[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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  • Wafer
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    Prolog 3. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg - Anreise
    Es hat nicht lange gedauert, bis ich wieder los bin. Da kam noch sowas wie die Abifeier meiner Tochter und ein familiärer Geburtstag dazu. Aber als das rum war und es mit dem Wetter dann längerfristig wieder etwas besser wurde, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ich bin ganz angefressen von dem Nordalpenweg! Irgendwie kenne ich das von meinen Weitwanderungen nach Spanien oder auf dem E1: Wen es einmal gepackt hat, der denkt an nix anderes mehr! Das hat schon ein gewisses Suchtpotential! Die Anreise gestaltet sich wieder genauso lang wie die letzte Heimreise: Über München, Salzburg und Linz geht es recht schnell. Dann folgt eine Lokalbahn, die ist etwas langsamer. Spital am Pyhrn gibt sich wieder recht zugeknöpft: Ich finde keine Unterkunft. So wird es ein Hotel in Windischgarsten, in das ich nachmittags nach einer langen Reise einchecke. Entgegen der Wettervoraussage ist es bedeckt. Aber ab morgen soll es wieder sonnig werden. Ich drehe noch eine Runde durch den Ort, esse etwas zu Abend und bereite mich dann auf das Fortsetzen der Tour vor: Ich gehe früh ins Bett und schmökere noch etwas in den Reiseführern, die ich mitschleppe.

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  • Wafer
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    Epilog 2. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg
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    Jetzt bin ich schon über 450 Km auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg unterwegs. Hierbei fallen allerdings alle Varianten und Zustiege, die ich gegangen bin. Wenn man den Nordalpenweg ab Rust am Neusiedler See bis zum Linzerhaus nimmt, sind es gute 325 Km. Und der Start bei Rust war der initiale Teil des Nordalpenweges. Die Wienvariante kam später erst hinzu. Wo es alternative Varianten gibt habe ich bei diesem Track die alpinere Variante gewählt. Als der Nordalpenweg entwickelt wurde, war das die Routenführung und die einfacheren Varianten kamen in der Regel erst später dazu.
    Immer mehr stellt sich der Nordalpenweg als sehr abwechslungsreicher Weitwanderweg heraus. Bei meiner ersten Etappe war ich eher in den flacheren Regionen Österreichs unterwegs. Es ging bis maximal 1.000 Höhenmeter. Dort gab es im Bereich Burgenland sehr ebene Etappen die mit zunehmender Nähe zum Semmering welliger wurden. Der Wienerwald hat dann schon gezeigt, dass es interessante Anstiege und Aussichten gibt.
    Auf meiner 2. Etappe ging es bis 2.500 Höhenmeter hinauf. Teilweise schon sehr alpin. Wo es anspruchsvollere Wege gab, da gab es aber auch bisher meistens eine Alternative. Damit ist der Weg sowohl für ambitionierte Sportler als auch für ausdauernde Wanderer eine interessante Sache. Was man aber auf keinen Fall unterschätzen sollte sind die Höhenmeter die auf alle Fälle regelmäßig in beiden Richtungen zu bewältigen sind. Pro Kilometer Strecke geht es im Schnitt bisher ca. 50 Meter rauf und runter! Pro Tag sind das knappe 1.000 Höhenmeter rauf und runter. Das sollte man nicht unterschätzen. Das geht sicher nicht ganz ohne Vorbereitung. Wer diese Fitness aber mitbringt erlebt eine sehr variierende Bergwelt in verschiedenen Regionen.
    Unabdingbar ist auch eine gewisse Sensibilität für das Wetter und die Bereitschaft aufgrund äußerer Bedingungen die Tour auch mal zu variieren oder zu unterbrechen. Wer das alles mitbringt wird auf diesem Weitwanderweg sehr viel Spaß haben und viel Abwechslung erleben.
    Die Höhepunkte auf dieser Tour sind dicht gesetzt. Diese zeichnen sich aber nicht immer durch Superlative aus sondern können auch mal ganz einfacher Natur sein. Auch wird nicht grundsätzlich jeder Gipfel am Weg in die Tour eingebaut. Wer hier Bedarfe sieht, der sollte zusätzliche Tage einplanen. Der Reiz einer solchen Weitwanderung liegt nicht bei der Sammlung von weltbekannten Highlights, sondern eher im Kennenlernen verschiedener Regionen und ihrer Kulturen. Das bedingt aber eben auch so manche Etappe, die auch mal im Tal entlang geht, nicht immer auf optimalen Wanderwegen entlang führt oder eben wenige Höhepunkte bereithält. Dafür wird man in der Regel auf der nächsten Etappe mit völlig neuen Eindrücken und wechselnden Landschaften belohnt.
    Auf diesem Weg gibt es eine sehr hohe Hüttendichte. Ich habe fast jeden Tag mehrere Almen gefunden, auf denen ich etwas essen oder trinken konnte und ich hatte meistens mehrere Hütten zur Auswahl, die sich als Tagesziel angeboten haben. Dies erfordert aber einen recht offenen Umgang mit der Planung. Wer in Gruppen reist, der sollte langfristig vorher seine Unterkünfte buchen. Wer alleine unterwegs ist, der kann bei diesem Thema etwas laxer unterwegs sein. Damit ergeben sich aber auch Freiheitsgrade bei der täglichen Variation der Wanderstrecken.
    Maximale Flexibilität hat derjenige Hüttenwanderer, der bereit ist auch mal in einfachsten Unterkünften zu übernachten, im Notfall auch mal einen Bus oder ein Taxi in den nächsten Ort zu nehmen oder auch mal bereit ist, für eine Übernachtung ein paar Euro mehr zu bezahlen. Selbst in der Hochsaison bin ich so auch ohne Reservierungen gut unterwegs gewesen. Ab und zu habe ich mal am Wochenende reserviert. Meist habe ich im Nachhinein festgestellt, dass das meistens aber nicht notwendig gewesen wäre. Ich habe einige Wanderer getroffen, die trotzdem ein Zelt oder zumindest ein Tarp mitgetragen haben. Meiner Meinung nach ist das auf dieser Tour aber nicht notwendig!
    Wer sich auf so eine Weitwanderung einlässt, der wird schnell feststellen, dass er erstaunliche Entfernungen zurücklegt! Wer zwei Orte durch eine Wanderung zu Fuß verbunden hat, die An- und Abreise bei Etappen organisiert hat, der weiß um die Lage und die Besonderheiten der Region. Man bekommt ein Gespür dafür, wie verschiedene Regionen zusammenhängen und wie sich ihre Kultur in Essen, Sprache oder Verhalten niederschlägt und damit bei der Wanderung verändert. Das sind Erfahrungen, die bei reinen Tagestouren kaum gemacht werden können.
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  • Wafer
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    Heimreise

    Montag, 4. Juli 2022

    Als ich morgens aufwache und einen Blick zum Fenster raus werfe schüttet es aus Kübeln. Davon hat der Wetterbericht gestern nichts gewusst. Auch jetzt behauptet er, es wäre strahlender Sonnenschein. So ist das mit dem Bergwetter: Nie exakt vorhersehbar. Ich lasse mir Zeit und drehe mich nochmal rum. Aber auch eine Stunde später wird es einfach nicht besser. Zwischenzeitlich hat sich auch der Wetterbericht dazu durchgerungen den ganzen Tag als verregnet zu brandmarken. So wird das auf jeden Fall nix mit dem Warscheneck. Das größte Problem ist aber: Es soll die nächsten Tage so bleiben.
    Da gibt es eigentlich nur eins: Abbrechen und bei gutem Wetter wiederkommen!
    Gesagt, getan! In aller Ruhe gehe ich frühstücken und suche mir eine Zugverbindung nach Hause heraus. Wenn ich die nächste Bahn ins Tal nehme, kriege ich einen der seltenen Busse, die zum Bahnhof fahren. Von dort könnte ich bereits wenige Minuten später die Heimreise mit der Bahn fortsetzen. Das hört sich nach einem Plan an!


    Auch der Abstieg erfolgt mit der Bahn

    Während ich schnell frühstücke stellt mir die Hüttenwirtin eine Gästekarte aus. Mit der kostet die Fahrt mit der Wurzeralmbahn nichts. Und auch der Bus zum Bahnhof ist gratis. So buche ich auf dem Handy ein Bahnticket für die Heimfahrt, packe meine Sachen und steige hinauf zur Bahnstation. Als hätten die auf mich gewartet fahren sie gleich los, als ich eingestiegen bin.


    Die Bahn ist zwar entgegenkommend, das Wetter aber nicht

    Mit 5-mal umsteigen bin ich abends zuhause. Obwohl ich nicht mehr über Wien fahren muss sind die Fahrzeiten immer noch sehr lang. Erst nach knapp 9 Stunden fahre ich bei uns in den Bahnhof ein. Ohne Verspätung oder verpasste Züge. Geht doch! Jetzt kommt der schwierigste Teil: Warten bis das Wetter wieder stabil gut ist!

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  • Wafer
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    25. Tag: Von Admont zum Linzer Haus
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    Sonntag, 3. Juli 2022
    Strecke: 24 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 775 m
    Gehzeit: 7 h 15

    Gesamtstrecke: 467 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.725 m, ↓ 21.325 m
    Gesamtgehzeit: 151 h 15

    Nachdem ich gestern früh im Bett war bin ich heute auch früh wach. Die Sonne scheint zum Fenster herein. Also: Raus aus dem Bett – auch wenn Sonntag ist! Nach dem Frühstück ziehe ich los. Erstmal noch etwas durch Admont. Das ist jetzt nicht so prickelnd. Das streckt sich etwas. Es geht über die Enns und weiter durch Hall. Am Eißlingbach wird gerade ein Fest abgebaut. Da muss ich mich daran vorbeidrücken um am Bach entlang auf dem Nordalpenweg weiter nach Norden zu wandern. Als ich mal aus dem Wald herauskomme gibt es einen tollen Blick zurück auf die Ennstaler Alpen.


    Die Ennstaler Alpen - diesmal von unten

    Aber auch der Blick nach vorne ist nicht von schlechten Eltern!


    Die Haller Mauer

    Heute ist wieder keine Wolke am Himmel. Kaum zu glauben, dass ich gestern schier nicht starten wollte! Zum Glück führt der Weg hier viel im Wald entlang. Teilweise auf einem Salzlehrpfad. Nette Abwechslung!
    An den letzten Häusern des Tales komme ich wieder auf eine Straße. Endlich hat man mal einen ungestörten Blick auf die Berge von Gestern.


    Über diese Berge bin ich gestern gekommen

    Aber auch der Blick nach vorne ist großartig!


    Beim letzten Ortsteil von Admont

    Es geht etwas durch den Wald und eine Lichtung entlang zu einem E-Werk. Hier gibt es einen viel benutzten Parkplatz. Scheint der letzte vor der Haller Mauer zu sein! Ich halte etwas links, denn ich will nicht auf die Mauer sondern hinauf zum Rohrauerhaus am Pyhrngatterl. Eine Schotterstraße führt das Tal hinter und steilt langsam etwas auf. Endlich kommt mal eine Lichtung damit man sich wieder orientieren kann!


    Aufstieg zum Rohrauerhaus

    Ein kleiner Pfad führt über Wiesen zu einer alten Scheune. Die Kombination Aufstieg und Sonne verursacht sofort feuchte Klamotten. Die Feuchtigkeit hängt noch in der Luft!


    Eine namenlose Alm in den Ennstaler Alpen

    Diese Alm ist zwar gerade nicht bewirtschaftet aber bis vor kurzem müssen hier noch Kühe gestanden haben: Die Wiese ist ganz schön ramponiert.
    Über diese Wiesen geht es weiter rauf und auch endlich wieder in den Wald. Ein letzter Blick zurück in die Steiermark bietet sich an, denn am Pyhngatterl verlasse ich dieses Bundesland, das mich nun seit dem Semmering begleitet hat.


    Die Haller Mauer von der Seite

    Durch den Wald geht es noch etwas schräg aufwärts auf den Sattel zu. Die Grenze der Steiermark ist mit einem Zaun gesichert. Die Einreise nach Oberösterreich ist aber ohne Formalitäten möglich.


    Am Pyhrgasgatterl verlasse ich die Steiermark

    Das waren jetzt immerhin deutlich über 200 Km in der Steiermark. Aber die werde ich im Toten Gebirge nochmal für ein paar Tage betreten. Da kommt also nochmal was drauf.
    Gleich ein paar Meter hinter dem Sattel steht das Rohrauerhaus (1.308 m). Genau richtig zum Mittagessen!


    Das Rohrauerhaus am Pyhrgasgatterl

    Hinter dem Haus erhebt sich der Große Pyhrgas (2.244 m) als Hausberg. Die Linzer Naturfreunde servieren hier einen richtig guten Eintopf. Das scheint sich rumgesprochen zu haben: Die Hütte ist gut besucht! An einem Sonntag bei so einem Wetter ist das jetzt aber auch nicht wirklich ungewöhnlich. Die scheinen aber alle anders hier raufgekommen zu sein. Denn auf meinem Aufstiegsweg habe ich niemanden getroffen.
    Weiter geht es die Versorgungsstraße auf Schotter abwärts. Da rollt der volle Bauch von ganz alleine runter! 😉


    Abstieg in Richtung Spital am Pyhrn

    Neben dem Fallbach geht hinunter zur Bosruckhütte (1.036 m). Die gehört der Sektion Spital am Pyhrn des ÖAV. Auch diese Hütte ist bewirtschaftet. Und richtig voll! Das ist jetzt schon nicht mehr schön! Ich versuche auf den Bildern den Betrieb mal etwas auszugrenzen.


    Der Bosruck über der Bosruckhütte

    Wo dieser Publikumsverkehr herkommt wird mir allerdings schnell nach dem Stempel holen klar: Nur wenige Meter unterhalb der Busruckhütte liegt ein Parkplatz der mit dem Auto angefahren werden darf. Und der ist mal sowas von voll, da macht man sich kein Bild! Die umliegenden Wiesen sind zugeparkt und die ganze Straße weiter runter auch. Tja, da hat mich die Zivilisation etwas überrumpelt! Ich tiegere die Straße runter. Links kommen ein paar Leute einen Steig hoch. Die kommen von der Dr.-Vogelgesang-Klamm. Das hört sich so an, als wäre das was für mich! Aber die Leute winken ab: Der Weg da unten sei so schmal und heute so voll, dass man sich gut überlegen sollte, ob man sich das abwärts antun will. Schade! Also weiter.
    Meist an der Straße, aber auch mal auf Waldwegen, geht es hinunter nach Grünau und weiter nach Spital am Pyhrn. Als ich im Ort stehe wird mir klar, dass ich es versäumt habe, die Klamm in der anderen Richtung zu gehen. Sch...! Jetzt gehe ich da aber nicht mehr rauf!


    Die Stiftskirche in Spital am Pyhrn

    Spital ist gar nicht so groß. Ich ziehe durch den Ort aber alle Restaurants haben geschlossen. Also kein Mittagessen. Dann mache ich das später irgendwo. Der Nordalpenweg zieht etwas von der Hauptstraße weg durch kleine Nebenstraßen und auch mal etwas ins Grüne.


    Wanderweg am Dorfrand von Spital am Pyhrn

    Der Bosruck ist der Hausberg von Spital. Er gehört noch zu den Ennstaler Alpen. Die Berge rechts/westlich von mir gehören schon zum Toten Gebirge. Damit wechsle ich nun also auch die Gebirgsgruppe.
    Spital wird verlassen und der Weg etwas phantasielos an der Passstraße entlanggeführt. Vor dem Schotterwerk kann man aber wieder auf Wanderwege wechseln. Und die sind erstaunlich schön, so direkt am Rande der zivilisatorischen Infrastruktur dieses Tals.


    Auf dem Weg zur Wurzeralmbahn

    Der Weg führt mich zur Talstation der Wurzeralmbahn. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit für eine Mittagspause gefunden. Es ist auch schon 15 Uhr. In manchem Restaurant würde man jetzt auch schon gar nichts mehr kriegen. Und hier unten an der Bahn gibt es ebenfalls nix. Und sich auf den Parkplatz zu setzen und zu vespern ist jetzt nicht so mein Ding. Ich habe heute nun doch schon einige Kilometer und auch Höhenmeter in den Beinen und daher entscheide ich mich für die Warmduschervariante des Aufstiegs.


