich wieder in Bad Goisern bin. Ende August ist es wieder soweit. Dieses Mal will ab Werfen ein Freund von mir dazustoßen. Mit ihm war ich schon am Südalpenweg und am Westweg unterwegs. Da werde ich nicht ganz so alleine unterwegs sein. Da freue ich mich drauf. Jetzt muss ich nur schauen, dass ich dann auch zum richtigen Zeitpunkt am vereinbarten Bahnhof stehe.
                                                                                                                                                              Die Anreise erfolgt wieder mit dem ICE nach München und mit dem Railjet nach Salzburg. Ab dort mit dem Bus nach Bad Ischl. Ein Anschluss nach Bad Goisern fährt leider nicht. Also nehme ich mir ein Taxi und lasse mich zu dem Wanderparkplatz bringen, wo ich kurz darüber umgedreht bin. Es ist schon später Nachmittag und ich werde nach Küchenschluss auf der Hütte ankommen. Ich habe mich aber angemeldet und man will mir noch einen Kaspressknödel warm machen. Also los ...



                                                                                                                                                              36. Tag: Aufstieg von Bad Goisern zur Goiserer Hütte


                                                                                                                                                              Montag, 29. August 2022
                                                                                                                                                              Strecke: 5 Km
                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 0 m
                                                                                                                                                              Gehzeit: 2 h

                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 630 Km
                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 32.800 m, ↓ 29.650 m
                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 211 h 45

                                                                                                                                                              Es ist schon halb fünf als ich an dem Wanderparkplatz am Ende der Teerstraße starte. 2,5 bis 3 Stunden soll man für den Aufstieg brauchen. Da muss ich es etwas laufen lassen!
                                                                                                                                                              Es folgt eine Schotterstraße, die ich teilweise schon kenne. Die wird immer steiler und zieht hinauf in Richtung Trockentannalm. Sie führt auch hinauf zur Talstation der Materialseilbahn der Goiserer Hütte. Von unten komme ich auf die Lichtung der Trockentannalm.


                                                                                                                                                              Die Trockentannalm ist erreicht

                                                                                                                                                              Hier verlasse ich die Schotterstraße endlich. An ein paar kleinen Hütten geht es vorbei weiter aufwärts.


                                                                                                                                                              Bei der Sperrerhütte auf der Trockentannalm soll man ab und zu Getränke bekommen

                                                                                                                                                              Neben einem kleinen Bachlauf führt mich der kleine Steig aufwärts. Da muss ich Tempo rausnehmen. Aber ich liege gut in der Zeit. An der Talstation der Bahn startet gerade ein Radfahrer die Abfahrt nach Bad Goisern. Ein paar Meter weiter kommen mir Wanderer entgegen. Das dürften die Wanderer sein, die auf der Hütte später noch aufgebrochen sind und noch ins Tal wollen.


                                                                                                                                                              Blick über die Talstation der Materialseilbahn der Goiserer Hütte

                                                                                                                                                              Auf dem Tal unten liegt noch die Sonne. Der Wanderweg hinauf zur Hütte liegt schon im Schatten. Hinter mir sind die Bergspitzen des Toten Gebirges zu sehen und der Bergrücken, über den ich heruntergekommen bin.
                                                                                                                                                              Eine kleine Schutzhütte liegt direkt am Weg: Die Wallmann-Poidl-Rast.


                                                                                                                                                              Wallmann Poidl Rast

                                                                                                                                                              Da ist nicht viel Platz! Mit 2 Personen ist die schon gut überfüllt! Später stelle ich fest, dass die in OSM noch gar nicht drin ist, eine kaputte Bank weiter unten aber schon.
                                                                                                                                                              Ich mache nicht lange rum und ziehe gleich weiter. Durch den Wald geht es im Zick-Zack aufwärts. Die Bäume werden niedriger und lichter. Kurz darauf stehe ich an einer Quelle neben dem Weg. Ich liege zwar gut in der Zeit aber das Sonnenlicht nimmt schon so langsam ab.


                                                                                                                                                              Kurz vor der Goiserer Hütte steilt es noch etwas auf

                                                                                                                                                              Zum Glück ist es nicht mehr sehr weit. Mit noch mehr Glück ist die Küche noch nicht ganz Kalt und es gibt etwas mehr als einen Knödel.
                                                                                                                                                              Die letzten Bäume bleiben zurück und es ein paar Felsen verleihen dem Weg eine alpine Note. Es dauert nicht mehr lange und ich komme an der Goiserer Hütte an.


                                                                                                                                                              Ankunft an der Goiserer Hütte


                                                                                                                                                              Hier scheint noch die Sonne. Aber nur noch so gerade eben. Vor der Hütte sitzen noch ein paar Wanderer. Meist schon mit Jacken. Ich bekomme zunächst eine Suppe bis der Kaspressknödel soweit ist. Na also: Geht doch! Nach dem Knödel gibt es noch einen Heidelbeerkuchen als Nachtisch. So ist das doch glatt noch ein 3-Gänge-Menü geworden. Prima!
                                                                                                                                                              Die Sonne neigt sich so langsam gen Horizont. Das sieht man auch am Licht, das auf die Bergspitzen fällt. Das Tal liegt schon im Schatten.


                                                                                                                                                              Das letzte Sonnenlicht auf dem Toten Gebirge

                                                                                                                                                              Ich beziehe meinen Schlafplatz. Von dem Zimmer habe ich eine tolle Sicht in Süd-Westliche Richtungen.


                                                                                                                                                              Mein abendlicher Blick aus dem Zimmerfenster

                                                                                                                                                              Ich lege noch eine Schicht an und drehe noch eine Runde um die Hütte. So viel war ich heute ja noch nicht unterwegs. Aber eine echte Runde geht gar nicht. Und dass der Gipfel des Sonnenwendkogels nur 50 m höher ist habe ich leider nicht auf dem Schirm. So wird das aber noch ein sehr schöner Abend – vor und später in der Hütte.


                                                                                                                                                              Die Sonne geht hinter dem Gamsfeld unter

                                                                                                                                                              Das ist eine richtig nette, kleine Hütte hier oben mit einem tollen Blick ins Tal. Dadurch, dass hier keine Horden von Wanderern durchkommen freuen sich die Wirte wirklich noch über jeden Gast. Hier fühle ich mich richtig Wohl! Trotzdem muss ich zur Hüttenruhe ins Bett. Schade eigentlich! Ich könnte noch stundenlang vor der Hütte sitzen und ins Tal schauen. Dann also bis Morgen.
                                                                                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                37. Tag: Goiserer Hütte – Theodor-Körner-Hütte


                                                                                                                                                                Dienstag, 30. August 2022
                                                                                                                                                                Strecke: 20 Km
                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 1.150 m
                                                                                                                                                                Gehzeit: 6 h

                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 650 Km
                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 33.800 m, ↓ 30.800 m
                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 217 h 45

                                                                                                                                                                Der morgendliche Fensterkontrollblick fällt zufriedenstellend aus!


                                                                                                                                                                Frühmorgendlicher Blick aus dem Zimmerfenster

                                                                                                                                                                Im Tal liegt der Frühnebel und oben zieht ein schöner Tag auf. So muss es sein! Also nicht lange rummachen sondern Zeug zusammenpacken und frühstücken. Zuerst sitze ich drinnen. Aber als ich sehe wie sich der Morgen entwickelt suche ich mir ein Plätzchen auf der Terrasse.


                                                                                                                                                                Frühstück vor der Goiserer Hütte

                                                                                                                                                                Schön hier! Da brauche ich gleich etwas länger, bis ich loskomme. Und bei dem tollen Frühstücksbuffet ...
                                                                                                                                                                Heute geht es nach Gosau hinunter und wieder hinauf zur Gablonzer Hütte. Da war ich ja auf meiner letzten Tour auch schon. Also teilweise was bekanntes. Aber eben in der anderen Richtung.


                                                                                                                                                                Der Morgendunst löst sich langsam auf

                                                                                                                                                                Es soll heute sonnig werden aber nicht so heiß wie beim letzten Mal. Ein Wetter wie bestellt! Also los!


                                                                                                                                                                Man ist sich einig, wie man nach Gosau kommt

                                                                                                                                                                Der Nordalpenweg ist hier nicht die Hauptnummer am Weg. Aber sie steht zumindest mit dran. Schon nach wenigen Metern durch den Wald komme ich auf eine Lichtung mit einigen kleinen Hütten und Steinwällen als Grundstücksabgrenzung. Nette kleine Siedlung, diese Schartenalm (1.350 m)!


                                                                                                                                                                Die Schartenalm

                                                                                                                                                                Ein schöner Weg führt mich am Rande der Almsiedlung entlang abwärts. Viel zu schnell komme ich auf einen Forstweg. Schade, der Wanderweg hat mir besser gefallen. Aber dafür wird mir eine Aussicht geliefert, die ist nicht von schlechten Eltern!


                                                                                                                                                                Der Gosaukamm macht halt einfach was her

                                                                                                                                                                Auf den Sattel rechts hinter dem ersten Baum will ich heute noch rauf. Da steht die Gablonzer Hütte, die ich ja schon kenne.


                                                                                                                                                                Dagegen wirkt der Dachstein schon fast etwas fade

                                                                                                                                                                Den Forstweg entlang geht es abwärts. Ab und zu kann ich eine Kehre abkürzen. Und schon wieder liegt so eine Alm mit grandioser Aussicht vor mir.


                                                                                                                                                                Tolle Almen mit weitläufigem Blick

                                                                                                                                                                Manche dieser Almhäuser kann man wohl mieten. Hätte vielleicht mal was für die Familie. Aber ob die mir glauben, dass ich den Urlaub mit ihnen verbringe und nicht ständig in den Bergen unterwegs bin?


                                                                                                                                                                Die Iglmoosalm

                                                                                                                                                                Hier soll man bei Almbewirtschaftung Getränke bekommen können. Heute Morgen ist es aber recht ruhig. Und ich bin ja auch gerade erst gestartet. Also weiter.
                                                                                                                                                                Auf einem Waldweg geht es hinunter ins Tal. Geht erstaunlich fix. Oben stand was von 2½ h dran. Das hat nicht so lange gedauert bis ich diesen Blick am Waldrand geboten bekomme.


                                                                                                                                                                Gosau ist erreicht

                                                                                                                                                                Am Waldrand schlängelt sich der Weg entlang und bietet immer wieder diesen Blick das Tal rauf. Irgendwann ist es mit dem Waldrand aber vorbei und ich muss durch ein paar Häuser ziehen. Die sind aber auch nicht so ganz ohne!


                                                                                                                                                                Das ist nicht gerade das Harzer-Viertel von Gosau

                                                                                                                                                                Einen Geldautomaten suche ich allerdings vergeblich. Da habe ich gestern etwas geschlafen. Auf der Anreise hätte ich das problemlos erledigen können. Aber das habe ich irgendwie nicht geschafft. Jetzt muss ich halt schauen wie ich über die Runden bzw. Hütten komme.
                                                                                                                                                                Der Schlenker durch Gosau (767 m) beschert mir aber Einblicke, die eigentlich nicht am Nordalpenweg liegen.


                                                                                                                                                                Die evangelische Kirche von Gosau

                                                                                                                                                                Und die Kirche ist sogar offen! Also nix wie rein ...


                                                                                                                                                                Die Gosauer Kirche von innen

                                                                                                                                                                Ich nehme den Weg hinauf zur Kalvarienkapelle mit seiner tollen Aussicht. Aber wie das Gosautal aussieht wisst ihr ja inzwischen.
                                                                                                                                                                Direkt dahinter beginnt der Aufstieg hinauf auf den Gosaukamm. Durch den Wald führt mich ein richtig schöner Weg aufwärts. Gut ausgebaut und gepflegt.


                                                                                                                                                                Der Herrenweg zur Gablonzer Hütte

                                                                                                                                                                Da muss ich die ganzen Höhenmeter, die ich vorhin von der Goiserer Hütte abgestiegen bin, wieder hinauf. Bei dem Weg und dem Wetter kein unüberwindbares Hindernis!
                                                                                                                                                                Ich komme unter einer Sesselbahn durch. Für das kleine Gosau scheint mir das ein recht großes Skigebiet zu sein. Das geht bis Annaberg im Lammertal. Aber sehr viel bekomme ich davon zum Glück nicht mit. Auf halber Höhe geht es immer leicht aufwärts. Bis mir der Blick auf einer Lichtung doch sehr bekannt vorkommt.


                                                                                                                                                                Der Dachstein grüßt herüber

                                                                                                                                                                Jetzt ist es nicht mehr sehr weit und ich stehe wieder an der Gablonzer Hütte (1.550 m). Hier mache ich Mittagspause. Es ist erstaunlich voll hier. Ich bin aber auch im Einzugsgebiet der Bahn und es sind überall Sommerferien.
                                                                                                                                                                Ich nehme denselben Weg, den ich das letzte Mal in der anderen Richtung gekommen bin: Hinauf zu dem Sattel und drüben wieder runter. Damit habe ich auf meiner Nordalpenwegtour das letzte Mal Oberösterreich verlassen und befinde mich im Salzburger Land.
                                                                                                                                                                Auf dem mir gut bekannten Weg geht es am Hang entlang. Hier ist kein Mensch mehr unterwegs. Trotzdem bin ich nicht alleine ...


                                                                                                                                                                Kleine Raupe Nimmersatt?

                                                                                                                                                                Aber nicht nur solches Kleinvieh wandert hier herum. Nein, auch größere Kaliber.


                                                                                                                                                                Ein Rudel Gämsen

                                                                                                                                                                Und das so dicht an einer Bergbahn. Die meisten Halbschuhtouristen werden aber den Sattel schon gar nicht erreichen. Ruck-Zuck bin ich wieder an der Stuhlalm (1.467 m), die sich wieder mächtig in Szene setzt.


                                                                                                                                                                Die Stuhlalm macht heute wieder einen auf Bilderbuch

                                                                                                                                                                Jetzt ist es bis zu meinem Tagesziel wirklich nicht mehr weit. Max. 10 Minuten. Da lasse ich mich noch etwas hier auf der Terrasse nieder und genieße die Bergwelt.
                                                                                                                                                                Irgendwann reiße ich mich los und nehme die letzten Meter unter die Sohlen. Ich checke auf der Theodor-Körner-Hütte (1.466 m) ein und lasse mich auf der Terrasse nieder. Leider trübt es ein. Und der Wetterbericht hört sich nicht wirklich gut an. Morgen soll es sogar mal regnen. Das hatte der Wetterbericht zuhause nicht gewusst.


                                                                                                                                                                Ankunft an der Theodor-Körner-Hütte

                                                                                                                                                                Bereits am frühen Vormittag soll es regnen, meint die Hüttenwirtin. Kurz vor der Hüttenruhe spreche ich sie dann nochmal darauf an: Ob man morgen ausnahmsweise vielleicht schon etwas früher Frühstück bekommen könnte? Nicht erst um 8 Uhr? Sie grinst und meint, ich sei jetzt der letzte der Gäste, der sie das gefragt hat. So gibt es morgen um 7 Uhr Frühstück und ich hoffe dadurch wenigstens den Schwarzkogelsteig trocken hinter mich zu bringen.
                                                                                                                                                                Also: Ab ins Bett! Sonst komme ich morgen nicht früh genug aus den Federn! Und das könnte fatal werden: Den Schwarzkogelsteig im strömenden Regen stelle ich mir nicht so prickelnd vor!
                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 27.01.2023, 11:51.

                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                  #81
                                                                                                                                                                  38. Tag: Theodor-Körner-Hütte - Lungötz


                                                                                                                                                                  Mittwoch, 31. August 2022
                                                                                                                                                                  Strecke: 18 Km
                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 1.075 m
                                                                                                                                                                  Gehzeit: 4 h 30

                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 668 Km
                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 34.350 m, ↓ 31.875 m
                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 222 h 15

                                                                                                                                                                  Der erste Blick geht böse zum Wecker, der zweite zum Dachfenster: Wenigstens regnet es noch nicht. Sehr viel mehr Gutes ist über das Wetter aktuell aber nicht zu sagen. Am Frühstückstisch begegnen mir nur wenige fröhliche Gesichter. So passiert es, dass ich bereits um 8 Uhr vor der Hütte stehe. Als einer der letzten!
                                                                                                                                                                  Zunächst geht es mal ein paar Meter auf der Versorgungsstraße zurück. Die Stuhlalm kommt in Sicht. Die macht heute bei dem Wetter aber auch nicht so viel her.


                                                                                                                                                                  Die Stuhlalm hat bei diesem Wetter ihren Bilderbuchcharme verloren

                                                                                                                                                                  Ich ziehe hinauf zu dem kleinen Sattel und sehe, wie die Bischofsmütze schon mit dem Regen kämpft.


                                                                                                                                                                  Die Bischofsmütze kommt heute etwas feucht daher

                                                                                                                                                                  Ich steige über die bekannte Wiese ab und kommt zu dem Weg, der sich durch die Latschen zieht. Da sehe ich wie sich der Regen über die Gipfel hermacht.


                                                                                                                                                                  Der Regen zieht heran

                                                                                                                                                                  Es geht am Hang entlang und auf der anderen Hangseite ist der Schwarzkogelsteig gut zu sehen. Da will ich zumindest einigermaßen trocken hochkommen.


                                                                                                                                                                  Über den Schwarzkogelsteig will ich noch trocken drüber kommen

                                                                                                                                                                  So der Plan. Ich kann 3 der Wanderer von der Hütte vor mir sehen, wie sie da raufstürmen. Die denken wohl ähnlich – waren nur etwas schneller beim Aufbruch.
                                                                                                                                                                  Mitten im Aufstieg ziehen die Wolken über den Kamm. Aber es regnet noch nicht. Also weiter.


                                                                                                                                                                  Kurz vor dem Ausstieg nimmt die Luftfeuchtigkeit weiter zu

                                                                                                                                                                  Oben kriege ich den letzten Lichtblick für heute geboten. Zum Glück weiß ich das zu dem Zeitpunkt noch nicht.


                                                                                                                                                                  Der Steig liegt hinter mir

                                                                                                                                                                  Am Ausstieg hängen etliche Schilder. Wir pflastern jetzt schon die Berge mit Schildern zu. Vermutlich alles nur damit irgendjemand hinterher nicht klagen kann.


                                                                                                                                                                  Was versprechen die sich davon?

                                                                                                                                                                  Ein bunter Punkt in den Felsen erregt meine Aufmerksamkeit. Ich gehe mal näher ran. Da sitzt doch tatsächlich eine Ente und wartet auf Wasser. Das arme Tier ist schon ganz blaugefroren!


                                                                                                                                                                  Es gibt auch welche die das Wasser kaum erwarten können

                                                                                                                                                                  Was die Leute so alles in die Berge schleppen und dann liegen lassen oder verlieren ...
                                                                                                                                                                  Am Hang die Höhe haltend geht es weiter. Von dem grandiosen Blick, den ich hier letzten Monat hatte ist nicht mehr viel übriggeblieben. Schade eigentlich! Die Wolken hängen teilweise recht tief und oben drüber zieht die Regenfront heran. Schon der nächste Hang hängt in leichtem Nebel. Zum Glück habe ich die Schlüsselstelle für heute hinter mir.


                                                                                                                                                                  Die Loseggalm

                                                                                                                                                                  Der Boden weicht immer weiter auf und wird schön rutschig. Und so langsam ist das auch nicht mehr erhöhte Luftfeuchtigkeit zu nennen, sondern es beginnt zu regnen. Da kommt das Schild von der Sulkaralm gerade richtig. Da mache ich eine zweite Frühstückspause und warte bis es wieder nachlässt.
                                                                                                                                                                  Nach einer Stunde in der schönen, alten Stube hat es sich richtig eingeregnet. Das hört so schnell nicht wieder auf! Gestern sprach der Wetterbericht noch von Schauern. Jetzt habe ich gerade keinen Empfang. Aber Schauer sind das keine mehr! Also die Regenhaut raus und angezogen. Und das mir, als Schönwetterwanderer!
                                                                                                                                                                  Ich nehme die Zufahrtsstraße und treffe an der ersten Kehre den Nordalpenweg wieder, der über die nasse Wiese oben an dem Weg abzweigt, zu dem ich nicht zurückgekehrt bin. Die 3 Wanderer schlittern nach allen Regeln der Kunst den nassen Weg entlang. Ich reihe mich ein und schlittere mit.
                                                                                                                                                                  An der Arzbergalm treffe ich wieder auf die Versorgungsstraße und biege rechts ab. Die anderen halten sich links. Ich muss noch über einen Weidezaun klettern und dann geht es in den Wald. Der tropft aber auch schon ganz gleichmäßig.


                                                                                                                                                                  Die freuen sich über das Wasser von oben

                                                                                                                                                                  Der Weg führt mich auf eine Forststraße auf der es wenigstens nicht mehr so rutscht. Schön gleichmäßig geht es abwärts. Wenigstens ein Vorteil von diesen Forststraßen!
                                                                                                                                                                  Mit Weitblick ist bei dem Wetter nichts los. Und hier im Wald schon gleich gar nicht. Da freut man sich doch, wenn man sieht, dass man nicht ganz falsch zu sein scheint.


                                                                                                                                                                  Ich sehe zwar kaum noch was, scheine aber richtig zu sein

                                                                                                                                                                  Zu dem Weg gesellt sich ein Bach, in dem munter das Wasser gen Tal sprudelt. Und das Tal zieht sich! Eigentlich hatte ich schon längst die ersten Häuser erwartet. Wenn man auf nichts anderes wartet als auf so ein Ereignis, dann ziehen sich die Minuten wie Kaugummi.


                                                                                                                                                                  Schichl - der erste Ortsteil von Lungötz - ist erreicht

                                                                                                                                                                  Wer glaubt damit bereits in Lungötz zu sein, der täuscht sich. Nicht nur die Minuten ziehen sich dahin – das ganze Tal tut es!
                                                                                                                                                                  Hier scheint es aber öfter mal zu regnen. Zumindest wachsen hier einige Pflanzen, die ich eher als feuchtigkeitsliebend kenne.


                                                                                                                                                                  So trocken scheint es hier generell nicht zu sein

                                                                                                                                                                  Am Gasthof Schichlreit kehre ich zum Mittagessen ein. Da brennt ein Kaminfeuer. Da hänge ich die Regenklamotten davor auf. Außer mir kommt noch ein weiterer Gast um zu Essen. Das scheint ein Freund der Familie zu sein. Ich hoffe mal, die haben normalerweise mehr Gäste!
                                                                                                                                                                  Es hört aber einfach nicht auf zu regnen. Also packe ich mich wieder in die feuchte Regenhaut und prüfe, ob der Regen wenigstens wärmer geworden ist. Ist er nicht! So ziehe ich die Teerstraße entlang das Tal vor. Kein aufregendes Erlebnis!
                                                                                                                                                                  Vorne in Lungötz wird erstmal der Geldautomat gemolken. Dann stelle ich noch fest, dass der örtliche Gasthof ziemlich final geschlossen hat. Die nächste Möglichkeit liegt in einem Seitental ein paar Kilometer weg. Das ist jetzt auch schon egal. Dafür haben die wenigstens eine Sauna und einen Pool. So bin ich beizeiten am Lämmerhof und kann die Infrastruktur auch ausnutzen.
                                                                                                                                                                  Das war heute nicht so wirklich erbaulich! Ich hoffe, das wird morgen besser! Potential dafür wäre vorhanden. Und der Wetterbericht ist der gleichen Meinung. Na, da sind wir mit der Hoffnung schon zu zweit! So plätschert der Nachmittag dahin und ich bin nach einem guten Abendessen recht früh im Bett.
                                                                                                                                                                  Das war wieder so ein Tag, den könnte ich glatt aus dem Kalender streichen! Aber das gehört halt auch dazu. Aber morgen soll es wieder besser werden. Lassen wir uns überraschen!
                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 31.01.2023, 15:22.

                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    39. Tag: Lungötz - Werfenweng


                                                                                                                                                                    Mittwoch, 31. August 2022
                                                                                                                                                                    Strecke: 21 Km
                                                                                                                                                                    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 1.125 m
                                                                                                                                                                    Gehzeit: 6 h 30

                                                                                                                                                                    Gesamtstrecke: 689 Km
                                                                                                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 35.450 m, ↓ 33.000 m
                                                                                                                                                                    Gesamtgehzeit: 228 h 45

                                                                                                                                                                    Draußen hängen die Wolken recht niedrig. Von Bergen um mich herum ist nichts zu sehen. Aber es regnet nicht. Und: es soll ja im Laufe des Tages immer besser werden. Außerdem muss ich heute ein gutes Stück vorankommen, denn mein Freund kommt übermorgen Mittag mit der Bahn in Pfarrwerfen an. Da muss ich am Bahnhof stehen. Also los, Zeug zusammenpacken!
                                                                                                                                                                    Recht pünktlich stehe ich vor dem Haus und tiegere erstmal wieder das Tal vor, zurück nach Lungötz. Ich hätte auch über die Spießalm und die Schöberalm direkt zum Frommeralmsattel aufsteigen können. Aber das wäre ja nicht der Nordalpenweg gewesen. Und zudem viel Forststraße.
                                                                                                                                                                    In Lungötz geht es einen kleine Steig direkt hinter dem Ortsschild hinauf in den Wald. Oben geht es über Weiden, auf denen Rinder stehen. Wie es aussieht ganze Familien. Also schön vorsichtig am Waldrand bleiben.


                                                                                                                                                                    Die ersten Wolkenlöcher über den Bergen um das Lammertal

                                                                                                                                                                    Mitten auf den Weiden stehen recht große Höfe. Um die gehe es herum und ein Stück auf den Straßen entlang. Aber man kommt recht schnell wieder auf Wanderwege.


                                                                                                                                                                    Die Luftfeuchtigkeit ist noch hoch – Von oben ist es aber trocken

                                                                                                                                                                    Der Weg verschwindet im nächsten Wäldchen. Da sind einige Steine markiert. Hier ist nur keine Grenze. Was sollen diese Steine mir sagen?


                                                                                                                                                                    Was ist das? Mit der K&K-Zeit wird das wohl nichts zu tun haben

                                                                                                                                                                    Die nächste Lichtung mit dem nächsten Hof wird erstiegen. Ich komme immer weiter hinauf und das Wetter wird langsam auch besser.


                                                                                                                                                                    Sonnige Waldrandwege oberhalb von Lungötz

                                                                                                                                                                    Na also – geht doch! Und die Fernsicht wird sicher auch noch bis mein Freund zu mir stößt. Man sieht schon erste Ansätze: Die Wolken teilen sich immer mehr und zeigen Auflösungserscheinungen.


                                                                                                                                                                    Das Wetter macht sich ... zumindest im Vergleich zu gestern

                                                                                                                                                                    Nach so einem Regentag ist man schon mit kleinen Lichtblicken zufrieden!
                                                                                                                                                                    An einem Baum hängt ein Kasten. Und damit man den auch sieht hat einer wieder was Blaues daraufgestellt. Wieder irgendein Federvieh. Diesmal aber gemalt.


                                                                                                                                                                    Eine Stempelstelle im Wald

                                                                                                                                                                    Leider ist der Stempel zwar da aber nicht mehr zu gebrauchen. Schade, dass die Leute immer alles kaputt machen müssen! Da geben sich die Leute so viel Mühe ihre Region attraktiver zu machen ...
                                                                                                                                                                    Stetig geht es weiter aufwärts. Heute stehen ja auch wieder über 1.000 Höhenmeter an. Die wollen erarbeitet werden. Im lichten Wald geht es weiter.


                                                                                                                                                                    Wandern im lichten Wald

                                                                                                                                                                    Eine Rindviehtrennanlage: Hier werden die 4-beinigen von den 2-beinigen getrennt. ;) Wer hier vor Kühen Angst hat sollte diese Tour lieber nicht machen. Wieder geht es über gut besetzte Weiden. Und hier haben die Rinder noch Hörner! Nicht so wie bei uns, wo man die weggezüchtet hat ...


                                                                                                                                                                    Weidevieh kurz vor der Karalm

                                                                                                                                                                    Der Wald wird hier schon etwas lichter. Auf schönen Wegen geht weiter aufwärts. Mitten auf dem Weg steht irgendein Pilz. Ist das eine abgefressene Krause Glucke?


                                                                                                                                                                    Was ist wohl das für ein Pilz?

                                                                                                                                                                    Es geht um eine Nase herum zu einem Aussichtspunkt hinauf. Mit Marterl! Als ich oben ankomme ist die Pausenbank schon besetzt. Da sitzen 2 Radler und ratschen. Schade, das wäre ein schöner Pausenplatz gewesen. Aber die nächste Alm ist nicht mehr weit weg!


                                                                                                                                                                    Ein Gipfelchen mit Aussichtsbank vor der Karalm

                                                                                                                                                                    Ein paar Meter weiter steht noch eine Bank. Aber der Blick ist nicht ganz so schön. Und die Karalm ist eine der wenigen bewirtschafteten Almen heute. Das will ich ausnutzen.


                                                                                                                                                                    Pauseneinladung mit Blick auf die Karalm

                                                                                                                                                                    Ich lasse es gemütlich zu der Karalm hinunterlaufen. Und wie bestelle treiben die Wolken auseinander und zeigen, dass es dahinter noch irgendwas Blaues gibt.


                                                                                                                                                                    Pause an der Karalm

                                                                                                                                                                    Ich lasse mich nieder und bestelle was zu trinken. Nach und nach kommt ein Radler nach dem anderen an. Das scheint hier ein echter Radlertreff zu sein. Die meisten haben ihr EBike dabei.
                                                                                                                                                                    Die Alm ist frisch renoviert. Leider haben die hier keine Übernachtungsmöglichkeiten. Das wäre eine Alm, auf der könnte ich mir vorstellen hängen zu bleiben!
                                                                                                                                                                    Als die Radlergruppe immer lauter wird packe ich zusammen und steige weiter auf. Im Tal kann ich den Lämmerhof erkennen, wo ich heute übernachtet habe.


                                                                                                                                                                    Talblick von oberhalb der Karalm

                                                                                                                                                                    Etwas matschig geht es eine Lichtung hinauf. Oben erwartet mich die nächste Alm. Leider geschlossen. Die ist noch richtig urig. Aber alles zu und keiner da. Außerdem habe ich ja gerade erst Pause gemacht. Also weiter.
                                                                                                                                                                    Ich hänge das Hirn aus und steige weiter auf. Tolle Aussicht auf das Lammertal!


                                                                                                                                                                    Aufstieg zur Koreinhöhe

                                                                                                                                                                    Irgendwann merke ich, dass hier irgendwas nicht stimmt. Der Weg passt irgendwie nicht zur Karte. Ich muss falsch sein! Also zurück zur Koreinalm. Und siehe da: Da hängt ein Wegweiser. Den hatte ich zwar gesehen aber nichts vom Nordalpenweg gelesen. Und irgendwie hatte ich das nächste Zwischenziel, die Frommeralm, nicht als richtungsweisend erkannt. Wer also diesen Track nachläuft: Lasst den Schlenker einfach weg!
                                                                                                                                                                    Ruck-Zuck stehe ich am Sattel. Hierher hätte ich direkt aufsteigen können. Und hätte ich nicht den Schlenker gemacht, dann wäre hier der höchste Punkt für heute.
                                                                                                                                                                    Der weitere Weg hält sich am Hang entlang und hält in etwa die Höhe.


                                                                                                                                                                    Schöne Wege knapp unterhalb der Baumgrenze

                                                                                                                                                                    Die Hänge stehen voll mit Heidelbeerkraut. Und die hängen noch richtig voll! Da brauche ich natürlich etwas länger ...


                                                                                                                                                                    Heidelbeeren satt - da muss man nicht hungern

                                                                                                                                                                    Mühsam, aber total lecker! Die schmecken ganz anders als diese Zuchtheidelbeeren, die man bei uns im Supermarkt kaufen kann. Aber bis man davon satt wird, schafft man sich hungrig – ein Teufelskreis!
                                                                                                                                                                    Auf dem nächsten Berg liegt ein kleines Skigebiet. Von großen Bahnen ist nicht viel zu sehen. Vorrangig Schlepplifte, also noch recht unauffällig.
                                                                                                                                                                    Es geht auf den nächsten Sattel zu. Dort werde ich bereits erwartet.


                                                                                                                                                                    Landschaftspflege auf tierische Art

                                                                                                                                                                    Die beiden Pferde schauen zwar kurz auf aber lassen sich durch mich nicht aus der Ruhe bringen.
                                                                                                                                                                    Und was mich immer wieder wundert: Ausgerechnet hier oben an einem Sattel wird der Weg auf Holzbohlen geführt, weil die Wiesen hier recht sumpfig sind. Warum fließt hier das Wasser nicht einfach ab?


                                                                                                                                                                    Sumpfiger Sattel vor dem Jochriedel

                                                                                                                                                                    Es geht oberhalb einer Alm entlang, kurz auf die Versorgungsstraße derselben hinunter aber dann zum Glück wieder auf kleinen Pfaden am Hang entlang weiter. Da kommt die Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte in Sicht.


                                                                                                                                                                    Die Dr. Heinrich Hackel Hütte

                                                                                                                                                                    Das wäre heute meine erste Option zum Übernachten. Dann muss ich es morgen zwar laufen lassen aber möglich wäre es. Ich packe meine Sachen auf die Bank und mache Pause. Irgendwann taucht der Wirt auf und erklärt mir, dass er außer einem Eintopf gerade nix zu Essen hat. Von einem Bergsteigeressen, das er AV-Mitgliedern billiger anbieten muss, will er noch nie was gehört haben. Auf die Frage, was es denn heute Abend gäbe: Na, Eintopf natürlich! Das war jetzt die falsche Antwort. Irgendwie werde ich mit dem nicht warm. Der Eintopf ist gut. Und so ziehe ich nach einer späten Mittagspause weiter.
                                                                                                                                                                    Unten im Tal kann ich Werfenweng, mein nächstes Zwischenziel, schon liegen sehen. Dort werde ich sicher was zum Übernachten finden. Das sollen nur 1½ h sein. Das ist kein Problem! Auf schönen Wegen geht es abwärts. Das Tal kommt schnell näher. Irgendwie geht das abwärts halt doch schneller als aufwärts!


                                                                                                                                                                    Werfenweng liegt vor mir im Tal

                                                                                                                                                                    Als es aus dem Wald raus geht, führt mich der E4 Alpin wieder über Weiden. Auch hier sind die bewohnt. Aber da ist wenig zu erwarten!


                                                                                                                                                                    Gechilltes Leben im Wengenbacher Tal

                                                                                                                                                                    Im Tal angekommen hat mich dann die Zivilisation wieder: Es geht es Teerstraße das Tal vor. Recht überraschend kann ich aber nochmal davon abweichen und ein Stück am schönen Wengenbach entlangwandern.


                                                                                                                                                                    Es geht auf Werfenweng zu

                                                                                                                                                                    Viel zu schnell geht es wieder auf die Straße. Und da merke ich, dass ich hier wohl irgendwie falsch bin! Die haben ja komische Erwartungen an ihre Fußgänger!


                                                                                                                                                                    Einschränkungen selbst auf dem Fußweg

                                                                                                                                                                    Ob es hier häufig Unfälle mit Fußgängern über 50 gibt? Oder was will mir dieses Schild sagen?
                                                                                                                                                                    Auf dem Weg neben der Straße laufe ich in Werfenweng ein. Ein hässlicher Hotelklotz am Ortseingang schreckt mich etwas ab. In der Ortsmitte gibt es aber ein paar ältere und vor allem kleinere Hotels, die mir deutlich mehr zusagen. Im ersten kriege ich einen Korb. Das zweite nimmt mich aber auf. Zum Glück: Es hätte sonst nur noch eine Option gegeben!
                                                                                                                                                                    Abends lasse ich den Tag bei einem guten Italiener zu Ende gehen. Das war zwar ein recht bewölkter Tag und die Fotos geben nicht so wirklich viel her aber er hat mir richtig gut gefallen: Abwechslungsreiche Wanderung, schöne Pausengelegenheiten, schöne Wege und wo man was gesehen hat auch tolle Aussichten. Und morgen soll es wieder sonnig werden. Und dann bin ich auch nicht mehr alleine unterwegs. Da freue ich mich besonders drauf!
                                                                                                                                                                    Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 06.02.2023, 12:37.

                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                      #83
                                                                                                                                                                      40. Tag: Werfenweng - Arthurhaus


                                                                                                                                                                      Donnerstag, 1. September 2022
                                                                                                                                                                      Strecke: 22 Km
                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.350 m, ↓ 750 m
                                                                                                                                                                      Gehzeit: 7 h

                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 711 Km
                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 36.800 m, ↓ 33.750 m
                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 235 h 45

                                                                                                                                                                      Das Hotel hatte sogar ein Schwimmbad direkt vor meinem Fenster. Leider gehörte es zu dem anderen Hotel. Und das war bis spät in den Abend gut besucht. Aber wenn man müde genug ist ...
                                                                                                                                                                      Nach gutem Frühstück bin ich auf der Straße. Mein Freund vermeldet, dass er sogar einen Zug früher als erwartet bekommen hat. Er wird also 1½ h früher da sein als geplant. Also muss ich etwas Gas geben. Zum Glück bin ich gestern nicht oben auf der Hütte geblieben!


                                                                                                                                                                      Morgendlicher Start in Werfenweng

                                                                                                                                                                      Zunächst geht es etwas durch die Straßen des Ortes bis ich am Ortsrand bin. So groß ist der Ort zum Glück nicht. An einem kleinen Bach entlang geht es abwärts. Und schon gibt es grandiose Aussichten. Genau die haben gestern gefehlt!


                                                                                                                                                                      Aussichten vom Feinsten – auf den Hochkönigstock

                                                                                                                                                                      An dem kleinen Bach geht es entlang. Das Tal ist kaum durch Bausünden verschandelt. Das zahlt sich aus: Man kann das Tal mit Ort durchaus anschauen.


                                                                                                                                                                      Ich verlasse Werfenweng

                                                                                                                                                                      Erstaunlicherweise bin ich hier wieder alleine unterwegs. Und das mitten in den Sommerferien. Der Nordalpenweg ist eben keine beliebte Weitwandertrasse. Zumindest nicht hier zwischen den bekannteren Gebirgsregionen.


                                                                                                                                                                      Kleine Staustufe am Wengener Bach

                                                                                                                                                                      Etwas unterhalb steht noch eine Mühle, die anscheinend mit Wasserkraft angetrieben wird. Am Bach entlang geht es weiter abwärts, hinüber auf eine Wiese zu einem Hof mit grandiosem Weitblick – einfach großartig!


                                                                                                                                                                      Vorblick auf den Hochkönigstock

                                                                                                                                                                      Aber auch der Blick zurück auf das Tennengebirge ist nicht von schlechten Eltern!


                                                                                                                                                                      Rückblick auf Tennengebirge

                                                                                                                                                                      So alles frisch gewaschen – sieht einfach toll aus!
                                                                                                                                                                      Langsam kann ich überblicken, dass ich das locker bis zum Treffpunkt am Bahnhof schaffen werde. Ich muss mich also nicht übermäßig beeilen.
                                                                                                                                                                      Der Weg führt mich die Wiese runter und unten in den Wald und zurück an den Wengerbach. An ihm entlang geht es abwärts. Bei jeder Bachquerung gibt es immer eine Furt und eine Brücke. Sie wie die Brücken aussehen scheint hier durchaus öfter mal mehr Wasser runter zu kommen als jetzt.
                                                                                                                                                                      Ich komme um eine Ecke rum und stehe plötzlich unter der Autobahn, die hoch über mir über mich hinwegdröhnt.


                                                                                                                                                                      Pfarrwerfen ist erreicht

                                                                                                                                                                      Viel zu früh! Da hätte ich in Ruhe noch 2 Tassen Kaffee trinken können. Ich gehe zum Bahnhof und schaue mir den Fahrplan an. Das sind noch über 1½ h bis der Zug mit meinem Freund kommt. Die Zeitangabe in Werfenweng war wohl sehr pessimistisch!


                                                                                                                                                                      Das Hagengebirge vom Bahnhof Pfarrwerfen aus

                                                                                                                                                                      Ich nutze die Zeit und gehe noch etwas auf die Burg von Werfen zu. Die sieht schon richtig gut aus!


                                                                                                                                                                      Burg Hohenwerfen

                                                                                                                                                                      Ich schreibe meinem Freund, dass ich schon mal losziehe – Vom Bahnhof über die Brücke über die Salzach in das Café auf der anderen Flussseite. Hier hole ich den verpassten Kaffee nach. Pünktlich erscheint er. Und er will gleich los. Kaffeetrinken hat er nicht auf dem Plan.
                                                                                                                                                                      Ab hier gibt es wieder 2 Variante: Die Alpinvariante über den Hochkönig und die Normalvariante am Fuß des Hochkönigs entlang. Die beiden Varianten treffen sich am Riemannhaus wieder. Wir haben uns zunächst mal die Normalvariante vorgenommen. Die Alpinvariante muss wohl noch ein wenig warten.
                                                                                                                                                                      Hinter dem Café biegt gleich der Wanderweg der Normalvariante ab. Über Feldwege geht es wieder aufwärts. Großartige Ausblicke inklusive!


                                                                                                                                                                      Die Burg Hohenwerfen vor dem Tennengebirge

                                                                                                                                                                      Heute scheint zwar die Sonne aber es ist nicht zu heiß. Über Wiesen und durch Wälder geht es aufwärts. Angenehm! Und schön anzusehen!


                                                                                                                                                                      Der Reitsamhof mit Tennengebirge

                                                                                                                                                                      Es folgt ein Stück Wald und ein paar letzte Häuser. Da wird die Straße, auf der wir unterwegs sind, zusehends kleiner. Sie entwickelt sich zum Forstweg und zieht das Tal hinter. Schon fast ein wenig langweilig. Was auch das Tal hinter zieht ist die Baustelle einer neuen Hochspannungsleitung. Die Masten stehen schon, die Kabel werden wohl bald gezogen. Es gibt schönere Waldwege! Aber einen Vorteil hat es: Das Handy, das meinem Freund aus der Tasche gefallen ist, wird uns von den Arbeitern hinterhergefahren!
                                                                                                                                                                      Endlich wieder Wanderwege! Die bringen uns zu einer Abzweigung. Dort steht die Mitterfeldalm gleich zweimal dran: Einmal über die Steinalm und einmal über die Stegalm. Über die Stegalm soll es 15 Minuten länger sein. Ich meine im Führer irgendwas mit der Stegalm gelesen zu haben, daher entscheiden wir uns für den Weg. Er bringt uns zunächst zur Grünmaisalm.


                                                                                                                                                                      Die Grünmaisalm

                                                                                                                                                                      Die Häuschen sind super in Schuss! Die sehen ehe nach Wochenendhäuschen als nach Alm aus. Und alles zu. Der Weg wird schmaler und als kleiner Steig zieht er am Hang entlang aufwärts. Ab und zu bekommen wir einen schönen Blick präsentiert.


                                                                                                                                                                      Der Dachstein ist schon ganz schön weit weg

                                                                                                                                                                      Da unten im Tal zieht die Tauernautobahn entlang nach Eben im Pongau. Da kann man sich gut daran orientieren.
                                                                                                                                                                      Der Steig ist nicht sehr ausgetreten aber gut markiert. Er bringt uns hinauf zur Stegalm: Eine offene Holzhütte auf einem Bergrücken. Scheint vorrangig für Rinder gedacht zu sein.


                                                                                                                                                                      Pause an der Stegalm

                                                                                                                                                                      Von Hier zieht der eine Weg steil hinauf zur Mitterfeldalm und der andere wird flacher und führt zum Arthurhaus hinüber. Mein Begleiter bevorzugt den zweiten Weg. Er will es am ersten Tag nicht zu sehr übertreiben.
                                                                                                                                                                      Das ist nicht mehr sehr weit. Und die Höhenmeter haben wir auch schon fast alle. Der kleine Weg entwickelt sich schnell zur Fahrspur und zu einer kleinen Versorgungsstraße. Auf ihr geht es zum Arthurhaus.
                                                                                                                                                                      Das ging schneller als erwartet! Das liegt vermutlich daran, dass der Nordalpenweg eigentlich über die Steinalm und die Mitterfeldalm führt. Nach einer Pause beschließe ich zumindest die Mitterfeldalm noch zu besuchen.


                                                                                                                                                                      Jungvieh am Arthurhaus

                                                                                                                                                                      Die Mitterfeldalm ist erstaunlich schnell erreicht. Da bin ich selber überrascht. Schon nach einer guten halben Stunde stehe ich oben. Auf den Schildern stand was anderes dran. Das scheint für die Halbschuhtouristen zu sein, die mit Bussen bis zum Arthurhaus gebracht werden.


                                                                                                                                                                      Die Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                      Ich kann kaum erkennen, wo der Nordalpenweg eigentlich raufkommen soll. Der Hüttenwirt erklärt es mir: Er kommt quer über die Weiden und wird durch kurze Pfosten markiert, die Rot-Weiß-Rot gestrichen sind. Das will ich mir zumindest mal anschauen. Einen richtigen Weg gibt es nicht. Nur eine völlig zerwühlte Weide mit den Pfosten.


                                                                                                                                                                      So sieht der Aufstieg von der Steinalm aus

                                                                                                                                                                      Ich gehe bis zur Steinalm hinunter und brauche überraschend lange bis ich wieder oben bin. Das ist nicht schön zu gehen! Der Wirt rät wohl auch allen von dieser Variante ab und empfiehlt eher den Weg über die Stegalm, den wir raufgekommen sind.


                                                                                                                                                                      Das Tennengebirge

                                                                                                                                                                      Ich lasse mich zu einer letzten Pause nieder. Der Blick von hier oben ist einfach grandios! So plätschert der Nachmittag dahin. Mit erstaunlich viel Betrieb an der Alm.
                                                                                                                                                                      Erstaunt stelle ich fest, dass um meinen Platz herum ein Hase rumhoppelt.


                                                                                                                                                                      Na, ob das ein wilder Hase ist?

                                                                                                                                                                      Sieht eher nach einem Stallhasen aus! Er ist auch gar nicht scheu.
                                                                                                                                                                      Ich reiße mich los und nehme denselben Weg, den ich vom Arthurhaus hochgekommen bin, um wieder ab zu steigen.


                                                                                                                                                                      Letzte Sonnenstrahlen beleuchten meinen Weg zurück zum Arthurhaus

                                                                                                                                                                      Im Tal kann ich die Schatten der Wolken beobachten, wie sie über die Landschaft ziehen. Einfach schön hier! Warum nur verbringt man so viel Zeit auf dem Sofa und so wenig Zeit in der freien Natur? Irgendwo sind wir doch nicht ganz normal!


                                                                                                                                                                      Letztes Licht auf dem Dachsteinmassiv

                                                                                                                                                                      Als ich am Arthurhaus ankomme ist der letzte Bus bereits ins Tal gefahren und es ist etwas Ruhe eingekehrt. Hier scheint noch die Sonne aber die Bergspitzen oben drüber liegen schon im Schatten. So langsam wird es kühl. Ist halt doch auch schon September!


                                                                                                                                                                      Der Adler ist gelandet - vor dem Vierrinnenkopf

                                                                                                                                                                      Hier stehen ein paar nette Stahlfiguren rund um die Hütte rum. Die sind echt gut gemacht!
                                                                                                                                                                      Der Abend vergeht viel zu schnell. Wir haben uns schon längere Zeit nicht mehr gesehen und da wird der Abend ungeplant lang. Gut, dass es die Hüttenruhe gibt! Sonst hätten wir bis tief in die Nacht gequatscht. Und morgen soll es wieder so schön werden wie heute. Passt doch! Bin gespannt auf Morgen!
                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        41. Tag: Arthurhaus - Hinterthal


                                                                                                                                                                        Freitag, 2. September 2022
                                                                                                                                                                        Strecke: 19 Km
                                                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 575 m, ↓ 1.075 m
                                                                                                                                                                        Gehzeit: 7 h

                                                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 730 Km
                                                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 37.375 m, ↓ 34.825 m
                                                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 242 h 45

                                                                                                                                                                        Der Morgen präsentiert sich wiedermal bestens: Blauer Himmel, gute Sicht, tolles Frühstück, ... So muss es sein! Gegen 9 Uhr kommen wir los. Nebenan an der Schweizerhütte ist noch nichts los. Der erste Bus ist ja auch noch nicht da. Die machen vermutlich erst mit dem Eintreffen der Massen auf.


                                                                                                                                                                        Start am Arthurhaus

                                                                                                                                                                        Wir nehmen den Weg am Hang entlang. Immer die Höhe haltend geht es nach Westen. Schön zu gehen!


                                                                                                                                                                        Blick nach Süden zum Alpenhauptkamm

                                                                                                                                                                        Recht schnell sind wir an der Windrauchegg Alm (1.451 m). Die Almen liegen hier sehr dicht beieinander und sind alle bewirtschaftet. Daran zeigt sich, dass das hier eine beliebte Gegend ist.


                                                                                                                                                                        Die Windraucheggalm

                                                                                                                                                                        Aber auch hier: Die Alm hat noch gar nicht geöffnet. Die machen erst um 10 Uhr auf. Da können die ersten Touristen mit dem Bus hier ankommen. Mit Wanderern scheinen die hier wenig zu rechnen. So halten wir uns hier gar nicht auf und ziehen weiter.
                                                                                                                                                                        Wir laufen ein Seitental mit einem kleinen Bachlauf aus. Unterhalb von uns liegt die Riedingalm. Wieder so eine Alm, die gerne besucht wird.


                                                                                                                                                                        Die Riedingalm hat auch eine tolle Aussicht

                                                                                                                                                                        Wir bleiben oben auf dem Weg. Der hat sich zu einem tollen, kleinen Wanderweg entwickelt, der mit leichtem Auf und Ab am Hang entlangzieht. So stellt man sich einen Höhenweg vor.


                                                                                                                                                                        Die Südwand des Kleinen Bratschenkopfes

                                                                                                                                                                        Über uns stehen die gewaltigen Wände des Hochkönigstocks. Den Hochkönig selber können wir noch nicht sehen. Aber aus der Perspektive ist es eigentlich egal welcher Gipfel uns so überragt.
                                                                                                                                                                        Hier im hinteren Talschluss stehen die Überreste von Skisprungschanzen aus der Anfangszeit des Sports: Ein Anlauf am Hang, ein Hügel, der zum Abspringen genutzt wurde und wieder der Hang zum Landen. Damals wurde noch nicht so massiv eingegriffen, wie das bei heutigen Schanzen der Fall ist.


                                                                                                                                                                        Die gewaltigen Wände des Hochkönigstocks

                                                                                                                                                                        Grandiose Landschaft! Ich kann es einfach nicht anders nennen! Oben über diesen Gebirgsstock zieht die Alpinvariante, die von Werfen über den Hochkönig geht. Muss ich unbedingt auch noch gehen!


                                                                                                                                                                        Wandern vom Allerfeinsten an der Schwarz-Dienten-Alm

                                                                                                                                                                        Hier unten sind wir auf der Normalvariante unterwegs.
                                                                                                                                                                        Der Weg zieht ein wenig an und führt uns auf ein Plateau hinauf. Dort stehen die Widdersbergalmen. Das sind 4 Almen, die alle ein unterschiedliches Konzept betreiben.


                                                                                                                                                                        Wir kommen zu den Widdersbergalmen

                                                                                                                                                                        Die erste Hütte, die Scharten Hütte (1.504 m), ist ein reine Selbstversorgerhütte, die man als Ganzes mieten kann. Hier gibt es also nix für uns. An der nächsten Hütte, der Molterauhütte (1.520 m), kann man aber einkehren. Das passt doch sehr gut zu einer ersten Pause.


                                                                                                                                                                        Pause an der zweiten Hütte ...

                                                                                                                                                                        Wie nicht anders zu erwarten sind wir hier mit dem Wirt zunächst alleine. Diese Hütte gehört zu einem Hotel im Tal. Übernachten kann man hier aber nicht. Aber sehr schön sitzen und genießen!


                                                                                                                                                                        ... der Molterauhütte

                                                                                                                                                                        Wir ziehen weiter und nach wenigen Metern stehen wir an der Brandstätthütte (1.550 m). Eine uralte Alm die noch bewirtschaftet wird und ebenfalls kleine Jausen und Getränke anbietet.


                                                                                                                                                                        An der Brandstätthütte

                                                                                                                                                                        Wir machen nicht schon wieder Pause. Zumal sich hier die ersten Tagestouristen einfinden. Etwas unterhalb von uns liegt noch die Moaralm. Dort geht unser Wanderweg aber nicht vorbei. Aber sicher andere. Wir nehmen wieder den Höhenweg, der uns in das Tal des Trockenbachs bringt.


                                                                                                                                                                        Der Hochkönig hält sich ein wenig bedeckt

                                                                                                                                                                        Hier ist der Hochkönig zu sehen, also wenn er den Gipfel nicht gerade in Wolken versteckt. Das macht er ganz gerne! Dass das der höchste Gipfel des Massivs ist, kann man aus dieser Perspektive nicht erkennen. Da oben ganz drauf, auf knappen 3.000 Höhenmetern, steht das Matrashaus. Da muss ich auf jeden Fall noch hin! Das letzte Mal war ich da vor ca. 30 Jahren und musste 2 Tage dort wegen schlechtem Wetter ausharren. Bei einem Gewitter ist man auf der Hütte live dabei und mitten drin! Wenn der Blitz in das Stahldach der Hütte einschlägt ist das schon ein mulmiges Gefühl. Und es riecht etwas eigenartig.
                                                                                                                                                                        Aber das war vor 30 Jahren! Und oben auf dem Gipfel. Heute queren wir das trockene Bachbett des Trockenbachs.


                                                                                                                                                                        Im trockenen Bachbett des Trockenbachs

                                                                                                                                                                        Die Steinmännchen sind eher Zierde. Der Weg ist mehr als gut markiert und sehr gut erkennbar. Vermutlich recht ausgelatscht. Wir sind aber immer noch alleine unterwegs. Bei den Widdersbergalmen haben wir ein paar Wanderer getroffen, seither ist aber wieder Ruhe eingekehrt.


                                                                                                                                                                        Wegimpressionen unterhalb des Hochkönigs

                                                                                                                                                                        Auf dem nächsten Kamm südlich von uns erstreckt sich ein Skigebiet. Die Schneisen für die Bahnen und Pisten sind nicht zu übersehen. Die höchsten Gipfel liegen aber unterhalb von 2.000 Höhenmetern. Die werden im Winter ohne Schneekanonen keinen Betrieb mehr dauerhaft gewährleisten können. Überall sind kleine Speicherseen zu erkennen, in denen das Wasser für den Winter gesammelt wird.
                                                                                                                                                                        Über die Wiesen und Weiden der Stegmoosalm wandern wir weiter zur Schönbergalm. Hier reiht sich wirklich eine Alm an die andere.


                                                                                                                                                                        Die Schönbergalm mit der Erichhütte ist erreicht

                                                                                                                                                                        Die Erichhütte (1.540 m) ist eine ÖAV-Hütte bei der wir zum Mittagessen einkehren. Die liegt da am Hang mit einer Aussicht – ich komme vor lauter schauen kaum zum Essen. Die Hütte ist aber auch gut besucht. So hält es uns nicht gar zu lange und wir brechen wieder auf. Etwas abwärts führt uns der Nordalpenweg über die Weiden und durch die Herden der Schönbergalm.


                                                                                                                                                                        Abschied von der Erichhütte

                                                                                                                                                                        Wir verlassen die Weiden der Alm und kommen in den Wald. Erstaunlicherweise geht es immer noch abwärts. In der Karte ist ein Weg eingezeichnet, der jetzt das Bachbett quert und auf der anderen Seite wieder hinaufführt. Der ist aber gesperrt. Ein Flatterband hängt über den Weg. Wir wissen nicht recht, ob wir es riskieren können, den Weg zu nehmen. Der Hüttenwirt der Erichhütte hat davon abgeraten. Also nehmen wir die Umleitung und steigen fast bis ins Tal ab. Bei der ersten Brücke (1.235 m) über den Dientenbach überqueren wir ihn und steigen auf der anderen Seite wieder auf. Wir können gut erkennen, wo der alte Weg entlangführt.


                                                                                                                                                                        Wildfrüchte auf dem Weg zur Pichl Alm

                                                                                                                                                                        Da brauchen wir über eine halbe Stunde länger als auf dem alten Weg. Aber ist jetzt auch nicht mehr zu ändern. Auf schönen Wegen kommen wir zur Mittereggalm und auf dem kleinen Versorgungssträßchen weiter hinauf zur Pichl Alm (1.435 m). Hier legen wir eine Pause ein. Leider haben die hier keine Übernachtungsmöglichkeiten. Das wäre jetzt genau richtig.
                                                                                                                                                                        Wir beobachten auch wie sich ein Schauer zusammenzieht und auf uns zukommt. Wir müssen eigentlich nur noch ein paar Meter bis zum nächsten Sattel hoch und dann geht es nur noch abwärts nach Hinterthal. Sitzen wir den Schauer hier aus oder versuchen wir noch vor ihm im Tal zu sein?
                                                                                                                                                                        Wir ziehen los und hoffen darauf, dass er sich noch etwas Zeit lässt. Der Sattel ist schnell erreicht. Am Hang geht es entlang und der schöne Wanderweg entwickelt sich zu einem Forstweg. Auf ihm geht es auf einer Lichtung im Zick-Zack abwärts. Hier erwischt uns der Schauer.


                                                                                                                                                                        Kurzer Regenschauer hoch über Hinterthal

                                                                                                                                                                        Wir stellen uns unter einer großen Tanne unter warten auf das Ende des Schauers. Ging eigentlich ganz schnell.
                                                                                                                                                                        So langsam macht sich bei meinem Kompagnon bemerkbar, dass es heute sein zweiter Tag ist: Es reicht ihm langsam. In aller Ruhe ziehen wir den Weg weiter abwärts und nehmen noch eine Pause an der Mußbachalm (1.185 m) mit.


                                                                                                                                                                        Letzte Rast an der Mußbachalm

                                                                                                                                                                        Der nächste Ort Hinterthal ist jetzt nicht mehr weit. Gemütlich lassen wir es den Fahrweg dorthin hinunterlaufen. Im Ort suchen wir uns eine Unterkunft. Hinterhal (1.020 m) liegt an dem Skigebiet, dass wir den ganzen Tag südlich von uns beobachtet haben. Da gibt es immer ausreichend Übernachtungsmöglichkeiten.
                                                                                                                                                                        Mein Freund ist ziemlich platt. Für ihn wäre eine Übernachtung an der Pichl Alm genau richtig gewesen. Und der Umweg am Dientenbach war auch unnötig. Aber so ist es jetzt. Da muss er jetzt durch.
                                                                                                                                                                        Wir sind beizeiten im Bett. Morgen wollen wir nach Maria Alm und dann zum Riemannhaus aufsteigen. Das Wetter soll durchwachsen werden. Mal sehen, was uns Morgen erwartet.
                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          42. Tag: Hinterthal – Maria Alm


                                                                                                                                                                          Samstag, 3. September 2022
                                                                                                                                                                          Strecke: 9 Km
                                                                                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 375 m, ↓ 575 m
                                                                                                                                                                          Gehzeit: 3 h

                                                                                                                                                                          Gesamtstrecke: 739 Km
                                                                                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 37.750 m, ↓ 35.400 m
                                                                                                                                                                          Gesamtgehzeit: 245 h 45

                                                                                                                                                                          Oh, meinem Freund geht es heute Morgen nicht so richtig gut. Das war wohl gestern etwas zu viel. Wir lassen es geruhsam angehen und frühstücken erstmal ausgiebig. Potential zum Skalieren gib es auf der heute geplanten Tour ja genug.
                                                                                                                                                                          Und der Blick aus dem Fenster reißt uns auch nicht gerade zu Begeisterungsstürmen hin: Es ist bedeckt und überall hängen Wolken auf halber Höhe herum. Das habe ich auf dieser Tour definitiv schon besser gesehen!
                                                                                                                                                                          Wir starten und gehen erstmal in südliche Richtung aus dem Ort, an der Sesselbahn vorbei und an der Urslauer Ache entlang. Nach Westen steigen wir hinauf zum Pichlhof.


                                                                                                                                                                          Der Morgen kommt am Pichlhof mal wieder recht trüb daher

                                                                                                                                                                          Aber es wird besser! So langsam gibt es in der obersten Wolkenschicht blaue Stellen, die sich ausdehnen. Nur die Wolken auf halber Höhe sind noch nicht verschwunden.


                                                                                                                                                                          Grüne Berge hinter Hinterthal – Hier das Langegg

                                                                                                                                                                          Über Weiden steigen wir weiter auf. Aber auch nicht so wirklich richtig zügig. Bei meinem Freund entwickelt sich das nicht so gut: Irgendwas an der Wirbelsäule hat sich wohl verklemmt. Er ist etwas steif unterwegs.


                                                                                                                                                                          Wolkenstudien in Richtung Hochkönig

                                                                                                                                                                          Wir halten auf den Jufensattel zu. Aber irgendwie bin ich heute abgelenkt: Wir landen auf einem schönen Weg Richtung Brimbachkögel. Das merken wir irgendwann und orientieren uns wieder mehr nach Süden.


                                                                                                                                                                          Bachwinkl über den Jufenhöfen

                                                                                                                                                                          Am Waldrand steht eine Kasse an einem Pfosten mit einer Preisliste darunter. Die Holzbox daneben kann man öffnen und da liegt jede Menge Ware drin. Das dürfte wohl von der Jufenalm sein. Das ist das etwas ausladende Hotel am Jufensattel. Wanderer, die von dort kommen haben ja immerhin schon ca. 500 m hinter sich!


                                                                                                                                                                          Vesperstation am Waldrand

                                                                                                                                                                          Wir halten auf den Jufensattel zu. Die Jufenalm ist ein 5-Sterne-Alm-Relax-Resort mit allem Drum und Dran. An den Autos erkennt man die Zahlungsfähigkeit des Klientels. Ich habe ja nix gegen ein gutes Hotel. Aber das ist schon sehr abgehoben.


                                                                                                                                                                          Die Wetterherrenkapelle am Jufensattel

                                                                                                                                                                          Neben dem Hotel steht ein Landhaus, in dem vermutlich die Besitzer hausen.


                                                                                                                                                                          Bescheidene Bleibe am Jufensattel

                                                                                                                                                                          Am Sattel können wir dann das erstmal auf die andere Seite blicken. Leider hängt da noch alles voller Wolken. Aber man kann bereits den Charakter des Steinernen Meeres erkennen.


                                                                                                                                                                          Erste Blicke in Richtung Steinernes Meer

                                                                                                                                                                          Vor lauter ‚Nur weg hier!‘ nehmen wir den falschen Weg und merken es erst recht spät. Irgendwie klappt das heute nicht mit dem Navigieren! Etwas Querwaldein steigen wir am Hang auf um auf den richtigen Weg zu kommen. Im Track habe ich den Bogen mal weggelassen und den richtigen Weg eingezeichnet.
                                                                                                                                                                          Etwas durchgeschwitzt kommen wir auf dem Kammweg an und steigen die letzten Meter zum Gipfel des Natruns (1.253 m) auf. Und da steht nicht, wie üblich, ein Gipfelkreuz oder sowas, sondern da liegt ein See!


                                                                                                                                                                          Der Prinzensee als höchster Punkt des Natruns – Das kann nur künstlich sein!

                                                                                                                                                                          Es gibt einen Rundweg um den See und überall geht es an der anderen Seite abwärts! Warum muss so ein Speichersee unbedingt am höchsten Punkt liegen? Ist das Skigebiet so klein bzw. der Platz an der Piste so wertvoll, dass man sowas bauen muss? Irgendwo hakt es da aber ein bisschen! Und da sind einige unterwegs, auf diesem Rundweg. Eine Bergbahn kann also nicht weit weg sein.
                                                                                                                                                                          Aber einen schönen Blick hat man von hier oben schon!


                                                                                                                                                                          Das Steinerne Meer zeigt sich hinter den Wolken

                                                                                                                                                                          Unter uns liegt Maria Alm am Steinernen Meer. Und wenige Meter unterhalb des Gipfelsees enden 2 Kabinenbahnen, die beide in Betrieb sind. Dort gibt es eine große Ferienhaussiedlung, einen Hochseilgarten, einen Fahrradverleih, ein Sportgeschäft, ein Erlebnisrestaurant und noch andere schöne Errungenschaften unserer Freizeitzivilisation.
                                                                                                                                                                          Meinem Freund geht es zwischenzeitlich richtig schlecht. Er schleicht hier rum, dass ich sehen kann, dass er Schmerzen hat. Wenn wir zwei unterwegs sind, ist immer irgendwas. Wir nehmen die Bahn um die 350 Höhenmeter gesundheitsverträglich abzusteigen und schauen uns Maria Alm an.


                                                                                                                                                                          Maria Alm am Steinernen Meer

                                                                                                                                                                          Mein Freund entscheidet hier die Tour zu beenden. Auf das Riemannhaus kommt er so nie und nimmer rauf. Wir fahren mit dem Bus zum Bahnhof nach Saalfelden. Ich will die Gelegenheit nutzen und die Alpinvariante ab Werfen über den Hochkönig zu gehen. Irgendwann fällt mir aber auf, dass die Ostpreußenhütte heute Ruhetag hat. Eine AV-Hütte mit Ruhetagen! Prima! Und bei dem angebrochenen Tag brauche ich die. Ich schaffe das nicht mehr direkt bis zum Matrashaus. Also fahre ich zurück nach Maria Alm und übernachte dort.


                                                                                                                                                                          Abendspaziergang in Maria Alm

                                                                                                                                                                          Der Zufall führt mich in das Haus der Skispringerin Sara Marita Kramer. Der Name sagt mir was. Eine Österreicherin, die im letzten Winter alles gewonnen hat, wo sie teilgenommen hat. Ihre Eltern betreiben eine Pension mit Bergblick in Maria Alm.
                                                                                                                                                                          Ich drehe abends noch eine Runde um das Dorf. Endlich haben sich die Wolken verzogen und man hat ungestreiften Blick auf die umliegenden Berge. Einfach schön hier!


                                                                                                                                                                          Das Steinerne Meer am Abend

                                                                                                                                                                          Eigentlich hat die Küche hier heute Ruhetag. Aber ich kriege trotzdem was zu Essen. Habt Dank nochmal an dieser Stelle!
                                                                                                                                                                          Ich finde es schade, dass mein Freund schon so früh abgereist ist! So muss ich mich erst wieder an Abende alleine gewöhnen. Ich kriege den Abend aber auch so rum und bin beizeiten im Bett. Morgen soll es wieder schöner werden! Da bin ich gespannt!
                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            43. Tag: Maria Alm – Ingolstädter Haus


                                                                                                                                                                            Sonntag, 4. September 2022
                                                                                                                                                                            Strecke: 14 Km
                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.625 m, ↓ 325 m
                                                                                                                                                                            Gehzeit: 6 h 30

                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 753 Km
                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 39.375 m, ↓ 35.725 m
                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 252 h 15

                                                                                                                                                                            Auf den ersten Blick sieht das Wetter so aus wie gestern. Vielleicht etwas besser. Also: Raus! Nach dem Frühstück ziehe ich los und wandere das Tal hinter, der Ort bleibt schnell zurück und die Straße führt mich an Bauernhöfen entlang. Irgendwann hören auch die auf. Die Straße verschwindet im Wald und der Belag wechselt von Teer zu Schotter. Diese Schotterstraße zieht ziemlich genau senkrecht den Hang hoch. Da kommt man ganz gut ins Schwitzen. An manchen Felsen sehe ich, dass ich richtig bin.


                                                                                                                                                                            Hier verläuft auch mal wieder der E10

                                                                                                                                                                            Den E10 kenne ich gut von meiner Südalpenwegtour. Das war mir gar nicht so klar, dass der hier auch durchgeht.
                                                                                                                                                                            Am Parkplatz vom Riehmannhaus rührt sich nicht viel. Er ist aber gut voll. Alle drei. Ab den Parkplätzen werden die Bäume lichter und kleiner und gehen mit der Zeit in Latschen über. Beim Blick zurück liegt eine Wolkenschicht deutlich unter mir und die andere über mir.


                                                                                                                                                                            Ich gewinne an Höhe und die Aussicht wird besser

                                                                                                                                                                            Die über mir löst sich langsam auf. Die unter mir ist mir eigentlich egal. Oben in der Scharte kann ich zur Motivation Stützen der Materialseilbahn sehen. Die beginnt irgendwo über mir. Vermutlich da, wo der Lärm herkommt. Hört sich an wie ein Bagger, der in einem Steinbruch arbeitet. Als ich um die nächste Ecke komme, sehe ich, wie ein Radlader Schotter von der Straße wegschiebt. Hier kommt wohl einiges von den Hängen runter und blockiert die Straße. Das muss man ab und zu mal wegräumen.


                                                                                                                                                                            Über diese Scharte muss ich hoch

                                                                                                                                                                            Die Seilbahn geht am Ende der Schotterstraße steil aufwärts los. Ab der Talstation beginnt ein kleiner Wanderweg, der sich steil den Berg raufarbeitet. Er wird teilweise mit Seilen gesichert und führt meist direkt unterhalb der Bahn aufwärts. Also fast die Falllinie. Zum Glück nur fast!


                                                                                                                                                                            Ein Aussichtsplatz mitten in der Wand

                                                                                                                                                                            2 Wanderer sind vor mir. Und irgendwo hinter mir sind auch nochmal zwei oder drei unterwegs. Nun, es ist Sonntag und ich bin im Aufstieg zu einer sehr beliebten Wanderregion. Nicht umsonst sind die Hütte hier recht groß geworden.
                                                                                                                                                                            Der Weg ist gut angelegt und sehr gut gepflegt. Verlaufen kann man sich hier nicht: Es gibt keine Abzweigungen mehr bis zum Riemannhaus. Aber dafür tolle Aussichten!


                                                                                                                                                                            Die Aussicht wird zusehens besser

                                                                                                                                                                            Die hohe Luftfeuchtigkeit macht sich auch in klatsch nassen Klamotten bemerkbar. Könnte aber auch am steilen Weg liegen! Ich bin ganz gut auf Betriebstemperatur gekommen.
                                                                                                                                                                            Ab und zu hängt nicht nur ein Seil sondern es wurden auch Stufen gebaut. Manchmal in den Fels geschlagen, manchmal mit Holz gebaut und manchmal betoniert. Wer schleppt hier tonnenweise Beton rauf? Na, direkt unter der Bahn lassen die den vielleicht von der Bahn direkt ab und man muss den nicht so weit tragen. Anders kann ich mir das nicht vorstellen.


                                                                                                                                                                            Mit Stufen und Stahlseilen geht es aufwärts

                                                                                                                                                                            Mit einem Heli hier im engen Tal wäre das auch denkbar aber schon sehr eng. Aber die Jungs von der Bergwacht können schon fliegen!
                                                                                                                                                                            Im Zick-Zack windet sich der Weg immer weiter aufwärts. Das nimmt schier kein Ende. Du Luft wird immer klarer und die Sicht weiträumiger.


                                                                                                                                                                            Jetzt bin ich bald oben

                                                                                                                                                                            Ich werde immer langsamer. Aber nicht weil es kaum noch geht, sondern weil immer mehr zu sehen ist. Dafür bin ich hier ja unterwegs: Ich will was sehen! Und davon bekomme ich hier genug geliefert!


                                                                                                                                                                            Ein gesicherter Steig bis zum Riemannhaus

                                                                                                                                                                            Ich kann jetzt schon eine Weile das Haus sehen. Das ist nicht mehr weit. Und dann steht da eine Herde Schafe auf dem Weg und rührt sich nicht vom Fleck. So gibt es noch, als Zugabe quasi, einen Bogen um die Hütte.


                                                                                                                                                                            Das Riemannhaus mit dem Sommerstein

                                                                                                                                                                            Als ich auf die Terrasse des Riemannhauses (2.177 m) komme ist die gesteckt voll. Das ist zum einen eine große Hütte und zum anderen ist das hier eine sehr beliebte Gegend. Wie ich erfahre ist die Hütte voll. Wir hätten hier auch gestern gar nicht übernachten können. Samstag auf Sonntag hatte ich das erwartet. Aber die Nacht auf Montag? Sind halt doch Sommerferien und damit Hochsaison. Ich suche mir ein Plätzchen und mache Mittag.


                                                                                                                                                                            Der Blick von der Terrasse des Riemannhauses - Hockannt mit dem Handy fotografiert

                                                                                                                                                                            Einfach grandios diese Aussicht! Da unten liegt Saalfelden. Da war ich gestern mit dem Bus. Das war nicht weit weg von Maria Alm. Das ist immer wieder erstaunlich, was man zu Fuß für Entfernungen zurücklegen kann!
                                                                                                                                                                            Ich ziehe mal langsam weiter. Die Höhemeter habe ich für heute. Jetzt geht es eigentlich recht eben zum Ingolstädter Haus. Wesentlich mehr als 150 Höhenmeter sollten da nicht mehr kommen.
                                                                                                                                                                            Die Wege hier sind mehr als gut markiert! Einige hatten da wohl viel Spaß beim Markieren!


                                                                                                                                                                            Auffällige Markierungen auf dem Eichstätter Weg

                                                                                                                                                                            Wo das Steinerne Meer seinen Namen her hat sieht man eigentlich erst hier oben: Hier liegt alles voller Steine. Und das über große Flächen hinweg.


                                                                                                                                                                            Das Steinerne Meer ist ganz schön bröselig

                                                                                                                                                                            Hier liegt deutlich mehr loses Gestein rum als drüben am Dachstein. An manchen Felsen kann man sehen, wie das Gestein in Schichten aufgebaut ist und wie die verformt wurden.


                                                                                                                                                                            Nach Norden geht der Blick ins Berchdesgadner Land

                                                                                                                                                                            Da unten in dem engen Taleinschnitt liegt der berühmte Königsee. Da war ich schon oft. Auch mit der Familie. Hier oben hat es die Familie aber leider noch nicht hingeschafft.
                                                                                                                                                                            Hier gibt es etwas mehr Grün als im Toten Gebirge. Aber nicht alles blüht.


                                                                                                                                                                            Ein grüner Farbtupfer im Steinmeer

                                                                                                                                                                            In östliche Richtung liegt die leicht nach Norden geneigte Hochfläche vor mir. Mit leichten Wellen versehen. Wie man sich eben ein Meer so vorstellt.


                                                                                                                                                                            Das Hagengebirge in Nord-östliche Richtung

                                                                                                                                                                            In Richtung Süd-West begrenzen Felswände das Steinerne Meer. Das erinnert mich schon eher an den Dachstein. Ganz schön schroff. Aber auch da gehen Wege durch und drüber. Man kann da sogar am Grat entlang von Horn zu Horn wandern. Der ist aber nicht ganz ohne, der Weg.


                                                                                                                                                                            Da oben muss man drüber wenn man zur Peter-Wiechenthaler-Hütte will

                                                                                                                                                                            Da will der Nordalpenweg aber zum Glück nicht hin. Das hätte wir von Maria Alm auch einfacher haben können.
                                                                                                                                                                            Seit dem Riemannhaus geht es auf den markanten Hundstot zu, den Hausberg vom Ingolstädter Haus. Aber sehen kann man es erst recht spät. Man muss wissen wo es liegt. Sonst geht es im Steinernen Meer quasi unter.


                                                                                                                                                                            Rückblick zur Schönfelsspitze

                                                                                                                                                                            Am rechten Bildrand ist der Sommerstein noch zu sehen. Da daneben steht das Riemannhaus, wo ich Mittag gemacht habe. Und das markante Dreieck ist die Schönfeldspitze.
                                                                                                                                                                            Ich komme um eine Nase herum und endlich liegt das Tageszielt vor mir: Das Ingolstädter Haus (2.119 m).


                                                                                                                                                                            Das Ingolstädter Haus vor dem Großen Hundstot

                                                                                                                                                                            Ich bekomme noch ein Platz im Lager und checke ein. Ich übernachte hier jetzt schon das fünfte Mal. Die Hütte liegt einfach gut und ist von vielen Seiten erreichbar.
                                                                                                                                                                            Ich erledigte den Waschtag und lege die nassen Sachen auf den Felsen aus. Eine Runde um die Hütte darf natürlich auch nicht fehlen.


                                                                                                                                                                            Die Loferer und Leoganger Steinberger

                                                                                                                                                                            Die Leoganger Steinberge stehen links im Bild, die Loferer eher geradeaus. Das sind beides recht einzelnstehende Bergstöcke. Auf beiden gibt es Hütten und Wanderwege. Über die Loferer Steinberge führt eine Alpinvariante des Nordalpenweges. Die werde ich also hoffentlich noch kennenlernen!


                                                                                                                                                                            Die letzten Sonnenstrahlen über dem Steinernen Meer

                                                                                                                                                                            Ganz Am Horizont bettet der Hochkönig sein Haupt wieder in Wolken. Vielleicht ist es ganz gut, dass die Ostpreussenhütte Ruhetag hat. Die Tour vom Matrashaus zum Riemannhaus ist mit 10 bis 12 h angegeben. Da sollte man schon sehen, wo man hinläuft.
                                                                                                                                                                            Die Farbe, in der die Gipfel angestrahlt werden, lässt schon erahnen, dass es heute wieder einen schönen Sonnenuntergang geben könnte.


                                                                                                                                                                            Da bahnt sich ein schöner Sonnenuntergang an

                                                                                                                                                                            Ich bewaffne mich mit den Kameras und ausreichend Getränken und lasse mich auf den Felsen vor der Hütte mit freier Sicht nach Westen nieder. Diesmal gibt es keine Einweisung in Yoga oder sowas: ich kann mich voll auf das Naturspektakel konzentrieren.


                                                                                                                                                                            Ein Sonnenuntergang am Ingolstädter Haus

                                                                                                                                                                            Und das ist mal wieder überaus lohnend! Ich staune immer wieder wie schnell die Sonne dann doch hinter dem Horizont verschwindet. Tagsüber hat man keinen Bezugspunkt um zu merken, wie schnell die Sonne wandert – oder eher der Planet sich dreht. Denn wir wandern mit der Sonne mit, das merken wir gar nicht.
                                                                                                                                                                            Die Sonne ist schon deutlich früher weg als noch vor 4 Wochen an der Adamekhütte: Fast eine Stunde! Das Jahr neigt sich schon wieder dem Ende zu und die Tage werden rapide kürzer.
                                                                                                                                                                            So endet ein schöner Tag und es ist nicht mehr weit ins Land der Träume.
                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 02.03.2023, 11:26.

                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              44. Tag: Ingolstädter Haus – St. Martin bei Lofer


                                                                                                                                                                              Montag, 5. September 2022
                                                                                                                                                                              Strecke: 27 Km
                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 350 m, ↓ 1.825 m
                                                                                                                                                                              Gehzeit: 7 h 15

                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 780 Km
                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 39.725 m, ↓ 37.550 m
                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 259 h 30

                                                                                                                                                                              Der Wetterbericht will heute schlechtes Wetter. Und die nächsten Tage auch. Es soll aber am Alpenrand Föhneinfluss geben. Das kann jetzt wieder alles heißen!
                                                                                                                                                                              Im Augenblick gibt es noch blaue Stellen am Himmel. Also raus aus den Federn und ab zum Frühstück. Das kommt jetzt wieder etwas standardmäßig daher. In Hütten mit viel Betrieb ist das leider öfter so. Gegen viertel vor 8 komme ich weg. Es geht leicht abwärts nach Westen auf die Leoganger Steinberge zu. Da wo gestern die Sonne untergegangen ist.


                                                                                                                                                                              Beim morgendlichen Start bin ich nicht alleine

                                                                                                                                                                              Entlang der Materialseilbahn führt mich der Nordalpenweg vom Steinernen Meer hinunter. Schade eigentlich! Das war eine schöne Gegend! Auch wenn sie voll war.


                                                                                                                                                                              Rückblick zum Ingolstädter Haus

                                                                                                                                                                              So langsam werden die blauen Stellen am Himmel immer seltener. Es zieht zu. Über dem nächsten Gebirgszug hängt schon das schlechte Wetter. Das gefällt mir jetzt nicht so gut. Aber bis zum Hirschbichl werde ich es schon irgendwie schaffen. Ab dort soll es einen Bus geben.


                                                                                                                                                                              Regen über den Leoganger Steinbergen

                                                                                                                                                                              Mein nächstes Zwischenziel, der Dießbachstausee, liegt noch in der Sonne. Aber dann wird es duster! Also lasse ich es etwas laufen. Der Wanderweg führt mich zunächst recht gleichmäßig abwärts. Tendenziell rechts am Hang haltend umgeht der Weg den Abbruch, über den sich die Materialseilbahn ins Tal hinab schwingt.
                                                                                                                                                                              Die Schafe sind schon eine Weile zurückgeblieben. Aber anderes Getier gibt es hier auch reichlich. Bisher habe ich nur immer ihre warnenden Pfiffe gehört. Unter einem Felsen sehe ich die Murmeltiere dann endlich mal sitzen.


                                                                                                                                                                              Murmeltiere beobachten meinen Abstieg

                                                                                                                                                                              Das sind ganz gescheite Tiere! Immer einer ist als Wachposten abgestellt. Und wenn der Pfeift, dann verschwinden alle in ihrem Bau.
                                                                                                                                                                              Durch leichten Latschenbewuchs komme ich in den Talgrund hinunter. Bei der Talstation der Matbahn werden die Bäume langsam mehr und es geht in einen Wald. Auf der Zufahrtsstraße zur Matbahn führt mich der E4 Alpin ganz moderat weiter abwärts. Etwas oberhalb vom See führt er mich dann am See entlang.


                                                                                                                                                                              Am Dießbachstausee

                                                                                                                                                                              Die Schotterstraße ist hier schon recht stabil gebaut. Auf ihr geht es weiter abwärts zur Staumauer und auf die Kallbrunnalm mit dem markanten Gipfel darüber zu.


                                                                                                                                                                              Die Kallbrunnalm vor dem Hochkranz

                                                                                                                                                                              Der blaue Himmel hat sich jetzt ganz verzogen – hinter Wolken. Aber noch regnet es nicht. Aber irgendwie sieht es so aus, als könnte sich das demnächst ändern. Beim Blick zurück an der Staumauer ist es über dem Steinernen Meer zwar noch etwas heller aber auch nicht wirklich schön.


                                                                                                                                                                              Seehorn und Großer Hundstot spiegeln sich im See

                                                                                                                                                                              Jetzt wird es zunächst erstmal etwas flacher. Immer entlang der Fahrstraße geht es noch etwas durch den Wald.


                                                                                                                                                                              Kurios, wie manche Bäume wachsen

                                                                                                                                                                              Und schon bin ich auf der Kallbrunnalm. Auch das ist wieder mehr ein Almdorf als ein einzelner Hof. Eine der Häuser ist die Kashüttn. Dort brennt auch ein Licht. Da halte ich mal drauf zu und plane meine erste Pause für heute ein.


                                                                                                                                                                              Die Käshüttn an der Kallbrunnalm

                                                                                                                                                                              In der Hütte gibt es Käse – wie überraschend bei dem Hüttenname! Und der ist mal richtig gut! Leider ist es zu kalt zum draußen sitzen. Ich bin mal wieder mit der Wirtin alleine. Sie rechnet heute nicht mehr mit viel Besuchern und quatscht mir das Ohr ab. Ich trinke aus und mache mich wieder auf den Weg.
                                                                                                                                                                              Es geht den Feldweg entlang etwas aufwärts zu einem kleinen Sattel. Über diesen Feldweg wird die ganze Alm und das Ingolstädter Haus versorgt und ist schon recht anständig ausgebaut. Ab dem Sattel kann ich in das Tal blicken, in dem Hintertal liegt. Der Name sagt schon einiges zur Lage ...


                                                                                                                                                                              Aushänge am Waldweg

                                                                                                                                                                              Durch den Wald geht es abwärts. Einige E-Biker überholen mich. Oben an der Talstation der Matbahn standen einige Bikes. Da kann man sich den Talhatsch sparen. Aber man muss auch wieder auf dem gleichen Weg zurück, über den man gekommen ist.
                                                                                                                                                                              Der Weg macht noch einen Bogen zum Talschluss, überquert den Bach und bringt mich zum Falleckhof.


                                                                                                                                                                              Auf dem Weg zum Hirschbichl

                                                                                                                                                                              Irgendwie habe ich wohl Glück: Es sieht zwar immer so aus, als wolle es gleich losregnen aber es bleibt trocken.
                                                                                                                                                                              Auf einer Teerstraße geht es die letzten Meter zum Sattel am Hirschbichl (1.183 m) hinauf.


                                                                                                                                                                              Am Hirschbichl

                                                                                                                                                                              Ein schöner Gasthof empfängt mich. Aber, wie kann es bei meinem Glück anders sein: Der Gasthof hat heute Ruhetag! Aber im Brunnen stehen ein paar Getränkekisten mit einer Kasse daneben. Ich finde es toll, dass die Vertrauenskasse hier noch funktioniert!
                                                                                                                                                                              Eigentlich hatte ich überlegt, heute Nacht hier zu bleiben. Das wird nun nicht möglich sein. Ich gehe noch zwischen den Häusern durch und gehen mal eben nach Deutschland hinüber. Damit hat das [DE] im Titel seine erste Berechtigung. Nach einem flüchtigen Blick ins Berchdesgadner Land gehe ich wieder zurück zum Hirschbichlsattel und steige durch den Wald weiter auf.
                                                                                                                                                                              Und hier setzt sich dann wohl etwas Föhn durch: Es gibt wieder blaue Stellen am Himmel.


                                                                                                                                                                              Föhneinfluss am Hufnagei

                                                                                                                                                                              Das kam jetzt recht plötzlich. Es gibt wieder mehr Weitblick und plötzlich tauchen auch wieder Wanderer auf. Hier liegen auch noch ein paar Almen versteckt im Wald. An der Eiblkreuzung (1.270 m) habe ich die letzten Höhenmeter aufwärts für heute hinter mir.


                                                                                                                                                                              Eiblkreuzung

                                                                                                                                                                              Der Nordalpenweg biegt von der ‚Hauptstraße‘ ab und wird wieder etwas kleiner. Er führt mich noch zu der kleinen aber feinen Eiblkapelle mit seiner tollen Aussicht.


                                                                                                                                                                              Die kleine Eiblkapelle

                                                                                                                                                                              Ab hier geht es zunehmend abwärts. Im Blick vor mir liegen die Loferer Steinberge und das Tal der Salach. Über viele Lichtungen verliere ich an Höhe.


                                                                                                                                                                              Die Loferer Steinberge

                                                                                                                                                                              Ich bin wieder alleine unterwegs, die anderen Wanderer hielten sich vorrangig in der Region der bewirtschafteten Almen auf. Rindviecher stehen hier aber noch jede Menge rum!


                                                                                                                                                                              Ob die mich vorbei lässt?

