Was für ein wunderbarer Höhenweg von der Ansbacher zur Leutkircher Hütte mit allem Zip und Zap: Nervenkitzlige Felspartien, epische Graslandschaften, große Panoramen. So, wie man sich Bergwandern wünscht.
[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz
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Hallo Stefan.
Aber das gilt in meinen Augen nicht nur für den Weg von der Ansbacher Hütte zur Leutkircher Hütte sondern für die gesamten Lechtaler Alpen! Der Lechtaler Höhenweg ist nicht umsonst so beliebt beim Wandervolk. Aber eben absolut zurecht! Vom Fernpass bis Zürs gibt es Abwechslung pur auf hohem Niveau mit wenigen Berührungspunkten zur Zivilisation. So wie man sich einen Höhenweg vorstellt: tolle Aussichten, anspruchsvolle Wege, gute Hütteninfrastruktur, ...
Vom Feinsten!
Viele Grüße
WaferZuletzt geändert von Wafer; 15.03.2024, 11:55.
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77. Tag: Leutkircher Hütte – Valluga - ZürsHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Dienstag, 5. September 2023
Strecke: 16 Km
Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 1375 m
Gehzeit: 7 h 30
Gesamtstrecke: 1.282 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 73.550 m, ↓ 62.775 m
Gesamtgehzeit: 438 h 15
Der Tag beginnt wie der letzte: Ich muss nachts mal wieder raus. Zum Glück! Denn wieder ist das Wetter einfach der Kracher! Es gibt zwar nicht sehr viele Sterne am Himmel aber die Aussicht rund um die Hütte ist faszinierend! Ich versuche das mit der Handykamera einzufangen aber es gelingt mir nicht wirklich gut.
Berge haben einfach auch nachts etwas Besonderes!
Die Leutkircher Hütte bei Nacht
In der Hütte brennen nur ganz kleine Notlichter. Trotzdem sieht es so aus, als wäre die Hütte innen hell beleuchtet. Der Mond steht vielleicht noch halb am Himmel. Trotzdem sind klare Schatten erkennbar. Dadurch ergeben sich aber auch gewaltige Belichtungszeiten. Immer wieder erstaunlich, was die kleine Optik des Handys daraus macht! Nach einer Stunde an der frischen Luft ist ein erneutes Einschlafen kein echtes Problem.
Nach dem Frühstück stehen wir um halb 8 vor der Hütte. Kaiserwetter! So wünscht man sich das!
Start an der Leutkircher Hütte
Die Sonne steht noch recht niedrig. Trotzdem starten wir in Richtung Westen frei nach dem Motto: Go West!
Zunächst geht es recht grün und problemfrei leicht abwärts zum Almajurjoch. Den Weg sahen wir schon von der Hütte aus liegen.
2 dunkle Gestalten am Almajurjoch
Der Weg sieht eigentlich recht einfach aus. Die Bergstation der Lifte am Kapall können wir auch schon sehen. Da wollen wir aber eigentlich gar nicht hin. Ein paar Meter weiter zweigt der direkte Weg zur Stuttgarter Hütte rechts ab. Wir halten uns aber links und der Weg führt uns wieder auf die Südseite des Lechtaler Hauptkamms. Hoch über dem Tal wandern wir auf tollen Wegen. Leichter Dunst hängt noch über dem Tal.
Ein sonniger Tag über dem Rosannatal
Es geht um den Bacher herum. An der nächsten Abzweigung steht dann alles doppelt dran: Einmal mit rotem Punkt und einmal mit schwarzem Punkt. Der E4 macht ab hier wieder einen auf Alpin und will uns auf gesicherten Wegen mit T4-Bewertung durch die Wände führen. Wem das zu heftig ist, kann hier zu den Liften am Kapall absteigen und am Kapallsattel wieder zu uns stoßen. Wir aber folgen dem Weg durch die Wände unter der Weißschrofenspitze.
Steig unter der Weißschrofenspitze
Der ist wieder nur vom Feinsten: Gut markiert und gesichert aber nicht ganz ohne! Mit Höhe halten hat er es wieder nicht so – Mal geht es aufwärts und im nächsten Moment muss man wieder runter. So wie es eben möglich ist durch die Wand zu steigen.
Wenn Engel reisen ...
Gut, dass mein Mitwanderer fit und sicher unterwegs ist! Der hat mich gestern heftig überrascht als er mir sein Alter gebeichtet hat: Der ist schlappe 10 Jahre älter und viel fitter als ich. Ich muss unbedingt meine Knie in den Griff kriegen! Das nehme ich mir mal als Aufgabe für den Winter vor. In 10 Jahren will ich auch noch so unterwegs sein wie er!
Und da geht es wiedermal aufwärts
Das Wandern hier ist einfach ein Genuss! Nicht umsonst ist der Lechtaler Höhenweg eines der Highlights des ganzen Nordalpenweges: Er ist zwar nicht ganz einfach und führt auch viel durch Felsen aber er ist auch zwischendrin noch grün und ist damit nicht zu extrem. Einfach eine gute Mischung!
Der Aufstieg zum Mattunjoch
Der Mond zeigt uns artig wo wir hinmüssen. Oben an und in den Felsen sind irgendwelche Dinge verbaut. Beim Näherkommen erkenne ich es als Lawinenauslöser und als Kabelkanäle. Die sind aber schon älteren Datums.
Der Weg führt uns recht gleichmäßig hinauf auf das Joch. Hier bin ich vor ein paar Jahren mal mit einem Freund, der damals den Anfang der Südalpentour mitgemacht hat, Skifahren gewesen und wir sind hier durch hüfthohen Tiefschnee runter. Mittendrin hat es ihn dann geschmissen und das Anschnallen war ein echtes Abenteuer! Ich habe mir damals geschworen hier nie wieder runter zu fahren. Nun, genau genommen laufe ich hier ja auch rauf!
