[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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  • Wafer
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    33. Tag: Simonyhütte - Adamekhütte
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    Dienstag, 19. Juli 2022
    Strecke: 7 Km
    Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 500 m
    Gehzeit: 4 h 45

    Gesamtstrecke: 598 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 30.800 m, ↓ 27.900 m
    Gesamtgehzeit: 199 h 45

    Wie erwartet gibt es eine unruhige Nacht. Oder doch Presenile Bettflucht? Gegen 2 Uhr werde ich wach. Der Vollmond ist zwar schon vorbei aber der Rest steht noch am Himmel. Ich schleiche mich raus. Ein warmer Wind weht um die Hütte. Unglaublich das Wetter! Im T-Shirt sitze ich vor der Hütte und genieße die laue Nacht.


    Der Dachsteinhauptgrat bei Nacht

    Die Aussicht ist auch bei Nacht einfach der Knaller! Und bei dem Wetter ... Einzig die etwas fehlende Beleuchtung ist problematisch. Hier gibt es ja schon Potential irgendwo runter zu fallen. Aber der Vollmond ist definitiv vorbei. Die Berge sind auch schon nicht mehr ganz so hell beleuchtet wie die letzten Tage. Ich probiere es trotzdem mehrfach.


    Nachtimpressionen an der Simonyhütte

    Nach über einer Stunde liege ich wieder im Bett und kann gut schlafen.
    Am Morgen bleibe ich noch etwas liegen, bis das Gros der Leute beim Frühstück ist. Ich habe es heute nicht so eilig. Ich will heute nur bis zur Adamekhütte. Ich käme zwar auch noch eine Hütte weiter aber von der Adamekhütte habe ich schon viel gehört und will sie mal erleben. Zudem ist der Weg dorthin nicht ganz ohne. Die Zeitangaben variieren zwischen 4,5 und 6 Stunden. Wird also eher was Anstrengenderes werden. Wir werden sehen.
    Gegen 9 Uhr starte ich in einen jetzt schon heißen Tag. Keine Wolke am Himmel. Eigentlich der Traum eines jeden Wanderers. Aber einfach zu warm. Zum Glück bin ich heute oben unterwegs.


    Aufstieg zum Hohen Trog

    Der Weg geht gen Westen über Felsen. Mit viel Farbe markiert. Quasi alle 2 Meter. Und Stangen stehen auch noch rum. Die Farbe ist vermutlich für Nebel und schlechte Sicht gedacht. Und die Stangen für die Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer.
    Der Weg zieht in der Rinne aufwärts. Gar nicht so ohne, denn da liegt etwas Geröll auf Felsen, ... Da muss man schon aufpassen wo man hintritt.


    Rückblick auf dem Weg zum Hohen Trog

    Hier gibt es ab und zu noch eine Ecke, an der sich etwas Erde gesammelt hat. Da wächst dann Gras und manchmal blüht auch was.


    Was Blühendes ist hier was Besonderes
    Linker Hand ragt eine Wand über mir auf. Die gehört zu dem Grat vom Niederen Kreuz zum Ochsenkopf. Die Wände dort scheinen bei weitem nicht so brüchig zu sein, wie die im Toten Gebirge. Es liegt bei weitem nicht so viel Geröll darunter.


    Karstige Felsflächen bestimmen das Bild am Dachstein

    Die Region ist hier ähnlich wie drüben im Toten Gebirge, nur etwas höher. Und der Weg ist etwas anspruchsvoller. Bei Schnee oder schlechter Sicht möchte ich hier nicht unterwegs sein. Am Felsen geht es häufig über schräge Platten und Karstfelder. Da ist die Reibung schon wichtig. Ohne Zutrauen an die Bodenhaftung der Sohlen wird es hier schnell ungemütlich. Aber was mache ich mir hier für Gedanken? Gerade ist doch alles bestens!
    In der Rinne, die zum Hohen Trog (2.350 m) hinauf führt sammelt sich trotzdem Geröll jeder Größe.


    Steinwüste Dachstein

    Wie schnell sich doch die Gegenden auf dieser Wanderung ändern! Gestern noch im völlig Grünen unterwegs und heute alles Grau und Blau.


    Heute gibt es nur 2 Farben - Blau und Grau

    Erstaunlich: Der Sattel (2.350 m) war ab der Hütte zu sehen und man meint, da ist man schnell drüben. Ist aber nicht so! Da verschätzt man sich schnell. Am Horizont taucht eine Bergkette hinter der nächsten auf.
    Ich habe heute Zeit, also lege ich hier mal eine erste Pause ein. Zumal ist hier noch ein paar Flecken mit Gras gibt.


    Auch die Markierungen leiden unter den Bedingungen hier oben

    Der Steig, der hier angeschrieben steht, ist schon nicht mehr so ordentlich markiert. Ich kann kaum erkennen wo der Weg entlang geht.
    Ich kann hier die Hütte noch gut erkennen und sehe, wie sich die Gruppen in Richtung Dachsteinkamm verteilen. Hier rauf will keiner. Obwohl die Hütte eigentlich gut besucht war bin ich hier wieder alleine unterwegs. Sehr schön!
    Der Abstieg ist etwas steiler. Es liegt wieder viel Geröll, ab und zu mal ein Seil oder Krampen aber im Prinzip machbar. Linker Hand steht eine Felswand, an deren Fuß es entlang geht.


    Technische Weghilfen

    Durch die Ausrichtung des Hochtals geht der Blick gerade eher in Nördliche Richtungen. Nach Westen steht meist noch eine Wand dazwischen. Aber der Hochkönigstock und das Tennengebirge sind klar auszumachen.
    Der Weg zieht auf den schrägen Flächen unterhalb der Wände dahin. Dort bleibt kaum Geröll liegen. Man ist quasi meist direkt auf den karstigen Felsen unterwegs.


    Gestaltungsvielfalt im Dachsteinkarst

    Hier geht es gerade tendenziell eher abwärts. Bis ca. 2.000 m geht es runter. Immer am Fuß der Wände entlang. Gut, dass da nicht so viel Gestein runter kommt!


    Viel Farbe auf den Felsen auf dem Weg zur Hoßwandscharte

    Die Hoßwandscharte (2.187 m) markiert in etwa die Hälfte des Weges von der Simonyhütte zur Adamekhütte. Als ich mich niederlasse kommen mir auch 2 Wanderer entgegen. Sie sind auf der Dachsteinrunde unterwegs. Das ist ein sehr beliebter Wanderweg, der auf und rund um den Dachstein führt.
    Nach der Scharte geht es wieder abwärts und über die nächste Karsthochfläche.


    Das ist ein Kreuz mit dem Niederen und Hohen Kreuz

    Es geht bis unter 2.000 m wieder runter. Das zieht sich erstaunlich lang. Aber je näher ich dem Talgrund komme, desto mehr Geröll – auch größere Brocken – liegt herum aber es taucht auch wieder der eine oder andere Tupfer Grün auf. Und endlich geht der Blick auch mehr in Westliche Richtungen.


    Der Gosaukamm taucht auf

    Der Gosaukamm gehört zwar eigentlich noch zum Dachsteinmassiv ist aber ein markanter, alleinstehender Kamm, der auch die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich trennt. Ihn will ich morgen noch näher kennen lernen.
    Um den Fuß der Schreiberwand führt mich der E4 Alpin herum und ab hier geht es wieder aufwärts.


    Der Hochkönigstock hinter dem Gosaukamm

    2 bekannte Gipfel begleiten mich auf meinem Weg nach oben: Der Hochkönig am Hochkönigstock und die Bischofsmütze am Gosaukamm. Das sind die beiden markanten Gipfel bei einem Blick nach Westen.
    Bei Blickrichtung Süd-Ost kommt ein anderer Gipfel ins Sichtfeld.


    Aufstieg in Richtung Hoher Dachstein

    Auf den plattigen Felsen, auf denen ich heute unterwegs bin hat die Verwitterung die skurrilsten Formen hinterlassen. Teilweise aber auch unterstützt durch Versteinerungen, die im Fels eingelagert sind.


    Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt

    Aus dem Tal kamen 2 Wege herauf und entsprechend breit ist der Weg geworden. Er führt mich zur Adamekhütte hinauf. Auch diese Hütte verfügt wie die Simonyhütte weder über eine Materialseilbahn noch über eine Zufahrtmöglichkeit. Trotzdem ist auch diese Hütte recht groß. Und gut besucht!


    Ankunft an der Adamekhütte

    Ich bin gegen 14 Uhr an der Adamekhütte (2.196 m). Die Sonne steht fast senkrecht über mir. Sonnenschirme gibt es hier leider keine. So ist ein Platz im Schatten Mangelware. Ich beziehe ein Lager, creme mich nochmal ein und setze mich vor die Hütte.
    Der Blick ist einfach grandios! Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum diese Hütte so gerne besucht wird! Hier einen Nachmittag tot zu schlagen ist eine meiner leichtesten Übungen.


    Ein Nachmittag vor der Adamekhütte

    Einzig setzt mir die Sonne zu. Es hat sich eine Gruppe von 5 Einzelwanderern zusammengefunden. Wir sitzen in der Sonne und halten unsere Getränke durch schattenspendende Brotkörbe und Speisekarten im Schatten damit sie wenigstens ein paar Minuten kühl bleiben. Einziger Vorteil: In Kombination mit dem leichten Wind sind die gewaschenen Kleider in wenigen Minuten trocken.
    Wir beobachten wie ein Gruppe nach der anderen ankommt. Bei einer ist ein Nepalese dabei, der nach der Ankunft Yoga zur Entspannung betreibt. Der ist schon sehr gelenkig!
    Die anderen Gruppen verteilen sich auf Felsen und Geröllfeldern rund um die Hütte. Die Zusammensetzung ist ähnlich wie gestern.


    Wo kommt jetzt diese Farbe her? ...

    Gute Frage! Auf jeden Fall nicht von Photoshop! Die Farbe ist natürlichen Ursprungs!
    Während des Abendessens und während uns der Nepalese noch eine Einweisung in Yoga gibt, beobachten wir einen grandiosen Sonnenuntergang.


    ... Von einem Sonnenuntergang der Spitzenklasse

    Die Adamekhütte ist bekannt für seine Sonnenuntergänge! Und es hat sich gelohnt den heutigen Tag hier zu beenden! Einfach klasse! Sich dabei auf Yoga zu konzentrieren übersteigt meine Multitaskingfähigkeiten bei weitem.
    Gegen 21 Uhr ist das Naturspektakel dann vorbei. Endlich stellen sich angenehme Temperaturen ein. Ein lebhafter Hüttenabend beginnt vor der Hütte, der aber schon eine Stunde später durch die Hüttenruhe beendet wird. Schade! Ich könnte noch stundenlang hier draußen sitzen und die Landschaft um mich herum in mich aufnehmen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 16.12.2022, 15:09.

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  • Wafer
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    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.
    Hallo Blauloke.

    Ja, ich war ganze 9 Jahre, 9 Tage und vermutlich noch ein paar Stunden zu spät. Mein Timing war miserabel, gebe ich zu! Daran sollten wir arbeiten. Vielleicht kriegen wir das mal hin?
    Aber die Tour war Klasse! Und deine auch, was ich so lese. Der Dachstein ist eine tolle Wanderregion mit vielen Möglichkeiten und vor allem auch unterschiedlichen Landschaften. Hat mich wieder total fasziniert!

    Viele Grüße

    Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!
    Hallo Wafer,
    du folgst weiter meinen Spuren und weckst Erinnerungen bei mir.
    Habe jetzt meinen Bericht über den Dachstein nochmal gelesen. Erstaunlich was man im Laufe der Zeit vergisst, gut dass es Reiseberichte gibt.
    Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.

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  • Wafer
    antwortet
    32. Tag: Hallstatt - Simonyhütte
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    Montag, 18. Juli 2022
    Strecke: 14 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.725 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 591 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 30.300 m, ↓ 27.400 m
    Gesamtgehzeit: 195 h

    Ich komme heute Morgen etwas schwer aus den Federn. Da ich heute nicht viel vor habe ist das nicht so schlimm und ich bleibe noch etwas liegen. Sowas geht auf Berghütten meistens leider nicht.
    Das Frühstück gibt es auf der Terrasse direkt am See. Das hat was!


    Frühstück direkt am Hallstätter See

    Heute Morgen ist es aber schon gut warm! Wie gut, dass es die nächsten Tage hoch hinaus geht. Leider finden sich am Tisch auch ein paar Wespen ein. Die finden ein Frühstück im Freien auch ganz toll. So mancher geht deshalb wieder rein. Mich stören die weniger. Ich stelle ein Glas Cola auf die andere Tischseite und ich habe meine Ruhe.


    Da kam ich gestern her

    Der Blick hat schon was! Daher komme ich heute auch erst sehr spät weg.
    Zunächst geht es am See entlang in Richtung Süden.


    Entlang der Uferstraße in Hallstatt

    Heute habe ich mehr Blick für das schöne Städtchen. Gestern war ich schon recht groggy, als ich hier ankam. Hier kleben ein paar Häuser über mir am Hang, also die sehen schon toll aus!


    Tolle, alte Häuser in Hallstatt

    Ich möchte da nicht unbedingt wohnen: Da muss man täglich viele Treppen hinaufsteigen. Das dürften früher aber die besten Lagen gewesen sein.
    Weiter vorne kommt die Straße aus dem Tunnel heraus und es ist vorbei mit der beschaulichen Ruhe. Die Altstadt ist wohl nur für Anlieger mit dem Auto erreichbar. An der Anlegestelle Lahn ist schon schwer was los.


    Rückblick auf den älteren Teil von Hallstatt

    Ein paar Meter weiter zieht der Schrägaufzug den Hang hinauf. Der Gehört zu den Salzwelten Hallstatt. Damit kann man hinauf zu den Kaiserinnenstollen fahren. Wäre sicher auch mal ein Besuch wert. Muss ich mir heute aber nicht geben. So ziehe ich auf Nebenstraßen das Waldbachtal hinter. Da bleiben die Touristen schnell zurück. Die bewegen sich erfahrungsgemäß nicht weit vom Auto weg.
    Wo die letzten Häuser stehen beginnt der Aufstieg für heute. Da wird heute einiges an Höhenmetern zusammenkommen: Hallstatt liegt auf 511 m und die Simonyhütte auf 2.205 m. Also lasse ich es mal langsam angehen.


    Rückblick auf Hallstatt beim Aufstieg

    Es ist schon richtig warm heute Vormittag. Hoffentlich reicht das Wasser bis rauf. Nicht an jedem Bach kommt man bis ans Wasser ran!


    Die Schlucht des Waldbachs

    Was weniger schön ist: Ich bin hier immer noch auf einer Teerstraße unterwegs. Manchmal kann man zwar ausweichen aber meistens nur Stückweise.


    Teerstraßen bis 790 Höhenmeter

    Als es endlich auf Waldwegen weitergeht komme ich auch in den Schatten. Sehr angenehm! Nach einer ersten Steilstufe wird es auch wieder etwas flacher.