                                                                                                                                                                              Um mich herum ist viel Wald aber der Wanderweg führt mich geschickt über viele Lichtungen. Bei der Sicht hat das was!


                                                                                                                                                                              Abstieg nach Sankt Martin bei Lofer

                                                                                                                                                                              Von oben komme ich an einen Hof, an dem ein der Schrift nach wohl etwas älteres Schild hängt, das mir sagt, wo ich hin muss.


                                                                                                                                                                              Da steht was mich erwartet

                                                                                                                                                                              Dann wird es aber etwas mühsam: Es geht eine Teerstraße den Hang hinunter. Nach ein paar Kehren habe ich wohl die meisten Höhenmeter hinter mir. An einem Hof kann ich neben dem Wildenbach auf einen Wanderweg ausweichen, der mich durch den Wald mehrfach den Bach querend weiter abwärtsführt. Als ich aus dem Wald komme habe ich die Talsohle erreicht. Da rauchen die Stiefel und Knie sind auch froh! Am Waldrand entlang geht es nach Sankt Martin bei Lofer.


                                                                                                                                                                              Sankt Martin bei Lofer

                                                                                                                                                                              Meine Herren, der Abstiegt hat mich jetzt aber richtig angestrengt! Der erste Gasthof schließt vor meiner Nase und meint, er mache jetzt 2 h zu. Der nächste hat ziemlich endgültig geschlossen. Eine Bäckerei hat aber ein Kaffee angebaut, in dem es auch Kleinigkeiten zu essen gibt. Da lasse ich mich nieder und mache eine sehr verspätete Mittagspause.
                                                                                                                                                                              Eigentlich bin ich ziemlich platt und habe genug für heute! Ein Blick auf den Wetterbericht motiviert mich jetzt aber nicht wirklich: Der Föhneinfluss hält noch bis heute Abend und ab heute Nacht gibt es Regen – für die nächsten 4 Tage. Da lohnt es sich kaum ins nächste Gebirge aufzusteigen!
                                                                                                                                                                              Im Fahrplan sehe ich, dass in einer halben Stunde ein Bus von hier durch Bad Reichenhall nach Salzburg direkt zum Hauptbahnhof fährt. Mit einem guten Anschluss bin ich mit 3-mal Umsteigen zuhause. Das hört sich doch nach einem Plan an, oder?
                                                                                                                                                                              Ich zahle und mache mich auf den Weg zur Bushaltestelle am Ortsende.


                                                                                                                                                                              Lofer mit der Loferer Alm voraus

                                                                                                                                                                              Weit ist es von hieraus nicht mehr bis Lofer. Aber das wird wohl auf ein Andermal warten müssen. Mal sehen, ob das dieses Jahr noch was wird.
                                                                                                                                                                              Der Bus kommt und erstaunlich schnell bin ich wieder zuhause. So langsam sind die Reisezeiten, zumindest für mich, echt verträglich!
                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                              • StefanBoe
                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                • 440
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                Sehr schön, deine Etappen von Ende August/ Anfang September! Besonders angetan bin ich von dem Weg unterhalb der Hochkönig-Südwand und später dann dem Steinernen Meer. Großartig das Bild mit den letzten Sonnenstrahlen auf der Felslandschaft und den Wolken vom Ingolstädter Haus! In der Ecke habe ich bisher noch keine ausgedehnteren Touren unternommen. Merk ich mir vor.

                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  Epilog 4. Etappe
                                                                                                                                                                                  Das war wieder Abwechslung pur: Tolle Berge, klasse Wege, grandiose Aussichten, leider auch wechselndes Wetter – aber das gehört auch dazu!
                                                                                                                                                                                  Und ich war mal wieder nicht alleine unterwegs. Mein Freund hat mir 2 Wochen nach meiner Tour ein Bild vom Arthurhaus geschickt: mit 20 cm Schnee!


                                                                                                                                                                                  Neuschnee am Mitterbergsattel

                                                                                                                                                                                  Das wird wohl dieses Jahr nichts mehr mit einer weiteren Wanderung werden. Und es ist vielleicht auch ganz gut, dass ich nicht die Hochkönigvariante über das Matrashaus angegangen bin. Bei dem wechselhaften Wetter hätte es mich da auch erwischen können. Und an dem Tag, an dem ich über das Steinerne Meer gewandert bin, habe ich nie den Hochkönig gesehen. Der hing immer in Wolken – und die umliegenden Berge auch. So wird wohl auch diese Variante auf das nächste Jahr warten müssen. Einen der höchsten Punkt des Nordalpenweges, den Hochkönig mit dem Matrashaus mit seinen 2.941 Höhenmetern macht man nicht, wenn es schon Schneeinbruch gegeben hat. Da braucht man gutes Wetter und sichere Bedingungen. Zumal da die Etappe zum Riemannhaus mit knappen 12 h Gehzeit dabei ist! Also motten wir den Rucksack mal ein und warten auf das nächste Jahr!
                                                                                                                                                                                  Hier habe ich alle Etappen vom Neusiedler See bis St. Martin bei Lofer zusammen in einem Track dargestellt. Unnötige Schlenker habe ich entfernt. Meine Verlaufaktionen muss man ja nicht nachmachen. Das sind in Summe 572 Km bei 26.000 Höhenmeter aufwärts und 25.500 Höhenmeter abwärts an 31 Wandertagen.
                                                                                                                                                                                  Inklusive allen Varianten, Verlaufern und An- und Abstiege für An- und Abreise waren das immerhin 780 Km bei 39.725 Höhenmeter Aufstieg und 37.550 Höhenmeter Abstieg an 44 Wandertagen. Die zusätzliche Wienvariante sowie die Gosauvariante dürften hier die Haupttreiber gewesen sein. Und natürlich so manche An- und Abreise. Da sieht man aber auch, dass so eine lange Weitwanderung nicht am Stück geht. Zu oft kommen das Wetter oder private Verpflichtungen dazwischen.
                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                    #90
                                                                                                                                                                                    Prolog 5. Etappe

                                                                                                                                                                                    Man, ist das ein Oktober! Kaum zu glauben, dass es im September schon Schnee bis in tiefe Lagen gab! Nur: Was fange ich damit an? Ich schaue mir die nächsten Hütten an und stelle fest, dass die alle schon geschlossen haben. Mit dem Nordalpenweg scheint es also nichts zu werden. Ich schaue weiter und stelle fest, dass die Hütten der großen Vereine alle ihre fixen Termine haben, an denen sie schließen. Die Pächter können oder wollen wohl nicht kurzfristig umdisponieren. Vielleicht brauchen sie auch diese Planungssicherheit. Aber private Hütte scheinen noch offen zu haben. Ich finde einige, die noch geöffnet sind – aber eher in niedrigeren Regionen. Im Wilden Kaiser gibt es ein paar und in den Brandenberger Alpen. Wenn ich ein Loch lasse, dass ich später stopfe, dann könnte ich doch noch auf dem Nordalpenweg unterwegs sein.
                                                                                                                                                                                    Also: Rucksack wieder ausmotten, packen und losziehen. Planen kann man eh nicht viel. Ich muss nur schauen, dass ich am Nachmittag eher im Tal bin, als auf der Höhe. Dann wird das schon irgendwie klappen. Und die Bahn ist auch flexibel genug: Sie verkauft mir noch ein Ticket nach St. Johann in Tirol. Das ist eigentlich nur 2 Tagesetappen von St. Martin bei Lofer weg. Da ist das Loch nicht wirklich groß! Aber die beiden Hütten, das Straubinger Haus und die Schmidt-Zabierow-Hütte haben beide schon geschlossen. Und ohne die geht es kaum in der Ecke. Aber ohne das geschlossene Stripsenjochhaus kriege ich das irgendwie schon hin.
                                                                                                                                                                                    An einem Donnerstag steige ich in die Bahn und mit einigen Umsteigeaktionen fahre ich an meinen gewählten Zielort Kirchdorf in Tirol.


                                                                                                                                                                                    Die Kitzbüheler Alpen Ende Oktober ohne Schnee bis rauf

                                                                                                                                                                                    Auf dem Weg dorthin sehe ich die Berge der Kitzbüheler Alpen. Kaum zu glauben, dass es schon Schnee bis in tiefe Lagen gab! Da ist alles wieder weg. Das war nur ein kurzes Intermezzo und danach wurde es wohl wieder richtig warm. Aber die Berge hier sind auch alle unter 2.000 Höhenmeter! Also nicht vergleichbar mit den Loferer oder Leoganger Steinbergen oder gar dem Hochkönig, die eigentlich als nächstes kämen.
                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 23.03.2023, 20:45.

                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      45. Tag: Kirchdorf in Tirol - Fischbachalm


                                                                                                                                                                                      Donnerstag, 27. Oktober 2022
                                                                                                                                                                                      Strecke: 10 Km
                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 275 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 2 h 15

                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 790 Km
                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 40.000 m, ↓ 37.600 m
                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 261 h 45

                                                                                                                                                                                      In Kirchdorf verlasse ich den Bus und ziehe gleich los. Es ist doch schon wieder Nachmittag. Bin halt doch nicht schon um 5 Uhr aufgestanden!
                                                                                                                                                                                      Entlang der Gasteiger Straße wandere ich nach Westen. Laut WaymarkedTrails und GPX-Track kommt der Nordalpenweg an der Kirche auf diese Straße. Das ist eine recht viel befahrene Straße. Nicht wirklich prickelnd! Im Ortsteil Unteranger habe ich genug von der Straße und noch ausreichend Zeit und beschließe einen Schlenker durch den Wald und zu dem Gasteiger Stausee zu machen um der Straße zu entgehen. Ich nehme die Straße Unteranger um nach Bicheln zu kommen. Am Luigambach geht es nach Westen bis ich an einem kleinen Parkplatz den Bach nochmal in der anderen Richtung überquere.


                                                                                                                                                                                      Hinter dem Luigambach geht es im Wald aufwärts

                                                                                                                                                                                      Man sieht dem Wald schon deutlich an, dass es auf November zugeht: Das meiste Laub liegt schon am Boden. So habe ich es aber auch am Nachmittag noch schön hell und habe gute Sicht auf das Tal der Großache.
                                                                                                                                                                                      Und es war eine gute Entscheidung, die Straße gegen diesen Wanderweg zu tauchen! Hier gibt es etwas mehr zu sehen als meistenteils europäische Automarken!


                                                                                                                                                                                      Herbstwanderung von Kirchdorf in Tirol nach Gasteig

                                                                                                                                                                                      Erstaunlicherweise bin ich hier nicht alleine! Es ist einiges los auf diesem Weg, Rauf wie runter: Hunde machen es möglich! Die wollen alle nochmal raus bevor es kalt wird.
                                                                                                                                                                                      Ich komme an den Gasteiger Stausee hinauf. Die in der Karte verzeichnete Gartenwirtschaft hat schon die Rollläden runter gelassen. Aber der See ist auch ohne Getränk sehr schön!


                                                                                                                                                                                      Am Gasteiger Stausee

                                                                                                                                                                                      Das ist wieder so eine Ecke, die vermutlich kaum einer kennt. Das wird sich morgen sicher ändern. Aber außer ein paar Hunden, die ihre Herrchen spazieren führen ist hier niemand.
                                                                                                                                                                                      Am Bach entlang komme ich nach Gasteig rein. Netter kleiner Ort. Aber leider geht es dahinter wieder an die Straße.


                                                                                                                                                                                      Nachmittäglicher Eindruck von Gasteig

                                                                                                                                                                                      Und an der nächsten Kreuzung hört dann sogar der Gehweg bzw. Wanderweg daneben auf. Das ist jetzt nicht so der Renner. Laut Karte gibt es für die nächsten 4 Km keine Alternative zu dieser Straße. Zum Glück ist es hier recht ruhig. Und das obwohl es hier doch einiges zu sehen gibt!


                                                                                                                                                                                      Die Schaukäserei Wilder Käser

                                                                                                                                                                                      Aber die haben auch schon zu. Also weiter. Wohl dem, der mit dem Daumen die nächsten 4 Km mitgenommen wird! Bei mir klappt das irgendwie nicht.


                                                                                                                                                                                      Rückblick auf Gasteig

                                                                                                                                                                                      Es kommt aber auch nur ein Auto. Da war vorhin am See mehr los!
                                                                                                                                                                                      Entlang der Straße komme ich zum Gasthof Griesenau. Der hat geschlossen. Schade! Ich biege links ab und nehme die Straße ins Kaiserbachtal hinter.


                                                                                                                                                                                      Der Beginn des Kaiserbachtals

                                                                                                                                                                                      Zum Glück geht das nicht lang: Vor dem Bach kann ich diese dann wieder verlassen und einen breiten Wanderweg entlang des Bachs nehmen. Die Berge um mich herum werden langsam höher und die Sonne wird ein rares Gut.


                                                                                                                                                                                      Endlich wird das Kaiserbachtal etwas natürlicher

                                                                                                                                                                                      Und gleich wird es kühler, hier im Schatten. So spät ist es eigentlich noch gar nicht. Aber Ende Oktober sind die Tage eben nicht mehr die längsten. Entlang des Schotterweges geht es das Tal hinter. Auf der anderen Bachseite wird die Straße geführt. Aber auch da ist kaum Verkehr. Anscheinend ein paar Handwerker, die das Tal verlassen. Oben drüber liegen ein paar Gipfel in der letzten Sonne.


                                                                                                                                                                                      Die letzten Sonnenstrahlen auf Schneebichl und Wasserlähnerkopf

                                                                                                                                                                                      Als der Wald etwas zurückweicht liegt auf der anderen Bachseite mein heutiges Ziel: Die Fischbachalm. Ein Gasthof, der mir für heute Nacht ein Bett zugesagt hat. Das Tal hinter liegt eine Kapelle am Weg.


                                                                                                                                                                                      Die Bergwacht-Gedenkkapelle an der Fischbachalm mit dem Stripsenjoch

                                                                                                                                                                                      Ich wechsle die Bachseite über die große Brücke – die Fußgängerbrücke, die in der Karte steht, gibt es nicht mehr. Auf dem Parkplatz vor dem Haus steht ein Auto. Und das scheint der Wirtin zu gehören. Denn ich bin der einzige Gast.
                                                                                                                                                                                      Ich bekomme noch ein gutes Abendessen à la Carte und schon ist es draußen dunkel. Einen Wetterbericht bekomme ich nicht: Es gibt kein Netz. Und die Wirtin hat kein Radio gehört. Aber morgen soll es gut werden. Sonst wäre ich ja nicht losgezogen.
                                                                                                                                                                                      Mit 10 Km war das genau richtig für einen ersten Tag. Eine Alm weiter wäre ich noch gut gekommen, aber die baut gerade um und hat zu. So bin ich beizeiten im Bett und genieße die völlig ruhige Nacht: In so einem Seitental hört man nicht viel von unserer zivilisatorischen Unruhe! Selbst bei offenem Fenster.
                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                        #92
                                                                                                                                                                                        46. Tag: Fischbachalm - Stimmersee


                                                                                                                                                                                        Freitag, 28. Oktober 2022
                                                                                                                                                                                        Strecke: 24 Km
                                                                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 1.350 m
                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 6 h 30

                                                                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 814 Km
                                                                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 41.025 m, ↓ 38.950 m
                                                                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 268 h 15

                                                                                                                                                                                        Das ist morgens aber schon ziemlich duster! Oder liegt das hier am Tal? Wohl eher doch an der Jahreszeit! Als ich nach gutem Frühstück 20 nach 8 vor der Tür der Fischbachalm (857 m) stehe, sehe ich wie auf den Hängen über mir die Sonne langsam gen Tal klettert.


                                                                                                                                                                                        Die Sonne beleuchtet schon die Gipfel und oberen Berghänge

                                                                                                                                                                                        Es ist auch recht frisch – so im direkten Vergleich zu den letzten Touren. Also los! Damit ich warm werde. Ich überquere wieder den Bach und halte mich an den Wanderweg von gestern. Der Straße könnte ich zwar auch folgen aber das ist nicht so mein Ding. Im Schatten geht es das Tal hinter und recht moderat aufwärts.
                                                                                                                                                                                        Auf der Straße fahren ein paar Autos. Sieht aber irgendwie alles nach Handwerkern aus. Wie zu erwarten war, begegnet mir hier auf dem Wanderweg niemand. Nur so manches Tier schlägt sich in die Büsche. Außer einem, das bleibt seelenruhig stehen.


                                                                                                                                                                                        Morgens sind alle noch etwas steif

                                                                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter komme ich an die Griesener Alm. Da ist richtig was los! Die bauen ein neues Haus – da sind die ganzen Handwerker hingefahren. Es steht ein Schild am Weg, dass Gäste trotzdem willkommen wären. An dem Kiosk lasse ich mich nieder aber niemand kümmert das. Es kommt niemand. So muss ich hier wohl ohne Stempel weiterziehen, denn so prickelnd ist eine Pause mitten in der Baustelle nun wirklich nicht.
                                                                                                                                                                                        Ab hier wird es steiler. Und der Weg wird auch etwas schmaler. Auf der nächsten Lichtung bekomme ich die ersten Weitblicke über Ausläufer des Kaisergebirges und die Chiemgauer Alpen geboten.


                                                                                                                                                                                        Rückblick auf das Kaiserbachtal und die Berge dahinter

                                                                                                                                                                                        Wie es aussieht dauert es wohl noch, bis ich in der Sonne wandern darf. Nach dem nächsten Waldstück wird es langsam felsiger. Es geht auch gut aufwärts seit der letzten Alm!


                                                                                                                                                                                        Mein Gott muss markieren langweilig sein

                                                                                                                                                                                        Die Gewächse um mich herum werden langsam niedriger und lichter. Über mir erhasche ich den ersten Blick in Richtung Elmauer Tor.


                                                                                                                                                                                        Da oben liegt das Elmauer Tor

                                                                                                                                                                                        Da war ich schon mehrfach. Das Kaisergebirge ist zwar klein aber fein! Und gut von uns aus zu erreichen. Bei gutem Wetter ist es aber leider auch entsprechend voll! Wer mehr Eindrücke vom Wilden Kaiser haben möchte, inklusive des Elmauer Halts, dem sei mein Reisebericht zu der damaligen Bergfreizeit empfohlen. Ich erkenne auf jeden Fall einiges wieder! So z.B. auch die Wildangerhütte zu der ich komme.


                                                                                                                                                                                        Die Wildangerhütte knapp oberhalb der Baumgrenze

                                                                                                                                                                                        Die Sonne hat es noch immer nicht ganz über die Spitzen des Wilden Kaisers geschafft. Ich hoffe, ich komme heute noch in den Genuss wärmender Sonnenstrahlen!
                                                                                                                                                                                        Über Wiesen führt mich der Nordalpenweg weiter aufwärts. Links von mir kann ich den Eggersteig am Hang erkennen, der zum Elmauer Tor hinaufführt.


                                                                                                                                                                                        Da geht es hinauf zum Elmauer Tor

                                                                                                                                                                                        Da will ich dieses Mal aber gar nicht hinauf: Der E4 Alpin hält sich mit dem „Alpin“ hier in der Region etwas zurück und führt mich nur bis zum Stripsenjochhaus (1.577 m) hinauf. Das liegt oben am Stripsenjoch immer noch im Schatten. Das tut der Aussicht aber keinen Abbruch: Einfach grandios hier!


                                                                                                                                                                                        Rück- und Vorblick am Stripsenjochhaus

                                                                                                                                                                                        Hier stehen einige Gebäude, scheint also eine sehr beliebte Hütte zu sein. Trotz des guten Wetters hat die Hütte leider geschlossen. Und wieder gibt es keinen Stempel. Ich steige noch zu dem kleinen Kreuz hinauf in der Hoffnung etwas von den Sonnenstrahlen abzukriegen aber so schnell ist die Sonne Ende Oktober nicht mehr. Vom Winterraum aus hat man aber einen tollen Blick über das Kaisertal und auf die Bayerischen Voralpen, die schon in der Sonne liegen.


                                                                                                                                                                                        Am Winterraum des Stripsenjochhauses

                                                                                                                                                                                        Im Zick-Zack steige ich vom Stripsenjoch wieder hinunter, immer weiter in westliche Richtung. Recht zügig komme ich wieder in Wälder. Auf diesen Wegen war ich damals vor 11 Jahren unterwegs. Und es gefällt mir hier auch diesmal wieder sehr gut.


                                                                                                                                                                                        Das Kopftörl vom Abstieg aus gesehen

                                                                                                                                                                                        Am Sparchenbach entlang geht es weiter abwärts, da liegt die nächste Hütte am Weg: Das Hans-Berger-Haus, ein Stützpunkt der Naturfreunde, hat aber ebenfalls geschlossen. Knapp darunter liegt das Anton-Karg-Haus, das auch unter dem Namen Hinterbärenbad bekannt ist. Auch hier begrüßen mich geschlossene Türen.


                                                                                                                                                                                        Hans-Berger- und Anton-Karg-Haus

                                                                                                                                                                                        Hier steht aber ein Auto. Der Hüttenwirt ist also da. Der zeigt mir dann, dass er ein paar Getränke zur Selbstbedienung an hinteren Kücheneingang unter der Vordach gestellt hat und verschwindet wieder.
                                                                                                                                                                                        So langsam wäre es mal an der Zeit eine Vesperpause zu machen. Aber noch immer ist die Sonne nicht über die Berge gekommen. Das wird sich aber hoffentlich demnächst ändern denn der Weg führt nun zunächst im Tal entlang und zieht dann über Südhänge aufwärts. Und dort gibt es noch einige Höfe, die dann in der Sonne liegen müssten und wo es auch was zu essen geben sollte. Also ziehe ich wieder weiter.
                                                                                                                                                                                        Direkt unterhalb der Hütte liegt eine kleine Kapelle am Weg. Ein wirklich netter Bau – nur mal wieder geschlossen.


                                                                                                                                                                                        An der Mariahilf-Kapelle in Hinterbärenbad

                                                                                                                                                                                        Ab hier führt mich der Weg entlang der Versorgungsstraße der beiden Hütten am Talgrund entlang. Aber zum Glück nicht ewig: am Karg-Gartl, direkt nach einer Jagdhütte, biegt der Weg auf einen Wanderweg ab und führt mich wieder aufwärts. Hier erreicht mich das erste Mal für heute die Sonne.


                                                                                                                                                                                        Wandern von Hinterbärenbad zum Hinterkaiser

                                                                                                                                                                                        Auf schönen Pfaden geht es aufwärts. Als ich aus dem Wald komme liegt der Hinterkaiser vor mir, ein Bergbauernhof am Südhang des Zahmen Kaisers mit tollem Blick auf die dahinterliegende Bergwelt.


                                                                                                                                                                                        Hinterkaiser vorraus

                                                                                                                                                                                        Vom Hinterkaiser hat man auch eine sensationelle Sicht zurück auf die Berge des Wilden Kaisers. Da hinten bin ich vorhin über das Stripsenjoch gekommen. Die Nordhänge liegen immer noch im Schatten. Ein Tribut an die Jahreszeit, zu der ich unterwegs bin.


                                                                                                                                                                                        Blick vom Hinterkaiser auf den Wilden Kaiser

                                                                                                                                                                                        Der Hinterkaiserhof liegt hier oben wie hingemalt. Er hat es nicht zu Unrecht schon auf so manches Kalenderbild geschafft!


                                                                                                                                                                                        Bergidylle pur am Hinterkaiserhof

                                                                                                                                                                                        Aber auch hier gibt es aktuell gerade keine Vesper: wie an der Griesener Alm wird die kurze Zeit nach Ende der Wandersaison und vor dem Wintereinbruch für Umbauten genutzt.
                                                                                                                                                                                        Ab hier geht es wieder abwärts. Das nächste Kleinod liegt aber nur wenig weiter: rechts am Hang, oberhalb vom Weg, liegt wieder eine kleine Kapelle.


                                                                                                                                                                                        Die Antoniuskapelle

                                                                                                                                                                                        Ein echtes Schmuckstück! Und offen ist sie auch. Kein Wunder, dass hier einige davorsitzen. So langsam bin ich nämlich nicht mehr alleine. Hier auf den weniger steilen Wegen ist es gut voll. Alle wollen den späten Herbst hier im Kaisertal genießen. Und die wissen auch alle warum!


                                                                                                                                                                                        Der Pfandlhof kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                        Das ist jetzt nicht mehr weit und da gibt es einen Gasthof. Und wie schon von hier aus zu sehen ist, hat der auch offen. Da werde ich eine ausgiebige Mittagspause einlegen.
                                                                                                                                                                                        Über die Almwiesen geht es am Hang entlang abwärts. Auch auf den Wiesen ist viel Betrieb.


                                                                                                                                                                                        Herbstliche Beweidung im Kaisertal

                                                                                                                                                                                        Am Pfandlhof ist der Teufel los. Alles brechend voll – Innen wie Außen. Endlich steht jemand auf und ich kriege einen kleinen Tisch im Windschatten auf der Terrasse mit grandiosem Blick auf die umliegenden Berge der Region.


                                                                                                                                                                                        Mittagspause am Pfandlhof

                                                                                                                                                                                        Man merkt, dass alle anderen Hütte schon geschlossen haben: Die wenigen Bedienungen, die der Wirt kurzfristig organisieren konnte, haben alle Hände voll zu tun!
                                                                                                                                                                                        Auf der Straße entlang lasse ich es das Tal vorlaufen. Kein prickelnder Weg aber es gibt reichlich was zu sehen!


                                                                                                                                                                                        Reich geschmückter Bergbauernhof

                                                                                                                                                                                        Über den herbstlich bunten Wäldern kommt Kufstein, mein nächstes Ziel, in Sicht. Und dahinter steht der Pendling.


                                                                                                                                                                                        Der Zottenhof vor Kufstein mit dem Pendling

                                                                                                                                                                                        Hier ist es so überlaufen, dass ich warten muss bis ich ein Bild ohne Leute hinkriege. Die Versorgungsstraße biegt in einen Tunnel ab und der Wanderweg führt zunehmend steiler weiter auf Kufstein zu.


                                                                                                                                                                                        Abstieg nach Kufstein mit Blick auf die Festung

                                                                                                                                                                                        Vom Inntal mit seinen grünen Wiesen ist immer mehr zu sehen. Das sind aber noch ein paar Höhenmeter bis dahin! Diese werden mit schier endlos erscheinenden Stufen überbrückt.


                                                                                                                                                                                        Es geht steil abwärts nach Kufstein

                                                                                                                                                                                        Unten angekommen stehe ich direkt in Kufstein. Das war ein recht langer Abstieg! Das Stripsenjochhaus liegt zwar nicht sehr hoch aber der Inn liegt hier sehr niedrig: Gerade mal auf 480 m!
                                                                                                                                                                                        An der Hauptstraße entlang geht es in die Innenstadt. Das streckt sich doch ganz ordentlich. Irgendwie habe ich noch keinen Plan wo ich heute übernachten will. Eigentlich ist jetzt noch früher Nachmittag. Was tun? Die Antwort liegt direkt am Weg: Die Festung Kufstein besichtigen! Wie oft bin ich an ihr schon vorbeigefahren und habe mir immer gesagt, dass ich mir die mal anschauen sollte. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Also biege ich in der Altstadt von der Hauptstraße ab und steige zur Burg hinauf.


                                                                                                                                                                                        Besichtigung der Festung Kufstein

                                                                                                                                                                                        Für die Führung steht eine Menschenmenge an, die mich abschreckt.
                                                                                                                                                                                        Also drehe ich alleine eine Runde durch das Bauwerk. Schick hier! Gefällt mir! Warum war ich hier noch nie oben?


                                                                                                                                                                                        Der Kaiserturm der Festung Kufstein

                                                                                                                                                                                        So langsam sollte ich mich mal entscheiden wie ich den Tag beenden will. Auf ein Hotel in Kufstein habe ich jetzt aber keine Lust. Mein Bedarf an Stadt ist gedeckt. So schaue ich in die Karte und finde was Passendes am Stimmersee. Dort steht ein kleines Hotel etwas außerhalb der Stadt, noch im Inntal unten aber direkt am Aufstieg für morgen. Also mache ich mich mal langsam dorthin auf den Weg.


                                                                                                                                                                                        Da hinten rechts kam ich heute her

                                                                                                                                                                                        Aber erstmal muss ich wieder von dem Burgberg runter. Der Abstieg zieht sich ziemlich durch das Gemäuer. Ein letzter Blick nochmal über den Inn zum Pendling mit seinem gut erkennbaren Pendlinghaus oben drauf.


                                                                                                                                                                                        Der Pendling am Inn

                                                                                                                                                                                        Unten in der Altstadt sind die Knie dann ganz gut durch. Erstaunlich, wie der harte Untergrund doch die Knie mehr belastet als ein Wanderweg.


                                                                                                                                                                                        Letzter Abstieg nach Kufstein und Stadtbesichtigung

                                                                                                                                                                                        Einmal noch durch die Gassen der viel besungenen Stadt und dann gehe ich über den Inn zum Bahnhof. Über eine Fußgängerüberführung geht es über die Gleise in den Ortsteil Zell und nach wenigen Straßen bin ich wieder raus aus der Stadt. Einmal noch kurz unter der Autobahn hindurch und ich wandere am Waldrand entlang. Ein schöner Weg bringt mich zum Stimmersee. Etwas unterhalb liegt der Gasthof. Hier gibt es ein gutes Abendessen und ein Bett für mich. Gerne wäre ich noch etwas draußen auf der Terrasse gesessen aber es wird empfindlich kalt.
                                                                                                                                                                                        Bei einem Bier schaue ich mir an was morgen kommen könnte. Der Nordalpenweg will hier eine recht lange Etappe im Tal direkt hinter dem ersten Höhenzug der Brandenberger Alpen entlang. Das spricht mich jetzt nicht so wirklich an. Morgen soll es tolles Wetter geben und da will ich eine Wanderung mit Aussicht. Was ist mit dem Pendling? Wie oft habe ich das Pendlinghaus oben liegen sehen und mir vorgenommen, da mal hoch zu gehen? Morgen wäre der richtige Augenblick dafür! Und dann auf dem Bergrücken entlang immer mit Blick auf den Inn nach Süd-Westen wandern. Dort oben führt irgendwo auch der Adlerweg entlang. Da wird es hoffentlich was zum Übernachten geben. Im Notfall muss ich halt wieder ins Inntal runter. Das hört sich doch nach einem Plan an. So werde ich heute Abend nicht mehr Alt und find schnell den Weg ins Bett.

                                                                                                                                                                                        Wenn ich mir heute so ansehe, wie unterschiedlich die Bilder zwischen Vormittag und Nachmittag sind, dann sieht man mal, wie unterschiedlich die Sonne solche Bilder beeinflusst. So dunkel hatte ich den Vormittag nicht in Erinnerung. Aber es stimmt schon: Da war ich immer im Schatten unterwegs. Durch den ständigen Blick auf die sonnigen Gipfel drumherum hatte ich das garnicht dunkel empfunden. Aber jetzt beim Einstellen der Bilder ist der Unterschied schon krass. Lasst euch also gesagt sein: Der Vormittag war auch so schön wir der Nachmittag! Der Eindruck dürfte wohl klar der Jahreszeit geschuldet sein und der Tatsache, dass es die Sonne schwer hatte über die knapp 2.500 m hohen Berge zu strahlen!
                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 07.04.2023, 15:02.

                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                        • blauloke

                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                          • 22.08.2008
                                                                                                                                                                                          • 9204
                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                          #93
                                                                                                                                                                                          Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                          letztes Jahr war ich ebenfalls in Kufstein. Ist schon sehr touristisch, aber auch sehenswert.
                                                                                                                                                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                            #94
                                                                                                                                                                                            Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                            Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                            letztes Jahr war ich ebenfalls in Kufstein. Ist schon sehr touristisch, aber auch sehenswert.
                                                                                                                                                                                            Hallo Blauloke

                                                                                                                                                                                            Ja, da hast du recht!

                                                                                                                                                                                            Bei einer Weitwanderung kann man den Kontakt mit Siedlungen kaum vermeiden. Aber wenn man dann schon mal durch einen größeren Ort kommt, dann sollte es sich wenigstens lohnen. Und das war in Kufstein auf alle Fälle der Fall!
                                                                                                                                                                                            Ich plane sowas meistens nicht im Voraus sondern entscheide kurzfristig vor Ort ob und was ich mir ansehe. Da ist sehr viel vom Wetter, der Zeit und der Lust abhängig. Sowas gehört für mich aber zu einer Weitwanderungen auf jeden Fall auch dazu. Das bringt etwas Abwechslung mit.

                                                                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                                                                            Wafer

                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                              #95
                                                                                                                                                                                              47. Tag: Stimmersee - Buchackeralm


                                                                                                                                                                                              Samstag, 29. Oktober 2022
                                                                                                                                                                                              Strecke: 20 Km
                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 950 m
                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 834 Km
                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 42.800 m, ↓ 39.900 m
                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 275 h 45

                                                                                                                                                                                              Beim Frühstück schreibe ich 2 Unterkünfte an und erhalte von der Buchackeralm sofort eine Zusage. Das passt! Damit kann ich heute den ganzen Tag am Pendlingkamm entlangwandern und den Blick ins Inntal genießen. So breche ich beizeiten auf und gehe zum Stimmersee hinauf. Der liegt ein paar Meter oberhalb von dem Gasthof (511 m) leider noch im Schatten.


                                                                                                                                                                                              Start am Stimmersee mit Blick auf den Pendling mit seinem Haus

                                                                                                                                                                                              Der künstlich angelegte See wird heute auf dieser Seite von den Kufsteinern als Badesee genutzt und auf der anderen Seite von den Langenkampfnern. Der sieht echt sehr schön aus! Es gibt auf beiden Seiten Liegewiesen und Holzinseln mit Leitern. In der Karte sieht es aber so aus, als würde der See direkt von einem Bergbach gespeist. Das Baden könnte also durchaus noch im Hochsommer sehr erfrischend sein!


                                                                                                                                                                                              Stimmungsvoller Blick über den Stimmersee

                                                                                                                                                                                              Nördlich vom See geht es durch den Wald aufwärts. Hier scheint recht wenig Verkehr auf den Wegen zu sein. Ich scheuche einiges an Wild auf. Selten kommt man so nah ran, dass man vernünftige Bilder machen kann!


                                                                                                                                                                                              Hier wird an Flucht gedacht - aber nur flüchtig

                                                                                                                                                                                              Ich kreuze einen Weg und steige weiter aufwärts. Überall ist das Dreibrunnenjoch angeschrieben. Und so ausgetreten wie der Weg ist, dürfte zu anderen Zeiten hier einiges los sein. Der Weg führt mich weiter hinauf und es ergeben sich erste Blick in Richtung Inntal.


                                                                                                                                                                                              Erste Blick ins Inntal hinunter

                                                                                                                                                                                              Ich komme mitten im Wald an noch einem Stausee vorbei: deutlich kleiner und vermutlich meist schattig. Beide Seen wurden wohl mal künstlich angelegt. Der Stimmersee scheint trotzdem recht beliebt zu sein.


                                                                                                                                                                                              Der Rochenbachsee

                                                                                                                                                                                              Ein gepflegter Weg führt über die Staumauer und der Nordalpenweg, den ich kurz unterhalb des See wieder getroffen habe, führt mich immer weiter hinauf. Am Dreibrunnenjoch steht ein Denkmal und ein Brunnen. Nix mit drei Brunnen. Das ist einer, der drei Wasserausläufe hat. Irgendwo kurz davor soll laut Karte eine Steigspur direkt zum Pendlinghaus hinaufführen. Die ist aber so klein, dass ich sie gar nicht erst gefunden habe. Also halte ich mich vorbildlich an den markierten Weg. Der hält sich links und steigt weiter an. An der nächsten Abzweigung verlasse ich allerdings den gut markierten Nordalpenweg schon wieder. Ab hier führt er in ca. 15 Minuten über Hausern nach Schneeberg. Aber dazu später mehr. Ich will ja heute nicht dem E4 Alpin folgen, der hier so gar nichts alpines an sich hat, sondern ich will hinauf auf den Pendlingkamm. Dort hinauf führt ein schöner, kleiner Wanderweg.


                                                                                                                                                                                              Der Aufstiegsweg zum Pendling hinauf

                                                                                                                                                                                              Was mich allerdings etwas wundert: Der Weg ist richtig voll! Aber an einem Samstag mit guter Wettervorhersage nicht wirklich verwunderlich. Viele kommen direkt vom Hotel Schneeberg oder dessen Parkplatz hier herauf. Da haben die noch viel Atem zu ratschen. Ich habe die ersten 500 m schon in den Beinen.
                                                                                                                                                                                              Am Hang entlang geht es stetig aufwärts bis an den Felsen ein paar zackige Kehren zu der Versorgungsstraße des Pendlinghauses hinaufführen. Da die Masse direkt auf den Pendlinggipfel zuhält nehme ich die Schotterstraße. Das geht recht flux und ich kann sogar ab und zu von der Straße runter und durch die Felsen wandern.


                                                                                                                                                                                              Durchschlupf am Pendling

                                                                                                                                                                                              Und dann komme ich an einen Aussichtspunkt der Extraklasse! Im Herbst ist die Fernsicht in der Regel noch dazu recht gut und so präsentiert sich mir das Inntal von seiner schönsten Seite!


                                                                                                                                                                                              Der Blick ins Inntal wird weitläufiger

                                                                                                                                                                                              Ein paar Meter weiter steht das Pendlinghaus (1.537 m), früher auch Kufsteiner Haus genannt. Das ist durch mehrere Anbauten und Erweiterungen ein recht großer Klotz geworden. Kein Wunder, dass man das Haus so gut aus der Ferne erkennen kann.


                                                                                                                                                                                              Mittagspause am Pendlinghaus

                                                                                                                                                                                              Ich habe damit heute schon 1.000 Höhenmeter auf der Uhr. Also nutze ich die Gelegenheit und mache Mittagspause. Ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut – endlich mal wieder. Gab es schon länger nicht mehr. Und während ich da in der Sonne sitze und die Aussicht genieße wird es immer voller. So trödle ich nicht lange rum und mache mich auf die Socken, als ich fertig bin. Es kommen heute noch einige Kilometer und einige Höhenmeter. Das sollte ich nicht vergessen!
                                                                                                                                                                                              Direkt am Haus geht ein Wanderweg in Richtung Pendlinggipfel los. Aber so viel sehe ich von dem Weg nicht.


                                                                                                                                                                                              Der Zahme und der Wilde Kaiser auf dem Weg zum Pendling

                                                                                                                                                                                              Meine Blicke schweifen ständig ab auf das Inntal und die Berge dahinter. Das sieht schon grandios aus! Hier kommen mir auch die ganzen Wanderer entgegen, die ratschend um mich herum aufgestiegen sind. Die sind alle erstmal zum Gipfel des Pendlings (1.563 m). Dort ist es dann entsprechend voll. Ich muss noch 2 Familien mit ihren Kindern vor dem Gipfelkreuz ablichten bevor ich hier wieder wegkomme.


                                                                                                                                                                                              Am Pendling ist es voller

                                                                                                                                                                                              Der Abstieg ist ein schöner Weg mit Gegenverkehr. Die machen heute am Pendlinghaus das Geschäft des Monats!
                                                                                                                                                                                              An der Stelle, an der ich vorhin auf die Versorgungsstraße gekommen bin, halte ich mich links und muss ein paar Meter auf der Straße entlangwandern. :-(


                                                                                                                                                                                              Wanderwege am Pendling

                                                                                                                                                                                              Das geht aber zum Glück nicht lange. Nach 2 Kehren kann ich wieder auf kleine Wege ausweichen. Die führen mich etwas unterhalb der Straße entlang. Laut Karte soll es einen kleinen Steig direkt am Kamm geben. Den will ich suchen. Ich finde ihn zwar aber er verliert sich dann irgendwann wieder und wird unauffindbar. Es liegt eben auch überall Laub herum. Ich verbrauche da viel zu viel Zeit. Also gehe ich zurück und nehme normalen Weg.


                                                                                                                                                                                              Oberhalb der Kala Alm

                                                                                                                                                                                              Auf den Weg treffe ich oberhalb der Kala Alm (1.380 m). Also der echten Alm, nicht der Gastwirtschaft. Wenn ich zu der wollte, müsste ich noch ein paar Meter die Straße entlang. Das macht mich jetzt nicht so an, und das Mittagesse hält auch noch vor.


                                                                                                                                                                                              Die echte Kala Alm

                                                                                                                                                                                              So wandere ich durch die Wirtschaftsgebäude der Alm und der Weg wird wieder kleiner. Bleibt diesmal aber markiert und vor allem erkennbar!


                                                                                                                                                                                              Auf dem Weg zur Jochalm

                                                                                                                                                                                              Nun, die Markierungen sind nicht die neuesten aber sie erfüllen ihren Zweck. Durch den Wald geht unterhalb einer Wand abwärts. Hier auf der Nordseite im Schatten wird es mitunter schon recht kühl. Bis 1.250 m muss ich runter nur um wieder zur Jochalm (1.288 m) hinauf zu steigen. Die ist im Augenblick nicht bewohnt. Die werden alle schon im Tal sein.
                                                                                                                                                                                              Durch einen recht lichten Wald geht es die Höhe haltend am Hang entlang. Als ich aus dem Wald komme, kann ich das Höhlensteinhaus (1.259 m) auf einer Lichtung liegen sehen.


                                                                                                                                                                                              Das Höhlensteinhaus

                                                                                                                                                                                              Hier treffe ich auf den Adlerweg, der vom Bahnhof Langenkampfen im Inntal hier heraufführt. Ich folge ihm und über die Wiesen geht es zu der Hütte. Richtig gemütlich schaut die aus! Ich lasse mich in der Sonne nieder. Ein Wegweiser zeigt noch 2 h bis zur Buchackeralm an. Da kann ich noch in Ruhe eine Pause einlegen und die Landschaft genießen.
                                                                                                                                                                                              Aber eben auch nicht ewig. Die Tage sind jetzt schon deutlich kürzer. Also breche ich irgendwann wieder auf und nehme den kleinen Steig, der mich zum Köglhörndl hinaufführen soll.


                                                                                                                                                                                              Abschied vom Höhlensteinhaus

                                                                                                                                                                                              Nach den ersten 150 Höhenmetern teilt sich der Weg. An beiden steht die Buchackeralm dran. Aber ohne Zeiten! Da sollte man aufpassen! Wer hier zeitlich etwas knapp ist, sollte den rechten Weg nehmen, der nicht über die Gipfel führt sondern über die Kögl- und die Hunds-Alm verläuft. Das ist der Weg für den die am Höhlensteinhaus angeschriebenen 2 h gelten. Oben über die Gipfel braucht man mindestens eine Stunde länger. Das weiß ich zu dem Zeitpunkt zum Glück noch nicht.


                                                                                                                                                                                              Aufstieg zum Köglhörndl

                                                                                                                                                                                              So nehme ich die Variante zum Köglhörndl hinauf. Ein toller, kleiner Steig führt mich zunächst durch den Wald und dann am Kamm entlang aufwärts. So wirklich schnell komme ich hier nicht voran. Das liegt aber auch an den wirklich großartigen Aussichten, die mir der Steig bietet.


                                                                                                                                                                                              Der Blick ins Inntal wird immer weitläufiger

                                                                                                                                                                                              Einfach großartig! Immer am Kamm führt der kleine Weg gut als Adlerweg markiert und mit Wegweisern versehen entlang und zeigt wie herbstliche Berge aussehen können – wenn noch kein Schnee liegt!


                                                                                                                                                                                              Die Brandenberger Alpen und der Rofan voraus

                                                                                                                                                                                              Immer noch geht aufwärts. Das sind doch einige Höhenmeter, die da nach dem Höhlensteinhaus noch kommen! Aber endlich bin ich am Köglhörndl (1.644 m) oben.


                                                                                                                                                                                              Am Köglhörndl

                                                                                                                                                                                              Wiedermal ein Weg und ein Gipfel ganz für mich alleine. Die ganzen Leute von dem Höhlensteinhaus haben wohl andere Wege genommen. Grandios! Ich trödle noch etwas rum und ziehe dann weiter.
                                                                                                                                                                                              Im Zick-Zack führt der Weg um Latschen und Gesteinsblöcke herum. Da braucht man länger als unten auf den breiten Wanderwegen, die auch von Fahrzeugen genutzt werden können. Linker Hand liegt das Inntal mir zu Füssen, nach Vorne liegt eine Bergkette hinter der nächsten und rechts sehe ich den kürzeren Talweg. Aber verlaufen ist hier kaum möglich.


                                                                                                                                                                                              Zwischen Köglhörndl und Hundsalmjoch

                                                                                                                                                                                              Irgendwo zwischen Köglhörndl und Hundsalmjoch soll es eine Abbruchmöglichkeit geben um auf den anderen Weg zu kommen. Gesehen habe ich aber nichts. Ich habe aber auch mehr auf die tolle Aussicht als auf versteckte Wege geachtet!


                                                                                                                                                                                              Ein versteckter Blick ins Inntal

                                                                                                                                                                                              Das streckt sich ganz schön bis zu dem nächsten Gipfel, den ich schön länger vor mir liegen sehe. Man sieht auch ganz gut, dass der Pendlingkamm zum Inntal hin teilweise recht zackig abfällt.


                                                                                                                                                                                              Am Pendlingkamm

                                                                                                                                                                                              Als ich dann endlich auf dem Hundsalmjoch (1.635 m) stehe, hat sich die Sonne schon deutlich in Richtung Horizont bewegt. Jetzt kann ich nicht mehr lange Pause machen. Wenn ich noch im Hellen ankommen will, muss ich gleich weiter.
                                                                                                                                                                                              Durch Latschenhänge und etwas Wald geht es recht zügig abwärts. Von rechts kommt der breite Wanderweg von der Hundsalm herüber. So langsam reicht es mir für heute aber! Ich schalte einen Gang zurück und lasse es in aller Ruhe den Hang hinterlaufen. Vor dem nächsten Hof steht zwar noch ein Auto aber Weidevieh steht hier nicht mehr herum.


                                                                                                                                                                                              Die abendliche Daxer Hütte

                                                                                                                                                                                              Der Weg macht noch eine große Kehre und ich sehe etwas unterhalb von mir den Almgasthof Buchacker liegen. Alles schon in leicht abendlicher Beleuchtung. Im Hintergrund die Berge rund um die Wildschönau. Weitblick hat doch einfach etwas!


                                                                                                                                                                                              Die Buchackeralm kommt näher

                                                                                                                                                                                              In aller Ruhe lasse ich es die letzten Höhenmeter hinunterlaufen. Ich bin ganz schön platt! Als ich an der Alm ankomme sitzen noch einige vor der Hütte. Aber meist schon in Pullover oder mit einer Jacke. Es wird am späten Nachmittag doch schon recht kühl!


                                                                                                                                                                                              Tagesabschluss am Almgasthof Buchackeralm

                                                                                                                                                                                              Eine Stunde später hätte ich nicht mehr ankommen dürfen! Ich lasse mich nieder und bekomme erstmal etwas zu essen. Ich bekomme ein Zimmer für mich. Zwar mit Waschbecken aber ohne Heizung. Also verziehe ich mich noch nach unten an den Kachelofen. Aber alt werde ich heute nicht mehr. Die Wanderung heute hat mich ganz schön geschafft. Man sollte nicht meinen, nur weil die Berge hier nicht so hoch sind, seien die Wanderungen hier nicht so anstrengend! Das war heute eine ganz anständige Strecke mit recht vielen Höhenmetern! Und dazu gab es Ausblicke vom Allerfeinsten! Mit diesen Erinnerungen gehe ich beizeiten zu Bett!
                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 18.04.2023, 21:03.

                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                #96
                                                                                                                                                                                                48. Tag: Buchackeralm - Pinegg


                                                                                                                                                                                                Sonntag, 30. Oktober 2022
                                                                                                                                                                                                Strecke: 17 Km
                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 950 m, ↓ 1.600 m
                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 6 h 15

                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 851 Km
                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 43.750 m, ↓ 41.500 m
                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 282 h

                                                                                                                                                                                                Am Morgen scheint die Sonne – So muss es sein! Nach einem großartigen Frühstück ziehe ich recht spät los. Wo es mir gefällt, da bleibe ich immer gerne etwas hängen. Aber die Tage sind kurz – also los!


                                                                                                                                                                                                Morgendlicher Start an der Buchackeralm

                                                                                                                                                                                                Zunächst geht es von der Buchackeralm (1.350 m) wieder an der Versorgungsstraße ein Stück abwärts. Aber man kann über kleine Pfade eine Kehre der Straße abkürzen.


                                                                                                                                                                                                Liebliche, grüne Berge

                                                                                                                                                                                                So ganz einfach scheinen diese leicht gewellten Hügel aber nicht zu sein! So mancher ist auch hier von einer Wanderung nicht heimgekehrt.


                                                                                                                                                                                                So ungefährlich sind diese Berge aber auch nicht

                                                                                                                                                                                                Die Beleuchtung der Wiesen im Inntal ist einfach grandios! Auch heute bin ich ständig nur am Schauen. Selten sieht man die Berge so schön und klar vor einem liegen.


                                                                                                                                                                                                Blick ins Inntal und über die Wildschönau

                                                                                                                                                                                                Ich muss heute Morgen ganz schön weit absteigen. Ich muss fast bis 1.100 Höhenmeter hinunter. Beim Rückblick liegt die Buchackeralm über mir am Hang in der Morgensonne.


                                                                                                                                                                                                Rückblick auf die Buchackeralm

                                                                                                                                                                                                Entlang des Hasatalgrabens zieht der Nordalpenweg in den Wald hinein. Da wird es recht kühl. Dafür folgt ein Aufstieg im Wald, der mich zur Nachbergalm hinaufbringen soll.


                                                                                                                                                                                                Aufstieg im Wald in Richtung Nachbergalm

                                                                                                                                                                                                Gleichmäßig steige ich auf, damit mir warm wird. Es ist halt doch schon fast November! In der Sonne ist es angenehm warm aber im Schatten auf den Nordseiten im Wald ...
                                                                                                                                                                                                Aber den Wald lasse ich dann irgendwann wieder hinter mir.


                                                                                                                                                                                                Waldreste

                                                                                                                                                                                                Über sonnige Wiesen geht es die letzten Meter hinauf. Über mir liegt die Nachbergalm am Sattel.


                                                                                                                                                                                                Die Nachbergalm taucht über mir auf

                                                                                                                                                                                                Da stehen ein paar Häuser, die alle schon winterfest gemacht wurden. Niemand ist da. Das Vieh scheint schon im Tal zu sein und die Bewohner werden froh sein, dass sie im Tal sind. Keine Ahnung, ob die noch einen Blick für ihre schöne Umgebung haben.


                                                                                                                                                                                                Inntalblick von der Nachbergalm

                                                                                                                                                                                                Die Traktorspur, der ich folge, wird zunehmend wieder kleiner. Der Blick nach Nord-Westen auf die Gipfel der Brandenberger Alpen zeigen mir, was heute noch auf mich wartet.


                                                                                                                                                                                                Plessenberg und Kienberg - Meine nächsten Ziele für heute

                                                                                                                                                                                                Der Weg ist hier etwas irreführend: Man muss dem kleinen Fahrweg, auf den der Weg stößt ein Stück abwärts folgen, bevor man abbiegt! Ich habe eine Weile gebraucht um das zu bemerken! Aber so komme ich in den Genuss der bunten Herbstwälder Brandenbergs.


                                                                                                                                                                                                Herbst in den Brandenberger Alpen

                                                                                                                                                                                                Ein Traum!
                                                                                                                                                                                                Die felsigen Gipfel des Gufferts stehen nördlich von Steinberg am Rofan. Sie gehören nach dem Rofan zu den höchsten Bergen der Brandenberger Alpen.
                                                                                                                                                                                                Ich bleibe am südlichen Kamm und wandere etwas aufwärts auf das Ascherjöchl (1.458 m) zu.


                                                                                                                                                                                                Pause am Ascherjöchl

                                                                                                                                                                                                Hier mache ich bei großartiger Aussicht Pause. Wie oft bin ich da unten auf der Autobahn schon in die Berge gefahren und habe mir immer gesagt, dass ich auf dem Kamm mal wandern muss. Nun habe ich das endlich mal geschafft!


                                                                                                                                                                                                Das Inntal lässt meinen Blick einfach nicht los

                                                                                                                                                                                                Hinter dem Ascherjöchl gehe ich über eine Wiese weiter, über die der Weg hinaufzieht. Wo der Weg in den Latschen verschwindet stehen ein paar Schilder. Ich bin recht erstaunt, als ich lese, dass hier vor den Gefahren des alpinen Steigs gewarnt wird. Zunächst geht es noch recht moderat durch die Latschen aber dann steilt es schon recht ordentlich auf. Und einige Seilsicherungen hängen hier nicht unberechtigt herum.


                                                                                                                                                                                                Erste Sicherungen am Weg auf den Plessenberg

                                                                                                                                                                                                Teilweise recht steil geht es durch die Ostflanke des Plessenbergs aufwärts. Mit so einem alpinen Steig hatte ich hier nicht wirklich gerechnet. Aber er ist sehr schön zu gehen und gut in Schuss. Mitunter liegt aber einiges an Erde und Dreck auf den Felsen, was den Weg bei feuchter Witterung vermutlich recht schwierig macht.


                                                                                                                                                                                                Der Steig auf den Plessenberg

                                                                                                                                                                                                Der Steig zieht sich bis knapp unter den Gipfel hin. Dann wird der Weg wieder normaler und führt mich hinauf auf den Gipfel des Plessenbergs (1.743 m) – ein Aussichtsberg der Spitzenklasse.


                                                                                                                                                                                                Gipfelerlebnis auf dem Plessenberg

                                                                                                                                                                                                Und bei weitem nicht so voll wie der Pendling gestern. Die meisten kommen allerdings nicht über den Steig, den ich genommen habe, sondern über den Kammweg, den ich als Abstieg nehmen werde. Aber vorher gibt es noch eine Pause. Ich kann mich an solchen Panoramen einfach nicht satt sehen!
                                                                                                                                                                                                Es folgt ein Höhenweg immer am Kamm entlang. Er führt mich zum nächsten Sattel und am Heuberg vorbei.


                                                                                                                                                                                                Auf dem Weg zum Kienberg

                                                                                                                                                                                                Ich halte mich nördlich und steige wieder aufwärts mit dem Ziel Kienberg (1.786 m), dem höchsten Punkt für heute. Der Weg ist deutlich ausgetretener als der auf den Plessenberg. Von der Jocheralm kommen hier wohl recht viele herauf. Als ich dann oben stehe, kann ich sehr gut nachvollziehen, warum das so ist!


                                                                                                                                                                                                Kienberger Gipfelblick in Inntal und auf den Rofan

                                                                                                                                                                                                Ein Blick zurück offenbart, wo ich hergekommen bin.


                                                                                                                                                                                                Der Pendlingkamm hinter dem Plessenberg und vor dem Kaisergebirge

                                                                                                                                                                                                Vorgestern kam ich von der Fischbachalm über das Kaisergebirge – zwischen dem Zahmen und dem Wilden Kaiser hindurch – ins Inntal. Und gestern kam ich über den Pendling und den Pendlingkamm zur Buchackeralm, die auf der hinteren Wiese liegt.
                                                                                                                                                                                                Ich reiße mich los und mache mich an den Abstieg.


                                                                                                                                                                                                Tolle Wanderwege in Richtung Brandenberg

                                                                                                                                                                                                Zunächst geht es wieder durch Latschenhänge, die dann zunehmend immer höher werden, bis ich wieder in lichten Wäldern unterwegs bin.


                                                                                                                                                                                                Brandenberg liegt vor dem Rofan

                                                                                                                                                                                                Leider wird damit auch die Fernsicht immer schlechter.
                                                                                                                                                                                                Ich muss erstaunlich weit runter, nur um zur Einkehralm wieder auf zu steigen. Da habe ich wohl den falschen Weg erwischt. In der Karte gab es da einen direkteren. Aber den habe ich wohl verpasst.


                                                                                                                                                                                                Keine Einkehr an der Einkehralm

                                                                                                                                                                                                Der Name ist leider kein Programm! Auch nicht im Sommer. Schade eigentlich! Auf der Versorgungsstraße geht es weiter abwärts. Da komme ich gut voran. Erstaunlich schnell bin ich bei der nächsten Alm.


                                                                                                                                                                                                An der Heubrandalm brennt zum Glück kein Heu

                                                                                                                                                                                                Im Zick-Zack geht es im Wald abwärts. Der Forstweg wird immer größer bis ich bei den ersten Häusern, die zu Brandenberg gehören, aus dem Wald komme. Ich halte mich rechts und wandere noch durch die letzten Häuser, die sich Arzberg nennen und komme wieder auf einen kleineren Wanderweg. Auf ihm geht es mit recht wenig Sicht im Wald abwärts. 300 Höhenmeter tiefer komme ich an die Straße und auf ihr nach Pinegg.
                                                                                                                                                                                                Gerade als ich mir überlege, wie der Tag jetzt weitergehen könnte kommt ein Bus über die Brücke gefahren. Da das Sonntags hier im letzten Winkel des Tals vermutlich ein seltenes Ereignis ist mache ich nicht lange rum und steige ein. Das Gasthaus Gwercherwirt, an dem der Bus vorbeifährt, hat eh geschlossen. Glück gehabt!


                                                                                                                                                                                                Rückfahrt durch Brandenberg

                                                                                                                                                                                                Im Bus entscheide ich mich dafür, den normalen Nordalpenweg in den Brandenberger Alpen auch noch zu gehen. Der Bus bringt mich an den Bahnhof von Brixlegg und die Bahn zurück nach Kufstein. Ich habe zwischenzeitlich nach einer Unterkunft telefoniert und habe ein Bett im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee gebucht. Die stellen mir sogar ein Busshutle am Kufsteiner Bahnhof zur Verfügung. So komme ich schnell und bequem zu dem Gasthof, an dem ich vorgestern nicht wirklich weit weg schon vorbeigekommen bin. Morgen werde ich dann den schon erwähnten Talweg nehmen und wieder nach Pinegg wandern. Alles weitere werde ich dann morgen sehen.
                                                                                                                                                                                                Das war heute wieder ein absoluter Spitzentag mit überraschend anspruchsvollen Wegen, einer wirklich grandiosen Aussicht und tollem Wetter. Die Brandenberger Alpen haben mir gestern schon gefallen. Und damit hatte ich vor der Tour nicht wirklich gerechnet. Ich hatte eigentlich mit recht langweiligen Etappen gerechnet. Aber das waren jetzt 2 Tage mit Abwechslung pur. So mag ich es.
                                                                                                                                                                                                Nach einem ausgiebigen Abendessen bin ich beizeiten im Bett.
                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 19:41.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                  #97
                                                                                                                                                                                                  49. Tag: Thiersee/Schneeberg – Pinegg – Steinberg am Rofan


                                                                                                                                                                                                  Montag, 31. Oktober 2022
                                                                                                                                                                                                  Strecke: 34 Km
                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 700 m
                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 885 Km
                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 44.500 m, ↓ 42.200 m
                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 289 h 30

                                                                                                                                                                                                  Ich wache ohne Wecker gegen 7 Uhr 30 auf. Ein Blick vom Balkon meines Zimmers überzeugt mich mal wieder alles richtig gemacht zu haben!


                                                                                                                                                                                                  Morgendlicher Fensterkontrollblick

                                                                                                                                                                                                  Die Sonne geht über dem Zahmen Kaiser (rechts) und den Chiemgauer Alpen (links im Bild) auf. Keine Wolke am Himmel. Und das obwohl der Wetterbericht für heute nicht so schönes Wetter vorausgesagt hat. Man muss auch mal Glück haben!
                                                                                                                                                                                                  Ich packe meine Sachen und gehe frühstücken. Ich lasse mir Zeit denn so schnell geht die Sonne am letzten Tag des Oktobers nun auch wieder nicht auf. Gegen 9 Uhr 30 komme ich los. Mein Weg liegt wiedermal im Schatten: Die Sonne hat es noch nicht über den Pendlingkamm geschafft.


                                                                                                                                                                                                  Blick zurück auf die Chiemgauer Alpen

                                                                                                                                                                                                  Auf der Karte habe ich mir den Weg von der Abzweigung, an der ich vorgestern vom Nordalpenweg abgebogen bin, hierher zum Gasthof Schneeberg angesehen. Da fehlen mir 1,7 Km mit ca. 100 Höhenmetern – also ca. eine halbe Stunde. Das kann ich verkraften, da ein Teil davon eh auf Teer gewesen wäre.


                                                                                                                                                                                                  Schattige Tallagen am Schattenberg

                                                                                                                                                                                                  Ich nehme ein kurzes Stück die Straße rauf und komme recht schnell auf Schotter- und Waldwege. Im Wald begrüßt mich ein Kinderspielplatz mit einer Wasserpumpe und einem Klettergerüst mit einem kleinen Mühlrad. Hier soll der Thierseer Mühlengeist wohnen.


                                                                                                                                                                                                  Beim Thierseer Mühlengeist

                                                                                                                                                                                                  Ein paar Meter weiter stößt der Nordalpenweg zu mir, der etwas unterhalb des Gasthofes Schneeberg vorbeiging. Damit bin ich nun wieder auf dem rechten Weg! Ist doch auch eine gute Nachricht!
                                                                                                                                                                                                  Im schattigen Wald geht es leicht aufwärts. Ab und an kommt man an einer Lichtung vorbei, auf denen meist ein Bauernhof steht.


                                                                                                                                                                                                  Modal liegt schon in der Sonne

                                                                                                                                                                                                  Der E4 Alpin ist gewohnt gut ausgeschildert und führt mich auf breiten Wegen weiter. Teilweise schon etwas sumpfig geht es über den Köglalmbach. Der entspringt am Fuß des Köglhörndl, auf dem ich vorgestern stand. Auf der nächsten Lichtung liegt der Kranhof.


                                                                                                                                                                                                  Blick voraus am Kranhof

                                                                                                                                                                                                  Leicht im Zick-Zack wird der Weg über die Lichtung geführt und im Wald biege ich rechts ab auf die Ebenwaldstraße. Das ist ein Forstweg, auf dem mich der Nordalpenweg nun die Höhe haltende entlangführt.
                                                                                                                                                                                                  Auf der anderen Hangseite, die schon zu den Bayerischen Voralpen zählen, liegt Riedenberg, ein kleiner Weiler aus wenige Häusern.


                                                                                                                                                                                                  Riedenberg in den Bayerischen Voralpen

                                                                                                                                                                                                  Die haben da drüben schon Sonne – ich bin hier immer noch im Schatten unterwegs. Also zügig weiter, damit es mir nicht kalt wird. Es geht etwas abwärts zum Glemmbach hinunter. Der Weg überquert sogar den Glemmbach, der die Grenze zwischen Brandenberger Alpen und Bayerischen Voralpen bildet. Damit bin ich auf dem Nordalpenweg sogar auch noch in dieser Gebirgsregion unterwegs. Damit hatte ich nicht gerechnet.
                                                                                                                                                                                                  Es geht etwas aufwärts über einen leichten Sattel und ich komme an der Quelle des Ellbachs vorbei. Ab hier geht es leicht weiter abwärts – immer das Tal entlang. Der Ellbach wird von so manchem Bach mit Wasser versorgt, der die Hänge herunterplätschert.


                                                                                                                                                                                                  Wasserfälle entlang des Ellbachs

                                                                                                                                                                                                  Der Forstweg heißt hier nun Ellbachstraße und führt mich immer am Ellbach entlang. Und immer noch im Schatten. Da war der Weg der letzten 2 Tage oben über den Pendlingkamm aussichtsreicher und sonniger.
                                                                                                                                                                                                  An einer Brücke überquere ich die Brenadenberger Ache, die hier von Norden ins Tal kommt.


                                                                                                                                                                                                  Die Brandenberger Ache

                                                                                                                                                                                                  Ein paar Meter weiter liegt das Kaiserhaus am Weg. Hier kann man auch übernachten – wenn es offen hat. Heute ist es geschlossen: Ruhetag! Steht zumindest dran. Später erfahre ich, dass im Herbst keine Übernachtungsgäste mehr aufgenommen werden. Der Weg führt zu einem Parkplatz und ich muss auf einer geteerten Straße das Tal weiter vor wandern. Nach ein paar Höfen biegt der Nordalpenweg rechts ab. Noch ca. 100 m weiter stößt dieses Sträßchen auf die Straße in Penegg, an der ich gestern mit dem Bus das Tal verlassen habe.


                                                                                                                                                                                                  Das Tal von Brandenberg – Die Häuser bilden Pinegg

                                                                                                                                                                                                  Ein geteerter Weg führt mich überraschend steil aufwärts. Oben liegt der Raiserhof auf einer Lichtung. Jetzt, wo ich heute erstmals in der Sonne wandern könnte, ist es bewölkt!


                                                                                                                                                                                                  Der Reischerhof

                                                                                                                                                                                                  Bei den heutigen Weitsichten ist das mit dem bewölkten Himmel nun wirklich nicht schlimm! Und jetzt geht es eh wieder in den Wald. Vor dem Wald hört die Teerstraße auf und geht in eine Schotterstraße über. Erstaunlich, denn auf Google Maps und so mancher anderen Karte ist das als normale Straße eingetragen. Dass diese „Straße“ nicht ganz normal ist, zeigt schon das nächste Schild:


                                                                                                                                                                                                  Interessantes Verkehrskonzept

                                                                                                                                                                                                  Ich interpretiere das so: Das Schottersträßchen ist so schmal und windet sich so durch das Tal, dass sich keine Autos begegnen dürfen. Daher darf man von der einen Richtung zu beginn jeder gerade Stunde für 30 Minuten durchfahren und von der anderen Seite eben an jeder ungeraden.
                                                                                                                                                                                                  Und so sieht die Straße dann auch aus!


                                                                                                                                                                                                  Auf dem Weg nach Steinberg am Rofan

                                                                                                                                                                                                  Auch auf diesem Weg sehe ich nicht viel. Es geht eben durch den Wald permanent aufwärts. Irgendwann liegen auf kleinen Lichtungen vereinzelt Häuser am Weg. Aber besser wird die Straße deswegen nicht. Die Steigung wird und ich hoffe schon auf ein Ende dieser Straße aber es geht noch eine Weile.


                                                                                                                                                                                                  Blick auf den Kienberg von Gestern

                                                                                                                                                                                                  Endlich geht die Schotterstraße in eine Teerstraße über. Da wird es wohl nicht mehr weit sein bis Steinberg.


                                                                                                                                                                                                  Die ersten Häuser von Steinberg vor dem Rofangebirge

                                                                                                                                                                                                  Falsch gedacht! Hinter Hinterberg erreiche ich mit 1.082 m den für heute höchsten Punkt. Immerhin 400 Meter über Pinegg. Es geht noch ein ganzes Stück durch den Wald bis ich endlich nach Steinberg am Rofan komme. Ich bin ganz schön platt und steuere die erste Wirtschaft an. Ich habe heute noch keine vernünftige Pause gemacht. Hat sich irgendwie nicht ergeben. Aber die Wirtschaft hat zu. Ich frage mich durch und bekomme gesagt, dass im nächsten Ortsteil das Dorfcafe offen hätte. So ziehe ich noch in aller Ruhe durch den Ort und zwischen den Ortsteilen dahin und beobachte wie das Wetter immer schlechter wird.


                                                                                                                                                                                                  Die Kirche von Steinberg am Rofan

                                                                                                                                                                                                  Gegenüber der Kirche komme ich endlich an dem Dorfcafe an. Es ist gut besucht. Im Windschatte stehen ein paar Tische in der Sonne. Ich lasse mich nieder und bekomme ein sehr spätes Mittagessen serviert. Knödel mit Gulasch – lecker!
                                                                                                                                                                                                  Bei einem Bier berate ich mich mit der Karte wie es weitergehen könnte. Die nächste Etappe führt mich über das Rofangebirge auf über 2.100 Meter. Dort liegt die Erfurter Hütte. Die hat zwar noch offen aber bietet keine Übernachtungen mehr an. Sie liegt direkt an der Seilbahnstation und mit der letzten Gondel fährt das Personal ins Tal. Wer bis dahin nicht dort ist muss den Abstieg ins Tal noch angehen. Das ist mir bei den kurzen Tagen und dem schlechter werdenden Wetter zu kritisch.


                                                                                                                                                                                                  Steinberg mit dem Guffert

                                                                                                                                                                                                  Morgen soll es Regen geben, auch wenn hier jetzt nochmal die Sonne rauskommt. Und da oben kann es schneien. Hoch genug wäre es. Also beschließe ich diese Etappe meiner Nordalpenwegtour hier in Steinberg am Rofan zu beenden. Ich nehme den nächsten Bus, der aus dem Tal fährt. Mit Umsteigen in Achenkirch und Maurach fahre ich nach Jenbach.


                                                                                                                                                                                                  Abendstimmung auf dem Weg ins Inntal

                                                                                                                                                                                                  Von Jenbach gibt es gute Zugverbindungen nach Hause. Das passt– auch zum wieder Einsteigen in die Tour im nächsten Jahr. Denn dass ich dieses Jahr nochmal auf den Nordalpenweg komme ist doch alles andere als wahrscheinlich!
                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                    #98
                                                                                                                                                                                                    Epilog 5. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg

                                                                                                                                                                                                    Eine Herbstwanderung als Saisonabschluss auf dem Nordalpenweg – Eine feine Sache! Der Weg ist schon fast ganzjahrestauglich. Aber eben nicht an allen Stellen. Wer ihn gerne am Stück gehen will und der Reihe nach, der kann das vielleicht nicht nachempfinden. Wer bei der Einteilung der Etappen etwas flexibler ist, der findet nicht nur in der Hochsaison interessante Wege.
                                                                                                                                                                                                    Mit der Überschreitung des Kaisergebirges und den Brandenberger Alpen gibt sich der Nordalpenweg nach den alpinen Etappen über das Tote Gebirge, den Dachstein und die Berchtesgadener Alpen eher etwas ruhiger. Das kann man in diesen Regionen aber auch ändern, wenn man nicht unbedingt immer auf den ausgewiesenen Wegen bleibt. Im Kaisergebirge gibt es reichlich alpine Routen, die als Alternative herhalten könnten. Hier habe ich auf Alternativen verzichtet, weil zum einen die Durchquerung über das Stripsenjoch sehr schön ist und ich zum anderen die alpinen Steige schon kenne. In den Brandenberger Alpen empfand ich den markierten Weg entlang der Bäche von Thiersee nach Steinberg jetzt nicht so wirklich schön. Ich denke das ist für jemanden der möglichst schnell ankommen will gut geeignet. Für jemanden der gerne etwas sieht und auch anspruchsvollere Wege bevorzugt ist die Variante über den Pendlingkamm eine echte Alternative. Auch wenn sie nicht als Nordalpenweg ausgewiesen ist. Dadurch benötigt man aber auch einen Tag länger. Dieser Weg ist ab dem Höhlensteinhaus als Adlerweg markiert und wird daher sicher auch gepflegt und wird nicht so schnell zuwachsen.
                                                                                                                                                                                                    Für mich geht damit ein Bergjahr zu Ende, das kaum hätte aufregender sein können: Im Frühjahr gab es Vorgebirgswanderungen vom Neusiedler See zum Semmering und von Wien zum Fadensattel am Schneeberg. Im Sommer gab es dann sehr abwechslungsreiche Touren mit hochalpinem Charakter aber auch Wandern durch die imposante Bergwelt ohne alpine Schwierigkeiten, viel Sonne und klasse Hütten. Zum Jahresabschluss im Herbst hielt der weg für mich sanfte, grüne Berge bereit, die von der Anforderung her aber kaum den anderen Touren in etwas nachstanden.
                                                                                                                                                                                                    In Summe war ich dieses Jahr alleine auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg 885 Km mit 44.500 m Aufstieg und 42.200 m Abstieg in 289 h 30 unterwegs. Und dabei gab es eigentlich nur 2 wirkliche Regentage. Das ist eigentlich ein ganz guter Schnitt!
                                                                                                                                                                                                    Ich bin mal gespannt, was der Weg noch so alles für mich bereithält!

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                    • Wandernomade
                                                                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                      • 16.07.2021
                                                                                                                                                                                                      • 32
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_2103.jpg
Ansichten: 583
Größe: 120,9 KB
ID: 3201652 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: IMG_2105.jpg
Ansichten: 563
Größe: 161,3 KB
ID: 3201653
                                                                                                                                                                                                      Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                                      eine wunderbare Wanderung und ein super Bericht,
                                                                                                                                                                                                      erinnert mich an meinen Adlerweg, wo ich ebenfalls in Steinberg am Rofan vorbeikam.
                                                                                                                                                                                                      Solltest du wieder in diese Gegend kommen, wäre ein Besuch vom sagenhaften Friedhof in Kramsach empfehlenswert. Urige Sprüche zieren diese Gräber.
                                                                                                                                                                                                      Ich möchte deinen Thread nicht unterbrechen, aber zwei Bilder hänge ich doch an.
                                                                                                                                                                                                      Wünsche dir für den nächsten Abschnitt deiner Wanderung viele schöne Tage und keine Fussschmerzen.
                                                                                                                                                                                                      Hans

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                        Prolog 6. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg – Alte Löcher stopfen und neue Aufreißen

                                                                                                                                                                                                        Dieses Frühjahr liegt sehr viel Schnee oben in den Bergen. Da ich leider keine richtigen Flachlandetappen mehr anstehen habe verschiebt sich der Beginn des Bergsommers dieses Jahr also deutlich nach hinten.
                                                                                                                                                                                                        Ein Neffe hat ein paar Dinge über den Weg gehört und will mit mir mit um die höchsten Punkte zu erklimmen: Die Hochkönigvariante und die Alpinvariante über den Wetterstein. Wir planen das im Winter und stellen im Frühjahr dann fest, dass es durch den späten Schnee erst recht spät geht. Er hat jetzt aber Ende Mai schon ein paar Tage Urlaub. Er plant ein paar Tage mit Freunden mit dem Bike in den Bergen und danach will er mit mir noch wandern gehen. Also schaue ich mal was am Nordalpenweg schon geht. Schnell kehr Ernüchterung ein: Da geht noch verdammt wenig! Die meisten Hütten haben noch geschlossen. Und die Bilder von den Webcams zeigen, dass sich da kurzfristig nicht viel ändern wird. Ich plane eine Tour in zwei Etappen: bei der ersten Etappe ist es das Ziel das Loch zwischen St. Martin bei Lofer und Kirchdorf in Tirol zu schließen. Ein Aufsetzen im Rofan macht wenig Sinn – da oben liegt einfach noch zu viel Schnee. Und die Karwendeldurchquerung scheitert an geschlossenen Hütten. Aber im Wetterstein gibt es die Leutaschvariante durch das Gaistal und über die Ehrwalder Alm. Die sollte auch schon gehen. Also planen wir sein Auto nach Scharnitz zu stellen und möglichst bis zum Schloss Fernstein zu wandern.
                                                                                                                                                                                                        Soweit zur Planung! Dann steht die Umsetzung an. Bei uns ist schon fast Sommer: Die Temperaturen bewegen sich bei uns schon um die 25°C. Und das Wetter soll stabil werden. Also los ...

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          50. Tag: Anreise – St.Martin bei Lofer – Lofer


                                                                                                                                                                                                          Samstag, 27. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                          Strecke: 4 Km
                                                                                                                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                                                                                          Gehzeit: 1 h

                                                                                                                                                                                                          Gesamtstrecke: 889 Km
                                                                                                                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 44.525 m, ↓ 42.225 m
                                                                                                                                                                                                          Gesamtgehzeit: 290 h 30

                                                                                                                                                                                                          Nach langer Bahnfahrt mit mehrfachem Umsteigen und Polizeieinsatz wegen eines gelegten Feuers in einer Wagontoilette stehe ich über eine Stunde verspätet gegen 16 Uhr 20 wieder am Bahnhof von Saalfelden. Ab hier geht es mit dem Bus weiter.


                                                                                                                                                                                                          Die Ausläufer von Saalfelden mit der Burg Lichtenberg und den Berchtesgadener Alpen

                                                                                                                                                                                                          Am Nachmittag gegen 17 Uhr stehe ich an der Bushaltestelle, an der ich letztes Jahr am 6. September, also mehr als 8 Monate später, in den Bus gestiegen bin. Die Tage sind hier schon angenehm lang – man hat gar nicht den Eindruck, dass es schon so spät ist.
                                                                                                                                                                                                          Ich nehme den Wiesenweg, der hier an der Haltestelle beginnt und mich zu dem Campingplatz an der Saalach führt. Dort werde ich wieder auf den E4 Alpin bzw. Nordalpenweg treffen.


                                                                                                                                                                                                          Wiesenwege in Richtung Campingplatz

                                                                                                                                                                                                          Der Campingplatz liegt hier schon sehr ruhig an der Saalach. Schön hier!


                                                                                                                                                                                                          Die Saalach am Camping Grubhof

                                                                                                                                                                                                          Kein Wunder, dass er ziemlich voll ist. Auf einer Brücke überquere ich den Fluss und stoße auf der anderen Seite auf einen Wanderweg auf dem der Nordalpenweg geführt wird. Ihm folge ich in Richtung Lofer.


                                                                                                                                                                                                          Die Loferer Steinberge hinter der Saalach

                                                                                                                                                                                                          Da oben liegt noch mächtig viel Schnee! Da kam im April noch richtig viel runter und ist liegen geblieben. Die Hütten oben haben auch alle noch geschlossen. Daher bleibt für die nächsten Tage auch nur die weniger alpine Variante von Lofer zum Straubinger Haus über die Loferer Alm. Die Variante über die Loferer Steinberge muss ich dann wohl mal ein andermal nachholen.




                                                                                                                                                                                                          Lofer wächst den Hang hinauf

                                                                                                                                                                                                          Lofer ist nun nicht wirklich weit. Das hätte ich sicher im September auch noch irgendwie geschafft. Aber so wird der Anreisetag wenigsten noch mit ein paar Wandermetern versüßt. Hat doch auch was! Ist übrigens ein schönes, grünes Tal mit einer tollen Bergkulisse drum herum.
                                                                                                                                                                                                          Die ersten Häuser um mich herum gehören schon zu Lofer.


                                                                                                                                                                                                          Das Leben und Sterben auf dem Lande ...

                                                                                                                                                                                                          Ich überquere die Saalach und halte auf die Ortsmitte zu. Ich muss mir ein Quartier suchen, das ich 2 Tage beziehen kann und wo die zweite Nacht mein Neffe mit rein kann. Wir wollen morgen erstmal einen etwas ruhigeren Tag machen: hinauf auf die Loferer Alm und mit der Bahn wieder hinunter. Laut meinem Führer soll man dafür über 4 h brauchen. Dann noch die 7 h zum Straubinger Haus anhängen erscheint uns dann doch etwas zu viel für den ersten Tag.


                                                                                                                                                                                                          Ein ruhiges Plätzchen mit Bergblick

                                                                                                                                                                                                          Ein Café hat Zimmer und liegt dicht bei der Bergbahn. Das hört sich doch gut an. Und die Preise sind auf verträglich. Ich checke ein und mache mich nochmal auf den Weg in das Städtchen. Ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut ist leider nicht zu kriegen. Aber dafür viele italienische Vorspeisen. Deshalb bin ich zwar nicht ins Salzburger Land gefahren aber gut war es trotzdem.
                                                                                                                                                                                                          Die Tage sind schon recht lang, da kann man abends schön lange draußen sitzen. Ich telefoniere mit meinem Neffen damit er morgen rechtzeitig kommt.


                                                                                                                                                                                                          Abendlicher Blick aus meinem Zimmerfenster

                                                                                                                                                                                                          Da oben steht die Schmidt-Zabierow-Hütte noch mitten im Schnee. Sie macht auch erst Mitte Juni auf. Wir werden sehen, wann ich da hinaufkomme. Am Abend liegen schon unsere Gästekarten bereit. Damit kostet die Bergbahn nichts. Ich habe nicht umsonst darauf Wert gelegt, dass wir bei der Unterkunft die Gästekarte der Region, die Salzburger Saalachtal Card, bekommen.
                                                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                            51. Tag: Lofer – Loferer Alm


                                                                                                                                                                                                            Sonntag, 28. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                            Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 325 m
                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 897 Km
                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 45.575 m, ↓ 42.550 m
                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 293 h

                                                                                                                                                                                                            Ausschlafen! Herrlich! Urlaub pur! Es wird etwas dauern bis mein Neffe hier auftaucht. Also drehe ich mich gleich nochmal rum. Irgendwie bin ich dann aber doch recht pünktlich beim Frühstück. Ist scheinbar doch häufig eine Frage der Einstellung, wie man etwas wahrnimmt.
                                                                                                                                                                                                            Beim Frühstück rechne ich mal nach, was der Führer hier für heute vorschlägt: Der braucht hier 4 h 30 – für 1.000 Höhenmeter und ca. 8 Km. Das ist schon sehr großzügig! Da habe ich bei meinem Neffen wohl umsonst die Pferde scheu gemacht.
                                                                                                                                                                                                            Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass das heute ein schöner Tag wird!


                                                                                                                                                                                                            Der Morgen beginnt wie der Abend geendet hat

                                                                                                                                                                                                            Pünktlich nach dem Frühstück ist mein Neffe da. Er bezieht das Zimmer und wir packen nichtgebrauchtes in sein Auto. Und schon können wir starten.
                                                                                                                                                                                                            Wir halten auf die Bergbahn zu aber sind da prompt falsch. Der Nordalpenweg geht erst ein paar Straßen weiter rechts ab.


                                                                                                                                                                                                            Hier wurde mal was mit Bergblick gebaut

                                                                                                                                                                                                            Nach ein paar Häusern kommen wir aber schon in den Wald und steigen auf. Am Weg stehen die üblichen Kreuzwegbilder, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg hinauf zum Loferer Kalvarienberg sind. Als wir an der Kapelle ankommen haben wir einen großartigen Blick über Lofer und die dahinterstehende Reitheralm.


                                                                                                                                                                                                            Lofer mit der Reitheralm

                                                                                                                                                                                                            Auf einem tollen Aussichtsbalkon steht eine Kapelle und eine Holzhütte. Beide ganz gut in Schuss und beide offen. Für wen ist welches Gebäude gedacht? Na, das wollen wir jetzt lieber nicht weiter ergründen. Ein Blick lohnt auf jeden Fall in die Kapelle: Sehr schön und gepflegt! Schön, dass solche Kirchlein doch öfter auch mal offen sind.


                                                                                                                                                                                                            Am Kalvarienberg oberhalb von Lofer

                                                                                                                                                                                                            Hinter der Kapelle führt uns der Weg weiter aufwärts durch den Wald. Breitere Forstwege bleiben uns nach einem kurzen Stück zum Glück erspart. Wir schwitzen gleichmäßig aufwärts. Und dann lichtet sich der Wald und der Wanderweg führt uns auf eine Lichtung, die weiter aufwärtsführt. Ich fand das mit dem Schatten im Wald eigentlich ganz angenehm!
                                                                                                                                                                                                            Ein kleiner Pfad führt uns über die Lichtung. Auf einem Felsen direkt am Weg liegt ein verrostetes Metallteil.


                                                                                                                                                                                                            Die Fundstücke hier waren echt (k)ein Knaller

                                                                                                                                                                                                            Das ist recht massives Metall und ganz schön schwer. Zum Glück nicht mehr gefährlich. Hoffentlich sehe ich sowas nie in scharf!
                                                                                                                                                                                                            Wir kommen gut voran! Wir haben heute aber auch kaum Gepäck dabei: Ich habe die Kamera und mein Neffe Jacken und Getränke. Da ist man kaum belastet. Diese Wiesen sind eine Oase der örtlichen Flora.


                                                                                                                                                                                                            Bergblumen auf dem Weg zur Bräugföllalm

                                                                                                                                                                                                            Man sieht, dass diese Wiesen noch nicht so wirklich lange schneefrei sind. Alles sind noch recht junge Triebe.
                                                                                                                                                                                                            Im Zick-Zack führt uns der Weg auf die Alm zu, die wir über uns sehen, seit wir den Wald verlassen haben. Die Alm ist aktuell aber nicht bewirtschaftet. Sie sieht auch nicht so aus, als würde man hier in der Saison Vesper oder Getränke bekommen. Aber die liegt da sehr schön auf einer Stufe im Gelände und bietet einen weiten Blick über Lofer und die Berge östlich davon.


                                                                                                                                                                                                            Pausenblick an der Bräugföllalm

                                                                                                                                                                                                            Das waren 650 Höhenmeter hier rauf und wir haben gerade mal eine Stunde gebraucht. Ich glaube nicht, dass man das als Referenz nehmen sollte. Ich glaube ich muss mich etwas bremsen! Ohne Gepäck schlage ich gerne ein zu hohes Tempo an.
                                                                                                                                                                                                            Über Wiesen geht es weiter hinauf, die vermutlich etwas später noch beweidet werden. So ist es zumindest den Spuren vom letzten Jahr zu entnehmen. Dadurch blüht hier aber einiges.


                                                                                                                                                                                                            Farbenfrohe Bergblumen

                                                                                                                                                                                                            Der Weg verlässt die Alm und führt uns wieder in den Wald. Sehr angenehm! Es ist doch schon recht warm geworden.


                                                                                                                                                                                                            Aufstiegswege zum Sattel am Lärchberghörndl

                                                                                                                                                                                                            Durch den Wald zieht der Weg in südliche Richtung auf einen Sattel zu. Ein Drahtseil ist vom Gipfel zum Sattel gespannt. Über die Funktion können wir nur rätseln. Am Sattel wird uns eine großartige Aussicht geboten!


                                                                                                                                                                                                            Die Bayerischen Voralpen nördlich von Lofer

                                                                                                                                                                                                            Ab hier geht es in der prallen Sonne aufwärts. Kaum zu glauben, dass auf den Berghängen gegenüber noch jede Menge Schnee liegt – wie kann der sich bei den Temperaturen halten? Der Schweiß fließt in Strömen. Liegt aber vielleicht auch an unserem zu hohem Tempo. Ich glaube, ich muss mich da weiter drosseln. Mein Neffe hängt etwas hinterher. Er geht sein Tempo – da war ich wohl wieder zu schnell.


                                                                                                                                                                                                            Letzte Höhenmeter hinauf zum Sattel am Grubhörndl

                                                                                                                                                                                                            An Felsen entlang geht es auf einen Sattel hinauf. Der wird schon durch eine Antennenkonstruktion angekündigt. Wir kommen hier schließlich in ein Skigebiet und die Skifahrer wollen schließlich Anschluss zu ihren Liebsten. Wir gehen um ein paar Lawinenverbauungen herum und stehen auf einer Piste. Die Flora wird entsprechend eintönig. Und die Wegweisung auch: Wir sollen uns nur noch auf den breiten Schotterwegen bewegen. Das sehe ich anders! Die alten Pfade, die in meiner digitalen Karte eingezeichnet sind muss es ja noch geben. Wir begeben uns mal auf die Suche.