Am Mattunjoch ist alles für die Skifahrer plattgewalzt
Oben kehrt dann Ernüchterung ein: Das Skigebiet hat uns wieder! Alles ist hier plattgewalzt. Der Übergang hinüber zum Valfagehrjoch ist entsprechend langweilig und schon fast ein wenig abschreckend. Für die neue Schindlergratbahn wurde hier die ganze Natur platt gemacht. Das habe ich euch aber schon in den letzten Tagen erzählt. Aber wenn man nach so einem schönen Weg hierher kommt ...
Blick vom Vallfagehrjoch auf die Valluga und die Mittelstation der Bahn
Wir können unser Ziel gut sehen: Die Mittelstation liegt links von den Felsen auf einer Nase und der Vallugagipfel liegt rechts davon. Hier bin ich vor ein paar Tagen schon mal hoch. Da habe ich aber ständig die Bahnen fahren sehen. Seit dem Mattunjoch habe ich noch keine einzige Gondel gesehen. Irgendwas stimmt hier nicht!
Wir nehmen den Weg um diesen Felsklotz herum und steigen hinauf zur Mittelstation – teilweise auf der Piste, die bei weitem noch nicht so schlimm planiert wurde wie das Valfagehrjoch, und teilweise auf den Felsen links davon.
Hier wedelt man im Winter abwärts
Die letzten Meter gehen über eine betonierte Abwasserleitung aufwärts. Mit Seilsicherung. Oben lädt uns eine Bank zu einer Pause ein.
Pause an der Mittelstation der Vallugabahn
Diese Einladung nehmen wir auch an. Denn die Mittelstation ist zu! Ich schaue mir nochmal die WEB-Seite an, auf der steht an welchem Wochentag die Bahn hier oben im Sommer fährt. Und da sollte die heute eigentlich fahren. Bei näherem Hinsehen erkenne ich im Kleingedruckten unten drunter, dass da von 2 Tagen Betriebsruhe im September die Rede ist. Das war gestern und heute! Zum Glück sind wir gestern nicht mehr bis hierher! Da hätten wir noch bis zur Ulmer Hütte runter müssen. Und das war jetzt kein Spaziergang hier rüber!
Was ist aber jetzt zu tun? Wir sind uns schnell einig: Bei dem Wetter lassen wir den Gipfel nicht aus! Und dann steigen wir auch nicht mehr zur Ulmer Hütte ab sondern gehen gleich zur Stuttgarter Hütte durch.
Ein steiler Klettersteig zieht aufwärts zur Valluga
Also nehmen wir den Klettersteig unter die Sohlen, der uns ziemlich steil, schon fast senkrecht (Schwierigkeitsgrad I – II) die Felsen hinaufführt. Ein echter Genuss – für den, der es mag! Es soll auch noch einen Schotterweg da hinauf geben, den haben wir aber nicht gefunden.
Das ganz steile Stück hört irgendwann schlagartig auf und endet auf einer Schulter mit überragendem Blick!
Auf einer Schulter an der Valluga
Damit haben wir die meisten Höhenmeter hinauf zum Vallugagipfel. Auf dem Weg dorthin schweift der Blick weit über die Berge der Umgebung.
So schlimm war der Schindlergrat für die alte Bahn nicht verunstaltet worden
Über die Bausünden für den Wintersport muss man geflissentlich drüber hinwegsehen!
Kurz vor dem Gipfel will uns der Nordalpenweg eigentlich links runter haben. Das wollen wir aber nicht. Jetzt sind wir schon mal hier oben und wegen des ruhenden Bahnbetriebes sind wir fast alleine hier, also wollen wir auch hinauf auf den Gipfel und diese Ruhe auch genießen!
Der Vallugagipfel ist in Reichweite
Der ist zwar recht zugebaut aber wirklich nicht mehr weit. Und diese Stahlbrücke hat auch einfach was! Da muss man einfach auf den Foto drücken!
Grandiose Aussicht an der Valluga
Nur wenige Minuten später stehen wir am Gipfel. Ein Seil versperrt den Zugang. Das soll aber vermutlich eher dafür sorgen, dass die Bahnfahrer nicht ins freie Gelände gelangen. Wir übersteigen das Seil und machen Pause am Gipfel. Im Boden ist eine Platte für mich eingelassen worden, damit ich verstehe, in welchem Bundesland von Österreich ich bin. Da habe ich bei „Wo bin ich?“ in letzter Zeit ein paar Probleme mit gehabt.
Ich bin wohl gerade in Vorarlberg
Eine grandiose Aussicht, die uns da geboten wird! Wir bleiben einfach ein wenig sitzen, dezimieren unsere frugalen Bestände und genießen die Landschaft. Die technische Infrastruktur des Gipfels muss man ignorieren können!
Für Touristen wird groß drangeschrieben wo sie sind
Über die Stahlbrücke geht es zurück und direkt dahinter geht es rechts runter. Aber nicht nur ein bisschen! Oben durch Felsen und weiter unten durch viel Geröll geht es zügig abwärts.
Steiniger Abstieg auf dem Boschweg
Dieser Teil des Weges nennt sich Boschweg und wird wohl finanziell auch von gleichnamiger Firma unterstützt.
Auf ca. 2.400 Höhenmetern treffen wir auf den Weg, der über die Trittscharte führt. Es steht zwar dran, dass er gesperrt sei aber die Zeiten zur Ulmer Hütte stehen trotzdem noch dran. An der Trittscharte soll es schon vor vielen Jahren einen Bergrutsch gegeben haben, der den Weg unpassierbar gemacht hat.
Die Erlispitze
Wir wandern ab hier die Höhe haltend auf die Stuttgarter Hütte zu. Man sieht schon auf den ersten Blick, dass es ab hier wieder deutlich grüner wird. Zu unseren Füßen liegt das Pazüeltal, in dem einige Almen liegen. Oben drüber die felsigen Gipfel – das macht einfach was her!
Rückblick zur gesperrten Trittscharte
Die weißen Flecken sind die kümmerlichen Überreste des Trittferners. Vom Pazielfener, an dem wir laut Karte entlang abgestiegen sein sollen, haben wir gar nichts mehr gesehen. Der Klimawandel lässt grüßen.
