[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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    57. Tag: Maurach – Binsalm
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    Dienstag, 20. Juni 2023
    Strecke: 21 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 550 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 1.003 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 50.400 m, ↓ 46.750 m
    Gesamtgehzeit: 324 h 45

    Beim Frühstück schaue ich mir in Ruhe an, was heute kommen könnte: Ich will mit der Bahn wieder nach Maurach hinunterfahren, nach Pertisau hinüber wandern und dann in den Karwendel hinein. Als Übernachtungsmöglichkeit bietet sich die Lamsenjochhütte an oder die Engalm. Mal sehen wie weit ich heute komme. Wenn es kürzer wird wäre auch die Gramaialm ein Alternative.
    Der Blick von der Terrasse hinunter auf den Achensee hat schon was!


    Der Achensee

    Es ist doch noch recht kühl. Also packe ich meine Sachen zusammen und mache mich mal fertig. War vielleicht doch zu früh auf der Terrasse zu frühstücken. Ich drehe noch eine Runde um die Hütte. Die Gegend hier hat schon was!


    Der Dalfazkamm mit Hochiss - dem höchsten Berg im Rofangebirge

    Es ist hier zwar etwas verbaut aber der Rofan spricht mich an! Auf den Gschöllkopf haben Sie sowas wie einen Flying Fox hinauf gebaut. Nur mit Antrieb zum hochziehen lassen. Sie nennen es Skyglider AIRROFAN.


    Rechts die Rofanspitze, über die ich eigentlich drüber wollte

    Auf dem Weg zur Bahn komme ich nochmal an der Erfurter Hütte vorbei.


    Die Erfurter Hütte im Morgenlicht

    Blöderweise fährt die nächste Bahn genau vor meiner Nase weg. Da werde ich noch etwas warten müssen. Nachdem ich gestern hierher raufgestiegen bin muss ich heute den gleichen Weg ja nicht nochmal runter gehen. Das schont die Knie!


    Ein Abstieg der schnellen Art

    In Maurach muss ich erstmal in den Spar: Ich habe heute Nacht mein Ladekabel kaputt gemacht. Zum Glück haben die ein passendes da. Es ist zwar 3 Meter lang aber besser zu lang als gar keines.
    Von Maurach aus halte ich auf dem Adlerweg direkt auf den Achensee zu. Von Nordalpenwegmarkierungen sehe ich hier nichts. Laut Track aus dem Netz soll der hier aber auch entlang gehen.


    Am Achensee

    Hier am See sind doch schon ein paar unterwegs. Bisher war ich eigentlich fast alleine.
    Der Weg hält auf das linke Ufer zu. Dort wurde eine Badestelle gebaut und auch der Endbahnhof der Zahnradbahn, die von Jenbach hier heraufkommt.


    Pertisau taucht auf

    Ich kann gut den nächsten Ort Pertisau erkennen, durch den ich teilweise hindurchmuss. Bis dahin geht es geruhsam am Seeufer entlang. Hier gibt es eine Straße, einen Radweg und eine Seepromenade. Alles verlassen und nur für mich!
    Naja, vielleicht nicht ganz!


    Quack - Wer kommt da so früh schon vorbei?

    Am Ortseingang von Pertisau steht wieder ein Badehaus. Diesmal mit einem Turm daneben. Nachdem ich von der Erfurter Hütte einen grandiosen Blick auf den Achensee hatte, spare ich mir ausnahmsweise mal eine Ersteigung.


    Ein Aussichtsturm an der Seepromenade

    Ich komme an der Karwendelbergbahn vorbei, die auf den Zwölferkopf hinaufführt. Hier stehen schon einige Drachenflieger und Paraglider an. Ich tangiere den Ort am Golfplatz. Das ist jetzt nix, was ich genießen kann. Nur weiter! Am Ende des Ortes wird mir gezeigt wo es lang geht!


    Noch 4 h bis zur Lamsenjochhütte

    Na, das sind wohl noch ein paar Meter. Auf der für Fahrzeuge gesperrten Teerstraße tummeln sich Inlinefahrer, Radfahrer, Wanderer und auch 2 mit Rollerski, das sind Langlaufski mit Rädern und Langlaufstöcken. Der Bewegungsablauf sieht recht ähnlich zu dem im Winter aus. Wäre vielleicht mal einen Versuch wert.
    Der Weg ist zwischenzeitlich ganz gut frequentiert. Aber noch nicht übervoll. Das scheint hier ein beliebtes Tal zu sein. Nun, das Wetter ist heute aber auch wirklich gut!


    Die Jausenstation Falzturn mit dem Sonnjoch

    Und da hinten winkt schon die erste Tank- und Rastanlage. Die Jausenstation Falzturn. Komisch: Das Tal hier wird mit h geschrieben, die gleichnamige Alm aber ohne.


    Zeit für eine Pause

    Auf der Sonnenterrasse ist es schön windstill und bei dem Wetter auch gut warm. Das merken auch andere: Hier ist ganz schön Verkehr. Hinter dem Zaun kann ich langsam die Lamsenspitze erkennen, die am Talschluss steht. Das Tal hat aber eine leichte Kurve, so dass man sie nicht von Beginn an sehen kann. Das ist schon ein imposanter Berg! Als Student war ich da mal oben. Da hat man eine grandiose Aussicht. Aber bei der Schneelage, die im deutlich niedrigeren Rofan eine normale Überschreitung ohne den höchsten Gipfel zu besteigen, verhindert hat wird auch auf der Lamsenspitze seine Spuren hinterlassen haben.


    Die Lamsenspitze kommt in Sicht

    Ich breche wieder auf und nehme den Wiesenweg. Ein Alternative führt die Straße entlang. Das ist wohl eher was für Radfahrer oder Inliner.


    Kreative Markierung

    Irgendwo rechts von mir gibt es eine Straße, die gegen Gebühr befahren werden darf. Das wird von erstaunlich vielen genutzt. Scheinbar auch von Bussen. Was wollen die da hinten?


    Das Sonnjoch über dem Falzthurntal

    Vermutlich einfach die Landschaft genießen. Ist schon wirklich schön hier!


    Die Gramaialm kommt in Sicht

    Die Gramaialm ist erstaunlich groß. Und hat auch einen Busparkplatz. Das ist also nichts Ungewöhnliches hier. Ich habe schon wieder Durst und suche mir ein Plätzchen auf der Terrasse. Wie es aussieht haue ich gerade den Altersdurchschnitt ziemlich in den Keller. Wenn ich mal nicht mehr wandern kann, dann bin ich vielleicht auch froh, wenn es noch die Möglichkeit gibt so eine Aussicht mit einem Fahrzeug zu erreichen.


    Pause mit Blick zur Lamsenspitze

    Ich hole mir noch Stempel bevor ich gehe. Die haben gleich 2 davon: Auf einem steht der Name Gramaialm und auf dem anderen Grameialpe. Die werden wohl kaum erst vor kurzem den Namen geändert haben. Wo kommt sowas her?
    Zwischen den Holzhütten geht es hindurch. Auf Wegweisern werden Rundwege in 3 Längen angeboten, die alle recht gut besucht sind. Als ich ein paar Meter weiter dem Wegweiser auf einen Wanderweg folge, der mich zur Lamsenjochhütte bringen soll, bin ich aber schon wieder alleine.


    Auf dem Sattel da oben liegt die Lamsenjochhütte

    Das sind aber noch ca. 700 Höhenmeter. In dem großen Talkessel sieht das alles klein aus. Und hier steht die Luft. Wie ist das erst im Hochsommer? Ich lege meinen gleichmäßigsten Gang ein und nehmen den Aufstieg in Angriff. Aber irgendwie komme ich heute nicht recht voran. So habe ich zumindest das Gefühl. Über die Wiesen im Talschluss geht es im Zick-Zack aufwärts und oben dann noch etwas durch die felsigere Landschaft. Endlich kommt die Hütte in Sicht!


    Die Lamsenjochhütte ist endlich erreicht

    Ein Helikopter kommt das Tal rauf, setzt eine Person ab, die sich ans Seil hängt und fliegt hinauf zur Wand an der Lamsenspitze. Da scheint wohl etwas passiert zu sein. Später erfahre ich, dass sich da 2 Kletterer haben ausfliegen lassen, weil sich einer von ihnen wohl übernommen hat.
    Ich bin jetzt schon deutlich über 6 h unterwegs. Wenn ich den Abstieg von der Erfurter Hütte gemacht hätte, wäre es noch mehr. Ich lasse mich vor der Hütte nieder und genieße die Aussicht. Vor vielen Jahren war ich schon mal hier. Es scheint sich kaum was verändert zu haben. Die Speisekarte sieht gut aus – da finde ich was. Bei einem späten Mittagessen lasse ich die Bergwelt auf mich wirken.


    Die markante Lamsenspitze

    Ich staune immer wieder wie schnell man sich doch regeneriert. Beim Aufstieg hatte ich das Gefühl ich schaffe es kaum bis hier rauf aber jetzt geht es mir schon wieder richtig gut. Hier im Karwendel liegen die Nächtigungsmöglichkeiten recht eng. Ich denke ich kann es riskieren noch ein Haus weiter zu gehen. Und das obwohl mir die Hütte sehr gut gefällt. Aber bis zum Karwendelhaus wäre es morgen auch recht weit. Wenn ich heute noch was von der Strecke gehen könnte, wäre das ganz gut.


    Das Westliche Lamsenjoch ist mein nächstes Ziel

    Bis zum nächsten Joch ist es eigentlich nur Höhe halten. Und ab da geht es abwärts. Das sollte ich schaffen. Ich breche auf als eine große Gruppe ankommt. War vielleicht eine ganz gute Idee!
    Auf schmalen Pfaden hält sich der Weg in der Höhe und zieht zum Westlichen Lamsenjoch hinüber.


    Rückblick zur Lamsenjochhütte

    Sehr schön zu gehen. Gut, dass hier nicht mehr überall Schnee liegt!
    Hinter dem Joch geht es abwärts. Erstaunlich schnell führt mich der Wegweiser auf eine kleine Versorgungsstraße. Aber es gibt zum Glück noch Wanderwege, die so manche Kehre abschneiden. Ruck-Zuck verliere ich die Höhenmeter, die ich auf der Südseite so mühsam erschwitzt habe. Irgendwann komme ich an der Fahrstraße nicht mehr vorbei.


    Abstieg in Richtung Engalm

    Direkt am Weg liegt eine Alm – die Binsalm. Dort werden gerade die Kühe zusammengetrieben. Sie wird also bewirtschaftet. Und sie hat eine sehr schöne Terrasse vor dem Haus. Die Schilder versprechen ein vielfältiges Essensangebot. Das sieht ja toll aus. Beim Bestellen werde ich gefragt, ob ich heute Nacht hierbleibe. Oh – die haben auch Zimmer! Richtig schicke Doppelzimmer und Lager. Ich entscheide kurzfristig heute hier zu nächtigen.