    Beim Aufstieg schummle ich heute ein bisschen

    Raz-Faz bin ich oben. Die Bahn schießt da seit der Renovierung mit über 35 Km/h den Berg rauf. Oben erwartet mich wie vermutet einiges an Touristenverkehr. Skilifte zeigen, dass hier auch im Winter einiges los sein wird. Damit wurde vermutlich die Renovierung der Bahn finanziert. Mit Einzelfahrten von Sommerbesuchern ist das in der Regel eher schwierig.
    Ich steige hinunter zum Linzer Haus (1.371 m). Das liegt sehr schön an einem kleinen See. Obwohl das Haus recht groß ist und im nahen Einzugsbereich der Bahn haben die sich ihren Hüttencharakter erhalten. Und die Hüttenwirte sind ausgesprochen nett und aufgeschlossen. Von Hütten mit viel Publikumsverkehr kenne ich das leider anders. Da merkt man mal, was ein guter Hüttenwirt ausmacht! Also großes Lob an dieser Stelle!


    Der Speichersee beim Linzer Haus

    Bis zur nächsten Hütte, der Zellerhütte, schaffe ich es heute nicht mehr. Das sind noch über 4 h und etliche Höhenmeter. Also checke ich hier ein, esse was und drehe dann noch ein Runde um den See.


    Die Rote Wand über der Wurzeralm

    Das ist der Traum von einer Almlandschaft hier oben! Ich verstehe langsam, warum die Leute hier in Massen rauffahren. Im Talgrund liegt ein kleiner See, die Wiesen werden beweidet, die Lifte sind sehr unauffällig und vor allem nicht zu massenhaft. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser!


    Warscheneck und Toter Mann - Meine Ziele für morgen

    Über diese beiden Gipfel geht es morgen weiter. Zum Warscheneck (2.388 m) sind es etwas über 1.000 Höhenmeter und ca. 3 h 30 – sagt der Wegweiser. Eindeutig zu viel für Heute. Und dann hätte ich vor allem auch nicht so viel Zeit, diese schöne Alm hier zu genießen.


    Der Stubwieswipfel

    Am Abfluss des Sees schwirrt es in der Luft. Da tummelt sich so einiges, was fliegen kann. Insekten mögen Wasser halt auch sehr gerne. Da ist eine Libellenart dabei, die habe ich noch nicht gesehen: In Hell- und Dunkel-Blau gestreift.


    Eine hellblaue Libelle am See

    Irgendwann habe ich die Runde fertig und bin wieder bei der Hütte. Die Tagesgäste sind jetzt alle weg. Die letzte Bahn fährt demnächst. So wird es etwas ruhiger.
    Der Wetterbericht für die nächsten Tage gefällt mir gar nicht! Es soll sehr wechselhaft werden. Bei dem Blick aus dem Fenster kann ich mir das gerade überhaupt nicht vorstellen.


    Spiegelungen im See beim Linzer Haus

    Morgen soll es mittags Gewitter und abends Regen geben. Da sollte ich morgen früh raus. Denn vom Warscheneck bis zur nächsten Hütte sind es auch noch ein paar Meter. Ein Hüttenabstieg am Tag drauf im Regen ist kein Beinbruch. Aber eine Gipfeltour würde ich nur sehr ungerne im Regen machen. So verschwinde ich heute beizeiten im Bett. Ich will ja morgen was von der Tour haben! Also dann: Bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 09.10.2022, 11:01.

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  • Wafer
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    24. Tag: Eine Runde um Admont
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    Samstag, 2. Juli 2022
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 675 m, ↓ 1.525 m
    Gehzeit: 6 h

    Gesamtstrecke: 443 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 21.625 m, ↓ 20.550 m
    Gesamtgehzeit: 144 h

    Für heute ist tolles Wetter angesagt. Der erste Blick aus dem Fenster ist allerdings ernüchternd: Es sieht noch genauso aus wie gestern!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60041.jpg Ansichten: 14 Größe: 63,6 KB ID: 3157489
    Grauer Himmel über Admont

    Ich gehe erstmal frühstücken. Die Wirtin meint, dass es heute auf jeden Fall sonnig wird. Im Tal könne es noch etwas dauern, bis die Sonne durchkommt. Oben sei es sicher jetzt schon schön. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
    Heute wollte ich eigentlich die Alpinvariante von der Oberst Klinke Hütte nach Admont machen. Die führt über die Gipfel hinter der Hütte und dann über einen versicherten Grat und später steil abwärts nach Admont. Das bei schlechtem Wetter wäre nicht so der Renner. Beim Zahlen ist dann das erste blaue Loch am Himmel zu sehen. Das gibt den Ausschlag: Ich werde es zumindest probieren!
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Klinkehütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,3 KB ID: 3157487Ich nehme ein Taxi, dass mich für überschaubares Geld zur Oberst Klinke Hütte (1.486 m) hinauf bringt. Dort sieht das Wetter dann schon ganz anders aus! Da hatten der Wetterbericht und die Wirtin also doch Recht! Es ziehen zwar noch ein paar Wolken um die Gipfel aber es ist absehbar, dass es gut wird! Ich schaue kurz in die Hütte und hole einen Stempel. Der Wirt lädt mich auf einen Kaffee ein. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen, weil er mich gestern Abend vergrault hat.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60042.jpg Ansichten: 12 Größe: 92,8 KB ID: 3157488
    Der Admonter Kalbling über der Oberst Klinke Hütte

    Ich nehme den von gestern bekannten Weg hinauf zum Kalblinggatterl. Hier bin ich allerdings nicht mehr alleine. An einem Samstag bei den Wetteraussichten jetzt nicht wirklich verwunderlich. Über Wiesen geht es zunächst aufwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60043.jpg Ansichten: 15 Größe: 83,4 KB ID: 3157490
    Frisch gewaschene Ennstaler Alpen

    Hier sehen die Berge noch recht zivilisiert aus. Das ändert sich aber recht schnell. Die Wiese geht in Felsen über und die ersten bleiben stehen und legen Klettermontur an. Einige Seilschaften hängen schon in den Wänden. Man hört deutlich ihre Kommandos.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60045.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,9 KB ID: 3157494
    An der Wand des Admonter Kalbling

    Das ist ein beliebtes Kletterrevier und durch die Mautstraße gut zu erreichen.
    Die Wege trennen sich: Der Hauptteil der Wanderer zieht es auf den Admonter Kalbling und den Sparafeld. Das sind die höchsten Gipfel der Gruppe. Ich halte auf einen eher etwas unscheinbareren Gipfel zu: Den Riffelspitz (2.106 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60044.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,0 KB ID: 3157491
    Der Riffelspitz von der harmlosen Seite

    Und schon bin ich wieder alleine unterwegs. Über Wiesen geht es gleichmäßig aufwärts. Die Aussichten werden immer imposanter! So ganz haben sich die Wolken noch nicht verzogen. Das macht die Bilder aber eher abwechslungsreicher.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60047.jpg Ansichten: 16 Größe: 99,5 KB ID: 3157493
    Der Große Buchstein im Gesäuse

    Am Grat oben bekommt der Weg einen deutlich alpineren Charakter. So richtig zügig komme ich jetzt nicht mehr voran. Das liegt aber nicht am Weg sondern eher an dem, was außen herum zu sehen ist!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60046.jpg Ansichten: 15 Größe: 100,4 KB ID: 3157492
    Die Admonter Warte im Norden mit einem Wolkenkranz

    Das saftige Grün der Felder im Tal, das dunkle Grün der Wälder darüber und die felsigen Bergspitzen mit ihrem Wolkenkranz – das hat schon was! Und so wie es hier inzwischen rechts und links runter geht sollte man da schon zum Schauen stehen bleiben!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60048.jpg Ansichten: 15 Größe: 107,9 KB ID: 3157495
    Der Riffelspitz ist erklommen

    Ein Traum! Das hatte der Wetterbericht zwar kommen sehen aber beim Blick aus dem Fenster heute Morgen hätte ich das nicht erwartet. Ich lasse mich zu einer zweiten Pause nieder. Ein paar Wolkenbänder ziehen hier noch um die Bergspitzen. So verschwindet auch der Riffelsspitz wieder in den Wolken. Da wird es schnell kalt. Also mache ich mich wieder auf den Weg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60049.jpg Ansichten: 14 Größe: 213,1 KB ID: 3157496
    Direkt am Gipfel beginnt ein versicherter Steig

    Der ist jetzt nur noch für Trittsichere und Schwindelfreie geeignet! Die steileren Stellen sind kaum einsehbar und das Ganze dann abwärts – da muss man schon aufpassen! Aber ein Genuss zu gehen!

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    Eine Gratwanderung knapp unter den Wolken

    Nach den steilen, versicherten Stellen direkt am Gipfel entwickelt sich der Weg zu einer schmalen Trittspur, die sich teilweise auf dem Kamm und teilweise seitlich davon an den recht steilen Hängen entlangzieht. Viel Gegenverkehr darf da nicht kommen! Es gibt nur wenige Stellen, wo man problemfrei aneinander vorbeikommt.
    Neben den Latschen wächst hier aber auch noch anderes, auf das man achten sollte!

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    Die Alpenrosen blühen und ziehen Gäste an

    Nach einer Stunde ist man über den Grat drüber und erreicht den nächsten Gipfel, den Kreuzkogel (2.011 m) mit Gipfelkreuz.

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    Das Gipfelkreuz des Kreuzkogels

    Hier verziehen sich gerade die letzten Wolken unter der Kraft der Mittagssonne. Ich packe meinen Rucksack auf die Wiese und genieße den Rundumblick.

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    Dachstein und Totes Gebirge sind zu sehen

    Das werden die nächsten Gebirgsgruppen sein, die auf dem Nordalpenweg zu bezwingen sind. Da lohnt sich schon ein ausführlicherer Blick.

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    Das Ennstal mit dem Großen Buchstein

    Im Süden steht der Alpenhauptkamm. Hier ist er noch nicht ganz so ausgeprägt, wie später in den Hohen Tauern. Die Seckauer Tauern sind nur unwesentlich höher als die Berge hier in den Ennstaler Alpen. Aber man sieht schon, wie es im Westen weiter geht.
    Während meiner Mittagspause haben sich dann endlich die letzten Wolken von dem Riffelspitz und dem Grat verzogen, über den ich hierhergekommen bin.

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    Der Grat zum Riffelspitz

    Eine Genusstour vom Feinsten! Von hier sieht man auch sehr schön, dass das letzte Stück ziemlich felsig und steil ist.
    Von der anderen Seite kommen Wanderer auf meinen Gipfel. Die ersten Zwei stören mich noch nicht so. Aber als es zunehmend voller wird packe ich meine Sachen zusammen und mache mich vom Acker – pardon: vom Gipfel!

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    Es wird voll am Kreuzkogel, also gehe ich

    Der Abstieg ist ein Wiesenweg in Südlage. Da wird es schön warm! Mit gleichmäßigem Gefälle geht es abwärts. Weiter unten kann ich erkennen, dass das Gros der Wanderer auf dem Wanderweg von der Klinkehütte herüberkommt. Das dürfte der Normalweg auf diesen grandiosen Aussichtsberg sein.

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    Auf dem Bergrücken liegt die Mödlinger Hütte

    So langsam nähere ich mich der Baumgrenze von oben. Die ersten Latschen reichten ja fast bis rauf. Jetzt werden die Bäume zunehmend wieder größer und spenden etwas Schatten. Leider nehmen sie einem aber auch die Aussicht.

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    Der Hohe Dachstein grüßt herüber

    Auf ca. 1.700 m beginnen die Wiesen der Scheibleggerhochalm. Hier weiden Kühe. Ein leichtes Lüftchen weht über die Wiesen. Richtig schön hier!

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    Abstieg über die Scheibleggerhochalm mit dem Toten Gebirge darüber

    Ich lasse mich nochmal zu einer Pause nieder. Ich will heute eigentlich nur noch bis Admont zurück. Ich könnte zwar auch noch weiter wandern aber gestern war schon sehr lang, da will ich es nicht übertreiben. Und es liegen ja auch noch reichlich Höhenmeter im Abstieg vor mir. Das sollte man nicht unterschätzen.
    Ein Gleitschirmflieger startet oben am Kreuzkogel und zieht seine Kreise über der Alm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60060.jpg Ansichten: 15 Größe: 98,4 KB ID: 3157507
    Gleitschirmflieger über dem Abstiegsweg

    Hier an der Kante kommt der Normalweg von der Hütte herauf. Ich nehme den direkten Weg nach Admont. Das sind zwar noch ca. 1.000 Höhenmeter im Abstieg aber dafür auf einem kleinen Steig und ich treffe wieder nur ganz wenige Wanderer. Wenn man die kleineren und meist anstrengenderen Wege wählt, kann man auch am Wochenende bei bestem Wetter in der Hochsaison recht einsam unterwegs sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60062.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,2 KB ID: 3157508
    Auf kleinen Wegen geht es abwärts

    Zwischen den Latschen staut sich die Hitze. Aber auch der Duft der Latschen. Ein toller Steig bringt mich auf der Nordseite hinunter nach Admont.

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    Genusswandern nach Admont

    Leider verschwindet der Weg irgendwann ganz im Wald und mit der Aussicht ist es vorerst vorbei. Im Zick-Zack geht es die Höhenmeter hinunter. Geht ganz schön in die Knie. So bin ich ganz dankbar, als die ersten Häuser von Admonts Vororten in Sicht kommen.

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    Die Ausläufer von Admont sind erreicht

    Hier bin ich gestern schon auf die Nebenstraße gestoßen. Da begann es zu regnen und jemand hat mich mitgenommen. Das klappt heute nicht. Bei dem Wetter aber auch kein Beinbruch. Bei strahlendem Sonnenschein geht es zwischen einzelnen Häusern weiter abwärts auf die Stadt zu.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60064.jpg Ansichten: 14 Größe: 180,0 KB ID: 3157512
    Admont vor der Haller Mauer

    Dieses Tal will ich morgen hinter und vor den Gipfeln links auf einen Pass zur Rohrauer Hütte wandern. Aber das kommt erst morgen. Bis dahin brauchen die Knie noch etwas Pause und Erholung. Der Abstieg hat ganz gut an den Kräften gezehrt. So bin ich ganz froh als ich in der Stadt Admont einlaufe und in Ruhe noch etwas durch die Gassen bummeln und auf der Terrasse eines Cafés ein Eis essen kann.

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    Die Stiftskirche von Admont

    Ich muss heute ein anderes Hotel nehmen, weil das von gestern keinen Platz mehr für mich hat. Schade! Aber nicht schlimm. So esse ich heute Abend in einer Pizzeria zu Abend und bin beizeiten im Bett. Das waren zwar nur 6 h reine Gehzeit aber die Höhenmeter abwärts haben mich ganz gut geschafft! Und ein halber Ruhetag schadet auch mal nix!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 04.10.2022, 12:36.

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  • Wafer
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    23. Tag: Von der Hesshütte nach Admont
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    Freitag, 1. Juli 2022
    Strecke: 27 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.175 m, ↓ 2.225 m
    Gehzeit: 8 h 45

    Gesamtstrecke: 432 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 20.950 m, ↓ 19.025 m
    Gesamtgehzeit: 138 h

    Hier oben auf den Hütten gibt es meist nur eine Stunde lang Frühstück. In der Stunde ist es zwar voll aber Alternativen gibt es auch nicht. So bin ich aber auch erstaunlich früh unterwegs. Das Wetter ist wie angekündigt: Durchwachsen. Das Tal nördlich der Hütte kämpft noch mit den Wolken.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Das Tal liegt noch in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,9 KB ID: 3156716
    Das Tal liegt noch in Wolken

    Aber über der Hütte bahnt sich blauer Himmel an. Ich fülle noch meine Flaschen am Brunnen und ziehe los. Das war eine schöne Hütte! Hat mir gut gefallen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,8 KB ID: 3156719
    Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen

    Hier gibt es noch viel Potential für weiterführende Touren. Aber auf dem Nordalpenweg ist nun der Abstieg nach Johnsbach geplant. Ich gehe ein Stück des Weges zurück, den ich gestern gekommen bin. An der Abzweigung, wo ich gestern vom Sulzkarhund runter kam, sehe ich, wie die Wolken aus dem anderen Tal über den Pass gekrochen kommen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,4 KB ID: 3156715
    Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein

    Schade um das sonnige Wetter! Erstaunlich schnell ist die Wolkendecke auch über mir geschlossen. Und das leider auf einem recht niedrigen Niveau.