Wir kommen um die nächste Ecke und die Felsen und eigentlich die ganze Landschaft ändert sich komplett! Hier gibt es den ersten Liaskalk. In den Lechtalern habe ich davon nicht viel gesehen. Und ein paar Meter weiter ist der ganze Fels schuppig: Der Fels besteht aus lauter kleinen Steinstäben und löst sich immer weiter auf. Manche behaupten ja, geologisch würde das schon zum Lechquellengebirge gehören. Dann fängt das direkt nach dem Abstieg hier am Boschweg an!
Steinige Vielfalt am Weg
Auch ist ab hier die ganze Gegend wieder total grün! Das war in den Lechtalern vereinzelt zwar der Fall aber so großräumig und floral vielfältig habe ich das nicht gesehen.
Alpine Bergblume
Am Hang entlang wandern wir zur Stuttgarter Hütte – einer Hütte meiner Sektion. Die liegt da ganz gemütlich am Krabachjoch und der Weg dorthin stellt kaum noch höhere Anforderungen an uns. Ist vielleicht auch gut so, denn wir haben heute doch schon einiges in den Beinen.
Die Stuttgarter Hütte
Hier auf der Stuttgarter Hütte (2.310 m) führt ein Nepalese das Regime. Früher war er als Aushilfe hier und hat sich bis zum Hüttenpächter hochgearbeitet. Er liebt seine Stuttgarter Hütte aber auch immer noch seine Heimat. Das sieht man nicht nur an der Deko sondern auch an der Speisekarte: Da stehen ein paar nepalesische Spezialitäten drauf. Klar, dass ich mir die anschaue!
Nepalesische Kost auf der Stuttgarter Hütte
Diese Teigtaschen gibt es Vegetarisch und mit Fleisch. Auf Wunsch auch als gemischte Portion. Und der Dipp ist der Knaller! Das haben unsere Maultaschen nicht! So hat zwar jede Region seine Teigtaschen aber jeder macht es eben doch anders.
Jetzt, wie geht es heute weiter? Wir hätten zwar noch zwei Tage aber länger geht es bei mir nicht. Und da kommen wir leider nicht mehr bis Damüls. Wir rätseln lange rum aber wir entscheiden uns dann doch jetzt noch den Abstieg nach Zürs zu machen und zu sehen, ob wir heute noch nach Hause kommen.
Da müssen wir heute noch ganz runter
Wir starten und der erste Blick gen Tal offenbart: So hat es in den Lechtalern nicht ausgesehen! Die Leute haben recht: Ab hier beginnt das Lechquellengebirge!
Auf schönen Almwiesenwegen geht es abwärts. Von schwierigen Wegabschnitten ist hier nichts mehr zu sehen. Wir können es einfach in aller Ruhe hinunterlaufen lassen. Und unten im Tal werden wir tierisch gut empfangen.
Beschauliche Pazüelalm
Das hat einfach was zum Abschluss. Viel zu schnell kommen wir auf eine Schotterstraße, die ab der Talstation der Materialseilbahn zur Stuttgarter Hütte dann asphaltiert ist. Auf der Trittalpe füllen wir nochmal Saftschorle nach und kommen nach Zürs hinunter. Als wir an die Straße kommen fährt uns ein Bus zum Bahnhof direkt vor der Nase weg. Ärgerlich – aber nicht zu ändern. Mit dem Daumen kommen wir aber recht gut weiter. Am Bahnhof Langen am Arlberg verlässt mich mein Mitwanderer und wir jagen noch den Bus, den wir verpasst haben. In Dalaas haben wir ihn dann überholt und so schaffe ich es noch ab Bludenz einen Zug zu erreichen, der mich recht zügig und ohne Verspätung nach Hause bringt.
Heimfahrt über Lindau am Bodensee
Er fährt mich noch am Bodensee entlang. Hier will ich dieses Jahr noch irgendwann ankommen. Mal sehen, ob ich das schaffe! Das hat aber noch etwas Zeit. Jetzt will ich erstmal nach Hause.Zuletzt geändert von Wafer; 18.03.2024, 11:02.
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Epilog: Lechtaler Alpen – Teil 2 – Von Schnann bis zum Formarinsee
Das waren 6 tolle Tage in den Lechtaler Alpen und im Lechquellengebirge. Die Lechtaler sind nicht umsonst so beliebt: Die Wege dort sind sehr abwechslungsreich und bieten eine grandiose Aussicht! Eine Längsüberquerung erfordert allerdings absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Viele Wegabschnitte sind mit T4 bewertet. Da sollte man schon wissen was man tun. Aber wer da Spaß daran hat, für den ist der Lechtaler Höhenweg ein Genuss! Die Lechtaler Alpen zählen nicht umsonst zu den Sahnestücken des Nordalpenweges. Ich kannte den Großteil der Wege schon und hatte trotzdem wieder sehr viel Spaß an dem Weg.
Am letzten Grat oben – quasi an der Valluga – habe ich das letzte Österreichische Bundesland auf meiner Nordalpentour betreten: Vorarlberg. Das flächenmäßig und bevölkerungsmäßig zweitkleinste Bundesland: Flächenmäßig liegt Vorarlberg hinter Wien und nur Burgenland hat weniger Einwohner. Mit dem Piz Buin als höchstem Berg des Landes und etlichen weiteren 3.000ern bietet Vorarlberg viele hochalpine Regionen und mit der Bodenseeregion aber auch ebenere und tiefer liegende Bereiche. Das verspricht einen abwechslungsreichen Abschluss meiner Nordalpenwegtour. Wir werden sehen, wenn es soweit ist. Einen Teil davon habe ich ja schon auf meiner Tour von Dornbirn nach Lech kennen gelernt. Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher welche Teile davon ich nochmal begehen werde. Auch das wird wohl die Zeit zeigen.
Den Anfang in Vorarlberg hat das Lechquellengebirge gemacht, das sich deutlich von den Lechtaler Alpen abhebt: Es ist nicht ganz so hoch und kommt viel grüner daher. Trotzdem sind auch dort anspruchsvolle Wege zu finden. Ihr werdet es noch sehen. Ganz langsam und gemütlich werden die Berge niedriger und anspruchsloser – landschaftlich bleibt es aber bis zum Schluss reizvoll und auf hohem Niveau!