    Es geht auf Waldwegen weiter

    Ich bin hier im Frühjahr 93 schonmal mit Tourenski aufgestiegen. Also zumindest das obere Stück. Unten haben wir ziemlich lange getragen, wie ich mich erinnere. Und der Weg hinauf zieht sich ganz ordentlich. Da gibt es nur eins: Hirn aushängen und langsam und gleichmäßig aufsteigen. Endlich ist die Tiergartenhütte (1.468 m) erreicht. Die Hütte ist erstaunlich gut in Schuss! Die wird wohl noch aktiv genutzt.


    Die Tiergartenhütte

    Leider ist gerade niemand da. Nach knapp 1.000 Höhenmeter Aufstieg hätte ich nichts gegen eine kühle Erfrischung gehabt! Also weiter. Der Weg zieht in ein Tal hinter und der Wald wird etwas lichter. So kann man ab und zu auch etwas von den umliegenden Bergen sehen.


    Aufstieg zum Wiesberghaus

    Und der Weg ist auch nicht mehr so steil. Auf schönen Wanderwegen geht es weiter hinauf. Die Bäume werden kleiner und gehen in Latschenbewuchs über. Und dann taucht endlich das Wiesberghaus (1.872 m) auf. Sobald man es sehen kann, ist es nicht mehr weit.


    Das Wiesberghaus kommt endlich in Sicht

    Das ist ein ganz schön großer Bau geworden. Immer wieder wurde das Naturfreundehaus vergrößert. Die Dachsteinregion ist nicht nur im Sommer beliebt sondern auch bei Tourengehern im Winter. Viele Hütten haben das ganze Jahr offen.
    Ich lasse mich auf der Terrasse nieder. Da ich heute nur noch bis zur Simonyhütte hinauf will habe ich den Bärenanteil der Höhenmeter und der Strecke jetzt schon geschafft. Ich bekomme hier ein sehr gutes Mittagessen serviert. Die Küche ist empfehlenswert!


    Das Wiesberghaus

    Im Schatten kann man es hier gut aushalten. Wer länger in der Sonne sitzt, der verzieht sich irgendwann nach drinnen. Die leben hier auch ganz gut von Tagestouristen. Die kommen aber mit der Krippensteinbahn herauf und haben einen recht ebenen Weg bis hierher.
    Nach über 2 h chillen breche ich auf. Ich habe es auch nicht mehr sehr weit.


    Da geht es lang zur Simonyhütte

    Die letzten Bäume bleiben zurück und es folgen Latschen und Wiesen. Wie man sieht hört das Grüne aber auch irgendwann auf. Aber zunächst ist das ein richtig schöner Wanderweg: Gut ausgebaut, ebenso gut markiert und landschaftlich schön.


    Der Weg hinauf zur Simonyhütte

    Eine ganze Weile kann man die Hütte noch nicht sehen. Als man sie dann endlich sieht dauert es aber noch etwas, bis man sie erreicht. Die Region wird immer karger und die Gipfel schroffer.


    Die Simonyhütte kommt in Sicht

    Hier herrscht das gleiche Gestein vor wie im Toten Gebirge. Nur zieht sich hier das Grün etwas weiter hinauf. Noch deutlich oberhalb vom Wiesberghaus gibt es noch Vegetation.


    Letzte farbige Tupfer am Weg hinauf

    Dann bleiben auch die zurück. Es wird sehr felsig. Wo der Weg von der Gjadalm bzw. der Krippensteinbahn zu uns stößt wird er deutlich breiter und vermutlich auch häufiger begangen. Und er wurde auch mit viel Aufwand gebaut!


    Aufwendiger Wegebau am Dachstein

    Ein paar Meter weiter komme ich an das Hotel Simony. Das ist die erste einfache Unterkunft, die auf dem Weg hinauf zum Dachstein erbaut wurde. Sie wurde bereits 1843 gebaut und damals so benannt, nach dem Pionier der Dachsteinerschließung Friedrich Simony. Nach ihm wurde auch die ‚neue‘ Simonyhütte benannt, die ab 1876 gebaut wurde.


    Das etwas spartanische Hotel Simony

    Der Unterstand wurde 1998 generalsaniert. Daher ist das noch in so einem guten Zustand.
    Nicht weit weg von diesem ersten Berghotel komme ich an der Simonyhütte an. Auch wieder eine riesige Hütte, die X-Mal angebaut wurde. Was mir deutlich besser gefällt, ist die schlichte, kleine Dachsteinkapelle, die direkt dahinter steht.


    Die Dachsteinkapelle

    Ich bin beizeiten auf der Hütte. Ich beziehe mein Lager und lüfte die durchgeschwitzten Schuhe und mich vor der Hütte. Hier ist die Temperatur erträglich. Bei der Aussicht und der guten Flüssigkeitsversorgung lässt sich der Nachmittag so gut verleben.


    Großartige Aussicht auf der Simonyhütte

    Hier sind aktuell einige verschiedene Gruppen auf der Hütte: Ein Kletterkurs, ein Eiskurs und eine Gruppe Kanadier und Amerikaner auf der Suche nach Gott und sich selbst. Eine bunte Mischung!
    In der Hütte toben die Gruppen. Daher bleibe ich recht lange draußen.


    Abendlicher Blick auf den Dachsteingletscher

    Zu Bauzeiten der Hütte ging der Gletscher bis zur Hütte. Heute hat er sich schon sehr weit zurückgezogen. Oben am Sattel kann man die Skilifte erkennen, die auch im Sommer laufen. Das wird aber sicher nicht mehr sehr lange gehen.
    Als die Sonne aber langsam untergeht wird es endlich etwas kühler. Ich bin ja zum Glück deutlich über 2.000 Höhenmeter. Aber eigentlich ist es auch schon Zeit für die Hüttenruhe. Mal sehen, ob das mit diesen unterschiedlichen Gruppen an Menschen klappt.


    Abendliche Gute-Nacht-Gedanken

    Morgen soll das Wetter wieder so werden wie heute. Wenn nicht sogar wärmer. Gut, dass ich da nur die Überschreitung geplant habe. Da werde ich wohl auf der Adamekhütte bleiben. Dann kann ich mir auch wieder etwas mehr Zeit lassen und ein wenig rumbummeln.
    So, und jetzt muss ich ins Bett! Gute Nacht!
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  • Wafer
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    31. Tag: Loserhütte - Hallstatt
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    Sonntag, 17. Juli 2022
    Strecke: 32 Km
    Höhenmeter: ↑ 925 m, ↓ 1.900 m
    Gehzeit: 8 h 15

    Gesamtstrecke: 577 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 28.575 m, ↓ 27.375 m
    Gesamtgehzeit: 189 h 45

    Nachts wache ich wiedermal auf. Was ist eigentlich los? Ist das eine Art präsenile Bettflucht? Das häuft sich in letzter Zeit etwas! Wieder leuchtet der Mond zum Fenster rein. Schnell habe ich festgestellt, dass ich zwar aus dem Haus rauskäme aber wenn die Tür zufällt, nicht mehr rein. So schaue ich mir das Tal und die umliegenden Berge aus den zur Verfügung stehenden Fenstern an.


    Nächtlicher Blick aus der Loserhütte

    Wieder ärgere ich mich, dass ich die lichtstarke Kamera nicht mitschleppe. So muss eben das Handy herhalten. Ich könnte mir so einen Nachthimmel ewig anschauen! Fasziniert mich immer wieder, was hier oben alles zu sehen ist.
    Am Frühstückstisch ist nicht weniger zu sehen! Einfach grandios!


    Loserhüttenfrühstücksblick

    Nach langem Frühstück komme ich endlich in die Gänge. Als Tagesziel habe ich mir Bad Goisern gesteckt. Das geht anständig rauf und runter. Also sollte ich mal langsam los.
    Entlang von langweiligen Skipisten geht es abwärts. Irgendwas wird da auch wieder gebaut. Später stelle ich fest, dass hier eine neue Gondelbahn gebaut werden soll. Da werden die alten, unauffälligen Skilifte da oben sicher auch bald gegen potente Sesselbahnen mit verlängerter Trasse ersetzt werden. Wir werden sehen.
    Als ich die Skipiste verlasse wird es nicht gerade besser: Ein Forstweg führt mich die Höhe haltend auf den Brombeerkogel (1.320 m) zu. Kurz davor biege ich aber links ab und der Weg wird endlich schöner: Auf einem schönen Waldweg geht es abwärts. Der letzte hat es wohl nicht ganz geschafft ...


    Flora und Fauna im Wimmergrabenwald

    Recht zügig habe ich die ersten 600 Höhenmeter Abstieg für heute hinter mir. Unten komme ich auf eine Alm in einem Talschluss die da ruhig in der Sonne liegt. Die letzten Reste eines Frühstücksbuffet werden an der Blaa-Alm (890 m) gerade weggeräumt.


    Die Blaa-Alm vor dem Pötschenstein

    Sieht so aus, als würden die hier recht viel Betrieb erwarten. Ich fülle prophylaktisch schon mal Flüssigkeit nach und ziehe wieder los. Das Wetter sieht so aus als wolle es heute anständig warm werden.
    Der E4 Alpin führt mich über die Alm das Tal vollends hinter und dort wieder in den Wald. Nicht ohne vorher nochmal zu zeigen, wo ich heute Morgen herkam.


    Der Loser von der Blaa-Alm aus

    Im Wald ist es recht angenehm zu wandern. Und der Weg ist gewohnt gut markiert. Etwas älter zwar aber erkennbar!


    Der Nordalpenweg trägt hier die Nummer 201

    Die Höhenmeter, die ich gerade im Abstieg so freimütig hergegeben habe muss ich nun wieder hinauf. Ich treffe 3 Wanderer, die in etwa mein Tempo haben. Wir gehen ein Stück zusammen. Die Reden aber nicht viel sondern kämpfen mit der Atmung. An der Sandlingalm beichten sie mir dann, dass sie sich durch mein Tempo haben leiten lassen und dass sie eigentlich zu schnell aufgestiegen sind. Da haben die schon fast Glück gehabt: Die Ausseer Sanglingalm eignet sich ideal für eine Pause!


    Die Ausseer Sandlingealm vor dem Sandling

    Das ist eine Hochalm mit großartigen Aussichten. Die Hütten hier sind auch alle in gutem Zustand und zwei sind aktuell bewohnt. Aber eher Wochenendbewohner als Dauerhafte Einwohner.


    Der Loser von der Ausseer Sandlingalm

    Die Leute wissen halt auch wo man seine Bleiben am besten hinstellt!
    Ich ziehe weiter hinauf zum Tribkogel (1.355 m) und am Hang entlang weiter. Hier auf der Nordseite des Sandling bin ich meist auf Waldwegen unterwegs. Kein Beinbruch, denn der Planet meint es heute besonders gut: Es ist gut warm! Da schadet ab und zu etwas Schatten nix. Zu sehen gibt es trotzdem genug!


    Ein Schmetterling genießt die Sonne

    Ein Forstweg geleitet mich zur Vorderen Sandlingalm. Auch diese Alm ist mit einem grandiosen Panoramablick ausgestattet.


    Die Vordere Sandlingalm mit Blick zum Dachsteinmassiv

    Bevor es weiter runter geht biegt eine kleine Steigspur ab und führt mich den Hang hoch. Da muss man schon genau hinsehen, um das als Nordalpenweg zu erkennen. Erstaunlich, wie unterschiedlich groß die Wege sind! Das zeigt mir aber, dass auf diesem Teil deutlich weniger Wanderer unterwegs sind als im Toten Gebirge. Der Großteil der Wanderer wird also nicht auf dem Nordalpenweg unterwegs sein. Die wissen halt nicht, was sie verpassen!


    Ein Käfer besucht einen Weißen Enzian

    Auf Wiesen- und Waldwegen geht es weiter aufwärts. Recht schnell stehe ich an der Lambacher Hütte (1.432 m) des ÖAV.


    Die Lambacher Hütte

    Hier hatte ich eigentlich eine Pause eingeplant. Die Hütte ist aber nicht bewirtschaftet. Das scheint eine Selbstversorgerhütte zu sein. Da habe ich im Vorfeld wohl nicht genau hingeschaut. An der Rückseite bei der Nottreppe stehen aber ein paar Getränkekisten und eine Kasse mit Preisliste. Zu moderaten Preisen kann man sich hier selbst versorgen. Feine Sache, so eine Selbstversorgerhütte! So genieße ich die Pause auf der Terrasse der Hütte mit Blick auf die noch vor mir liegenden Alpenregionen.


    Auf der Terrasse der Lambacher Hütte

    Auf etwas verunstalteten Wegen geht es weiter nach Westen. Zunächst die Höhe haltend aber dann tendenziell abwärts: Der Weg neigt sich in Richtung Bad Goisern.
    Als ich um eine Ecke biege liegt die Raschberghütte auf einer Erhebung über mir.


    Die Raschberghütte

    Die Fahne signalisiert, dass hier gerade jemand auf der Hütte ist. Also steige ich die paar Meter dort hinauf. Unten liegt noch eine Menge Holz mit der Bitte doch beim hochtragen zu helfen. Das mache ich natürlich gerne!
    Oben werde ich dann auf das Angenehmste überrascht: Die Hütte ist zwar sehr klein, an Wochenenden aber bewirtschaftet. Und Lager haben sie sogar auch. Aber leider schon ausgebucht. Auf der kleinen Terrasse kann man mit einer überragenden Aussicht Pause machen. Kleine Jausen gibt es auch.


    Grandiose Aussichtsterrasse an der Raschberghütte mit Musik

    Der Hüttenwirt kommt noch mit seiner Quetschkommode und macht live die passende Musik dazu. Ein Traum! Im Tal kann ich meinen heutigen Zielort Bad Goisern schon liegen sehen. Das ist nicht mehr weit und geht nur noch abwärts. Der Hallstätter See schließt sich im Süden an und dahinter überragt der Dachstein mit seinen knappen 3.000 Metern das Bild nach Süden. Hinter Bad Goisern überragt der Hohe Kalmberg das Geschehen. Kurz: Ein Ort zum Seele baumeln lassen!
    Nach über 1 h 30 mache ich mich erst wieder auf den Weg. Kurz unterhalb der Hütte steht eine kleine Unterstandshütte, dort biegt der Wanderweg gleich wieder von der Versorgungsstraße ab. An der nächsten Abzweigung steht ein Wegweiser.


    Erste Hinweise auf ein Sportevent

    Von einer Salzkammergut Trophy habe ich noch nichts gehört. Komisch, dass die ihre Schilder hier einfach hängen lassen!
    Auf meinem Track geht führt der Nordalpenweg noch über die Hütteneckalm. Hier ist er aber entlang eines kleinen Pfades abwärts markiert. Ich folge der Markierung. Ruck-Zuck gehen die Höhenmeter dahin. Auf den nächsten Wiesen stehen wieder Hütten. Und wieder diese absolut grandiose Aussicht!


    Aussicht auf der Kriemoosalm

    Mal über Wiesen, mal durch Wälder geht es weiter abwärts. Der Weg wird dabei leider immer größer und breiter.