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    Abstieg über die Stadlalm

    Der Weg führt mich wieder über einige Almen hinunter. Die meisten scheinen im Augenblick aber nicht bewirtschaftet zu werden. Ein schöner Wanderweg zieht mit mäßigem Gefälle über die Almwiesen und durch die Wälder abwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,6 KB ID: 3156718
    Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken

    Leider folgen mir die Wolken auf dem Fuß. Wenigstens werde ich momentan nicht nass. Aber dass hier viel Feuchtigkeit herrscht sieht man schon an den Wiesen. Und an dem Verkehr auf dem Weg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Ich bin nicht alleine auf dem Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,6 KB ID: 3156720
    Ich bin nicht alleine auf dem Weg

    Gut getarnt hätte ich die fast übersehen. Es geht durch Kuhgatter und auf der nächsten Alm weiden auch ein paar Kühe. Als ich näher komme schlagen die sich aber in die Büsche. Ist mir auch recht. Der Weg ist so schon etwas glitschig. Aber schön zu gehen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die untere Koderalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 190,2 KB ID: 3156722
    Die untere Koderalm

    Der Wanderweg führt mich an Wolfsbauers Wasserfallbach entlang. Ein vielversprechender Name! Aber als der Wasserfall kommt macht der Weg einen großen Bogen und ich bekomme ihn nicht zu Gesicht.
    Mir kommen ein paar Leute entgegen, die mich nach dem Weidevieh befragen, wo ich das gesehen hätte. Das scheinen Bauern zu sein, die nach dem Vieh schauen wollen. Da liege ich nicht ganz richtig, wie ich kurz darauf feststellen muss: Ich begegne einer Herde Kühe, die gerade aufgetrieben wird.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Almauftrieb.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,0 KB ID: 3156724
    Almauftrieb

    Ich bleibe am Rand der Wiesen stehen und lasse die Kühe vorbeiziehen. So richtig begeistert scheinen die nicht zu sein. Sie müssen mit Futter oder Salz in Eimern gelockt werden. Als ich weitergehe dauert es nicht lange und hinter mir kommt wildes Getrampel den Weg herunter. Die Kühe haben sich doch entschieden lieber im Tal zu bleiben und kommen im Galopp den Wanderweg und die Wiese herunter. Ich sehe zu, dass ich denen nicht im Weg stehe. Die Treiber kommen wenig begeistert ebenfalls im Laufschritt hinterher. Unten auf der ersten Wiese im Tal treiben sie die Herde wieder zusammen und starten einen weiteren Versuch.
    Ich mache mich derweil auf den Weg das Tal hinunter.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das Johnsbachtal ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3156721
    Das Johnsbachtal ist erreicht

    Gleich eines der ersten Häuser an der Straße ist der Köblwirt. Bei meinem aktuellen Glück war aber klar, dass der gerade geschlossen hat.
    Der E4 Alpin führt mich schnell wieder von der Straße weg und an den Waldrand auf der anderen Talseite. Dort wandere ich entlang des Johnsbachs gen Tal.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Es geht am Johnsbach entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,5 KB ID: 3156723
    Es geht am Johnsbach entlang abwärts

    Der Weg ist wieder sehr feucht und wurde mehrfach mit Rindenmulch aufgeschüttet und trockengelegt. Sieht nach viel Arbeit bei der Wegpflege aus!
    Während ich am Bach gen Tal wandere klart es wieder auf. So liegt der Donnerwirt (770 m) am Ortsanfang in der Sonne vor mir.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 2. Frühstück beim Donnerwirt.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,8 KB ID: 3156725
    2. Frühstück beim Donnerwirt

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Donnerwirt 1.jpgAnsichten: 0Größe: 34,4 KBID: 3156735 Ich lasse mich nieder und mache Pause. Es ist eigentlich schon fast Mittag. Aber für das Mittagessen ist es mir noch etwas zu früh. Das wollte ich eigentlich oben auf der Mödlinger Hütte zu mir nehmen. Man sitzt hier eigentlich sehr schön vor dem Gasthaus und hat einen tollen Blick auf das Johnsbachtal, das hier von Norden heraufkommt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius.jpg Ansichten: 0 Größe: 160,0 KB ID: 3156726
    Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius

    Ich staune immer wieder wie so kleine Ortschaften so große Kirchen bauen können. Wenn die Gemeinde Johnsbach ein paar 100 Einwohner hat wird es viel sein.
    Ich ziehe weiter und muss ab hier wieder aufsteigen. Zur Mödlinger Hütte sollen es 2 Stunden sein. Eine alte Fahrstraße führt den Hang hinauf. Meistens zum Glück im Schatten des lichten Waldes. Auf den Lichtungen hat man einen schönen Blick zurück.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Der Ödstein mit dem Johnsbachtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,1 KB ID: 3156728
    Der Ödstein mit dem Johnsbachtal

    Hier ist schon lange keiner mehr gefahren! Das sieht man dem Weg an. Trotzdem geht es recht breit aufwärts. Weiter oben wird der Weg etwas schmaler, leitet mich dann aber wieder auf Forststraßen. Schade!
    Ziemlich genau nach den unten angekündigten 2 h komme ich oben aus dem Wald und die Mödlinger Hütte (1.523 m) liegt vor mir.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Die Mödlinger Hütte ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,8 KB ID: 3156727
    Die Mödlinger Hütte ist erreicht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Mödlingerhütte 1.jpgAnsichten: 0Größe: 43,8 KBID: 3156714 Das ist jetzt wieder eine wirklich tolle Hütte! Der alte Holzbau liegt oben auf einem Bergrücken und dahinter liegen die Gipfel der Ennstaler Alpen. Ein toller Anblick!
    Ich lasse mich in der Stube nieder und vertilge einen Schweinebraten mit Knödel und Kraut. Die haben auch eine richtig gute Küche! Ich überlege mir, ob ich für heute hier Schluss machen soll. Bei dem Panorama den Nachmittag zu verbringen wäre jetzt eine leichtere Übung. Irgendwann entscheide ich mich aber doch noch eine Hütte weiter zu ziehen. Ist halt doch noch recht früher Nachmittag.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,4 KB ID: 3156729
    Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein

    So ziehe ich weiter und verlassen den Bergrücken mit der tollen Hütte wieder und steige wieder abwärts. Mein nächstes Ziel ist schon fast zu sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,1 KB ID: 3156731
    Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl

    Kurz hinter dem Kalblingsgatterl, dem Sattel in der Bildmitte, liegt die Oberst Klinke Hütte. Dort will ich übernachten. Das ich nicht mehr so weit. Wieder steht was von 2 Stunden dran. Es geht nochmal recht weit runter, bis ca. 1.200 m um dann einen Bach zu queren, der bei hohem Wasserstand sicher nicht einfach zu queren ist. Und an Feuchtigkeit fehlt es auch hier nicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Schmetterling am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 76,5 KB ID: 3156730
    Schmetterling am Weg

    Leider ziehen sich wieder Wolken über mir zusammen. Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt! Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu aber es beginnt noch nicht zu regnen. Ich gebe etwas Gas – ist ja nicht mehr weit! Der kleine Steig entwickelt sich leider wieder zu einem Forstweg, der zum Kalblinggatterl hinaufführt. Ab und zu habe ich nun doch das Gefühl, dass mich ein Tropfen erwischt. Völlig nassgeschwitzt komme ich oben an.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Ich komme trocken am Kalblinggatterl an.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,7 KB ID: 3156732
    Ich komme gerade noch trocken am Kalblinggatterl an

    Jetzt ist es nicht mehr weit! Nur wenige 100 Meter weiter verlasse ich den Forstweg und sehe die Oberst Klinke Hütte (1.486 m) schon vor mir liegen. Meine Güte, ist das ein riesiger Bau! Innen hat die Gaststube den Charme einer Skihütte: Ein Selbstbedienungstresen, die Tische stehen weit auseinander und im Treppenhaus wird auch zum Skikeller verwiesen. Hier scheint im Winter richtig was los zu sein.
    Der Wirt zeigt mir das Lager. Dann einen Keller, den er als Aufenthaltsraum bezeichnet. Er macht erstmal das Fenster auf, um Luft durch den Lichtschacht rein zu lassen. Er würde um 18 Uhr schließen und ich könnte mich hier in diesem Raum mit Getränkeautomat aufhalten bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. So habe ich mir einen Hüttenabend jetzt nicht vorgestellt. Die Luft ist recht muffig. Er hat wohl heute mit keinem Gast mehr gerechnet. Ich mache nicht lange rum und checke wieder aus. So weit kann es ins Tal ja nicht mehr sein!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,8 KB ID: 3156733
    Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling

    Was ich dabei übersehen habe, ist das Wetter, das sich immer mehr zuzieht. So lasse ich es recht zügig den Berg hinunterlaufen. Die Hütte ist über eine Mautstraße mit dem Auto erreichbar. Leider ist um diese Uhrzeit keines mehr da. Ein kleiner Steig kürzt die ersten Kehren der Mautstraße ab und führt mich dann auf Forstwegen den Hang hinunter. Wenigstens nicht auf der Mautstraße, wie ich zunächst befürchtet habe.
    Über die Sieglalm geht es recht gleichmäßig abwärts bis ich an die Kaiseraustraße komme. An ihr soll es nun bis kurz vor Admont entlang gehen. Aber die hat nicht mal einen Gehweg oder einen Wanderweg neben der Straße. Man muss auf der Straße laufen. Schön geht anders!
    Kurz bevor die Straße den Wald verlässt biege ich auf einen Pfad ab, der mich zum Kematengraben bringt, ein Bach an dem ein Weg nach Admont hineinführt. Als es zu regnen beginnt nimmt mich ein Einheimischer in seinem Auto mit und liefert mich vor einer guten Unterkunft in Admont ab. Die haben auch noch ein Zimmer für mich. Und ein gutes Abendessen während sich draußen ein gewaltiges Gewitter entlädt. Das war knapp! Aber ist nochmal gut gegangen! Durch den ungeplanten Abstieg nach Admont ist der Tag recht lang geworden. Müde falle ich ins Bett! Mein einziger Trost ist, dass es morgen tolles Wetter geben soll. Da bin ich ja mal gespannt!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 29.09.2022, 09:45.

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  • Wafer
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    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.
    Hallo Blauloke.

    Wenn ich deine Strecke noch richtig im Kopf habe, wandern wir noch bis zum Donnerwirt in Johnsbach zusammen. Unsere Wege treffen sich aber auch nochmal an der Oberst-Klinke-Hütte. Da warst du meines Wissens auch nochmal kurz oben. Da hattest du mal bei 'Wo bin ich?' ein Bild und hattest davon erzählt.
    Danach wirst du noch ein paar Meter meines Weges im Toten Gebirge und am Dachstein von deiner Tour kennen, bei der du die Ostsee mit dem Mittelmeer wandernd verbunden hast. Das sind aber noch ein paar Tage bis dahin.

    Es freut mich, dass ich in dir so einen treuen Leser habe!

    Viele Grüße

    Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.

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  • Wafer
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    22. Tag: Von Radmer an der Stube zur Heßhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Donnerstag, 30. Juni 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 800 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Gesamtstrecke: 405 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 19.775 m, ↓ 16.800 m
    Gesamtgehzeit: 129 h 15

    Der Tag beginnt gut: Die Wäsche hängt draußen an der Tür, die Sonne ist zu sehen und das Frühstück ist gut! Trotzdem, oder gerade deswegen (?), stehe ich kurz vor 8 vor der Tür.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,5 KB ID: 3155993
    Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube

    Natürlich geht der Nordalpenweg am anderen Ende des Dorfes in die Berge hinauf. Alles andere wäre ja zu einfach gewesen. So wandere ich einmal durch das langgestreckte Dorf auf die andere Dorfseite von Radmer an der Stube (700 m). Am Sportplatz, kurz vor dem Ortsschild zweigt der Nordalpenweg ab.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Radmer an der Stube wird verlassen.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,5 KB ID: 3155996
    Radmer an der Stube wird verlassen


    Die Sonne ist da und es wird warm. Und feucht! Man sieht schon, dass die Feuchtigkeit, die gestern gefallen ist, sich wieder hocharbeitet. Zum Glück geht es recht schnell in den Wald. Aber geschwitzt wird trotzdem anständig. Der Weg ist etwas glitschig, da muss man vorsichtig aufsteigen. Ab und zu kommt man über größere baumfreie Stücke, da gibt es mal dein einen oder anderen Ausblick.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 113,7 KB ID: 3155994
    Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf

    Aber nicht bis auf den Gipfel. Es geht nur darum herum. Aber bis zu der waldfreien Region geht es schon hinauf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin.jpg Ansichten: 0 Größe: 79,0 KB ID: 3155995
    Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin

    Hier im Wald wird Holz gemacht. An einigen Stellen gab es wohl einen Befall und der Wald ist etwas lichter. An den Stellen wuchern Disteln in ungeahnte Höhen. Teilweise sind die größer als ich! Manchen gefällt’s!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Ein Balanceakt auf einer Distel.jpg Ansichten: 0 Größe: 64,0 KB ID: 3155997
    Ein Balanceakt auf einer Distel

    Mit zunehmender Höhe werden die Bäume aber auch niedriger. Ich nähere mich dem Lugauer. Auf einer Schulter habe ich erstmals Blick auf den Weg, der noch vor mir liegt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3155999
    Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang

    Da steht die Sonne drauf und die Luftfeuchtigkeit ist hoch – eine schwüle Angelegenheit. Und das zieht sich noch ganz schon bis zu dem Sattel da oben. Man kann ihn zwar schon eine Weile sehen aber er kommt gefühlt einfach nicht näher.
    Bei 1.750 m ist der Sattel dann endlich erreicht. Das waren jetzt aber auch mal schnell über 1.000 Höhenmeter Aufstieg! Ich bin wieder weit und breit alleine. Seit verlassen von Radmer habe ich keine Menschenseele getroffen. Und das bei der Aussicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,0 KB ID: 3156003
    Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus

    Die Berge sind hier zwar nicht wirklich hoch aber die Täler dafür recht tief. Die Höhenmeter sind die gleichen wie in den Zentralalpen.
    Ich ziehe auf dem Rücken entlang weiter nach Norden. Hier ist alles recht sumpfig. Erstaunlich eigentlich: Oben auf dem Bergrücken bilden sich doch eigentlich recht selten sumpfige Bereiche. Man muss schon aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. Hier kurz hinter dem Sattel hat aber auch der Nationalpark Gesäuse begonnen. Da werden seltene Bereiche ja gerne mit aufgenommen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Da bin ich ja mal gespannt.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,9 KB ID: 3156000
    Da bin ich ja mal gespannt was der zu bieten hat!

    Der Weg ist gut markiert. Der Nordalpenweg ist hier mit der 601 auf jedem Wegweiser zu finden. Der laxe Umgang damit bei Eisenerz ist zum Glück vorbei.
    Am Hochpolster steht ein ganz neuer Wegweiser und der Nordalpenweg ist auch sehr gut markiert. Ich folge den Zeichen über die sumpfigen Weisen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,1 KB ID: 3156002
    Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen

    Tolle Aussicht auch hier! Schön, dass solche Landschaften geschützt sind!
    Als ich 200 Höhenmeter tiefer bin fällt mir auf, dass ich irgendwie im falschen Hang bin. Der Weg führt hier recht gut markiert zum Hartelsgrabenbach hinunter und nicht zur Scheucheggalm. Jetzt ist es aber schon zu spät zum Umkehren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Wegweisung am Hochpolster.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,8 KB ID: 3156001
    Wegweisung am Hochpolster

    Für nachfolgende Wanderer: Der Weg über den Hartelsgrabenbach zur Sulzkaralm ist laut Wegweister 1 Stunde kürzer der Weg über die Scheucheggalm zur Sulzkaralm. Aber nicht der offizielle Nordalpenweg. Auch wenn hier auf dem Wegweiser ein 601 auftaucht. Ich habe diese Notation mit den Punkten nachträglich so verstanden, dass man zur Brunnstub’n auf dem Weg mit der Nummer 65 wandert, ab dort zur Haselkaralm auf dem Weg mit der Nummer 665 und ab dort erst auf dem 601. Auf dem Wegweiser oben drüber steht "Sulzkaralm 3h 601". Das ist der offizielle Nordalpenweg, auch wenn er eine Stunde länger ist. Er führt aber meist auf geschotterten Versorgungsstraßen entlang. Der Weg über den Hartelsgrabenbach ist kürzer und wir mehr auf kleinen Wanderwegen geführt. Die beiden Wege treffen sich an der Brücke über den Hartelsgrabenbach nicht weit von der Hartelsgrabenhütte.