Die Hüttendichte ist in der gesamten Region ungewöhnlich hoch. Neben einer Vielzahl an AV-Hütten gibt es noch jede Menge Hütten anderer Vereine und private Unterkünfte. In den Lechtalern habe ich das gefunden, was man klassisch einen Höhenweg nennt: Ein Weg, der nicht ständig bis in die Täler hinunterführt, sondern oben auf der Höhe bleibt. Leider musste ich die Lechtaler in 2 Etappen gehen. Wenn man es genau nimmt sogar in 3:- Von Lermoos zum Fernpass
- Vom Fernpass zur Ansbacher Hütte
- Von der Anbacher Hütte zur Valluga
Kulinarisch bin ich hier voll auf meine Kosten gekommen: Ich liebe die deftige, österreichische Kost! Durch die diversen privaten Anbieter war auch ausreichend Abwechslung auf dem Speisezettel. Die AV-Hütten sind in Summe bei dem Thema leider etwas eingefahren und fantasielos. Wenn ich da z.B. an italienische Hütte denke könnten sich die Hüttenwirte hier durchaus etwas abschauen. Die Ausstattung der Hütten ist in der Regel top und die Hütten sind auch gut in Schuss. Und für die Wege gilt das Gleiche: Sehr gut markiert und gesichert – wo es notwendig ist.
Hier leistet der AV mit seinen Sektionen eine wirklich gute Arbeit!
Ich hoffe, ich konnte euch einen Eindruck von den Lechtaler Alpen vermitteln. Dann freuen wir uns mal auf das Lechquellen- und Bregenzerwaldgebirge. Bis hoffentlich bald!
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Danke fürs virtuelle mitnehmen und die vielen Inspirationen für zukünftige Touren.
Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!
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Hallo liebe Mücke.
Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
Und nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
Der Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.
Autoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉
Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße
Wafer
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Zitat von Wafer Beitrag anzeigenHallo liebe Mücke.
Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
Ich sehe Deinen Bericht keinesfalls "nur" als Teaser - Inspirationsquelle trifft es schon viel besser. Du beschreibst die Regionen, die Du durchwanderst einfach so toll, dass man dort auch gerne mal hin und sich ausführlich umschauen möchte. (Im Pillerseetal bin ich ja auch gleich fast eine Woche geblieben und das basierte nur auf einem einzigen Foto, dass eigentlich nicht mal das Pillerseetal zeigte, und ein paar Zeilen Text.)
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenUnd nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
Du hast mich mit Deiner Weitwanderei aber schon ziemlich angefixt, vielleicht suche ich mir irgendwann später auch mal einen Weg aus, den ich in kleineren oder größeren Etappen abwandere. Ich hatte das vor vielen Jahren mal mit einer Alpenüberquerung Haustür-Gardasee angefangen, aber als die Strecke dann immer mehr in Mode kam und die Hütten dort immer voller wurden, ist die Tour irgendwo kurz vor der italienischen Grenze eingeschlafen...
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenDer Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.
Zitat von Wafer Beitrag anzeigenAutoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉
Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße
Wafer
Vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal auf einem Forumscamp - dann natürlich mit Hunden, ich will Deinen ja auch mal sehen.
Ich wünsche Dir ebenfalls noch schöne Ostern!
Beste Grüße,
Mücke
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Prolog: Bregenzerwaldgebirge
Eigentlich wollte ich ja im Lechquellengebirge dort weitermachen, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte: Am Formarinjoch. Aber als es soweit war und das Wetter gut war, zeigte ein Blick ins Internet, dass die Hütten dort schon geschlossen hatten. Die haben tatsächlich schon Mitte September zugesperrt! Die haben wohl noch nicht mitbekommen, dass der Klimawandel auch hier zum Umdenken auffordert! Damit kann ich die Lücke zwischen Formarinsee und Biberacher Hütte dieses Jahr nicht mehr schließen. Das ist schade! So habe ich dieses Jahr keine Chance mehr den Nordalpenweg am Stück gegangen abzuschließen. Da ärgere ich mich, dass ich bei der letzten Etappe nicht doch nicht irgendwie zur Biberacher Hütte gewandert bin. Das hätte ich da sicher irgendwie noch reinquetschen können. Ich hatte aber damals den Weg bis Damüls im Kopf und das hatte nicht gepasst. Ärgerlich, aber es gibt ja zum Glück noch Alternativen! Z.B. weiter unten im Bregenzer Wald.
Und das hat dann auch meine Frau mitbekommen. Als klar war, dass ich im Bregenzer Wald wandern werde, hat sie sich entschieden mit zu kommen. Mit Hund! Damit kam noch gleich eine weitere Schwierigkeit dazu: Nicht alle Hütten nehmen ohne weiteres Hunde auf. Also habe ich diese Etappe etwas geruhsamer und mit Standquartier geplant. Das hatte ich ja schon in St. Anton geübt. Für mich als Langstreckenwanderer muss ich da echt umdenken.
Bei der Etappenplanung bleibe ich im Vorfeld wage, weil ich nicht so genau weiß, was ich Frau und Hund zumuten kann. Also werden wir das im Dialog jeden Abend entscheiden. Auch das habe ich ja in St. Anton schon geübt.
So steuere ich auf der Anfahrt für den ersten Tag mal den Losenpaß (1.140 m) mit dem kleinen Weiler Bödele an. Die Grundidee ist von hier aus bis zu dem Weg zu wandern, den ich seinerzeit von Dornbirn heraufgekommen bin. Also ganz grob bis zur Bregenzer Hütte. Und zwar das auf einem Weg, der nicht als Nordalpenweg markiert ist. Denn der Nordalpenweg von der Bregenzer Hütte zum Losenpass führt auf der Versorgungsstraße der Bregenzer Hütte entlang. Das stelle ich mir jetzt nicht ganz so prickelnd vor. Den Rückweg von der Bregenzer Hütte will ich dann auf genau diesem Weg bestreiten. Und was am nächsten Tag kommt, werden wir sehen.
