[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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  • Maunz
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    Danke für die Blumen :-)
    Die Maunz

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
    Schöne Bilder als Kontrast zu dem trüben Wetter draußen! Das rosa-violette Blümchen ist ein Enzian, vermutlich Feld-Enzian.
    Danke für die Blumen! Auch ich versuche damit über die Winterzeit zu kommen. Die lila Blumen hatte ich nicht als eine Enzianart erkannt.
    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
    Die Freiburger Hütte war doch das AV-Schloß, das sogar mal einen Hotel-Stern hatte... kein Wunder dass die voll war.
    Das mit dem Hotel-Stern ist mit nicht bekannt. Ich dachte sowas gäbe es nur bei der Rudolfshütte - bis sie die verkauft haben. Wenn ich so zurück denke hatte die Freiburger Hütte aber nichts besonderes. Nach einem Blick in die Mindestanforderungen bei den Hotelkategorien kann ich mir das aber kaum vorstellen, dass die offiziell vergeben waren. Da steht z.B. was von "Alle Zimmer mit Dusche/WC". Keine Ahnung, wie das bei Lagern gehen soll. Da steht aber auch, dass sehr viele Betriebe sich selber Sterne verliehen haben und das es damit viel Ärger gab. Vielleicht war das so ein Fall von Eigenwerbung eines Hüttenwirts ...
    Zitat von Flachlandtiroler Beitrag anzeigen
    Maunz Schöne Bilder, Recht hast Du! Ich werde nur das Gefühl nicht los, hier wird schon mal Feldforschung betrieben für Was-bin-ich
    Nun, da ist er ja auch nicht so falsch unterwegs! Ich habe nicht nachgezählt aber es dürfte die letzten Jahre einiges vom Nordalpenweg alleine von mir bei dem Wo-bin-ich?-Rätsel aufgetaucht sein. So schlecht sind die Motive auf dem Weg nicht ... 😉 Und wenn ich den Maunz hier richtig verstehe (n will), dann kam er über genau dieses Rätsel auf meinen Bericht - was ja auch nicht sooo falsch ist... 😇
    Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
    Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
    Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten
    ... und hat dann noch sein Fachwissen über die alpine Flora eingebracht! Im wahrsten Sinne des Wortes: Vorbildlich! 😃

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  • Maunz
    antwortet
    Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
    Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten

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  • Flachlandtiroler
    antwortet
    Die Freiburger Hütte war doch das AV-Schloß, das sogar mal einen Hotel-Stern hatte... kein Wunder dass die voll war.

    Maunz
    Schöne Bilder, Recht hast Du! Ich werde nur das Gefühl nicht los, hier wird schon mal Feldforschung betrieben für Was-bin-ich

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  • Maunz
    antwortet
    Schöne Bilder als Kontrast zu dem trüben Wetter draußen!
    Das rosa-violette Blümchen ist ein Enzian, vermutlich Feld-Enzian.

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  • Wafer
    antwortet
    73. Tag: Spullersee - Formarinsee
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 1. September 2023
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 625 m
    Gehzeit: 4 h 15

    Gesamtstrecke: 1.231 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 68.875 m, ↓ 60.150 m
    Gesamtgehzeit: 415 h 15

    Gestern Abend haben wir uns noch lange die Karten angesehen und über die Tour für den heutigen Tag geknobelt. Ergebnis: Es soll vom Spullersee zum Formarinsee gehen. Die Strecke kenne ich gut. Die bin ich schon mal mit Kindern gegangen. Soll aber großteils T3 sein! Das hatte ich nicht ganz so schwierig in Erinnerung. Na, wir werden sehen!
    Wir nehmen das Auto bis Zug und suchen dort recht lange einen Parkplatz. Vielleicht wäre Lech einfacher gewesen? Es steht dann am Golfplatz und wir gehen bis zu der Bushaltestelle, an der die Mautstrecke beginnt.
    Der erste Bus wendet hier nur. Aber er informiert uns, dass der Bus zum Spullersee hier gar nicht hält. Na Prima! Das schaffen wir nicht mehr zu Fuß bis ins Ortszentrum von Zug. Und jetzt? Der Fahrer funkt mit seinem Kollegen und der lässt sich breitschlagen und wird bei uns halten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934725.png Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3242952
    Warten in Zug auf den Bus

    Der Bus ist recht voll. Am Spullersee verlassen wir ihn. Einige Angler streben direkt dem See zu.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934714.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3242945
    Ankunft am Spullersee

    Anderer Wanderer verteilen sich erstaunlich schnell auf die diversen Wege. Wir halten uns zunächst an die Schotterstraße entlang des Sees und biegen dann nach Westen ab. Ein toller Weg führt uns leicht aufwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934697.png Ansichten: 0 Größe: 1,08 MB ID: 3242944
    Wir verlassen den wolkenverhangenen Spullersee

    Das mit den Woken scheint aber eine recht lokale Angelegenheit zu sein. In Richtung Westen sieht es deutlich besser aus!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934725.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242951
    Und schon wird es sonniger

    Auf schönen Wegen geht es aufwärts. Schön gleichmäßig und mit wenig Verkehr. Beim Blick zurück sehe ich, wie sich die Wolken langsam verziehen. Aber in der westlichen Richtung, in der wir unterwegs sind, sieht es schon deutlich besser aus!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934724.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3242950
    Der Spullersee bleibt zurück

    Vor uns liegt ein Grat, über den wir laut Karte irgendwie drüber müssen. Mir ist nur noch nicht ganz klar wo genau. Über Wiesen steigen wir weiter auf. Richtig schön hier!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934724.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242949
    Der Gehrengrat zwischen Pfaffeneck und Gamsbodenspitze

    Bis hierher habe ich von T3 noch nicht viel gesehen. Aber der Weg schraubt sich immer weiter hinauf und auf den Grat zu. Irgendwo da oben wir wohl die Berechtigung für die Wegbewertung liegen.
    Der Blick zurück zeigt was wir schon geschafft haben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3242958
    Es geht weiter aufwärts und der See liegt schon recht weit unter uns

    An einem kleinen Sattel machen wir die erste Pause. Der Blick ist einfach grandios! Im Westen ist nichts von den Wolken zu sehe, die im Osten und Süden noch etwas über den Bergen hängen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934704.png Ansichten: 0 Größe: 877,2 KB ID: 3242943
    Die Schesaplana kommt in Sicht

    Südwestlich liegt der Verwall und im Westen grüßt das Rätikon herüber. Da war ich schon mit meinen Eltern unterwegs. Eine recht familienfreundliche Gegend, die aber durchaus einige schwierigere Touren zu bieten hat. Berge sind doch einfach was Schönes!
    Aber nicht nur die! Hier gibt es auch direkt vor unseren Füßen einiges zu sehen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934726.png Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3242963
    Sehenswertes am Wegesrand

    Hier blühen wieder Blumen die ich gar nicht kenne. An einem kleinen Bach sind zusätzlich zu den Markierungen noch die Kürzel für die nächsten Hütten angebracht: RH für die Ravensburger Hütte, die wir uns morgen ansehen wollen, und FH für die Freiburger Hütte.
    Die Wegweiser und Markierungen sind hier in Vorarlberg an das Schweizer System angelehnt: Alpine Wege sind mit Rot-Weiß-Rot markiert und schwierige Wege dieser Art in Weiß-Blau-Weiß. Was die bei ihren Wegweisern aber großzügig vergessen haben, sind die Überregionalen Wanderwege. Es steht immer nur das nächste Ziel dran. Aber nie z.B. der Nordalpenweg oder der E4 Alpin. Trotzdem folgen wir dem Weg weiter.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934737.png Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3242953
    Das Lechquellengebirge ist anders als die Lechtaler Alpen

    Die schroffen Felsriegel sind hier weiten, grünen Hängen gewichen. Wasser gibt es hier im Überfluss und dadurch auch recht viele alpine Flora. Trotzdem wird der Weg zunehmend schwieriger: Er windet sich zunehmend steiler den Hang hinauf und durch eine häufig recht dünne Erdschicht auf den Felsen ist das recht rutschig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934734.png Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3242957
    Es geht weiter aufwärts - mit grandioser Aussicht

    Im Zick-Zack geht es aufwärts. In der prallen Sonne! Da kommt man schnell ins Schwitzen! Aber weit über 2.000 Höhenmeter ist es eigentlich ganz angenehm zu gehen. Und der Blick ist einfach großartig!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3242954
    Der Gehrengrat ist immer zu sehen

    Und irgendwann haben wir die Höhenmeter dann endlich geschafft. Und es hat sich absolut gelohnt: Die Aussicht ist einfach der Knaller!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934708.png Ansichten: 0 Größe: 962,1 KB ID: 3242942
    Endlich sind wir oben

    Wo keine Felsen sind stehen Stöcke mit farbigen Markierungen. Eines muss man den Leuten hier lassen: Die Wege sind top in Schuss!
    Ein letzter Blick am Grat zurück ist durchaus lohnend!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934735.png Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3242947
    Rückblick zum Spullersee

    Obwohl wir hier direkt am Grat unterwegs sind, an dem sich der Weg orientiert, gibt es hier wieder erstaunlich viele Blumen. Immer wieder gibt es bunte Tupfer in den Wiesen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934741.png Ansichten: 0 Größe: 1,46 MB ID: 3242965
    Das Lechquellengebirge live und in Farbe

    Wir lassen uns zu unserer Mittagspause nieder. Wir haben zwar noch nicht ganz die Hälfte der Strecke geschafft aber die meisten Höhenmeter liegen hinter uns. Wir sind hier auch nicht die Einzigen, die dieses grandiose Panorama zur Mittagszeit genießen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934738.png Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3242948
    Pausenblick nach Süden auf den Verwall und darüber hinaus

    Beim Blick nach Vorne ist das erste Mal für heute die Rote Wand zu sehen, die von der Freiburger Hütte aus so markant über dem Formarinsee steht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934722.png Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3242946
    Die Rote Wand ist erstmals zu sehen

    Der weitere Weg führt uns nun wieder von der Höhe hinunter. Noch ist hier aber alles recht grün. Bis auf die blauen Markierungen natürlich!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934742.png Ansichten: 0 Größe: 1,95 MB ID: 3242969
    Markierung nach Schweizer Vorbild