    Ich folge dem Weg weiter. Recht abwechslungsreich führt er mich den Hang hinunter. Auch hier gibt es frisch geschlagene Bereiche, wo die Disteln wuchern.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Noch ein Falter auf einer Diestel.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,7 KB ID: 3156004
    Noch ein Falter auf einer Diestel

    Ein beliebtes Motiv! Zumindest bei mir!
    Für meinen Geschmack viel zu schnell endet der schmale und sehr schöne Weg auf einer breiten Forststraße. Diese bringt mich abwärts zum Kohl Anger an einer Brücke, auf der auch der Weg von meinem GPX-Track verläuft. Hier endet also diese Abkürzung und führt wieder mit dem Nordalpenweg zusammen.
    Ab hier geht es wieder aufwärts, hinauf in Richtung Sulzkaralm. Zunächst wieder auf einer Forststraße aber bald geht es wieder auf schöne kleine Wege.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,2 KB ID: 3156006
    Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön

    Zwischen Seemauer und Hochzindl zieht der Weg das Tal hinter und gewinnt dabei immer mehr an Höhe. Der Wald bleibt zurück und es geht über Almwiesen. Hier stehen Kühe. So wundert es mich nicht, dass die Sulzkaralm bewirtschaftet ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Sulzkaralm kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,9 KB ID: 3156005
    Die Sulzkaralm kommt in Sicht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sulzkaralm 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 317,0 KB ID: 3155998 Das ist eine richtig tolle, kleine Alm. Ein kleines Häuschen steht mitten auf der Wiese, ein Brunnen davor und ein Zaun drum herum. Am Tisch davor sitzt eine Familie mit 3 Kindern beim Essen. Ich darf mich dazusetzen. Wir kommen ins Gespräch. Die Familie bewirtschaftet diese Alm nun schon seit Jahren. Die Kinder sind hier groß geworden und wollen jeden Sommer hier rauf. Die Infrastruktur ist hier zwar äußerst rustikal aber die Kinder fühlen sich hier pudelwohl.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,0 KB ID: 3156007
    Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm

    Die Kinder spielen am Brunnen, rennen ums Haus und um die Kühe. Ein Handy brauchen sie dazu nicht. Ich werde verköstigt und der Senn erzählt von seinem Leben hier oben. Er hat den Kühen z.B. beigebracht zur Alm zu kommen, wenn er auf der Mundharmonika spielt. Er zeigt es mir: Es funktioniert! Die kleinen Freuden des einfachen Almlebens.
    Im Westen ziehen dunkle Wolken auf. Es ist nicht klar, ob das Wetter hält. Da ich noch knappe 2 h bis zur Hesshütte habe, reiße ich mich los und starte wieder. Ich möchte ungern in ein Gewitter kommen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Abschied von der schönen Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,7 KB ID: 3156008
    Abschied von der schönen Sulzkaralm

    Über die Wiesen der Alm geht es weiter aufwärts. Am nächsten Pass steht ein markanter Felsen, der Sulzkarhund. Zu ihm geht es zunächst hinauf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Aufstieg zum Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,5 KB ID: 3156009
    Der Aufstieg zum Sulzkarhund

    Das mit den dunklen Wolken war wohl falscher Alarm: Die verziehen sich wieder. Schade! Ich wäre gerne noch länger auf der Sulzkaralm geblieben!
    Im Zick-Zack geht es zum Sattel hinauf. Die letzten Meter mit befestigten Stufen und Sicherungsseil.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Die Sulzkaralm im Rückblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,9 KB ID: 3156010
    Die Sulzkaralm im Rückblick

    Der Sattel (1.822 m) ist erreicht und ich genieße einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Die Sulzkaralm liegt im Schatten unter mir in einem schönen Hochtal, in das sich nicht so viele Menschen verirren.
    Kurz hinter dem Sattel steht ein Marterl. Nix spektakuläres aber schön.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,3 KB ID: 3156012
    Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer

    Macht sich ganz gut auf den Bildern!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Am Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,2 KB ID: 3156013
    Am Sulzkarhund

    Die Hesshütte ist jetzt nicht mehr sehr weit. Ich muss nur nochmal bis runter bis zum Gamsbrunnen (1.650 m) und dann wieder hinauf auf den nächsten Sattel. Dort steht die Hesshütte (1.699 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Hesshütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,2 KB ID: 3156014
    Die Hesshütte kommt in Sicht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Hesshütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 26,3 KB ID: 3156015 Mit Pool vor der Hütte. Auf dem Bild nicht klar zu erkennen aber die haben einen aufblasbaren Pool mit Sonnenliegen vor der Hütte stehen. Cool!
    Viel zu früh bin ich auf der Hütte. Da hätte ich auch noch etwas auf der Sulzkaralm bleiben können. Aber weitergehen macht auch keinen Sinn mehr. So verbringe ich den Nachmittag auf der Terrasse vor der Hütte. Die liegt hier wirklich sehr schön! Und eine gute Küche haben sie auch. Da steht einem gemütlichen Abend ja nichts mehr im Wege! Und morgen soll das Wetter ähnlich durchwachsen werden wie heute. So geht ein schöner und unbeschwerter Tag zu Ende. Ich bin gespannt auf Morgen! Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 25.09.2022, 14:12.

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  • Wafer
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    21. Tag: Von Eisenerz nach Radmer an der Stube
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Mittwoch, 29. Juni 2022
    Strecke: 18 Km
    Höhenmeter: ↑ 800 m, ↓ 775 m
    Gehzeit: 5 h 30

    Gesamtstrecke: 388 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 18.000 m, ↓ 16.000 m
    Gesamtgehzeit: 121 h 45

    Der Blick aus dem Fenster ist heute Morgen nicht so der Hit: Wolken, soweit das Auge reicht. Also wieder zurück ins Bett! Ein Blick auf den Wetterbericht hebt die Laune auch nicht gerade: Es soll heute den ganzen Tag regnen. Das zumindest tut es im Augenblick gerade nicht. Dann ist das gerade das wettertechnische Highlight des Tages? Also doch aufstehen und frühstücken gehen.
    Etwas später als sonst starte ich in den Tag. Aber so richtig prickelnd wird der wohl nicht.

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    Wolkenverhangener Blick auf den Pfaffenstein über Eisenerz

    Man hört die Eisenbahn im ganzen Tal. Personen werden aber keine mehr befördert. Nur noch Erz vom Erzberg. Ich wandere direkt auf den Hauptarbeitsgeber von Eisenerz zu: Den Erzberg. Markant aber nicht wirklich schön erhebt er sich über den Ort.

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    Der Erzberg beherrscht Eisenerz

    Die Wolkenuntergrenze hat sich in Höhe des Erzberges eingependelt. Ein leicht feuchter Schleier liegt in der Luft, als wollte es gleich anfangen zu regnen. Es geht ein paar Meter durch den Ort und dann über die Bahnlinie hinauf zum Schichtturm. Der steht über dem Ort auf einer Schulter und sieht mit dem Haus direkt daneben etwas wie eine Kirche aus.

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    Am Schichtturm

    Der Schichtturm im Renaissancestil läutet seit dem Jahr 1581 die Bergarbeiter zur Schicht. Im Tal kann man die Wohnhäuser von Eisenerz stehen sehen. Eher sozialer Wohnungsbau als protzige Villen. Eisenerz ist wohl eher eine Arbeiterstadt.

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    Was hier alles zu sehen sein soll - Wenn schönes Wetter ist

    Hinter dem Schichtturm geht es noch bis zum Waldrand hinauf und dann in den Wald hinein. Viel zu schnell komme ich auf eine gut befestigte Forststraße. Auf ihr führt mich der Nordalpenweg entlang. Auf der nächsten Lichtung stehen ein paar Häuser. Die sind sogar bewohnt. Nach Landwirtschaft sehen die aber nicht aus! An Aussicht haben die hier aber auch nur ihren Arbeitsplatz.

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    Ein Motiv, an dem man nicht vorbeikommt

    Am Hang entlang geht es zur nächsten Lichtung. Die ist etwas größer. Neben 2 Häusern steht da auch ein Bauernhof. Der Ortsteil nennt sich Hohenegg und liegt auf ca. 1.000 m. An der Scheune hängt eine Übersichtskarte mit eingezeichneten Wanderwegen. Hübsch gemacht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Orientierungstafel am Hohenegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,7 KB ID: 3155687
    Orientierungstafel am Hohenegg

    Damit ist klar, dass es ab hier wieder abwärts geht mit mir. Leider auch mit dem Wetter. Aus der hohen Luftfeuchtigkeit wird leichter Nieselregen. Gerade so viel, dass es sich noch nicht lohnt die Regenhaus anzuziehen.
    Der Weg biegt von der Straße ab auf einen Wiesenweg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal.jpg Ansichten: 0 Größe: 235,8 KB ID: 3155688
    Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal

    Man sieht gleich, dass hier nicht viele unterwegs sind. Die Gräser sind schön nass und reichen bis zum Knie. Das kenne ich ja schon vom Aufstieg auf die Hohe Veitsch. Aber diesmal bin ich zum Glück schnell im Wald, wo es auf breiteren Wanderwegen abwärts geht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,2 KB ID: 3155690
    Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter

    Der Regen wird etwas stärker, wie ich am Geräusch im Wald erkenne. Ich lege mal die Softshelljacke an. Wenn es stärker wird mit dem Regen, dann werde ich in eine der vielen Wirtschaften hier im Tal einkehren und warten bis es wieder nachlässt. Das hört sich mal nach einem Plan an!
    Ich komme an eine Straße, die das Tal hinaufführt. Gleich der erste Gasthof hat zu. Also weiter. Sieht hier alles nicht nach dem sprühenden Leben aus. Der nächste richtig große Gasthof hat auch geschlossen. Auch wenn Licht brennt. An einem Parkplatz steht ein Automat und ein Plakat preist die Vorzüge der Langlaufloipe hier im Tal an. Ein paar Meter weiter stehen ein paar Sprungschanzen am Hang.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,2 KB ID: 3155689
    Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz

    Das scheint hier das Leistungszentrum des nordischen Skisports zu sein. Immer wenn der Regen etwas nachlässt springt einer die Schanze runter. Nach richtig viel Spaß sieht das aber auch nicht aus.
    Aber zum Glück lässt der Regen auch wieder nach. Und schon tauchen die ersten Insekten wieder auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Falter auf einer Blume.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3155696
    Falter auf einer Blume

    Jetzt tut es nicht mehr weh, dass auch die letzten Wirtschaften, die am Weg liegen, geschlossen haben. Ein Biathlonstadion markiert den Abschluss der Sportanlage und es geht auf einem Schotterweg weiter das Tal hinter. Und es fängt auch gleich wieder an zu tröpfeln. Ich glaube das wird heute nichts mehr! Oben am Radmerhals ist in der Karte noch eine bewirtschaftete Hütte eingezeichnet. Auf die halte ich zu. Am Talschluss geht es auf einen Wanderweg den Hang hinauf. An einem Brunnen treffe ich wieder auf die Schotterstraße, die ich unten verlassen habe. Wer braucht bei Regen einen Brunnen?
    Ich habe inzwischen den Regenschirm offen und hoffe, dass es nicht noch stärker regnet.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Es regnet immer stärker.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,8 KB ID: 3155691
    Es regnet immer stärker

    Ein Donner rollt durch das Tal. Ein Gewitter kann ich jetzt gar nicht brauchen! Ich habe jetzt zwar den Regenschirm über mir aber noch keine Regenklamotten an. Wenn ich die anlegen will, muss ich den Regenschirm weglegen und den Rucksack auspacken. Da werde ich richtig nass dabei. Das habe ich ja prima hingekriegt. Irgendwie habe ich wohl den Moment verpasst auf die Gummihaut zu wechseln.
    Also gibt es nur eins: Weiter! Und das Gasthaus vor dem Radmerhals gibt es natürlich auch nicht. Aber ich bin ein Glückspilz: Am Radmerhals (1.305 m) hört es auf zu gewittern und der Regen lässt nach.
    Optimistisch tiegere ich die Forststrassen entlang in Richtung Radmer an der Stube. Überraschend will mich ein Wegweiser von den Forstwegen runter haben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,1 KB ID: 3155692
    Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben

    Wie ich später erfahre haben hier im Mai, also vor wenigen Wochen, die Naturfreunde einen neuen Weg durch den Lahngraben gebaut. Das ist ein Ersatz für den Weg, der vor über 10 Jahren unpassierbar wurde und über die Forststraßen umgeleitet wurde. Ich habe im Tourenplanungsbereich hier im Forum zu dem Weg ein paar Details hinterlassen. Wer mehr über diesen Weg wissen, kann das dort gerne nachlesen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Steiler Steig in den Finstergraben hinab.jpg Ansichten: 0 Größe: 283,6 KB ID: 3155695
    Steiler Steig durch den Lahngraben zum Finstergraben hinab

    Unten angekommen liegt an der nächsten Wegkreuzung das Flieherkreuz, eine kleine Kapelle, die nun vielleicht wieder mehr Besuch bekommt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 An der Flieherkreuzkapelle.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,0 KB ID: 3155693
    An der Flieherkreuzkapelle

    Wer es bis hierher geschafft hat, der schafft den Rest auch! Von der Kapelle führt ein Waldweg am Bach entlang, der sich immer weiter vergrößert und in eine Straße übergeht. Schnell sind die ersten Häuser von Radmer an der Stube (729 m) erreicht. Ein schmucker, kleiner Ort, der sich in das Radmertal quetscht. Eine schöne Kirche wacht über dem Ort.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Ankunft in Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 100,7 KB ID: 3155694
    Ankunft in Radmer an der Stube

    Ich habe im einzigen Gasthof im Ort ein Bett für heute Nacht reserviert. Die haben sogar einen Wäscheservice. Sie bekommen meine Dreckwäsche und wollen sie bis morgen Früh an meine Tür hängen. Feine Sache! So kann ich ungestört unter der Dusche verschwinden und mich aufwärmen! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich hier mal wieder der einzige Wanderer bin.
    Das war zwar heute nicht weit aber doch irgendwie anstrengend. So dauert es nicht lange und ich bin nach einem guten Abendessen auf meinem Zimmer.
    So einen Tag brauche ich nicht nochmal. Aber morgen soll es ja auch besser werden! Prima! Also ab ins Bett. Und den Tag heute streichen wir einfach aus dem Kalender!
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  • Wafer
    antwortet
    20. Tag: Von der Sonnschienhütte nach Eisenerz
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Dienstag, 28. Juni 2022
    Strecke: 21 Km
    Höhenmeter: ↑ 425 m, ↓ 1.250 m
    Gehzeit: 6 h

    Gesamtstrecke: 370 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 17.200 m, ↓ 15.225 m
    Gesamtgehzeit: 116 h 15

    Schon deutlich vor dem Frühstück weckt mich die Rasselbande obwohl ich einen eigenen Schlafraum habe. Mein Gott, bin ich froh, dass meine aus dem Alter raus sind! So kommt es, dass ich recht pünktlich vor der Tür stehe. Ich ziehe los über die Sonnschienalm. Am Himmel scheint zwar die Sonne, wie sie es auf der Sonnschienalm wohl tun soll, aber es gibt eine hohe Bewölkungsschicht, die mir nicht so wirklich gut gefällt. Heute sind keine großen Gipfel angesagt. Es geht über die Almen und Wiesen und dann nach Eisenerz hinunter. Mir gefallen solche Almwanderungen sehr gut.
    An der Sonnschienhütte fehlt ein Wegweiser für den Nordalpenweg. An der nächsten Hütte ist er dann ausgewiesen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Eine der Hütten auf der Sonnschienalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,6 KB ID: 3154866
    Eine der Hütten auf der Sonnschienalm

    In südlicher Richtung steht eine Bergkette bei der es eine Edelweißwiese geben soll. Leider führt der Nordalpenweg dort nicht vorbei. Aber man kann auf so einer Weitwanderung eben nicht alles haben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3154865
    Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher

    Sehr treffend finde ich den Namen der nächsten Alm, die am Weg unterhalb von mir liegt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Senkbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,4 KB ID: 3154867
    Die Senkbodenalm

    Wie es aussieht stehen hier auf den Wiesen sehr viele solcher Almen und ein Großteil davon wird bewirtschaftet. Sennbauern dürfen in Österreich ohne teure Schanklizenz Getränke und einfache Vesper von der Alm verkaufen. Das soll dafür sorgen, dass möglichst viele Almen erhalten und weiterbetrieben werden. Scheint zu funktionieren!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wer steht mir da im Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,9 KB ID: 3154869
    Wer steht mir da im Weg?