    Die Binsalm gefällt mir. Hier bleibe ich heute Nacht

    Ich beziehe eines der Zimmer und dusche ausgiebig. Das Essen ist sehr gut und als Animation wird das Vieh an der Terrasse vorbei getrieben. Die Engalm wäre ein großes Touristenhotel gewesen. Da gefällt mir die Binsalm als Alternative deutlich besser. Nach dem Wäschewaschen bin ich allerdings recht früh im Bett. Das ist ein recht langer Tag geworden. Wenn es mir irgendwo gefällt muss ich immer aufpassen, dass ich nicht zu viel mache. Aber der morgige Tag ist damit vertretbar lang und zum Karwendelhaus gibt es eigentlich keine Alternative. Also passt ja alles. Dann also bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 31.01.2025, 10:18.

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  • Wafer
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    56. Tag: Maurach – Erfurter Hütte
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    Montag, 19. Juni 2023
    Strecke: 4 Km
    Höhenmeter: ↑ 875 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 2 h

    Gesamtstrecke: 982 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 49.300 m, ↓ 46.200 m
    Gesamtgehzeit: 319 h 30

    Erst während der Anreise entscheide ich mich heute Abend noch zur Erfurter Hütte auf zu steigen. Mit Öffentlichen reise ich bis nach Maurach an. An der Talstation der Rofanseilbahn steige ich aus dem Bus und gehe noch nach 17 Uhr den Aufstieg an.


    Start an der Talstation der Rofanseilbahn

    Zunächst geht es noch etwas über Parkplätze und durch die letzten Häuser des Ortes. Aber schon wird der Weg kleiner und führt mich entlang einer Lichtung aufwärts, die aber bald aufhört. Scheint also keine Piste gewesen zu sein, auch wenn sie unten so aussah. Später schaue ich auf den Pisteplan des kleinen Skigebietes und stelle fest, dass die keine richtige Abfahrt haben sondern nur entlang der Waldwege eine Skiroute haben.
    Gut markiert geht es in Wälder.


    Aufstieg im Wald

    Meist am Kasbach entlang geht es aufwärts. Viele sind hier nicht unterwegs: nämlich niemand. Es ist aber auch Montag und es ist eine ungewöhnliche Zeit. An einer Abzweigung steht der Nordalpenweg links dran und rechts die Buchauer Alm. Ich entscheide mich für die Alm. Ich habe ganz schön Durst. Und direkt über der Alm treffen sich die Wege laut Karte wieder.


    Die Buchauer Alm hat leider geschlossen

    Ein späterer Blick auf die Webseite der Alm offenbart, dass die auch nur Freitag bis Sonntag offen haben. Hätte ich mal lieber vorher geschaut. Aber das war ja auch nicht wirklich ein Umweg. So komme ich wenigstens noch in den Anblick eines nahenden Unwetters. Es donnerst auch schon mal auf der anderen Talseite.


    Aufziehende Regenschauer über dem Karwendel

    Also nicht lange rummachen und weiter. Ich steige den Fahrweg hinauf zur Talstation der alten Doppelsesselbahn und treffe knapp drüber wieder auf den Wanderweg. Ihm folgend geht es auf schönen Wegen über eine Lichtung aufwärts. Das wird wieder eine Piste sein. Aber so richtig viel sieht man davon nicht: Keine Schneekanonen oder keine platt gewalzten Wiesen sondern recht natürliche Wiesen, die beweidet werden. Ist eben doch ein kleineres Skigebiet und die greifen nicht so heftig in die Natur ein.
    Ich bin recht zügig unterwegs denn ich will nicht nass werden.


    Aufstieg entlang von Pisten

    Der Weg verschwindet wieder im Wald. Kurz bevor ich auf der Höhe der Erfuter Hütte ankomme geht es wieder auf die Piste. Kein Grund die schönen Blicke nicht zu würdigen!


    Blick auf den Alpenhauptkamm

    Die Höhenmeter sind geschafft und ich stehe mitten in der vergleichsweise recht unauffälligen Infrastruktur des Rofantourismus: Eine bewirtschaftete Alm, 2 Gasthäuser, eine DAV-Hütte und die Seilbahnen.


    Die Erfurter Hütte ist fast erreicht

    Ich halte auf die Erfurter Hütte zu. Da habe ich auf der Anfahrt noch ein Lager reserviert. Es ist zwar schon recht spät aber ich bekomme noch etwas zu essen.
    Ich werde auch gefragt, ob ich eine Schulklasse gesehen hätte. Die wollte auch meinen Aufstiegsweg nehmen und ist schon einige Zeit überfällig. Eine Schulklasse wäre mir aber sicher aufgefallen. Als ich mit dem Essen fertig bin trudelt die Klasse endlich ein. Die hatten wohl den falschen Weg erwischt und das erst an der Dalfazalm gemerkt. Na, dagegen sind meine Verfranser ja geradezu harmlos und vor allem früh erkannt!
    Der Hüttenwirt bestätigt mir auch, dass der Schafsteig aktuell noch nicht begehbar sei. Damit muss ich mich morgen wohl in Richtung Karwendel orientieren. Das kriege ich hin! Aber davon erzähle ich euch morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 09.08.2023, 10:33.

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  • Wafer
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    Prolog 7. Etappe: Karwendeldurchquerung
    Es ist Mitte Juni und 3 Wochen hat es gedauert bis die Hütten, die nicht gerade im Tal liegen, offen haben und mir signalisiert haben, dass man auch Touren machen kann. Auf den Gipfeln liegt wohl immer noch viel Schnee. Aber Hüttentouren auf mittlerer Höhe sollten wohl schon gehen. Also starte ich kurzfristig, als ich ein paar Tage Zeit habe. Geplant ist, das Loch zwischen Brandenberg bzw. Steinberg am Rofan und Scharnitz zu schließen.
    Als ich im Zug sitze und mich nochmal mit der Detailplanung beschäftige bekomme ich mit, dass der Schafsteig, der Verbindungsweg zwischen dem Zireiner See und der Erfurter Hütte, noch immer nicht begehbar sein soll. Damit muss ich den Startort auch nochmal verlegen. Dann brauche ich aber auch nicht in Pinegg oder Steinberg zu übernachten, sondern muss mir was anderes überlegen. Ich entscheide mich heute noch auf die Erfurter Hütte auf zu steigen und morgen dann die Tour von dort aus zu beginnen. Damit klafft zwar immer noch ein Loch zwischen Steinberg bzw. Pinegg und der Erfurter Hütte aber darum muss ich mich wohl ein Andermal kümmern.
    Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 19:40.

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  • Wafer
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    Epilog Etappe 6: Von St. Martin bei Lofer bis Kirchdorf in Tirol und von Scharnitz bis zum Fernsteinsee
    Das war jetzt eigentlich nicht das, was wir uns vorgestellt hatten, als wir die Tour geplant hatten. Aber die Schneebedingungen dieses Jahr ließen zu diesem Zeitpunkt einfach nichts anderes zu. Und das Wetter war wirklich gut. Es wäre schade, das gute Wetter nicht zu nutzen. Zum Glück gibt der Nordalpenweg auch in solchen Situationen noch etwas her. Durch diese zweiteilige Tour habe ich zwar ein Loch gestopft aber gleich ein neues aufgerissen. Das muss ich jetzt auch erst mal wieder schließen. Sind wir mal gespannt, was das Jahr in dieser Richtung noch hergibt!
    Die Etappe von Lofer nach Kirchdorf war nicht sehr hoch aber landschaftlich sehr ansprechend. Auch das Gaistal von Leutasch nach Ehrwald hat landschaftlich einiges zu bieten. Das sind beides beileibe keine einfachen Taletappen, die man runterreißt um eine Alpinetappe zu umgehen. Die sehr ursprüngliche Wegführung zwischen der Loferer Alm und dem Straubinger Haus hat mir sehr gut gefallen. Das Gaistal ist sehr beliebt und leider sind dort die Wege etwas größer ausgefallen. Landschaftlich ist aber auch der Weg sehr ansprechend.
    Am Ende konnten wir noch etwas an den Lechtaler Alpen schnuppern. Ein Preview auf den Lechtaler Höhenweg, quasi. Das wird spannend!

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  • Wafer
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    55. Tag: Lermoos - Fernsteinsee
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    Donnerstag, 1. Juni 2023
    Strecke: 14 Km
    Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 875 m
    Gehzeit: 5 h 15

    Gesamtstrecke: 978 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 48.425 m, ↓ 46.175 m
    Gesamtgehzeit: 317 h 30

    Am Morgen merke ich, dass der letzte Tag doch recht lang war. Heute steht aber zum Glück nicht viel an. Nach dem Frühstück starten wir direkt vor dem Haus über Wiesen und kommen an einen Waldrand.


    Start in die Lechtaler Alpen mit neuer Nordalpenwegnummer 601

    Die Lechtaler Alpen begleiten den Nordalpenweg am längsten. Sie werden der Länge nach durchquert. Einer der echten Höhenwege, bei dem man über mehrere Tage nicht in ein Tal hinunter muss. Der Lechtaler Höhenweg ist bekannt und dadurch auch entsprechend voll. Aber hier, ganz am Anfang der Gebirgsgruppe, sind wir mal wieder alleine unterwegs.


    Aufstieg durch den Wald hinter Lermoos

    Langsam und gleichmäßig geht es aufwärts. Schöne Wege hier! Von dem Skigebiet haben wir noch nicht viel mitbekommen. Das wird sich leider noch ändern. Dafür verläuft eine Mountainbike-Downhill-Strecke teilweise direkt neben dem Weg. Aber auch hier ist heute noch keiner unterwegs.
    Die Zeitangaben am Weg irritieren etwas: Seit dem Start heute Morgen wird für die Mittelstation immer die gleiche Zeit angeschrieben. Ein Stück weiter hängt eine Stempelstelle mitten im Wald. Und kurz darauf kommen wir auf eine Skipiste, die uns aus dem Wald führt.


    Die Wolfratshauser Hütte kommt erstmals in Sicht

    Der direkte Weg ist uns zu steil. Der Nordalpenweg will da auch nicht direkt hinauf. Zunächst geht es aber zu einer Quelle mitten auf der Piste.


    Ist das eine Quelle oder ein Wasserrohrbruch an einer Schneekanone?

    Der Weg schlägt noch zwei Kehren und bringt uns der Hütte immer näher. Oben am Weg kommt ein Wanderer von der Bergstation der Grubigsteinbahn herunter auch auf die Wolfratshauser Hütte zu. Wir sind endlich aus dem Wald raus und haben eine tolle Sicht auf die Umgebung. Dadurch wird es aber auch gleich wieder wärmer. Nassgeschwitzt kommen wir an der Hütte (1.751 m) an.


    Ankunft an der Wolfratshauser Hütte

    Die hat ab heute für die Sommersaison geöffnet. Da merken wir wieder, dass wir schon sehr früh im Jahr unterwegs sind. Aber heute Nacht haben wohl ein paar bevorzugte Gäste hier oben schon übernachtet. Auf dem Nachbartisch steht ein Frühstück, dass sich selbst im Tal sehen lassen könnte. Da ist alles da: Wurst, Käse, Lachs, Fingerfood, Marmelade, Sekt, ... Da bleiben keine Wünsche offen! Sieht nach einem grandiosen Frühstück mit einer ganz großartigen Aussicht aus!