    Immer mehr sehen wir hier die Farbe Rot. Das Gestein ist hier viel in dieser Farbe an zu treffen. Wo kommt das her? Am Abstiegsweg sieht man gerade bei felsigeren Stücken diese recht krass rote Farbe.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 2,14 MB ID: 3242970
    Rote Felsen sind jetzt nicht mehr selten

    Viel zu schnell verlieren wir die Höhenmeter, die uns vorhin so viel Mühe gekostet haben. Vor uns liegt schon eine Weile sichtbar das Steinerne Meer. OK, das ist jetzt bei weitem nicht so groß wie das, welches ich in den Berchtesgadener Alpen kennen gelernt habe aber wir können die Herkunft des Namens gut nachvollziehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934740.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3242955
    Wandern durch das hier eher Rote Meer

    Die rote Farbe lässt mit der Zeit aber nach. Die scheint sich nur an den steileren Stellen halten zu können. Immer mehr kommt der mir schon sehr gut bekannte Karst zum Vorschein. Aber bei weitem nicht so garstig wie zum Beispiel im Toten Gebirge.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934745.png Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3242964
    Zahmer Karst

    Irgendwo hier am nördlichen Hang unter uns entspringt der Lech. Als kleine Bach beginnt er hier sein Dasein und windet sich durch die Gebirgsgruppen, denen er seinen Namen verliehen hat.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934741.png Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3242960
    Ein kleine Gumpe im Einzugsbereich der Lechquelle

    Die Lechquelle wird gerne von Radlern aufgesucht, weil man recht weit auf geteerten Straßen hinaufkommt. Ab unterhalb der Formarinalpe kann man dem Lech auf durchgehen asphaltierten Radwegen bis zu seiner Mündung in die Donau folgen. Sicher auch ein sehr schöner Weg!
    Wir halten uns aber weiter westlich und es geht wieder etwas aufwärts und aus dem Steinernen Meer hinaus.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934742.png Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3242956
    Gut markiert geht es auf die Freibuger Hütte zu

    Oben am Sattel kann man die Hütte zwar noch immer nicht sehen aber ein Blick zurück offenbart, warum die Gegend so heißt wie sie heißt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3242961
    Rückblick über das Steinerne Meer

    Von den felsigen, schroffen Gipfeln der Lechtaler Alpen ist hier nicht mehr viel zu sehen. Hier herrscht die Farbe Grün vor.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 2,02 MB ID: 3242968
    Links geht es abwärts

    Dort unten fließt das Wasser in Richtung Rhein. Wir sind hier also wiedermal genau auf der Europäischen Wasserscheide unterwegs. Der Formarinsee, den wir bald sehen werden, hat keinen Abfluss. Es wird gemunkelt, dass ein Teil seines Wassers über den Rhein in die Nordsee fließt und der größere Teil aber über den Lech und die Donau ins Schwarze Meer.
    An der nächsten Kehre ist es dann so weit: Der Formarinsee taucht auf!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3242966
    Der Formarinsee vor der Roten Wand

    Tolle Landschaft hier!
    Auf teilweise schon fast langweiligen Wegen geht es hinunter zur Freiburger Hütte.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934743.png Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3242962
    Die Freiburger Hütte

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl934723.jpgAnsichten: 0Größe: 20,5 KBID: 3242941Hier haben wir keinen Übernachtungsplatz bekommen, obwohl wir schon vor Wochen buchen wollten. Auch deshalb haben wir uns für das Standquartier in St. Anton entschieden.
    Ich habe hier auf dieser Hütte schön öfter übernachtet. Das letzte Mal war ich hier mit meinen beiden Zwergen 2009. Da haben wir hier übernachtet und unsere Jugend hat die ganze Hütte unterhalten. Aber dieses Mal hat es mit der Übernachtung eben nicht geklappt. Schade eigentlich! Nach einem guten Essen brechen wir also wieder auf und nehmen den Weg oberhalb des Sees entlang hinüber zur Formarinalpe.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934745.png Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3242967
    Es geht oberhalb des Formarinsees entlang

    Der kleine Steig ist wieder mit T3 bewertet. Wem das zu schwierig ist kann die Schotterstraße außen um den See herum nehmen, über die die Freiburger Hütte versorgt wird.
    Die Hütte liegt da oben über dem Formarinsee schon wirklich schön!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934744.png Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3242959
    Abschied von der Freiburger Hütte

    Auf richtig schönen Wegen geht es auf das Ende unserer heutigen Etappe zu. Irgendwo da vorne liegt das Formarinjoch, bis zu dem ein Bus von Lech herauffährt. Den wollen wir nehmen um wieder zurück zu unserem Standquartier zu fahren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl934746.png Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3242971
    Da unten am Formarinjoch werden wir in den Bus steigen

    An der Bushaltestelle wartet dann schon eine ganze Horde von Wanderern. Von denen haben wir heute nicht wirklich viele gesehen. Aber diese Seen und die Hütten gepaart mit deren guter Erreichbarkei verleiten eben viele hier herauf zu kommen. Das ist schon eine ganz tolle Ecke hier!
    Ich schaue noch kurz bei der Formarinalpe vorbei, die nur wenige Meter weiter liegt. Aber die haben gerade keinen Stempel. Schade!
    Wir haben Glück und kriegen sogar einen Sitzplatz im Bus. So geht es zurück nach Zug und mit unserem Auto fahren wir über Lech wieder zurück nach St. Anton am Arlberg.
    Abends sitzen wir bei sehr gutem Essen wieder über den Karten und überlegen uns, was wir morgen machen wollen. Da das heute mit dem Bus sehr gut geklappt hat, beschließen wir Morgen wieder an den Spullersee zu fahren und dann aber nach Zürs zu wandern. Das wird auch spannend: Dann wandern wir direkt auf die Lechtaler Alpen zu! Und das Wetter soll wieder so gut werden wie es heute war. Das ist doch mal ein Ausblick auf Morgen! Prima! Da geht man doch gerne ins Bett!
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 15.02.2024, 10:36.

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  • Wafer
    antwortet
    Hallo zusammen.

    Ich habe die auch erst gesehen, nachdem ich nochmal editiert hatte. Das war aber gestern auch schon mal so. Also scheint das ein wiederkehrendes Problem zu sein. Wie es aussieht hat das System Probleme mit dem Zitieren.
    Ich bin gerade im Urlaub und werde das reparieren, sobald ich zuhause bin. Am Handy ist das etwas mühsam ...

    Edit: Erledigt! Jetzt sollten alle Bilder wieder zu sehen sein! Die Ursache, warum teilweise keine Bilder zu sehen waren war einfach aber nicht klar erkennbar: Die Bilder liegen im Testpost, der in der Spielwiese beheimatet ist. Der ist aber nur für angemeldete User zu sehen. Wer in seinem Browser nicht am Forum angemeldet war, der durfte die Bilder nicht sehen. Jetzt habe ich sie hier nochmal hochgeladen, damit sie von allen Usern gesehen werden.

    Viele Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 14.02.2024, 09:14.

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  • blauloke
    antwortet
    Ich sehe die Fotos.

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  • Muecke
    antwortet
    OT: Sehe nur ich hier keine Fotos im letzten Beitrag? Bei dem Testpost auf der Spielwiese und in den anderen Beiträgen hier werden mir Bilder angezeigt.

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  • Wafer
    antwortet
    72. Tag: Zürs – Ulmer Hütte - Vallugabahn
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Donnerstag, 31. August 2023
    Strecke: 10 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 200 m
    Gehzeit: 3 h 30

    Gesamtstrecke: 1.220 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 68.225 m, ↓ 59.525 m
    Gesamtgehzeit: 411 h

    In Zürs starten wir leider getrennt. Aber mein Freund hat nur noch wenige Stunden bis er in eine Telko muss. Zürs ist ein Ort, den man im Sommer nicht gesehen haben muss: Hier wohnt niemand! Alles besteht aus Hotels, die nur im Winter bewirtschaftet werden – mit wenigen Ausnahmen!
    Ich nehme den Weg nach Süden. Die Wintersportinfrastruktur ist nicht zu übersehen. Da wurden in den letzten Jahren aber auch wieder einige Bahnen neu gebaut.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_90005.png Ansichten: 111 Größe: 1,04 MB ID: 3242483 Ich verlasse das sommerleere Zürs gen Süden

    Gleich hinter dem Ort geht es von der Straße weg und auf Wanderwegen entlang. Das ist erstaunlich schön. Sowas hatte ich hier nicht wirklich erwartet!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: dataurl056002.pngAnsichten: 9Größe: 1,18 MBID: 3242444 Auf dem Weg zum Flexenpass

    Mit ein wenig Mühe kann man an den Bergbahnen und Skipisten vorbeischauen. So sehr ich mich im Winter über gute Pisten und Bahnen freue, so sehr ärgere ich mich darüber, dass die Bahnen immer größer werden und die Pisten immer mehr planiert werden. Zum Glück werden kaum noch neue Erschließungen genehmigt, sondern nur noch Modernisierungen bzw. Kapazitätserweiterungen.
    Im Talgrund geht es an einem kleinen Bach entlang leicht aufwärts auf den Flexenpass zu.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056021.png Ansichten: 9 Größe: 2,26 MB ID: 3242445 Kleiner Wasserfall am Zürsertalbach

    Das Wetter ist heute sehr wechselhaft, obwohl eigentlich schon stabiles Wetter vorausgesagt war. Aber es ist trocken und warm. Und morgen soll es dann richtig gut werden. Also eigentlich nur ein Problem für die Fotos. Zum Wandern ist das eigentlich wirklich optimal. Ab und zu reißt es mal auf und die Sonne zeigt sich.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056001.png Ansichten: 9 Größe: 869,3 KB ID: 3242446 Die Sonne lässt sich auf der Hinteren Hasenfluh blicken

    Auf dieser Seite sieht man kaum was von dem Skigebiet. Da sind die Bahnen aber auch eher etwas versteckt und die Pisten sind recht weitläufig.
    Der Flexenpass ist etwas unscheinbar: Ein kleine Kiosk, der geschlossen hat und ein Parkplatz.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056014.png Ansichten: 9 Größe: 1,02 MB ID: 3242447 Der Flexenpass ist erreicht