    Auf den Wiesen und Weiden steht hier jede Menge Vieh herum und die Hütten sind in Schuss und bewohnt.
    Tendenziell eher die Höhe haltend geht es über die Weiden und durch Wälder. In den Senken stehen eher die Wälder und über die Kuppen ziehen sich die Weiden dahin. Richtig schön hier!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Almwandern in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,2 KB ID: 3154870
    Almwandern in der Hochschwabgruppe

    An der nächsten Alm komme ich direkt vorbei. Die soll bewohnt sein. Da bin ich mal gespannt. Wie hier im Hochschwab üblich kommt die Androthalm erst sehr spät in Sicht. Sie liegt windgeschützt in einer kleinen Senke und wird von den Kühen bewacht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Die Androthalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3154872
    Die Androthalm

    Leider ist niemand da. Aber dass hier normalerweise jemand wohnt und auch einen Ausschank betreibt ist nicht zu übersehen. Die Hütte ist so klein, da gibt es innen sicher nicht viel Platz. Erinnert mich irgendwie an die Alm von Heidi. Aber die soll ja in der Schweiz gelegen haben. Das ist noch weit weg.
    Ich ziehe weiter den Hang im Hintergrund hinauf. Hier ist zwar alles saftig grün aber dass ich in einer Alpenregion mit Karstgestein bin ist nicht zu übersehen. Überall sind Löcher im Boden. Teilweise zugewachsen oder sogar umzäunt, damit dem Vieh nichts passiert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Almen dort haben einen karstiger Untergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,9 KB ID: 3154871
    Die Almen dort haben einen karstigen Untergrund

    Der Nordalpenweg führt mich auf den letzten Sattel zu bevor es nach Eisenerz hinunter geht: Das Fobistörl (1.558 m). Hier sind die Felsen nicht ganz so krass wie im Osten der Hochschwabgruppe. Mir gefällt die Abwechslung!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 An der Brandwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,8 KB ID: 3154873
    An der Brandwiese am Fobistörl

    Hinter dem Sattel gibt es dann erstaunlicherweise einige sumpfige Stellen. Hier scheinen sich wasserdichte Schichten über dem Karstgestein gebildet zu haben. Oder hier herrschen andere Gesteinsschichten vor. Man sieht es an den Wiesen: Dort stehen mehr Blumen und teilweise auch welche, die viel Wasser mögen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Bunte Vielfalt auf der Almwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,5 KB ID: 3154874
    Bunte Vielfalt auf der Almwiese

    Der Weg neigt sich nun deutlich abwärts. Der kleine Pfad führt mich zu einer Jagdthütte. Davor stehen Bänke in der Sonne und bieten eine tolle Aussicht. Da heute keine bewirtschaftete Alm mehr zu erwarten ist lege ich hier eine Pause ein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Die Jagdhütte auf der Fobisalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,5 KB ID: 3154876
    Die Jagdhütte auf der Fobisalm

    Ich packe mein Vesper aus und schon bin ich nicht mehr alleine. Meine Flasche und meine Vesperdose werden von Insekten untersucht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Ich bin mal wieder nicht alleine.jpg Ansichten: 0 Größe: 66,4 KB ID: 3154875
    Ich bin mal wieder nicht alleine

    Gewohnt gut markiert geht es weiter: Ein paar Meter unterhalb der Jagdthütte zieht ein Weg zu den Gipfeln hinauf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Fobisturm und Höllsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 199,6 KB ID: 3154858
    Fobisturm und Höllsattel

    So schussle ich fast an der nächsten Abzweigung vorbei, an der ich mich links gen Tal halten soll. Ich merke es erst, als der Weg etwas zugewachsen daherkommt und keine Markierung mehr zu sehen ist. Also zurück und gen Tal gewandert. Der Pfad entwickelt sich schnell zur Fahrspur, die am Bach entlang abwärtsführt. Links Wald und rechts Bach und Wiesen mit Latschen für freien Blick auf die Gipfel. So geht es abwärts. Zunehmend immer steiler. An einer Kehre kann ich das ganze Tal einsehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Tiefblick in den Hinterseeaugraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,6 KB ID: 3154859
    Tiefblick in den Hinterseeaugraben

    Und dann geht es abwärts. Aber richtig! Eine ehemals betonierte Straße mit Dreck und Schotter drauf. Das ist alles andere als schön zu gehen. Also schön langsam abwärts. Auf dem steilen Weg verliere ich ruckzuck 500 Höhenmeter. Ohne Wanderstöcke wäre ich hier schwer aufgeschmissen. Die Wände des Tals ragen steil auf und rahmen das Tal ein. Unten plätschert der Bach vor sich hin, als würde er schon immer so friedlich vor sich hinfließen. Dabei ist er kürzlich erst über große Stufen ins Tal gerauscht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Ein Bergbach am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 297,0 KB ID: 3154862
    Ein Bergbach am Weg

    Unten angekommen hat sich der kleine Pfad von oben zu einer anständigen Forststraße entwickelt. Sie führt das Tal vor. Da steht so manche Hütte. Aber eher dem Verfall preisgegeben als benutzt.
    Nach einer letzten steileren Stufe komme ich in die Seeau, ein Talschluss, in dem sich ein paar Hütten gehalten haben.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Seeau mit der Kaltmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,2 KB ID: 3154864
    Die Seeau mit der Kaltmauer darüber

    Das ist mal ein abgelegenes Tal! Von hohen Wänden umrahmt liegen die Wiesen in der Sonne. Wahrscheinlich nur vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag. Sonst dürfte die Sonne hier nur wenig hinkommen.
    Durch ein Wildgatter geht es aus dem Tal hinaus. Breite Forstwege führen mich das Tal weiter hinunter in Richtung Leopoldsteiner See. Die Markierung bzw. Wegweisung ist hier nicht ganz konsistent. Ein Wegweiser mit der Nummer des Nordalpenweges weißt den Hang hinauf zur Kreuzung ‚Blauer Herrgott‘. Das ist aber eher eine Abkürzung, die den See auslässt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Leopoldsteiner See.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,8 KB ID: 3154860
    Der Leopoldsteiner See

    Am See ist dann richtig was los. Es ist später Nachmittag und etliche Tagesgäste strömen an den See. Für mich eher ein Umstand hier nicht länger zu verweilen. Ich steige durch den Wald hinauf zum blauen Herrgott. Der Weg sieht etwas ramponiert aus. Vielleicht deshalb die Abkürzung?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Leopoldsteiner See von oben.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,5 KB ID: 3154861
    Der Leopoldsteiner See von oben

    Aber auch hier ist Betrieb. Wo kommen auf einmal die ganzen Leute her? Und auch hier oben ist die Wegweisung eher verwirrend als erhellend!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Irritierende Wegführung des Nordalpenweges.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,1 KB ID: 3154868
    Irritierende Wegführung des Nordalpenweges

    Die Wegnummer 801 zeigt in drei verschiedene Richtungen. Gut, aus der Seeau komme ich, da will ich nicht mehr hin. Und der Weg, auf dem ich gekommen bin ist gar nicht ausgewiesen. Und die anderen beiden Wege führen nach Eisenerz. Scheinen zwei verschiedene Varianten zu sein. Da es mir für heute reicht nehme ich den direkteren Weg nach Eisenerz: Den über Niedere Prossen.
    Der Erzberg ist ab und zu teilweise zu sehen. Der Weg führt an einigen Höfen vorbei hinunter in den Ort. Eisenerz ist keine wirkliche Schönheit! Entlang von älteren und teilweise verlassenen Gebäuden ziehe ich in Richtung Innenstadt. Im einzigen offenen Hotel komme ich unter. Über den Dächern wacht der Erzberg, der seinen Gipfel in Wolken versteckt. Alles wirkt hier etwas Grau in Grau. Aber vielleicht liegt es auch am Wetter, das deutlich schlechter geworden ist.
    Ich erledige die Wäsche, esse etwas und bin beizeiten im Bett. Hier fehlt es mir einfach an Ablenkung. Also: Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 19.09.2022, 09:28.

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  • blauloke
    antwortet
    Hallo Wafer,
    es freut mich, dass ich dich zu diesem Weg animieren konnte. Er ist auf jeden Fall lohnenswert.
    Es gibt einfach Motive die drängen sich auf, dadurch entstehen die Fotos vom gleichen Standpunkt.

    Jetzt warte ich auf den nächsten Tag und wie es dir bei dem steilen Abstieg entlang des Fobisbachs erging. Du hast ja schon öffters geschrieben Probleme mit den Knien zu haben.
    Ohne meine Stöcke wäre ich auf dem gerölligen Weg einige male gestürzt.

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  • Wafer
    antwortet
    Hallo Blauloke.

    Ich habe mir gerade nochmal deinen Bericht angesehen. Wir haben da einige fast identische Bilder! Wir sind aber von Seewiesen bis ins Johnsbachtal auch fast exakt die gleiche Strecke gewandert. Z.B. hier beim Abstieg zur Häuslalm - zuerst mein Bild, dann deines:


    Ich staune aber auch immer wieder wie sich Bilder verändern, wenn man die Landschaft, die darauf abgebildet ist, selber gesehen hat! Ich habe deinen Bericht ja vorher in Ruhe gelesen und habe mir die Bilder genau angesehen. Aber jetzt kann ich mit den Bildern natürlich viel mehr anfangen.
    Dir ist schon klar, dass du es mit deinen Bildern aus "Wo bin ich?" warst, der mir letztendlich den letzten Anstoß gegeben hat, diesen Weg zu gehen? Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Es hat sich gelohnt!
    Zum Glück bin ich mit dem Nordalpenweg noch lange nicht fertig. Das sind noch ein paar Meter! Da kommen hoffentlich noch ein paar schöne Stücke!

    Viele Grüße und danke für den Anstoß

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 16.09.2022, 21:48.

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  • blauloke
    antwortet
    Jetzt bist du auf meiner Strecke durch den Hochschwab angekommen, darauf warte ich schon lange.
    Nordalpenweg 01 – E4 alpin Über den Hochschwab zum Gesäuse

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: 18 An der Florlhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,6 KB ID: 3152180
    An der Florlhütte
    Hier hast du ein perfektes Foto meines Zeltplatzes an der Florlhütte gemacht. Der von der Sonne beschienene Grasfleck am Ende des Pflasterwegs.

    Schön auf den Bildern bekannte Gegenden zu sehen, da kommen Erinnerungen hoch.
    Bin gespannt wie du die nächsten Wandertage empfindest.

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  • Wafer
    antwortet
    19. Tag: Von der Voisthaler Hütte zur Sonnschienhütte
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    Montag, 27. Juni 2022
    Strecke: 15 Km
    Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 950 m
    Gehzeit: 6 h 15

    Gesamtstrecke: 349 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 16.775 m, ↓ 13.975 m
    Gesamtgehzeit: 110 h 15

    Heute Morgen gibt es ein Bio-Frühstücksbüffet vom Feinsten! Alles da: Müsli, Obst, Säfte, Brot, Butter, Marmelade, Sonnenschein, ...
    Wie ich erfahre, soll die Hütte in 3 Wochen erst offiziell eröffnet werden. Und heute kommen noch einige Handwerker, die noch letzte Hand anlegen wollen. Als die erste Fuhre Material mit der Seilbahn hochkommt helfe ich beim Ausladen. Ganz ehrlich? So ein Job als Hüttenwirt könnte mir auch zusagen!
    So ist es schon etwas später, als ich endlich wegkomme.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start an der Voisthaler Hütte nach Westen.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,8 KB ID: 3154035
    Start an der Voisthaler Hütte nach Westen

    Von der Hütte (1.654 m) geht es zunächst recht grün zwischen Latschen entlang aufwärts. Je höher ich komme, desto mehr bleiben die Latschen zurück. Es bleibt aber grün. Und voraus ist der Hochschwab, höchster und namensgebender Gipfel in der Hochschwabgruppe, immer mehr zu sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Es geht direkt auf den Hochschwab zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 186,2 KB ID: 3154031
    Es geht direkt auf den Hochschwab zu

    Es ist schon recht warm heute Morgen. Zum Glück bin ich heute recht hoch unterwegs. Der Weg ist gut markiert und führt mich meist am Grund des Tals aufwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Rückblick auf die Karlmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,1 KB ID: 3154033
    Rückblick auf die Karlmauer

    Ich halte mich an der nächsten Abzweigung rechts und es geht aufwärts. Leider schon nicht mehr im Schatten. Tja, wenn man schönes Wetter zum Wandern haben will, dann muss man eben auch schwitzen, wenn es aufwärts geht!
    Der Weg hier rauf heißt Graf-Meran-Steig. Aber erst seit der letzten Abzweigung – nicht seit dem Graf-Meran-Haus. Das wäre mir schon früher aufgefallen.
    Das Gras wird etwas karger aber es bleibt recht grün. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht immer besser.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Das markante Hochplateau der Mitteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,6 KB ID: 3154032
    Das markante Hochplateau der Mitteralm

    So richtig schnell komme ich nicht voran. Die Gegend gefällt mir! Klarer alpiner Charakter aber noch kein Eis. Das ist meine Gegend! Und heute ist die Sicht einfach klasse! Zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen ...

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,1 KB ID: 3154037
    Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung

    Ich nähere mich einem Felsriegel und der Weg wird nochmal steiler. Als ich um die nächste Ecke komme liegt der Hochschwab vor mir.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,7 KB ID: 3154038
    Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Schiestelhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 73,8 KB ID: 3154034 Und ein paar Meter weiter liegt dann auch das Schiestlhaus (2.153 m) vor mir. Das ist übrigens Europas erste Berghütte, die in Passivbauweise erbaut wurde. Große Fensterflächen, klare Südausrichtung, Photovoltaik am Haus, ...
    Ich bin mal gespannt was man innen davon merkt. Da ich die ersten 500 Höhenmeter hinter mir habe werde ich mir hier ein zweites Frühstück gönnen. Auch hier sind die Handwerker zugange: an der Fassade werden weitere Photovoltaikpanele angebracht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,1 KB ID: 3154036
    Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise

    Die Aussicht ist Hitverdächtig! Ein klarer Vorteil gegenüber der Voisthaler Hütte. Aber die alleine macht den Charme einer Hütte nicht aus. Hier erscheint mir alles etwas kühler und distanzierter als auf der Voisthaler. So bleibe ich nicht lange und mache mich wieder auf den Weg. Der nächste Zwischenstopp ist eh nicht mehr weit. Recht steinig geht es hinauf auf den höchsten Punkt der Hochschwabgruppe – den Hochschwab (2.277 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,4 KB ID: 3154040
    Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund

    Einfach grandios! Wir sind im Augenblick gerade mal 5 Wanderer, die diese Aussicht genießen. Gut, es ist aber auch Montag. Gestern war es sicher voller. Ich lasse mich zu einer Pause nieder. Ich habe ja eigentlich gerade erst eine gemacht, unten auf dem Schiestlhaus vor einer halben Stunde, aber hier kann ich nicht einfach weitergehen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,9 KB ID: 3154039
    Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann

    Ich beobachte, wie sich eine Gruppe vom Schiestlhaus her sich nähert. Als sie kurz vor dem Gipfel ist ziehe ich wieder los.
    Trotz des alpinen Charakters ist es hier noch recht grün: Es sind meist kleinere Blumen und Gräser, die sich an diese Höhe angepasst haben. Das gibt ein paar bunte Farbtupfer.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Auch hier oben blüht und fliegt es.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,0 KB ID: 3154041
    Auch hier oben blüht und fliegt es