                                                                                                                                                                                                            Bergflora abseits der Loferer Skipisten

                                                                                                                                                                                                            Na also, geht doch! Sowohl die Flora wird wieder vielfältiger als auch die Weggestaltung. Bei den Wegweisern kennt zwar keiner mehr diesen Weg aber er ist allemal besser als diese schwerlastfähigen Schotterstraßen.


                                                                                                                                                                                                            Abstieg zur Loferer Alm

                                                                                                                                                                                                            Im Nahbereich der Bahnen wird es dann entsprechend mühsam. Also schweigen wir über dieses Kapitel und nehmen die Bahn nach Lofer zurück. Ein Hoch auf die Gästekarten! Da kostet der knieschonende Abstieg nix. Denn der Abstieg ist leider notwendig: Hier oben gibt es im Sommer aktuelle keine Übernachtungsmöglichkeit mehr.
                                                                                                                                                                                                            Unten angekommen sind wir erstaunlich schnell zurück. Also von 4 Stunden und etwas keine Spur. OK, wir waren ohne Gepäck unterwegs und nach dem Winter sicher übermotiviert. Aber selbst die Standard-Faustformel zur Berechnung der Gehzeit kommt nicht auf diese Werte, die in meinem Führer stehen. Sind die einen anderen Weg gegangen? Laut GPX-Track nicht.
                                                                                                                                                                                                            Einen Vorteil hat es aber: Wir sind noch zu Zeiten im Dorf, wo man ein vernünftiges warmes Essen bekommt. Und nicht nur fremdländische Vorspeisen, sondern gute Salzburger-Land-Kost: Einen Schweinebraten mit Knödel und Bayrischkraut! Prima!


                                                                                                                                                                                                            Tourenbelohnung

                                                                                                                                                                                                            Die Vorspeise, ein Spargelsalat mit Erdbeeren, überrascht mich sehr positiv! Da habe ich an dem Tag doch wieder einiges gelernt! So darf es weiter gehen.
                                                                                                                                                                                                            Den Nachmittag mit meinem Neffen zu verplempern ist jetzt eine unserer leichteren Aufgaben. Viel zu schnell ist der Tag vorbei und wir begeben uns zurück in unser Café. Das war ein richtig schöner Tag: Für den Anfang nicht zu lang, landschaftlich ein richtig schöner Aufstieg und ein leckeres Essen zum Abschluss. So muss es sein! Mal sehen wie das hier weiter geht! Morgen steht die erste Hüttenübernachtung auf dieser Tour an. Und natürlich der erste vollwertig Wandertag. Ich freu mich drauf! Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 25.06.2023, 21:25.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              52. Tag: Loferer Alm – Straubinger Haus


                                                                                                                                                                                                              Montag, 29. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                              Strecke: 16 Km
                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 475 m
                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 6 h

                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 913 Km
                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 46.225 m, ↓ 43.025 m
                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 299 h

                                                                                                                                                                                                              Der Morgen begrüßt uns wieder mit Sonnenschein. Das Frühjahr ist uns wohl recht hold. Wobei es oben noch mehr als genug Restschnee hat. Also schauen wir einfach mal, wie weit wir kommen.
                                                                                                                                                                                                              Nach dem Frühstück brechen wir auf und lassen uns ganz profan zur Loferer Alm hinaufgondeln. Ab hier erwartet uns erstmal eine Teerstraße. Nicht so wirklich prickelnd! Aber solange wir durch das Skigebiet wandern müssen wir das wohl hinnehmen. Irgendwann wird der Weg zur Schotterstraßen - noch kein wirklich großer Fortschritt! Als wir nach der letzten Piste endlich in den Wald kommen wird es endlich natürlicher: Der Weg wird deutlich kleiner. Und vor allem natürlicher!


                                                                                                                                                                                                              Kleine Wanderwege führen durch den Wald

                                                                                                                                                                                                              Und was mich völlig fasziniert: Es gibt hier Ameisenhaufen in großen Mengen und vor allem in allen Größen! Alle paar Meter ist richtige was los. Da muss man aufpassen, wo man mit seinen Stöcken hin sticht! Überall ist Bewegung zu sehen!


                                                                                                                                                                                                              Der Wald ist voller Ameisenhäufen

                                                                                                                                                                                                              Was ist hier anders als in anderen Regionen? So dicht beieinander und vor allem dann auch noch so groß finde ich schon recht ungewöhnlich! Zeigt aber, dass in diesem Bereich wenig verbaut oder verändert wurde. Nach dem Skigebiet von Lofer kam das recht überraschend. Bei genauem Nachdenken aber nicht wirklich überraschend: abseits des Tourismus hat die Natur noch eine Chance! Hier scheinen nicht wirklich viele Wanderer unterwegs zu sein!


                                                                                                                                                                                                              Wenig ausgetretene Pfade hinter der Loferer Alm

                                                                                                                                                                                                              Teilweise muss man nach den Wegzeichen suchen. Sie sind aber da! Das ist also keine Kritik an den wegpflegenden Institutionen! Hier sind nur einfach sehr wenige Leute unterwegs. Und das in einem erstaunlich naturbelassenen Wald. So direkt zwischen zwei bekannten Skigebieten hatte ich sowas nun nicht wirklich erwartet! Wir folgen den Wanderzeichen und sehen auch, dass hier einiges getan wurde, um die Wege begehbar zu machen.


                                                                                                                                                                                                              Die Weghilfen sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen aber sind da!

                                                                                                                                                                                                              Man sieht den Wegen allerdings an, dass sie nicht viel begangen, geschweige denn gepflegt werden. Das ist aber für mich eher ein Gütemerkmal als ein Manko! Zeigt es doch, dass sich hier nicht die Massen durchwälzen und die Wege vor allem auch noch wirklich Abwechslung bieten!


                                                                                                                                                                                                              Tolle, verlassene Wege führen uns auf die Steinplatte zu

                                                                                                                                                                                                              Das geht recht lange so. Ohne Hütte, Wegweiser oder sonstige Infrastruktur. Einfach ein toller, sehr natürlicher Wanderweg durch diese wohl zum Glück recht verschonte Region. Einfach schön! So dürfte es nach meinem Geschmack ewig weiter gehen!
                                                                                                                                                                                                              Leider weiß ich, dass es so nicht wirklich lang weiter gehen wird: Ich kenne diese Region sehr gut! Als Kind war ich hier viel wandern und später auch schifahren. Also kann es leider nicht so bleiben.


                                                                                                                                                                                                              Die Wege werden breiter ...

                                                                                                                                                                                                              Hier habe ich quasi Skifahren gelernt. Ich erinnere mich, wie wir hier gewandert sind und vor den Sprengungen gewarnt wurden, die für das neue Skigebiet nötig seien. Damals wurde ein Skilift, der Rossalmlift, auf deutscher Seite und 3 Skilifte auf Österreichischer Seite (Scharzlofer, Kammerkör und Steinplate) gebaut. Das muss jetzt irgendwann kommen.


                                                                                                                                                                                                              ... und belebter

                                                                                                                                                                                                              Und es kommt! Mehr als mir lieb ist! Der natürliche Wald hört auf und wir kommen auf Pisten-Almen hinaus. Die Wege sind zunächst geschottert und später leider geteert. Zum Glück findet man noch etwas Farbe dazwischen!


                                                                                                                                                                                                              ... aber auch bunter!

                                                                                                                                                                                                              Hier tobt etwas der Sportfan in mir: Damals war ich froh, dass ich nicht aufsteigen musste! Aber wo damals auf dieser Region 4 Schlepplifte standen stehen heute 2 Kabinenbahnen, 2 Schlepplifte (beide noch auf deutscher Seite) sowie 9 Sesselbahnen unterschiedlicher Kapazität. Früher standen wir unten am Lift an – Heute wird man vermutlich oben anstehen um einen freien Platz auf der Piste für die Abfahrt zu finden.


                                                                                                                                                                                                              Es geht durch das Skigebiet von Waidring hindurch

                                                                                                                                                                                                              An dem Kamm, auf den wir zuwandern, verlassen wir das Salzburger Land und wandern nach Tirol hinein. Das ist jetzt das vorletzte Bundesland auf meiner Wanderung auf dem Nordalpenweg! Nach dem Burgenland und Niederösterreich am Beginn meiner Wanderung bei Rust am See und den Vororten von Wien ging es recht lange durch die Steiermark, kurz durch Oberösterreich und dann durch das Salzburger Land. Und jetzt kam ich nach Tirol. Es fehlt jetzt noch Vorarlberg. Das wird wohl noch eine dauern, bis ich dahin komme.
                                                                                                                                                                                                              Auf einer Teerstraße geht es hinunter in Richtung des ehemaligen Parkplatzes des Skigebietes. Ein Restaurant am Weg zeigt uns, wie Massenabfertigung heutzutage funktioniert: Es geht nur um das schnöde Geld der Massen! Schön geht anders!
                                                                                                                                                                                                              An dem ehemaligen Parkplatz wird gerade das letzte Parkhaus abgerissen da das Gebiet seit Jahren über eine Kabinenbahn erreichbar ist und kaum noch einer bereit ist die Maut zu bezahlen. Auf der anderen Seite des Parkplatzes führt uns ein überraschend schöner Wanderweg wieder aufwärts. Es scheint normalerweise ein Lehrpfad zu sein. Aber an den Pfosten hängen keine Schilder.


                                                                                                                                                                                                              Ein Naturlehrpfad ohne Schilder

                                                                                                                                                                                                              Der kleine Pfad führt uns aber etwas abseits der Schotterstraße durch tolle Landschaft aufwärts. Von dem winterlichen Übertourismus ist hier nichts mehr zu spüren. Man sieht noch ein paar Pisten und Liftstützen aber das war es dann auch schon.



                                                                                                                                                                                                              Rückblick auf die Steinplatte und die Loferer Steinberge

                                                                                                                                                                                                              Der Nordalpenweg führt uns immer weiter aufwärts. Die Bäume werden kleiner und die Blicke weiter.



                                                                                                                                                                                                              Links vor uns liegen die Kitzbüheler Alpen

                                                                                                                                                                                                              Hier ist von den touristischen Wirren von vor wenigen Metern nichts mehr zu spüren: Die Wege sind ausgesprochen schöne Wanderwege und von den betonierten Pisten gibt es hier gar nichts mehr. Vielmehr folgen wir einem kleinen Pfad, der uns zur Durchkaseralm führt.


                                                                                                                                                                                                              Keine Einkehrmöglichkeit auf der Durchkaseralm

                                                                                                                                                                                                              Wo im Skigebiet noch ein Restaurant für mindestens 100 Personen/Stunden gestanden hätte finden wir hier keinen einzigen Gasthof.
                                                                                                                                                                                                              Aber eines muss man schon zugeben: die Durchkaseralm liegt da sehr schön in der Landschaft und ist auch gut gepflegt. Zwischen diesen Häusern geht es hindurch auf einen kleinen Wanderweg, der uns verspricht uns nahe an die deutsche Grenze zu bringen. Teilweise ist die hier nur wenige Meter weit weg aber wir bleiben immer auf österreichischer Seite.



                                                                                                                                                                                                              Aber dafür sehr schöne Wege

                                                                                                                                                                                                              Was ich nicht so ganz verstanden habe, sind Wegweiser zu einem alpinen Premiumweg, der sich ‚Gletscherblick‘ nennt. Man sieht immer wieder Schilder von dem Weg. Aber ich sehe keinen Gletscher. So hoch sind wir hier schließlich nicht unterwegs.


                                                                                                                                                                                                              Wo gibt es hier Gletscher zu erblicken?

                                                                                                                                                                                                              Also: Wo ist der Gletscher?


                                                                                                                                                                                                              Hier vielleicht?

                                                                                                                                                                                                              So wirklich fündig werde ich nicht. Wir sind hier schließlich deutlich unter 2.000 m unterwegs. Und die umliegenden Berge gehören nicht zum Hauptkamm. Man muss hier vielleicht bei Föhn irgendwas sehe, was diesen Namen rechtfertigt. Wirklich erkennen kann ich aktuell davon nix!


                                                                                                                                                                                                              Beim Blick zum Chiemsee sieht man jedenfalls keinen Gletscher

                                                                                                                                                                                                              Der Weg ist hingegen wirklich eine Augenweide: Er geht immer leicht Auf und Ab, ist abwechslungsreich und führt uns immer an einem leichten Grat entlang. Aber immer sicher auf österreichischer Seite. Irgendwo hier muss die näheste Annäherung an Deutschland sein. Da trennen uns maximal 10 Meter von Deutschland.


                                                                                                                                                                                                              Waidring mit den Loferer Steinbergen

                                                                                                                                                                                                              Entlang des Feldbergs geht es dann endlich auch mal abwärts. Über Weiden kommen wir auf unsere heutige Unterkunft zu: Das Straubinger Haus.


                                                                                                                                                                                                              Das Straubinger Haus liegt vor dem Wilden Kaiser

                                                                                                                                                                                                              Ich habe hier auf dieser Hütte damals meine erste Hüttenübernachtung erlebt. Und Kinderfreundlichkeit scheint hier immer noch ein wichtiges Thema zu sein: Es gibt unglaubliche viele Kinder auf dem Spielplatz vor dem Haus. Die Eltern sind teilweise recht erstaunt wie gut der Umgang der Kindern untereinander funktioniert.
                                                                                                                                                                                                              So nehme ich die Gelegenheit nach dem Bezug des Lagers nochmal wahr und erkunde die Umgebung. Aus meiner Kindheit weiß ich nicht mehr so wirklich viel. Schade eigentlich! Die Hütte hat was!


                                                                                                                                                                                                              Eine kleine Kapelle und andere Häuschen stehen neben dem Straubinger Haus

                                                                                                                                                                                                              Wir genießen die Sonne vor der Hütte und überlegen, wie es die nächsten Tage weiter gehen könnte. Die hohen Berge am Nordalpenweg sind alle noch nicht begehbar. Ich bin mir sicher: Wir werden etwas finden! So schwierige kann das ja nicht sein!


                                                                                                                                                                                                              Das Straubinger Haus

                                                                                                                                                                                                              Auf dem Spielplatz vertragen sich die Kinder erstaunlich gut – zumindest nach dem Verständnis derer Eltern. Für mich war schon immer klar: Je mehr Kinder auf einem Haufen sind, desto weniger Ärger hast du mit ihnen - wenn man ab und zu mal von der Lautstärke absieht. So haben wir viel Zeit den Nachmittag und vor allem Abend an uns in aller Ruhe vorbei ziehen zu lassen. Ab und zu schreit zwar mal ein Kind aber es ist zum Glück keines von mir! 😇


                                                                                                                                                                                                              Abendstimmung mit Blick auf den Wilden Kaiser

                                                                                                                                                                                                              Der Koch liefert ein gutes Abendessen und uns damit eine gute Stimmung. Die Sonne senkt sich weiter in Richtung Horizont und wir folgen ihr mit der Kamera.
                                                                                                                                                                                                              Ich kann gut erkennen, wo ich Ende Oktober letzten Jahres im Wilden Kaiser unterwegs war.
                                                                                                                                                                                                              Es wird noch erstaunlich kühl. So sind wir alle miteinander doch recht schnell in der Hütte.


                                                                                                                                                                                                              Die letzten Sonnenstrahlen über den Bayerischen Voralpen

                                                                                                                                                                                                              Ich mache auch gar nicht mehr lange rum und verziehe mich auch in Richtung Bett. 22 Uhr ist eh schon Hüttenruhe. Für viele kam die trotzdem überraschend schnell. Die Tage sind schon schön lang auch wenn es abends noch recht kühl wird.
                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 06.07.2023, 09:29.

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                53. Tag - Vormittag: Straubinger Haus – Kirchdorf in Tirol


                                                                                                                                                                                                                Dienstag, 30. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                                Strecke: 11 Km
                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 50 m, ↓ 975 m
                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 3 h 30

                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 924 Km
                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 46.275 m, ↓ 44.000 m
                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 302 h 30

                                                                                                                                                                                                                Nachts muss ich mal zur Getränkerückgabe. Da scheint der Mond zu den Fenstern herein. Ich schnappe mir das Handy und gehe nach draußen. Dort empfängt mich ein erstaunlich warmer Wind. Und eine tolle Sicht auf den Wilden Kaiser.


                                                                                                                                                                                                                Vollmond über dem Kaisergebirge

                                                                                                                                                                                                                Da ärgere ich mich immer, dass ich nicht doch die große, nachttaugliche Kamera mitschleppe. Da müsst ihr halt mit diesen Handyeindrücken leben!
                                                                                                                                                                                                                Nach einem tollen Frühstück starten wir nach Süden auf dem Fahrweg.


                                                                                                                                                                                                                Aufbruch am Straubinger Haus

                                                                                                                                                                                                                Den verlassen wir aber schon recht schnell bei der ersten Kehre. Ab da geht es auf schönen Wanderwegen weiter.
                                                                                                                                                                                                                An der Fahrstraße liegt unter uns die nächste Alm.


                                                                                                                                                                                                                Der Wilde Kaiser über der Kreuzangeralm

                                                                                                                                                                                                                Bevor der Weg wieder im Wald verschwindet haben wir auch eine gute Sicht in Nördliche Richtungen. Dort hinten beginnt irgendwo Deutschland.


                                                                                                                                                                                                                Blick in Richtung Norden auf Unterberghorn und Kössen

                                                                                                                                                                                                                Dann verschwindet der Weg im Wald und zieht auf den nächsten Sattel zu. Der liegt ungefähr auf 1.450 m. Und dann geht es abwärts mit uns. Aber richtig! Nicht nur ein bisschen. Richtig steil geht es zackig abwärts. Teilweise in Serpentinen aber teilweise auch direkt geradeaus. Zwischen den Bäumen hindurch kann man ab und zu einen Blick auf das werfen, was noch vor uns liegt.


                                                                                                                                                                                                                Das Tal der Großache mit den Kitzbüheler Alpen im Hintergrund

                                                                                                                                                                                                                Der Abstieg geht anständig ein die Beine. Die Arthrose meldet sich. Das kann ich jetzt gar nicht brauchen. Die sollte jetzt lieber die Klappe halten. Ich suche die Abwechslung ...


                                                                                                                                                                                                                Holzpilz

                                                                                                                                                                                                                Es geht weiter abwärts. Wenn man die Knie merkt nimmt das einfach kein Ende. Aber wenigstens scheinen wir noch richtig zu sein.


                                                                                                                                                                                                                Wegmarkierung

                                                                                                                                                                                                                Der Wald wird langsam etwas lichter und wir können erkennen, dass wir uns der Talsohle nähern. Hurra! Es kann nicht mehr weit sein bis wir unten sind.


                                                                                                                                                                                                                Ein langer Abstieg durch den Wald

                                                                                                                                                                                                                Der Weg ist sehr schön. Da kann man nicht meckern. Und als wir unten ankommen ist die Welt wieder in Ordnung.


                                                                                                                                                                                                                Ankunft im Tal bei Hausstatt

                                                                                                                                                                                                                Zumindest fast! Da ist man auf einem alpinen Wanderweg unterwegs und ist sich gar nicht der Gefahren bewusst, die im Tal auf einen lauern!


                                                                                                                                                                                                                Lebensgefahr durch fliegende Golfbälle

                                                                                                                                                                                                                Was uns leider erst zu spät auffällt: Eigentlich müssten wir hier rechts abbiegen. Wir folgen aber erstmal den Wegweisern – zumal da auch von einem Sportcafé Sylvia die Rede ist. Das hört sich nach einer guten Pausengelegenheit an. Irgendwann bemerke ich aber, dass wir in der falschen Richtung unterwegs sind und wir kehren um.
                                                                                                                                                                                                                Beim Frühstück haben wir uns die Busfahrpläne angesehen. Die haben zur Mittagspause ein 3-stündiges Loch. Als wir an die Straße nach Erpfendorf kommen stellen wir fest, dass wir erstaunlich schnell unterwegs waren und wir evtl. den letzten Bus vor der Mittagspause erwischen könnten. Mein Neffe zieht daraufhin in Richtung Bushaltestelle um sein Auto zu holen und ich nehme den Weg neben dem Fluss um den Weg nach Kirchdorf zu nehmen.


                                                                                                                                                                                                                Wanderpfad entlang der Großache

                                                                                                                                                                                                                Wo der Nordalpenweg rechts den Hang hinauf will hängt ein Flatterband mit einem Schild, dass der Weg wegen Baumfällarbeiten heute gesperrt sei. Na, das ist jetzt nicht so schlimm! Der wollte eh nur 200 Höhenmeter den Hang hinauf um gleich darauf nach Wenig wieder hinunter und entlang der Straße nach Kirchdorf zu führen. Ein Blick in die Karte zeigt, dass es auch einen schönen Weg entlang der Großache gibt, der teilweise im Schatte ebenfalls nach Kirchdorf in Tirol führt. So entscheide ich mir für den Talweg und verzichte auf die 200 Höhenmeter rauf und wieder runter.


                                                                                                                                                                                                                Es geht eben auf Kirchdorf in Tirol zu

                                                                                                                                                                                                                Erstaunlich schnell ist mein nächstes Ziel erreicht: Kirchdorf in Tirol – wo ich letztes Jahr Ende Oktober nochmal auf den Nordalpenweg gestartet bin um das Kaisergebirge zu durchwandern.


                                                                                                                                                                                                                Kirchdorf in Tirol vor dem Kaisergebirge

                                                                                                                                                                                                                Ich lasse mich vor der Kirche nieder und fülle Flüssigkeit nach.


                                                                                                                                                                                                                Die Kirche von Kirchdorf in Tirol

                                                                                                                                                                                                                Und schon biegt mein Neffe mit dem Auto um die Ecke. Fast wie abgesprochen! 😉 Ich packe meine Sachen ins Auto und wir fahren in Richtung Inntal. Das Kaisergebirge und die Brandenberger Alpen habe ich ja letztes Jahr im Herbst schon gemacht. Und der Rofan ist uns etwas zu kritisch: Die Hütten oben haben noch zu und es lag ja richtig viel Schnee da oben. Im April kam nochmal reichlich davon und er ist im kalten Mai liegen geblieben. Wer weiß, wie die Wege da aussehen. Und wenn da noch keiner geht ist uns das zu ungewiss. Ähnlich sehen wir das im Karwendel. Also haben wir uns entschieden die Tour in Scharnitz fort zu setzen und von dort aus durch das Leutasch- und das Gaistal nach Ehrwald zu wandern und uns dann in Richtung Fernpass durch zu schlagen. Ab Morgen soll dort die Wolfratshauser Hütte offen haben.
                                                                                                                                                                                                                Das hört sich nach einem Plan an! So kann es zumindest weiter gehen. Wäre ja auch sonst schade um die freien Tage, die wir für eine Bergtour geplant hatten.
                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                  53. Tag - Nachmittag: Scharnitz - Leutasch


                                                                                                                                                                                                                  Dienstag, 30. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 10 Km
                                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 425 m
                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 2 h 45

                                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 934 Km
                                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 46.825 m, ↓ 44.425 m
                                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 305 h 15

                                                                                                                                                                                                                  Das Auto steht direkt am Bahnhof. „Parken nur für Bahnkunden“ steht da dran. Wir werden ja mit der Bahn zum Auto zurückkehren. Also werden wir Bahnkunden sein. Hoffentlich schleppen sie uns bis dahin das Auto nicht ab. In einer Pizzeria machen wir Mittagspause. Scharnitz (964 m) ist kein sehr großer Ort. Und die Ströme des Tourismus scheinen einen Bogen um diesen Ort zu machen. So richtig lebendig sieht der nicht aus.
                                                                                                                                                                                                                  Wir ziehen los und folgen dem GPX-Track weil wir keine Markierungen gefunden haben. Das war natürlich nix! Als der gemacht wurde gab es wohl die Umgehungsstraße noch nicht. Also zurück und Wanderwegmarkierungen folgen. Die Wege sind hier sehr spärlich markiert. Und vom Nordalpenweg ist wenig zu sehen. Erst später taucht er als 01-Zusatz wieder auf. Aber nicht in der gewohnten Notation.


                                                                                                                                                                                                                  Der Nordalpenweg bei Scharnitz

                                                                                                                                                                                                                  Was uns etwas zur Eile drängt sind die Wetterentwicklungen um uns herum. Wir haben Einblick in das Karwendeltal. Und da schüttet es aus Kübeln. So geben wir etwas Gas und lassen es laufen. Der Weg führt uns in die Sattelklamm und steilt langsam auf. Wir kommen gut ins Schwitzen. Ab und zu trifft uns ein Tropfen. Aber nur so viel, dass wir vorläufig noch die Regenhaut noch nicht auspacken. Lieber geben wir noch mehr Gas. So bleibt die Kamera erstmal viel in der Tasche. Viel ist um uns herum eh nicht zu sehen.
                                                                                                                                                                                                                  Als wir an den Hangabbruch am Hochflunder kommen, wissen wir, dass wir über die Hälfte der Höhenmeter schon hinter uns haben.


                                                                                                                                                                                                                  Der Abbruch am Hochflunder

                                                                                                                                                                                                                  Der Weg wird nochmal kleiner und steiler. Uns läuft der Schweiß an den Beinen runter in die Schuhe. Zu schnell ist halt auch nix! Aber wir wollen auf dem Sattel sein, wenn uns der Regen erreicht. Endlich wird der Weg breiter und etwas flacher. Kurz vor dem Sattel begegnen uns zwei Wanderer in voller Regenmontur. Sie sehen die Regenwolken, die uns dicht auf den Fersen sind und sind nicht wirklich begeistert.


                                                                                                                                                                                                                  Wegweisung auf dem Weg zum Hohen Sattel

                                                                                                                                                                                                                  Am Hohen Sattel (1.495 m) haben wir die Höhenmeter dann für heute hinter uns und es geht abwärts. Schön gleichmäßig und deutlich flacher. Mit den Wanderstöcken kommen wir gut voran. Der Regen scheint am Sattel hängen geblieben zu sein. Es tröpfelt zwar aber das war es dann auch. Ruck-Zuck kommen wir nach Ahrn, dem ersten Ortsteil von Leutasch. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es im nächsten Teilort ein paar Unterkünfte gibt. So halten wir auf Gasse (1.100 m) zu. Wir suchen uns eine Unterkunft nach Optik aus. So landen wir in einem richtig schicken Haus und bekommen eine Suite zum Sonderpreis mit Halbpension. Wanderklamotten machen sich da immer gut! Wir nutzen die Sauna und den Naturpool zum Abkühlen. So wird das ein richtig schöner Nachmittag.


                                                                                                                                                                                                                  Der Naturaußenpool

                                                                                                                                                                                                                  Beim Abendessen stellen wir dann fest, dass wir mit veganer Kost versorgt werden. Aber die ist erstaunlich gut! Irgendwie habe ich da immer Vorurteile. Aber wenn es gut und abwechslungsreich gekocht ist hat das schon was!


                                                                                                                                                                                                                  Veganes Abendmenü

                                                                                                                                                                                                                  Und morgen soll das Wetter wieder besser werden. Aber eigentlich sind wir ja nicht mal richtig nass geworden. Also war doch eigentlich alles Gut! Ein schöner Tag mit einem unerwarteten Abschluss. Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                    54. Tag: Leutasch - Lermoos


                                                                                                                                                                                                                    Mittwoch, 31. Mai 2023
                                                                                                                                                                                                                    Strecke: 30 Km
                                                                                                                                                                                                                    Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 875 m
                                                                                                                                                                                                                    Gehzeit: 7 h

                                                                                                                                                                                                                    Gesamtstrecke: 964 Km
                                                                                                                                                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 47.575 m, ↓ 45.300 m
                                                                                                                                                                                                                    Gesamtgehzeit: 312 h 15

                                                                                                                                                                                                                    Recht überraschend fällt das Frühstück nicht vegan aus: Es gibt Eier mit Speck und andere schöne Dinge, die dafür sorgen, dass wir nicht ganz so pünktlich wie erwartet starten. Vor dem Haus begrüßt uns bestes Wetter. Und ein grandioses Panorama.


                                                                                                                                                                                                                    Die Ausläufer des Wettersteingebirges über Gasse

                                                                                                                                                                                                                    Da hinten führt eine Alpinvariante des E4 Alpin bzw. Nordalpenweges über den Wetterstein: Zunächst hinauf zur Meilerhütte, über den Schachen mit dem Schachenhaus hinunter ins Tal der Partnach und über die Reintalanger- und Knorrhütte wieder hinauf auf das Zugspitzmassiv und über den Stopsellzieher nach Ehrwald hinunter führt diese Variante sehr alpin durch den Wetterstein. Das ist aktuell aber wegen des Schnees absolut nicht machbar und muss auf einen späteren Termin warten.
                                                                                                                                                                                                                    Am Waldrand führt uns der Wanderweg das Tal entlang.


                                                                                                                                                                                                                    Lauter Rindviecher

                                                                                                                                                                                                                    Es geht auf Leutasch zu. Eigentlich ein Ort, der aus vielen kleinen Teilorten besteht. Und durch diese Ortschäftchen geht es weiter.


                                                                                                                                                                                                                    Die Kirche von Leutasch vor den Stubaitaler Alpen

                                                                                                                                                                                                                    Zwischen den Teilorten sind die Wege erstaunlich abwechslungsreich. So abwechslungsreich, dass es da einiges Potential gibt, den falschen Weg zu nehmen. Wir schaffen das heute gleich mehrfach. 2-mal davon hier im Ort.


                                                                                                                                                                                                                    Es geht ins Gaistal

                                                                                                                                                                                                                    Das Leutaschtal ist bekannt für seine schöne, aber flache Wanderregion. Diese stellt sich uns heute in den schönsten Farben dar.


                                                                                                                                                                                                                    Rückblick auf Leutasch

                                                                                                                                                                                                                    Hier legen wir dann den ersten Verfranser hin: Vor lauter schauen und schönen Wegen verpassen wir die Abzweigung, die an die Leutascher Ache hinüber führt. Wir merken es zum Glück recht schnell und kehren um. Aber auch hier müssen wir nachschärfen. Irgendwie schauen wir wohl etwas zu viel in die Landschaft und etwas zu wenig auf die Karte.


                                                                                                                                                                                                                    Der Wetterstein vom Gaistal aus gesehen

                                                                                                                                                                                                                    Wir überqueren die Leutascher Ache und verlassen damit den Urbanen Bereich von Leutasch. Auf einem schönen Wanderweg geht es rechts des Baches leicht aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                    Lauter schwarze Schafe im Gaistal

                                                                                                                                                                                                                    An der nächsten Abzweigung folgen wir, blauäugig wie wir sind, den einzigen Wegweisern. Es geht aufwärts. Recht steil sogar. Und am Weg stehen lauter religiöse Martel. Auf einer Schulter über den Fluss steht dann eine Andachtsstätte: Der Kalvarienberg von Leutasch.


                                                                                                                                                                                                                    Eindrücke des Kalvarienberges von Leutasch

                                                                                                                                                                                                                    Der Weg führt sehr schön auf einem kleinen Pfad weiter aufwärts. Aber irgendwie in die falsche Richtung. Nach einem erneuten Blick in die Karte haben wir uns hier doch glatt heute zum dritten Mal verfanst. Was ist denn heute los? Also zurück und alles wieder runter.
                                                                                                                                                                                                                    Kaum zu glauben: Da, wo alle Wegweiser hinauf zum Kalvarienberg zeigen muss man am Fluss bleiben, wenn man dem Nordalpenweg folgen will. Da sollten die vielleicht mal noch einen Wegweiser spendieren!
                                                                                                                                                                                                                    Ein paar Meter weiter geht es über den Fluss wieder zurück zur Straße. Aber zum Glück auch schon wenige Meter später an der nächsten Brücke wieder zurück.


                                                                                                                                                                                                                    Eine Brücke über die Leutascher Ache

                                                                                                                                                                                                                    Und hier, wo es eigentlich kaum noch ein Vertun gibt, folgt eine Markierung auf die nächste.


                                                                                                                                                                                                                    Hurra - Wir sind noch richtig

                                                                                                                                                                                                                    Na, vielleicht waren wir einfach nur blind? Neben der Leutascher Ache geht es weiter aufwärts. 2 Brücken weiter müssen wir wieder an die Straße zurück, die hier aber mit einem Parkplatz endet. Gleich in der ersten Kehre will uns ein Wegweiser rechts. Ein Blick in die Karte mit dem GPX-Track will hier aber links. Wir glauben mal dem GPX-Track. Und das ist schon unser nächster Fehler. Für Nachahmungstäter: Bleibt auf dem breiten Weg in Richtung Gaistal – so wie es dransteht. Als der schöne, kleine Weg am Bach endet schlagen wir uns querwaldein aufwärts – zurück zum Weg. Das ist ganz schön anstrengend! Also lasst das lieber bleiben.


                                                                                                                                                                                                                    Es geht das Gaistal hinter - immer in westliche Richtung

                                                                                                                                                                                                                    Die Wege sind hier eher breiter – befahrbare Schotterwege, mit denen die umliegenden Almen ans Straßennetz angebunden werden. Das Gaistal zieht langsam ansteigend immer weiter hinauf: Rechts das Wettersteingebirge und links die Mieminger Kette. Und da oben liegt überall noch verdammt viel Schnee. Sowohl auf den Südhängen des Wettersteins als auch auf den Nordhängen der Mieminger Kette. Gut, dass wir talnahe Wege gewählt haben!


                                                                                                                                                                                                                    Die Leutascher Ache wird etwas ruhiger

                                                                                                                                                                                                                    Fairerweise sollte ich erwähnen, dass wir hier auch nicht alleine unterwegs sind. Neben einigen Wanderern sind hier doch auch recht viele Biker unterwegs. Bei diesen Wegen ist das aber auch verständlich.
                                                                                                                                                                                                                    Ein paar Meter weiter liegt auf einer Wiese die Gaistalalm über uns.


                                                                                                                                                                                                                    Die Gaistalalm unter den noch schneebedeckten Südhängen des Wettersteins

                                                                                                                                                                                                                    Wir gehen hinauf und kehren auf ein kühles Getränk ein. Wir schwitzen heute doch erstaunlich viel.
                                                                                                                                                                                                                    Weiter geht es direkt an der Alm auf kleinen Wegen in Richtung der Tillfussalm. Der Weg führt uns etwas aufwärts und über den Kotbach – zum Glück kein sehr treffender Name!


                                                                                                                                                                                                                    Hochwand (rechts) und Karkopf


                                                                                                                                                                                                                    Ein paar Meter weiter erreichen wir schon die Tillfussalm. Auch hier ist einiges los. Es ist zwar noch etwas früh aber wir machen hier trotzdem schon Mittagspause. So richtig mit Kaiserschmarrn – wie es sich gehört.


                                                                                                                                                                                                                    Pauseanimation auf der Tillfussalm

                                                                                                                                                                                                                    Die kleinen Kälber sind der Renner! Alle schauen nur nach den ganz kleinen. Die Kids sind begeistert!
                                                                                                                                                                                                                    Weiter geht es leider wieder auf den etwas breiteren Versorgungswegen. Immer weiter das Gaistal hinter. Wir verlassen die Leutascher Ache und halten und rechts den Hang aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                    Breitenkopf (vorne) und Hochplattling im Mieminger Gebirge

                                                                                                                                                                                                                    An der Feldernalm vorbei kommen wir mal wieder in ein Skigebiet. Diesmal ist es das Gebiet der Ehrwalder Alm Bahnen. Und das merkt man gleich am Betrieb: Die Rundwege sind hier gut besucht. Skigebiete zu durchqueren, da haben wir auf dieser Tour schon Erfahrungen mit.


                                                                                                                                                                                                                    Der höchste Punkt von heute am Isensattel ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                    Da damit aber auch der heutige Höhepunkt erreicht ist, können wir etwas an Tempo zulegen. Entlang der blauen Piste geht es recht flach zur Bahnstation an der Ehrwalder Alm hinunter. Hier ist wieder einiges los. Und der Weg ist alles andere als schön. Auf diesen Wegen müssen die Bauteile der modernen Bahnen, die hier oben stehen, transportiert werden können. Da macht das Wandern nicht wirklich viel Spaß.


                                                                                                                                                                                                                    Die Ehrwalder Alm

                                                                                                                                                                                                                    Wir machen an der Alm trotzdem kurz Pause. Von der Alm aus kann ich den Weg sehen, der unter der Gondelbahn abwärts führt. Das reizt mich jetzt nicht sehr. So entscheiden wir uns die 2 Km bis zur Talstation knieschonend mit der Bahn hinter uns zu bringen und lieber noch bis Lermoos zu wandern als, wie bisher geplant, schon in Ehrwald für heute Schluss zu machen.
                                                                                                                                                                                                                    Ehrwald zieht sich dann ganz schön. Auf Teer geht es bis zur Ortsmitte und auf der anderen Seite der Hauptstraße wieder zum Ort hinaus. Über Wiesen und zwischen Feldern hält der Nordalpenweg auf Lermoos zu.


                                                                                                                                                                                                                    Ehrwald vor dem Wettersteingebirge

                                                                                                                                                                                                                    Hier blühen bunten Blumenwiesen – sehr schön! Auf dieser Seite vom Ort merkt man kaum was von dem Touristentrubel, der im Ort und an der Bahn herrschte. Mit schönem Blick zurück auf den Wetterstein und vor auf die Lechtaler Alpen geht es nach Lermoos hinüber.


                                                                                                                                                                                                                    Unser Tagesziel Lermoos voraus

                                                                                                                                                                                                                    Endlich sind wir auch mal von den breiteren Wegen runter. Wird gleich viel netter!


                                                                                                                                                                                                                    Tolle Wiesenwege mit Wettersteinblick

                                                                                                                                                                                                                    Rechter Hand liegen die Berge der Heiterwang-Region. Auch da liegt noch einiges an Schnee oben drauf obwohl wir hier die Südeseiten sehen.


                                                                                                                                                                                                                    Die Heiterwanggruppe gehört zum Ammergebirge

                                                                                                                                                                                                                    In Lermoos checken wir in ein kleines Hotel ein. Mein Neffe hat sich für das Abendessen ein Restaurant ausgesucht, dass laut lokalen Meldungen von einem jungen Sternekoch speziell für die Einheimischen betrieben wird. Dazu müssen wir aber auf die andere Seite von Lermoos. Erst beim Essen erfahren wir, dass wir auch recht einfach über die Hänge hätten gehen können und nicht durch das Dorf gebraucht hätten. So wollen wir nach sehr gutem Essen dann diesen Weg zurück. Und kommen dadurch genau richtig um die Berge um uns herum in abendlichem Rot erstrahlen zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                    Abendlicher Ausklang mit Wetterstein und Mieminger Gebirge

                                                                                                                                                                                                                    Hat was! Kommt auf Bildern gar nicht so richtig rüber!
                                                                                                                                                                                                                    Das war heute zwar ein Tag mit wenig Höhenmetern aber in Summe doch gar nicht so langweilig. Gut, auf das Skigebiet hätten wir gut verzichten können aber das geht leider nicht immer. Mit 30 Km waren wir heute auch recht weit unterwegs. Da sind wir entsprechend müde und auch schnell im Bett.
                                                                                                                                                                                                                    Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                      55. Tag: Lermoos - Fernsteinsee


                                                                                                                                                                                                                      Donnerstag, 1. Juni 2023
                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 14 Km
                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 875 m
                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 5 h 15

                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 978 Km
                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 48.425 m, ↓ 46.175 m
                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 317 h 30

                                                                                                                                                                                                                      Am Morgen merke ich, dass der letzte Tag doch recht lang war. Heute steht aber zum Glück nicht viel an. Nach dem Frühstück starten wir direkt vor dem Haus über Wiesen und kommen an einen Waldrand.


                                                                                                                                                                                                                      Start in die Lechtaler Alpen mit neuer Nordalpenwegnummer 601

                                                                                                                                                                                                                      Die Lechtaler Alpen begleiten den Nordalpenweg am längsten. Sie werden der Länge nach durchquert. Einer der echten Höhenwege, bei dem man über mehrere Tage nicht in ein Tal hinunter muss. Der Lechtaler Höhenweg ist bekannt und dadurch auch entsprechend voll. Aber hier, ganz am Anfang der Gebirgsgruppe, sind wir mal wieder alleine unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                      Aufstieg durch den Wald hinter Lermoos

                                                                                                                                                                                                                      Langsam und gleichmäßig geht es aufwärts. Schöne Wege hier! Von dem Skigebiet haben wir noch nicht viel mitbekommen. Das wird sich leider noch ändern. Dafür verläuft eine Mountainbike-Downhill-Strecke teilweise direkt neben dem Weg. Aber auch hier ist heute noch keiner unterwegs.
                                                                                                                                                                                                                      Die Zeitangaben am Weg irritieren etwas: Seit dem Start heute Morgen wird für die Mittelstation immer die gleiche Zeit angeschrieben. Ein Stück weiter hängt eine Stempelstelle mitten im Wald. Und kurz darauf kommen wir auf eine Skipiste, die uns aus dem Wald führt.


                                                                                                                                                                                                                      Die Wolfratshauser Hütte kommt erstmals in Sicht

                                                                                                                                                                                                                      Der direkte Weg ist uns zu steil. Der Nordalpenweg will da auch nicht direkt hinauf. Zunächst geht es aber zu einer Quelle mitten auf der Piste.


                                                                                                                                                                                                                      Ist das eine Quelle oder ein Wasserrohrbruch an einer Schneekanone?

                                                                                                                                                                                                                      Der Weg schlägt noch zwei Kehren und bringt uns der Hütte immer näher. Oben am Weg kommt ein Wanderer von der Bergstation der Grubigsteinbahn herunter auch auf die Wolfratshauser Hütte zu. Wir sind endlich aus dem Wald raus und haben eine tolle Sicht auf die Umgebung. Dadurch wird es aber auch gleich wieder wärmer. Nassgeschwitzt kommen wir an der Hütte (1.751 m) an.


                                                                                                                                                                                                                      Ankunft an der Wolfratshauser Hütte

                                                                                                                                                                                                                      Die hat ab heute für die Sommersaison geöffnet. Da merken wir wieder, dass wir schon sehr früh im Jahr unterwegs sind. Aber heute Nacht haben wohl ein paar bevorzugte Gäste hier oben schon übernachtet. Auf dem Nachbartisch steht ein Frühstück, dass sich selbst im Tal sehen lassen könnte. Da ist alles da: Wurst, Käse, Lachs, Fingerfood, Marmelade, Sekt, ... Da bleiben keine Wünsche offen! Sieht nach einem grandiosen Frühstück mit einer ganz großartigen Aussicht aus!


                                                                                                                                                                                                                      Grandioses Frühstück auf der Hütte

                                                                                                                                                                                                                      Wir begnügen uns mit der Aussicht und tanken Flüssigkeit nach. Während wir die Aussicht genießen vergeht die Zeit unglaublich schnell. Irgendwie vergeht die Zeit beim Aufsteigen nicht immer so schnell. Irgendwann reißen wir uns los und gehen weiter.
                                                                                                                                                                                                                      Mit Lermoos und der Wolfratshauser Hütte haben wir den niedrigsten und den höchsten Punkt für heute schon hinter uns. Wir können es also etwas geruhsamer angehen lassen. Zum Glück müssen wir nicht entlang der Pisten wandern. Die haben einen zugegebenermaßen schlecht ausgeschilderten Wanderweg, der uns durch die Wälder führt. An der Grubigalm müssen wir um ein paar Speicherseen herum.


                                                                                                                                                                                                                      Speicherteich mit Zugspitzblick

                                                                                                                                                                                                                      So richtig natürlich sehen die nicht wirklich aus. Vor allem: Warum zwei direkt nebeneinander? Dann doch lieber einen großen! Aber der Spuk ist schnell wieder vorbei: Direkt hinter der Bergstation der Grubigalmbahn geht ein kleiner Pfad ab, den wir nehmen wollen. Etwas irritiert uns allerdings die Technik am Weg!


                                                                                                                                                                                                                      Datensammeln am Biketrail

                                                                                                                                                                                                                      Hier kriegen wir dann erstmals mit, dass wir uns für den Abstieg einen Mountainbiketrail ausgesucht haben: Den Blindseetrail. Der ist aber nicht sehr breit und gut als Wanderweg geeignet. Nur die Biker stören ab und zu die Ruhe. Wir sind aber in der absoluten Vorsaison! Wie ist hier der Verkehr erst in der Hauptsaison?
                                                                                                                                                                                                                      Mein Neffe ist ganz begeistert von dem Trail. Er war ja direkt vor der Tour mit 3 Freunden in den Bergen um genau sowas zu fahren. Nur hatten sie in Leogang noch so viel Schnee auf den Wegen, so dass sie meist im Tal unterwegs waren. So wie er sich hier verhält wird es wohl nicht lange dauern bis er den Trail auch mal unter den Reifen hatte.


                                                                                                                                                                                                                      Namenlose Alm am Blindseetrail

                                                                                                                                                                                                                      Durch die Südlage liegt hier kein Schnee mehr. Nicht mal Reste. Dafür sehen wir aber, dass in den umliegenden, allerdings auch deutlich höheren Bergen noch einiges liegt.
                                                                                                                                                                                                                      Irgendwie machen heute die Knie bei mir nicht wirklich gut mit. Sowas hatte ich schon befürchtet: Beim Skifahren im Winter haben die dieses Jahr einige Probleme bereitet. Mal sehen, wie die Saison weitergeht!
                                                                                                                                                                                                                      Der Weg ist aber echt ein Knaller! Mich wundert es nicht, dass hier viel Verkehr ist! Toller Weg in toller Landschaft!


                                                                                                                                                                                                                      Wasserfall zum Blindsee

                                                                                                                                                                                                                      So manches Stück ist als Schiebestrecke für die Radler ausgewiesen.


                                                                                                                                                                                                                      So viel zum Thema Schiebestrecke

                                                                                                                                                                                                                      Hier wurden wenigstens keine überhöhten Kurven oder dergleichen in die Landschaft gebaut. Der Weg ist noch ziemlich genau so, wie er war, bevor das Mountainbiken populär wurde. So ist der Trail aber wohl nicht so einfach zu fahren wie die planierten Strecken in anderen Gebieten. Gefällt mir aber auch deutlich besser: So haben sowohl Wanderer als auch Biker Spaß an dem Weg!


                                                                                                                                                                                                                      Eine abgründige Bank

                                                                                                                                                                                                                      Und die Biker, die hier unterwegs sind, sind rücksichtsvoll im Umgang mit uns Wanderern. Findet man leider auch nicht immer so vor.
                                                                                                                                                                                                                      An der nächsten Kurve lädt eine Bank zum Verweilen ein. Warum wird spätestens beim Platznehmen klar!


                                                                                                                                                                                                                      Der Blindsee - Namensgeber des Mountainbiketrails

                                                                                                                                                                                                                      Ein richtig schöner See im Wald. Man kennt ihn wenn man den Fernpass mit dem Auto schon mal gefahren ist, dann hat man ihn schon gesehen. Aber von hier oben sieht er einfach besser aus!
                                                                                                                                                                                                                      Ein paar Meter weiter geht der Trail in einen Forstweg über und der schöne Weg ist vorbei. Ich habe einige Tracks im Netz gefunden, auf denen der Nordalpenweg ein Stück direkt auf der Fernpassstraße geführt wird. Das muss zum Glück nicht mehr sein: Kurz bevor man an die vielbefahrene Bundesstraße kommt biegen wir rechts ab und wandern auf einem erstaunlich kleinen Pfad einiges oberhalb der Straße weiter. Der Pfad bringt uns direkt zum Fernpass. Aber auch hier müssen wir nicht an die Straße. Gleich hinter dem ersten Haus biegen wir wieder ab und wandern weiter abwärts.


                                                                                                                                                                                                                      Die Kapelle 'Zu den 14 Nothelfern'

                                                                                                                                                                                                                      Wir kommen an den Gurgelbach und halten uns an ihm entlang. Teilweise ist die Straße nicht weit – das lässt sich nicht verleugnen. Und teilweise ist auch dieser Weg für Biker geeignet. Aber auch für andere ...


                                                                                                                                                                                                                      Wer hier so alles ein Platzerl hat ...

                                                                                                                                                                                                                      Nach dem Schanzlsee führt uns der Nordalpenweg auf den Römerweg. Er soll uns sicher zum Fernsteinsee bringen. Leider nimmt die Feuchtigkeit von oben immer mehr zu: Es beginnt zu regnen. Das soll es die nächsten Tage eh. Schade nur, dass es jetzt schon anfängt! Das hätte sich ja auch noch eine Stunde gedulden können. Auf schönen Wegen geht es weiter abwärts mit uns.


                                                                                                                                                                                                                      Auf dem Römerweg in Richtung Fernsteinschloss

                                                                                                                                                                                                                      Wir montieren Regenzeug und lassen es voll runterlaufen. Ist ja zum Glück nicht mehr weit. Am Schloss ist der Weg dann nicht klar markiert bzw. der Wegweiser etwas irreführend. Ich nehme den direkten Weg durch das Schloss während mein vorrauseilender Neffe weiter geradeaus gewandert ist. So komme ich doch vor ihm am Fernsteinsee an obwohl er deutlich schneller unterwegs war. An der Straße hat uns dann die Zivilisation wieder: viel Verkehr, Trubel und ein übler Massenimbiss mit Souvenirladen. Eigentlich nicht ganz unser Ding aber hier fährt in einer Stunde der Bus ab, der uns zum Auto zurückbringen soll.
                                                                                                                                                                                                                      Im nächsten Wolkenloch drehe ich nochmal eine Runde um das Schloss.


                                                                                                                                                                                                                      Der Fernpass wie ihn kaum einer kennt

                                                                                                                                                                                                                      Das ist eigentlich eine sehr schöne Ecke hier. Nur durch die Fernpassstraße leider etwas in Mitleidenschaft gezogen!


                                                                                                                                                                                                                      Der Fernsteinsee

                                                                                                                                                                                                                      Der Bus ist pünktlich und bringt uns zum Bahnhof in Ehrwald. Ab dort geht es mit der Bahn weiter nach Garmisch. Hier erwartet uns ein Schienenersatzverkehr, der uns nach Mittenwald bringt. Ab dort geht es mit der Bahn wieder weiter nach Scharnitz, wo unser Auto steht. Etwas umständlich für die paar Kilometer aber machbar. Damit ist die Tour aber auch leider schon wieder vorbei.
                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                        Epilog Etappe 6: Von St. Martin bei Lofer bis Kirchdorf in Tirol und von Scharnitz bis zum Fernsteinsee
                                                                                                                                                                                                                        Das war jetzt eigentlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, als wir die Tour geplant hatten. Aber die Schneebedingungen dieses Jahr ließen zu diesem Zeitpunkt einfach nichts anderes zu. Und das Wetter war wirklich gut. Es wäre schade, das gute Wetter nicht zu nutzen. Zum Glück gibt der Nordalpenweg auch in solchen Situationen noch etwas her. Durch diese zweiteilige Tour habe ich zwar ein Loch gestopft aber gleich ein neues aufgerissen. Das muss ich jetzt auch erst mal wieder schließen. Sind wir mal gespannt, was das Jahr in dieser Richtung noch hergibt!
                                                                                                                                                                                                                        Die Etappe von Lofer nach Kirchdorf war nicht sehr hoch aber landschaftlich sehr ansprechend. Auch das Gaistal von Leutasch nach Ehrwald hat landschaftlich einiges zu bieten. Das sind beides beileibe keine einfachen Taletappen, die man runterreißt um eine Alpinetappe zu umgehen. Die sehr ursprüngliche Wegführung zwischen der Loferer Alm und dem Straubinger Haus hat mir sehr gut gefallen. Das Gaistal ist sehr beliebt und leider sind dort die Wege etwas größer ausgefallen. Landschaftlich ist aber auch der Weg sehr ansprechend.
                                                                                                                                                                                                                        Am Ende konnten wir noch etwas an den Lechtaler Alpen schnuppern. Ein Preview auf den Lechtaler Höhenweg, quasi. Das wird spannend!

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                          Prolog 7. Etappe: Karwendeldurchquerung
                                                                                                                                                                                                                          Es ist Mitte Juni und 3 Wochen hat es gedauert bis die Hütten, die nicht gerade im Tal liegen, offen haben und mir signalisiert haben, dass man auch Touren machen kann. Auf den Gipfeln liegt wohl immer noch viel Schnee. Aber Hüttentouren auf mittlerer Höhe sollten wohl schon gehen. Also starte ich kurzfristig, als ich ein paar Tage Zeit habe. Geplant ist, das Loch zwischen Brandenberg bzw. Steinberg am Rofan und Scharnitz zu schließen.
                                                                                                                                                                                                                          Als ich im Zug sitze und mich nochmal mit der Detailplanung beschäftige bekomme ich mit, dass der Schafsteig, der Verbindungsweg zwischen dem Zireiner See und der Erfurter Hütte, noch immer nicht begehbar sein soll. Damit muss ich den Startort auch nochmal verlegen. Dann brauche ich aber auch nicht in Pinegg oder Steinberg zu übernachten, sondern muss mir was anderes überlegen. Ich entscheide mich heute noch auf die Erfurter Hütte auf zu steigen und morgen dann die Tour von dort aus zu beginnen. Damit klafft zwar immer noch ein Loch zwischen Steinberg bzw. Pinegg und der Erfurter Hütte aber darum muss ich mich wohl ein Andermal kümmern.
                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 19:40.

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                            56. Tag: Maurach – Erfurter Hütte


                                                                                                                                                                                                                            Montag, 19. Juni 2023
                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 4 Km
                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 875 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 2 h

                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 982 Km
                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 49.300 m, ↓ 46.200 m
                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 319 h 30

                                                                                                                                                                                                                            Erst während der Anreise entscheide ich mich heute Abend noch zur Erfurter Hütte auf zu steigen. Mit Öffentlichen reise ich bis nach Maurach an. An der Talstation der Rofanseilbahn steige ich aus dem Bus und gehe noch nach 17 Uhr den Aufstieg an.


                                                                                                                                                                                                                            Start an der Talstation der Rofanseilbahn

                                                                                                                                                                                                                            Zunächst geht es noch etwas über Parkplätze und durch die letzten Häuser des Ortes. Aber schon wird der Weg kleiner und führt mich entlang einer Lichtung aufwärts, die aber bald aufhört. Scheint also keine Piste gewesen zu sein, auch wenn sie unten so aussah. Später schaue ich auf den Pisteplan des kleinen Skigebietes und stelle fest, dass die keine richtige Abfahrt haben sondern nur entlang der Waldwege eine Skiroute haben.
                                                                                                                                                                                                                            Gut markiert geht es in Wälder.


                                                                                                                                                                                                                            Aufstieg im Wald

                                                                                                                                                                                                                            Meist am Kasbach entlang geht es aufwärts. Viele sind hier nicht unterwegs: nämlich niemand. Es ist aber auch Montag und es ist eine ungewöhnliche Zeit. An einer Abzweigung steht der Nordalpenweg links dran und rechts die Buchauer Alm. Ich entscheide mich für die Alm. Ich habe ganz schön Durst. Und direkt über der Alm treffen sich die Wege laut Karte wieder.


                                                                                                                                                                                                                            Die Buchauer Alm hat leider geschlossen

                                                                                                                                                                                                                            Ein späterer Blick auf die Webseite der Alm offenbart, dass die auch nur Freitag bis Sonntag offen haben. Hätte ich mal lieber vorher geschaut. Aber das war ja auch nicht wirklich ein Umweg. So komme ich wenigstens noch in den Anblick eines nahenden Unwetters. Es donnerst auch schon mal auf der anderen Talseite.


                                                                                                                                                                                                                            Aufziehende Regenschauer über dem Karwendel

                                                                                                                                                                                                                            Also nicht lange rummachen und weiter. Ich steige den Fahrweg hinauf zur Talstation der alten Doppelsesselbahn und treffe knapp drüber wieder auf den Wanderweg. Ihm folgend geht es auf schönen Wegen über eine Lichtung aufwärts. Das wird wieder eine Piste sein. Aber so richtig viel sieht man davon nicht: Keine Schneekanonen oder keine platt gewalzten Wiesen sondern recht natürliche Wiesen, die beweidet werden. Ist eben doch ein kleineres Skigebiet und die greifen nicht so heftig in die Natur ein.
                                                                                                                                                                                                                            Ich bin recht zügig unterwegs denn ich will nicht nass werden.


                                                                                                                                                                                                                            Aufstieg entlang von Pisten

                                                                                                                                                                                                                            Der Weg verschwindet wieder im Wald. Kurz bevor ich auf der Höhe der Erfuter Hütte ankomme geht es wieder auf die Piste. Kein Grund die schönen Blicke nicht zu würdigen!


                                                                                                                                                                                                                            Blick auf den Alpenhauptkamm

                                                                                                                                                                                                                            Die Höhenmeter sind geschafft und ich stehe mitten in der vergleichsweise recht unauffälligen Infrastruktur des Rofantourismus: Eine bewirtschaftete Alm, 2 Gasthäuser, eine DAV-Hütte und die Seilbahnen.


                                                                                                                                                                                                                            Die Erfurter Hütte ist fast erreicht

                                                                                                                                                                                                                            Ich halte auf die Erfurter Hütte zu. Da habe ich auf der Anfahrt noch ein Lager reserviert. Es ist zwar schon recht spät aber ich bekomme noch etwas zu essen.
                                                                                                                                                                                                                            Ich werde auch gefragt, ob ich eine Schulklasse gesehen hätte. Die wollte auch meinen Aufstiegsweg nehmen und ist schon einige Zeit überfällig. Eine Schulklasse wäre mir aber sicher aufgefallen. Als ich mit dem Essen fertig bin trudelt die Klasse endlich ein. Die hatten wohl den falschen Weg erwischt und das erst an der Dalfazalm gemerkt. Na, dagegen sind meine Verfranser ja geradezu harmlos und vor allem früh erkannt!
                                                                                                                                                                                                                            Der Hüttenwirt bestätigt mir auch, dass der Schafsteig aktuell noch nicht begehbar sei. Damit muss ich mich morgen wohl in Richtung Karwendel orientieren. Das kriege ich hin! Aber davon erzähle ich euch morgen!
                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 09.08.2023, 10:33.

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                              57. Tag: Maurach – Binsalm


                                                                                                                                                                                                                              Dienstag, 20. Juni 2023
                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 21 Km
                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 550 m
                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 5 h 15

                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.003 Km
                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 50.400 m, ↓ 46.750 m
                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 324 h 45

                                                                                                                                                                                                                              Beim Frühstück schaue ich mir in Ruhe an, was heute kommen könnte: Ich will mit der Bahn wieder nach Maurach hinunterfahren, nach Pertisau hinüber wandern und dann in den Karwendel hinein. Als Übernachtungsmöglichkeit bietet sich die Lamsenjochhütte an oder die Engalm. Mal sehen wie weit ich heute komme. Wenn es kürzer wird wäre auch die Gramaialm ein Alternative.
                                                                                                                                                                                                                              Der Blick von der Terrasse hinunter auf den Achensee hat schon was!


                                                                                                                                                                                                                              Der Achensee

                                                                                                                                                                                                                              Es ist doch noch recht kühl. Also packe ich meine Sachen zusammen und mache mich mal fertig. War vielleicht doch zu früh auf der Terrasse zu frühstücken. Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Die Gegend hier hat schon was!


                                                                                                                                                                                                                              Der Dalfazkamm mit Hochiss - dem höchsten Berg im Rofangebirge

                                                                                                                                                                                                                              Es ist hier zwar etwas verbaut aber der Rofan spricht mich an! Auf den Gschöllkopf haben Sie sowas wie einen Flying Fox hinauf gebaut. Nur mit Antrieb zum hochziehen lassen. Sie nennen es Skyglider AIRROFAN.


                                                                                                                                                                                                                              Rechts die Rofanspitze, über die ich eigentlich drüber wollte

                                                                                                                                                                                                                              Auf dem Weg zur Bahn komme ich nochmal an der Erfurter Hütte vorbei.


                                                                                                                                                                                                                              Die Erfurter Hütte im Morgenlicht

                                                                                                                                                                                                                              Blöderweise fährt die nächste Bahn genau vor meiner Nase weg. Da werde ich noch etwas warten müssen. Nachdem ich gestern hierher raufgestiegen bin muss ich heute den gleichen Weg ja nicht nochmal runter gehen. Das schont die Knie!


                                                                                                                                                                                                                              Ein Abstieg der schnellen Art

                                                                                                                                                                                                                              In Maurach muss ich erstmal in den Spar: Ich habe heute Nacht mein Ladekabel kaputt gemacht. Zum Glück haben die ein passendes da. Es ist zwar 3 Meter lang aber besser zu lang als gar keines.
                                                                                                                                                                                                                              Von Maurach aus halte ich auf dem Adlerweg direkt auf den Achensee zu. Von Nordalpenwegmarkierungen sehe ich hier nichts. Laut Track aus dem Netz soll der hier aber auch entlang gehen.


                                                                                                                                                                                                                              Am Achensee

                                                                                                                                                                                                                              Hier am See sind doch schon ein paar unterwegs. Bisher war ich eigentlich fast alleine.
                                                                                                                                                                                                                              Der Weg hält auf das linke Ufer zu. Dort wurde eine Badestelle gebaut und auch der Endbahnhof der Zahnradbahn, die von Jenbach hier heraufkommt.


                                                                                                                                                                                                                              Pertisau taucht auf

                                                                                                                                                                                                                              Ich kann gut den nächsten Ort Pertisau erkennen, durch den ich teilweise hindurchmuss. Bis dahin geht es geruhsam am Seeufer entlang. Hier gibt es eine Straße, einen Radweg und eine Seepromenade. Alles verlassen und nur für mich!
                                                                                                                                                                                                                              Naja, vielleicht nicht ganz!


                                                                                                                                                                                                                              Quack - Wer kommt da so früh schon vorbei?

                                                                                                                                                                                                                              Am Ortseingang von Pertisau steht wieder ein Badehaus. Diesmal mit einem Turm daneben. Nachdem ich von der Erfurter Hütte einen grandiosen Blick auf den Achensee hatte, spare ich mir ausnahmsweise mal eine Ersteigung.


                                                                                                                                                                                                                              Ein Aussichtsturm an der Seepromenade

                                                                                                                                                                                                                              Ich komme an der Karwendelbergbahn vorbei, die auf den Zwölferkopf hinaufführt. Hier stehen schon einige Drachenflieger und Paraglider an. Ich tangiere den Ort am Golfplatz. Das ist jetzt nix, was ich genießen kann. Nur weiter! Am Ende des Ortes wird mir gezeigt wo es lang geht!


                                                                                                                                                                                                                              Noch 4 h bis zur Lamsenjochhütte

                                                                                                                                                                                                                              Na, das sind wohl noch ein paar Meter. Auf der für Fahrzeuge gesperrten Teerstraße tummeln sich Inlinefahrer, Radfahrer, Wanderer und auch 2 mit Rollerski, das sind Langlaufski mit Rädern und Langlaufstöcken. Der Bewegungsablauf sieht recht ähnlich zu dem im Winter aus. Wäre vielleicht mal einen Versuch wert.
                                                                                                                                                                                                                              Der Weg ist zwischenzeitlich ganz gut frequentiert. Aber noch nicht übervoll. Das scheint hier ein beliebtes Tal zu sein. Nun, das Wetter ist heute aber auch wirklich gut!


                                                                                                                                                                                                                              Die Jausenstation Falzturn mit dem Sonnjoch

                                                                                                                                                                                                                              Und da hinten winkt schon die erste Tank- und Rastanlage. Die Jausenstation Falzturn. Komisch: Das Tal hier wird mit h geschrieben, die gleichnamige Alm aber ohne.


                                                                                                                                                                                                                              Zeit für eine Pause

                                                                                                                                                                                                                              Auf der Sonnenterrasse ist es schön windstill und bei dem Wetter auch gut warm. Das merken auch andere: Hier ist ganz schön Verkehr. Hinter dem Zaun kann ich langsam die Lamsenspitze erkennen, die am Talschluss steht. Das Tal hat aber eine leichte Kurve, so dass man sie nicht von Beginn an sehen kann. Das ist schon ein imposanter Berg! Als Student war ich da mal oben. Da hat man eine grandiose Aussicht. Aber bei der Schneelage, die im deutlich niedrigeren Rofan eine normale Überschreitung ohne den höchsten Gipfel zu besteigen, verhindert hat wird auch auf der Lamsenspitze seine Spuren hinterlassen haben.


                                                                                                                                                                                                                              Die Lamsenspitze kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                              Ich breche wieder auf und nehme den Wiesenweg. Ein Alternative führt die Straße entlang. Das ist wohl eher was für Radfahrer oder Inliner.


                                                                                                                                                                                                                              Kreative Markierung

                                                                                                                                                                                                                              Irgendwo rechts von mir gibt es eine Straße, die gegen Gebühr befahren werden darf. Das wird von erstaunlich vielen genutzt. Scheinbar auch von Bussen. Was wollen die da hinten?


                                                                                                                                                                                                                              Das Sonnjoch über dem Falzthurntal

                                                                                                                                                                                                                              Vermutlich einfach die Landschaft genießen. Ist schon wirklich schön hier!


                                                                                                                                                                                                                              Die Gramaialm kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                              Die Gramaialm ist erstaunlich groß. Und hat auch einen Busparkplatz. Das ist also nichts Ungewöhnliches hier. Ich habe schon wieder Durst und suche mir ein Plätzchen auf der Terrasse. Wie es aussieht haue ich gerade den Altersdurchschnitt ziemlich in den Keller. Wenn ich mal nicht mehr wandern kann, dann bin ich vielleicht auch froh, wenn es noch die Möglichkeit gibt so eine Aussicht mit einem Fahrzeug zu erreichen.


                                                                                                                                                                                                                              Pause mit Blick zur Lamsenspitze

                                                                                                                                                                                                                              Ich hole mir noch Stempel bevor ich gehe. Die haben gleich 2 davon: Auf einem steht der Name Gramaialm und auf dem anderen Grameialpe. Die werden wohl kaum erst vor kurzem den Namen geändert haben. Wo kommt sowas her?
                                                                                                                                                                                                                              Zwischen den Holzhütten geht es hindurch. Auf Wegweisern werden Rundwege in 3 Längen angeboten, die alle recht gut besucht sind. Als ich ein paar Meter weiter dem Wegweiser auf einen Wanderweg folge, der mich zur Lamsenjochhütte bringen soll, bin ich aber schon wieder alleine.


                                                                                                                                                                                                                              Auf dem Sattel da oben liegt die Lamsenjochhütte

                                                                                                                                                                                                                              Das sind aber noch ca. 700 Höhenmeter. In dem großen Talkessel sieht das alles klein aus. Und hier steht die Luft. Wie ist das erst im Hochsommer? Ich lege meinen gleichmäßigsten Gang ein und nehmen den Aufstieg in Angriff. Aber irgendwie komme ich heute nicht recht voran. So habe ich zumindest das Gefühl. Über die Wiesen im Talschluss geht es im Zick-Zack aufwärts und oben dann noch etwas durch die felsigere Landschaft. Endlich kommt die Hütte in Sicht!


                                                                                                                                                                                                                              Die Lamsenjochhütte ist endlich erreicht

                                                                                                                                                                                                                              Ein Helikopter kommt das Tal rauf, setzt eine Person ab, die sich ans Seil hängt und fliegt hinauf zur Wand an der Lamsenspitze. Da scheint wohl etwas passiert zu sein. Später erfahre ich, dass sich da 2 Kletterer haben ausfliegen lassen, weil sich einer von ihnen wohl übernommen hat.
                                                                                                                                                                                                                              Ich bin jetzt schon deutlich über 6 h unterwegs. Wenn ich den Abstieg von der Erfurter Hütte gemacht hätte, wäre es noch mehr. Ich lasse mich vor der Hütte nieder und genieße die Aussicht. Vor vielen Jahren war ich schon mal hier. Es scheint sich kaum was verändert zu haben. Die Speisekarte sieht gut aus – da finde ich was. Bei einem späten Mittagessen lasse ich die Bergwelt auf mich wirken.


                                                                                                                                                                                                                              Die markante Lamsenspitze

                                                                                                                                                                                                                              Ich staune immer wieder wie schnell man sich doch regeneriert. Beim Aufstieg hatte ich das Gefühl ich schaffe es kaum bis hier rauf aber jetzt geht es mir schon wieder richtig gut. Hier im Karwendel liegen die Nächtigungsmöglichkeiten recht eng. Ich denke ich kann es riskieren noch ein Haus weiter zu gehen. Und das obwohl mir die Hütte sehr gut gefällt. Aber bis zum Karwendelhaus wäre es morgen auch recht weit. Wenn ich heute noch was von der Strecke gehen könnte, wäre das ganz gut.


                                                                                                                                                                                                                              Das Westliche Lamsenjoch ist mein nächstes Ziel

                                                                                                                                                                                                                              Bis zum nächsten Joch ist es eigentlich nur Höhe halten. Und ab da geht es abwärts. Das sollte ich schaffen. Ich breche auf als eine große Gruppe ankommt. War vielleicht eine ganz gute Idee!
                                                                                                                                                                                                                              Auf schmalen Pfaden hält sich der Weg in der Höhe und zieht zum Westlichen Lamsenjoch hinüber.


                                                                                                                                                                                                                              Rückblick zur Lamsenjochhütte

                                                                                                                                                                                                                              Sehr schön zu gehen. Gut, dass hier nicht mehr überall Schnee liegt!
                                                                                                                                                                                                                              Hinter dem Joch geht es abwärts. Erstaunlich schnell führt mich der Wegweiser auf eine kleine Versorgungsstraße. Aber es gibt zum Glück noch Wanderwege, die so manche Kehre abschneiden. Ruck-Zuck verliere ich die Höhenmeter, die ich auf der Südseite so mühsam erschwitzt habe. Irgendwann komme ich an der Fahrstraße nicht mehr vorbei.


                                                                                                                                                                                                                              Abstieg in Richtung Engalm

                                                                                                                                                                                                                              Direkt am Weg liegt eine Alm – die Binsalm. Dort werden gerade die Kühe zusammengetrieben. Sie wird also bewirtschaftet. Und sie hat eine sehr schöne Terrasse vor dem Haus. Die Schilder versprechen ein vielfältiges Essensangebot. Das sieht ja toll aus. Beim Bestellen werde ich gefragt, ob ich heute Nacht hierbleibe. Oh – die haben auch Zimmer! Richtig schicke Doppelzimmer und Lager. Ich entscheide kurzfristig heute hier zu nächtigen.


                                                                                                                                                                                                                              Die Binsalm gefällt mir. Hier bleibe ich heute Nacht

                                                                                                                                                                                                                              Ich beziehe eines der Zimmer und dusche ausgiebig. Das Essen ist sehr gut und als Animation wird das Vieh an der Terrasse vorbei getrieben. Die Engalm wäre ein großes Touristenhotel gewesen. Da gefällt mir die Binsalm als Alternative deutlich besser. Nach dem Wäschewaschen bin ich allerdings recht früh im Bett. Das ist ein recht langer Tag geworden. Wenn es mir irgendwo gefällt muss ich immer aufpassen, dass ich nicht zu viel mache. Aber der morgige Tag ist damit vertretbar lang und zum Karwendelhaus gibt es eigentlich keine Alternative. Also passt ja alles. Dann also bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 31.01.2025, 10:18.

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                58. Tag: Binsalm - Karwendelhaus


                                                                                                                                                                                                                                Mittwoch, 21. Juni 2023
                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 18 Km
                                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 925 m
                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 5 h 30

                                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 1.021 Km
                                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 51.600 m, ↓ 47.675 m
                                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 330 h 15

                                                                                                                                                                                                                                Heute Nacht gab es ein Gewitter, so eines habe ich schon lange nicht mehr erlebt! Aus 2 Tälern kam ein Unwetter heraufgezogen. Über uns entlud es sich dann mit einer Gewalt die schon spürbar war. Alle 2 bis 3 Sekunden ein Blitz und Donner, die bereits ineinander übergingen. Nach einer halben Stunde war aber alles schon wieder vorbei.
                                                                                                                                                                                                                                Zum Frühstück ist das Wetter wieder in Ordnung: Keine Wolke mehr am Himmel.


                                                                                                                                                                                                                                Frisch gewaschene Berge rund um die Binsalm

                                                                                                                                                                                                                                Das Frühstück kommt mit viel Bio und Joghurt aus eigener Produktion daher. Und Buttermilch mit Preiselbeeren – sehr lecker!
                                                                                                                                                                                                                                Trotzdem bin ich beizeiten auf dem Weg. Gegen Abend soll es wieder Gewitterneigung geben. Und was das heißt habe ich ja heute Nacht erfahren. Also los! Zunächst geht es den Versorgungsweg von gestern weiter hinunter. Nichts wirklich Aufregendes. Aber zwischen den Bäumen kann man schon erkennen, was heute auf mich zukommt.


                                                                                                                                                                                                                                Die Bergwelt des Karwendels präsentiert vom Abstiegsweg zur Engalm

                                                                                                                                                                                                                                Von oben nähere ich mich dem Großen Ahornboden. Touristisch ist das keine Unbekannte! Man sieht schon aus der Entfernung, dass da manchmal wohl der Teufel los ist. Dabei ist der Alpengasthof, der etwas weiter unten liegt, noch gar nicht zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                                Die Engalm am Großen Ahornboden

                                                                                                                                                                                                                                Der Weg verlässt den Wald und ich wandere über die Wiesen der Engalm (1.227 m). Der Blick ist einfach nur hitverdächtig! Mich wundert es nicht, dass hier so viele herkommen!


                                                                                                                                                                                                                                Die Spitzkarspitze

                                                                                                                                                                                                                                Einige Motive aus diesem Tal habe ich schon auf Kalendern gesehen. Wundern tut mich das freilich nicht. Aber in Natura ist das nochmal eine ganz andere Nummer als flachgedrückt in 2 Dimensionen und mit Begrenzung am Rand.


                                                                                                                                                                                                                                Der Talschluss am Enger Grund

                                                                                                                                                                                                                                Nur langsam komme ich voran. Das wird wieder schwierig bei der späteren Fotoauswahl!
                                                                                                                                                                                                                                Es ist kurz vor 9 Uhr und die Engalm liegt noch im Schlaf. Nichts rührt sich. Grundsätzlich ist mir das ja recht. Aber ich wollte mir eigentlich einen Stempel holen.


                                                                                                                                                                                                                                Der Große Ahornboden

                                                                                                                                                                                                                                Ich betrete eines der Ausflugslokale. Es hat zumindest schon mal offen. Hinter der riesigen Selbstbedienungstheke ist niemand. An einem Tisch sitzen ein paar und frühstücken. Einen Stempel gäbe es unten am Alpengasthof. Hier sei im Moment noch geschlossen, ich solle doch bitte wieder gehen. Service mal wieder sehr klein geschrieben. Was für ein Unterschied zur Binsalm!
                                                                                                                                                                                                                                Ich verlasse das Restaurant und schlage mich durch die touristische Anlage: Eine große Sonnenterrasse mit Bierbänken, ein großer Kinderspielplatz, ...


                                                                                                                                                                                                                                Da hinten geht es rechts hoch

                                                                                                                                                                                                                                Der Ausblick ist schon wieder der Kracher! Und alles menschenleer! Das will ich glaube ich nicht in der Hochsaison am Nachmittag sehen. Ich ziehe von Dannen bevor es soweit kommen kann.
                                                                                                                                                                                                                                Die offizielle Wegführung ist etwas kreativ: es geht im Zick-Zack um die Hütten herum. Der geneigte Tourist soll ja möglichst überall sein Geld liegen lassen. Der Weg, der sich aber so schön den Hang hinaufwindet ist aber zum Glück als Leitschnur immer zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                                Gechilltes Leben auf der Alm

                                                                                                                                                                                                                                Noch! Wenn hier der Bär steppt haben die Kühe vermutlich keine Ruhe mehr. Gemütlich ziehe ich den Hang hinauf. Wieder komme ich nur langsam voran. Das Tal ist einfach ein Traum! Und die Kühe tun alles um wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit zu bekommen.


                                                                                                                                                                                                                                Eine kletterambitionierte Kuh

                                                                                                                                                                                                                                Jetzt stehen erstmal 600 Höhenmeter an. Also ja nicht zu schnell starten. Bei der Aussicht kein Problem. Nur an der Gleichmäßigkeit mangelt es gerade ein wenig. Aber deshalb bin ich ja eigentlich hier: Um zu sehen und die Natur zu genießen. Kurz bevor ich in ein Waldstück komme verabschiedet sich der Große Ahornboden noch artig.


                                                                                                                                                                                                                                Rückblick auf den Großen Ahornboden mit der Engalm

                                                                                                                                                                                                                                Das war eine gute Uhrzeit um den Großen Ahornboden zu durchwandern! Beim letzten Mal vor ca. 25 Jahren hatte ich es nicht so gut erwischt.
                                                                                                                                                                                                                                Die Waldstücke halten etwas die schon recht starke Sonne ab. Das wird heute richtig heiß! Sehen wir also zu, dass wir höher hinaufkommen.


                                                                                                                                                                                                                                Waldwege

                                                                                                                                                                                                                                Mit gleichmäßiger Steigung geht es aufwärts. Tolle Wege hier! In großartiger Umgebung! Ich bin wieder nur am Staunen. Und das obwohl ich diesen Weg vor vielen Jahren ja schon mal gegangen bin.


                                                                                                                                                                                                                                Tolle Wege vor gewaltiger Kulisse

                                                                                                                                                                                                                                Der Wald bleibt zurück und die darauffolgenden Latschen irgendwann auch. Ich nähere mich dem Hohljoch (1.794 m). Unterwegs treffe ich doch tatsächlich ein paar Wanderer. Wo kommen die auf einmal her?


                                                                                                                                                                                                                                Auf dem Weg zum Hohljoch

                                                                                                                                                                                                                                Das Joch ist nicht mehr weit weg. Der Fuß der gewaltigen Wände, an die das Joch grenzt aber auch nicht. Ich kriege die Berge ohne Weitwinkel schon garnichtmehr richtig auf Bild. Hier fühlt man, wie klein und unbedeutend man eigentlich ist. Hier ist die Bergwelt die Nummer 1!
                                                                                                                                                                                                                                Dann stehe ich am Joch und wieder öffnet sich ein toller Blick auf das nächste Tal.


                                                                                                                                                                                                                                Wandern unter den gewaltigen Laliderer Wänden

                                                                                                                                                                                                                                Ich kann gut erkennen, wo der Weg unterhalb der Wände entlang zieht und vom nächsten Bergrücken grüßt die Falkenhütte herüber. Die hat da eine ganz tolle Lage!
                                                                                                                                                                                                                                Der Fahrweg ist der Lalidersalm geschuldet, an der ich beim Aufstieg unterhalb vorbeigekommen bin. Der E4 Alpin verlässt ihn aber sofort wieder. Auf einem schönen Wanderweg hält der Nordalpenweg auf den Fuß der Wände zu. Ungefähr die Höhe haltend geht es auf die Falkenhütte zu.


                                                                                                                                                                                                                                Restschnee auf 1.800 Metern Ende Juni

                                                                                                                                                                                                                                Trotz der heißen Tage in letzter Zeit liegen hier noch einige Schneefelder und harren ihrem Schicksal. In diesem Bereich aber kein ernsthaftes Problem: das ist eine recht ungefährliche Gegend im Augenblick.
                                                                                                                                                                                                                                Irgendwie hatte ich erwartet, dass der Weg direkt auf die Falkenhütte zuhält. Das tut er aber nicht. Da habe ich wohl die Karte wieder nicht genau angeschaut. Der Weg bleibt an den Laliderer Wänden und zieht auf das nächste Joch hinauf.


                                                                                                                                                                                                                                Am Spielissjoch

                                                                                                                                                                                                                                Hier treffe ich auf die Versorgungsstraße, über die die Falkenhütte (1.848 m) angebunden ist. Ich halte mich rechts und hole den Mountainbiker ein, der sein Rad liebt und schiebt. Durch diese meist mit Fahrzeugen befahrbaren Versorgungsstraßen hat sich diese Gegend zu einer beliebten Region für Mountainbiker entwickelt. Nach dem etwas steileren Stück werde ich von dem Biker wieder überholt und er gewinnt das ‚Rennen‘ knapp vor mir.
                                                                                                                                                                                                                                Vor der Hütte harren wieder etliche Biertischgarnituren der Gäste, die da kommen werden. Noch sind zum Glück nicht viele da. Ich lasse mich nieder und genieße die Ruhe, die Landschaft und das Mittagessen.


                                                                                                                                                                                                                                Die Falkenhütte von der lieblichen Seite

                                                                                                                                                                                                                                Nach Norden hin gibt sich das Karwendel grün und smart. In südliche Richtungen stehen die alles überragenden Wände der Laliderer Wände. Ein gelungener Kontrast. Ein Architekt hätte es nicht besser machen können!
                                                                                                                                                                                                                                Etliche Wanderer haben hier schon eingecheckt. Aber eigentlich will ich heute noch eine Hütte weiter. Also reiße ich mich los. Ich nehme den Wiesenweg, der hinter der Hütte abwärtsführt.


                                                                                                                                                                                                                                Die Falkenhütte vor den Laliderer Wänden

                                                                                                                                                                                                                                Ich kann gut erkennen, was heute Nachmittag noch auf mich zukommt: Es geht zunächst in das vor mir liegende Tal hinunter zum Kleinen Ahornboden und dann wieder auf das nächste Joch hinauf, dem Hochalmsattel. Dahinter liegt mein Tagesziel: Das Karwendelhaus.


                                                                                                                                                                                                                                Abstieg zum Kleinen Ahornboden und ins Filztal

                                                                                                                                                                                                                                Auf abwechslungsreichen Wegen geht es abwärts. Zum Glück nur wenig auf Versorgungsstraßen. Durch die Windungen und die Waldstücke verliert man schnell etwas die Orientierung. Das ist aber kein Problem denn die Wege sind gut markiert.


                                                                                                                                                                                                                                Bekannte und unbekannte Markierungen

                                                                                                                                                                                                                                Auf diesem Wegabschnitt bin ich wieder alleine unterwegs. So habe ich es gern.


                                                                                                                                                                                                                                Es geht wieder unter die Baumgrenze

                                                                                                                                                                                                                                Es geht recht weit hinunter. Nachdem ein breites Bachbett überquert wurde komme ich zum Kleinen Ahornboden (1.389 m). Hier steht ein Denkmal für Hermann von Barth, dem Erschließer des Karwendels.


                                                                                                                                                                                                                                Am Kleinen Ahornboden

                                                                                                                                                                                                                                Und was mir sehr gut gefällt: Es gibt ab hier separate Wege für Wanderer und Mountainbiker. Und wie es aussieht halten sich die Biker da auch dran. Ich sehe beim Aufstieg keine Reifenspuren am Weg. Die eben so großzügig hergegebenen Höhenmeter müssen nun wieder erarbeitet werden: Es geht wieder über 400 Höhenmeter aufwärts. Zunächst im Wald, dann durch lichtes Gehölz und später über Almwiesen geht es gleichmäßig aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                Florales Karwendelallerlei

                                                                                                                                                                                                                                Kurz vor dem Hochalmsattel treffen sich Mountainbiker- und Wander-Weg wieder.
                                                                                                                                                                                                                                Wie angekündigt hat die Luftfeuchtigkeit gegen Nachmittag wieder zugelegt. Die hohen Bergspitzen hängen ihre Gipfel schon in die Wolken. Nach Gewitter sieht es aber nicht aus. Die Wolken trüben aber etwas den Blick auf die Laliderer Spitzen am Hochalmsattel (1.803 m).


                                                                                                                                                                                                                                Rückblick am Hochalmsattel

                                                                                                                                                                                                                                Jetzt ist es aber eh nicht mehr weit zum Karwendelhaus. Entlang der Versorgungsstraße, über die das Karwendelhaus versorgt wird, führt mich der Nordalpenweg auf das nächste Tal zu.


                                                                                                                                                                                                                                Das Karwendeltal liegt vor mir

                                                                                                                                                                                                                                Da soll es morgen hinunter gehen bis nach Scharnitz. Um die nächste Kurve herum liegt schon die Hütte: Das Karwendelhaus (1.790 m).


                                                                                                                                                                                                                                Am Karwendelhaus geht ein Knallertag zu Ende

                                                                                                                                                                                                                                Ich bekomme ein Bett und lasse mich auf der Terrasse hinter dem Haus nieder. Leider nicht sehr lange denn ich muss den Platz schnell räumen, weil es anfängt zu regnen. Wie gut, dass Häuser innen hohl sind!
                                                                                                                                                                                                                                Nach dem Abendessen mit Halbpension und Nachschlag, es gab Tafelspitz, setzt sich der Wirt in die Mitte des Gastraumes und stimmt die Gäste auf den nächsten Tag ein. Er zeigt aktuelle Bilder von Gipfeln und Wegen, die wegen des Schnees noch immer nicht begehbar sind. Ich staune wie das Schlauchkar in voller Südexposition noch immer aussieht. Zum Glück geht der Nordalpenweg nur nach Scharnitz ins Tal. Einige Wanderer müssen heute Abend umplanen. Mich betrifft das aber zum Glück nicht.
                                                                                                                                                                                                                                Das war heute eine absolute Spitzenetappe: Die Landschaft rund um die Engalm und die Falkenhütte waren vom Feinsten, die Wege waren sehr abwechslungsreich und kurzweilig und das Wetter hat bis zum Schluss gehalten. Und zum Abschluss noch eine klasse Hütte mit motiviertem Hüttenwirt. Das war wirklich ein toller Tag!
                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 23.08.2023, 21:06.

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                  59. Tag: Karwendelhaus - Scharnitz


                                                                                                                                                                                                                                  Donnerstag, 22. Juni 2023
                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 18 Km
                                                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 50 m, ↓ 875 m
                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 4 h

                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 1.039 Km
                                                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 51.650 m, ↓ 48.550 m
                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 334 h 15

                                                                                                                                                                                                                                  Der Morgen begrüßt mich wieder mit Sonnenschein. Aber es soll heute ab Mittag auch wieder zunehmende Gewitterneigung geben. Bis dahin will ich aber in Scharnitz sein.
                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Frühstück ziehe ich die Schuhe auf der Terrasse in der Sonne an. Das Karwendeltal liegt zu dem Zeitpunkt noch im Schatten.


                                                                                                                                                                                                                                  Sonniger Start in den Tag

                                                                                                                                                                                                                                  Es war schön hier auf dem Karwendelhaus (1.765 m)! Gegen halb 9 komme ich los. Am neuen Winterraum, ein Neubau ein paar Meter vor der Hütte, geht ein Weg hinunter zur Hochalm.


                                                                                                                                                                                                                                  Das Karwendelhaus mit dem Karwendeltal

                                                                                                                                                                                                                                  Über Wiesen geht es zügig abwärts. Da kommen die Wände hinter der Hütte zum Vorschein und zeigen, dass sie noch mit viel Schnee belastet sind.


