[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Wafer
    antwortet
    Meine Empfehlung zum schönsten Verlauf des Nordalpenweges
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Der Nordalpenweg verfügt über etliche Varianten. Wer nicht alle Varianten gehen will, sondern nur einen Weg, dem empfehle ich diesen Verlauf der Route. Er beinhaltet die folgenden Varianten bzw. Wegstücke:
    • Wienvariante
      Der Start ab Wien bietet meiner Meinung nach mehr Abwechslung und die interessanteren Wege. Daher empfehle ich den Start in Perchtoldsdorf.
    • Hohe Wand
      Ab der Hohen Mandling würde ich den Weg über die Hohe Wand bevorzugen. Er ist deutlich aussichtsreicher aber auch länger. Man benötigt ca. einen Tag mehr.
    • Weichtalklamm
      Beim Abstieg vom Klosterwappen ist die sportlichere und schönere Variante der Weg durch die Weichtalklamm. Die Alternative ist ein recht einfacher Forstweg.
    • Hohe Veitsch
      Ein Besuch der Hohen Veitsch ist besonders in den Morgen- oder Abendstunden sehr empfehlenswert. Die Weitsicht ist grandios!
    • Flieherkreuzkapelle
      Der neu angelegte Steig zwischen Eisenerz und Radmer an der Stube hinunter zur Flieherkreuzkapelle ist dem noch ausgewiesenen Weg über die Waldwege unbedingt vorzuziehen!
    • Riffel
      Der Steig über den Riffel oberhalb der Oberst-Klinke-Hütte zählt mit zu den schwersten Stellen des Weges. Die Aussicht ist aber im Vergleich zur Talvariante überragend und der Weg sehr schön zu gehen.
    • Dr. Vogelgesang Klamm
      Sollte nicht zu viel Betrieb in der Dr. Vogelgesang Klamm herrschen so sollten man unbedingt den Weg durch die Klamm wählen. Die Klamm ist kein Vergleich zur Straße! Aber wenn sie voll ist, ist das aneinander Vorbeikommen in der Klamm recht schwierig. Daher wird üblicherweise am Eingang geraten, die Klamm aufwärts zu begehen.
    • Warscheneck
      Dieser Aussichtsberg liegt nur wenige Meter neben dem Nordalpenweg zwischen Linzer Hütte und Zellerhütte im Toten Gebirge. Sehr lohnend!
    • Dachsteinvariante
      Der recht alpinen Dachsteinvariante würde ich den Vorzug für der Gosau-Variante geben. Die Wege im Dachstein sind aber durchaus recht anspruchsvoll. Die Aussichten und das alpine Erlebnis aber auch entsprechend großartig und das obwohl die Gosau-Variante durchaus auch sehr schöne Wege zu bieten hat.
    • Hochkönig
      Ab Pfarrwerfen empfehle ich den Aufstieg auf den Hochkönig. Die Überschreitung zum Riemannhaus ist sehr lang und anstrengend und nicht für jedermann geeignet. Da die Hinterthalvariante landschaftlich ausgesprochen schön ist, raten ich dem geneigten Leser ab dem Hochkönig auf den Weg über die übergossene Alm zu verzichten und über die Mitterfeldalm zur Hinterthalvariante ab zu steigen. Vor dort dann über die Erichhütte und Maria Alm zum Riemannhaus. Eine großartige Etappe entlang der Südwände des Hochkönigstocks.
    • Loferer Steinberge
      Ab Lofer bevorzuge ich die Route über die Loferer Steinberge über die grandiose Schmidt-Zabirow-Hütte mit dem netten Hüttenteam. Auch der Weg ist deutlich alpiner und hat mit dem Pillerseetal noch einen sehr schönen Talweg. Die Wanderwege über die Loferer Alm mit den verwunschenen Wäldern verpasst man dabei aber.
    • Kirchdorfumgehung
      Die Wege um Kirchdorf in Tirol sind nicht so wirklich schön gelungen. Daher arbeitet die Sektion derzeit an einer Variante, die den Ort ganz umgeht. Diese führt ab Erpfendorf hinauf in Richtung auf den Kohlenberg und trifft bei Griesenau wieder auf den markierten Weg. Dieser Weg ist noch in Diskussion bei der Sektion. Es ist daher noch nicht sicher, ob er so irgendwann mal ein offizieller Teil des Nordalpenweges wird. Er umgeht aber die etwas zähe Talhatscherei. Daher mein klarer Tipp: Nehmt diesen Weg!
    • Pendlingkammvariante
      Diese gibt es beim Nordalpenweg eigentlich gar nicht. Dieser Teil meiner Empfehlung ist aber teil des Adlerweges und entsprechend gut markiert. Ab Kufstein geht er hinauf auf den Pendling und bleibt meist auf dem Kamm mit großartigen Blicken auf das Inntal und die Berge südlich davon. Er ist auch deutlich alpiner als der Weg entlang der Talbäche. Ab Pinneg empfehle ich einen direkten Aufstieg zum Zireiner See, wo der Nordalpenweg von Steinberg am Rofan wieder zu uns stößt. Diese Variante benötigt aber einen Tag mehr als die Talvariante.
    • Wettersteinvariante mit Zugspitze
      Der Weg über den Wetterstein ist ein absoluter Höhepunkt der Tour und sollte unbedingt der Gaistalvariante vorgezogen werden. Er ist aber durchaus alpin anspruchsvoll und beinhaltet den Stopselzieher als Klettersteig, der offiziell sogar abwärts begangen werden soll. Die Zugspitze liegt nur wenige Meter neben dem offiziellen Weg und bietet - an ruhigeren Tagen - ein grandioses Gipfelerlebnis!
    • Stopselzieher
      Bei diesem Klettersteig empfehle ich lieber zwei Mal die Bahn nach Ehrwald hinunter zu benutzen und den Stopselzieher lieber aufwärts zu gehen. Das habe ich in dem Track so nicht umgesetzt, weil ich den Weg am Stück darstellen wollte! Wer das so macht, besucht damit eigentlich auch die Zugspitze.
    • Loreahütte
      In den Führern wird meist auch eine Variante ab dem Fernsteinsee beschrieben, die die Loreahütte auslässt. Da diese nicht bewirtschaftet wird, ist die Etappe über die Loreahütte den meisten zu lang. Landschaftlich ist der Weg über diese Hütte aber absolut lohnenswert. Daher ist auch diese Variante in meinem Empfehlungstrack enthalten.
    • Valuga
      Durch den Bergrutsch an der Trittscharte ist der Weg über die Ulmer Hütte ausgesprochen langweilig geworden. Daher empfehle ich die durchaus sehr anspruchsvolle Variante über die Valuga und die Stuttgarter Hütte nach Zürs.
    • Braunarlspitze
      Die Brauarlspitze ist ein überragender Aussichtsberg im Lechquellengebirge. Der Weg über diesen Gipfel ist nicht offizieller Teil des Nordalpenweges. Mit dem Weimarer Steig, den man dabei abwärts begehen muss, zählt diese Überschreitung aber durchaus zu den alpinen Leckerbissen meiner empfohlenen Tour.
    • Hochälpelekopf
      Kurz vor der Bregenzer Hütte kann man entlang des Grates wandern, auf dem die Hochälpelehütte liegt. Dieser Weg ist deutlich schöner und anspruchsvoller als die Versorgungsstraße der Bregenzer Hütte, auf dem der offizielle Nordalpenweg entlanggeführt wird.
    Bei dieser Route habe ich alle Hüttenbesuche und unnötigen Schlenker weggelassen. Man kommt an sehr vielen Übernachtungsmöglichkeiten auf Hütten, Almen, Pensionen oder Hotels am Berg oder auch im Tal vorbei. Daher lasse ich in diesem Track die Etappenempfehlungen weg und konzentriere mich rein auf den schönsten Weg. Durch die Vielzahl an Hütten kann jeder seinen Nordalpenweg so schneiden, wie er es gerne möchte.
    Wer seine Nordalpentour entlang meiner empfohlenen Route begeht, der hat in Summe mindestens 1.021 km zurück zu legen und überwindet dabei ca. 56.500 Höhenmeter im Auf- und Abstieg.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 12.06.2025, 20:04.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Epilog 15.Etappe: Hochkönig die Zweite

    Mit dieser recht langen Etappe ist der letzte Teil dieser Nordalpenwegvariante geschafft. Wieder gab es ein paar Überraschungen. Leider musste ich zunächst auf meine schon ca. 20 Jahre alten Wanderstücke mit Federung verzichten. Das war meiner eigenen Unzulänglichkeit geschuldet. Nachdem ich diese auf der Tour aber schon mehrfach reparieren musste, war ein Austausch absehbar. Nun wurde daraus eben eine Notwendigkeit. Dadurch bedingt ergab sich aber auch ein sehr schöner Aufstieg von Mühlbach am Hochkönig hinauf zur Mitterfeldalm, den ich so sicher nicht gemacht hätte.
    Der Aufstieg von der Mitterfeldalm hinauf zum Matrashaus auf dem Hochkönig habe ich zwar schon mehrfach gemacht aber der Weg ist immer wieder lohnenswert: Man wandert aus dem sehr grünen Almbereich rund um das Arturhaus und die Mitterfeldalm bis hinauf in die kargen Regionen des Hochkönigs mit seinem alles überragenden Matrashaus.
    Die Etappe von dort hinüber zum Riemannhaus ist sicher einer der herausforderndsten Etappen des ganzen Nordalpenweges: technisch anspruchsvoll, herausfordernd in Sachen Kondition und Ausdauer aber vom Weg her sehr abwechslungsreich und landschaftlich sowie aussichtsmäßig überragend!
    Abbruchmöglichkeiten gibt es auf dem Papier zwar recht viele aber die meisten sind anspruchsvoller als der Weg selber und müssen zudem noch im Abstieg bewältigt werden, wo Schwierigkeitsgrade nochmal schwerer wiegen. In der Realität wäre hier eigentlich nur die Niedere Torscharte mit einem Abstieg nach Hinterthal zu nennen, wie sie mein Begleiter gewählt hat. Der Abstieg ab der Hohen Torscharte über die Eckberthütte, die eine Selbstversorgerhütte ist, bis nach Tanneck an der Salzach, dem nächsten Ort, ist nicht kürzer als der Weg zum Riemannhaus – eher länger. Nach dem Wildalmkircherlbiwak gibt es dann Wege zur Wasseralm, die im Sommer einfach bewirtschaftet ist, oder später zum Kärlinger Haus. Beides ist aber nicht wirklich wesentlich kürzer als der Rest vom Weg zum Riemannhaus und auch nicht einfacher.
    Eine Wiederaufnahme des Weges ist damit aber auch kaum sinnvoll möglich. Das einzig sinnvolle wäre eine Übernachtung im Wildalmkircherlbiwak. Ein Biwak sollte aber immer nur in Notfällen verwendet werden. Man stelle sich vor, jemand ist aus welchen Gründen auch immer gezwungen seine Tour an dem Wildalmkircherlbiwak zu unterbrechen und stellt dann fest, dass es schon überbelegt ist, von Wanderern, die dort eine Übernachtung schon fest eingeplant haben und einfach dort übernachten, weil es gerade so schön reinpasst. Ein Biwak ist eine Notunterkunft und sollte nur für Notfälle verwendet werden und nicht in Tourenplanungen einkalkuliert werden.
    Damit gibt es eigentlich kaum eine sinnvolle Alternative für diese extrem lange Etappe. Einzig wäre folgendes zu überlegen: Wer auf den aktuell höchsten Punkt des Nordalpenweges, den Hochkönig, auf seiner Tour nicht verzichten will, der kann den Hochkönig über die Ostpreusenhütte besteigt, nach einer großartigen Aussicht eine Nacht auf dem Hochkönig verbringen und im weiteren Verlauf seiner Nordalpenwegtour über die Mitterfeldalm zum Arturhaus hinuntersteig um dann auf der landschaftlich sehr ansprechenden Hinterthalvariante über die Erichhhütte und Maria Alm zum Riemannhaus zu wandern. Damit hat man den Höhepunkt der Nordalpenwegtour mit dem Hochkönig bewältigt aber den technisch und konditionell sehr anspruchsvollen Übergang zum Riemannhaus umgangen. Zudem ist man die landschaftlich richtig schöne Hinterthalvariante gegangen.
    Auf den Hochkönig auf seiner Nordalpenwegtour zu verzichten möchte ich eigentlich niemandem guten Gewissens empfehlen. Die Region ist absolut großartig und es lohnt sich durchaus hier einen Tag mehr zu investieren, wenn man sich die große Überschreitung zum Riemannhaus nicht zutraut.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    88. Tag: Riemannhaus – Maria Alm
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Sonntag, 18. August 2024
    Strecke: 4 Km
    Höhenmeter: ↑ 0 m, ↓ 1.075 m
    Gehzeit: 4 h

    Gesamtstrecke: 1.400 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 81.650 m, ↓ 69.800 m
    Gesamtgehzeit: 493 h

    Man, war das eine schlaflose Nacht. Ich glaube ich war gestern schon etwas über meinen konditionellen Verhältnissen unterwegs! Er in den frühen Morgenstunden bin ich etwas eingeschlafen. Trotzdem bin ich kurz nach 6 Uhr wach und wage einen ersten Blick aus dem Fenster.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Morgendlicher Fensterkontrollblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,0 KB ID: 3327223
    Morgendlicher Fensterkontrollblick

    Nach der sehr guten Halbpension mit Gemsenbraten gibt es heute Morgen eine Frühstücksbuffet mit viel Bio. Also die Küche hier ist schon mal ein Knaller. Und ich kann mir vorstellen, dass die Hütte das nach dem Abschluss der Umbauarbeiten auch wird. Nur am Informationsangebot für Bergsteiger müssen sie noch ein wenig arbeiten!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Aktuelles Kartenmaterial ist bei Bergtouren von entscheidender Bedeutung!.jpg Ansichten: 0 Größe: 520,8 KB ID: 3327227
    Aktuelles Kartenmaterial ist bei Bergtouren von entscheidender Bedeutung!