    Wiedermal bin ich direkt an einer Wasserscheide. Dieses Mal allerdings nicht zwischen Inn und Lech, die beide zur Donau hin entwässern, sondern zwischen Lech und Alfenz - und damit zwischen Donau und Rhein. Komischerweise ist dieser Pass im Winter offen aber die Straße weiter unten von Lech nach Wart ist im Winter gesperrt. Dafür kann man aber mit den Skiern nach Wart wechseln. Aber wehe dem, der es nicht rechtzeitig zurückschafft!
    Ein letzter Blick zurück auf Zürs sieht gar nicht so schlimm aus. Man kann kaum erkennen, dass das im Sommer ein totes Dorf ist. Und aus diesem Blickwinkel verstecken sich auch die Bahnen ein wenig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056015.png Ansichten: 9 Größe: 1,29 MB ID: 3242448 Zürs ohne die winterliche Infrastruktur

    Hinter dem Passe bin ich wiedermal wenigstens nicht ganz alleine!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056021.png Ansichten: 9 Größe: 1,34 MB ID: 3242449 Ein Murmeltier mitten auf der Wiese

    Aber es gibt auch ein paar Menschen auf dem Weg. Und der Weg sieht hier nicht wirklich gut aus: Überall stehen Baumaschinen herum und er ist teilweise recht aufgewühlt. Als ich hinter dem Pass die Straße verlassen möchte wird mir der Weg als gesperrt präsentiert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056022.png Ansichten: 15 Größe: 1,12 MB ID: 3242450Wegsperrung hinüber zur Alpe Rauz

    Nun, bis September ist es nicht mehr so weit hin. Die werden da also hoffentlich schon weitgehend fertig sein. Ich gehe zu einem Baucontainer vor dem ein paar Bauarbeiter stehen. Ich erkundige mich über den Weg und über den Fortschritt der Bauarbeiten. Sie signalisieren mir, dass der Weg weitgehend wieder hergestellt ist und keine Bauarbeiten oberhalb des Weges heute geplant sind. Also beschließe ich die Sperrung zu ignorieren und wandere mit dem Segen der Bauleute in Richtung Alpe Rauz.
    Der Weg ist großteils noch recht neu und matschig. Ich hoffe, dass legt sich mit den Jahren und wächst zu. Aber nicht überall ist der Weg direkt von den Baumaßnahmen betroffen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056017.png Ansichten: 15 Größe: 1,34 MB ID: 3242451 Erzbergspitze und Vordere Hasenfluh

    Die Straße bleibt unterhalb von mir zurück und verschwindet in Tunneln. Auf der anderen Hangseite ist aber die nächste Baustelle gut zu erkennen: Dort wird eine alte fix geklemmte Doppelsesselbahn gegen eine neue 8er-Kabinenbahn ersetzt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056022.png Ansichten: 9 Größe: 1,10 MB ID: 3242452Es geht hinüber zur Alpe Rauz

    Die neuen Stützen sind gut erkennbar. Warum werden die nicht wenigstens in grüner Farbe gestrichen?
    Westlich von mir windet sich die Straße durch Tunnel und Galerien abwärts. Weit unter mir liegt Stuben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056011.png Ansichten: 9 Größe: 1,13 MB ID: 3242453
    Stuben vor dem Verwall

    Ein Ort, der noch recht klein geblieben ist weil er am Rand der Skiarena liegt. Der Weg führt mich über eine Felsnase und über Weideflächen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056024.png Ansichten: 9 Größe: 1,14 MB ID: 3242454 Määähhhhh

    Am Hang über und unter mir ist gut zu erkennen, wo die Baustelle lag. Hier ist sie schon abgeschlossen und das Weidevieh hat wieder das Sagen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056009.png Ansichten: 17 Größe: 1,12 MB ID: 3242455 Die Narben der Bauarbeiten in der Natur

    Aber lieber sowas als diese Hochspannungsmasten mit den Leitungen, die ewig surren.
    Um die nächste Nase herum kommend kann ich die Alpe Rauz liegen sehen. Früher eine kleine Alpe an einer Alpenstraße. Heute ein Drehkreuz von mehreren Bergbahnen und Liften.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056018.png Ansichten: 9 Größe: 1,15 MB ID: 3242456 Das Skigebiet hat mich wieder

    Zum Glück muss ich da nicht ganz runter sondern kann oberhalb der Betonbauten auf einen kleinen Kamm aufsteigen. Die Piste liegt links unterhalb von mir. Dort weiden Kühe. Aber auch hier auf dem Kamm werde ich genau beobachtet.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056024.png Ansichten: 9 Größe: 1,32 MB ID: 3242457 Murmeltiere gibt es hier genug

    Ab hier geht es steiler aufwärts. Leider zieht es aber auch noch zu. Ein paar Wolken drücken herunter. Ich bin mal gespannt wie lange ich noch was sehen kann. Gleichmäßig steige ich entlang des Kamms und später entlang der Piste auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056020.png Ansichten: 9 Größe: 1.002,6 KB ID: 3242458 Die Wolken ziehen rein

    Ich verschwinde in den Wolken. Schade eigentlich! Ich konzentriere mich auf meine Schritte und steige zügig weiter auf. Ein kleines Wolkenloch präsentiert mir die neue Bahn am Schindlergrat.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl055961.png Ansichten: 9 Größe: 242,6 KB ID: 3242459 Die neue Schindlergratbahn in Wolken

    Die alte war deutlich unauffälliger! Aber das war auch eine 3er-Sesselbahn und das ist eine 10er-Gondel.
    Je höher ich komme, desto mehr reist es auf. Und dann ist die Ulmer Hütte über mir zu sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056007.png Ansichten: 9 Größe: 934,3 KB ID: 3242460 Die Ulmer Hütte ist erreicht

    Hüttenstempel Ulmer Hütte​Das ging erstaunlich schnell! Ich habe wohl in den Wolken ein ziemliches Tempo draufgehabt. Ich kehre ein zu einem Mittagessen und bin wiedermal von der Ulmer Hütte enttäuscht: Sehr kleine Karte und kein wirklich gutes Essen. Schnitzel mit Pommes und Gulaschsuppe.
    So hält es mich hier nicht lange. Zum Glück haben sich die Wolken großteils verzogen als ich wieder vor die Hütte trete. Und ich kann gut erkennen, dass der Schnee weiter oben immer noch liegen bleibt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056003.png Ansichten: 9 Größe: 1,11 MB ID: 3242461Das Valfagehrjoch voraus

    Der Weg da rauf gehört jetzt nicht wirklich zu den schönsten: Für den Bau der neuen Bahn mussten hier wohl auch LKWs hinaufkommen. Und so sieht der Weg auch aus: Schön geht anders. Und oben am Joch sieht es nicht viel besser aus. Alles ist plattgewalzt und für größere Mengen an Skifahrern gedacht. So nehme ich gerne die Einladung des kleinen Weges an, der hinauf zur zweiten Mittelstation der Vallugabahn führt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056025.png Ansichten: 9 Größe: 1,79 MB ID: 3242462Aufstieg zur Mittelstation der Vallugabahn

    Die kleinen Kabinen der Gipfelbahn sind gut zu erkennen. Durch Schotter und Geröll mit Schneezugabe geht es hinauf zur Station. Dort angekommen zieht es zunächst wieder zu. So lasse ich mich im Restaurant zu einer Pause nieder und komme mit einer Familie mit Teenagern ins Gespräch. Sie sind über die Stuttgarter Hütte hier heraufgekommen. Das soll nicht wirklich lustig gewesen sein. Sie waren die ersten im Neuschnee und würden das so nicht wieder machen. Na, dann ist ja gut, dass ich heute den Weg untenrum genommen habe!
    Als es aufreißt ziehe ich mir ein Ticket für die Bahn und mache mich auf den Weg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056017.png Ansichten: 8 Größe: 1.016,1 KB ID: 3242463Der Vallugagipfel in Reichweite

    Ich fahr noch kurz bis auf den Gipfel aber oben zieht es sofort wieder zu. Ich hoffe, ich kann euch in den nächsten Tagen noch ein paar schöne Gipfelfotos zeigen! Mit der Großkabinenbahn geht es abwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056025.png Ansichten: 8 Größe: 1,61 MB ID: 3242464Kurz vor der Abfahrt

    An der nächsten Mittelstation am Galzig ist richtig was los! Die Bahn schaufelt hier auch bei dem heutigen Wetter einiges an Touristen herauf. Aber der Blick ist schon toll!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl056016.png Ansichten: 8 Größe: 1,02 MB ID: 3242465 Das Tal der Rosanna mit St. Anton am Arlberg

    Im Tal angekommen treffe ich meinen Freund noch in der Telko an. Das wird noch ein schöner Nachmittag mit gutem Essen und viel Entspannung. So ein Talquartiert hat schon was! Ich bin mal gespannt was uns der morgige Tag bringt! Also: Bis morgen! ​
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    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:45.

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  • Wafer
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    Prolog: Lechtaler Alpen – Teil 2