    Schon von weitem ist das Fleicherbiwak mit seinem Gelb-Schwarzen Anstrich zu sehen. Es steht am nächsten Sattel, an dem der Weg vorbeiführt. Keine Stunde vom Schiestlhaus entfernt. Eigentlich ungewöhnlich! Wer es bis hierher geschafft hat, sollte die letzte Stunde auch noch schaffen. Bei schlechter Sicht sieht das allerdings vielleicht anders aus.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Das Fleischerbiwak in Signalfarben.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,2 KB ID: 3154042
    Das Fleischerbiwak in Signalfarben

    Weiter geht es auf dem Rücken des Hochschwab. Scheint eine beliebte Wandergegend zu sein. Hier verlaufen einige Wanderwege: Der E4 Alpin, der Nordalpenweg, der Nord-Süd-Weitwanderweg 05, der E6 und noch ein Weg, den ich auch schon öfter gelesen habe: Vom Gletscher zum Wein. Ein Wanderweg vom Hallstätter Gletscher am Dachstein in die Weinregionen im Süden der Steiermark.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Nochmehr Flugverkehr am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,5 KB ID: 3154043
    Noch mehr Flugverkehr am Hochschwab

    Bei toller Aussicht geht es immer leicht auf und ab über den Großen Speikboden des Hochschwabs nach Westen. Ich bin wieder weit und breit alleine unterwegs. Das hatte ich hier nun wirklich nicht erwartet! Das ist hier eine bekannte Gegend und die erste wirklich alpine Region, wenn man aus dem Osten Österreichs kommt. Da hatte ich mehr Verkehr erwartet. Aber mir soll es recht sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Talblick nach Sankt Ilgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,4 KB ID: 3154044
    Talblick nach Sankt Ilgen

    Vor mir ist das Gesäuse und die Ennstaler Alpen zu sehen. Das sind Gebirgsgruppen, die ich hoffentlich in den nächsten Tagen noch durchwandern werde. Endlich ist die Sicht so, wie man sie sich immer wünscht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 So geht Genusswandern am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3154045
    So geht Genusswandern am Hochschwab

    Der Weg hält sich meist am südlichen Rand der Gebirgsgruppe. Die Markierungen sind wieder recht dicht beieinander. Bei Nebel ist hier die Orientierung sicher nicht ganz so einfach wie heute. Bei der guten Fernsicht sollte man aber auch den Blick für das Nahe nicht verlieren.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 An jeder Ecke blüht was.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,2 KB ID: 3154046
    An jeder Ecke blüht was

    Man muss schon fast aufpassen, dass man die bunte Pracht nicht aus Versehen zertrampelt. Die braucht hier oben deutlich länger um sich zu entwickeln.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füsse.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,3 KB ID: 3154048
    Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füße

    Hier oben ist es schon fast etwas karg! Liegt das am Wetter? Hier über den flachen Bergrücken fegt sicher auch mal heftig der Wind. Wenn man mal in Einschnitte oder in Richtung Täler schaut wachsen die Latschen recht weit bis hier rauf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,2 KB ID: 3154047
    Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm

    Langsam schein ich die Hochebene zu verlassen. Der Weg neigt sich abwärts. An den Hängen breiten sich zunächst vorsichtig Latschen aus. Je weiter man runterkommt, desto mehr werden es. Und umso größer werden sie auch. Und was auch auffällt: Es wird immer wärmer! Kein Lüftchen bewegt sich und der Planet sticht vom Himmel. Was auf den Fotos ganz toll aussieht entwickelt sich zur klimatischen Saunatour.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Zwischen den Latschen steht die Hitze.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,7 KB ID: 3154049
    Zwischen den Latschen steht die Hitze

    Wie sich hier noch das eine oder andere Schneefeld halten kann, ist mir schleierhaft! Bei mir läuft der Schweiß in Strömen. Ich kann kaum oben genug Flüssigkeit nachschütten. Der Weg ist hier ein toller kleiner Pfad, der sich immer weiter abwärts bewegt. In so mancher Senke kann man kaum was sehen, an anderer Stelle offenbaren sich tolle Weitblicke.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,1 KB ID: 3154050
    Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe

    Irgendwo unterhalb von mir sollte eigentlich die nächste Alm kommen. Ein gut gekühltes Getränk wäre jetzt genau richtig! Aber das streckt sich noch ganz schön! Der Nordalpenweg steuert eindeutig auf den nächsten Sattel zu. Erst kurz bevor ich ihn erreiche kann ich die Bauten der Häuslalm sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 An der Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 366,7 KB ID: 3154052
    An der Häuslalm

    Aber irgendwie habe ich auf dieser Tour wohl die Ruhetage gepachtet: Die Häuslalm hat geschlossen. Auf dem Fensterbrett stehen noch leere Flaschen von den letzten Gästen. Die scheinen noch was bekommen zu haben. Macht nix: Die nächste Alm ist nicht weit weg!
    Eine kleine Traktorspur führt in die nächste Senke hinunter. Dort sieht es erstaunlich feucht aus.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,0 KB ID: 3154051
    Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sackwiesenalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 24,3 KB ID: 3154054 Da unten vor der Hütte ist ein Sonnenschirm aufgespannt. Und da sitzt auch jemand darunter. Es ist die Sennerin mit einem Buch. Ich darf mich dazu setzen und werde verköstigt. Um mich herum streunen Hühner herum. Die Wirtin macht mir ein Vesper mit Rührei und Speck. Kaum steht es vor mir werde ich von dem Hahn und seinen Damen belagert. Als würden sie merken, dass ich hier ihren potentiellen Nachwuchs vertilge. Da kriegt man glatt ein schlechtes Gewissen!
    Gegenüber weiden die Kühe. Von den sumpfigen Stellen halten sie respektvoll abstand. Schön hier! Da könnte man glatt meinen, hier sei die Zeit stehen geblieben. Ist sie nicht! Überrascht stelle ich fest, dass ich hier über eine Stunde verquatscht habe. Also ziehe ich weiter den Hang hinauf. Hinter der nächsten Anhöhe erwartet mich die nächste Pausenstelle: Der Sackwiesensee. Ein recht flacher und dadurch warmer, kleiner See in einer Senke. Er liegt da wie gemalt! Also: Nächste Pause!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Badepause am Sackwiesensee.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,8 KB ID: 3154057
    Badepause am Sackwiesensee

    Trocken zu werden ist heute kein Problem! Und weit ist es auch nicht mehr. Durch einen verwunschenen, recht lichten Wald geht es auf die Sonnschienalm zu. Wie hier am Hochschwab üblich, ist sie erst wieder sehr spät zu sehen. Erst als ich auf eine Anhöhe hinaufkomme habe ich einen Blick über die Wiesen der Sonnschienalm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,9 KB ID: 3154056
    Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten

    Wieder ist es mehr ein Dorf als ein einzelnes Almgebäude. Die Sonnschienhütte des ÖAV liegt mitten drin. Eine schöne, alte Hütte. Allerdings mit einer überschaubaren Essensqualität. Das war mir vorher aber schon zugetragen worden. Kurz nach mir kommt eine Gruppe Schüler an, die hier ebenfalls übernachten wollen. Die 3 Lehrkräfte habe mit den Teenagern einiges zu tun.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Ankunft an der Sonnschienhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,0 KB ID: 3154053
    Ankunft an der Sonnschienhütte

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sonnschienhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 61,2 KB ID: 3154030Nach dem Abendessen geht es in den Stall des Nachbarn, wo letzte Nacht ein Kalb geboren wurde. Abends geht noch ein Gewitter nieder, das sich gewaschen hat. Ein Glück, dass Häuser innen hohl sind! So endet der Abend eines grandiosen Tages! So kann es gerne noch eine Weile bleiben! Sowohl vom Wetter her als auch von der Landschaft! Großartig!
    Bis die Jugend am späten Abend zur Ruhe kommt, dauert es etwas. So wird es heute mal deutlich nach der Hüttenruhe, bis ich ins Land der Träume komme.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 15.09.2022, 10:05.

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  • Wafer
    antwortet
    Hallo Stefan.

    Ich bin ein Freund von grünen Bergen! Ich fühle mich unter 2.500 Höhenmetern am wohlsten. Bis 3.000 m darf als Ausnahme gerne mal dabei sein aber auf Dauer will ich das auch nicht. Mit einer Steinwüste kann ich auf Dauer wenig anfangen. Und mit Eis schon garnicht. Ich war früher mehr im Eis unterwegs. Aber das frühe Aufstehen, am Nachmittag früh auf der Hütte sein, immer dick eingepackt, ... Das ist einfach nich mehr mein Ding. Ich war dann viele Jahre auf Weitwanderungen auch ohne höhere Berge unterwegs. Das ist auch sehr schön! Und der Nordalpenweg ist bisher eine gute Mischung aus Weitwanderung und grünen Bergen, die mir sehr zusagt!
    Wenn die Interessenlage bei Dir/Euch ähnlich ist, dann gefällt euch der E4 Alpin bzw. Nordalpenweg ganz bestimmt! Da wo es hoch in die Felsen geht, gibt es fast immer eine Variante, die in niedrigeren Regionen bleibt. Gletscher werden garnicht tangiert. Und für alle stark versicherten Stellen bzw. Klettersteige gab es bisher auch Alternativen. So kann jeder den Weg etwas nach seinen Bedürfnissen scallieren. Eigentlich eine feine Sache!
    Übrigens: Ich bin auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg an der anderen Seite, also am Bodensee auch schon unterwegs gewesen. Das dürfte dir dann auch gefallen: sehr grün aber trotzdem richtige Berge!

    Viele Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 13.09.2022, 10:40.

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  • StefanBoe
    antwortet
    Je länger ich deinen Bericht über den E 4 Nordalpenweg verfolge, desto mehr habe ich den Eindruck, dass das zumindest in Abschnitten eine Wanderung für mich und meine Frau sein könnte. Noch viel Grün, dennoch alpin, gemütliche Hütten. Bin gespannt, was noch kommt.

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  • Wafer
    antwortet
    18. Tag: Vom Graf-Meran-Haus zur Voisthaler Hütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Sonntag, 26. Juni 2022
    Strecke: 23 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 1.250 m
    Gehzeit: 8 h 15

    Gesamtstrecke: 334 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 15.950 m, ↓ 13.025 m
    Gesamtgehzeit: 104 h

    Endlich wieder ein Morgen mit Sonnenschein! Da geht das Zusammenpacken gleich viel schneller! Nach einem Standardfrühstück stehe ich vor der Tür. So muss es sein! Warum hat das die letzten Tage nicht geklappt?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start am Graf Meranhaus in einen sonnigen Tag.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,0 KB ID: 3152189
    Start am Graf Meran Haus in einen sonnigen Tag

    Auf der Höhe geht es entlang nach Westen. Von so einer Aussicht träumt man immer! Schade, dass ich heute ins Tal absteige!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Ein erster Blick auf die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 84,1 KB ID: 3152188
    Ein erster Blick auf die Hochschwabgruppe

    Da unten im Tal, vor der Hochschwabgruppe liegt mein heutiges Ziel: Der Ort Seewiesen. Das sind aber noch ein paar Meter. Leider nicht auf einem Höhenweg. Aber immerhin ein Teil davon auf einem Höhenzug. Nicht so hoch wie die Hohe Veitsch aber immerhin.
    Dort hinunter geht es auf dem Teufelssteig. Hört sich ja teuflisch schwierig an. Schon am Einstieg wird hier ein anstrengendes Stück Weg suggeriert.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Da wurde ein E4-Schild weiterverarbeitet.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,4 KB ID: 3152191
    Da wurde ein E4-Schild weiterverarbeitet

    Der Steig ist aber eigentlich nur ein etwas steiler aber normaler Wanderweg, der mich zur Rotsohlalm hinunterbringt. Langsam komme ich wieder in die Region der Baumgrenze und kann den Höhenrücken überblicken, auf dem es heute Vormittag entlang geht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Auf diesem Bergrücken geht es heute bis in die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 111,5 KB ID: 3152192
    Auf diesem Bergrücken geht es heute bis in die Hochschwabgruppe

    Das da unten ist die Bärentalalm. An der geht es aber nicht vorbei.
    Auf einem wirklich schönen Weg geht es weiter abwärts. Aber nicht mehr so steil wie oben. Die ersten Bäume spenden schon Schatten. Denn das ist der Nachteil bei dem Wetter: Es ist schon gut warm!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Rückblick auf meinen Abstiegsweg vom Graf Meranhaus.jpg Ansichten: 0 Größe: 133,2 KB ID: 3152193
    Rückblick auf meinen Abstiegsweg vom Graf Meran Haus

    Es geht über erste Weidezäune und damit bin ich in der Region der Rotsohlalm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Letzte Felsen vor der Rotsohlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 446,5 KB ID: 3152169
    Letzte Felsen vor der Rotsohlalm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Rotsohlalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 12,1 KB ID: 3152185 Es geht auch schon etwas durch ein Waldstück. Das zeigt mir, wie es die nächsten Kilometer weitergehen wird. Auf der nächsten Wiese steht dann schon die Rotsohlalm (1.413 m). Eine alte Alm, die kürzlich erst umgebaut wurde. Die Terrasse wurde überdacht und das Dach sieht auch sehr neu aus. In einer separaten Hütte gibt es Lager. Das wird sicher ganz hübsch hier, wenn es fertig ist.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Rotsohlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,5 KB ID: 3152173
    Die Rotsohlalm

    Ich mache eine erste Pause und ziehe dann weiter. Ab hier geht es meist auf Forstwegen am Hang entlang. Neben den Wegen ist hier richtig was los!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Wildes Treiben am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 268,6 KB ID: 3152170
    Wildes Treiben am Weg

    Aus dem Wald heraus geht es über Weiden mit Kühen auf die Turnauer Alm zu. Dort gibt es auch eine bewirtschaftete Hütte. Nur leider ganz unten. Und der Nordalpenweg führt oben zwischen den höchsten Hütten des Almdorfes hindurch.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die Turnauer Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,3 KB ID: 3152171
    Die Turnauer Alm

    Also dieses Mal keine Pause. Die nächste Alm mit Hütte ist ja eh auch nicht mehr so weit weg. Auf einer Fahrspur geht es über Weiden und wieder in Wälder. Die Weiden sind hier ganz schön matschig. Der Regen in Kombination mit den Kühen hat dem Weg in den letzten Tag wohl ziemlich zugesetzt.
    An einem Baum hängt ein nettes Schild: Schlangenschutzgebiet! Da hört der Spaß für einige Wanderer sicher auf. Aber heute habe ich keine einzige zu Gesicht bekommen.
    Auf Forststraßen geht es leicht auf und ab bis mich ein Wanderweg zur Göriacher Alm hinauf bringt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Das erste Haus der Göriacher Alm kommt näher.jpg Ansichten: 0 Größe: 197,5 KB ID: 3152168
    Das erste Haus der Göriacher Alm kommt näher

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Göriacher Alm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 30,2 KB ID: 3152186 Auch die Göriacher Alm ist ein ganzes Dorf. Auch dort gibt es eine bewirtschaftete Alm: Die Strobelhütte (1.429 m). Über Wiesen geht es auf die Alm zu. Die Strobelhütte ist natürlich wieder die letzte Hütte am anderen Ende des Dorfes.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Göriacher Alm mit der Strobelhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3152172
    Die Göriacher Alm mit der Strobelhütte

    Es ist gerade Mittagszeit und sehr heiß. Es gibt hier schöne Plätze im Schatten mit einer tollen Aussicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Hohe Veitsch und die Turnauer Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 105,8 KB ID: 3152174
    Die Hohe Veitsch und die Turnauer Alm

    Es gibt einfache Kost aus eigener Herstellung. Und zum Glück auch genug zu trinken. Ein Heißluftballon zieht am Himmel vorbei. Eine Kuh drückt sich irgendwie durch das Gatter und besucht die Tische und schaut, ob es da was zum Abstauben gibt.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Pause an der Strobel Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,6 KB ID: 3152176
    Pause an der Strobel Hütte

    Eine sehr urige Hütte! Gefällt mir!
    Nach 1 h 30 kann ich mich endlich entschließen weiter zu wandern. Das nächste Ziel ist schon angeschrieben: Der Seebergsattel.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Seebergsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 164,9 KB ID: 3152177
    Da geht’s lang zum Seebergsattel