    Grandioses Frühstück auf der Hütte

    Wir begnügen uns mit der Aussicht und tanken Flüssigkeit nach. Während wir die Aussicht genießen vergeht die Zeit unglaublich schnell. Irgendwie vergeht die Zeit beim Aufsteigen nicht immer so schnell. Irgendwann reißen wir uns los und gehen weiter.
    Mit Lermoos und der Wolfratshauser Hütte haben wir den niedrigsten und den höchsten Punkt für heute schon hinter uns. Wir können es also etwas geruhsamer angehen lassen. Zum Glück müssen wir nicht entlang der Pisten wandern. Die haben einen zugegebenermaßen schlecht ausgeschilderten Wanderweg, der uns durch die Wälder führt. An der Grubigalm müssen wir um ein paar Speicherseen herum.


    Speicherteich mit Zugspitzblick

    So richtig natürlich sehen die nicht wirklich aus. Vor allem: Warum zwei direkt nebeneinander? Dann doch lieber einen großen! Aber der Spuk ist schnell wieder vorbei: Direkt hinter der Bergstation der Grubigalmbahn geht ein kleiner Pfad ab, den wir nehmen wollen. Etwas irritiert uns allerdings die Technik am Weg!


    Datensammeln am Biketrail

    Hier kriegen wir dann erstmals mit, dass wir uns für den Abstieg einen Mountainbiketrail ausgesucht haben: Den Blindseetrail. Der ist aber nicht sehr breit und gut als Wanderweg geeignet. Nur die Biker stören ab und zu die Ruhe. Wir sind aber in der absoluten Vorsaison! Wie ist hier der Verkehr erst in der Hauptsaison?
    Mein Neffe ist ganz begeistert von dem Trail. Er war ja direkt vor der Tour mit 3 Freunden in den Bergen um genau sowas zu fahren. Nur hatten sie in Leogang noch so viel Schnee auf den Wegen, so dass sie meist im Tal unterwegs waren. So wie er sich hier verhält wird es wohl nicht lange dauern bis er den Trail auch mal unter den Reifen hatte.


    Namenlose Alm am Blindseetrail

    Durch die Südlage liegt hier kein Schnee mehr. Nicht mal Reste. Dafür sehen wir aber, dass in den umliegenden, allerdings auch deutlich höheren Bergen noch einiges liegt.
    Irgendwie machen heute die Knie bei mir nicht wirklich gut mit. Sowas hatte ich schon befürchtet: Beim Skifahren im Winter haben die dieses Jahr einige Probleme bereitet. Mal sehen, wie die Saison weitergeht!
    Der Weg ist aber echt ein Knaller! Mich wundert es nicht, dass hier viel Verkehr ist! Toller Weg in toller Landschaft!


    Wasserfall zum Blindsee

    So manches Stück ist als Schiebestrecke für die Radler ausgewiesen.


    So viel zum Thema Schiebestrecke

    Hier wurden wenigstens keine überhöhten Kurven oder dergleichen in die Landschaft gebaut. Der Weg ist noch ziemlich genau so, wie er war, bevor das Mountainbiken populär wurde. So ist der Trail aber wohl nicht so einfach zu fahren wie die planierten Strecken in anderen Gebieten. Gefällt mir aber auch deutlich besser: So haben sowohl Wanderer als auch Biker Spaß an dem Weg!


    Eine abgründige Bank

    Und die Biker, die hier unterwegs sind, sind rücksichtsvoll im Umgang mit uns Wanderern. Findet man leider auch nicht immer so vor.
    An der nächsten Kurve lädt eine Bank zum Verweilen ein. Warum wird spätestens beim Platznehmen klar!


    Der Blindsee - Namensgeber des Mountainbiketrails

    Ein richtig schöner See im Wald. Man kennt ihn wenn man den Fernpass mit dem Auto schon mal gefahren ist, dann hat man ihn schon gesehen. Aber von hier oben sieht er einfach besser aus!
    Ein paar Meter weiter geht der Trail in einen Forstweg über und der schöne Weg ist vorbei. Ich habe einige Tracks im Netz gefunden, auf denen der Nordalpenweg ein Stück direkt auf der Fernpassstraße geführt wird. Das muss zum Glück nicht mehr sein: Kurz bevor man an die vielbefahrene Bundesstraße kommt biegen wir rechts ab und wandern auf einem erstaunlich kleinen Pfad einiges oberhalb der Straße weiter. Der Pfad bringt uns direkt zum Fernpass. Aber auch hier müssen wir nicht an die Straße. Gleich hinter dem ersten Haus biegen wir wieder ab und wandern weiter abwärts.


    Die Kapelle 'Zu den 14 Nothelfern'

    Wir kommen an den Gurgelbach und halten uns an ihm entlang. Teilweise ist die Straße nicht weit – das lässt sich nicht verleugnen. Und teilweise ist auch dieser Weg für Biker geeignet. Aber auch für andere ...


    Wer hier so alles ein Platzerl hat ...

    Nach dem Schanzlsee führt uns der Nordalpenweg auf den Römerweg. Er soll uns sicher zum Fernsteinsee bringen. Leider nimmt die Feuchtigkeit von oben immer mehr zu: Es beginnt zu regnen. Das soll es die nächsten Tage eh. Schade nur, dass es jetzt schon anfängt! Das hätte sich ja auch noch eine Stunde gedulden können. Auf schönen Wegen geht es weiter abwärts mit uns.


    Auf dem Römerweg in Richtung Fernsteinschloss

    Wir montieren Regenzeug und lassen es voll runterlaufen. Ist ja zum Glück nicht mehr weit. Am Schloss ist der Weg dann nicht klar markiert bzw. der Wegweiser etwas irreführend. Ich nehme den direkten Weg durch das Schloss während mein vorrauseilender Neffe weiter geradeaus gewandert ist. So komme ich doch vor ihm am Fernsteinsee an obwohl er deutlich schneller unterwegs war. An der Straße hat uns dann die Zivilisation wieder: viel Verkehr, Trubel und ein übler Massenimbiss mit Souvenirladen. Eigentlich nicht ganz unser Ding aber hier fährt in einer Stunde der Bus ab, der uns zum Auto zurückbringen soll.
    Im nächsten Wolkenloch drehe ich nochmal eine Runde um das Schloss.


    Der Fernpass wie ihn kaum einer kennt

    Das ist eigentlich eine sehr schöne Ecke hier. Nur durch die Fernpassstraße leider etwas in Mitleidenschaft gezogen!


    Der Fernsteinsee

    Der Bus ist pünktlich und bringt uns zum Bahnhof in Ehrwald. Ab dort geht es mit der Bahn weiter nach Garmisch. Hier erwartet uns ein Schienenersatzverkehr, der uns nach Mittenwald bringt. Ab dort geht es mit der Bahn wieder weiter nach Scharnitz, wo unser Auto steht. Etwas umständlich für die paar Kilometer aber machbar. Damit ist die Tour aber auch leider schon wieder vorbei.
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  • Wafer
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    54. Tag: Leutasch - Lermoos
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    Mittwoch, 31. Mai 2023
    Strecke: 30 Km
    Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 875 m
    Gehzeit: 7 h

    Gesamtstrecke: 964 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 47.575 m, ↓ 45.300 m
    Gesamtgehzeit: 312 h 15

    Recht überraschend fällt das Frühstück nicht vegan aus: Es gibt Eier mit Speck und andere schöne Dinge, die dafür sorgen, dass wir nicht ganz so pünktlich wie erwartet starten. Vor dem Haus begrüßt uns bestes Wetter. Und ein grandioses Panorama.


    Die Ausläufer des Wettersteingebirges über Gasse

    Da hinten führt eine Alpinvariante des E4 Alpin bzw. Nordalpenweges über den Wetterstein: Zunächst hinauf zur Meilerhütte, über den Schachen mit dem Schachenhaus hinunter ins Tal der Partnach und über die Reintalanger- und Knorrhütte wieder hinauf auf das Zugspitzmassiv und über den Stopsellzieher nach Ehrwald hinunter führt diese Variante sehr alpin durch den Wetterstein. Das ist aktuell aber wegen des Schnees absolut nicht machbar und muss auf einen späteren Termin warten.
    Am Waldrand führt uns der Wanderweg das Tal entlang.


    Lauter Rindviecher

    Es geht auf Leutasch zu. Eigentlich ein Ort, der aus vielen kleinen Teilorten besteht. Und durch diese Ortschäftchen geht es weiter.


    Die Kirche von Leutasch vor den Stubaitaler Alpen

    Zwischen den Teilorten sind die Wege erstaunlich abwechslungsreich. So abwechslungsreich, dass es da einiges Potential gibt, den falschen Weg zu nehmen. Wir schaffen das heute gleich mehrfach. 2-mal davon hier im Ort.


    Es geht ins Gaistal

    Das Leutaschtal ist bekannt für seine schöne, aber flache Wanderregion. Diese stellt sich uns heute in den schönsten Farben dar.


    Rückblick auf Leutasch

    Hier legen wir dann den ersten Verfranser hin: Vor lauter schauen und schönen Wegen verpassen wir die Abzweigung, die an die Leutascher Ache hinüber führt. Wir merken es zum Glück recht schnell und kehren um. Aber auch hier müssen wir nachschärfen. Irgendwie schauen wir wohl etwas zu viel in die Landschaft und etwas zu wenig auf die Karte.


    Der Wetterstein vom Gaistal aus gesehen

    Wir überqueren die Leutascher Ache und verlassen damit den Urbanen Bereich von Leutasch. Auf einem schönen Wanderweg geht es rechts des Baches leicht aufwärts.


    Lauter schwarze Schafe im Gaistal

    An der nächsten Abzweigung folgen wir, blauäugig wie wir sind, den einzigen Wegweisern. Es geht aufwärts. Recht steil sogar. Und am Weg stehen lauter religiöse Martel. Auf einer Schulter über den Fluss steht dann eine Andachtsstätte: Der Kalvarienberg von Leutasch.


    Eindrücke des Kalvarienberges von Leutasch

    Der Weg führt sehr schön auf einem kleinen Pfad weiter aufwärts. Aber irgendwie in die falsche Richtung. Nach einem erneuten Blick in die Karte haben wir uns hier doch glatt heute zum dritten Mal verfanst. Was ist denn heute los? Also zurück und alles wieder runter.
    Kaum zu glauben: Da, wo alle Wegweiser hinauf zum Kalvarienberg zeigen muss man am Fluss bleiben, wenn man dem Nordalpenweg folgen will. Da sollten die vielleicht mal noch einen Wegweiser spendieren!
    Ein paar Meter weiter geht es über den Fluss wieder zurück zur Straße. Aber zum Glück auch schon wenige Meter später an der nächsten Brücke wieder zurück.


    Eine Brücke über die Leutascher Ache

    Und hier, wo es eigentlich kaum noch ein Vertun gibt, folgt eine Markierung auf die nächste.


    Hurra - Wir sind noch richtig

    Na, vielleicht waren wir einfach nur blind? Neben der Leutascher Ache geht es weiter aufwärts. 2 Brücken weiter müssen wir wieder an die Straße zurück, die hier aber mit einem Parkplatz endet. Gleich in der ersten Kehre will uns ein Wegweiser rechts. Ein Blick in die Karte mit dem GPX-Track will hier aber links. Wir glauben mal dem GPX-Track. Und das ist schon unser nächster Fehler. Für Nachahmungstäter: Bleibt auf dem breiten Weg in Richtung Gaistal – so wie es dransteht. Als der schöne, kleine Weg am Bach endet schlagen wir uns querwaldein aufwärts – zurück zum Weg. Das ist ganz schön anstrengend! Also lasst das lieber bleiben.