Soviel zur Planung im Vorfeld. Jetzt fahren wir da erstmal hin und schauen wie weit wir kommen!
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78. Tag: Bödele – Bregenzer Hütte - BödeleHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Montag, 25. September 2023
Strecke: 12 Km
Höhenmeter: ↑ 475 m, ↓ 475 m
Gehzeit: 4 h
Gesamtstrecke: 1.294 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.025 m, ↓ 63.250 m
Gesamtgehzeit: 442 h 15
Das Auto steht auf dem Parkplatz am Losenpass (1.139 m). Irgendwie werden wir hier schon irgendwann wieder ankommen. Dann wollen wir uns um ein Hotel kümmern. Hier in Österreich gibt es schließlich mehr Hotels, die Hunde aufnehmen als in Deutschland. Habe ich zumindest mal irgendwo gehört! Und so groß ist unser Zwergpinscher ja auch wieder nicht.
Es geht los auf Teerstraßen, die sich mit der Zeit zu Schotterstraßen entwickeln. Hier stehen halt auch viele Wochenendhäuser und die wollen alle bis zur Haustür fahren.
Start in Bödele am Losenpass
Aber es dauert zum Glück nicht gar zu lang, bis wir auf bessere Wege kommen. Die Anzahl der Lift ist hier zwar recht hoch aber deren Länge und Größe dafür überschaubar.
Die Wege werden kleiner
Schnell stelle ich fest, dass ich wohl zu schnell unterwegs bin. Da wäre eine frühe erste Pause vielleicht eine gute Idee! Aber mit meinem Talent für Ruhetage bei Hütten ist ja wohl klar, dass wir an der Meierei natürlich keine Pause machen können: Alles ist zu. Also am besten gleich weiter. Über kaum erkennbare Pisten führt uns ein schöner Weg aufwärts.
Der Blick zurück wir immer besser!
Großartige Aussichten auf den Bodensee
Die Wege sind hier wirklich einfach zu gehen aber trotzdem recht schön. Und das obwohl wir mitten in einem, zugegebenermaßen recht kleinen, Skigebiet sind. So ziehen wir hinauf in Richtung Lank bzw. Hochälpelehütte.
Stetig geht es aufwärts
Je höher wir kommen, desto öfter frage ich mich warum der Nordalpenweg offiziell unten durch den Wald geführt wird!
Großartige Aussicht am Lank
Und dabei geht es nicht nur um die Sicht über den Bodensee! Nein, man kann von hier oben sehr viel überblicken. Auch den Voralpinen Bereich in Richtung Norden.
Nach Norden laufen die Berge langsam aus
Ab der Bergstation der fix geklemmten Doppelsesselbahn Lank geht es auf einen tollen Kammweg entlang aufwärts, der uns zeigt, warum sie mehr zu bieten haben als Tal- und Waldwege.
Der Bregenzer Wald
Je näher man dem Hochälpelekopf kommt, desto alpiner werden die Blicke – Zumindest in Richtung Osten. Denn dort sind Berge des Lechquellengebirges zu sehen. Man versteht zwar sehr gut, warum das Gebirge hier ‚Bregenzeraldgebirger‘ heißt, aber am Horizont ist klar erkennbar, dass es dahinter deutlich alpiner weitergeht.
Am Hochälpelekopf
Und im Süden präsentiert sich das Rheintal mit der Schweiz, Liechtenstein und dem Rätikon. Da gibt es immer was zusehen! Vom Hochälpelekopf vor allen aber auch die Hochälpelhütte (1.467 m)!
Die Hochälpelehütte mit der Schweiz im Hintergrund
Tolle Aussichtslage! Das Rheintal ist gut zu sehen. Wir machen Mittagspause. Die Versorgung ist gut: Gutes Essen und viel Platz auf der Terrasse. Leider hätten wir hier wegen des Hundes nicht übernachten dürfen, wenn wir es vorgehabt hätten. Wandern mit Hund macht besonders bei Übernachtungen in Hütte Schwierigkeiten. Es gibt zwar viele Hütte, die sowas zulassen, aber jede hat andere Bedingungen.
Also ziehen wir irgendwann weiter. Immer am Kamm entlang wandern wir etwas abwärts.
Auf Wanderwegen geht es am Kamm entlang abwärts
Das Bregenzerwaldgebirge ist hier extrem grün und – wie der Name schon sagt – bewaldet. Trotzdem fehlt es nicht an Aussichten. Irgendwas ist immer zu sehen!
Was gibt es wohl da zu sehen?
Eines sei mal an dieser Stelle kurz angemerkt: Das Wandern mit Hund ist hier sehr entspannt! Solange man nicht übernachten will ...
Der Weg führt uns gut erkennbar immer weiter abwärts. Teilweise im Wald und teilweise über die Wiesen der Almen.
Die grünen Berge von Vorarlberg
Für richtig gute Fernsicht ist es heute zu diesig. Aber im Süd-Osten kann man das Rheintal liegen sehen und dahinter das Appenzeller Land, das ich auch so gerne besuche.
Schweizblick
Je niedriger wir kommen, desto rarer werden die Fernblicke. Aber es bleibt trotzdem schön: Es bleibt abwechslungsreich und die Wege schön.
Schattiger Kammweg
Es geht immer weiter auf den nächsten Sattel zu. Sobald die Bäume lichter werden können wir eine Alm unter uns liegen sehen. Ich kann gut verstehen, dass die frisch renoviert wurde: Der Blick ist einfach der Knaller! Wissen die Almwirte eigentlich immer, in welcher tollen Aussichtslage sie arbeiten dürfen? Wenn ich da so an manche Aussicht am Band eines Automobilherstellers denke ...
Am Gschwendtsattel
Wir wählen den Weg um den Gäsekopf herum und sind erstaunt wie feucht die Umgebung hier ist. Wir sind recht häufig auf dem Holzweg unterwegs!