    Es hat nicht lange gedauert bis ich mich wieder auf den Weg gemacht habe. Wen wundert’s? Mich nicht!
    Nun habe ich in der Vergangenheit immer viel Werbung für meine Touren gemacht. Aber da ich meist kurzfristig wegen des Wetters unterwegs war hat es bisher leider recht selten geklappt. Aber dieses Mal haben sich gleich 2 Mitwanderer gemeldet und wollen in den Lechtalern mitwandern.
    Der eine kann nur die ersten Tage ab Donnerstag bis Sonntag. Der andere kann erst am Samstag dazukommen und kann dann aber länger. Das werden wir dann schon irgendwie hinkriegen.
    Der erste Mitwanderer ist kein unbekannter: Mit ihm war ich schon viel unterwegs: Auf dem Südalpenweg, im Schwarzwald auf dem West- und Mittelweg, auf der Schwäbischen Alb und am Neckarweg. Und auch hier auf dem Nordalpenweg die Etappe von Werfen bis Maria Alm. Er ist jetzt nicht der ambitionierteste Alpinist aber er trainiert seit Monaten auf Ausdauer und Höhenmeter. Er ist von der Jugend an ein Kurzzeit- und Kraftsportler gewesen. Er war im Deutschen Kader für Eiskunstlauf und ist auf Europameisterschaften gestartet. Mit Ausdauersport hatte er daher in seiner Jugend wenig zu tun. Das will er nun seit ein paar Jahren ändern.
    Mit ihm will ich eine Einlauftour machen und dann im Lechquellengebirge wandern.
    Der andere Mitwanderer ist alpinistisch deutlich erfahrener und ist ein Bekannter aus diesem Forum. Mit ihm plane ich den weiteren Weg ab Schnann bis zum Lechquellengebirge. Alles weitere wird die Zeit zeigen. Und meine Knie ... Mit denen hatte ich nach dem Gewaltabstieg von der Ansbacher Hütte vor 3 Wochen ganz schöne Probleme. Ich plane möglichst viele Höhenmeter mit Bergbahnen ab zu fahren und möglich viele Wege aufwärts zu begehen. Damit gehe ich zwar nicht alles am Stück und auch nicht in der richtigen Reihenfolge aber das ist der aktuellen Knie-Situation geschuldet. Da es in St. Anton am Arlberg reichlich Bergbahnen gibt und wir sowieso in einzelnen Tagesetappen planen und denken nehmen wir uns ein Standquartier in St. Anton. Da ist im Sommer immer was kurzfristig zu kriegen. Der touristische Schwerpunkt dieses Ortes liegt eher auf dem Winter.
    So fahren wir an einem Donnerstag früh bei mir los und steuern St. Anton an. Da hat mein Freund was reserviert. Im Laufe der Fahrt stellt sich heraus, dass er am Nachmittag doch noch an einer Telefonkonferenz teilnehmen muss. Also wird die Einlauftour wohl etwas kleiner ausfallen. Ich hatte eigentlich geplant von Zürs aus hinauf zur Stuttgarter Hütte zu wandern und dann hinauf zur Valluga zu steigen. Von dort dann mit der Bahn nach St. Anton hinunter. Das muss ich jetzt dann wohl alleine machen.
    Beim Näherkommen sehen wir, dass es Neuschnee in den Bergen gab. Ich kontaktiere die Stuttgarter Hütte und die raten mir definitiv ab den Steig über die Valluga zu versuchen. Das sei noch nicht gespurt und da läge doch einiges drin. Also streichen wir das.
    Ich entscheide mich für den Weg von Zürs untenherum über die Alpe Rauz zur Vallugabahn zu gehen. Also über den Flexenpass zur Alpe Rauz, hinauf zur Ulmer Hütte, vollens ganz hinauf zur oberen Mittelstation der Vallugabahn und dann mit der Bahn runter. Das ist meinem Freund zeitlich aber nicht möglich. Daher entscheidet er sich mit der Sesselbahn von Zürs hinauf zum Seekopf zu fahren und von dort wieder nach Zürs zurück absteigen. Dann starten wir beide in Zürs und sein Auto kommt danach auch problemlos nach St. Anton.
    Tja, wenn man nicht auf Strecke unterwegs ist, dann kommen da ganz andere logistische Probleme auf einen zu! Also los!!!​
    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:47.

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  • Wafer
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    Epilog: Lechtaler Alpen – Teil 1 – Vom Fernstein nach Schnann

    Das war eine absolute Highlight-Etappe! Die Lechtaler Alpen laufen beim Nordalpenweg nicht umsonst als einer der Höhepunkte des ganzen Weges. Die Schwierigkeitsgrade der Wege sind hier durchaus gehobener Art. Auf kaum einem anderen Stück habe ich so viele als T4 bewertete Streckenabschnitte gefunden. Wer sich nicht ganz sicher ist, ob er das schafft, kann die schwierigen Stücke immer umgehen. Diese Wege sind in der Regel markiert aber nicht als Nordalpenweg. Und häufig benötigt man für die Umgehen mehr Zeit. Ab der Anhalter Hütte gibt es auch eine Gesamtumgehung, die durch das Plötzigtal hinunter über das Bschlabertal ins Lechtal führt. Dort soll man dann dem Lechtal aufwärts folgen, bis man in Zürs wieder auf den Nordalpenweg trifft. Dieser Teil ist aber auch nicht als Nordalpenweg markiert.
    Der Weg hält sich viel in der Gegend des Lechtaler Hauptkamms auf und bietet damit auch die Möglichkeit am Weg liegende Gipfel mit vertretbarem Aufwand zu besteigen. Durch die sehr hoch gelegenen Wegabschnitte ergeben sich großartige Aussichten auf die Lechtaler Alpen selber aber auch auf die umliegenden Gebirgsgruppen. Die Landschaft sowie Flora und Fauna sind sehr abwechslungsreich und absolut sehenswert! Nich umsonst gehören die Lechtaler Alpen unter Wanderern zu einer der beliebtesten Regionen der Alpen.
    Gerne hätte ich die gesamte Durchquerung der Lechtaler am Stück gemacht. Das lies sich dieses Mal aber nicht umsetzen. Mit einem Tag mehr wäre ich in Reichweite von Bergbahnen für einen knieschonenden Abstieg gewesen.
    Leider ist man nicht immer so frei wie man es manchmal gerne wäre. Aber dadurch steigt nur die Vorfreude auf die nächste Etappe auf dem Nordalpenweg! Jetzt müssen sich die Knie von diesem Gewaltabstieg schnell erholen, damit ich möglichst bald wieder loskann.
    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:27.

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  • Wafer
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    71. Tag: Memminger Hütte – Ansbacher Hütte - Schnann
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Mittwoch, 11. August 2023
    Strecke: 16 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 2.100 m
    Gehzeit: 6 h 45

    Gesamtstrecke: 1.210 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 67.100 m, ↓ 59.325 m
    Gesamtgehzeit: 407 h 30

    So ruhig habe ich auf der Memminger Hütte noch nie geschlafen. So ein abgelegenes Sektionszimmer im Keller hat durchaus Vorteile! Und der erste Blick aus dem Fenster ist auch äußerst zufriedenstellend: Die Sonne scheint und keine Wolke am Himmel. So passiert es, dass ich viertel nach 7 vor der Hütte stehe. Ich muss heute Abend auch noch Heim fahren. Da sollte ich nicht trödeln.
    Das erste Stück geht es mit dem E5 gemeinsam auf einem breit ausgetrampelten Weg in Richtung Tal.


    Blick über das morgendliche Parseiertal auf die Allgäuer Alpen

    Recht schnell biegt der Nordalpenweg dann aber nach links auf einen kleinen Steig ab, den ich gestern schon von der Hütte aus gesehen habe. Dieser Weg führt mich heute Morgen noch im Schatten über Wiesen abwärts. Die Sonne kommt gerade über die Berge und die oberen Spitzen liegen in der Sonne während das Tal noch im Schatten liegt.


    Das obere Parseiertal mit der Parseierscharte - den markante Schatten wirft die Parseierspitze

    Da oben führt der Augsburger Höhenweg entlang. Ein Weg, den der Nordalpenweg auslässt. Der Lechtaler Höhenweg hat ihn als Variante im Programm. Er führt zur Augsburger Hütte unter dem einzigen 3.000er der Lechtaler Alpen: Der Parseierspitze.
    Hier geht es über Wiesen, die noch vom Morgentau feucht sind, abwärts. Das ist ganz schön rutschig. Vielleicht war da der Regen der letzten Tage auch nicht ganz unschuldig. Vor mir flüchtet ein Rudel Gämsen.


    Gämsen sind Rudeltiere

    Schön, hier leben noch recht viele alpine Bergbewohner! Ich kann sie nicht so ausführlich beobachten wie ich es gerne wollte, denn ich muss auf den Weg achten.


    Ein kleiner Steig führt ins Parseiertal hinunter

    Der Weg ist nicht ohne! Und wurde hier auch mehrfach verlegt bzw. umgebaut. Teilweise recht steil zieht der Weg ins Tal hinunter. Auf der anderen Talseite kann ich gut erkennen, dass ich das alles auch wieder hinauf muss!


    Dort drüben muss ich wieder hinauf

    Vorher muss ich aber hier im Schatten noch bis zum Parseierbach absteigen. Und das zieht sich ganz ordentlich. So manche prekäre Stelle wurde mit technischer Hilfe etwas entschärft.


    Abstieg von der Memminger Hütte

    Nicht umsonst ist dieser Teil des Weges mit T4 eingestuft. Das wäre vielleicht nicht auf der ganzen Länge bis hinauf zum Winterjöchl nötig gewesen aber stellenweise ist das hier absolut gerechtfertigt.


    Toller, kleiner Steig hinunter an den Parseierbach

    Seit langem höre ich den Parseierbach unter mir durch das Tal plätschern. So weit wollte ich aber eigentlich nicht absteigen. Daher ist es ganz gut, dass der Weg etwas am Hang entlang zieht und mich erst weiter südlich aber dafür etwas höher am Bach (1.725 m) abliefert.


    Der Parseierbach wird überquert

    Jetzt bin ich ca. 500 Höhenmeter abgestiegen und nun folgen ca. 900 Höhenmeter Aufstieg. Die Wege sind hier alles andere als breit ausgetreten. Richtig schöne, kleine Pfade führen mich durch dieses verlassene Tal.


    Zunächst geht es über Wiesen aufwärts

    Endlich komme ich in die Sonne. Es dauert nicht lange, da bereue ich das auch schon: Es wird richtig warm! Und das im Aufstieg. Gut, dass ich am Bach die Flaschen nochmal aufgefüllt habe!
    Durch ein grünes Tal geht es hinauf. In meiner Karte ist eine Höhle mit 2 kleinen Gebäuden eingezeichnet. Da will ich Pause machen. Aber beim Näherkommen sieht das irgendwie mehr nach Baustelle als nach Pausenlocation aus.


    Was wird denn hier gebaut?

    Der Aufstieg ist der Traum: Ein kleiner Pfad führt durch das Gelände. Drumherum stehen imposante Berge und ich bin weit und breit alleine hier unterwegs.


    Die Grieselspitze

    Warum wandern alle auf dem häufig recht vollen E5 quer durch die Lechtaler Alpen, wenn man längs fast alleine unterwegs sein kann und so eine tolle Landschaft geboten bekommt?
    Die letzten Bäume bleiben wieder zurück und ich habe freien Blick auf mein nächstes Zwischenziel.


    Die Grieselscharte kommt in Sicht

    Von der Hütte sah es gestern so aus als müsste man über Schneefelder wandern aber das ist aktuell nicht der Fall. Der Weg zieht gleichmäßig aufwärts durch Wiesen und zunehmend mehr Geröll.