                                                                                                                                                                                                                                  Das Karwendelhaus vor den Wänden der Ödkarspitzen

                                                                                                                                                                                                                                  Die Hochalm liegt direkt unter dem Karwendelhaus und hat eine kleine Kapelle.


                                                                                                                                                                                                                                  Die Hochalmkapelle

                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich geht hier der Nordalpenweg nicht vorbei, der biegt vorher links ab und führt an die Versorgungsstraße zurück. Ich will mir die Kapelle aber ansehen.


                                                                                                                                                                                                                                  Die kleine St. Wendelinkapelle auf der Hochalm

                                                                                                                                                                                                                                  Ein netter kleiner Bau! Schön, dass sich die Almbesitzer die Mühe gemacht haben, sowas mit auf die Alm zu bauen.
                                                                                                                                                                                                                                  Über Wiesen gehe ich zur Versorgungsstraße von Alm und Hütte. Im Zick-Zack führt mich das Schottersträßchen über die ersten Höhenmeter im Wald abwärts. Da ist nicht viel zu sehen. Und das Gehen funktioniert fast automatisch. Unten angekommen weiden Kühe auf den Wiesen.


                                                                                                                                                                                                                                  Die Angeralm

                                                                                                                                                                                                                                  Also was es hier reichlich gibt sind Mountainbiker, die auf der Schotterstraße zum Karwendelhaus oder weiter hinauffahren. Das muss eine sehr beliebte Strecke sein. Oben an der Hütte gab es eine Ladestation für E-Bikes mit mehreren Anschlüssen. Das Karwendelhaus hat Strom aus Wasserkraft. Und davon wohl auch genug.


                                                                                                                                                                                                                                  Ein Alpenbewohner beim Frühstück

                                                                                                                                                                                                                                  Wo es geht führen kleine Pfade über Wiesen und kürzen wenigstens etwas ab. Aber viel ist das nicht. Heute ist wohl die Hauptaufgabe: Hirn auf Neutral und den Weg runterlaufen lassen.


                                                                                                                                                                                                                                  Mit einem Wasserfall mündet die Spritz in den Karwendelbach

                                                                                                                                                                                                                                  Hier im Tal liegen noch einige Almwiesen. Die meisten sind mit Vieh bestückt. Aber Bergbauernhöfe kommen auf dem Weg keine mehr.


                                                                                                                                                                                                                                  Noch mehr Alpenbewohner

                                                                                                                                                                                                                                  Wäre schön gewesen, wenn die braune Kuh ein ‚W‘ rasiert hätte.


                                                                                                                                                                                                                                  Das Karwendelhaus ist bei Mountainbikern sehr beliebt

                                                                                                                                                                                                                                  Das mit den Bikern nimmt echt überhand! Ich habe zwar nicht gezählt aber an die 100 Biker sind mir hier rauf entgegengekommen. Und das an einem Donnerstag ohne Ferien. Wie ist das erst im Sommer?
                                                                                                                                                                                                                                  Das Tal streckt sich ziemlich. Oben stand was von 4 bis 5 Stunden dran. Weiter unten verläuft der Weg viel im Wald. Da ist dann noch nicht mal mehr viel mit Aussicht.


                                                                                                                                                                                                                                  Das untere Karwendeltal

                                                                                                                                                                                                                                  Irgendwie habe ich das Hirn wohl zu weit ausgehängt: Ich verpasse die Abzweigung bei der der Nordalpenweg auf den Birzelweg abbiegt. Na, macht jetzt aber auch nix. Laut Karte ist das Sträßchen auch als Nordalpenweg ausgewiesen. So komme ich von oben nach Scharnitz herein.


                                                                                                                                                                                                                                  Scharnitz voraus

                                                                                                                                                                                                                                  Hier am Hang werden ein paar neue Häuser gebaut. So tot, wie sich der Ort das letzte Mal gegeben hat, ist er wohl doch nicht.


                                                                                                                                                                                                                                  Die junge Isar bei Scharnitz

                                                                                                                                                                                                                                  Endlich an der Isar habe ich die Höhenmeter abwärts für heute hinter mir. Ging diesmal erstaunlich gut. Die Knie sind zwar etwas müde aber sie maulen nicht. An einem Kiosk fülle ich erstmal Flüssigkeit nach. Dort schaue ich mir auch den Fahrplan an und stelle fest, dass ich die nächste Bahn wohl so gerade eben nicht mehr kriege. Und bis zur übernächsten habe ich jetzt noch viel Zeit. So gehe ich gemütlich zu der Pizzeria, bei der ich beim letzten Mal mit meinem Neffen schon gegessen habe, und mache noch Mittagspause.


                                                                                                                                                                                                                                  Sonniger Abschied von Scharnitz

                                                                                                                                                                                                                                  Als ich pünktlich am Bahnhof ankomme ist hier helle Aufregung: Es gibt wohl ein technisches Problem bei der DB zwischen Mittenwald und Scharnitz, so dass die Bahn nicht mehr fahren kann. Die Bahn, die ich nehmen wollte, kommt zwar von Innsbruck pünktlich an, fährt aber nicht mehr weiter. Sie dreht um und fährt nach Innsbruck zurück. Damit muss ich meine Heimreise auch über Innsbruck antreten. Das ist nicht nur deutlich länger sondern auch teurer. Ach, ich liebe unsere Deutsche Bahn! Aber der Rest der Heimreise klappt dann Verspätungsfrei. Die Zeiten mit 10 h Reisezeit aus dem hintersten Winkel Österreichs sind hier zum Glück vorbei.
                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 25.08.2023, 08:48.

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                    Epilog: Karwendeldurchquerung
                                                                                                                                                                                                                                    Auch diese Tour lief zu Anfang nicht ganz so wie initial einmal geplant. Und wieder war es der Schnee, der mir hier Grenzen gesetzt hat. So musste ich den Startpunkt verlegen. Ab der Erfurter Hütte habe ich dann eine sehr schöne Tour erlebt. Die ganz hohen Gipfel waren zwar immer noch nicht möglich aber auch nicht geplant. Auf Lamsenspitze, Birkarspitze und Co. war ich auch schon oben. Landschaftlich war das Karwendelgebirge von Anfang bis Ende ein Leckerbissen! Ab Pertisau bis zur Angeralm gab es wirklich nichts auszusetzen. Ein lohnendes Stück!

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                      Prolog 8. Etappe: Rofan und Loferer Steinberge
                                                                                                                                                                                                                                      Wieder habe ich nur ein paar wenige Tage Zeit. Irgendwie passt eine längere Tour gerade nicht in den Kalender. Ich muss spätestens am Montagabend wieder zuhause sein. Wie die Fahrplanauskunft der DB zeigt ist eine Anreise am Freitag früh in die Loferer Steinberge nicht möglich ohne den ersten Wandertag zu gefährden. Also starte ich am Donnerstagnachmittag. Ich habe ein Übernachtungsmöglichkeit im Raum Bad Reichenhall gefunden als mir für die Übernachtung auf der Schmidt-Zabirow-Hütte eine Absage erteilt wird. Also muss ich wiedermal in voller Fahrt umplanen: Ich muss zuerst in den Rofan und dann prüfen wann ich in die Loferer Steinberge kann. Die Übernachtung bei Bad Reichenhall muss abgesagt werden, eine Alternative in Kramsach ist schnell gefunden. Die Österreicher sind scheins auch bei diesem Thema flexibler als die Deutschen. Obwohl ich erst gegen Mitternacht ankomme gibt es keine Probleme.
                                                                                                                                                                                                                                      Ich wollte bei einem nächsten Besuch in Kramsach zwar mal den Friedhof besuchen aber die Etappe von Pinegg zur Erfurter Hütte ist über 20 Km lang und hat deutlich über 1.500 Höhenmeter im Aufstieg. Da ist mir ein zeitlicher Puffer lieber als eine Friedhofsbesichtigung am Anfang. Schade!
                                                                                                                                                                                                                                      Den weiteren Verlauf der Tour muss ich dann wohl von Abend zu Abend planen. Wir werden sehen ...

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                        60. Tag: Pinegg – Erfurter Hütte


                                                                                                                                                                                                                                        Freitag, 7. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 22 Km
                                                                                                                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 625 m
                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 1.061 Km
                                                                                                                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 53.425 m, ↓ 49.175 m
                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 342 h 15

                                                                                                                                                                                                                                        Der Morgen beginnt, wie ein guter Morgen beginnen soll: Mit einem klasse Frühstück. Und Zeit habe ich auch, denn der erste Bus, der das Tal hinter fährt, fährt erst kurz vor 9 Uhr. So bin ich mit einem anderen Wanderer zusammen gegen halb 10 in Pinegg (680 m). Hier entsteigen wir dem Bus an der Stelle, an der ich ihn das letzte Mal bestiegen haben. So kann ich nahtlos weiterwandern.


                                                                                                                                                                                                                                        Start in Pinegg

                                                                                                                                                                                                                                        Optimistisch gehen wir die Straße entlang aufwärts in Richtung Aschau. Schon unten im Tal, gleich hinter dem ersten Haus biegt ein Waldweg rechts ab. Ihn geht es hinauf – noch als recht breiter Waldweg. Aber das soll sich bald ändern. Nach ein paar Kehren soll links der Jägersteig abbiegen und uns nach Aschau bringen. Da, wo in unseren Karten der Weg abbiegen soll führt eine Traktorspur recht steil den Wald hinauf. Ihr folgen wir optimistisch. Aber schnell wird uns klar: Die Spur kommt von Baumfällarbeiten und ein Weg ist nicht zu finden. Wir hören aber 3 Stimmen über uns. Die sind sicher auf dem richtigen Weg. Also halten wir auf die Stimmen zu. Als wir auf die Damen treffen kennt sie der andere Wanderer: Er ist gestern schon ein Stück mit ihnen gewandert. Sie steigen gerade wieder ab um zu dem großen Weg zurück zu kommen. Sie haben den Steig auch nicht gefunden. Nach einem weiteren Fehlversuch nehmen wir den großen Weg weiter aufwärts unter die Sohlen und siehe da: Viel weiter oben als in unseren Karten eingezeichnet geht der Jägersteig ab – sogar mit Wegweiser! So haben wir mit der Wegsuche eine gute Stunde verloren.


                                                                                                                                                                                                                                        Am Jägersteig zwischen Pinegg und Aschau

                                                                                                                                                                                                                                        Für Nachahmungstäter: Der Jägersteig ist gut markiert und mit Wegweisern versehen. Nicht einfach auf kleinen Pfaden abbiegen.
                                                                                                                                                                                                                                        Die Höhe haltend zieht der Jägersteig den Hang entlang und bringt uns zügig nach Aschau (875 m).


                                                                                                                                                                                                                                        Aschau ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                        Das ist jetzt nicht wirklich ein großer Ort. Aber eine schöne Kirche hat er! Gleich hinter der Kirche gehen wir hinauf zu der oberen Straße und wandern auf ihr ein Stück nach Süden. Immer mit Blick auf das tolle Brandenberger Tal. Die Mädels bleiben noch in Aschau. Denen sind wir wohl etwas zu schnell.


                                                                                                                                                                                                                                        Aufstieg ab Aschau

                                                                                                                                                                                                                                        Nach ein paar Metern auf Teer geht es kurz vor dem Haaserwirt rechts weg. Eigentlich wollten wir ja beim Haaserwirt kurz einkehren. Es ist heute schon wieder sehr warm! Aber der Gasthof hat leider geschlossen. Wer mit mir wandert, der hat Pech: Ich habe ein glückliches Händchen für Ruhetage!
                                                                                                                                                                                                                                        Durch Wälder geht es im Schatten aufwärts. Am Brandlhof füllen wir am Brunnen die Flaschen nach. Das ist heute notwendig! Dort treffen wir auf zwei Esten, die meinem Mitwanderer auch aus den letzten Tagen bekannt sind. Am nächsten Hof Wimm (1.175 m) trennen sich leider unsere Wege: Ich will möglichst direkt zur Erfurter Hütte und die anderen wollen den Adlerweg entlang nach Steinberg am Rofan wandern. Bis hierher kann man über eine Straße mit dem Auto fahren. So geht es wieder auf breiteren Waldwegen weiter.
                                                                                                                                                                                                                                        Der Wald wird zunehmend lichter und am nächsten Bergbauernhof kann ich auf Wanderwege ausweichen. Der ist sogar markiert!


                                                                                                                                                                                                                                        Wegweisung

                                                                                                                                                                                                                                        Über die Wiesen der Eilalm (1.390 m) geht es weiter aufwärts. Hier wird schwer gearbeitet. Die Bergbauern nutzen das schöne Wetter um das Heu einzufahren. Am nächsten Hof sitzen ein paar Bauern im Schatten und machen Vesper auf Bayrische Art: Mit Bier! Denen ist halt auch zu heiß.


                                                                                                                                                                                                                                        Auf der Eilalm

                                                                                                                                                                                                                                        Ich nehme das Versorgungssträßchen, das hier von Hof zu Hof führt, weiter aufwärts. Der Blick geht meist über das Inntal hinweg in die Wildschönau hinein.


                                                                                                                                                                                                                                        Es geht immer höher hinauf

                                                                                                                                                                                                                                        So langsam könnte mal eine Gelegenheit kommen um eine Mittagspause einzuschieben. Irgendwo hier war doch eine bewirtschaftete Alm in der Karte eingezeichnet. Und hier habe ich mal Glück: Anderl’s Almhittn (1.545 m) hat heute keinen Ruhetag! Ungefähr die Hälfte der Höhenmeter für heute sind bewältigt, da kann man schon mal an Mittagspause denken.


                                                                                                                                                                                                                                        Mittagspause an Anderl's Almhittn

                                                                                                                                                                                                                                        Über die Labegg Alm geht es weiter aufwärts bis zur Keuzeinalm Hochleger (1.619 m). Hier verlasse ich die Versorgungsstraße und komme auf schönere Wanderwege. Brandenberg, der Ort zu dem Pinegg gehört und durch den ich heute Morgen mit dem Bus durchgefahren bin, liegt inzwischen schon recht weit unter mir.


                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick auf Brandenberg

                                                                                                                                                                                                                                        Kurz vor dem Roßkogel habe ich bald einen kleinen Gipfel erreicht. Er ist deutlich schöner als der Roßkogel, weil er nicht mit so einer hässlichen Antennenanlage verschandelt ist!


                                                                                                                                                                                                                                        Endlich oben!

                                                                                                                                                                                                                                        Ab hier geht es zur Abwechslung auch mal ein paar Meter abwärts. Das entspannt ganz gut. Es geht auf den Zireiner See (1.799 m) zu. Ein kleiner See liegt hier oben auf der Hochfläche und bietet einen tollen Anlick!


                                                                                                                                                                                                                                        Der Zireiner See kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                        Dahinter stehen die felsigen Gipfel des Rofangebirges. Da will ich heute noch rauf. Denn auf der anderen Seite liegt mein Ziel, die Erfurter Hütte, auf der ich ja kürzlich schon war.
                                                                                                                                                                                                                                        Als ich an den See komme ist es schon 15 Uhr. Und das sind noch ein paar Meter bis zur Hütte! Vor allem auch Höhenmeter! Und der Wegweiser behauptet was von über 3 Stunden. Was habe ich mir da für den ersten Tag auch gleich wieder vorgenommen?


                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick auf den Zireiner See

                                                                                                                                                                                                                                        Ab hier wird es felsiger, alpiner! Hier beginnt auch der Schafsteig, der bis vor wenigen Wochen oder vielleicht sogar Tagen noch wegen zu viel Schnee unpassierbar war. Das soll sich jetzt aber erledigt haben.


                                                                                                                                                                                                                                        Der Schafsteig beginnt

                                                                                                                                                                                                                                        Beim Aufstieg merke ich, dass ich schon einige Höhenmeter in den Beinen habe. Ich mache schön langsam und steige weiter auf. Unter mir kann ich den Weg zur Bayreuther Hütte erkennen. Da hätte ich jetzt auch noch hinkönnen. Das wäre zwar kürzer gewesen aber eben nicht der Nordalpenweg! Also weiter aufwärts!


                                                                                                                                                                                                                                        Der Schafsteig wird zunehmend Steiler

                                                                                                                                                                                                                                        Also wenn hier Schnee drin liegt, dann muss ich da nicht rauf. Aber bis auf ganz oben liegt kein Schnee mehr.
                                                                                                                                                                                                                                        Durch die Wand führt ein kleiner Steig, der recht gut versichert ist. Und er bietet ganz großartige Weitblicke!


                                                                                                                                                                                                                                        Tolle Aussichten am Schafsteig

                                                                                                                                                                                                                                        Aber der Steig kennt nur eine Richtung: Es geht immer weiter hinauf.


                                                                                                                                                                                                                                        Es geht weiter aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                        Endlich habe ich das Ende der Höhenmeter erreicht: Der Schafsteig endet direkt neben der Rofanspitze auf ca. 2.230 Höhenmetern. Bis zur Rofanspitze (2.259 m) fehlen nur noch wenige Höhenmeter. Es geht aber schon stark auf 17 Uhr zu und ich bin schon ganz gut geschafft. So lasse ich den Gipfel rechts liegen und mache mich an den Abstieg. Da war ich aber vor Jahren eh schon mal oben. Also spare ich mir das heute. Die Aussicht ist auch von hier schon hitverdächtig!


                                                                                                                                                                                                                                        Der Sagzahn vor dem Alpenhauptkamm

                                                                                                                                                                                                                                        Irgendwie hatte ich ja gehofft, dass es jetzt recht schnell zur Erfurter Hütte hinunter geht. Aber der Weg hält ganz gut die Höhe und führt nur recht flach abwärts. Es soll ja auch noch über eine Stunde bis zur Hütte sein.


                                                                                                                                                                                                                                        Höhenwandern am Rofan

                                                                                                                                                                                                                                        In aller Ruhe lasse ich es den Weg entlanglaufen. Der Ausblick ist einfach der Hammer. Da kann ich eh nicht schneller! Genau solche Wege liebe ich!


                                                                                                                                                                                                                                        Die Grubascharte mit Weitblick

                                                                                                                                                                                                                                        Einfach grandios! Da kann ich eigentlich fast nicht anders: Ich rufe auf der Hütte an, dass sie mir ein Bett festhalten und mache noch eine ausgiebige Pause. Mit direktem Blick auf den Grubersee mit seiner Bergwelt.


                                                                                                                                                                                                                                        Der Grubersee mit Schermstein

                                                                                                                                                                                                                                        Nach der Grubascharte geht es weiter abwärts. Endlich auch mal etwas zügiger. Irgendwann will ich heute auch noch ankommen. So langsam erkenne ich die Berge um mich herum, die ich das letzte Mal bei der Übernachtung auf der Erfurter Hütte schon aus der Ferne gesehen habe.


                                                                                                                                                                                                                                        Der markante Roßkopf

                                                                                                                                                                                                                                        Wie das immer so ist: Da war es den ganzen Tag sonnig, und genau in dem Moment, wo ich den Roßkopf ablichte, schiebt sich eine Wolke vor die Sonne. Aber ich warte jetzt nicht, bis die wieder weg ist. Ich ziehe weiter abwärts, meist über sonnige Wiesenwege.


                                                                                                                                                                                                                                        Sonniger Abstieg auf dem Grubastieg

                                                                                                                                                                                                                                        An einer kleinen Lacke geht es vorbei auf den nächsten kleinen Sattel zu. Und endlich: Ein erster Blick auf das Ende des Tages wird gewährt.


                                                                                                                                                                                                                                        Das Tagesziel kommt ins Blickfeld - die Erfurter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                        In einem Bogen führt mich der Nordalpenweg auf die Ansammlung von Hütten und Almen zu. Die erste Alm ist die Mauritzalm.


                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick von der Mauritzalm

                                                                                                                                                                                                                                        Jetzt ist es wirklich nicht mehr weit! Ich bin langsam richtig hinüber! Ich schleiche die letzten Meter hinauf zur mir gut bekannten Erfurter Hütte (1.834 m).
                                                                                                                                                                                                                                        Deren Bewirtungssystem verstehe ich aber nicht ganz: Wenn man hier übernachtet bekommt man nichts zu trinken bis man nicht eingecheckt hat. Und da gerade eine größere Gruppe angekommen ist, dauert das. Ich stelle mich in die Schlange und warte auf meine Marke mit der ich endlich ein Getränk bestellen kann. Damit lasse ich mich auf der Terrasse nieder und genieße die Aussicht!


                                                                                                                                                                                                                                        Abendlicher Blick von der Erfurter Hütte zum Achensee

                                                                                                                                                                                                                                        Ich beziehe mein Bett und genieße das Abendessen vor der Hütte. Die haben hier echt einen tollen Aussichtsbalkon.
                                                                                                                                                                                                                                        Ich telefoniere wiedermal mit der Schmidt-Zabierow-Hütte in den Loferer Steinbergen. Aber wieder bekomme ich für die nächste Nacht einen Korb. Aber die Nacht drauf würde gehen. Das halte ich mal fest. Scheint ja eine beliebte Hütte zu sein! Nur was mache ich dann morgen? Nun, da muss ich nicht lange schauen: Ich habe heute Morgen ja am Ende der Variante über den Pendlingkamm wieder aufgesetzt. Und der reguläre Nordalpenweg führt durch Täler über das Kaiserhaus nach Steinberg am Rofan. Ab dort gibt es auch noch einen Aufstieg, den ich noch nicht kenne. Den werde ich morgen machen.


                                                                                                                                                                                                                                        Das abendliche Karwendelgebirge

                                                                                                                                                                                                                                        Aber das hat noch Zeit bis morgen. Heute genieße ich den Abend und bin recht früh im Bett. Für einen ersten Tag war das mal wieder recht viel! Es reicht für heute! Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 19.09.2023, 19:01.

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                          61. Tag: Steinberg am Rofan - Aschau


                                                                                                                                                                                                                                          Samstag, 8. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                          Strecke: 22 Km
                                                                                                                                                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 1.075 m, ↓ 1.200 m
                                                                                                                                                                                                                                          Gehzeit: 7 h 15

                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtstrecke: 1.083 Km
                                                                                                                                                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 54.500 m, ↓ 50.375 m
                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtgehzeit: 349 h 30

                                                                                                                                                                                                                                          Heute Morgen nutze ich wieder die Rofanseilbahn. Mit unnötigen Höhenmetern im Abstieg habe ich es ja nicht so. 😉 So stehe ich nach dem Frühstück an der Bahn und warte bis sie das erste Mal heute Morgen fährt.


                                                                                                                                                                                                                                          Morgendlicher Rofanseilbahntalblick

                                                                                                                                                                                                                                          Einfach eine schöne Gegend hier! Warum wohne ich eigentlich immer noch im Flachland?
                                                                                                                                                                                                                                          Ruck Zuck bin ich unten. Und an der Bushaltestelle steht schon der Bus und wartet auf mich. Das ist ja mal ein Service! Am Achensee geht es entlang. Das geht ganz fix. Dann tingelt der Bus über die Dörfer. Das geht nicht so fix. Aber ich habe ja Zeit. Im letzten Ortsteil vor der Endhaltestelle bleibt der Bus dann stehen. Weiter geht es wegen einer Baustelle nicht. Ich steige aus und schlage mich neben den Baggern durch. Der Bus nach Steinberg geht erst in einer Stunde. So gehe ich zur Straße dorthin und gleich das erste Auto nimmt mich mit. Der Fahrer muss zwar nicht nach Steinberg aber er bringt mich trotzdem zu dem Dorfcafé, an dem ich die Talvariante durch die Brandenberger Alpen damals beendet habe. Vielen Dank!


                                                                                                                                                                                                                                          Start in Steinberg am Rofan

                                                                                                                                                                                                                                          Ich starte und will den kleinen Pfad nehmen, der erst am Waldrand und später im Wald zu der Teerstraße hinunterführt, auf dem der Nordalpenweg verläuft. Das gestaltet sich überraschend schwierig: Man muss der kleinen Pfadspur folgen, die zwischen dem Haus rechts und dem Abenteuerspielplatz links verläuft. Der ist schon etwas zugewachsen aber wenn man ihn mal gefunden hat, bringt er einen sicher an die Straße.
                                                                                                                                                                                                                                          Auf der geht es abwärts zur Steinberger Ache.


                                                                                                                                                                                                                                          Der heutige Tiefpunkt an der Steinberger Ache

                                                                                                                                                                                                                                          Die Ache wird überquert und es geht die Teerstraße weiter entlang – diesmal nur aufwärts. Nach dem zweiten Hof wird der Weg kleiner und entwickelt sich zur Traktorspur.


                                                                                                                                                                                                                                          Die Höfe Enterhof und Kühlermahd liegen direkt am Weg

                                                                                                                                                                                                                                          Immer leicht aufwärts geht es auf die imposanten Wände des Rofangebirges zu. Die waren in Steinberg noch erstaunlich weit weg. So zieht sich das Stück etwas. Aber langweilig wird es nicht. Es gibt immer was zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                                          Mit Speck fängt man Mäuse und mit Disteln Insekten

                                                                                                                                                                                                                                          Nach dem letzten Hof geht es nicht mehr weiter: Der Weg wird blockiert.


                                                                                                                                                                                                                                          Sind das auch Klimaaktivisten?

                                                                                                                                                                                                                                          In gewisser Weise: Ja. Durch ihre Verdauung sollen Kühe besonders viel Methan produzieren. Aber lassen wir das Thema lieber ...
                                                                                                                                                                                                                                          Ohne viel Scherereien komme ich an den Damen vorbei und wandere das Tal hinter. Hier im Talschluss ist der Weg nicht mehr so ausgetreten. Nach sehr vielen Wanderern sieht mir der Weg nicht aus.


                                                                                                                                                                                                                                          Seltener begangener Nordalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                          Endlich biegt der Nordalpenweg von der Spur ab und es geht etwas aufwärts.


                                                                                                                                                                                                                                          Es geht aufwärts mit mir

                                                                                                                                                                                                                                          Durch den Wald wird es zum Glück auch etwas kühler. Da ist es angenehm zu gehen! Es wurde doch schon wieder recht warm. Meist in der Nähe des Schauertalbaches geht es zunehmend mehr aufwärts. Und der Weg hat sich zu einem tollen, kleinen Pfad entwickelt. Damit es nicht ganz so langweilig wird führt mich der E4 Alpin ab und zu über kleine Lichtungen damit man auch was sehen kann. Hat was! Auf einer dieser Lichtungen steht die Schauertalalm.


                                                                                                                                                                                                                                          Die Schauertalalm kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                          Also zumindest ein Teil von ihr. In der Karte ist auf der nächsten Lichtung noch eine Alm mit diesem Namen eingetragen. Aber hier bin ich auf jeden Fall richtig! 😊


                                                                                                                                                                                                                                          An der Schauertalalm

                                                                                                                                                                                                                                          Vor der Alm stehen ein Tisch und eine Bank und laden zu einer Pause ein. Das schlage ich freilich nicht aus – bei der Aussicht!


                                                                                                                                                                                                                                          Pausenblick auf den Guffert

                                                                                                                                                                                                                                          Steinberg ist schon ein ganzes Stückchen weg. Aber so richtig hoch bin ich noch nicht. Laut Karte soll sich das aber ab hier ändern: Der Weg steilt auf und geht meist in leichten Serpentinen den Hang hinauf. Latschen und kleinere Bäume sorgen anfangs noch für Schatten.


                                                                                                                                                                                                                                          Es geht steil aufwärts in Richtung Zireiner See

                                                                                                                                                                                                                                          450 Höhenmeter und ein durchgeschwitztes Hemd später wird es plötzlich topfeben und eine dünne Pfadspur führt mich gerade noch erkennbar am östlichen Ufer des Zireiner Sees entlang. Der Wiesenweg war mir gestern gar nicht aufgefallen.


                                                                                                                                                                                                                                          Kleine Tittspur zum Zireiner See

                                                                                                                                                                                                                                          Wie geht es heute noch weiter? Ich habe für morgen Abend ein Bett auf der Schmidt-Zabierow-Hütte reserviert. Also muss ich heute noch irgendwie in den Osten Tirols kommen. Ich könnte von hier aus entweder nochmal zur Erfurter Hütte wandern und die letzte Bahn ins Tal nehmen oder nach Aschau absteigen. Von dort würden noch bis zum späten Abend Busse das Tal vorfahren. Das erscheint mir sicherer – auch wenn es mehr Höhenmeter abwärts sind. Wenn ich die letzte Bahn an der Erfurter Hütte verpassen sollte, dann wird es heute noch eng mit einem Lokationswechsel.
                                                                                                                                                                                                                                          Also biege ich auf den Weg ab, den ich gestern von Aschau heraufgekommen bin. Zunächst muss ich aber noch ein paar Höhenmeter aufsteigen.

                                                                                                                                                                                                                                          Der Zireiner See

                                                                                                                                                                                                                                          Das ist schon ein richtig schöner See! Daher wundert es mich, dass ich hier so wenige Wanderer treffe. Soll mir aber recht sein.


                                                                                                                                                                                                                                          Der heutige Höhepunkt oberhalb der Kreuzeinalm

                                                                                                                                                                                                                                          Den Weg hinunter zur Kreuzeinalm kenne ich zwar von gestern aber die Aussicht ist auch eines zweiten Blickes würdig.


                                                                                                                                                                                                                                          Wanderwege in den Brandenberger Alpen

                                                                                                                                                                                                                                          Ab der Kreuzeinalm wird der Weg dann allerdings wieder etwas dröge: Es geht die Versorgungsstraßen von Alm zu Alm entlang. Zur Mittagspause nehme ich wieder das Angebot von Anderl’s Almhittn wahr.


                                                                                                                                                                                                                                          Die Wildschönau von der Labegg Alm aus gesehen

                                                                                                                                                                                                                                          Was ist denn hier los? Hier herrscht heute ziemlicher Verkehr! Von den Hüttenwirten erfahre ich, dass heute viele Hochalmen mit Vieh bestückt werden. Und das macht man heute mit Autos – nicht mehr mit einem Almauftrieb. Schade eigentlich.




                                                                                                                                                                                                                                          Mittagspausenanimation

                                                                                                                                                                                                                                          Als ich wieder aufbreche hält sich der Verkehr aber blöderweise in Grenzen. So muss ich bis weit unterhalb von Brandl absteigen, bis mich ein Auto mitnimmt. Das liefert mich aber direkt an der Bushaltestelle an der Kirche ab. Dort gibt es noch eine kleine Wirtschaft, an der ich die Zeit totschlagen kann, bis der nächste Bus kommt.


                                                                                                                                                                                                                                          Ein Aschauer Willkommensgruß

                                                                                                                                                                                                                                          Mit dem Bus geht es an den Bahnhof von Kramsach und mit der Bahn mit Umsteigen in Wörgl nach St. Johann in Tirol. Der Bus bringt mich noch nach Waidring. Ich habe beschlossen die Loferer Steinberge anders herum zu begehen, weil ich übermorgen wieder heimfahren muss und ich damit den deutlich längeren Weg für morgen auf dem Programm habe. Zudem muss man noch wissen, dass der Nordalpenweg in den Loferer Steinbergen verlegt wurde. Es gab wohl zu viele Unfälle auf dem alten Weg über den Griesbacher Steig, so dass die Wegführung nun über das Pillerseetal führt und über den Weg, der aktuell noch mit der Nummer 613 markiert ist, hinauf zur Schmidt-Zabierow-Hütte geht. Den Weg will ich morgen nehmen und dabei endlich das Pillerseetal näher kennen lernen. Das wird spannend! Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                            62. Tag: Waidring – Schmidt-Zabierow-Hütte


                                                                                                                                                                                                                                            Sonntag, 9. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 17 Km
                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.525 m, ↓ 325 m
                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 6 h 45

                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.100 Km
                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 56.025 m, ↓ 50.700 m
                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 356 h 15

                                                                                                                                                                                                                                            Ich bin gestern schon mit dem Bus durch das Pillerseetal gefahren. Das sah toll aus! Und heute soll es zu Fuß hindurch gehen. Ich starte gegen 8 Uhr und wandere erstmal durch den Ort, immer auf die Loferer Steinberge zu.


                                                                                                                                                                                                                                            Die Loferer Steinberge sollen heute erstiegen werden

                                                                                                                                                                                                                                            Unter der Bergbahn, die ich hinter mir sehe, führt die Mautstraße hinauf zu dem Parkplatz, den ich bei der letzten Wanderung von Lofer zum Straubinger Haus gesehen habe. Auf ihr führt der Nordalpenweg hinauf. Den Teil des Weges spare ich mir. Da gibt es keine Nebenwege und man muss auf dem Teer aufsteigen. Die Straße bin ich frühe im Winter gefahren. Die muss ich mir jetzt im Sommer nicht auch noch geben.
                                                                                                                                                                                                                                            Ich biege ab in Richtung Pillerseetal.


                                                                                                                                                                                                                                            Abschied von Waidring

                                                                                                                                                                                                                                            Ich folge Wegweisern zum Waldweg. Dort soll der neue Nordalpenweg markiert werden. Am Bach geht es ein Stück entlang bis leider auch ein Straßenstück kommt.


                                                                                                                                                                                                                                            Wechselhafte Wegführung zwischen Waidring und dem Pillersee

                                                                                                                                                                                                                                            Das Tal wird enger aber nach einer Kurve der Straße kann ich diese wieder verlassen. Dieses Mal folge ich einem fein geschotterten Fahrradweg nach Sankt Adolan, einer kleinen Kirche am Eingang des Pillerseetals. Ich halte mich links und folge dem Radweg, der hier auch als Wanderweg ausgeschildert ist, zum Pillersee. Und der ist einfach nur schön!


                                                                                                                                                                                                                                            Der Pillersee ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                            Ruhig liegt der See in seinem Tal und spiegelt die Berge um sich herum. Es ist noch erstaunlich wenig los. Eine Hütte am Weg hat noch geschlossen. Man sieht dem Seestüberl aber an, dass es mit deutlich mehr Touristenverkehr zurechtkommt. Da gehe ich mal lieber weiter bevor die Massen kommen.


                                                                                                                                                                                                                                            St. Ulrich vor der Buchensteinwand

                                                                                                                                                                                                                                            Sankt Ulrich liegt vor mir mit dem markanten Kreuz auf der Buchensteinwand darüber. Da soll man innen drin hochsteigen können. Brauche ich jetzt nicht unbedingt. An Aussicht wird mir heute vermutlich noch reichlich geboten.
                                                                                                                                                                                                                                            Der See verabschiedet sich ruhig und idyllisch – so wie man sich das eben vorstellt.


                                                                                                                                                                                                                                            Trautes Leben auf dem See

                                                                                                                                                                                                                                            Der Nordalpenweg – oder zumindest der Weg, der es mal werden will – hält auf den Ort zu. Aber da gibt es nix: Kein Kiosk, kein Restaurant, keine Hütte, ... einfach Garnichts. Da bleibt mein zweites Frühstück auf der Strecke. ☹
                                                                                                                                                                                                                                            Ich weiche etwas von dem Weg ab weil der auf Straßen geführt wird. Dabei gibt es ab Neuwieben einen schönen Weg am Wald entlang mit tollem Blick auf das, was da heute noch kommen soll.


                                                                                                                                                                                                                                            Es geht auf die Loferer Steinberge zu

                                                                                                                                                                                                                                            Auch in den letzten Ortsteilen gibt es keine Tank- oder Rastanlage. Da hat der zukünftige Nordalpenweg aber noch Ausbaupotentiale!
                                                                                                                                                                                                                                            Am Lasbach geht es entlang nach Westen.


                                                                                                                                                                                                                                            Wasser- und Wanderwege im Pillerseetal

                                                                                                                                                                                                                                            Wenn man zu dicht am Wasser des Lasbachs bleibt, wie ich es getan habe, ist der Einstieg zum Aufstieg etwas schwierig zu finden. Südlich des Wasserbehälters nach Westen bis man auf einen kleinen Fahrweg stößt. Ihm folge ich bis zu einem Parkplatz. Ab hier freue ich mich über einen sehr schönen, kleinen Wanderweg, der zügig an Höhe gewinnt.


                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg wird zusehends steiler

                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt werden 1.200 Höhenmeter aufstieg folgen. Also ja nicht zu schnell starten! Sonst halte ich das nicht durch. Aber so schnell geht man hier schon automatisch nicht: Es gibt ständig was zu sehen! Tolles Tal hier!


                                                                                                                                                                                                                                            Schöne Wegführung im Lasbachtal

                                                                                                                                                                                                                                            Trotz der Wegführung im Wald sieht man viel von den umliegenden Bergen. Man sieht dem Weg aber auch an, dass er so manchen Naturgewalten ausgesetzt ist: Es geht durch ein Bachtal, dass zu anderen Jahreszeiten sicher viel Wasser mitbringt oder über einen kleinen Rücken, der ständig abzurutschen droht.


                                                                                                                                                                                                                                            Abwechslungsreiche Wegführung

                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg ist gut gebaut und vor allem auch gut markiert. Und es geht recht steil aufwärts. Zu beginn noch im Wald. Aber die Bäume werden immer niedriger und entwickeln sich zu Latschen. Bevor die Bäume ganz aufhören steht eine kleine Holzhütte über dem Tal und bietet einen tollen Platz für meine Mittagspause. Leider ist der Brunnen abgestellt. Aber die Aussicht konnten die Besitzer nicht abschalten. Der Platz hier ist ein Traum mit Blick auf das südliche Ende des Pillerseetals und die Kitzbüheler Alpen.


                                                                                                                                                                                                                                            Mittagspause an einer Jagdhütte

                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt kommt das Vesper endlich mal aus dem Rucksack, dass ich schon ein paar Tage mit mir herumtrage. Irgendwann reiße ich mich los und starte wieder. Es liegen noch etliche Höhenmeter vor mir. Leider sind meine Wasserflaschen jetzt ziemlich leer.
                                                                                                                                                                                                                                            Ein Stück oberhalb der Jagdhütte hört der Wald ganz auf und etwas rechts vom Weg gibt es eine kleine Quelle. Hier wurde ein kleines Becken gebaut, an dem auch das Wasser für den Brunnen unten an der Hütte abgegriffen wird. Da kann ich meine Flaschen füllen.
                                                                                                                                                                                                                                            Die Umgebung wird immer karger aber die Ausblicke dafür weitläufiger.


                                                                                                                                                                                                                                            Es wird felsiger

                                                                                                                                                                                                                                            Nach weiteren 300 Höhenmetern komme ich an eine Abzweigung. Irgendwie hatte ich gedacht, ich hätte es damit schon fast geschafft. Aber da steht noch was von 3 Stunden bis zur Hütte.


                                                                                                                                                                                                                                            Noch 3 Stunden bis zur Schmidt-Zabierow-Hütte

                                                                                                                                                                                                                                            Bis zum Wehrgrubenjoch auf 2.218 m sind es nochmal 300 Höhenmeter. Ich biege also rechts ab und der Weg wird noch alpiner.


                                                                                                                                                                                                                                            Anspruchsvolle Wegführung auf dem Weg zum Wehrgrubenjoch

                                                                                                                                                                                                                                            Die Vegetation wird schon recht dünn hier oben. Aber da, wo was wächst sieht es interessant aus! Sowas kann ich immer anschauen. Wächst bei uns im Garten aber leider nicht. Dazu muss man schon hier rauf kommen.


                                                                                                                                                                                                                                            Hochalpine Flora

                                                                                                                                                                                                                                            Diese Blumen und Gräser brauchen teilweise auch 10-mal so lange zu wachsen wir im Tal. Also sollte man sie nicht kaputt machen.
                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg ist gut markiert. Für mich mit einer ungewöhnlichen Nummer!


                                                                                                                                                                                                                                            Ungewöhnliche Wegnummer für den Nordalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                            Auf den letzten Metern zum Wehrgrubenjoch gibt es eigentlich nur noch Felsen. Und es sind wieder diese Karstformationen, die ich schon vom Dachstein her kenne. Nur nicht so großflächig.


                                                                                                                                                                                                                                            Hier herrscht wieder Karstgestein vor

                                                                                                                                                                                                                                            Es mischen sich aber auch erste Schneefelder unter die Felsen. Und das in voller Südlage! Kein Wunder, dass die Wege hier erst so spät begehbar wurden!
                                                                                                                                                                                                                                            Auf 2.200 Meter, kurz unter dem Joch mache ich meine letzte Pause. Hier zieht es wenigstens nicht so. Und der Blick ist schon grandios!


                                                                                                                                                                                                                                            Die Höhe für das Joch ist fast erreicht

                                                                                                                                                                                                                                            Wieder sind die Markierungen auf den Felsen dicht gesetzt. Zum einen kann man auf den Felsen kaum einen Weg erkennen und zum anderen ist das bei Nebel eine wichtige Orientierungshilfe. Aber auch in dieser garstigen Karstwelt findet die Natur Platz für ein paar bunte Tupfer.


                                                                                                                                                                                                                                            Die Natur findet überall ein Plätzchen zum Blühen

                                                                                                                                                                                                                                            Die letzten 20 Höhenmeter zum Wehrgrubenjoch (2.218 m) sind dann schnell geschafft. Und, wie erwartet, zieht hier ganz schön der Wind drüber. Da bin ich froh, dass ich weiter unten in der windstillen Sonne noch Pause gemacht habe. Hier wäre mir das eindeutig zu kalt.


                                                                                                                                                                                                                                            Am Wehrgrubenjoch

                                                                                                                                                                                                                                            Hier am Joch ist es übrigens erstaunlich grün. So gar nicht wie am Dachstein. Hier gibt es schon fast Wiesen. Richtig nett anzusehen. In so einer Felswüste fehlt mir sowas immer. Ich glaube ich könnte nie auf dem Mars leben. Da würde ich vermutlich irgendwann durchdrehen.


                                                                                                                                                                                                                                            Am Wehrgrubenjoch ist es erstaunlich grün

                                                                                                                                                                                                                                            Der Blick in Richtung Norden zeigt viel Fels und Schnee. Da muss ich jetzt runter! Der Einstieg ist gut Markiert und kaum zu übersehen.


                                                                                                                                                                                                                                            Ab hier geht es wieder abwärts in Richtung Lofer

                                                                                                                                                                                                                                            Nach ein paar schuttigen Höhenmetern wird der Weg sehr felsig. Und steil. Aber der weg ist gut gesichert. Normalerweise geht man das ja auch aufwärts. Nur ich gehe es heute abwärts, weil ich ja morgen noch heim muss und ich daher die Laufrichtung hier in den Loferer Steinbergen rumgedreht habe.


                                                                                                                                                                                                                                            Der Steig ist gut gesichert

                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg ist nicht ohne! Vor allem abwärts. Ich finde Wege abwärts aber immer schwieriger als aufwärts.
                                                                                                                                                                                                                                            Nach dem Steig folgen ein paar Schnee- und Geröllfelder. Aber ich kann die Schmidt-Zabierow-Hütte schon vor mir liegen sehen. Die liegt da ganz erhaben auf einem kleine Felsgipfel und kommt nur sehr langsam näher.


                                                                                                                                                                                                                                            Die Schmidt-Zabierow-Hütte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                            Bis zur Hütte zieht es sich noch ganz schön. Ich sehe schon eine Weile wie die Gäste auf der Terrasse sitzen und sich an kühlen Getränken laben. Es dauert zwar etwas, aber endlich habe ich es dann auch geschafft!


                                                                                                                                                                                                                                            Endlich angekommen

                                                                                                                                                                                                                                            Tolle Hütte hier! Die gefällt mir richtig gut! Und die Hüttenwirtin reißt sich für ihre Gäste echt ein Bein raus! Sie ist wohl schon 25 Jahre hier auf der Hütte, aber Motiviert wie am ersten Tag! Toll!!! Und die Zimmer sind ganz toll eingerichtet. Da sieht man sofort, dass hier eine weibliche Hand das Zepter führt.


                                                                                                                                                                                                                                            Die Schmidt-Zabierow-Hütte ist eine Hütte im hochalpinen Umfeld

                                                                                                                                                                                                                                            Nachdem ich mein Zimmer bezogen haben, ich bekomme ein 6-Bett-Zimmer zur alleinigen Nutzung als Entschuldigung, dass sie mir 2 Mal absagen musste, sitze ich mit anderen vor der Hütte und genieße den Rest des Tages. Das 'Einzelzimmer' nehme ich gerne an. So habe ich meine Ruhe heute Nacht.
                                                                                                                                                                                                                                            Das Essen der Halbpension ist sehr gut. Nach dem Essen drehe ich noch eine größere Runde um die Hütte. Einfach schön hier oben!


                                                                                                                                                                                                                                            Der Tag neigt sich dem Ende zu

                                                                                                                                                                                                                                            Das war ein sehr schöner Tag! Und abwechslungsreich vor allem: Waidring als Ort war sehr schön. Dann das schöne Pillerseetal - das war einfach ein Knaller! Einem tollen Aufstieg folgte noch ein spannender Steig abwärts und diese grandiose Hütte. Schade, dass man die Loferer Steinberge so schlecht in eine Höhenwanderung einbinden kann. Hier gibt es nur diese Hütte und man muss also immer auf- und absteigen. Das sind einige Höhenmeter. Trotzdem ist diese Gebirgsgruppe ein sehr lohnendes Ziel. Die Gipfel um mich herum sehen sehr vielversprechend aus. Schade, dass ich nicht die Zeit habe, sie zu erkunden. Aber vielleicht komme ich ja nochmal hier her?


                                                                                                                                                                                                                                            Abendlicher Sonnenuntergang vor der Hütte

                                                                                                                                                                                                                                            Als die Sonne untergegangen ist bin ich kurz danach auch schon im Bett. Schade: Morgen muss ich schon wieder heim! Dabei ist es so schön hier!
                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.09.2023, 13:40.

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                            • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                              • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                              • 1160
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                              Danke für den schönen Reisebericht zu diesem Abschnitt Deiner Langzeit-Wanderung und für die darin enthaltenen Tourenideen.
                                                                                                                                                                                                                                              Nu hast Du das schöne Pillerseetal ja auch endlich mal "live" gesehen. OT: (Beim Buchsteinwand-Kreuz hast Du übrigens definitiv nix verpasst. Ich fand es schon von außen reichlich hässlich, die Aussicht oben im Kreuz ist sicher kaum anders als 30 Meter tiefer und es kostet stattliche 11€ Eintritt...)

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                Hallo Muecke.

                                                                                                                                                                                                                                                Schön, dass du immernoch mitliest! So ein kleines Feedback zwischendurch motiviert doch ungemein!
                                                                                                                                                                                                                                                Ja, das Pillerseetal hat schon was! Wobei ich meinen 4-Beiner nicht dabei hatte. Das ist bei Hüttentouren mit kurzfristiger Planung, man könnte auch 'ohne Planung' sagen, nicht möglich.
                                                                                                                                                                                                                                                Das Kreuz auf der Buchsteinwand ist eine ausgesuchte Schönheit! ​Bei so mancher Anfahrt mit der Bahn bin ich ja schon an der Südseite der Wand entlanggefahren und habe es von Süden bewundern dürfen. Und jetzt auch noch von Norden. Die Touristenmanager sind wohl der Meinung die Natur sei nicht interessant genug um genug Touristen in die Bergbahnen zu locken. Da bauen sie dann eine Attraktion daneben.
                                                                                                                                                                                                                                                Und bei dem Thema Tourenideen muss ich dir auch recht geben: der Nordalpenweg ist eine großartige Gelegenheit viele verschiedene Regionen in den Nordalpen kennen zu lernen bzw. wie hier, vorzustellen. Da man aber eher selten Gipfel mitnimmt oder sonst Zeit in den einzelnen Gebieten verbringt ist das ein buntes Allerlei der nördlichen Kalkalpen: man sieht viel aber von keiner Region alles. Ein bunter Strauß an Tourenideen für später oder andere. Hat auch was!
                                                                                                                                                                                                                                                Und man bekommt ein sehr gutes Gefühl dafür, wie Österreich zusammenhängt. Das war bei Weitwanderungen aber schon immer so: man bekommt ein ganz anderes Gefühl für geografische Zusammenhänge. Nur ist man in den Bergen bei weitem nicht so weitläufig unterwegs wie im Flachland. Auf meiner Wanderreise auf der Via de la Plata von Süd nach Nord durch Spanien habe ich für 1.100 Km bei weitem nicht so lange gebraucht. Da war ich nach 35 Tagen schon am Ziel in Santiago. Nach 35 Tagen hatte ich auf dieser Tour gerade mal die Hälfte geschafft. Und dabei ist die Gesamtkilometerleistung der Touren durchaus vergleichbar. Aber die Höhenmeter eben nicht!

                                                                                                                                                                                                                                                Viel Spaß noch und viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                  • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                                  • 1160
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                  Das Kreuz auf der Buchsteinwand ist eine ausgesuchte Schönheit! ​Bei so mancher Anfahrt mit der Bahn bin ich ja schon an der Südseite der Wand entlanggefahren und habe es von Süden bewundern dürfen. Und jetzt auch noch von Norden. Die Touristenmanager sind wohl der Meinung die Natur sei nicht interessant genug um genug Touristen in die Bergbahnen zu locken. Da bauen sie dann eine Attraktion daneben.
                                                                                                                                                                                                                                                  Ja, es ist echt schade, dass die Tourismusmanager die (durchaus vorhandene) Schönheit ihrer Natur entweder nicht sehen oder nicht zu schätzen wissen. Das Buchsteinwand-Kreuz aus der Nähe sieht übrigens noch häßlicher aus als von unten:
                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220617_131357.jpg
Ansichten: 1242
Größe: 2,88 MB
ID: 3221256
                                                                                                                                                                                                                                                  Wobei das eigentliche Gipfelkreut ein paar Meter weiter zwar keine Ausgeburt an Schönheit, aber doch völlig ausreichend ist:
                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220617_131052.jpg
Ansichten: 1212
Größe: 3,53 MB
ID: 3221258

                                                                                                                                                                                                                                                  Die Buchsteinwand wäre übrigens eigentlich auch ohne Zusatzattraktion sehr hübsch:
                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20220617_122623.jpg
Ansichten: 1217
Größe: 4,29 MB
ID: 3221257

                                                                                                                                                                                                                                                  Aber es hat auch etwas Gutes: Dadurch konzentrieren sich die Massen auf die Attraktion mit Seilbahnauffahrt und die umliegenden kleinen Gipfel bleiben einsam und den Wanderern vorbehalten.


                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                  Und bei dem Thema Tourenideen muss ich dir auch recht geben: der Nordalpenweg ist eine großartige Gelegenheit viele verschiedene Regionen in den Nordalpen kennen zu lernen bzw. wie hier, vorzustellen. Da man aber eher selten Gipfel mitnimmt oder sonst Zeit in den einzelnen Gebieten verbringt ist das ein buntes Allerlei der nördlichen Kalkalpen: man sieht viel aber von keiner Region alles. Ein bunter Strauß an Tourenideen für später oder andere. Hat auch was!
                                                                                                                                                                                                                                                  Ja, das gibt definitiv gute Anreize für zukünftige Touren. Ich bediene mich gerne aus Deinem Ideen-Fundus.

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                  • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                    • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                    • 440
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Wafer, ich bin natürlich auch noch dabei und verfolge mit Vergnügen deine Langstreckenwanderung durch die Nördlichen Kalkalpen. Ein tolles Gebiet, was sich durch deinen Bericht wie ein großes Klappbuch erschließt. Ich kenne eher die westlichen Gebirgsgruppen (Bregenzer Wald, Lechtaler, Wetterstein, Mieminger und wie meine Westentasche die Allgäuer) und habe nun detaillierte und vielfältige Einblicke in den weitgespannten östlichen Teil der Nördlichen Kalkalpen erhalten. Karwendel, Berchtesgadener Alpen, Dachstein und Totes Gebirge haben es mir durch deine Schilderungen besonders angetan.

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                      63. Tag: Schmidt-Zabierow-Hütte - Lofer


                                                                                                                                                                                                                                                      Montag, 10. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 1.350 m
                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 3 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 1.108 Km
                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 56.050 m, ↓ 52.050 m
                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 359 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                      Das ist hier eine ganz tolle Hütte! Das sieht man auch am Frühstück. Ich gehe hier nur sehr ungerne wieder weg! Aber ich muss heute noch ins Tal und wieder heimfahren. Zuhause ist der Geburtstag meines Sohnes zu feiern. Da muss ich da sein! Ich drehe noch eine Runde um die Hütte und genieße die Umgebung.


                                                                                                                                                                                                                                                      Der morgendliche Blick auf Lofer

                                                                                                                                                                                                                                                      Dann mache ich mich auf den gut ausgeschilderten und markierten Weg.


                                                                                                                                                                                                                                                      Gute Wegweisungen neben der Schmidt-Zabireow-Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                      Hier ist noch der ‚alte‘ Nordalpenweg angeschrieben und markiert. Der wurde ja auch erst kürzlich verlegt. Der alte geht von der Schmidt-Zabierow-Hütte (1.966 m) über die Waidringer Nieder (2.305 m) und den Grießbacher Steig hinunter nach Waidring. Vielleicht sollte ich den auch mal noch gehen? Dann könnte ich nochmal auf diese tolle Hütte kommen! 😊
                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht zügig abwärts. Aber auch hier ist gut zu sehen, dass ich zum einen auf der Nordseite der Gebirgsgruppe unterwegs bin und zum anderen der Schnee dieses Jahr spät und reichlich kam.


                                                                                                                                                                                                                                                      Auch unterhalb der Hütte liegt noch Schnee

                                                                                                                                                                                                                                                      Auf dem Abstiegsweg hinunter ins Loferer Hochtal herrscht wieder der Karst vor. Diesmal immer mit etwas grün versetzt. Das sieht wieder völlig anders aus als auf der Südseite der Steinberge.


                                                                                                                                                                                                                                                      Die Schmidt-Zabierow-Hütte trohnt über mir auf den Felsen

                                                                                                                                                                                                                                                      Mit einem Schlag hört die felsige Umgebung auf und es wird grün. Zunächst nur mit Wiesen und niedrigen Büschen aber schnell tauchen erste Bäume auf.


                                                                                                                                                                                                                                                      Es wird immer grüner

                                                                                                                                                                                                                                                      Man, das geht hier aber heftig abwärts! Ein Blick in die Karte offenbart, dass das auch über 1.300 Höhenmeter sind, die da abgestiegen werden wollen. Oder, wenn man den Nordalpenweg in der üblichen Richtung geht, auf. Durch die zunehmend dichter und höher werdende Vegetation um mich herum schwinden die Aussichten ein wenig. Aber zu sehen gibt es hier ja weiß Gott genug!


                                                                                                                                                                                                                                                      Harte Arbeit für die Insekten

                                                                                                                                                                                                                                                      Eine felsige Steilstufe wird mit technischen Hilfen überwunden. Sehr gut in Schuss und top gepflegt!


                                                                                                                                                                                                                                                      Gut gepflegter Abstiegsweg

                                                                                                                                                                                                                                                      Zum Glück aber auch schattiger! Heute ist es schon wieder gut warm. Die ganz steilen Wegstücke habe ich zum Glück so langsam hinter mir. Ich komme zunehmend in gemäßigtere Umgebung. Je tiefer ich komme, desto bunter wird es um mich herum.


                                                                                                                                                                                                                                                      Weiter unten blüht es überall

                                                                                                                                                                                                                                                      Kurz bevor ich ins Hochtal komme gibt es noch einen kleinen Pausenplatz mit toller Aussicht und Ruhebank. Da mache ich heute meine erste und einzige Pause.


                                                                                                                                                                                                                                                      Kleine Pause kurz vor der Talsohle

                                                                                                                                                                                                                                                      Dann bin ich endlich untern. Direkt bevor ich auf den Parkplatz komme fährt ein Auto Richtung Tal. Da wäre ich gerne mitgefahren! Die Knie maulen schon ziemlich deutlich. Absteigen ist nicht mehr ganz meine Paradedisziplin. ☹
                                                                                                                                                                                                                                                      So wandere ich die kleine Straße das Tal vor. Es geht an einem alten Munitionsdepot der Österreichischen Bundeswehr vorbei. So richtig top in Schuss ist die nicht mehr. Scheint wohl schon ein paar Tage aufgegeben zu sein.


                                                                                                                                                                                                                                                      Letzter Rückblick auf meinen Abstiegsweg und die Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                      Am Ende des Depots stehen noch 2 Häuser und danach biegt der Nordalpenweg nach rechts von der Straße ab. Entlang des Baches geht es die letzten Meter für heute abwärts. Am Waldrand aber noch im Wald geht es neben Bach und Bundesstraße nach Osten. An den ersten Häusern von Lofer verlasse ich den Wanderweg und komme auf die Bundesstraße, die ich aber gleich wieder nach links verlasse. So komme ich auf der mir schon bekannten Straße nach Lofer herein. Jetzt muss ich nur noch eine Stunde totschlagen, dann fährt ein Bus nach Salzburg an den Hauptbahnhof und ich kann mit der Bahn zügig nach Hause fahren.
                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                        Epilog 8. Etappe: Rofan und Loferer Steinberger
                                                                                                                                                                                                                                                        Das waren 4 abwechslungsreiche Tage. Da es eigentlich nur darum ging, vorhandene Löcher in der Tour zu stopfen, war das eine angenehme Überraschung!
                                                                                                                                                                                                                                                        Die Brandenberger Alpen liefen bei mir bisher immer etwas unter „Voralpen“. Aber dem ist bei weitem nicht so! Mit den Wegen über den Pendlingkamm und durch den Rofan wartet diese Gebirgsgruppe mit alpinen Herausforderungen auf. Warum der E4 Alpin sich hinter Kufstein vorrangig an Täler hält ist mir ein Rätsel. Immerhin nimmt er am Ende noch den Zireiner See und den Schafsteig mit – 2 Highlights der Region.
                                                                                                                                                                                                                                                        Auch die Loferer Steinberge haben mich sehr angenehm überrascht! Nicht nur mit einer tollen Hütte mit langjährigem und hochmotiviertem Team sondern auch mit großartigen Wegen und überragenden Aussichten. Wirklich schade, dass sich diese Region so schlecht in mehrtägige Wanderungen einbauen lässt. Für 2 oder 3 Tage ist das aber eine ideale Zielregion. Das merkt man leider auch daran, dass am Wochenende die Hütte immer voll zu sein scheint und man unter der Woche gut Platz bekommt.

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                          Prolog 9. Etappe: Die hochalpine Wettersteinüberschreitung

                                                                                                                                                                                                                                                          Auf dieses Sahnestück des Nordalpenweges habe ich schon lange gewartet! Wollte ich es doch schon etwas früher dieses Jahr mit meinem Neffen angehen. Das hat dann leider nicht geklappt und wir waren damals die Talvariante durch das Gaistal gegangen. Aber auch auf dieser hochalpinen Variante der Tour begleitet mich mein Neffe. Damit bin ich auf diesem herausfordernden Stück des E4 Alpins, der hier seinen Namen zurecht trägt, nicht alleine unterwegs. Das beruhigt doch ungemein – sogar meine Frau!
                                                                                                                                                                                                                                                          Diese Variante über den Wetterstein ist der Normalweg des Nordalpenweges und die Gaistalvariante läuft unter Alternative bzw. Variante mit dem A hinter der Wegnummer. Da der Weg ab der Meilerhütte bis zum Zugspitzgrat bzw. -gipfel ganz offiziell durch Deutschland führt ist damit das DE oben im Titel des Reiseberichts endlich gerechtfertigt.
                                                                                                                                                                                                                                                          Für diese Tour nehme ich das erste Mal ein Klettersteigset mit. Auf dem Nordalpenweg liegt der Stopselzieher – ein Klettersteig von der Wiener Neustädter Hütte hinauf auf die Zugspitze. Laut Führer soll der abwärts begangen werden. Das ist jetzt nicht so wirklich mein Ding. Viel begangene Klettersteige abwärts zu gehen macht in meinen Augen wenig Sinn. Wenn man an jeder Leiter oder Kletterstelle warten muss bis man das mal abwärts gehen darf ... Daher planen wir das aufwärts. Aber dazu später mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                          Wir planen das auch zu dritt zu wandern. Aber je näher der Termin rückt desto schlechter wird der Wetterbericht. Am Mittwoch ist er zwar nicht richtig schlecht aber auch nicht wirklich gut. Durchwachsen eben. Das veranlasst einen der Mitwanderer kurzfristig doch nicht mit zu wollen. Für mich ist das Wetter gut genug. Vor allem nicht zu heiß. Und einen Schauer kann man auch mal aussitzen – das gehört zum Wandern einfach dazu. So starten wir am Donnerstag früh bei mir zuhause in Richtung Wettersteingebirge ...

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                            64. Tag: Leutasch (Gasse) - Meilerhütte


                                                                                                                                                                                                                                                            Donnerstag, 20. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 10 Km
                                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.375 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 4 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.118 Km
                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 57.425 m, ↓ 52.150 m
                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 364 h

                                                                                                                                                                                                                                                            Mein Neffe holt mich morgens zuhause ab. Diesmal fahren wir mit dem Auto. Eigentlich wollten wir das Auto nach Garmisch an den Bahnhof stellen. Aber der Schienenersatzverkehr nach Mittenwald ist immer noch aktiv. Und da fährt heute Vormittag nicht so viel. So würden wir den passenden Bus ins Leutaschtal verpassen. Also wird das Auto am Mittenwälder Bahnhof geparkt und so erreichen wir noch den Bus nach Gasse. Das ist der Ort, an dem wir das letzte Mal von Scharnitz kommend übernachtet haben.


                                                                                                                                                                                                                                                            Ein Brunnen im Leutaschtal

                                                                                                                                                                                                                                                            Das Wetter reißt uns jetzt nicht gerade von den Sitzen: tiefhängende Wolken und wenig Fernsicht. Aber wenigstens regnet es nicht. Für heute war recht viel Feuchtigkeit von oben angesagt. Aber das sollte eigentlich alles heute Vormittag stattfinden. Wir bleiben optimistisch!


                                                                                                                                                                                                                                                            Die Sicht wird besser

                                                                                                                                                                                                                                                            Wir ziehen durch die kleinen Weiler, die zu Leutasch gehören. Den ersten Wegweiser zur Meilerhütte lassen wir links liegen. Der Weg führt über die Söllerrinne und den Söllerpass hinauf. Der Nordalpenweg will aber durch das Tal des Bergleinbachs hinauf zur Meilerhütte.
                                                                                                                                                                                                                                                            Am nächsten Bach fällt mir dann auf, dass wir vergessen haben an einem Brunnen unsere Flaschen aufzufüllen. Das holen wir schleunigst nach.


                                                                                                                                                                                                                                                            Flaschen füllen am Bach

                                                                                                                                                                                                                                                            Noch führt uns der Weg recht anspruchslos durch die Wälder. Schön hier! Aber von alpin noch keine Spur.


                                                                                                                                                                                                                                                            Noch geht es recht eben durch Wälder

                                                                                                                                                                                                                                                            Gemütlich rollen wir durch die Landschaft und beobachten das Wetter. Prima: Es wird ständig besser! So muss es sein! Als uns der Weg am Waldrand entlangführt können wir die Straße erkennen, über die wir vor ca. einer ½ Stunde mit dem Bus ins Tal gekommen sind. Da ist aber sehr wenig Verkehr und die Straße fällt auch kaum auf.


                                                                                                                                                                                                                                                            Das Leutaschtal

                                                                                                                                                                                                                                                            An der nächsten Abzweigung biegt dann unser Weg zur Meilerhütte ab. Hier steht aber erstaunlicherweise nichts vom Nordalpenweg dran. Das wird aber sicher noch. Ein Hinweisschild zu einem „Klettergarten Chinesische Mauer“ liest sich zwar vielversprechend aber den finde ich dafür nicht in der Karte.
                                                                                                                                                                                                                                                            Ein paar Meter weiter werden unsere Irritationen dann beseitigt: Der Nordalpenweg steht wieder dran!


                                                                                                                                                                                                                                                            Hier sind wir richtig

                                                                                                                                                                                                                                                            Zunächst geht es weiter durch den Wald. Einen sehr feuchten Wald!


                                                                                                                                                                                                                                                            Die letzten Tage hat es hier wohl viel geregnet

                                                                                                                                                                                                                                                            Wir umgehen die großen Pfützen und freuen uns, als es endlich etwas aufwärts geht. Da steht das Wasser dann wenigstens nicht mehr auf dem Weg. Außerdem kommt die Sonne raus. Viel merken wir davon nicht, weil wir noch im Wald sind.


                                                                                                                                                                                                                                                            Es geht aufwärts - zunächst noch im Wald

                                                                                                                                                                                                                                                            Das ändert sich aber als wir weiter hinten ins Bächleintal kommen: Der Weg wird kleiner und führt uns aus dem Wald. Zunächst noch über Wiesen geht es aufwärts. Und wieder sieht man, dass dieses Jahr recht spät noch viel Schnee lag: Bereits unterhalb von 1.200 m liegen noch Schneereste. Ich nehme mal an, dass kam von einer Lawine.


                                                                                                                                                                                                                                                            Blick ins Bergleinbachtal

                                                                                                                                                                                                                                                            Ein kleiner Steig führt uns weiter aufwärts. Uns fehlen ja auch noch über 1.000 Höhenmeter. Der Weg biegt hier ab und zu mal etwas unmotiviert ab. Nicht immer steht es so deutlich dran wie hier.


                                                                                                                                                                                                                                                            Da geht's lang zur Meilerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                            Man muss hier schon ein wenig auf die Markierungen achten. Denn meist führt auch ein Pfad am Bach entlang weiter. Die enden dann aber meist recht unmotiviert.
                                                                                                                                                                                                                                                            Ein letztes Stück Wald wird durchquert ehe wir ihn für heute zum letzten Mal verlassen.


                                                                                                                                                                                                                                                            Waldwanderwegeindrücke

                                                                                                                                                                                                                                                            Wir begegnen mal wieder keinem Menschen. Wir sind hier wohl etwas abseits der recht breiten Touristenflüsse des Wettersteins. Aber das könnte auch am Wetter liegen. Aber schön artig heben sich die Wolken immer weiter. Der Abstand zur Wolkenuntergrenze scheint sich nicht zu verändern obwohl wir schon ganz anständig vom Aufstieg schwitzen.


                                                                                                                                                                                                                                                            Wir sind doch nicht alleine auf dem Weg nach oben

                                                                                                                                                                                                                                                            Eine Herde Schafe bevölkert den Weg. Manche stehen erst auf, als wir fast auf sie drauftreten. Da sind teilweise noch ganz junge Schäflein dabei. Die sind echt süß!
                                                                                                                                                                                                                                                            Die Büsche werden immer kleine und die letzten Bäume bleiben zurück. Alle paar Meter tummeln sich noch ein paar Schafe und halten das Grün kurz.


                                                                                                                                                                                                                                                            Die Wolkenuntergrenze hebt sich immer weiter

                                                                                                                                                                                                                                                            Erstaunlicherweise haben die Schafe keine Glöckchen am Hals. Wie findet der Besitzer die Tiere in dem recht großen Gebiet?
                                                                                                                                                                                                                                                            Einmal scheinen wir kurz die Wolkenuntergrenze erreicht zu haben. Aber 2 Minuten später hebt sie sich wieder ein weiteres Stück. So können wir immer sehen wo wir hinmüssen.


                                                                                                                                                                                                                                                            Die Mustersteinhütte taucht über uns aus den Wolken auf

                                                                                                                                                                                                                                                            Die Hütte, die wir jetzt schon eine Weile sehen, kommt immer näher. Leider ist sie nicht bewirtschaftet. Aber sie liegt da ganz toll vor den Felswänden an einem kleinen Hügel, dem ein Gipfelkreuz spendiert wurde. Das lädt zu einer Pause ein!


                                                                                                                                                                                                                                                            Die Mustersteinhütte vor den Wänden des Mustersteins

                                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt ist es nicht mehr so weit: Noch ca. 300 Höhenmeter trennen uns von unserem heutigen Ziel. Das ging erstaunlich schnell hier rauf! Dafür ziehen sich die letzten Meter hinauf zur Meilerhütte dann noch ganz schön. Es wird flacher und der steinige Weg führt uns auf eine Wand zu.


                                                                                                                                                                                                                                                            Lichtblicke beim Aufstieg zur Meilerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                            Da liegt viel Geröll drunter. Darin führt die Steigspur weiter aufwärts. Von der Hütte kann man noch nichts sehen. Es folgen 2 Abzweigungen dicht aufeinander: Das sind 2 Wege, die über den Söllerpass führen. Jetzt kann es nicht mehr weit sein. Die Wolkenuntergrenze ist jetzt nicht mehr so weit weg. Und von der Meilerhütte ist erst sehr spät was zu sehen. Endlich kommt sie in Sicht!


                                                                                                                                                                                                                                                            Die Meilerhütte ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                            Die Hütte steht direkt auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich: Die Alte Meilerhütte, die heute als Winterraum dient – oben rechts im Bild – steht in Österreich. Die neue Meilerhütte steht zum größten Teil auf deutschem Grund. Dazwischen wurde eine kleine Kapelle in den Fels gebaut. Laut OSM ist die gerade noch österreichisch.


                                                                                                                                                                                                                                                            Maria im Fels

                                                                                                                                                                                                                                                            Völlig nassgeschwitzt lassen wir uns in der Gaststube nieder. Das waren knackige 1.300 Höhenmeter. Und das bei der Luftfeuchtigkeit. War anstrengend – aber ein schöner Aufstieg! Wir hatten mehr Zeit einkalkuliert. Also haben wir noch etwas Zeit bis zum Abendessen. Aber im Augenblick hängt die Hütte in den Wolken. Erst gegen Abend wird das besser. So beziehen wir unsere Lager und ich schaue ab und zu mal raus, ob man was sehen kann. Und je später der Tag desto besser das Wetter!


                                                                                                                                                                                                                                                            Abendliche Meilerhütte vor der Westlichen Törlspitze

                                                                                                                                                                                                                                                            Das Wetter ist heute etwas ungerecht verteilt: In Österreich wird es zunehmend besser und in Deutschland zieht es weiter zu. Hoffentlich ist das morgen andersrum. Wir wollen schließlich auf der deutschen Seite absteigen und das Reintal bzw. das Partnachtal hinter wandern. Wir werden sehen.


                                                                                                                                                                                                                                                            Wechselhaftes Wetter an der Grenze zwischen Österreich und Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                            Das Abendessen ist etwas phantasielos. Wie überhaupt die ganze Karte. Das war vor 30 Jahren, als ich das letzte Mal hier war, anders. Aber so ist das eben.
                                                                                                                                                                                                                                                            Die Hütte hat keinen Zugang zu Quellwasser. Es wird das Regenwasser gesammelt und im Waschhaus, das hinter der Hütte liegt – siehe vorletztes Bild links – zur Verfügung gestellt. Da fällt die Hygiene heute etwas spartanisch aus. Aber das wird morgen sicher wieder besser. Und ein Tag geht das mal.
                                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 26.10.2023, 14:03.

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                              65. Tag: Meilerhütte - Reintalangerhütte


                                                                                                                                                                                                                                                              Freitag, 21. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 12 Km
                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 375 m, ↓ 1.375 m
                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 4 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.130 Km
                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 57.800 m, ↓ 53.525 m
                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 368 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                              Das Wetter soll heute sehr durchwachsen sein. Es ist der Tag mit dem schlechtesten Wetterbericht für die ganze Tour. Nicht gerade eine Motivation früh auf zu stehen. Dann halten wir den Tag etwas kürzer und loggen uns in der Reintalangerhütte ein. Dann haben wir Zeit und können vielleicht dem einen oder anderen Schauer ausweichen. Der erste Blick vor die Hütte reißt uns nicht zu Begeisterungsstürmen hin.


                                                                                                                                                                                                                                                              Das morgendliche Wetter ist nicht berauschend

                                                                                                                                                                                                                                                              Also erstmal in Ruhe Frühstücken. Vielleicht sieht das alles nach einer Tasse Tee ja gleich viel besser aus.
                                                                                                                                                                                                                                                              Tja, tut es nicht! Wir drehen eine Runde um die Hütte und beratschlagen, wann wir los sollen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Die Meilerhütte präsentiert sich am Morgen etwas diesig

                                                                                                                                                                                                                                                              Das Regenradar will erstmal eine Stunde Ruhe und dann einen Schauer. Am besten brechen wir doch schnell auf und hoffen, dass wir trocken am Schachenschloß ankommen. Da gibt es eine Hütte. Da könnten wir den Schauer aussitzen. Also los!
                                                                                                                                                                                                                                                              Die Rücksäcke sind zum Glück schon gepackt. Wir marschieren los und müssen gleich recht steil absteigen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Steiler und steiniger Abstieg von der Meilerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              Der obere Teil ist ganz gut rutschig und mit dem feuchten Boden nicht ohne. Im Web ist der ganze Weg heute mit T2 bewertet aber hier oben würde ich persönlich noch eins höher greifen. Aber sehr schöner Weg mit viel Aussicht. Z.B. auf den Schauer, der beharrlich über dem Zugspitzplatt hängt.
                                                                                                                                                                                                                                                              Nach der ersten Steilstufe wird es moderater. Aber auch nicht unbedingt einfacher.


                                                                                                                                                                                                                                                              Auch hier liegt noch Altschnee

                                                                                                                                                                                                                                                              Zum Glück nicht immer auf dem Weg. Der felsige Charakter hört schlagartig auf. Der Weg hinüber zum Frauenalpl ist schon recht grün.


                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg zum Frauenalpl mit Blick auf das Zugspitzplatt

                                                                                                                                                                                                                                                              Irgendwo hinter uns hören wir Stimmen. Ab und zu sehen wir die zwei zwar aber die überholen uns nie obwohl sie schneller voran zu kommen scheinen als wir. Ich mache etwas langsamer. Meine Knie maulen schon etwas. Abwärts ist halt wirklich nicht mein Ding.
                                                                                                                                                                                                                                                              Zum Glück spielt das Wetter mit – Der Schauer hängt immer noch recht stabil über dem Platt. Und der Blick nach unten zeigt uns wo wir als nächstes hinwollen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Das Schachenschloß mit der Hütte liegt unter uns

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir trödeln herum und rechnen immer damit gleich von den Stimmen überholt zu werden. Die sind aber plötzlich weg. Sind die zur Oberreintalhütte abgestiegen? Ich bin der Meinung vor 30 Jahren gab es da mal einen direkten Weg hin. Heute gibt es den nicht mehr. Ich kann mich aber auch täuschen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Abstiegsblick auf Platt und Oberreintalhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              So langsam steigt aber die Luftfeuchtigkeit an! Der Schauer bewegt sich auch zwischenzeitlich auf uns zu. Wir sollten etwas Gas geben! Aber obacht: Ja nicht auf diese netten kleinen Kollegen treten!


                                                                                                                                                                                                                                                              Ein Alpensalamander mitten auf dem Weg

                                                                                                                                                                                                                                                              Es beginnt zu nieseln. Gerade so viel, dass es sich für mich noch nicht lohnt die Jacke raus zu holen oder den Schirm zu montieren. Ist ja auch nicht mehr weit.


                                                                                                                                                                                                                                                              Wir nähern uns dem Schachenhaus

                                                                                                                                                                                                                                                              Als wir an der Hütte (1.876 m) ankommen beginnt es zu regnen. Genau wie das Regenradar vorausgesagt hat. Passt doch! Wir setzen uns in die warme Stube, nehmen ein zweites Frühstück zu uns und lassen den Regenschauer durchziehen. Ein Blick in Richtung Platt zeigt uns, dass wir uns Zeit lassen können.


                                                                                                                                                                                                                                                              Schlechtes Wetter zieht vom Zugspitzplatt herüber

                                                                                                                                                                                                                                                              Gute anderthalb Stunden später lässt der Regen nach. Das soll aber nicht der letzte Schauer gewesen sein. Aber hier auszuharren, bis auch der nächste Schauer durch ist, dauert uns zu lange. Also brechen wir auf. Einmal am Tag nass werden ist ja noch OK.


                                                                                                                                                                                                                                                              Steiler Abstiegsweg ins Reintal zur Partnach

                                                                                                                                                                                                                                                              Durch den nassen Weg ist der Abstieg nicht ganz ohne. Es geht steil abwärts. Irgendwo müssen die 1.300 Höhenmeter Abstieg für heute ja herkommen.
                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin ganz auf den Weg konzentriert als vor mir eine Gems vom Weg aufspringt und fast senkrecht die Felswand hoch flüchtet. Aber nicht weit. Auf halber Höhe bleibt sie stehen und schaut uns vorwurfsvoll an.


                                                                                                                                                                                                                                                              Was wollen jetzt diese beiden Wanderer auf meinem Weg?

                                                                                                                                                                                                                                                              Die sind schon schwer geländegängig! Da müssen wir noch heftig üben. Viel Zeit haben wir aber nicht um uns die Kletterkünste der Bergtiere genauer an zu sehen: Der nächste Schauer zieht auf!


                                                                                                                                                                                                                                                              Der nächste Schauer nähert sich

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir montieren Regenzeug und sehen zu, dass wir in den Bereich kommen, ab wo es flacher wird. Ab der Abzweigung zur Oberreintalhütte fängt es dann an zu regnen. Jetzt kommen wir aber in den Wald und da ist das alles nicht so schlimm. Wir nehmen die letzten 400 Höhenmeter unter die Sohlen und bevor wir an der Partnach sind hört es auch wieder auf zu regnen. Das Regenradar behauptet, dass heute nix mehr kommt. Na also, geht doch!


                                                                                                                                                                                                                                                              An der Brücke über die Partnach

                                                                                                                                                                                                                                                              Jetzt wäre eine Pause genau richtig! Und dafür steht ein paar Meter weiter auch eine Hütte: Die Bockhütte (1.050 m).


                                                                                                                                                                                                                                                              An der Bockhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir hängen unsere Regensachen zu denen der Andere und setzen uns in die Hütte. Ein Kachelofen sorgt für angenehme Temperaturen und die Wirte für ein gutes Mittagessen. Eine Stunde später zeigen sich erste blaue Stellen am Himmel. Unsere Regenklamotten sind zwar noch nicht ganz trocken aber es reicht zum Einpacken. Als wir uns auf den Weg machen kommt sporadisch die Sonne raus.


                                                                                                                                                                                                                                                              Die Sonne zeigt, dass mit ihr heute noch zu rechnen ist

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir ziehen los und wandern das Tal hinter. An der Bockhütte steht was von 2 h zur Reintalangerhütte dran. Das ist nicht mehr so weit. Und das Wetter macht sich. Die Sonne kommt immer mehr hinter den Wolken vor.


                                                                                                                                                                                                                                                              Pilze lieben Wärme und Feuchtigkeit

                                                                                                                                                                                                                                                              Was man klar sagen muss: Hier ist es schon deutlich voller als auf den bisherigen Wegen! Wir überholen einige Wanderer, die wir teilweise schon auf der Bockhütte gesehen haben. Das war aber zu erwarten. Die Zugspitze zieht immer. Und die Auswahl an Lagern bzw. Hütten hatten wir nicht wirklich. Die Knorrhütte ist voll und auf der Reintalangerhütte haben wir noch was bekommen. Und die ist nicht mehr weit. Kurz davor wird uns noch gezeigt, was man mit Wasser noch so machen kann.


                                                                                                                                                                                                                                                              Der Partnachwasserfall

                                                                                                                                                                                                                                                              Irgendwie sieht es wieder so aus, als wolle es gleich wieder regnen. Schaffen wir es noch trocken bis zur Hütte?


                                                                                                                                                                                                                                                              Sonnig geht anders!

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir biegen um Stechschritt um die nächste Kurve und stehen vor der Hütte.


                                                                                                                                                                                                                                                              Ankunft an der Reintalangerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              Die Reintalangerhütte (1.366 m)! Das ist so eine Hütte, die ich so schnell nicht vergessen werde. Hier war ich schon mehrfach und habe den damaligen Hüttenwirt, den Charlie kennen und lieben gelernt. Das war eine Marke! Leider ist er nicht mehr drauf. Aber der neue Hüttenwirt ist ähnlich drauf: Da weht nämlich nicht die DAV-Fahne vor der Hütte sondern eine von Bioland. Was macht die da?


                                                                                                                                                                                                                                                              Vor der Reintalangerhütte weht eine Bioland-Fahne

                                                                                                                                                                                                                                                              Des Rätsels Lösung ist so einfach wie genial: Die haben sich von Bioland Gold-zertifizieren lassen. Und das zeigen sie nicht nur mit der Fahne, sondern auch mit einer Urkunde im Eingangsbereich. Ich stelle mir das gar nicht so einfach vor. Hier kann ja nicht jeden Tag ein Lieferwagen vorfahren. Das dürfte alleine schon logistisch eine Herausforderung sein. Die backen jeden Tag ihr Brot selber und andere Dinge. Echt genial!
                                                                                                                                                                                                                                                              Und die geweckten Erwartungen werden beim Essen voll erfüllt! Ich stelle mir eine Portion Kaiserschmarn in die Figur. Der kommt gleich mit 3 verschiedenen, hausgemachten Kompotten daher. Total lecker!


                                                                                                                                                                                                                                                              Der Kaiserschmarn auf der Reintalangerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              Wir sitzen inzwischen draußen. Die Sonne ist rausgekommen und entschuldigt sich für den schlechten Mittag. An der Partnach stehen Tische und Stühle und die erfreuen sich reger Beliebtheit.


                                                                                                                                                                                                                                                              Wir sind wiedermal nicht alleine

                                                                                                                                                                                                                                                              Der Rest vom Nachmittag und der Abend vergehen wie im Flug. Bei so einem Wetter vor so einer Hütte ein paar Stunden zu vertrödeln ist ja wirklich einfach!


                                                                                                                                                                                                                                                              Vor der Reintalangerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                              Der Charlie hatte damals die Latte hier auf der viel besuchten Hütte recht hoch gehängt. Aber der Andy hat bei ihm gelernt und hat mit Bioland und seiner Qualität in der Küche noch einen draufgesetzt. Die Hütte ist urgemütlich, die haben ein ganz tolles, motiviertes Team und sind alle ausgesucht nett. Warum schaffen sowas in der Art andere Hütten nicht auch? Ich hoffe, hier komme ich wiedermal her!
                                                                                                                                                                                                                                                              Viel zu schnell ist der Tag dann auch schon zu Ende und die Hüttenruhe steht an. Und morgen folgt ein langer Tag. Wir wollen hinauf auf die Zugspitze. Das sind wieder ein paar Höhenmeter aufwärts. Und das Wetter soll gut werden. Also ist es vielleicht ganz gut, dass wir nicht zu lange sitzen können und verziehen uns beizeiten ins Lager. Das war trotz der Schauer ein rundum gelungener Tag mit großartigem Abschluss! Gute Nacht, bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                66. Tag - Vormittag: Reintalangerhütte – Münchner Haus


                                                                                                                                                                                                                                                                Samstag, 22. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.625 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 4 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 1.138 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 59.425 m, ↓ 53.575 m
                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 373 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                Heute sind wir ganz früh wach. Nach einem Biofrühstück vom Buffett sind wir noch vor 7 Uhr vor der Hütte. Ganz ungewöhnlich für mich. Aber das werde ich schon überleben. So sind wir mit die ersten, die heute auf die Tour starten. Das dürfte auf meiner Nordalpentour aber kein Novum sein: Ich war ja oft genug alleine auf einer Hütte. Da war ich immer der erste, der die Hütte verließ ...


                                                                                                                                                                                                                                                                Die erste Reintalangerhütte liegt noch etwas im Morgennebel

                                                                                                                                                                                                                                                                Ein paar Meter oberhalb der Reintalangerhütte steht diese Holzhütte. Ein Schild vermeldet, dass dies die erste Hütte an dieser Stelle sei. Sie ist noch recht gut erhalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                Im leichten Morgennebel machen wir uns auf den Weg. Der Wetterbericht will für heute eigentlich gutes Wetter. Wir wollen das auch! Da müssen wir uns wohl noch etwas gedulden.
                                                                                                                                                                                                                                                                Nach wenigen Metern führt uns eine Brücke über die Partnach und wir haben einen tollen Blick zurück.


                                                                                                                                                                                                                                                                Die Sonne kämpft stimmungsvoll um ihr Recht

                                                                                                                                                                                                                                                                Es sieht so aus, als könnte das mit dem guten Wetter heute noch was werden!
                                                                                                                                                                                                                                                                Wir ziehen am Bach entlang weiter leicht aufwärts. Ab und zu verliert sich der Weg auf den Wiesen und in den großen Schotterfeldern der Bäche, die ihre steinige Fracht hier liegen lassen. Man soll hier etwas auf die Hänge achten, da könne man den Weg nach oben sehen. Hat man uns gesagt. An Morgennebel hat da wohl keiner gedacht. Wir finden den Weg trotzdem – vielleicht mit ein paar Metern zu viel, aber das stört uns nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                Als wir am Hang an Höhe gewinnen reißt es auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                Die ersten Höhenmeter liegen hinter uns in der Sonne

                                                                                                                                                                                                                                                                Das hätte auch ein paar Minuten früher kommen können. Da hätten wir es einfacher gehabt! Jetzt sehen wir aber auch die anderen Wanderer, die heute auch hinauf auf Deutschlands höchsten Berg wollen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Um uns herum stehen gewaltige Berghänge, die sich im morgendlichen Licht präsentieren.


                                                                                                                                                                                                                                                                Die frisch gewaschenen Berge dampfen etwas in der Morgensonne

                                                                                                                                                                                                                                                                Die hohe Luftfeuchtigkeit ist nicht zu verleugnen: Wir sind schon gut nassgeschwitzt. Und dass obwohl wir noch gar nicht so weit oben sind. So richtig gut kommen wir aber auch nicht voran. Die Aussicht ist einfach der Knaller!


                                                                                                                                                                                                                                                                Die Höllentalspitzen und der Brunntalkopf grüßen herunter

                                                                                                                                                                                                                                                                Mit den Wolkenresten sehen die Berge viel interessanter aus als mit einfach blauem Himmel, wir ich finde. Und alles glitzert etwas: Die Sonne spiegelt sich in den noch feuchten Hängen von heute Nacht. Grandios!
                                                                                                                                                                                                                                                                Die ersten Wanderer überholen uns. Ich schaue einfach zu viel in die Landschaft. Und achte wohl auch zu wenig auf den Weg. Plötzlich stehen wir etwas weglos im Gelände. Hätte ich nicht gedacht, dass mir das auf einem so viel begangenen Weg passieren könnte. Aber immer wieder zieht eine Wolke durch und die Sicht ist teilweise bei max. 20 Metern.
                                                                                                                                                                                                                                                                Im nächsten Wolkenloch können wir den Weg nur wenige Meter links von uns sehen und sind bald wieder auf dem richtigen Weg.
                                                                                                                                                                                                                                                                Auch taucht die Brunntalspitze nochmal aus den Wolken auf. Die sah von unten deutlich wilder aus!