Schöne Wege zur Bregenzer Hütte
Da gibt es auch Pausenplätzen mit Liegemöbeln oder auch einfacheren Bänken. Aber immer mit schöner Aussicht. Der Einzige, der das nicht ganz nachvollziehen kann, ist unser Hunde: Er würde viel lieber mitten durch das Unterholz stromern und über Baumstämme springen.
Als wir in die Nähe der Bregenzer Hütte kommen fällt meiner Frau auf, dass die Hundeleine fehlt. Verdammt! Die liegt garantiert noch am letzten Liegeplatz mit Aussicht! Ich spurte zurück und nutze die Gelegenheit auf dem Rückweg auch kurz die Abzweigung zu besuchen, wo ich vor ein paar Jahren von Dornbirn heraufgekommen bin. Das waren starke 50 m Umweg!
Die Bregenzer Hütte entpuppt sich als sehr gemütliche Hütte der Naturfreunde mit einem sehr herzlichen Hüttenwirtsehpaar. Sie sind mit Leib und Seele Wirte aber auch sie hätten unserm Hund nicht erlaubt in unserem Zimmer zu schlafen.
An der Bregenzer Hütte
Nach einer längeren Pause brechen wir auf um den letzten Teil unseres Weges zu bewältigen. Ganz ehrlich: So wirklich einfach ist uns das nicht gefallen! Auf einer Schotterstraße geht es im Wald abwärts. Das ist die Versorgungsstraße, über die die Bregenzer Hütte angebunden ist. Das ist jetzt nichts Prickelndes. Das ist aber ab der Bregenzer Hütte der offizielle Nordalpenweg bzw. E4 Alpin. Wer also auf diesem Weg unterwegs ist und noch genug Zeit hat, dem empfehle ich den Weg, den wir hierhergekommen sind!
Ab und zu kommt man aber auch an der Versorgungsstraße aus dem Wald. So ergeben sich auch hier noch ganz nette Talblicke.
Schwarzenberg und andere Orte
Wo von Norden der Weg von Schwarzenberg heraufkommt, sieht man die Lustenauer Hütte liegen.
Die Lustenauer Hütte kommt in Sicht
Bei meinem Talent war ja eigentlich klar, dass sie heute Ruhetag hat. Aber die liegt da schon recht schön am Rand des Weges. Wir ziehen einfach weiter. Es geht durch Wälder bis wir zur nächsten Alm kommen. Die präsentiert sich wieder richtig schön!
Das Älpele
Wenn man genau schaut dann liegt die in dem Skigebiet von Bödele. Das sieht man aber kaum. Irgendwo da hinten gibt es ein paar Schleppliftstützen aber die sind wirklich überschaubar. Die liegt da aber auch wirklich schön auf ihrer Wiese – mit der kleinen Kapelle davor ...
Hat was!
Kapelle Hämmerles Älpele
Die Größe zeigt aber auch, dass die schon ein Stück weit von Skitourismus leben. Aber die liegen optisch schon wirklich schön an ihrer Stelle!
Das war so schön - das schauen wir uns nochmal an
Ab hier geht es auf einem Schotterweg aufwärts wieder in den Wald ohne nennenswerte Ausblicke. Ein geschotterter Waldweg eben. Je näher wir Bödele kommen, desto mehr häufen sich die Wochenendhäuser am Weg. Irgendwann erreichen wir den Losenpass.
Wir kommen wieder nach Bödele
Frau und Hund freuen sich am meisten! Wir suchen uns ein Hotel in Dornbirn, das uns mit Hund aufnimmt. In Bödele war leider nichts zu finden: Entweder waren Hunde nicht erlaubt oder sie hatten zu.
Das war ein toller Tag mit super Wetter. Die sehr grüne Wanderung führte uns bei grandiosen Aussichten von Bödele zur Bregenzer Hütte. Der Rückweg, der als offizieller Nordalgenweg bzw., E4 Alpin gilt, war jetzt nicht so der Knaller. Ich empfehlt daher jedem, der noch genug Zeit und Kraft hat, lieber den Weg über den Hochälpelkopf mit seiner sehr ansprechenden Hütte zu wählen.Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2024, 10:01.
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Du beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
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Das sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.
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Zitat von Muecke Beitrag anzeigenDu beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
Ja, wandern mit Hund bedarf einer recht aufwendigen Logistik - Leider! Und wenn du meinen Hund bei einer Weitwanderung sehen willst, dann solltest du mal bei meinem Reisebericht über den Neckarweg reinschauen.
Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenDas sieht nach einer echt schönen Tour aus - und ihr hattet ja Bombenwetter. Den Bregenzer Wald habe ich zu Beginn einer Alpenüberquerung (Bodensee- Lago di Como) kennen und schätzen gelernt: Von grün-lieblich bis grün-alpin. Bin auf eure nächste Etappe gespannt, die, wenn ich es richtig kapiert habe, ja Richtung alpin verlaufen müsste.
Ich befürchte, dass ich dich da leider enttäuschen werde: die nächsten Etappen führen zum Bodensee hinunter. Die Etappen weiter in Richtung Lechquellengebirge findest du in meinem Reisebericht von vor ein paar Jahren. Da bin ich damals von Dornbirn zu der Abzweigung bei der Bregenzer Hütte aufgestiegen und dann über den Hohen Freschen, das Freschenhaus, Damüls und den Hochschereweg zur Biberacher Hütte gewandert. Weiter ging es damals über die Braunarlspitze, einen der höchsten Berge im Lechquellengebirge, hinunter nach Lech. Damit fehlt mir noch das Stück vom Formarinjoch zur Göppinger Hütte und weiter zur Biberacher Hütte zur Vervollständigung des Nordalpenweges. Eine durchgehend gewanderte Strecke besteht aber schon zwischen Wien, Rust und dem Bodensee. Aber eben nicht alles exakt auf dem Nordalpenweg. Das will ich aber dieses Jahr noch ändern. Und noch ein paar Varianten kennenlernen, zu denen ich bisher noch nicht gekommen bin.
Schön, dass ihr zwei so treue Leser seid! Das freut mich sehr!