    Hier liegt kein Schnee mehr drin

    Der Weg ist leidlich gut erkennbar. Und da oben wird es sicher eine Möglichkeit geben durch die Felsen zu steigen. Der Schweiß fließt in Strömen. Und das obwohl es noch nicht mal 10 Uhr ist.
    Die Scharte sah so nah aus! Das streckt sich aber ganz ordentlich! Schön gleichmäßig lasse ich es hinauflaufen. Am Fuß des Felsriegels kann ich dann schon ganz gut sehen, wie der Weg dort hinauf geht.


    Die letzten Meter hinauf zur Grieselscharte

    Ist dann doch einfacher als es aus der Ferne ausgesehen hat. So habe ich auch Zeit die großartige Landschaft zu genießen. Ein Blick zurück zeigt, wo ich die letzten Tage entlang des Lechtaler Hauptkamms unterwegs war.


    Letzter Rückblick zur Memminger Hütte

    In der Bildmitte liegt die Hütte auf dem etwas dunkleren Querriegel. Dazwischen fließt der Parseierbach, zu dem ich vorhin hinuntermusste.
    Oben an der Grieselscharte (2.632 m) eröffnet sich ein weiter Blick in südliche Richtungen zum Verwall mit dem Hohen Riffler.


    Der Hohe Riffler im Verwall

    Hier im Nordhang der Scharte liegen noch vereinzelt Schneefelder der letzten Tage. Das stellt aber kein Problem dar! Ganz langsam und mit ständigem Blick auf die Berge um mich herum ziehe ich hinüber zum nächsten Joch, dem Winterjöchl (2.528 m).


    Übergang zum Winterjöchl mitten im Sommer

    An dem Wegweiser treffe ich auf den Augsburger Höhenweg, den ich vor vielen Jahren schon mal gegangen bin. Diese Tour habe ich auch in bester Erinnerung. Die Wege und die Landschaft sind hier sehr abwechslungsreich und ansprechend. Damit kenne ich aber auch den Weg, dem ich ab hier folge.
    Hinter dem Winterjöchl geht es steinige abwärts und dann hinüber zur nächsten Scharte. Hier ist alles steinig und mit viel Geröll versehen. Nach dem Aufstieg zur Kopfscharte (2.484 m) ändert sich das wieder schlagartig: Grüne Wiesen empfangen mich auf der anderen Seite der Wasserscheide Lech – Inn.


    Die Ansbacher Hütte vor dem Hohen Riffler kommt in Sicht

    Man sieht die Hütte schon liegen aber der Weg streckt sich noch ziemlich. Aber er ist wunderbar zu gehen. Von rechts stößt der Weiterweg des Nordalpenweges zu mir. Jetzt ist es nicht mehr weit zur Ansbacher Hütte (2.376 m).


    Die Ansbacher Hütte

    Sie liegt da recht exponiert auf einer Schulter unterhalb der Samspitze mit einem überragenden Blick auf das Rosannatal und den Verwall auf der anderen Talseite.
    Ich kehre hier zu einer ausgiebigen Mittagsrast ein. Leider muss ich aber heute noch ins Tal. Die Hochzeit meiner großen Tochter will ich auf keinen Fall versäumen. Also breche ich schweren Herzens auf und schlage den Weg in Richtung Tal ein. Da steht was von 3 Stunden dran. Da bin ich ja mal gespannt!
    Landschaftlich ist es wiedermal ein Leckerbissen!


    St. Anton mit seinen umliegenden Bergen

    Ich muss langsam tun – meine Augen sind ständig auf Wanderschaft. So werde ich sogar überholt. Die Einheimischen ratschen aber nur und schauen stur auf den Weg. Die wissen wie schön sie hier wohnen!
    Links von mir steht ein felsiger Grat mit tollen Spitzen. Einfach grandios!


    Die Blankaspitze vor Flirsch

    Der Talort Schnann, auf den ich zuhalte, liegt auf 1.186 m. Das sind knappe 1.200 Höhenmeter Abstieg. Und das mit meinen arthrosebelasteten Knien. Noch ein Grund das in Ruhe an zu gehen. Und neben der grandiosen Landschaft gibt es am Weg ja auch noch so viel zu sehen ...


    Was ist denn das für ein Wurm?

    Nach den ersten 600 m Abstieg komme ich völlig nassgeschwitzt an einen kleinen See. Eine kleine Holzhütte steht daneben. Leider abgeschlossen. Das wäre der richtige Ort für eine Pause!


    Kleiner See oberhalb der Fritzhütte

    Das habe sich wohl auch schon andere gedacht und habe nur wenige Meter weiter die Fritzhütte erbaut. Hier mache ich für heute meine letzte Pause.


    Die Fritzhütte - Ein Traum von einer Hütte

    Aber das ist hier ja erst die Halbzeit von meinem Abstieg. Zumindest von den Höhenmetern her. Von der Strecke her soll es schon deutlich mehr als die Hälfte sein. Damit wird der weitere Abstieg aber noch steiler!


    Steiler Abstieg von der Fritzhütte

    Recht gleichmäßig steil führt der kleine Weg mich weiter abwärts. Langsam taucht er auch wieder in Schatten ein. Bei der Nachmittagssonne ist das auch bitter nötig! Ich mache etwas langsamer und versuche mit den Stöcken die Knie zu schonen. 1.200 Höhenmeter Abstieg lassen sich aber nicht so leicht wegstecken. Und ich hatte heute ja schon einen kräftigen Abstieg!
    Am Sonnebergbach wird es dann schon etwas feuchter. Der Weg und der Bach liefern mich weiter unten bei der Schnanner Klamm ab.


    Einstieg in die Schnanner Klamm

    Die Schnanner Klamm hat bei Hochwasser wohl schon öfter mal den kleinen Ort Schnann überflutet. Daher wurde ein Tunnel geschlagen um bei Hochwasser bzw. verstopfter Schlucht dem Wasser einen alternativen Abfluss zu bieten. Der Wanderweg wird aber durch die Schlucht geführt.


    In der Schnanner Klamm

    Leider ist die Klamm nicht sehr lang. Aber durchaus einen Besuch wert! Vor der Engstelle der Klamm kann man oben an den Felsen gut Markierungen erkennen, die anzeigen, wann das Wasser wie hoch in der Klamm stand. Wenn das Wasser dann schlagartig durch die Engstelle abfließen konnte, kann ich mir gut vorstellen welche Kräfte da auf den kleinen Ort zukamen!


    Engstelle in der Schnanner Klamm

    Und plötzlich stehe ich mitten in Schnann. Die letzten Häuser reichen bis an die Felsen der Schlucht heran. Hier stehen sehr gepflegte Gärten mit tollen Ausblicken auf das Tal.


    Ankunft in Schnann

    Als ich auf die Hauptstraße zulaufe kann ich sehen wie ein Bus gerade die Haltestelle verlässt. Verdammt! Jetzt muss ich eine Stunde warten. Ich versuche es zwar mit dem Daumen aber keiner nimmt mich mit. Wäre ich nur wenige Minuten früher angekommen ... Aber zetern bringt jetzt nix! Leider hat der Gasthof in Schnann gerade Ruhetag. So drehe ich noch eine kleine Runde durch das Dorf bis eine Stunde später der nächste Bus kommt.


    Ich glaube ich bin in Schnann

    Die Heimfahrt verläuft dann noch recht problemfrei zunächst mit dem Bus nach Sankt Anton und die Bahnfahrt mit Umsteigen in Bregenz, Lindau, Friedrichshafen und Aulendorf ohne eine nennenswerte Verspätung. Das ist ja schließlich auch eine Leistung!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 22:20.

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von bananensuppe Beitrag anzeigen
    Da kommen wieder Erinnerungen an meist erste Tour in den Alpen hoch. Da war schon etwas zu anspruchsvoll für den Einstieg, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Nur die überfüllte Memminger Hütte war der Horror für mich.
    Hallo Bananensuppe.

    Als erste Tour ist der Lechtaler Höhenweg nicht unbedingt zu empfehlen! Die Lechtaler sind nicht so einfach. Schön, dass du den Spaß daran nicht verloren hast! Es gibt dort allerdings auch einfachere Touren, die einem sehr schöne Einblicke in diese großartige Gebirgsgruppe geben. Eine Ost-West-Durchquerung ist aber fast nur auf schwierigeren Wegen machbar.

    Die Memminger Hütte ist schon seit Jahren ein Thema. Das Essen und die Freundlichkeit waren über Jahre Problempunkte - zumindest aus meiner Sicht. Mit der neuen Hüttenwirtin kommt hier aber Bewegung rein und zwar in die richtige Richtung! In das Thema der hohen Belegung nicht. Gefühlt kommen 90% der Gäste auf dem E5 und der Rest auf dem Lechtaler Höhenweg. Das könnte aber auch an der Alternative über die Augsburger Hütte liegen. Das ist auch ein sehr ansprechender aber auch langer Weg zur Augsburger Hütte unter dem 3.000er der Lechtaler: der Parseierspitze. Wir werden sehen wie sich das die nächsten Jahre entwickelt.

    Viele Grüße

    Wafer

    Zitat von Bergahorn Beitrag anzeigen
    Sehr schönes Unterfangen beschreibst du da! Ich habe die ganze Zeit schon mitgelesen und mich auf die Lechtaler gefreut, in denen ich öfter unterwegs war. Ich wurde nicht enttäuscht. Wenn ich mich recht erinnere, geht es weiter durchs Lechquellengebirge? Da ist es auch sehr schön!
    Hallo Bergahorn.

    Es freut einen als Autor immer wenn es über längere Zeiträume treue Leser gibt. 😃
    Die Lechtaler sind ein echtes Highlight und sind zum Glück noch nicht vorbei. Und danach geht es, wie du richtig angemerkt hast, ins Lechquellengebirge hinein. Die ganz hohen Gipfel werden dort aber nicht bestiegen. Die Wege dort sind etwas einfacher und erreichen dort die T3. Landschaftlich großartige Wege führen nach Damüls hinunter. Ab dort wird es sehr grün und es geht ins Bregenzerwaldgebirge hinein zum Bodensee. Und dann ist die tolle Tour auch schon zu Ende. 🤨 Sind aber zum Glück noch ein paar Etappen ... 😇 Und ich habe auch noch ein paar Löcher zu stopfen: ich habe ja den Hochkönig nicht bestiegen sondern bin mit meinem Freund die Talvariante gegangen. Und in den Loferer Steinbergen will ich den "alten" Weg noch kennen lernen. Dort hat es mir so gut gefallen .... Für nächstes Jahr habe ich auf dem Nordalpenweg also durchaus noch Ziele 😃.