    Es geht das Gaistal hinter - immer in westliche Richtung

    Die Wege sind hier eher breiter – befahrbare Schotterwege, mit denen die umliegenden Almen ans Straßennetz angebunden werden. Das Gaistal zieht langsam ansteigend immer weiter hinauf: Rechts das Wettersteingebirge und links die Mieminger Kette. Und da oben liegt überall noch verdammt viel Schnee. Sowohl auf den Südhängen des Wettersteins als auch auf den Nordhängen der Mieminger Kette. Gut, dass wir talnahe Wege gewählt haben!


    Die Leutascher Ache wird etwas ruhiger

    Fairerweise sollte ich erwähnen, dass wir hier auch nicht alleine unterwegs sind. Neben einigen Wanderern sind hier doch auch recht viele Biker unterwegs. Bei diesen Wegen ist das aber auch verständlich.
    Ein paar Meter weiter liegt auf einer Wiese die Gaistalalm über uns.


    Die Gaistalalm unter den noch schneebedeckten Südhängen des Wettersteins

    Wir gehen hinauf und kehren auf ein kühles Getränk ein. Wir schwitzen heute doch erstaunlich viel.
    Weiter geht es direkt an der Alm auf kleinen Wegen in Richtung der Tillfussalm. Der Weg führt uns etwas aufwärts und über den Kotbach – zum Glück kein sehr treffender Name!


    Hochwand (rechts) und Karkopf


    Ein paar Meter weiter erreichen wir schon die Tillfussalm. Auch hier ist einiges los. Es ist zwar noch etwas früh aber wir machen hier trotzdem schon Mittagspause. So richtig mit Kaiserschmarrn – wie es sich gehört.


    Pauseanimation auf der Tillfussalm

    Die kleinen Kälber sind der Renner! Alle schauen nur nach den ganz kleinen. Die Kids sind begeistert!
    Weiter geht es leider wieder auf den etwas breiteren Versorgungswegen. Immer weiter das Gaistal hinter. Wir verlassen die Leutascher Ache und halten und rechts den Hang aufwärts.


    Breitenkopf (vorne) und Hochplattling im Mieminger Gebirge

    An der Feldernalm vorbei kommen wir mal wieder in ein Skigebiet. Diesmal ist es das Gebiet der Ehrwalder Alm Bahnen. Und das merkt man gleich am Betrieb: Die Rundwege sind hier gut besucht. Skigebiete zu durchqueren, da haben wir auf dieser Tour schon Erfahrungen mit.


    Der höchste Punkt von heute am Isensattel ist erreicht

    Da damit aber auch der heutige Höhepunkt erreicht ist, können wir etwas an Tempo zulegen. Entlang der blauen Piste geht es recht flach zur Bahnstation an der Ehrwalder Alm hinunter. Hier ist wieder einiges los. Und der Weg ist alles andere als schön. Auf diesen Wegen müssen die Bauteile der modernen Bahnen, die hier oben stehen, transportiert werden können. Da macht das Wandern nicht wirklich viel Spaß.


    Die Ehrwalder Alm

    Wir machen an der Alm trotzdem kurz Pause. Von der Alm aus kann ich den Weg sehen, der unter der Gondelbahn abwärts führt. Das reizt mich jetzt nicht sehr. So entscheiden wir uns die 2 Km bis zur Talstation knieschonend mit der Bahn hinter uns zu bringen und lieber noch bis Lermoos zu wandern als, wie bisher geplant, schon in Ehrwald für heute Schluss zu machen.
    Ehrwald zieht sich dann ganz schön. Auf Teer geht es bis zur Ortsmitte und auf der anderen Seite der Hauptstraße wieder zum Ort hinaus. Über Wiesen und zwischen Feldern hält der Nordalpenweg auf Lermoos zu.


    Ehrwald vor dem Wettersteingebirge

    Hier blühen bunten Blumenwiesen – sehr schön! Auf dieser Seite vom Ort merkt man kaum was von dem Touristentrubel, der im Ort und an der Bahn herrschte. Mit schönem Blick zurück auf den Wetterstein und vor auf die Lechtaler Alpen geht es nach Lermoos hinüber.


    Unser Tagesziel Lermoos voraus

    Endlich sind wir auch mal von den breiteren Wegen runter. Wird gleich viel netter!


    Tolle Wiesenwege mit Wettersteinblick

    Rechter Hand liegen die Berge der Heiterwang-Region. Auch da liegt noch einiges an Schnee oben drauf obwohl wir hier die Südeseiten sehen.


    Die Heiterwanggruppe gehört zum Ammergebirge

    In Lermoos checken wir in ein kleines Hotel ein. Mein Neffe hat sich für das Abendessen ein Restaurant ausgesucht, dass laut lokalen Meldungen von einem jungen Sternekoch speziell für die Einheimischen betrieben wird. Dazu müssen wir aber auf die andere Seite von Lermoos. Erst beim Essen erfahren wir, dass wir auch recht einfach über die Hänge hätten gehen können und nicht durch das Dorf gebraucht hätten. So wollen wir nach sehr gutem Essen dann diesen Weg zurück. Und kommen dadurch genau richtig um die Berge um uns herum in abendlichem Rot erstrahlen zu sehen.


    Abendlicher Ausklang mit Wetterstein und Mieminger Gebirge

    Hat was! Kommt auf Bildern gar nicht so richtig rüber!
    Das war heute zwar ein Tag mit wenig Höhenmetern aber in Summe doch gar nicht so langweilig. Gut, auf das Skigebiet hätten wir gut verzichten können aber das geht leider nicht immer. Mit 30 Km waren wir heute auch recht weit unterwegs. Da sind wir entsprechend müde und auch schnell im Bett.
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  • Wafer
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    53. Tag - Nachmittag: Scharnitz - Leutasch
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    Dienstag, 30. Mai 2023
    Strecke: 10 Km
    Höhenmeter: ↑ 550 m, ↓ 425 m
    Gehzeit: 2 h 45

    Gesamtstrecke: 934 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 46.825 m, ↓ 44.425 m
    Gesamtgehzeit: 305 h 15

    Das Auto steht direkt am Bahnhof. „Parken nur für Bahnkunden“ steht da dran. Wir werden ja mit der Bahn zum Auto zurückkehren. Also werden wir Bahnkunden sein. Hoffentlich schleppen sie uns bis dahin das Auto nicht ab. In einer Pizzeria machen wir Mittagspause. Scharnitz (964 m) ist kein sehr großer Ort. Und die Ströme des Tourismus scheinen einen Bogen um diesen Ort zu machen. So richtig lebendig sieht der nicht aus.
    Wir ziehen los und folgen dem GPX-Track weil wir keine Markierungen gefunden haben. Das war natürlich nix! Als der gemacht wurde gab es wohl die Umgehungsstraße noch nicht. Also zurück und Wanderwegmarkierungen folgen. Die Wege sind hier sehr spärlich markiert. Und vom Nordalpenweg ist wenig zu sehen. Erst später taucht er als 01-Zusatz wieder auf. Aber nicht in der gewohnten Notation.


    Der Nordalpenweg bei Scharnitz

    Was uns etwas zur Eile drängt sind die Wetterentwicklungen um uns herum. Wir haben Einblick in das Karwendeltal. Und da schüttet es aus Kübeln. So geben wir etwas Gas und lassen es laufen. Der Weg führt uns in die Sattelklamm und steilt langsam auf. Wir kommen gut ins Schwitzen. Ab und zu trifft uns ein Tropfen. Aber nur so viel, dass wir vorläufig noch die Regenhaut noch nicht auspacken. Lieber geben wir noch mehr Gas. So bleibt die Kamera erstmal viel in der Tasche. Viel ist um uns herum eh nicht zu sehen.
    Als wir an den Hangabbruch am Hochflunder kommen, wissen wir, dass wir über die Hälfte der Höhenmeter schon hinter uns haben.


    Der Abbruch am Hochflunder

    Der Weg wird nochmal kleiner und steiler. Uns läuft der Schweiß an den Beinen runter in die Schuhe. Zu schnell ist halt auch nix! Aber wir wollen auf dem Sattel sein, wenn uns der Regen erreicht. Endlich wird der Weg breiter und etwas flacher. Kurz vor dem Sattel begegnen uns zwei Wanderer in voller Regenmontur. Sie sehen die Regenwolken, die uns dicht auf den Fersen sind und sind nicht wirklich begeistert.


    Wegweisung auf dem Weg zum Hohen Sattel

    Am Hohen Sattel (1.495 m) haben wir die Höhenmeter dann für heute hinter uns und es geht abwärts. Schön gleichmäßig und deutlich flacher. Mit den Wanderstöcken kommen wir gut voran. Der Regen scheint am Sattel hängen geblieben zu sein. Es tröpfelt zwar aber das war es dann auch. Ruck-Zuck kommen wir nach Ahrn, dem ersten Ortsteil von Leutasch. Auf der Karte habe ich gesehen, dass es im nächsten Teilort ein paar Unterkünfte gibt. So halten wir auf Gasse (1.100 m) zu. Wir suchen uns eine Unterkunft nach Optik aus. So landen wir in einem richtig schicken Haus und bekommen eine Suite zum Sonderpreis mit Halbpension. Wanderklamotten machen sich da immer gut! Wir nutzen die Sauna und den Naturpool zum Abkühlen. So wird das ein richtig schöner Nachmittag.


    Der Naturaußenpool

    Beim Abendessen stellen wir dann fest, dass wir mit veganer Kost versorgt werden. Aber die ist erstaunlich gut! Irgendwie habe ich da immer Vorurteile. Aber wenn es gut und abwechslungsreich gekocht ist hat das schon was!


    Veganes Abendmenü

    Und morgen soll das Wetter wieder besser werden. Aber eigentlich sind wir ja nicht mal richtig nass geworden. Also war doch eigentlich alles Gut! Ein schöner Tag mit einem unerwarteten Abschluss. Also dann: Bis Morgen!
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  • Wafer
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    53. Tag - Vormittag: Straubinger Haus – Kirchdorf in Tirol
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    Dienstag, 30. Mai 2023
    Strecke: 11 Km
    Höhenmeter: ↑ 50 m, ↓ 975 m
    Gehzeit: 3 h 30

    Gesamtstrecke: 924 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 46.275 m, ↓ 44.000 m
    Gesamtgehzeit: 302 h 30

    Nachts muss ich mal zur Getränkerückgabe. Da scheint der Mond zu den Fenstern herein. Ich schnappe mir das Handy und gehe nach draußen. Dort empfängt mich ein erstaunlich warmer Wind. Und eine tolle Sicht auf den Wilden Kaiser.


    Vollmond über dem Kaisergebirge

    Da ärgere ich mich immer, dass ich nicht doch die große, nachttaugliche Kamera mitschleppe. Da müsst ihr halt mit diesen Handyeindrücken leben!
    Nach einem tollen Frühstück starten wir nach Süden auf dem Fahrweg.


    Aufbruch am Straubinger Haus

    Den verlassen wir aber schon recht schnell bei der ersten Kehre. Ab da geht es auf schönen Wanderwegen weiter.
    An der Fahrstraße liegt unter uns die nächste Alm.