    Top gepflegte Almen kurz vor Bad Goisern

    Irgendwie wollen die Almbesitzer eben auch zu ihren Häuschen kommen. Irgendwann geht der Weg in Teerstraßen über. Das ist jetzt nicht so schön. An manchen Kehren kann man abkürzen, an anderen nicht. Irgendwann wird die Bebauung so dicht, dass ich wohl in Bad Goisern angekommen bin. Hier herrscht Volksfeststimmung. Irgendwo in der Stadtmitte plärrt ein Lautsprecher. Verstehen kann ich zunächst nichts. Aber je näher ich komme desto deutlicher verstehe ich, dass hier Sportler geehrt werden. In der Stadtmitte ist alles abgesperrt. Radfahrer flitzen vorbei, im Endspurt, denn bei dem großen Zelt ist wohl das Ziel der Salzkammergut Trophy. Das ist ein Mountainbike-Wettkampf mit vielen Teilnehmern und noch mehr Zuschauern. Ich schlage mich durch Seitenstraßen und versuche eine Unterkunft für heute zu finden. Fehlanzeige! Wer rechnet auch mit sowas? Irgendwann sehe ich ein, dass es in Bad Goisern heute mit übernachten wohl nix wird. Da mache ich aus der Not eine Tugend und wandere eben weiter. Blöderweise ist der Tag durch die langen Pausen an der Raschberghütte und der Lambacher Hütte schon recht fortgeschritten. Ich überquere die Traun und halte mich nach Süden.


    Bad Goisern ist erreicht – und schon wieder verlassen

    Viele Höhenmeter schaffe ich heute nicht mehr. Daher ist die Goiserer Hütte für heute raus. Zunächst an der Straße entlang und später über Wiesen führt mich ein Wegweiser in Richtung Hallstatt. Ab und zu steht eine Nordalpenwegnummer mit dran. Aber meistens wird der Weg als Soleleitungsweg bezeichnet.


    Einstieg in den Soleleitungsweg

    An den halte ich mich jetzt mal. Der entwickelt sich zu einem wirklich schönen Weg!


    Brücke am Soleleitungsweg

    Am Wegrand stehen Tafeln, die über die Salzgewinnung und die Geschichte der Region berichten. Ein touristisch ausgebauter Wanderweg.


    Markierungen für den Nordalpenweg und den SalzAlpenSteig

    Passt zum SalzAlpenSteig, der von Bad Reichenhall nach Hallstatt führt. Sieht ja alles wirklich schön aus aber Übernachtungsmöglichkeiten liegen hier keine am Weg. Und ich bin so langsam wirklich etwas platt!


    Unterwegs auf dem Soleleitungsweg

    Immer weiter führt mich der Weg nach Süden. Und irgendwann stehe ich vor einer Schranke und Warnschildern: Der Weg sei wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Na Prima! Und jetzt? Ich schaue mir das auf der Karte an und verstehe das nicht ganz. Direkt unterhalb des Weges verläuft die Bundesstraße. Und die ist nicht gesperrt. Also kann es mit dem Steinschlag nicht so weit her sein! Ich interviewe einen Hundegassigeher. Er meint das sei nur eine versicherungsrechtliche Thematik. Durch die Soleleitung sei das ein Privatweg und der sei renovierungsbedürftig. Wenn sich da jemand verletzt hat die Salzgesellschaft Angst, dass sie regresspflichtig wird. Also haben sie den Weg ganz gesperrt. Ich könne ihn aber getrost gehen. Da würde nichts passieren können. Alleine schon wegen der Straße darunter. Also ziehe ich weiter.


    Hallstätter-See-Blick auf dem Soleleitungsweg

    Das ist ja ein wirklich schöner Weg mit tollen Aussichten. Aber so langsam könnte eine Übernachtungsmöglichkeit kommen. Die Brücke für die Soleleitung am Gossauzwang ist abgeschlossen. So muss ich kurzzeitig auf die Straße ausweichen. Auch nicht schön. Auf den letzten Kilometern gewinnt der Weg nochmal ganz schön an Höhe – so kommt es mir zumindest vor. Bis er sich gen Hallstatt senkt.


    Das Ende des Soleleitungsweges

    Schöne alte Gebäude haben die hier! Gefällt mir! Der Wanderweg wird nun auf einer Anwohnerstraße weitergeführt. Sie gewährt sporadische Blicke auf die älteren Teil von Hallstatt, der sich am See entlang erstreckt.


    Hallstatt ist endlich erreicht

    Ich schlage mich durch bis zu einem Platz mit Cafés und Restaurants. Auf einer Terrasse lasse ich mich nieder und mache die hoffentlich letzte Pause für heute. Über Handy suche ich eine Unterkunft. In einem schönen Altbau direkt am See komme ich unter. Das war wohl früher mal ein Hotel, wird jetzt aber nur noch als Bed&Breakfast betrieben. Ich bekomme noch einen guten Tipp für das Abendessen aber nicht lange danach liege ich ziemlich erschossen im Bett.
    Das war ein recht langer Tag! Aber unerwartet wieder sehr schön und vor allem abwechslungsreich. So gefällt mir das! So darf es gerne weitergehen. Ich wollte zwar eigentlich nicht über den Dachstein aber dann mache ich die Alpinvariante über das Dachsteingebirge eben vor der Normalvariante, die über die Goiserer Hütte führt. Das ist aber kein Beinbruch, die muss dann halt auf ein Andermal warten.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 02.12.2022, 00:47.

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  • Wafer
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    30. Tag: Pühringerhütte - Loserhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Samstag, 16. Juli 2022
    Strecke: 20 Km
    Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 900 m
    Gehzeit: 7 h 45

    Gesamtstrecke: 545 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 27.650 m, ↓ 25.475 m
    Gesamtgehzeit: 181 h 30

    Das war eine sehr ruhige Nacht! Keinerlei zivilisationsbedingte Geräusche kamen zum offenen Fenster herein. Herrlich! Nach dem Frühstück bin ich 7 Uhr 45 schon fast der Letzte, der die Hütte verlässt. Schnell verstreuen sich die wenigen Wanderer. Schon am See unten bin ich wieder alleine unterwegs.


    Start an der Pühringerhütte am wunderschönen Elmsee

    Auf Wiesenwegen geht es am See entlang und drüben dann wieder etwas hinauf. Das ermöglicht einen schönen Blick zurück auf die Hütte von heute Nacht.


    Die Pühringerhütte vor dem Rotgschirr

    Die Hütte hat keine Materialseilbahn oder Zufahrtsstrasse. Alles muss mit dem Helikopter gebracht werden. Und das Brennholz kommt aus der näheren und ferneren Umgebung. An einem Holzlagerplatz fand ich den Spruch: „Mach dem Wirt a Freid und nimm a Scheid!“. Leider bin ich in der falschen Richtung unterwegs.
    Durch lichte Lerchenwälder geht es weiter aufwärts. Tolle Wege hier! Und auch hier gibt es wieder sehr markige Namen! So komme ich an einen Sattel, der sich „Emil’s Tränenhügel“ nennt.


    Traumhafte Wege am Elmsee

    Hinter dem Tränenhügel geht es dann hinunter zur Elmgrube, eine Ansammlung von kleinen Hütten. In einer wohnt wohl gerade jemand. Das ist hier aber schon ab vom Schuss! Kein Handyempfang, kein Zufahrtsweg, ...
    Erstaunlich grün geht es wieder aufwärts. Die ganz karge Region liegt wohl hinter mir. Ich lasse mir etwas Zeit – ist einfach schön hier! Und schon werde ich überholt. Wo kommen jetzt die zwei her? Auf der Hütte waren die nicht! Ich werde die zwei aber heute noch ein paarmal sehen.


    Aufstieg zum Abblasbühel

    Obwohl ich hier oben am Abblasbühel (1.850 m) wieder knapp unter der 2.000er-Marke bin ist heute alles grün. Sogar das Wollgras wächst hier neben dem Wanderweg, das normalerweise in moorigen Regionen zuhause ist.


    Das wasserliebende Wollgras habe ich hier nicht erwartet

    Auf großartigen Wanderwegen geht es über die Wiesen. Die karstigen Felsregionen um mich herum haben meist ein paar Dunkle Tupfer aus Latschen. Das hebt den sehr hellen Fels besonders hervor. Fast könnte man meinen, da läge überall noch Schnee.


    Wiesenwandern im Toten Gebirge

    Leicht auf und ab geht es auf Wiesen um die Felsen herum. Verlaufen ist hier eigentlich kaum möglich: Man hat sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, das auszuschließen.


    Wegweisung der deutlichen Art

    In der nächsten Senke liegt ein kleiner See. Die Gewächse auf den Wiesen sehen schon wieder sehr feuchtigkeitsliebend aus. Ich find erstaunlicherweise weder Zu- noch Abfluss des kleinen Sees. An der Wiesenlacke treffe ich die beiden Wanderer wieder, die mich vorhin überholt haben. Sie nutzen diesen schönen, abseits gelegenen kleinen See für eine Pause.


    Pause an der Wiesenlacke

    Das hatte ich eigentlich auch vor. Ich gehe mal noch ein paar Meter und habe diese tolle Aussicht.


    Die unterschiedlichen Gesichter des Toten Gebirges

    Am Abhang des Hinteren Bruderkogels ist es recht grün. Das grüne Band zieht sich am Rand der Hochebene entlang und darauf wird der Wanderweg geführt. Sehr abwechslungsreich zu gehen. Tendenziell geht es jetzt ja auch eher etwas abwärts in Richtung Albert-Appel-Haus. Je tiefer ich komme desto mehr Latschen gibt es auch wieder.


    Nachwuchssicherung

    Mich wundert eigentlich, dass es hier so grün ist! Das Gestein dazwischen ist wieder dieses Karstgestein mit den Rissen und Rillen, an denen das Regenwasser eigentlich gut abfließen kann. Und man muss vor allem aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. So manches Loch, auch mitten auf dem Weg, tut sich da auf.


    Widerkarkogel wird rechts umgangen

    Ich erwarte eigentlich demnächst mal mein Mittagsziel im nächsten Tal liegen zu sehen. Aber immer wieder muss ich noch um eine Ecke rum oder über einen kleinen Sattel drüber. Linker Hand steht markant der Redende Stein – wieder so ein markiger Name. Danach geht es eigentlich nur noch abwärts.


    Der Redende Stein mit der Hochebene um den Rinnerkogel im Hintergrund

    Die Hochebene im Hintergrund sieht wieder so aus, als läge da noch Schnee, so hell ist dort das Gestein.
    Hier auf den Wiesen lohnt sich anscheinend die Viehwirtschaft wieder: Es stehe überall Rinder herum. An der Abzweigung zum Henarsee stehen sie direkt auf dem Weg.


    Wird da beraten, ob die mich vorbei lassen?

    Die Senke mit dem Albert-Appel-Haus liegt jetzt vor mir. Ich kann die Hütte aber noch nicht sehen. Hier wächst ein lichter Wald. Leicht gewellt zieht sich der Weg zwischen den Hügeln hindurch. Und schon hat die Flora wieder gewechselt. Hier stehen ganz andere Blumen also oben auf der Karsthochfläche.


    Bergblumen aus dem Toten Gebirge

    Das ist eine ganz tolle Alm. Überall stehen kleine Hüttchen zwischen den Hügeln verteilt und der Weg führt von einer zur anderen.


    Das Hüttenmoos ist erreicht

    Und dann taucht hinter dem nächsten Felsen das Albert-Appel-Haus (1.638 m) endlich auf! Komisch, auf dem Stempel steht eine ganz andere Höhe als am Haus und in der Karte.
    Viel ist hier nicht los. Und das obwohl sich hier etliche Wanderwege treffen. Neben dem E4 Alpin und dem Nordalpenweg führt hier noch die Via Alpina vorbei sowie noch kleinere Wanderwege. Vor der Hütte sitze 2 Damen und ratschen. Die lassen sich durch meine Ankunft auch nicht stören. Als niemand kommt um eine Bestellung auf zu nehmen, frage ich bei den beiden Damen ob hier Selbsbedienung sei oder ob jemand kommen würde. Da erhebt sich die eine von beiden und meint, hier sei schon mit Bedienung aber sie hätten halt auch mal Mittagspause. Da hätten sie ja was sagen können.


    Das Albert-Appel-Haus ist erreicht

    Als Mittagessen gibt es nur eine Suppe oder Jausen. Es würde sich bei den wenigen Leute kaum lohnen groß zu kochen. Welch ein Unterschied zu den letzten Hütten! Wie vor 25 Jahren fühle ich mich hier nicht recht wohl. Obwohl das eigentlich eine schöne Hütte in toller Lage ist.
    So fällt die Pause nicht sehr lang aus. Ich habe ja Vesper dabei. Da kommt sicher noch eine schöne Ecke zum Pausieren. Über die Henaralm geht es zunächst weiter abwärts.


    Die Henaralm

    Erstaunlich, wie viele kleine Hüttchen hier rumstehen. Wofür hat man die früher gebraucht? So viel Vieh wird hier auch nicht oben stehen. Die Wiesen sind immer noch mit Felsen durchsetzt. Da gibt es sicher fruchtbarere Regionen.
    Im Vergleich zu gestern hat sich das Wetter gut entwickelt: Meist blauer Himmel mit ein paar Wolken. Und schon wird es warm. Gut, dass es jetzt etwas durch Wälder geht!


    Beschauliches Wandern im Toten Gebirge

    Bei manchen hört bei Schlangen die Beschaulichkeit ja auf. Wenn man ihnen etwas aus dem Weg geht und nicht reizt stören sie mich eigentlich recht wenig. Man sollte vielleicht nicht gerade mit nackten Beinen versuchen sie zu einem Fotoshooting zu bewegen. Könnte schief gehen! Ich halte das für eine Otternart und lasse sie mal ruhig ihres Weges ziehen.
    Der Weg führt mich weiter abwärts durch den lichten Wald. Von oben komme ich an die Augstwiesenalm.


    Die idyllische Augstwiesenalm

    Wieder ein ganzes Dorf am leichten Hang. Leider ist nirgends jemand da. Hier hätte ich gerne Pause gemacht. Gemütlich lasse ich es den Hang hinunterlaufen. Der Nordalpenweg führt mich über sonnige Wiesen.


    Farbiges am Wegesrand des E4 Alpin bzw. Nordalpenweges

    Ich bin hier wieder weit und breit alleine unterwegs. Unten in der Senke gibt es ein paar fruchtbarere Wiesen. Oben drüber geht der nächste Karstberg los: Unten noch mit Latschen bestanden und oben helles Karstgestein. Auf der Wiese liegen ein paar Kühe und machen Mittagspause.


    Gechilltes Leben auf der Augstwiesenalm

    Hier bin ich weit ab von jeglicher Hektik!
    Der E4 Alpin führt mich mitten durch die Kuhherde. Die lassen sich durch mich aber nicht stören.
    Hier in der Senke habe ich mit 1.330 m den niedrigsten Punkt für heute erreicht. Zur Loserhütte, meinem Ziel für heute, muss ich wieder etwas hinauf. Der Weg folgt der Senke nach Süden und führt mich zwischen Felsen hindurch zur nächsten Wiese. Das Tal entlang weht ein angenehmer Wind. Da kommt man wenigstens nicht gleich ins Schwitzen.