    Die Wegführung auf der aushängenden Karte entspricht nicht mehr ganz der Linie, die aktuell durch die Markierungen vorgeschlagen werden. Aber das kriegen die auch noch hin!
    Um halb 8 stehe ich vor der Hütte und werde von den beiden anderen Wanderern, die die Etappe vom Matrashaus gestern bewältigt haben, angesprochen, wie ich denn vom Parkplatz des Riemannhauses nach Maria Alm käme. Da haben sie wohl gestern mitgehört, dass mich mein Freund da unten abholen will. Also verabreden wir uns, uns am Parkplatz nochmal zu treffen und gemeinsam nach Maria Alm zu fahren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Start zum Abstieg am Riemannhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 219,4 KB ID: 3327225
    Start zum Abstieg am Riemannhaus

    Da unten sieht man wohl noch nichts von der Sonne. Hier oben schon!
    Ich nehme den mir zwischenzeitlich gut bekannten Abstieg in Angriff. Der ist zwar nicht lang aber sehr steil! Mit der heutigen Aussicht aber wieder völlig anders als das letzte Mal. Es gibt hier ja so viel zu sehen ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Da geht die Matbahn um eine leichte Kurve.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,7 KB ID: 3327222
    Da geht die Matbahn um eine leichte Kurve

    Als ich vor ca. 30 Jahren das letzte Mal diese Tour gemacht habe, sind wir vom Riemannhaus über das Breithorn, das Mitterhorn und das Persailhorn zur Peter-Wiechenthaler-Hütte gewandert und von dort abgestiegen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Das Breithorn gegenüber vom Riemannhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 263,0 KB ID: 3327224
    Das Breithorn gegenüber vom Riemannhaus

    Das ist heute als T6 bewertet. Nachdem das gestern 'nur' T4 war ... Das war eine super Tour – aber für heute keine Option!
    Im Vergleich zu gestern ist der Abstieg hier schon fast eine grüne Oase.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Sommerstein mit dem Riemannhaus daneben.jpg Ansichten: 0 Größe: 348,9 KB ID: 3327226
    Der Sommerstein mit dem Riemannhaus daneben

    Heute Vormittag soll es nochmal richtig schön werden bevor eine Regenfront durchzieht. Da haben wir mit unserer Tour nochmal richtig Glück gehabt! Denn auch dieser Abstieg bietet wieder großartige Ausblicke!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Schön zu gehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 152,7 KB ID: 3327229
    Nicht nur schön zu gehen

    Ich komme immer weiter hinunter und die Wolkenobergrenze kommt mir immer weiter näher – Wie entgegenkommend von ihr!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Gleich tauche ich in die Wolken ein.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,4 KB ID: 3327228
    Gleich tauche ich in die Wolken ein

    Bald werde ich in den Wolken verschwinden. Vorher will ich aber die anspruchsvolleren Wegstücke mit schöner Aussicht genießen. Immer wieder staune ich über die betonierten Stufen auf diesem Weg. Aber nach einer Dauerlösung sieht das auch nicht aus. Immer wieder brechen Teile der Stufen ab und müssen neu gebaut werden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das sind die letzten Stufen vor der Straße.jpg Ansichten: 0 Größe: 505,6 KB ID: 3327232
    Das sind die letzten Stufen vor der Straße

    Jetzt ist es nicht mehr weit. Das wissen auch die Wolken und ziehen so langsam über mir zu. Ein letzter Blick zurück hinauf zum Riemannhaus ist schon etwas vernebelt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Letzter Blick zurück zur markanten Ramseider Scharte.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,8 KB ID: 3327231
    Letzter Blick zurück zur markanten Ramseider Scharte

    Dann folgt der Abstieg entlang der bekannten Versorgungsstraße von der Talstation der Matbahn bis zum Parkplatz. Da gibt es eh nicht viel Schönes zu sehen. Also Schwamm ... ähhh ... Wolken drüber!
    Am Parkplatz werde ich von meinem Mitwanderer abgeholt. Durch mehrere Saunagänge und 5-Gang-Menü hat er sich gestern Abend gut erholt. Aber auch sein Abstieg mit über 1.200 Hm von der Niederen Torscharte nach Hinterthal war zwar kürzer aber nicht unbedingt weniger anstrengend als meine Resttour hinüber zum Riemannhaus. Schön, dass wir beide diese Tour erfolgreich gemeistert haben! So lassen wir es in aller Ruhe in Richtung Heimat rollen.
    Angehängte Dateien

    Einen Kommentar schreiben:


  • blauloke
    antwortet
    Klasse, dass du es endlich geschafft hast, diese Etappe zu wandern.
    Schade, dass noch zuviel Schnee lag als ich mit dabei war. Diese interessante Strecke wäre ich gerne gegangen.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    87. Tag: Hochkönig - Riemannhaus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Samstag, 17. August 2024
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 700 m, ↓ 1.450 m
    Gehzeit: 10 h 30

    Gesamtstrecke: 1.396 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 81.650 m, ↓ 68.725 m
    Gesamtgehzeit: 489 h

    Wieder sind die morgendlichen Eindrücke einfach der Knaller! Kurz nach 6 Uhr sitzen wir beim Frühstück und könnten damit noch vor halb 7 vor der Hütte starten. Leider lässt sich die angekündigte Feuchtigkeit in der Luft gut erkennen. Sowohl in den Tallagen als auch in der Höhe. Aber der Wetterbericht ist ein Stück besser geworden - zumindest im Vergleich zu gestern.

    Der frühe Morgen auf dem Hochkönig
    Der frühe Morgen auf dem Hochkönig

    Der Hüttenwirt meint zwar, dass wir heute evtl. nass werden könnten aber wenn, dann auch erst am Nachmittag. Ab der Torscharte gibt es aber auch mehrere Abbruchmöglichkeiten auf der Tour. Davor zwar auch aber die sind vom Schwierigkeitsgrad her nicht so wirklich einfach. Aber da soll das Wetter auch noch gut sein.
    Also brechen wir gegen 6 Uhr 30 am Matrashaus (2.941 m) auf.

    Früher Start am Matrashaus in einen langen Tag
    Früher Start am Matrashaus in einen langen Tag

    Vor uns sind schon zwei Wanderer auf diese Tour gestartet. Das war es dann aber für heute. Nach uns wollte keiner mehr auf diese lange Tour starten. Bereits nach dem ersten Abstieg vom Gipfelaufbau gibt es eine Abzweigung nach Süden. Hier geht es in den Birgkarsteig. Das ist ein Wanderweg, der mit T6 eingestuft ist. Also sicher keine sinnvolle Abbruchvariante wenn man hier mal in Schwierigkeiten gerät. Aber ein einen Tollen Ausblick hat man von hier aus schon!

    Blick auf das Skigebiet südlich vom Hochkönig
    Blick auf das Skigebiet südlich vom Hochkönig

    Von der Birgkarscharte (2.844 m) steigen wir schon die für heute ersten Höhenmeter wieder hinauf zum Hohen Kopf (2.875 m).

    Das Matrashaus bleibt zurück
    Das Matrashaus bleibt zurück

    Hier besteht die nächste Möglichkeit von der geplanten Route abzuweichen. Aber auch der Königsjodler, der als sehr schwieriger Klettersteig gilt und auf der SAC-Skala für Schwierigkeitsgrade von Wanderwegen schon gar nicht mehr eingestuft ist, ist keine wirklich Abbruchmöglichkeit dieser Tour. Aber zum Glück hält das Wetter bisher ja!
    Wir halten uns weiter nach Westen und wandern mit einem ständigen Auf und Ab auf den Lamkopf (2.846 m) zu. So richtig schnell kommen wir bei den Aussichten, die uns geboten werden, nicht voran.

    Der Morgen im Hochgebirge
    Der Morgen im Hochgebirge

    Der Weg ist, wie gestern, sehr gut markiert. Man könnte schon fast von einer Übermarkierung sprechen. Bei Nebel könnte es aber durchaus sein, dass das dann anders gesehen wird. Die Morgen zeigt uns, was er farblich so draufhat.

    Tolle Beleuchtung auf dem Weg zu den Teufelslöchern
    Tolle Beleuchtung auf dem Weg zu den Teufelslöchern

    So ganz ohne ist der Weg hier oben nicht! Er ist zwar extrem gut markiert aber man muss schon wissen, was man hier tut. Wer hier nicht schwindelfrei ist, hat ein Problem!

    Ausgesetzte Wege am Hochkönig
    Ausgesetzte Wege am Hochkönig

    Ich erinnere mich noch an ausgedehnte Schneefelder und Gletscher als ich hier vor ca. 30 Jahren mal entlang gegangen bin. Da ging es hier fest eben über Schneeflächen dahin. Heute geht es ständig Auf und Ab. Damals haben wir 8 h 30 für die gesamte Strecke gebraucht. Hier wird mir klar, warum man heute deutlich länger braucht!
    Über den Hochsailer haben wir einen tollen Blick auf das Steinerne Meer, in das wir heute noch hineinwollen.

    Das Steinerne Meer liegt vor uns
    Das Steinerne Meer liegt vor uns

    Wir hatten zwar das Gefühl, dass wir recht zügig unterwegs sind aber als wir den Lammkopf dann erreichen merken wir, dass wir genau im Zeitplan liegen.
    Gipfelkreuz am Lammkopf
    Gipfelkreuz am Lammkopf

    Wir klatschen kurz am Gipfelkreuz ab und halten uns nördlich vom Grat. Wo der Weg auf der Karte und im GPX-Track einfach geradeaus auf die Teufelslöcher zuhält, hält der Weg einige Schlenker für uns bereit. Die Tracks bzw. Wege haben ihren Ursprung wohl immer noch auf dem Gletscher, auf dem die Dirittissima damals möglich war.
    Es geht abwärts mit uns
    Es geht abwärts mit uns

    Über wildes Auf und Ab führt uns der Weg an den Teufelslöchern leider vorbei. Es bestünde zwar die Möglichkeit zu den Teufelslöchern nochmal auf zu steigen, aber von dort führt auch nur ein Abstiegsweg mit T5 über die Bergtenhütte ins Tal. Und wir haben für heute noch viel vor uns! Also lassen wir den Schlenker lieber weg.

    Gute Markierungen bei den Teufelslöchern
    Gute Markierungen bei den Teufelslöchern

    Teilweise alle paar Meter zeigt uns eine Markierung wo man uns entlang haben will. Von einem ausgetretenen Weg, wie wir ihn gestern unter den Sohlen hatten, ist hier nichts zu sehen. Ab hier geht es vorrangig abwärts. Mal über reinen Fels, mal vermehrt über Geröll, manchmal über ein Altschneefeld, ... hier sollte man seine 7 Sinne beieinander haben!
    Ab hier läuft der Weg unter dem Namen Herzogensteig. Im Internet steht, das sei ein Klettersteig, der auch für jugendliche geeignet sei. Also wird es ab hier wohl einfacher.

    Abstieg über die Hinterlassenschaften des Gletschers Übergossene Alm
    Abstieg über die Hinterlassenschaften des Gletschers Übergossene Alm

    Davon ist hier aber nichts zu merken. Ohne Orientierungssinn geht es nicht. Manchmal verschwinden die Markierungen selbst jetzt noch unter Schnee und man darf raten, wo es entlang geht. Die Stangen, von denen es oben am Grat so viele gab, stehen hier kaum noch herum. Wo wir keine Markierungen mehr sehen, suchen wir uns einen Punkt in der Ferne, von dem wir glauben dort eine Markierung oder den Weg zu erkennen und halten frei Schnauze auf diesen Punkt zu. So sind wir zwar an der einen Ecke vielleicht etwas direkter unterwegs, verschwenden aber an einer anderen unnötig Zeit durch zusätzliche Höhenmeter auf und ab.
    Als wir unter dem Hochsailer entlangwandern, staune ich über die kleinen Gletscherreste. Kaum zu glauben, dass noch vor wenigen Wochen der Weg wegen zu viel Schnee fast unbegehbar war.

    Der Hochsailer mit Gletscherresten
    Der Hochsailer mit Gletscherresten

    Heute ist der Schnee kein Hindernis mehr.
    Langsam wird der Weg flacher und hält auf den nächsten Gegenhang zu. Irgendwo da an der Nordkante muss der Einstieg in den versicherten Teil des Herzogensteigs sein. Bisher hatte der Weg ja auch herzlich wenig mit einem Klettersteig zu tun. Nicht, dass der Weg deshalb nicht anstrengend wäre ...

    Anstrengende Wegführung am Herzogensteig
    Anstrengende Wegführung am Herzogensteig

    Endlich führt uns der Weg wieder etwas aufwärts. Damit verlassen wir das ehemalige Gletschergebiet und die Wegführung wird hoffentlich einfacher und vor allem weniger anstrengend. Laut GPX-Track und Karte soll es hier zwar nicht aufwärts gehen aber wir müssen trotzdem fast 100 Hm aufsteigen, um auf die Schulter zu kommen, an der die versicherten Stellen beginnen sollen. Ein Rückblick zeigt, was früher unter einem Gletscher lag.

    Schrofenlandschaft Übergossene Alm
    Schrofenlandschaft Übergossene Alm

    Um die Ecke herum gibt es plötzlich wieder etwas grün zu sehen: Die Niedere Torscharte ist erstmals zu sehen. Das steile Zick-Zack des Bohlensteiges, der von der Eckberthütte zur Torscharte hinauf führt, ist klar zu erkennen. Leider auch die Hochspannungsleitung, die über den Pass führt.

    Die Niedere Torscharte liegt vor uns
    Die Niedere Torscharte liegt vor uns

    Das Blühnbachtal, das im Nord-Osten von uns liegt und uns vom Hagengebirge trennt, liegt unter einer Wolkendecke. Ist das um halb 10 noch Frühnebel oder zieht es da schon zu? So ganz stabil ist die Wetterlage – wie angekündigt – also nicht.