    Viele Grüße

    Wafer

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  • Bergahorn
    antwortet
    Sehr schönes Unterfangen beschreibst du da! Ich habe die ganze Zeit schon mitgelesen und mich auf die Lechtaler gefreut, in denen ich öfter unterwegs war. Ich wurde nicht enttäuscht. Wenn ich mich recht erinnere, geht es weiter durchs Lechquellengebirge? Da ist es auch sehr schön!

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  • bananensuppe
    antwortet
    Da kommen wieder Erinnerungen an meist erste Tour in den Alpen hoch. Da war schon etwas zu anspruchsvoll für den Einstieg, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Nur die überfüllte Memminger Hütte war der Horror für mich.

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  • Wafer
    antwortet
    70. Tag: Steinseehütte – Württemberger Haus – Memminger Hütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Dienstag, 10. August 2023
    Strecke: 14 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.250 m, ↓ 1.075 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Gesamtstrecke: 1.194 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 66.050 m, ↓ 57.225 m
    Gesamtgehzeit: 400 h 45

    In einem Wanderführer las ich über die heutige Etappe folgendes: Der Übergang von der Steinseehütte über das Württemberger Haus zur Memminger Hütte zählt zu den schwierigsten Etappen des Nordalpenweges! Diese Etappe führt uns auf schönen Wegen zunächst zum Württemberger Haus. An den Scharten liegen die Schlüsselstellen dieses Wegabschnittes und bieten großartige Ausblicke und wandertechnische Herausforderungen. Der zweite Teil führt uns hinauf zur Schieferscharte und ab dort am Grat entlang des Lechtaler Hauptkamms über blockiges Gestein mit Weitsichten in alle Richtungen. Neben der Überschreitung der Seescharte macht eine Wanderung entlang der Seewiseen zur Memminger Hütte den furiosen Abschluss.
    Das liest sich doch sehr vielversprechend – eine klare Ansage für heute! Das will ich nicht gerade bei Regen machen. Aber der Fensterkontrollblick beruhigt mich: Die Sonne ist da – so wünsche ich es mir immer! Warum hat das gestern nicht auch so geklappt? Die vorhandenen Wolken werden sich laut Wetterbericht auch noch verziehen. Und was sind schon Bergbilder ohne Wolken? Richtig: Langweilig!

    Blick von der Steinseehütte zum Gebäudjoch

    Viertel vor 8 komme ich weg. Der Himmel ist noch nicht wolkenfrei aber es ist abzusehen, dass ich heute wohl nicht nass werde. Hinter der Steinseehütte geht es zunächst moderat am Hang entlang aufwärts. Grob nach Norden auf die Steinkarspitze zu. Dann dreht der Weg nach Westen ab und steuert die Steinkarscharte an. Schöne Wege hier!

    Saftige Bergwiesen auf dem Weg zur Steinkarscharte

    Die Büsche, die hier überall wachsen, sind Alpenrosen und Latschen. Leider scheint die Hauptblütezeit der Alpenrose schon vorbei zu sein. Im Juni und Juli sieht es hier sicher noch schöner aus!
    Südlich schweift der Blick weit über das Inntal, das tief unter mir liegt.

    Der Krahberg am Venetkamm mit der Bergbahn von Zams

    Den Venetkamm kenne ich noch sehr gut von meiner Tour auf dem E5 von Verona bis Belfort. Da kamen wir über die Kaunertalvariante vom Hauptkamm rüber und sind den Kamm entlang zum Krahberg vorgewandert. Von dort hat man einen tollen Blick auf die Lechtaler Alpen.
    Der Weg zieht etwas an aber schwierig wird es bisher nicht. Das kommt sicher noch. Um mich herum stehen Haflinger und halten das Gras zwischen den Alpenrosen kurz.


    Tierisch tolle Wege

    Da stehen bestimmt 10 bis 15 Pferde. Einen Zaun habe ich nirgends gesehen. Wild werden die hier wohl nicht vorkommen. So gepflegt wie die aussehen kümmert sich da sicher jemand um die Tiere.
    So nähere ich mich recht kurzweilig dem Kamm. Man kann immer ganz gut den Weg am Hang entlang einsehen. Genusswandern pur!


    Es geht zur Steinkarscharte hinauf

    Die Scharte ist jetzt nichts Spektakuläres. Eine schöne Scharte eben.

    An der Steinkarscharte

    Auf der anderen Seite der Scharte ändert sich das Bild dann aber: Es wird recht wild und felsig. Der Nordalpenweg führt mich eine Rinne herunter, bei der ich verstehen kann, dass der Weg hier als T4 eingestuft ist. Stahlseile und Krampen sorgen für einen gangbaren Weg.

    Ausblick auf das Kommende an der Steinkarscharte

    Dahinter liegt wieder ein liebliches Tal in grün. An den Bergflanken kann man gut sehen, wo die Wege entlanglaufen.

    Der Weg unterhalb des Grasguffeljochs

    Das ist hier wandern vom Feinsten! Endlich mal ein echter Höhenweg: Es geht nicht jeden Tag bis ins Tal hinunter, sondern der Weg bleibt auf der Höhe und zieht im Bogen durch den Talkessel.
    Nach der Abzweigung zum Grasguffeljoch – es fehlen eigentlich nur 15 Höhenmeter bist zum Joch – zieht der Weg unter den Felsen entlang und steilt dann anständig auf.

    Renovierung an der Roßkarscharte

    Hier liegt noch das Werkzeug von der letzten Wegebauaktion herum. Auch denke ich, dass die Kunststoffseile nicht für die Ewigkeit gedacht sind. Wenn die ständig der Witterung ausgesetzt sind, dann halten die nicht sehr lange. Daher nehme ich an, dass hier noch aufgeräumt wird.
    Der Weg hinauf zur Scharte macht richtig Spaß! Schön hier!


    Der Lechtaler Hauptkamm rund um das Grasguffeljoch

    Ich kann die Dremelsitze erkennen, vor der ich gestern bei deutlich schlechterer Sicht zum Steinsee gekommen bin. Die Lechtaler zeigen sich heute von ihrer schönsten Seite.
    Und auf der anderen Seite der Scharte geht es wieder zackig abwärts. Rechts und links hängen Seile, teilweise mit Knoten damit das Seil nicht ungeplant durchrutscht. Der Boden ist nicht wirklich haltbar: Splitt und Geröll auf glattgewaschenen Felsen. Ohne Sicherung wäre das sicher nicht einfach.

    Mehrfach gesicherter Abstieg von der Roßkarscharte

    Der Abstieg wird mit viel technischer Hilfe erleichtert. Teilweise sind Sicherungen aus verschiedenen Epochen verbaut. Zumindest da, wo der Fels nicht gar zu brüchig ist, halten die Sicherungen einige Jahre. So kann man wenigstens den Weg nicht verfehlen.

    Es geht abwärts mit dem Nordalpenweg

    Der Weg wurde wohl auch schon verlegt. Eine Reihe Sicherungen zieht etwas weiter oben durch die Felsen und eine Zweite hält sich eher am Fuß der Felsen durch das Geröll und überwindet dann die Felsen mit Stahltritten.

    Verschiedene Wegführungen im Abstieg von der Roßkarscharte

    Da braucht man deutlich länger als die übliche Zeit. Daher passt heute die Standardformel zur Bestimmung der Gehzeit überhaupt nicht.
    Kaum ist man von dem Felsriegel runter wird es wieder grün und der Weg zieht durch das Hochtal.


    Traumwege vor den Vileidköpfen

    Das Geröll zeigt, dass die Bergwände hier durch Erosion einiges abwerfen. Das erfolgt aber meist im Winter wenn Wasser in Spalten eindringt und durch Frost das Geröll absprengt. Das ist aber ein Prozess über Jahre. Zwischen dem Geröll gibt es an vielen Stellen Grasflächen.

    Wandern entlang des Lechtaler Hauptkamms

    Meist die Höhe haltend zieht der Weg wieder am Hang entlang. Manchmal flacher, manchmal etwas steiler. Meist aber wirklich gut zu gehen.

    Abwechslung pur

    Der Weg führt mich oberhalb des Starkenbachtals aber unterhalb des Kamms nach Westen. Im Süden erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten. Die Sicht wird zum Glück immer besser!


    Der Alpenhauptkamm ist immer in Blickweite

    An Feuchtigkeit scheint es hier nicht zu mangeln: Überall gibt es kleine Rinnsale die über die Felsen und die Wiesenhänge ins Tal plätschern. Hier muss man nicht so wirklich viel Trinkwasser rumschleppen. Das meiste sieht mir recht sauber aus. Und der Pflanzenwelt kommt das natürlich auch zu Gute!


    Alpine Flora in den Lechtalern

    Hinter der nächsten Nase öffnet sich nochmal das Tal und auf den Wiesen sieht man wieder gut wie sich der Weg am Hang entlangzieht. Ab und zu ist das ganze noch mit leichten Schneeresten von Vorgestern geschmückt. Ein Traum!

    Weitläufige Wegführung zum Gebäudjöchl

    Am Grund des Starkenbachtals windet sich ein Wanderweg herauf. Und wo ich auf ihn treffe endet der Höhenweg: Der Weg zieht wieder steil hinauf zum nächsten Joch – dem Gebäudjoch. Wieder sind hier die Schlüsselstellen versichert.


    Seilsicherungen für die alpine Flora

    Ein letzter Blick zurück zeigt wo ich heute Morgen gestartet bin: Die Steinseehütte. Von dem namensgebenden See sieht man nichts. Der liegt weiter oben hinter den Graskuppen.

    Letzter Rückblick zur Steinseehütte

    Das ist schon ein gutes Stück! Ich bin auch schon über 3 Stunden unterwegs. Und hinter dem Joch liegt die nächste Hütte: Das Württemberger Haus. Aber noch bin ich nicht dort.


    Am Gebäudjoch

    Wieder ist der Abstieg heftiger als der Aufstieg! Diesmal dafür aber recht kurz. Einmal kann man kurz die Hütte sehen. Aber der Weg macht noch einen Bogen um eine Felskuppe, zieht oberhalb von dem kleinen See „Auf der Lacke“ entlang und führt mich dann zum Württemberger Haus (2.220 m) hinunter. Wieder werde ich zuerst von Viehzeug begrüßt – eine nette Tradition bürgert sich hier ein!