    Leider wird der Wanderweg meist auf der Versorgungsstraße der Göriacher Alm geführt. Man kann zwar mal ein, zwei Kehren mit einem Pfad abkürzen aber meist geht es auf dem kleinen Schottersträßchen abwärts.
    Durch das Lappental geht es in Richtung Seebergsattel. Unten angekommen führt ein Schlepplift links den Hang hinauf und unten steht wieder mehr ein Dorf als eine Alm: Die Seebergalm. Eine Treckerspur mit Wanderwegmarkierung führt die Piste hinauf. Zum Glück wird die gleich wieder verlassen. Nach 100 Höhenmetern wird es flacher und der Weg führt mich zum Seebergsattel. Dort gibt es einen großen Parkplatz und ein Gasthaus mit viel Betrieb. Das zieht mich jetzt nicht so wirklich an. Also weiter.
    Durch den Wald geht es zur Bundesstraße und dann ziemlich geradeaus im Wald abwärts. 300 Meter tiefer komme ich aus dem Wald und stehe vor den ersten Häusern von Seewiesen.
    Der Alpengasthof Schuster sieht etwas verkohlt aus. Da gab es wohl mal einen Brand. Das Restaurant ist wieder in Betrieb aber übernachten kann man hier nicht mehr. Oder noch nicht wieder. Aber es gibt ja noch den Seeberghof. Zu dem steige ich hinab. Aber aus dem Hotel mit Restaurant ist eine Privatpension geworden, die gerade geschlossen hat. Hier wollte ich eigentlich irgendwo übernachten.
    Ich überquere die Bundesstraße und lasse mich bei einer kleinen Kapelle nieder.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Auf dem Weg in die Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,5 KB ID: 3152178
    Auf dem Weg in die Hochschwabgruppe

    Viele Alternativen bleiben mir nicht: Ich kann einen Bus in den nächsten Ort nehmen oder noch bis zur Voisthaler Hütte aufsteigen. Das sind aber noch ca. 3 h und etliche Höhenmeter. Irgendwie bin ich schon ganz gut platt heute.
    Ich ziehe weiter und werde eben noch ein paar weitere Pausen einlegen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Talweg zur Materialseilbahn der Voisthaler Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,6 KB ID: 3152175
    Der Talweg zur Materialseilbahn der Voisthaler Hütte

    Recht eben geht es zunächst ein Tal hinter. Bis zu einem Parkplatz auf Teer und dann auf einer Schotterstraße. Das wird die Zufahrt zur Materialseilbahn der Hütte sein. Die Berge sind hier deutlich alpiner als bisher und kommen immer näher. Das Tal wird immer enger. Oben schroffe Felsen und darunter Grüne Wiesen und Wälder. Hat etwas von den Dolomiten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Letzte Pause vor dem Aufstieg.jpg Ansichten: 0 Größe: 174,3 KB ID: 3152179
    Letzte Pause vor dem Aufstieg

    An der Abzweigung des Wanderweges hinauf zur Hütte mache ich noch eine Pause. Damit sind meine Wasservorräte aber auch erschöpft. Ich hätte im Dorf nochmal auffüllen und mich nicht darauf verlassen sollen, dass ich ja eh im Dorf übernachte!
    Mit gleichmäßiger Steigung führt mich der Weg aufwärts. Zunächst hinauf zur Florlhütte (1.284 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 An der Florlhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,6 KB ID: 3152180
    An der Florlhütte

    Hier ist zwar eine Quelle in den Karten eingezeichnet aber die ist gerade trocken. Auf tollen Wanderwegen geht es weiter aufwärts. Die schroffen Wände kommen dem Weg immer näher.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Tolle Wege hinauf zur Voisthaler Hütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 230,9 KB ID: 3152181
    Tolle Wege hinauf zur Voisthaler Hütte

    Mir kommen hier auch erstaunlich viele Wanderer entgegen. Nun, es ist Sonntag und schönes Wetter. Die meisten werden den Tag in den Bergen verbracht haben und müssen jetzt langsam zurück zu ihren Autos.
    Der Weg führt mich hinauf auf einen kleinen Sattel am Höllkampl. Hier gibt es großartige Bergkulissen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Höllmauer wacht über dem Aufstiegsweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,5 KB ID: 3152184
    Die Höllmauer wacht über dem Aufstiegsweg

    Schön, dass ich mich noch für den Aufstieg entschieden habe! Richtig schön hier! Es geht leicht abwärts in eine kleine Senke und darüber taucht die Voisthaler Hütte auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die neue Voisthaler Hütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,0 KB ID: 3152182
    Die neue Voisthaler Hütte kommt in Sicht

    Der Weg zieht von der Senke nochmal etwas steiler hinauf zur Voisthaler Hütte (1.654 m).
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Voistalerhütte 2 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 38,2 KB ID: 3152187 Die Hütte ist ein Neubau aus einer reinen Holzkonstruktion. Über den Bau dieser Hütte habe ich erst kürzlich einen Bericht gesehen. Ich lasse mich vor der Hütte auf der Terrasse nieder und fülle Flüssigkeit nach. Hier ist alles noch nicht ganz fertig. Die Terrasse hat noch kein Geländer und es liegt noch Baumaterial herum. Vor der Hütte sitzen ein paar Leute von der Bergrettung und das Hüttenteam. Wie es aussieht bin ich gerade mal wieder der einzige Wanderer, der hier zu Gast ist. Ich werde hervorragend bekocht und versorgt. Nach dem Check-In verbringe ich mit der Hüttencrew einen richtig netten Abend vor der Hütte. Ab und zu kommen noch Gäste an, die aber meist nach einem kurzen Hallo gleich weiter absteigen.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_58088.jpg Ansichten: 4 Größe: 83,0 KB ID: 3152190 Das war heute ein richtig toller Tag! Aber auch ein recht langer Tag. Ich bin völlig platt! Aber es hat sich gelohnt noch hier herauf zu kommen: Tolle Hütte, supernettes Hüttenteam, bestes Wetter, großartige Umgebung, ... Was will man mehr?
    Für die nächsten Tage ist schönes Wetter vorausgesagt. Genau richtig für die Überschreitung der Hochschwabgruppe! Da stehen mir wohl noch ein paar tolle Tage ins Haus. Das wird super! Aber nicht mehr heute: Ich bin ziemlich müde und falle beizeiten ins Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:39.

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  • Wafer
    antwortet
    17. Tag: Von Krampen bzw. Neuberg an der Mürz zum Graf-Meran-Haus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Samstag, 25. Juni 2022
    Strecke: 19 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.575 m, ↓ 475 m
    Gehzeit: 6 h 30

    Gesamtstrecke: 311 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 14.900 m, ↓ 10.775 m
    Gesamtgehzeit: 95 h 45

    Mann, war das ein Unwetter heute Nacht! Aber einen Vorteil hat es: Was heute Nacht runterkam, kann heute nicht mehr kommen! Mit diesem Optimismus starte ich nach dem Frühstück in den Tag. Der Optimismus bekommt aber gleich einen Dämpfer: Ich werde einfach nicht mitgenommen. Ich stehe mir am Ortsausgang die Beine in den Bauch. Ein Bus fährt erst recht spät am Vormittag. Als ich ein Taxi bestellt habe hält dann doch endlich ein Auto. Also Taxi wieder abbestellen.
    So starte ich heute Morgen da an der Mürz, wo ich gestern angekommen bin: In Krampen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Die Mürz bei Krampen.jpg Ansichten: 0 Größe: 168,0 KB ID: 3150882
    Die Mürz bei Krampen

    Direkt an der Brücke finde ich eine Nordalpenweg-Markierung. Ihr folge ich wieder etwas optimistischer nach Süden den Hang hinauf. Aber da findet sich keinerlei Markierung mehr. Die Karte behauptet, ich sei richtig. Also weiter. Aber kann das wirklich sein?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Wege wachsen schon etwas zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,8 KB ID: 3150884
    Die Wege wachsen schon etwas zu

    Immerhin bin ich hier auf einem Europa-Wanderweg unterwegs. Und noch dazu auf keinem unbekannten oder kleinen! Ich folge dem Track auf dem Handy und die Wege werden immer kleiner. Zusätzlich kommt noch etwas Wasser von oben dazu: Es hat wieder begonnen zu regnen. Ich packe den Regenschirm aus und steige durch den Wald weiter auf.
    Die Wege sind hier am Bach ziemlich aufgeweicht. Das strengt etwas an und führt zu nassen Hosen und Schuhen. Mitten im Aufstieg finde ich einen Hinweis, dass ich doch noch richtig bin.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Wegweisungen sind schon etwas in die Jahre gekommen.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,8 KB ID: 3150885
    Die Wegweisungen sind schon etwas in die Jahre gekommen

    Ich denke hier sollte mal wieder ein Wegebautrupp durch! Ich komme immer höher und erreiche nach 2 h endlich das Veitschbachtörl (1.403 m). Es überrascht mich, wie gut der Weg, der von Neuberg über die Sieberwarte heraufkommt, in Schuss ist. Der ist top markiert und das Unterholz bzw. kniehohe Unkraut direkt auf dem Weg, dass mir hier rauf die Hose und die Schuhe völlig durchnässt hat, fehlt. Vielleicht wird der Nordalpenweg verlegt und führt zukünftig von Neuberg hier rauf? Würde Sinn ergeben!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Am Veitschbachtörl.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,9 KB ID: 3150886
    Am Veitschbachtörl

    Ab hier wendet sich der Weg wieder gen Westen. Allerdings immer noch kniehoch zugewachsen. Meist hängt Heidelbeerkraut oder Gras auf Kniehöhe in den Weg. Durch den Regen ist das gut nass und beim vorbeistreifen läuft das Wasser an der Hose entlang in die Schuhe. Die quietschen schon verdächtig.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Wanderweg zur Grundbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 176,6 KB ID: 3150887
    Wanderweg zur Grundbauerhütte auf der Klein-Veitsch-Alm

    Der Regen hört auf und es sind erste Löcher in der Wolkendecke zu erkennen. Bei nächster Gelegenheit werde ich mir wohl die Socken trockenlegen.
    Tendenziell geht es gerade abwärts. Aber nicht so offensichtlich, sondern auf dem Kamm der Bergkette entlang. Die Gipfel werden aber immer niedriger. Kurz vor dem Draxlerkogel habe ich die Möglichkeit zu einem Waldweg südlich des Kamms hinab zu steigen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Aussicht vor dem Draxlerkogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 85,8 KB ID: 3150883
    Aussicht vor dem Draxlerkogel

    Das mache ich mal in der Hoffnung auf eine Sitzgelegenheit, bei der ich meine Socken wechseln kann. Die finde ich auch. Aber etwas anders als erwartet: Zwei Damen stehen an einer Biertischgarnitur und bauen einen Versorgungsstand auf. Ich lasse mich nieder und lege meine Beine und Füße trocken. Dabei erzählen sie mir, dass heute der Veitscher-Trailrun oder Veitscher Grenzstaffellauf stattfinden würde. Das ist ein Ultramaraton mit 54 Km und über 2.000 Höhenmetern. Die Strecke wurde aber wegen des schlechten Wetters etwas gekürzt. Dieses Jahr werden es wohl ein paar Kilometer weniger werden und es besteht nicht die Möglichkeit als Einzelperson alle 3 Etappen durchzulaufen.
    Ich ziehe weiter und schon begegnen mir die ersten Läufer.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Eine Läuferin des Veitscher Trailruns.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,5 KB ID: 3150888
    Eine Läuferin des Veitscher Trailruns

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Kleinveitschalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 54,0 KB ID: 3150904 Ich zähle etwas über 50 Läufer. So wird der Bergrücken, der recht wenig Aussichten hat, überraschend abwechslungsreich. Der letzte Läufer begegnet mir als der Weg in Richtung Klein-Veitsch-Alm steiler wird. Er ist hinter dem Besenwagen – oder besser Besenradler – unterwegs. Er hat sich in die Büsche geschlagen und sich dann verlaufen.
    Der Weg zieht hinauf zur Klein-Veitsch-Alm und dort ist die Grundbauerhütte (1.430 m) gut besucht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Grundbauerhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,8 KB ID: 3150890
    Die Grundbauerhütte

    Die meisten Besucher haben etwas mit dem Trailrun zu tun. Ich mache Pause und unterhalte mich mit den Organisatoren. Scheint ein spannendes Event zu sein. Aber dieses Jahr ging es wegen des aufgeweichten Bodens nicht über den Kamm oben an der Hohen Veitsch.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Ramkogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 80,4 KB ID: 3150889
    Der Ramkogel

    Über diesen Kamm werde ich zum Graf-Meran-Haus wandern und dort sollte eigentlich die Läufer auch drüber laufen. Respekt, vor denen, die das im Laufschritt tun!
    Ich ziehe die kleine Straße weiter hinauf. Hier hat man endlich wieder Weitsicht!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Rückblick über die Grundbauerhütte hinweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,7 KB ID: 3150893
    Rückblick über die Grundbauerhütte hinweg

    Der Himmel ist zwar immer noch recht wolkenverhangen aber es regnet schon länger nicht mehr. Ich hoffe mal, der Weg hinüber zum Graf-Meran-Haus ist begehbar.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Der Aufstieg von der Klein-Veitsch-Alm.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,8 KB ID: 3150891
    Der Aufstieg von der Klein-Veitsch-Alm

    Dieser Teil ist es auf jeden Fall. Aber am Schoberstein (1.535 m), wo der Versorgungsweg auf die Nordseite des Kamms wechselt zweigt ein kleiner Pfad ab, der mich zum Graf-Meran-Haus bringen soll. Der Weg zieht weiter hinauf und führt mich auf dem Bergrücken hinauf zum Ramskogel. Im Norden liegt eine kleine Hütte auf den weiten Almen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Ebenhütte auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 103,9 KB ID: 3150895
    Die Ebenhütte auf der Veitsch

    Der Südabhang wird immer schroffer aber Weg deswegen nicht breiter. So nass und rutschig wie der Weg ist, ist es gut, dass hier keiner im Laufschritt drüber musste. Die gelben Punkte, mit denen der Trail markiert wurde, sind aber überall zu finden. Da bleibt kein Zweifel, dass die wirklich hier auf Grad entlang sollten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Ausblick vor dem Ramskogel.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,5 KB ID: 3150894
    Ausblick vor dem Ramskogel

    Der Weg quert in einen Hang und zieht immer weiter hinauf. Die Wolkenuntergrenze kommt langsam bedrohlich nahe. Zum Glück ist dieser Teil der Hohen Veitsch noch nicht ganz so hoch!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Schneealpe und Rax hängen noch in den Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 75,0 KB ID: 3150892
    Schneealpe und Rax hängen noch in den Wolken

    Die Feuchtigkeit kommt der lokalen Vegetation sehr zu gute. Hier war sicher auch ein trockener Winter.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Alpine Flora auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,9 KB ID: 3150906
    Alpine Flora auf der Veitsch

    Der Weg führt mich durch Latschenhänge weiter hinauf. So langsam macht sich Wetterbesserung bemerkbar.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Erste Lichtblicke in Richtung Süden.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,9 KB ID: 3150901
    Erste Lichtblicke in Richtung Süden

    Die Latschen bleiben zurück und es geht über Wiesen und vereinzelte Felsen weiter. Sehr schön hier oben! Der Weg ist immer noch recht klein. So viele scheinen hier nicht unterwegs zu sein. Auch das kommt der Vegetation zugute.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Blaue Enzian.jpg Ansichten: 0 Größe: 155,4 KB ID: 3150896
    Der Blaue Enzian

    Eine Fahrspur kommt von der Ebenhütte herauf und begleitet mich ein Stück neben dem Wanderweg. In einer Senke liegt noch etwas Schnee.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Letzte Schneereste auf der Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,1 KB ID: 3150898
    Letzte Schneereste auf der Veitsch

    Der Nordalpenweg entfernt sich wieder von der Fahrspur und führt weiter südlich über die Almwiesen. Ab und zu sieht man Hinterlassenschaften von Kühen aber die Tiere selber sehen ich heute nicht.
    Irgendwie hatte ich jetzt recht schnell mit der Hütte gerechnet. Aber das streckt sich noch ganz anständig. Macht aber nix, denn hier oben ist das Genusswandern pur. Zumal auch die Sicht und das Wetter zunehmend besser werden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Sonne kommt noch raus.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,0 KB ID: 3150897
    Die Sonne kommt noch raus