    Das Hagengebirge
    Das Hagengebirge

    Aber noch ist es das Wetter gut. Also weiter. Aber wo geht es entlang? Der Weg entschwindet einfach nach unten. Bei genauerem Hinsehen erkennen wir ein Drahtseil und das Ende einer Leiter. Das ist noch kein Problem. Was ich nicht so prickelnd finde, ist der Ausstieg der Leiter. Der wurde mit Holzbohlen verbreitert. Eigentlich eine gute Idee. Aber genau an der Stelle tritt permanent Wasser aus dem Fels aus und die Bohlen sind glatt wie Schmierseife. Obacht – würde Johann König mir jetzt zurufen. Nicht ganz unberechtigt! In aller Ruhe kämpfen wir uns über diese Schlüsselstelle abwärts. Also ohne Wasser und mit einer durchgehenden Sicherung wäre das vermutlich kein Problem. Aber so?

    Die Schlüsselstelle des Herzogensteigs
    Die Schlüsselstelle des Herzogensteigs

    Als wir beide unten sind ist mein Begleiter etwas bleicher als vorher. Das hat ihm wohl ziemlich zugesetzt. Ich finde, dass war mehr als T4 – auf jeden Fall deutlich schwerer als der Weg von der Simonihütte zur Adamekhütte, der als T5 eingestuft ist. Kann aber nach einer Renovierung gleich ganz anders aussehen. Aber die letzte Renovierung ist hier schon ein paar Jahre her. Das sieht man an der Art der Sicherungen: Die sind schon deutlich in die Jahre gekommen und zum sinnvollen Sichern nicht überall geeignet.
    Die letzten Meter lassen wir es gemütlich zur Niederen Torscharte (2.246 m) hinunterlaufen. Hier machen wir die erste große Pause.

    Der Abstiegsweg von der Niederen Torscharte nach Hinterthal
    Der Abstiegsweg von der Niederen Torscharte nach Hinterthal

    Wir diskutieren über den weiteren Weg. Wir haben für heute noch nicht die Hälfte der Strecke. Aber mehr als die Hälfte der Höhenmeter – sowohl rauf als auch runter. Mein Begleiter ist aber ziemlich am Ende. Mehr psychisch als physisch – habe ich das Gefühl. Er hat genug und will nur noch ins Tal. Nanu! So kenne ich ihn gar nicht! Da hat er an der Schlüsselstelle aber richtig zu kämpfen gehabt. Das war mit dem nassen Holz und ohne Gurt aber auch nicht lustig.
    Hinauf zum Hochkönig sollen es von hier aus nur 4 h sein. Wir haben fast 5 abwärts gebraucht. Bis zum Riemannhaus, das hier erstmals dransteht, sollen es noch 7 h sein. Ins Tal nach Hinterthal sind es nur 3 h.
    Also beschließen wir abzubrechen. Da ist er aber vehement dagegen. Das sei schon mein dritter Anlauf um diese Etappe zu gehen. Und ich sei ja noch fit. Das Schwierigste läge hinter uns ich solle endlich diese Tour abschließen. Wir diskutieren noch eine Weile und beschließen dann tatsächlich uns zu trennen: Er will den Talabstieg machen und ich soll die Etappen fertig machen. Was habe ich für Optionen? Mal alleine herkommen? Da müsste ich entweder 1.000 Hm unterhalb dieser Scharte wieder aufsetzen oder den Weg vom Hochkönig nochmal gehen. Man könnte auch über die Eckberthütte hierherkommen. Das ist aber eine Selbstversorgerhütte und nur doppelt so groß wie das Wildalmkircherlbiwak. Alles keine Alternativen, die es einfacher machen würden. Da ist die beste Lösung wirklich heute noch bis zum Riemannhaus zu gehen.
    So trennen wir uns nach einer Stunde Pause: Er steigt in aller Ruhe ab in Richtung Hinterthal und ich nehme den weiteren Verlauf der Etappe unter die Sohlen. Wir verabreden uns, jede Stunde in Kontakt zu bleiben.
    Der weitere Weg kommt zunächst recht smart daher, steilt dann aber anständig auf.

    Es geht felsig weiter
    Es geht felsig weiter

    Aber wenigstens nicht mehr dieser schrofige Gletscheruntergrund, der so viel Kraft kostet, sondern einfach nur ein steiler, recht felsiger Wanderweg.
    An der Hohen Torscharte (2.292 m) sehe ich, dass die Luftfeuchtigkeit immer weiter ansteigt. Hätte ich vielleicht doch mit absteigen sollen?

    Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu
    Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu

    Dafür ist es jetzt zu spät. Und so feucht sieht es noch nicht aus. Also weiter.
    Am Marterlkopf (2.440 m) geht es ganz knapp vorbei. Leichte Kletterei auf allen vieren aber ohne technische Hilfsmittel. Eigentlich schön zu gehen. Leider nicht schön zu sehen, denn die Aussicht wird immer mehr von Wolken verstellt. Noch keine Gefahr für die Wegfindung aber ein sonniger Nachmittag wird das nicht mehr.
    An einem Grat geht es entlang zum Kleinen Brandhorn (2.503 m).

    Gratwanderung zum Brandhorn bei aufziehenden Wolken
    Gratwanderung zum Brandhorn bei aufziehenden Wolken

    Obwohl der Weg hier auch als T4 eingestuft ist, ist er deutlich einfacher zu gehen. Ich komme gut voran und bin erstaunlich schnell am Brandhorn (2.610 m). Das ging nochmal ganz anständig aufwärts. Aber das sollten die letzten Höhenmeter für heute gewesen sein. Die Sicht ist zwischenzeitlich leider recht überschaubar.

    Wenig Aussicht am Brandhorn
    Wenig Aussicht am Brandhorn

    Der Abstieg, obwohl immer noch als T4 eingestuft, ist schon fast einfach im Vergleich zu heute Vormittag: Es geht einen schönen Wanderweg an einer Kante entlang abwärts. Endlich verstellt nichts mehr den Blick auf das Steinerne Meer – außer den paar Wolken, die schon wieder recht human aussehen.

    Das Steinerne Meer liegt vor mir
    Das Steinerne Meer liegt vor mir

    Ab der Mittagsscharte muss man etwas auf den Weg achten und sich links an den Felsen halten aber so kommt man recht zügig und verhältnismäßig unschwer zum Wildalmkircherlbiwak (2.451 m) hinauf.

    Am Wildalmkirchlbiwak
    Am Wildalmkirchlbiwak

    Die kleine, 6-eckige Hütte liegt auf einer Schulter unterhalb des namensgebenden Wildalmkirchl. Vor 30 Jahren sah die noch deutlich schlechter aus. Heute hat sie 8 großzügige Lagerplätze um einen zentralen Tisch herum. An Essensvorräten gibt es aber nix. Wer hier übernachten will muss also was dabeihaben.

    Großräumiges Wildalmkirchlbiwak
    Großräumiges Wildalmkirchlbiwak

    Das Wetter gestaltet sich wechselhaft: Vorhin am Brandhorn war nichts zu sehen, jetzt gibt es wieder teilweise blauen Himmel. Der Hochkönigstock hängt den Kopf halt doch sehr gerne in Wolken.
    Der Weiterweg ist ein normaler Wanderweg, der ab hier als T3 eingestuft ist. Im Vergleich zum bisherigen Weg zu hoch!

    Wandern im Steinernen Meer
    Wandern im Steinernen Meer

    Die Wegführung wird zunehmend wieder besser erkennbar, weil hier wohl wieder deutlich mehr Wanderer unterwegs sind. Verhältnismäßig eben geht es ab hier weiter: Zunächst etwas abwärts zur Abzweigung zur Wasseralm und dann wieder etwas aufwärts in Richtung Hochbrunnsulzen. Und endlich bin ich auch nicht mehr alleine unterwegs. Eine Gämse begleitet mich ein gutes Stück weit und zeigt mir, wo ich entlangwandern muss.

    Da geht's lang
    Da geht's lang

    Ab der Hochbrunnsulzen (2.356 m), einem kleinen Sattel, zieht es wieder zu. Aber das ist mir eigentlich fast egal: Hier war ich schon oft. Ich kenne die Gegend und will eigentlich nur noch auf schnellstem Weg zum Riemannhaus.

    Die Gehzeiten zum Riemannhaus nehmen ab
    Die Gehzeiten zum Riemannhaus nehmen ab

    Ein Abbruch macht keinen Sinn mehr: Die nächste Hütte ist das Riemannhaus! Leider zieht es immer weiter zu. Aber so lange es nicht regnet ist doch alles gut. Fernsicht gibt es hier mitten im Steinernen Meer eh recht wenig: Man sieht nur die Felswände um sich herum.
    Die Herausforderung liegt hier wo anders: Man darf die richtige Abzweigung nicht verpassen! Hier gibt es so viele Wege, dass man alle 30 Minuten an einer Abzweigung steht. In der Regel aber gut ausgeschildert.
    Dann folgt der Untergang.

    Das Steinerne Meer geht in den Wolken unter
    Das Steinerne Meer geht in den Wolken unter

    Es beginnt auch zu tröpfeln. Die Wegweiser weisen aber nur noch ca. 1 h bis zum Riemannhaus aus. Also: Regenschirm an den Rücksackträger montieren und die letzten paar Höhenmeter unterhalb vom Selbhorn hinauf zur Schäfterhütte aufsteigen.
    Und schon hebt sich die Wolkenuntergrenze wieder und ich kann den markanten Sommerstein, an dessen Fuß das Riemannhaus steht, erkennen.

    Der Sommerstein kommt unter dem Regenschirm endlich in Sicht
    Der Sommerstein kommt unter dem Regenschirm endlich in Sicht

    Das schaffe ich jetzt auch noch! Auf leider recht nassem Weg lege ich die letzten Meter zurück. Von meinem Freund weiß ich seit hinter der Biwakschachtel, dass er gut im Tal angekommen, aber ziemlich am Ende ist. So laufen die letzten Meter recht unbeschwert auf die Hütte zu. Und kurz vorher hört es auch wieder auf zu regnen.

    Das Riemannhaus ist fast erreicht
    Das Riemannhaus ist fast erreicht

    Stempel vom Riemannhaus Nach 10 h 30 komme ich ziemlich fertig am Riemannhaus an. Der zweite Teil ab der Niederen Torscharte lief zeitlich überragend!Bei der aufziehenden Feuchtigkeit habe ich es anständig laufen lassen!
    Wie fertig ich wirklich bin, merke ich eigentlich erst, als ich nach einer halben Stunde in der Stube sitzend aufstehen will, um mein Zimmer zu beziehen: Ich kann mich kaum bewegen!
    Wir hatten zwar die Ankunft von meinem Freund hier abgemeldet aber leider zu spät. Am Ende habe ich ein 4-Bett-Zimmer für mich alleine. Die leiden hier bei solch durchwachsenem Wetter stark unter einer hohen Absagequote.
    Im Gastraum treffe ich die beiden anderen Wanderer, die heute die Tour vom Hochkönig herüber auch gemacht haben. Sie sind eine halbe Stunde vor mir angekommen und so gerade eben trocken geblieben. Mit den beiden wird das noch ein unterhaltsamer Abend.
    Der Umbau der Hütte ist recht weit fortgeschritten und es ist zu erkennen, dass das sehr schön werden wird. Vor dem Abendessen genieße ich nochmal den Ausblick von der Terrasse und muss mir anhören wie mein Freund in der Sauna schwitzen muss. Er ist noch bis Saalfelden gefahren und hat sich ein schönes Hotel genommen. Das kann ich von hier oben fast sehen.

    Lichtblick auf Saalfelden
    Lichtblick auf Saalfelden

    Ich bin zwar recht früh im Bett, kann aber nicht wirklich gut schlafen. Bei gutem Handyempfang google ich, dass schlechter Schlaf bei Überanstrengung wohl normal sei. Ist mein Schlafproblem auf ersten Hüttenübernachtungen vielleicht gar kein Höhenanpassungsproblem? Na, das ist mir für heute Nacht mal völlig egal! Ich bin froh, dass ich diese Etappe geschafft habe und dass meinem Freund auch nichts passiert ist! Morgen stehen jetzt noch der Abstieg und die gemeinsame Heimfahrt an. Also dann: Bis morgen!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 17.04.2025, 11:42.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    86. Tag: Mitterfeldalm - Hochkönig
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 16. August 2024
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.375 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 5 h

    Gesamtstrecke: 1.379 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 80.950 m, ↓ 67.275 m
    Gesamtgehzeit: 478 h 30

    Wie das bei mir immer so ist, wenn ich das erste Mal wieder auf der Höhe oben schlafe: Ich schlafe nicht wirklich tief und bin früh wach. Als ich morgens dann mal raus muss gibt es draußen schon ein grandioses Farbspektakel.

    Der Morgen an der Mitterfeldalm
    Der Morgen an der Mitterfeldalm

    Als ich aufs Zimmer zurückkomme schnarcht mein Mitwanderer noch in aller Ruhe vor sich hin. Also haue ich mich auch nochmal aufs Ohr. So ist es bereits deutlich später als wir dann das erste Mal vor der Hütte stehen. Einfach schön hier!

    Kurz nach dem Aufstehen an der Mitterfeldalm
    Kurz nach dem Aufstehen an der Mitterfeldalm

    Das Frühstück mit Blick in die weite Bergwelt sorgt nicht gerade dafür, dass wir uns beeilen. Wie schon gesagt: Sooo viel haben wir heute nicht vor. Wer treibt uns also?