    Tierische Begrüßung am Württemberger Haus

    Hier mache ich Mittagspause. Viel Betrieb ist hier aber nicht. Außer einem Baumensch, der sich die ganze Hütte ansieht, bin ich alleine. Die Hütte soll nächstes Jahr ziemlich grundlegend saniert werden. Bin mal gespannt was sie da machen. Den Umbau der Anhalter Hütte fand ich ja echt gelungen.
    Um halb 1 starte ich wieder auf den E4 Alpin. Wieder liegt ein T4-bewerteter Abschnitt vor mir. Aber der wird ganz anders als der Weg hierher. Aber zunächst geht es wieder etwas aufwärts. Den Hangweg hinauf, den man oben im Bild schon liegen sieht.

    Das Württemberger Haus bleibt zurück

    Der weiße Punkt ist das Württemberger Haus und drüber kann man den kleinen See erkennen.
    Oberhalb des Gerölls führt mich der Weg über Felsen aufwärts. Mit viel Farbe ist der Weg markiert.


    Bunter Aufstiegsweg zur Schieferscharte

    Der Weg wird schmaler und führt im Zickzack auf Bändern entlang aufwärts. Hier sollte man gut auf die Markierungen achten. Wenn man sich hier versteigt wird das nicht lustig.


    Schmale Pfade winden sich den Berg hinauf

    Das Grün bleibt zunehmend zurück. Es geht zackig aufwärts. Diesmal mit nicht ganz so viel technischer Hilfe. Nach anderthalb Stunden habe ich die Schieferscharte (2.611 m) erreicht.


    An der Schieferscharte

    Wiedermal bin ich direkt auf dem Lechtaler Hauptkamm und habe eine tolle Aussicht. Im Norden stehen die Allgäuer Alpen, in denen ich viel unterwegs war.

    Der Blick auf die Allgäuer Alpen wird immer klarer

    Am Grat entlang hält der Weg auf den nächsten Gipfel zu. Der Grat besteht hier aus blockigem Gestein und der Weg windet sich um die Felsen und manchmal auch direkt darüber. Etwas Schnee von gestern bringt noch etwas Würze in die Sache. Was ich anfangs für ein Gipfelkreuz gehalten habe entpuppt sich beim Näherkommen als Wegweiser auf der Großbergspitze (2.657 m), dem höchsten Punkt für heute.

    Auf der Großbergspitze

    Der weitere Weg ist auch nicht ohne: Immer am Grat entlang geht es leicht abwärts hinüber zum Großbergkopf (2.612 m). Das ist zwar nicht weit aber da braucht man anständig Zeit! Der Weg zieht sich mal knapp unterhalb des Kamms an den Felsen entlang oder, wie vorhin beim Aufstieg, direkt oben am Kamm über die Felsblöcke oder um diese herum.


    Versicherter Steig entlang des Lechtaler Hauptkamms

    Auf den Nordseiten liegt noch einiges an Neuschnee der letzten Tage. Aber zum Glück nicht allzu viel direkt auf dem Weg. Es geht hinunter zum Großbergjoch. Dahinter steht die Kleinbergspitze. Die ist interessanterweise 100 m Höher als die Großbergspitze.


    Rückblick auf den Gratweg

    Am Großbergjoch zieht der Weg etwas abwärts und hält dann unterhalb der Gipfel zur Seescharte hinüber. Recht schnell ist hier wieder alles grün. Und das mag natürlich auch die Tierwelt.


    Gechiltte Steinböcke oberhalb des Weges

    Das Rudel Steinböcke lässt sich durch mich nicht stören. Ich werde zwar genau beobachtet aber von Flucht und „scheue Tiere unserer Heimat“ ist wenig zu sehen. Sie kennen wohl den Wanderweg und solange man den nicht verlässt wähnen sie sich in Sicherheit. Ein gefundenes Fressen für einen Jäger!
    Wieder kann ich gut erkennen wie der Weg am Hang entlang leicht aufwärts auf die nächste Scharte zuhält.


    Der Weg vom Großbergjoch zur Seescharte

    Im Augenblick bin ich gerade mal wieder südlich des Hauptkamms. Knappe 800 Höhenmeter unter mir liegt die Oberlochalm unten im Tal. Da habe ich vor ziemlich genau 3 Jahren Mittagspause gemacht bevor es hinauf zur Seescharte ging, wo ich ja jetzt auch hinwill. Das war damals auf dem E5, als wir von Zams über die Oberlochalm zur Seescharte und der Memminger Hütte gewandert sind.

    Unter uns die Oberlochalm unter der Silberspitze

    Diesmal muss ich aber keine 800 Höhenmeter mehr hinauf zur Seescharte (2.599 m). Daher ist die recht schnell erreicht, als ich den Weg aus dem Tal mal erreicht habe. Die letzte Scharte für heute.


    An der Seescharte

    Ich mache wieder fast die gleichen Bilder wie damals. Ist einfach ein tolles Motiv!
    Hinter der Scharte geht es noch recht weit abwärts. Die Memminger Hütte liegt ja knappe 400 Höhenmeter unterhalb der Scharte. Auf dem Weg dorthin kommt man an dem Mittleren und Unteren Seewiesee vorbei.


    Der Mittlere Seewiesee vor der Memminger Hütte und den Allgäuer Alpen

    Das markante Dreieck des Seekogels nördlich der Hütte macht einfach was her! Mir reicht es eigentlich für heute. In aller Ruhe lasse ich es an den Seen hinunterlaufen und es stört mich wenig, dass ich von einigen überholt werde. Der E5 ist eben deutlich mehr bevölkert als der E4 Alpin. Ich habe heute keinen einzigen anderen Wanderer getroffen – bis ich auf den E5 gestoßen bin. Ab da war es recht voll.
    Auf der Memminger Hütte (2.242 m) bekomme ich wiedermal einen der letzten Plätze. Hier wundere ich mich allerdings nicht wo die Menschenmassen herkommen: Mindestens 90 % von denen sind auf dem bekannten E5 von Oberstdorf nach Meran unterwegs. Der E5 ist davor und danach genauso leer wie der E4 Alpin. Und auch genauso schön!

    Blick an der Memminger Hütte auf den Weg von Morgen

    Abends reißt es dann endlich ganz auf und die Sonne kommt nochmal raus. Hier oben hat man ja deutlich länger was vor ihr als unten im Tal. So genieße ich den Sonnenuntergang vor der Hütte.

    Große Erhebungen werfen ihre Schatten weit voraus

    Das ist übrigens der Schatten des Seekogels, dem Hausberg der Hütte.
    Die Hütte hat eine neune Pächterin. Das merkt man deutlich! Das Essen ist um einiges besser geworden und es gibt auch Nachschlag bei der Halbpension. Das war ja so ein Thema in den letzten Jahren. Ich bin auf der E5-Tour hier auf der Hütte damals einfach nicht richtig satt geworden. Aber das ist ja nun Geschichte.
    In einem Sektionszimmer bin ich mit 2 anderen Wanderern gut und ruhig untergebracht. Und ich bin schon kurz vor der Hüttenruhe in meinem Schlafsack. Das war heute ein grandioser Tag auf einem sehr abwechslungsreichen Weg. Aber es war auch ziemlich anstrengend. Heute sind es auch ein paar Bilder mehr geworden als sonst. Es gab halt einfach so viel zu sehen! Ich hoffe das stört euch nicht zu sehr!
    Und Morgen soll das Wetter wieder richtig schön werden. Ich freue mich auf Morgen. Auch wenn ich am Abend irgendwo an einen Bahnhof kommen muss, denn meine verfügbare Zeit geht schon wieder zu Ende. Aber Morgen ist ja auch noch ein Tag. Also dann: Bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 13.02.2024, 21:57.

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  • Wafer
    antwortet
    69. Tag: Anhalter Hütte – Hanauer Hütte - Steinseehütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Montag, 09. August 2023
    Strecke: 16 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.300 m, ↓ 1.300 m
    Gehzeit: 6 h 30

    Gesamtstrecke: 1.180 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 64.800 m, ↓ 56.150 m
    Gesamtgehzeit: 393 h 15

    Der Tag beginnt früh – und nicht sehr gut: Ich muss nachts mal raus. Ich steuere das WC im Winterraum an, das laut Wirt funktionsfähig sein soll. Das mag ja durchaus funktionsfähig sein aber benutzbar ist es nicht: Der kleine Raum wird als Lager zweckentfremdet und ist nicht betretbar. So muss ich rüber ins Haupthaus. Und da rächt sich meine leichte Schlafkleidung: Es regnet und ich werde nass bis auf die Haut. Ok, an so vielen Stellen ist die Haut aber auch nicht bedeckt ....
    Am Morgen regnete es immer noch leicht. Also packe ich mal zusammen und gehe zum Frühstück. Da trödle ich rum in der Erwartung, dass es aufhört zu regnen. Gegen halb 9 breche ich auf. Leichter Nieselregen begleitet mich zum Kromsee hinunter.


    Abschied von der Anhalter Hütte

    Mit Fernsicht ist heute gar nix los. Das war gestern so klasse ... Aber das ist ja häufig so: Wenn ein Wetterwechsel droht, dann hat man klare Sicht. Ich hoffe mal, dass sich dieses Mistwetter nicht einnistet. Laut Wetterbericht soll das nicht der Fall sein.


    Grubijoch und Kreuzjoch sind noch zu sehen – Die Namloser Wetterspitze nicht mehr

    Es geht ein paar Meter entfernt am Kromsee vorbei und ab hier aufwärts um eine Nase herum. So kann ich 3 Wanderer ausmachen, die den aktuellen Nieselregen in einer kleinen Unterstandshöhle am Beginn der Felsstufe abwarten.


    Aufstieg in Richtung Steinjöchle

    Als ich an der kleinen Höhle ankomme sind die Wanderer schon weg und es hört auch auf zu nieseln.


    Unterstand kurz vor der Steilstufe

    Prima! Jetzt noch Fernsicht dazu, dann kann der Rest vom Tag kommen!
    Der Normalweg zur Anhalter Hütte ist wirklich gut ausgebaut. Über Stufen mit Seilgeländer geht es hinauf zum Steinjöchle.


    Es geht aufwärts mit mir ...

    Die Besteigung einer der Gipfel rund um den Sattel kann ich mir bei der Sicht schenken. Dafür gibt es hier direkt am Joch ein Gipfelkreuz – oder ist das dann ein Jochkreuz?