    Der Wilde Kaiser über der Kreuzangeralm

    Bevor der Weg wieder im Wald verschwindet haben wir auch eine gute Sicht in Nördliche Richtungen. Dort hinten beginnt irgendwo Deutschland.


    Blick in Richtung Norden auf Unterberghorn und Kössen

    Dann verschwindet der Weg im Wald und zieht auf den nächsten Sattel zu. Der liegt ungefähr auf 1.450 m. Und dann geht es abwärts mit uns. Aber richtig! Nicht nur ein bisschen. Richtig steil geht es zackig abwärts. Teilweise in Serpentinen aber teilweise auch direkt geradeaus. Zwischen den Bäumen hindurch kann man ab und zu einen Blick auf das werfen, was noch vor uns liegt.


    Das Tal der Großache mit den Kitzbüheler Alpen im Hintergrund

    Der Abstieg geht anständig ein die Beine. Die Arthrose meldet sich. Das kann ich jetzt gar nicht brauchen. Die sollte jetzt lieber die Klappe halten. Ich suche die Abwechslung ...


    Holzpilz

    Es geht weiter abwärts. Wenn man die Knie merkt nimmt das einfach kein Ende. Aber wenigstens scheinen wir noch richtig zu sein.


    Wegmarkierung

    Der Wald wird langsam etwas lichter und wir können erkennen, dass wir uns der Talsohle nähern. Hurra! Es kann nicht mehr weit sein bis wir unten sind.


    Ein langer Abstieg durch den Wald

    Der Weg ist sehr schön. Da kann man nicht meckern. Und als wir unten ankommen ist die Welt wieder in Ordnung.


    Ankunft im Tal bei Hausstatt

    Zumindest fast! Da ist man auf einem alpinen Wanderweg unterwegs und ist sich gar nicht der Gefahren bewusst, die im Tal auf einen lauern!


    Lebensgefahr durch fliegende Golfbälle

    Was uns leider erst zu spät auffällt: Eigentlich müssten wir hier rechts abbiegen. Wir folgen aber erstmal den Wegweisern – zumal da auch von einem Sportcafé Sylvia die Rede ist. Das hört sich nach einer guten Pausengelegenheit an. Irgendwann bemerke ich aber, dass wir in der falschen Richtung unterwegs sind und wir kehren um.
    Beim Frühstück haben wir uns die Busfahrpläne angesehen. Die haben zur Mittagspause ein 3-stündiges Loch. Als wir an die Straße nach Erpfendorf kommen stellen wir fest, dass wir erstaunlich schnell unterwegs waren und wir evtl. den letzten Bus vor der Mittagspause erwischen könnten. Mein Neffe zieht daraufhin in Richtung Bushaltestelle um sein Auto zu holen und ich nehme den Weg neben dem Fluss um den Weg nach Kirchdorf zu nehmen.


    Wanderpfad entlang der Großache

    Wo der Nordalpenweg rechts den Hang hinauf will hängt ein Flatterband mit einem Schild, dass der Weg wegen Baumfällarbeiten heute gesperrt sei. Na, das ist jetzt nicht so schlimm! Der wollte eh nur 200 Höhenmeter den Hang hinauf um gleich darauf nach Wenig wieder hinunter und entlang der Straße nach Kirchdorf zu führen. Ein Blick in die Karte zeigt, dass es auch einen schönen Weg entlang der Großache gibt, der teilweise im Schatte ebenfalls nach Kirchdorf in Tirol führt. So entscheide ich mir für den Talweg und verzichte auf die 200 Höhenmeter rauf und wieder runter.


    Es geht eben auf Kirchdorf in Tirol zu

    Erstaunlich schnell ist mein nächstes Ziel erreicht: Kirchdorf in Tirol – wo ich letztes Jahr Ende Oktober nochmal auf den Nordalpenweg gestartet bin um das Kaisergebirge zu durchwandern.


    Kirchdorf in Tirol vor dem Kaisergebirge

    Ich lasse mich vor der Kirche nieder und fülle Flüssigkeit nach.


    Die Kirche von Kirchdorf in Tirol

    Und schon biegt mein Neffe mit dem Auto um die Ecke. Fast wie abgesprochen! 😉 Ich packe meine Sachen ins Auto und wir fahren in Richtung Inntal. Das Kaisergebirge und die Brandenberger Alpen habe ich ja letztes Jahr im Herbst schon gemacht. Und der Rofan ist uns etwas zu kritisch: Die Hütten oben haben noch zu und es lag ja richtig viel Schnee da oben. Im April kam nochmal reichlich davon und er ist im kalten Mai liegen geblieben. Wer weiß, wie die Wege da aussehen. Und wenn da noch keiner geht ist uns das zu ungewiss. Ähnlich sehen wir das im Karwendel. Also haben wir uns entschieden die Tour in Scharnitz fort zu setzen und von dort aus durch das Leutasch- und das Gaistal nach Ehrwald zu wandern und uns dann in Richtung Fernpass durch zu schlagen. Ab Morgen soll dort die Wolfratshauser Hütte offen haben.
    Das hört sich nach einem Plan an! So kann es zumindest weiter gehen. Wäre ja auch sonst schade um die freien Tage, die wir für eine Bergtour geplant hatten.
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  • Wafer
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    52. Tag: Loferer Alm – Straubinger Haus
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    Montag, 29. Mai 2023
    Strecke: 16 Km
    Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 475 m
    Gehzeit: 6 h

    Gesamtstrecke: 913 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 46.225 m, ↓ 43.025 m
    Gesamtgehzeit: 299 h

    Der Morgen begrüßt uns wieder mit Sonnenschein. Das Frühjahr ist uns wohl recht hold. Wobei es oben noch mehr als genug Restschnee hat. Also schauen wir einfach mal, wie weit wir kommen.
    Nach dem Frühstück brechen wir auf und lassen uns ganz profan zur Loferer Alm hinaufgondeln. Ab hier erwartet uns erstmal eine Teerstraße. Nicht so wirklich prickelnd! Aber solange wir durch das Skigebiet wandern müssen wir das wohl hinnehmen. Irgendwann wird der Weg zur Schotterstraßen - noch kein wirklich großer Fortschritt! Als wir nach der letzten Piste endlich in den Wald kommen wird es endlich natürlicher: Der Weg wird deutlich kleiner. Und vor allem natürlicher!


    Kleine Wanderwege führen durch den Wald

    Und was mich völlig fasziniert: Es gibt hier Ameisenhaufen in großen Mengen und vor allem in allen Größen! Alle paar Meter ist richtige was los. Da muss man aufpassen, wo man mit seinen Stöcken hin sticht! Überall ist Bewegung zu sehen!


    Der Wald ist voller Ameisenhäufen

    Was ist hier anders als in anderen Regionen? So dicht beieinander und vor allem dann auch noch so groß finde ich schon recht ungewöhnlich! Zeigt aber, dass in diesem Bereich wenig verbaut oder verändert wurde. Nach dem Skigebiet von Lofer kam das recht überraschend. Bei genauem Nachdenken aber nicht wirklich überraschend: abseits des Tourismus hat die Natur noch eine Chance! Hier scheinen nicht wirklich viele Wanderer unterwegs zu sein!


    Wenig ausgetretene Pfade hinter der Loferer Alm

    Teilweise muss man nach den Wegzeichen suchen. Sie sind aber da! Das ist also keine Kritik an den wegpflegenden Institutionen! Hier sind nur einfach sehr wenige Leute unterwegs. Und das in einem erstaunlich naturbelassenen Wald. So direkt zwischen zwei bekannten Skigebieten hatte ich sowas nun nicht wirklich erwartet! Wir folgen den Wanderzeichen und sehen auch, dass hier einiges getan wurde, um die Wege begehbar zu machen.


    Die Weghilfen sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen aber sind da!

    Man sieht den Wegen allerdings an, dass sie nicht viel begangen, geschweige denn gepflegt werden. Das ist aber für mich eher ein Gütemerkmal als ein Manko! Zeigt es doch, dass sich hier nicht die Massen durchwälzen und die Wege vor allem auch noch wirklich Abwechslung bieten!


    Tolle, verlassene Wege führen uns auf die Steinplatte zu

    Das geht recht lange so. Ohne Hütte, Wegweiser oder sonstige Infrastruktur. Einfach ein toller, sehr natürlicher Wanderweg durch diese wohl zum Glück recht verschonte Region. Einfach schön! So dürfte es nach meinem Geschmack ewig weiter gehen!
    Leider weiß ich, dass es so nicht wirklich lang weiter gehen wird: Ich kenne diese Region sehr gut! Als Kind war ich hier viel wandern und später auch schifahren. Also kann es leider nicht so bleiben.


    Die Wege werden breiter ...

    Hier habe ich quasi Skifahren gelernt. Ich erinnere mich, wie wir hier gewandert sind und vor den Sprengungen gewarnt wurden, die für das neue Skigebiet nötig seien. Damals wurde ein Skilift, der Rossalmlift, auf deutscher Seite und 3 Skilifte auf Österreichischer Seite (Scharzlofer, Kammerkör und Steinplate) gebaut. Das muss jetzt irgendwann kommen.


    ... und belebter

    Und es kommt! Mehr als mir lieb ist! Der natürliche Wald hört auf und wir kommen auf Pisten-Almen hinaus. Die Wege sind zunächst geschottert und später leider geteert. Zum Glück findet man noch etwas Farbe dazwischen!


    ... aber auch bunter!

    Hier tobt etwas der Sportfan in mir: Damals war ich froh, dass ich nicht aufsteigen musste! Aber wo damals auf dieser Region 4 Schlepplifte standen stehen heute 2 Kabinenbahnen, 2 Schlepplifte (beide noch auf deutscher Seite) sowie 9 Sesselbahnen unterschiedlicher Kapazität. Früher standen wir unten am Lift an – Heute wird man vermutlich oben anstehen um einen freien Platz auf der Piste für die Abfahrt zu finden.


    Es geht durch das Skigebiet von Waidring hindurch

    An dem Kamm, auf den wir zuwandern, verlassen wir das Salzburger Land und wandern nach Tirol hinein. Das ist jetzt das vorletzte Bundesland auf meiner Wanderung auf dem Nordalpenweg! Nach dem Burgenland und Niederösterreich am Beginn meiner Wanderung bei Rust am See und den Vororten von Wien ging es recht lange durch die Steiermark, kurz durch Oberösterreich und dann durch das Salzburger Land. Und jetzt kam ich nach Tirol. Es fehlt jetzt noch Vorarlberg. Das wird wohl noch eine dauern, bis ich dahin komme.
    Auf einer Teerstraße geht es hinunter in Richtung des ehemaligen Parkplatzes des Skigebietes. Ein Restaurant am Weg zeigt uns, wie Massenabfertigung heutzutage funktioniert: Es geht nur um das schnöde Geld der Massen! Schön geht anders!
    An dem ehemaligen Parkplatz wird gerade das letzte Parkhaus abgerissen da das Gebiet seit Jahren über eine Kabinenbahn erreichbar ist und kaum noch einer bereit ist die Maut zu bezahlen. Auf der anderen Seite des Parkplatzes führt uns ein überraschend schöner Wanderweg wieder aufwärts. Es scheint normalerweise ein Lehrpfad zu sein. Aber an den Pfosten hängen keine Schilder.