                                                                                                                                                                                                                                                                Ab und an tauchen wir in Wolken ein – Die Brunntalspitze auch

                                                                                                                                                                                                                                                                In leichten Wolken halten wir weiter aufwärts. Irgendwann muss doch jetzt die Knorrhütte kommen! Da wollten wir eigentlich übernachten. Aber die war voll. So konnten wir die Reintalangerhütte mit seiner grandiosen Küche und seinem tollen Team näher kennen lernen. So im Nachhinein war mir das eigentlich ganz recht!


                                                                                                                                                                                                                                                                Die Knorrhütte ist erreicht - eine erste Verschnaufpause steht an

                                                                                                                                                                                                                                                                Das waren jetzt gerade mal 2 Stunden. Das war beachtlich schnell, trotz leichtem Verfranser. Also Pause und Flüssigkeit nachfüllen. Wir sind klatschnass. So sitzen wir auch eher drinnen. Jetzt ein leichter, kühler Wind und die Tour ist vorbei.
                                                                                                                                                                                                                                                                Ein zweites Frühstück macht mich heute irgendwie nicht so an. Nach dem Biobuffett, wo wir ausgiebig zugegriffen haben, macht mich da gerade nix an.


                                                                                                                                                                                                                                                                Hier war heute Nacht zum Glück schon voll

                                                                                                                                                                                                                                                                Da starten wir lieber auf die nächste Etappe. Es soll hinauf auf das Zugspitzplatt gehen. Dort gibt es einen Bahnhof der Zahnradbahn, die in einem Tunnel dort hinauffährt. Das sollen auch wieder nur 2 Stunden sein. Da wollen wir dann ausgiebig Pause machen.


                                                                                                                                                                                                                                                                Es geht weiter unter dem Brunntalgrat entlang

                                                                                                                                                                                                                                                                Immer wieder ziehen Wolken um die Gipfel – und manchmal immer noch um uns herum. So ist das ein abwechslungsreiches Überraschungsspiel was wir zu Gesicht bekommen. Dadurch sehen wir aber auch selten Zusammenhänge.


                                                                                                                                                                                                                                                                Der Jubiläumsgrat schüttelt die letzten Wolken ab

                                                                                                                                                                                                                                                                Es sieht zumindest so aus, als seien das sie letzten! Wäre schön!
                                                                                                                                                                                                                                                                Das steile Stück liegt hinter uns. Hier herrschen steinige Wiesen vor, die kräftig von Schafen beweidet werden. Überall bimmelt es.
                                                                                                                                                                                                                                                                Am Horizont taucht ein flacher Gipfel auf. Nur an den Seilen der Kabinenbahn erkenne ich, dass das wohl die Zugspitze sein muss.


                                                                                                                                                                                                                                                                Die Zugspitze sieht von hier nicht sehr spektakulär aus

                                                                                                                                                                                                                                                                Und wieder umhüllt uns die Feuchtigkeit. Da ist mit Weitblick nix los. Aber wir sind ja zum Glück nicht alleine unterwegs!


                                                                                                                                                                                                                                                                Unsere Dauerbegleitung seit der Knorrhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                Wir kommen immer weiter hinauf und die Gegend wird immer karger. Aber die Schafe scheinen immer noch was zu fressen zu finden. Das werden hier eher mehr als weniger. Auch sie halten sich an die Wege. So treibe ich eine Zeit lang einen ganzen Trupp vor mir her. Leider verzieren sie den Weg auch mit ihren Hinterlassenschaften. Aber etwas Dünger hier oben in der kargen Wildnis kann nix schaden.


                                                                                                                                                                                                                                                                In Rei' und Glied geht es aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                Wir kommen wiedermal aus den Wolken und sehen Berge vor uns. Was ist jetzt die Zugspitze? An den Kabeln kann man sie gut erkennen.


                                                                                                                                                                                                                                                                Der Blick wird wiedermal weitläufiger ...

                                                                                                                                                                                                                                                                Hier sind schon einige Wanderer unterwegs. Es ist ja auch Wochenende. Da war das zu erwarten. Zumal der Wetterbericht ja auch von guten Bedingungen gesprochen hat. Also eine verlassene Gegend ist das hier nicht mehr! Beim Aufstieg zur Meilerhütte hatten wir gerade mal ein kleine Gruppe Wanderer getroffen. Hier ist das schon deutlich mehr.


                                                                                                                                                                                                                                                                ... aber nicht unbedingt schöner

                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt, wo wir den Zugspitzgipfel sehen können, frage ich mich, ob mir da Wolken nicht doch lieber gewesen wären. Das ist ja alles andere als schön, was die da oben hingebaut haben. Viel Beton, Stahl und Glas.
                                                                                                                                                                                                                                                                Die Schafe sind zwischenzeitlich zurückgeblieben. Es gibt kaum noch Grün um uns herum. Alles sehr steinig hier. Und recht zugebaut. Von der Station Sonnalpin, der Zahnradbahnstation auf dem Platt, sieht man noch nichts aber das Schneeferner Haus hängt da ziemlich am schrägen Hang über uns.


                                                                                                                                                                                                                                                                Das Platt ist gar nicht so platt

                                                                                                                                                                                                                                                                Und dann sehen wir die Bahnstation mit mehreren Gondelbahnen und Liften. Also schön geht anders! Und da wuselt es tierisch! Die Massen fahren hier mit der Bahn rauf und fühlen sich für kurze Zeit als Bergsteiger – in Sandalen und Stöckelschuhen. Das mit der Pause lassen wir mal lieber. Das ist uns zu voll. Da peilen wir für die Mittagspause lieber die nächste Tank- und Rastanlage an.


                                                                                                                                                                                                                                                                Gut verbauter Zugspitzgipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                Wir sehen anhand der Ameisen, die sich durch das Geröll unter dem Schneeferner Haus abwärts kämpfen, wo wohl der Weg entlang geht. Auf meiner Karte führt der in einem Bogen Nord-Westlich um das Haus herum. Aber die Wegweiser wollen uns die Diritissima hinauf zum Schneeferner Haus haben.


                                                                                                                                                                                                                                                                Das Schneeferner Haus - fern von jeglichem Schnee

                                                                                                                                                                                                                                                                Für eine Forschungsstation ist das recht groß. Links die Gondelbahn und einen Zahnradbahnbahnhof haben die auch noch im Keller. Früher war das mal ein Hotel. Aber wenn ich mir den Hang so ansehe werden da nicht alle Gäste so einfach da runter gekommen sein. Aber wenigstens verfällt es nicht. Es sieht eigentlich ganz gut gepflegt aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                Wir kämpfen uns durch das Schuttfeld hinauf, rechts am Schneeferner Haus vorbei auf die Felsen zu.


                                                                                                                                                                                                                                                                Das Platt ist platt und hässlich und trotzdem ziemlich voll

                                                                                                                                                                                                                                                                Das Geröllfeld ist nicht wirklich schön zu gehen: 2 Schritt vor und einen rutscht man wieder zurück. Hoffentlich hört das bald aus! Der Blick über das Platt ist alles andere schick: Man sieht genau, wo für die Pisten im Winter alles platt gewalzt wurde.
                                                                                                                                                                                                                                                                Endlich hört der Schotter auf! Die Felsen sind erreicht. Und ab hier liegen Drahtseile zur Sicherung.


                                                                                                                                                                                                                                                                Dreifach gesichert hält besser?

                                                                                                                                                                                                                                                                Aber warum müssen das gleich so viele sein? Vor allem das dicke habe ich nicht ganz verstanden. Sind da irgendwelche Versorgungsleitungen drin? Die werden sie ja wohl hoffentlich durch den Zahnradbahntunnel führen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg führt jetzt als einfacher Klettersteig aufwärts. Mit sehr viel Eisen verschiedener Baujahre.


                                                                                                                                                                                                                                                                Seile führen genug auf Deutschlands höchsten Gipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                Zusätzlich zu den Sicherungsseilen und den Kabeln der Kabinenbahnen führen hier auch noch Lawinenbahnen über die Felsen. Im Winter werden damit wohl Lawinen abgesprengt, damit die Massen sicher Skifahren können.


                                                                                                                                                                                                                                                                Und so kommen die Massen auf den Gipfel der Genüsse

                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg zieht sich ganz schön da rauf. Und da doch die meisten aufwärts unterwegs sind gibt es nicht allzu viel Gegenverkehr. Und überholt wird man auch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                Langsam und stetig kommt der Grat näher. Endlich haben wir ihn erreicht. Ganz ordentlich, wie sich das für Deutschland gehört, ist die Grenze zu Österreich mit betonierten Klötzchen markiert. Das ‚D‘ auf der einen Seite der Markierungen verstehe ich ja, aber wo kommt das ‚B‘ her? Hier grenzt doch Österreich an Deutschland und nicht Belgien, oder?


                                                                                                                                                                                                                                                                Am Grat verläuft eine Grenze – nur welche?

                                                                                                                                                                                                                                                                Am Grat entlang geht es weiter aufwärts. Hier führt der Nordalpenweg, oder E4 Alpin, der hier zurecht so heißt, links wieder abwärts. Hier soll man eigentlich über den Stopselzieher, einen Klettersteig, abwärts zur Wieder Neustädter Hütte absteigen. Einen Klettersteig abwärts zu gehen, der, wie man sieht, viel begangen wird, macht für mich nun weniger Sinn. Nicht nur weil ich Abstiege wegen meiner Knie vermeide, sondern auch weil man an jeder engeren Stelle oder Leiter warten muss, bis man hinuntergelassen wird. Das kann mitunter ziemlich lange dauern. Also planen wir den Weg anders: Wir wollen noch bis ganz auf den Gipfel hinauf und fahren dann mit der Bahn nach Ehrwald hinunter um Morgen dann den Aufstieg von Ehrwald zu machen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Also: Weiter aufwärts, auch wenn der Nordalpenweg hier gar nicht mehr hinauf führt!


                                                                                                                                                                                                                                                                Die Österreicher können auch hässlich

                                                                                                                                                                                                                                                                Die alte Mittelstation der früheren österreichischen Zugspitzbahn wurde nicht abgebaut. Sie steht immer noch da und wird dem Zerfall überlassen. Da werden wir morgen noch direkt daran vorbeikommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Wir halten weiter aufwärts. Da steht was von einer ½h bis zum Gipfel dran. Das wird wohl recht großzügig bemessen sein. Aber wir brauchen die Zeit fast komplett. Das zieht sich noch ganz schön da rauf.


                                                                                                                                                                                                                                                                Es blüht in der Steinwüste

                                                                                                                                                                                                                                                                Zwischendrin gibt es auch noch etwas Natur zu sehen. So als Kontrast zwischen der ganzen Technik.
                                                                                                                                                                                                                                                                Irgendwann geht der Steig in Stufen über und es geht eine Treppe die letzten Meter hinauf auf die Sonnenterasse. Da steht alles voll mit Bahnfahrern, die dumme Sprüche über uns reißen, weil wir zu Fuß hier raufsteigen. Genau das habe ich jetzt noch gebraucht!


                                                                                                                                                                                                                                                                Das Ziel ist erreicht am Münchner Haus

                                                                                                                                                                                                                                                                Damit stehen wir am höchsten Punkt meiner Nordalpenwegtour. Auch wenn, wie gesagt, der Nordalpenweg hier gar nicht bis rauf geht.
                                                                                                                                                                                                                                                                Am Münchner Haus holen wir uns eine Bockwurst mit Kraut und verziehen uns in die Gaststube. Draußen zieht es gerade mal wieder zu. Da ist mit Sicht eh nicht viel los. Und die Massen an Touristen stören mich schon auch. Hier drinnen ist es dafür erstaunlich leer.



                                                                                                                                                                                                                                                                Das leere Münchner Haus auf dem überfüllten Zugspitzgipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                Hier brüten wir über der Karte und rätseln wie es heute und morgen nun weitergehen soll. Eines ist klar: Ab hier fahren wir mit der Bahn hinunter. Aber wo wollen bzw. können wir übernachten? Von Samstag auf Sonntag bei gutem Wetter dürfte die Quartiersuche schwer werden. Auf gut Glück rufe ich einfach mal auf der Wiener Neustädter Hütte an. Und siehe da: Er hätte noch 2 Plätze für uns. Das sind aber nochmal ein paar Höhenmeter. Wir haben davon heute ja schon über 1.600 m aufwärts hinter uns. Und von Ehrwald zur Wiener Neustädter Hütte kommen da sicher nochmal 1.000 m dazu. Also machen wir ausführlich Pause, wir sind ja zum Glück rechtzeitig gestartet und nehmen dann die Tiroler Zugspitzbahn um nach Ehrwald hinunter zu kommen. Da die uns gerade vor der Nase wegfährt haben wir noch die Gelegenheit einen Blick in das ‚Erlebnis-Museum‘ zu werfen. Nichts, was man unbedingt gesehen haben muss. Über die Geschichte der Österreichischen Zugspitzbahn eben.

                                                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Reintalangerhütte mit Umgebung, besonders am Morgen mit dem schönen Licht, sieht ja super aus!! Auch was du sonst so über die Hütte schreibst klingt verlockend. Hingegen die Zugspitze samt Zugspitzplatt - Hilfe, nix wie weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Reintalangerhütte mit Umgebung, besonders am Morgen mit dem schönen Licht, sieht ja super aus!! Auch was du sonst so über die Hütte schreibst klingt verlockend. Hingegen die Zugspitze samt Zugspitzplatt - Hilfe, nix wie weg.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Stefan.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Schön, dass du noch mitliest!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Reintalangerhütte ist der Knaller! Sowohl von der Landschaft als auch von dem Hüttenteam her. Das war schon vor 25 Jahren so und hat sich gehalten. Super!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Und das Platt mit seinem überlaufen Gipfel: was soll man da sagen? Wo man mit Bahnen hin kommt sind halt viele Leute. Und wo viele Leute sind wird viel gebaut. Bei schönem Wetter und am Wochenende ist es dann entsprechend voll. Das ist sicher Geschmacksache. Aber das gehört zu den Bergen heute auch dazu. Bei Fernwanderwegen kommt man eben durch sehr unterschiedliche Regionen. Sowohl verlassene als auch überfüllte. Die überfüllten sind in der Regel aber nur sehr kurze Stücke. Bis kurz vor die Zahnradbahnstation Sonnalpin war es eigentlich sehr angenehm. Warum gerade dieser Schotterweg auf den Gipfel so voll war liegt halt daran, dass der Weg überschaubar lang ist und mit Bahnen gut erreichbar. Und die Leute können behaupten sie seien zu Fuß am Gipfel gewesen. Ich würde mal schätzen, dass mehr als 95% der Leute am Gipfel das direkte Stationsumfeld nicht verlassen. So sind die Massen einigermaßen räumlich beschränkt. Und die Landschaft drum rum ist ja schon wirklich richtig schön!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich denke ein Besuch der Region ist durchaus lohnenswert. Und der Rummel am Gipfel gehört halt auch dazu. Wobei ich ja zugebe, dass wir die Bahnen zu Abstiegszwecken aus Knieschonungsgründen ja auch verwendet haben. Daher will ich die mal nicht zu sehr verteufeln. Und wenn ich mal nicht mehr laufen können sollte, werde ich sicher froh sein, wenn ich die Berge dann wenigstens so noch besuchen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                    So, jetzt sehe ich mal zu, dass es mit dem Bericht weiter geht!

                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                      66. Tag - Nachmittag: Ehrwald – Wiener Neustädter Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                      Samstag, 22. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 4 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 1.142 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 60.425 m, ↓ 53.600 m
                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 375 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                      An der Kasse gab es noch eine Urkunde anlässlich der 200 Jahre Erstbesteigung über die ‚Besteigung der Zugspitze‘. Die dürfte allerdings jeder bekommen, egal wie er da raufgekommen ist.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Eine 'echte' Bergsteigerurkunde

                                                                                                                                                                                                                                                                      In Wolken absolvieren wir die Talfahrt, bis wir nach der zweiten Stütze aus den Wolken kommen. Die Wiener Neustädter Hütte liegt da schon über uns.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir fangen wieder ganz unten an

                                                                                                                                                                                                                                                                      An der Talstation kommt wieder die Sonne raus. Das ist heute sehr unterschiedlich: Mal ist sie da und mal nicht. Hoffentlich ist das morgen besser, wenn wir wieder auf dem Gipfel sein werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir starten also wieder ganz unten und ziehen über Pisten aufwärts. Schön mit Schneekanonen am Rand bestückt, wie sich das gehört. Zum Glück können wir nach den ersten 200 Höhenmetern links auf einen kleinen Steig abbiegen. Aber auch hier sind wohl Skifahrer unterwegs, wie deutlich an der Art das herumliegenden Mülls zu erkennen ist. Schweine!
                                                                                                                                                                                                                                                                      Irgendwann sind wir aber aus dem Dunstkreis des Skigebietes heraus und steigen langsam und gleichmäßig wieder über Schotterhalten auf.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Licht und Schatten über Ehrwald und Lermoos

                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir können gut erkennen, wo wir im Frühjahr von Ehrwald über die Wiesen nach Lermoos gewandert sind und am nächsten Tag hinauf auf die Wofratshauser Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Zick-Zack geht es weiter aufwärts. Die Bäume werden immer niedriger und gehen in Latschen über. Als wir in etwa die Hälfte der Höhenmeter hinter uns haben machen wir Pause am Wiesbrunnen. Ein kleiner Brunnen mit einer Pausenbank daneben, die mit toller Sicht geradezu eine Pause verlangt.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Pause am Wiesbrunnen

                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir sind nicht die Einzigen, die am späteren Nachmittag noch zur Wiener Neustädter Hütte hinaufsteigen. So machen wir Platz, als die nächsten Wanderer die Quelle erreichen.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Zick-Zack geht es weiter hinauf. Diesmal weniger im Schotter. Eigentlich schön zu gehen. Und wo es durch den Schotter geht, ist der Weg gut ausgebaut. So kommen wir von unten an etwas komische Bauwerke.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Die alte Mittelstation bei der ehemaligen Stütze 3

                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier wurde in der Vergangenheit die erste Mittelstation der ehemaligen Zugspitzbahn errichtet. Und nach der Stilllegung nicht wieder abgebaut. Hauptsächlich handelt es sich hier wohl um eine geschützte Treppe. Ein Teil des alten Gebäudes wird wohl von der Bergwacht genutzt, weil hier wohl viel geklettert wird.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht den Georg-Jäger-Steig hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein Teil dieses Weges läuft wohl schon unter Klettersteig und es wird empfohlen ab hier ein Klettersteigset zu benutzen. Wir sehen noch keine kritischen Stellen und lassen das vorerst mal. In Serpentinen geht es auf den Grat hinauf, auf dem auch eine der heutigen Bahnstützen steht.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht langsam und steil aufwärts - es ginge aber auch schneller

                                                                                                                                                                                                                                                                      Zwischendrin geht es mal ganz gechillt am Hang entlang. Richtig schön hier! Aber wozu soll man hier ein Klettersteigset anlegen?


                                                                                                                                                                                                                                                                      Manche Passage sind etwas einfacher

                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg bietet wieder grandiose Aussicht. Diesmal in Richtung Deutschland mit dem Eibsee und den Bergen darum herum.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Eibsee mit der deutschen Zugspitzbahn

                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Wolkenuntergrenze scheint sich immer weiter herunter zu verlagern. Hoffentlich kommen wir noch mit Sicht auf der Hütte an!
                                                                                                                                                                                                                                                                      Um die nächste Ecke führt der Weg durch die Felsriegel. Teilweise ist recht schwer erkennbar, wo der Weg entlangführt.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier geht irgendwo der Weg nach oben

                                                                                                                                                                                                                                                                      Wirklich kritische Stellen kommen aber keine. Gut gesichert geht es durch die Felsen.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Leichtes rumgekraxel kurz vor der Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                      Schwindelfrei sollte man für diesen Teil des Weges aber auf jeden Fall sein. So ganz ohne ist der nicht: links geht es teilweise schon anständig abwärts. Wer hier ins Rutschen kommt ...


                                                                                                                                                                                                                                                                      Von oben ist der Wegverlauf besser zu sehen

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kurz vor der Hütte überholt uns eine Familie mit 2 Kindern. Der jüngere ist erst 5, wie wir erfahren. Er ist zwar angeseilt, macht das aber mehr als anständig. Klasse der Kleine! Wir unterhalten uns ein wenig und erfahren, dass sie auf dem Weg zum Opa sind. Er ist der Hüttenwirt der Wiener Neustädter Hütte. Der ältere kraxelt ziemlich weglos geradeaus in die Richtung, in der er die Hütte weiß. Es kann also nicht mehr sehr weit sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Ankunft an der Wiener Neustädter Hütte kurz unterhalb der Wolken

                                                                                                                                                                                                                                                                      Und er hat recht gehabt! Wir kommen an der Hütte an und sowohl der Hund als auch der Opa freuen sich sehr die Enkel begrüßen zu können.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Hütte liegt etwas im Schatten der Bergbahn. Aber genau deswegen hat sie ihren Charme bewahren können und wurde nie extrem vergrößert. Es gibt zwar einen kleinen Anbau mit moderneren Sanitären Anlagen und einer PV-Anlage aber der Kern der Hütte ist noch recht alt.


                                                                                                                                                                                                                                                                      Museales Ambiente in der Wiener Neustädter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                      Mir gefällt die Hütte! Wir bekommen ein 4-Bett-Zimmer im Nebengebäude. Da gibt es keine Heizung. Da besorge ich mir gleich mal noch eine Reservedecke. Wer weiß wie kalt es heute Nacht wird?
                                                                                                                                                                                                                                                                      Zum Abendessen gibt es Geschnetzeltes mit Nudeln. Veganer bekommen eine Tomatensoße zu den Nudeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Das wird noch ein richtig gemütlicher Hüttenabend. So direkt unter einer Bergbahn hatte ich mit sowas nun nicht wirklich gerechnet. Aber man muss sich ja mal überzeugen lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Abend verziehen sich nochmal die Wolken. Morgen soll es ja auch richtig sonnig werden.



                                                                                                                                                                                                                                                                      Abendlicher Ausklang eines tollen Tages

                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Richtig schön hier! Die Abendsonne beleuchtet den Eibsee und beschert uns noch einen tollen Abend vor der Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Hinter der Hütte entdecke ich einen Anhänger. Was hat der hier verloren? Eine Straße oder zumindest einen befahrbaren Weg habe ich hier herauf nicht gesehen. War ich blind? Eine Nachfrage beim Wirt beschert überraschendes: Die Hütte wird über die Bergbahn versorgt, die fast direkt über die Hütte führt. Für die Waren wird der Anhänger beladen und unter die nördlichere Gondel gehängt. Dann fährt die Bahn bis über die Hütte und lässt den Anhänger hinunter. Spannend! Das hätte ich mir gerne mal live angesehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                      So endet ein grandioser Tag mit viel Aufstieg – es waren über 2.600 Höhenmeter aufwärts - auf einer tollen Hütte. Der Nordalpenweg überrascht mich immer wieder!
                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 14.11.2023, 11:12.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                        67. Tag: Wiener Neustädter Hütte – Münchner Haus


                                                                                                                                                                                                                                                                        Sonntag, 22. Juli 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 2 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 775 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 1.144 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 61.200 m, ↓ 53.650 m
                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 378 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Morgen sind wir früh wach. Auch die anderen beiden, die man uns ins Zimmer gesteckt hat, sind wach und fangen an ihre Sachen zusammen zu packen. So stehen wir eben auch auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Vor der Hütte stelle ich dann fest wie früh es noch ist. Bis zum Frühstück müssen wir noch über eine Stunde warten! Das machen wir nicht. Aber ins Bett gehen wir auch nicht mehr zurück. Dann packen wir lieber unsere Sachen und lassen das Frühstück Frühstück sein und ziehen los. So passiert es, dass wir um halb 7 schon unterwegs sind.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Abschied von der Wiener Neustädter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                        Über Schotterhänge geht es aufwärts. Wir sind wohl nicht die ersten, die heute unterwegs sind. Von unten kommen sogar auch schon welche hoch. An einem Sonntag bei gutem Wetterbericht ist es wohl opportun möglichst früh am Klettersteig zu sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Einstieg zum Klettersteig

                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Einstieg vom Stopselzieher, die der Klettersteig heißt, haben wir gestern schon von unten gesehen. Da haben wir beobachtet, wie kurz vor Sonnenuntergang noch eine kleine Gruppe in den Steig eingestiegen ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Wir legen die Kletterseigsets an lassen ein paar Schnellere an uns vorbei.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Einstieg in den Klettersteig Stopselzieher

                                                                                                                                                                                                                                                                        Da steht man um 7 Uhr morgens an einem Klettersteig und ist bei weitem nicht alleine. Wie wird das erst gegen 10 Uhr? Will ich vielleicht gar nicht so genau wissen! Die Gruppe vor uns zieht schnell davon. Die sind ohne Sicherung unterwegs. Kann man machen – muss man aber nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Wir steigen ein und folgen den Sicherungen den Berg hinauf. Das ist schon ein sehr schöner Weg! Und so früh am Morgen ist die Luft irgendwie noch ganz rein. Es macht Spaß an der Wand fast senkrecht auf zu steigen!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Stopselzieher zieht durch die Felsen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Steig folgt einer Verschneidung und zieht damit auch mal durch eine kleine Höhle unter einem Überhang. Man sieht zwar, dass es den Steig schon länger gibt aber er ist gut in Schuß!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Aussichten, die der Klettersteig bietet sind schon was Besonderes!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Sonnspitzl vom Steig aus gesehen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hinter uns ist jetzt zum Glück niemand mehr. Ich mag es nicht so wenn man durch die Massen bedrängt wird und man nicht sein eigenes Tempo gehen kann. Ich mache gerne mal eine kurze Pause für ein Foto oder einfach nur zum Genießen. Das mache ich aber auch am liebsten alleine. Da brauche ich niemanden, der mich schiebt, damit ich die nächste Leiter frei mache.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Sandührle

                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich habe meine Stöcke an den Rucksack geschnallt. Aber war wohl etwas zu schludrig: Die Griffe stehen oben ziemlich weit raus. Das rächt sich, wenn man so dicht an überhängenden Wänden oder durch Höhlen klettert! Ständig bleiben die Stöcke irgendwo hängen. Da passe ich beim nächsten Mal besser auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Steig macht richtig Spaß. Und das Wetter spielt auch mit. Wäre doch ewig schade, wenn man so einen Genuss aus lässt nur weil oben so viele Touristen auf uns warten!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick im Stopselzieher

                                                                                                                                                                                                                                                                        Dadurch, dass wir mit der Nacht auf der Wiener Neustädter Hütte eigentlich schon mehr als die Hälfte der Höhenmeter gestern schon erledigt haben, sind wir erstaunlich schnell weit oben. Die Aussichten werden immer besser.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Lohnenswerte Ausblicke

                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf so einem Klettersteig kommt man aber auch sehr schnell aufwärts: Es geht ja sehr häufig recht steil nach oben.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Es geht senkrecht aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier jemanden im Gegenverkehr vorbei zu lassen geht nicht an jeder Stelle! Daher empfehle ich den Steig nicht abwärts zu gehen – auch wenn der Nordalpenweg das eigentlich so vorsieht. Bei einer Begehung in der Art wie wir es machen hat man viel weniger Probleme: Erst bis auf den Gipfel, dann mit der Bahn hinunterfahren und den Steig aufwärts begehen. Im Anschluss wieder mit der Bahn hinunter und den normalen Weg fortsetzen.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Erstaunlich schnell kommen wir an die alte Bergstation, die wir gestern schon gesehen haben.


                                                                                                                                                                                                                                                                        An der alten Mittelstation kurz unter dem Gipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                        Damit ist die schöne Kletterei aber schon wieder vorbei. Schade! Das hätte so noch eine Weile weitergehen können!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Die alte Tiroler Zugspitzbahn führte in 3 Sektionen auf den Gipfel. Das hier ist die zweite Mittelstation. Von ihr aus führt ein Tunnel durch die Felswand hinüber zum Schneeferner Haus. Leider ist er für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich. Er wird aber noch durch die Forschungsstation gewartet und genutzt.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Die alte Mittelstation der Tiroler Zugspitzbahn

                                                                                                                                                                                                                                                                        Von der Station kommen wir recht schnell auf den Kamm, über den wir gestern schon aufgestiegen sind. Ein letzter Blick hinunter zur Wiener Neustädter Hütte und zur Talstation zeigt auch die Alpen, die sich hier nach Westen anschließen. Wirklich großartig!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick über die Wiener Neustädter Hütte und die Alpen nach Westen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Weg hinauf kennen wir ja noch gut von gestern. Noch ist es hier oben nicht so voll. Es ist ja auch noch nicht mal 9 Uhr als wir oben sind. Keine dummen Sprüche aber auch noch nichts zu essen am Münchner Haus. Die hatten zwar Übernachtungsgäste aber am Frühstück nehmen sie noch keine fremden Gäste an. Schade!
                                                                                                                                                                                                                                                                        So pilgern wir über die fußballfeldgroße Terrasse der deutschen Zugspitzbahn. Da heute das Wetter gut ist und noch recht wenig Touristen hier oben sind, wollen wir heute zum Gipfel der Zugspitze hinüber.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Sonnenterrasse auf dem Zugspitzgipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                        Es gibt ja noch ein Gipfelkreuz, dass aber in der Regel so umlagert wird, dass es sich kaum lohnt dorthin zu gehen. Aber um diese Uhrzeit lohnt sich das noch.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Hinter dem letzten Gebäude gibt es ein Tor im Zaun und man muss ein Stück runter und wieder hinaufklettern. Das ist für uns kein Problem. Aber für Sandalenträger ist das sicher weniger geeignet.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Sonntagssicht am Zugspitzgipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                        Es gibt auch die obligatorischen Bilder von uns neben dem Gipfelkreuz aber die erspare ich euch lieber. Ihr wollt vermutlich eh lieber wissen wie es da oben aussieht, und nicht ob meine Glatze noch lichter geworden ist, oder? 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                        So langsam meldet sich der Frühstückshunger. Das Münchner Haus bietet aber immer noch nichts an. Bleibt also nur das etwas überdimensionierte Restaurant. Da ist aber die Kaffeemaschine defekt. Der Kiosk um die Ecke kann es aber richten. So sitzen wir an der Glasfront, die wir gestern bewundert haben und sehe, wie die Bahnen die Massen auf den Gipfel schaufeln. Daher hält es uns nicht lang da oben.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Unterschiedliche Baustile am Zugspitzgipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                        Da mein Neffe zwar schon viel Gondel gefahren ist in seinem Leben aber noch nicht viel Zahnradbahn, beschließen wir mit der Gondel zum Platt hinunter zu fahren und die Zahnradbahn ins Tal zu nehmen. Kostet den gleichen Wucherpreis. Auf dem Platt angekommen, stellen wir fest, dass die nächste Bahn erst in ca. 1 Stunde fährt. So haben wir noch viel Zeit. Zeit um uns die Station auf dem Platt anzuschauen.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Skywalk-chen am Sonnalpin

                                                                                                                                                                                                                                                                        Da wo im Winter Pisten sind wurde alles planiert. Der Schotter ist da schon Rollstuhlgerecht. An einem Felsen wurde ein Skywalk gebaut. Was man da sehen soll ist mir zwar nicht klar aber aufkommenden Massen spazieren willig dorthin. Wir trinken unseren Kaffee und zuckeln mit der Zahnradbahn durch den Tunnel gen Tal. Das geht aber wirklich im Schneckentempo. Etwas Abwechslung kommt auf, als wir endlich den Tunnel verlassen.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Eibsee

                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Tempo ist schon fast nervtötend. Zumal wir jetzt neben der Straße entlangzuckeln, auf der die Autos aufwärts stehen und auf Einlass am Parkplatz warten. Die sind alle zu spät aufgestanden. Und oben wird es heute richtig voll. Einen Vorteil hat das Tempo aber schon: Man kann diese tolle Landschaft noch genießen! Die Leute strömen nicht umsonst in dieser Menge hierher.


                                                                                                                                                                                                                                                                        St. Johannes in Obergrainau vor dem Waxensteinkamm

                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Bild gab es auch schonmal bei „Wo bin ich?“.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Bahnhof von Garmisch verpassen wir fast unseren Schienenersatzverkehr weil wir kaum gegen die anstehende Menge ankommen. Unglaublich – die wollen heute alle noch auf die Zugspitze. Ich glaube wir haben das genau richtig gemacht, dass wir so früh an der Hütte gestartet sind und zügig auf den Gipfel hoch sind. So kann man selbst so einen Gipfel wirklich genießen ohne in den Massen unter zu gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 20.11.2023, 00:07.

                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                          Epilog: Von Leutasch über die Zugsitze nach Ehrwald

                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Wetterstein ist eine tolle Gebirgsgruppe! Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle! Landschaftlich ist das echt ein Leckerbissen. Und die Wege sind anspruchsvoll aber noch nicht überzogen schwer.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Dass man den Massen am Zugspitzgipfel aus dem Weg gehen kann haben wir gezeigt. Und wir waren in der Hochsaison, an einem Wochenende bei bestem Wetter dort unterwegs. Wer diese Thematik etwas entschärfen möchte, der legt den Besuch des Zugspitzgipfels nicht auf ein Wochenende und prüft, ob die Tour nicht auch außerhalb der Hochsaison machbar ist. Eine stabile Wetterlage ist aber ein Muss, denn solche Wege bei Schnee, Eis oder anderen Extrembedingungen sind nicht empfehlenswert.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Beim Aufstieg am Stopselzieher kamen uns 3 Personen entgegen. Die hatten keine Sicherungen am Start. Trotzdem haben sie öfter mal warten müssen bis sie weiter konnten. Und wir waren zu einer sehr leeren Zeit unterwegs. Wenn so ein Steig voll ist, kann so ein Abstieg deutlich länger dauern als der Aufstieg desselben Weges. Daher empfehle ich sich gut zu überlegen, wie dieser Teil des Nordalpenweges begangen wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Diesen Teil auszulassen wäre aber sicher eine schlechte Entscheidung!

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                            Prolog: Lechtaler Alpen – Teil 1: Vom Fernsteinsee nach Schnann

                                                                                                                                                                                                                                                                            Mit den Lechtaler Alpen komme ich auf dem Nordalpenweg bzw. dem E4 Alpin zu einem weiteren Höhepunkt. Sowohl landschaftlich aber auch vom Schwierigkeitsgrad her. Hier gibt es einige Wege, die mit T4 bewertet sind. Und das sind teilweise nicht nur ein paar wenige Meter. Generell gibt es bei dem ganzen Weg die Möglichkeit den schwierigen Wegstücken über alternative Routen aus dem Weg zu gehen. Bei den Lechtaler Alpen ist das auch der Fall. Einige Umgehungen sind aber recht weiträumig. Wer sowas generell in Erwägung zieht sollte darüber nachdenken um die ganze Gebirgsgruppe einen Bogen zu machen. Ein Vorschlag vom OEAV Sektion Weitwanderer sieht hierzu ab der Anhalter hütte einen Weg ins Lechtal hinunter vor und dann das Lechtal hinauf bis man in Zürs wieder auf den E4 Alpin trifft. Das ist aber keine offizielle Umgehung und trägt auch keine Markierung des Nordalpenweges.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Lechtaler sind bei mir keine unbekannten Berge. Als Student war ich mehrfach dort unterwegs. Die Region hat mich schon immer angesprochen und ich freue mich darauf dort nach vielen Jahren wieder unterwegs zu sein. Der Nordalpenweg durchquert die Gebirgsgruppe der Länge nach. Dabei kommt er auch an einer der meistbesuchten Hütten der Alpen vorbei: Der Memminger Hütte. Sie liegt am Kreuzungspunkt von E4 Alpin (und damit natürlich auch dem Nordalpenweg) und dem E5. Dort habe ich auch auf meiner Tour entlang des E5 genächtigt. Ich hoffe auf dieser Tour bis zur Memminger Hütte zu kommen. Leider liegt die Hochzeit meiner Tochter in der Woche drauf. Da kann ich schlecht fehlen. Da will ich auch hin. Also werde ich die Lechtaler wohl oder übel in 2 Teilen bewandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Den ersten Teil starte ich am Fernsteinsee unterhalb des Fernpasses. Die Etappe von Lermoos dorthin gehört genau genommen auch schon zu den Lechtalern. Der östliche Teil der Lechtaler Alpen ist aber eher unbekannter. Das zeugt auch davon, dass die Loreahütte nicht bewirtschaftet wird. Die meisten kennen die Lechtaler wohl ab dem Hahntennjoch.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                              68. Tag: Fernsteinsee – Loreahütte – Anhalter Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                              Sonntag, 08. August 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 20 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 2.300 m, ↓ 1.200 m
                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 8 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.164 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 63.500 m, ↓ 54.850 m
                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 386 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Anreise erfolgt am Vorabend nach Lermoos. Die Etappe heute ist wenig geeignet am Vormittag noch eine lange Anreise zu machen. Also steige ich in Lermoos wieder im selben Gasthof ab, den ich schon im Frühjahr mit meinem Neffen kennengelernt habe.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Beim morgendlichen Fensterkontrollblick fällt mir sofort der Neuschnee auf, der heute Nacht gefallen ist. Ich schnappe mir die Kamera und drehe eine erste Runde um das Haus.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Morgendlicher Wetterstein mit Neuschnee Anfang August

                                                                                                                                                                                                                                                                              Man hört es ja immer wieder und ich habe es schon öfter erlebt: Auch im Hochsommer kann es in den Bergen schneien!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Mit dem Bodennebel im Tal und dem Schnee auf den Bergen umgibt mich eine ganz besondere Stimmung. Noch ist niemand unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Mieminger Kette im ersten Tageslicht

                                                                                                                                                                                                                                                                              Als ich meine Sachen gepackt habe, stelle ich fest, dass es hier noch gar kein Frühstück gibt. Aber der erste Bus fährt gleich. Ich kann heute nicht viel Zeit verlieren. Also verschiebe ich das Frühstück auf später und tigere zur Bushaltestelle. Es ist überraschend kühl – naja, wenn man bedenkt, dass es nicht weit über mir geschneit hat ...
                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Bus bringt mich zum Fernsteinsee. Dort haben wir vor 2 Monaten unsere Tour damals beendet. Genau an der Stelle will ich wieder aufsetzen. Aber erstmal gibt es im Hotel Schloss Fernstein ein üppiges Frühstück. So bald gibt es an meinem Weg nichts mehr zu essen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Schloss Fernstein

                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Schloss liegt knapp über mir. Die Sonne ist jetzt da und ich starte in den Tag. Ist doch noch recht spät geworden – ich habe beim Frühstück wohl zu lange rumgetrödelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Als erstes steht ein Aufstieg von über 1.000 Höhenmetern zur Loreahütte an. Ich starte und will zunächst wieder hinauf zum Schloss, wo ich im Frühjahr vom Weg abgebogen bin. Das wird mir aber verwehrt. So muss ich fast bis zum Campingplatz hinunter um dann durch den Wald recht zügig aufwärts zu steigen. Da komme ich trotz der immer noch recht kühlen Außentemperaturen ins Schwitzen. Wieder so eine Tour, wie man es eigentlich nicht machen soll: Gleich am ersten Tag voll einsteigen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Aufstieg zur Loreahütte

                                                                                                                                                                                                                                                                              An einer Quelle stehen Pausenbänke am Weg. Und Holzstapel – mit einem Schild: „Kameradschaft der Bergfreunde ist mehr als Stolz, drum nehme auf die Loreahütte ein Scheit Holz“. Klar, mach ich. Nur ist das ziemlich schwer weil alle im Nassen liegen. Aber was tut man nicht alles für den Alpenverein.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Wald wird langsam etwas lichter. So hat man ab und zu schon richtig schöne Ausblicke auf die Umgebung.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Tal von Nassereith

                                                                                                                                                                                                                                                                              Wie oft bin ich da schon durchgefahren? Ungezählte Male! Aber so habe ich das Tal noch nie gesehen. Der Weg führt im Zick-Zack weiter aufwärts. Sehr gleichmäßig - Schön zu gehen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Toller Wanderweg hinauf zur Loreahütte

                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Bäume werden immer kleiner und stehen weiter auseinander. Auf einem Absatz steht ein Denkmal. Die Karte sagt, das sei für den DAV. Ich nehme mal an, damit ist der Deutsche Alpenverein gemeint. Ein schönes Plätzchen hat das Denkmal auf jeden Fall bekommen. Tolle Ausblick in westliche Richtungen!


                                                                                                                                                                                                                                                                              Am DAV-Denkmal vor dem bezuckerten Wettersteingebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Wald bleibt zurück und es geht durch Latschenfelder. So langsam könnte die Hütte mal kommen - Es wäre Zeit für eine Pause!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Trotz der Süd-Westlichen Ausrichtung der Wände über mir liegt dort einiges an Schnee von letzter Nacht. Sieht richtig toll aus! So im Kontrast zum blauen Himmel.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Kreuzjochkette mit Neuschnee

                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Loreahütte (2.018 m)taucht über mir auf. Zuerst sieht man nur das Dach. Sie steht auf einer Schulter und man hat einen grandiosen Blick über die umliegenden Berge!


                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Brunnen vor der Loreahütte vor bekannter Kulisse

                                                                                                                                                                                                                                                                              Vor der Hütte sitzen einige Wanderer. Obwohl es gerade mal 11 Uhr ist wollen die meisten für heute hierbleiben. Nun, hier ist es zwar sehr schön aber ich habe mich nicht auf eine Nacht als Selbstversorger eingestellt. Außerdem würde ich heute gerne noch bis zur Tarrentonalm kommen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Loreahütte

                                                                                                                                                                                                                                                                              Trotzdem mache ich hier natürlich eine Pause. Alleine schon wegen der Aussicht der Hütte. Warum wird die nur so wenig besucht, dass sich eine Bewirtschaftung nicht lohnt? Mir soll es recht sein!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Obwohl die Sonne schon eine Weile scheint liegt einiges an Schnee um die Hütte. Der ist vermutlich heute Morgen vom Dach gerutscht.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Pause auf der Loreahütte

                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich hoffe, dass der Schnee sich noch in Grenzen hält – auch weiter oben. Ich will heute noch auf über 2.300 Meter. Auf den Wiesen hinter der Hütte liegen erste Reste, aber der Weg ist frei.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Rückblick beim Aufstieg zur Loreascharte

                                                                                                                                                                                                                                                                              An der Hütte saßen zwar 6 Wanderer aber auf den Wegen treffe ich niemanden. Und dass trotz besten Wetters – wenn man mal vom Neuschnee absieht. Der Weg steilt wieder etwas auf und führt mich nach links zur Loreascharte hinauf.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin richtig

                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier ist es recht steil und der Schnee liegt noch auf dem Weg. Das ist eine recht rutschige Angelegenheit! Endlich bin ich oben. Gut durchgeschwitzt. Hier wurde wohl erst kürzlich der Weg etwas verlegt: Ein Zaun verstellt den Weg obwohl die Markierungen genau hier über den Kamm wollen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              An der Loreascharte

                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein paar Meter weiter wurde aber ein neuer Weg gebaut. Da gibt es sogar Wegweiser.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick auf das, was noch vor mir liegt

                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg hier herauf war auch schon schwarz markiert. Und bei den Bedingungen war die Trittsicherheit auch beim Aufstieg schon deutlich erforderlich.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich kann den nächsten Sattel sehen, zu dem ich hinunter muss und das Tal, durch das es weiter hinunter geht. Das werden jetzt knappe 1.000 Höhenmeter Abstieg. Die Lechtaler sind hier nichts für Weicheier! Da kommt einiges an Höhenmetern zusammen. Aber man kann hier die anstrengenden oder schwierigen Abschnitte auch umgehen. Wie in den ganzen Lechtaler Alpen, oder eigentlich auf dem ganzen Nordalpenweg. Dazu habe ich aber keine Lust.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Bis zum Sattel „Am Kragen“ geht es frei den Hang runter. Dann folgt der Weg meistens dem Hainbach. Aber eben nur meistens. Auf die Markierungen achten! Hier weicht der Weg leicht von den Karten ab!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Man sieht den Wegen hier in der Umgebung an, dass sie wenig begangen werden: meist recht kleine Pfade führen in geschickter Wegführung abwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Abstieg ins Tegenstal

                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einer Felsstufe biegt der Weg rechts ab. So eindeutig sind die Markierungen hier nicht. Einige Spuren bleiben auch am Bach. Im Wald geht es quer am Hang weiter abwärts. Wirklich schön zu gehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Endlich ist die Talsohle erreicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Abwechslung auf dem Weg zum Schweinsteinjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier treffe ich auf eine geschotterte Fahrstraße. So viel Abwechslung hätte jetzt nicht sein müssen! Auf ihr geht es gleichmäßig aufwärts in Richtung Schweinsteinjoch. Das Joch ist die Wasserscheide zwischen Inn und Lech. Diese werde ich auf dieser Tour wohl noch öfter überqueren.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf der anderen Seite geht es am Tarrentonbach entlang leicht abwärts. Ein schönes Tal öffnet sich und ich sehe mein Ziel, die Tarrentonalm (1.509 m) vor mir liegen.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Tarentonalm kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                              Diese Alm will ich mir zumindest mal ansehen. Hier kann man übernachten. Und vor allem auch was essen! Eine verspätete Mittagspause in der Sonne mit leicht bezuckerten Bergen um mich herum: Großartig!


                                                                                                                                                                                                                                                                              Sonnige Mittagspause auf der Tarrentonalm

                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich schaue in die Karte. Es kommen noch 2 Hütten, die in etwa noch in Schlagdistanz liegen: Die Hinterbergalm und die Anhalter Hütte. So mache ich mich doch nochmal auf den Weg obwohl es schon halb 4 ist. Da ich auch hier niemanden getroffen habe, gehe ich mal davon aus, dass ich auf jeden Fall irgendwo einen Platz zum Schlafen finden werde.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Seit dem Schweinsteinjoch wandere ich entlang der Heiterwände. Das ist eine ca. 8 Km lange Bergkette, an deren Fuß der Nordalpenweg entlangführt. Die längste geschlossene Bergkette der nördlichen Kalkalpen - Ein Traum!


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die fast endlose Heiterwand

                                                                                                                                                                                                                                                                              Es zieht zwar gerade eine leichte Bewölkung auf aber die Sonne ist noch voll da. Mit den leichten Schneespuren eine tolle Beleuchtung!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Als ich zur Hinterbergalm komme wird mir schon zugewunken.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich werde auf der Hinterbergalm erwartet

                                                                                                                                                                                                                                                                              Leider muss ich den Wirt aber enttäuschen: Ich bin nicht der, auf den er wartet. Eine seiner Ziegen ist krank und er erwartet dringend den Tierarzt. So hat er wenig Nerven mich zu bewirten. Und Übernachtungen bietet er auch gar nicht an. OK. Dann eben gleich eine Hütte weiter. Das sollen aber nochmal 3 Stunden sein. Das wird happig – für den ersten Tag!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber der Weg ist einfach ein Traum!


                                                                                                                                                                                                                                                                              Alpiner Traum an den Heiterwänden

                                                                                                                                                                                                                                                                              Zunächst über Wiesen und später über Felsen und Geröll geht es am Fuß der gewaltigen Wände entlang aufwärts. Ich hätte vielleicht noch einen Blick in die Karte werfen sollen, bevor ich an der Tarrentonalm aufgebrochen bin: Das sind nochmal 700 Höhenmeter bis hinauf zum Hinterbergjoch (2.202 m).


                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Hinterbergjoch ist bezwungen

                                                                                                                                                                                                                                                                              Das war jetzt doch ganz schön happig! Ich komme da oben erst kurz vor 6 an. Aber ab hier geht es gemäßigt hinunter zur Anhalter Hütte. So meine ich zumindest.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg zum Kromsattel sieht harmloser aus als er ist

                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Abstieg vom Hintergergjoch geht richtig zackig abwärts! Der Weg ist nicht ohne! Jetzt nur nicht noch einen Fehler machen!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Und was man absteigt, muss man später auf wieder rauf. So langsam verstehe ich die Zeitangaben auf den Wegweisern. Immer weiter wandere ich an den Heiterwänden entlang. Gewaltige Mauern, die mich nach Süden hin abschirmen. Am Kromsattel ist es dann schon viertel 7.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Rückblick zum Hinterbergjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                              Da links zwischen den Felsen geht der Weg richtig steil und rutschig abwärts und zieht dann unten durch das Geröll aufwärts. Der verschneite, gut sichtbare Weg ist nicht markiert. Das hat sich noch ganz gut gezogen! Aber ab hier kommt zum Glück keine Überraschung mehr: Es geht gleichmäßig abwärts.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Anhalter Hütte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich kann den Kromsee vor mir liegen sehen. Ein paar Kühe weiden am Weg. Und die Sonne steht schon lange nicht mehr im Zenit. Als Student war ich viel auf der Anhalter Hütte (2.042 m) zum Klettern. Das war immer eine sehr schöne Auszeit!
                                                                                                                                                                                                                                                                              Meine müden Beine tragen mich noch artig bis zur Hütte. Dort angekommen bekomme ich eines der letzten Lager im Winterraum. Wo kommen hier auf einmal diese Mengen an Menschen her? Und das an einem Sonntagabend?
                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Hütte hat sich stark verändert. Sie wurde modernisiert. Ihr Grundcharakter wurde aber sehr gut erhalten. Und die Küche ist immer noch so gut, wie ich sie in Erinnerung hatte. Ich beziehe mein Lager und drehe eine letzte Runde um die Hütte.


                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Anhalter Hütte vor den Ausläufern der Heiterwände

                                                                                                                                                                                                                                                                              Ziemlich fertig falle ich nach der Halbpension ins Lager. Das war für einen ersten Tag wiedermal viel zu viel! Ich lerne es einfach nicht! Zum Glück habe ich zwischenzeitlich eine ganz brauchbare Grundkondition! Trotzdem war es ein richtig toller Tag: Die Tour ging durch erstaunlich verlassene Bergregionen und hat sehr abwechslungsreiche Wege und Landschaften geboten. So mag ich es! Die Lechtaler Alpen gelten als eine der bekanntesten und beliebtesten Regionen der Alpen. Trotzdem habe ich heute, in der Hochsaison Anfang August kaum Menschen auf dem Weg angetroffen.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Zugegeben: Die Anhalter Hütte ist voll. Und was morgen kommt werde ich morgen sehen! Ich lasse mich hier gerne, wie immer, überraschen. Also: Gute Nacht, bis Morgen.
                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 09.12.2023, 10:19.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                              • Maunz
                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 24.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2509
                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                Tolle Bilder bei traumhaftem Wetter :-)

                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was für eine schöne Bergwanderung zum Auftakt deiner Lechtaler-Durchquerung mit allem, was das Herz begehrt - sogar mit angezuckerten Bergen. Die Heiterwand sieht super aus - war mir bisher eher ein unbekannter Fleck. Bin gespannt auf die weiteren Etappen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Tolle Bilder bei traumhaftem Wetter :-)
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Maunz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Nachmittag war schon eine deutliche Bewölkung aufgezogen, die später nochmal durch Föhneinfluss verdrängt wurde. Leider bin ich am nächsten Tag nass geworden. Aber nur an dem Tag - zum Glück!
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und die Gegend ist schon der Knaller! Da gibt es reichlich tolle Motive! Da muss man eigentlich nur draufhalten. 😎

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was für eine schöne Bergwanderung zum Auftakt deiner Lechtaler-Durchquerung mit allem, was das Herz begehrt - sogar mit angezuckerten Bergen. Die Heiterwand sieht super aus - war mir bisher eher ein unbekannter Fleck. Bin gespannt auf die weiteren Etappen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Stefan.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Diese wenig begangene Ecke der Lechtaler Alpen ist bei erstaunlich wenigen bekannt. Man hört ja immer, daß die Lechtaler Alpen überlaufen seien. In der Ecke ist das überhaupt nicht der Fall. Liegt vielleicht auch daran, dass die Loreahütte und die Heiterwandhütte in der Gegend beides Selbstversorgerhütten sind. Wobei die Frage ist, was Ursache und was Wirkung ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und diese gewaltigen Felswände, an deren Fuß man da unterwegs ist, haben schon was! Auch den Weg über die Loreascharte fand ich ganz großartig mit erstklassigen Aussichten. Der Neuschnee war eine gelungene, zum Glück fast nur optische Zugabe. War einfach ein richtig gelungener Tag! Zwar etwas lang aber man kann ja auf der Tarrentonalm aufhören, wenn es einem zuviel wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                      69. Tag: Anhalter Hütte – Hanauer Hütte - Steinseehütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Montag, 09. August 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 16 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.300 m, ↓ 1.300 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 6 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 1.180 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 64.800 m, ↓ 56.150 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 393 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Tag beginnt früh – und nicht sehr gut: Ich muss nachts mal raus. Ich steuere das WC im Winterraum an, das laut Wirt funktionsfähig sein soll. Das mag ja durchaus funktionsfähig sein aber benutzbar ist es nicht: Der kleine Raum wird als Lager zweckentfremdet und ist nicht betretbar. So muss ich rüber ins Haupthaus. Und da rächt sich meine leichte Schlafkleidung: Es regnet und ich werde nass bis auf die Haut. Ok, an so vielen Stellen ist die Haut aber auch nicht bedeckt ....
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Morgen regnete es immer noch leicht. Also packe ich mal zusammen und gehe zum Frühstück. Da trödle ich rum in der Erwartung, dass es aufhört zu regnen. Gegen halb 9 breche ich auf. Leichter Nieselregen begleitet mich zum Kromsee hinunter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Abschied von der Anhalter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit Fernsicht ist heute gar nix los. Das war gestern so klasse ... Aber das ist ja häufig so: Wenn ein Wetterwechsel droht, dann hat man klare Sicht. Ich hoffe mal, dass sich dieses Mistwetter nicht einnistet. Laut Wetterbericht soll das nicht der Fall sein.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grubijoch und Kreuzjoch sind noch zu sehen – Die Namloser Wetterspitze nicht mehr

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht ein paar Meter entfernt am Kromsee vorbei und ab hier aufwärts um eine Nase herum. So kann ich 3 Wanderer ausmachen, die den aktuellen Nieselregen in einer kleinen Unterstandshöhle am Beginn der Felsstufe abwarten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aufstieg in Richtung Steinjöchle

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als ich an der kleinen Höhle ankomme sind die Wanderer schon weg und es hört auch auf zu nieseln.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Unterstand kurz vor der Steilstufe

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Prima! Jetzt noch Fernsicht dazu, dann kann der Rest vom Tag kommen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Normalweg zur Anhalter Hütte ist wirklich gut ausgebaut. Über Stufen mit Seilgeländer geht es hinauf zum Steinjöchle.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht aufwärts mit mir ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Besteigung einer der Gipfel rund um den Sattel kann ich mir bei der Sicht schenken. Dafür gibt es hier direkt am Joch ein Gipfelkreuz – oder ist das dann ein Jochkreuz?


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Gipfelkreuz am Steinjöchle

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich nehme den Weg, der auf der anderen Seite des Jochs wieder abwärtsführt. Man sieht gut die Hahntennjochstraße, die von Imst durch das Hahntennental heraufkommt, über das Hahntennjoch führt und dahinter ins Lechtal hinunterführt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hahntennjoch voraus

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein schöner Wanderweg begleitet mich zum Hahntennjoch. Wenn in der Ferne nicht so wirklich viel zu sehen ist, wird man anspruchsloser und freut sich auch an den schönen Dingen direkt am Weg.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      You'll never walk alone

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kurz vor der Straße biegt zum Glück ein Wanderweg rechts ab. Ich hatte schon befürchtet, der GPX-Track auf OSM hätte recht und ich müsste jetzt ein paar Kilometer die Straße entlang hatschen. Über Wiesen geht es abwärts. Die Rinder stört es wenig, dass ich über ihr Futter laufe.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wiesenwandern im Hahntennental

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Hahntennbach erkenne ich gut, dass aktuell wohl doch die Feuchtigkeit etwas gehobener ist: Der Weg entlang des Bachs ist teilweise überspült.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Feuchte Bachquerung

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alles halb so schlimm: Ich bin eh schon ziemlich nass! Pfafflar begrüßt mich mit einer geschlossenen Gastwirtschaft. Die sieht ziemlich endgültig geschlossen aus. Schade! Aber die nächste Möglichkeit ist in Boden nicht mehr weit.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pfafflar ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Etwas im Zickzack geht es von Haus zu Haus in dem kleinen aber weit verteilten Ort. Die wollen mir wohl alle ihr Häuser vorstellen. Die wenigsten davon stehen direkt an der Straße. Auf schönen Wegen komme ich so von oben auf Boden zu.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Abstieg nach Boden

                                                                                                                                                                                                                                                                                      In Boden liegt die Gastwirtschaft natürlich wieder genau am anderen Ortsende. Aber bei der Größe des Ortes ist das kein Problem: Mehr als 20 Häuser hat Boden nicht. Ich hänge die nassen Kleider an den Ofen und mache Pause. Eigentlich ein schönes Tal hier, mit einem urigen Gasthof!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Blick auf die Karte offenbart, dass ich jetzt ein Tal hinter wandern muss. Und da im Talschluss eine Materialseilbahn zur Hanauer Hütte hinaufführt wird der Weg zumindest bis dorthin mit dem Auto befahrbar sein. Aber so weit ist das zum Glück nicht: Das Angerlebachtal ist recht überschaubar!


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Hanauer Hütte vor der westlichen Dremelscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Während ich das Tal hinter tapere ziehen tiefliegende Wolken durch, die zumindest ihre Fracht bei sich behalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach der Matbahn wird der Weg richtig schön! Aber auch steiler. Nicht umsonst ging die Matbahn so weit runter.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Aufstiegsweg zur Hanauer Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf der Rücklehne der Bank steht der weise Spruch:
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ihr meint, der Jäger sein ein Sünder,
                                                                                                                                                                                                                                                                                      weil selten er zur Kirche geht –
                                                                                                                                                                                                                                                                                      auf dem Berg ein Blick zum Himmel
                                                                                                                                                                                                                                                                                      ist besser als ein falsch Gebet!

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als Mitglied einer größeren Jägerfamilie kann ich das nachvollziehen. Leider ist die Bank zu nass um zu rasten. Und 350 m über mir gibt es ja wieder einen warmen und vor allem trockenen Platz. Sogar mit Küche! Also weiter!


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Brücke über den Angerlebach

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier teilt sich der Weg: Rechts der Normalweg und links soll ein Klettersteig zur Hütte hinaufführen. Da es gerade wieder anfängt zu nieseln lasse ich den Klettersteig mal lieber links liegen und nehme den Normalweg hinauf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      An der Hanauer Hütte (1.922 m) begrüßt mich ein freundlicher Hund und ein heftiger Schauer. Also nix wie rein. Sie hätten sogar noch Platz für mich – wenn es heute nicht mehr aufhören sollte mit dem Regen. 2 Stunden später ist es aber soweit, also starte ich nochmal um mein heutiges Tagesziel, die Steinseehütte, zu erreichen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Dremelspitze mit ihren 2 Scharten

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Wolkenuntergrenze hat sich deutlich nach oben verzogen. Die nächsten Tage soll es ja auch wieder richtig schön werden. Da wird es ja wohl Zeit, dass sich der Regen mal verzieht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Über Wiesen geht es aufwärts. Schön hier! Vor 15 Jahren war ich schonmal mit einer Jugendgruppe hier unterwegs. Auch damals war die Resonanz durchweg gut. Die Lechtaler haben einfach was!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich kann mich zwischen der östlichen und der westlichen Dremelscharte als Übergang zur Steinseehütte entscheiden. Die östliche – oder vordere – soll einfacher aber höher sein. Da der Nordalpenweg über die westliche führt und das Wetter eine Begehung zulässt wähle ich die westlich – auch hintere – Dremelscharte als Übergang. Da ich von Norden an die Scharte komme liegt oben noch etwas Schnee von vorgestern Nacht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein Alpensalamander auf dem Weg

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zunächst über Wiesen und später über Geröll geht es aufwärts. Gut gepflegte Wege machen Spaß beim Wandern!


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Rückblick zur Hanauer Hütte – leider noch mit Wasser auf der Linse

                                                                                                                                                                                                                                                                                      So langsam sehe ich rund um mich herum wieder etwas mehr. So muss es sein!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Oben an der Scharte ist es dann mit dem gemütlichen Wandern vorbei: Im Abstieg liegt noch Schnee von Vorgestern und viel Geröll auf dem Weg. Stahlseile sollen den Abstieg erleichtern. Bei den derzeitigen Bedingungen ist das kein Zuckerschlecken - aber machbar!


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick von der westlichen Dremelscharte auf den Steinsee

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit der Dremelscharte habe ich heute zum dritten Mal die Wasserscheide zwischen Inn und Lech überquert: das erste Mal am Steinjöchl und das zweite Mal am Hahntennjoch.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Abstieg drücke ich mich ein 2 Wanderern vorbei. Ich brauche etwas bis ich merke, dass sie auf- und nicht absteigen. Da haben sie aber noch ein paar Meter vor sich! Aber die Hanauer Hütte ist ja nicht weit. Hoffentlich kommen die gut an!


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Schlüsselstelle an der westlichen Dremelscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Unter mir liegt der Steinsee. Ein toller Bergsee. Die Steinseehütte sehe ich aber nicht. Die liegt auch ziemlich weit von dem See entfernt – und 60 Höhenmeter tiefer.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Steinsee ohne Steinseehütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit Blick auf den Lechtaler Hauptkamm, über den es morgen mehrfach drüber geht, nähere ich mich der Steinseehütte.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Steinseehütte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wieder ist es ein Hund, der mich als erstes an der Steinseehütte (2.061 m)begrüßt. Ich finde das eigentlich eine sehr schöne Sache. Das sollten sich mal alle Hütte angewöhnen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das war jetzt nicht der wirkliche Knallertag. Aber der Weg war eigentlich richtig schön und abwechslungsreich. Und es gab diverse bewirtschaftete Einkehrmöglichkeiten – sogar mit Übernachtungsmöglichkeiten, wenn es einem Mal zu viel wird. So endet ein Tag, den der Wetterbericht gar nicht so schlecht eingeschätzt hatte, wie er sich präsentiert hat. Aber ein Beinbruch war das jetzt nicht. Nur die nächsten Tage sollte es besser werden. Denn jetzt kommen die herausfordernden Etappen auf dem Lechtaler Höhenweg. Und damit natürlich auch auf dem Nordalpenweg. Ich bin gespannt was mich erwartet. Aber den größten Teil kenne ich eigentlich schon. Daher kommt für mich nicht so viel neues. Aber der Weg hat mir das letzte Mal schon wirklich gut gefallen. Von daher rechne ich mit sehr schönen Tagen, die da noch auf mich warten. Ich freue mich auf Morgen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                        70. Tag: Steinseehütte – Württemberger Haus – Memminger Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dienstag, 10. August 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 14 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Höhenmeter: ↑ 1.250 m, ↓ 1.075 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtstrecke: 1.194 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 66.050 m, ↓ 57.225 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gesamtgehzeit: 400 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                        In einem Wanderführer las ich über die heutige Etappe folgendes: Der Übergang von der Steinseehütte über das Württemberger Haus zur Memminger Hütte zählt zu den schwierigsten Etappen des Nordalpenweges! Diese Etappe führt uns auf schönen Wegen zunächst zum Württemberger Haus. An den Scharten liegen die Schlüsselstellen dieses Wegabschnittes und bieten großartige Ausblicke und wandertechnische Herausforderungen. Der zweite Teil führt uns hinauf zur Schieferscharte und ab dort am Grat entlang des Lechtaler Hauptkamms über blockiges Gestein mit Weitsichten in alle Richtungen. Neben der Überschreitung der Seescharte macht eine Wanderung entlang der Seewiseen zur Memminger Hütte den furiosen Abschluss.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das liest sich doch sehr vielversprechend – eine klare Ansage für heute! Das will ich nicht gerade bei Regen machen. Aber der Fensterkontrollblick beruhigt mich: Die Sonne ist da – so wünsche ich es mir immer! Warum hat das gestern nicht auch so geklappt? Die vorhandenen Wolken werden sich laut Wetterbericht auch noch verziehen. Und was sind schon Bergbilder ohne Wolken? Richtig: Langweilig!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick von der Steinseehütte zum Gebäudjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Viertel vor 8 komme ich weg. Der Himmel ist noch nicht wolkenfrei aber es ist abzusehen, dass ich heute wohl nicht nass werde. Hinter der Steinseehütte geht es zunächst moderat am Hang entlang aufwärts. Grob nach Norden auf die Steinkarspitze zu. Dann dreht der Weg nach Westen ab und steuert die Steinkarscharte an. Schöne Wege hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Saftige Bergwiesen auf dem Weg zur Steinkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Büsche, die hier überall wachsen, sind Alpenrosen und Latschen. Leider scheint die Hauptblütezeit der Alpenrose schon vorbei zu sein. Im Juni und Juli sieht es hier sicher noch schöner aus!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Südlich schweift der Blick weit über das Inntal, das tief unter mir liegt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Krahberg am Venetkamm mit der Bergbahn von Zams

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Venetkamm kenne ich noch sehr gut von meiner Tour auf dem E5 von Verona bis Belfort. Da kamen wir über die Kaunertalvariante vom Hauptkamm rüber und sind den Kamm entlang zum Krahberg vorgewandert. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Lechtaler Alpen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg zieht etwas an aber schwierig wird es bisher nicht. Das kommt sicher noch. Um mich herum stehen Haflinger und halten das Gras zwischen den Alpenrosen kurz.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Tierisch tolle Wege

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Da stehen bestimmt 10 bis 15 Pferde. Einen Zaun habe ich nirgends gesehen. Wild werden die hier wohl nicht vorkommen. So gepflegt wie die aussehen kümmert sich da sicher jemand um die Tiere.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        So nähere ich mich recht kurzweilig dem Kamm. Man kann immer ganz gut den Weg am Hang entlang einsehen. Genusswandern pur!


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es geht zur Steinkarscharte hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Scharte ist jetzt nichts Spektakuläres. Eine schöne Scharte eben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        An der Steinkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf der anderen Seite der Scharte ändert sich das Bild dann aber: Es wird recht wild und felsig. Der Nordalpenweg führt mich eine Rinne herunter, bei der ich verstehen kann, dass der Weg hier als T4 eingestuft ist. Stahlseile und Krampen sorgen für einen gangbaren Weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ausblick auf das Kommende an der Steinkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dahinter liegt wieder ein liebliches Tal in grün. An den Bergflanken kann man gut sehen, wo die Wege entlanglaufen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg unterhalb des Grasguffeljochs

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das ist hier wandern vom Feinsten! Endlich mal ein echter Höhenweg: Es geht nicht jeden Tag bis ins Tal hinunter, sondern der Weg bleibt auf der Höhe und zieht im Bogen durch den Talkessel.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nach der Abzweigung zum Grasguffeljoch – es fehlen eigentlich nur 15 Höhenmeter bist zum Joch – zieht der Weg unter den Felsen entlang und steilt dann anständig auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Renovierung an der Roßkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier liegt noch das Werkzeug von der letzten Wegebauaktion herum. Auch denke ich, dass die Kunststoffseile nicht für die Ewigkeit gedacht sind. Wenn die ständig der Witterung ausgesetzt sind, dann halten die nicht sehr lange. Daher nehme ich an, dass hier noch aufgeräumt wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg hinauf zur Scharte macht richtig Spaß! Schön hier!


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Lechtaler Hauptkamm rund um das Grasguffeljoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich kann die Dremelsitze erkennen, vor der ich gestern bei deutlich schlechterer Sicht zum Steinsee gekommen bin. Die Lechtaler zeigen sich heute von ihrer schönsten Seite.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und auf der anderen Seite der Scharte geht es wieder zackig abwärts. Rechts und links hängen Seile, teilweise mit Knoten damit das Seil nicht ungeplant durchrutscht. Der Boden ist nicht wirklich haltbar: Splitt und Geröll auf glattgewaschenen Felsen. Ohne Sicherung wäre das sicher nicht einfach.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mehrfach gesicherter Abstieg von der Roßkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Abstieg wird mit viel technischer Hilfe erleichtert. Teilweise sind Sicherungen aus verschiedenen Epochen verbaut. Zumindest da, wo der Fels nicht gar zu brüchig ist, halten die Sicherungen einige Jahre. So kann man wenigstens den Weg nicht verfehlen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es geht abwärts mit dem Nordalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg wurde wohl auch schon verlegt. Eine Reihe Sicherungen zieht etwas weiter oben durch die Felsen und eine Zweite hält sich eher am Fuß der Felsen durch das Geröll und überwindet dann die Felsen mit Stahltritten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Verschiedene Wegführungen im Abstieg von der Roßkarscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Da braucht man deutlich länger als die übliche Zeit. Daher passt heute die Standardformel zur Bestimmung der Gehzeit überhaupt nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kaum ist man von dem Felsriegel runter wird es wieder grün und der Weg zieht durch das Hochtal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Traumwege vor den Vileidköpfen

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Geröll zeigt, dass die Bergwände hier durch Erosion einiges abwerfen. Das erfolgt aber meist im Winter wenn Wasser in Spalten eindringt und durch Frost das Geröll absprengt. Das ist aber ein Prozess über Jahre. Zwischen dem Geröll gibt es an vielen Stellen Grasflächen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wandern entlang des Lechtaler Hauptkamms

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Meist die Höhe haltend zieht der Weg wieder am Hang entlang. Manchmal flacher, manchmal etwas steiler. Meist aber wirklich gut zu gehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Abwechslung pur

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg führt mich oberhalb des Starkenbachtals aber unterhalb des Kamms nach Westen. Im Süden erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten. Die Sicht wird zum Glück immer besser!


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Alpenhauptkamm ist immer in Blickweite

                                                                                                                                                                                                                                                                                        An Feuchtigkeit scheint es hier nicht zu mangeln: Überall gibt es kleine Rinnsale die über die Felsen und die Wiesenhänge ins Tal plätschern. Hier muss man nicht so wirklich viel Trinkwasser rumschleppen. Das meiste sieht mir recht sauber aus. Und der Pflanzenwelt kommt das natürlich auch zu Gute!


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alpine Flora in den Lechtalern

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hinter der nächsten Nase öffnet sich nochmal das Tal und auf den Wiesen sieht man wieder gut wie sich der Weg am Hang entlangzieht. Ab und zu ist das ganze noch mit leichten Schneeresten von Vorgestern geschmückt. Ein Traum!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Weitläufige Wegführung zum Gebäudjöchl

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Grund des Starkenbachtals windet sich ein Wanderweg herauf. Und wo ich auf ihn treffe endet der Höhenweg: Der Weg zieht wieder steil hinauf zum nächsten Joch – dem Gebäudjoch. Wieder sind hier die Schlüsselstellen versichert.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Seilsicherungen für die alpine Flora

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein letzter Blick zurück zeigt wo ich heute Morgen gestartet bin: Die Steinseehütte. Von dem namensgebenden See sieht man nichts. Der liegt weiter oben hinter den Graskuppen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Letzter Rückblick zur Steinseehütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das ist schon ein gutes Stück! Ich bin auch schon über 3 Stunden unterwegs. Und hinter dem Joch liegt die nächste Hütte: Das Württemberger Haus. Aber noch bin ich nicht dort.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Gebäudjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wieder ist der Abstieg heftiger als der Aufstieg! Diesmal dafür aber recht kurz. Einmal kann man kurz die Hütte sehen. Aber der Weg macht noch einen Bogen um eine Felskuppe, zieht oberhalb von dem kleinen See „Auf der Lacke“ entlang und führt mich dann zum Württemberger Haus (2.220 m) hinunter. Wieder werde ich zuerst von Viehzeug begrüßt – eine nette Tradition bürgert sich hier ein!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Tierische Begrüßung am Württemberger Haus

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier mache ich Mittagspause. Viel Betrieb ist hier aber nicht. Außer einem Baumensch, der sich die ganze Hütte ansieht, bin ich alleine. Die Hütte soll nächstes Jahr ziemlich grundlegend saniert werden. Bin mal gespannt was sie da machen. Den Umbau der Anhalter Hütte fand ich ja echt gelungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Um halb 1 starte ich wieder auf den E4 Alpin. Wieder liegt ein T4-bewerteter Abschnitt vor mir. Aber der wird ganz anders als der Weg hierher. Aber zunächst geht es wieder etwas aufwärts. Den Hangweg hinauf, den man oben im Bild schon liegen sieht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Württemberger Haus bleibt zurück

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der weiße Punkt ist das Württemberger Haus und drüber kann man den kleinen See erkennen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Oberhalb des Gerölls führt mich der Weg über Felsen aufwärts. Mit viel Farbe ist der Weg markiert.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bunter Aufstiegsweg zur Schieferscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg wird schmaler und führt im Zickzack auf Bändern entlang aufwärts. Hier sollte man gut auf die Markierungen achten. Wenn man sich hier versteigt wird das nicht lustig.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Schmale Pfade winden sich den Berg hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Grün bleibt zunehmend zurück. Es geht zackig aufwärts. Diesmal mit nicht ganz so viel technischer Hilfe. Nach anderthalb Stunden habe ich die Schieferscharte (2.611 m) erreicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        An der Schieferscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wiedermal bin ich direkt auf dem Lechtaler Hauptkamm und habe eine tolle Aussicht. Im Norden stehen die Allgäuer Alpen, in denen ich viel unterwegs war.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Blick auf die Allgäuer Alpen wird immer klarer

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Grat entlang hält der Weg auf den nächsten Gipfel zu. Der Grat besteht hier aus blockigem Gestein und der Weg windet sich um die Felsen und manchmal auch direkt darüber. Etwas Schnee von gestern bringt noch etwas Würze in die Sache. Was ich anfangs für ein Gipfelkreuz gehalten habe entpuppt sich beim Näherkommen als Wegweiser auf der Großbergspitze (2.657 m), dem höchsten Punkt für heute.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf der Großbergspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der weitere Weg ist auch nicht ohne: Immer am Grat entlang geht es leicht abwärts hinüber zum Großbergkopf (2.612 m). Das ist zwar nicht weit aber da braucht man anständig Zeit! Der Weg zieht sich mal knapp unterhalb des Kamms an den Felsen entlang oder, wie vorhin beim Aufstieg, direkt oben am Kamm über die Felsblöcke oder um diese herum.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Versicherter Steig entlang des Lechtaler Hauptkamms

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf den Nordseiten liegt noch einiges an Neuschnee der letzten Tage. Aber zum Glück nicht allzu viel direkt auf dem Weg. Es geht hinunter zum Großbergjoch. Dahinter steht die Kleinbergspitze. Die ist interessanterweise 100 m Höher als die Großbergspitze.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick auf den Gratweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Großbergjoch zieht der Weg etwas abwärts und hält dann unterhalb der Gipfel zur Seescharte hinüber. Recht schnell ist hier wieder alles grün. Und das mag natürlich auch die Tierwelt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gechiltte Steinböcke oberhalb des Weges

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Rudel Steinböcke lässt sich durch mich nicht stören. Ich werde zwar genau beobachtet aber von Flucht und „scheue Tiere unserer Heimat“ ist wenig zu sehen. Sie kennen wohl den Wanderweg und solange man den nicht verlässt wähnen sie sich in Sicherheit. Ein gefundenes Fressen für einen Jäger!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wieder kann ich gut erkennen wie der Weg am Hang entlang leicht aufwärts auf die nächste Scharte zuhält.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg vom Großbergjoch zur Seescharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Im Augenblick bin ich gerade mal wieder südlich des Hauptkamms. Knappe 800 Höhenmeter unter mir liegt die Oberlochalm unten im Tal. Da habe ich vor ziemlich genau 3 Jahren Mittagspause gemacht bevor es hinauf zur Seescharte ging, wo ich ja jetzt auch hinwill. Das war damals auf dem E5, als wir von Zams über die Oberlochalm zur Seescharte und der Memminger Hütte gewandert sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Unter uns die Oberlochalm unter der Silberspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Diesmal muss ich aber keine 800 Höhenmeter mehr hinauf zur Seescharte (2.599 m). Daher ist die recht schnell erreicht, als ich den Weg aus dem Tal mal erreicht habe. Die letzte Scharte für heute.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        An der Seescharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich mache wieder fast die gleichen Bilder wie damals. Ist einfach ein tolles Motiv!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hinter der Scharte geht es noch recht weit abwärts. Die Memminger Hütte liegt ja knappe 400 Höhenmeter unterhalb der Scharte. Auf dem Weg dorthin kommt man an dem Mittleren und Unteren Seewiesee vorbei.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Mittlere Seewiesee vor der Memminger Hütte und den Allgäuer Alpen

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das markante Dreieck des Seekogels nördlich der Hütte macht einfach was her! Mir reicht es eigentlich für heute. In aller Ruhe lasse ich es an den Seen hinunterlaufen und es stört mich wenig, dass ich von einigen überholt werde. Der E5 ist eben deutlich mehr bevölkert als der E4 Alpin. Ich habe heute keinen einzigen anderen Wanderer getroffen – bis ich auf den E5 gestoßen bin. Ab da war es recht voll.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf der Memminger Hütte (2.242 m) bekomme ich wiedermal einen der letzten Plätze. Hier wundere ich mich allerdings nicht wo die Menschenmassen herkommen: Mindestens 90 % von denen sind auf dem bekannten E5 von Oberstdorf nach Meran unterwegs. Der E5 ist davor und danach genauso leer wie der E4 Alpin. Und auch genauso schön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Blick an der Memminger Hütte auf den Weg von Morgen

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Abends reißt es dann endlich ganz auf und die Sonne kommt nochmal raus. Hier oben hat man ja deutlich länger was vor ihr als unten im Tal. So genieße ich den Sonnenuntergang vor der Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Große Erhebungen werfen ihre Schatten weit voraus

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das ist übrigens der Schatten des Seekogels, dem Hausberg der Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Hütte hat eine neune Pächterin. Das merkt man deutlich! Das Essen ist um einiges besser geworden und es gibt auch Nachschlag bei der Halbpension. Das war ja so ein Thema in den letzten Jahren. Ich bin auf der E5-Tour hier auf der Hütte damals einfach nicht richtig satt geworden. Aber das ist ja nun Geschichte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        In einem Sektionszimmer bin ich mit 2 anderen Wanderern gut und ruhig untergebracht. Und ich bin schon kurz vor der Hüttenruhe in meinem Schlafsack. Das war heute ein grandioser Tag auf einem sehr abwechslungsreichen Weg. Aber es war auch ziemlich anstrengend. Heute sind es auch ein paar Bilder mehr geworden als sonst. Es gab halt einfach so viel zu sehen! Ich hoffe das stört euch nicht zu sehr!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und Morgen soll das Wetter wieder richtig schön werden. Ich freue mich auf Morgen. Auch wenn ich am Abend irgendwo an einen Bahnhof kommen muss, denn meine verfügbare Zeit geht schon wieder zu Ende. Aber Morgen ist ja auch noch ein Tag. Also dann: Bis Morgen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 21:57.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                        • bananensuppe
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 13.08.2006
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 884


                                                                                                                                                                                                                                                                                          Da kommen wieder Erinnerungen an meist erste Tour in den Alpen hoch. Da war schon etwas zu anspruchsvoll für den Einstieg, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Nur die überfüllte Memminger Hütte war der Horror für mich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Bergahorn
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 13.04.2019
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 465
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sehr schönes Unterfangen beschreibst du da! Ich habe die ganze Zeit schon mitgelesen und mich auf die Lechtaler gefreut, in denen ich öfter unterwegs war. Ich wurde nicht enttäuscht. Wenn ich mich recht erinnere, geht es weiter durchs Lechquellengebirge? Da ist es auch sehr schön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von bananensuppe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da kommen wieder Erinnerungen an meist erste Tour in den Alpen hoch. Da war schon etwas zu anspruchsvoll für den Einstieg, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Nur die überfüllte Memminger Hütte war der Horror für mich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo Bananensuppe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als erste Tour ist der Lechtaler Höhenweg nicht unbedingt zu empfehlen! Die Lechtaler sind nicht so einfach. Schön, dass du den Spaß daran nicht verloren hast! Es gibt dort allerdings auch einfachere Touren, die einem sehr schöne Einblicke in diese großartige Gebirgsgruppe geben. Eine Ost-West-Durchquerung ist aber fast nur auf schwierigeren Wegen machbar.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Memminger Hütte ist schon seit Jahren ein Thema. Das Essen und die Freundlichkeit waren über Jahre Problempunkte - zumindest aus meiner Sicht. Mit der neuen Hüttenwirtin kommt hier aber Bewegung rein und zwar in die richtige Richtung! In das Thema der hohen Belegung nicht. Gefühlt kommen 90% der Gäste auf dem E5 und der Rest auf dem Lechtaler Höhenweg. Das könnte aber auch an der Alternative über die Augsburger Hütte liegen. Das ist auch ein sehr ansprechender aber auch langer Weg zur Augsburger Hütte unter dem 3.000er der Lechtaler: der Parseierspitze. Wir werden sehen wie sich das die nächsten Jahre entwickelt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Sehr schönes Unterfangen beschreibst du da! Ich habe die ganze Zeit schon mitgelesen und mich auf die Lechtaler gefreut, in denen ich öfter unterwegs war. Ich wurde nicht enttäuscht. Wenn ich mich recht erinnere, geht es weiter durchs Lechquellengebirge? Da ist es auch sehr schön!
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo Bergahorn.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es freut einen als Autor immer wenn es über längere Zeiträume treue Leser gibt. 😃
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Lechtaler sind ein echtes Highlight und sind zum Glück noch nicht vorbei. Und danach geht es, wie du richtig angemerkt hast, ins Lechquellengebirge hinein. Die ganz hohen Gipfel werden dort aber nicht bestiegen. Die Wege dort sind etwas einfacher und erreichen dort die T3. Landschaftlich großartige Wege führen nach Damüls hinunter. Ab dort wird es sehr grün und es geht ins Bregenzerwaldgebirge hinein zum Bodensee. Und dann ist die tolle Tour auch schon zu Ende. 🤨 Sind aber zum Glück noch ein paar Etappen ... 😇 Und ich habe auch noch ein paar Löcher zu stopfen: ich habe ja den Hochkönig nicht bestiegen sondern bin mit meinem Freund die Talvariante gegangen. Und in den Loferer Steinbergen will ich den "alten" Weg noch kennen lernen. Dort hat es mir so gut gefallen .... Für nächstes Jahr habe ich auf dem Nordalpenweg also durchaus noch Ziele 😃.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                71. Tag: Memminger Hütte – Ansbacher Hütte - Schnann


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mittwoch, 11. August 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 16 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 2.100 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 6 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 1.210 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 67.100 m, ↓ 59.325 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 407 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                So ruhig habe ich auf der Memminger Hütte noch nie geschlafen. So ein abgelegenes Sektionszimmer im Keller hat durchaus Vorteile! Und der erste Blick aus dem Fenster ist auch äußerst zufriedenstellend: Die Sonne scheint und keine Wolke am Himmel. So passiert es, dass ich viertel nach 7 vor der Hütte stehe. Ich muss heute Abend auch noch Heim fahren. Da sollte ich nicht trödeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das erste Stück geht es mit dem E5 gemeinsam auf einem breit ausgetrampelten Weg in Richtung Tal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick über das morgendliche Parseiertal auf die Allgäuer Alpen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Recht schnell biegt der Nordalpenweg dann aber nach links auf einen kleinen Steig ab, den ich gestern schon von der Hütte aus gesehen habe. Dieser Weg führt mich heute Morgen noch im Schatten über Wiesen abwärts. Die Sonne kommt gerade über die Berge und die oberen Spitzen liegen in der Sonne während das Tal noch im Schatten liegt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das obere Parseiertal mit der Parseierscharte - den markante Schatten wirft die Parseierspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da oben führt der Augsburger Höhenweg entlang. Ein Weg, den der Nordalpenweg auslässt. Der Lechtaler Höhenweg hat ihn als Variante im Programm. Er führt zur Augsburger Hütte unter dem einzigen 3.000er der Lechtaler Alpen: Der Parseierspitze.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier geht es über Wiesen, die noch vom Morgentau feucht sind, abwärts. Das ist ganz schön rutschig. Vielleicht war da der Regen der letzten Tage auch nicht ganz unschuldig. Vor mir flüchtet ein Rudel Gämsen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gämsen sind Rudeltiere

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schön, hier leben noch recht viele alpine Bergbewohner! Ich kann sie nicht so ausführlich beobachten wie ich es gerne wollte, denn ich muss auf den Weg achten.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein kleiner Steig führt ins Parseiertal hinunter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg ist nicht ohne! Und wurde hier auch mehrfach verlegt bzw. umgebaut. Teilweise recht steil zieht der Weg ins Tal hinunter. Auf der anderen Talseite kann ich gut erkennen, dass ich das alles auch wieder hinauf muss!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dort drüben muss ich wieder hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Vorher muss ich aber hier im Schatten noch bis zum Parseierbach absteigen. Und das zieht sich ganz ordentlich. So manche prekäre Stelle wurde mit technischer Hilfe etwas entschärft.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Abstieg von der Memminger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nicht umsonst ist dieser Teil des Weges mit T4 eingestuft. Das wäre vielleicht nicht auf der ganzen Länge bis hinauf zum Winterjöchl nötig gewesen aber stellenweise ist das hier absolut gerechtfertigt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Toller, kleiner Steig hinunter an den Parseierbach

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Seit langem höre ich den Parseierbach unter mir durch das Tal plätschern. So weit wollte ich aber eigentlich nicht absteigen. Daher ist es ganz gut, dass der Weg etwas am Hang entlang zieht und mich erst weiter südlich aber dafür etwas höher am Bach (1.725 m) abliefert.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Parseierbach wird überquert

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt bin ich ca. 500 Höhenmeter abgestiegen und nun folgen ca. 900 Höhenmeter Aufstieg. Die Wege sind hier alles andere als breit ausgetreten. Richtig schöne, kleine Pfade führen mich durch dieses verlassene Tal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zunächst geht es über Wiesen aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Endlich komme ich in die Sonne. Es dauert nicht lange, da bereue ich das auch schon: Es wird richtig warm! Und das im Aufstieg. Gut, dass ich am Bach die Flaschen nochmal aufgefüllt habe!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Durch ein grünes Tal geht es hinauf. In meiner Karte ist eine Höhle mit 2 kleinen Gebäuden eingezeichnet. Da will ich Pause machen. Aber beim Näherkommen sieht das irgendwie mehr nach Baustelle als nach Pausenlocation aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Was wird denn hier gebaut?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Aufstieg ist der Traum: Ein kleiner Pfad führt durch das Gelände. Drumherum stehen imposante Berge und ich bin weit und breit alleine hier unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Grieselspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Warum wandern alle auf dem häufig recht vollen E5 quer durch die Lechtaler Alpen, wenn man längs fast alleine unterwegs sein kann und so eine tolle Landschaft geboten bekommt?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die letzten Bäume bleiben wieder zurück und ich habe freien Blick auf mein nächstes Zwischenziel.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Grieselscharte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von der Hütte sah es gestern so aus als müsste man über Schneefelder wandern aber das ist aktuell nicht der Fall. Der Weg zieht gleichmäßig aufwärts durch Wiesen und zunehmend mehr Geröll.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier liegt kein Schnee mehr drin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg ist leidlich gut erkennbar. Und da oben wird es sicher eine Möglichkeit geben durch die Felsen zu steigen. Der Schweiß fließt in Strömen. Und das obwohl es noch nicht mal 10 Uhr ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Scharte sah so nah aus! Das streckt sich aber ganz ordentlich! Schön gleichmäßig lasse ich es hinauflaufen. Am Fuß des Felsriegels kann ich dann schon ganz gut sehen, wie der Weg dort hinauf geht.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die letzten Meter hinauf zur Grieselscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ist dann doch einfacher als es aus der Ferne ausgesehen hat. So habe ich auch Zeit die großartige Landschaft zu genießen. Ein Blick zurück zeigt, wo ich die letzten Tage entlang des Lechtaler Hauptkamms unterwegs war.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Letzter Rückblick zur Memminger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                In der Bildmitte liegt die Hütte auf dem etwas dunkleren Querriegel. Dazwischen fließt der Parseierbach, zu dem ich vorhin hinuntermusste.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Oben an der Grieselscharte (2.632 m) eröffnet sich ein weiter Blick in südliche Richtungen zum Verwall mit dem Hohen Riffler.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Hohe Riffler im Verwall

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier im Nordhang der Scharte liegen noch vereinzelt Schneefelder der letzten Tage. Das stellt aber kein Problem dar! Ganz langsam und mit ständigem Blick auf die Berge um mich herum ziehe ich hinüber zum nächsten Joch, dem Winterjöchl (2.528 m).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Übergang zum Winterjöchl mitten im Sommer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                An dem Wegweiser treffe ich auf den Augsburger Höhenweg, den ich vor vielen Jahren schon mal gegangen bin. Diese Tour habe ich auch in bester Erinnerung. Die Wege und die Landschaft sind hier sehr abwechslungsreich und ansprechend. Damit kenne ich aber auch den Weg, dem ich ab hier folge.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hinter dem Winterjöchl geht es steinige abwärts und dann hinüber zur nächsten Scharte. Hier ist alles steinig und mit viel Geröll versehen. Nach dem Aufstieg zur Kopfscharte (2.484 m) ändert sich das wieder schlagartig: Grüne Wiesen empfangen mich auf der anderen Seite der Wasserscheide Lech – Inn.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Ansbacher Hütte vor dem Hohen Riffler kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Man sieht die Hütte schon liegen aber der Weg streckt sich noch ziemlich. Aber er ist wunderbar zu gehen. Von rechts stößt der Weiterweg des Nordalpenweges zu mir. Jetzt ist es nicht mehr weit zur Ansbacher Hütte (2.376 m).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Ansbacher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sie liegt da recht exponiert auf einer Schulter unterhalb der Samspitze mit einem überragenden Blick auf das Rosannatal und den Verwall auf der anderen Talseite.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich kehre hier zu einer ausgiebigen Mittagsrast ein. Leider muss ich aber heute noch ins Tal. Die Hochzeit meiner großen Tochter will ich auf keinen Fall versäumen. Also breche ich schweren Herzens auf und schlage den Weg in Richtung Tal ein. Da steht was von 3 Stunden dran. Da bin ich ja mal gespannt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Landschaftlich ist es wiedermal ein Leckerbissen!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                St. Anton mit seinen umliegenden Bergen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich muss langsam tun – meine Augen sind ständig auf Wanderschaft. So werde ich sogar überholt. Die Einheimischen ratschen aber nur und schauen stur auf den Weg. Die wissen wie schön sie hier wohnen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Links von mir steht ein felsiger Grat mit tollen Spitzen. Einfach grandios!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Blankaspitze vor Flirsch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Talort Schnann, auf den ich zuhalte, liegt auf 1.186 m. Das sind knappe 1.200 Höhenmeter Abstieg. Und das mit meinen arthrosebelasteten Knien. Noch ein Grund das in Ruhe an zu gehen. Und neben der grandiosen Landschaft gibt es am Weg ja auch noch so viel zu sehen ...