    So hätte es eigentlich den ganzen Tag sein dürfen! Mit leichtem Auf und Ab geht es weiter nach Westen. Die Stützen der Materialseilbahn kommen in Sicht. Noch erstaunlich weit weg. Irgendwie reicht es mir für heute. Hoffentlich ist die Hütte nicht zu voll. Heute ist schließlich Samstag und das soll ja der wichtigste Tag für die Hüttenwirte sein.
    Endlich kommt auch die Hütte in Sicht. In der Ferne liegt eine Bergkette hinter der nächsten. Ein großartiger Anblick!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Das Graf-Meran-Haus kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 106,0 KB ID: 3150899
    Das Graf-Meran-Haus kommt in Sicht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Graf Meran Haus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 28,5 KB ID: 3150905 Die letzten Meter sind geschafft und ich komme auf das Graf Meranhaus (1.836 m) des ÖTK. Da sitzen gerade mal 2 Mädels und unterhalten sich mit dem Wirt. Ich bekomme einen Schweinbraten mit Semmelknödel und beziehe dann mein Zimmer.
    Am Abend kommen dann nochmal 2 Wanderer, die aber vor der Hütte biwakieren wollen. Gegen halb 7 ist die Sonne noch da und die Wolken haben sich fast komplett verzogen. So beschließe ich dem Gipfel der Hohen Veitsch heute noch einen Besuch abzustatten.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abendlicher Aufstieg zur Hohen Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,0 KB ID: 3150900
    Abendlicher Aufstieg zur Hohen Veitsch

    Ohne Gepäck und gut ausgeruht geht das erstaunlich schnell. Ich hatte dem Wirt nicht geglaubt, dass man die 150 Höhenmeter bequem in einer viertel Stunde schafft.
    Oben angekommen liegt die frisch gewaschene Bergwelt mir zu Füßen. Ein Traum von einem Ausblick!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Abendlicher Gipfelbesuch auf der Hohen Veitsch.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,1 KB ID: 3150903
    Abendlicher Gipfelbesuch auf der Hohen Veitsch

    Ich kann gut erkennen, wie ich die letzten Tage hierhergekommen bin. Und vor allem auch wie ich die nächsten Tage weiterwandern werde. Abends sind die Weitsichten meist besser als tagsüber. Nach einer halben Stunde wird es mir langsam kalt und ich mache mich wieder auf den Rückweg. Der Abend plätschert auf der Hütte so vor sich hin. Bei einer Belegung mit 3 Wanderern hätte ich nicht reservieren müssen. Aber das weiß man im Vorfeld eben nicht.
    Die 4 anderen Wanderer beschließen zum Sonnenuntergang noch auf den Gipfel zu steigen. Sie brechen aber deutlich zu früh auf. Ich bleibe unten, denn ich habe morgen einen langen Tag vor mir und ich war ja schon oben. Völlig durchgefroren kommen sie nach 2 Stunden wieder auf der Hütte an. Es muss wohl sehr schön gewesen sein aber wohl auch schon recht kalt.
    Der Wetterbericht für die nächsten Tage wird deutlich besser. Aber heute Nacht soll es sehr kalt werden. Das haben die Wanderer gemerkt!
    Deutlich vor der Hüttenruhe liege ich im Bett. Als ich gegen halb 1 mal zur Getränkerückgabe muss, ratscht der Wirt immer noch mit den beiden Mädels. Ich lasse ihn Süßholz raspeln und bin schnell wieder im Bett und eingeschlafen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:38.

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  • Wafer
    antwortet
    16. Tag: Von der Michlbauerhütte nach Krampen bzw. Neuberg an der Mürz
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 24. Juni 2022
    Strecke: 21 Km
    Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 1.550 m
    Gehzeit: 6 h 45

    Gesamtstrecke: 292 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 13.325 m, ↓ 10.300 m
    Gesamtgehzeit: 89 h 15

    Am Morgen gibt es ein gutes Frühstück. Der Wirt steht seit gestern Abend in der Küche und schneidet Schnittlauch. Keine Ahnung, was der mit der Menge macht. So wird das etwas einsam beim Frühstück. Entsprechend schnell bin ich fertig und stehe vor der Tür. Das Schneealpenhaus grüßt vom Schauerkogel hinüber. Nur nicht hingehen – sonst schauert es wieder!
    Der E4 Alpin zieht hier mitten durch den Hof. Da stehen ja einige Gebäude, die dazugehören.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Die Halterhütte auf der Schneealm.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,8 KB ID: 3149646
    Die Halterhütte auf der Schneealm

    Neben den Stallungen auch die Halterhütte. Direkt dahinter leiten mich die Rot-Weißen Wanderwegmarkierungen links den Hang hinauf. Über Wiesen geht es aufwärts. Der Weg setzt sich hier aus mehreren Trittspuren zusammen, von denen eine ausgiebig markiert ist. Die Morgensonne beleuchtet die Alm mit ihren diversen, teils einzelnstehenden Hütten in einem besonderen Licht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Morgensonne beleuchtet einzelne Hütten der Schneealm.jpg Ansichten: 0 Größe: 128,5 KB ID: 3149648
    Die Morgensonne beleuchtet einzelne Hütten der Schneealm

    Ich komme immer weiter hinauf. Bei einem Blick auf die Karte stelle ich fest, dass der Weg laut GPX-Track der Sektion Weitwanderer eigentlich auf dem nächsten Hang zum Windberg hinaufführt. Da bin ich wohl etwas zu früh abgebogen. Aber der Blick auf die Schneealm wird von dort sicher ziemlich gleich sein!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Schneealm beim Aufstieg auf den Windberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 68,1 KB ID: 3149647
    Die Schneealm beim Aufstieg auf den Windberg

    Kurz bevor ich oben auf dem höchsten Gipfel der Schneealpe, dem Windberg (1.903 m), bin ziehen sich Wolken über mir zusammen. Was soll jetzt das? Erinnert mich irgendwie an gestern. Entsprechend schlecht ist die Aussicht auf dem Gipfel.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wolkenverhangener Ausblick vom Windberg nach Norden.jpg Ansichten: 0 Größe: 161,4 KB ID: 3149649
    Wolkenverhangener Ausblick vom Windberg nach Norden und Westen

    Der Gipfel ist eine recht flache Kuppe mit einem Gipfelkreuz. Nix wirklich großartiges. Wenigstens kann ich die umliegenden Berge erkennen. Gestern war auf der Heukuppe ja noch weniger Sicht. Vielleicht wird heute das Wetter dann generell besser als gestern?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Der unspektakuläre Windberggipfel.jpg Ansichten: 0 Größe: 80,2 KB ID: 3149651
    Der unspektakuläre Windberggipfel

    Der weitere Weg führt mich auf einem Bergrücken tendenziell abwärts in westliche Richtung. Nach Norden fällt der Hang steil ab zur Kleinbodenalm. Zum Glück hebt sich die Wolkenuntergrenze. So wird der Weitblick zunehmend besser.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Die Donnerwand über dem Kleinbodental.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,6 KB ID: 3149650
    Die Donnerwand über dem Kleinbodental

    Hier oben trennt sich der Weg in einen Sommerweg und einen Winterweg. Der Winterweg ist mit Stangen markiert, der Sommerweg mit Rot-Weiß-Roten Markierungen. Der E4 Alpin scheint also auf dem Sommerweg geführt zu werden, obwohl der Winterweg 15 Minuten kürzer angeschrieben ist. Das dürfte daran liegen, dass man im Winter abwärts mit den Skiern schneller ist als im Sommer zu Fuß.
    Der Sommerweg führt mich auf sehr schönen Wanderwegen über die Wiesen und durch die Latschenhänge.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Tolle Wege auf der Schneealpe.jpg Ansichten: 0 Größe: 231,3 KB ID: 3149652
    Tolle Wege auf der Schneealpe

    An einigen Stellen ist gut zu sehen, dass ich hier in einer karstigen Region unterwegs bin: Es gibt ein paar Kuhlen in den Wiesen, die ich für Dolinen halte, also eingestürzte Hohlräume. Davon werde ich auf dieser Tour wohl noch einige mehr sehen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Almwandern vom Windberg zur Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 226,8 KB ID: 3149653
    Almwandern vom Windberg zur Großbodenalm

    Der Weg hält respektvollen Abstand und führt mich abwärts auf die Senke vor dem Donnerkogel, zu sehen im oberen Bild, zu. Hinter dem Sattel, den ich schon eine Weile sehen kann, liegt die Großbodenalm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die Großbodenalm liegt mir zu Füßen.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,5 KB ID: 3149654
    Die Großbodenalm liegt mir zu Füßen

    Zu ihr geht es hinunter. Zunächst zwischen Latschen hindurch und dann zwischen weidenden Kühen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Abstieg zur Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 142,3 KB ID: 3149655
    Abstieg zur Großbodenalm

    Die Sonne ist nun mein ständiger Begleiter und es ist angenehm warm. So darf es gerne die nächsten Tage bleiben. Es gibt schließlich noch ein paar schöne Aussichten zu bewundern. Da will ich auch was von haben!
    Die Kühe kümmern sich eigentlich gar nicht um mich. Ich werde einfach ignoriert. Sehr angenehm!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Die Großbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 140,4 KB ID: 3149657
    Die Großbodenalm

    An der Großbodenalm ist leider niemand da. Sie liegt sehr schön einsam in diesem Hochtal. Wer Ruhe sucht, ist hier richtig!
    An den Fahrspuren, die zur Alm führen weisen mich die Markierungen entlang weiter abwärts. Die Latschenfelder um mich herum sind nun zunehmend mit Nadelbäumen durchsetzt und ab dem nächsten Sattel geht es in bewaldete Regionen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Auf dem Weg zur Bodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,8 KB ID: 3149658
    Auf dem Weg zur Bodenalm

    Der Weg entwickelt sich zu einer kleinen, geschotterten Versorgungsstraße und führt mich hinunter zur Bodenalm (1.306 m). Die ist bewohnt und es gibt Getränke und kleine Vesper.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Bodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 139,4 KB ID: 3149660
    Die Bodenalm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Bodenalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 13,7 KB ID: 3149641 Es ist Mittagszeit und damit Zeit für eine Pause. Die Sennerin setzt sich zu mir und erzählt mir vom Leben auf der Alm. Irgendwie hört sich das so an, als könnte es mir gefallen. Nur ist es nicht kompatibel mit den Vorstellungen meiner Familie: Viel Ruhe, regelmäßige Kontrolle des Viehbestandes – bei jedem Wetter, kein Handyempfang, ...
    Direkt nach der Bodenalm halte ich mich rechts und es geht wieder aufwärts. Allerdings immer noch auf einer Schotterstraße. Irgendwie müssen die Leute und das Vieh ja auch versorgt werden.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Salzversorgung für die Rinder.jpg Ansichten: 0 Größe: 256,0 KB ID: 3149659
    Salzversorgung für die Rinder

    Im Zick-Zack führt der Weg hinauf zum Taborsattel. Der Wald wird verlassen und der Weg zur Waxenegghütte (1.604 m) liegt vor mir.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Waxenegghütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,7 KB ID: 3149656
    Die Waxenegghütte kommt in Sicht

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Waxenegghütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 25,7 KB ID: 3149644 Da fehlen jetzt nur noch wenige Höhemeter bis zu der Hütte. Am Hang entlang bietet der Weg eine großartige Aussicht. Auch auf dieser Sennhütte ist über den Sommer ein Pächter eingezogen. Der Senn repariert gerade irgendwo die Wasserpumpe, die für fließendes Wasser an der Hütte sorgen soll und die Dame des Hauses steht in der Küche und kocht. Es riecht sehr gut! Ich lasse mich zu einer kleinen Pause nieder und frische die Flüssigkeitsspeicher auf.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Pause an der Waxenegghütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 96,8 KB ID: 3149636
    Pause an der Waxenegghütte

    Die Wirtin setzt sich wieder zu mir und wir ratschen etwas. Sie bringt mir zum Probieren auch eine Schüssel von ihren Fleckerl, die sie gerade kocht und ich nicht kannte. Das sind Nudeln mit Speck und Schinken. Schmeckt echt lecker!
    Man, wie die Zeit vergeht! Jetzt sitze ich hier schon über eine Stunde. Einfach schön hier! Da bleibt man fast automatisch hängen. Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg in Richtung Hinteralm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Ein Schmetterling am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,5 KB ID: 3149635
    Ein Schmetterling am Weg

    Gleich hinter der Alm verlässt der Nordalpenweg die Schotterstraße und führt auf einen sehr kleinen Pfad, eigentlich eher eine Trittspur, hinauf zum Spielkogel. Hier weiden wieder Rinder. Der Weg führt am Rand des Bergrückens entlang und man hat meist einen tollen Blick ins Tal. Viel ist hier nicht los. Das sieht man dem Weg an. Zu sehen gibt es aber mehr als genug!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Weisser Bergenzian.jpg Ansichten: 0 Größe: 88,4 KB ID: 3149640
    Weißer Bergenzian

    Der Pfad schlängelt sich über die Wiesen und an vereinzelt stehenden Bäumen vorbei. Hinter einer Kuppe kommt die Hinteralm (1.445 m) in Sicht. Das ist wieder eher ein Almdorf als eine vereinzelte Alm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Hinteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,7 KB ID: 3149637
    Die Hinteralm

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Ochsenhalterhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 20,2 KB ID: 3149643 Über die Wiese verstreut stehen hier ca. 20 größere und kleinere Hütten. Einer der etwas größeren ist bewirtschaftet. Man kann dort zwar nicht übernachten aber man bekommt Getränke und einfache Speisen. Zwei andere, größere Hütten gehören alpinen Vereinen. So steht dort die Neubergerhütte, die den Naturfreunden gehört und das Hinteralmhaus, das dem Alpenverein gehört. Beide Hütten sind Selbstversorgerhütten. Wer hier übernachten will muss sich bei den betreffenden Sektionen melden. Wenn Platz frei ist, und man eine Zusage erhält, dann kann die Wirtin der Ochsenhalterhütte einen reinlassen. An Wochenenden sind die Hütten aber meist durch Gruppen belegt. Unter der Woche wird man hier aber meist übernachten können. In Kombination mit der Ochsenhalterhütte eigentlich eine gute Lösung!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Ochsenhalterhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 131,8 KB ID: 3149639
    Die Ochsenhalterhütte

    Ich habe aber noch keine Lust hier schon für heute Schluss zu machen. Ich will auch die Etappe für morgen noch etwas verkürzen. So mache ich mich wieder auf den Weg. Dieser ist allerdings das Versorgungssträßchen, über das die ganze Alm versorgt wird.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Abschied von der Hinteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,7 KB ID: 3149638
    Abschied von der Hinteralm

    Diese Straße zieht sich von der Hinteralm hinunter bis Krampen an der Mürz. Das sind ca. 10 Km und 700 Höhenmeter abwärts. Der Weg tangiert das Naturschutzgebiet Nassköhr, dass aus Wald- und Moorgebieten besteht. So gibt es z.B. die große Schnittlauchwiese nicht weit vom Weg weg. War da gestern der Michlbauerhüttewirt und hatte dort seine Unmengen an Schnittlauch her?

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Abstieg nach Krampen.jpg Ansichten: 0 Größe: 198,3 KB ID: 3149645
    Abstieg nach Krampen

    Der Weg streckt sich noch ganz schön! Und so viel zu sehen gibt es da auch nicht. So bin ich recht froh, als ich bei der Falkensteinalm an der Schranke ankomme. Trotzdem sind es dann noch ein paar Meter bis an die Mürz. Ziemlich platt komme ich unten an. Hier soll es zwar eine private Übernachtungsmöglichkeit geben aber mich zieht es mehr nach Neuberg, wo es ein gutes Hotel geben soll. Mit dem Daumen sind die 4 Km schnell geschafft. Laufen wollte ich die dann auch nicht mehr.
    Ich checke ein und besorge mir im Supermarkt zuerst Vespernachschub und eine neue Lesebrille. Die war mir beim Versuch meinen Wanderstock zu reparieren kaputt gegangen.
    Ich steige noch hinauf zur Sieberwarte, einem Aussichtspunkt mit kleiner Hütte. Warum ich dazu allerdings weder Handy noch Kamera mitgenommen habe, weiß der Himmel.
    Nach einem sehr guten Abendessen bin ich recht schnell in den Federn. Vor allem die letzten 10 Km haben mich doch ganz schön geschlaucht. Ich bin gespannt auf morgen. Da geht es auf die Hohe Veitsch!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2022, 15:37.

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