    Im Aufstieg zum Hochklapfsattel

    Am Hochklapfsattel (1.498 m) ist es dann mit der Beschaulichkeit vorbei: Der E4 Alpin macht seinem Namen alle Ehre und biegt hier auf den Karl-Stöber-Steig ab. Zunächst zieht der Steig recht harmlos den Hang hinauf und führt mich von unten an die Felsen heran, die über mir den Abschluss des Karsthochplateaus bilden.


    Der harmlose Beginn des Karl-Stöger-Steiges

    Der Steig ist recht schmal aber gut markiert. So richtig viele scheinen hier nicht zu gehen. Dabei führt er wunderschön oberhalb des Tales entlang, in das der Weg, von dem ich am letzten Sattel abgezweigt bin, hinunterführt.


    Fruchtbare Ecken gibt es auch im Toten Gebirge

    Der Hang wird immer steiler und felsiger. Oberhalb eines Abbruchs geht es weiter nach Süden. Als ich um eine Ecke komme werde ich dann für diesen tollen Weg auch noch belohnt.


    Traumausblick auf den Altausseer See

    Der Blick ist einfach der Traum! Ein Tal, wie aus dem Werbeprospekt. Ich bin mir sicher, dass mit solchen Bildern für diese Region geworben wird. Und so geht das eine ganze Weile. Ich muss echt aufpassen, dass ich zumindest noch ein Auge auf dem Weg habe. Denn so breit ist der hier nicht. Und da geht es zackig abwärts. Hier sollte man schon trittsicher und schwindelfrei sein!


    Unerwartetes am Wegesrand

    An der nächsten Ecke werde ich kalt angeblasen. Ich stehe vor einer Höhle aus der ein recht kräftiger Wind weht. Und der ist recht kalt. Er kommt also vermutlich von tief unten aus dem Berg. Hier sollte man nassgeschwitzt nicht gerade stehenbleiben. Das ist eine der vielen Höhlen, die das Wasser über die Jahrtausende aus dem Gestein gewaschen hat.
    Einige Stellen sind hier mit einem Drahtseil gesichert. Es gibt auch ein paar Eisenkrampen im Fels als Stufen. Hier bin ich vor 25 Jahren mit einer Gruppe mit Kindern ab 14 Jahren entlang. Die waren zum Glück alle bergerprobt. Hier kann man sicher nicht mit allen Kindern entlang.
    Der Steig wendet sich irgendwann vom Tal weg und zieht eine Spalte hinter und hinauf auf das Plateau der Bäuningalm.


    Ankunft im Skigebiet am Loser

    Von dem Skigebiet ist zum Glück nicht allzu viel zu sehen. Hier wurde noch nicht viel planiert. Der Weg führt mich auf 2 ältere Skilifte zu. Dahinter stoße ich auf einen anderen Weg und plötzlich herrscht hier Hochbetrieb. Leicht unterhalb von mir kann ich die Loseralm liegen sehen. Bis dorthin führt eine Mautstraße. Die sorgt für den regen Betrieb. Ich folge der Meute zu der ‚Alm‘. Diese ist dann ein recht großes Ausflugslokal neben einem großen Parkplatz. Hier verlaufen auch Pisten im Winter. Das ist klar zu erkennen. Eine moderne Sesselbahn führt hinauf zum Hochanger. So sehr ich sowas im Winter mag, so sehr hasse ich das im Sommer. Die alten Schlepplifte waren recht unauffällig. Die moderne Sesselbahn ist es wahrlich nicht mehr!
    So lasse ich es recht zügig zur Loserhütte (1.498 m) hinunterlaufen. Diese steht neben einer der älteren Anlagen, ist aber auch mit dem Auto erreichbar. So hat sich die Loserhütte auch zu einem recht großen Ausflugsbetrieb entwickelt. Aber sie haben noch Lager, Duschen und eine sehr gute Küche.


    Abendstimmung auf der Terrasse der Loserhütte

    Mit einem grandiosen Talblick genieße ich den Abend auf der Terrasse. Mich wundert es nicht, dass die Hütte so gut besucht ist! Der Großteil der Gäste bricht aber nach dem Essen auf und es wird ruhiger.
    Das war heute ein absoluter Spitzentag! Sehr abwechslungsreich, tolles Wetter, beste Wege mit grandioser Aussicht, ... Das Tote Gebirge hat wirklich was zu bieten! Schade, dass ich morgen diese Region verlasse. Es geht noch durch ein paar Vorberge aber sowas wie heute erwarte ich für morgen nicht. Aber da lasse ich mich mal überraschen, dann sehe ich ja, was kommt!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2022, 09:35.

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.
    Hallo OutOfSaigon.

    Schön, dass du immer noch mitliest!

    Wie du vermutlich schon gelesen hast war ich vor vielen Jahren auch schon mal hier. Bei dir ist es nur noch 20 Jahre länger her. Ich habe aus der Zeit auch nur noch sehr wenige brauchbare Bilder. Ein erneutes Herkommen hat sich auf alle Fälle gelohnt! Durch die hohe Hüttendichte in diesem Gebiet kann man hier kürzere und längere Touren machen. Zeigt aber, dass die Gegend viel besucht wird. Obwohl ich außer auf den Hütten nicht wirklich viele Wanderer getroffen habe.

    Viele Grüße

    Wafer


    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
    Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.
    Hallo Blauloke.

    Schau an! Ich hatte deinen Bericht damals zwar gelesen, aber die waren mir auf deinen Bildern nicht aufgefallen. Oder ich habe sie schon wieder vergessen. 🤔 Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!

    Gruß Wafer


    Zitat von Wandernomade Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,
    als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
    dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
    Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
    Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
    L.G.
    Hans
    p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.
    Hallo Wandernomade.

    Ich bedanke mich für das Lob! Liest man immer wieder gerne! Bei soviel Lob wird man ja schon ganz rot! Es freut mich natürlich, dass dir mein Bericht gefällt! Bei so einer grandiosen Gegend aber schöne Bilder zu machen ist eigentlich keine Kunst: Da gibt es so viel zu sehen!
    Eine offenherzige Dame mit gewagtem Dekolleté vor der Zellerhütte war allerdings nicht dabei. Bist du denn sicher, dass die aus Holz war?
    Vielen Dank für deine lieben Grüße und Wünsche. Ich hoffe, ich werde irgendwann mal am Bodensee ankommen und auch weitere solche tolle Wege gehen können. Mal sehen wie lange die Arthroseknie da mitspielen.

    Viele Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 26.11.2022, 14:42.

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  • Wandernomade
    antwortet
    Hallo Wafer,
    als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
    dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
    Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
    Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
    L.G.
    Hans
    p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.

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  • blauloke
    antwortet
    Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
    Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.


    Frühstücksplatz​

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  • Wafer
    antwortet
    29. Tag: Prielschutzhaus - Pühringerhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 15. Juli 2022
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 600 m
    Gehzeit: 5 h 30

    Gesamtstrecke: 525 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 26.800 m, ↓ 24.575 m
    Gesamtgehzeit: 173 h 45

    Ich komme heute Morgen etwas schwer in die Gänge. Meine nächtliche Runde hängt mir noch etwas nach. So nehme ich mir viel Zeit für das Frühstück. Das Wetter ist aktuell noch nicht so berauschend: Die Hütte hängt in den Wolken. Man sieht nicht wirklich viel. Und weit will ich heute eigentlich auch nicht. Heute ist nochmal ein kürzerer Tag geplant. Es soll bis zum Elmsee mit der kleinen Pühringerhütte gehen. So ist es schon deutlich nach 9 Uhr als ich endlich loslaufe.


    Der Tag beginnt etwas vernebelt am Prielschutzhaus

    Zunächst über Wiesen geht es aufwärts. Der Großteil der Meute ist auf einem anderen Weg unterwegs: Die meisten wollen auf den Großen Priel oder zu den Klettersteigen. So bin ich überraschend schnell wieder alleine unterwegs. Damit hatte ich nach der vollen Hütte schon nicht mehr zu rechnen gewagt.
    Die letzten Bäume bleiben zurück und auch die Latschen, die normalerweise danach folgen, liegen schnell hinter mir. Je höher ich komme, desto karger wird die Vegetation.


    Auf kleinen Wegen geht es aufwärts

    Hier liegen sogar noch Schneefelder. Und das obwohl das Tal eine südliche Lage hat und ich hier noch nicht wirklich hoch bin. Erstaunlich! Langsam lichtet sich der Nebel oder die Wolken heben sich. Ich sehe zunehmend wieder weiter. An der Abzweigung zum Klettersteig auf die Spitzmauer reißt es dann über mir auf.


    Die Spitzmauer überragt das Denkmal für Peter H. – wer auch immer das war

    Das sind sehr imposante Wände um mich herum! Und darunter liegt viel Geröll. Das scheinen sehr brüchige Wände zu sein, denn irgendwo muss das Geröll ja auch herkommen. Ab und zu kann sich dazwischen noch etwas Grün halten. Viel ist es aber nicht.


    Auf dem Weg um Temlbergsattel

    Je höher ich komme desto weniger wird Grün wird es und die Schneefelder werden auch größer. Sieht aus wie andernorts über 3.000 Höhenmeter. Hier bin ich aber noch deutlich unter 2.000 Höhenmeter!


    Es wird ersichtlich, wo das Tote Gebirge seinen Namen herhat

    Durch das Karstgestein der Gebirgsgruppe fließt das Regenwasser schnell nach unten ab und steht für die lokale Vegetation nicht mehr zur Verfügung. Zudem scheinen die Felswände hier sehr brüchig zu sein. Wo sich etwas Erde sammeln kann, da liegt auch schnell wieder Geröll drauf. So sind die letzten grünen Inseln eher am Hang als im Talgrund zu finden.


    Die Wolken ziehen sich hinter die Spitzmauer zurück

    Aber da, wo es an einer geschützten Stelle mal etwas Grün gibt, da herrscht reges Treiben.


    In einer Senke tummeln sich Gämsen

    Das sind ja eigentlich Fluchttiere. Aber hier stehen die ruhig da und beobachten mich. Von Flucht keine Spur! Entweder gehen hier nur sehr wenige oder die haben sich an die Wanderwege gewöhnt.
    Es geht immer weiter aufwärts. Wenn man mal einen Sattel erreicht hat, dann taucht dahinter gleich der nächste auf. Ich hatte eigentlich gehofft schon oben zu sein.


    Der Temlberg präsentiert sich ganz friedlich

    Über die Geröllhalden geht es rechts vom Temlberg hinauf in Richtung Temlbergsattel. Kaum zu glauben, dass der gerade mal ein paar Meter über der 2.000er-Marke liegt.


    Karstgestein - Der Grund für die Trockenheit hier oben

    Das Kalk- und Karbonatgestein wird hier durch den Regen ausgewaschen. Sicher spielen auch chemische Vorgänge eine Rolle. Daraus entsteht dann dieses typische Karstgestein. Da muss man höllisch aufpassen, dass man da nicht in eines dieser Löcher tritt. Die sind recht scharfkantig und bilden Stolperfallen. Weiter unten im Gestein bilden sich auch viele Höhlen, wie ich später noch feststellen werde. Einen Teil dieser Wanderung kenne ich schon: Ich war hier schonmal vor 25 Jahren. Damals bin ich mit einer AV-Gruppe über die Loserhütte, das Appelhaus und die Pühringerhütte hier heraufgekommen. Damals wollten wir auf den Großen Priel und mussten wegen einem Gewitter kurz vor dem Gipfel umdrehen. Wir sind damals über die Welser Hütte abgestiegen.


    Am Temlbergsattel

    Mit dem Temlbergsattel (2.070 m) habe ich endlich den höchsten Punkt für heute erreicht. Trotz der geringen Höhe wächst hier so gut wie nichts. Ich stehe hier auf der größten Hochkarstfläche Mitteleuropas. Egal in welche Richtung man blick: Man sieht kaum was Grünes.
    Der Weg ist hier mit recht viel Farbe markiert. Verständlich, denn ich glaube bei schlechter Sicht ist hier die Navigation nicht ganz so einfach. Der Nordalpenweg führt mich leicht abwärts in westliche Richtung.


    Das Tote Gebirge kommt recht tot daher

    Ein wenig später komme ich an eine Installation, die zum „Fest der Regionen“ 1997 hier aufgebaut wurde: Das Karstbett Himmelrose. In ganz Österreich sollen 50 Betten aufgebaut worden sein. 4 davon stehen heute noch hier herum.


    Kunst am Berg

    Da kann man jetzt durchaus geteilter Meinung sein. An anderer Stelle sollen die schon wieder abgebaut worden sein. Erstaunlicherweise habe ich die auf Google Earth nicht gefunden.
    Über schlechte Markierungen kann ich mich hier auf jeden Fall nicht beschweren: Viel Farbe auf den Felsen und an Abzweigungen stehen immer Wegweiser.


    Gut markierte Wanderwege

    Hier bin ich vor 25 Jahren in Richtung Fleischbanksattel abgebogen. Viel hat sich an der Landschaft hier in der Zwischenzeit nicht verändert!
    Leicht abwärts folge ich dem Weg weiter. Leider zieht es immer mehr zu. Hoffentlich werde ich heute wenigstens nicht noch nass!


    Der Rotgschirr ist Wolkenumzogen

    Was ich recht erstaunlich finde: An manchen Stellen scheint das Wasser doch nicht sofort abzufließen. An solchen Stellen sammelt sich etwas Erde und es sprießt Grün. Die sind hier oben aber sehr gut versteckt und selten.


    Grüne Oasen für das Auge

    Immer wenn einem über längere Zeit die grüne Farbe fehlt, merkt man erst, was man mit ihr verbindet.
    Es geht jetzt wieder aufwärts auf den Rotkogelsattel (2.000 m) zu. Der hat einen markanten Punkt: Ein Felsblock steht dort am höchsten Punkt des Sattels. Durch das blockige Gestein geht es genau auf diesen Felsblock zu.


    Am Rotkogelsattel

    Ab hier gibt es dann wieder etwas mehr Vegetation. Ganz begeistert halte ich mit der Kamera drauf, wo ich normalerweise dran vorbei gehe.


    In geschützten Ecken blüht es trotz der Wasserarmut

    Der Blick geht ab dem Sattel über die weite Hochebene des Toten Gebirges. Hier ist es aber nicht mehr ganz so karg wie oben am Temlbergsattel. Es tauchen Latschen auf und auch das eine oder andere Stück Wiese.


    Dort geht es jetzt hinunter

    Der Weg führt mich rechts runter zu der Wiese, die sich um den Bergrücken des Elm herumzieht. Der Elm ist der Hausberg der Pühringerhütte, meinem heutigen Ziel. Es ist also nicht mehr weit.


    Blick über den Röllsattel bis zum Traunstein

    Beim Abstieg habe ich in nördliche Richtung einen tollen Blick. Hinter dem Toten Gebirge kommt zunächst eine niedrigere Region. Durch das Almtal mussten wir seinerzeit die Tour abbrechen und außen herum wieder zu unseren Autos kommen. Das war etwas umständlich. Wer mit Öffentlichen anreist, den kann es in der Richtung nicht so hart treffen.


    Wandern durch karstige Berge

    Hier wird mir nochmal gezeigt, wie Karst geht: Tiefe Löcher – teilweise noch mit Schnee, Hohlwege, kleine Löcher mitten im Fels, ... ist schon eine tolle Landschaft! Wer hier in so ein Loch fällt dürfte aber nur schwer gefunden werden.
    Am Fuß des Elms angekommen stehe ich auf einem Band aus grüner Wiese, das mich entlang der Felsen zur Geiernestquelle führt. Ein erfrischender Name! Noch erfrischender ist der Blick auf dem Elmsee mit meinem heutigen Tagesziel: Der Pühringerhütte (1.638 m). Eine tolle, recht kleine Hütte etwas oberhalb des Sees. Ich bin zwar nicht angemeldet, aber es gibt noch ein Lager.


    Die Pühringerhütte am Elmsee ist erreicht

    Hier muss sich irgendwie eine wasserdichte Schicht gebildet haben, sonst würde es den See so nicht geben. Eine richtige, grüne Oase.
    11 Km waren heute jetzt nicht so wirklich viel. Ich bin schon recht früh am Nachmittag an der Hütte. Hier gefällt es mir aber. Ich weiß noch, dass mir die nächste Hütte, das Albert-Appel-Haus, die heute noch erreichbar wäre, vor 25 Jahren nicht so gut gefallen hat. Daher bleibe ich für heute Nacht hier.
    Die Hütte ist so klein, dass im Gang die Getränke gezapft werden und der Kuchen steht. Mir gefallen solche kleinen Hütten. Viel Komfort gibt es hier nicht. Aber der ist auch auf Berghütten nicht notwendig.
    Ich drehe am Nachmittag noch ein Runde um den kleinen See. Wenn mir klar gewesen wäre, dass das Wetter hält, wäre der Große Priel vielleicht auch eine Option gewesen. Dazu ist es aber jetzt zu spät. Als ich an der Abzweigung stand, sah das Wetter gerade nicht so gut aus. Vielleicht komme ich ja noch ein drittes Mal in diese Gegend – mal sehen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 19.11.2022, 10:48.

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  • OutofSaigon
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    Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.

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  • Wafer
    antwortet
    28. Tag: Vorderstoder – Hinterstoder - Prielschutzhaus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Donnerstag, 14. Juli 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 425 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 514 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 25.975 m, ↓ 23.975 m
    Gesamtgehzeit: 168 h 15

    Der Tag beginnt mit Sonnenschein und einem guten Frühstück. In Vorderstoder geht es ein kurzes Stück die Straße entlang bis ich über einen kleinen Pfad zum Loigisbach hinunter gehe. Alles etwas sumpfig hier! Da passt es gut, dass es auf einer kleinen Nebenstraße weitergeht, die mich an einigen Höfen vorbeiführt. Nördlich von mir bekomme ich mein Tagesziel präsentiert: Der Große Priel grüßt herüber, der mit 2.515 m höchste Berg hier im Toten Gebirge.


    Wandern oberhalb von Vorderstoder

    Über Wiesen und durch Wälder führt mich der E4 Alpin an den Nordhängen oberhalb des Stodertales gen Westen. Meist verbunden mit schönen Aussichten. Die Sonne ist heute schon recht aktiv und es ist entsprechend warm. Da rettet sich wer kann in den Schatten.


    Es ist heute Vormittag schon recht warm

    Es geht etwas abwärts zu einem Hof in einem kleinen Seitental und wieder hinauf. Zum Glück meist im Wald. Aber nicht immer. Und wo ich auf Wiesen komme habe ich einen tollen Ausblick. Schön hier!


    Mitterstoder liegt im Tal vor mir

    Die Ortschaften sind hier noch recht überschaubar. Und wurden vor allem von den Bausünden der Betongesellschaft verschont. Liegt halt etwas abseits, das Stodertal. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, wenn es nach dem Willen der Liftgesellschaft geht. Da ist aber noch nichts im Bau.
    Ich nähere mich Mitterstoder und komme über Talwiesen nach Hinterstoder (591 m). Hier war es das dann mit der Abgeschiedenheit. Am Ortseingang liegt ein großer Parkplatz und dort wird eine neue Gondelbahn gebaut. Das wird genau so ein Betonklotz, von denen es hier im Tal noch nicht viele gibt. Schade!
    In einem Café mache ich eine kleine Pause. So groß ist Hinterstoder nicht. Da ist man schnell wieder raus aus dem Ort.


    Die Steyr wird in Hinterstoder überquert

    Über Wiesen- und Waldwege geht es das Tal hinter. Der Nordalpenweg zieht oberhalb des Schiederweihers im Wald entlang ins Tal der Krummen Steyr. Ein Teil des Weges ist gesperrt. Man soll doch bitte auf den breiten Versorgungsstraßen wandern. Das sagt mir jetzt weniger zu. Ich bleibe auf den kleinen Pfaden.


    Wanderweg oberhalb vom Schiederweiher

    Da ist auch ersichtlich, warum der Weg gesperrt wurde: Da sind ein paar Muren den Hang hinuntergerutscht und haben ein paar Steine auf dem Weg hinterlassen. Da sind aber schon einige drüber gegangen – der Weg ist schon wieder etwas ausgetreten. Die Versorgungsstraße läuft direkt unterhalb vorbei. Erstaunlich, dass die nicht gleich mitgesperrt wurde.
    Kurz drauf muss ich dann aber auch wieder auf die Schotterstraße zum Polsterstüberl.


    Auf dem Weg zum Polserstüberl

    Das Polsterstüberl liegt in den ca. 100 Jahre alten Wirtschafts- und Stallgebäude des Polstergutes von der Herzog von Württembergischen Forstverwaltung in mitten der Bergwelt. Ich lasse mich zu einer Mittagspause nieder. Das Gut ist gut besucht. Und die Küche ist recht gut. Als Pausenanimation wird mir die Vorbereitung für eine Bergrettung geboten.


    Start zu einem Hubschraubereinsatz ...

    Oben in den Bergen muss jemand verunglückt sein und die Bergrettung bereitet hier eine Rettung an der langen Leine vor. Dabei hängt der Retter an einer Leine unter dem Helikopter.


    ... und Abflug

    Bevor der Heli mit dem Verletzten zurückkommt breche ich mal lieber auf. Das will ich nicht unbedingt sehen. Der Nordalpenweg führt mich das Tal weiter hinter, immer auf die imposanten Berge zu.


    Es geht das Tal der Krummen Steyr hinter

    Im Wald gewinnt der Weg dann ganz langsam an Höhe. Bevor ich zur Materialseilbahn vom Prielschutzhaus komme biegt ein kleiner Wanderweg rechts ab. Den nehme ich. Bis zum Prielschutzhaus fehlen mir aber noch ca. 800 Höhenmeter. Das mag zwar nicht mehr weit sein aber das werden noch anstrengende 2 Stunden!


    Der Aufstieg zum Prielschutzhaus beginnt

    Relativ gleichmäßig steigt der Weg nun an. Vielleicht hätte ich noch länger Mittagspause machen sollen? Die Sonne steht über mir und zeigt mir, was sie kann: Es wird gut warm da hinauf! Zum Glück gibt es unterwegs Abkühlung!


    Ein Wasserfall am Austiegsweg

    Rechts von mir im Steilhang kann ich die Materialseilbahn sehen. Wäre ich nur schon oben! Laut Karte soll hier noch Wald sein, aber rund um den Weg ist der Weg stehen die Bäume schon nicht mehr so dicht. Und kleiner werden sie auch. So kann ich zunehmend wieder mehr von den Bergen der Umgebung sehen.


    Das Warscheneck kommt hinter dem Skigebiet hervor

    Da hinten war ich gestern oben. So ein toller Gipfel liegt heute nicht am Weg.
    Unterwegs treffe ich eine ältere Frau. Sicher so um die 80. Die hat ihr geruhsames Tempo drauf und steigt immer noch zu solchen Hütten auf. Respekt!
    So langsam nähert sich der Weg der Seilbahn. Kurz nachdem der Weg die Bahn gekreuzt hat, werde ich oben sein. Der Weg windet sich jetzt zunehmend auch mal über Wiesen immer noch stetig den Hang hinauf.


    Der Wald wird etwas lichter

    Dann endlich kommt die Hütte in Sicht. Über ihr stehen die Wahrzeichen des Toten Gebirges: Die Spitzmauer und der Große Priel.


    Das Prielschutzhaus vor dem Großen Priel

    Das waren zwar heute wieder nur 17 Km aber die nächste Hütte ist für heute deutlich zu weit weg. Also werde ich heute Nacht hier auf dem Prielschutzhaus (1.420 m) bleiben. Ich beziehe ein Lager und wasche die durchgeschwitzten Sachen durch. Auf dem Geländert der Terrasse trocknen die schnell wieder. Ich sitze daneben und schaue mir die tolle Bergwelt an.


    Terrassenblick vom Prielschutzhaus

    Hinter der Hütte geht es ähnlich steil weiter hinauf zu den krassen Gipfelgestallten der Gebirgsgruppe. Einfach schön hier! Auf der Terrasse so einer Hütte einen Nachmittag zu verplempern ist keine wirkliche Aufgabe!


    Und so geht es morgen weiter

    Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon senkt sich die Sonne und verschwindet hinter der Klinserscharte.


    Die letzten Sonnenstrahlen auf der Spitzmauer

    Auch der Abend vergeht recht schnell. Die Hütte ist gut voll. Das bin ich schon nicht mehr gewöhnt. Da merkt man halt, dass ich hier in einer bekannteren Gegend unterwegs bin. Und die bringen hier immerhin ca. 180 Personen im Notfall unter. Die Hütten werden also auch größer.
    Pünktlich zur Hüttenruhe liege ich im Bett. Erstaunlich schnell bin ich eingeschlafen. Bis mir mitten in der Nacht irgendjemand mit seiner Lampe im Gesicht rumfunselt. Es dauert etwas bis ich den Übertäter identifiziert habe: Es ist der Vollmond, der zum Fenster herein mir genau ins Gesicht scheint. Es ist 2 Uhr in der Nacht. Ich kann jetzt eh nicht mehr so schnell einschlafen. Also stehe ich auf und schleiche mich aus der Hütte. Da hätte ich mir gar nicht so viel Mühe geben müssen: In der Küche wird immer noch gefeiert.
    Auf der Terrasse lasse ich mich nieder und genieße die laue Vollmondnacht. Ich versuche ein paar Eindrücke einzufangen aber dafür habe ich nicht die richtige Kamera dabei.


    Nächtlicher Blick auf Spitzmauer und Großen Priel

    Gegen 3 Uhr liege ich dann endlich wieder im Bett und kann gut weiterschlafen. So ein nächtlicher Spaziergang hat doch auch was sehr Entspannendes!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 15.11.2022, 10:19.

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  • Wafer
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    27. Tag: Linzerhaus - Warscheneck - Vorderstoder
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Mittwoch, 13. Juli 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.700 m
    Gehzeit: 7 h

    Gesamtstrecke: 497 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 24.950 m, ↓ 23.550 m
    Gesamtgehzeit: 163 h

    Endlich ist das Wetter so, wie ich es mir gewünscht habe: Strahlender Sonnenschein! Es besteht kein Zweifel: Heute wird der Warscheneck erstiegen. Der Abschied von dieser Hütte auf dieser tollen Alm fällt mir etwas schwer! Hier habe ich mich wieder richtig wohl gefühlt.
    Nach einem guten Frühstück ziehe ich los. Ich halte mich ganz artig an den Nordalpenweg, der mich die Fahrstraße der Hütte hinaufführt nur um mich dann eine andere Fahrstraße wieder zu der Sesselbahn hinunter zu führen.


    Start am Speichersee auf der Wurzeralm

    Da hätte ich auch direkt am See bleiben können und an ihm entlang die schönen Wege genießen können. Aber wir sind ja ordentlich! Die Anlagen sind hier noch recht überschaubar – sowohl von der Anzahl als auch von der Größe her. Irgendwo habe ich allerdings gelesen, dass die Frauenkarsesselbahn gegen eine neue ausgetauscht werden soll.


    Die Frauenkarsesselbahn vor dem Toten Mann

    Nix gegen Frauen: Aber die Männerrolle gefällt mir auf dem Bild besser! Das ist schon ein imposanter Bergrücken. Direkt davor liegt der kleine Brunnsteinsee. Ich sage es vielleicht besser gleich: Ich muss für den heutigen Tag ganz schön viele Bilder aussortieren – ich habe hier eine Unmenge an Bildern gemacht.
    Ein paar Meter weiter werden die Wege kleiner und ich verlasse das Skigebiet. Es geht leicht aufwärts auf den Toten Mann zu. Hinter ein paar Felsen taucht ein kleiner See auf.


    Der Brunnsteiner See taucht vor mir auf

    Der kleine, fast kreisrunde See ist erst ganz spät zu sehen. Er liegt da versteckt in seiner Senke – einfach schön. Und dahinter zieht der Weg dann richtig an – es geht im Zick-Zack aufwärts. Und das in der Sonne. Da komme ich schnell auf Betriebstemperatur. Die letzten Bäume werden immer kleiner und die Latschen übernehmen wieder die Mehrheit.


    Ich sehe den Brunnsteiner See zunehmend von oben

    Mit zunehmender Höhe tauchen auch die mir schon bekannten Berge im Süden auf. Die Wurzeralm liegt da unter mir wie auf einer Modeleisenbahn.


    Die Wurzeralm kommt wieder in Sicht

    Der Weg zieht etwas nach rechts auf die Rote Wand zu. Der Nordalpenweg führt mich bei besten Bedingungen hinauf auf den Sattel zwischen der Roten Wand und dem Toten Mann.


    Großartige Aussichten am Seeleithensattel

    Kaum zu glauben, dass ich gestern wegen schlechtem Wetter nicht gestartet bin! Am Horizont erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten, das blau wird dabei immer blasser, bis es in den Himmel übergeht der wiederum immer dunkler wird. Einfach grandios!
    Zunächst geht es noch ein Stück steil aufwärts bis sich der Weg dann gnädig zeigt und etwas flacher wird. Zeit für endlose Blicke ...


    Auf dem Weg zum Toten Mann

    Beim Blick nach vorne erkenne ich, dass der Tote Mann etwas rechts umgangen wird und der Weg auf den nächsten Höhenrücken zuhält. Da steilt der Weg dann nochmal ganz anständig auf.


    Das Warscheneck liegt vor mir

    Es wird gut warm da rauf! Ist auch schon später Vormittag und der Planet brennt heute ungestört vom Himmel. Da will man erst tolles Wetter und wenn man es dann hat ...


    Die Eindrücke werden immer alpiner

    Auf dem Höhenrücken teilt sich der Weg: Der eine führt wieder hinunter zur Zellerhütte und der andere die letzten Meter hinauf auf’s Warscheneck (2.388 m). Eigentlich führt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin gar nicht auf das Warscheneck. Aber das sind nur noch wenige Höhenmeter. Und der Gipfel zeigt schon von hier, dass sich diese paar Meter lohnen werden!


    Auf dem Weg zum Warscheneck ...

    Also nehme ich die zusätzlichen Höhenmeter in Kauf und ziehe hinauf auf den Gipfel.


    ... werden die Wege wieder flacher

    Mit dem Warscheneck ist ein Aussichtsgipfel erster Güteklasse erreicht. Ein Glück, dass ich das nicht bei den ersten beiden Anläufen bei schlechtem Wetter gemacht habe! Da hätte ich schwer was versäumt.


    Am Gipfelkreuz des Warschenecks

    Ich packe meine Sachen hin und genieße diesen Gipfel. Gute 1.000 Höhenmeter liegen zwischen der Wurzeralm und diesem Gipfel. Über der Alm kann ich die Bahnstation erkennen und den Bosruck und das Pyhrgasgatterl und die ganzen Berge, durch die ich davor gewandert bin. Wenn man zu jedem Gipfel durch eine Ersteigung eine persönliche Beziehung aufgebaut hat, dann erkennt man die gleich wieder und kann mit so einer Aussicht gleich viel mehr anfangen.


    Die Wurzeralm, die mir so gut gefällt

    In der anderen Richtung gibt es grandiose Einblicke ins tote Gebirge. Das Warscheneck gehört zwar auch schon zu diesem Gebirgsstock aber hier war ich noch nicht. Gegenüber, am Hohen Priel war ich vor vielen Jahren schon mal mit einer DAV-Wandergruppe. Teile der damaligen Tour werde ich jetzt wieder begehen. Das wird spannend. Mal sehen, was ich wiedererkennen kann.


    Das Tote Gebirge erwandere ich in den nächsten Tagen

    Ich setze mich hin und packe die Vesperdose aus. Und da dauert es nicht lange und ich bekomme Besuch.


    Ich bin nicht alleine auf dem Warscheneck

    Diese Flugakrobaten sind tolle Flieger. Aber heute ist es sehr ruhig und kaum Leute am Gipfel. Da kommen sie auch zu Fuß nahe herangehoppelt.
    Nach über einer Stunde breche ich wieder auf. Zunächst geht es auf dem gleichen Weg wieder abwärts. Ich biege nach Norden ab – der Weg heißt ja schließlich auch ‚Nordalpenweg‘ und es geht über einen Höhenrücken gleichmäßig abwärts. Rechts von mir kann ich die Dümlerhütte liegen sehen. Da hatte ich mir gestern überlegt evtl. hinzuwandern. Von meinem nächsten Zwischenziel, der Zellerhütte, sehe ich zunächst nichts.


    Auf dem Weg zur Zellerhütte

    Ein kleiner Weg schlängelt sich durch die Latschen und Felsen – einfach schön zu gehen! Vor allem mit dem motivierenden Ausblick genau geradeaus!
    Die Latschen werden immer dichter und größer und gehen wieder in Bäume über. Zunehmend schneller verliert der Weg an Höhe. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell man abwärts unterwegs ist. Viel zu schnell bin ich an der Zellerhütte. Die liegt da einfach wie gemalt! Die bunten Sonnenschirme und die Panoramaterrasse laden zur nächsten Pause ein.


    Die Zellerhütte mit Panorama der Extraklasse

    Hier gibt es Krautwickel – total lecker! Ich überlege, ob ich nicht doch schon hier übernachten soll. Aber irgendwie ist es noch zu früh zum aufhören für heute. Also gehe ich den Abstieg noch an.
    Im Zick-Zack führt der Pfad zackig abwärts. Das geht ganz schön in die Knie! Da die Bäume immer höher und dichter werden ist es mit dem permanenten Panorama nix mehr. Aber ab und zu kann man noch einen Blick auf die grandiose Kulisse werfen.


    Die Berge hinter Hinterstoder verschwinden wieder

    Der Weg ins Tal nach Vorderstoder zieht sich. Das sind schon noch einige Meter. Aber damit es nicht zu langweilig wird hat sich da jemand kreativ betätigt.


    Kreative Schnitzkunst am Weg

    Ständig hängt irgendwas Geschnitztes am Weg. Das sind wirklich gute Ideen dabei! Auf einem Höhenzug zieht sich der Weg in Richtung Vorderstoder. Mit Wanderweg ist hier leider nicht mehr viel los. Meist bin ich hier leider auf Forstwegen unterwegs. Bis ich von dem Höhenrücken abbiege und die letzten Meter durch den Wald absteige. Im Tal liegen die ersten Häuser von Vorderstoder (810 m) vor mir.


    Die ersten Häuser von Vorderstoder kommen in Sicht

    Damit ist der Ort aber noch nicht erreicht. Zwischen den Höfen und Häusern geht es weiter abwärts. Leider jetzt auch entlang einer kleinen Straße. An einem gut besuchten Parkplatz hat sich der Künstler dann nochmal voll ausgetobt!


    Da ist einer schwer kreativ

    Als ich auf der Straße den Wald verlasse führt mich der E4 Alpin auf einem schönen Wiesenweg hinunter zum Loigisbach und wieder hinauf nach Vorderstoder. Da merke ich, dass es für heute absolut reicht! Für den zweiten Tag einer Tour war das schon wieder absolut ausreichend – wenn nicht schon wieder zu viel. Eine Unterkunft ist zum Glück schnell gefunden. Mit Sauna! Das ist jetzt genau das, was die malträtierten Muskeln und Gelenke brauchen können. Da ist sogar ein Pool ... also langweilig wird mir hier nicht! Und das Essen ist auch sehr gut!
    Das war ein absoluter Supertag! So wünscht man sich das immer: bestes Wetter, super schöne Wanderwege, großartige Gipfel und Panoramaausblicke der Extraklasse. Was will man mehr? Ich bin mal gespannt was die nächsten Tage hier im Toten Gebirge noch so bereithalten. Das wird sicher superschön, denn das Wetter soll so bleiben und einen Teil der Gegend kenne ich ja schon.
    Ich genieße den Rest von dem Tag mal alleine und wir lesen uns morgen wieder - Bis Morgen also!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2022, 16:59.

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  • blauloke
    antwortet
    Schön dass du weiter schreibst, freue mich auf den weiteren Verlauf deiner Wanderung.

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  • Wafer
    antwortet
    26. Tag: Dr. Vogelgesang-Klamm und Aufstieg zum Linzer Haus

    Dienstag, 12. Juli 2022
    Strecke: 13 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 225 m
    Gehzeit: 4 h 45

    Gesamtstrecke: 480 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.825 m, ↓ 21.850 m
    Gesamtgehzeit: 156 h

    Nach einem Standardfrühstück bezahle ich. Ich muss zwar die Kurtaxe bezahlen bekomme aber keine Gästekarte, mit der man verbilligt Taxi, Bus und Bahn fahren kann. Man sei nicht in der Lage mir so ein Teil auszudrucken. Ich solle ins Tourismusbüro gehen. Na prima! Die machen erst in 2 Stunden auf. Also ziehe ich erstmal ohne Gästekarte los.
    Das Wetter ist auch nicht wie versprochen: Es regnet leicht und es sieht auch nicht so aus, als wolle es gleich aufhören. Also: Planänderung! Ich fahre nicht mit der Bahn auf die Wurzeralm und wandere zur Zellerhütte. Ich werde die verpasste Klamm nachholen und in Ruhe zum Linzerhaus aufsteigen. Vielleicht drehe ich oben noch eine Runde. Aber ich werde nicht über das Warscheneck zur Zellerhütte wandern.
    Ich bestelle ein Taxi, das mich nach Grünau hinaufbring. Von dort kommt man am besten zur Dr.-Vogelgesang-Klamm. Der Fahrer akzeptiert die Quittung der Kurtaxe als Gästekarte. So kostet das Taxi nur einen Einheitspreis von 7 € pro Fahrt.


    Der Aufstieg zum Einstieg der Dr.-Vogelgesang-Klamm

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    Von Grünau geht es am Fallbach entlang aufwärts. Von oben werde ich immer noch geleichmäßig nass. Aber in einer Klamm gibt es ja eh immer die Gischt ... Irgendwie werde ich mir das schon schönreden!
    An der Kasse habe ich mit dem Nachweis, dass ich die Ortstaxe bezahlt habe ebenfalls Glück. Mit der Kassiererin ratsche ich fast 20 Minuten. In der Zeit kommt kein Mensch. Sie rechnet auch nicht wirklich mit vielen Gästen bei diesem Wetter.


    Ein- und Aufstieg aus der Klamm

    Ich mache mich mal auf den Weg. Es geht noch etwas durch den Wald hinauf und im Folgenden wird der Weg fast nur noch auf Holzplanken geführt. Ich bin also auf dem Holzweg unterwegs! Bei dem Wetter ist das eine sehr rutschige Angelegenheit! Vorsichtig taste ich mich vorwärts. Viele Stufen – ebenfalls aus Holz – führen hinauf und die Schlucht hinter. Das ist eine schöne, wilde Schlucht! Der Weg ist viel Liebe an die Wand geklebt und teilweise sehr eng! Bei viel Betrieb ist hier Gegenverkehr nicht so prickelnd. Gut, dass ich das letzte Mal hier nicht abgestiegen bin!


    Aufstieg durch die feuchte Klamm

    Überraschend schnell bin ich wieder an der Straße. Darauf habe ich jetzt aber auch keine Lust. Dann gehe ich das gleiche eben nochmal abwärts. Ein Weg in der anderen Richtung gegangen ist eh meist wie ein neuer Weg!


    Die Klamm abwärts gegangen

    Klar, dass mir an einer der Engstellen eine Gruppe Holländer entgegenkommt. Ich lasse alle vorbei. Das dauert etwas. Die eiern teilweise mit sehr leichtem Schuhwerk auf dem glatten Holz hier rauf und halten sich mehr am Geländer fest als dass sie frei laufen.
    Im weiteren Abstieg habe ich die Klamm wieder für mich alleine.


    Wildwasser unter nassem Holz

    Die Klamm gefällt mir richtig gut! Und ich habe viel Zeit sie mir anzusehen. Ruck-Zuck stehe ich wieder in Grünau. Es regnet immer noch. Es wird aber langsam heller! :-)
    Ich bestelle wieder das schon bekannte Taxi, da muss ich nicht wieder mit der Rechnung argumentieren. Das bringt mich zur Wurzeralmbahn hinüber. Zwischenzeitlich hört es auch auf zu regnen.
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    An der Wurzeralmbahn klappt das mit der Ortstaxe nicht. Der Kassiere meint, ich solle doch mal mit dem Fremdenverkehrsbüro sprechen. Das tue ich auch. Dort wird mir offenbart, dass der Unterkunftsbetrieb für die Phyrn-Priel-Card zusätzlich zur Ortstaxe noch etwas zahlen muss, um seinen Gästen die Annehmlichkeiten der Pyhrn-Priel-Card zukommen lassen zu können. Da war meine Unterkunft also nicht zu dämlich mir die Karte auszustellen, sondern zu geizig!
    Nun, das Wetter macht sich langsam und das letzte Mal bin ich ja auch gefahren. Da kann ich eigentlich auch über den Wanderweg hinauflaufen.


    Der Aufstiegsweg und die Bahn sind entlang der Skipiste geführt

    Es geht entlang der Piste nach oben. Das ist jetzt keine echte Herausforderung aber man wird warm! Und verlaufen kann man sich auch nicht: Der Weg hält sich dicht an der Bahnlinie fest.


    Ganz schön Verkehr hier

    Wie es aussieht fahren die hier alle 20 Minuten. Nach einer Stunde bin ich oben. Ging erstaunlich schnell! Gemütlich lasse ich es zum mir schon gut bekannten Linzerhaus hinunterlaufen. Hier werde ich auf herzlichste begrüßt. Die Wirte können sich noch gut an mich erinnern und freuen sich, dass ich die Tour so schnell wieder aufgenommen habe.
    Ich checke ein und mache mich ohne Gepäck nochmal auf den Weg. Ich will noch hinauf zur Stubwiesalm und evtl. hinüber zur Dümlerhütte. Der erste Teil ist etwas sumpfig, da führt der Weg über Holzbohlen. Am Hang rechts über mir liegt das Naturfreundehaus.


    Der Stubwieswipfel mit dem Naturfreundehaus auf der Wurzeralm

    So langsam wird der Himmel wieder dunkler. Aber noch ist es trocken. An einer Alm biege ich ab und steige hinauf in Richtung Stubwiesalm. Und kaum bin ich oben, da wird es auch schon wieder feuchter – von oben! Zunächst nieselt es nur – wie heute Vormittag. Aber dann kommt es recht dicke. Also kehre ich um. So will ich nicht zur Dümlerhütte. Ich steige wieder aber und an der Wurzeralm regnet es nicht. Hängt wohl am Hang fest und kommt nicht drüber.


    Abstieg von der Stubwiesalm

    Unten an der Wurzeralm komme ich an einer der bewirtschafteten Almhäuser vorbei. Da sitzen 2 davor. Wir kommen ins Gespräch und ich werde auf ein Bier eingeladen. Die Alm ist innen top in Schuss, Solar auf dem Dach und eine moderne Toilette im Anbau. Aus dem einen Bier werden mehrere und so komme ich erst recht spät wieder zum Linzerhaus zurück.


    Eine der bewirtschafteten Almen auf der Wurzeralm

    War trotz des Wetters ein schöner Tag, heute! Und morgen soll es sonnig werden, da waren sich alle einig. Zum Glück auch die Wetterberichte. Dann wird es hoffentlich auch so sein. Nach einem guten Abendessen liege ich auch recht schnell im Bett. Also bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 30.10.2022, 07:16.

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  • Wafer
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    Prolog 3. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg - Anreise
    Es hat nicht lange gedauert, bis ich wieder los bin. Da kam noch sowas wie die Abifeier meiner Tochter und ein familiärer Geburtstag dazu. Aber als das rum war und es mit dem Wetter dann längerfristig wieder etwas besser wurde, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ich bin ganz angefressen von dem Nordalpenweg! Irgendwie kenne ich das von meinen Weitwanderungen nach Spanien oder auf dem E1: Wen es einmal gepackt hat, der denkt an nix anderes mehr! Das hat schon ein gewisses Suchtpotential! Die Anreise gestaltet sich wieder genauso lang wie die letzte Heimreise: Über München, Salzburg und Linz geht es recht schnell. Dann folgt eine Lokalbahn, die ist etwas langsamer. Spital am Pyhrn gibt sich wieder recht zugeknöpft: Ich finde keine Unterkunft. So wird es ein Hotel in Windischgarsten, in das ich nachmittags nach einer langen Reise einchecke. Entgegen der Wettervoraussage ist es bedeckt. Aber ab morgen soll es wieder sonnig werden. Ich drehe noch eine Runde durch den Ort, esse etwas zu Abend und bereite mich dann auf das Fortsetzen der Tour vor: Ich gehe früh ins Bett und schmökere noch etwas in den Reiseführern, die ich mitschleppe.

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  • Wafer
    antwortet
    Epilog 2. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg
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    Jetzt bin ich schon über 450 Km auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg unterwegs. Hierbei fallen allerdings alle Varianten und Zustiege, die ich gegangen bin. Wenn man den Nordalpenweg ab Rust am Neusiedler See bis zum Linzerhaus nimmt, sind es gute 325 Km. Und der Start bei Rust war der initiale Teil des Nordalpenweges. Die Wienvariante kam später erst hinzu. Wo es alternative Varianten gibt habe ich bei diesem Track die alpinere Variante gewählt. Als der Nordalpenweg entwickelt wurde, war das die Routenführung und die einfacheren Varianten kamen in der Regel erst später dazu.
    Immer mehr stellt sich der Nordalpenweg als sehr abwechslungsreicher Weitwanderweg heraus. Bei meiner ersten Etappe war ich eher in den flacheren Regionen Österreichs unterwegs. Es ging bis maximal 1.000 Höhenmeter. Dort gab es im Bereich Burgenland sehr ebene Etappen die mit zunehmender Nähe zum Semmering welliger wurden. Der Wienerwald hat dann schon gezeigt, dass es interessante Anstiege und Aussichten gibt.
    Auf meiner 2. Etappe ging es bis 2.500 Höhenmeter hinauf. Teilweise schon sehr alpin. Wo es anspruchsvollere Wege gab, da gab es aber auch bisher meistens eine Alternative. Damit ist der Weg sowohl für ambitionierte Sportler als auch für ausdauernde Wanderer eine interessante Sache. Was man aber auf keinen Fall unterschätzen sollte sind die Höhenmeter die auf alle Fälle regelmäßig in beiden Richtungen zu bewältigen sind. Pro Kilometer Strecke geht es im Schnitt bisher ca. 50 Meter rauf und runter! Pro Tag sind das knappe 1.000 Höhenmeter rauf und runter. Das sollte man nicht unterschätzen. Das geht sicher nicht ganz ohne Vorbereitung. Wer diese Fitness aber mitbringt erlebt eine sehr variierende Bergwelt in verschiedenen Regionen.
    Unabdingbar ist auch eine gewisse Sensibilität für das Wetter und die Bereitschaft aufgrund äußerer Bedingungen die Tour auch mal zu variieren oder zu unterbrechen. Wer das alles mitbringt wird auf diesem Weitwanderweg sehr viel Spaß haben und viel Abwechslung erleben.
    Die Höhepunkte auf dieser Tour sind dicht gesetzt. Diese zeichnen sich aber nicht immer durch Superlative aus sondern können auch mal ganz einfacher Natur sein. Auch wird nicht grundsätzlich jeder Gipfel am Weg in die Tour eingebaut. Wer hier Bedarfe sieht, der sollte zusätzliche Tage einplanen. Der Reiz einer solchen Weitwanderung liegt nicht bei der Sammlung von weltbekannten Highlights, sondern eher im Kennenlernen verschiedener Regionen und ihrer Kulturen. Das bedingt aber eben auch so manche Etappe, die auch mal im Tal entlang geht, nicht immer auf optimalen Wanderwegen entlang führt oder eben wenige Höhepunkte bereithält. Dafür wird man in der Regel auf der nächsten Etappe mit völlig neuen Eindrücken und wechselnden Landschaften belohnt.
    Auf diesem Weg gibt es eine sehr hohe Hüttendichte. Ich habe fast jeden Tag mehrere Almen gefunden, auf denen ich etwas essen oder trinken konnte und ich hatte meistens mehrere Hütten zur Auswahl, die sich als Tagesziel angeboten haben. Dies erfordert aber einen recht offenen Umgang mit der Planung. Wer in Gruppen reist, der sollte langfristig vorher seine Unterkünfte buchen. Wer alleine unterwegs ist, der kann bei diesem Thema etwas laxer unterwegs sein. Damit ergeben sich aber auch Freiheitsgrade bei der täglichen Variation der Wanderstrecken.
    Maximale Flexibilität hat derjenige Hüttenwanderer, der bereit ist auch mal in einfachsten Unterkünften zu übernachten, im Notfall auch mal einen Bus oder ein Taxi in den nächsten Ort zu nehmen oder auch mal bereit ist, für eine Übernachtung ein paar Euro mehr zu bezahlen. Selbst in der Hochsaison bin ich so auch ohne Reservierungen gut unterwegs gewesen. Ab und zu habe ich mal am Wochenende reserviert. Meist habe ich im Nachhinein festgestellt, dass das meistens aber nicht notwendig gewesen wäre. Ich habe einige Wanderer getroffen, die trotzdem ein Zelt oder zumindest ein Tarp mitgetragen haben. Meiner Meinung nach ist das auf dieser Tour aber nicht notwendig!
    Wer sich auf so eine Weitwanderung einlässt, der wird schnell feststellen, dass er erstaunliche Entfernungen zurücklegt! Wer zwei Orte durch eine Wanderung zu Fuß verbunden hat, die An- und Abreise bei Etappen organisiert hat, der weiß um die Lage und die Besonderheiten der Region. Man bekommt ein Gespür dafür, wie verschiedene Regionen zusammenhängen und wie sich ihre Kultur in Essen, Sprache oder Verhalten niederschlägt und damit bei der Wanderung verändert. Das sind Erfahrungen, die bei reinen Tagestouren kaum gemacht werden können.
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  • Wafer
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    Heimreise

    Montag, 4. Juli 2022

    Als ich morgens aufwache und einen Blick zum Fenster raus werfe schüttet es aus Kübeln. Davon hat der Wetterbericht gestern nichts gewusst. Auch jetzt behauptet er, es wäre strahlender Sonnenschein. So ist das mit dem Bergwetter: Nie exakt vorhersehbar. Ich lasse mir Zeit und drehe mich nochmal rum. Aber auch eine Stunde später wird es einfach nicht besser. Zwischenzeitlich hat sich auch der Wetterbericht dazu durchgerungen den ganzen Tag als verregnet zu brandmarken. So wird das auf jeden Fall nix mit dem Warscheneck. Das größte Problem ist aber: Es soll die nächsten Tage so bleiben.
    Da gibt es eigentlich nur eins: Abbrechen und bei gutem Wetter wiederkommen!
    Gesagt, getan! In aller Ruhe gehe ich frühstücken und suche mir eine Zugverbindung nach Hause heraus. Wenn ich die nächste Bahn ins Tal nehme, kriege ich einen der seltenen Busse, die zum Bahnhof fahren. Von dort könnte ich bereits wenige Minuten später die Heimreise mit der Bahn fortsetzen. Das hört sich nach einem Plan an!


    Auch der Abstieg erfolgt mit der Bahn

    Während ich schnell frühstücke stellt mir die Hüttenwirtin eine Gästekarte aus. Mit der kostet die Fahrt mit der Wurzeralmbahn nichts. Und auch der Bus zum Bahnhof ist gratis. So buche ich auf dem Handy ein Bahnticket für die Heimfahrt, packe meine Sachen und steige hinauf zur Bahnstation. Als hätten die auf mich gewartet fahren sie gleich los, als ich eingestiegen bin.


    Die Bahn ist zwar entgegenkommend, das Wetter aber nicht

    Mit 5-mal umsteigen bin ich abends zuhause. Obwohl ich nicht mehr über Wien fahren muss sind die Fahrzeiten immer noch sehr lang. Erst nach knapp 9 Stunden fahre ich bei uns in den Bahnhof ein. Ohne Verspätung oder verpasste Züge. Geht doch! Jetzt kommt der schwierigste Teil: Warten bis das Wetter wieder stabil gut ist!

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  • Wafer
    antwortet
    25. Tag: Von Admont zum Linzer Haus
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Sonntag, 3. Juli 2022
    Strecke: 24 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 775 m
    Gehzeit: 7 h 15

    Gesamtstrecke: 467 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.725 m, ↓ 21.325 m
    Gesamtgehzeit: 151 h 15

    Nachdem ich gestern früh im Bett war bin ich heute auch früh wach. Die Sonne scheint zum Fenster herein. Also: Raus aus dem Bett – auch wenn Sonntag ist! Nach dem Frühstück ziehe ich los. Erstmal noch etwas durch Admont. Das ist jetzt nicht so prickelnd. Das streckt sich etwas. Es geht über die Enns und weiter durch Hall. Am Eißlingbach wird gerade ein Fest abgebaut. Da muss ich mich daran vorbeidrücken um am Bach entlang auf dem Nordalpenweg weiter nach Norden zu wandern. Als ich mal aus dem Wald herauskomme gibt es einen tollen Blick zurück auf die Ennstaler Alpen.


    Die Ennstaler Alpen - diesmal von unten

    Aber auch der Blick nach vorne ist nicht von schlechten Eltern!


    Die Haller Mauer

    Heute ist wieder keine Wolke am Himmel. Kaum zu glauben, dass ich gestern schier nicht starten wollte! Zum Glück führt der Weg hier viel im Wald entlang. Teilweise auf einem Salzlehrpfad. Nette Abwechslung!
    An den letzten Häusern des Tales komme ich wieder auf eine Straße. Endlich hat man mal einen ungestörten Blick auf die Berge von Gestern.


    Über diese Berge bin ich gestern gekommen

    Aber auch der Blick nach vorne ist großartig!


    Beim letzten Ortsteil von Admont

    Es geht etwas durch den Wald und eine Lichtung entlang zu einem E-Werk. Hier gibt es einen viel benutzten Parkplatz. Scheint der letzte vor der Haller Mauer zu sein! Ich halte etwas links, denn ich will nicht auf die Mauer sondern hinauf zum Rohrauerhaus am Pyhrngatterl. Eine Schotterstraße führt das Tal hinter und steilt langsam etwas auf. Endlich kommt mal eine Lichtung damit man sich wieder orientieren kann!


    Aufstieg zum Rohrauerhaus

    Ein kleiner Pfad führt über Wiesen zu einer alten Scheune. Die Kombination Aufstieg und Sonne verursacht sofort feuchte Klamotten. Die Feuchtigkeit hängt noch in der Luft!


    Eine namenlose Alm in den Ennstaler Alpen

    Diese Alm ist zwar gerade nicht bewirtschaftet aber bis vor kurzem müssen hier noch Kühe gestanden haben: Die Wiese ist ganz schön ramponiert.
    Über diese Wiesen geht es weiter rauf und auch endlich wieder in den Wald. Ein letzter Blick zurück in die Steiermark bietet sich an, denn am Pyhngatterl verlasse ich dieses Bundesland, das mich nun seit dem Semmering begleitet hat.


    Die Haller Mauer von der Seite

    Durch den Wald geht es noch etwas schräg aufwärts auf den Sattel zu. Die Grenze der Steiermark ist mit einem Zaun gesichert. Die Einreise nach Oberösterreich ist aber ohne Formalitäten möglich.


    Am Pyhrgasgatterl verlasse ich die Steiermark

    Das waren jetzt immerhin deutlich über 200 Km in der Steiermark. Aber die werde ich im Toten Gebirge nochmal für ein paar Tage betreten. Da kommt also nochmal was drauf.
    Gleich ein paar Meter hinter dem Sattel steht das Rohrauerhaus (1.308 m). Genau richtig zum Mittagessen!


    Das Rohrauerhaus am Pyhrgasgatterl

    Hinter dem Haus erhebt sich der Große Pyhrgas (2.244 m) als Hausberg. Die Linzer Naturfreunde servieren hier einen richtig guten Eintopf. Das scheint sich rumgesprochen zu haben: Die Hütte ist gut besucht! An einem Sonntag bei so einem Wetter ist das jetzt aber auch nicht wirklich ungewöhnlich. Die scheinen aber alle anders hier raufgekommen zu sein. Denn auf meinem Aufstiegsweg habe ich niemanden getroffen.
    Weiter geht es die Versorgungsstraße auf Schotter abwärts. Da rollt der volle Bauch von ganz alleine runter! 😉


    Abstieg in Richtung Spital am Pyhrn

    Neben dem Fallbach geht hinunter zur Bosruckhütte (1.036 m). Die gehört der Sektion Spital am Pyhrn des ÖAV. Auch diese Hütte ist bewirtschaftet. Und richtig voll! Das ist jetzt schon nicht mehr schön! Ich versuche auf den Bildern den Betrieb mal etwas auszugrenzen.


    Der Bosruck über der Bosruckhütte

    Wo dieser Publikumsverkehr herkommt wird mir allerdings schnell nach dem Stempel holen klar: Nur wenige Meter unterhalb der Busruckhütte liegt ein Parkplatz der mit dem Auto angefahren werden darf. Und der ist mal sowas von voll, da macht man sich kein Bild! Die umliegenden Wiesen sind zugeparkt und die ganze Straße weiter runter auch. Tja, da hat mich die Zivilisation etwas überrumpelt! Ich tiegere die Straße runter. Links kommen ein paar Leute einen Steig hoch. Die kommen von der Dr.-Vogelgesang-Klamm. Das hört sich so an, als wäre das was für mich! Aber die Leute winken ab: Der Weg da unten sei so schmal und heute so voll, dass man sich gut überlegen sollte, ob man sich das abwärts antun will. Schade! Also weiter.
    Meist an der Straße, aber auch mal auf Waldwegen, geht es hinunter nach Grünau und weiter nach Spital am Pyhrn. Als ich im Ort stehe wird mir klar, dass ich es versäumt habe, die Klamm in der anderen Richtung zu gehen. Sch...! Jetzt gehe ich da aber nicht mehr rauf!


    Die Stiftskirche in Spital am Pyhrn

    Spital ist gar nicht so groß. Ich ziehe durch den Ort aber alle Restaurants haben geschlossen. Also kein Mittagessen. Dann mache ich das später irgendwo. Der Nordalpenweg zieht etwas von der Hauptstraße weg durch kleine Nebenstraßen und auch mal etwas ins Grüne.


    Wanderweg am Dorfrand von Spital am Pyhrn

    Der Bosruck ist der Hausberg von Spital. Er gehört noch zu den Ennstaler Alpen. Die Berge rechts/westlich von mir gehören schon zum Toten Gebirge. Damit wechsle ich nun also auch die Gebirgsgruppe.
    Spital wird verlassen und der Weg etwas phantasielos an der Passstraße entlanggeführt. Vor dem Schotterwerk kann man aber wieder auf Wanderwege wechseln. Und die sind erstaunlich schön, so direkt am Rande der zivilisatorischen Infrastruktur dieses Tals.


    Auf dem Weg zur Wurzeralmbahn

    Der Weg führt mich zur Talstation der Wurzeralmbahn. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit für eine Mittagspause gefunden. Es ist auch schon 15 Uhr. In manchem Restaurant würde man jetzt auch schon gar nichts mehr kriegen. Und hier unten an der Bahn gibt es ebenfalls nix. Und sich auf den Parkplatz zu setzen und zu vespern ist jetzt nicht so mein Ding. Ich habe heute nun doch schon einige Kilometer und auch Höhenmeter in den Beinen und daher entscheide ich mich für die Warmduschervariante des Aufstiegs.


    Beim Aufstieg schummle ich heute ein bisschen

    Raz-Faz bin ich oben. Die Bahn schießt da seit der Renovierung mit über 35 Km/h den Berg rauf. Oben erwartet mich wie vermutet einiges an Touristenverkehr. Skilifte zeigen, dass hier auch im Winter einiges los sein wird. Damit wurde vermutlich die Renovierung der Bahn finanziert. Mit Einzelfahrten von Sommerbesuchern ist das in der Regel eher schwierig.
    Ich steige hinunter zum Linzer Haus (1.371 m). Das liegt sehr schön an einem kleinen See. Obwohl das Haus recht groß ist und im nahen Einzugsbereich der Bahn haben die sich ihren Hüttencharakter erhalten. Und die Hüttenwirte sind ausgesprochen nett und aufgeschlossen. Von Hütten mit viel Publikumsverkehr kenne ich das leider anders. Da merkt man mal, was ein guter Hüttenwirt ausmacht! Also großes Lob an dieser Stelle!


    Der Speichersee beim Linzer Haus

    Bis zur nächsten Hütte, der Zellerhütte, schaffe ich es heute nicht mehr. Das sind noch über 4 h und etliche Höhenmeter. Also checke ich hier ein, esse was und drehe dann noch ein Runde um den See.


    Die Rote Wand über der Wurzeralm

    Das ist der Traum von einer Almlandschaft hier oben! Ich verstehe langsam, warum die Leute hier in Massen rauffahren. Im Talgrund liegt ein kleiner See, die Wiesen werden beweidet, die Lifte sind sehr unauffällig und vor allem nicht zu massenhaft. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser!


    Warscheneck und Toter Mann - Meine Ziele für morgen

    Über diese beiden Gipfel geht es morgen weiter. Zum Warscheneck (2.388 m) sind es etwas über 1.000 Höhenmeter und ca. 3 h 30 – sagt der Wegweiser. Eindeutig zu viel für Heute. Und dann hätte ich vor allem auch nicht so viel Zeit, diese schöne Alm hier zu genießen.


    Der Stubwieswipfel

    Am Abfluss des Sees schwirrt es in der Luft. Da tummelt sich so einiges, was fliegen kann. Insekten mögen Wasser halt auch sehr gerne. Da ist eine Libellenart dabei, die habe ich noch nicht gesehen: In Hell- und Dunkel-Blau gestreift.


    Eine hellblaue Libelle am See

    Irgendwann habe ich die Runde fertig und bin wieder bei der Hütte. Die Tagesgäste sind jetzt alle weg. Die letzte Bahn fährt demnächst. So wird es etwas ruhiger.
    Der Wetterbericht für die nächsten Tage gefällt mir gar nicht! Es soll sehr wechselhaft werden. Bei dem Blick aus dem Fenster kann ich mir das gerade überhaupt nicht vorstellen.


    Spiegelungen im See beim Linzer Haus

    Morgen soll es mittags Gewitter und abends Regen geben. Da sollte ich morgen früh raus. Denn vom Warscheneck bis zur nächsten Hütte sind es auch noch ein paar Meter. Ein Hüttenabstieg am Tag drauf im Regen ist kein Beinbruch. Aber eine Gipfeltour würde ich nur sehr ungerne im Regen machen. So verschwinde ich heute beizeiten im Bett. Ich will ja morgen was von der Tour haben! Also dann: Bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 09.10.2022, 11:01.

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  • Wafer
    antwortet
    24. Tag: Eine Runde um Admont
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Samstag, 2. Juli 2022
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 675 m, ↓ 1.525 m
    Gehzeit: 6 h

    Gesamtstrecke: 443 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 21.625 m, ↓ 20.550 m
    Gesamtgehzeit: 144 h

    Für heute ist tolles Wetter angesagt. Der erste Blick aus dem Fenster ist allerdings ernüchternd: Es sieht noch genauso aus wie gestern!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60041.jpg Ansichten: 14 Größe: 63,6 KB ID: 3157489
    Grauer Himmel über Admont

    Ich gehe erstmal frühstücken. Die Wirtin meint, dass es heute auf jeden Fall sonnig wird. Im Tal könne es noch etwas dauern, bis die Sonne durchkommt. Oben sei es sicher jetzt schon schön. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
    Heute wollte ich eigentlich die Alpinvariante von der Oberst Klinke Hütte nach Admont machen. Die führt über die Gipfel hinter der Hütte und dann über einen versicherten Grat und später steil abwärts nach Admont. Das bei schlechtem Wetter wäre nicht so der Renner. Beim Zahlen ist dann das erste blaue Loch am Himmel zu sehen. Das gibt den Ausschlag: Ich werde es zumindest probieren!
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Klinkehütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,3 KB ID: 3157487Ich nehme ein Taxi, dass mich für überschaubares Geld zur Oberst Klinke Hütte (1.486 m) hinauf bringt. Dort sieht das Wetter dann schon ganz anders aus! Da hatten der Wetterbericht und die Wirtin also doch Recht! Es ziehen zwar noch ein paar Wolken um die Gipfel aber es ist absehbar, dass es gut wird! Ich schaue kurz in die Hütte und hole einen Stempel. Der Wirt lädt mich auf einen Kaffee ein. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen, weil er mich gestern Abend vergrault hat.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60042.jpg Ansichten: 12 Größe: 92,8 KB ID: 3157488
    Der Admonter Kalbling über der Oberst Klinke Hütte

    Ich nehme den von gestern bekannten Weg hinauf zum Kalblinggatterl. Hier bin ich allerdings nicht mehr alleine. An einem Samstag bei den Wetteraussichten jetzt nicht wirklich verwunderlich. Über Wiesen geht es zunächst aufwärts.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60043.jpg Ansichten: 15 Größe: 83,4 KB ID: 3157490
    Frisch gewaschene Ennstaler Alpen

    Hier sehen die Berge noch recht zivilisiert aus. Das ändert sich aber recht schnell. Die Wiese geht in Felsen über und die ersten bleiben stehen und legen Klettermontur an. Einige Seilschaften hängen schon in den Wänden. Man hört deutlich ihre Kommandos.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60045.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,9 KB ID: 3157494
    An der Wand des Admonter Kalbling

    Das ist ein beliebtes Kletterrevier und durch die Mautstraße gut zu erreichen.
    Die Wege trennen sich: Der Hauptteil der Wanderer zieht es auf den Admonter Kalbling und den Sparafeld. Das sind die höchsten Gipfel der Gruppe. Ich halte auf einen eher etwas unscheinbareren Gipfel zu: Den Riffelspitz (2.106 m).

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60044.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,0 KB ID: 3157491
    Der Riffelspitz von der harmlosen Seite

    Und schon bin ich wieder alleine unterwegs. Über Wiesen geht es gleichmäßig aufwärts. Die Aussichten werden immer imposanter! So ganz haben sich die Wolken noch nicht verzogen. Das macht die Bilder aber eher abwechslungsreicher.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60047.jpg Ansichten: 16 Größe: 99,5 KB ID: 3157493
    Der Große Buchstein im Gesäuse

    Am Grat oben bekommt der Weg einen deutlich alpineren Charakter. So richtig zügig komme ich jetzt nicht mehr voran. Das liegt aber nicht am Weg sondern eher an dem, was außen herum zu sehen ist!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60046.jpg Ansichten: 15 Größe: 100,4 KB ID: 3157492
    Die Admonter Warte im Norden mit einem Wolkenkranz

    Das saftige Grün der Felder im Tal, das dunkle Grün der Wälder darüber und die felsigen Bergspitzen mit ihrem Wolkenkranz – das hat schon was! Und so wie es hier inzwischen rechts und links runter geht sollte man da schon zum Schauen stehen bleiben!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60048.jpg Ansichten: 15 Größe: 107,9 KB ID: 3157495
    Der Riffelspitz ist erklommen

    Ein Traum! Das hatte der Wetterbericht zwar kommen sehen aber beim Blick aus dem Fenster heute Morgen hätte ich das nicht erwartet. Ich lasse mich zu einer zweiten Pause nieder. Ein paar Wolkenbänder ziehen hier noch um die Bergspitzen. So verschwindet auch der Riffelsspitz wieder in den Wolken. Da wird es schnell kalt. Also mache ich mich wieder auf den Weg.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60049.jpg Ansichten: 14 Größe: 213,1 KB ID: 3157496
    Direkt am Gipfel beginnt ein versicherter Steig

    Der ist jetzt nur noch für Trittsichere und Schwindelfreie geeignet! Die steileren Stellen sind kaum einsehbar und das Ganze dann abwärts – da muss man schon aufpassen! Aber ein Genuss zu gehen!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60050.jpg Ansichten: 15 Größe: 126,6 KB ID: 3157497
    Eine Gratwanderung knapp unter den Wolken

    Nach den steilen, versicherten Stellen direkt am Gipfel entwickelt sich der Weg zu einer schmalen Trittspur, die sich teilweise auf dem Kamm und teilweise seitlich davon an den recht steilen Hängen entlangzieht. Viel Gegenverkehr darf da nicht kommen! Es gibt nur wenige Stellen, wo man problemfrei aneinander vorbeikommt.
    Neben den Latschen wächst hier aber auch noch anderes, auf das man achten sollte!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60051.jpg Ansichten: 14 Größe: 130,7 KB ID: 3157498
    Die Alpenrosen blühen und ziehen Gäste an

    Nach einer Stunde ist man über den Grat drüber und erreicht den nächsten Gipfel, den Kreuzkogel (2.011 m) mit Gipfelkreuz.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60054.jpg Ansichten: 14 Größe: 124,6 KB ID: 3157501
    Das Gipfelkreuz des Kreuzkogels

    Hier verziehen sich gerade die letzten Wolken unter der Kraft der Mittagssonne. Ich packe meinen Rucksack auf die Wiese und genieße den Rundumblick.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60052.jpg Ansichten: 14 Größe: 68,9 KB ID: 3157500
    Dachstein und Totes Gebirge sind zu sehen

    Das werden die nächsten Gebirgsgruppen sein, die auf dem Nordalpenweg zu bezwingen sind. Da lohnt sich schon ein ausführlicherer Blick.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60053.jpg Ansichten: 14 Größe: 90,3 KB ID: 3157499
    Das Ennstal mit dem Großen Buchstein

    Im Süden steht der Alpenhauptkamm. Hier ist er noch nicht ganz so ausgeprägt, wie später in den Hohen Tauern. Die Seckauer Tauern sind nur unwesentlich höher als die Berge hier in den Ennstaler Alpen. Aber man sieht schon, wie es im Westen weiter geht.
    Während meiner Mittagspause haben sich dann endlich die letzten Wolken von dem Riffelspitz und dem Grat verzogen, über den ich hierhergekommen bin.

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    Der Grat zum Riffelspitz

    Eine Genusstour vom Feinsten! Von hier sieht man auch sehr schön, dass das letzte Stück ziemlich felsig und steil ist.
    Von der anderen Seite kommen Wanderer auf meinen Gipfel. Die ersten Zwei stören mich noch nicht so. Aber als es zunehmend voller wird packe ich meine Sachen zusammen und mache mich vom Acker – pardon: vom Gipfel!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60055.jpg Ansichten: 14 Größe: 162,4 KB ID: 3157502
    Es wird voll am Kreuzkogel, also gehe ich

    Der Abstieg ist ein Wiesenweg in Südlage. Da wird es schön warm! Mit gleichmäßigem Gefälle geht es abwärts. Weiter unten kann ich erkennen, dass das Gros der Wanderer auf dem Wanderweg von der Klinkehütte herüberkommt. Das dürfte der Normalweg auf diesen grandiosen Aussichtsberg sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60058.jpg Ansichten: 15 Größe: 117,5 KB ID: 3157505
    Auf dem Bergrücken liegt die Mödlinger Hütte

    So langsam nähere ich mich der Baumgrenze von oben. Die ersten Latschen reichten ja fast bis rauf. Jetzt werden die Bäume zunehmend wieder größer und spenden etwas Schatten. Leider nehmen sie einem aber auch die Aussicht.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60057.jpg Ansichten: 15 Größe: 88,2 KB ID: 3157504
    Der Hohe Dachstein grüßt herüber

    Auf ca. 1.700 m beginnen die Wiesen der Scheibleggerhochalm. Hier weiden Kühe. Ein leichtes Lüftchen weht über die Wiesen. Richtig schön hier!

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60059.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,2 KB ID: 3157506
    Abstieg über die Scheibleggerhochalm mit dem Toten Gebirge darüber

    Ich lasse mich nochmal zu einer Pause nieder. Ich will heute eigentlich nur noch bis Admont zurück. Ich könnte zwar auch noch weiter wandern aber gestern war schon sehr lang, da will ich es nicht übertreiben. Und es liegen ja auch noch reichlich Höhenmeter im Abstieg vor mir. Das sollte man nicht unterschätzen.
    Ein Gleitschirmflieger startet oben am Kreuzkogel und zieht seine Kreise über der Alm.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60060.jpg Ansichten: 15 Größe: 98,4 KB ID: 3157507
    Gleitschirmflieger über dem Abstiegsweg

    Hier an der Kante kommt der Normalweg von der Hütte herauf. Ich nehme den direkten Weg nach Admont. Das sind zwar noch ca. 1.000 Höhenmeter im Abstieg aber dafür auf einem kleinen Steig und ich treffe wieder nur ganz wenige Wanderer. Wenn man die kleineren und meist anstrengenderen Wege wählt, kann man auch am Wochenende bei bestem Wetter in der Hochsaison recht einsam unterwegs sein.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60062.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,2 KB ID: 3157508
    Auf kleinen Wegen geht es abwärts

    Zwischen den Latschen staut sich die Hitze. Aber auch der Duft der Latschen. Ein toller Steig bringt mich auf der Nordseite hinunter nach Admont.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60061.jpg Ansichten: 14 Größe: 280,3 KB ID: 3157509
    Genusswandern nach Admont

    Leider verschwindet der Weg irgendwann ganz im Wald und mit der Aussicht ist es vorerst vorbei. Im Zick-Zack geht es die Höhenmeter hinunter. Geht ganz schön in die Knie. So bin ich ganz dankbar, als die ersten Häuser von Admonts Vororten in Sicht kommen.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60063.jpg Ansichten: 14 Größe: 226,6 KB ID: 3157510
    Die Ausläufer von Admont sind erreicht

    Hier bin ich gestern schon auf die Nebenstraße gestoßen. Da begann es zu regnen und jemand hat mich mitgenommen. Das klappt heute nicht. Bei dem Wetter aber auch kein Beinbruch. Bei strahlendem Sonnenschein geht es zwischen einzelnen Häusern weiter abwärts auf die Stadt zu.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60064.jpg Ansichten: 14 Größe: 180,0 KB ID: 3157512
    Admont vor der Haller Mauer

    Dieses Tal will ich morgen hinter und vor den Gipfeln links auf einen Pass zur Rohrauer Hütte wandern. Aber das kommt erst morgen. Bis dahin brauchen die Knie noch etwas Pause und Erholung. Der Abstieg hat ganz gut an den Kräften gezehrt. So bin ich ganz froh als ich in der Stadt Admont einlaufe und in Ruhe noch etwas durch die Gassen bummeln und auf der Terrasse eines Cafés ein Eis essen kann.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60066.jpg Ansichten: 12 Größe: 135,8 KB ID: 3157513
    Die Stiftskirche von Admont

    Ich muss heute ein anderes Hotel nehmen, weil das von gestern keinen Platz mehr für mich hat. Schade! Aber nicht schlimm. So esse ich heute Abend in einer Pizzeria zu Abend und bin beizeiten im Bett. Das waren zwar nur 6 h reine Gehzeit aber die Höhenmeter abwärts haben mich ganz gut geschafft! Und ein halber Ruhetag schadet auch mal nix!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 04.10.2022, 12:36.

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