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Was ist denn das für ein Wurm?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach den ersten 600 m Abstieg komme ich völlig nassgeschwitzt an einen kleinen See. Eine kleine Holzhütte steht daneben. Leider abgeschlossen. Das wäre der richtige Ort für eine Pause!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kleiner See oberhalb der Fritzhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das habe sich wohl auch schon andere gedacht und habe nur wenige Meter weiter die Fritzhütte erbaut. Hier mache ich für heute meine letzte Pause.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Fritzhütte - Ein Traum von einer Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aber das ist hier ja erst die Halbzeit von meinem Abstieg. Zumindest von den Höhenmetern her. Von der Strecke her soll es schon deutlich mehr als die Hälfte sein. Damit wird der weitere Abstieg aber noch steiler!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Steiler Abstieg von der Fritzhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Recht gleichmäßig steil führt der kleine Weg mich weiter abwärts. Langsam taucht er auch wieder in Schatten ein. Bei der Nachmittagssonne ist das auch bitter nötig! Ich mache etwas langsamer und versuche mit den Stöcken die Knie zu schonen. 1.200 Höhenmeter Abstieg lassen sich aber nicht so leicht wegstecken. Und ich hatte heute ja schon einen kräftigen Abstieg!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Sonnebergbach wird es dann schon etwas feuchter. Der Weg und der Bach liefern mich weiter unten bei der Schnanner Klamm ab.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Einstieg in die Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Schnanner Klamm hat bei Hochwasser wohl schon öfter mal den kleinen Ort Schnann überflutet. Daher wurde ein Tunnel geschlagen um bei Hochwasser bzw. verstopfter Schlucht dem Wasser einen alternativen Abfluss zu bieten. Der Wanderweg wird aber durch die Schlucht geführt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                In der Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Leider ist die Klamm nicht sehr lang. Aber durchaus einen Besuch wert! Vor der Engstelle der Klamm kann man oben an den Felsen gut Markierungen erkennen, die anzeigen, wann das Wasser wie hoch in der Klamm stand. Wenn das Wasser dann schlagartig durch die Engstelle abfließen konnte, kann ich mir gut vorstellen welche Kräfte da auf den kleinen Ort zukamen!


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Engstelle in der Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Und plötzlich stehe ich mitten in Schnann. Die letzten Häuser reichen bis an die Felsen der Schlucht heran. Hier stehen sehr gepflegte Gärten mit tollen Ausblicken auf das Tal.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ankunft in Schnann

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich auf die Hauptstraße zulaufe kann ich sehen wie ein Bus gerade die Haltestelle verlässt. Verdammt! Jetzt muss ich eine Stunde warten. Ich versuche es zwar mit dem Daumen aber keiner nimmt mich mit. Wäre ich nur wenige Minuten früher angekommen ... Aber zetern bringt jetzt nix! Leider hat der Gasthof in Schnann gerade Ruhetag. So drehe ich noch eine kleine Runde durch das Dorf bis eine Stunde später der nächste Bus kommt.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich glaube ich bin in Schnann

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Heimfahrt verläuft dann noch recht problemfrei zunächst mit dem Bus nach Sankt Anton und die Bahnfahrt mit Umsteigen in Bregenz, Lindau, Friedrichshafen und Aulendorf ohne eine nennenswerte Verspätung. Das ist ja schließlich auch eine Leistung!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:20.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Epilog: Lechtaler Alpen – Teil 1 – Vom Fernstein nach Schnann

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das war eine absolute Highlight-Etappe! Die Lechtaler Alpen laufen beim Nordalpenweg nicht umsonst als einer der Höhepunkte des ganzen Weges. Die Schwierigkeitsgrade der Wege sind hier durchaus gehobener Art. Auf kaum einem anderen Stück habe ich so viele als T4 bewertete Streckenabschnitte gefunden. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er das schafft, kann die schwierigen Stücke immer umgehen. Diese Wege sind in der Regel markiert aber nicht als Nordalpenweg. Und häufig benötigt man für die Umgehen mehr Zeit. Ab der Anhalter Hütte gibt es auch eine Gesamtumgehung, die durch das Plötzigtal hinunter über das Bschlabertal ins Lechtal führt. Dort soll man dann dem Lechtal aufwärts folgen, bis man in Zürs wieder auf den Nordalpenweg trifft. Dieser Teil ist aber auch nicht als Nordalpenweg markiert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Weg hält sich viel in der Gegend des Lechtaler Hauptkamms auf und bietet damit auch die Möglichkeit am Weg liegende Gipfel mit vertretbarem Aufwand zu besteigen. Durch die sehr hoch gelegenen Wegabschnitte ergeben sich großartige Aussichten auf die Lechtaler Alpen selber aber auch auf die umliegenden Gebirgsgruppen. Die Landschaft sowie Flora und Fauna sind sehr abwechslungsreich und absolut sehenswert! Nich umsonst gehören die Lechtaler Alpen unter Wanderern zu einer der beliebtesten Regionen der Alpen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gerne hätte ich die gesamte Durchquerung der Lechtaler am Stück gemacht. Das lies sich dieses Mal aber nicht umsetzen. Mit einem Tag mehr wäre ich in Reichweite von Bergbahnen für einen knieschonenden Abstieg gewesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Leider ist man nicht immer so frei wie man es manchmal gerne wäre. Aber dadurch steigt nur die Vorfreude auf die nächste Etappe auf dem Nordalpenweg! Jetzt müssen sich die Knie von diesem Gewaltabstieg schnell erholen, damit ich möglichst bald wieder loskann.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:27.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Prolog: Lechtaler Alpen – Teil 2

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es hat nicht lange gedauert bis ich mich wieder auf den Weg gemacht habe. Wen wundert’s? Mich nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nun habe ich in der Vergangenheit immer viel Werbung für meine Touren gemacht. Aber da ich meist kurzfristig wegen des Wetters unterwegs war hat es bisher leider recht selten geklappt. Aber dieses Mal haben sich gleich 2 Mitwanderer gemeldet und wollen in den Lechtalern mitwandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der eine kann nur die ersten Tage ab Donnerstag bis Sonntag. Der andere kann erst am Samstag dazukommen und kann dann aber länger. Das werden wir dann schon irgendwie hinkriegen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der erste Mitwanderer ist kein unbekannter: Mit ihm war ich schon viel unterwegs: Auf dem Südalpenweg, im Schwarzwald auf dem West- und Mittelweg, auf der Schwäbischen Alb und am Neckarweg. Und auch hier auf dem Nordalpenweg die Etappe von Werfen bis Maria Alm. Er ist jetzt nicht der ambitionierteste Alpinist aber er trainiert seit Monaten auf Ausdauer und Höhenmeter. Er ist von der Jugend an ein Kurzzeit- und Kraftsportler gewesen. Er war im Deutschen Kader für Eiskunstlauf und ist auf Europameisterschaften gestartet. Mit Ausdauersport hatte er daher in seiner Jugend wenig zu tun. Das will er nun seit ein paar Jahren ändern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mit ihm will ich eine Einlauftour machen und dann im Lechquellengebirge wandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der andere Mitwanderer ist alpinistisch deutlich erfahrener und ist ein Bekannter aus diesem Forum. Mit ihm plane ich den weiteren Weg ab Schnann bis zum Lechquellengebirge. Alles weitere wird die Zeit zeigen. Und meine Knie ... Mit denen hatte ich nach dem Gewaltabstieg von der Ansbacher Hütte vor 3 Wochen ganz schöne Probleme. Ich plane möglichst viele Höhenmeter mit Bergbahnen ab zu fahren und möglich viele Wege aufwärts zu begehen. Damit gehe ich zwar nicht alles am Stück und auch nicht in der richtigen Reihenfolge aber das ist der aktuellen Knie-Situation geschuldet. Da es in St. Anton am Arlberg reichlich Bergbahnen gibt und wir sowieso in einzelnen Tagesetappen planen und denken nehmen wir uns ein Standquartier in St. Anton. Da ist im Sommer immer was kurzfristig zu kriegen. Der touristische Schwerpunkt dieses Ortes liegt eher auf dem Winter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    So fahren wir an einem Donnerstag früh bei mir los und steuern St. Anton an. Da hat mein Freund was reserviert. Im Laufe der Fahrt stellt sich heraus, dass er am Nachmittag doch noch an einer Telefonkonferenz teilnehmen muss. Also wird die Einlauftour wohl etwas kleiner ausfallen. Ich hatte eigentlich geplant von Zürs aus hinauf zur Stuttgarter Hütte zu wandern und dann hinauf zur Valluga zu steigen. Von dort dann mit der Bahn nach St. Anton hinunter. Das muss ich jetzt dann wohl alleine machen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Beim Näherkommen sehen wir, dass es Neuschnee in den Bergen gab. Ich kontaktiere die Stuttgarter Hütte und die raten mir definitiv ab den Steig über die Valluga zu versuchen. Das sei noch nicht gespurt und da läge doch einiges drin. Also streichen wir das.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich entscheide mich für den Weg von Zürs untenherum über die Alpe Rauz zur Vallugabahn zu gehen. Also über den Flexenpass zur Alpe Rauz, hinauf zur Ulmer Hütte, vollens ganz hinauf zur oberen Mittelstation der Vallugabahn und dann mit der Bahn runter. Das ist meinem Freund zeitlich aber nicht möglich. Daher entscheidet er sich mit der Sesselbahn von Zürs hinauf zum Seekopf zu fahren und von dort wieder nach Zürs zurück absteigen. Dann starten wir beide in Zürs und sein Auto kommt danach auch problemlos nach St. Anton.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Tja, wenn man nicht auf Strecke unterwegs ist, dann kommen da ganz andere logistische Probleme auf einen zu! Also los!!!​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:47.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                      72. Tag: Zürs – Ulmer Hütte - Vallugabahn


                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Donnerstag, 31. August 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 10 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 200 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 3 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 1.220 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 68.225 m, ↓ 59.525 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 411 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In Zürs starten wir leider getrennt. Aber mein Freund hat nur noch wenige Stunden bis er in eine Telko muss. Zürs ist ein Ort, den man im Sommer nicht gesehen haben muss: Hier wohnt niemand! Alles besteht aus Hotels, die nur im Winter bewirtschaftet werden – mit wenigen Ausnahmen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich nehme den Weg nach Süden. Die Wintersportinfrastruktur ist nicht zu übersehen. Da wurden in den letzten Jahren aber auch wieder einige Bahnen neu gebaut.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_90005.png Ansichten: 111 Größe: 1,04 MB ID: 3242483 Ich verlasse das sommerleere Zürs gen Süden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gleich hinter dem Ort geht es von der Straße weg und auf Wanderwegen entlang. Das ist erstaunlich schön. Sowas hatte ich hier nicht wirklich erwartet!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl056002.pngAnsichten: 9Größe: 1,18 MBID: 3242444 Auf dem Weg zum Flexenpass

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit ein wenig Mühe kann man an den Bergbahnen und Skipisten vorbeischauen. So sehr ich mich im Winter über gute Pisten und Bahnen freue, so sehr ärgere ich mich darüber, dass die Bahnen immer größer werden und die Pisten immer mehr planiert werden. Zum Glück werden kaum noch neue Erschließungen genehmigt, sondern nur noch Modernisierungen bzw. Kapazitätserweiterungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Talgrund geht es an einem kleinen Bach entlang leicht aufwärts auf den Flexenpass zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056021.png Ansichten: 9 Größe: 2,26 MB ID: 3242445 Kleiner Wasserfall am Zürsertalbach

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Wetter ist heute sehr wechselhaft, obwohl eigentlich schon stabiles Wetter vorausgesagt war. Aber es ist trocken und warm. Und morgen soll es dann richtig gut werden. Also eigentlich nur ein Problem für die Fotos. Zum Wandern ist das eigentlich wirklich optimal. Ab und zu reißt es mal auf und die Sonne zeigt sich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056001.png Ansichten: 9 Größe: 869,3 KB ID: 3242446 Die Sonne lässt sich auf der Hinteren Hasenfluh blicken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf dieser Seite sieht man kaum was von dem Skigebiet. Da sind die Bahnen aber auch eher etwas versteckt und die Pisten sind recht weitläufig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Flexenpass ist etwas unscheinbar: Ein kleine Kiosk, der geschlossen hat und ein Parkplatz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056014.png Ansichten: 9 Größe: 1,02 MB ID: 3242447 Der Flexenpass ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wiedermal bin ich direkt an einer Wasserscheide. Dieses Mal allerdings nicht zwischen Inn und Lech, die beide zur Donau hin entwässern, sondern zwischen Lech und Alfenz - und damit zwischen Donau und Rhein. Komischerweise ist dieser Pass im Winter offen aber die Straße weiter unten von Lech nach Wart ist im Winter gesperrt. Dafür kann man aber mit den Skiern nach Wart wechseln. Aber wehe dem, der es nicht rechtzeitig zurückschafft!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein letzter Blick zurück auf Zürs sieht gar nicht so schlimm aus. Man kann kaum erkennen, dass das im Sommer ein totes Dorf ist. Und aus diesem Blickwinkel verstecken sich auch die Bahnen ein wenig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056015.png Ansichten: 9 Größe: 1,29 MB ID: 3242448 Zürs ohne die winterliche Infrastruktur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hinter dem Passe bin ich wiedermal wenigstens nicht ganz alleine!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056021.png Ansichten: 9 Größe: 1,34 MB ID: 3242449 Ein Murmeltier mitten auf der Wiese

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aber es gibt auch ein paar Menschen auf dem Weg. Und der Weg sieht hier nicht wirklich gut aus: Überall stehen Baumaschinen herum und er ist teilweise recht aufgewühlt. Als ich hinter dem Pass die Straße verlassen möchte wird mir der Weg als gesperrt präsentiert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056022.png Ansichten: 15 Größe: 1,12 MB ID: 3242450Wegsperrung hinüber zur Alpe Rauz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nun, bis September ist es nicht mehr so weit hin. Die werden da also hoffentlich schon weitgehend fertig sein. Ich gehe zu einem Baucontainer vor dem ein paar Bauarbeiter stehen. Ich erkundige mich über den Weg und über den Fortschritt der Bauarbeiten. Sie signalisieren mir, dass der Weg weitgehend wieder hergestellt ist und keine Bauarbeiten oberhalb des Weges heute geplant sind. Also beschließe ich die Sperrung zu ignorieren und wandere mit dem Segen der Bauleute in Richtung Alpe Rauz.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg ist großteils noch recht neu und matschig. Ich hoffe, dass legt sich mit den Jahren und wächst zu. Aber nicht überall ist der Weg direkt von den Baumaßnahmen betroffen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056017.png Ansichten: 15 Größe: 1,34 MB ID: 3242451 Erzbergspitze und Vordere Hasenfluh

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Straße bleibt unterhalb von mir zurück und verschwindet in Tunneln. Auf der anderen Hangseite ist aber die nächste Baustelle gut zu erkennen: Dort wird eine alte fix geklemmte Doppelsesselbahn gegen eine neue 8er-Kabinenbahn ersetzt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056022.png Ansichten: 9 Größe: 1,10 MB ID: 3242452Es geht hinüber zur Alpe Rauz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die neuen Stützen sind gut erkennbar. Warum werden die nicht wenigstens in grüner Farbe gestrichen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Westlich von mir windet sich die Straße durch Tunnel und Galerien abwärts. Weit unter mir liegt Stuben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056011.png Ansichten: 9 Größe: 1,13 MB ID: 3242453
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Stuben vor dem Verwall

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein Ort, der noch recht klein geblieben ist weil er am Rand der Skiarena liegt. Der Weg führt mich über eine Felsnase und über Weideflächen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056024.png Ansichten: 9 Größe: 1,14 MB ID: 3242454 Määähhhhh

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Hang über und unter mir ist gut zu erkennen, wo die Baustelle lag. Hier ist sie schon abgeschlossen und das Weidevieh hat wieder das Sagen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056009.png Ansichten: 17 Größe: 1,12 MB ID: 3242455 Die Narben der Bauarbeiten in der Natur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aber lieber sowas als diese Hochspannungsmasten mit den Leitungen, die ewig surren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Um die nächste Nase herum kommend kann ich die Alpe Rauz liegen sehen. Früher eine kleine Alpe an einer Alpenstraße. Heute ein Drehkreuz von mehreren Bergbahnen und Liften.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056018.png Ansichten: 9 Größe: 1,15 MB ID: 3242456 Das Skigebiet hat mich wieder

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zum Glück muss ich da nicht ganz runter sondern kann oberhalb der Betonbauten auf einen kleinen Kamm aufsteigen. Die Piste liegt links unterhalb von mir. Dort weiden Kühe. Aber auch hier auf dem Kamm werde ich genau beobachtet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056024.png Ansichten: 9 Größe: 1,32 MB ID: 3242457 Murmeltiere gibt es hier genug

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ab hier geht es steiler aufwärts. Leider zieht es aber auch noch zu. Ein paar Wolken drücken herunter. Ich bin mal gespannt wie lange ich noch was sehen kann. Gleichmäßig steige ich entlang des Kamms und später entlang der Piste auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056020.png Ansichten: 9 Größe: 1.002,6 KB ID: 3242458 Die Wolken ziehen rein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich verschwinde in den Wolken. Schade eigentlich! Ich konzentriere mich auf meine Schritte und steige zügig weiter auf. Ein kleines Wolkenloch präsentiert mir die neue Bahn am Schindlergrat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl055961.png Ansichten: 9 Größe: 242,6 KB ID: 3242459 Die neue Schindlergratbahn in Wolken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die alte war deutlich unauffälliger! Aber das war auch eine 3er-Sesselbahn und das ist eine 10er-Gondel.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Je höher ich komme, desto mehr reist es auf. Und dann ist die Ulmer Hütte über mir zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056007.png Ansichten: 9 Größe: 934,3 KB ID: 3242460 Die Ulmer Hütte ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hüttenstempel Ulmer Hütte​Das ging erstaunlich schnell! Ich habe wohl in den Wolken ein ziemliches Tempo draufgehabt. Ich kehre ein zu einem Mittagessen und bin wiedermal von der Ulmer Hütte enttäuscht: Sehr kleine Karte und kein wirklich gutes Essen. Schnitzel mit Pommes und Gulaschsuppe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      So hält es mich hier nicht lange. Zum Glück haben sich die Wolken großteils verzogen als ich wieder vor die Hütte trete. Und ich kann gut erkennen, dass der Schnee weiter oben immer noch liegen bleibt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056003.png Ansichten: 9 Größe: 1,11 MB ID: 3242461Das Valfagehrjoch voraus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg da rauf gehört jetzt nicht wirklich zu den schönsten: Für den Bau der neuen Bahn mussten hier wohl auch LKWs hinaufkommen. Und so sieht der Weg auch aus: Schön geht anders. Und oben am Joch sieht es nicht viel besser aus. Alles ist plattgewalzt und für größere Mengen an Skifahrern gedacht. So nehme ich gerne die Einladung des kleinen Weges an, der hinauf zur zweiten Mittelstation der Vallugabahn führt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056025.png Ansichten: 9 Größe: 1,79 MB ID: 3242462Aufstieg zur Mittelstation der Vallugabahn

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die kleinen Kabinen der Gipfelbahn sind gut zu erkennen. Durch Schotter und Geröll mit Schneezugabe geht es hinauf zur Station. Dort angekommen zieht es zunächst wieder zu. So lasse ich mich im Restaurant zu einer Pause nieder und komme mit einer Familie mit Teenagern ins Gespräch. Sie sind über die Stuttgarter Hütte hier heraufgekommen. Das soll nicht wirklich lustig gewesen sein. Sie waren die ersten im Neuschnee und würden das so nicht wieder machen. Na, dann ist ja gut, dass ich heute den Weg untenrum genommen habe!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als es aufreißt ziehe ich mir ein Ticket für die Bahn und mache mich auf den Weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056017.png Ansichten: 8 Größe: 1.016,1 KB ID: 3242463Der Vallugagipfel in Reichweite

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich fahr noch kurz bis auf den Gipfel aber oben zieht es sofort wieder zu. Ich hoffe, ich kann euch in den nächsten Tagen noch ein paar schöne Gipfelfotos zeigen! Mit der Großkabinenbahn geht es abwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056025.png Ansichten: 8 Größe: 1,61 MB ID: 3242464Kurz vor der Abfahrt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      An der nächsten Mittelstation am Galzig ist richtig was los! Die Bahn schaufelt hier auch bei dem heutigen Wetter einiges an Touristen herauf. Aber der Blick ist schon toll!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056016.png Ansichten: 8 Größe: 1,02 MB ID: 3242465 Das Tal der Rosanna mit St. Anton am Arlberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Tal angekommen treffe ich meinen Freund noch in der Telko an. Das wird noch ein schöner Nachmittag mit gutem Essen und viel Entspannung. So ein Talquartiert hat schon was! Ich bin mal gespannt was uns der morgige Tag bringt! Also: Bis morgen! ​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:45.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1160
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                        OT: Sehe nur ich hier keine Fotos im letzten Beitrag? Bei dem Testpost auf der Spielwiese und in den anderen Beiträgen hier werden mir Bilder angezeigt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • blauloke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 22.08.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 9204
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich sehe die Fotos.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo zusammen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich habe die auch erst gesehen, nachdem ich nochmal editiert hatte. Das war aber gestern auch schon mal so. Also scheint das ein wiederkehrendes Problem zu sein. Wie es aussieht hat das System Probleme mit dem Zitieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich bin gerade im Urlaub und werde das reparieren, sobald ich zuhause bin. Am Handy ist das etwas mühsam ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Edit: Erledigt! Jetzt sollten alle Bilder wieder zu sehen sein! Die Ursache, warum teilweise keine Bilder zu sehen waren war einfach aber nicht klar erkennbar: Die Bilder liegen im Testpost, der in der Spielwiese beheimatet ist. Der ist aber nur für angemeldete User zu sehen. Wer in seinem Browser nicht am Forum angemeldet war, der durfte die Bilder nicht sehen. Jetzt habe ich sie hier nochmal hochgeladen, damit sie von allen Usern gesehen werden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wafer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 14.02.2024, 09:14.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              73. Tag: Spullersee - Formarinsee


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Freitag, 1. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 11 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 625 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 4 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.231 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 68.875 m, ↓ 60.150 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 415 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gestern Abend haben wir uns noch lange die Karten angesehen und über die Tour für den heutigen Tag geknobelt. Ergebnis: Es soll vom Spullersee zum Formarinsee gehen. Die Strecke kenne ich gut. Die bin ich schon mal mit Kindern gegangen. Soll aber großteils T3 sein! Das hatte ich nicht ganz so schwierig in Erinnerung. Na, wir werden sehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir nehmen das Auto bis Zug und suchen dort recht lange einen Parkplatz. Vielleicht wäre Lech einfacher gewesen? Es steht dann am Golfplatz und wir gehen bis zu der Bushaltestelle, an der die Mautstrecke beginnt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der erste Bus wendet hier nur. Aber er informiert uns, dass der Bus zum Spullersee hier gar nicht hält. Na Prima! Das schaffen wir nicht mehr zu Fuß bis ins Ortszentrum von Zug. Und jetzt? Der Fahrer funkt mit seinem Kollegen und der lässt sich breitschlagen und wird bei uns halten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934725.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3242952
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Warten in Zug auf den Bus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Bus ist recht voll. Am Spullersee verlassen wir ihn. Einige Angler streben direkt dem See zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934714.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3242945
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ankunft am Spullersee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Anderer Wanderer verteilen sich erstaunlich schnell auf die diversen Wege. Wir halten uns zunächst an die Schotterstraße entlang des Sees und biegen dann nach Westen ab. Ein toller Weg führt uns leicht aufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934697.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3242944
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir verlassen den wolkenverhangenen Spullersee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das mit den Woken scheint aber eine recht lokale Angelegenheit zu sein. In Richtung Westen sieht es deutlich besser aus!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934725.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242951
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und schon wird es sonniger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf schönen Wegen geht es aufwärts. Schön gleichmäßig und mit wenig Verkehr. Beim Blick zurück sehe ich, wie sich die Wolken langsam verziehen. Aber in der westlichen Richtung, in der wir unterwegs sind, sieht es schon deutlich besser aus!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934724.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3242950
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Spullersee bleibt zurück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vor uns liegt ein Grat, über den wir laut Karte irgendwie drüber müssen. Mir ist nur noch nicht ganz klar wo genau. Über Wiesen steigen wir weiter auf. Richtig schön hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934724.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242949
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Gehrengrat zwischen Pfaffeneck und Gamsbodenspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Bis hierher habe ich von T3 noch nicht viel gesehen. Aber der Weg schraubt sich immer weiter hinauf und auf den Grat zu. Irgendwo da oben wir wohl die Berechtigung für die Wegbewertung liegen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Blick zurück zeigt was wir schon geschafft haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3242958
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht weiter aufwärts und der See liegt schon recht weit unter uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An einem kleinen Sattel machen wir die erste Pause. Der Blick ist einfach grandios! Im Westen ist nichts von den Wolken zu sehe, die im Osten und Süden noch etwas über den Bergen hängen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934704.png Ansichten: 0 Größe: 877,2 KB ID: 3242943
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Schesaplana kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Südwestlich liegt der Verwall und im Westen grüßt das Rätikon herüber. Da war ich schon mit meinen Eltern unterwegs. Eine recht familienfreundliche Gegend, die aber durchaus einige schwierigere Touren zu bieten hat. Berge sind doch einfach was Schönes!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber nicht nur die! Hier gibt es auch direkt vor unseren Füßen einiges zu sehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934726.png Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3242963
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Sehenswertes am Wegesrand

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier blühen wieder Blumen die ich gar nicht kenne. An einem kleinen Bach sind zusätzlich zu den Markierungen noch die Kürzel für die nächsten Hütten angebracht: RH für die Ravensburger Hütte, die wir uns morgen ansehen wollen, und FH für die Freiburger Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Wegweiser und Markierungen sind hier in Vorarlberg an das Schweizer System angelehnt: Alpine Wege sind mit Rot-Weiß-Rot markiert und schwierige Wege dieser Art in Weiß-Blau-Weiß. Was die bei ihren Wegweisern aber großzügig vergessen haben, sind die Überregionalen Wanderwege. Es steht immer nur das nächste Ziel dran. Aber nie z.B. der Nordalpenweg oder der E4 Alpin. Trotzdem folgen wir dem Weg weiter.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934737.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3242953
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Lechquellengebirge ist anders als die Lechtaler Alpen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die schroffen Felsriegel sind hier weiten, grünen Hängen gewichen. Wasser gibt es hier im Überfluss und dadurch auch recht viele alpine Flora. Trotzdem wird der Weg zunehmend schwieriger: Er windet sich zunehmend steiler den Hang hinauf und durch eine häufig recht dünne Erdschicht auf den Felsen ist das recht rutschig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934734.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3242957
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht weiter aufwärts - mit grandioser Aussicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Im Zick-Zack geht es aufwärts. In der prallen Sonne! Da kommt man schnell ins Schwitzen! Aber weit über 2.000 Höhenmeter ist es eigentlich ganz angenehm zu gehen. Und der Blick ist einfach großartig!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3242954
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Gehrengrat ist immer zu sehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und irgendwann haben wir die Höhenmeter dann endlich geschafft. Und es hat sich absolut gelohnt: Die Aussicht ist einfach der Knaller!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934708.png Ansichten: 0 Größe: 962,1 KB ID: 3242942
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Endlich sind wir oben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wo keine Felsen sind stehen Stöcke mit farbigen Markierungen. Eines muss man den Leuten hier lassen: Die Wege sind top in Schuss!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein letzter Blick am Grat zurück ist durchaus lohnend!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934735.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3242947
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Rückblick zum Spullersee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Obwohl wir hier direkt am Grat unterwegs sind, an dem sich der Weg orientiert, gibt es hier wieder erstaunlich viele Blumen. Immer wieder gibt es bunte Tupfer in den Wiesen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934741.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3242965
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Lechquellengebirge live und in Farbe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir lassen uns zu unserer Mittagspause nieder. Wir haben zwar noch nicht ganz die Hälfte der Strecke geschafft aber die meisten Höhenmeter liegen hinter uns. Wir sind hier auch nicht die Einzigen, die dieses grandiose Panorama zur Mittagszeit genießen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934738.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3242948
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pausenblick nach Süden auf den Verwall und darüber hinaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Beim Blick nach Vorne ist das erste Mal für heute die Rote Wand zu sehen, die von der Freiburger Hütte aus so markant über dem Formarinsee steht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934722.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3242946
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Rote Wand ist erstmals zu sehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der weitere Weg führt uns nun wieder von der Höhe hinunter. Noch ist hier aber alles recht grün. Bis auf die blauen Markierungen natürlich!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934742.png Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3242969
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Markierung nach Schweizer Vorbild

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Immer mehr sehen wir hier die Farbe Rot. Das Gestein ist hier viel in dieser Farbe an zu treffen. Wo kommt das her? Am Abstiegsweg sieht man gerade bei felsigeren Stücken diese recht krass rote Farbe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 2,14 MB ID: 3242970
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Rote Felsen sind jetzt nicht mehr selten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Viel zu schnell verlieren wir die Höhenmeter, die uns vorhin so viel Mühe gekostet haben. Vor uns liegt schon eine Weile sichtbar das Steinerne Meer. OK, das ist jetzt bei weitem nicht so groß wie das, welches ich in den Berchtesgadener Alpen kennen gelernt habe aber wir können die Herkunft des Namens gut nachvollziehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3242955
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern durch das hier eher Rote Meer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die rote Farbe lässt mit der Zeit aber nach. Die scheint sich nur an den steileren Stellen halten zu können. Immer mehr kommt der mir schon sehr gut bekannte Karst zum Vorschein. Aber bei weitem nicht so garstig wie zum Beispiel im Toten Gebirge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934745.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242964
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zahmer Karst

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Irgendwo hier am nördlichen Hang unter uns entspringt der Lech. Als kleine Bach beginnt er hier sein Dasein und windet sich durch die Gebirgsgruppen, denen er seinen Namen verliehen hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934741.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3242960
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein kleine Gumpe im Einzugsbereich der Lechquelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Lechquelle wird gerne von Radlern aufgesucht, weil man recht weit auf geteerten Straßen hinaufkommt. Ab unterhalb der Formarinalpe kann man dem Lech auf durchgehen asphaltierten Radwegen bis zu seiner Mündung in die Donau folgen. Sicher auch ein sehr schöner Weg!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir halten uns aber weiter westlich und es geht wieder etwas aufwärts und aus dem Steinernen Meer hinaus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934742.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3242956
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gut markiert geht es auf die Freibuger Hütte zu

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Oben am Sattel kann man die Hütte zwar noch immer nicht sehen aber ein Blick zurück offenbart, warum die Gegend so heißt wie sie heißt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3242961
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Rückblick über das Steinerne Meer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Von den felsigen, schroffen Gipfeln der Lechtaler Alpen ist hier nicht mehr viel zu sehen. Hier herrscht die Farbe Grün vor.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 2,02 MB ID: 3242968
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Links geht es abwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dort unten fließt das Wasser in Richtung Rhein. Wir sind hier also wiedermal genau auf der Europäischen Wasserscheide unterwegs. Der Formarinsee, den wir bald sehen werden, hat keinen Abfluss. Es wird gemunkelt, dass ein Teil seines Wassers über den Rhein in die Nordsee fließt und der größere Teil aber über den Lech und die Donau ins Schwarze Meer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An der nächsten Kehre ist es dann so weit: Der Formarinsee taucht auf!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3242966
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Formarinsee vor der Roten Wand

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Tolle Landschaft hier!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf teilweise schon fast langweiligen Wegen geht es hinunter zur Freiburger Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3242962
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Freiburger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl934723.jpgAnsichten: 0Größe: 20,5 KBID: 3242941Hier haben wir keinen Übernachtungsplatz bekommen, obwohl wir schon vor Wochen buchen wollten. Auch deshalb haben wir uns für das Standquartier in St. Anton entschieden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich habe hier auf dieser Hütte schön öfter übernachtet. Das letzte Mal war ich hier mit meinen beiden Zwergen 2009. Da haben wir hier übernachtet und unsere Jugend hat die ganze Hütte unterhalten. Aber dieses Mal hat es mit der Übernachtung eben nicht geklappt. Schade eigentlich! Nach einem guten Essen brechen wir also wieder auf und nehmen den Weg oberhalb des Sees entlang hinüber zur Formarinalpe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934745.png Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3242967
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht oberhalb des Formarinsees entlang

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der kleine Steig ist wieder mit T3 bewertet. Wem das zu schwierig ist kann die Schotterstraße außen um den See herum nehmen, über die die Freiburger Hütte versorgt wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Hütte liegt da oben über dem Formarinsee schon wirklich schön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3242959
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abschied von der Freiburger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf richtig schönen Wegen geht es auf das Ende unserer heutigen Etappe zu. Irgendwo da vorne liegt das Formarinjoch, bis zu dem ein Bus von Lech herauffährt. Den wollen wir nehmen um wieder zurück zu unserem Standquartier zu fahren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934746.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3242971
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da unten am Formarinjoch werden wir in den Bus steigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An der Bushaltestelle wartet dann schon eine ganze Horde von Wanderern. Von denen haben wir heute nicht wirklich viele gesehen. Aber diese Seen und die Hütten gepaart mit deren guter Erreichbarkei verleiten eben viele hier herauf zu kommen. Das ist schon eine ganz tolle Ecke hier!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich schaue noch kurz bei der Formarinalpe vorbei, die nur wenige Meter weiter liegt. Aber die haben gerade keinen Stempel. Schade!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir haben Glück und kriegen sogar einen Sitzplatz im Bus. So geht es zurück nach Zug und mit unserem Auto fahren wir über Lech wieder zurück nach St. Anton am Arlberg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abends sitzen wir bei sehr gutem Essen wieder über den Karten und überlegen uns, was wir morgen machen wollen. Da das heute mit dem Bus sehr gut geklappt hat, beschließen wir Morgen wieder an den Spullersee zu fahren und dann aber nach Zürs zu wandern. Das wird auch spannend: Dann wandern wir direkt auf die Lechtaler Alpen zu! Und das Wetter soll wieder so gut werden wie es heute war. Das ist doch mal ein Ausblick auf Morgen! Prima! Da geht man doch gerne ins Bett!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 15.02.2024, 10:36.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Maunz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 24.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 2509
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schöne Bilder als Kontrast zu dem trüben Wetter draußen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das rosa-violette Blümchen ist ein Enzian, vermutlich Feld-Enzian.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Flachlandtiroler
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Freak
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Moderator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 14.03.2003
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 30295
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Freiburger Hütte war doch das AV-Schloß, das sogar mal einen Hotel-Stern hatte... kein Wunder dass die voll war.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Maunz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schöne Bilder, Recht hast Du! Ich werde nur das Gefühl nicht los, hier wird schon mal Feldforschung betrieben für Was-bin-ich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Meine Reisen (Karte)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Maunz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 24.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 2509
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schöne Bilder als Kontrast zu dem trüben Wetter draußen! Das rosa-violette Blümchen ist ein Enzian, vermutlich Feld-Enzian.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Danke für die Blumen! Auch ich versuche damit über die Winterzeit zu kommen. Die lila Blumen hatte ich nicht als eine Enzianart erkannt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Freiburger Hütte war doch das AV-Schloß, das sogar mal einen Hotel-Stern hatte... kein Wunder dass die voll war.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das mit dem Hotel-Stern ist mit nicht bekannt. Ich dachte sowas gäbe es nur bei der Rudolfshütte - bis sie die verkauft haben. Wenn ich so zurück denke hatte die Freiburger Hütte aber nichts besonderes. Nach einem Blick in die Mindestanforderungen bei den Hotelkategorien kann ich mir das aber kaum vorstellen, dass die offiziell vergeben waren. Da steht z.B. was von "Alle Zimmer mit Dusche/WC". Keine Ahnung, wie das bei Lagern gehen soll. Da steht aber auch, dass sehr viele Betriebe sich selber Sterne verliehen haben und das es damit viel Ärger gab. Vielleicht war das so ein Fall von Eigenwerbung eines Hüttenwirts ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Maunz Schöne Bilder, Recht hast Du! Ich werde nur das Gefühl nicht los, hier wird schon mal Feldforschung betrieben für Was-bin-ich
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nun, da ist er ja auch nicht so falsch unterwegs! Ich habe nicht nachgezählt aber es dürfte die letzten Jahre einiges vom Nordalpenweg alleine von mir bei dem Wo-bin-ich?-Rätsel aufgetaucht sein. So schlecht sind die Motive auf dem Weg nicht ... 😉 Und wenn ich den Maunz hier richtig verstehe (n will), dann kam er über genau dieses Rätsel auf meinen Bericht - was ja auch nicht sooo falsch ist... 😇
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ... und hat dann noch sein Fachwissen über die alpine Flora eingebracht! Im wahrsten Sinne des Wortes: Vorbildlich! 😃

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Maunz
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 24.08.2009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 2509
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Danke für die Blumen :-)
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Maunz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          74. Tag: Spullersee - Zürs


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Samstag, 2. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Strecke: 12 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 1.225 m, ↓ 350 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gehzeit: 4 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtstrecke: 1.243 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 70.100 m, ↓ 60.500 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtgehzeit: 420 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Als ich nachts mal raus muss fällt mir die klare Nacht auf. Ich gehe hinaus auf den Balkon und bin fasziniert von der nächtlichen Weitsicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021829.png Ansichten: 0 Größe: 574,9 KB ID: 3244343
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nacht über St. Anton am Arlberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gerne wäre ich jetzt auf einer Berghütte: Da oben hat man gleich nochmal eine andere Sicht auf die Dinge! Aber das verspricht einen schönen Tag – und der Blick ist hier ja auch nicht so ganz schlecht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am Morgen brechen wir nach einem guten Frühstück auf und fahren nach Lech. Diesmal stellen wir das Auto gleich nach Lech. Die Parksituation in Zug war nicht so prickelnd. Wir nehmen wieder den gleichen Bus zum Spullersee wie gestern, starten diesmal aber in Richtung Osten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021815.png Ansichten: 0 Größe: 894,2 KB ID: 3244344
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es geht auf der Staumauer des Spullersees entlang

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          So ganz ist damit aber nicht klar wo wir hier entlangwandern: Der See hat schließlich zwei Staumauern! Die eine sorgt dafür, dass das Wasser nicht zu schnell zum Lech hin abfließt und die andere begrenzt den See in Richtung Alfenztal. Und damit liegt der See genau auf der Europäischen Wasserscheide! Wie viel Wasser von dem See in der Nordsee landet und wie viel davon im Schwarzen Meer ist mir nicht klar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir sind auf der nördlichen Staumauer unterwegs und genießen den Blick über den See. Eigentlich reicht uns das!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021836.png Ansichten: 0 Größe: 787,2 KB ID: 3244347
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Spullerseeblick nach Süden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Dahinter treffen wir auf so manchen Angler. Die richten sich hier wohl auf eine längere Zeit ein. Bei dem Wetter verständlich! Wir nehmen den Wanderweg, der sich am Hang leicht aufwärts zieht und genießen die Aussicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021842.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3244361
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Es geht in Richtung Ravensburger Hütte hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Einfach tolle Wege hier! Ich fühle mich im hochalpinen Gelände durchaus wohl aber wenn alles Grün ist und die Aussicht passt, dann gefällt es mir fasst am besten! Ich brauche keine 3.000 Höhenmeter – aber vielleicht liegt das auch am Alter. Da soll man ja etwas genügsamer werden (hab ich mal irgendwo gehört). Und was wir hier zu sehen bekommen, das lohnt schon eines zweiten Blickes!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021827.png Ansichten: 0 Größe: 918,4 KB ID: 3244345
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Einfach ein schöner See

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und dann gibt es ja auch noch die Flora dieser Region. Wasserarmut scheint es hier wenn, dann nur selten zu geben: Viel Grün und auch im September noch einiges bunt!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021838.png Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3244352
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blauer Eisenhut - sieht toll aus, ist aber giftig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Grandios! Diese Kombination ist mir die liebste: Berge, Aussicht und vielfältige Vegetation. Hier fühle ich mich in der Regel am wohlsten!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Landschaftlich großartig geht es vom See aufwärts. Und dann auch wieder recht weit runter. Das hatte ich jetzt nicht so auf dem Zettel. Aber es sind nur wenige Höhenmeter.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021842.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3244355
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die letzten Meter des Spullersees

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir müssen nochmal fast bis zum See runter. In dieser Landschaft kein Beinbruch! Über Wiesen geht es weiter. Und hier sehen wir eine der letzten Lebenszeichen des Nordalpenweges!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021841.png Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3244362
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Endlich Lebenszeichen vom Nordalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hier in Vorarlberg wird der Nordalpenweg nirgends mehr auf Wegweisern erwähnt. Man kann zwar den Schwierigkeitsgrad des Weges an jedem Wegweiser ablesen aber Fernziele fehlen. Fernwanderwege gehen hier irgendwie verloren. Schade eigentlich! In der Schweiz ist das, wie gesagt, nicht so. Da haben sie ein System mal wieder nur unvollständig übernommen. Ich hoffe, das kommt noch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Über Almwege geht es wiedermal aufwärts. Der letzte Teil des Sees liegt hinter uns und wir sehen die Seile der Materialseilbahn über uns.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021830.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3244346
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Ravensburger Hütte kommt ins Sichtfeld

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Eigentlich erstaunlich, dass eine Hütte, die mit Fahrzeugen erreichbar ist, eine Materialseilbahn hat. Aber was mache ich mir hier für Gedanken über eine Hüttenversorgung, wenn ich das gar nicht muss? Die Hütte gehört ja nicht mir. Obwohl die mir sehr gut gefällt!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021846.png Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3244365
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Ravensburger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl021809.pngAnsichten: 0Größe: 114,5 KBID: 3244341 Ich bin hier schon das vierte Mal. Und immer wieder zieht mich diese Hütte in ihren Bann! Die hat einfach was! Ich erinnere mich noch gut, wie ich hier mit unseren Kindern übernachtet habe und sie für jede Kuh einen Blumenkranz gebastelt haben und damit jede Kuh getauft haben. Als wir am nächsten Morgen weitergewandert sind, gab es viele Tränen, weil wir ihre namentlich bekannten Kühe nicht mitnehmen konnten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich kenne niemanden, der nicht von dieser Hütte fasziniert war! Klar, dass wir hier eine Pause machen, obwohl wir noch nicht lange unterwegs sind. Und so schwer fällt einem das hier nun wirklich nicht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021839.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3244351
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Pause an der Ravensburger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir müssen uns echt losreißen und wandern die Höhe haltend weiter. So kommen wir oberhalb eines Berghofes vorbei, den ich die letzten Male immer besucht habe. Da gab es immer eine tolle Buttermilch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021843.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3244356
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Brazer Staffel vor der Roggalspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Für mich ist das ein ganz typischer Eindruck des Lechquellengebirges: Eine Alm auf grünen Hängen mit einzelnen Felsgipfeln darüber. Das Lechquellengebirge ist meist eine sehr grüne Berglandschaft. Was nicht bedeutet, dass es keine schwierigen Wege gibt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aber es gibt immer was zu sehen. Nicht nur in der Ferne!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021821.png Ansichten: 0 Größe: 395,4 KB ID: 3244342
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ist das Mutter und Kind?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Weg zieht immer weiter an und wird zunehmend steiler. Wir wandern aber immer über grüne Hänge. Und dass, obwohl wir hier in den Kalkalpen unterwegs sind. Einfach grandios!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021839.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3244353
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aufstieg über grüne Hänge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und, was ich ganz toll finde, wir sind selten alleine obwohl wir nur wenige Menschen sehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021845.png Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3244366
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir sind nicht alleine auf dem Weg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Blick ruht hier nie nur auf den fernen Gebirgszügen – nein, auch in der Nähe gibt es hier sehr viel zu sehen. Das ist keine tote Gegend hier! Man muss nur die Augen offenhalten. Und der Frosch zeigt uns auch, dass es hier mit Feuchtigkeit noch wenige Probleme gibt. Sowas habe ich drüben in den Lechtalern nicht gesehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mit dem Weg gewinnen wir immer weiter an Höhen. In leichten Serpentinen zieht der Nordalpenweg den Hang hinauf. Und das Ergebnis des produzierten Schweißes können wir jede Sekunde sehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021843.png Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3244359
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Spullerseepanorama mit dem Rätikon

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          In Serpentinen geht es aufwärts auf einem guten Weg. Wo es keine Felsen gibt, um die Wegmarkierungen an zu bringen, werden Pfosten aus Holz oder Metall gestellt. Die lenken aber kaum von der grandiosen Bergkulisse ab.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021839.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3244350
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Tolle Wege vor der Roggalspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mein Kraftsportbegleiter kommt etwas an seine Grenzen. Aber er macht das einzig richtige: er reduziert seine Geschwindigkeit und steigt langsam und gleichmäßig auf! Da ich meist voraus bin habe ich so genug Gelegenheit, die Landschaft zu genießen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021843.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3244358
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Typisches Lechquellengebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Um mich herum finde ich recht viel Sehenswertes. Nicht alles ist natürlicher Art! Direkt am Weg liegt z.B. ein Metallquader mit 1-Meter Kantenlänge. Ein Wasserhahn zeigt an, dass er wohl mal zur Wasserversorgung geplant war. Aber was macht der hier mitten auf dem Weg? Wer den hier irgendwann mal her geschleppt hat kann ihn doch sicher auch nach Gebrauchsende wieder runterschleppen? Ich scheine nicht alleine mit dieser Meinung zu sein!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021846.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3244364
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alpine Fauna - Ein Murmeltier

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          So langsam kommen wir dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung näher. Schon alleine an der künstlerischen Gestaltung der Gipfelkreuze, sei es auch nur eine wirklich unbedeutender Nebengipfel, kann man die Nähe zu der Hauptsportart dieser Region erkennen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021842.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3244354
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir nähern uns dem Skigebiet

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am nächsten Joch steht der unübersehbare Klotz einer Bergstation. Dort stand bis vor wenigen Jahren noch eine einfache Bergstation einer alten, festgeklemmten 2er-Sesselbahn. Seit diesem Jahr steht dort die Endstation einer potenten, kuppelbaren 6er-Sesselbahn. Meine Begeisterung für solche Sommererlebnisse habe ich ja schon weiter oben kundgetan.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Also wenden wir uns lieber davon ab so lange es geht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021845.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3244357
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das Rätikon grüßt ein letztes Mal herüber

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der tolle, kleine Wiesenweg führt uns in ein Geröllfeld. Der Weg ist noch gut erkennbar.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021846.png Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3244363
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Geröllweg hinauf zum Madlochjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Oben angekommen sehen wir gut, dass die Bahn ganz neu ist: Über die Bausünden ist noch nicht sehr viel Gras gewachsen! Das dauert hier oben auch recht lange. So halten wir uns nicht lange auf und nehmen den Wanderweg abwärts, der zum Glück recht schnell von der neu planierten Piste abzweigt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021837.png Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3244348
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Blick auf die Lechtaler Alpen vom Madlochjoch aus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Auf in dieser Umgebung wirklich erstaunlich schönen Wegen geht es abwärts. Nicht ohne den permanenten Blick auf die neue Sesselbahn, die sogar über den Zürser See hinwegzieht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021844.png Ansichten: 0 Größe: 974,9 KB ID: 3244349
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am Zürser See

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir halten auf eine kleine Hütte am See zu, die aber leider nur privat ist. Mein Freund hat Bedarf an einer längeren Pause und hält daher auf das große Restaurant am Seekopf zu. Er war ja auch schon am ersten Tag hier oben. Mir aber fehlt noch der Aufstiegsweg hier herauf. Daher halte ich mal lieber auf die Seekopf-Sesselbahn zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021847.png Ansichten: 0 Größe: 1,28 MB ID: 3244360
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lech und Oberlech von Oben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Diese Bahn bringt mich ohne Wenn und Aber nach unten. Dort werde ich an der Kasse in Empfang genommen und darf die Toilette erst aufsuchen, nachdem ich ein gültiges Ticket erstanden habe. Ich kaufe dann lieber gleich zwei Tickets. Nicht für meinen Freund – sondern für mich: Denn ich will gleich nochmal die 500 Höhenmeter, die mein Freund vorgestern schon hier hinaufgestiegen ist, nachholen. Und dann will ich wieder die Höhenmeter mit der Sesselbahn kaputt machen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Mein Freund will solange das Auto von Lech holen. Da bleibt nicht viel Zeit und ich gebe Gas! Nach Ankunft an der Talstation durch quere ich einmal den ganzen, toten Ort von Nord nach Süd und nehme den Wanderweg hinauf in Richtung Seekopf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Was mir mein Freund nicht erzählt hat ist, dass der Weg durch einen Bach völlig überschwemmt wird! Zum Glück ist mein Schuhwerk nicht nur wasserabweisend, sondern wirklich wasserdicht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl021847.png Ansichten: 0 Größe: 2,00 MB ID: 3244367
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Leicht überbewässerter Wanderweg hinauf zum Seekopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nach ca. 100 Höhemetern im Wasser geht es aber auf normalen Wanderwegen weiter und ich komme nach 1 Stunde wieder am Seekopf an. In dem Augenblick signalisiert mir mein Freund, dass er in Lech losfährt und wir treffen uns zeitlich genau an der Talstation der Sesselbahn. Gutes Timing!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Recht zügig kommen wir nach St. Anton in unser Standquartier zurück. So haben wir genug Zeit meinen zweiten Mitwanderer am Bahnhof abzuholen. Beim Abendessen beraten wir, was wir morgen erwandern wollen. Mein Wanderkollege von heute muss morgen Abend zuhause sein. So ist ein weiteres Wandern auf dem Nordalpenweg für ihn wenig sinnvoll. Wir überlegen lange bis wir uns auf eine Wanderung von Zürs hinauf auf den Rüfikopf einigen. Dieser Teil der Wanderung liegt zwar nicht am Nordalpenweg aber das ist uns in dem Moment egal.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Nach einem schönen Abend mit grandiosem Essen liegen wir müde in den Betten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 22.02.2024, 11:13.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            75. Vormittag: Zürs - Rüfikopf


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sonntag, 3. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 5 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 700 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.248 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 70.800 m, ↓ 60.550 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 422 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Morgen beschert uns eine sehr dünne, hohe Schichtbewölkung. Ideales Wetter zum Wandern denn der Planet sticht nicht ganz so sengend vom Himmel. Wir packen unsere Sachen und verlassen das Hotel der letzten Tage. Schön war es hier!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir stellen das Auto wieder nach Zürs an die Talstation der Sesselbahn zum Seekopf hinauf. Abseits der Straße, auf der anderen Bachseite zieht sich ein schöner Wanderweg etwas in Richtung Lech hinunter. Hier ist es noch recht schattig. Da kommt es ganz gelegen, dass es an dem Holzschnitzelwerk an den Aufstieg geht. Auf schönen Wegen geht es aufwärts. Und so langsam kämpft sich die Sonne auf der anderen Hangseite abwärts. Endlich hat sie Zürs erreicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860219.png Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3244985
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das leblose Zürs bleibt zurück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zwischen Latschen und vereinzelten Bäumen steigen wir weiter aufwärts. Hier stürzt sich so mancher Bach in die Tiefe und verbreitet eine leichte Gischt. Und endlich kommen auch die ersten Sonnenstrahlen bei uns an.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860222.png Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3244990
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wilde Bergbäche sprudeln munter gen Tal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg hier rauf ist sehr gut ausgebaut und markiert. Die tun hier was für ihre Sommertouristen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860221.png Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3244986
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Tolle Wege führen hinauf auf den Rüfikopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wie es aussieht haben wir die erste Steilstufe geschafft und das Gelände wird etwas flacher. Irgendwo da oben soll es laut Karte eine bewirtschaftete Alm geben. Auf die halten wir zu und hoffen auf ein zweites Frühstück.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860216.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3244982
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zürs wird immer kleiner

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Zickzack-Kurs lässt nach und wir wandern über Almwiesen aufwärts. Und endlich kommt auch die Monzabonalm in Sicht. Über die mit Rindern bestückte Weide steigen wir auf und kommen von hinten an die Alm. Wir umgehen die Gebäude uns sind etwas enttäuscht: Es ist zwar schon halb 10 aber hier gibt es nichts zu trinken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860221.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3244984
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf der Monzabonalm gibt es noch nichts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier hätten wir gerne ein zweites Frühstück zu uns genommen. Aber wenn es nicht geht ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Über Wiesen geht es jetzt recht eben weiter. Wir kreuzen einen Schlepplift. Wie unauffällig diese kleinen Anlagen doch im Vergleich zu den überdimensionierten Sesselbahnen sind. Hier wurden noch keine Wiesen zu familienfreundlichen Wintersportabfahrten planiert. Ich kenne diese Abfahrten gut: Das ist die Verbindungspiste von Lech über den Rüfikopf nach Zürs hinüber. Mit etwas Schwung kann man sich diesen Lift sparen und kommt direkt bis zur Trittalpbahn. Davon sieht man hier aber recht wenig. Hoffentlich lassen die das noch eine Weile so!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf den Wiesen treffen wir auf eine ganze Population von Murmeltieren: Einer hält Wache und die anderen tollen über die Wiesen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860222.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3244988
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Murmeltiere gibt es hier reichlich

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Einfach putzig, die Kleinen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf einer Tracktorspur ziehen wir zum Monzabonsee hinüber. Hier herrscht wieder das rote Gestein vor, das wir in den letzten Tagen schon häufiger gesehen haben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860222.png Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3244987
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ankunft am Monzabonsee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das ist roter Liaskalk. Er ist von Jahrmillionen entstanden, als das hier alles noch tief in einem Meer lag und dort Eisen mit dem Sauerstoff des Wassers oxidierte und dem Gestein so seine rote Farbe gegeben hat. In Schichten zieht sich dieses Gestein hier durch die Bergwelt. Das gibt der Umgebung seinen eigenen Stil!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860223.png Ansichten: 0 Größe: 2,73 MB ID: 3244989
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da wird aber geschummelt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Diese Steinmännchen stehen nicht selbständig! Da wurde eine Eisenstange in den Boden gerammt und die Steine haben alle ein Loch. Sind aber trotzdem nette Wegzeichen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der See ist ein Traum! Er liegt auf 2.222 m und spiegelt die umliegenden Berge. Der Kaltenberggletscher ist auch nicht mehr das, was er vor vielen Jahren noch war, als ich das letzte Mal auf dem Kaltenberg war. Und dahinter stehen die Berge der Silvrettagruppe – teilweise schon in der Schweiz. Großartig!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860215.png Ansichten: 0 Größe: 614,7 KB ID: 3244979
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick über den Monzabonsee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Über im Winter sicher weniger befahrene Pisten steigen wir weiter auf. Der Blick auf die uns umgebenden Berge wird immer lohnender.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860219.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3244981
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick zum Seekopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da drüben sind wir gestern und mein Freund schon am Donnerstag unterwegs gewesen. Hier oben wird es aber auch zunehmend voller. Hier sind wir im Einzugsbereich der Rüfikopfbahn, die auch im Sommer betrieben wird. Die Halbschuhtouristen drehen ihre Runden rund um die Bergstation.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Nachdem wir auf der Monzabonalm nichts bekommen haben füllen wir hier die Flüssigkeitsspeicher nach. Inclusive Blick über Lech und seine Ortsteile.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860217.png Ansichten: 0 Größe: 973,4 KB ID: 3244980
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lech liegt uns zu Füßen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vor ein paar Jahren bin ich über diese Berge vom Bodensee heraufgekommen und habe die Tour damals in Lech beendet. Damals war ich Großteils auf dem Nordalpenweg unterwegs. Aber eben nur Großteils!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir kaufen uns ein Ticket für die Bahn und steigen die Höhenmeter ganz knieschonend ab.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl860218.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3244983
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es geht abwärts mit uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf der anderen Straßenseite von Lech kam ich damals mit der Bahn von Oberlech herunter. Somit ist die Lücke eigentlich geschossen. Aber eben nur eigentlich: Denn das ist ja nicht der Nordalpenweg. Auf dem habe ich noch ein paar Löcher zu schließen. Z.B. das von der Formarinalpe über die Göppinger Hütte zur Biberacher Hütte. Oder von der Bregenzer Hütte nach Alberschwende und von Wolfurt nach Bregenz. Die anderen Etappen bin ich alle schon entweder auf der oben genannten Lechquellentour von Dornbirn nach Lech schon gewandert oder sie sind auch Teil des E5, z.B. von Alberschwende nach Wolfurt, die ich damals im Rahmen meiner Alpenüberquerung von Verona in Italien nach Belfort in Frankreich auf dem E5 gegangen bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mit dem nächsten Bus kommen wir nach Zürs zurück und mein Freund fährt uns noch zu dem Ausgangspunkt unserer nächsten Tour nach Schnann. Wir wollen heute noch hinauf zur Ansbacher Hütte steigen und die nächsten Tage weiter auf Zürs zu wandern. Mal sehen, was da noch so auf uns zukommt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 31.03.2024, 20:55.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              75. Nachmittag: Schnann – Ansbacher Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Sonntag, 3. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 5 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 0 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.253 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 72.000 m, ↓ 60.550 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 425 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir kommen in Schnann gegen halb eins los. Mein Begleiter der letzten Tage macht sich derweil auf den Heimweg. Vielen Dank nochmal fürs herfahren am dieser Stelle!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durch den Ort steigen wir entlang des Schnanner Bachs auf. Diesmal kommen wir von unten an die Schnanner Klamm, wo der Wanderweg durch den Felsen gefräst wurde.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996062.png Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3246024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Start in Schann in die Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das ist wirklich ein schöner Weg. Leider nicht sehr lang aber trotzdem recht abwechslungsreich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996059.png Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3246021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern durch die Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach dem Felsportal am Schluchteingang geht es auf liebevoll an die senkrechte Felswand gehefteten Stahlwegen entlang weiter. Sehr breit ist die Schlucht hier wahrlich nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach der Engstelle weitet sich die Schlucht und eine schöne Holzbrücke führt uns über den unter uns tosenden Bach.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996062.png Ansichten: 0 Größe: 1,93 MB ID: 3246022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              In der Schnanner Klamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An den Felsen über der Engstelle kann man Markierungen erkennen. So hoch stand das Wasser wohl im Jahr 1970, als ein Starkregen viel Gehölz und Schutt mitbrachte und die Schlucht verstopfte. Deshalb wurde oberhalb der Tunnel gebaut, damit sich das Wasser nicht mehr so hoch stauen kann. Durch einen Teil dieser Tunnel wandern wir hinauf und biegen am Sonnebergbach rechts ab um zur Fritzhütte hinauf zu steigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996059.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3246018
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Rosannatal mit St. Anton am Arlberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das geht da richtig zackig aufwärts! Aber zum Glück recht gleichmüßig. Wir finden unser Tempo steigen gleichmäßig auf. 1 1/4 Stunden später sitzen wir an der Fritzhütte und füllen verbrauchte Flüssigkeit und Minaralstoffe nach.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996063.png Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3246023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pause an der Fritzhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl996057.pngAnsichten: 0Größe: 159,4 KBID: 3246015 Hier hatte ich im Vorfeld mal nach einer Übernachtungsmöglichkeit angefragt aber eine Abfuhr erhalten. Also haben wir auf der Ansbacher Hütte 2 Lager reserviert. Als das bei der Bedienung zufällig zur Sprache kommt versteht sie das nicht so ganz. 5 Minuten später meldet sie uns, sie hätte ein Zimmer für uns hergerichtet. Da klappt das mit der Zimmervergabe wohl nicht so ganz reibungslos. Aber sie haben Zimmer zu vertretbaren Preisen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Oberhalb der Hütte passieren wir wieder den tollen kleinen See und steigen weiter aufwärts. Die Fritzhütte war ja nur ungefähr die Hälfte der Höhenmeter. Da stehen uns also noch einige Höhenmeter bevor.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Langsam kommt der Weg aus dem Wald heraus und es geht über Almwiesen aufwärts. Da stand auch mal eine Hütte direkt am Weg. Die ist aber nicht mehr so gut in Schuss!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996063.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3246020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Diese Schutzhütten am Weg bieten nicht so wirklich viel Schutz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zum Glück gibt es heute eine hohe Schichtbewölkung, die dafür sorgt, dass es nicht gar zu heiß wird. Das ist angenehm zu wandern aber für die Bilder nicht so optimal. Also lasse ich die Landschaftsaufnahmen mal stecken und zeige euch lieber Flora und Fauna der näheren Umgebung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996061.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3246019
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Distel mit Besuch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl996058.pngAnsichten: 0Größe: 95,6 KBID: 3246016 Nach 2 1/2 Stunden Aufstieg kommen wir an der Ansbacher Hütte (2.376 m) an. Wir beziehen unser Quartier und setzen uns noch vor die Hütte. Einfach schön hier! Durch die Lage auf einer Schulter hoch über dem Tal hat die Hütte eine grandiose Aussicht. Kein Wunder, dass die Meisten eher vor der Hütte sitzen als drinnen. Wer mehr über die Hütte und ihre Umgebung wissen will, der kann beim Alpenverein nachlesen. In dem Porträt zum 100-jährigen Bestehen der Hütte sieht man auch, dass die Hütte in den letzten Jahrzehnten gewachsen ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl996060.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3246017
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ankunft an der Ansbacher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach dem Abendessen und einer kurzen Planung für Morgen sind wir recht schnell in den Federn. Morgen wollen wir bis zur Vallugabahn kommen und die Höhenmeter mit der Bahn abfahren. Ich traue dem Frieden meiner Knie noch nicht so ganz. Aber die letzten Tage habe sie sich eigentlich ganz anständig verhalten!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 01.03.2024, 18:24.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                76. Tag: Ansbacher Hütte – Leutkircher Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Montag, 4. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 13 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 725 m, ↓ 850 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 5 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 1.266 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 72.725 m, ↓ 61.400 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 430 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die präsenile Bettflucht schlägt heute wieder erbarmungslos zu: Kurz nach 4 Uhr bin ich wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen leicht wolkenverhangenen Himmel über mir und eine leichte Bewölkung unterhalb der Hütte. Sieht interessant aus! Das schaue ich mir vielleicht mal näher an.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538750.png Ansichten: 0 Größe: 642,8 KB ID: 3247239
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nacht über dem Rosannatal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538749.png Ansichten: 0 Größe: 91,3 KB ID: 3247238 Es ist erstaunlich warm hier oben auf über 2.300 Metern. Trotz leichter Bekleidung setze ich mich vor die Hütte und genieße den Blick ins Tal. Das künstliche Licht beleuchtet die dünne Wolkendecke von unten und der anbrechende Tag tut das von oben. Die Blankaspitze ist vor den Wolken klar zu sehen. Einfach Grandios!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Erst nach über eine Stunde finde ich den Weg wieder ins Bett. Mich faszinieren die Berge bei Nacht genauso wie am Tag. Und dann diese Ruhe ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Morgen schaue ich auch gleich mal vor dem Frühstück, wie sich das Wetter denn seit heute Nacht entwickelt hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538751.png Ansichten: 0 Größe: 762,8 KB ID: 3247241
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Morgennebel unter uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bei der Aussicht mache ich das gleich vor der Hütte – nicht nur aus dem Fenster. Die Hütte liegt einfach klasse! Im Osten geht gerade die Sonne auf und beleuchtet das ganze Tal in einem morgendlichen Licht. Ich kann mich gar nicht sattsehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538760.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3247257
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch St. Anton schläft noch unter einer Wolkendecke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zum Frühstück geht es dann nochmal in die Hütte. Das fällt mir bei der Sicht schon fast schwer!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So brechen wir heute recht früh an der Ansbacher Hütte (2.376 m) auf. Das trifft sich gut, denn wir wollen heute recht weit bis zur Vallugabahn. Zunächst geht es ein paar Meter den gleichen Weg zurück, den ich letztens hierhergekommen bin. Wir biegen aber recht schnell ab in Richtung Flarschjoch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538755.png Ansichten: 0 Größe: 933,9 KB ID: 3247245
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Vollmond über dem Stierköpfl

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Morgen präsentiert sich mit seinem tollsten Licht. Der Weg ist hier noch überschaubar schwierig: Er zieht einfach weit sichtbar am Hang leicht aufwärts auf das nächste Joch zu. Da kann man die Augen noch wandern lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538752.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3247240
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Flarschjoch voraus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf schönen Wegen geht es angenehm aufwärts. So kann man einen Wandertag stressfrei beginnen. Und zu sehen gibt es hier weiß Gott genug! Z.B. meinen Mitwanderer Blauloke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538758.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3247255
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kurz vor dem Flarschjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Sonne steht noch erstaunlich tief. Dabei geht es schon deutlich auf 8 Uhr zu. Da merkt man halt, dass wir nicht mehr im Hochsommer unterwegs sind, sondern im September. Als wir an das Flarschjoch (2.464 m) kommen liegt das Alperschontal, das direkt dahinter liegt, noch teilweise im Schatten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538754.png Ansichten: 0 Größe: 1.019,0 KB ID: 3247242
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Flarschjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Über leichten Schotter steigen wir ca. 100 Höhenmeter ab und wandern auf das Alperschonjoch zu. Endlich liegt der Weg auch in der Sonne. Im Schatten war es noch gar nicht so warm.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538761.png Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3247258
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf dem Weg zum Alperschonjoch mit Vorderseespitze und Stierlahnzugjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir halten uns da vorne links und wechseln am Alperschonjoch (2.303 m) wieder auf die Südseite des Lechtaler Hauptkamms. Am Joch stand wohl mal eine kleine Schutzhütte aus Holz. Aber der Zustand der Schutzhütten ist hier teilweise recht erbärmlich!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538758.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3247256
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Alperschonjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bis hierher war das ein Kinderspiel – aber ab hier soll der Weg richtig schwierig werden. T4 behauptet das WEB. Und der Wegweiser auch! Wer das umgehen will, der kann ein Stück in Richtung Tal absteigen und wieder zum Vordersee aufsteigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538758.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3247244
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ab dem Alperschonjoch ist der Weg als schwer eingestuft

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir aber halten uns rechts und nehmen den Theodor-Haas-Weg der hier durch die Wände unterhalb der Vorderseespitze zieht. Mit viel Liebe, Geduld und hoffentlich nicht nur Spucke wurde der Weg in die Wand geklebt. Da gibt es einige technische Hilfen, die die Begehung einfacher machen sollen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538762.png Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3247265
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Theodor-Haas-Weg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da braucht man deutlich länger als man normalerweise so rechnet. Hier haut die Faustformel zur Zeitbestimmung überhaupt nicht hin. Das muss man bei der Planung einkalkulieren! Wir sind heute aber ausreichend früh gestartet. Also alles im grünen Bereich!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Macht richtig Spaß hier durch die sonnendurchflutete Wand zu wandern!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538762.png Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3247271
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Theodor-Haas-Weg führt uns durch die Wände

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Und was man auf diesem Weg zeitmäßig auch nicht unterschätzen sollte – zumindest ich nicht: Die Zeit, die man braucht um in die Landschaft zu schauen! Einfach großartig dieser Weg vor gewaltiger Kulisse!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538761.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3247248
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Grandiose Aussichten inklusive

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Man sollte aber den Blick nicht nur in die Ferne schweifen lassen. Man sollte sich auch den Weg und seine Sicherungen genau ansehen! Nicht alles was da in der Wand hängt würde einem kräftigen Sturz standhalten. Oder sind hier gar schon 2 gestürzt?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538767.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3247267
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sehr vertrauensbildende Sicherungen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Nach einer Stunde ist dieser schöne Wanderweg aber schon wieder vorbei. Schade! Der Nordalpenweg führt uns zurück auf Wiesenwege und zeigt uns wie es weiter geht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538757.png Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3247251
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Aufstieg zum Hinterseejoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von unten kommt der Wanderweg herauf, der am Schnanner Bach blieb, wo wir gestern zur Fritzhütte abgebogen sind. Und schon wird es einfacher. Das wäre auch die Umgehungsoption für den Theodor-Haas-Weg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf zwei möglichen Wegen geht es hinauf zum nächsten Joch. Wir nehmen den offiziellen E4 Alpin – also den ersten – machen aber erst nochmal eine kleine Pause um die Landschaft um uns herum zu würdigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538765.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3247261
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Vordersee vor dem Rosannatal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wieder steht an dem See eine kleine Hütte. Die Almhirten wissen halt auch wo es schön ist!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gleichmäßig steil bringt uns der Nordalpenweg hinauf zum Hinterseejoch (2.482 m). Zeitmäßig soll das in etwa die Hälfte des Weges zum Kaiserjochhaus sein. Grund genug für uns hier mit Blick auf Hintersee und Vordersee eine Pause zu machen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538759.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3247247
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Pause am Hinterseejoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Sicht geht heute recht weit über die Allgäuer Alpen im Norden, das Lechquellengebirge im Westen, den Verwall im Süden und natürlich über die schon erwanderten Lechtaler Alpen im Osten. Wo die einzelnen Bergspitzen, die dahinter teilweise noch zu sehen sind, hingehören, lässt sich nicht immer zweifelsfrei feststellen. Da wird einem nicht langweilig. Ganz großes Kino!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538763.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3247249
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Rückblick zum Vordersee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der helle Punkt oben auf dem Wiesenrücken ist übrigens die Ansbacher Hütte. Die Fritzhütte, die auf dem Bergrücken weiter unten liegt, ist gerade nicht mehr zu sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier oben fühlen sich auch andere sauwohl: ein paar Bienen lassen sich durch uns nicht in ihrer anstrengenden Arbeit stören aus den kleinen Bergblüten den Nektar zu saugen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538767.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3247260
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Alpine Schwerarbeit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wieder geht es zunächst etwas steiler abwärts weiter um dann wieder die Höhe haltend auf Westen zuzuhalten. Nördlich von uns liegt der Hintersee und das Panorama der Allgäuer Alpen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538768.png Ansichten: 0 Größe: 1,24 MB ID: 3247263
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Hintersee vor Kaisers

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So geht Genusswandern auf einem tollen Höhenweg! Wir können die nächste Scharte schon vor uns liegen sehen, über die wir drüber müssen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538767.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3247270
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wandern rund um die Kridlonscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Stunde, die ab hier, der Kridlonscharte (2.371 m) zur Hinterseescharte benötigt werden soll, haben wir nicht gebraucht. In unserer Richtung hatten wir aber auch 100 Höhenmeter weniger Anstieg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dieser Teil des Weges ist immer noch mit T4 bewertet. Das hätte ich jetzt nicht für jede Stelle des Weges gesagt, aber hier passt es wieder! Überall liegen Seilsicherungen und der Weg ist teilweise recht ausgesetzt. Wer nicht schwindelfrei ist, der hat hier nichts verloren!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538763.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3247259
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein echter Höhenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wieder geht es auf halber Höhe einer Südwand einfach einmal quer über die Felsen. Im Süden freier Blick auf den Verwall, der bei weitem nicht so voll ist, wie es der Lechtaler Höhenweg sein soll. Aber eigentlich haben wir heute noch niemanden getroffen. Immer nur auf den Hütten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538771.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3247268
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Malatschkopf am Kaiserjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Kaiserhochhaus kann eigentlich nicht mehr weit sein. Aber es kommt einfach nicht in Sicht. Mein Mitwanderer spricht mich schon auf eine Pause an, als die Hütte endlich vor uns, etwas versteckt im nächsten Joch, auftaucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538773.png Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3247269
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mittagspause am Kaiserjochhaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538756.png Ansichten: 0 Größe: 93,5 KB ID: 3247243 Wir kehren am Kaiserjochhaus (2.310 m) zu Mittag ein. Vor der Hütte, in der prallen Sonne ist es mir aber zu warm. Im Schatten, unter dem Vordach ist es viel angenehmer. Der Hüttenhund sieht das wohl nicht so: Er sitzt vorne am Zaun und starrt ins Tal. Ist aber auch ein toller Blick!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Als die nächste Gruppe eintrifft brechen wir auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538772.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3247264
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Kaiserjochhaus am Kaiserjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Von hier sehen die Wege rund um die Hütte völlig harmlos aus. Das ändert sich aber schnell wieder. Hinauf auf den Kaiserkopf (2.360 m) sind es zwar nur wenige Höhenmeter aber auch die haben es schon wieder in sich!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538768.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3247253
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Am Kaiserkopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dahinter gibt sich der Nordalpenweg dann wieder ganz zahm: als schöner Almwiesenweg zieht er über die Hänge und stellt wenig Anforderungen in Sachen Schwierigkeit. OK, er ist teilweise recht schmal und es gibt genug Stellen, an denen man lieber nicht fallen sollte, aber sonst gibt es keine schwierigen Stellen mehr.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538772.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3247262
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Übergang zur Leutkircher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aber auch wenn man den Weg lange liegen sieht: Man braucht doch seine Zeit, bis man den auch gegangen ist. Und das ist wieder Genuss vom Feinsten!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538765.png Ansichten: 0 Größe: 999,1 KB ID: 3247252
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Traumwege hoch über dem Rosannatal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf dem hinteren Wiesenrücken, vor den Felszacken links ist übrigens wieder die Ansbacher Hütte zu erahnen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg verliert nun zunehmend an Höhen und als wir um eine Schulter herum kommen sehen wir die Leutkircher Hütte am nächsten Sattel liegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538764.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3247250
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Leutkircher Hütte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Links St. Anton und geradeaus der Grat mit der Weißschrofenspitze und dem Arlberger Klettersteig. Rechts daneben die Scharte, in der die Mittelstation der Vallugabahn liegt. Ein Stück weiter Rechts ist der höchste Gipfel der Region, die Valluga, zu sehen. Der erscheint von hier aus aber niedriger als die Weißschrofenspitze. Bis zu der Mittelstation wollen wir heute noch. Das ist noch ein ganzes Stück!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir lassen es in aller Ruhe zur Leutkircher Hütte (2.251 m) hinunterlaufen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538769.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3247254
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Leutkircher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538759.png Ansichten: 0 Größe: 73,0 KB ID: 3247246 Hier kehren wir erstmal ein! Wir setzen uns vor die Hütte und bestellen was zu trinken. Die Speisekarte sieht aber auch richtig gut aus! Das lassen wir uns erstmal durch den Kopf gehen als wir in Ruhe die Wanderkarte studieren. Das ist bis zur Mittelstation noch ein ganz anständiges Stück. Vor allem geht es am Schluss auch nochmal zackig rauf. Wenn wir an der Station ankommen und die letzte Bahn ist weg, dann müssen wir mindestens noch bis zur Ulmer Hütte wieder runter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wollen wir uns das heute wirklich noch antun? Ich befrage meine Knie und befinde: Lieber nicht! Die melden sich so langsam und ich will es nicht wieder übertreiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So beenden wir die heutige Etappe lieber hier und freuen uns, das tolle Essensangebot wahrnehmen zu können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl538771.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3247266
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eindrücke von der Leutkircher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So erleben wir den Nachmittag vor der Hütte, genießen die grandiose Aussicht und drehen auch noch die eine oder andere Runde um die Hütte. Einfach schön hier oben! Wenn ich ehrlich bin: Das Standquartier unten in St. Anton war ja schön aber hier oben gefällt es mir einfach besser!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Tag war heute wieder ein absoluter Knaller! Ihr habt es gemerkt: Es gab wieder ein paar Fotos mehr. Ich hoffe, ich habe euch damit nicht vergrault! Also dann: Bis morgen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 08.03.2024, 12:20.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Was für ein wunderbarer Höhenweg von der Ansbacher zur Leutkircher Hütte mit allem Zip und Zap: Nervenkitzlige Felspartien, epische Graslandschaften, große Panoramen. So, wie man sich Bergwandern wünscht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Stefan.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aber das gilt in meinen Augen nicht nur für den Weg von der Ansbacher Hütte zur Leutkircher Hütte sondern für die gesamten Lechtaler Alpen! Der Lechtaler Höhenweg ist nicht umsonst so beliebt beim Wandervolk. Aber eben absolut zurecht! Vom Fernpass bis Zürs gibt es Abwechslung pur auf hohem Niveau mit wenigen Berührungspunkten zur Zivilisation. So wie man sich einen Höhenweg vorstellt: tolle Aussichten, anspruchsvolle Wege, gute Hütteninfrastruktur, ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vom Feinsten!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wafer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 15.03.2024, 11:55.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      77. Tag: Leutkircher Hütte – Valluga - Zürs


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dienstag, 5. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 16 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 1375 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtstrecke: 1.282 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamthöhenmeter: ↑ 73.550 m, ↓ 62.775 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gesamtgehzeit: 438 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Tag beginnt wie der letzte: Ich muss nachts mal wieder raus. Zum Glück! Denn wieder ist das Wetter einfach der Kracher! Es gibt zwar nicht sehr viele Sterne am Himmel aber die Aussicht rund um die Hütte ist faszinierend! Ich versuche das mit der Handykamera einzufangen aber es gelingt mir nicht wirklich gut.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Berge haben einfach auch nachts etwas Besonderes!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828103.png Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3249087
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Leutkircher Hütte bei Nacht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In der Hütte brennen nur ganz kleine Notlichter. Trotzdem sieht es so aus, als wäre die Hütte innen hell beleuchtet. Der Mond steht vielleicht noch halb am Himmel. Trotzdem sind klare Schatten erkennbar. Dadurch ergeben sich aber auch gewaltige Belichtungszeiten. Immer wieder erstaunlich, was die kleine Optik des Handys daraus macht! Nach einer Stunde an der frischen Luft ist ein erneutes Einschlafen kein echtes Problem.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach dem Frühstück stehen wir um halb 8 vor der Hütte. Kaiserwetter! So wünscht man sich das!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828085.png Ansichten: 0 Größe: 1.014,5 KB ID: 3249069
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Start an der Leutkircher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Sonne steht noch recht niedrig. Trotzdem starten wir in Richtung Westen frei nach dem Motto: Go West!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zunächst geht es recht grün und problemfrei leicht abwärts zum Almajurjoch. Den Weg sahen wir schon von der Hütte aus liegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828101.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3249081
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      2 dunkle Gestalten am Almajurjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg sieht eigentlich recht einfach aus. Die Bergstation der Lifte am Kapall können wir auch schon sehen. Da wollen wir aber eigentlich gar nicht hin. Ein paar Meter weiter zweigt der direkte Weg zur Stuttgarter Hütte rechts ab. Wir halten uns aber links und der Weg führt uns wieder auf die Südseite des Lechtaler Hauptkamms. Hoch über dem Tal wandern wir auf tollen Wegen. Leichter Dunst hängt noch über dem Tal.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828078.png Ansichten: 0 Größe: 897,9 KB ID: 3249070
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein sonniger Tag über dem Rosannatal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht um den Bacher herum. An der nächsten Abzweigung steht dann alles doppelt dran: Einmal mit rotem Punkt und einmal mit schwarzem Punkt. Der E4 macht ab hier wieder einen auf Alpin und will uns auf gesicherten Wegen mit T4-Bewertung durch die Wände führen. Wem das zu heftig ist, kann hier zu den Liften am Kapall absteigen und am Kapallsattel wieder zu uns stoßen. Wir aber folgen dem Weg durch die Wände unter der Weißschrofenspitze.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828102.png Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3249082
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Steig unter der Weißschrofenspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der ist wieder nur vom Feinsten: Gut markiert und gesichert aber nicht ganz ohne! Mit Höhe halten hat er es wieder nicht so – Mal geht es aufwärts und im nächsten Moment muss man wieder runter. So wie es eben möglich ist durch die Wand zu steigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828092.png Ansichten: 0 Größe: 719,8 KB ID: 3249072
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wenn Engel reisen ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gut, dass mein Mitwanderer fit und sicher unterwegs ist! Der hat mich gestern heftig überrascht als er mir sein Alter gebeichtet hat: Der ist schlappe 10 Jahre älter und viel fitter als ich. Ich muss unbedingt meine Knie in den Griff kriegen! Das nehme ich mir mal als Aufgabe für den Winter vor. In 10 Jahren will ich auch noch so unterwegs sein wie er!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828111.png Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3249084
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Und da geht es wiedermal aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Wandern hier ist einfach ein Genuss! Nicht umsonst ist der Lechtaler Höhenweg eines der Highlights des ganzen Nordalpenweges: Er ist zwar nicht ganz einfach und führt auch viel durch Felsen aber er ist auch zwischendrin noch grün und ist damit nicht zu extrem. Einfach eine gute Mischung!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828104.png Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3249085
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Aufstieg zum Mattunjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Mond zeigt uns artig wo wir hinmüssen. Oben an und in den Felsen sind irgendwelche Dinge verbaut. Beim Näherkommen erkenne ich es als Lawinenauslöser und als Kabelkanäle. Die sind aber schon älteren Datums.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg führt uns recht gleichmäßig hinauf auf das Joch. Hier bin ich vor ein paar Jahren mal mit einem Freund, der damals den Anfang der Südalpentour mitgemacht hat, Skifahren gewesen und wir sind hier durch hüfthohen Tiefschnee runter. Mittendrin hat es ihn dann geschmissen und das Anschnallen war ein echtes Abenteuer! Ich habe mir damals geschworen hier nie wieder runter zu fahren. Nun, genau genommen laufe ich hier ja auch rauf!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828087.png Ansichten: 0 Größe: 906,7 KB ID: 3249071
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Mattunjoch ist alles für die Skifahrer plattgewalzt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Oben kehrt dann Ernüchterung ein: Das Skigebiet hat uns wieder! Alles ist hier plattgewalzt. Der Übergang hinüber zum Valfagehrjoch ist entsprechend langweilig und schon fast ein wenig abschreckend. Für die neue Schindlergratbahn wurde hier die ganze Natur platt gemacht. Das habe ich euch aber schon in den letzten Tagen erzählt. Aber wenn man nach so einem schönen Weg hierher kommt ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828068.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3249068
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Blick vom Vallfagehrjoch auf die Valluga und die Mittelstation der Bahn

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir können unser Ziel gut sehen: Die Mittelstation liegt links von den Felsen auf einer Nase und der Vallugagipfel liegt rechts davon. Hier bin ich vor ein paar Tagen schon mal hoch. Da habe ich aber ständig die Bahnen fahren sehen. Seit dem Mattunjoch habe ich noch keine einzige Gondel gesehen. Irgendwas stimmt hier nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir nehmen den Weg um diesen Felsklotz herum und steigen hinauf zur Mittelstation – teilweise auf der Piste, die bei weitem noch nicht so schlimm planiert wurde wie das Valfagehrjoch, und teilweise auf den Felsen links davon.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828096.png Ansichten: 0 Größe: 978,5 KB ID: 3249077
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier wedelt man im Winter abwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die letzten Meter gehen über eine betonierte Abwasserleitung aufwärts. Mit Seilsicherung. Oben lädt uns eine Bank zu einer Pause ein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828094.png Ansichten: 0 Größe: 790,6 KB ID: 3249074
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Pause an der Mittelstation der Vallugabahn