Viele Grüße
Wafer
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79. Tag - Vormittags: Alberschwende - BödeleHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Dienstag, 26. September 2023
Strecke: 7 Km
Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 75 m
Gehzeit: 2 h 30
Gesamtstrecke: 1.301 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.525 m, ↓ 63.325 m
Gesamtgehzeit: 444 h 45
Da ich mit meinen Knien lieber auf- als absteige machen wir die Tour in umgekehrter Richtung: Regulär müsste ich den Weg von Bödele nach Alberschwende wandern. So aber gehen von Alberschwende aufwärts nach Bödele. Wir fahren mit einem Taxi – Busse streiken heute Vormittag – nach Alberschwende (710 m) und nehmen dann den Nordalpenweg wieder hinauf nach Bödele, wo wir gestern gestartet und angekommen sind.
Am Dorfplatz an der Kirche steigen wir aus. Vor ein paar Jahren kam ich hier auf dem E5 von Verona kommend die Hauptstraße herunter, nachdem ich die Wendelinkapelle besucht hatte. Die kann ich da oben liegen sehen. Damals bin ich hier an der Kirche vorbei nach Norden gewandert um auf den Höhenzug hinauf zu steigen, auf ihm entlang zu wandern und vom Gasthof Dreiländerblick hinunter nach Wolfurt zu steigen.
Heute orientieren wir uns nach Süden – den Hang hinauf. Schon nach wenigen Metern verlassen wir den Ort und haben einen tollen Blick über Alberschwende.
Rückblick auf Alberschwende
Die ersten Meter sind noch asphaltierte Feldwege. Am Weg liegen herausgeputzte Bauernhöfe.
Ein Bergbauernhof oberhalb von Alberschwende
Wir lassen uns heute viel Zeit – wirklich weit wollen wir heute ja eigentlich nicht. Da kann man schon mal das Wetter und die tolle Sicht in Richtung Bodensee genießen, die mit jedem Höhenmeter immer besser wird.
Erste Blicke reichen bis zum Bodensee
Der Bregenzer Wald gibt sich hier sehr gesittet. Schwierigkeiten soll es auf dem Weg heute nicht geben. Das bedeutet aber nicht, dass es keine Höhenmeter zu bewältigen gibt. Stetig geht es aufwärts. Und ein Bergbauernhof ist schöner als der andere!
Gläubiges Bergvolk
Neben so manchem Hof steht eine Kapelle. Diese hier ist schon fast eine Kirche. Und die ist top in Schuß – Respekt!
Als der Teer bei ca. 960 Höhenmetern endlich hinter uns liegt nehmen wir die Einladung einer Pausenbank gerne an und genießen den Blick in die Landschaft.
Der Blick wird weitläufiger
Auf einer Schotterstraße geht es noch bis zum nächsten Hof, wo wir endlich nach rechts auf einen Wanderweg abbiegen. Und gleich wird es anständig steil. Aber der Weg gefällt mir jetzt wirklich gut!
Schöne Wanderwege
Wir kommen wieder hinauf auf Weiden und haben wohl einen leichten Sattel erreicht: Der Blick geht weit nach Süd-Ost in Richtung der Berg.
Blick über den Bregenzer Wald und Lechquellengebirge
Im Vordergrund sind gut die Hänge zu sehen, über die wir gestern von der Bregenzer Hütte zurückgewandert sind. Die Skipisten sind auch bei diesem wirklich kleinen Skigebiet nicht zu übersehen. Genau an der richtigen Stelle haben die wieder eine Bank für uns aufgestellt. Also: Pause!
Pause
Durch den Wald geht es ein Stück richtig steil aufwärts. Oben, kurz unterhalb des Geißkopfes, wird es dann wieder ebener und wir kommen aus dem Wald. Schön hier!
Es geht aufwärts
Damit haben wir die meisten Höhenmeter für heute schon. Die Höhe haltend wandern wir auf Bödele zu. Auf den Weiden um uns herum herrscht viel Betrieb.
Hier herrscht Einigkeit und Frieden
Es geht durch ein paar Bauerhöfe hindurch und der letzte Anstieg steht an. Mit großartigen Aussichten auf die umliegenden Berge.
Das Lechquellengebirge grüßt herüber
Über uns, vor dem Wald, können wir die ersten Häuser von Bödele sehen. Da stand gestern unser Auto. Auf sonnigen Wiesenwegen bringen wir die letzten Höhenmeter für heute hinter uns.
Letzter Aufstieg nach Bödele am Losenpass
Wer Angst vor direktem Kontakt mit Rindern hat, dem sei gesagt: Hier trennt uns nichts von den Tieren. Die kümmern sich aber nicht um uns. Und das trotz Hund. Der ist aber auch an der Leine und weiß, dass er jetzt keinen Mist bauen darf.
Abschied von den friedlichen Bewohnern dieser Gegend
Viel zu schnell sind wir oben – zumindest für meinen Geschmack! Das ging überraschend schnell! Was jetzt? Ein Bus fährt in 10 Minuten nach Dornbirn hinunter, wo unser Auto steht. Der Streik soll inzwischen vorbei sein. Mal sehe, ob er kommt. Fast überpünktlich steigen wir ein. In der Innenstadt von Dornbirn steigen wir aus und schlendern noch durch das Städtle. In einem schönen Café kehren wir ein und machen Mittagspause. Und beraten vor allem, was wir heute noch machen wollen. Schnell sind wir uns einig: Wir fahren nach Bregenz und nehmen den Weg dort wieder auf, wo er von Wolfurt nach Bregenz führt. Ich bin damals dort an der Bregenzer Ach geblieben und bin nach Hard am Bodensee weitergewandert. Dort will ich das Auto hinstellen und die letzten Meter durch Bregenz zum Bodensee wandern. Ich will ja schließlich den ganzen Nordalpenweg mal gegangen sein. Da lasse ich diesen Teil natürlich nicht aus.
So schlendern wir zum Auto zurück, das noch am Hotel steht und brechen auf um nach Wolfurt zu fahren.
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Hallo Wafer,
wie üblich hast du deine Wanderung auf dem E4 schön beschrieben.
Nur Schade, dass du bald fertig bist.Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.