    Ein Naturlehrpfad ohne Schilder

    Der kleine Pfad führt uns aber etwas abseits der Schotterstraße durch tolle Landschaft aufwärts. Von dem winterlichen Übertourismus ist hier nichts mehr zu spüren. Man sieht noch ein paar Pisten und Liftstützen aber das war es dann auch schon.



    Rückblick auf die Steinplatte und die Loferer Steinberge

    Der Nordalpenweg führt uns immer weiter aufwärts. Die Bäume werden kleiner und die Blicke weiter.



    Links vor uns liegen die Kitzbüheler Alpen

    Hier ist von den touristischen Wirren von vor wenigen Metern nichts mehr zu spüren: Die Wege sind ausgesprochen schöne Wanderwege und von den betonierten Pisten gibt es hier gar nichts mehr. Vielmehr folgen wir einem kleinen Pfad, der uns zur Durchkaseralm führt.


    Keine Einkehrmöglichkeit auf der Durchkaseralm

    Wo im Skigebiet noch ein Restaurant für mindestens 100 Personen/Stunden gestanden hätte finden wir hier keinen einzigen Gasthof.
    Aber eines muss man schon zugeben: die Durchkaseralm liegt da sehr schön in der Landschaft und ist auch gut gepflegt. Zwischen diesen Häusern geht es hindurch auf einen kleinen Wanderweg, der uns verspricht uns nahe an die deutsche Grenze zu bringen. Teilweise ist die hier nur wenige Meter weit weg aber wir bleiben immer auf österreichischer Seite.



    Aber dafür sehr schöne Wege

    Was ich nicht so ganz verstanden habe, sind Wegweiser zu einem alpinen Premiumweg, der sich ‚Gletscherblick‘ nennt. Man sieht immer wieder Schilder von dem Weg. Aber ich sehe keinen Gletscher. So hoch sind wir hier schließlich nicht unterwegs.


    Wo gibt es hier Gletscher zu erblicken?

    Also: Wo ist der Gletscher?


    Hier vielleicht?

    So wirklich fündig werde ich nicht. Wir sind hier schließlich deutlich unter 2.000 m unterwegs. Und die umliegenden Berge gehören nicht zum Hauptkamm. Man muss hier vielleicht bei Föhn irgendwas sehe, was diesen Namen rechtfertigt. Wirklich erkennen kann ich aktuell davon nix!


    Beim Blick zum Chiemsee sieht man jedenfalls keinen Gletscher

    Der Weg ist hingegen wirklich eine Augenweide: Er geht immer leicht Auf und Ab, ist abwechslungsreich und führt uns immer an einem leichten Grat entlang. Aber immer sicher auf österreichischer Seite. Irgendwo hier muss die näheste Annäherung an Deutschland sein. Da trennen uns maximal 10 Meter von Deutschland.


    Waidring mit den Loferer Steinbergen

    Entlang des Feldbergs geht es dann endlich auch mal abwärts. Über Weiden kommen wir auf unsere heutige Unterkunft zu: Das Straubinger Haus.


    Das Straubinger Haus liegt vor dem Wilden Kaiser

    Ich habe hier auf dieser Hütte damals meine erste Hüttenübernachtung erlebt. Und Kinderfreundlichkeit scheint hier immer noch ein wichtiges Thema zu sein: Es gibt unglaubliche viele Kinder auf dem Spielplatz vor dem Haus. Die Eltern sind teilweise recht erstaunt wie gut der Umgang der Kindern untereinander funktioniert.
    So nehme ich die Gelegenheit nach dem Bezug des Lagers nochmal wahr und erkunde die Umgebung. Aus meiner Kindheit weiß ich nicht mehr so wirklich viel. Schade eigentlich! Die Hütte hat was!


    Eine kleine Kapelle und andere Häuschen stehen neben dem Straubinger Haus

    Wir genießen die Sonne vor der Hütte und überlegen, wie es die nächsten Tage weiter gehen könnte. Die hohen Berge am Nordalpenweg sind alle noch nicht begehbar. Ich bin mir sicher: Wir werden etwas finden! So schwierige kann das ja nicht sein!


    Das Straubinger Haus

    Auf dem Spielplatz vertragen sich die Kinder erstaunlich gut – zumindest nach dem Verständnis derer Eltern. Für mich war schon immer klar: Je mehr Kinder auf einem Haufen sind, desto weniger Ärger hast du mit ihnen - wenn man ab und zu mal von der Lautstärke absieht. So haben wir viel Zeit den Nachmittag und vor allem Abend an uns in aller Ruhe vorbei ziehen zu lassen. Ab und zu schreit zwar mal ein Kind aber es ist zum Glück keines von mir! 😇


    Abendstimmung mit Blick auf den Wilden Kaiser

    Der Koch liefert ein gutes Abendessen und uns damit eine gute Stimmung. Die Sonne senkt sich weiter in Richtung Horizont und wir folgen ihr mit der Kamera.
    Ich kann gut erkennen, wo ich Ende Oktober letzten Jahres im Wilden Kaiser unterwegs war.
    Es wird noch erstaunlich kühl. So sind wir alle miteinander doch recht schnell in der Hütte.


    Die letzten Sonnenstrahlen über den Bayerischen Voralpen

    Ich mache auch gar nicht mehr lange rum und verziehe mich auch in Richtung Bett. 22 Uhr ist eh schon Hüttenruhe. Für viele kam die trotzdem überraschend schnell. Die Tage sind schon schön lang auch wenn es abends noch recht kühl wird.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 06.07.2023, 09:29.

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  • Wafer
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    51. Tag: Lofer – Loferer Alm
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    Sonntag, 28. Mai 2023
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.050 m, ↓ 325 m
    Gehzeit: 2 h 30

    Gesamtstrecke: 897 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 45.575 m, ↓ 42.550 m
    Gesamtgehzeit: 293 h

    Ausschlafen! Herrlich! Urlaub pur! Es wird etwas dauern bis mein Neffe hier auftaucht. Also drehe ich mich gleich nochmal rum. Irgendwie bin ich dann aber doch recht pünktlich beim Frühstück. Ist scheinbar doch häufig eine Frage der Einstellung, wie man etwas wahrnimmt.
    Beim Frühstück rechne ich mal nach, was der Führer hier für heute vorschlägt: Der braucht hier 4 h 30 – für 1.000 Höhenmeter und ca. 8 Km. Das ist schon sehr großzügig! Da habe ich bei meinem Neffen wohl umsonst die Pferde scheu gemacht.
    Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, dass das heute ein schöner Tag wird!


    Der Morgen beginnt wie der Abend geendet hat

    Pünktlich nach dem Frühstück ist mein Neffe da. Er bezieht das Zimmer und wir packen nichtgebrauchtes in sein Auto. Und schon können wir starten.
    Wir halten auf die Bergbahn zu aber sind da prompt falsch. Der Nordalpenweg geht erst ein paar Straßen weiter rechts ab.


    Hier wurde mal was mit Bergblick gebaut

    Nach ein paar Häusern kommen wir aber schon in den Wald und steigen auf. Am Weg stehen die üblichen Kreuzwegbilder, die uns zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg hinauf zum Loferer Kalvarienberg sind. Als wir an der Kapelle ankommen haben wir einen großartigen Blick über Lofer und die dahinterstehende Reitheralm.


    Lofer mit der Reitheralm

    Auf einem tollen Aussichtsbalkon steht eine Kapelle und eine Holzhütte. Beide ganz gut in Schuss und beide offen. Für wen ist welches Gebäude gedacht? Na, das wollen wir jetzt lieber nicht weiter ergründen. Ein Blick lohnt auf jeden Fall in die Kapelle: Sehr schön und gepflegt! Schön, dass solche Kirchlein doch öfter auch mal offen sind.


    Am Kalvarienberg oberhalb von Lofer

    Hinter der Kapelle führt uns der Weg weiter aufwärts durch den Wald. Breitere Forstwege bleiben uns nach einem kurzen Stück zum Glück erspart. Wir schwitzen gleichmäßig aufwärts. Und dann lichtet sich der Wald und der Wanderweg führt uns auf eine Lichtung, die weiter aufwärtsführt. Ich fand das mit dem Schatten im Wald eigentlich ganz angenehm!
    Ein kleiner Pfad führt uns über die Lichtung. Auf einem Felsen direkt am Weg liegt ein verrostetes Metallteil.


    Die Fundstücke hier waren echt (k)ein Knaller

    Das ist recht massives Metall und ganz schön schwer. Zum Glück nicht mehr gefährlich. Hoffentlich sehe ich sowas nie in scharf!
    Wir kommen gut voran! Wir haben heute aber auch kaum Gepäck dabei: Ich habe die Kamera und mein Neffe Jacken und Getränke. Da ist man kaum belastet. Diese Wiesen sind eine Oase der örtlichen Flora.


    Bergblumen auf dem Weg zur Bräugföllalm

    Man sieht, dass diese Wiesen noch nicht so wirklich lange schneefrei sind. Alles sind noch recht junge Triebe.
    Im Zick-Zack führt uns der Weg auf die Alm zu, die wir über uns sehen, seit wir den Wald verlassen haben. Die Alm ist aktuell aber nicht bewirtschaftet. Sie sieht auch nicht so aus, als würde man hier in der Saison Vesper oder Getränke bekommen. Aber die liegt da sehr schön auf einer Stufe im Gelände und bietet einen weiten Blick über Lofer und die Berge östlich davon.


    Pausenblick an der Bräugföllalm

    Das waren 650 Höhenmeter hier rauf und wir haben gerade mal eine Stunde gebraucht. Ich glaube nicht, dass man das als Referenz nehmen sollte. Ich glaube ich muss mich etwas bremsen! Ohne Gepäck schlage ich gerne ein zu hohes Tempo an.
    Über Wiesen geht es weiter hinauf, die vermutlich etwas später noch beweidet werden. So ist es zumindest den Spuren vom letzten Jahr zu entnehmen. Dadurch blüht hier aber einiges.


    Farbenfrohe Bergblumen

    Der Weg verlässt die Alm und führt uns wieder in den Wald. Sehr angenehm! Es ist doch schon recht warm geworden.


    Aufstiegswege zum Sattel am Lärchberghörndl

    Durch den Wald zieht der Weg in südliche Richtung auf einen Sattel zu. Ein Drahtseil ist vom Gipfel zum Sattel gespannt. Über die Funktion können wir nur rätseln. Am Sattel wird uns eine großartige Aussicht geboten!


    Die Bayerischen Voralpen nördlich von Lofer

    Ab hier geht es in der prallen Sonne aufwärts. Kaum zu glauben, dass auf den Berghängen gegenüber noch jede Menge Schnee liegt – wie kann der sich bei den Temperaturen halten? Der Schweiß fließt in Strömen. Liegt aber vielleicht auch an unserem zu hohem Tempo. Ich glaube, ich muss mich da weiter drosseln. Mein Neffe hängt etwas hinterher. Er geht sein Tempo – da war ich wohl wieder zu schnell.