    Das Gipfelkreuz am Steinjöchle

    Ich nehme den Weg, der auf der anderen Seite des Jochs wieder abwärtsführt. Man sieht gut die Hahntennjochstraße, die von Imst durch das Hahntennental heraufkommt, über das Hahntennjoch führt und dahinter ins Lechtal hinunterführt.


    Hahntennjoch voraus

    Ein schöner Wanderweg begleitet mich zum Hahntennjoch. Wenn in der Ferne nicht so wirklich viel zu sehen ist, wird man anspruchsloser und freut sich auch an den schönen Dingen direkt am Weg.


    You'll never walk alone

    Kurz vor der Straße biegt zum Glück ein Wanderweg rechts ab. Ich hatte schon befürchtet, der GPX-Track auf OSM hätte recht und ich müsste jetzt ein paar Kilometer die Straße entlang hatschen. Über Wiesen geht es abwärts. Die Rinder stört es wenig, dass ich über ihr Futter laufe.


    Wiesenwandern im Hahntennental

    Am Hahntennbach erkenne ich gut, dass aktuell wohl doch die Feuchtigkeit etwas gehobener ist: Der Weg entlang des Bachs ist teilweise überspült.


    Feuchte Bachquerung

    Alles halb so schlimm: Ich bin eh schon ziemlich nass! Pfafflar begrüßt mich mit einer geschlossenen Gastwirtschaft. Die sieht ziemlich endgültig geschlossen aus. Schade! Aber die nächste Möglichkeit ist in Boden nicht mehr weit.


    Pfafflar ist erreicht

    Etwas im Zickzack geht es von Haus zu Haus in dem kleinen aber weit verteilten Ort. Die wollen mir wohl alle ihr Häuser vorstellen. Die wenigsten davon stehen direkt an der Straße. Auf schönen Wegen komme ich so von oben auf Boden zu.


    Am Abstieg nach Boden

    In Boden liegt die Gastwirtschaft natürlich wieder genau am anderen Ortsende. Aber bei der Größe des Ortes ist das kein Problem: Mehr als 20 Häuser hat Boden nicht. Ich hänge die nassen Kleider an den Ofen und mache Pause. Eigentlich ein schönes Tal hier, mit einem urigen Gasthof!
    Der Blick auf die Karte offenbart, dass ich jetzt ein Tal hinter wandern muss. Und da im Talschluss eine Materialseilbahn zur Hanauer Hütte hinaufführt wird der Weg zumindest bis dorthin mit dem Auto befahrbar sein. Aber so weit ist das zum Glück nicht: Das Angerlebachtal ist recht überschaubar!


    Die Hanauer Hütte vor der westlichen Dremelscharte

    Während ich das Tal hinter tapere ziehen tiefliegende Wolken durch, die zumindest ihre Fracht bei sich behalten.
    Nach der Matbahn wird der Weg richtig schön! Aber auch steiler. Nicht umsonst ging die Matbahn so weit runter.


    Am Aufstiegsweg zur Hanauer Hütte

    Auf der Rücklehne der Bank steht der weise Spruch:
    Ihr meint, der Jäger sein ein Sünder,
    weil selten er zur Kirche geht –
    auf dem Berg ein Blick zum Himmel
    ist besser als ein falsch Gebet!

    Als Mitglied einer größeren Jägerfamilie kann ich das nachvollziehen. Leider ist die Bank zu nass um zu rasten. Und 350 m über mir gibt es ja wieder einen warmen und vor allem trockenen Platz. Sogar mit Küche! Also weiter!


    Die Brücke über den Angerlebach

    Hier teilt sich der Weg: Rechts der Normalweg und links soll ein Klettersteig zur Hütte hinaufführen. Da es gerade wieder anfängt zu nieseln lasse ich den Klettersteig mal lieber links liegen und nehme den Normalweg hinauf.
    An der Hanauer Hütte (1.922 m) begrüßt mich ein freundlicher Hund und ein heftiger Schauer. Also nix wie rein. Sie hätten sogar noch Platz für mich – wenn es heute nicht mehr aufhören sollte mit dem Regen. 2 Stunden später ist es aber soweit, also starte ich nochmal um mein heutiges Tagesziel, die Steinseehütte, zu erreichen.


    Die Dremelspitze mit ihren 2 Scharten

    Die Wolkenuntergrenze hat sich deutlich nach oben verzogen. Die nächsten Tage soll es ja auch wieder richtig schön werden. Da wird es ja wohl Zeit, dass sich der Regen mal verzieht!
    Über Wiesen geht es aufwärts. Schön hier! Vor 15 Jahren war ich schonmal mit einer Jugendgruppe hier unterwegs. Auch damals war die Resonanz durchweg gut. Die Lechtaler haben einfach was!
    Ich kann mich zwischen der östlichen und der westlichen Dremelscharte als Übergang zur Steinseehütte entscheiden. Die östliche – oder vordere – soll einfacher aber höher sein. Da der Nordalpenweg über die westliche führt und das Wetter eine Begehung zulässt wähle ich die westlich – auch hintere – Dremelscharte als Übergang. Da ich von Norden an die Scharte komme liegt oben noch etwas Schnee von vorgestern Nacht.


    Ein Alpensalamander auf dem Weg

    Zunächst über Wiesen und später über Geröll geht es aufwärts. Gut gepflegte Wege machen Spaß beim Wandern!


    Rückblick zur Hanauer Hütte – leider noch mit Wasser auf der Linse

    So langsam sehe ich rund um mich herum wieder etwas mehr. So muss es sein!
    Oben an der Scharte ist es dann mit dem gemütlichen Wandern vorbei: Im Abstieg liegt noch Schnee von Vorgestern und viel Geröll auf dem Weg. Stahlseile sollen den Abstieg erleichtern. Bei den derzeitigen Bedingungen ist das kein Zuckerschlecken - aber machbar!


    Blick von der westlichen Dremelscharte auf den Steinsee

    Mit der Dremelscharte habe ich heute zum dritten Mal die Wasserscheide zwischen Inn und Lech überquert: das erste Mal am Steinjöchl und das zweite Mal am Hahntennjoch.
    Im Abstieg drücke ich mich ein 2 Wanderern vorbei. Ich brauche etwas bis ich merke, dass sie auf- und nicht absteigen. Da haben sie aber noch ein paar Meter vor sich! Aber die Hanauer Hütte ist ja nicht weit. Hoffentlich kommen die gut an!


    Die Schlüsselstelle an der westlichen Dremelscharte

    Unter mir liegt der Steinsee. Ein toller Bergsee. Die Steinseehütte sehe ich aber nicht. Die liegt auch ziemlich weit von dem See entfernt – und 60 Höhenmeter tiefer.


    Der Steinsee ohne Steinseehütte

    Mit Blick auf den Lechtaler Hauptkamm, über den es morgen mehrfach drüber geht, nähere ich mich der Steinseehütte.


    Die Steinseehütte kommt in Sicht

    Wieder ist es ein Hund, der mich als erstes an der Steinseehütte (2.061 m)begrüßt. Ich finde das eigentlich eine sehr schöne Sache. Das sollten sich mal alle Hütte angewöhnen!
    Das war jetzt nicht der wirkliche Knallertag. Aber der Weg war eigentlich richtig schön und abwechslungsreich. Und es gab diverse bewirtschaftete Einkehrmöglichkeiten – sogar mit Übernachtungsmöglichkeiten, wenn es einem Mal zu viel wird. So endet ein Tag, den der Wetterbericht gar nicht so schlecht eingeschätzt hatte, wie er sich präsentiert hat. Aber ein Beinbruch war das jetzt nicht. Nur die nächsten Tage sollte es besser werden. Denn jetzt kommen die herausfordernden Etappen auf dem Lechtaler Höhenweg. Und damit natürlich auch auf dem Nordalpenweg. Ich bin gespannt was mich erwartet. Aber den größten Teil kenne ich eigentlich schon. Daher kommt für mich nicht so viel neues. Aber der Weg hat mir das letzte Mal schon wirklich gut gefallen. Von daher rechne ich mit sehr schönen Tagen, die da noch auf mich warten. Ich freue mich auf Morgen!
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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von Maunz Beitrag anzeigen
    Tolle Bilder bei traumhaftem Wetter :-)
    Hallo Maunz.

    Am Nachmittag war schon eine deutliche Bewölkung aufgezogen, die später nochmal durch Föhneinfluss verdrängt wurde. Leider bin ich am nächsten Tag nass geworden. Aber nur an dem Tag - zum Glück!
    Und die Gegend ist schon der Knaller! Da gibt es reichlich tolle Motive! Da muss man eigentlich nur draufhalten. 😎

    Viele Grüße

    Wafer

    Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigen
    Was für eine schöne Bergwanderung zum Auftakt deiner Lechtaler-Durchquerung mit allem, was das Herz begehrt - sogar mit angezuckerten Bergen. Die Heiterwand sieht super aus - war mir bisher eher ein unbekannter Fleck. Bin gespannt auf die weiteren Etappen!
    Hallo Stefan.

    Diese wenig begangene Ecke der Lechtaler Alpen ist bei erstaunlich wenigen bekannt. Man hört ja immer, daß die Lechtaler Alpen überlaufen seien. In der Ecke ist das überhaupt nicht der Fall. Liegt vielleicht auch daran, dass die Loreahütte und die Heiterwandhütte in der Gegend beides Selbstversorgerhütten sind. Wobei die Frage ist, was Ursache und was Wirkung ist.
    Und diese gewaltigen Felswände, an deren Fuß man da unterwegs ist, haben schon was! Auch den Weg über die Loreascharte fand ich ganz großartig mit erstklassigen Aussichten. Der Neuschnee war eine gelungene, zum Glück fast nur optische Zugabe. War einfach ein richtig gelungener Tag! Zwar etwas lang aber man kann ja auf der Tarrentonalm aufhören, wenn es einem zuviel wird.

    Viele Grüße

    Wafer

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  • StefanBoe
    antwortet
    Was für eine schöne Bergwanderung zum Auftakt deiner Lechtaler-Durchquerung mit allem, was das Herz begehrt - sogar mit angezuckerten Bergen. Die Heiterwand sieht super aus - war mir bisher eher ein unbekannter Fleck. Bin gespannt auf die weiteren Etappen!

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