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Sonntag, 30. Oktober 2022
Strecke: 17 Km
Höhenmeter: ↑ 950 m, ↓ 1.600 m
Gehzeit: 6 h 15
Gesamtstrecke: 851 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 43.750 m, ↓ 41.500 m
Gesamtgehzeit: 282 h
Am Morgen scheint die Sonne – So muss es sein! Nach einem großartigen Frühstück ziehe ich recht spät los. Wo es mir gefällt, da bleibe ich immer gerne etwas hängen. Aber die Tage sind kurz – also los!
Morgendlicher Start an der Buchackeralm
Zunächst geht es von der Buchackeralm (1.350 m) wieder an der Versorgungsstraße ein Stück abwärts. Aber man kann über kleine Pfade eine Kehre der Straße abkürzen.
Liebliche, grüne Berge
So ganz einfach scheinen diese leicht gewellten Hügel aber nicht zu sein! So mancher ist auch hier von einer Wanderung nicht heimgekehrt.
So ungefährlich sind diese Berge aber auch nicht
Die Beleuchtung der Wiesen im Inntal ist einfach grandios! Auch heute bin ich ständig nur am Schauen. Selten sieht man die Berge so schön und klar vor einem liegen.
Blick ins Inntal und über die Wildschönau
Ich muss heute Morgen ganz schön weit absteigen. Ich muss fast bis 1.100 Höhenmeter hinunter. Beim Rückblick liegt die Buchackeralm über mir am Hang in der Morgensonne.
Rückblick auf die Buchackeralm
Entlang des Hasatalgrabens zieht der Nordalpenweg in den Wald hinein. Da wird es recht kühl. Dafür folgt ein Aufstieg im Wald, der mich zur Nachbergalm hinaufbringen soll.
Aufstieg im Wald in Richtung Nachbergalm
Gleichmäßig steige ich auf, damit mir warm wird. Es ist halt doch schon fast November! In der Sonne ist es angenehm warm aber im Schatten auf den Nordseiten im Wald ...
Aber den Wald lasse ich dann irgendwann wieder hinter mir.
Waldreste
Über sonnige Wiesen geht es die letzten Meter hinauf. Über mir liegt die Nachbergalm am Sattel.
Die Nachbergalm taucht über mir auf
Da stehen ein paar Häuser, die alle schon winterfest gemacht wurden. Niemand ist da. Das Vieh scheint schon im Tal zu sein und die Bewohner werden froh sein, dass sie im Tal sind. Keine Ahnung, ob die noch einen Blick für ihre schöne Umgebung haben.
Inntalblick von der Nachbergalm
Die Traktorspur, der ich folge, wird zunehmend wieder kleiner. Der Blick nach Nord-Westen auf die Gipfel der Brandenberger Alpen zeigen mir, was heute noch auf mich wartet.
Plessenberg und Kienberg - Meine nächsten Ziele für heute
Der Weg ist hier etwas irreführend: Man muss dem kleinen Fahrweg, auf den der Weg stößt ein Stück abwärts folgen, bevor man abbiegt! Ich habe eine Weile gebraucht um das zu bemerken! Aber so komme ich in den Genuss der bunten Herbstwälder Brandenbergs.
Herbst in den Brandenberger Alpen
Ein Traum!
Die felsigen Gipfel des Gufferts stehen nördlich von Steinberg am Rofan. Sie gehören nach dem Rofan zu den höchsten Bergen der Brandenberger Alpen.
Ich bleibe am südlichen Kamm und wandere etwas aufwärts auf das Ascherjöchl (1.458 m) zu.
Pause am Ascherjöchl
Hier mache ich bei großartiger Aussicht Pause. Wie oft bin ich da unten auf der Autobahn schon in die Berge gefahren und habe mir immer gesagt, dass ich auf dem Kamm mal wandern muss. Nun habe ich das endlich mal geschafft!
Das Inntal lässt meinen Blick einfach nicht los
Hinter dem Ascherjöchl gehe ich über eine Wiese weiter, über die der Weg hinaufzieht. Wo der Weg in den Latschen verschwindet stehen ein paar Schilder. Ich bin recht erstaunt, als ich lese, dass hier vor den Gefahren des alpinen Steigs gewarnt wird. Zunächst geht es noch recht moderat durch die Latschen aber dann steilt es schon recht ordentlich auf. Und einige Seilsicherungen hängen hier nicht unberechtigt herum.
Erste Sicherungen am Weg auf den Plessenberg
Teilweise recht steil geht es durch die Ostflanke des Plessenbergs aufwärts. Mit so einem alpinen Steig hatte ich hier nicht wirklich gerechnet. Aber er ist sehr schön zu gehen und gut in Schuss. Mitunter liegt aber einiges an Erde und Dreck auf den Felsen, was den Weg bei feuchter Witterung vermutlich recht schwierig macht.