    Letzte Höhenmeter hinauf zum Sattel am Grubhörndl

    An Felsen entlang geht es auf einen Sattel hinauf. Der wird schon durch eine Antennenkonstruktion angekündigt. Wir kommen hier schließlich in ein Skigebiet und die Skifahrer wollen schließlich Anschluss zu ihren Liebsten. Wir gehen um ein paar Lawinenverbauungen herum und stehen auf einer Piste. Die Flora wird entsprechend eintönig. Und die Wegweisung auch: Wir sollen uns nur noch auf den breiten Schotterwegen bewegen. Das sehe ich anders! Die alten Pfade, die in meiner digitalen Karte eingezeichnet sind muss es ja noch geben. Wir begeben uns mal auf die Suche.


    Bergflora abseits der Loferer Skipisten

    Na also, geht doch! Sowohl die Flora wird wieder vielfältiger als auch die Weggestaltung. Bei den Wegweisern kennt zwar keiner mehr diesen Weg aber er ist allemal besser als diese schwerlastfähigen Schotterstraßen.


    Abstieg zur Loferer Alm

    Im Nahbereich der Bahnen wird es dann entsprechend mühsam. Also schweigen wir über dieses Kapitel und nehmen die Bahn nach Lofer zurück. Ein Hoch auf die Gästekarten! Da kostet der knieschonende Abstieg nix. Denn der Abstieg ist leider notwendig: Hier oben gibt es im Sommer aktuelle keine Übernachtungsmöglichkeit mehr.
    Unten angekommen sind wir erstaunlich schnell zurück. Also von 4 Stunden und etwas keine Spur. OK, wir waren ohne Gepäck unterwegs und nach dem Winter sicher übermotiviert. Aber selbst die Standard-Faustformel zur Berechnung der Gehzeit kommt nicht auf diese Werte, die in meinem Führer stehen. Sind die einen anderen Weg gegangen? Laut GPX-Track nicht.
    Einen Vorteil hat es aber: Wir sind noch zu Zeiten im Dorf, wo man ein vernünftiges warmes Essen bekommt. Und nicht nur fremdländische Vorspeisen, sondern gute Salzburger-Land-Kost: Einen Schweinebraten mit Knödel und Bayrischkraut! Prima!


    Tourenbelohnung

    Die Vorspeise, ein Spargelsalat mit Erdbeeren, überrascht mich sehr positiv! Da habe ich an dem Tag doch wieder einiges gelernt! So darf es weiter gehen.
    Den Nachmittag mit meinem Neffen zu verplempern ist jetzt eine unserer leichteren Aufgaben. Viel zu schnell ist der Tag vorbei und wir begeben uns zurück in unser Café. Das war ein richtig schöner Tag: Für den Anfang nicht zu lang, landschaftlich ein richtig schöner Aufstieg und ein leckeres Essen zum Abschluss. So muss es sein! Mal sehen wie das hier weiter geht! Morgen steht die erste Hüttenübernachtung auf dieser Tour an. Und natürlich der erste vollwertig Wandertag. Ich freu mich drauf! Also dann: Bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 25.06.2023, 21:25.

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  • Wafer
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    50. Tag: Anreise – St.Martin bei Lofer – Lofer
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    Samstag, 27. Mai 2023
    Strecke: 4 Km
    Höhenmeter: ↑ 25 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 1 h

    Gesamtstrecke: 889 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 44.525 m, ↓ 42.225 m
    Gesamtgehzeit: 290 h 30

    Nach langer Bahnfahrt mit mehrfachem Umsteigen und Polizeieinsatz wegen eines gelegten Feuers in einer Wagontoilette stehe ich über eine Stunde verspätet gegen 16 Uhr 20 wieder am Bahnhof von Saalfelden. Ab hier geht es mit dem Bus weiter.


    Die Ausläufer von Saalfelden mit der Burg Lichtenberg und den Berchtesgadener Alpen

    Am Nachmittag gegen 17 Uhr stehe ich an der Bushaltestelle, an der ich letztes Jahr am 6. September, also mehr als 8 Monate später, in den Bus gestiegen bin. Die Tage sind hier schon angenehm lang – man hat gar nicht den Eindruck, dass es schon so spät ist.
    Ich nehme den Wiesenweg, der hier an der Haltestelle beginnt und mich zu dem Campingplatz an der Saalach führt. Dort werde ich wieder auf den E4 Alpin bzw. Nordalpenweg treffen.


    Wiesenwege in Richtung Campingplatz

    Der Campingplatz liegt hier schon sehr ruhig an der Saalach. Schön hier!


    Die Saalach am Camping Grubhof

    Kein Wunder, dass er ziemlich voll ist. Auf einer Brücke überquere ich den Fluss und stoße auf der anderen Seite auf einen Wanderweg auf dem der Nordalpenweg geführt wird. Ihm folge ich in Richtung Lofer.


    Die Loferer Steinberge hinter der Saalach

    Da oben liegt noch mächtig viel Schnee! Da kam im April noch richtig viel runter und ist liegen geblieben. Die Hütten oben haben auch alle noch geschlossen. Daher bleibt für die nächsten Tage auch nur die weniger alpine Variante von Lofer zum Straubinger Haus über die Loferer Alm. Die Variante über die Loferer Steinberge muss ich dann wohl mal ein andermal nachholen.




    Lofer wächst den Hang hinauf

    Lofer ist nun nicht wirklich weit. Das hätte ich sicher im September auch noch irgendwie geschafft. Aber so wird der Anreisetag wenigsten noch mit ein paar Wandermetern versüßt. Hat doch auch was! Ist übrigens ein schönes, grünes Tal mit einer tollen Bergkulisse drum herum.
    Die ersten Häuser um mich herum gehören schon zu Lofer.


    Das Leben und Sterben auf dem Lande ...

    Ich überquere die Saalach und halte auf die Ortsmitte zu. Ich muss mir ein Quartier suchen, das ich 2 Tage beziehen kann und wo die zweite Nacht mein Neffe mit rein kann. Wir wollen morgen erstmal einen etwas ruhigeren Tag machen: hinauf auf die Loferer Alm und mit der Bahn wieder hinunter. Laut meinem Führer soll man dafür über 4 h brauchen. Dann noch die 7 h zum Straubinger Haus anhängen erscheint uns dann doch etwas zu viel für den ersten Tag.


    Ein ruhiges Plätzchen mit Bergblick

    Ein Café hat Zimmer und liegt dicht bei der Bergbahn. Das hört sich doch gut an. Und die Preise sind auf verträglich. Ich checke ein und mache mich nochmal auf den Weg in das Städtchen. Ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut ist leider nicht zu kriegen. Aber dafür viele italienische Vorspeisen. Deshalb bin ich zwar nicht ins Salzburger Land gefahren aber gut war es trotzdem.
    Die Tage sind schon recht lang, da kann man abends schön lange draußen sitzen. Ich telefoniere mit meinem Neffen damit er morgen rechtzeitig kommt.


    Abendlicher Blick aus meinem Zimmerfenster

    Da oben steht die Schmidt-Zabierow-Hütte noch mitten im Schnee. Sie macht auch erst Mitte Juni auf. Wir werden sehen, wann ich da hinaufkomme. Am Abend liegen schon unsere Gästekarten bereit. Damit kostet die Bergbahn nichts. Ich habe nicht umsonst darauf Wert gelegt, dass wir bei der Unterkunft die Gästekarte der Region, die Salzburger Saalachtal Card, bekommen.
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  • Wafer
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    Prolog 6. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg – Alte Löcher stopfen und neue Aufreißen

    Dieses Frühjahr liegt sehr viel Schnee oben in den Bergen. Da ich leider keine richtigen Flachlandetappen mehr anstehen habe verschiebt sich der Beginn des Bergsommers dieses Jahr also deutlich nach hinten.
    Ein Neffe hat ein paar Dinge über den Weg gehört und will mit mir mit um die höchsten Punkte zu erklimmen: Die Hochkönigvariante und die Alpinvariante über den Wetterstein. Wir planen das im Winter und stellen im Frühjahr dann fest, dass es durch den späten Schnee erst recht spät geht. Er hat jetzt aber Ende Mai schon ein paar Tage Urlaub. Er plant ein paar Tage mit Freunden mit dem Bike in den Bergen und danach will er mit mir noch wandern gehen. Also schaue ich mal was am Nordalpenweg schon geht. Schnell kehr Ernüchterung ein: Da geht noch verdammt wenig! Die meisten Hütten haben noch geschlossen. Und die Bilder von den Webcams zeigen, dass sich da kurzfristig nicht viel ändern wird. Ich plane eine Tour in zwei Etappen: bei der ersten Etappe ist es das Ziel das Loch zwischen St. Martin bei Lofer und Kirchdorf in Tirol zu schließen. Ein Aufsetzen im Rofan macht wenig Sinn – da oben liegt einfach noch zu viel Schnee. Und die Karwendeldurchquerung scheitert an geschlossenen Hütten. Aber im Wetterstein gibt es die Leutaschvariante durch das Gaistal und über die Ehrwalder Alm. Die sollte auch schon gehen. Also planen wir sein Auto nach Scharnitz zu stellen und möglichst bis zum Schloss Fernstein zu wandern.
    Soweit zur Planung! Dann steht die Umsetzung an. Bei uns ist schon fast Sommer: Die Temperaturen bewegen sich bei uns schon um die 25°C. Und das Wetter soll stabil werden. Also los ...

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  • Wandernomade
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    Hallo Wafer,
    eine wunderbare Wanderung und ein super Bericht,
    erinnert mich an meinen Adlerweg, wo ich ebenfalls in Steinberg am Rofan vorbeikam.
    Solltest du wieder in diese Gegend kommen, wäre ein Besuch vom sagenhaften Friedhof in Kramsach empfehlenswert. Urige Sprüche zieren diese Gräber.
    Ich möchte deinen Thread nicht unterbrechen, aber zwei Bilder hänge ich doch an.
    Wünsche dir für den nächsten Abschnitt deiner Wanderung viele schöne Tage und keine Fussschmerzen.
    Hans

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  • Wafer
    antwortet
    Epilog 5. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg

    Eine Herbstwanderung als Saisonabschluss auf dem Nordalpenweg – Eine feine Sache! Der Weg ist schon fast ganzjahrestauglich. Aber eben nicht an allen Stellen. Wer ihn gerne am Stück gehen will und der Reihe nach, der kann das vielleicht nicht nachempfinden. Wer bei der Einteilung der Etappen etwas flexibler ist, der findet nicht nur in der Hochsaison interessante Wege.
    Mit der Überschreitung des Kaisergebirges und den Brandenberger Alpen gibt sich der Nordalpenweg nach den alpinen Etappen über das Tote Gebirge, den Dachstein und die Berchtesgadener Alpen eher etwas ruhiger. Das kann man in diesen Regionen aber auch ändern, wenn man nicht unbedingt immer auf den ausgewiesenen Wegen bleibt. Im Kaisergebirge gibt es reichlich alpine Routen, die als Alternative herhalten könnten. Hier habe ich auf Alternativen verzichtet, weil zum einen die Durchquerung über das Stripsenjoch sehr schön ist und ich zum anderen die alpinen Steige schon kenne. In den Brandenberger Alpen empfand ich den markierten Weg entlang der Bäche von Thiersee nach Steinberg jetzt nicht so wirklich schön. Ich denke das ist für jemanden der möglichst schnell ankommen will gut geeignet. Für jemanden der gerne etwas sieht und auch anspruchsvollere Wege bevorzugt ist die Variante über den Pendlingkamm eine echte Alternative. Auch wenn sie nicht als Nordalpenweg ausgewiesen ist. Dadurch benötigt man aber auch einen Tag länger. Dieser Weg ist ab dem Höhlensteinhaus als Adlerweg markiert und wird daher sicher auch gepflegt und wird nicht so schnell zuwachsen.
    Für mich geht damit ein Bergjahr zu Ende, das kaum hätte aufregender sein können: Im Frühjahr gab es Vorgebirgswanderungen vom Neusiedler See zum Semmering und von Wien zum Fadensattel am Schneeberg. Im Sommer gab es dann sehr abwechslungsreiche Touren mit hochalpinem Charakter aber auch Wandern durch die imposante Bergwelt ohne alpine Schwierigkeiten, viel Sonne und klasse Hütten. Zum Jahresabschluss im Herbst hielt der weg für mich sanfte, grüne Berge bereit, die von der Anforderung her aber kaum den anderen Touren in etwas nachstanden.
    In Summe war ich dieses Jahr alleine auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg 885 Km mit 44.500 m Aufstieg und 42.200 m Abstieg in 289 h 30 unterwegs. Und dabei gab es eigentlich nur 2 wirkliche Regentage. Das ist eigentlich ein ganz guter Schnitt!
    Ich bin mal gespannt, was der Weg noch so alles für mich bereithält!