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Diese Einladung nehmen wir auch an. Denn die Mittelstation ist zu! Ich schaue mir nochmal die WEB-Seite an, auf der steht an welchem Wochentag die Bahn hier oben im Sommer fährt. Und da sollte die heute eigentlich fahren. Bei näherem Hinsehen erkenne ich im Kleingedruckten unten drunter, dass da von 2 Tagen Betriebsruhe im September die Rede ist. Das war gestern und heute! Zum Glück sind wir gestern nicht mehr bis hierher! Da hätten wir noch bis zur Ulmer Hütte runter müssen. Und das war jetzt kein Spaziergang hier rüber!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Was ist aber jetzt zu tun? Wir sind uns schnell einig: Bei dem Wetter lassen wir den Gipfel nicht aus! Und dann steigen wir auch nicht mehr zur Ulmer Hütte ab sondern gehen gleich zur Stuttgarter Hütte durch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828105.png Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3249089
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein steiler Klettersteig zieht aufwärts zur Valluga

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Also nehmen wir den Klettersteig unter die Sohlen, der uns ziemlich steil, schon fast senkrecht (Schwierigkeitsgrad I – II) die Felsen hinaufführt. Ein echter Genuss – für den, der es mag! Es soll auch noch einen Schotterweg da hinauf geben, den haben wir aber nicht gefunden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das ganz steile Stück hört irgendwann schlagartig auf und endet auf einer Schulter mit überragendem Blick!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828103.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3249083
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf einer Schulter an der Valluga

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Damit haben wir die meisten Höhenmeter hinauf zum Vallugagipfel. Auf dem Weg dorthin schweift der Blick weit über die Berge der Umgebung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828097.png Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3249078
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      So schlimm war der Schindlergrat für die alte Bahn nicht verunstaltet worden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Über die Bausünden für den Wintersport muss man geflissentlich drüber hinwegsehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kurz vor dem Gipfel will uns der Nordalpenweg eigentlich links runter haben. Das wollen wir aber nicht. Jetzt sind wir schon mal hier oben und wegen des ruhenden Bahnbetriebes sind wir fast alleine hier, also wollen wir auch hinauf auf den Gipfel und diese Ruhe auch genießen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828104.png Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3249086
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Vallugagipfel ist in Reichweite

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der ist zwar recht zugebaut aber wirklich nicht mehr weit. Und diese Stahlbrücke hat auch einfach was! Da muss man einfach auf den Foto drücken!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828093.png Ansichten: 0 Größe: 832,6 KB ID: 3249073
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Grandiose Aussicht an der Valluga

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nur wenige Minuten später stehen wir am Gipfel. Ein Seil versperrt den Zugang. Das soll aber vermutlich eher dafür sorgen, dass die Bahnfahrer nicht ins freie Gelände gelangen. Wir übersteigen das Seil und machen Pause am Gipfel. Im Boden ist eine Platte für mich eingelassen worden, damit ich verstehe, in welchem Bundesland von Österreich ich bin. Da habe ich bei „Wo bin ich?“ in letzter Zeit ein paar Probleme mit gehabt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828113.png Ansichten: 0 Größe: 1,86 MB ID: 3249095
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich bin wohl gerade in Vorarlberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eine grandiose Aussicht, die uns da geboten wird! Wir bleiben einfach ein wenig sitzen, dezimieren unsere frugalen Bestände und genießen die Landschaft. Die technische Infrastruktur des Gipfels muss man ignorieren können!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828095.png Ansichten: 0 Größe: 808,3 KB ID: 3249075
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Für Touristen wird groß drangeschrieben wo sie sind

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Über die Stahlbrücke geht es zurück und direkt dahinter geht es rechts runter. Aber nicht nur ein bisschen! Oben durch Felsen und weiter unten durch viel Geröll geht es zügig abwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828105.png Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3249091
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Steiniger Abstieg auf dem Boschweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dieser Teil des Weges nennt sich Boschweg und wird wohl finanziell auch von gleichnamiger Firma unterstützt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf ca. 2.400 Höhenmetern treffen wir auf den Weg, der über die Trittscharte führt. Es steht zwar dran, dass er gesperrt sei aber die Zeiten zur Ulmer Hütte stehen trotzdem noch dran. An der Trittscharte soll es schon vor vielen Jahren einen Bergrutsch gegeben haben, der den Weg unpassierbar gemacht hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828112.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3249093
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Erlispitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir wandern ab hier die Höhe haltend auf die Stuttgarter Hütte zu. Man sieht schon auf den ersten Blick, dass es ab hier wieder deutlich grüner wird. Zu unseren Füßen liegt das Pazüeltal, in dem einige Almen liegen. Oben drüber die felsigen Gipfel – das macht einfach was her!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828111.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3249088
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Rückblick zur gesperrten Trittscharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die weißen Flecken sind die kümmerlichen Überreste des Trittferners. Vom Pazielfener, an dem wir laut Karte entlang abgestiegen sein sollen, haben wir gar nichts mehr gesehen. Der Klimawandel lässt grüßen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir kommen um die nächste Ecke und die Felsen und eigentlich die ganze Landschaft ändert sich komplett! Hier gibt es den ersten Liaskalk. In den Lechtalern habe ich davon nicht viel gesehen. Und ein paar Meter weiter ist der ganze Fels schuppig: Der Fels besteht aus lauter kleinen Steinstäben und löst sich immer weiter auf. Manche behaupten ja, geologisch würde das schon zum Lechquellengebirge gehören. Dann fängt das direkt nach dem Abstieg hier am Boschweg an!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828113.png Ansichten: 0 Größe: 2,20 MB ID: 3249096
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Steinige Vielfalt am Weg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auch ist ab hier die ganze Gegend wieder total grün! Das war in den Lechtalern vereinzelt zwar der Fall aber so großräumig und floral vielfältig habe ich das nicht gesehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828099.png Ansichten: 0 Größe: 974,5 KB ID: 3249079
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Alpine Bergblume

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Hang entlang wandern wir zur Stuttgarter Hütte – einer Hütte meiner Sektion. Die liegt da ganz gemütlich am Krabachjoch und der Weg dorthin stellt kaum noch höhere Anforderungen an uns. Ist vielleicht auch gut so, denn wir haben heute doch schon einiges in den Beinen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828115.png Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3249094
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Stuttgarter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl828091.pngAnsichten: 0Größe: 76,1 KBID: 3249067 Hier auf der Stuttgarter Hütte (2.310 m) führt ein Nepalese das Regime. Früher war er als Aushilfe hier und hat sich bis zum Hüttenpächter hochgearbeitet. Er liebt seine Stuttgarter Hütte aber auch immer noch seine Heimat. Das sieht man nicht nur an der Deko sondern auch an der Speisekarte: Da stehen ein paar nepalesische Spezialitäten drauf. Klar, dass ich mir die anschaue!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828113.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3249090
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nepalesische Kost auf der Stuttgarter Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Diese Teigtaschen gibt es Vegetarisch und mit Fleisch. Auf Wunsch auch als gemischte Portion. Und der Dipp ist der Knaller! Das haben unsere Maultaschen nicht! So hat zwar jede Region seine Teigtaschen aber jeder macht es eben doch anders.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Jetzt, wie geht es heute weiter? Wir hätten zwar noch zwei Tage aber länger geht es bei mir nicht. Und da kommen wir leider nicht mehr bis Damüls. Wir rätseln lange rum aber wir entscheiden uns dann doch jetzt noch den Abstieg nach Zürs zu machen und zu sehen, ob wir heute noch nach Hause kommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828106.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3249076
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Da müssen wir heute noch ganz runter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir starten und der erste Blick gen Tal offenbart: So hat es in den Lechtalern nicht ausgesehen! Die Leute haben recht: Ab hier beginnt das Lechquellengebirge!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf schönen Almwiesenwegen geht es abwärts. Von schwierigen Wegabschnitten ist hier nichts mehr zu sehen. Wir können es einfach in aller Ruhe hinunterlaufen lassen. Und unten im Tal werden wir tierisch gut empfangen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828114.png Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3249092
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Beschauliche Pazüelalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das hat einfach was zum Abschluss. Viel zu schnell kommen wir auf eine Schotterstraße, die ab der Talstation der Materialseilbahn zur Stuttgarter Hütte dann asphaltiert ist. Auf der Trittalpe füllen wir nochmal Saftschorle nach und kommen nach Zürs hinunter. Als wir an die Straße kommen fährt uns ein Bus zum Bahnhof direkt vor der Nase weg. Ärgerlich – aber nicht zu ändern. Mit dem Daumen kommen wir aber recht gut weiter. Am Bahnhof Langen am Arlberg verlässt mich mein Mitwanderer und wir jagen noch den Bus, den wir verpasst haben. In Dalaas haben wir ihn dann überholt und so schaffe ich es noch ab Bludenz einen Zug zu erreichen, der mich recht zügig und ohne Verspätung nach Hause bringt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl828108.png Ansichten: 0 Größe: 615,8 KB ID: 3249080
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Heimfahrt über Lindau am Bodensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Er fährt mich noch am Bodensee entlang. Hier will ich dieses Jahr noch irgendwann ankommen. Mal sehen, ob ich das schaffe! Das hat aber noch etwas Zeit. Jetzt will ich erstmal nach Hause.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 18.03.2024, 11:02.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Epilog: Lechtaler Alpen – Teil 2 – Von Schnann bis zum Formarinsee
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das waren 6 tolle Tage in den Lechtaler Alpen und im Lechquellengebirge. Die Lechtaler sind nicht umsonst so beliebt: Die Wege dort sind sehr abwechslungsreich und bieten eine grandiose Aussicht! Eine Längsüberquerung erfordert allerdings absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Viele Wegabschnitte sind mit T4 bewertet. Da sollte man schon wissen was man tun. Aber wer da Spaß daran hat, für den ist der Lechtaler Höhenweg ein Genuss! Die Lechtaler Alpen zählen nicht umsonst zu den Sahnestücken des Nordalpenweges. Ich kannte den Großteil der Wege schon und hatte trotzdem wieder sehr viel Spaß an dem Weg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am letzten Grat oben – quasi an der Valluga – habe ich das letzte Österreichische Bundesland auf meiner Nordalpentour betreten: Vorarlberg. Das flächenmäßig und bevölkerungsmäßig zweitkleinste Bundesland: Flächenmäßig liegt Vorarlberg hinter Wien und nur Burgenland hat weniger Einwohner. Mit dem Piz Buin als höchstem Berg des Landes und etlichen weiteren 3.000ern bietet Vorarlberg viele hochalpine Regionen und mit der Bodenseeregion aber auch ebenere und tiefer liegende Bereiche. Das verspricht einen abwechslungsreichen Abschluss meiner Nordalpenwegtour. Wir werden sehen, wenn es soweit ist. Einen Teil davon habe ich ja schon auf meiner Tour von Dornbirn nach Lech kennen gelernt. Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher welche Teile davon ich nochmal begehen werde. Auch das wird wohl die Zeit zeigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Den Anfang in Vorarlberg hat das Lechquellengebirge gemacht, das sich deutlich von den Lechtaler Alpen abhebt: Es ist nicht ganz so hoch und kommt viel grüner daher. Trotzdem sind auch dort anspruchsvolle Wege zu finden. Ihr werdet es noch sehen. Ganz langsam und gemütlich werden die Berge niedriger und anspruchsloser – landschaftlich bleibt es aber bis zum Schluss reizvoll und auf hohem Niveau!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Hüttendichte ist in der gesamten Region ungewöhnlich hoch. Neben einer Vielzahl an AV-Hütten gibt es noch jede Menge Hütten anderer Vereine und private Unterkünfte. In den Lechtalern habe ich das gefunden, was man klassisch einen Höhenweg nennt: Ein Weg, der nicht ständig bis in die Täler hinunterführt, sondern oben auf der Höhe bleibt. Leider musste ich die Lechtaler in 2 Etappen gehen. Wenn man es genau nimmt sogar in 3:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Von Lermoos zum Fernpass
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Vom Fernpass zur Ansbacher Hütte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Von der Anbacher Hütte zur Valluga
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der erste Teil von Lermoos bis zum Hahntennjoch ist weniger begangen und leerer – aber nicht weniger schön oder anspruchsvoll. Der Weg über die Loreascharte und entlang der Heiterwände war abwechslungsreich und sehr schön. Mir ist mal wieder nicht klar warum alle Welt die Lechtaler erst ab dem Hahntennjoch wahrnimmt. Der Rest der Lechtaler ist gut besucht aber ich habe sie nicht übervoll erlebt. Die Hütten sind recht groß und bieten einen guten Service. An der Memminger Hütte wird der E5 gekreuzt was in diesem Bereich zu einem erhöhten Wandereraufkommen sorgt. Man ist aber nicht lange auf gemeinsamen Wegen unterwegs. Eigentlich nur von kurz vor der Seescharte bis kurz hinter der Memminger Hütte. Der Weg durch das Parseiertal ist in der Regel immer recht leer, weil die meisten Wanderer des Lechtaler Höhenweges die Variante über den Augsburger Höhenweg, also von der Memminger Hütte über die Augsburger Hütte zur Ansbacher Hütte bevorzugen. An dem Weg liegt auch die Parseierspitze, der mit 3.036 m höchste Berg und einzige 3.000er der Lechtaler Alpen. Und nur ganz am Anfang bei Lermoos und ganz am Ende bei St. Anton kommt man durch Skigebiete. Das ist nicht jedermanns Sache aber auch das gehört dazu. Es gibt wohl nur noch sehr wenige hochalpine Gebirgsregionen ohne Winterpsortinfrastruktur. So gesehen war das auf die ganze Gebirgsgruppe gesehen sogar recht wenig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kulinarisch bin ich hier voll auf meine Kosten gekommen: Ich liebe die deftige, österreichische Kost! Durch die diversen privaten Anbieter war auch ausreichend Abwechslung auf dem Speisezettel. Die AV-Hütten sind in Summe bei dem Thema leider etwas eingefahren und fantasielos. Wenn ich da z.B. an italienische Hütte denke könnten sich die Hüttenwirte hier durchaus etwas abschauen. Die Ausstattung der Hütten ist in der Regel top und die Hütten sind auch gut in Schuss. Und für die Wege gilt das Gleiche: Sehr gut markiert und gesichert – wo es notwendig ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier leistet der AV mit seinen Sektionen eine wirklich gute Arbeit!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich hoffe, ich konnte euch einen Eindruck von den Lechtaler Alpen vermitteln. Dann freuen wir uns mal auf das Lechquellen- und Bregenzerwaldgebirge. Bis hoffentlich bald!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1160
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke fürs virtuelle mitnehmen und die vielen Inspirationen für zukünftige Touren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo liebe Mücke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Und nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Autoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1160
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo liebe Mücke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo Wafer!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich sehe Deinen Bericht keinesfalls "nur" als Teaser - Inspirationsquelle trifft es schon viel besser. Du beschreibst die Regionen, die Du durchwanderst einfach so toll, dass man dort auch gerne mal hin und sich ausführlich umschauen möchte. (Im Pillerseetal bin ich ja auch gleich fast eine Woche geblieben und das basierte nur auf einem einzigen Foto, dass eigentlich nicht mal das Pillerseetal zeigte, und ein paar Zeilen Text. )

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Tatsächlich ist der Hund bei meiner Tourenplanung im Moment der große "Knackpunkt". Das Vorreservieren bin ich mit ihm schon gewöhnt, das ist für mich kein Problem, wir gehen dann normalerweise auch bei schlechten Wetter los. Aber Buddy ist leider inzwischen aus dem Mehrtagestouren-Alter raus. Er geht schon noch mit in die Berge, allerdings lässt die Trittsicherheit langsam etwas nach, sowas wie Blockwerk mag er nicht mehr wirklich und zwischendurch braucht er immer mal wieder Ruhetage. Das ist für Hüttentouren einfach keine gute Basis mehr, deshalb wird es in der nahen Zukunft wohl mehr Campingurlaub mit Hund geben, wo wir ein Basecamp haben und dann flexibler entscheiden können, was an dem Tag geht oder eben nicht. (Das sind dann aber leider meistens keine Touren mehr für einen spektakulären ODS-Reisebericht.) Dieses Jahr werden wir uns mal das Tote Gebirge/Ausseerland anschauen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Du hast mich mit Deiner Weitwanderei aber schon ziemlich angefixt, vielleicht suche ich mir irgendwann später auch mal einen Weg aus, den ich in kleineren oder größeren Etappen abwandere. Ich hatte das vor vielen Jahren mal mit einer Alpenüberquerung Haustür-Gardasee angefangen, aber als die Strecke dann immer mehr in Mode kam und die Hütten dort immer voller wurden, ist die Tour irgendwo kurz vor der italienischen Grenze eingeschlafen...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ja, da habe ich auch zweimal hingeschaut! Der Hüttenhund sieht Buddy wirklich sehr ähnlich. Kurz habe ich überlegt, ob wir uns da vielleicht irgendwo über den Weg gelaufen sind, ohne es zu merken. Aber am Kaiserjochhaus waren wir noch nie. (Lechtaler Alpen und Lechquellengebirge stehen aber bereits auf meiner langen To-See-Liste. Nur die Wintersport-Infrastruktur schreckt mich da noch ein bisschen ab...)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Autoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wafer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gemach, gemach, werter Herr! Die Schoberrunde wird in den nächsten Tagen ihren Abschluß finden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal auf einem Forumscamp - dann natürlich mit Hunden, ich will Deinen ja auch mal sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich wünsche Dir ebenfalls noch schöne Ostern!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Beste Grüße,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mücke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Prolog: Bregenzerwaldgebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Eigentlich wollte ich ja im Lechquellengebirge dort weitermachen, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte: Am Formarinjoch. Aber als es soweit war und das Wetter gut war, zeigte ein Blick ins Internet, dass die Hütten dort schon geschlossen hatten. Die haben tatsächlich schon Mitte September zugesperrt! Die haben wohl noch nicht mitbekommen, dass der Klimawandel auch hier zum Umdenken auffordert! Damit kann ich die Lücke zwischen Formarinsee und Biberacher Hütte dieses Jahr nicht mehr schließen. Das ist schade! So habe ich dieses Jahr keine Chance mehr den Nordalpenweg am Stück gegangen abzuschließen. Da ärgere ich mich, dass ich bei der letzten Etappe nicht doch nicht irgendwie zur Biberacher Hütte gewandert bin. Das hätte ich da sicher irgendwie noch reinquetschen können. Ich hatte aber damals den Weg bis Damüls im Kopf und das hatte nicht gepasst. Ärgerlich, aber es gibt ja zum Glück noch Alternativen! Z.B. weiter unten im Bregenzer Wald.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Und das hat dann auch meine Frau mitbekommen. Als klar war, dass ich im Bregenzer Wald wandern werde, hat sie sich entschieden mit zu kommen. Mit Hund! Damit kam noch gleich eine weitere Schwierigkeit dazu: Nicht alle Hütten nehmen ohne weiteres Hunde auf. Also habe ich diese Etappe etwas geruhsamer und mit Standquartier geplant. Das hatte ich ja schon in St. Anton geübt. Für mich als Langstreckenwanderer muss ich da echt umdenken.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Bei der Etappenplanung bleibe ich im Vorfeld wage, weil ich nicht so genau weiß, was ich Frau und Hund zumuten kann. Also werden wir das im Dialog jeden Abend entscheiden. Auch das habe ich ja in St. Anton schon geübt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So steuere ich auf der Anfahrt für den ersten Tag mal den Losenpaß (1.140 m) mit dem kleinen Weiler Bödele an. Die Grundidee ist von hier aus bis zu dem Weg zu wandern, den ich seinerzeit von Dornbirn heraufgekommen bin. Also ganz grob bis zur Bregenzer Hütte. Und zwar das auf einem Weg, der nicht als Nordalpenweg markiert ist. Denn der Nordalpenweg von der Bregenzer Hütte zum Losenpass führt auf der Versorgungsstraße der Bregenzer Hütte entlang. Das stelle ich mir jetzt nicht ganz so prickelnd vor. Den Rückweg von der Bregenzer Hütte will ich dann auf genau diesem Weg bestreiten. Und was am nächsten Tag kommt, werden wir sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Soviel zur Planung im Vorfeld. Jetzt fahren wir da erstmal hin und schauen wie weit wir kommen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • qwertzui
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 17.07.2013
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 3143
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Oh, schön Wafer und damit auch der Bericht gehen weiter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    78. Tag: Bödele – Bregenzer Hütte - Bödele


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Montag, 25. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Strecke: 12 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Höhenmeter: ↑ 475 m, ↓ 475 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gehzeit: 4 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamtstrecke: 1.294 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 74.025 m, ↓ 63.250 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamtgehzeit: 442 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Auto steht auf dem Parkplatz am Losenpass (1.139 m). Irgendwie werden wir hier schon irgendwann wieder ankommen. Dann wollen wir uns um ein Hotel kümmern. Hier in Österreich gibt es schließlich mehr Hotels, die Hunde aufnehmen als in Deutschland. Habe ich zumindest mal irgendwo gehört! Und so groß ist unser Zwergpinscher ja auch wieder nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es geht los auf Teerstraßen, die sich mit der Zeit zu Schotterstraßen entwickeln. Hier stehen halt auch viele Wochenendhäuser und die wollen alle bis zur Haustür fahren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Start in Bödele am Losenpass
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Start in Bödele am Losenpass

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aber es dauert zum Glück nicht gar zu lang, bis wir auf bessere Wege kommen. Die Anzahl der Lift ist hier zwar recht hoch aber deren Länge und Größe dafür überschaubar.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Wege werden kleiner
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Wege werden kleiner

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schnell stelle ich fest, dass ich wohl zu schnell unterwegs bin. Da wäre eine frühe erste Pause vielleicht eine gute Idee! Aber mit meinem Talent für Ruhetage bei Hütten ist ja wohl klar, dass wir an der Meierei natürlich keine Pause machen können: Alles ist zu. Also am besten gleich weiter. Über kaum erkennbare Pisten führt uns ein schöner Weg aufwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Blick zurück wir immer besser!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Großartige Aussichten auf den Bodensee
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Großartige Aussichten auf den Bodensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Wege sind hier wirklich einfach zu gehen aber trotzdem recht schön. Und das obwohl wir mitten in einem, zugegebenermaßen recht kleinen, Skigebiet sind. So ziehen wir hinauf in Richtung Lank bzw. Hochälpelehütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Stetig geht es aufwärts
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Stetig geht es aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Je höher wir kommen, desto öfter frage ich mich warum der Nordalpenweg offiziell unten durch den Wald geführt wird!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Großartige Aussicht am Lank
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Großartige Aussicht am Lank

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und dabei geht es nicht nur um die Sicht über den Bodensee! Nein, man kann von hier oben sehr viel überblicken. Auch den Voralpinen Bereich in Richtung Norden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach Norden laufen die Berge langsam aus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach Norden laufen die Berge langsam aus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ab der Bergstation der fix geklemmten Doppelsesselbahn Lank geht es auf einen tollen Kammweg entlang aufwärts, der uns zeigt, warum sie mehr zu bieten haben als Tal- und Waldwege.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Bregenzer Wald
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Bregenzer Wald

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Je näher man dem Hochälpelekopf kommt, desto alpiner werden die Blicke – Zumindest in Richtung Osten. Denn dort sind Berge des Lechquellengebirges zu sehen. Man versteht zwar sehr gut, warum das Gebirge hier ‚Bregenzeraldgebirger‘ heißt, aber am Horizont ist klar erkennbar, dass es dahinter deutlich alpiner weitergeht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Hochälpelekopf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Hochälpelekopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und im Süden präsentiert sich das Rheintal mit der Schweiz, Liechtenstein und dem Rätikon. Da gibt es immer was zusehen! Vom Hochälpelekopf vor allen aber auch die Hochälpelhütte (1.467 m)!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Hochälpelehütte mit der Schweiz im Hintergrund
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Hochälpelehütte mit der Schweiz im Hintergrund

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein Stempel der Hochälpelehütte Tolle Aussichtslage! Das Rheintal ist gut zu sehen. Wir machen Mittagspause. Die Versorgung ist gut: Gutes Essen und viel Platz auf der Terrasse. Leider hätten wir hier wegen des Hundes nicht übernachten dürfen, wenn wir es vorgehabt hätten. Wandern mit Hund macht besonders bei Übernachtungen in Hütte Schwierigkeiten. Es gibt zwar viele Hütte, die sowas zulassen, aber jede hat andere Bedingungen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Also ziehen wir irgendwann weiter. Immer am Kamm entlang wandern wir etwas abwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf Wanderwegen geht es am Kamm entlang abwärts
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf Wanderwegen geht es am Kamm entlang abwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Bregenzerwaldgebirge ist hier extrem grün und – wie der Name schon sagt – bewaldet. Trotzdem fehlt es nicht an Aussichten. Irgendwas ist immer zu sehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was gibt es wohl da zu sehen?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was gibt es wohl da zu sehen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Eines sei mal an dieser Stelle kurz angemerkt: Das Wandern mit Hund ist hier sehr entspannt! Solange man nicht übernachten will ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Weg führt uns gut erkennbar immer weiter abwärts. Teilweise im Wald und teilweise über die Wiesen der Almen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die grünen Berge von Vorarlberg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die grünen Berge von Vorarlberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Für richtig gute Fernsicht ist es heute zu diesig. Aber im Süd-Osten kann man das Rheintal liegen sehen und dahinter das Appenzeller Land, das ich auch so gerne besuche.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schweizblick
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schweizblick

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Je niedriger wir kommen, desto rarer werden die Fernblicke. Aber es bleibt trotzdem schön: Es bleibt abwechslungsreich und die Wege schön.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schattiger Kammweg
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schattiger Kammweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Es geht immer weiter auf den nächsten Sattel zu. Sobald die Bäume lichter werden können wir eine Alm unter uns liegen sehen. Ich kann gut verstehen, dass die frisch renoviert wurde: Der Blick ist einfach der Knaller! Wissen die Almwirte eigentlich immer, in welcher tollen Aussichtslage sie arbeiten dürfen? Wenn ich da so an manche Aussicht am Band eines Automobilherstellers denke ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Gschwendtsattel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Gschwendtsattel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wir wählen den Weg um den Gäsekopf herum und sind erstaunt wie feucht die Umgebung hier ist. Wir sind recht häufig auf dem Holzweg unterwegs!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schöne Wege zur Bregenzer Hütte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schöne Wege zur Bregenzer Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Da gibt es auch Pausenplätzen mit Liegemöbeln oder auch einfacheren Bänken. Aber immer mit schöner Aussicht. Der Einzige, der das nicht ganz nachvollziehen kann, ist unser Hunde: Er würde viel lieber mitten durch das Unterholz stromern und über Baumstämme springen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein Stempel der Bregenzer Hütte Als wir in die Nähe der Bregenzer Hütte kommen fällt meiner Frau auf, dass die Hundeleine fehlt. Verdammt! Die liegt garantiert noch am letzten Liegeplatz mit Aussicht! Ich spurte zurück und nutze die Gelegenheit auf dem Rückweg auch kurz die Abzweigung zu besuchen, wo ich vor ein paar Jahren von Dornbirn heraufgekommen bin. Das waren starke 50 m Umweg!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Bregenzer Hütte entpuppt sich als sehr gemütliche Hütte der Naturfreunde mit einem sehr herzlichen Hüttenwirtsehpaar. Sie sind mit Leib und Seele Wirte aber auch sie hätten unserm Hund nicht erlaubt in unserem Zimmer zu schlafen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    An der Bregenzer Hütte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    An der Bregenzer Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein Stempel der Bregenzer Hütte Nach einer längeren Pause brechen wir auf um den letzten Teil unseres Weges zu bewältigen. Ganz ehrlich: So wirklich einfach ist uns das nicht gefallen! Auf einer Schotterstraße geht es im Wald abwärts. Das ist die Versorgungsstraße, über die die Bregenzer Hütte angebunden ist. Das ist jetzt nichts Prickelndes. Das ist aber ab der Bregenzer Hütte der offizielle Nordalpenweg bzw. E4 Alpin. Wer also auf diesem Weg unterwegs ist und noch genug Zeit hat, dem empfehle ich den Weg, den wir hierhergekommen sind!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ab und zu kommt man aber auch an der Versorgungsstraße aus dem Wald. So ergeben sich auch hier noch ganz nette Talblicke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schwarzenberg und andere Orte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schwarzenberg und andere Orte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wo von Norden der Weg von Schwarzenberg heraufkommt, sieht man die Lustenauer Hütte liegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Lustenauer Hütte kommt in Sicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Lustenauer Hütte kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Bei meinem Talent war ja eigentlich klar, dass sie heute Ruhetag hat. Aber die liegt da schon recht schön am Rand des Weges. Wir ziehen einfach weiter. Es geht durch Wälder bis wir zur nächsten Alm kommen. Die präsentiert sich wieder richtig schön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Älpele
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das Älpele

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wenn man genau schaut dann liegt die in dem Skigebiet von Bödele. Das sieht man aber kaum. Irgendwo da hinten gibt es ein paar Schleppliftstützen aber die sind wirklich überschaubar. Die liegt da aber auch wirklich schön auf ihrer Wiese – mit der kleinen Kapelle davor ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hat was!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kapelle Hämmerles Älpele
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kapelle Hämmerles Älpele

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Größe zeigt aber auch, dass die schon ein Stück weit von Skitourismus leben. Aber die liegen optisch schon wirklich schön an ihrer Stelle!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das war so schön - das schauen wir uns nochmal an
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das war so schön - das schauen wir uns nochmal an

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ab hier geht es auf einem Schotterweg aufwärts wieder in den Wald ohne nennenswerte Ausblicke. Ein geschotterter Waldweg eben. Je näher wir Bödele kommen, desto mehr häufen sich die Wochenendhäuser am Weg. Irgendwann erreichen wir den Losenpass.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wir kommen wieder nach Bödele
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wir kommen wieder nach Bödele

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Frau und Hund freuen sich am meisten! Wir suchen uns ein Hotel in Dornbirn, das uns mit Hund aufnimmt. In Bödele war leider nichts zu finden: Entweder waren Hunde nicht erlaubt oder sie hatten zu.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das war ein toller Tag mit super Wetter. Die sehr grüne Wanderung führte uns bei grandiosen Aussichten von Bödele zur Bregenzer Hütte. Der Rückweg, der als offizieller Nordalgenweg bzw., E4 Alpin gilt, war jetzt nicht so der Knaller. Ich empfehlt daher jedem, der noch genug Zeit und Kraft hat, lieber den Weg über den Hochälpelkopf mit seiner sehr ansprechenden Hütte zu wählen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2024, 10:01.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Muecke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 12.03.2022
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1160
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Du beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Muecke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Du beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet... ​​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Mücke.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja, wandern mit Hund bedarf einer recht aufwendigen Logistik - Leider! Und wenn du meinen Hund bei einer Weitwanderung sehen willst, dann solltest du mal bei meinem Reisebericht über den Neckarweg reinschauen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Das sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Stefan.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich befürchte, dass ich dich da leider enttäuschen werde: die nächsten Etappen führen zum Bodensee hinunter. Die Etappen weiter in Richtung Lechquellengebirge findest du in meinem Reisebericht von vor ein paar Jahren. Da bin ich damals von Dornbirn zu der Abzweigung bei der Bregenzer Hütte aufgestiegen und dann über den Hohen Freschen, das Freschenhaus, Damüls und den Hochschereweg zur Biberacher Hütte gewandert. Weiter ging es damals über die Braunarlspitze, einen der höchsten Berge im Lechquellengebirge, hinunter nach Lech.​​ Damit fehlt mir noch das Stück vom Formarinjoch zur Göppinger Hütte und weiter zur Biberacher Hütte zur Vervollständigung des Nordalpenweges. Eine durchgehend gewanderte Strecke besteht aber schon zwischen Wien, Rust und dem Bodensee. Aber eben nicht alles exakt auf dem Nordalpenweg. Das will ich aber dieses Jahr noch ändern. Und noch ein paar Varianten kennenlernen, zu denen ich bisher noch nicht gekommen bin.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schön, dass ihr zwei so treue Leser seid! Das freut mich sehr!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            79. Tag - Vormittags: Alberschwende - Bödele


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Dienstag, 26. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 7 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 75 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.301 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 74.525 m, ↓ 63.325 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 444 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da ich mit meinen Knien lieber auf- als absteige machen wir die Tour in umgekehrter Richtung: Regulär müsste ich den Weg von Bödele nach Alberschwende wandern. So aber gehen von Alberschwende aufwärts nach Bödele. Wir fahren mit einem Taxi – Busse streiken heute Vormittag – nach Alberschwende (710 m) und nehmen dann den Nordalpenweg wieder hinauf nach Bödele, wo wir gestern gestartet und angekommen sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Am Dorfplatz an der Kirche steigen wir aus. Vor ein paar Jahren kam ich hier auf dem E5 von Verona kommend die Hauptstraße herunter, nachdem ich die Wendelinkapelle besucht hatte. Die kann ich da oben liegen sehen. Damals bin ich hier an der Kirche vorbei nach Norden gewandert um auf den Höhenzug hinauf zu steigen, auf ihm entlang zu wandern und vom Gasthof Dreiländerblick hinunter nach Wolfurt zu steigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Heute orientieren wir uns nach Süden – den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern verlassen wir den Ort und haben einen tollen Blick über Alberschwende.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639492.png Ansichten: 0 Größe: 949,7 KB ID: 3256278
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Rückblick auf Alberschwende

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die ersten Meter sind noch asphaltierte Feldwege. Am Weg liegen herausgeputzte Bauernhöfe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639484.png Ansichten: 0 Größe: 900,8 KB ID: 3256276
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ein Bergbauernhof oberhalb von Alberschwende

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir lassen uns heute viel Zeit – wirklich weit wollen wir heute ja eigentlich nicht. Da kann man schon mal das Wetter und die tolle Sicht in Richtung Bodensee genießen, die mit jedem Höhenmeter immer besser wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639495.png Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3256280
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Erste Blicke reichen bis zum Bodensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Bregenzer Wald gibt sich hier sehr gesittet. Schwierigkeiten soll es auf dem Weg heute nicht geben. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Höhenmeter zu bewältigen gibt. Stetig geht es aufwärts. Und ein Bergbauernhof ist schöner als der andere!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639499.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3256284
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gläubiges Bergvolk

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Neben so manchem Hof steht eine Kapelle. Diese hier ist schon fast eine Kirche. Und die ist top in Schuß – Respekt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Als der Teer bei ca. 960 Höhenmetern endlich hinter uns liegt nehmen wir die Einladung einer Pausenbank gerne an und genießen den Blick in die Landschaft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639496.png Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3256281
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Blick wird weitläufiger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf einer Schotterstraße geht es noch bis zum nächsten Hof, wo wir endlich nach rechts auf einen Wanderweg abbiegen. Und gleich wird es anständig steil. Aber der Weg gefällt mir jetzt wirklich gut!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639500.png Ansichten: 0 Größe: 2,50 MB ID: 3256288
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schöne Wanderwege

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir kommen wieder hinauf auf Weiden und haben wohl einen leichten Sattel erreicht: Der Blick geht weit nach Süd-Ost in Richtung der Berg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639499.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3256285
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Blick über den Bregenzer Wald und Lechquellengebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Im Vordergrund sind gut die Hänge zu sehen, über die wir gestern von der Bregenzer Hütte zurückgewandert sind. Die Skipisten sind auch bei diesem wirklich kleinen Skigebiet nicht zu übersehen. Genau an der richtigen Stelle haben die wieder eine Bank für uns aufgestellt. Also: Pause!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639499.png Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3256287
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Pause

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Durch den Wald geht es ein Stück richtig steil aufwärts. Oben, kurz unterhalb des Geißkopfes, wird es dann wieder ebener und wir kommen aus dem Wald. Schön hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639499.png Ansichten: 0 Größe: 1,48 MB ID: 3256286
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es geht aufwärts

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Damit haben wir die meisten Höhenmeter für heute schon. Die Höhe haltend wandern wir auf Bödele zu. Auf den Weiden um uns herum herrscht viel Betrieb.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639491.png Ansichten: 0 Größe: 738,2 KB ID: 3256277
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hier herrscht Einigkeit und Frieden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es geht durch ein paar Bauerhöfe hindurch und der letzte Anstieg steht an. Mit großartigen Aussichten auf die umliegenden Berge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639494.png Ansichten: 0 Größe: 1.020,8 KB ID: 3256279
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Lechquellengebirge grüßt herüber

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Über uns, vor dem Wald, können wir die ersten Häuser von Bödele sehen. Da stand gestern unser Auto. Auf sonnigen Wiesenwegen bringen wir die letzten Höhenmeter für heute hinter uns.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639497.png Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3256283
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Letzter Aufstieg nach Bödele am Losenpass

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wer Angst vor direktem Kontakt mit Rindern hat, dem sei gesagt: Hier trennt uns nichts von den Tieren. Die kümmern sich aber nicht um uns. Und das trotz Hund. Der ist aber auch an der Leine und weiß, dass er jetzt keinen Mist bauen darf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl639497.png Ansichten: 0 Größe: 934,1 KB ID: 3256282
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Abschied von den friedlichen Bewohnern dieser Gegend

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viel zu schnell sind wir oben – zumindest für meinen Geschmack! Das ging überraschend schnell! Was jetzt? Ein Bus fährt in 10 Minuten nach Dornbirn hinunter, wo unser Auto steht. Der Streik soll inzwischen vorbei sein. Mal sehe, ob er kommt. Fast überpünktlich steigen wir ein. In der Innenstadt von Dornbirn steigen wir aus und schlendern noch durch das Städtle. In einem schönen Café kehren wir ein und machen Mittagspause. Und beraten vor allem, was wir heute noch machen wollen. Schnell sind wir uns einig: Wir fahren nach Bregenz und nehmen den Weg dort wieder auf, wo er von Wolfurt nach Bregenz führt. Ich bin damals dort an der Bregenzer Ach geblieben und bin nach Hard am Bodensee weitergewandert. Dort will ich das Auto hinstellen und die letzten Meter durch Bregenz zum Bodensee wandern. Ich will ja schließlich den ganzen Nordalpenweg mal gegangen sein. Da lasse ich diesen Teil natürlich nicht aus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            So schlendern wir zum Auto zurück, das noch am Hotel steht und brechen auf um nach Wolfurt zu fahren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • blauloke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 9204
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              wie üblich hast du deine Wanderung auf dem E4 schön beschrieben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nur Schade, dass du bald fertig bist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • beigl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 28.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1669
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schön! Man sagt übrigens alemannisch mit Artikel "das Bödele" bzw. nicht in sondern "aufs Bödele" - kommt denke ich von "Boden".
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  79. Tag - Nachmittags: Wolfurt - Bregenz


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dienstag, 26. September 2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 4 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 1 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 1.305 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 74.550 m, ↓ 63.350 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 445 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Auto stellen wir direkt unter der Autobahnbrücke an der Bregenzer Ach ab. Das gehört noch zu Wolfurt und auf dem Radweg, der am Fluss herunterkommt bin ich seinerzeit auf dem E5 von Alberschwende heruntergekommen. Auch hier macht sich bemerkbar, dass Vorarlberg sein neues Wegesystem hat: Obwohl hier der E4 sich vom E5 trennt steht nichts davon dran. Auch nichts vom Nordalpenweg oder vom Weg mit der Nummer 201 – der aktuellen Nordalpenwegnummer. Man muss immer das nächste Ziel kennen und den Weg dorthin wählen. Wo der Nordalpenweg normalerweise mal auf einer alternativen Route entlang führt, ist das nicht mehr erkennbar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Unter der Autobahn hängt auf der östlichen Seite ein Fußgänger- und Radweg unter der Fahrbahn. Der Weg ist erstaunlich gut besucht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf der anderen Achseite halten wir uns links und umwandern in nord-westlicher Richtung die Autobahnabfahrt. Damit betreten wir offiziell das Gemeindegebiet von Bregenz. An der nächsten Kreuzung treffen wir auf die alte Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn. Ihr folgen wir nun ein Stück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511141.png Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3256975
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf der alten Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Durch das Folgen der alten Bahnlinie ist eigentlich klar, dass der Weg nirgends mal schnell unerwartet abbiegen kann. Wir folgen der Straße und später dem Radweg und die Häuser nehmen etwas Abstand zum Weg. Das liegt daran, dass der Weg nun auf einen alten Tunnel zuhält, der uns unter einem leichten Bergrücken hindurchführt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511141.png Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3256974
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Tunnel der alten Bahnlinie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hat auch mal was!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dahinter geht es entlang eines kleinen Waldes nach Norden und über 2 Straßen erreichen wir den Bahnhof von Bregenz. Das ist jetzt nicht wirklich ein Schmuckstück. Die meisten Beschreibungen des Nordalpenweges enden hier. Ich habe damals meine Tour direkt am Wasser des Neusiedler Sees begonnen und möchte sie auch direkt am Wasser des Bodensees beenden. Also nehmen wir die Überführung über die Gleise und kommen direkt in den Bereich der Seepromenade mit seinem kleinen Park.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511137.png Ansichten: 0 Größe: 846,8 KB ID: 3256969
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ankunft am wenig stimmungsvollen Bahnhof

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Rechts steht der Musikpavillon und links hat sich die ÖBB museal verewigt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511140.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3256973
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Alte Dampflok auf dem Spielplatz am See

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vor uns liegt der Bodensee. Links stehen die Gebäude der Seebühne. Hier ist gerade große Baustelle: Das neue Bühnenbild wird gebaut. Das erfolgt durch teilweises zuschütten des Sees, damit die Bagger bis zur Bühne fahren können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511139.png Ansichten: 0 Größe: 1.012,4 KB ID: 3256971
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Seebühne ist im Augenblick eine einzige Baustelle

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vorne am See beginnt – oder endet – die Seepromenade von Bregenz. Vor mir liegt der Bodensee.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511135.png Ansichten: 0 Größe: 586,7 KB ID: 3256970
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hurra - Der Bodensee ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich stehe am See und mir laufen Tränen über das Gesicht. Wo kommt jetzt das her? So kenne ich mich gar nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Irgendwann komme ich dahinter: Ich habe gerade emotional beendet, was ich seit meiner Kindheit als Traum, man könnte auch sagen als ‚Messlatte‘, im Kopf hatte! Gut, ich habe noch ein Loch von ca. 20 Km im E4 Alpin bzw. Nordalpenweg. Aber ich habe den Neusiedler See ohne Lücke mit dem Bodensee durch wandern verbunden - mit der Variante über die Braunarlspitze, Lech und den Rüfikopf. Das Loch im richtigen Nordalpenweg werde ich natürlich noch stopfen und ich möchte noch diverse Varianten kennen lernen, aber das ist im Augenblick nicht entscheidend. Das werde ich nächstes Jahr noch alles irgendwie erwandern. Entscheidend aber ist, dass ich nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein gewaltiges Projekt gestemmt habe: Ich bin von Wien und von Rust am Neusiedler See im äußersten Osten Österreichs bis nach Bregenz am Dreiländereck im Westen Österreichs gewandert und habe dabei viele Regionen, Kulturen und Landschaften kennen gelernt. Seit meiner Kindheit war der E4 Alpin immer das Maß der Dinge – und jetzt habe ich gezeigt, dass ich diesem Maß gewachsen bin! Und diese Wanderreise hat mir auch gezeigt, dass alles machbar ist, was einem als Traum vorschwebt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wir setzen uns am Wirtshaus am See hin und feiern das mit einem Eis mit Blick auf den See und den Pfänder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl511140.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3256972
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Pause mit Blick auf den Pfänder und den Bodensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wir wollen zurück durch den Park und die Fußgängerzone schlendern. Da ist aber eine große Baustelle. Da wird irgendwas gebaut. Also gehen wir direkt zum Bahnhof zurück, rufen uns ein Taxi, das uns zum Auto zurückbringt. Bei bestem Wetter fahren wir heim.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 12:08.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Lieber Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Fjellfex
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 1664
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lieber Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      +1

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • beigl
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 28.01.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1669
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hast dir eigentlich schon dein Abzeichen abgeholt? 😀Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 20150307_162101.jpg
Ansichten: 874
Größe: 261,6 KB
ID: 3257270
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Wafer, wie üblich hast du deine Wanderung auf dem E4 schön beschrieben. Nur Schade, dass du bald fertig bist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Blauloke.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe zwar jetzt die beiden Seen zu Fuß miteinander verbunden aber ich plane dieses Jahr noch ca. 10 Etappen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Einen Nachschlag gibt es also noch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Beigl.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Schön! Man sagt übrigens alemannisch mit Artikel "das Bödele" bzw. nicht in sondern "aufs Bödele" - kommt denke ich von "Boden".
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke für den Hinweis! Das werde ich beim nächsten Mal berücksichtigen. Wenn ich das jetzt im Text ändere versteht keiner deinen Kommentar.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von beigl Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hast dir eigentlich schon dein Abzeichen abgeholt? 😀Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20150307_162101.jpg Ansichten: 26 Größe: 261,6 KB ID: 3257270
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ja, ich habe sogar alle drei Nadeln bekommen! 😃 Die erste in Bronze gibt es wenn man 15 zusammenhängende Etappen bewältigt hat. Die silberne Nadel wird einem verliehen, wenn man die Hälfte der Etappen erwandert hat, also bis Pfarrwerfen gekommen ist. Egal aus welcher Richtung. Die goldene Nadel wird einem von der Sektion Weitwanderer verliehen, wenn man die ganze Strecke geschafft hat. Als Nachweis gelten Stempel von Kontrollstellen und Hütten. Nähere Infos dazu auf der Nordalpenweg-Seite der Sektion Weitwanderer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Stefan und Fjellfex.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lieber Wafer, das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          +1
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank für eure positiven Kommentare! Das war schon ein tolles Gefühl so ein Megaprojekt durch zu ziehen. Und dann noch so ein Thema. Das hat richtig viel Spaß gemacht! Und ich habe sehr viele unterschiedliche Sachen gesehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Sowas kann ich jedem mal empfehlen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Epilog: Bregenzerwaldgebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Bregenzer Wald hat mich wieder voll überzeugt! Obwohl wir eigentlich moderate Höhenmeter hatten und die Baumgrenze nie überschritten haben war das Gefühl auf dieser Tour trotzdem alpin und mit tollen Aussichten behaftet. Dadurch das man den Bodensee mit dem südlich angrenzenden Appenzeller Land sieht und weiter südlich das Rätikon sowie westlich das Lechquellengebirge ergibt sich optisch ein sehr alpines Ambiente.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Nordalpenwegbegehern empfehle ich ab der Bregenzer Hütte – oder eigentlich kurz davor - die Variante über die Hochälpelehütte nach Bödele! Diese ist deutlich schöner vom Weg her und die Ausblicke bieten deutlich mehr als die Schotterstraße im Wald.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Prolog 13. Etappe: Lechquellengebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lange hat es dieses Jahr gedauert bis man in den Nordalpen wandern kann. Die Wettersituation wird zunehmend stabiler. Aber die Schneelage scheint teilweise noch recht angespannt zu sein. Das soll sich aber von Tag zu Tag verbessern, da es jetzt schon deutlich wärmer ist. Also plane ich zunächst eine kleinere Eingehtour im Bereich des Lechquellengebirges bevor es in die Berchtesgadener Alpen geht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Mir fehlt noch die Etappe vom Formarinsee zur Biberacher Hütte. Das will ich als erstes angehen. Dann will ich über den Hochschereweg nach Damüls. Den habe ich schon mal in der anderen Richtung gemacht. Da fand ich ihn richtig gut! Ich hoffe dann fit zu sein um die große Überschreitung am Hochkönig mit meinem ODS-Bekannten und meinem Neffen zu machen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              So passiert es, dass ich Anfang Juli im Zug sitze und bis Bludenz fahre. Der letzte Bus an dem Abend bringt mich noch bis Stuben. Weiter komme ich heute nicht mehr. Ich kriege ein Zimmer in einem der Hotels und noch eine Kleinigkeit zu essen. So richtig einladend sieht das Wetter allerdings nicht aus!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl439004.png Ansichten: 0 Größe: 381,8 KB ID: 3290637
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nebel am späten Abend in Stuben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Wetterbericht will heute Abend eigentlich schon ganz gutes Wetter. Und morgen soll es sonnig werden. Das sieht hier noch nicht so aus! Aber das werde ich ja morgen sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Also dann: Bis Morgen!​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2024, 22:47.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • OutofSaigon
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 14.03.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 480
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                ... So passiert es, dass ich Anfang Juli im Zug sitze und bis Bludenz fahre.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Rund zwei Wochen nach Wafer bin auch ich in Bludenz ausgestiegen, wovon noch die Rede sein wird.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich wette, ich bin überhaupt öfter in Bludenz aus-, ein- oder umgestiegen als irgend jemand von euch; denn ich war sehr oft im Montafon. Dies geht letzten Endes darauf zurück, daß mein Großvater in den Vierzigerjahren das Bludenzer Postamt geleitet hat. Hier seht ihr ihn (mit Hut und Aktentasche):

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 1946 Bludenz Post.jpg Ansichten: 2 Größe: 533,7 KB ID: 3290681


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aber die Schneelage scheint teilweise noch recht angespannt zu sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich bin gespannt, ob es ein Foto gibt, das zeigt, wie Kamerad Wafer im Schnee versinkt (denn dies hatte er ja neulich erst angedeutet) ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von OutofSaigon; 04.11.2024, 13:00.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hallo OutOfSaigon.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Postamt hat damals noch eine andere Bedeutung gehabt als heute: In Zeiten ohne E-Mail und UPS war das teilweise die einzige Verbindung in die weite Welt. Wobei: Zu der Zeit war es eher verpöhnt über den Rest der Welt bescheid zu wissen. Aber lassen wir das lieber ... war auch keine einfache Zeit!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich bin gespannt, ob es ein Foto gibt, das zeigt, wie Kamerad Wafer im Schnee versinkt (denn dies hatte er ja neulich erst angedeutet) ...​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da werde ich dich leider enttäuschen: Ich als Fotograf stehe meist hinter der Linse! Aber du wirst viel Schnee zu sehen bekommen - versprochen! Und das im Juli in keiner sehr hohen Lage!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Mal sehen ob ich diesen Sonntag genug Zeit finde, den nächsten Tag endlich fertig zu machen ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    80. Tag: Lech – Formarinsee – Göppinger Hütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Montag, 8. Juli 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Strecke: 14 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Höhenmeter: ↑ 975 m, ↓ 350 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gehzeit: 6 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamtstrecke: 1.319 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 75.525 m, ↓ 63.700 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gesamtgehzeit: 452 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Morgen begrüßt mich zwar nicht mit Nebel aber mit tiefhängenden Wolken. Wo sollen da heute 8 Stunden Sonnenschein herkommen? Na, da bin ich mal gespannt! Ich frühstücke und begebe mich zur Bushaltestelle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529536.png Ansichten: 0 Größe: 1,33 MB ID: 3293275
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Tag beginnt in Stuben nicht so gut

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mit dem nächsten Bus fahre ich die Kehren hinauf zur Alpe Rauz. Da kann ich ganz im Westen doch tatsächlich sowas wie Wolkenlöcher ausmachen. Über den Flexenpass geht es nach Zürs und weiter nach Lech. Alles Orte, in denen ich auf meiner Nordalpenwegtour schon war.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    In Lech fährt mein Anschlussbus das Tal hinter zum Formarinsee genau in dem Moment los, als mein Bus auf der anderen Straßenseite zum Stehen kommt. Da hätte er schon noch 30 Sekunden warten können. Der nächste Bus fährt erst in über einer Stunde.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529543.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3293280
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ankunft in Lech mit wolkenverhangenem Himmel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich will hier aber nicht so lange rumstehen. Da tigere ich lieber mal los und halte auf Zug zu. Ich bleibe an der Straße in der Hoffnung, dass mich ein Auto mitnimmt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529534.png Ansichten: 0 Größe: 866,4 KB ID: 3293271
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erste Löcher tun sich über mir auf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und tatsächlich nimmt mich jemand mit hinauf nach Zug. Da hatte ich aber schon fast die Hälfte geschafft. Ein Rudel Wanderreiter zieht das Tal hinter. Die haben aber leider keinen Platz frei. Das wäre mal eine echte Alternative!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529539.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3293278
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach Westen schaut es jetzt schon ganz gut aus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wieder bleibe ich an der Straße. Bei dem Wetterbericht findet sich vielleicht ein Auto, das mich nochmal mitnimmt. Bei der Säge nimmt mich endlich jemand mit. So viele fahren da gar nicht. Es ist ein Lieferservice für Lebensmittel und er hält am Unteren Älpele. Wir beladen die Materialseilbahn mit Lebensmitteln und fahren weiter. Da weiß ich wenigstens gleich was ich heute Abend auf dem Teller habe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    An der Abzweigung zum Spullersee (1.640 m) steige ich aus. Er beliefert als nächstes die Ravensburger Hütte. Da will ich aber nicht hin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich wandere ein Stück an der Straße in Richtung Formarinsee entlang.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529555.png Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3293294
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Da oben werde ich nachher noch vorbeikommen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Sehr schön hier! Und kein Mensch unterwegs. Bisher zumindest.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529540.png Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3293279
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Idyllisches Lechquellengebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dieses Seitental auf dem Bild wird mir heute noch einige Schwierigkeiten bereiten. Das weiß ich jetzt aber noch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein paar Meter weiter biege ich auf den Wanderweg ab und verlasse die Straße. Dieser Lechtalwanderweg verläuft schon seit Lech direkt neben dem Lech entlang. Das wäre eine Alternative zur Straße gewesen. Aber mit den Mitfahrgelegenheiten war es so schon besser.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Wanderweg am Lech ist ein Genussweg: Er schlängelt sich durch das Tal immer leicht aufwärts, mal näher am Lech und mal weiter weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529552.png Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3293297
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aufstieg entlang des jungen Lechs

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Je höher ich komme desto mehr bleiben die Bäume zurück und die alpine Landschaft prägt das Tal. Der Lech fließt über ein paar Stufen, ... vielleicht sollte ich doch mal den Lechradweg von Anfang bis Ende fahren? Der fängt ja hier an und führt allerdings auf der Straße entlang. Hätte auch mal was!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529545.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3293284
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der junge, wilde Lech

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf einer Wiese ist alles voll mit Alpenrosen. Sieht toll aus! Und da ist mächtig was los, an den Blüten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529546.png Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3293293
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Alpenrosen mit diversem Besuch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Irgendwie komme ich hier nicht recht voran: Ständig gibt es was zu sehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gerade fuhr auch der Bus oben auf der Straße vorbei. Den hätte ich genommen, wenn ich in Lech geblieben wäre. Da hat mir der Weg hier rauf aber deutlich besser gefallen! Da konnte ich mich bewegen und es gab was zu sehen und überall Sonne. In Lech wäre ich vermutlich eh nur in ein Café gegangen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529546.png Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3293286
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kaum zu glauben, dass da heute schlechtes Wetter war

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Als ich mich der Formarinalpe (1.871 m) nähere, an der wir das letzte Mal aufgehört haben, kommen mir einige Wanderer entgegen. Die sind wohl mit dem Bus das Tal hinter gefahren und laufen jetzt abwärts. Ich bin ja einer, der lieber aufwärts läuft. Aber das habt ihr ja sicher schon mitbekommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529545.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3293283
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Tierische Begegnung an der Formarinalpe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auch dieses Mal hat die Formarinalpe geschlossen. Schade eigentlich. Jetzt eine kleine Pause auf der Terrasse, wo die Wanderer alle weg sind ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich nehme den Weg neben der Alpe, der die Hänge hinaufführt. Ein wirklich schöner Wanderweg!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529546.png Ansichten: 0 Größe: 1,60 MB ID: 3293292
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aufstiegsweg von der Formarinalpe zur Göppinger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Je höher ich komme, desto niedriger wird die Vegetation. Kurz vor dem Johannesjoch (2.037 m) gibt es kaum noch was - außer Wiese.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529545.png Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3293285
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kurz vor dem Johannesjoch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Was hier oben noch einiges liegt, ist Schnee! So viel hatte ich auf Höhen bis 2.000 Meter nicht erwartet! Die Hütten haben hier schon 3 Wochen offen. Wie war das dann erst an den ersten Tagen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529545.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3293282
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erste größere Schneefelder sind zu queren

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein Stück rechts vom Weg liegt ein kleiner See. Der sieht mal richtig toll aus! Da mache ich Pause! Die Idee hatten zwei andere Wanderer wohl auch. Ins Gespräch gekommen, staunen sie, dass ich hier alleine unterwegs bin. Der Weg sei weiter oben noch sehr schneelastig. Und sie seien laut dem Hüttenwirt mit die ersten dieses Jahr, die diesen Weg gehen. Hoppla! Da muss wohl noch einiges drin liegen. Vor mir sollen wohl 2 Wanderer auch unterwegs sein, die es probieren wollen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529548.png Ansichten: 0 Größe: 1,09 MB ID: 3293276
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Pause an einem namenlosen See

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    So kürze ich die Pause doch etwas ab und sehe zu, dass ich die 2 noch erwische. Dann wäre ich zumindest nicht mehr alleine unterwegs.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Weg ist hier nur eine kleine Trittspur, die mit ein paar Farbklexen markiert ist. Aber es lohnt sich: Die Aussicht ist der Renner!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529541.png Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3293281
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Blick nach Westen in Richtung Feldkirch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Weiter oben wird es zunehmend felsiger. Die Markierungsfarbe wechselt von Rot-Weiß auf Blau-Weiß – der Weg wird also alpiner. Vor mir auf den Schneefeldern kann ich die 2 Wanderer erkennen. Und ich sehe vor allem ihre Spuren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529552.png Ansichten: 0 Größe: 1,22 MB ID: 3293287
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Schwarze Wand hat noch viel Weiß

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zunächst ist es noch recht eben. Aber je weiter ich mich der Wand nähere desto steiler wird der Weg und auch die Schneefelder. Überhaupt nehmen die Schneefelder deutlich zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529538.png Ansichten: 0 Größe: 968,5 KB ID: 3293273
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der schneereiche Weg unter der Schwarzen Wand

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Inzwischen habe ich die beiden Wanderer erreicht und wir steigen zusammen weiter auf. Das ist ihnen auch recht, denn dann haben sie noch einen mehr, der Stufen schlägt. Denn von der Spur der beiden absteigenden Wanderern ist wenig zu sehen. Und von den Markierungen auch nicht. Die sind hier alle noch unter dem Schnee.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wir halten ganz grob die Richtung und suchen immer nach Wanderwegmarkierungen, wenn wir auf Felsen kommen. Das braucht ganz schön Zeit!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529554.png Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3293295
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schneereicher Aufstieg zur Göppinger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dann wird der Weg steiler und zieht eine Rinne hoch. Die Schneefelder enden nicht mehr in Sichtweite, sondern fallen unter uns über eine Kante. Jetzt nur nicht ins Rutschen kommen! Wo es geht versuchen wir auf den Felsen zu bleiben. Aber die Randkluften sind teilweise recht breit und man kommt dann unter das Schneefeld.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529554.png Ansichten: 0 Größe: 1,78 MB ID: 3293296
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schneereicher Aufstieg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Das ist ein toller Weg hier rauf - auch unter diesen Bedingungen! Zum Glück haben wir noch genug Zeit. Denn die läuft uns hier ziemlich davon! Aber es macht uns richtig Spaß!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529545.png Ansichten: 0 Größe: 1,69 MB ID: 3293289
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Tolle Wegführung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Ausstieg aus der Rinne erfolgt wieder auf dem Schnee mehr nach Gefühl und GPS als nach Markierungen. Ab und zu kommen wir aber auf Felsen zum Stehen. Also für Mitte Juli und diese Höhe liegt hier noch gehörig viel Schnee!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529553.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3293288
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Schwarze Wand ganz weiß

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Weg wird wieder flacher und die Schneefelder zum Glück auch. Vor allem verschwinden sie nicht mehr im Abgrund, sondern enden unterhalb von uns.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529553.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3293291
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die letzten Schneefelder sind nicht mehr ganz so steil

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Nordalpenweg führt uns auf einen Sattel neben dem östlichen Johanneskopf (2.383 m). Hier haben wir den ersten Blick auf unser Ziel: Die Göppinger Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529543.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3293272
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Letzte Pause mit Blick auf die Göppinger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wir haben hier rauf ca. 2 h länger gebraucht als angeschrieben. Sowas muss man einkalkulieren. Der Weg hinunter zur Hütte hält noch eine Weile am Kamm entlang und dreht dann nach links ab um zur Hütte hinunter zu führen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529550.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3293277
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Großartige Wege am Grat einer Wächte entlang

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hier laufen die Schneefelder alle flach aus. Da kann man es abwärts gut laufen lassen. Recht zügig verlieren wir die mühsam erarbeiteten Höhenmeter. Ein Blick zurück zeigt, was wir in sehr kurzer Zeit abgestiegen sind.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529547.png Ansichten: 0 Größe: 959,5 KB ID: 3293274
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Da kommen wir her ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Jetzt ist es nicht mehr weit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl529556.png Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3293290
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ... und da wollen wir hin - zur Göppinger Hütte vor der Hochlichtspitze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich bin gut geschafft als wir ankommen. Das Stufenschlagen strengt ganz schön an. Und das konzentrierte Gehen besorgt den Rest. Ich beziehe ein Lager und genieße den Nachmittag vor der Hütte. Es sind erstaunlich viele hier auf der Hütte! Der Normalweg scheint völlig frei von Schnee zu sein. Und der Weg zur Biberacher Hütte hinüber auch. Das ist mir recht! Da will ich ja morgen hin und nochmal so ein anstrengendes Stück brauche ich jetzt nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Wege auf die Braunarlspitze und nach Lech hinüber sind noch gesperrt. Ein Hubschrauber kommt und setzt hier zwei Wanderer ab, die von Lech kommend sich im Schnee völlig verstiegen hatten und weder vor noch zurückgekommen sind. Da bin ich froh, dass wir gut über den Weg gekommen sind!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ein Blick auf den Wetterbericht verspricht morgen noch einen schönen Tag aber übermorgen soll es schon wieder regnen. Na, das wird hoffentlich nicht so nass werden, wie es sich jetzt anhört!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett. Die ersten Tage einer Tour machen mich doch immer wieder ziemlich fertig! Gute Nacht!​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 14.11.2024, 10:56.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • hdhbrenz13
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Neu im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 07.05.2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 7
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mal ein schöner Bericht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Schneefelder am Anfang dieses Sommers waren nicht ohne. Es gab sehr viele Berichte von Bergwanderunfällen. Gut, dass ihr alles gut gemeistert habt - und dass das Wetter noch so prächtig wurde. Genau den Teil (rund um die Göppinger Hütte) des Lechquellengebirges kenne ich noch nicht, von daher sehr interessant, hier Eindrücke zu bekommen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • OutofSaigon
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 14.03.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 480
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Danke für diesen interessanten neuen Abschnitt deines langen Berichts!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe viel gesehen in meinem langen Leben, aber noch nicht dies: zwei Wanderer sind derartig im Schnee stecken geblieben, daß sie von einem Hubschrauber heraus geholt werden mußten (oder wollten). Weil sie sich aber anscheinend frech über die Sperrung des Weges von Lech zur Göppinger Hütte hinweg gesetzt haben, wird ihnen dieser Hubschrauber-Einsatz nun wohl (völlig zu Recht!) voll in Rechnung gestellt werden - so lernt man´s

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ebenso wie StefanBoe kenne ich diesen Teil der Alpen noch nicht; ich kenne überhaupt 99% der Alpen noch nicht, aber will mich bemühen, dieses Defizit auf rund 98% zu reduzieren (habe im vergangenen Sommer schon daran gearbeitet und will es im kommenden Sommer fortsetzen).


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von hdhbrenz13 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mal ein schöner Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo hdhbrenz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es freut einen immer, sowas zu lesen! Vielen Dank!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wafer 🙋🏼‍♂️

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Schneefelder am Anfang dieses Sommers waren nicht ohne. Es gab sehr viele Berichte von Bergwanderunfällen. Gut, dass ihr alles gut gemeistert habt - und dass das Wetter noch so prächtig wurde. Genau den Teil (rund um die Göppinger Hütte) des Lechquellengebirges kenne ich noch nicht, von daher sehr interessant, hier Eindrücke zu bekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo Stefan.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Wetter war allgemein dieses Jahr nicht so prickelnd: erst war es sehr lange recht feucht und der Altschnee blieb ewig liegen, dann war es sehr wechselhaft und erst im Herbst gab es stabilere Wetterlagen. Aber genau in der Zeit hatte ich hier eine Baustelle und kam nicht weg. ☹️
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wenn du noch nicht rund um die Göppinger Hütte unterwegs warst, dann solltest du das mal tun! Das Lechquellengebirge ist eine ganz großartige Region. Steht aber etwas im Schatten der nebenan liegenden Lechtaler Alpen. Daher ist es dort nicht ganz so voll wie dort. Scheint aber ein ziemliches Schneeloch zu sein: nachdem ich dort so viel Schnee erwischt habe, habe ich mich mal umgeschaut und viele Berichte darüber gefunden, dass es dort immer recht lange beachtlich viel Schnee hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Danke für diesen interessanten neuen Abschnitt deines langen Berichts!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich habe viel gesehen in meinem langen Leben, aber noch nicht dies: zwei Wanderer sind derartig im Schnee stecken geblieben, daß sie von einem Hubschrauber heraus geholt werden mußten (oder wollten). Weil sie sich aber anscheinend frech über die Sperrung des Weges von Lech zur Göppinger Hütte hinweg gesetzt haben, wird ihnen dieser Hubschrauber-Einsatz nun wohl (völlig zu Recht!) voll in Rechnung gestellt werden - so lernt man´s

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ebenso wie StefanBoe kenne ich diesen Teil der Alpen noch nicht; ich kenne überhaupt 99% der Alpen noch nicht, aber will mich bemühen, dieses Defizit auf rund 98% zu reduzieren (habe im vergangenen Sommer schon daran gearbeitet und will es im kommenden Sommer fortsetzen).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hallo OutOfSaigon.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ob denen der Einsatz in Rechnung gestellt wurde, weiß ich nicht. Mich hat diese Menge an Schnee auf jeden Fall überrascht. Zumal darum herum alles schon recht frei war. Und wie gut Wegsperrungen ausgewiesen werden, kann ich auch nicht sagen. In Lech gibt es sehr viele Möglichkeiten in diese Richtung zu starten. Da wird sicher nicht überall ein Zettel gehangen haben. Und mir ist leider keine zentrale Stelle bekannt, an der Wegsperrungen seriös kommuniziert werden. Auf AV-Seiten hatte ich auch nichts gefunden. Dass der hubschrauber die dann an der Göppinger Hütte abgesetzt hat war schon sehr ungewöhnlich. Ich habe mich aber nie ausführlich mit den Gepflogenheiten der Rettungsbranche beschäftigt. Vielleicht war es auch ein bekannter von Copilot? Man weiß es nicht ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich hätte da auch gut steckenbleiben können. Das geht mitunter recht schnell. Teilweise hatten wir nicht mal Handyempfang. Das war ja der Hauptgrund warum ich mich den anderen beiden angeschlossen habe. Dass die so nahe waren oder überhaupt da waren und die entgegenkommenden Wanderer über sie gesprochen hatten, war eher Glück als meiner perfekten Planung zuzuschreiben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mit deinen 99% der Alpen, die du nicht kennst, stellst du dein Licht wieder sehr weit unter den Scheffel! Wenn man das so berechnet, auf wie viel Oberfläche der Alpen mal der eigene Schuh stand, dann magst du vielleicht recht haben. Dann dürfte es aber auch kaum jemanden geben, der hier signifikant kleiner Zahlen nennen kann. Wenn man die Gebirgsgruppen nach AV-Einteilung oder die SOIUSAheranzieht und schaut, in wievielen man schon war, dann dürfte auch bei dir die Zahl deutlich kleiner sein. Aber das ist ja der Vorteil von solchen Angaben, die auf Statistik beruhen: solange man keine genaue Definition nennt, wie die Zahlen zustande kamen, ist dies immer so und so auslegbar. Ein Grund auch, warum in unserer Werbung teilweise das Blaue vom Himmel heruntergelogen wird und man nichts dagegen machen kann.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Schön, dass ihr alle noch mitlest! Und Danke für die Kommentare!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • OutofSaigon
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 14.03.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 480
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke vielmals für deinen positiven Kommentar zu meinen bescheidenen Bemühungen! - Von den 75 aufgelisteten Gebirgsgruppen der Ostalpen habe ich 12 in der Tat irgendwann einmal betreten. Die Behauptung "ich kenne" würde ich allerdings nur für wenige davon aufzustellen wagen. Es ist eine Frage der Semantik: was bedeutet "ich kenne"? Darf ich sagen "ich kenne Paris", weil ich drei Mal je drei Tage dort war?? Jeder Franzose wird mir sagen "tu ne connais RIEN, mon ami!"

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und von den wer-weiß-wievielen Gebirgsgruppen der gesamten Westalpen kenne ich keine einzige...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von OutofSaigon; 28.11.2024, 10:43.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Flachlandtiroler
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Freak
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Moderator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 14.03.2003
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 30295
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Und von den wer-weiß-wievielen Gebirgsgruppen der gesamten Westalpen kenne ich keine einzige...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da wird Dir geholfen, und zwar von einem Auskenner (quasi der deutsche "4000er-Papst"):
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                "Wer die Meije nicht gesehen hat, der hat die Alpen nicht gesehen Und wer die Meije nicht von Süden gesehen hat, der hat die Meije nicht gesehen"
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                (https://richard-goedeke.de/Topos-und-Fotos/Berge)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Würde ich also mal da anfangen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                OT: Auf meinem Waschzettel stehen nicht arg viele Ostalpen-Gipfel, deren meiste ja wohl bereits in absehbarer Zeit sowieso gletscherfrei werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Aber immerhin bin ich tatsächlich auch schon mal von der Göppinger Hütte zum Formarin gewandert. Und war sogar auf der Roten Wand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Lechgebiet ist ein Schneeloch, das ist eine Binsenweisheit. Nicht umsonst liegen dort namhafte Ski-Destinationen. Dieser Winter war im Vergleich der letzten Jahre ungewöhnlich schneereich und das Frühsommerwetter zwar vielleicht im Mittel warm aber weiter niedefrschlagsreich. In der Summe also keine Überraschung...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Meine Reisen (Karte)

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  81. Tag: Göppinger Hütte – Biberacher Hütte - Schröcken


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dienstag, 9. Juli 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 16 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 1.700 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 6 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 1.335 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 76.075 m, ↓ 65.400 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 458 h 45

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach einer unruhigen Nacht, die erste Nacht einer Tour ist bei mir immer etwas schlaflos, gibt es Frühstück und ich stehe früh vor der Tür. Hier empfängt mich die Sonne schon mit erstaunlicher Kraft. Da wird der Schnee nicht mehr lange in solchen Massen überlegen können.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164213.png Ansichten: 0 Größe: 1.008,3 KB ID: 3297567
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Morgen vor der Göppinger Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Materialseilbahn der Göppinger Hütte hat eine Personenzulassung für den Wirt und für Notfälle. Vor er Hütte führt der Nordalpenweg leicht abwärts zunächst nach Westen. Die Felswand, auf dessen Sattel wir gestern von der anderen Seite aufgestiegen sind, zieht sich noch weit nach Norden. Auch da oben liegt noch viel Schnee drin.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164205.png Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3297565
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Weg in Richtung Gamsboden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der gut markierte Weg zieht nach Norden zum Gamsboden hinunter. Das einzige Schneefeld für heute ist völlig unproblematisch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164227.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3297566
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das einzige Schneefeld für heute

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Gamsboden empfängt mich mit viel Grün und dem Alpschellenbach, der sich durch den Gamsboden mäandert und die Bergspitzen um mich herum spiegelt. Welch liebliche Welt! Kaum zu glauben, dass ich gestern so kämpfen musste!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164233.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3297575
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Am Gamsboden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Beim Ablauf des Gamsbodens sollte man sich links vom Bach halten. Rechts geht auch eine Trittspur lang aber die führt ins Nirvana. Also zurück. Wo habe ich bei den Markierungen nur meine Augen gehabt? Vermutlich auf der gewaltigen Kulisse um mich herum.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Weg führt über die Kante und zieht am Hang entlang nach links. Teilweise mit recht steilen Stufen geht es abwärts. Bis hierher hatte ich mich schon gefragt, warum dieser Weg als T2 eingestuft ist. Jetzt wird es klar!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164235.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3297576
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Abstieg zur Oberen Alpschellaalpe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ab der Abzweigung zum Muttawangjoch wird es dann ein richtig geruhsamer Wanderweg. Wenn da nicht der ständige Gegenverkehr wäre ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164241.png Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3297587
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gegenverkehr

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Seit einiger Zeit kann ich die Obere Alpschellaalpe unter mir liegen sehen. Da steht eindeutig ein Sonnenschirm vor dem Haus. Und eine Fahne weht auch. Über recht steile Weidenwege geht es abwärts auf die Alpe zu. Genusswandern pur!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164232.png Ansichten: 0 Größe: 900,0 KB ID: 3297568
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Fürgele und die Obere Alpschelaalpe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dahinter erhebt sich das Fürgele – das ist der Sattel, an dem ich vor ein paar Jahren damals auf den Weimarer Steig hinauf auf die Braunarlspitze abgebogen bin. Schön, wenn man zu den Bergen um sich herum eine persönliche Beziehung hat! 😃
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich an der Alpe ankomme werde ich von einer sehr freundlichen Sennerin auf tiefstem Bayrisch empfangen. Hier weht auch die Blau-Weiße Fahne des Freistaates direkt unter der Österreichischen. Ich lasse mich im Schatten vor der Hütte nieder um bekomme kühle Getränke gereicht. So lässt es sich aushalten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164234.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3297572
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Pause bei großartigem Blick

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vor mir der Bratschenkopf und das Vieh der Alpe auf den Wiesen verteilt. Da vergeht die Zeit mit einem netten Ratsch wie im Flug. Nach einer halben Stunde mache ich mich wieder auf den Weg. Aber so wirklich weit habe ich es heute nicht mehr zur Biberacher Hütte.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164238.png Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3297579
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Abschied von der etwas bayernlastigen Oberen Alpschellaalpe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die liegt da einfach toll! Hier hat es mir gefallen. Leider haben die keine Lager. Hier würde ich gerne länger bleiben!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auch der weitere Weg über die Weiden der Alm gestallten sich recht steil. Die Bewirtschaftung von so einer Alpe ist sicher kein Zuckerschlecken. Und dann stehen da noch diese recht ausladenden Rinder mitten auf dem Weg herum.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164238.png Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297580
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zottiges Rindvieh

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die haben ganz anständige Hörner! Mit denen will ich keinen Händel kriegen! Also gehe ich da mal in einem großen Bogen außen herum.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Alpschellenbach stürzt sich in vielen Kaskaden die Felswand herunter. Sehr Eindrucksvoll!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164239.png Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3297583
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Alpschellenbach stürzt sich in die Tiefe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wie gut, dass ich oben nicht rechts vom Bach geblieben bin. Das wäre schwierig geworden!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Unter mir wird ersichtlich, dass die Hütten heute Nacht ausgebucht waren: Da sind doch einige auf dem Weg unterwegs. Die ersten sind schon an mir vorbei aber der größere Teil der Gruppe verteilt sich ziemlich über den Weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164237.png Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3297577
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Abstieg zur Unteren Alpschellaalpe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  An der unteren AlpschellaAlpe komme ich kurz auf den Zufahrtsweg, verlasse ihn aber gleich wieder. Damit habe ich den tiefsten Punkte für heute – so denke ich – erreicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164240.png Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3297584
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Abzweigung zur Biberacher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Durch Latschen geht es die gerade so freizügig hergegebenen Höhenmeter wieder hinauf. Und hier ist es wieder richtig warm! Hier im Talschluss steht die Luft und kein Windchen weht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Schweiß wird mit grandiosen Aussichten auf die oberen Ausläufer des großen Walsertals belohnt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164239.png Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3297581
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Alpschellenbachtal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Überschreitung des Längerzungbachs auf einer recht neu aussehenden Brücke ist recht einfach. Eine recht provisorische wirkende Konstruktion mit einer Aluleiter. Unten drunter gibt es zusätzlich noch Krampen am Fels, die zeigen, dass man hier wohl bis vor Kurzem noch wild den Bach queren musste.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164242.png Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3297586
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Brücke über den Lagerzungbach mit Alternativweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Durch lichten Wald, der an Höhe immer mehr abnimmt geht es mit der Mittagssonne im Rücken im Zick-Zack steil aufwärts. Das Lechquellengebirge ist nicht ganz ohne!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Endlich bin ich oben und werde mit einer großartigen Aussicht belohnt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164225.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3297569
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Litehütte hat eine grandiose Lage

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich stoße auf den Weg, den ich vor Jahren damals auf die Braunarlspitze genommen haben. Und ich weiß: Ab hier könnte man einen Kinderwagen zur Biberacher Hütte schieben. Auf dem Zufahrtsweg der Litehütte, die nur privat genutzt wird, geht es an der Litehütte vorbei. Also die hat schon eine gewaltige Aussicht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164236.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3297571
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Hochschereweg ist an den Hängen gegenüber erkennbar

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Weg zur Biberacher Hütte ist schon fast etwas zu fad. Aber Landschaftlich einfach großartig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164237.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3297573
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Rückblick auf die Litehütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ein kleiner Tümpel neben dem Weg sorgt für Abwechslung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164233.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3297570
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Molche in einem kleinen Tümpel am Weg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da fragt man sich doch immer wieder, wie die hier hochkommen. Die werden wohl in Form von Laich am Gefieder von Vögeln verteilt werden. Anders wird es hier nicht funktionieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hinter der nächsten Ecke kommt die Biberacher Hütte in Sicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164235.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3297574
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Biberacher Hütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zunächst setze ich mich auf die Terrasse. Aber da ist es mir zu heiß. In der Gaststube ist es kühler.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich bin ich viel zu früh da. Was könnte ich heute noch machen? Der Hochschereweg bis Damüls ist aber zu lang für heute. So mache ich erstmal Mittagspause und schaue mir während dem Essen in Ruhe die Karte und den Wetterbericht an. Letzterer ist jetzt nicht so prickelnd: Heute Abend soll es noch Gewitter geben und Morgen soll es den ganzen Tag regnen. Das ist jetzt nicht ganz das Wetter, das mach sich für den Hochschereweg wünscht! Das war ja wirklich richtig schön. Aber bei Starkregen möchte ich den nicht gehen müssen. Zum Glück kenne ich ihn schon und kann so gut kurzfristig umdisponieren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164240.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3297578
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Biberacher-Hütten-Blick über das Große Walsertal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich breche nach einer ausgiebigen Mittagspause wieder auf und nehme den Weg in Richtung Schröcken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164241.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3297582
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Abstiegsweg nach Schröcken beginnt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der ist jetzt nicht wirklich so richtig prickelnd: Das ist die Versorgungsstraße in Schotterausführung. Und sie führt mich 750 Höhenmeter in Serpentinen abwärts. Zum Glück geht es irgendwann in bewaldete Regionen. Bei der stehenden Luft wird es immer wärmer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Unterwegs überhole ich eine Wanderin, die auch nicht ganz rund läuft: Bei ihr ist es die Hüfte, die beim Absteigen Ärger macht. So trotten wir beide in unserem Tempo weiter abwärts.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich bin gottfroh, als ich endlich unten an der Bregenzer Ach ankomme.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164242.png Ansichten: 0 Größe: 2,31 MB ID: 3297585
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Endlich unten am Bach

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nun noch kurz den Stich zur Bregenzerwaldstraße hinauf und den Rucksack an der Bushaltestelle runter. So ein Mist! Gerade ist wohl ein Bus gefahren. Der nächste kommt erst in über 2 Stunden. Mal sehen, vielleicht nimmt mich ja ein Auto mit. Das hat bisher ja schon ganz gut geklappt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da kommt die Wanderin mit dem Hüftschaden den Weg zu dem kleinen Parkplatz rauf und hält auf ein Auto zu. Ich spreche sie an und sie nimmt mich weit das Tal mit hinunter – bis nach Müselbach. Müselbach? Den Ort kenne ich doch von irgendwo her! Nur von wo? Ach ja: da bin ich auf meiner E5-Tour durchgekommen! Ein kleiner Weiler mit einer paar Häusern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Unterwegs halten wir noch an einem Bauernhof, den sie kennt und kaufen Biokäse. In Müselbach kriege ich einen guten Anschluss an einen Bus, der mich nach Dornbirn bringt und so bin ich zügig zuhause.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 04.12.2024, 22:27.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Cappuchino
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.01.2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Lieber Wafer,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich kann Dir gar nicht sagen wie viele Abende ich vergnügt vor dem PC gesessen habe, bisweilen bis spät in die Nacht, um Deinen wunderbaren Bericht zu lesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Am Meisten aber bewundere, vielleicht sollte ich beneide schreiben, ich Dich für Deine Fähigkeit so viel Freizeit für Deine Wanderungen freizuschaufeln. Mir will das irgendwie nicht gelingen. Ich dachte, nachdem meine Kinder aus dem Haus sind wird es besser, aber an deren Stelle sind jetzt die Enkelkinder getreten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Cappuchino Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Lieber Wafer,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      ich kann Dir gar nicht sagen wie viele Abende ich vergnügt vor dem PC gesessen habe, bisweilen bis spät in die Nacht, um Deinen wunderbaren Bericht zu lesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Meisten aber bewundere, vielleicht sollte ich beneide schreiben, ich Dich für Deine Fähigkeit so viel Freizeit für Deine Wanderungen freizuschaufeln. Mir will das irgendwie nicht gelingen. Ich dachte, nachdem meine Kinder aus dem Haus sind wird es besser, aber an deren Stelle sind jetzt die Enkelkinder getreten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hallo Cappuchino.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es freut mich sehr, dass du so viel Spaß beim Lesen hattest. Noch ist es ja nicht vorbei. Da kommt noch der eine oder andere Nachschlag. Aber im Augenblick komme ich kaum dazu. Aber ich gelobe Besserung! Ich habe mir fest vorgenommen hier endlich weiter zu schreiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Tja, was soll ich zu meiner Zeit sagen? Die Kinder sind zwar noch nicht ganz aus dem Haus aber dafür sind auch noch keine Enkelkinder da. Und die Bewegung muss sein: Sonst gibt es gesundheitliche Probleme. So wurde aus einer Notwendigkeit ein Hobby das laut meiner Frau schon in Sucht ausartet. Aber solange wir uns arangieren können ... Ich glaube ich habe schon geschrieben, dass ich meinen Hauptjob an den Nagel gehängt habe und mir was neues mit freier Zeiteinteilung gesucht habe.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Epilog 13.Etappe: Lechquellengebirge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eigentlich war ja noch der Hochschereweg geplant. Aber bei den Wetteraussichten habe ich das dann mal lieber gelassen. So komme ich wenigstens nochmal nach Hause bevor es in wenigen Tagen in die Berchtesgadener Alpen geht. Wir planen den Hochkönig und den langen Übergang zum Riemannhaus zu dritt zu gehen. Das ist eine der anspruchsvollsten und längsten Etappen des Nordalpenweges, da will ich nicht alleine unterwegs sein. Und ich habe auf dieser Tour festgestellt, dass ich mit den kleinen Wanderstiefeln eindeutig zu schlecht besohlt bin um lange Schneepassagen zu meistern. Die dicken Stiefel hätte zwar mein Neffe mitbringen können aber so geht es auch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Lechquellengebirge hat mich wiedermal völlig überzeugt. Es steht immer etwas im Schatten der Lechtaler Alpen. Aber völlig zu Unrecht! Die Touren sind anspruchsvoll, die Wege abwechslungsreich und meist sehr gut markiert. Was ich an den Markierungen und Wegweisungen etwas stört, ist das Schweizer System, das in Vorarlberg eingeführt wurde. Leider sind dabei aber Schilder, Wegweiser und Markierungen für Weitwanderwege auf der Strecke geblieben. Man muss also immer wissen, was das nächste Zwischenziel ist. Damit und mit einer vernünftigen Karte kommt man hier aber gut zurecht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Lechquellengebirge gilt als recht schneesicher. Das habe ich beim Aufstieg von der Formarinalpe zur Göppinger Hütte gemerkt. Wer hier also eher zu Beginn der Bergsaison unterwegs ist, der sollte sich auf viel Schnee einstellen. Hier ist ein Kontakt zu den Hüttenwirten sinnvoll. Die wissen in der Regel, was schon geht und was noch nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Prolog 14.Etappe: Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Hochkönig ist der höchste Punkt des offiziellen Nordalpenweges. Die Zugspitze ist zwar wenige Meter höher aber der Nordalpenweg biegt kurz drunter vom Gipfelweg ab und führt über den Stopselzieher abwärts. Viele gehen zwar trotzdem bis zum Zugspitzgipfel hinauf, so wie wir auch, aber das ist kein Gipfel, über den der eigentliche Nordalpenweg aktuell führt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Man kann den Nordalpenweg auch ohne den Gipfel des Hochkönigs begehen. Dann führt der Weg über die Hinterthalvariante, die ich vor einem knappen Jahr mit meinem Freund gegangen bin. Nun ist also die alpine Hochkönigüberschreitung geplant. Der Aufstieg auf den Hochkönig ist hierbei allerdings nicht das Problem. Die wirklich anstrengende Etappe folgt danach: Der Übergang vom Matrashaus auf dem Hochkönig zum Riemannhaus im Steinernen Meer. Der wird in den verschiedenen Führern mit 10,5 bis 12 Stunden Gehzeit und T4 beschrieben. Ich bin den Weg schonmal gegangen. Das war allerdings 1995 – ist also schon fast 30 Jahre her. Damals haben wir 8,5 h gebraucht. Da waren wir allerdings eine sehr schnelle Truppe und damals gab es noch die Übergossene Alm, den Gletscher auf dem Hochkönig. Von dem sind heute allenfalls noch Spuren übrig. Und das wird Zeit kosten. Wo sich ein Gletscher zurückzieht bleibt schrofige Felslandschaft zurück, durch die Wege in der Regel sehr anstrengend und mit vielen Höhenmetern auf und ab verbunden sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich plane diese Etappe nicht alleine zu gehen. Wieder ist mein Neffe dabei, der schon an der Zugspitze mit dabei war und Blauloke aus diesem Forum, der mich schon über die Lechtaler Alpen begleitet hat. Ich denke so bin ich gut gerüstet und wir wollen starten. Wobei uns klar ist, dass wir uns vor Ort nochmal ausgiebig mit den Schneeverhältnissen befassen müssen. Die Erfahrungen der letzten Woche im Lechquellengebirge haben gezeigt, dass der Schnee vom letzten Winter an vielen Stellen noch sehr präsent sein kann. Ich habe Kontakt mit den Hüttenwirten der Region aufgenommen und es soll schon Leute gegeben haben, die dieses Jahr diesen Weg gemacht haben. Also los!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            82. Tag: Werfen – Ostpreußenhütte