    Frühstücksblick - Heute wird das Wetter gut
    Frühstücksblick - Heute wird das Wetter gut

    So spät wie gefühlt kommen wir dann gar nicht weg. Es ist ca. 9 Uhr, als wir die Alm hinter uns lassen. Damit reihen wir uns aber artig ein, in die Wanderer, die auch schon von unten hier vorbeikommen. Und endlich ist das Wetter auch so, wie man es sich immer wünscht: Sonnig mit leichten Wolken als Kontrast.

    Die Torsäule taucht das erste Mal auf
    Die Torsäule taucht das erste Mal auf

    Lauter alte Bekannte um mich herum. Aber ein Weg in der anderen Richtung und bei anderem Wetter gegangen fühlt sich ganz wie ein unbekannter Weg an.
    Einen Nachteil hat der späte Start: Es ist schon erstaunlich warm! Gut, es ist mitte August! Wenn nicht jetzt, wann soll es dann warm sein? So wird der Aufstieg ein Thema zum Schattenmanagement.

    Jeder Schatten wird noch ausgenutzt
    Jeder Schatten wird noch ausgenutzt

    Die Aussicht ist aber auch einfach grandios. Und wird mit jedem Höhenmeter immer besser. Uns kommen ein paar Jäger mit Gämsen auf dem Rucksack entgegen. Wir sollen keine Bilder machen. Warum das denn nicht? Ist gerade keine Jagdsaison auf die Tiere? Na, dann lassen wir die toten Gämsen auf dem Bild eben weg und ich zeige euch, wie die Bergwelt östlich von uns aussieht.

    Rechts verabschieden wir die Mitterfeldalm
    Rechts verabschieden wir die Mitterfeldalm

    Als wir noch weiter hinaufkommen, habe ich ein Deja-vu: Wolken ziehen auf und umspielen die Bergspitzen um uns herum. Das ging jetzt erstaunlich schnell! Hoffentlich geht das nicht so schnell weiter. Zumindest der Wetterbericht wusste nix von sowas!

    Wolkenspiel an den Zacken unter dem Vierrinnenkopf
    Wolkenspiel an den Zacken unter dem Vierrinnenkopf

    Ungefähr hier haben wir auf der letzten Tour auch eine Pause gemacht und das Spiel der Wolken bewundert. Nur haben die uns das letzte Mal kurz drauf verschluckt. Hoffentlich passiert uns das heute nicht!
    Aber so dicht ist die Wolkenschicht zum Glück nicht. Wir steigen weiter auf, lassen die Kletterer an der Torsäule rechts liegen und halten auf den weiteren Aufstieg zu. So langsam komme ich auf Betriebstemperatur und wir steigen langsam und gleichmäßig auf.

    Der Weg unterhalb der Torsäule entlang ist gut zu sehen
    Der Weg unterhalb der Torsäule entlang ist gut zu sehen

    Trotz fast gleichem Motiv ist das Bild doch völlig anders als das von der letzten Tour. Die Bergwelt beeindruckt mich immer wieder – auch wenn ich sie zum wiederholten Mal sehe.
    Wir verlassen die Region der letzten grünen Flecken und steigen immer weiter auf. Der Weg ist gewohnt gut markiert.

    Es wird immer karger
    Es wird immer karger

    Trotzdem ist der Weg gut erkennbar: Wo sich Heerscharen bewegen, da werden deutlichen Spuren hinterlassen. So kann man den Weg in diesem Bereich eigentlich kaum verfehlen.
    Und um die nächste Ecke herum kommt das heutige Tagesziel in Sicht: Das Matrashaus auf dem Hochkönig.

    Das Matrashaus kommt in Sicht
    Das Matrashaus kommt in Sicht

    Ich mag das ja eigentlich nicht so gerne: Je länger man das Ziel sieht, desto weiter kommt einem die Strecke dann tatsächlich vor. Aber wenigstens haben wir damit auch die meisten Höhenmeter geschafft.
    Ein Wanderer, mit dem wir in der Pause gesprochen haben, kehr um denn er hat keinen Platz auf dem Haus zur Übernachtung bekommen. Und er will heute noch bis Mühlbach absteigen. Da hat er noch was vor sich!
    Für uns wird es zunehmend flacher und damit weniger anstrengend. So können wir den Blick in die Gegend um uns herum schweifen lassen.

    Die Reste der Übergossenen Alm
    Die Reste der Übergossenen Alm

    Von dem Gletscher der Übergossenen Alm ist hier nicht mehr viel zu sehen. Jetzt, wo es schon mitte August ist, liegt auch nicht mehr viel Altschnee aus dem letzten Jahr. Eigentlich auch kein gutes Zeichen für unser Klima!
    Leider habe ich keine Bilder mehr von meiner Tour von Beginn der 90er Jahre aus dieser Region. Das wäre ein schöner Vergleich gewesen. Da, wo früher eine Gletscherzunge war, über die man einfach ein paar Meter abfahren konnte, steigen wir heute über Leitern ab. Damit es nicht ganz so fad wird hat sich hier sogar noch das eine oder andere Pflänzchen angesiedelt.

    Das Auge braucht einfach etwas Grün ...
    Das Auge braucht einfach etwas Grün ...

    Wir haben den Grat erreicht und wandern auf ihm entlang immer ich Richtung Gipfel. Viel imposanter sind aber die Panoramablicke auf die Bergwelt um uns herum. Die Schneisen der Skigebiete sind nicht zu übersehen – fügen sich aber von hier aus recht harmonisch in die Landschaft ein.

    Der Ausblick in südliche Richtungen kurz vor dem Gipfel
    Der Ausblick in südliche Richtungen kurz vor dem Gipfel

    Die letzten Meter vor dem Gipfelaufstieg, den ich ja schon vor ein paar Wochen kennengelernt habe, erkennt man, dass hier wohl öfter mal die Sicht nicht immer so gut ist wie heute: Immer mehr Rot-Weiße Stangen tauchen immer dichter beieinander auf. Wenn hier die Wolken aufliegen, dann ist das sicher notwendig. Gerade an einem Grat ist das ja öfter mal der Fall. Und dann ist der Weg plötzlich nicht mehr so gut zu erkennen wie heute.

    Karge Landschaft auf fast 3.000 Höhenmetern
    Karge Landschaft auf fast 3.000 Höhenmetern

    Stempel Matrashaus Auf der Hütte angekommen dürfen wir das gleiche Zimmer beziehen wie das letzte Mal. Und die anderen beiden Betten bleiben leer. So ganz sicher scheint das Reservierungssystem wohl nicht zu funktionieren. Oder es haben deutlich mehr Wanderer nicht gekommen, die nicht abgesagt haben. Gerade bei solchen Engpasshütten wie dem Matrashaus oder dem Riemannhaus sollte man immer möglichst früh absagen, damit die knappen Lager weitervergeben werden können. Ich schaffe es auch endlich mal dem Uraltstempel einen ganzen Abdruck abzuringen.
    Der Blick auf die Tour für morgen zeigt, dass die Schneelage deutlich entspannter geworden ist. Am Hochsailer ist kaum noch was vom Gletscherrest zu erkennen, der uns beim letzten Mal von dieser Tour abgehalten hat.

    Da soll es morgen entlang gehen
    Da soll es morgen entlang gehen

    So ganz ohne Feuchtigkeit sind die Luftmassen um uns herum aber nicht. Der Hüttenwirt spricht auch von einer zunehmenden Gewitterneigung am Nachmittag. Damit sollte aber der Vormittag reichen um die schwierigen Passagen bis zum Wildalmkirchlbiwak zu bewältigen. Und wenn uns dann im Steinernen Meer der eine oder andere Tropen erwischt, dann sollte das machbar sein. Ansonsten bleiben wir an der Biwakschachtel über Nacht. Die soll ganz gut ausgestattet sein.
    Das sind doch Voraussetzungen, mit denen man in so eine Etappe starten kann. Also gehen wir frühzeitig ins Bett, damit wir morgen auch früh wegkommen. Gehzeit von 10 oder mehr Gehstunden sind schließlich auch bei guten Bedingungen kein Pappenstiel!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 08.04.2025, 17:36.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    85. Tag: Mühlbach am Hochkönig - Mitterfeldalm

    Donnerstag, 15. August 2024
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 775 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 2 h 30

    Gesamtstrecke: 1.371 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 79.575 m, ↓ 67.175 m
    Gesamtgehzeit: 473 h 30

    Wieder erfolgt die Anreise nach Saalfelden. So langsam kenne ich den Weg! Wie stellen das Auto wieder in der gleichen Straße ab wie das letzte Mal und fahren mit dem Bus in Richtung Arthurhaus.

    Parken in Saalfelden mit Blick auf das Steinerne Meer
    Parken in Saalfelden mit Blick auf das Steinerne Meer

    In Dienten müssen wir umsteigen. Irgendwie klappt das nicht so recht: Wir merken zu spät, dass wir den Bus hätten wechseln müssen und steigen eine Haltstelle zu spät aus. Aber zum Glück klappt das Umsteigen trotzdem, weil der Anschlussbus auch hier hält. In der ganzen Hektik lasse ich aber meine Wanderstöcke in dem anderen Bus stehen. Nun, das sind die, die ich auch auf dieser Tour schon mehrfach reparieren musste und schon über 25 Jahre alt sind. Ich wollte eh mal neue kaufen. Nur ist das fraglich, ob das an dem heutigen Feiertag hier in Österreich so einfach klappt.
    Ich telefoniere Sportgeschäfte in der Umgebung ab und tatsächlich hat an der Talstation einer Gondelbahn in Mühlbach am Hochkönig ein Sportgeschäft geöffnet. Ich steige dort aus dem Bus aus und kaufe mir ein paar neue Stöcke. Der nächste Bus fährt aber erst wieder in 2 Stunden hinauf zum Arthurhaus. Also starte ich die heutige Eingehtour eben ein paar Höhenmeter tiefer: Nicht am Arthurhaus (1.503 m) sondern in Mühlbach (860 m).

    Erster Bauernhof oberhalb von Mühlbach am Hochkönig
    Erster Bauernhof oberhalb von Mühlbach am Hochkönig

    Zunächst im Wald und dann über Wiesen geht es aufwärts. Hier scheint noch ein Clubhotel am Hang zu liegen. Zum Glück etwas versteckt um eine Ecke rum! Als ich auf die Höhe eines Kamms komme, sehe ich auf der anderen Talseite den Bus mit meinem Freund wie er die Serpentinen zum Arthurhaus hinauffährt.
    Der Weg führt mich im Wald das Tal vom Schrammbach hinter. Ich dachte ich sei recht schnell unterwegs aber da kommt eine Einheimische von hinten angeschossen, dass ich glaube, ich stehe. Das ist schon frustrierend!
    Ein paar Meter weiter komme ich an eine Straße. An der will ich jetzt aber nicht entlang bis zum Arthurhaus aufsteigen. Zum Glück biegt ein kleiner Pfad ab und führt mich in eine kleine Schlucht.

    Der ehemalige Rupertistollen
    Der ehemalige Rupertistollen

    Hier wurde wohl mal irgendwas abgebaut. Unten in Mühlbach gibt es wohl noch mehr alte Stollen. Eine hatte sogar mal eine Grubenbahn. Daraus wurde jetzt ein Schaustollen.
    Der Weg zieht recht abwechslungsreich durch die kleine Schlucht.

    Aufstieg zum Mandlwandhaus
    Aufstieg zum Mandlwandhaus

    Stempel der Windraucheggalm Viel zu schnell geht der schöne Weg zu Ende und ich stehe wieder an der Straße. Als Alternative wird mir die Piste neben einem alten Schlepplift angeboten. Ist aber zum Glück nicht weit. Und ab und zu kann ich die Straße auch verlassen. Völlig nassgeschwitzt komme ich am Arthurhaus an.
    Ein Stempel der Schweizerhütte beim Arthurhaus Mein Freund war zwischenzeitlich zur Windrauchegg Alm hinübergewandert und befindet sich gerade auf dem Rückweg. Er bringt mir sogar einen Stempel mit. Als ich dort bei der letzten Tour vorbeigekommen bin, hatten die ja noch nicht offen und ich konnte mir keinen Stempel holen. Jetzt sollte ich den zwar eigentlich bei der letzten Tour einfügen, aber da hatte ich ja geschrieben, dass da keine da sei. Also stelle ich den hier mit rein.
    Und da mein Freund noch etwas braucht, kann ich an der Sennerei Schweizerhütte Flüssigkeit nachtanken.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 05 Pause an der Sennerei Schweizerhütte.jpg
Ansichten: 248
Größe: 303,0 KB
ID: 3320393
    Pause an der Sennerei Schweizerhütte

    Noch ein Stempel der Schweizerhütte beim Arthurhaus Gemeinsam steigen wir zunächst über die Versorgungsstraße und weiter oben über einen kleinen Wanderweg daneben hinauf in Richtung Mitterfeldalm.

    Am Aufstiegsweg zur Mitterfeldalm
    Am Aufstiegsweg zur Mitterfeldalm

    Wir haben wieder einen herrlichen Blick über das Pongau und das Tennengebirge. Das habe ich auf dem Nordalpenweg ja auch schon tangiert. Recht schnell stehen wir dann vor unserer Unterkunft.

    Die Mitterfeldalm ist erreicht
    Die Mitterfeldalm ist erreicht

    Stempel der Mitterfeldalm Den Weg vom Arthurhaus hier rauf bin ich auf meiner Nordalpenwegtour heute zum vierten Mal gegangen. So langsam kenne ich den Weg! Und die Alm gefällt mir immer noch! Wir beziehen unser Zimmer und lassen uns vor der Alm auf der Wiese nieder.

    Chillen auf der Mitterfeldalm
    Chillen auf der Mitterfeldalm

    Den Nachmittag auf so einer Alm tot zu schlagen fällt uns nicht wirklich schwer. Wir haben uns schon länger nicht mehr gesehen und die Zeit vergeht hier wie im Flug.
    Abends gibt es für die Hausgäste einen Schweinebraten mit Brot. Der ist echt anständig!

    Abends an der Mitterfeldalm
    Abends an der Mitterfeldalm

    Gegen später wird es etwas kühl. Da hält uns dann nix mehr draußen und wir verziehen uns auf unser Zimmer.
    Morgen liegt zwar kein großer Aufstieg an aber trotzdem gibt es hier einige Gäste, die schon vor der offiziellen Frühstückszeit starten wollen. Wir sehen das nicht so eng. Bis zum Matrashaus werden wir es auf jeden Fall schaffen. Ich kenne ja den Weg: Ich bin ja erst kürzlich diesen Weg vom Hochkönig abgestiegen.​
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 08.04.2025, 20:47.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Prolog 15.Etappe: Hochkönig die Zweite
    Wiedermal begleitet mich auf dieser Etappe mein Freund mit dem ich schon auf dem E5 und auch auf dem Südalpenweg unterwegs war. 5 Wochen nach dem ersten Versuch haben wir es endlich geschafft: Wir haben beide ein paar Tage Zeit und, was viel wichtiger und aufwendiger ist, wir haben Betten auf dem Matrashaus und am darauffolgenden Tag auch auf dem Riemannhaus bekommen. Durch den Umbau des Riemannhauses haben die aktuell noch immer nur 32 Plätze zu vergeben. Dort gibt es zwar Erfahrungswerte für Absagen aber die haben durch die Baustelle keine Möglichkeit Notlager bereit zu stellen und gehen daher kein Risiko durch Doppelbelegungen ein. Wenn der Umbau fertig ist wird das voraussichtlich wieder entspannter. Dann kommen aber wieder mehr geführte Touren und Alpinkurse. Das Riemannhaus war schon immer eine gut belegte Hütte.
    Auf der ganzen Nordalpenwegtour waren das Matrashaus und das Riemannhaus die am schwierigsten zu bekommenden Übernachtungsplätze. Daher sollte man diese Hütte nicht nur reservieren, sondern man muss es sogar: Wer ohne Reservierung ankommt wird weiter geschickt!
    Kleiner Tipp: Das Matrashaus gibt immer ab Sonntagnachmittag zurückgehaltene Plätze frei um auch Wanderern mit weniger langfristiger Planung noch Möglichkeiten zu bieten! Also ab Sonntagmittag immer mal reinschauen, was sich für die nächste Woche ändert!
    Zuletzt geändert von Wafer; 31.03.2025, 22:09.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Epilog 14.Etappe: Hochkönig
    Leider hat es dieses Mal nicht ganz geklappt mit der geplanten Tour. Jetzt fehlt mir auf dem Nordalpenweg nur noch die ganz lange Etappe vom Hochkönig zum Riemannhaus. Die ist in manchen Führern mit 10 bis 12 Stunden angegeben. Da muss ich wohl nochmal herkommen. Aber da warte ich lieber noch ein paar Wochen bis der Weg oben frei und problemlos begehbar ist. Mit einzelnen Schneefeldern muss man so weit oben immer mal rechnen. Aber so wie es dort oben noch aussah, hätten wir da nicht viel Spaß gehabt. Und auf eine Notübernachtung in der Biwakschachtel waren wir nicht vorbereitet.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
    Klasse Fotos wegen der tollen Wolken- und Lichtspiele beim Auf- und Abstieg und vor allem natürlich am frühen Morgen vor dem Matrashaus. Die Hochkönigetappen sicherlich einer der Höhepunkte deiner langen Nordalpentour.
    Hallo Stefan

    Danke! Es war echt toll da oben! Mich wundert es nicht, dass die Hütte ständig ausgebucht ist. Bei der Lage ...
    Und du hast absolut recht: das ist einer der Höhepunkte der Tour. Bei der Tour reiht sich allerdings ein Höhepunkt an den anderen. Es ist für mich schwer zu sagen, was der absolute Höhepunkt der Tour war. Von der Höhe her zwar einfach aber vom Erlebniswert her schwierig zu sagen. Da bietet diese Tour sehr viel!

    Viele Grüße

    Wafer

    Einen Kommentar schreiben:


  • StefanBoe
    antwortet
    Klasse Fotos wegen der tollen Wolken- und Lichtspiele beim Auf- und Abstieg und vor allem natürlich am frühen Morgen vor dem Matrashaus. Die Hochkönigetappen sicherlich einer der Höhepunkte deiner langen Nordalpentour.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    84. Tag: Hochkönig / Matrashaus - Arthurhaus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Sonntag, 14. Juli 2024
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 125 m, ↓ 1.550 m
    Gehzeit: 4 h 30

    Gesamtstrecke: 1.363 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 78.800 m, ↓ 67.150 m
    Gesamtgehzeit: 471 h

    So richtig gut schlafe ich heute Nacht nicht. Um Viertel vor Vier wird es im Zimmer langsam wieder etwas heller. Ich werfe mal prophylaktisch einen Blick aus dem Fenster.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719563.png Ansichten: 0 Größe: 324,1 KB ID: 3312316
    Sehr frühe Morgenstunde auf dem Hochkönig

    Mit dem Handy und langen Belichtungszeiten kann ich die frühmorgendliche Stimmung festhalten. Die Bilder der großen Kamera geben nicht so viel her.
    Weit unter uns liegt eine geschlossene Wolkendecke und bewegt sich ganz leicht hin und her. Toller Anblick!
    Ein Bild aus dieser Reihe habe ich bei Wo bin ich? eingestellt. Da hat es eine Weile gebraucht bis man dahintergekommen ist, dass es sich hier nicht um ein echtes Meer handelt.
    Gegen halb sechs ist die Sonne dann so langsam am Horizont zu sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719573.png Ansichten: 0 Größe: 557,7 KB ID: 3312318
    Sonnenaufgang über dem Wolkenmeer vor dem Matrashaus

    Einfach grandios! Ich drehe die erste Runde um die Hütte und bin bei weitem nicht alleine. Die Sicht geht weit über das normale Maß hinaus. Und weit draußen liegen einzelne Gipfel wie Inseln im Wolkenmeer.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719574.png Ansichten: 0 Größe: 629,0 KB ID: 3312319
    Da wollten wir eigentlich entlangwandern

    Ich gehe mal wieder rein zum Frühstück. Wir haben zwar heute viel Zeit, weil wir nur noch absteigen wollen aber fast die ganze Hütte ist schon auf den Beinen. Nach dem Frühstück machen wir uns fertig. Viertel vor Sieben stehen wir vor der Hütte. Im Süden steht der Hauptkamm über dem Wolkenmeer.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719575.png Ansichten: 0 Größe: 727,5 KB ID: 3312320
    Das Gipfelkreuz auf dem Hochkönig vor dem Alpenhauptkamm

    Noch keinen Meter gegangen, heute, aber schon zig Bilder auf der Speicherkarte! Mal sehen wie es weiter geht.
    Wir starten und steigen zunächst den kleinen Klettersteig mit den Eisenleitern und den Sicherungsseilen hinunter. Auf Schotterwegen, die wir noch von gestern her kennen, wandern wir nach Osten. Wir haben ganz einzigartige Beleuchtungsverhältnisse.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 849,4 KB ID: 3312325
    An der Abzweigung zur Ostpreußenhhütte

    Der Weg hält auf die Torsäule zu, die so markant schon heute Nacht zu erkennen war. Wir sind hier auf dem normalen Zustiegsweg des Hochkönigs unterwegs. Hier herrscht wieder Übermarkierung: Alle paar Meter eine Rot-Weiße Markierung und farbige Stangen, die wohl mehr für Winterwanderer gedacht sein werden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3312334
    Der Normalweg vom Matrashaus zur Mitterfeldalm

    Manchmal weichen wir von den Markierungen ab und folgen eher den Stangen über Schneefelder. Das ist einfacher zu gehen als ständig über die schrofigen Wege auf und ab zu steigen. Auf den Schneefeldern geht es viel gleichmäßiger voran. Man muss nur aufpassen, dass man nicht über die steilen Schneefelder geht, die immer steiler werden und am Abgrund enden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719585.png Ansichten: 0 Größe: 931,3 KB ID: 3312329
    Auch hier liegt noch einiges an Schnee drin

    Wir kommen um eine Ecke und sehen die Torsäule mal wieder vor uns liegen. Die ist aber noch ganz schön weit weg! Bei der klaren Sicht heute Morgen hatte ich das Gefühl, die wäre ganz nah. Wie man sich doch täuschen kann!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719577.png Ansichten: 0 Größe: 797,1 KB ID: 3312322
    Die markante Torsäule

    Uns begegnen recht früh die ersten Wanderer. Die haben es nicht mehr so weit bis zum Gipfel.
    Der Weg führt uns nun immer steiler abwärts. Das ist jetzt nicht mehr so meine Paradedisziplin. Aber wir kommen gut voran. Wie lange es den Weg schon gibt ist an so manchem Wegweiser ersichtlich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3312332
    So heißt das Matrashaus schon lange nicht mehr

    Im schottrigen Gelände geht es abwärts. Leider ist der Schotter nicht so fein, dass man abfahren könnte. Das geht ganz anständig auf die Knie.
    In die Wolkendecke kommt so langsam etwas mehr Bewegung. Sie scheint sich langsam etwas anzuheben.
    Schon von weitem können wir erkennen wo der Weg unterhalb der Torsäule entlang führt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719579.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3312324
    Die Torsäule aus der Nähe

    Als wir unterhalb der Torsäule dann vorbeiziehen hören und sehen wir etliche Kletterer über uns in der Wand hängen. Die sind teilweise auch schon sehr früh heute Morgen gestartet.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,66 MB ID: 3312333
    Kletterer an der Torsäule

    Ganz langsam hat sich die Farbe Grün wieder ins Bild geschlichen. Das tut meinen Augen gut! Da wirkt die Landschaft nicht mehr so abweisend.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719578.png Ansichten: 0 Größe: 888,2 KB ID: 3312323
    Pause kurz oberhalb der Wolkenobergrenze

    Während wir dasitzen und vespern steigt ganz langsam die Wolkenobergrenze an. Wir beobachten, wie immer mehr von der gegenüberliegenden Wand im Wolkenmeer versinkt. Kurz bevor die Wolken uns erreichen brechen wir wieder auf. Pause in den Wolken ist nicht so prickelnd.
    Der Weg wird immer grüner und schöner zu gehen. Das finden auch die vielen Wanderer, die uns zwischenzeitlich entgegenkommen. Kein Wunder, wir haben so lange auf freie Betten am Matrashaus und am nächsten Tag am Riemannhaus warten müssen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719581.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3312327
    Letzter Blick zurück auf die Torsäule

    Dann verschluckt uns das Wolkenmeer. Das Atmen ist aber zum Glück noch recht gut möglich. Auf schönen Wanderwegen steigen wir weiter ab. In einer Kehre verlässt mich die Koordination der Knie und ich packe mich der Länge nach hin. Zum Glück ist mir das hier im problemfreien Gelände passiert. Weiter oben hätte das böse ausgehen können. Als Andenken habe ich wohl einen leichten Rippenbruch davongetragen, der mich noch einige Wochen an den Sturz erinnert hat.
    Mein Knie beginnt weiter unten dann auch noch an zu meckern. Das war wohl heute zu viel Abstieg und vielleicht auch zu schnell. Denn wir liegen mehr als gut in der Zeit.
    Gegen halt eins erreichen wir die Mitterfeldalm (1.670 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719583.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3312330
    Mittagspause an der Mitterfeldalm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719575.pngAnsichten: 0Größe: 114,9 KBID: 3312317 Die Tische sind gut belegt. Es gibt rustikale Vesper und typische Bergkost: z.B. einen Schweinbraten oder Kaiserschmarn.
    Wir lassen uns Zeit. Wir wollen ja nur noch bis zum Arthurhaus hinunter und dann mit dem Bus zurück zum Auto in Saalfelden. Und das ist nicht mehr weit. Ich kenne das ja schon.
    Die Aussicht auf dem Weg ist immer noch einfach nur schön!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719580.png Ansichten: 0 Größe: 926,7 KB ID: 3312326
    Das Pongau liegt uns in der Sonne zu Füßen

    Viel zu schnell sind wir am Arthurhaus (1.503 m). Da ist richtig was los! Hier kommt man eben mit dem Bus oder auch mit dem eigenen Auto hin – wenn man bereit ist die Maut zu bezahlen. Und das scheinen doch recht viele zu sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719584.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3312331
    Die Sennerei Schweizerhütte

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719575.pngAnsichten: 0Größe: 301,6 KBID: 3312315 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl719576.pngAnsichten: 0Größe: 227,2 KBID: 3312321 Bis der nächste Bus fährt haben wir noch etwas Zeit. Aber hier Zeit zu vertrödeln ist ja nun wirklich nicht so schwer.
    Der nächste Bus nimmt uns mit hinunter nach Mühlbach und oberhalb von Dienten müssen wir einmal umsteigen. Das ist einfach eine tolle Gegend hier!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl719582.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3312328
    Letzter Blick hinauf zum Hochkönig

    Viel zu schnell sind wir am Auto. Mit meinen doch recht angegriffenen Knien und meiner leicht lädierten Rippe ist an eine weitere Wanderung nicht zu denken. Schade eigentlich! Wir hätten alle noch einen Tag Zeit gehabt. Aber so kommen wir einen Tag früher als erwartet wieder nach Hause.​
    Angehängte Dateien

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    83. Tag: Ostpreußenhütte – Hochkönig / Matrashaus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Samstag, 13. Juli 2024
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.400 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 4 h 30

    Gesamtstrecke: 1.352 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 78.675 m, ↓ 65.600 m
    Gesamtgehzeit: 466 h 30

    Der Tag beginnt früh. Sehr früh! Für mich auf jeden Fall zu früh! Der Fensterkontrollblick bringt keine wirkliche Erleuchtung: Wird es heute nun gut oder schlecht?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 1,54 MB ID: 3310627
    Fensterkontrollblick um 6 Uhr 30

    Es hilft alles nix: Die beiden anderen stehen auf. Also schäle ich mich auch aus dem Bett. Das Frühstückspaket für 11 € entpuppt sich als eine Stulle mit Wurst. Das ist aber eine teure Wurststulle! Aber hier war alles zwar sehr gut aber auch recht teuer. Passt also ins Bild. Wir nehmen das mal so hin und machen uns fertig.
    Beim Loslaufen kommen wir am Winterraum vorbei. Er ist offen und recht gut ausgestattet. Halb in den Hang gebaut und frisch renoviert sieht er gut aus. Auch wenn ich das Gefühl nicht loswerde, dass es hier etwas nach Schimmel riecht.
    Der Weg führt uns am Kamm des Bergrückens weiter aufwärts, den wir gestern schon heraufgekommen sind. Noch führt uns der Weg über die Almwiesen der Umgebung.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920112.png Ansichten: 0 Größe: 1,99 MB ID: 3310635
    Lärchen im Gegenlicht

    Die Tautropfen von heute Nacht glitzern im Licht der frühen Sonne. Das hat schon was! Frühes Aufstehen lohnt sich also doch!
    Der Weg zieht zu Beginn noch recht moderat nach oben. Er lässt mir Zeit mich an die Steigung zu gewöhnen. Aber auch an die tollen Ausblicke, die er uns bietet!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920121.png Ansichten: 0 Größe: 936,6 KB ID: 3310636
    Es geht weiter aufwärts mit abwechslungsreichen Aussichten

    Das Spiel der Wolken ist grandios! Ich bin immer am Schauen wie sich das alles verändert. Fast interessanter als strahlend blauer Himmel. Nur mit dem Risiko, dass es ganz plötzlich zuziehen kann!
    Noch bewegt sich der Weg im grünen Bereich. Also im Bereich der Weiden und den letzten Bäumen. Genau richtig um warm zu werden. Aber eindeutig zu früh für eine erste Pause!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920123.png Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3310644
    Auf der Pausenbank ist für jede Größe was dabei

    Wir lassen die Pausenbank mal Bank sein und ziehen weiter. Der Weg wird immer steiler und die Bäume immer kleiner. Irgendwann sind fast nur noch Latschen um uns herum. Hier weiden keine Kühe mehr.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920116.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3310633
    Steile Aufstiegswege oberhalb der Ostpreußenhütte

    Der Weg wird zunehmend alpiner. Bisher war der Besuch der Ostpreußenhütte eindeutig familienfreundlich. Ab hier ist es der Weg nicht mehr! Ein letzter Rückblick zur Hütte zeigt uns wie schön sie da auf diesem Bergrücken liegt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920108.png Ansichten: 0 Größe: 796,4 KB ID: 3310622
    Die Ostpreußenhütte im Spiel der Wolken

    Wo wir gestern keinen Weg gesehen haben zieht sich eine kleine Pfadspur den Berg hinauf. Immer haben wir einen Sattel vor Augen. Aber immer, wenn wir ihn erreichen liegt dahinter ein nächster.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920115.png Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3310639
    Das Gamskar, unser nächstes Zwischenziel

    Es sieht so aus als wäre im Tal noch immer weniger gutes Wetter. Die Wolken hängen in den Tälern fest und lösen sich nur widerwillig auf. Hier oben wandern wir nur ganz selten in Wolken. Weiter unten sieht es so aus, als wäre es dort öfter der Fall. Gut, dass wir früh gestartet sind! Wer weiß wo uns das noch hinführt?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920099.png Ansichten: 0 Größe: 685,9 KB ID: 3310620
    Faszinierendes Spiel der Wolken über dem Salzachtal

    Links von uns steht ein Rudel Gämsen am Hang. Die flüchten nicht sondern beobachten uns genau wo wir entlang gehen. Ich glaube, die kennen den Verlauf des Wanderweges genau und prüfen genau ob wir davon abweichen. Solange wir das tun sind sie recht ruhig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920123.png Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3310642
    Gämsen treten meist in Rudeln auf

    Wir erklimmen immer auf dem Kamm bleibend die nächsten Höhenmeter. Die letzten Latschen bleiben zurück. Wir sind von innen und von außen total nass. Es regnet zwar nicht aber die hohe Luftfeuchtigkeit tut das ihre dazu, dass unsere Klamotten mehr als feucht sind. Aber so langsam bekommt die Sonne mehr Kraft und suggeriert, dass es bald besser wird. Wird es natürlich nicht, denn wir kommen ja immer höher und da wird es immer kälter. Pro 100 Höhenmeter etwa 1°C.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920111.png Ansichten: 0 Größe: 656,4 KB ID: 3310626
    Kammwandern vom Feinsten

    Die Sicht wird immer besser, weil die Wolken unter uns zurückbleiben. Nur selten zieht ein Wolkenfetzen über uns hinweg.
    Das Gelände wird immer alpiner, die Latschen bleiben mehr und mehr zurück und es treten immer mehr Felsen und Steine zutage. Trotzdem gibt es noch genüg Grün um das Auge zu beruhigen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920115.png Ansichten: 0 Größe: 999,7 KB ID: 3310631
    Die Farbe Grün wird immer seltener und die Gipfel markanter

    Der Weg ist gewohnt gut markiert aber teilweise wenig ausgetreten. Der Normalweg hinauf auf das Matrashaus führt über das Arthurhaus und die Mitterfeldalm, die in etwa auf gleicher Höhe liegt wie die Ostpreußenhütte. Nur braucht man auf die Ostpreußenhütte ca. 4 h und vom letzten Parkplatz bzw. der letzten Bushaltestelle nur eine ¾ h hinauf zur Mitterfeldalm.
    Auf dem Weg sehen wir keine anderen Wanderer. Das ist jetzt auch nicht verwunderlich: Die Familie mit dem Kind wird kaum hier heraufkommen. Und Absteigende Wanderer vom Matrashaus werden noch nicht hier sein können. Aber andere treffen wir auf dem Weg!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920122.png Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3310645
    Lurchi hat sich schwarzgeärgert – aber warum?

    Der Weg steilt weiter auf und bietet uns eine sehr abwechslungsreiche Umgebung. So macht wandern Spaß!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3310643
    Abwechslungsreiche Wanderwege

    Die Umgebung wird zunehmend alpiner. Immer mehr bleibt das Grün zurück und die Felsen nehmen zu. Um uns herum eröffnen sich neue Einblicke in das Steinerne Meer und die Übergossene Alm, die kaum noch Grün aufweisen. Kurz vor dem letzten Sattel steht eine Gämse und ist schwer beschäftigt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920114.png Ansichten: 0 Größe: 796,9 KB ID: 3310629
    Man wird ja wohl noch pinkeln dürfen!

    Nach starken 2 Stunden Aufstieg und knappen 800 Höhenmetern kommen wir auf einen grasigen Sattel am Floßkogel. Nördlich von uns geht es steil abwärts und über das Tal hinweg liegt das Hagengebirge vor uns. Alles noch leicht mit Wolken versehen. Schön hier oben! Hier machen wir eine Pause. Wir müssen ja unsere Wurststulle noch aufessen – wenn sie schon so teuer war. Schließlich sind wir Schwaben!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920112.png Ansichten: 0 Größe: 993,7 KB ID: 3310628
    Der Sattel am Floßkogel ist erreicht

    Als wir wieder starten zieht der Weg in einer leichten Linkskurve um eine Schulter des Floßkogels herum und wir bekommen erstmals unser heutiges Tagesziel zu sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920117.png Ansichten: 0 Größe: 966,2 KB ID: 3310630
    Matrashaus in Sicht am Floßkogel

    Da liegt aber schon noch einiges an Schnee auf der Übergossenen Alm! Ganz rechts ist der geplante Weg von morgen zu sehen. Da werden wir uns heute noch ausführlich mit dem Hüttenwirt unterhalten müssen. Das sieht noch nicht so problemfrei begehbar aus, wie wir es uns wünschen.
    Die Wolken heben sich um uns herum. In etwa in dem Tempo, wie wir aufsteigen. Gut, dass wir früh gestartet sind. Sonst müssten wir alles in Wolken laufen.
    Es geht mal etwas ebener. Das ist schon fast Erholung! Aber es kommen nochmal gute 600 Höhenmeter. Und einiges an Strecke. Ich mag es eigentlich nicht so, wenn man schon von weitem das Ziel sieht, auf das man zusteuert. Das kommt gefühlt dann einfach nicht näher.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920116.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3310638
    Die Übergossene Alm liegt vor uns

    Nun kommen wir in den Bereich, in dem wir über erste Schneefelder gehen. Hoffentlich bleiben die alle so harmlos wie das erste.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920109.png Ansichten: 0 Größe: 896,2 KB ID: 3310623
    Erste Schneefelder sind zu überqueren

    Hier soll laut OSM-Karte irgendwo ein Notbiwak stehen. Aber außer einer etwas überstehen Felsnase mit einer kleinen Einbuchtung finden wir nichts Passendes. Da möchte ich nicht ungeplant übernachten müssen.
    Wir bewegen uns nun im felsigen Gelände. Die Farbe Grün bleibt immer mehr zurück. Da freut man sich über alles was blüht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920124.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3310646
    Die Natur findet überall ein Plätzchen um auf zu blühen

    Der Weg hier rauf ist mehr als gut markiert: Sehr viele Rot-Weiße Markierungen an den Felsen und überall Stangen, die vermutlich für Tourenskigeher gedacht sind. Wenn hier überall Schnee liegt, dann kann man die Markierungen am Fels ja nicht sehen. Die Stangen helfen uns sehr bei der Orientierung, dann so manche Markierung ist immer noch von Schneefeldern verdeckt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920114.png Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3310640
    Altschneefelder gibt es dieses Jahr reichlich

    Wir kommen erstaunlich gut voran. Hier hatte ich eigentlich mit zunehmendem Zeitbedarf gerechnet. Aber der Weg ist gut zu gehen und verhältnismäßig gleichmäßig in der Steigung. Aber das strengt schon mehr an als weiter unten über Almwiesen zu wandern! Beim Rückblick ist der Weg im steinigen Umfeld schwer auszumachen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920110.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3310624
    Anstrengende Wegführung durch schrofiges Felsgelände

    Recht unerwartet schnell stehen wir an einem Wegweiser. Wir sind schon am Normalweg auf den Hochkönig, der von der Mittelfeldalm heraufkommt. In meiner alten Karte, die ich noch von meiner Tour aus dem Jahr 1997 habe, ist hier noch ein Gletscher eingezeichnet. Davon ist hier nichts mehr zu sehen. Der Klimawandel lässt grüßen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3310625
    Die Wolken ziehen langsam etwas höher

    Die Markierungen hier auf dem Normalweg sind extrem dicht gesetzt. Hier herrscht schon fast Übermarkierung. Und der Weg ist schon richtig gut ausgetreten. Das konnte man von dem Weg von der Ostpreußenhütte jetzt nicht wirklich behaupten. Er war gut erkennbar aber nicht so ausgelatscht wie hier.
    Um die nächste Ecke liegt das Matrashaus über uns.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920107.png Ansichten: 0 Größe: 903,2 KB ID: 3310621
    Es ist nicht mehr weit zum Matrashaus

    Es ist gerade mal 12 Uhr und wir sind fast da. Prima! Bisher hat das Wetter gut mitgespielt. Und etwas Ruhe vor der großen Etappe morgen kann auch nichts schaden.
    Etwas gerölllastig geht es auf den Gipfelaufbau zu. Ich merke deutlich, dass die Luft langsam dünner wird. Wir nähern uns den 3.000 Höhenmetern. Am nächsten Felsen hängt dieses Schild.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3310641
    Was kommt da wohl auf uns zu?

    Den gab es im letzten Jahrhundert noch nicht! Da ging es noch um den Gipfelaufbau herum. Jetzt ziehen Leitern direkt auf der Nordseite die Felsen hoch.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920124.png Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3310647
    Die Helmut-Müntzer-Stiege

    Erstaunlich wenig los hier! Vermutlich sind die meisten noch nicht hier und diejenigen, die absteigen sind schon lange durch. Trotzdem sind wir nicht alleine auf der Stiege.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920119.png Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3310634
    Belebte Wanderwege zum Hochkönig

    Nach den Leitern und den Sicherungen geht es schon fast eben die letzten Meter zum Matrashaus hinauf. Von einem Gipfelkreuz sieht man erstmal nix.
    Wir checken ein und bekommen ein 4-Bett-Zimmer zur Nutzung zu dritt. Wir haben zwar wochenlang geschaut, wann wir sowohl hier als auch am Riemannhaus mal 3 Plätze an aufeinanderfolgenden Tagen kriegen aber jetzt scheint die Hütte doch nicht ganz voll zu sein.
    Nach dem Mittagessen drehe ich noch eine Runde um den Gipfel.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920120.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3310637
    Das Gipfelkreuz des Hochkönigs liegt tiefer als das Matrashaus

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920106.png Ansichten: 0 Größe: 86,9 KB ID: 3310619 Der Nachmittag vergeht wie im Flug. Wir unterhalten uns noch ausführlich mit dem Hüttenwirt. Er zeigt uns Bilder, die einer seiner Mitarbeiter gestern von dem Herzogsteig gemacht habt. Das ist der Weg, den wir morgen gehen wollen. Es kehrt Ernüchterung ein! Da liegt an Stellen Schnee, die nicht so ganz einfach sind. Und wir haben keine Grödel dabei. Und einer von uns hat keine Stöcke dabei. Das ist uns bei der Schneelage an den kritischen Stellen dann doch noch etwas zu heftig. Wir entscheiden, dass unsere Ausrüstungslage nicht ganz zu dem aktuellen Wegzustand passt und planen für morgen einen Abstieg über die Mitterfeldalm zum Arthurhaus. Dann wollen wir weitersehen.
    Am Abend gibt es ein gutes und reichliches Essen und zusätzlich Salat. Das freut mich sehr, denn die Vitaminversorgung auf solchen extremen Hütte ist für meinen Geschmack immer etwas dürftig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl920118.png Ansichten: 0 Größe: 594,4 KB ID: 3310632
    Wolkiger Sonnenuntergang am Hohen Kopf

    Der Sonnenuntergang ist heute leider sehr wolkenlastig. Die letzten Stunden hing der Hochkönig ständig in Wolken. Am Abend hat sich das aber etwas gelichtet.
    Wir haben zwar morgen nicht die ganz große Tour vor aber trotzdem sind wir beizeiten im Bett. Wir freuen uns auf Morgen: Das Wetter soll am Vormittag gut werden und am Nachmittag langsam zuziehen. Also wie heute. Da wäre die große Tour zum Riemannhaus eh etwas grenzwertig. Manche Führer sprechen da von bis zu 12 Stunden Gehzeit. Da ist der Abstieg zum Arthurhaus sicher die richtige Entscheidung.​
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 11.02.2025, 22:27.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    82. Tag: Werfen – Ostpreußenhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 12. Juli 2024
    Strecke: 9 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 3 h 15

    Gesamtstrecke: 1.344 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 77.275 m, ↓ 65.500 m
    Gesamtgehzeit: 462 h

    Wir treffen uns am Vormittag am Bahnhof von Werfen. Gegen 12 trudeln wir aus verschiedenen Richtungen ein und sind fast gleichzeitig am Bahnhof. So richtig überzeugt uns das Wetter noch nicht. Es soll aber immer besser werden. Vielleicht aber heute noch mit Regen. Na, wir lassen uns mal überraschen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704733.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3308998
    Die Festung Hohenwerfener

    Die Festung über dem Dorf sieht schon toll aus! Die hatte ich ja letztes Mal auch schon mal aus der Nähe angeschaut. Aber die Wolken dahinter gefallen uns gar nicht!
    Wir überqueren die Salzach (530 m) und stoßen gleich auf die erste Nordalpenwegmarkierung. Wir tapern durch den Ort. Nix los hier an einem Freitagmittag bei diesem Wetter. So nehmen wir gleich den Aufstieg in Angriff. Zwischen den Häusern durch geht es gleich zügig aufwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704733.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3308997
    Vor dem Tennengebirge sammeln sich Regenwolken

    Die Luftfeuchtigkeit nimmt immer weiter zu. Das geht so nicht mehr lange gut! Wir können zusehen, wie die Schlechtwetterwolken ins Tal ziehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3309009
    Die Feuchtigkeit drückt immer mehr ins Tal

    Im nächsten Waldstück fängt es an zu tröpfeln. Das ist jetzt weniger schön! Aber es lohnt noch nicht die volle Regenmontur an zu ziehen. Wir geben etwas Gas und hoffen, dass die neuen Pächter der Dielalm heute offen haben. Ziemlich nassgeschwitzt kommen wir an der Alm an. Schafe stehen im Garten, der Sandkasten ist voll mit Kinderspielzeug, ein paar Pflanzkübel stehen draußen, ... So sieht keine verlassene Alm aus. Trotzdem ist niemand da!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3309006
    Pause auf der Dielalm

    Das Wetterradar sagt, dass es ca. eine halbe Stunde regnen wird. Also lassen wir uns auf der Terrasse unter dem Balkon im Trockenen nieder und harren der Dinge, die da kommen sollen. Von der Terrasse haben wir einen weiten Blick über das Tal.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704734.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3309000
    Keine Aussicht auf Wetterbesserung

    Irgendwie war das Regenradar wohl etwas zu optimistisch. Als der Regen nachlässt brechen wir auf. Richtig prickelnd ist das Wetter noch nicht. Aber es reicht die kleine Regenmontur: Ich spanne einen Regenschirm über mir auf und das reicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3309010
    Ich steige mit Regenschirm auf

    Ich befestige den Schirm am Rucksackträger und so habe ich die Hände für die Stöcke frei. Feine Sache!
    Der Weg wird größer und entwickelt sich zur Forststraße. Irgendwie erinnert mich das jetzt sehr stark an den Schwarzwald: Forststraßen, die aufwärts führen aber wenig Aussicht.
    Das ändert sich als wir am Schwarzkogel vorbei sind: Der Weg entwickelt sich zum Wanderweg und der Wald bleibt zurück. Dafür präsentieren sich die ersten Bergspitzen in einem blauen Gewand.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704739.png Ansichten: 0 Größe: 923,6 KB ID: 3309005
    Am Schwarzkogel verlassen wir den Wald und sehen Blau

    Den Hauptteil der Höhenmeter haben wir nun. Jetzt geht es noch etwas über Almwiesen hinüber zur Blühnteggalm (1.428 m). Endlich sieht man mal was von der Umgebung! Teilweise auch schon mit blauem Hintergrund.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704736.png Ansichten: 0 Größe: 1,36 MB ID: 3309003
    Erste Weitblicke rechts und links des Weges

    Auf schönen Wanderwegen entlang des Bergrückens wandern wir auf die Blühnteggalm zu. Warum war das nicht heute den ganzen Tag so schön?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704735.png Ansichten: 0 Größe: 907,2 KB ID: 3308999
    Die Blühnteggalm

    Rechts von uns drückt die Wetterbesserung von Norden herein. Links von uns ziehen noch Nebelschwaden und Wolkenfetzen durch das Tal. Die wollen noch nicht so schnell aufgeben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704736.png Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3308996
    Kleiner Teich oberhalb der Blühnteggalm

    Hoppla! Das geht nochmal ganz anständig aufwärts! Das hatte ich jetzt schon nicht mehr erwartet. Beim Blick zurück kann ich gut den Bergrücken sehen, über den wir aus dem schlechten Wetter herausgekommen sind und dem Kamm folgen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704737.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3309001
    Almwiesenwandern hinauf zur Ostpreußenhütte

    Jetzt kann es nicht mehr weit sein! Die Hütte muss eigentlich bald erreicht sein. Das drückt sich auch bei den Wegweisern aus.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704743.png Ansichten: 0 Größe: 1,60 MB ID: 3309012
    Es ist wohl nicht mehr weit

    Wir kommen um die letzte Kurve herum und da steht die frisch renovierte Hütte vor uns. Letztes Jahr war sie das ganze Jahr wegen Renovierung geschlossen. Sieht auch sehr schön aus, wie sie da auf dem Kamm liegt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3309007
    Die frisch renovierte Ostpreußenhütte

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704731.png Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3308995Das ging in Summe dann doch recht zügig: 3 Stunden und etwas haben wir hier rauf an Gehzeit gebraucht. 4 Stunden standen unten dran.
    Wir beziehen die reservierten Betten und richten uns zum Abendessen ein. Das Essen ist supergut! Aber die Preise sind auch nicht von schlechten Eltern.
    Nach dem Abendessen entwickelt sich das Wetter dann wie erhofft: Die Sonne kommt noch raus und die frisch gewaschenen Berge präsentieren sich im besten Licht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704741.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3309004
    Wetterbesserung am der Ostpreußenhütte

    Ich drehe eine Runde um die Hütte. Sehr viele Wandermöglichkeiten hat man hier nicht. Es gibt den Weg von Werfen hier herauf und den Weiterweg hinauf auf den Hochkönig, den wir morgen nehmen wollen. Dann noch die Matbahn, die unten aus dem Tal kommt. Auf den Wiesen rund um die Hütte weiden Kühe. Die letzten Sonnenstrahlen verbreiten ein schönes Licht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,42 MB ID: 3309011
    Irgendwo da geht es morgen hinauf

    Wir sind nicht die einzigen Gäste, die es nach draußen drückt. So werden die Biertischgarnituren vor der Hütte abgetrocknet und wir lassen uns in der letzten Sonne nieder. Es gibt einen super Kuchen als Dessert und ein Feierabendbier in der Sonne.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704742.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3309008
    Da sind wir raufgekommen

    Die Hüttenwirtin berichtet uns, dass der Wetterbericht für morgen Nachmittag wieder sehr wechselhaft sei. Sie empfiehlt uns früh aufzubrechen um noch bei gutem Wetter oben auf dem Hochkönig zu sein. Der Folgetag solle dann gut werden. Das hört sich doch nach einem Plan an! Wir bestellen ein Frühstückspaket und fühlen uns gut für morgen gewappnet.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl704738.png Ansichten: 0 Größe: 897,7 KB ID: 3309002
    Gegen Abend wird es richtig sonnig

    Als die Sonne aber verschwindet wird es schnell recht kühl. Wir machen dann gar nicht mehr lange rum und verziehen uns gleich in die Betten. Morgen wird es zwar kein langer Tag aber wir wollen früh los. Und viel ist heute auf der Hütte eh nicht los. Also dann: Bis Morgen! Gute Nacht!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 02.02.2025, 16:23.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Prolog 14.Etappe: Hochkönig

    Der Hochkönig ist der höchste Punkt des offiziellen Nordalpenweges. Die Zugspitze ist zwar wenige Meter höher aber der Nordalpenweg biegt kurz drunter vom Gipfelweg ab und führt über den Stopselzieher abwärts. Viele gehen zwar trotzdem bis zum Zugspitzgipfel hinauf, so wie wir auch, aber das ist kein Gipfel, über den der eigentliche Nordalpenweg aktuell führt.
    Man kann den Nordalpenweg auch ohne den Gipfel des Hochkönigs begehen. Dann führt der Weg über die Hinterthalvariante, die ich vor einem knappen Jahr mit meinem Freund gegangen bin. Nun ist also die alpine Hochkönigüberschreitung geplant. Der Aufstieg auf den Hochkönig ist hierbei allerdings nicht das Problem. Die wirklich anstrengende Etappe folgt danach: Der Übergang vom Matrashaus auf dem Hochkönig zum Riemannhaus im Steinernen Meer. Der wird in den verschiedenen Führern mit 10,5 bis 12 Stunden Gehzeit und T4 beschrieben. Ich bin den Weg schonmal gegangen. Das war allerdings 1995 – ist also schon fast 30 Jahre her. Damals haben wir 8,5 h gebraucht. Da waren wir allerdings eine sehr schnelle Truppe und damals gab es noch die Übergossene Alm, den Gletscher auf dem Hochkönig. Von dem sind heute allenfalls noch Spuren übrig. Und das wird Zeit kosten. Wo sich ein Gletscher zurückzieht bleibt schrofige Felslandschaft zurück, durch die Wege in der Regel sehr anstrengend und mit vielen Höhenmetern auf und ab verbunden sind.
    Ich plane diese Etappe nicht alleine zu gehen. Wieder ist mein Neffe dabei, der schon an der Zugspitze mit dabei war und Blauloke aus diesem Forum, der mich schon über die Lechtaler Alpen begleitet hat. Ich denke so bin ich gut gerüstet und wir wollen starten. Wobei uns klar ist, dass wir uns vor Ort nochmal ausgiebig mit den Schneeverhältnissen befassen müssen. Die Erfahrungen der letzten Woche im Lechquellengebirge haben gezeigt, dass der Schnee vom letzten Winter an vielen Stellen noch sehr präsent sein kann. Ich habe Kontakt mit den Hüttenwirten der Region aufgenommen und es soll schon Leute gegeben haben, die dieses Jahr diesen Weg gemacht haben. Also los!

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Epilog 13.Etappe: Lechquellengebirge
    Eigentlich war ja noch der Hochschereweg geplant. Aber bei den Wetteraussichten habe ich das dann mal lieber gelassen. So komme ich wenigstens nochmal nach Hause bevor es in wenigen Tagen in die Berchtesgadener Alpen geht. Wir planen den Hochkönig und den langen Übergang zum Riemannhaus zu dritt zu gehen. Das ist eine der anspruchsvollsten und längsten Etappen des Nordalpenweges, da will ich nicht alleine unterwegs sein. Und ich habe auf dieser Tour festgestellt, dass ich mit den kleinen Wanderstiefeln eindeutig zu schlecht besohlt bin um lange Schneepassagen zu meistern. Die dicken Stiefel hätte zwar mein Neffe mitbringen können aber so geht es auch!
    Das Lechquellengebirge hat mich wiedermal völlig überzeugt. Es steht immer etwas im Schatten der Lechtaler Alpen. Aber völlig zu Unrecht! Die Touren sind anspruchsvoll, die Wege abwechslungsreich und meist sehr gut markiert. Was ich an den Markierungen und Wegweisungen etwas stört, ist das Schweizer System, das in Vorarlberg eingeführt wurde. Leider sind dabei aber Schilder, Wegweiser und Markierungen für Weitwanderwege auf der Strecke geblieben. Man muss also immer wissen, was das nächste Zwischenziel ist. Damit und mit einer vernünftigen Karte kommt man hier aber gut zurecht!
    Das Lechquellengebirge gilt als recht schneesicher. Das habe ich beim Aufstieg von der Formarinalpe zur Göppinger Hütte gemerkt. Wer hier also eher zu Beginn der Bergsaison unterwegs ist, der sollte sich auf viel Schnee einstellen. Hier ist ein Kontakt zu den Hüttenwirten sinnvoll. Die wissen in der Regel, was schon geht und was noch nicht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    Zitat von Cappuchino Beitrag anzeigen
    Lieber Wafer,

    ich kann Dir gar nicht sagen wie viele Abende ich vergnügt vor dem PC gesessen habe, bisweilen bis spät in die Nacht, um Deinen wunderbaren Bericht zu lesen.
    Am Meisten aber bewundere, vielleicht sollte ich beneide schreiben, ich Dich für Deine Fähigkeit so viel Freizeit für Deine Wanderungen freizuschaufeln. Mir will das irgendwie nicht gelingen. Ich dachte, nachdem meine Kinder aus dem Haus sind wird es besser, aber an deren Stelle sind jetzt die Enkelkinder getreten.
    Hallo Cappuchino.

    Es freut mich sehr, dass du so viel Spaß beim Lesen hattest. Noch ist es ja nicht vorbei. Da kommt noch der eine oder andere Nachschlag. Aber im Augenblick komme ich kaum dazu. Aber ich gelobe Besserung! Ich habe mir fest vorgenommen hier endlich weiter zu schreiben.
    Tja, was soll ich zu meiner Zeit sagen? Die Kinder sind zwar noch nicht ganz aus dem Haus aber dafür sind auch noch keine Enkelkinder da. Und die Bewegung muss sein: Sonst gibt es gesundheitliche Probleme. So wurde aus einer Notwendigkeit ein Hobby das laut meiner Frau schon in Sucht ausartet. Aber solange wir uns arangieren können ... Ich glaube ich habe schon geschrieben, dass ich meinen Hauptjob an den Nagel gehängt habe und mir was neues mit freier Zeiteinteilung gesucht habe.

    Viele Grüße

    Wafer

    Einen Kommentar schreiben:


  • Cappuchino
    antwortet
    Lieber Wafer,

    ich kann Dir gar nicht sagen wie viele Abende ich vergnügt vor dem PC gesessen habe, bisweilen bis spät in die Nacht, um Deinen wunderbaren Bericht zu lesen.
    Am Meisten aber bewundere, vielleicht sollte ich beneide schreiben, ich Dich für Deine Fähigkeit so viel Freizeit für Deine Wanderungen freizuschaufeln. Mir will das irgendwie nicht gelingen. Ich dachte, nachdem meine Kinder aus dem Haus sind wird es besser, aber an deren Stelle sind jetzt die Enkelkinder getreten.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Wafer
    antwortet
    81. Tag: Göppinger Hütte – Biberacher Hütte - Schröcken
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Dienstag, 9. Juli 2024
    Strecke: 16 Km
    Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 1.700 m
    Gehzeit: 6 h 15

    Gesamtstrecke: 1.335 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 76.075 m, ↓ 65.400 m
    Gesamtgehzeit: 458 h 45

    Nach einer unruhigen Nacht, die erste Nacht einer Tour ist bei mir immer etwas schlaflos, gibt es Frühstück und ich stehe früh vor der Tür. Hier empfängt mich die Sonne schon mit erstaunlicher Kraft. Da wird der Schnee nicht mehr lange in solchen Massen überlegen können.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164213.png Ansichten: 0 Größe: 1.008,3 KB ID: 3297567
    Der Morgen vor der Göppinger Hütte

    Die Materialseilbahn der Göppinger Hütte hat eine Personenzulassung für den Wirt und für Notfälle. Vor er Hütte führt der Nordalpenweg leicht abwärts zunächst nach Westen. Die Felswand, auf dessen Sattel wir gestern von der anderen Seite aufgestiegen sind, zieht sich noch weit nach Norden. Auch da oben liegt noch viel Schnee drin.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164205.png Ansichten: 0 Größe: 1,05 MB ID: 3297565
    Der Weg in Richtung Gamsboden

    Der gut markierte Weg zieht nach Norden zum Gamsboden hinunter. Das einzige Schneefeld für heute ist völlig unproblematisch.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164227.png Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3297566
    Das einzige Schneefeld für heute

    Der Gamsboden empfängt mich mit viel Grün und dem Alpschellenbach, der sich durch den Gamsboden mäandert und die Bergspitzen um mich herum spiegelt. Welch liebliche Welt! Kaum zu glauben, dass ich gestern so kämpfen musste!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164233.png Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3297575
    Am Gamsboden

    Beim Ablauf des Gamsbodens sollte man sich links vom Bach halten. Rechts geht auch eine Trittspur lang aber die führt ins Nirvana. Also zurück. Wo habe ich bei den Markierungen nur meine Augen gehabt? Vermutlich auf der gewaltigen Kulisse um mich herum.
    Der Weg führt über die Kante und zieht am Hang entlang nach links. Teilweise mit recht steilen Stufen geht es abwärts. Bis hierher hatte ich mich schon gefragt, warum dieser Weg als T2 eingestuft ist. Jetzt wird es klar!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164235.png Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3297576
    Abstieg zur Oberen Alpschellaalpe

    Ab der Abzweigung zum Muttawangjoch wird es dann ein richtig geruhsamer Wanderweg. Wenn da nicht der ständige Gegenverkehr wäre ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164241.png Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3297587
    Gegenverkehr

    Seit einiger Zeit kann ich die Obere Alpschellaalpe unter mir liegen sehen. Da steht eindeutig ein Sonnenschirm vor dem Haus. Und eine Fahne weht auch. Über recht steile Weidenwege geht es abwärts auf die Alpe zu. Genusswandern pur!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164232.png Ansichten: 0 Größe: 900,0 KB ID: 3297568
    Das Fürgele und die Obere Alpschelaalpe

    Dahinter erhebt sich das Fürgele – das ist der Sattel, an dem ich vor ein paar Jahren damals auf den Weimarer Steig hinauf auf die Braunarlspitze abgebogen bin. Schön, wenn man zu den Bergen um sich herum eine persönliche Beziehung hat! 😃
    Als ich an der Alpe ankomme werde ich von einer sehr freundlichen Sennerin auf tiefstem Bayrisch empfangen. Hier weht auch die Blau-Weiße Fahne des Freistaates direkt unter der Österreichischen. Ich lasse mich im Schatten vor der Hütte nieder um bekomme kühle Getränke gereicht. So lässt es sich aushalten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164234.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3297572
    Pause bei großartigem Blick

    Vor mir der Bratschenkopf und das Vieh der Alpe auf den Wiesen verteilt. Da vergeht die Zeit mit einem netten Ratsch wie im Flug. Nach einer halben Stunde mache ich mich wieder auf den Weg. Aber so wirklich weit habe ich es heute nicht mehr zur Biberacher Hütte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164238.png Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3297579
    Abschied von der etwas bayernlastigen Oberen Alpschellaalpe

    Die liegt da einfach toll! Hier hat es mir gefallen. Leider haben die keine Lager. Hier würde ich gerne länger bleiben!
    Auch der weitere Weg über die Weiden der Alm gestallten sich recht steil. Die Bewirtschaftung von so einer Alpe ist sicher kein Zuckerschlecken. Und dann stehen da noch diese recht ausladenden Rinder mitten auf dem Weg herum.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164238.png Ansichten: 0 Größe: 1,70 MB ID: 3297580
    Zottiges Rindvieh

    Die haben ganz anständige Hörner! Mit denen will ich keinen Händel kriegen! Also gehe ich da mal in einem großen Bogen außen herum.
    Der Alpschellenbach stürzt sich in vielen Kaskaden die Felswand herunter. Sehr Eindrucksvoll!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164239.png Ansichten: 0 Größe: 2,23 MB ID: 3297583
    Der Alpschellenbach stürzt sich in die Tiefe

    Wie gut, dass ich oben nicht rechts vom Bach geblieben bin. Das wäre schwierig geworden!
    Unter mir wird ersichtlich, dass die Hütten heute Nacht ausgebucht waren: Da sind doch einige auf dem Weg unterwegs. Die ersten sind schon an mir vorbei aber der größere Teil der Gruppe verteilt sich ziemlich über den Weg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164237.png Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3297577
    Abstieg zur Unteren Alpschellaalpe

    An der unteren AlpschellaAlpe komme ich kurz auf den Zufahrtsweg, verlasse ihn aber gleich wieder. Damit habe ich den tiefsten Punkte für heute – so denke ich – erreicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164240.png Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3297584
    Abzweigung zur Biberacher Hütte

    Durch Latschen geht es die gerade so freizügig hergegebenen Höhenmeter wieder hinauf. Und hier ist es wieder richtig warm! Hier im Talschluss steht die Luft und kein Windchen weht.
    Der Schweiß wird mit grandiosen Aussichten auf die oberen Ausläufer des großen Walsertals belohnt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164239.png Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3297581
    Das Alpschellenbachtal

    Die Überschreitung des Längerzungbachs auf einer recht neu aussehenden Brücke ist recht einfach. Eine recht provisorische wirkende Konstruktion mit einer Aluleiter. Unten drunter gibt es zusätzlich noch Krampen am Fels, die zeigen, dass man hier wohl bis vor Kurzem noch wild den Bach queren musste.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164242.png Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3297586
    Die Brücke über den Lagerzungbach mit Alternativweg

    Durch lichten Wald, der an Höhe immer mehr abnimmt geht es mit der Mittagssonne im Rücken im Zick-Zack steil aufwärts. Das Lechquellengebirge ist nicht ganz ohne!
    Endlich bin ich oben und werde mit einer großartigen Aussicht belohnt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164225.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3297569
    Die Litehütte hat eine grandiose Lage

    Ich stoße auf den Weg, den ich vor Jahren damals auf die Braunarlspitze genommen haben. Und ich weiß: Ab hier könnte man einen Kinderwagen zur Biberacher Hütte schieben. Auf dem Zufahrtsweg der Litehütte, die nur privat genutzt wird, geht es an der Litehütte vorbei. Also die hat schon eine gewaltige Aussicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164236.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3297571
    Der Hochschereweg ist an den Hängen gegenüber erkennbar

    Der Weg zur Biberacher Hütte ist schon fast etwas zu fad. Aber Landschaftlich einfach großartig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164237.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3297573
    Rückblick auf die Litehütte

    Ein kleiner Tümpel neben dem Weg sorgt für Abwechslung.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164233.png Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3297570
    Molche in einem kleinen Tümpel am Weg

    Da fragt man sich doch immer wieder, wie die hier hochkommen. Die werden wohl in Form von Laich am Gefieder von Vögeln verteilt werden. Anders wird es hier nicht funktionieren.
    Hinter der nächsten Ecke kommt die Biberacher Hütte in Sicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164235.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3297574
    Die Biberacher Hütte

    Zunächst setze ich mich auf die Terrasse. Aber da ist es mir zu heiß. In der Gaststube ist es kühler.
    Eigentlich bin ich viel zu früh da. Was könnte ich heute noch machen? Der Hochschereweg bis Damüls ist aber zu lang für heute. So mache ich erstmal Mittagspause und schaue mir während dem Essen in Ruhe die Karte und den Wetterbericht an. Letzterer ist jetzt nicht so prickelnd: Heute Abend soll es noch Gewitter geben und Morgen soll es den ganzen Tag regnen. Das ist jetzt nicht ganz das Wetter, das mach sich für den Hochschereweg wünscht! Das war ja wirklich richtig schön. Aber bei Starkregen möchte ich den nicht gehen müssen. Zum Glück kenne ich ihn schon und kann so gut kurzfristig umdisponieren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164240.png Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3297578
    Biberacher-Hütten-Blick über das Große Walsertal

    Ich breche nach einer ausgiebigen Mittagspause wieder auf und nehme den Weg in Richtung Schröcken.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164241.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3297582
    Der Abstiegsweg nach Schröcken beginnt

    Der ist jetzt nicht wirklich so richtig prickelnd: Das ist die Versorgungsstraße in Schotterausführung. Und sie führt mich 750 Höhenmeter in Serpentinen abwärts. Zum Glück geht es irgendwann in bewaldete Regionen. Bei der stehenden Luft wird es immer wärmer.
    Unterwegs überhole ich eine Wanderin, die auch nicht ganz rund läuft: Bei ihr ist es die Hüfte, die beim Absteigen Ärger macht. So trotten wir beide in unserem Tempo weiter abwärts.
    Ich bin gottfroh, als ich endlich unten an der Bregenzer Ach ankomme.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl164242.png Ansichten: 0 Größe: 2,31 MB ID: 3297585
    Endlich unten am Bach

    Nun noch kurz den Stich zur Bregenzerwaldstraße hinauf und den Rucksack an der Bushaltestelle runter. So ein Mist! Gerade ist wohl ein Bus gefahren. Der nächste kommt erst in über 2 Stunden. Mal sehen, vielleicht nimmt mich ja ein Auto mit. Das hat bisher ja schon ganz gut geklappt.
    Da kommt die Wanderin mit dem Hüftschaden den Weg zu dem kleinen Parkplatz rauf und hält auf ein Auto zu. Ich spreche sie an und sie nimmt mich weit das Tal mit hinunter – bis nach Müselbach. Müselbach? Den Ort kenne ich doch von irgendwo her! Nur von wo? Ach ja: da bin ich auf meiner E5-Tour durchgekommen! Ein kleiner Weiler mit einer paar Häusern.
    Unterwegs halten wir noch an einem Bauernhof, den sie kennt und kaufen Biokäse. In Müselbach kriege ich einen guten Anschluss an einen Bus, der mich nach Dornbirn bringt und so bin ich zügig zuhause.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 04.12.2024, 22:27.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Flachlandtiroler
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Und von den wer-weiß-wievielen Gebirgsgruppen der gesamten Westalpen kenne ich keine einzige...
    Da wird Dir geholfen, und zwar von einem Auskenner (quasi der deutsche "4000er-Papst"):
    "Wer die Meije nicht gesehen hat, der hat die Alpen nicht gesehen Und wer die Meije nicht von Süden gesehen hat, der hat die Meije nicht gesehen"
    (https://richard-goedeke.de/Topos-und-Fotos/Berge)

    Würde ich also mal da anfangen

    OT: Auf meinem Waschzettel stehen nicht arg viele Ostalpen-Gipfel, deren meiste ja wohl bereits in absehbarer Zeit sowieso gletscherfrei werden.
    Aber immerhin bin ich tatsächlich auch schon mal von der Göppinger Hütte zum Formarin gewandert. Und war sogar auf der Roten Wand.
    Das Lechgebiet ist ein Schneeloch, das ist eine Binsenweisheit. Nicht umsonst liegen dort namhafte Ski-Destinationen. Dieser Winter war im Vergleich der letzten Jahre ungewöhnlich schneereich und das Frühsommerwetter zwar vielleicht im Mittel warm aber weiter niedefrschlagsreich. In der Summe also keine Überraschung...

    Einen Kommentar schreiben:

Lädt...
X