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Samstag, 22. Juli 2023
Strecke: 4 Km
Höhenmeter: ↑ 1.000 m, ↓ 25 m
Gehzeit: 2 h 30
Gesamtstrecke: 1.142 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 60.425 m, ↓ 53.600 m
Gesamtgehzeit: 375 h 45
An der Kasse gab es noch eine Urkunde anlässlich der 200 Jahre Erstbesteigung über die ‚Besteigung der Zugspitze‘. Die dürfte allerdings jeder bekommen, egal wie er da raufgekommen ist.

Eine 'echte' Bergsteigerurkunde
In Wolken absolvieren wir die Talfahrt, bis wir nach der zweiten Stütze aus den Wolken kommen. Die Wiener Neustädter Hütte liegt da schon über uns.

Wir fangen wieder ganz unten an
An der Talstation kommt wieder die Sonne raus. Das ist heute sehr unterschiedlich: Mal ist sie da und mal nicht. Hoffentlich ist das morgen besser, wenn wir wieder auf dem Gipfel sein werden.
Wir starten also wieder ganz unten und ziehen über Pisten aufwärts. Schön mit Schneekanonen am Rand bestückt, wie sich das gehört. Zum Glück können wir nach den ersten 200 Höhenmetern links auf einen kleinen Steig abbiegen. Aber auch hier sind wohl Skifahrer unterwegs, wie deutlich an der Art das herumliegenden Mülls zu erkennen ist. Schweine!
Irgendwann sind wir aber aus dem Dunstkreis des Skigebietes heraus und steigen langsam und gleichmäßig wieder über Schotterhalten auf.

Licht und Schatten über Ehrwald und Lermoos
Wir können gut erkennen, wo wir im Frühjahr von Ehrwald über die Wiesen nach Lermoos gewandert sind und am nächsten Tag hinauf auf die Wofratshauser Hütte.
Im Zick-Zack geht es weiter aufwärts. Die Bäume werden immer niedriger und gehen in Latschen über. Als wir in etwa die Hälfte der Höhenmeter hinter uns haben machen wir Pause am Wiesbrunnen. Ein kleiner Brunnen mit einer Pausenbank daneben, die mit toller Sicht geradezu eine Pause verlangt.

Pause am Wiesbrunnen
Wir sind nicht die Einzigen, die am späteren Nachmittag noch zur Wiener Neustädter Hütte hinaufsteigen. So machen wir Platz, als die nächsten Wanderer die Quelle erreichen.
Im Zick-Zack geht es weiter hinauf. Diesmal weniger im Schotter. Eigentlich schön zu gehen. Und wo es durch den Schotter geht, ist der Weg gut ausgebaut. So kommen wir von unten an etwas komische Bauwerke.

Die alte Mittelstation bei der ehemaligen Stütze 3
Hier wurde in der Vergangenheit die erste Mittelstation der ehemaligen Zugspitzbahn errichtet. Und nach der Stilllegung nicht wieder abgebaut. Hauptsächlich handelt es sich hier wohl um eine geschützte Treppe. Ein Teil des alten Gebäudes wird wohl von der Bergwacht genutzt, weil hier wohl viel geklettert wird.

Es geht den Georg-Jäger-Steig hinauf
Ein Teil dieses Weges läuft wohl schon unter Klettersteig und es wird empfohlen ab hier ein Klettersteigset zu benutzen. Wir sehen noch keine kritischen Stellen und lassen das vorerst mal. In Serpentinen geht es auf den Grat hinauf, auf dem auch eine der heutigen Bahnstützen steht.

Es geht langsam und steil aufwärts - es ginge aber auch schneller
Zwischendrin geht es mal ganz gechillt am Hang entlang. Richtig schön hier! Aber wozu soll man hier ein Klettersteigset anlegen?

Manche Passage sind etwas einfacher
Der Weg bietet wieder grandiose Aussicht. Diesmal in Richtung Deutschland mit dem Eibsee und den Bergen darum herum.

Der Eibsee mit der deutschen Zugspitzbahn
Die Wolkenuntergrenze scheint sich immer weiter herunter zu verlagern. Hoffentlich kommen wir noch mit Sicht auf der Hütte an!
Um die nächste Ecke führt der Weg durch die Felsriegel. Teilweise ist recht schwer erkennbar, wo der Weg entlangführt.

Hier geht irgendwo der Weg nach oben
Wirklich kritische Stellen kommen aber keine. Gut gesichert geht es durch die Felsen.

Leichtes rumgekraxel kurz vor der Hütte
Schwindelfrei sollte man für diesen Teil des Weges aber auf jeden Fall sein. So ganz ohne ist der nicht: links geht es teilweise schon anständig abwärts. Wer hier ins Rutschen kommt ...

Von oben ist der Wegverlauf besser zu sehen
Kurz vor der Hütte überholt uns eine Familie mit 2 Kindern. Der jüngere ist erst 5, wie wir erfahren. Er ist zwar angeseilt, macht das aber mehr als anständig. Klasse der Kleine! Wir unterhalten uns ein wenig und erfahren, dass sie auf dem Weg zum Opa sind. Er ist der Hüttenwirt der Wiener Neustädter Hütte. Der ältere kraxelt ziemlich weglos geradeaus in die Richtung, in der er die Hütte weiß. Es kann also nicht mehr sehr weit sein.

Ankunft an der Wiener Neustädter Hütte kurz unterhalb der Wolken
Und er hat recht gehabt! Wir kommen an der Hütte an und sowohl der Hund als auch der Opa freuen sich sehr die Enkel begrüßen zu können.
Die Hütte liegt etwas im Schatten der Bergbahn. Aber genau deswegen hat sie ihren Charme bewahren können und wurde nie extrem vergrößert. Es gibt zwar einen kleinen Anbau mit moderneren Sanitären Anlagen und einer PV-Anlage aber der Kern der Hütte ist noch recht alt.

Museales Ambiente in der Wiener Neustädter Hütte

Zum Abendessen gibt es Geschnetzeltes mit Nudeln. Veganer bekommen eine Tomatensoße zu den Nudeln.
Das wird noch ein richtig gemütlicher Hüttenabend. So direkt unter einer Bergbahn hatte ich mit sowas nun nicht wirklich gerechnet. Aber man muss sich ja mal überzeugen lassen.
Am Abend verziehen sich nochmal die Wolken. Morgen soll es ja auch richtig sonnig werden.

Abendlicher Ausklang eines tollen Tages
Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Richtig schön hier! Die Abendsonne beleuchtet den Eibsee und beschert uns noch einen tollen Abend vor der Hütte.
Hinter der Hütte entdecke ich einen Anhänger. Was hat der hier verloren? Eine Straße oder zumindest einen befahrbaren Weg habe ich hier herauf nicht gesehen. War ich blind? Eine Nachfrage beim Wirt beschert überraschendes: Die Hütte wird über die Bergbahn versorgt, die fast direkt über die Hütte führt. Für die Waren wird der Anhänger beladen und unter die nördlichere Gondel gehängt. Dann fährt die Bahn bis über die Hütte und lässt den Anhänger hinunter. Spannend! Das hätte ich mir gerne mal live angesehen!
So endet ein grandioser Tag mit viel Aufstieg – es waren über 2.600 Höhenmeter aufwärts - auf einer tollen Hütte. Der Nordalpenweg überrascht mich immer wieder!
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