Der Steig auf den Plessenberg
Der Steig zieht sich bis knapp unter den Gipfel hin. Dann wird der Weg wieder normaler und führt mich hinauf auf den Gipfel des Plessenbergs (1.743 m) – ein Aussichtsberg der Spitzenklasse.
Gipfelerlebnis auf dem Plessenberg
Und bei weitem nicht so voll wie der Pendling gestern. Die meisten kommen allerdings nicht über den Steig, den ich genommen habe, sondern über den Kammweg, den ich als Abstieg nehmen werde. Aber vorher gibt es noch eine Pause. Ich kann mich an solchen Panoramen einfach nicht satt sehen!
Es folgt ein Höhenweg immer am Kamm entlang. Er führt mich zum nächsten Sattel und am Heuberg vorbei.
Auf dem Weg zum Kienberg
Ich halte mich nördlich und steige wieder aufwärts mit dem Ziel Kienberg (1.786 m), dem höchsten Punkt für heute. Der Weg ist deutlich ausgetretener als der auf den Plessenberg. Von der Jocheralm kommen hier wohl recht viele herauf. Als ich dann oben stehe, kann ich sehr gut nachvollziehen, warum das so ist!
Kienberger Gipfelblick in Inntal und auf den Rofan
Ein Blick zurück offenbart, wo ich hergekommen bin.
Der Pendlingkamm hinter dem Plessenberg und vor dem Kaisergebirge
Vorgestern kam ich von der Fischbachalm über das Kaisergebirge – zwischen dem Zahmen und dem Wilden Kaiser hindurch – ins Inntal. Und gestern kam ich über den Pendling und den Pendlingkamm zur Buchackeralm, die auf der hinteren Wiese liegt.
Ich reiße mich los und mache mich an den Abstieg.
Tolle Wanderwege in Richtung Brandenberg
Zunächst geht es wieder durch Latschenhänge, die dann zunehmend immer höher werden, bis ich wieder in lichten Wäldern unterwegs bin.
Brandenberg liegt vor dem Rofan
Leider wird damit auch die Fernsicht immer schlechter.
Ich muss erstaunlich weit runter, nur um zur Einkehralm wieder auf zu steigen. Da habe ich wohl den falschen Weg erwischt. In der Karte gab es da einen direkteren. Aber den habe ich wohl verpasst.
Keine Einkehr an der Einkehralm
Der Name ist leider kein Programm! Auch nicht im Sommer. Schade eigentlich! Auf der Versorgungsstraße geht es weiter abwärts. Da komme ich gut voran. Erstaunlich schnell bin ich bei der nächsten Alm.
An der Heubrandalm brennt zum Glück kein Heu
Im Zick-Zack geht es im Wald abwärts. Der Forstweg wird immer größer bis ich bei den ersten Häusern, die zu Brandenberg gehören, aus dem Wald komme. Ich halte mich rechts und wandere noch durch die letzten Häuser, die sich Arzberg nennen und komme wieder auf einen kleineren Wanderweg. Auf ihm geht es mit recht wenig Sicht im Wald abwärts. 300 Höhenmeter tiefer komme ich an die Straße und auf ihr nach Pinneg.
Gerade als ich mir überlege, wie der Tag jetzt weitergehen könnte kommt ein Bus über die Brücke gefahren. Da das Sonntags hier im letzten Winkel des Tals vermutlich ein seltenes Ereignis ist mache ich nicht lange rum und steige ein. Das Gasthaus Gwercherwirt, an dem der Bus vorbeifährt, hat eh geschlossen. Glück gehabt!
Rückfahrt durch Brandenberg
Im Bus entscheide ich mich dafür, den normalen Nordalpenweg in den Brandenberger Alpen auch noch zu gehen. Der Bus bringt mich an den Bahnhof von Brixlegg und die Bahn zurück nach Kufstein. Ich habe zwischenzeitlich nach einer Unterkunft telefoniert und habe ein Bett im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee gebucht. Die stellen mir sogar ein Busshutle am Kufsteiner Bahnhof zur Verfügung. So komme ich schnell und bequem zu dem Gasthof, an dem ich vorgestern nicht wirklich weit weg schon vorbeigekommen bin. Morgen werde ich dann den schon erwähnten Talweg nehmen und wieder nach Pinneg wandern. Alles weitere werde ich dann morgen sehen.
Das war heute wieder ein absoluter Spitzentag mit überraschend anspruchsvollen Wegen, einer wirklich grandiosen Aussicht und tollem Wetter. Die Brandenberger Alpen haben mir gestern schon gefallen. Und damit hatte ich vor der Tour nicht wirklich gerechnet. Ich hatte eigentlich mit recht langweiligen Etappen gerechnet. Aber das waren jetzt 2 Tage mit Abwechslung pur. So mag ich es.
Nach einem ausgiebigen Abendessen bin ich beizeiten im Bett.
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