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Schön! Man sagt übrigens alemannisch mit Artikel "das Bödele" bzw. nicht in sondern "aufs Bödele" - kommt denke ich von "Boden".Ich, bloque: Projekt Zentralalpenweg
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79. Tag - Nachmittags: Wolfurt - BregenzHier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
Dienstag, 26. September 2023
Strecke: 4 Km
Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 25 m
Gehzeit: 1 h
Gesamtstrecke: 1.305 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.550 m, ↓ 63.350 m
Gesamtgehzeit: 445 h 45
Das Auto stellen wir direkt unter der Autobahnbrücke an der Bregenzer Ach ab. Das gehört noch zu Wolfurt und auf dem Radweg, der am Fluss herunterkommt bin ich seinerzeit auf dem E5 von Alberschwende heruntergekommen. Auch hier macht sich bemerkbar, dass Vorarlberg sein neues Wegesystem hat: Obwohl hier der E4 sich vom E5 trennt steht nichts davon dran. Auch nichts vom Nordalpenweg oder vom Weg mit der Nummer 201 – der aktuellen Nordalpenwegnummer. Man muss immer das nächste Ziel kennen und den Weg dorthin wählen. Wo der Nordalpenweg normalerweise mal auf einer alternativen Route entlang führt, ist das nicht mehr erkennbar.
Unter der Autobahn hängt auf der östlichen Seite ein Fußgänger- und Radweg unter der Fahrbahn. Der Weg ist erstaunlich gut besucht.
Auf der anderen Achseite halten wir uns links und umwandern in nord-westlicher Richtung die Autobahnabfahrt. Damit betreten wir offiziell das Gemeindegebiet von Bregenz. An der nächsten Kreuzung treffen wir auf die alte Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn. Ihr folgen wir nun ein Stück
Auf der alten Bahntrasse der Bregenzerwaldbahn
Durch das Folgen der alten Bahnlinie ist eigentlich klar, dass der Weg nirgends mal schnell unerwartet abbiegen kann. Wir folgen der Straße und später dem Radweg und die Häuser nehmen etwas Abstand zum Weg. Das liegt daran, dass der Weg nun auf einen alten Tunnel zuhält, der uns unter einem leichten Bergrücken hindurchführt.
Im Tunnel der alten Bahnlinie
Hat auch mal was!
Dahinter geht es entlang eines kleinen Waldes nach Norden und über 2 Straßen erreichen wir den Bahnhof von Bregenz. Das ist jetzt nicht wirklich ein Schmuckstück. Die meisten Beschreibungen des Nordalpenweges enden hier. Ich habe damals meine Tour direkt am Wasser des Neusiedler Sees begonnen und möchte sie auch direkt am Wasser des Bodensees beenden. Also nehmen wir die Überführung über die Gleise und kommen direkt in den Bereich der Seepromenade mit seinem kleinen Park.
Ankunft am wenig stimmungsvollen Bahnhof
Rechts steht der Musikpavillon und links hat sich die ÖBB museal verewigt.
Alte Dampflok auf dem Spielplatz am See
Vor uns liegt der Bodensee. Links stehen die Gebäude der Seebühne. Hier ist gerade große Baustelle: Das neue Bühnenbild wird gebaut. Das erfolgt durch teilweises zuschütten des Sees, damit die Bagger bis zur Bühne fahren können.
Die Seebühne ist im Augenblick eine einzige Baustelle
Vorne am See beginnt – oder endet – die Seepromenade von Bregenz. Vor mir liegt der Bodensee.
Hurra - Der Bodensee ist erreicht
Ich stehe am See und mir laufen Tränen über das Gesicht. Wo kommt jetzt das her? So kenne ich mich gar nicht!
Irgendwann komme ich dahinter: Ich habe gerade emotional beendet, was ich seit meiner Kindheit als Traum, man könnte auch sagen als ‚Messlatte‘, im Kopf hatte! Gut, ich habe noch ein Loch von ca. 20 Km im E4 Alpin bzw. Nordalpenweg. Aber ich habe den Neusiedler See ohne Lücke mit dem Bodensee durch wandern verbunden - mit der Variante über die Braunarlspitze, Lech und den Rüfikopf. Das Loch im richtigen Nordalpenweg werde ich natürlich noch stopfen und ich möchte noch diverse Varianten kennen lernen, aber das ist im Augenblick nicht entscheidend. Das werde ich nächstes Jahr noch alles irgendwie erwandern. Entscheidend aber ist, dass ich nach verhältnismäßig kurzer Zeit ein gewaltiges Projekt gestemmt habe: Ich bin von Wien und von Rust am Neusiedler See im äußersten Osten Österreichs bis nach Bregenz am Dreiländereck im Westen Österreichs gewandert und habe dabei viele Regionen, Kulturen und Landschaften kennen gelernt. Seit meiner Kindheit war der E4 Alpin immer das Maß der Dinge – und jetzt habe ich gezeigt, dass ich diesem Maß gewachsen bin! Und diese Wanderreise hat mir auch gezeigt, dass alles machbar ist, was einem als Traum vorschwebt!
Wir setzen uns am Wirtshaus am See hin und feiern das mit einem Eis mit Blick auf den See und den Pfänder.
Pause mit Blick auf den Pfänder und den Bodensee
Wir wollen zurück durch den Park und die Fußgängerzone schlendern. Da ist aber eine große Baustelle. Da wird irgendwas gebaut. Also gehen wir direkt zum Bahnhof zurück, rufen uns ein Taxi, das uns zum Auto zurückbringt. Bei bestem Wetter fahren wir heim.Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 12:08.
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Lieber Wafer,
das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
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Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenLieber Wafer,
das sind doch die großen Momente im Leben, wo uns kontrollierten, womöglich noch männlichen Mitteleuropäern Tränen der Rührung unvermittelt übers Gesicht laufen. Du hast einen Wander-Kindheitstraum, den Nordalpenweg, in kurzer Zeit beherzt in die Tat umgesetzt. Und dazu noch hier im Forum einen tollen, liebevollen Bericht veröffentlicht. Chapeau!!
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