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Freitag, 12. Juli 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 9 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 3 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.344 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 77.275 m, ↓ 65.500 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 462 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir treffen uns am Vormittag am Bahnhof von Werfen. Gegen 12 trudeln wir aus verschiedenen Richtungen ein und sind fast gleichzeitig am Bahnhof. So richtig überzeugt uns das Wetter noch nicht. Es soll aber immer besser werden. Vielleicht aber heute noch mit Regen. Na, wir lassen uns mal überraschen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704733.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3308998
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Festung Hohenwerfener

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Festung über dem Dorf sieht schon toll aus! Die hatte ich ja letztes Mal auch schon mal aus der Nähe angeschaut. Aber die Wolken dahinter gefallen uns gar nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir überqueren die Salzach (530 m) und stoßen gleich auf die erste Nordalpenwegmarkierung. Wir tapern durch den Ort. Nix los hier an einem Freitagmittag bei diesem Wetter. So nehmen wir gleich den Aufstieg in Angriff. Zwischen den Häusern durch geht es gleich zügig aufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704733.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3308997
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vor dem Tennengebirge sammeln sich Regenwolken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Luftfeuchtigkeit nimmt immer weiter zu. Das geht so nicht mehr lange gut! Wir können zusehen, wie die Schlechtwetterwolken ins Tal ziehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3309009
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Feuchtigkeit drückt immer mehr ins Tal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Im nächsten Waldstück fängt es an zu tröpfeln. Das ist jetzt weniger schön! Aber es lohnt noch nicht die volle Regenmontur an zu ziehen. Wir geben etwas Gas und hoffen, dass die neuen Pächter der Dielalm heute offen haben. Ziemlich nassgeschwitzt kommen wir an der Alm an. Schafe stehen im Garten, der Sandkasten ist voll mit Kinderspielzeug, ein paar Pflanzkübel stehen draußen, ... So sieht keine verlassene Alm aus. Trotzdem ist niemand da!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3309006
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Pause auf der Dielalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Wetterradar sagt, dass es ca. eine halbe Stunde regnen wird. Also lassen wir uns auf der Terrasse unter dem Balkon im Trockenen nieder und harren der Dinge, die da kommen sollen. Von der Terrasse haben wir einen weiten Blick über das Tal.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704734.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3309000
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Keine Aussicht auf Wetterbesserung

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Irgendwie war das Regenradar wohl etwas zu optimistisch. Als der Regen nachlässt brechen wir auf. Richtig prickelnd ist das Wetter noch nicht. Aber es reicht die kleine Regenmontur: Ich spanne einen Regenschirm über mir auf und das reicht!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3309010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich steige mit Regenschirm auf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich befestige den Schirm am Rucksackträger und so habe ich die Hände für die Stöcke frei. Feine Sache!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg wird größer und entwickelt sich zur Forststraße. Irgendwie erinnert mich das jetzt sehr stark an den Schwarzwald: Forststraßen, die aufwärts führen aber wenig Aussicht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das ändert sich als wir am Schwarzkogel vorbei sind: Der Weg entwickelt sich zum Wanderweg und der Wald bleibt zurück. Dafür präsentieren sich die ersten Bergspitzen in einem blauen Gewand.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704739.png Ansichten: 0 Größe: 923,6 KB ID: 3309005
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Am Schwarzkogel verlassen wir den Wald und sehen Blau

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Den Hauptteil der Höhenmeter haben wir nun. Jetzt geht es noch etwas über Almwiesen hinüber zur Blühnteggalm (1.428 m). Endlich sieht man mal was von der Umgebung! Teilweise auch schon mit blauem Hintergrund.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704736.png Ansichten: 0 Größe: 1,36 MB ID: 3309003
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Erste Weitblicke rechts und links des Weges

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Auf schönen Wanderwegen entlang des Bergrückens wandern wir auf die Blühnteggalm zu. Warum war das nicht heute den ganzen Tag so schön?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704735.png Ansichten: 0 Größe: 907,2 KB ID: 3308999
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Blühnteggalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Rechts von uns drückt die Wetterbesserung von Norden herein. Links von uns ziehen noch Nebelschwaden und Wolkenfetzen durch das Tal. Die wollen noch nicht so schnell aufgeben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704736.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3308996
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kleiner Teich oberhalb der Blühnteggalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Hoppla! Das geht nochmal ganz anständig aufwärts! Das hatte ich jetzt schon nicht mehr erwartet. Beim Blick zurück kann ich gut den Bergrücken sehen, über den wir aus dem schlechten Wetter herausgekommen sind und dem Kamm folgen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704737.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3309001
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Almwiesenwandern hinauf zur Ostpreußenhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Jetzt kann es nicht mehr weit sein! Die Hütte muss eigentlich bald erreicht sein. Das drückt sich auch bei den Wegweisern aus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,60 MB ID: 3309012
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es ist wohl nicht mehr weit

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir kommen um die letzte Kurve herum und da steht die frisch renovierte Hütte vor uns. Letztes Jahr war sie das ganze Jahr wegen Renovierung geschlossen. Sieht auch sehr schön aus, wie sie da auf dem Kamm liegt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3309007
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die frisch renovierte Ostpreußenhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704731.png Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3308995Das ging in Summe dann doch recht zügig: 3 Stunden und etwas haben wir hier rauf an Gehzeit gebraucht. 4 Stunden standen unten dran.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir beziehen die reservierten Betten und richten uns zum Abendessen ein. Das Essen ist supergut! Aber die Preise sind auch nicht von schlechten Eltern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Nach dem Abendessen entwickelt sich das Wetter dann wie erhofft: Die Sonne kommt noch raus und die frisch gewaschenen Berge präsentieren sich im besten Licht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704741.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3309004
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wetterbesserung am der Ostpreußenhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich drehe eine Runde um die Hütte. Sehr viele Wandermöglichkeiten hat man hier nicht. Es gibt den Weg von Werfen hier herauf und den Weiterweg hinauf auf den Hochkönig, den wir morgen nehmen wollen. Dann noch die Matbahn, die unten aus dem Tal kommt. Auf den Wiesen rund um die Hütte weiden Kühe. Die letzten Sonnenstrahlen verbreiten ein schönes Licht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3309011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Irgendwo da geht es morgen hinauf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir sind nicht die einzigen Gäste, die es nach draußen drückt. So werden die Biertischgarnituren vor der Hütte abgetrocknet und wir lassen uns in der letzten Sonne nieder. Es gibt einen super Kuchen als Dessert und ein Feierabendbier in der Sonne.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3309008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da sind wir raufgekommen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Hüttenwirtin berichtet uns, dass der Wetterbericht für morgen Nachmittag wieder sehr wechselhaft sei. Sie empfiehlt uns früh aufzubrechen um noch bei gutem Wetter oben auf dem Hochkönig zu sein. Der Folgetag solle dann gut werden. Das hört sich doch nach einem Plan an! Wir bestellen ein Frühstückspaket und fühlen uns gut für morgen gewappnet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704738.png Ansichten: 0 Größe: 897,7 KB ID: 3309002
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gegen Abend wird es richtig sonnig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Als die Sonne aber verschwindet wird es schnell recht kühl. Wir machen dann gar nicht mehr lange rum und verziehen uns gleich in die Betten. Morgen wird es zwar kein langer Tag aber wir wollen früh los. Und viel ist heute auf der Hütte eh nicht los. Also dann: Bis Morgen! Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 02.02.2025, 16:23.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              83. Tag: Ostpreußenhütte – Hochkönig / Matrashaus


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Samstag, 13. Juli 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 1.400 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 4 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.352 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 78.675 m, ↓ 65.600 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 466 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Tag beginnt früh. Sehr früh! Für mich auf jeden Fall zu früh! Der Fensterkontrollblick bringt keine wirkliche Erleuchtung: Wird es heute nun gut oder schlecht?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3310627
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fensterkontrollblick um 6 Uhr 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es hilft alles nix: Die beiden anderen stehen auf. Also schäle ich mich auch aus dem Bett. Das Frühstückspaket für 11 € entpuppt sich als eine Stulle mit Wurst. Das ist aber eine teure Wurststulle! Aber hier war alles zwar sehr gut aber auch recht teuer. Passt also ins Bild. Wir nehmen das mal so hin und machen uns fertig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Beim Loslaufen kommen wir am Winterraum vorbei. Er ist offen und recht gut ausgestattet. Halb in den Hang gebaut und frisch renoviert sieht er gut aus. Auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass es hier etwas nach Schimmel riecht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg führt uns am Kamm des Bergrückens weiter aufwärts, den wir gestern schon heraufgekommen sind. Noch führt uns der Weg über die Almwiesen der Umgebung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920112.png Ansichten: 0 Größe: 1,99 MB ID: 3310635
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lärchen im Gegenlicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Tautropfen von heute Nacht glitzern im Licht der frühen Sonne. Das hat schon was! Frühes Aufstehen lohnt sich also doch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg zieht zu Beginn noch recht moderat nach oben. Er lässt mir Zeit mich an die Steigung zu gewöhnen. Aber auch an die tollen Ausblicke, die er uns bietet!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920121.png Ansichten: 0 Größe: 936,6 KB ID: 3310636
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht weiter aufwärts mit abwechslungsreichen Aussichten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Spiel der Wolken ist grandios! Ich bin immer am Schauen wie sich das alles verändert. Fast interessanter als strahlend blauer Himmel. Nur mit dem Risiko, dass es ganz plötzlich zuziehen kann!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Noch bewegt sich der Weg im grünen Bereich. Also im Bereich der Weiden und den letzten Bäumen. Genau richtig um warm zu werden. Aber eindeutig zu früh für eine erste Pause!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920123.png Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3310644
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf der Pausenbank ist für jede Größe was dabei

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir lassen die Pausenbank mal Bank sein und ziehen weiter. Der Weg wird immer steiler und die Bäume immer kleiner. Irgendwann sind fast nur noch Latschen um uns herum. Hier weiden keine Kühe mehr.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920116.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3310633
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Steile Aufstiegswege oberhalb der Ostpreußenhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg wird zunehmend alpiner. Bisher war der Besuch der Ostpreußenhütte eindeutig familienfreundlich. Ab hier ist es der Weg nicht mehr! Ein letzter Rückblick zur Hütte zeigt uns wie schön sie da auf diesem Bergrücken liegt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920108.png Ansichten: 0 Größe: 796,4 KB ID: 3310622
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Ostpreußenhütte im Spiel der Wolken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wo wir gestern keinen Weg gesehen haben zieht sich eine kleine Pfadspur den Berg hinauf. Immer haben wir einen Sattel vor Augen. Aber immer, wenn wir ihn erreichen liegt dahinter ein nächster.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920115.png Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3310639
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Gamskar, unser nächstes Zwischenziel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es sieht so aus als wäre im Tal noch immer weniger gutes Wetter. Die Wolken hängen in den Tälern fest und lösen sich nur widerwillig auf. Hier oben wandern wir nur ganz selten in Wolken. Weiter unten sieht es so aus, als wäre es dort öfter der Fall. Gut, dass wir früh gestartet sind! Wer weiß wo uns das noch hinführt?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920099.png Ansichten: 0 Größe: 685,9 KB ID: 3310620
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Faszinierendes Spiel der Wolken über dem Salzachtal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Links von uns steht ein Rudel Gämsen am Hang. Die flüchten nicht sondern beobachten uns genau wo wir entlang gehen. Ich glaube, die kennen den Verlauf des Wanderweges genau und prüfen genau ob wir davon abweichen. Solange wir das tun sind sie recht ruhig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920123.png Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3310642
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gämsen treten meist in Rudeln auf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir erklimmen immer auf dem Kamm bleibend die nächsten Höhenmeter. Die letzten Latschen bleiben zurück. Wir sind von innen und von außen total nass. Es regnet zwar nicht aber die hohe Luftfeuchtigkeit tut das ihre dazu, dass unsere Klamotten mehr als feucht sind. Aber so langsam bekommt die Sonne mehr Kraft und suggeriert, dass es bald besser wird. Wird es natürlich nicht, denn wir kommen ja immer höher und da wird es immer kälter. Pro 100 Höhenmeter etwa 1°C.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920111.png Ansichten: 0 Größe: 656,4 KB ID: 3310626
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kammwandern vom Feinsten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Sicht wird immer besser, weil die Wolken unter uns zurückbleiben. Nur selten zieht ein Wolkenfetzen über uns hinweg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Gelände wird immer alpiner, die Latschen bleiben mehr und mehr zurück und es treten immer mehr Felsen und Steine zutage. Trotzdem gibt es noch genüg Grün um das Auge zu beruhigen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920115.png Ansichten: 0 Größe: 999,7 KB ID: 3310631
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Farbe Grün wird immer seltener und die Gipfel markanter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg ist gewohnt gut markiert aber teilweise wenig ausgetreten. Der Normalweg hinauf auf das Matrashaus führt über das Arthurhaus und die Mitterfeldalm, die in etwa auf gleicher Höhe liegt wie die Ostpreußenhütte. Nur braucht man auf die Ostpreußenhütte ca. 4 h und vom letzten Parkplatz bzw. der letzten Bushaltestelle nur eine ¾ h hinauf zur Mitterfeldalm.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auf dem Weg sehen wir keine anderen Wanderer. Das ist jetzt auch nicht verwunderlich: Die Familie mit dem Kind wird kaum hier heraufkommen. Und Absteigende Wanderer vom Matrashaus werden noch nicht hier sein können. Aber andere treffen wir auf dem Weg!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920122.png Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3310645
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lurchi hat sich schwarzgeärgert – aber warum?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg steilt weiter auf und bietet uns eine sehr abwechslungsreiche Umgebung. So macht wandern Spaß!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3310643
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abwechslungsreiche Wanderwege

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Umgebung wird zunehmend alpiner. Immer mehr bleibt das Grün zurück und die Felsen nehmen zu. Um uns herum eröffnen sich neue Einblicke in das Steinerne Meer und die Übergossene Alm, die kaum noch Grün aufweisen. Kurz vor dem letzten Sattel steht eine Gämse und ist schwer beschäftigt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920114.png Ansichten: 0 Größe: 796,9 KB ID: 3310629
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Man wird ja wohl noch pinkeln dürfen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach starken 2 Stunden Aufstieg und knappen 800 Höhenmetern kommen wir auf einen grasigen Sattel am Floßkogel. Nördlich von uns geht es steil abwärts und über das Tal hinweg liegt das Hagengebirge vor uns. Alles noch leicht mit Wolken versehen. Schön hier oben! Hier machen wir eine Pause. Wir müssen ja unsere Wurststulle noch aufessen – wenn sie schon so teuer war. Schließlich sind wir Schwaben!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920112.png Ansichten: 0 Größe: 993,7 KB ID: 3310628
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Sattel am Floßkogel ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als wir wieder starten zieht der Weg in einer leichten Linkskurve um eine Schulter des Floßkogels herum und wir bekommen erstmals unser heutiges Tagesziel zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920117.png Ansichten: 0 Größe: 966,2 KB ID: 3310630
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Matrashaus in Sicht am Floßkogel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da liegt aber schon noch einiges an Schnee auf der Übergossenen Alm! Ganz rechts ist der geplante Weg von morgen zu sehen. Da werden wir uns heute noch ausführlich mit dem Hüttenwirt unterhalten müssen. Das sieht noch nicht so problemfrei begehbar aus, wie wir es uns wünschen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Wolken heben sich um uns herum. In etwa in dem Tempo, wie wir aufsteigen. Gut, dass wir früh gestartet sind. Sonst müssten wir alles in Wolken laufen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht mal etwas ebener. Das ist schon fast Erholung! Aber es kommen nochmal gute 600 Höhenmeter. Und einiges an Strecke. Ich mag es eigentlich nicht so, wenn man schon von weitem das Ziel sieht, auf das man zusteuert. Das kommt gefühlt dann einfach nicht näher.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920116.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3310638
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Übergossene Alm liegt vor uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nun kommen wir in den Bereich, in dem wir über erste Schneefelder gehen. Hoffentlich bleiben die alle so harmlos wie das erste.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920109.png Ansichten: 0 Größe: 896,2 KB ID: 3310623
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erste Schneefelder sind zu überqueren

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier soll laut OSM-Karte irgendwo ein Notbiwak stehen. Aber außer einer etwas überstehen Felsnase mit einer kleinen Einbuchtung finden wir nichts Passendes. Da möchte ich nicht ungeplant übernachten müssen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir bewegen uns nun im felsigen Gelände. Die Farbe Grün bleibt immer mehr zurück. Da freut man sich über alles was blüht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920124.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3310646
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Natur findet überall ein Plätzchen um auf zu blühen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg hier rauf ist mehr als gut markiert: Sehr viele Rot-Weiße Markierungen an den Felsen und überall Stangen, die vermutlich für Tourenskigeher gedacht sind. Wenn hier überall Schnee liegt, dann kann man die Markierungen am Fels ja nicht sehen. Die Stangen helfen uns sehr bei der Orientierung, dann so manche Markierung ist immer noch von Schneefeldern verdeckt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920114.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3310640
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Altschneefelder gibt es dieses Jahr reichlich

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir kommen erstaunlich gut voran. Hier hatte ich eigentlich mit zunehmendem Zeitbedarf gerechnet. Aber der Weg ist gut zu gehen und verhältnismäßig gleichmäßig in der Steigung. Aber das strengt schon mehr an als weiter unten über Almwiesen zu wandern! Beim Rückblick ist der Weg im steinigen Umfeld schwer auszumachen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920110.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3310624
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Anstrengende Wegführung durch schrofiges Felsgelände

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Recht unerwartet schnell stehen wir an einem Wegweiser. Wir sind schon am Normalweg auf den Hochkönig, der von der Mittelfeldalm heraufkommt. In meiner alten Karte, die ich noch von meiner Tour aus dem Jahr 1997 habe, ist hier noch ein Gletscher eingezeichnet. Davon ist hier nichts mehr zu sehen. Der Klimawandel lässt grüßen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3310625
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Wolken ziehen langsam etwas höher

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Markierungen hier auf dem Normalweg sind extrem dicht gesetzt. Hier herrscht schon fast Übermarkierung. Und der Weg ist schon richtig gut ausgetreten. Das konnte man von dem Weg von der Ostpreußenhütte jetzt nicht wirklich behaupten. Er war gut erkennbar aber nicht so ausgelatscht wie hier.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Um die nächste Ecke liegt das Matrashaus über uns.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920107.png Ansichten: 0 Größe: 903,2 KB ID: 3310621
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es ist nicht mehr weit zum Matrashaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es ist gerade mal 12 Uhr und wir sind fast da. Prima! Bisher hat das Wetter gut mitgespielt. Und etwas Ruhe vor der großen Etappe morgen kann auch nichts schaden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Etwas gerölllastig geht es auf den Gipfelaufbau zu. Ich merke deutlich, dass die Luft langsam dünner wird. Wir nähern uns den 3.000 Höhenmetern. Am nächsten Felsen hängt dieses Schild.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3310641
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Was kommt da wohl auf uns zu?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Den gab es im letzten Jahrhundert noch nicht! Da ging es noch um den Gipfelaufbau herum. Jetzt ziehen Leitern direkt auf der Nordseite die Felsen hoch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920124.png Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3310647
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Helmut-Müntzer-Stiege

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Erstaunlich wenig los hier! Vermutlich sind die meisten noch nicht hier und diejenigen, die absteigen sind schon lange durch. Trotzdem sind wir nicht alleine auf der Stiege.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920119.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3310634
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Belebte Wanderwege zum Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach den Leitern und den Sicherungen geht es schon fast eben die letzten Meter zum Matrashaus hinauf. Von einem Gipfelkreuz sieht man erstmal nix.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir checken ein und bekommen ein 4-Bett-Zimmer zur Nutzung zu dritt. Wir haben zwar wochenlang geschaut, wann wir sowohl hier als auch am Riemannhaus mal 3 Plätze an aufeinanderfolgenden Tagen kriegen aber jetzt scheint die Hütte doch nicht ganz voll zu sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach dem Mittagessen drehe ich noch eine Runde um den Gipfel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3310637
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Gipfelkreuz des Hochkönigs liegt tiefer als das Matrashaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 86,9 KB ID: 3310619 Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Wir unterhalten uns noch ausführlich mit dem Hüttenwirt. Er zeigt uns Bilder, die einer seiner Mitarbeiter gestern von dem Herzogsteig gemacht habt. Das ist der Weg, den wir morgen gehen wollen. Es kehrt Ernüchterung ein! Da liegt an Stellen Schnee, die nicht so ganz einfach sind. Und wir haben keine Grödel dabei. Und einer von uns hat keine Stöcke dabei. Das ist uns bei der Schneelage an den kritischen Stellen dann doch noch etwas zu heftig. Wir entscheiden, dass unsere Ausrüstungslage nicht ganz zu dem aktuellen Wegzustand passt und planen für morgen einen Abstieg über die Mitterfeldalm zum Arthurhaus. Dann wollen wir weitersehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Abend gibt es ein gutes und reichliches Essen und zusätzlich Salat. Das freut mich sehr, denn die Vitaminversorgung auf solchen extremen Hütte ist für meinen Geschmack immer etwas dürftig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920118.png Ansichten: 0 Größe: 594,4 KB ID: 3310632
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wolkiger Sonnenuntergang am Hohen Kopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Sonnenuntergang ist heute leider sehr wolkenlastig. Die letzten Stunden hing der Hochkönig ständig in Wolken. Am Abend hat sich das aber etwas gelichtet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir haben zwar morgen nicht die ganz große Tour vor aber trotzdem sind wir beizeiten im Bett. Wir freuen uns auf Morgen: Das Wetter soll am Vormittag gut werden und am Nachmittag langsam zuziehen. Also wie heute. Da wäre die große Tour zum Riemannhaus eh etwas grenzwertig. Manche Führer sprechen da von bis zu 12 Stunden Gehzeit. Da ist der Abstieg zum Arthurhaus sicher die richtige Entscheidung.​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 11.02.2025, 22:27.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                84. Tag: Hochkönig / Matrashaus - Arthurhaus


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sonntag, 14. Juli 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 11 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Höhenmeter: ↑ 125 m, ↓ 1.550 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 4 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtstrecke: 1.363 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamthöhenmeter: ↑ 78.800 m, ↓ 67.150 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gesamtgehzeit: 471 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So richtig gut schlafe ich heute Nacht nicht. Um Viertel vor Vier wird es im Zimmer langsam wieder etwas heller. Ich werfe mal prophylaktisch einen Blick aus dem Fenster.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719563.png Ansichten: 0 Größe: 324,1 KB ID: 3312316
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sehr frühe Morgenstunde auf dem Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mit dem Handy und langen Belichtungszeiten kann ich die frühmorgendliche Stimmung festhalten. Die Bilder der großen Kamera geben nicht so viel her.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Weit unter uns liegt eine geschlossene Wolkendecke und bewegt sich ganz leicht hin und her. Toller Anblick!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein Bild aus dieser Reihe habe ich bei Wo bin ich? eingestellt. Da hat es eine Weile gebraucht bis man dahintergekommen ist, dass es sich hier nicht um ein echtes Meer handelt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen halb sechs ist die Sonne dann so langsam am Horizont zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719573.png Ansichten: 0 Größe: 557,7 KB ID: 3312318
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer vor dem Matrashaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Einfach grandios! Ich drehe die erste Runde um die Hütte und bin bei weitem nicht alleine. Die Sicht geht weit über das normale Maß hinaus. Und weit draußen liegen einzelne Gipfel wie Inseln im Wolkenmeer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719574.png Ansichten: 0 Größe: 629,0 KB ID: 3312319
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da wollten wir eigentlich entlangwandern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich gehe mal wieder rein zum Frühstück. Wir haben zwar heute viel Zeit, weil wir nur noch absteigen wollen aber fast die ganze Hütte ist schon auf den Beinen. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig. Viertel vor Sieben stehen wir vor der Hütte. Im Süden steht der Hauptkamm über dem Wolkenmeer.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719575.png Ansichten: 0 Größe: 727,5 KB ID: 3312320
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Gipfelkreuz auf dem Hochkönig vor dem Alpenhauptkamm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Noch keinen Meter gegangen, heute, aber schon zig Bilder auf der Speicherkarte! Mal sehen wie es weiter geht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir starten und steigen zunächst den kleinen Klettersteig mit den Eisenleitern und den Sicherungsseilen hinunter. Auf Schotterwegen, die wir noch von gestern her kennen, wandern wir nach Osten. Wir haben ganz einzigartige Beleuchtungsverhältnisse.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 849,4 KB ID: 3312325
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                An der Abzweigung zur Ostpreußenhhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg hält auf die Torsäule zu, die so markant schon heute Nacht zu erkennen war. Wir sind hier auf dem normalen Zustiegsweg des Hochkönigs unterwegs. Hier herrscht wieder Übermarkierung: Alle paar Meter eine Rot-Weiße Markierung und farbige Stangen, die wohl mehr für Winterwanderer gedacht sein werden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3312334
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Normalweg vom Matrashaus zur Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Manchmal weichen wir von den Markierungen ab und folgen eher den Stangen über Schneefelder. Das ist einfacher zu gehen als ständig über die schrofigen Wege auf und ab zu steigen. Auf den Schneefeldern geht es viel gleichmäßiger voran. Man muss nur aufpassen, dass man nicht über die steilen Schneefelder geht, die immer steiler werden und am Abgrund enden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719585.png Ansichten: 0 Größe: 931,3 KB ID: 3312329
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Auch hier liegt noch einiges an Schnee drin

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir kommen um eine Ecke und sehen die Torsäule mal wieder vor uns liegen. Die ist aber noch ganz schön weit weg! Bei der klaren Sicht heute Morgen hatte ich das Gefühl, die wäre ganz nah. Wie man sich doch täuschen kann!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719577.png Ansichten: 0 Größe: 797,1 KB ID: 3312322
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die markante Torsäule

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Uns begegnen recht früh die ersten Wanderer. Die haben es nicht mehr so weit bis zum Gipfel.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg führt uns nun immer steiler abwärts. Das ist jetzt nicht mehr so meine Paradedisziplin. Aber wir kommen gut voran. Wie lange es den Weg schon gibt ist an so manchem Wegweiser ersichtlich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3312332
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                So heißt das Matrashaus schon lange nicht mehr

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Im schottrigen Gelände geht es abwärts. Leider ist der Schotter nicht so fein, dass man abfahren könnte. Das geht ganz anständig auf die Knie.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                In die Wolkendecke kommt so langsam etwas mehr Bewegung. Sie scheint sich langsam etwas anzuheben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schon von weitem können wir erkennen wo der Weg unterhalb der Torsäule entlang führt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719579.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3312324
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Torsäule aus der Nähe

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Als wir unterhalb der Torsäule dann vorbeiziehen hören und sehen wir etliche Kletterer über uns in der Wand hängen. Die sind teilweise auch schon sehr früh heute Morgen gestartet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3312333
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kletterer an der Torsäule

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Ganz langsam hat sich die Farbe Grün wieder ins Bild geschlichen. Das tut meinen Augen gut! Da wirkt die Landschaft nicht mehr so abweisend.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719578.png Ansichten: 0 Größe: 888,2 KB ID: 3312323
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Pause kurz oberhalb der Wolkenobergrenze

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Während wir dasitzen und vespern steigt ganz langsam die Wolkenobergrenze an. Wir beobachten, wie immer mehr von der gegenüberliegenden Wand im Wolkenmeer versinkt. Kurz bevor die Wolken uns erreichen brechen wir wieder auf. Pause in den Wolken ist nicht so prickelnd.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg wird immer grüner und schöner zu gehen. Das finden auch die vielen Wanderer, die uns zwischenzeitlich entgegenkommen. Kein Wunder, wir haben so lange auf freie Betten am Matrashaus und am nächsten Tag am Riemannhaus warten müssen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719581.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3312327
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Letzter Blick zurück auf die Torsäule

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dann verschluckt uns das Wolkenmeer. Das Atmen ist aber zum Glück noch recht gut möglich. Auf schönen Wanderwegen steigen wir weiter ab. In einer Kehre verlässt mich die Koordination der Knie und ich packe mich der Länge nach hin. Zum Glück ist mir das hier im problemfreien Gelände passiert. Weiter oben hätte das böse ausgehen können. Als Andenken habe ich wohl einen leichten Rippenbruch davongetragen, der mich noch einige Wochen an den Sturz erinnert hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mein Knie beginnt weiter unten dann auch noch an zu meckern. Das war wohl heute zu viel Abstieg und vielleicht auch zu schnell. Denn wir liegen mehr als gut in der Zeit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen halt eins erreichen wir die Mitterfeldalm (1.670 m).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3312330
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mittagspause an der Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719575.pngAnsichten: 0Größe: 114,9 KBID: 3312317 Die Tische sind gut belegt. Es gibt rustikale Vesper und typische Bergkost: z.B. einen Schweinbraten oder Kaiserschmarn.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wir lassen uns Zeit. Wir wollen ja nur noch bis zum Arthurhaus hinunter und dann mit dem Bus zurück zum Auto in Saalfelden. Und das ist nicht mehr weit. Ich kenne das ja schon.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Aussicht auf dem Weg ist immer noch einfach nur schön!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719580.png Ansichten: 0 Größe: 926,7 KB ID: 3312326
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Das Pongau liegt uns in der Sonne zu Füßen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Viel zu schnell sind wir am Arthurhaus (1.503 m). Da ist richtig was los! Hier kommt man eben mit dem Bus oder auch mit dem eigenen Auto hin – wenn man bereit ist die Maut zu bezahlen. Und das scheinen doch recht viele zu sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3312331
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Die Sennerei Schweizerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719575.pngAnsichten: 0Größe: 301,6 KBID: 3312315 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719576.pngAnsichten: 0Größe: 227,2 KBID: 3312321 Bis der nächste Bus fährt haben wir noch etwas Zeit. Aber hier Zeit zu vertrödeln ist ja nun wirklich nicht so schwer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Der nächste Bus nimmt uns mit hinunter nach Mühlbach und oberhalb von Dienten müssen wir einmal umsteigen. Das ist einfach eine tolle Gegend hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719582.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3312328
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Letzter Blick hinauf zum Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Viel zu schnell sind wir am Auto. Mit meinen doch recht angegriffenen Knien und meiner leicht lädierten Rippe ist an eine weitere Wanderung nicht zu denken. Schade eigentlich! Wir hätten alle noch einen Tag Zeit gehabt. Aber so kommen wir einen Tag früher als erwartet wieder nach Hause.​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • StefanBoe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 14.12.2020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 440
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klasse Fotos wegen der tollen Wolken- und Lichtspiele beim Auf- und Abstieg und vor allem natürlich am frühen Morgen vor dem Matrashaus. Die Hochkönigetappen sicherlich einer der Höhepunkte deiner langen Nordalpentour.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Klasse Fotos wegen der tollen Wolken- und Lichtspiele beim Auf- und Abstieg und vor allem natürlich am frühen Morgen vor dem Matrashaus. Die Hochkönigetappen sicherlich einer der Höhepunkte deiner langen Nordalpentour.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Stefan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Danke! Es war echt toll da oben! Mich wundert es nicht, dass die Hütte ständig ausgebucht ist. Bei der Lage ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Und du hast absolut recht: das ist einer der Höhepunkte der Tour. Bei der Tour reiht sich allerdings ein Höhepunkt an den anderen. Es ist für mich schwer zu sagen, was der absolute Höhepunkt der Tour war. Von der Höhe her zwar einfach aber vom Erlebniswert her schwierig zu sagen. Da bietet diese Tour sehr viel!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Viele Grüße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Epilog 14.Etappe: Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Leider hat es dieses Mal nicht ganz geklappt mit der geplanten Tour. Jetzt fehlt mir auf dem Nordalpenweg nur noch die ganz lange Etappe vom Hochkönig zum Riemannhaus. Die ist in manchen Führern mit 10 bis 12 Stunden angegeben. Da muss ich wohl nochmal herkommen. Aber da warte ich lieber noch ein paar Wochen bis der Weg oben frei und problemlos begehbar ist. Mit einzelnen Schneefeldern muss man so weit oben immer mal rechnen. Aber so wie es dort oben noch aussah, hätten wir da nicht viel Spaß gehabt. Und auf eine Notübernachtung in der Biwakschachtel waren wir nicht vorbereitet.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Prolog 15.Etappe: Hochkönig die Zweite
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wiedermal begleitet mich auf dieser Etappe mein Freund mit dem ich schon auf dem E5 und auch auf dem Südalpenweg unterwegs war. 5 Wochen nach dem ersten Versuch haben wir es endlich geschafft: Wir haben beide ein paar Tage Zeit und, was viel wichtiger und aufwendiger ist, wir haben Betten auf dem Matrashaus und am darauffolgenden Tag auch auf dem Riemannhaus bekommen. Durch den Umbau des Riemannhauses haben die aktuell noch immer nur 32 Plätze zu vergeben. Dort gibt es zwar Erfahrungswerte für Absagen aber die haben durch die Baustelle keine Möglichkeit Notlager bereit zu stellen und gehen daher kein Risiko durch Doppelbelegungen ein. Wenn der Umbau fertig ist wird das voraussichtlich wieder entspannter. Dann kommen aber wieder mehr geführte Touren und Alpinkurse. Das Riemannhaus war schon immer eine gut belegte Hütte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf der ganzen Nordalpenwegtour waren das Matrashaus und das Riemannhaus die am schwierigsten zu bekommenden Übernachtungsplätze. Daher sollte man diese Hütte nicht nur reservieren, sondern man muss es sogar: Wer ohne Reservierung ankommt wird weiter geschickt!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kleiner Tipp: Das Matrashaus gibt immer ab Sonntagnachmittag zurückgehaltene Plätze frei um auch Wanderern mit weniger langfristiger Planung noch Möglichkeiten zu bieten! Also ab Sonntagmittag immer mal reinschauen, was sich für die nächste Woche ändert!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 31.03.2025, 22:09.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          85. Tag: Mühlbach am Hochkönig - Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Donnerstag, 15. August 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Höhenmeter: ↑ 775 m, ↓ 25 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gehzeit: 2 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtstrecke: 1.371 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 79.575 m, ↓ 67.175 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gesamtgehzeit: 473 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wieder erfolgt die Anreise nach Saalfelden. So langsam kenne ich den Weg! Wie stellen das Auto wieder in der gleichen Straße ab wie das letzte Mal und fahren mit dem Bus in Richtung Arthurhaus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Parken in Saalfelden mit Blick auf das Steinerne Meer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Parken in Saalfelden mit Blick auf das Steinerne Meer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          In Dienten müssen wir umsteigen. Irgendwie klappt das nicht so recht: Wir merken zu spät, dass wir den Bus hätten wechseln müssen und steigen eine Haltstelle zu spät aus. Aber zum Glück klappt das Umsteigen trotzdem, weil der Anschlussbus auch hier hält. In der ganzen Hektik lasse ich aber meine Wanderstöcke in dem anderen Bus stehen. Nun, das sind die, die ich auch auf dieser Tour schon mehrfach reparieren musste und schon über 25 Jahre alt sind. Ich wollte eh mal neue kaufen. Nur ist das fraglich, ob das an dem heutigen Feiertag hier in Österreich so einfach klappt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich telefoniere Sportgeschäfte in der Umgebung ab und tatsächlich hat an der Talstation einer Gondelbahn in Mühlbach am Hochkönig ein Sportgeschäft geöffnet. Ich steige dort aus dem Bus aus und kaufe mir ein paar neue Stöcke. Der nächste Bus fährt aber erst wieder in 2 Stunden hinauf zum Arthurhaus. Also starte ich die heutige Eingehtour eben ein paar Höhenmeter tiefer: Nicht am Arthurhaus (1.503 m) sondern in Mühlbach (860 m).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erster Bauernhof oberhalb von Mühlbach am Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Erster Bauernhof oberhalb von Mühlbach am Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zunächst im Wald und dann über Wiesen geht es aufwärts. Hier scheint noch ein Clubhotel am Hang zu liegen. Zum Glück etwas versteckt um eine Ecke rum! Als ich auf die Höhe eines Kamms komme, sehe ich auf der anderen Talseite den Bus mit meinem Freund wie er die Serpentinen zum Arthurhaus hinauffährt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Weg führt mich im Wald das Tal vom Schrammbach hinter. Ich dachte ich sei recht schnell unterwegs aber da kommt eine Einheimische von hinten angeschossen, dass ich glaube, ich stehe. Das ist schon frustrierend!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein paar Meter weiter komme ich an eine Straße. An der will ich jetzt aber nicht entlang bis zum Arthurhaus aufsteigen. Zum Glück biegt ein kleiner Pfad ab und führt mich in eine kleine Schlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der ehemalige Rupertistollen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der ehemalige Rupertistollen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Hier wurde wohl mal irgendwas abgebaut. Unten in Mühlbach gibt es wohl noch mehr alte Stollen. Eine hatte sogar mal eine Grubenbahn. Daraus wurde jetzt ein Schaustollen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Weg zieht recht abwechslungsreich durch die kleine Schlucht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aufstieg zum Mandlwandhaus
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Aufstieg zum Mandlwandhaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Stempel der Windraucheggalm Viel zu schnell geht der schöne Weg zu Ende und ich stehe wieder an der Straße. Als Alternative wird mir die Piste neben einem alten Schlepplift angeboten. Ist aber zum Glück nicht weit. Und ab und zu kann ich die Straße auch verlassen. Völlig nassgeschwitzt komme ich am Arthurhaus an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ein Stempel der Schweizerhütte beim Arthurhaus Mein Freund war zwischenzeitlich zur Windrauchegg Alm hinübergewandert und befindet sich gerade auf dem Rückweg. Er bringt mir sogar einen Stempel mit. Als ich dort bei der letzten Tour vorbeigekommen bin, hatten die ja noch nicht offen und ich konnte mir keinen Stempel holen. Jetzt sollte ich den zwar eigentlich bei der letzten Tour einfügen, aber da hatte ich ja geschrieben, dass da keine da sei. Also stelle ich den hier mit rein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und da mein Freund noch etwas braucht, kann ich an der Sennerei Schweizerhütte Flüssigkeit nachtanken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 05 Pause an der Sennerei Schweizerhütte.jpg
Ansichten: 167
Größe: 303,0 KB
ID: 3320393
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Pause an der Sennerei Schweizerhütte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Noch ein Stempel der Schweizerhütte beim Arthurhaus Gemeinsam steigen wir zunächst über die Versorgungsstraße und weiter oben über einen kleinen Wanderweg daneben hinauf in Richtung Mitterfeldalm.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am Aufstiegsweg zur Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Am Aufstiegsweg zur Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Wir haben wieder einen herrlichen Blick über das Pongau und das Tennengebirge. Das habe ich auf dem Nordalpenweg ja auch schon tangiert. Recht schnell stehen wir dann vor unserer Unterkunft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Mitterfeldalm ist erreicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Die Mitterfeldalm ist erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Stempel der Mitterfeldalm Den Weg vom Arthurhaus hier rauf bin ich auf meiner Nordalpenwegtour heute zum vierten Mal gegangen. So langsam kenne ich den Weg! Und die Alm gefällt mir immer noch! Wir beziehen unser Zimmer und lassen uns vor der Alm auf der Wiese nieder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Chillen auf der Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Chillen auf der Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Den Nachmittag auf so einer Alm tot zu schlagen fällt uns nicht wirklich schwer. Wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen und die Zeit vergeht hier wie im Flug.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Abends gibt es für die Hausgäste einen Schweinebraten mit Brot. Der ist echt anständig!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Abends an der Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Abends an der Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Gegen später wird es etwas kühl. Da hält uns dann nix mehr draußen und wir verziehen uns auf unser Zimmer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Morgen liegt zwar kein großer Aufstieg an aber trotzdem gibt es hier einige Gäste, die schon vor der offiziellen Frühstückszeit starten wollen. Wir sehen das nicht so eng. Bis zum Matrashaus werden wir es auf jeden Fall schaffen. Ich kenne ja den Weg: Ich bin ja erst kürzlich diesen Weg vom Hochkönig abgestiegen.​
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 08.04.2025, 20:47.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            86. Tag: Mitterfeldalm - Hochkönig


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Freitag, 16. August 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Strecke: 8 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Höhenmeter: ↑ 1.375 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gehzeit: 5 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtstrecke: 1.379 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamthöhenmeter: ↑ 80.950 m, ↓ 67.275 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Gesamtgehzeit: 478 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wie das bei mir immer so ist, wenn ich das erste Mal wieder auf der Höhe oben schlafe: Ich schlafe nicht wirklich tief und bin früh wach. Als ich morgens dann mal raus muss gibt es draußen schon ein grandioses Farbspektakel.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Morgen an der Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Morgen an der Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Als ich aufs Zimmer zurückkomme schnarcht mein Mitwanderer noch in aller Ruhe vor sich hin. Also haue ich mich auch nochmal aufs Ohr. So ist es bereits deutlich später als wir dann das erste Mal vor der Hütte stehen. Einfach schön hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kurz nach dem Aufstehen an der Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kurz nach dem Aufstehen an der Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Frühstück mit Blick in die weite Bergwelt sorgt nicht gerade dafür, dass wir uns beeilen. Wie schon gesagt: Sooo viel haben wir heute nicht vor. Wer treibt uns also?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Frühstücksblick - Heute wird das Wetter gut
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Frühstücksblick - Heute wird das Wetter gut

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            So spät wie gefühlt kommen wir dann gar nicht weg. Es ist ca. 9 Uhr, als wir die Alm hinter uns lassen. Damit reihen wir uns aber artig ein, in die Wanderer, die auch schon von unten hier vorbeikommen. Und endlich ist das Wetter auch so, wie man es sich immer wünscht: Sonnig mit leichten Wolken als Kontrast.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Torsäule taucht das erste Mal auf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Torsäule taucht das erste Mal auf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lauter alte Bekannte um mich herum. Aber ein Weg in der anderen Richtung und bei anderem Wetter gegangen fühlt sich ganz wie ein unbekannter Weg an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Einen Nachteil hat der späte Start: Es ist schon erstaunlich warm! Gut, es ist mitte August! Wenn nicht jetzt, wann soll es dann warm sein? So wird der Aufstieg ein Thema zum Schattenmanagement.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Jeder Schatten wird noch ausgenutzt
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Jeder Schatten wird noch ausgenutzt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Aussicht ist aber auch einfach grandios. Und wird mit jedem Höhenmeter immer besser. Uns kommen ein paar Jäger mit Gämsen auf dem Rucksack entgegen. Wir sollen keine Bilder machen. Warum das denn nicht? Ist gerade keine Jagdsaison auf die Tiere? Na, dann lassen wir die toten Gämsen auf dem Bild eben weg und ich zeige euch, wie die Bergwelt östlich von uns aussieht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Rechts verabschieden wir die Mitterfeldalm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Rechts verabschieden wir die Mitterfeldalm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Als wir noch weiter hinaufkommen, habe ich ein Deja-vu: Wolken ziehen auf und umspielen die Bergspitzen um uns herum. Das ging jetzt erstaunlich schnell! Hoffentlich geht das nicht so schnell weiter. Zumindest der Wetterbericht wusste nix von sowas!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wolkenspiel an den Zacken unter dem Vierrinnenkopf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wolkenspiel an den Zacken unter dem Vierrinnenkopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ungefähr hier haben wir auf der letzten Tour auch eine Pause gemacht und das Spiel der Wolken bewundert. Nur haben die uns das letzte Mal kurz drauf verschluckt. Hoffentlich passiert uns das heute nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Aber so dicht ist die Wolkenschicht zum Glück nicht. Wir steigen weiter auf, lassen die Kletterer an der Torsäule rechts liegen und halten auf den weiteren Aufstieg zu. So langsam komme ich auf Betriebstemperatur und wir steigen langsam und gleichmäßig auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg unterhalb der Torsäule entlang ist gut zu sehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Weg unterhalb der Torsäule entlang ist gut zu sehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Trotz fast gleichem Motiv ist das Bild doch völlig anders als das von der letzten Tour. Die Bergwelt beeindruckt mich immer wieder – auch wenn ich sie zum wiederholten Mal sehe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir verlassen die Region der letzten grünen Flecken und steigen immer weiter auf. Der Weg ist gewohnt gut markiert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es wird immer karger
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es wird immer karger

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Trotzdem ist der Weg gut erkennbar: Wo sich Heerscharen bewegen, da werden deutlichen Spuren hinterlassen. So kann man den Weg in diesem Bereich eigentlich kaum verfehlen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Und um die nächste Ecke herum kommt das heutige Tagesziel in Sicht: Das Matrashaus auf dem Hochkönig.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Matrashaus kommt in Sicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Matrashaus kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich mag das ja eigentlich nicht so gerne: Je länger man das Ziel sieht, desto weiter kommt einem die Strecke dann tatsächlich vor. Aber wenigstens haben wir damit auch die meisten Höhenmeter geschafft.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ein Wanderer, mit dem wir in der Pause gesprochen haben, kehr um denn er hat keinen Platz auf dem Haus zur Übernachtung bekommen. Und er will heute noch bis Mühlbach absteigen. Da hat er noch was vor sich!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Für uns wird es zunehmend flacher und damit weniger anstrengend. So können wir den Blick in die Gegend um uns herum schweifen lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Reste der Übergossenen Alm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Reste der Übergossenen Alm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Von dem Gletscher der Übergossenen Alm ist hier nicht mehr viel zu sehen. Jetzt, wo es schon mitte August ist, liegt auch nicht mehr viel Altschnee aus dem letzten Jahr. Eigentlich auch kein gutes Zeichen für unser Klima!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Leider habe ich keine Bilder mehr von meiner Tour von Beginn der 90er Jahre aus dieser Region. Das wäre ein schöner Vergleich gewesen. Da, wo früher eine Gletscherzunge war, über die man einfach ein paar Meter abfahren konnte, steigen wir heute über Leitern ab. Damit es nicht ganz so fad wird hat sich hier sogar noch das eine oder andere Pflänzchen angesiedelt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Auge braucht einfach etwas Grün ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das Auge braucht einfach etwas Grün ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir haben den Grat erreicht und wandern auf ihm entlang immer ich Richtung Gipfel. Viel imposanter sind aber die Panoramablicke auf die Bergwelt um uns herum. Die Schneisen der Skigebiete sind nicht zu übersehen – fügen sich aber von hier aus recht harmonisch in die Landschaft ein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Ausblick in südliche Richtungen kurz vor dem Gipfel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Ausblick in südliche Richtungen kurz vor dem Gipfel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die letzten Meter vor dem Gipfelaufstieg, den ich ja schon vor ein paar Wochen kennengelernt habe, erkennt man, dass hier wohl öfter mal die Sicht nicht immer so gut ist wie heute: Immer mehr Rot-Weiße Stangen tauchen immer dichter beieinander auf. Wenn hier die Wolken aufliegen, dann ist das sicher notwendig. Gerade an einem Grat ist das ja öfter mal der Fall. Und dann ist der Weg plötzlich nicht mehr so gut zu erkennen wie heute.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Karge Landschaft auf fast 3.000 Höhenmetern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Karge Landschaft auf fast 3.000 Höhenmetern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Stempel Matrashaus Auf der Hütte angekommen dürfen wir das gleiche Zimmer beziehen wie das letzte Mal. Und die anderen beiden Betten bleiben leer. So ganz sicher scheint das Reservierungssystem wohl nicht zu funktionieren. Oder es haben deutlich mehr Wanderer nicht gekommen, die nicht abgesagt haben. Gerade bei solchen Engpasshütten wie dem Matrashaus oder dem Riemannhaus sollte man immer möglichst früh absagen, damit die knappen Lager weitervergeben werden können. Ich schaffe es auch endlich mal dem Uraltstempel einen ganzen Abdruck abzuringen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Der Blick auf die Tour für morgen zeigt, dass die Schneelage deutlich entspannter geworden ist. Am Hochsailer ist kaum noch was vom Gletscherrest zu erkennen, der uns beim letzten Mal von dieser Tour abgehalten hat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da soll es morgen entlang gehen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da soll es morgen entlang gehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            So ganz ohne Feuchtigkeit sind die Luftmassen um uns herum aber nicht. Der Hüttenwirt spricht auch von einer zunehmenden Gewitterneigung am Nachmittag. Damit sollte aber der Vormittag reichen um die schwierigen Passagen bis zum Wildalmkirchlbiwak zu bewältigen. Und wenn uns dann im Steinernen Meer der eine oder andere Tropen erwischt, dann sollte das machbar sein. Ansonsten bleiben wir an der Biwakschachtel über Nacht. Die soll ganz gut ausgestattet sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Das sind doch Voraussetzungen, mit denen man in so eine Etappe starten kann. Also gehen wir frühzeitig ins Bett, damit wir morgen auch früh wegkommen. Gehzeit von 10 oder mehr Gehstunden sind schließlich auch bei guten Bedingungen kein Pappenstiel!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 08.04.2025, 17:36.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              87. Tag: Hochkönig - Riemannhaus


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Samstag, 17. August 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 17 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenmeter: ↑ 700 m, ↓ 1.450 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 10 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtstrecke: 1.396 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamthöhenmeter: ↑ 81.650 m, ↓ 68.725 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gesamtgehzeit: 489 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wieder sind die morgendlichen Eindrücke einfach der Knaller! Kurz nach 6 Uhr sitzen wir beim Frühstück und könnten damit noch vor halb 7 vor der Hütte starten. Leider lässt sich die angekündigte Feuchtigkeit in der Luft gut erkennen. Sowohl in den Tallagen als auch in der Höhe. Aber der Wetterbericht ist ein Stück besser geworden - zumindest im Vergleich zu gestern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der frühe Morgen auf dem Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der frühe Morgen auf dem Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hüttenwirt meint zwar, dass wir heute evtl. nass werden könnten aber wenn, dann auch erst am Nachmittag. Ab der Torscharte gibt es aber auch mehrere Abbruchmöglichkeiten auf der Tour. Davor zwar auch aber die sind vom Schwierigkeitsgrad her nicht so wirklich einfach. Aber da soll das Wetter auch noch gut sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Also brechen wir gegen 6 Uhr 30 am Matrashaus (2.941 m) auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Früher Start am Matrashaus in einen langen Tag
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Früher Start am Matrashaus in einen langen Tag

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vor uns sind schon zwei Wanderer auf diese Tour gestartet. Das war es dann aber für heute. Nach uns wollte keiner mehr auf diese lange Tour starten. Bereits nach dem ersten Abstieg vom Gipfelaufbau gibt es eine Abzweigung nach Süden. Hier geht es in den Birgkarsteig. Das ist ein Wanderweg, der mit T6 eingestuft ist. Also sicher keine sinnvolle Abbruchvariante wenn man hier mal in Schwierigkeiten gerät. Aber ein einen Tollen Ausblick hat man von hier aus schon!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick auf das Skigebiet südlich vom Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Blick auf das Skigebiet südlich vom Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Von der Birgkarscharte (2.844 m) steigen wir schon die für heute ersten Höhenmeter wieder hinauf zum Hohen Kopf (2.875 m).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Matrashaus bleibt zurück
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Matrashaus bleibt zurück

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier besteht die nächste Möglichkeit von der geplanten Route abzuweichen. Aber auch der Königsjodler, der als sehr schwieriger Klettersteig gilt und auf der SAC-Skala für Schwierigkeitsgrade von Wanderwegen schon gar nicht mehr eingestuft ist, ist keine wirklich Abbruchmöglichkeit dieser Tour. Aber zum Glück hält das Wetter bisher ja!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir halten uns weiter nach Westen und wandern mit einem ständigen Auf und Ab auf den Lamkopf (2.846 m) zu. So richtig schnell kommen wir bei den Aussichten, die uns geboten werden, nicht voran.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Morgen im Hochgebirge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Morgen im Hochgebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg ist, wie gestern, sehr gut markiert. Man könnte schon fast von einer Übermarkierung sprechen. Bei Nebel könnte es aber durchaus sein, dass das dann anders gesehen wird. Die Morgen zeigt uns, was er farblich so draufhat.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Tolle Beleuchtung auf dem Weg zu den Teufelslöchern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Tolle Beleuchtung auf dem Weg zu den Teufelslöchern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              So ganz ohne ist der Weg hier oben nicht! Er ist zwar extrem gut markiert aber man muss schon wissen, was man hier tut. Wer hier nicht schwindelfrei ist, hat ein Problem!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ausgesetzte Wege am Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ausgesetzte Wege am Hochkönig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich erinnere mich noch an ausgedehnte Schneefelder und Gletscher als ich hier vor ca. 30 Jahren mal entlang gegangen bin. Da ging es hier fest eben über Schneeflächen dahin. Heute geht es ständig Auf und Ab. Damals haben wir 8 h 30 für die gesamte Strecke gebraucht. Hier wird mir klar, warum man heute deutlich länger braucht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Über den Hochsailer haben wir einen tollen Blick auf das Steinerne Meer, in das wir heute noch hineinwollen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer liegt vor uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer liegt vor uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir hatten zwar das Gefühl, dass wir recht zügig unterwegs sind aber als wir den Lammkopf dann erreichen merken wir, dass wir genau im Zeitplan liegen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gipfelkreuz am Lammkopf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gipfelkreuz am Lammkopf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir klatschen kurz am Gipfelkreuz ab und halten uns nördlich vom Grat. Wo der Weg auf der Karte und im GPX-Track einfach geradeaus auf die Teufelslöcher zuhält, hält der Weg einige Schlenker für uns bereit. Die Tracks bzw. Wege haben ihren Ursprung wohl immer noch auf dem Gletscher, auf dem die Dirittissima damals möglich war.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht abwärts mit uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht abwärts mit uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Über wildes Auf und Ab führt uns der Weg an den Teufelslöchern leider vorbei. Es bestünde zwar die Möglichkeit zu den Teufelslöchern nochmal auf zu steigen, aber von dort führt auch nur ein Abstiegsweg mit T5 über die Bergtenhütte ins Tal. Und wir haben für heute noch viel vor uns! Also lassen wir den Schlenker lieber weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gute Markierungen bei den Teufelslöchern
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gute Markierungen bei den Teufelslöchern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Teilweise alle paar Meter zeigt uns eine Markierung wo man uns entlang haben will. Von einem ausgetretenen Weg, wie wir ihn gestern unter den Sohlen hatten, ist hier nichts zu sehen. Ab hier geht es vorrangig abwärts. Mal über reinen Fels, mal vermehrt über Geröll, manchmal über ein Altschneefeld, ... hier sollte man seine 7 Sinne beieinander haben!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ab hier läuft der Weg unter dem Namen Herzogensteig. Im Internet steht, das sei ein Klettersteig, der auch für jugendliche geeignet sei. Also wird es ab hier wohl einfacher.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abstieg über die Hinterlassenschaften des Gletschers Übergossene Alm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abstieg über die Hinterlassenschaften des Gletschers Übergossene Alm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Davon ist hier aber nichts zu merken. Ohne Orientierungssinn geht es nicht. Manchmal verschwinden die Markierungen selbst jetzt noch unter Schnee und man darf raten, wo es entlang geht. Die Stangen, von denen es oben am Grat so viele gab, stehen hier kaum noch herum. Wo wir keine Markierungen mehr sehen, suchen wir uns einen Punkt in der Ferne, von dem wir glauben dort eine Markierung oder den Weg zu erkennen und halten frei Schnauze auf diesen Punkt zu. So sind wir zwar an der einen Ecke vielleicht etwas direkter unterwegs, verschwenden aber an einer anderen unnötig Zeit durch zusätzliche Höhenmeter auf und ab.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als wir unter dem Hochsailer entlangwandern, staune ich über die kleinen Gletscherreste. Kaum zu glauben, dass noch vor wenigen Wochen der Weg wegen zu viel Schnee fast unbegehbar war.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hochsailer mit Gletscherresten
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hochsailer mit Gletscherresten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Heute ist der Schnee kein Hindernis mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Langsam wird der Weg flacher und hält auf den nächsten Gegenhang zu. Irgendwo da an der Nordkante muss der Einstieg in den versicherten Teil des Herzogensteigs sein. Bisher hatte der Weg ja auch herzlich wenig mit einem Klettersteig zu tun. Nicht, dass der Weg deshalb nicht anstrengend wäre ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Anstrengende Wegführung am Herzogensteig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Anstrengende Wegführung am Herzogensteig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Endlich führt uns der Weg wieder etwas aufwärts. Damit verlassen wir das ehemalige Gletschergebiet und die Wegführung wird hoffentlich einfacher und vor allem weniger anstrengend. Laut GPX-Track und Karte soll es hier zwar nicht aufwärts gehen aber wir müssen trotzdem fast 100 Hm aufsteigen, um auf die Schulter zu kommen, an der die versicherten Stellen beginnen sollen. Ein Rückblick zeigt, was früher unter einem Gletscher lag.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Schrofenlandschaft Übergossene Alm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Schrofenlandschaft Übergossene Alm

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Um die Ecke herum gibt es plötzlich wieder etwas grün zu sehen: Die Niedere Torscharte ist erstmals zu sehen. Das steile Zick-Zack des Bohlensteiges, der von der Eckberthütte zur Torscharte hinauf führt, ist klar zu erkennen. Leider auch die Hochspannungsleitung, die über den Pass führt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Niedere Torscharte liegt vor uns
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Niedere Torscharte liegt vor uns

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Blühnbachtal, das im Nord-Osten von uns liegt und uns vom Hagengebirge trennt, liegt unter einer Wolkendecke. Ist das um halb 10 noch Frühnebel oder zieht es da schon zu? So ganz stabil ist die Wetterlage – wie angekündigt – also nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Hagengebirge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Hagengebirge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber noch ist es das Wetter gut. Also weiter. Aber wo geht es entlang? Der Weg entschwindet einfach nach unten. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir ein Drahtseil und das Ende einer Leiter. Das ist noch kein Problem. Was ich nicht so prickelnd finde, ist der Ausstieg der Leiter. Der wurde mit Holzbohlen verbreitert. Eigentlich eine gute Idee. Aber genau an der Stelle tritt permanent Wasser aus dem Fels aus und die Bohlen sind glatt wie Schmierseife. Obacht – würde Johann König mir jetzt zurufen. Nicht ganz unberechtigt! In aller Ruhe kämpfen wir uns über diese Schlüsselstelle abwärts. Also ohne Wasser und mit einer durchgehenden Sicherung wäre das vermutlich kein Problem. Aber so?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Schlüsselstelle des Herzogensteigs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Schlüsselstelle des Herzogensteigs

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Als wir beide unten sind ist mein Begleiter etwas bleicher als vorher. Das hat ihm wohl ziemlich zugesetzt. Ich finde, dass war mehr als T4 – auf jeden Fall deutlich schwerer als der Weg von der Simonihütte zur Adamekhütte, der als T5 eingestuft ist. Kann aber nach einer Renovierung gleich ganz anders aussehen. Aber die letzte Renovierung ist hier schon ein paar Jahre her. Das sieht man an der Art der Sicherungen: Die sind schon deutlich in die Jahre gekommen und zum sinnvollen Sichern nicht überall geeignet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die letzten Meter lassen wir es gemütlich zur Niederen Torscharte (2.246 m) hinunterlaufen. Hier machen wir die erste große Pause.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Abstiegsweg von der Niederen Torscharte nach Hinterthal
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Abstiegsweg von der Niederen Torscharte nach Hinterthal

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir diskutieren über den weiteren Weg. Wir haben für heute noch nicht die Hälfte der Strecke. Aber mehr als die Hälfte der Höhenmeter – sowohl rauf als auch runter. Mein Begleiter ist aber ziemlich am Ende. Mehr psychisch als physisch – habe ich das Gefühl. Er hat genug und will nur noch ins Tal. Nanu! So kenne ich ihn gar nicht! Da hat er an der Schlüsselstelle aber richtig zu kämpfen gehabt. Das war mit dem nassen Holz und ohne Gurt aber auch nicht lustig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hinauf zum Hochkönig sollen es von hier aus nur 4 h sein. Wir haben fast 5 abwärts gebraucht. Bis zum Riemannhaus, das hier erstmals dransteht, sollen es noch 7 h sein. Ins Tal nach Hinterthal sind es nur 3 h.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Also beschließen wir abzubrechen. Da ist er aber vehement dagegen. Das sei schon mein dritter Anlauf um diese Etappe zu gehen. Und ich sei ja noch fit. Das Schwierigste läge hinter uns ich solle endlich diese Tour abschließen. Wir diskutieren noch eine Weile und beschließen dann tatsächlich uns zu trennen: Er will den Talabstieg machen und ich soll die Etappen fertig machen. Was habe ich für Optionen? Mal alleine herkommen? Da müsste ich entweder 1.000 Hm unterhalb dieser Scharte wieder aufsetzen oder den Weg vom Hochkönig nochmal gehen. Man könnte auch über die Eckberthütte hierherkommen. Das ist aber eine Selbstversorgerhütte und nur doppelt so groß wie das Wildalmkircherlbiwak. Alles keine Alternativen, die es einfacher machen würden. Da ist die beste Lösung wirklich heute noch bis zum Riemannhaus zu gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              So trennen wir uns nach einer Stunde Pause: Er steigt in aller Ruhe ab in Richtung Hinterthal und ich nehme den weiteren Verlauf der Etappe unter die Sohlen. Wir verabreden uns, jede Stunde in Kontakt zu bleiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der weitere Weg kommt zunächst recht smart daher, steilt dann aber anständig auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht felsig weiter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht felsig weiter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aber wenigstens nicht mehr dieser schrofige Gletscheruntergrund, der so viel Kraft kostet, sondern einfach nur ein steiler, recht felsiger Wanderweg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An der Hohen Torscharte (2.292 m) sehe ich, dass die Luftfeuchtigkeit immer weiter ansteigt. Hätte ich vielleicht doch mit absteigen sollen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dafür ist es jetzt zu spät. Und so feucht sieht es noch nicht aus. Also weiter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Marterlkopf (2.440 m) geht es ganz knapp vorbei. Leichte Kletterei auf allen vieren aber ohne technische Hilfsmittel. Eigentlich schön zu gehen. Leider nicht schön zu sehen, denn die Aussicht wird immer mehr von Wolken verstellt. Noch keine Gefahr für die Wegfindung aber ein sonniger Nachmittag wird das nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              An einem Grat geht es entlang zum Kleinen Brandhorn (2.503 m).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gratwanderung zum Brandhorn bei aufziehenden Wolken
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gratwanderung zum Brandhorn bei aufziehenden Wolken

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Obwohl der Weg hier auch als T4 eingestuft ist, ist er deutlich einfacher zu gehen. Ich komme gut voran und bin erstaunlich schnell am Brandhorn (2.610 m). Das ging nochmal ganz anständig aufwärts. Aber das sollten die letzten Höhenmeter für heute gewesen sein. Die Sicht ist zwischenzeitlich leider recht überschaubar.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wenig Aussicht am Brandhorn
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wenig Aussicht am Brandhorn

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Abstieg, obwohl immer noch als T4 eingestuft, ist schon fast einfach im Vergleich zu heute Vormittag: Es geht einen schönen Wanderweg an einer Kante entlang abwärts. Endlich verstellt nichts mehr den Blick auf das Steinerne Meer – außer den paar Wolken, die schon wieder recht human aussehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer liegt vor mir
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer liegt vor mir

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ab der Mittagsscharte muss man etwas auf den Weg achten und sich links an den Felsen halten aber so kommt man recht zügig und verhältnismäßig unschwer zum Wildalmkircherlbiwak (2.451 m) hinauf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Wildalmkirchlbiwak
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Wildalmkirchlbiwak

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die kleine, 6-eckige Hütte liegt auf einer Schulter unterhalb des namensgebenden Wildalmkirchl. Vor 30 Jahren sah die noch deutlich schlechter aus. Heute hat sie 8 großzügige Lagerplätze um einen zentralen Tisch herum. An Essensvorräten gibt es aber nix. Wer hier übernachten will muss also was dabeihaben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Großräumiges Wildalmkirchlbiwak
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Großräumiges Wildalmkirchlbiwak

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Wetter gestaltet sich wechselhaft: Vorhin am Brandhorn war nichts zu sehen, jetzt gibt es wieder teilweise blauen Himmel. Der Hochkönigstock hängt den Kopf halt doch sehr gerne in Wolken.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weiterweg ist ein normaler Wanderweg, der ab hier als T3 eingestuft ist. Im Vergleich zum bisherigen Weg zu hoch!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern im Steinernen Meer
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern im Steinernen Meer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Wegführung wird zunehmend wieder besser erkennbar, weil hier wohl wieder deutlich mehr Wanderer unterwegs sind. Verhältnismäßig eben geht es ab hier weiter: Zunächst etwas abwärts zur Abzweigung zur Wasseralm und dann wieder etwas aufwärts in Richtung Hochbrunnsulzen. Und endlich bin ich auch nicht mehr alleine unterwegs. Eine Gämse begleitet mich ein gutes Stück weit und zeigt mir, wo ich entlangwandern muss.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da geht's lang
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da geht's lang

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ab der Hochbrunnsulzen (2.356 m), einem kleinen Sattel, zieht es wieder zu. Aber das ist mir eigentlich fast egal: Hier war ich schon oft. Ich kenne die Gegend und will eigentlich nur noch auf schnellstem Weg zum Riemannhaus.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Gehzeiten zum Riemannhaus nehmen ab
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Gehzeiten zum Riemannhaus nehmen ab

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ein Abbruch macht keinen Sinn mehr: Die nächste Hütte ist das Riemannhaus! Leider zieht es immer weiter zu. Aber so lange es nicht regnet ist doch alles gut. Fernsicht gibt es hier mitten im Steinernen Meer eh recht wenig: Man sieht nur die Felswände um sich herum.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Herausforderung liegt hier wo anders: Man darf die richtige Abzweigung nicht verpassen! Hier gibt es so viele Wege, dass man alle 30 Minuten an einer Abzweigung steht. In der Regel aber gut ausgeschildert.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dann folgt der Untergang.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer geht in den Wolken unter
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Steinerne Meer geht in den Wolken unter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es beginnt auch zu tröpfeln. Die Wegweiser weisen aber nur noch ca. 1 h bis zum Riemannhaus aus. Also: Regenschirm an den Rücksackträger montieren und die letzten paar Höhenmeter unterhalb vom Selbhorn hinauf zur Schäfterhütte aufsteigen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Und schon hebt sich die Wolkenuntergrenze wieder und ich kann den markanten Sommerstein, an dessen Fuß das Riemannhaus steht, erkennen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Sommerstein kommt unter dem Regenschirm endlich in Sicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Sommerstein kommt unter dem Regenschirm endlich in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das schaffe ich jetzt auch noch! Auf leider recht nassem Weg lege ich die letzten Meter zurück. Von meinem Freund weiß ich seit hinter der Biwakschachtel, dass er gut im Tal angekommen, aber ziemlich am Ende ist. So laufen die letzten Meter recht unbeschwert auf die Hütte zu. Und kurz vorher hört es auch wieder auf zu regnen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Riemannhaus ist fast erreicht
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Riemannhaus ist fast erreicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Stempel vom Riemannhaus Nach 10 h 30 komme ich ziemlich fertig am Riemannhaus an. Der zweite Teil ab der Niederen Torscharte lief zeitlich überragend!Bei der aufziehenden Feuchtigkeit habe ich es anständig laufen lassen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wie fertig ich wirklich bin, merke ich eigentlich erst, als ich nach einer halben Stunde in der Stube sitzend aufstehen will, um mein Zimmer zu beziehen: Ich kann mich kaum bewegen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wir hatten zwar die Ankunft von meinem Freund hier abgemeldet aber leider zu spät. Am Ende habe ich ein 4-Bett-Zimmer für mich alleine. Die leiden hier bei solch durchwachsenem Wetter stark unter einer hohen Absagequote.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Im Gastraum treffe ich die beiden anderen Wanderer, die heute die Tour vom Hochkönig herüber auch gemacht haben. Sie sind eine halbe Stunde vor mir angekommen und so gerade eben trocken geblieben. Mit den beiden wird das noch ein unterhaltsamer Abend.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Umbau der Hütte ist recht weit fortgeschritten und es ist zu erkennen, dass das sehr schön werden wird. Vor dem Abendessen genieße ich nochmal den Ausblick von der Terrasse und muss mir anhören wie mein Freund in der Sauna schwitzen muss. Er ist noch bis Saalfelden gefahren und hat sich ein schönes Hotel genommen. Das kann ich von hier oben fast sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lichtblick auf Saalfelden
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lichtblick auf Saalfelden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin zwar recht früh im Bett, kann aber nicht wirklich gut schlafen. Bei gutem Handyempfang google ich, dass schlechter Schlaf bei Überanstrengung wohl normal sei. Ist mein Schlafproblem auf ersten Hüttenübernachtungen vielleicht gar kein Höhenanpassungsproblem? Na, das ist mir für heute Nacht mal völlig egal! Ich bin froh, dass ich diese Etappe geschafft habe und dass meinem Freund auch nichts passiert ist! Morgen stehen jetzt noch der Abstieg und die gemeinsame Heimfahrt an. Also dann: Bis morgen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2025, 11:42.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • blauloke

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 22.08.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 9204
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Klasse, dass du es endlich geschafft hast, diese Etappe zu wandern.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Schade, dass noch zuviel Schnee lag als ich mit dabei war. Diese interessante Strecke wäre ich gerne gegangen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  88. Tag: Riemannhaus – Maria Alm


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sonntag, 18. August 2024
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 4 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Höhenmeter: ↑ 0 m, ↓ 1.075 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 4 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtstrecke: 1.400 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamthöhenmeter: ↑ 81.650 m, ↓ 69.800 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gesamtgehzeit: 493 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Man, war das eine schlaflose Nacht. Ich glaube ich war gestern schon etwas über meinen konditionellen Verhältnissen unterwegs! Er in den frühen Morgenstunden bin ich etwas eingeschlafen. Trotzdem bin ich kurz nach 6 Uhr wach und wage einen ersten Blick aus dem Fenster.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Morgendlicher Fensterkontrollblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,0 KB ID: 3327223
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Morgendlicher Fensterkontrollblick

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach der sehr guten Halbpension mit Gemsenbraten gibt es heute Morgen eine Frühstücksbuffet mit viel Bio. Also die Küche hier ist schon mal ein Knaller. Und ich kann mir vorstellen, dass die Hütte das nach dem Abschluss der Umbauarbeiten auch wird. Nur am Informationsangebot für Bergsteiger müssen sie noch ein wenig arbeiten!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Aktuelles Kartenmaterial ist bei Bergtouren von entscheidender Bedeutung!.jpg Ansichten: 0 Größe: 520,8 KB ID: 3327227
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Aktuelles Kartenmaterial ist bei Bergtouren von entscheidender Bedeutung!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Wegführung auf der aushängenden Karte entspricht nicht mehr ganz der Linie, die aktuell durch die Markierungen vorgeschlagen werden. Aber das kriegen die auch noch hin!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Um halb 8 stehe ich vor der Hütte und werde von den beiden anderen Wanderern, die die Etappe vom Matrashaus gestern bewältigt haben, angesprochen, wie ich denn vom Parkplatz des Riemannhauses nach Maria Alm käme. Da haben sie wohl gestern mitgehört, dass mich mein Freund da unten abholen will. Also verabreden wir uns, uns am Parkplatz nochmal zu treffen und gemeinsam nach Maria Alm zu fahren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Start zum Abstieg am Riemannhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 219,4 KB ID: 3327225
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Start zum Abstieg am Riemannhaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da unten sieht man wohl noch nichts von der Sonne. Hier oben schon!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich nehme den mir zwischenzeitlich gut bekannten Abstieg in Angriff. Der ist zwar nicht lang aber sehr steil! Mit der heutigen Aussicht aber wieder völlig anders als das letzte Mal. Es gibt hier ja so viel zu sehen ...

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Da geht die Matbahn um eine leichte Kurve.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,7 KB ID: 3327222
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Da geht die Matbahn um eine leichte Kurve

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich vor ca. 30 Jahren das letzte Mal diese Tour gemacht habe, sind wir vom Riemannhaus über das Breithorn, das Mitterhorn und das Persailhorn zur Peter-Wiechenthaler-Hütte gewandert und von dort abgestiegen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Das Breithorn gegenüber vom Riemannhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 263,0 KB ID: 3327224
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Breithorn gegenüber vom Riemannhaus

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das ist heute als T6 bewertet. Nachdem das gestern 'nur' T4 war ... Das war eine super Tour – aber für heute keine Option!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Vergleich zu gestern ist der Abstieg hier schon fast eine grüne Oase.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Sommerstein mit dem Riemannhaus daneben.jpg Ansichten: 0 Größe: 348,9 KB ID: 3327226
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Sommerstein mit dem Riemannhaus daneben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Heute Vormittag soll es nochmal richtig schön werden bevor eine Regenfront durchzieht. Da haben wir mit unserer Tour nochmal richtig Glück gehabt! Denn auch dieser Abstieg bietet wieder großartige Ausblicke!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Schön zu gehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,7 KB ID: 3327229
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nicht nur schön zu gehen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich komme immer weiter hinunter und die Wolkenobergrenze kommt mir immer weiter näher – Wie entgegenkommend von ihr!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Gleich tauche ich in die Wolken ein.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,4 KB ID: 3327228
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gleich tauche ich in die Wolken ein

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Bald werde ich in den Wolken verschwinden. Vorher will ich aber die anspruchsvolleren Wegstücke mit schöner Aussicht genießen. Immer wieder staune ich über die betonierten Stufen auf diesem Weg. Aber nach einer Dauerlösung sieht das auch nicht aus. Immer wieder brechen Teile der Stufen ab und müssen neu gebaut werden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das sind die letzten Stufen vor der Straße.jpg Ansichten: 0 Größe: 505,6 KB ID: 3327232
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das sind die letzten Stufen vor der Straße

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Jetzt ist es nicht mehr weit. Das wissen auch die Wolken und ziehen so langsam über mir zu. Ein letzter Blick zurück hinauf zum Riemannhaus ist schon etwas vernebelt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Letzter Blick zurück zur markanten Ramseider Scharte.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,8 KB ID: 3327231
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Letzter Blick zurück zur markanten Ramseider Scharte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dann folgt der Abstieg entlang der bekannten Versorgungsstraße von der Talstation der Matbahn bis zum Parkplatz. Da gibt es eh nicht viel Schönes zu sehen. Also Schwamm ... ähhh ... Wolken drüber!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Am Parkplatz werde ich von meinem Mitwanderer abgeholt. Durch mehrere Saunagänge und 5-Gang-Menü hat er sich gestern Abend gut erholt. Aber auch sein Abstieg mit über 1.200 Hm von der Niederen Torscharte nach Hinterthal war zwar kürzer aber nicht unbedingt weniger anstrengend als meine Resttour hinüber zum Riemannhaus. Schön, dass wir beide diese Tour erfolgreich gemeistert haben! So lassen wir es in aller Ruhe in Richtung Heimat rollen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Epilog 15.Etappe: Hochkönig die Zweite

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mit dieser recht langen Etappe ist der letzte Teil dieser Nordalpenwegvariante geschafft. Wieder gab es ein paar Überraschungen. Leider musste ich zunächst auf meine schon ca. 20 Jahre alten Wanderstücke mit Federung verzichten. Das war meiner eigenen Unzulänglichkeit geschuldet. Nachdem ich diese auf der Tour aber schon mehrfach reparieren musste, war ein Austausch absehbar. Nun wurde daraus eben eine Notwendigkeit. Dadurch bedingt ergab sich aber auch ein sehr schöner Aufstieg von Mühlbach am Hochkönig hinauf zur Mitterfeldalm, den ich so sicher nicht gemacht hätte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der Aufstieg von der Mitterfeldalm hinauf zum Matrashaus auf dem Hochkönig habe ich zwar schon mehrfach gemacht aber der Weg ist immer wieder lohnenswert: Man wandert aus dem sehr grünen Almbereich rund um das Arturhaus und die Mitterfeldalm bis hinauf in die kargen Regionen des Hochkönigs mit seinem alles überragenden Matrashaus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Die Etappe von dort hinüber zum Riemannhaus ist sicher einer der herausforderndsten Etappen des ganzen Nordalpenweges: technisch anspruchsvoll, herausfordernd in Sachen Kondition und Ausdauer aber vom Weg her sehr abwechslungsreich und landschaftlich sowie aussichtsmäßig überragend!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Abbruchmöglichkeiten gibt es auf dem Papier zwar recht viele aber die meisten sind anspruchsvoller als der Weg selber und müssen zudem noch im Abstieg bewältigt werden, wo Schwierigkeitsgrade nochmal schwerer wiegen. In der Realität wäre hier eigentlich nur die Niedere Torscharte mit einem Abstieg nach Hinterthal zu nennen, wie sie mein Begleiter gewählt hat. Der Abstieg ab der Hohen Torscharte über die Eckberthütte, die eine Selbstversorgerhütte ist, bis nach Tanneck an der Salzach, dem nächsten Ort, ist nicht kürzer als der Weg zum Riemannhaus – eher länger. Nach dem Wildalmkircherlbiwak gibt es dann Wege zur Wasseralm, die im Sommer einfach bewirtschaftet ist, oder später zum Kärlinger Haus. Beides ist aber nicht wirklich wesentlich kürzer als der Rest vom Weg zum Riemannhaus und auch nicht einfacher.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Eine Wiederaufnahme des Weges ist damit aber auch kaum sinnvoll möglich. Das einzig sinnvolle wäre eine Übernachtung im Wildalmkircherlbiwak. Ein Biwak sollte aber immer nur in Notfällen verwendet werden. Man stelle sich vor, jemand ist aus welchen Gründen auch immer gezwungen seine Tour an dem Wildalmkircherlbiwak zu unterbrechen und stellt dann fest, dass es schon überbelegt ist, von Wanderern, die dort eine Übernachtung schon fest eingeplant haben und einfach dort übernachten, weil es gerade so schön reinpasst. Ein Biwak ist eine Notunterkunft und sollte nur für Notfälle verwendet werden und nicht in Tourenplanungen einkalkuliert werden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Damit gibt es eigentlich kaum eine sinnvolle Alternative für diese extrem lange Etappe. Einzig wäre folgendes zu überlegen: Wer auf den aktuell höchsten Punkt des Nordalpenweges, den Hochkönig, auf seiner Tour nicht verzichten will, der kann den Hochkönig über die Ostpreusenhütte besteigt, nach einer großartigen Aussicht eine Nacht auf dem Hochkönig verbringen und im weiteren Verlauf seiner Nordalpenwegtour über die Mitterfeldalm zum Arturhaus hinuntersteig um dann auf der landschaftlich sehr ansprechenden Hinterthalvariante über die Erichhhütte und Maria Alm zum Riemannhaus zu wandern. Damit hat man den Höhepunkt der Nordalpenwegtour mit dem Hochkönig bewältigt aber den technisch und konditionell sehr anspruchsvollen Übergang zum Riemannhaus umgangen. Zudem ist man die landschaftlich richtig schöne Hinterthalvariante gegangen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf den Hochkönig auf seiner Nordalpenwegtour zu verzichten möchte ich eigentlich niemandem guten Gewissens empfehlen. Die Region ist absolut großartig und es lohnt sich durchaus hier einen Tag mehr zu investieren, wenn man sich die große Überschreitung zum Riemannhaus nicht zutraut.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Wafer

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Administrator
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 10020
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Meine Empfehlung zum schönsten Verlauf des Nordalpenweges

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Nordalpenweg verfügt über etliche Varianten. Wer nicht alle Varianten gehen will, sondern nur einen Weg, dem empfehle ich diesen Verlauf der Route. Er beinhaltet die folgenden Varianten bzw. Wegstücke:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wienvariante
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Start ab Wien bietet meiner Meinung nach mehr Abwechslung und die interessanteren Wege. Daher empfehle ich den Start in Perchtoldsdorf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Hohe Wand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ab der Hohen Mandling würde ich den Weg über die Hohe Wand bevorzugen. Er ist deutlich aussichtsreicher aber auch länger. Man benötigt ca. einen Tag mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Weichtalklamm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Beim Abstieg vom Klosterwappen ist die sportlichere und schönere Variante der Weg durch die Weichtalklamm. Die Alternative ist ein recht einfacher Forstweg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Hohe Veitsch
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Besuch der Hohen Veitsch ist besonders in den Morgen- oder Abendstunden sehr empfehlenswert. Die Weitsicht ist grandios!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Flieherkreuzkapelle
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der neu angelegte Steig zwischen Eisenerz und Radmer an der Stube hinunter zur Flieherkreuzkapelle ist dem noch ausgewiesenen Weg über die Waldwege unbedingt vorzuziehen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Riffel
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Steig über den Riffel oberhalb der Oberst-Klinke-Hütte zählt mit zu den schwersten Stellen des Weges. Die Aussicht ist aber im Vergleich zur Talvariante überragend und der Weg sehr schön zu gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Dr. Vogelgesang Klamm
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Sollte nicht zu viel Betrieb in der Dr. Vogelgesang Klamm herrschen so sollten man unbedingt den Weg durch die Klamm wählen. Die Klamm ist kein Vergleich zur Straße! Aber wenn sie voll ist, ist das aneinander Vorbeikommen in der Klamm recht schwierig. Daher wird üblicherweise am Eingang geraten, die Klamm aufwärts zu begehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Warscheneck
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dieser Aussichtsberg liegt nur wenige Meter neben dem Nordalpenweg zwischen Linzer Hütte und Zellerhütte im Toten Gebirge. Sehr lohnend!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Dachsteinvariante
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der recht alpinen Dachsteinvariante würde ich den Vorzug für der Gosau-Variante geben. Die Wege im Dachstein sind aber durchaus recht anspruchsvoll. Die Aussichten und das alpine Erlebnis aber auch entsprechend großartig und das obwohl die Gosau-Variante durchaus auch sehr schöne Wege zu bieten hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Hochkönig
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ab Pfarrwerfen empfehle ich den Aufstieg auf den Hochkönig. Die Überschreitung zum Riemannhaus ist sehr lang und anstrengend und nicht für jedermann geeignet. Da die Hinterthalvariante landschaftlich ausgesprochen schön ist, raten ich dem geneigten Leser ab dem Hochkönig auf den Weg über die übergossene Alm zu verzichten und über die Mitterfeldalm zur Hinterthalvariante ab zu steigen. Vor dort dann über die Erichhütte und Maria Alm zum Riemannhaus. Eine großartige Etappe entlang der Südwände des Hochkönigstocks.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Loferer Steinberge
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ab Lofer bevorzuge ich die Route über die Loferer Steinberge über die grandiose Schmidt-Zabirow-Hütte mit dem netten Hüttenteam. Auch der Weg ist deutlich alpiner und hat mit dem Pillerseetal noch einen sehr schönen Talweg. Die Wanderwege über die Loferer Alm mit den verwunschenen Wäldern verpasst man dabei aber.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Kirchdorfumgehung
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Wege um Kirchdorf in Tirol sind nicht so wirklich schön gelungen. Daher arbeitet die Sektion derzeit an einer Variante, die den Ort ganz umgeht. Diese führt ab Erpfendorf hinauf in Richtung auf den Kohlenberg und trifft bei Griesenau wieder auf den markierten Weg. Dieser Weg ist noch in Diskussion bei der Sektion. Es ist daher noch nicht sicher, ob er so irgendwann mal ein offizieller Teil des Nordalpenweges wird. Er umgeht aber die etwas zähe Talhatscherei. Daher mein klarer Tipp: Nehmt diesen Weg!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Pendlingkammvariante
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Diese gibt es beim Nordalpenweg eigentlich gar nicht. Dieser Teil meiner Empfehlung ist aber teil des Adlerweges und entsprechend gut markiert. Ab Kufstein geht er hinauf auf den Pendling und bleibt meist auf dem Kamm mit großartigen Blicken auf das Inntal und die Berge südlich davon. Er ist auch deutlich alpiner als der Weg entlang der Talbäche. Ab Pinneg empfehle ich einen direkten Aufstieg zum Zireiner See, wo der Nordalpenweg von Steinberg am Rofan wieder zu uns stößt. Diese Variante benötigt aber einen Tag mehr als die Talvariante.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Wettersteinvariante mit Zugspitze
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg über den Wetterstein ist ein absoluter Höhepunkt der Tour und sollte unbedingt der Gaistalvariante vorgezogen werden. Er ist aber durchaus alpin anspruchsvoll und beinhaltet den Stopselzieher als Klettersteig, der offiziell sogar abwärts begangen werden soll. Die Zugspitze liegt nur wenige Meter neben dem offiziellen Weg und bietet - an ruhigeren Tagen - ein grandioses Gipfelerlebnis!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Stopselzieher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bei diesem Klettersteig empfehle ich lieber zwei Mal die Bahn nach Ehrwald hinunter zu benutzen und den Stopselzieher lieber aufwärts zu gehen. Das habe ich in dem Track so nicht umgesetzt, weil ich den Weg am Stück darstellen wollte! Wer das so macht, besucht damit eigentlich auch die Zugspitze.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Loreahütte
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        In den Führern wird meist auch eine Variante ab dem Fernsteinsee beschrieben, die die Loreahütte auslässt. Da diese nicht bewirtschaftet wird, ist die Etappe über die Loreahütte den meisten zu lang. Landschaftlich ist der Weg über diese Hütte aber absolut lohnenswert. Daher ist auch diese Variante in meinem Empfehlungstrack enthalten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Valuga
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Durch den Bergrutsch an der Trittscharte ist der Weg über die Ulmer Hütte ausgesprochen langweilig geworden. Daher empfehle ich die durchaus sehr anspruchsvolle Variante über die Valuga und die Stuttgarter Hütte nach Zürs.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Braunarlspitze
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Brauarlspitze ist ein überragender Aussichtsberg im Lechquellengebirge. Der Weg über diesen Gipfel ist nicht offizieller Teil des Nordalpenweges. Mit dem Weimarer Steig, den man dabei abwärts begehen muss, zählt diese Überschreitung aber durchaus zu den alpinen Leckerbissen meiner empfohlenen Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Hochälpelekopf
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kurz vor der Bregenzer Hütte kann man entlang des Grates wandern, auf dem die Hochälpelehütte liegt. Dieser Weg ist deutlich schöner und anspruchsvoller als die Versorgungsstraße der Bregenzer Hütte, auf dem der offizielle Nordalpenweg entlanggeführt wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Bei dieser Route habe ich alle Hüttenbesuche und unnötigen Schlenker weggelassen. Man kommt an sehr vielen Übernachtungsmöglichkeiten auf Hütten, Almen, Pensionen oder Hotels am Berg oder auch im Tal vorbei. Daher lasse ich in diesem Track die Etappenempfehlungen weg und konzentriere mich rein auf den schönsten Weg. Durch die Vielzahl an Hütten kann jeder seinen Nordalpenweg so schneiden, wie er es gerne möchte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wer seine Nordalpentour entlang meiner empfohlenen Route begeht, der hat in Summe mindestens 1.021 km zurück zu legen und überwindet dabei ca. 56.500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; Gestern, 19:56.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar