[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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  • Fjellfex
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    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Der Nordalpenweg bzw. der E4/Alpin führt durch das Berchtesgadener Land? Das ist mir neu! Man kann da kurz rüber und über die Grenze mal schnell reinschauen, aber der Weg berührt meines Wissens nach deinen Landkreis gar nicht. .
    Zumindest nach einer mir vorliegenden Wanderkarte führt der E4 und der Voralpenweg 04 über den Untersberg und dabei auch durch´s BGL... während in der Tat der E4 (alpin) auf der österreichischen Seite bleibt (wenngleich z.B. beim Hirschbichel nur haarscharf). Diese ganzen Varianten können verwirren. Egal, jedenfalls führt der Weg durch die Berchtesgadener Alpen...

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  • Wafer
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    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    Wie jetzt....Abbruch? Bald wäre es durch meinen Heimatlandkreis (BGL) gegangen, und darauf habe ich mich schon sehr gefreut.... hoffe auf Fortsetzung!
    Es gibt eine Fortsetzung! Leider musst du dich dazu noch etwas gedulden. Vor allem bis ich an deinen Landkreis komme.
    Was mich aber wundert: Der Nordalpenweg bzw. der E4/Alpin führt durch das Berchtesgadener Land? Das ist mir neu! Man kann da kurz rüber und über die Grenze mal schnell reinschauen, aber der Weg berührt meines Wissens nach deinen Landkreis gar nicht.

    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
    Witzig; bei mir ist es genauso. Früher konnten mir Berge nicht hoch genug sein, aber inzwischen finde ich es am schönsten rund um die Baumgrenze, mit den Eisriesen als hübscher Staffage im Hintergrund.
    Tja, wenn die Sturm- und Drangphase vorüber ist, dann wird man etwas ruhiger und zieht die etwas gemäßigteren Regionen vor. So oder zumindest so ähnlich erkläre ich mir das. Und dem Auge tut es auch gut, wenn es ab und zu die Farbe Grün sieht. Ich merke immer erst wie mir das fehlt, wenn ich sie mal eine Weile nicht sehe. Das muss aber gar nicht im ewigen Eis sein. Auf den Kanaren geht mir das auch schon ab! Einem Wüstenmensch geht es vielleicht gerade anders, weil er mit anderen Farben aufwächst, die er mit Leben verknüpft.

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  • Fjellfex
    antwortet
    Wie jetzt....Abbruch? Bald wäre es durch meinen Heimatlandkreis (BGL) gegangen, und darauf habe ich mich schon sehr gefreut.... hoffe auf Fortsetzung!
    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Ich bin ein Freund von grünen Bergen! Ich fühle mich unter 2.500 Höhenmetern am wohlsten. Bis 3.000 m darf als Ausnahme gerne mal dabei sein aber auf Dauer will ich das auch nicht. Mit einer Steinwüste kann ich auf Dauer wenig anfangen. Und mit Eis schon garnicht. Ich war früher mehr im Eis unterwegs.
    Witzig; bei mir ist es genauso. Früher konnten mir Berge nicht hoch genug sein, aber inzwischen finde ich es am schönsten rund um die Baumgrenze, mit den Eisriesen als hübscher Staffage im Hintergrund.

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  • Wafer
    antwortet
    35. Tag: Bad Goisern Richtung Goiserer Hütte - Abbruch
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    Donnerstag, 21. Juli 2022
    Strecke: 7 Km
    Höhenmeter: ↑ 250 m, ↓ 250 m
    Gehzeit: 2 h

    Gesamtstrecke: 625 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 31.850 m, ↓ 29.650 m
    Gesamtgehzeit: 209 h 45

    Am Morgen scheint die Sonne. So bin ich beizeiten beim Frühstück. Im Hintergrund dudelt ein Radio. Irgendwie kriege ich auf einem Ohr etwas von einer Wettermeldung mit: Nullgradgrenze heute bei 4.600 m – Ich glaub‘ die hat’s! Als alter Segelflieger weiß ich, dass man pro 100 Höhenmeter ca. 1°C Temperaturanstieg rechnet. Bad Goisern liegt auf ca. 500 Höhenmetern. Das wären über 40°C Höchsttemperatur hier im Tal. Und oben an der Goiserer Hütte auch noch 30°C. Da wird es Zeit, dass ich loskomme!
    Als ich das Hotel verlasse – und damit die klimatisierten Räume – ist es schlicht erdrückend heiß.
    Ich starte durch einen kleinen Park und weiter an der Straße entlang, über die Traun, wo ich letztens schon mal drüber bin aber dann folge ich den Wegweisern zur Goiserer Hütte. Teerstraße! Aber zum Glück wenigstens im Schatten. Trotzdem fließt der Schweiß heute Morgen schon in Strömen.


    Eine Brücke über den Ramsaubach

    Nach ca. 3 Km ist der erste Liter Wasser leer. Das kann ja heiter werden! Ab einem Parkplatz geht es einen Schotterweg weiter. Aber auch deutlich aufwärts. Irgendwie komme ich kaum voran. Bei ca. 750 Höhenmetern ist bereits die zweite Flasche halbleer. Es läuft heute einfach nicht. Die nächsten Tage soll es so heiß bleiben. Aber über 1.600 m wird es die nächsten Tage nicht hinausgehen. Was ist zu tun?
    Heute wird das auf jeden Fall nix mehr. Und wenn es so heiß bleibt reicht ein Ruhetag auch nicht wirklich weiter. So tue ich etwas, was ich noch nie getan habe: Bei bestem Wetter breche ich die Tour ab und verschiebe auf ein Andermal. Aber irgendwann ist alles ein erstes Mal. Ich gehe den gleichen Weg wieder zurück und geh zum Bahnhof. Dor stelle ich fest, dass ich den Zug um wenige Minuten verpasst habe. Aber ein Bus fährt in wenigen Minuten mit Umsteigen in Bad Ischl nach Salzburg und ist noch vor dem verpassten Zug dort. Also gehe ich zur Bundesstraße und bin mit 4 Mal umsteigen erstaunlich zügig zuhause.
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  • Wafer
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    34. Tag: Adamekhütte - Gosaukammbahn
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    Mittwoch, 20. Juli 2022
    Strecke: 20 Km
    Höhenmeter: ↑ 800 m, ↓ 1.500 m
    Gehzeit: 8 h

    Gesamtstrecke: 618 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 31.600 m, ↓ 29.400 m
    Gesamtgehzeit: 207 h 45

    Beim Frühstück knoble ich aus was ich heute machen werde. Das Ziel ist Gosau in irgendeiner Form. Um dann mit Öffentlichen nach Bad Goisern zu fahren und mit der Normalvariante weiter zu machen. Es gibt zwei mögliche Routen: Entweder kurz vor der Hofpürglhütte zum Steiglpass hinauf und nördlich vom Gosaukamm zum Vorderen Gosausee hinunter oder über die Hofpürgel- und die Theodor-Körner-Hütte zum Gosaukamm und mit der Bahn runterfahren. Zweitere Variante bedingt, dass ich rechtzeitig dort bin, damit ich noch die letzte Bahn erreiche. Das muss ich aber erst kurz vor der Hofpürgelhütte final entscheiden.
    Ich starte als die Sonne noch gar nicht ganz da ist.


    Frühmorgendlicher Start an der Adamekhütte

    Es liegt zwar noch alles im Schatten aber es ist schon erstaunlich warm. Hatte ich hier oben nicht erwartet. Also bin ich kurz unterwegs.
    Als erstes steht heute der Linzersteig an. So nennt sich der Weg von der Adamekhütte zur Hofpürgelhütte. Laut dem Schild an der Adamekhütte soll man dafür 6 h brauchen. Könnte also knapp werden mit der letzten Bahn. Wir werden sehen.


    Klare Wegführung ist wichtig

    Zunächst wird der Weg zu Austia- und Hofpürgelhütte gemeinsam geführt. Der Weg hinauf auf den Dachstein zweigt hingegen schon kurz nach der Hütte ab. Aber auf den will ich diesmal nicht. Auch wenn es sich lohnen würde. Da war ich damals während der Skitour oben. Wenn ich hier jeden Gipfel am Weg mitnehmen würde, müsste ich doppelt so viel Zeit einplanen.


    Es geht auf die Schneebergwand zu

    Hier oben ist wieder alles felsig: grauer Fels vor blauem Himmel. Bis vor ein paar Jahren war hier wohl noch alles mit Gletschern bedeckt. Ab und zu sieht man noch ein paar Restschneefelder aber mit Gletschern hat das nichts mehr zu tun. Wenn es hier dauerhaft so heiß wird wie heute kann ich das gut nachvollziehen!


    Extravagantes Design durch Versteinerungen im Fels

    Heute sind die Felsen teilweise rundgeschliffen. Das dürfte auf die Kraft des Wassers bzw. Eises zurück zu führen sein. Die typischen Karstlöcher fehlen hier an einigen Ecken. Dafür sind in die Felsen Versteinerungen eingelassen. Ein völlig anderes Erscheinungsbild als gestern oder die letzten Tage. Und das obwohl das ja nicht weit auseinander liegt. Die Versteinerungen dürften noch aus der Zeit herrühren, als das noch ein Meeresgrund war. Die Alpen sind ja eigentlich ein recht junges Gebirge.
    An der Schneebergwand geht es mal rauf und mal runter. Aber nicht so gesittet, da geht es schon ganz ordentlich zur Sache. Da werden schon mal alle Viere benötigt. Aber meist gibt es technische Hilfen.


    Der Linzersteig ist nichts für Anfänger

    Grüne Flächen gibt es hier oben keine. Aber trotzdem wird man hier und da mit einer Blume überrascht. Und das selbst in den steilsten Wänden.


    Die Natur findet überall ein Plätzchen um zu blühen

    Hier oben, oberhalb vom Torsteineck (2.256 m) ist der Fels wenig brüchig. Dass das an anderer Stelle anders sein muss, zeigt ein Blick nach unten. In der nächsten Senke liegt jede Menge Geröll. Das dürfte allerdings weniger als brüchiges Gestein aus den umliegenden Wänden fallen sondern wurde hier von den ehemaligen Gletscherausläufern hinterlassen. Mit etwas Phantasie kann man erkennen, wie sich seinerzeit die Gletscherströme bewegt haben.


    Der Vordere Gosausee vor den Ausläufern des Gosaukamms

    Der Vordere Gosausee ist aktuell mein heutiges Tagesziel. Das sind noch ein paar Meter! Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich hier nicht allzu schnell vorwärtskomme. Auf der Karte liegt die Hofpürgelhütte nicht weit weg von der Adamekhütte aber der Wegweiser an der Hütte hat ja schon angedeutet, dass es etwas länger dauern könnte.


    Gut gepflegte Wege am Linzersteig

    Nach dem Abstieg vom Torsteineck verlässt mich der Weg zur Austriahütte. Der Linzersteig führt weiter nach Westen und geht den nächsten Anstieg an.


    Wandern zwischen Fels und Himmel

    Es strengt zwar an ständig rauf und runter zu klettern aber mit zunehmender Höhe werden die Aussichten immer besser. Und Spaß machen tut es schließlich auch.


    Eine Topaussicht jagt die andere

    Irgendwie habe ich das Gefühl der höchste Punkt für heute kommt einfach nicht näher. Das sollte gleichzeitig auch in etwa die Hälfte der Strecke zwischen den beiden Hütten sein. Ich habe heute beim Wasser schon ordentlich hingelangt. Hoffentlich kommt bald mal eine Quelle oder ein Bach. Ich könnte Nachschub gebrauchen. Es ist heute einfach etwas zu warm. Und das in über 2.000 Metern Höhe.
    Endlich ist es so weit: Ich stehe am Oberen Hochkesseleck (2.283 m).


    Die Hofpürgelhütte am Gosaukamm vor Hochkönig und Tennengebirge

    Der Zeitangabe nach ist das aber noch nicht die Hälfte. Bin ich heute so langsam unterwegs? Na, ... mal sehen wo das hinführt.
    Beim Blick zurück stelle ich fest, dass mir da zwei Wanderer zwischenzeitlich ziemlich dicht auf den Fersen sind – abgesehen von den Zwei, die ich gerade überholt habe. Also kann ich so langsam nicht sein. Aber die Zwei haben wohl auch Probleme: Der Eine der beiden hat ein Handtuch über dem Kopf. Er hat wohl die Sonne etwas unterschätzt. Zum Glück bin ich schon eine Weile unterwegs und creme mich regelmäßig ein. So wie der Planet heute brennt holt man sich sonst ganz schnell einen Sonnenbrand.


    Rückblick auf die Schneebergwand

    Zunächst geht es hinunter zum Niederen Hochkesseleck und von dort am und auf dem Grat entlang. Mal gesichert und mal nicht. Einer der Vorteile einer Gratwanderung: Man hat meist eine kolossale Aussicht!


    Alpine Wanderwege mit Panoramablick am Hochkesseleck

    Ich kann den Steiglpass erkennen und den Weg, der hinunter zum vorderen Gosausee führt. Das ist noch ein ganz ordentliches Stück. Und da geht es auch rauf und runter. Bin mal gespannt ...
    Hinter dem Niederen Hochkesseleck geht der Steig in einer Scharte steil abwärts. Es liegt zwar auch ein Drahtseil aber eben auch viel Geröll. Im Zick-Zack geht es da runter. Hier kämpfen die nächsten Zwei mit dem Weg und dem Wetter. So langsam scheine ich also nicht zu sein. Als ich zwischen den Wänden heraustrete sieht die Welt plötzlich völlig anders aus.


    Im Salzburger Land wird der Gosaukamm gleich viel Grüner

    Ich verlasse Oberösterreich und befinde mich jetzt im Salzburger Land. Und das kommt gleich viel zahmer daher: Hier gibt es grüne Wiesen mit Kühen und Felsen und sehr schönen Wanderwegen. Da kommt man deutlich schneller voran als bei der ständigen Kletterei. Aber Wasser gibt es hier auch nicht.
    Der Linzersteig zieht nochmal etwas an und am nächsten Sattel kann man die Hofpürgelhütte liegen sehen. Dahinter eine Bergkette hinter der nächsten, die immer weiter im blassen Blau verschwinden.


    Die Hofpürgelhütte vor großer Kulisse

    Unterhalb von mir liegen die Hofalmen mit einem kleinen See. Da ist viel Betrieb, denn bis dorthin führt wieder eine Straße hinauf. Ich bleibe oben auf dem Weg an den Wänden entlang und bin fast alleine.
    An der Abzweigung zum Steiglpass muss ich mich entscheiden: Hinauf zum Pass und hinunter zum See oder bleibe ich auf dem Wanderweg entlang des Gosaukamms und nehme ab der Gablonzerhütte die Bahn? Die Entscheidung ist einfach: Mein Wasser ist fast zu Ende und das nächste kriege ich an der Hofpürgelhütte. Und die liegt in Richtung der Gosaukammbahn. Also zunächst mal zur Hofpürgelhütte (1.705 m).


    Das Dachsteinmassiv von der Hofpürgelhütte aus gesehen

    Ich tanke auf und lasse mich auf der Terrasse der Hütte nieder. Irgendwie spricht mich diese Hütte nicht an: Recht groß, mehrere Gasträume und 4 Selbstbedienungstresen – einer für Getränke, einer fürs Essen, einer zum Bezahlen sowie die Rezeption und der letzte für die Geschirrrückgabe. Das hat eher was von Skihütte in einem großen Skigebiet. Gut, dass ich auf der Adamekhütte geblieben bin.
    Die angeschriebenen 6 h habe ich übrigens doch nicht gebraucht. So mache ich mich nach kurzer Pause wieder auf den Weg. Ich nehme den die Höhe haltenden Wanderweg und komme zügig voran.


    Die Sulzkarhütte lädt zu einer Pause ein

    Schon kurze Zeit später biegt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin links ab und führt den Hang hinunter. Dem folge ich diesmal nicht sondern bleibe auf dem Höhenweg, auf dem die Normalvariante des Nordalpenweges von Gosau heraufkommt. Die Pauseneinladung der Sulzkarhütte schlage ich aus, ich habe ja gerade erst Pause gemacht.
    Wie sich die Landschaft verändert hat! Kaum zu glauben, dass ich vor einer Stunde noch im reinen Fels unterwegs war!


    Almwandern hoch über dem Lammertal

    Der Gosaukamm zu meiner Rechten sieht allerdings nicht immer ganz so harmlos aus. Aber von dem habt ihr ja schon genug gesehen, oder?


    Auch auf diesem Weg bin ich nicht alleine unterwegs

    Der Weg ist ein sehr schöner Wanderweg, der in etwa die Höhe hält und auf einen Bergrücken zuhält. Die Aussicht ist großartig. Kurzweiliges Wandern also. Bis ein Schild am Weg hängt, dass die Seilsicherung des folgenden Weges zwischen Oktober und Mai abgebaut wird. Wer macht sich denn so eine Mühe? Und was ist da der Hintergrund? Dieses Jahr war bis November tollstes Wanderwetter. War der Weg dann schon nicht mehr begehbar? Das muss ja ein heftiges Stück Weg sein. Bin mal gespannt, was da kommt!


    Der Schwarzkogelsteig ist nur im Sommer mit Seilen versehen

    Der Schwarzkogelsteig wurde neu angelegt, weil der alte Weg verschüttet wurde. Zunächst über normale Stufen mit einer Seilsicherung und weiter unten dann in engen Kehren führt der Weg steil abwärts. Aber nichts besonders Gefährliches. Eine schöne Abwechslung! Danach zieht der Wanderweg durch Latschenhänge entlang auf einen Sattel hinauf.


    Rückblick auf die Bischofsmütze

    Einfach eine tolle und sehr abwechslungsreiche Gegend! Mit der abnehmenden Höhe nimmt aber die Temperatur immer weiter zu. Es ist jetzt schon wirklich richtig heiß! Meine Wasservorräte gehen schon wieder zur Neige. Wie gut, dass da die nächste Hütte nicht mehr weit weg ist.


    Die Theodor-Körner-Hütte zum Wohlfühlen

    Die Theodor-Körner-Hütte (1.466 m) ist eine kleine Alpenvereinshütte mit einer großartigen Aussicht und einer noch besseren Küche. Die handgemachten Mohnnudeln mit hausgemachten Kompotten kommt hervorragend an.
    Leider muss ich etwas auf die Uhr achten. Die letzte Bahn fährt um 17 Uhr am Gosaukamm und ich brauche noch ca. 2 h. Jetzt ist es 15 Uhr. Also muss ich leider los. Hier wäre ich gerne noch etwas geblieben. Die Hütte hat eine tolle Atmosphäre und ein nettes Team.
    5 Minuten nach dem Start an der Hütte komme ich an der Stuhlalm vorbei. Die nächste mögliche Tank- und Rastanlage am Weg. Ich könnte auch schon wieder was trinken. Aber die Zeit lässt es leider nicht mehr zu.


    Die Stuhlalm - Eine Alm wie aus dem Bilderbuch

    Ein schöner Weg führt mich weiter am Hang entlang. Jetzt auch in nördliche Richtung. Gegen Ende geht es nochmal auf ca. 1.600 m hinauf. Am Kamm betrete ich wieder Oberösterreich. Von dort liegt mein nächstes Zwischenziel, die Gablonzerhütte (1.550 m) wie gemalt vor mir.


    Die Gablonzer Hütte vor dem Gosautal

    Diese Alpenvereinshütte liegt im Skigebiet von Gosau, ist aber irgendwie doch netter als die Hofpürgelhütte. Ich war auf dem Weg hierher recht schnell unterwegs und habe noch Zeit nochmal etwas zu trinken. Es ist unglaublich, was ich heute an Wasser verbraucht habe. Aber richtig nassgeschwitzt war ich nie. Durch einen leichten Wind merke ich kaum, wie viel ich schwitze.
    Mit ein paar Servicemitarbeitern der Hütte mache ich mich auf den Weg zur Gosaukammbahn. Das ist nicht mehr weit. Eigentlich nur einen recht breiten Weg leicht abwärts an die Kante vor. Die Bahn wird nur im Sommer betrieben. Ich kaufe mir ein Ticket und warte am Bahnsteig auf die Abfahrt. Vor dort hat man einen guten Blick auf den Dachstein und damit auch die Adamekhütte, auf der ich heute Morgen gestartet bin.


    Ein letzter Blick auf den Dachstein

    Das war heute eine ganz anständige Strecke. Und das bei dem heißen Wetter! Unten an der Bahn wartet der letzte Bus, der vom See nach Bad Goisern fährt. Im Bus schaue ich mir das Tal an, durch das ich auf den nächsten Etappen wandern will. Als es durch den Wald geht schaue ich mir gelangweilt mein Bahnticket an. Da haben die mir an der Gosaukammbahn doch tatsächlich ohne zu fragen ein Seniorenticket verkauft. Jetzt reicht es aber! Ich muss mich unbedingt wieder rasieren! Ich sehe vermutlich ziemlich abgerissen aus.
    In Bad Goisern komme ich in einem Hotel unter, das direkt neben dem Freibad liegt. Ideal! Ich schnappe mir die Badehose, die ich immer mit dabeihabe, und versenke mich zur Entspannung noch in den Becken. Genau der richtige Abschluss für so einen heißen Tag. Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett. Nach so einem Tag brauche ich keine Hüttenruhe um zu wissen, dass ich bei Zeiten ins Bett sollte. Und ich mache das ganz freiwillig!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 22.12.2022, 19:55.

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  • Wafer
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    33. Tag: Simonyhütte - Adamekhütte
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    Dienstag, 19. Juli 2022
    Strecke: 7 Km
    Höhenmeter: ↑ 500 m, ↓ 500 m
    Gehzeit: 4 h 45

    Gesamtstrecke: 598 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 30.800 m, ↓ 27.900 m
    Gesamtgehzeit: 199 h 45

    Wie erwartet gibt es eine unruhige Nacht. Oder doch Presenile Bettflucht? Gegen 2 Uhr werde ich wach. Der Vollmond ist zwar schon vorbei aber der Rest steht noch am Himmel. Ich schleiche mich raus. Ein warmer Wind weht um die Hütte. Unglaublich das Wetter! Im T-Shirt sitze ich vor der Hütte und genieße die laue Nacht.


    Der Dachsteinhauptgrat bei Nacht

    Die Aussicht ist auch bei Nacht einfach der Knaller! Und bei dem Wetter ... Einzig die etwas fehlende Beleuchtung ist problematisch. Hier gibt es ja schon Potential irgendwo runter zu fallen. Aber der Vollmond ist definitiv vorbei. Die Berge sind auch schon nicht mehr ganz so hell beleuchtet wie die letzten Tage. Ich probiere es trotzdem mehrfach.


    Nachtimpressionen an der Simonyhütte

    Nach über einer Stunde liege ich wieder im Bett und kann gut schlafen.
    Am Morgen bleibe ich noch etwas liegen, bis das Gros der Leute beim Frühstück ist. Ich habe es heute nicht so eilig. Ich will heute nur bis zur Adamekhütte. Ich käme zwar auch noch eine Hütte weiter aber von der Adamekhütte habe ich schon viel gehört und will sie mal erleben. Zudem ist der Weg dorthin nicht ganz ohne. Die Zeitangaben variieren zwischen 4,5 und 6 Stunden. Wird also eher was Anstrengenderes werden. Wir werden sehen.
    Gegen 9 Uhr starte ich in einen jetzt schon heißen Tag. Keine Wolke am Himmel. Eigentlich der Traum eines jeden Wanderers. Aber einfach zu warm. Zum Glück bin ich heute oben unterwegs.


    Aufstieg zum Hohen Trog

    Der Weg geht gen Westen über Felsen. Mit viel Farbe markiert. Quasi alle 2 Meter. Und Stangen stehen auch noch rum. Die Farbe ist vermutlich für Nebel und schlechte Sicht gedacht. Und die Stangen für die Skitourengeher oder Schneeschuhwanderer.
    Der Weg zieht in der Rinne aufwärts. Gar nicht so ohne, denn da liegt etwas Geröll auf Felsen, ... Da muss man schon aufpassen wo man hintritt.


    Rückblick auf dem Weg zum Hohen Trog

    Hier gibt es ab und zu noch eine Ecke, an der sich etwas Erde gesammelt hat. Da wächst dann Gras und manchmal blüht auch was.


    Was Blühendes ist hier was Besonderes
    Linker Hand ragt eine Wand über mir auf. Die gehört zu dem Grat vom Niederen Kreuz zum Ochsenkopf. Die Wände dort scheinen bei weitem nicht so brüchig zu sein, wie die im Toten Gebirge. Es liegt bei weitem nicht so viel Geröll darunter.


    Karstige Felsflächen bestimmen das Bild am Dachstein

    Die Region ist hier ähnlich wie drüben im Toten Gebirge, nur etwas höher. Und der Weg ist etwas anspruchsvoller. Bei Schnee oder schlechter Sicht möchte ich hier nicht unterwegs sein. Am Felsen geht es häufig über schräge Platten und Karstfelder. Da ist die Reibung schon wichtig. Ohne Zutrauen an die Bodenhaftung der Sohlen wird es hier schnell ungemütlich. Aber was mache ich mir hier für Gedanken? Gerade ist doch alles bestens!
    In der Rinne, die zum Hohen Trog (2.350 m) hinauf führt sammelt sich trotzdem Geröll jeder Größe.


    Steinwüste Dachstein

    Wie schnell sich doch die Gegenden auf dieser Wanderung ändern! Gestern noch im völlig Grünen unterwegs und heute alles Grau und Blau.


    Heute gibt es nur 2 Farben - Blau und Grau

    Erstaunlich: Der Sattel (2.350 m) war ab der Hütte zu sehen und man meint, da ist man schnell drüben. Ist aber nicht so! Da verschätzt man sich schnell. Am Horizont taucht eine Bergkette hinter der nächsten auf.
    Ich habe heute Zeit, also lege ich hier mal eine erste Pause ein. Zumal ist hier noch ein paar Flecken mit Gras gibt.


    Auch die Markierungen leiden unter den Bedingungen hier oben

    Der Steig, der hier angeschrieben steht, ist schon nicht mehr so ordentlich markiert. Ich kann kaum erkennen wo der Weg entlang geht.
    Ich kann hier die Hütte noch gut erkennen und sehe, wie sich die Gruppen in Richtung Dachsteinkamm verteilen. Hier rauf will keiner. Obwohl die Hütte eigentlich gut besucht war bin ich hier wieder alleine unterwegs. Sehr schön!
    Der Abstieg ist etwas steiler. Es liegt wieder viel Geröll, ab und zu mal ein Seil oder Krampen aber im Prinzip machbar. Linker Hand steht eine Felswand, an deren Fuß es entlang geht.


    Technische Weghilfen

    Durch die Ausrichtung des Hochtals geht der Blick gerade eher in Nördliche Richtungen. Nach Westen steht meist noch eine Wand dazwischen. Aber der Hochkönigstock und das Tennengebirge sind klar auszumachen.
    Der Weg zieht auf den schrägen Flächen unterhalb der Wände dahin. Dort bleibt kaum Geröll liegen. Man ist quasi meist direkt auf den karstigen Felsen unterwegs.


    Gestaltungsvielfalt im Dachsteinkarst

    Hier geht es gerade tendenziell eher abwärts. Bis ca. 2.000 m geht es runter. Immer am Fuß der Wände entlang. Gut, dass da nicht so viel Gestein runter kommt!


    Viel Farbe auf den Felsen auf dem Weg zur Hoßwandscharte

    Die Hoßwandscharte (2.187 m) markiert in etwa die Hälfte des Weges von der Simonyhütte zur Adamekhütte. Als ich mich niederlasse kommen mir auch 2 Wanderer entgegen. Sie sind auf der Dachsteinrunde unterwegs. Das ist ein sehr beliebter Wanderweg, der auf und rund um den Dachstein führt.
    Nach der Scharte geht es wieder abwärts und über die nächste Karsthochfläche.


    Das ist ein Kreuz mit dem Niederen und Hohen Kreuz

    Es geht bis unter 2.000 m wieder runter. Das zieht sich erstaunlich lang. Aber je näher ich dem Talgrund komme, desto mehr Geröll – auch größere Brocken – liegt herum aber es taucht auch wieder der eine oder andere Tupfer Grün auf. Und endlich geht der Blick auch mehr in Westliche Richtungen.


    Der Gosaukamm taucht auf

    Der Gosaukamm gehört zwar eigentlich noch zum Dachsteinmassiv ist aber ein markanter, alleinstehender Kamm, der auch die Bundesländer Salzburg und Oberösterreich trennt. Ihn will ich morgen noch näher kennen lernen.
    Um den Fuß der Schreiberwand führt mich der E4 Alpin herum und ab hier geht es wieder aufwärts.


    Der Hochkönigstock hinter dem Gosaukamm

    2 bekannte Gipfel begleiten mich auf meinem Weg nach oben: Der Hochkönig am Hochkönigstock und die Bischofsmütze am Gosaukamm. Das sind die beiden markanten Gipfel bei einem Blick nach Westen.
    Bei Blickrichtung Süd-Ost kommt ein anderer Gipfel ins Sichtfeld.


    Aufstieg in Richtung Hoher Dachstein

    Auf den plattigen Felsen, auf denen ich heute unterwegs bin hat die Verwitterung die skurrilsten Formen hinterlassen. Teilweise aber auch unterstützt durch Versteinerungen, die im Fels eingelagert sind.


    Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt

    Aus dem Tal kamen 2 Wege herauf und entsprechend breit ist der Weg geworden. Er führt mich zur Adamekhütte hinauf. Auch diese Hütte verfügt wie die Simonyhütte weder über eine Materialseilbahn noch über eine Zufahrtmöglichkeit. Trotzdem ist auch diese Hütte recht groß. Und gut besucht!


    Ankunft an der Adamekhütte

    Ich bin gegen 14 Uhr an der Adamekhütte (2.196 m). Die Sonne steht fast senkrecht über mir. Sonnenschirme gibt es hier leider keine. So ist ein Platz im Schatten Mangelware. Ich beziehe ein Lager, creme mich nochmal ein und setze mich vor die Hütte.
    Der Blick ist einfach grandios! Ich kann sehr gut nachvollziehen, warum diese Hütte so gerne besucht wird! Hier einen Nachmittag tot zu schlagen ist eine meiner leichtesten Übungen.


    Ein Nachmittag vor der Adamekhütte

    Einzig setzt mir die Sonne zu. Es hat sich eine Gruppe von 5 Einzelwanderern zusammengefunden. Wir sitzen in der Sonne und halten unsere Getränke durch schattenspendende Brotkörbe und Speisekarten im Schatten damit sie wenigstens ein paar Minuten kühl bleiben. Einziger Vorteil: In Kombination mit dem leichten Wind sind die gewaschenen Kleider in wenigen Minuten trocken.
    Wir beobachten wie ein Gruppe nach der anderen ankommt. Bei einer ist ein Nepalese dabei, der nach der Ankunft Yoga zur Entspannung betreibt. Der ist schon sehr gelenkig!
    Die anderen Gruppen verteilen sich auf Felsen und Geröllfeldern rund um die Hütte. Die Zusammensetzung ist ähnlich wie gestern.


    Wo kommt jetzt diese Farbe her? ...

    Gute Frage! Auf jeden Fall nicht von Photoshop! Die Farbe ist natürlichen Ursprungs!
    Während des Abendessens und während uns der Nepalese noch eine Einweisung in Yoga gibt, beobachten wir einen grandiosen Sonnenuntergang.


    ... Von einem Sonnenuntergang der Spitzenklasse

    Die Adamekhütte ist bekannt für seine Sonnenuntergänge! Und es hat sich gelohnt den heutigen Tag hier zu beenden! Einfach klasse! Sich dabei auf Yoga zu konzentrieren übersteigt meine Multitaskingfähigkeiten bei weitem.
    Gegen 21 Uhr ist das Naturspektakel dann vorbei. Endlich stellen sich angenehme Temperaturen ein. Ein lebhafter Hüttenabend beginnt vor der Hütte, der aber schon eine Stunde später durch die Hüttenruhe beendet wird. Schade! Ich könnte noch stundenlang hier draußen sitzen und die Landschaft um mich herum in mich aufnehmen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 16.12.2022, 15:09.

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.
    Hallo Blauloke.

    Ja, ich war ganze 9 Jahre, 9 Tage und vermutlich noch ein paar Stunden zu spät. Mein Timing war miserabel, gebe ich zu! Daran sollten wir arbeiten. Vielleicht kriegen wir das mal hin?
    Aber die Tour war Klasse! Und deine auch, was ich so lese. Der Dachstein ist eine tolle Wanderregion mit vielen Möglichkeiten und vor allem auch unterschiedlichen Landschaften. Hat mich wieder total fasziniert!

    Viele Grüße

    Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!
    Hallo Wafer,
    du folgst weiter meinen Spuren und weckst Erinnerungen bei mir.
    Habe jetzt meinen Bericht über den Dachstein nochmal gelesen. Erstaunlich was man im Laufe der Zeit vergisst, gut dass es Reiseberichte gibt.
    Auf der Simonyhütte haben wir uns nur noch um 9 Jahre verpasst, wir nähern uns an.

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  • Wafer
    antwortet
    32. Tag: Hallstatt - Simonyhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Montag, 18. Juli 2022
    Strecke: 14 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.725 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 591 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 30.300 m, ↓ 27.400 m
    Gesamtgehzeit: 195 h

    Ich komme heute Morgen etwas schwer aus den Federn. Da ich heute nicht viel vor habe ist das nicht so schlimm und ich bleibe noch etwas liegen. Sowas geht auf Berghütten meistens leider nicht.
    Das Frühstück gibt es auf der Terrasse direkt am See. Das hat was!


    Frühstück direkt am Hallstätter See

    Heute Morgen ist es aber schon gut warm! Wie gut, dass es die nächsten Tage hoch hinaus geht. Leider finden sich am Tisch auch ein paar Wespen ein. Die finden ein Frühstück im Freien auch ganz toll. So mancher geht deshalb wieder rein. Mich stören die weniger. Ich stelle ein Glas Cola auf die andere Tischseite und ich habe meine Ruhe.


    Da kam ich gestern her

    Der Blick hat schon was! Daher komme ich heute auch erst sehr spät weg.
    Zunächst geht es am See entlang in Richtung Süden.


    Entlang der Uferstraße in Hallstatt

    Heute habe ich mehr Blick für das schöne Städtchen. Gestern war ich schon recht groggy, als ich hier ankam. Hier kleben ein paar Häuser über mir am Hang, also die sehen schon toll aus!


    Tolle, alte Häuser in Hallstatt

    Ich möchte da nicht unbedingt wohnen: Da muss man täglich viele Treppen hinaufsteigen. Das dürften früher aber die besten Lagen gewesen sein.
    Weiter vorne kommt die Straße aus dem Tunnel heraus und es ist vorbei mit der beschaulichen Ruhe. Die Altstadt ist wohl nur für Anlieger mit dem Auto erreichbar. An der Anlegestelle Lahn ist schon schwer was los.


    Rückblick auf den älteren Teil von Hallstatt

    Ein paar Meter weiter zieht der Schrägaufzug den Hang hinauf. Der Gehört zu den Salzwelten Hallstatt. Damit kann man hinauf zu den Kaiserinnenstollen fahren. Wäre sicher auch mal ein Besuch wert. Muss ich mir heute aber nicht geben. So ziehe ich auf Nebenstraßen das Waldbachtal hinter. Da bleiben die Touristen schnell zurück. Die bewegen sich erfahrungsgemäß nicht weit vom Auto weg.
    Wo die letzten Häuser stehen beginnt der Aufstieg für heute. Da wird heute einiges an Höhenmetern zusammenkommen: Hallstatt liegt auf 511 m und die Simonyhütte auf 2.205 m. Also lasse ich es mal langsam angehen.


    Rückblick auf Hallstatt beim Aufstieg

    Es ist schon richtig warm heute Vormittag. Hoffentlich reicht das Wasser bis rauf. Nicht an jedem Bach kommt man bis ans Wasser ran!


    Die Schlucht des Waldbachs

    Was weniger schön ist: Ich bin hier immer noch auf einer Teerstraße unterwegs. Manchmal kann man zwar ausweichen aber meistens nur Stückweise.


    Teerstraßen bis 790 Höhenmeter

    Als es endlich auf Waldwegen weitergeht komme ich auch in den Schatten. Sehr angenehm! Nach einer ersten Steilstufe wird es auch wieder etwas flacher.


    Es geht auf Waldwegen weiter

    Ich bin hier im Frühjahr 93 schonmal mit Tourenski aufgestiegen. Also zumindest das obere Stück. Unten haben wir ziemlich lange getragen, wie ich mich erinnere. Und der Weg hinauf zieht sich ganz ordentlich. Da gibt es nur eins: Hirn aushängen und langsam und gleichmäßig aufsteigen. Endlich ist die Tiergartenhütte (1.468 m) erreicht. Die Hütte ist erstaunlich gut in Schuss! Die wird wohl noch aktiv genutzt.


    Die Tiergartenhütte

    Leider ist gerade niemand da. Nach knapp 1.000 Höhenmeter Aufstieg hätte ich nichts gegen eine kühle Erfrischung gehabt! Also weiter. Der Weg zieht in ein Tal hinter und der Wald wird etwas lichter. So kann man ab und zu auch etwas von den umliegenden Bergen sehen.


    Aufstieg zum Wiesberghaus

    Und der Weg ist auch nicht mehr so steil. Auf schönen Wanderwegen geht es weiter hinauf. Die Bäume werden kleiner und gehen in Latschenbewuchs über. Und dann taucht endlich das Wiesberghaus (1.872 m) auf. Sobald man es sehen kann, ist es nicht mehr weit.


    Das Wiesberghaus kommt endlich in Sicht

    Das ist ein ganz schön großer Bau geworden. Immer wieder wurde das Naturfreundehaus vergrößert. Die Dachsteinregion ist nicht nur im Sommer beliebt sondern auch bei Tourengehern im Winter. Viele Hütten haben das ganze Jahr offen.
    Ich lasse mich auf der Terrasse nieder. Da ich heute nur noch bis zur Simonyhütte hinauf will habe ich den Bärenanteil der Höhenmeter und der Strecke jetzt schon geschafft. Ich bekomme hier ein sehr gutes Mittagessen serviert. Die Küche ist empfehlenswert!


    Das Wiesberghaus

    Im Schatten kann man es hier gut aushalten. Wer länger in der Sonne sitzt, der verzieht sich irgendwann nach drinnen. Die leben hier auch ganz gut von Tagestouristen. Die kommen aber mit der Krippensteinbahn herauf und haben einen recht ebenen Weg bis hierher.
    Nach über 2 h chillen breche ich auf. Ich habe es auch nicht mehr sehr weit.


    Da geht es lang zur Simonyhütte

    Die letzten Bäume bleiben zurück und es folgen Latschen und Wiesen. Wie man sieht hört das Grüne aber auch irgendwann auf. Aber zunächst ist das ein richtig schöner Wanderweg: Gut ausgebaut, ebenso gut markiert und landschaftlich schön.


    Der Weg hinauf zur Simonyhütte

    Eine ganze Weile kann man die Hütte noch nicht sehen. Als man sie dann endlich sieht dauert es aber noch etwas, bis man sie erreicht. Die Region wird immer karger und die Gipfel schroffer.


    Die Simonyhütte kommt in Sicht

    Hier herrscht das gleiche Gestein vor wie im Toten Gebirge. Nur zieht sich hier das Grün etwas weiter hinauf. Noch deutlich oberhalb vom Wiesberghaus gibt es noch Vegetation.


    Letzte farbige Tupfer am Weg hinauf

    Dann bleiben auch die zurück. Es wird sehr felsig. Wo der Weg von der Gjadalm bzw. der Krippensteinbahn zu uns stößt wird er deutlich breiter und vermutlich auch häufiger begangen. Und er wurde auch mit viel Aufwand gebaut!


    Aufwendiger Wegebau am Dachstein

    Ein paar Meter weiter komme ich an das Hotel Simony. Das ist die erste einfache Unterkunft, die auf dem Weg hinauf zum Dachstein erbaut wurde. Sie wurde bereits 1843 gebaut und damals so benannt, nach dem Pionier der Dachsteinerschließung Friedrich Simony. Nach ihm wurde auch die ‚neue‘ Simonyhütte benannt, die ab 1876 gebaut wurde.


    Das etwas spartanische Hotel Simony

    Der Unterstand wurde 1998 generalsaniert. Daher ist das noch in so einem guten Zustand.
    Nicht weit weg von diesem ersten Berghotel komme ich an der Simonyhütte an. Auch wieder eine riesige Hütte, die X-Mal angebaut wurde. Was mir deutlich besser gefällt, ist die schlichte, kleine Dachsteinkapelle, die direkt dahinter steht.


    Die Dachsteinkapelle

    Ich bin beizeiten auf der Hütte. Ich beziehe mein Lager und lüfte die durchgeschwitzten Schuhe und mich vor der Hütte. Hier ist die Temperatur erträglich. Bei der Aussicht und der guten Flüssigkeitsversorgung lässt sich der Nachmittag so gut verleben.


    Großartige Aussicht auf der Simonyhütte

    Hier sind aktuell einige verschiedene Gruppen auf der Hütte: Ein Kletterkurs, ein Eiskurs und eine Gruppe Kanadier und Amerikaner auf der Suche nach Gott und sich selbst. Eine bunte Mischung!
    In der Hütte toben die Gruppen. Daher bleibe ich recht lange draußen.


    Abendlicher Blick auf den Dachsteingletscher

    Zu Bauzeiten der Hütte ging der Gletscher bis zur Hütte. Heute hat er sich schon sehr weit zurückgezogen. Oben am Sattel kann man die Skilifte erkennen, die auch im Sommer laufen. Das wird aber sicher nicht mehr sehr lange gehen.
    Als die Sonne aber langsam untergeht wird es endlich etwas kühler. Ich bin ja zum Glück deutlich über 2.000 Höhenmeter. Aber eigentlich ist es auch schon Zeit für die Hüttenruhe. Mal sehen, ob das mit diesen unterschiedlichen Gruppen an Menschen klappt.


    Abendliche Gute-Nacht-Gedanken

    Morgen soll das Wetter wieder so werden wie heute. Wenn nicht sogar wärmer. Gut, dass ich da nur die Überschreitung geplant habe. Da werde ich wohl auf der Adamekhütte bleiben. Dann kann ich mir auch wieder etwas mehr Zeit lassen und ein wenig rumbummeln.
    So, und jetzt muss ich ins Bett! Gute Nacht!
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  • Wafer
    antwortet
    31. Tag: Loserhütte - Hallstatt
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    Sonntag, 17. Juli 2022
    Strecke: 32 Km
    Höhenmeter: ↑ 925 m, ↓ 1.900 m
    Gehzeit: 8 h 15

    Gesamtstrecke: 577 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 28.575 m, ↓ 27.375 m
    Gesamtgehzeit: 189 h 45

    Nachts wache ich wiedermal auf. Was ist eigentlich los? Ist das eine Art präsenile Bettflucht? Das häuft sich in letzter Zeit etwas! Wieder leuchtet der Mond zum Fenster rein. Schnell habe ich festgestellt, dass ich zwar aus dem Haus rauskäme aber wenn die Tür zufällt, nicht mehr rein. So schaue ich mir das Tal und die umliegenden Berge aus den zur Verfügung stehenden Fenstern an.


    Nächtlicher Blick aus der Loserhütte

    Wieder ärgere ich mich, dass ich die lichtstarke Kamera nicht mitschleppe. So muss eben das Handy herhalten. Ich könnte mir so einen Nachthimmel ewig anschauen! Fasziniert mich immer wieder, was hier oben alles zu sehen ist.
    Am Frühstückstisch ist nicht weniger zu sehen! Einfach grandios!


    Loserhüttenfrühstücksblick

    Nach langem Frühstück komme ich endlich in die Gänge. Als Tagesziel habe ich mir Bad Goisern gesteckt. Das geht anständig rauf und runter. Also sollte ich mal langsam los.
    Entlang von langweiligen Skipisten geht es abwärts. Irgendwas wird da auch wieder gebaut. Später stelle ich fest, dass hier eine neue Gondelbahn gebaut werden soll. Da werden die alten, unauffälligen Skilifte da oben sicher auch bald gegen potente Sesselbahnen mit verlängerter Trasse ersetzt werden. Wir werden sehen.
    Als ich die Skipiste verlasse wird es nicht gerade besser: Ein Forstweg führt mich die Höhe haltend auf den Brombeerkogel (1.320 m) zu. Kurz davor biege ich aber links ab und der Weg wird endlich schöner: Auf einem schönen Waldweg geht es abwärts. Der letzte hat es wohl nicht ganz geschafft ...


    Flora und Fauna im Wimmergrabenwald

    Recht zügig habe ich die ersten 600 Höhenmeter Abstieg für heute hinter mir. Unten komme ich auf eine Alm in einem Talschluss die da ruhig in der Sonne liegt. Die letzten Reste eines Frühstücksbuffet werden an der Blaa-Alm (890 m) gerade weggeräumt.


    Die Blaa-Alm vor dem Pötschenstein

    Sieht so aus, als würden die hier recht viel Betrieb erwarten. Ich fülle prophylaktisch schon mal Flüssigkeit nach und ziehe wieder los. Das Wetter sieht so aus als wolle es heute anständig warm werden.
    Der E4 Alpin führt mich über die Alm das Tal vollends hinter und dort wieder in den Wald. Nicht ohne vorher nochmal zu zeigen, wo ich heute Morgen herkam.


    Der Loser von der Blaa-Alm aus

    Im Wald ist es recht angenehm zu wandern. Und der Weg ist gewohnt gut markiert. Etwas älter zwar aber erkennbar!


    Der Nordalpenweg trägt hier die Nummer 201

    Die Höhenmeter, die ich gerade im Abstieg so freimütig hergegeben habe muss ich nun wieder hinauf. Ich treffe 3 Wanderer, die in etwa mein Tempo haben. Wir gehen ein Stück zusammen. Die Reden aber nicht viel sondern kämpfen mit der Atmung. An der Sandlingalm beichten sie mir dann, dass sie sich durch mein Tempo haben leiten lassen und dass sie eigentlich zu schnell aufgestiegen sind. Da haben die schon fast Glück gehabt: Die Ausseer Sanglingalm eignet sich ideal für eine Pause!


    Die Ausseer Sandlingealm vor dem Sandling

    Das ist eine Hochalm mit großartigen Aussichten. Die Hütten hier sind auch alle in gutem Zustand und zwei sind aktuell bewohnt. Aber eher Wochenendbewohner als Dauerhafte Einwohner.


    Der Loser von der Ausseer Sandlingalm

    Die Leute wissen halt auch wo man seine Bleiben am besten hinstellt!
    Ich ziehe weiter hinauf zum Tribkogel (1.355 m) und am Hang entlang weiter. Hier auf der Nordseite des Sandling bin ich meist auf Waldwegen unterwegs. Kein Beinbruch, denn der Planet meint es heute besonders gut: Es ist gut warm! Da schadet ab und zu etwas Schatten nix. Zu sehen gibt es trotzdem genug!


    Ein Schmetterling genießt die Sonne

    Ein Forstweg geleitet mich zur Vorderen Sandlingalm. Auch diese Alm ist mit einem grandiosen Panoramablick ausgestattet.


    Die Vordere Sandlingalm mit Blick zum Dachsteinmassiv

    Bevor es weiter runter geht biegt eine kleine Steigspur ab und führt mich den Hang hoch. Da muss man schon genau hinsehen, um das als Nordalpenweg zu erkennen. Erstaunlich, wie unterschiedlich groß die Wege sind! Das zeigt mir aber, dass auf diesem Teil deutlich weniger Wanderer unterwegs sind als im Toten Gebirge. Der Großteil der Wanderer wird also nicht auf dem Nordalpenweg unterwegs sein. Die wissen halt nicht, was sie verpassen!


    Ein Käfer besucht einen Weißen Enzian

    Auf Wiesen- und Waldwegen geht es weiter aufwärts. Recht schnell stehe ich an der Lambacher Hütte (1.432 m) des ÖAV.


    Die Lambacher Hütte

    Hier hatte ich eigentlich eine Pause eingeplant. Die Hütte ist aber nicht bewirtschaftet. Das scheint eine Selbstversorgerhütte zu sein. Da habe ich im Vorfeld wohl nicht genau hingeschaut. An der Rückseite bei der Nottreppe stehen aber ein paar Getränkekisten und eine Kasse mit Preisliste. Zu moderaten Preisen kann man sich hier selbst versorgen. Feine Sache, so eine Selbstversorgerhütte! So genieße ich die Pause auf der Terrasse der Hütte mit Blick auf die noch vor mir liegenden Alpenregionen.


    Auf der Terrasse der Lambacher Hütte

    Auf etwas verunstalteten Wegen geht es weiter nach Westen. Zunächst die Höhe haltend aber dann tendenziell abwärts: Der Weg neigt sich in Richtung Bad Goisern.
    Als ich um eine Ecke biege liegt die Raschberghütte auf einer Erhebung über mir.


    Die Raschberghütte

    Die Fahne signalisiert, dass hier gerade jemand auf der Hütte ist. Also steige ich die paar Meter dort hinauf. Unten liegt noch eine Menge Holz mit der Bitte doch beim hochtragen zu helfen. Das mache ich natürlich gerne!
    Oben werde ich dann auf das Angenehmste überrascht: Die Hütte ist zwar sehr klein, an Wochenenden aber bewirtschaftet. Und Lager haben sie sogar auch. Aber leider schon ausgebucht. Auf der kleinen Terrasse kann man mit einer überragenden Aussicht Pause machen. Kleine Jausen gibt es auch.


    Grandiose Aussichtsterrasse an der Raschberghütte mit Musik

    Der Hüttenwirt kommt noch mit seiner Quetschkommode und macht live die passende Musik dazu. Ein Traum! Im Tal kann ich meinen heutigen Zielort Bad Goisern schon liegen sehen. Das ist nicht mehr weit und geht nur noch abwärts. Der Hallstätter See schließt sich im Süden an und dahinter überragt der Dachstein mit seinen knappen 3.000 Metern das Bild nach Süden. Hinter Bad Goisern überragt der Hohe Kalmberg das Geschehen. Kurz: Ein Ort zum Seele baumeln lassen!
    Nach über 1 h 30 mache ich mich erst wieder auf den Weg. Kurz unterhalb der Hütte steht eine kleine Unterstandshütte, dort biegt der Wanderweg gleich wieder von der Versorgungsstraße ab. An der nächsten Abzweigung steht ein Wegweiser.


    Erste Hinweise auf ein Sportevent

    Von einer Salzkammergut Trophy habe ich noch nichts gehört. Komisch, dass die ihre Schilder hier einfach hängen lassen!
    Auf meinem Track geht führt der Nordalpenweg noch über die Hütteneckalm. Hier ist er aber entlang eines kleinen Pfades abwärts markiert. Ich folge der Markierung. Ruck-Zuck gehen die Höhenmeter dahin. Auf den nächsten Wiesen stehen wieder Hütten. Und wieder diese absolut grandiose Aussicht!


    Aussicht auf der Kriemoosalm

    Mal über Wiesen, mal durch Wälder geht es weiter abwärts. Der Weg wird dabei leider immer größer und breiter.


    Top gepflegte Almen kurz vor Bad Goisern

    Irgendwie wollen die Almbesitzer eben auch zu ihren Häuschen kommen. Irgendwann geht der Weg in Teerstraßen über. Das ist jetzt nicht so schön. An manchen Kehren kann man abkürzen, an anderen nicht. Irgendwann wird die Bebauung so dicht, dass ich wohl in Bad Goisern angekommen bin. Hier herrscht Volksfeststimmung. Irgendwo in der Stadtmitte plärrt ein Lautsprecher. Verstehen kann ich zunächst nichts. Aber je näher ich komme desto deutlicher verstehe ich, dass hier Sportler geehrt werden. In der Stadtmitte ist alles abgesperrt. Radfahrer flitzen vorbei, im Endspurt, denn bei dem großen Zelt ist wohl das Ziel der Salzkammergut Trophy. Das ist ein Mountainbike-Wettkampf mit vielen Teilnehmern und noch mehr Zuschauern. Ich schlage mich durch Seitenstraßen und versuche eine Unterkunft für heute zu finden. Fehlanzeige! Wer rechnet auch mit sowas? Irgendwann sehe ich ein, dass es in Bad Goisern heute mit übernachten wohl nix wird. Da mache ich aus der Not eine Tugend und wandere eben weiter. Blöderweise ist der Tag durch die langen Pausen an der Raschberghütte und der Lambacher Hütte schon recht fortgeschritten. Ich überquere die Traun und halte mich nach Süden.


    Bad Goisern ist erreicht – und schon wieder verlassen

    Viele Höhenmeter schaffe ich heute nicht mehr. Daher ist die Goiserer Hütte für heute raus. Zunächst an der Straße entlang und später über Wiesen führt mich ein Wegweiser in Richtung Hallstatt. Ab und zu steht eine Nordalpenwegnummer mit dran. Aber meistens wird der Weg als Soleleitungsweg bezeichnet.


    Einstieg in den Soleleitungsweg

    An den halte ich mich jetzt mal. Der entwickelt sich zu einem wirklich schönen Weg!


    Brücke am Soleleitungsweg

    Am Wegrand stehen Tafeln, die über die Salzgewinnung und die Geschichte der Region berichten. Ein touristisch ausgebauter Wanderweg.


    Markierungen für den Nordalpenweg und den SalzAlpenSteig

    Passt zum SalzAlpenSteig, der von Bad Reichenhall nach Hallstatt führt. Sieht ja alles wirklich schön aus aber Übernachtungsmöglichkeiten liegen hier keine am Weg. Und ich bin so langsam wirklich etwas platt!


    Unterwegs auf dem Soleleitungsweg

    Immer weiter führt mich der Weg nach Süden. Und irgendwann stehe ich vor einer Schranke und Warnschildern: Der Weg sei wegen Steinschlaggefahr gesperrt. Na Prima! Und jetzt? Ich schaue mir das auf der Karte an und verstehe das nicht ganz. Direkt unterhalb des Weges verläuft die Bundesstraße. Und die ist nicht gesperrt. Also kann es mit dem Steinschlag nicht so weit her sein! Ich interviewe einen Hundegassigeher. Er meint das sei nur eine versicherungsrechtliche Thematik. Durch die Soleleitung sei das ein Privatweg und der sei renovierungsbedürftig. Wenn sich da jemand verletzt hat die Salzgesellschaft Angst, dass sie regresspflichtig wird. Also haben sie den Weg ganz gesperrt. Ich könne ihn aber getrost gehen. Da würde nichts passieren können. Alleine schon wegen der Straße darunter. Also ziehe ich weiter.


    Hallstätter-See-Blick auf dem Soleleitungsweg

    Das ist ja ein wirklich schöner Weg mit tollen Aussichten. Aber so langsam könnte eine Übernachtungsmöglichkeit kommen. Die Brücke für die Soleleitung am Gossauzwang ist abgeschlossen. So muss ich kurzzeitig auf die Straße ausweichen. Auch nicht schön. Auf den letzten Kilometern gewinnt der Weg nochmal ganz schön an Höhe – so kommt es mir zumindest vor. Bis er sich gen Hallstatt senkt.


    Das Ende des Soleleitungsweges

    Schöne alte Gebäude haben die hier! Gefällt mir! Der Wanderweg wird nun auf einer Anwohnerstraße weitergeführt. Sie gewährt sporadische Blicke auf die älteren Teil von Hallstatt, der sich am See entlang erstreckt.


    Hallstatt ist endlich erreicht

    Ich schlage mich durch bis zu einem Platz mit Cafés und Restaurants. Auf einer Terrasse lasse ich mich nieder und mache die hoffentlich letzte Pause für heute. Über Handy suche ich eine Unterkunft. In einem schönen Altbau direkt am See komme ich unter. Das war wohl früher mal ein Hotel, wird jetzt aber nur noch als Bed&Breakfast betrieben. Ich bekomme noch einen guten Tipp für das Abendessen aber nicht lange danach liege ich ziemlich erschossen im Bett.
    Das war ein recht langer Tag! Aber unerwartet wieder sehr schön und vor allem abwechslungsreich. So gefällt mir das! So darf es gerne weitergehen. Ich wollte zwar eigentlich nicht über den Dachstein aber dann mache ich die Alpinvariante über das Dachsteingebirge eben vor der Normalvariante, die über die Goiserer Hütte führt. Das ist aber kein Beinbruch, die muss dann halt auf ein Andermal warten.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 02.12.2022, 00:47.

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  • Wafer
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    30. Tag: Pühringerhütte - Loserhütte
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    Samstag, 16. Juli 2022
    Strecke: 20 Km
    Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 900 m
    Gehzeit: 7 h 45

    Gesamtstrecke: 545 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 27.650 m, ↓ 25.475 m
    Gesamtgehzeit: 181 h 30

    Das war eine sehr ruhige Nacht! Keinerlei zivilisationsbedingte Geräusche kamen zum offenen Fenster herein. Herrlich! Nach dem Frühstück bin ich 7 Uhr 45 schon fast der Letzte, der die Hütte verlässt. Schnell verstreuen sich die wenigen Wanderer. Schon am See unten bin ich wieder alleine unterwegs.


    Start an der Pühringerhütte am wunderschönen Elmsee

    Auf Wiesenwegen geht es am See entlang und drüben dann wieder etwas hinauf. Das ermöglicht einen schönen Blick zurück auf die Hütte von heute Nacht.


    Die Pühringerhütte vor dem Rotgschirr

    Die Hütte hat keine Materialseilbahn oder Zufahrtsstrasse. Alles muss mit dem Helikopter gebracht werden. Und das Brennholz kommt aus der näheren und ferneren Umgebung. An einem Holzlagerplatz fand ich den Spruch: „Mach dem Wirt a Freid und nimm a Scheid!“. Leider bin ich in der falschen Richtung unterwegs.
    Durch lichte Lerchenwälder geht es weiter aufwärts. Tolle Wege hier! Und auch hier gibt es wieder sehr markige Namen! So komme ich an einen Sattel, der sich „Emil’s Tränenhügel“ nennt.


    Traumhafte Wege am Elmsee

    Hinter dem Tränenhügel geht es dann hinunter zur Elmgrube, eine Ansammlung von kleinen Hütten. In einer wohnt wohl gerade jemand. Das ist hier aber schon ab vom Schuss! Kein Handyempfang, kein Zufahrtsweg, ...
    Erstaunlich grün geht es wieder aufwärts. Die ganz karge Region liegt wohl hinter mir. Ich lasse mir etwas Zeit – ist einfach schön hier! Und schon werde ich überholt. Wo kommen jetzt die zwei her? Auf der Hütte waren die nicht! Ich werde die zwei aber heute noch ein paarmal sehen.


    Aufstieg zum Abblasbühel

    Obwohl ich hier oben am Abblasbühel (1.850 m) wieder knapp unter der 2.000er-Marke bin ist heute alles grün. Sogar das Wollgras wächst hier neben dem Wanderweg, das normalerweise in moorigen Regionen zuhause ist.


    Das wasserliebende Wollgras habe ich hier nicht erwartet

    Auf großartigen Wanderwegen geht es über die Wiesen. Die karstigen Felsregionen um mich herum haben meist ein paar Dunkle Tupfer aus Latschen. Das hebt den sehr hellen Fels besonders hervor. Fast könnte man meinen, da läge überall noch Schnee.


    Wiesenwandern im Toten Gebirge

    Leicht auf und ab geht es auf Wiesen um die Felsen herum. Verlaufen ist hier eigentlich kaum möglich: Man hat sich wirklich alle erdenkliche Mühe gegeben, das auszuschließen.


    Wegweisung der deutlichen Art

    In der nächsten Senke liegt ein kleiner See. Die Gewächse auf den Wiesen sehen schon wieder sehr feuchtigkeitsliebend aus. Ich find erstaunlicherweise weder Zu- noch Abfluss des kleinen Sees. An der Wiesenlacke treffe ich die beiden Wanderer wieder, die mich vorhin überholt haben. Sie nutzen diesen schönen, abseits gelegenen kleinen See für eine Pause.


    Pause an der Wiesenlacke

    Das hatte ich eigentlich auch vor. Ich gehe mal noch ein paar Meter und habe diese tolle Aussicht.


    Die unterschiedlichen Gesichter des Toten Gebirges

    Am Abhang des Hinteren Bruderkogels ist es recht grün. Das grüne Band zieht sich am Rand der Hochebene entlang und darauf wird der Wanderweg geführt. Sehr abwechslungsreich zu gehen. Tendenziell geht es jetzt ja auch eher etwas abwärts in Richtung Albert-Appel-Haus. Je tiefer ich komme desto mehr Latschen gibt es auch wieder.


    Nachwuchssicherung

    Mich wundert eigentlich, dass es hier so grün ist! Das Gestein dazwischen ist wieder dieses Karstgestein mit den Rissen und Rillen, an denen das Regenwasser eigentlich gut abfließen kann. Und man muss vor allem aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. So manches Loch, auch mitten auf dem Weg, tut sich da auf.


    Widerkarkogel wird rechts umgangen

    Ich erwarte eigentlich demnächst mal mein Mittagsziel im nächsten Tal liegen zu sehen. Aber immer wieder muss ich noch um eine Ecke rum oder über einen kleinen Sattel drüber. Linker Hand steht markant der Redende Stein – wieder so ein markiger Name. Danach geht es eigentlich nur noch abwärts.


    Der Redende Stein mit der Hochebene um den Rinnerkogel im Hintergrund

    Die Hochebene im Hintergrund sieht wieder so aus, als läge da noch Schnee, so hell ist dort das Gestein.
    Hier auf den Wiesen lohnt sich anscheinend die Viehwirtschaft wieder: Es stehe überall Rinder herum. An der Abzweigung zum Henarsee stehen sie direkt auf dem Weg.


    Wird da beraten, ob die mich vorbei lassen?

    Die Senke mit dem Albert-Appel-Haus liegt jetzt vor mir. Ich kann die Hütte aber noch nicht sehen. Hier wächst ein lichter Wald. Leicht gewellt zieht sich der Weg zwischen den Hügeln hindurch. Und schon hat die Flora wieder gewechselt. Hier stehen ganz andere Blumen also oben auf der Karsthochfläche.


    Bergblumen aus dem Toten Gebirge

    Das ist eine ganz tolle Alm. Überall stehen kleine Hüttchen zwischen den Hügeln verteilt und der Weg führt von einer zur anderen.


    Das Hüttenmoos ist erreicht

    Und dann taucht hinter dem nächsten Felsen das Albert-Appel-Haus (1.638 m) endlich auf! Komisch, auf dem Stempel steht eine ganz andere Höhe als am Haus und in der Karte.
    Viel ist hier nicht los. Und das obwohl sich hier etliche Wanderwege treffen. Neben dem E4 Alpin und dem Nordalpenweg führt hier noch die Via Alpina vorbei sowie noch kleinere Wanderwege. Vor der Hütte sitze 2 Damen und ratschen. Die lassen sich durch meine Ankunft auch nicht stören. Als niemand kommt um eine Bestellung auf zu nehmen, frage ich bei den beiden Damen ob hier Selbsbedienung sei oder ob jemand kommen würde. Da erhebt sich die eine von beiden und meint, hier sei schon mit Bedienung aber sie hätten halt auch mal Mittagspause. Da hätten sie ja was sagen können.


    Das Albert-Appel-Haus ist erreicht

    Als Mittagessen gibt es nur eine Suppe oder Jausen. Es würde sich bei den wenigen Leute kaum lohnen groß zu kochen. Welch ein Unterschied zu den letzten Hütten! Wie vor 25 Jahren fühle ich mich hier nicht recht wohl. Obwohl das eigentlich eine schöne Hütte in toller Lage ist.
    So fällt die Pause nicht sehr lang aus. Ich habe ja Vesper dabei. Da kommt sicher noch eine schöne Ecke zum Pausieren. Über die Henaralm geht es zunächst weiter abwärts.


    Die Henaralm

    Erstaunlich, wie viele kleine Hüttchen hier rumstehen. Wofür hat man die früher gebraucht? So viel Vieh wird hier auch nicht oben stehen. Die Wiesen sind immer noch mit Felsen durchsetzt. Da gibt es sicher fruchtbarere Regionen.
    Im Vergleich zu gestern hat sich das Wetter gut entwickelt: Meist blauer Himmel mit ein paar Wolken. Und schon wird es warm. Gut, dass es jetzt etwas durch Wälder geht!


    Beschauliches Wandern im Toten Gebirge

    Bei manchen hört bei Schlangen die Beschaulichkeit ja auf. Wenn man ihnen etwas aus dem Weg geht und nicht reizt stören sie mich eigentlich recht wenig. Man sollte vielleicht nicht gerade mit nackten Beinen versuchen sie zu einem Fotoshooting zu bewegen. Könnte schief gehen! Ich halte das für eine Otternart und lasse sie mal ruhig ihres Weges ziehen.
    Der Weg führt mich weiter abwärts durch den lichten Wald. Von oben komme ich an die Augstwiesenalm.


    Die idyllische Augstwiesenalm

    Wieder ein ganzes Dorf am leichten Hang. Leider ist nirgends jemand da. Hier hätte ich gerne Pause gemacht. Gemütlich lasse ich es den Hang hinunterlaufen. Der Nordalpenweg führt mich über sonnige Wiesen.


    Farbiges am Wegesrand des E4 Alpin bzw. Nordalpenweges

    Ich bin hier wieder weit und breit alleine unterwegs. Unten in der Senke gibt es ein paar fruchtbarere Wiesen. Oben drüber geht der nächste Karstberg los: Unten noch mit Latschen bestanden und oben helles Karstgestein. Auf der Wiese liegen ein paar Kühe und machen Mittagspause.


    Gechilltes Leben auf der Augstwiesenalm

    Hier bin ich weit ab von jeglicher Hektik!
    Der E4 Alpin führt mich mitten durch die Kuhherde. Die lassen sich durch mich aber nicht stören.
    Hier in der Senke habe ich mit 1.330 m den niedrigsten Punkt für heute erreicht. Zur Loserhütte, meinem Ziel für heute, muss ich wieder etwas hinauf. Der Weg folgt der Senke nach Süden und führt mich zwischen Felsen hindurch zur nächsten Wiese. Das Tal entlang weht ein angenehmer Wind. Da kommt man wenigstens nicht gleich ins Schwitzen.


    Im Aufstieg zum Hochklapfsattel

    Am Hochklapfsattel (1.498 m) ist es dann mit der Beschaulichkeit vorbei: Der E4 Alpin macht seinem Namen alle Ehre und biegt hier auf den Karl-Stöber-Steig ab. Zunächst zieht der Steig recht harmlos den Hang hinauf und führt mich von unten an die Felsen heran, die über mir den Abschluss des Karsthochplateaus bilden.


    Der harmlose Beginn des Karl-Stöger-Steiges

    Der Steig ist recht schmal aber gut markiert. So richtig viele scheinen hier nicht zu gehen. Dabei führt er wunderschön oberhalb des Tales entlang, in das der Weg, von dem ich am letzten Sattel abgezweigt bin, hinunterführt.


    Fruchtbare Ecken gibt es auch im Toten Gebirge

    Der Hang wird immer steiler und felsiger. Oberhalb eines Abbruchs geht es weiter nach Süden. Als ich um eine Ecke komme werde ich dann für diesen tollen Weg auch noch belohnt.


    Traumausblick auf den Altausseer See

    Der Blick ist einfach der Traum! Ein Tal, wie aus dem Werbeprospekt. Ich bin mir sicher, dass mit solchen Bildern für diese Region geworben wird. Und so geht das eine ganze Weile. Ich muss echt aufpassen, dass ich zumindest noch ein Auge auf dem Weg habe. Denn so breit ist der hier nicht. Und da geht es zackig abwärts. Hier sollte man schon trittsicher und schwindelfrei sein!


    Unerwartetes am Wegesrand

    An der nächsten Ecke werde ich kalt angeblasen. Ich stehe vor einer Höhle aus der ein recht kräftiger Wind weht. Und der ist recht kalt. Er kommt also vermutlich von tief unten aus dem Berg. Hier sollte man nassgeschwitzt nicht gerade stehenbleiben. Das ist eine der vielen Höhlen, die das Wasser über die Jahrtausende aus dem Gestein gewaschen hat.
    Einige Stellen sind hier mit einem Drahtseil gesichert. Es gibt auch ein paar Eisenkrampen im Fels als Stufen. Hier bin ich vor 25 Jahren mit einer Gruppe mit Kindern ab 14 Jahren entlang. Die waren zum Glück alle bergerprobt. Hier kann man sicher nicht mit allen Kindern entlang.
    Der Steig wendet sich irgendwann vom Tal weg und zieht eine Spalte hinter und hinauf auf das Plateau der Bäuningalm.


    Ankunft im Skigebiet am Loser

    Von dem Skigebiet ist zum Glück nicht allzu viel zu sehen. Hier wurde noch nicht viel planiert. Der Weg führt mich auf 2 ältere Skilifte zu. Dahinter stoße ich auf einen anderen Weg und plötzlich herrscht hier Hochbetrieb. Leicht unterhalb von mir kann ich die Loseralm liegen sehen. Bis dorthin führt eine Mautstraße. Die sorgt für den regen Betrieb. Ich folge der Meute zu der ‚Alm‘. Diese ist dann ein recht großes Ausflugslokal neben einem großen Parkplatz. Hier verlaufen auch Pisten im Winter. Das ist klar zu erkennen. Eine moderne Sesselbahn führt hinauf zum Hochanger. So sehr ich sowas im Winter mag, so sehr hasse ich das im Sommer. Die alten Schlepplifte waren recht unauffällig. Die moderne Sesselbahn ist es wahrlich nicht mehr!
    So lasse ich es recht zügig zur Loserhütte (1.498 m) hinunterlaufen. Diese steht neben einer der älteren Anlagen, ist aber auch mit dem Auto erreichbar. So hat sich die Loserhütte auch zu einem recht großen Ausflugsbetrieb entwickelt. Aber sie haben noch Lager, Duschen und eine sehr gute Küche.


    Abendstimmung auf der Terrasse der Loserhütte

    Mit einem grandiosen Talblick genieße ich den Abend auf der Terrasse. Mich wundert es nicht, dass die Hütte so gut besucht ist! Der Großteil der Gäste bricht aber nach dem Essen auf und es wird ruhiger.
    Das war heute ein absoluter Spitzentag! Sehr abwechslungsreich, tolles Wetter, beste Wege mit grandioser Aussicht, ... Das Tote Gebirge hat wirklich was zu bieten! Schade, dass ich morgen diese Region verlasse. Es geht noch durch ein paar Vorberge aber sowas wie heute erwarte ich für morgen nicht. Aber da lasse ich mich mal überraschen, dann sehe ich ja, was kommt!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2022, 09:35.

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von OutofSaigon Beitrag anzeigen
    Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.
    Hallo OutOfSaigon.

    Schön, dass du immer noch mitliest!

    Wie du vermutlich schon gelesen hast war ich vor vielen Jahren auch schon mal hier. Bei dir ist es nur noch 20 Jahre länger her. Ich habe aus der Zeit auch nur noch sehr wenige brauchbare Bilder. Ein erneutes Herkommen hat sich auf alle Fälle gelohnt! Durch die hohe Hüttendichte in diesem Gebiet kann man hier kürzere und längere Touren machen. Zeigt aber, dass die Gegend viel besucht wird. Obwohl ich außer auf den Hütten nicht wirklich viele Wanderer getroffen habe.

    Viele Grüße

    Wafer


    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
    Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.
    Hallo Blauloke.

    Schau an! Ich hatte deinen Bericht damals zwar gelesen, aber die waren mir auf deinen Bildern nicht aufgefallen. Oder ich habe sie schon wieder vergessen. 🤔 Am Albert-Appel-Haus bin ich am nächsten Tag vorbeigekommen. Da war mir das eine angenehme Destination für die Mittagspause. Du warst aber ca. 10 Jahre zu früh dort. So wird das nix mit einem Treffen!

    Gruß Wafer


    Zitat von Wandernomade Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,
    als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
    dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
    Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
    Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
    L.G.
    Hans
    p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.
    Hallo Wandernomade.

    Ich bedanke mich für das Lob! Liest man immer wieder gerne! Bei soviel Lob wird man ja schon ganz rot! Es freut mich natürlich, dass dir mein Bericht gefällt! Bei so einer grandiosen Gegend aber schöne Bilder zu machen ist eigentlich keine Kunst: Da gibt es so viel zu sehen!
    Eine offenherzige Dame mit gewagtem Dekolleté vor der Zellerhütte war allerdings nicht dabei. Bist du denn sicher, dass die aus Holz war?
    Vielen Dank für deine lieben Grüße und Wünsche. Ich hoffe, ich werde irgendwann mal am Bodensee ankommen und auch weitere solche tolle Wege gehen können. Mal sehen wie lange die Arthroseknie da mitspielen.

    Viele Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 26.11.2022, 14:42.

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  • Wandernomade
    antwortet
    Hallo Wafer,
    als stiller Leser dieses fantastischen Berichtes muss ich endlich zugeben,
    dass ich den Nordalpenweg zwar kenne, aber jetzt das Gefühl habe, diesen Weg nochmals zu gehen. Deine detaillierte Beschreibung dieses Gebietes ist einfach großartig und mir kommt vor, ich gehe hinter Dir und erblicke erst jetzt, was ich damals alles nicht so richtig registriert, mit den Augen aufgenommen habe.
    Das Tote Gebirge bin ich von Ost nach West, von Süd nach Nord und von Nord nach Süd, alle Hütten und Wege aufgesucht, die Pühringer Hütte ebenfalls zwei Mal, aber meistens nur Gipfelfotos oder Hüttenbilder, von unterwegs zwar auch einige, aber nicht so herrliche Landschaftsfotos gemacht, wie Du nun in deinem Beitrag lieferst.
    Vielen Dank für das bist jetzt gezeigte, und alles Gute für deinen Weiterweg, denn ich natürlich verfolge. Weiterhin wünsche ich Dir gutes Wetter, viele schöne Stunden in den Bergen, das dich deine Füße nicht im Stich lassen und dein Blick weiterhin für attraktive Motive Glasklar bleibt.
    L.G.
    Hans
    p.s: Vor der Zeller Hütte stand zu meiner Zeit eine aus Holz geschnitzte weibliche Skulptur mit riesigen, offenherzig gewagten Dekolleté, die ich auf deinem Foto vermisse. Aber wahrscheinlich hat diese Dame so manchen Hüttenbesucher zu Ärgernis verleitet.

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  • blauloke
    antwortet
    Solche Betten als "Kunst am Berg" habe ich bereits 2012 bei meiner Wanderung Von der Donau zum Toten Gebirge in der Nähe des Attersees gefunden.
    Später bin ich dabei ebenfalls über das Tote Gebirge gewandert. Allerdings auf einer Nord - Süd verlaufenden Route. Unsere Wege kreuzen sich nur am Albert-Appel-Haus. Ich bin jedenfalls gespannt welche Eindrücke du noch vom Toten Gebirge berichtest.


    Frühstücksplatz​

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  • Wafer
    antwortet
    29. Tag: Prielschutzhaus - Pühringerhütte
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 15. Juli 2022
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 600 m
    Gehzeit: 5 h 30

    Gesamtstrecke: 525 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 26.800 m, ↓ 24.575 m
    Gesamtgehzeit: 173 h 45

    Ich komme heute Morgen etwas schwer in die Gänge. Meine nächtliche Runde hängt mir noch etwas nach. So nehme ich mir viel Zeit für das Frühstück. Das Wetter ist aktuell noch nicht so berauschend: Die Hütte hängt in den Wolken. Man sieht nicht wirklich viel. Und weit will ich heute eigentlich auch nicht. Heute ist nochmal ein kürzerer Tag geplant. Es soll bis zum Elmsee mit der kleinen Pühringerhütte gehen. So ist es schon deutlich nach 9 Uhr als ich endlich loslaufe.


    Der Tag beginnt etwas vernebelt am Prielschutzhaus

    Zunächst über Wiesen geht es aufwärts. Der Großteil der Meute ist auf einem anderen Weg unterwegs: Die meisten wollen auf den Großen Priel oder zu den Klettersteigen. So bin ich überraschend schnell wieder alleine unterwegs. Damit hatte ich nach der vollen Hütte schon nicht mehr zu rechnen gewagt.
    Die letzten Bäume bleiben zurück und auch die Latschen, die normalerweise danach folgen, liegen schnell hinter mir. Je höher ich komme, desto karger wird die Vegetation.


    Auf kleinen Wegen geht es aufwärts

    Hier liegen sogar noch Schneefelder. Und das obwohl das Tal eine südliche Lage hat und ich hier noch nicht wirklich hoch bin. Erstaunlich! Langsam lichtet sich der Nebel oder die Wolken heben sich. Ich sehe zunehmend wieder weiter. An der Abzweigung zum Klettersteig auf die Spitzmauer reißt es dann über mir auf.


    Die Spitzmauer überragt das Denkmal für Peter H. – wer auch immer das war

    Das sind sehr imposante Wände um mich herum! Und darunter liegt viel Geröll. Das scheinen sehr brüchige Wände zu sein, denn irgendwo muss das Geröll ja auch herkommen. Ab und zu kann sich dazwischen noch etwas Grün halten. Viel ist es aber nicht.


    Auf dem Weg um Temlbergsattel

    Je höher ich komme desto weniger wird Grün wird es und die Schneefelder werden auch größer. Sieht aus wie andernorts über 3.000 Höhenmeter. Hier bin ich aber noch deutlich unter 2.000 Höhenmeter!


    Es wird ersichtlich, wo das Tote Gebirge seinen Namen herhat

    Durch das Karstgestein der Gebirgsgruppe fließt das Regenwasser schnell nach unten ab und steht für die lokale Vegetation nicht mehr zur Verfügung. Zudem scheinen die Felswände hier sehr brüchig zu sein. Wo sich etwas Erde sammeln kann, da liegt auch schnell wieder Geröll drauf. So sind die letzten grünen Inseln eher am Hang als im Talgrund zu finden.


    Die Wolken ziehen sich hinter die Spitzmauer zurück

    Aber da, wo es an einer geschützten Stelle mal etwas Grün gibt, da herrscht reges Treiben.


    In einer Senke tummeln sich Gämsen

    Das sind ja eigentlich Fluchttiere. Aber hier stehen die ruhig da und beobachten mich. Von Flucht keine Spur! Entweder gehen hier nur sehr wenige oder die haben sich an die Wanderwege gewöhnt.
    Es geht immer weiter aufwärts. Wenn man mal einen Sattel erreicht hat, dann taucht dahinter gleich der nächste auf. Ich hatte eigentlich gehofft schon oben zu sein.


    Der Temlberg präsentiert sich ganz friedlich

    Über die Geröllhalden geht es rechts vom Temlberg hinauf in Richtung Temlbergsattel. Kaum zu glauben, dass der gerade mal ein paar Meter über der 2.000er-Marke liegt.


    Karstgestein - Der Grund für die Trockenheit hier oben

    Das Kalk- und Karbonatgestein wird hier durch den Regen ausgewaschen. Sicher spielen auch chemische Vorgänge eine Rolle. Daraus entsteht dann dieses typische Karstgestein. Da muss man höllisch aufpassen, dass man da nicht in eines dieser Löcher tritt. Die sind recht scharfkantig und bilden Stolperfallen. Weiter unten im Gestein bilden sich auch viele Höhlen, wie ich später noch feststellen werde. Einen Teil dieser Wanderung kenne ich schon: Ich war hier schonmal vor 25 Jahren. Damals bin ich mit einer AV-Gruppe über die Loserhütte, das Appelhaus und die Pühringerhütte hier heraufgekommen. Damals wollten wir auf den Großen Priel und mussten wegen einem Gewitter kurz vor dem Gipfel umdrehen. Wir sind damals über die Welser Hütte abgestiegen.


    Am Temlbergsattel

    Mit dem Temlbergsattel (2.070 m) habe ich endlich den höchsten Punkt für heute erreicht. Trotz der geringen Höhe wächst hier so gut wie nichts. Ich stehe hier auf der größten Hochkarstfläche Mitteleuropas. Egal in welche Richtung man blick: Man sieht kaum was Grünes.
    Der Weg ist hier mit recht viel Farbe markiert. Verständlich, denn ich glaube bei schlechter Sicht ist hier die Navigation nicht ganz so einfach. Der Nordalpenweg führt mich leicht abwärts in westliche Richtung.


    Das Tote Gebirge kommt recht tot daher

    Ein wenig später komme ich an eine Installation, die zum „Fest der Regionen“ 1997 hier aufgebaut wurde: Das Karstbett Himmelrose. In ganz Österreich sollen 50 Betten aufgebaut worden sein. 4 davon stehen heute noch hier herum.


    Kunst am Berg

    Da kann man jetzt durchaus geteilter Meinung sein. An anderer Stelle sollen die schon wieder abgebaut worden sein. Erstaunlicherweise habe ich die auf Google Earth nicht gefunden.
    Über schlechte Markierungen kann ich mich hier auf jeden Fall nicht beschweren: Viel Farbe auf den Felsen und an Abzweigungen stehen immer Wegweiser.


    Gut markierte Wanderwege

    Hier bin ich vor 25 Jahren in Richtung Fleischbanksattel abgebogen. Viel hat sich an der Landschaft hier in der Zwischenzeit nicht verändert!
    Leicht abwärts folge ich dem Weg weiter. Leider zieht es immer mehr zu. Hoffentlich werde ich heute wenigstens nicht noch nass!


    Der Rotgschirr ist Wolkenumzogen

    Was ich recht erstaunlich finde: An manchen Stellen scheint das Wasser doch nicht sofort abzufließen. An solchen Stellen sammelt sich etwas Erde und es sprießt Grün. Die sind hier oben aber sehr gut versteckt und selten.


    Grüne Oasen für das Auge

    Immer wenn einem über längere Zeit die grüne Farbe fehlt, merkt man erst, was man mit ihr verbindet.
    Es geht jetzt wieder aufwärts auf den Rotkogelsattel (2.000 m) zu. Der hat einen markanten Punkt: Ein Felsblock steht dort am höchsten Punkt des Sattels. Durch das blockige Gestein geht es genau auf diesen Felsblock zu.


    Am Rotkogelsattel

    Ab hier gibt es dann wieder etwas mehr Vegetation. Ganz begeistert halte ich mit der Kamera drauf, wo ich normalerweise dran vorbei gehe.


    In geschützten Ecken blüht es trotz der Wasserarmut

    Der Blick geht ab dem Sattel über die weite Hochebene des Toten Gebirges. Hier ist es aber nicht mehr ganz so karg wie oben am Temlbergsattel. Es tauchen Latschen auf und auch das eine oder andere Stück Wiese.


    Dort geht es jetzt hinunter

    Der Weg führt mich rechts runter zu der Wiese, die sich um den Bergrücken des Elm herumzieht. Der Elm ist der Hausberg der Pühringerhütte, meinem heutigen Ziel. Es ist also nicht mehr weit.


    Blick über den Röllsattel bis zum Traunstein

    Beim Abstieg habe ich in nördliche Richtung einen tollen Blick. Hinter dem Toten Gebirge kommt zunächst eine niedrigere Region. Durch das Almtal mussten wir seinerzeit die Tour abbrechen und außen herum wieder zu unseren Autos kommen. Das war etwas umständlich. Wer mit Öffentlichen anreist, den kann es in der Richtung nicht so hart treffen.


    Wandern durch karstige Berge

    Hier wird mir nochmal gezeigt, wie Karst geht: Tiefe Löcher – teilweise noch mit Schnee, Hohlwege, kleine Löcher mitten im Fels, ... ist schon eine tolle Landschaft! Wer hier in so ein Loch fällt dürfte aber nur schwer gefunden werden.
    Am Fuß des Elms angekommen stehe ich auf einem Band aus grüner Wiese, das mich entlang der Felsen zur Geiernestquelle führt. Ein erfrischender Name! Noch erfrischender ist der Blick auf dem Elmsee mit meinem heutigen Tagesziel: Der Pühringerhütte (1.638 m). Eine tolle, recht kleine Hütte etwas oberhalb des Sees. Ich bin zwar nicht angemeldet, aber es gibt noch ein Lager.


    Die Pühringerhütte am Elmsee ist erreicht

    Hier muss sich irgendwie eine wasserdichte Schicht gebildet haben, sonst würde es den See so nicht geben. Eine richtige, grüne Oase.
    11 Km waren heute jetzt nicht so wirklich viel. Ich bin schon recht früh am Nachmittag an der Hütte. Hier gefällt es mir aber. Ich weiß noch, dass mir die nächste Hütte, das Albert-Appel-Haus, die heute noch erreichbar wäre, vor 25 Jahren nicht so gut gefallen hat. Daher bleibe ich für heute Nacht hier.
    Die Hütte ist so klein, dass im Gang die Getränke gezapft werden und der Kuchen steht. Mir gefallen solche kleinen Hütten. Viel Komfort gibt es hier nicht. Aber der ist auch auf Berghütten nicht notwendig.
    Ich drehe am Nachmittag noch ein Runde um den kleinen See. Wenn mir klar gewesen wäre, dass das Wetter hält, wäre der Große Priel vielleicht auch eine Option gewesen. Dazu ist es aber jetzt zu spät. Als ich an der Abzweigung stand, sah das Wetter gerade nicht so gut aus. Vielleicht komme ich ja noch ein drittes Mal in diese Gegend – mal sehen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 19.11.2022, 10:48.

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  • OutofSaigon
    antwortet
    Vorderstoder, Totes Gebirge, Warscheneck - all diese Namen wecken bei mir Erinnerungen an den Sommer 1974. Die Farbdias von damals sind verblaßt bis zur Unbrauchbarkeit, die Erinnerungen ebenfalls weitgehend. Merkwürdigerweise erinnere ich mich aber noch sehr gut an die köstlichen Landjäger, die wir damals auf unsere Tour zum Warscheneck mitgenommen hatten.

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  • Wafer
    antwortet
    28. Tag: Vorderstoder – Hinterstoder - Prielschutzhaus
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    Donnerstag, 14. Juli 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 425 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 514 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 25.975 m, ↓ 23.975 m
    Gesamtgehzeit: 168 h 15

    Der Tag beginnt mit Sonnenschein und einem guten Frühstück. In Vorderstoder geht es ein kurzes Stück die Straße entlang bis ich über einen kleinen Pfad zum Loigisbach hinunter gehe. Alles etwas sumpfig hier! Da passt es gut, dass es auf einer kleinen Nebenstraße weitergeht, die mich an einigen Höfen vorbeiführt. Nördlich von mir bekomme ich mein Tagesziel präsentiert: Der Große Priel grüßt herüber, der mit 2.515 m höchste Berg hier im Toten Gebirge.


    Wandern oberhalb von Vorderstoder

    Über Wiesen und durch Wälder führt mich der E4 Alpin an den Nordhängen oberhalb des Stodertales gen Westen. Meist verbunden mit schönen Aussichten. Die Sonne ist heute schon recht aktiv und es ist entsprechend warm. Da rettet sich wer kann in den Schatten.


    Es ist heute Vormittag schon recht warm

    Es geht etwas abwärts zu einem Hof in einem kleinen Seitental und wieder hinauf. Zum Glück meist im Wald. Aber nicht immer. Und wo ich auf Wiesen komme habe ich einen tollen Ausblick. Schön hier!


    Mitterstoder liegt im Tal vor mir

    Die Ortschaften sind hier noch recht überschaubar. Und wurden vor allem von den Bausünden der Betongesellschaft verschont. Liegt halt etwas abseits, das Stodertal. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, wenn es nach dem Willen der Liftgesellschaft geht. Da ist aber noch nichts im Bau.
    Ich nähere mich Mitterstoder und komme über Talwiesen nach Hinterstoder (591 m). Hier war es das dann mit der Abgeschiedenheit. Am Ortseingang liegt ein großer Parkplatz und dort wird eine neue Gondelbahn gebaut. Das wird genau so ein Betonklotz, von denen es hier im Tal noch nicht viele gibt. Schade!
    In einem Café mache ich eine kleine Pause. So groß ist Hinterstoder nicht. Da ist man schnell wieder raus aus dem Ort.


    Die Steyr wird in Hinterstoder überquert

    Über Wiesen- und Waldwege geht es das Tal hinter. Der Nordalpenweg zieht oberhalb des Schiederweihers im Wald entlang ins Tal der Krummen Steyr. Ein Teil des Weges ist gesperrt. Man soll doch bitte auf den breiten Versorgungsstraßen wandern. Das sagt mir jetzt weniger zu. Ich bleibe auf den kleinen Pfaden.


    Wanderweg oberhalb vom Schiederweiher

    Da ist auch ersichtlich, warum der Weg gesperrt wurde: Da sind ein paar Muren den Hang hinuntergerutscht und haben ein paar Steine auf dem Weg hinterlassen. Da sind aber schon einige drüber gegangen – der Weg ist schon wieder etwas ausgetreten. Die Versorgungsstraße läuft direkt unterhalb vorbei. Erstaunlich, dass die nicht gleich mitgesperrt wurde.
    Kurz drauf muss ich dann aber auch wieder auf die Schotterstraße zum Polsterstüberl.


    Auf dem Weg zum Polserstüberl

    Das Polsterstüberl liegt in den ca. 100 Jahre alten Wirtschafts- und Stallgebäude des Polstergutes von der Herzog von Württembergischen Forstverwaltung in mitten der Bergwelt. Ich lasse mich zu einer Mittagspause nieder. Das Gut ist gut besucht. Und die Küche ist recht gut. Als Pausenanimation wird mir die Vorbereitung für eine Bergrettung geboten.


    Start zu einem Hubschraubereinsatz ...

    Oben in den Bergen muss jemand verunglückt sein und die Bergrettung bereitet hier eine Rettung an der langen Leine vor. Dabei hängt der Retter an einer Leine unter dem Helikopter.


    ... und Abflug

    Bevor der Heli mit dem Verletzten zurückkommt breche ich mal lieber auf. Das will ich nicht unbedingt sehen. Der Nordalpenweg führt mich das Tal weiter hinter, immer auf die imposanten Berge zu.


    Es geht das Tal der Krummen Steyr hinter

    Im Wald gewinnt der Weg dann ganz langsam an Höhe. Bevor ich zur Materialseilbahn vom Prielschutzhaus komme biegt ein kleiner Wanderweg rechts ab. Den nehme ich. Bis zum Prielschutzhaus fehlen mir aber noch ca. 800 Höhenmeter. Das mag zwar nicht mehr weit sein aber das werden noch anstrengende 2 Stunden!


    Der Aufstieg zum Prielschutzhaus beginnt

    Relativ gleichmäßig steigt der Weg nun an. Vielleicht hätte ich noch länger Mittagspause machen sollen? Die Sonne steht über mir und zeigt mir, was sie kann: Es wird gut warm da hinauf! Zum Glück gibt es unterwegs Abkühlung!


    Ein Wasserfall am Austiegsweg

    Rechts von mir im Steilhang kann ich die Materialseilbahn sehen. Wäre ich nur schon oben! Laut Karte soll hier noch Wald sein, aber rund um den Weg ist der Weg stehen die Bäume schon nicht mehr so dicht. Und kleiner werden sie auch. So kann ich zunehmend wieder mehr von den Bergen der Umgebung sehen.


    Das Warscheneck kommt hinter dem Skigebiet hervor

    Da hinten war ich gestern oben. So ein toller Gipfel liegt heute nicht am Weg.
    Unterwegs treffe ich eine ältere Frau. Sicher so um die 80. Die hat ihr geruhsames Tempo drauf und steigt immer noch zu solchen Hütten auf. Respekt!
    So langsam nähert sich der Weg der Seilbahn. Kurz nachdem der Weg die Bahn gekreuzt hat, werde ich oben sein. Der Weg windet sich jetzt zunehmend auch mal über Wiesen immer noch stetig den Hang hinauf.


    Der Wald wird etwas lichter

    Dann endlich kommt die Hütte in Sicht. Über ihr stehen die Wahrzeichen des Toten Gebirges: Die Spitzmauer und der Große Priel.


    Das Prielschutzhaus vor dem Großen Priel

    Das waren zwar heute wieder nur 17 Km aber die nächste Hütte ist für heute deutlich zu weit weg. Also werde ich heute Nacht hier auf dem Prielschutzhaus (1.420 m) bleiben. Ich beziehe ein Lager und wasche die durchgeschwitzten Sachen durch. Auf dem Geländert der Terrasse trocknen die schnell wieder. Ich sitze daneben und schaue mir die tolle Bergwelt an.


    Terrassenblick vom Prielschutzhaus

    Hinter der Hütte geht es ähnlich steil weiter hinauf zu den krassen Gipfelgestallten der Gebirgsgruppe. Einfach schön hier! Auf der Terrasse so einer Hütte einen Nachmittag zu verplempern ist keine wirkliche Aufgabe!


    Und so geht es morgen weiter

    Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon senkt sich die Sonne und verschwindet hinter der Klinserscharte.


    Die letzten Sonnenstrahlen auf der Spitzmauer

    Auch der Abend vergeht recht schnell. Die Hütte ist gut voll. Das bin ich schon nicht mehr gewöhnt. Da merkt man halt, dass ich hier in einer bekannteren Gegend unterwegs bin. Und die bringen hier immerhin ca. 180 Personen im Notfall unter. Die Hütten werden also auch größer.
    Pünktlich zur Hüttenruhe liege ich im Bett. Erstaunlich schnell bin ich eingeschlafen. Bis mir mitten in der Nacht irgendjemand mit seiner Lampe im Gesicht rumfunselt. Es dauert etwas bis ich den Übertäter identifiziert habe: Es ist der Vollmond, der zum Fenster herein mir genau ins Gesicht scheint. Es ist 2 Uhr in der Nacht. Ich kann jetzt eh nicht mehr so schnell einschlafen. Also stehe ich auf und schleiche mich aus der Hütte. Da hätte ich mir gar nicht so viel Mühe geben müssen: In der Küche wird immer noch gefeiert.
    Auf der Terrasse lasse ich mich nieder und genieße die laue Vollmondnacht. Ich versuche ein paar Eindrücke einzufangen aber dafür habe ich nicht die richtige Kamera dabei.


    Nächtlicher Blick auf Spitzmauer und Großen Priel

    Gegen 3 Uhr liege ich dann endlich wieder im Bett und kann gut weiterschlafen. So ein nächtlicher Spaziergang hat doch auch was sehr Entspannendes!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 15.11.2022, 10:19.

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  • Wafer
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    27. Tag: Linzerhaus - Warscheneck - Vorderstoder
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    Mittwoch, 13. Juli 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.700 m
    Gehzeit: 7 h

    Gesamtstrecke: 497 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 24.950 m, ↓ 23.550 m
    Gesamtgehzeit: 163 h

    Endlich ist das Wetter so, wie ich es mir gewünscht habe: Strahlender Sonnenschein! Es besteht kein Zweifel: Heute wird der Warscheneck erstiegen. Der Abschied von dieser Hütte auf dieser tollen Alm fällt mir etwas schwer! Hier habe ich mich wieder richtig wohl gefühlt.
    Nach einem guten Frühstück ziehe ich los. Ich halte mich ganz artig an den Nordalpenweg, der mich die Fahrstraße der Hütte hinaufführt nur um mich dann eine andere Fahrstraße wieder zu der Sesselbahn hinunter zu führen.


    Start am Speichersee auf der Wurzeralm

    Da hätte ich auch direkt am See bleiben können und an ihm entlang die schönen Wege genießen können. Aber wir sind ja ordentlich! Die Anlagen sind hier noch recht überschaubar – sowohl von der Anzahl als auch von der Größe her. Irgendwo habe ich allerdings gelesen, dass die Frauenkarsesselbahn gegen eine neue ausgetauscht werden soll.


    Die Frauenkarsesselbahn vor dem Toten Mann

    Nix gegen Frauen: Aber die Männerrolle gefällt mir auf dem Bild besser! Das ist schon ein imposanter Bergrücken. Direkt davor liegt der kleine Brunnsteinsee. Ich sage es vielleicht besser gleich: Ich muss für den heutigen Tag ganz schön viele Bilder aussortieren – ich habe hier eine Unmenge an Bildern gemacht.
    Ein paar Meter weiter werden die Wege kleiner und ich verlasse das Skigebiet. Es geht leicht aufwärts auf den Toten Mann zu. Hinter ein paar Felsen taucht ein kleiner See auf.


    Der Brunnsteiner See taucht vor mir auf

    Der kleine, fast kreisrunde See ist erst ganz spät zu sehen. Er liegt da versteckt in seiner Senke – einfach schön. Und dahinter zieht der Weg dann richtig an – es geht im Zick-Zack aufwärts. Und das in der Sonne. Da komme ich schnell auf Betriebstemperatur. Die letzten Bäume werden immer kleiner und die Latschen übernehmen wieder die Mehrheit.


    Ich sehe den Brunnsteiner See zunehmend von oben

    Mit zunehmender Höhe tauchen auch die mir schon bekannten Berge im Süden auf. Die Wurzeralm liegt da unter mir wie auf einer Modeleisenbahn.


    Die Wurzeralm kommt wieder in Sicht

    Der Weg zieht etwas nach rechts auf die Rote Wand zu. Der Nordalpenweg führt mich bei besten Bedingungen hinauf auf den Sattel zwischen der Roten Wand und dem Toten Mann.


    Großartige Aussichten am Seeleithensattel

    Kaum zu glauben, dass ich gestern wegen schlechtem Wetter nicht gestartet bin! Am Horizont erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten, das blau wird dabei immer blasser, bis es in den Himmel übergeht der wiederum immer dunkler wird. Einfach grandios!
    Zunächst geht es noch ein Stück steil aufwärts bis sich der Weg dann gnädig zeigt und etwas flacher wird. Zeit für endlose Blicke ...


    Auf dem Weg zum Toten Mann

    Beim Blick nach vorne erkenne ich, dass der Tote Mann etwas rechts umgangen wird und der Weg auf den nächsten Höhenrücken zuhält. Da steilt der Weg dann nochmal ganz anständig auf.


    Das Warscheneck liegt vor mir

    Es wird gut warm da rauf! Ist auch schon später Vormittag und der Planet brennt heute ungestört vom Himmel. Da will man erst tolles Wetter und wenn man es dann hat ...


    Die Eindrücke werden immer alpiner

    Auf dem Höhenrücken teilt sich der Weg: Der eine führt wieder hinunter zur Zellerhütte und der andere die letzten Meter hinauf auf’s Warscheneck (2.388 m). Eigentlich führt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin gar nicht auf das Warscheneck. Aber das sind nur noch wenige Höhenmeter. Und der Gipfel zeigt schon von hier, dass sich diese paar Meter lohnen werden!


    Auf dem Weg zum Warscheneck ...

    Also nehme ich die zusätzlichen Höhenmeter in Kauf und ziehe hinauf auf den Gipfel.


    ... werden die Wege wieder flacher

    Mit dem Warscheneck ist ein Aussichtsgipfel erster Güteklasse erreicht. Ein Glück, dass ich das nicht bei den ersten beiden Anläufen bei schlechtem Wetter gemacht habe! Da hätte ich schwer was versäumt.


    Am Gipfelkreuz des Warschenecks

    Ich packe meine Sachen hin und genieße diesen Gipfel. Gute 1.000 Höhenmeter liegen zwischen der Wurzeralm und diesem Gipfel. Über der Alm kann ich die Bahnstation erkennen und den Bosruck und das Pyhrgasgatterl und die ganzen Berge, durch die ich davor gewandert bin. Wenn man zu jedem Gipfel durch eine Ersteigung eine persönliche Beziehung aufgebaut hat, dann erkennt man die gleich wieder und kann mit so einer Aussicht gleich viel mehr anfangen.


    Die Wurzeralm, die mir so gut gefällt

    In der anderen Richtung gibt es grandiose Einblicke ins tote Gebirge. Das Warscheneck gehört zwar auch schon zu diesem Gebirgsstock aber hier war ich noch nicht. Gegenüber, am Hohen Priel war ich vor vielen Jahren schon mal mit einer DAV-Wandergruppe. Teile der damaligen Tour werde ich jetzt wieder begehen. Das wird spannend. Mal sehen, was ich wiedererkennen kann.


    Das Tote Gebirge erwandere ich in den nächsten Tagen

    Ich setze mich hin und packe die Vesperdose aus. Und da dauert es nicht lange und ich bekomme Besuch.


    Ich bin nicht alleine auf dem Warscheneck

    Diese Flugakrobaten sind tolle Flieger. Aber heute ist es sehr ruhig und kaum Leute am Gipfel. Da kommen sie auch zu Fuß nahe herangehoppelt.
    Nach über einer Stunde breche ich wieder auf. Zunächst geht es auf dem gleichen Weg wieder abwärts. Ich biege nach Norden ab – der Weg heißt ja schließlich auch ‚Nordalpenweg‘ und es geht über einen Höhenrücken gleichmäßig abwärts. Rechts von mir kann ich die Dümlerhütte liegen sehen. Da hatte ich mir gestern überlegt evtl. hinzuwandern. Von meinem nächsten Zwischenziel, der Zellerhütte, sehe ich zunächst nichts.


    Auf dem Weg zur Zellerhütte

    Ein kleiner Weg schlängelt sich durch die Latschen und Felsen – einfach schön zu gehen! Vor allem mit dem motivierenden Ausblick genau geradeaus!
    Die Latschen werden immer dichter und größer und gehen wieder in Bäume über. Zunehmend schneller verliert der Weg an Höhe. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell man abwärts unterwegs ist. Viel zu schnell bin ich an der Zellerhütte. Die liegt da einfach wie gemalt! Die bunten Sonnenschirme und die Panoramaterrasse laden zur nächsten Pause ein.


    Die Zellerhütte mit Panorama der Extraklasse

    Hier gibt es Krautwickel – total lecker! Ich überlege, ob ich nicht doch schon hier übernachten soll. Aber irgendwie ist es noch zu früh zum aufhören für heute. Also gehe ich den Abstieg noch an.
    Im Zick-Zack führt der Pfad zackig abwärts. Das geht ganz schön in die Knie! Da die Bäume immer höher und dichter werden ist es mit dem permanenten Panorama nix mehr. Aber ab und zu kann man noch einen Blick auf die grandiose Kulisse werfen.


    Die Berge hinter Hinterstoder verschwinden wieder

    Der Weg ins Tal nach Vorderstoder zieht sich. Das sind schon noch einige Meter. Aber damit es nicht zu langweilig wird hat sich da jemand kreativ betätigt.


    Kreative Schnitzkunst am Weg

    Ständig hängt irgendwas Geschnitztes am Weg. Das sind wirklich gute Ideen dabei! Auf einem Höhenzug zieht sich der Weg in Richtung Vorderstoder. Mit Wanderweg ist hier leider nicht mehr viel los. Meist bin ich hier leider auf Forstwegen unterwegs. Bis ich von dem Höhenrücken abbiege und die letzten Meter durch den Wald absteige. Im Tal liegen die ersten Häuser von Vorderstoder (810 m) vor mir.


    Die ersten Häuser von Vorderstoder kommen in Sicht

    Damit ist der Ort aber noch nicht erreicht. Zwischen den Höfen und Häusern geht es weiter abwärts. Leider jetzt auch entlang einer kleinen Straße. An einem gut besuchten Parkplatz hat sich der Künstler dann nochmal voll ausgetobt!


    Da ist einer schwer kreativ

    Als ich auf der Straße den Wald verlasse führt mich der E4 Alpin auf einem schönen Wiesenweg hinunter zum Loigisbach und wieder hinauf nach Vorderstoder. Da merke ich, dass es für heute absolut reicht! Für den zweiten Tag einer Tour war das schon wieder absolut ausreichend – wenn nicht schon wieder zu viel. Eine Unterkunft ist zum Glück schnell gefunden. Mit Sauna! Das ist jetzt genau das, was die malträtierten Muskeln und Gelenke brauchen können. Da ist sogar ein Pool ... also langweilig wird mir hier nicht! Und das Essen ist auch sehr gut!
    Das war ein absoluter Supertag! So wünscht man sich das immer: bestes Wetter, super schöne Wanderwege, großartige Gipfel und Panoramaausblicke der Extraklasse. Was will man mehr? Ich bin mal gespannt was die nächsten Tage hier im Toten Gebirge noch so bereithalten. Das wird sicher superschön, denn das Wetter soll so bleiben und einen Teil der Gegend kenne ich ja schon.
    Ich genieße den Rest von dem Tag mal alleine und wir lesen uns morgen wieder - Bis Morgen also!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2022, 16:59.

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  • blauloke
    antwortet
    Schön dass du weiter schreibst, freue mich auf den weiteren Verlauf deiner Wanderung.

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  • Wafer
    antwortet
    26. Tag: Dr. Vogelgesang-Klamm und Aufstieg zum Linzer Haus

    Dienstag, 12. Juli 2022
    Strecke: 13 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 225 m
    Gehzeit: 4 h 45

    Gesamtstrecke: 480 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.825 m, ↓ 21.850 m
    Gesamtgehzeit: 156 h

    Nach einem Standardfrühstück bezahle ich. Ich muss zwar die Kurtaxe bezahlen bekomme aber keine Gästekarte, mit der man verbilligt Taxi, Bus und Bahn fahren kann. Man sei nicht in der Lage mir so ein Teil auszudrucken. Ich solle ins Tourismusbüro gehen. Na prima! Die machen erst in 2 Stunden auf. Also ziehe ich erstmal ohne Gästekarte los.
    Das Wetter ist auch nicht wie versprochen: Es regnet leicht und es sieht auch nicht so aus, als wolle es gleich aufhören. Also: Planänderung! Ich fahre nicht mit der Bahn auf die Wurzeralm und wandere zur Zellerhütte. Ich werde die verpasste Klamm nachholen und in Ruhe zum Linzerhaus aufsteigen. Vielleicht drehe ich oben noch eine Runde. Aber ich werde nicht über das Warscheneck zur Zellerhütte wandern.
    Ich bestelle ein Taxi, das mich nach Grünau hinaufbring. Von dort kommt man am besten zur Dr.-Vogelgesang-Klamm. Der Fahrer akzeptiert die Quittung der Kurtaxe als Gästekarte. So kostet das Taxi nur einen Einheitspreis von 7 € pro Fahrt.


    Der Aufstieg zum Einstieg der Dr.-Vogelgesang-Klamm

    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    Von Grünau geht es am Fallbach entlang aufwärts. Von oben werde ich immer noch geleichmäßig nass. Aber in einer Klamm gibt es ja eh immer die Gischt ... Irgendwie werde ich mir das schon schönreden!
    An der Kasse habe ich mit dem Nachweis, dass ich die Ortstaxe bezahlt habe ebenfalls Glück. Mit der Kassiererin ratsche ich fast 20 Minuten. In der Zeit kommt kein Mensch. Sie rechnet auch nicht wirklich mit vielen Gästen bei diesem Wetter.


    Ein- und Aufstieg aus der Klamm

    Ich mache mich mal auf den Weg. Es geht noch etwas durch den Wald hinauf und im Folgenden wird der Weg fast nur noch auf Holzplanken geführt. Ich bin also auf dem Holzweg unterwegs! Bei dem Wetter ist das eine sehr rutschige Angelegenheit! Vorsichtig taste ich mich vorwärts. Viele Stufen – ebenfalls aus Holz – führen hinauf und die Schlucht hinter. Das ist eine schöne, wilde Schlucht! Der Weg ist viel Liebe an die Wand geklebt und teilweise sehr eng! Bei viel Betrieb ist hier Gegenverkehr nicht so prickelnd. Gut, dass ich das letzte Mal hier nicht abgestiegen bin!


    Aufstieg durch die feuchte Klamm

    Überraschend schnell bin ich wieder an der Straße. Darauf habe ich jetzt aber auch keine Lust. Dann gehe ich das gleiche eben nochmal abwärts. Ein Weg in der anderen Richtung gegangen ist eh meist wie ein neuer Weg!


    Die Klamm abwärts gegangen

    Klar, dass mir an einer der Engstellen eine Gruppe Holländer entgegenkommt. Ich lasse alle vorbei. Das dauert etwas. Die eiern teilweise mit sehr leichtem Schuhwerk auf dem glatten Holz hier rauf und halten sich mehr am Geländer fest als dass sie frei laufen.
    Im weiteren Abstieg habe ich die Klamm wieder für mich alleine.


    Wildwasser unter nassem Holz

    Die Klamm gefällt mir richtig gut! Und ich habe viel Zeit sie mir anzusehen. Ruck-Zuck stehe ich wieder in Grünau. Es regnet immer noch. Es wird aber langsam heller! :-)
    Ich bestelle wieder das schon bekannte Taxi, da muss ich nicht wieder mit der Rechnung argumentieren. Das bringt mich zur Wurzeralmbahn hinüber. Zwischenzeitlich hört es auch auf zu regnen.
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
    An der Wurzeralmbahn klappt das mit der Ortstaxe nicht. Der Kassiere meint, ich solle doch mal mit dem Fremdenverkehrsbüro sprechen. Das tue ich auch. Dort wird mir offenbart, dass der Unterkunftsbetrieb für die Phyrn-Priel-Card zusätzlich zur Ortstaxe noch etwas zahlen muss, um seinen Gästen die Annehmlichkeiten der Pyhrn-Priel-Card zukommen lassen zu können. Da war meine Unterkunft also nicht zu dämlich mir die Karte auszustellen, sondern zu geizig!
    Nun, das Wetter macht sich langsam und das letzte Mal bin ich ja auch gefahren. Da kann ich eigentlich auch über den Wanderweg hinauflaufen.


    Der Aufstiegsweg und die Bahn sind entlang der Skipiste geführt

    Es geht entlang der Piste nach oben. Das ist jetzt keine echte Herausforderung aber man wird warm! Und verlaufen kann man sich auch nicht: Der Weg hält sich dicht an der Bahnlinie fest.


    Ganz schön Verkehr hier

    Wie es aussieht fahren die hier alle 20 Minuten. Nach einer Stunde bin ich oben. Ging erstaunlich schnell! Gemütlich lasse ich es zum mir schon gut bekannten Linzerhaus hinunterlaufen. Hier werde ich auf herzlichste begrüßt. Die Wirte können sich noch gut an mich erinnern und freuen sich, dass ich die Tour so schnell wieder aufgenommen habe.
    Ich checke ein und mache mich ohne Gepäck nochmal auf den Weg. Ich will noch hinauf zur Stubwiesalm und evtl. hinüber zur Dümlerhütte. Der erste Teil ist etwas sumpfig, da führt der Weg über Holzbohlen. Am Hang rechts über mir liegt das Naturfreundehaus.


    Der Stubwieswipfel mit dem Naturfreundehaus auf der Wurzeralm

    So langsam wird der Himmel wieder dunkler. Aber noch ist es trocken. An einer Alm biege ich ab und steige hinauf in Richtung Stubwiesalm. Und kaum bin ich oben, da wird es auch schon wieder feuchter – von oben! Zunächst nieselt es nur – wie heute Vormittag. Aber dann kommt es recht dicke. Also kehre ich um. So will ich nicht zur Dümlerhütte. Ich steige wieder aber und an der Wurzeralm regnet es nicht. Hängt wohl am Hang fest und kommt nicht drüber.


    Abstieg von der Stubwiesalm

    Unten an der Wurzeralm komme ich an einer der bewirtschafteten Almhäuser vorbei. Da sitzen 2 davor. Wir kommen ins Gespräch und ich werde auf ein Bier eingeladen. Die Alm ist innen top in Schuss, Solar auf dem Dach und eine moderne Toilette im Anbau. Aus dem einen Bier werden mehrere und so komme ich erst recht spät wieder zum Linzerhaus zurück.


    Eine der bewirtschafteten Almen auf der Wurzeralm

    War trotz des Wetters ein schöner Tag, heute! Und morgen soll es sonnig werden, da waren sich alle einig. Zum Glück auch die Wetterberichte. Dann wird es hoffentlich auch so sein. Nach einem guten Abendessen liege ich auch recht schnell im Bett. Also bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 30.10.2022, 07:16.

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