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  • Wafer
    antwortet
    49. Tag: Thiersee/Schneeberg – Pinegg – Steinberg am Rofan
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Montag, 31. Oktober 2022
    Strecke: 34 Km
    Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 700 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Gesamtstrecke: 885 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 44.500 m, ↓ 42.200 m
    Gesamtgehzeit: 289 h 30

    Ich wache ohne Wecker gegen 7 Uhr 30 auf. Ein Blick vom Balkon meines Zimmers überzeugt mich mal wieder alles richtig gemacht zu haben!


    Morgendlicher Fensterkontrollblick

    Die Sonne geht über dem Zahmen Kaiser (rechts) und den Chiemgauer Alpen (links im Bild) auf. Keine Wolke am Himmel. Und das obwohl der Wetterbericht für heute nicht so schönes Wetter vorausgesagt hat. Man muss auch mal Glück haben!
    Ich packe meine Sachen und gehe frühstücken. Ich lasse mir Zeit denn so schnell geht die Sonne am letzten Tag des Oktobers nun auch wieder nicht auf. Gegen 9 Uhr 30 komme ich los. Mein Weg liegt wiedermal im Schatten: Die Sonne hat es noch nicht über den Pendlingkamm geschafft.


    Blick zurück auf die Chiemgauer Alpen

    Auf der Karte habe ich mir den Weg von der Abzweigung, an der ich vorgestern vom Nordalpenweg abgebogen bin, hierher zum Gasthof Schneeberg angesehen. Da fehlen mir 1,7 Km mit ca. 100 Höhenmetern – also ca. eine halbe Stunde. Das kann ich verkraften, da ein Teil davon eh auf Teer gewesen wäre.


    Schattige Tallagen am Schattenberg

    Ich nehme ein kurzes Stück die Straße rauf und komme recht schnell auf Schotter- und Waldwege. Im Wald begrüßt mich ein Kinderspielplatz mit einer Wasserpumpe und einem Klettergerüst mit einem kleinen Mühlrad. Hier soll der Thierseer Mühlengeist wohnen.


    Beim Thierseer Mühlengeist

    Ein paar Meter weiter stößt der Nordalpenweg zu mir, der etwas unterhalb des Gasthofes Schneeberg vorbeiging. Damit bin ich nun wieder auf dem rechten Weg! Ist doch auch eine gute Nachricht!
    Im schattigen Wald geht es leicht aufwärts. Ab und an kommt man an einer Lichtung vorbei, auf denen meist ein Bauernhof steht.


    Modal liegt schon in der Sonne

    Der E4 Alpin ist gewohnt gut ausgeschildert und führt mich auf breiten Wegen weiter. Teilweise schon etwas sumpfig geht es über den Köglalmbach. Der entspringt am Fuß des Köglhörndl, auf dem ich vorgestern stand. Auf der nächsten Lichtung liegt der Kranhof.


    Blick voraus am Kranhof

    Leicht im Zick-Zack wird der Weg über die Lichtung geführt und im Wald biege ich rechts ab auf die Ebenwaldstraße. Das ist ein Forstweg, auf dem mich der Nordalpenweg nun die Höhe haltende entlangführt.
    Auf der anderen Hangseite, die schon zu den Bayerischen Voralpen zählen, liegt Riedenberg, ein kleiner Weiler aus wenige Häusern.


    Riedenberg in den Bayerischen Voralpen

    Die haben da drüben schon Sonne – ich bin hier immer noch im Schatten unterwegs. Also zügig weiter, damit es mir nicht kalt wird. Es geht etwas abwärts zum Glemmbach hinunter. Der Weg überquert sogar den Glemmbach, der die Grenze zwischen Brandenberger Alpen und Bayerischen Voralpen bildet. Damit bin ich auf dem Nordalpenweg sogar auch noch in dieser Gebirgsregion unterwegs. Damit hatte ich nicht gerechnet.
    Es geht etwas aufwärts über einen leichten Sattel und ich komme an der Quelle des Ellbachs vorbei. Ab hier geht es leicht weiter abwärts – immer das Tal entlang. Der Ellbach wird von so manchem Bach mit Wasser versorgt, der die Hänge herunterplätschert.


    Wasserfälle entlang des Ellbachs

    Der Forstweg heißt hier nun Ellbachstraße und führt mich immer am Ellbach entlang. Und immer noch im Schatten. Da war der Weg der letzten 2 Tage oben über den Pendlingkamm aussichtsreicher und sonniger.
    An einer Brücke überquere ich die Brenadenberger Ache, die hier von Norden ins Tal kommt.


    Die Brandenberger Ache

    Ein paar Meter weiter liegt das Kaiserhaus am Weg. Hier kann man auch übernachten – wenn es offen hat. Heute ist es geschlossen: Ruhetag! Steht zumindest dran. Später erfahre ich, dass im Herbst keine Übernachtungsgäste mehr aufgenommen werden. Der Weg führt zu einem Parkplatz und ich muss auf einer geteerten Straße das Tal weiter vor wandern. Nach ein paar Höfen biegt der Nordalpenweg rechts ab. Noch ca. 100 m weiter stößt dieses Sträßchen auf die Straße in Penegg, an der ich gestern mit dem Bus das Tal verlassen habe.


    Das Tal von Brandenberg – Die Häuser bilden Pinegg

    Ein geteerter Weg führt mich überraschend steil aufwärts. Oben liegt der Raiserhof auf einer Lichtung. Jetzt, wo ich heute erstmals in der Sonne wandern könnte, ist es bewölkt!


    Der Reischerhof

    Bei den heutigen Weitsichten ist das mit dem bewölkten Himmel nun wirklich nicht schlimm! Und jetzt geht es eh wieder in den Wald. Vor dem Wald hört die Teerstraße auf und geht in eine Schotterstraße über. Erstaunlich, denn auf Google Maps und so mancher anderen Karte ist das als normale Straße eingetragen. Dass diese „Straße“ nicht ganz normal ist, zeigt schon das nächste Schild:


    Interessantes Verkehrskonzept

    Ich interpretiere das so: Das Schottersträßchen ist so schmal und windet sich so durch das Tal, dass sich keine Autos begegnen dürfen. Daher darf man von der einen Richtung zu beginn jeder gerade Stunde für 30 Minuten durchfahren und von der anderen Seite eben an jeder ungeraden.
    Und so sieht die Straße dann auch aus!


    Auf dem Weg nach Steinberg am Rofan

    Auch auf diesem Weg sehe ich nicht viel. Es geht eben durch den Wald permanent aufwärts. Irgendwann liegen auf kleinen Lichtungen vereinzelt Häuser am Weg. Aber besser wird die Straße deswegen nicht. Die Steigung wird und ich hoffe schon auf ein Ende dieser Straße aber es geht noch eine Weile.


    Blick auf den Kienberg von Gestern

    Endlich geht die Schotterstraße in eine Teerstraße über. Da wird es wohl nicht mehr weit sein bis Steinberg.


    Die ersten Häuser von Steinberg vor dem Rofangebirge

    Falsch gedacht! Hinter Hinterberg erreiche ich mit 1.082 m den für heute höchsten Punkt. Immerhin 400 Meter über Pinegg. Es geht noch ein ganzes Stück durch den Wald bis ich endlich nach Steinberg am Rofan komme. Ich bin ganz schön platt und steuere die erste Wirtschaft an. Ich habe heute noch keine vernünftige Pause gemacht. Hat sich irgendwie nicht ergeben. Aber die Wirtschaft hat zu. Ich frage mich durch und bekomme gesagt, dass im nächsten Ortsteil das Dorfcafe offen hätte. So ziehe ich noch in aller Ruhe durch den Ort und zwischen den Ortsteilen dahin und beobachte wie das Wetter immer schlechter wird.


    Die Kirche von Steinberg am Rofan

    Gegenüber der Kirche komme ich endlich an dem Dorfcafe an. Es ist gut besucht. Im Windschatte stehen ein paar Tische in der Sonne. Ich lasse mich nieder und bekomme ein sehr spätes Mittagessen serviert. Knödel mit Gulasch – lecker!
    Bei einem Bier berate ich mich mit der Karte wie es weitergehen könnte. Die nächste Etappe führt mich über das Rofangebirge auf über 2.100 Meter. Dort liegt die Erfurter Hütte. Die hat zwar noch offen aber bietet keine Übernachtungen mehr an. Sie liegt direkt an der Seilbahnstation und mit der letzten Gondel fährt das Personal ins Tal. Wer bis dahin nicht dort ist muss den Abstieg ins Tal noch angehen. Das ist mir bei den kurzen Tagen und dem schlechter werdenden Wetter zu kritisch.


    Steinberg mit dem Guffert

    Morgen soll es Regen geben, auch wenn hier jetzt nochmal die Sonne rauskommt. Und da oben kann es schneien. Hoch genug wäre es. Also beschließe ich diese Etappe meiner Nordalpenwegtour hier in Steinberg am Rofan zu beenden. Ich nehme den nächsten Bus, der aus dem Tal fährt. Mit Umsteigen in Achenkirch und Maurach fahre ich nach Jenbach.


    Abendstimmung auf dem Weg ins Inntal

    Von Jenbach gibt es gute Zugverbindungen nach Hause. Das passt– auch zum wieder Einsteigen in die Tour im nächsten Jahr. Denn dass ich dieses Jahr nochmal auf den Nordalpenweg komme ist doch alles andere als wahrscheinlich!
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  • Wafer
    antwortet
    48. Tag: Buchackeralm - Pinegg
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    Sonntag, 30. Oktober 2022
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 950 m, ↓ 1.600 m
    Gehzeit: 6 h 15

    Gesamtstrecke: 851 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 43.750 m, ↓ 41.500 m
    Gesamtgehzeit: 282 h

    Am Morgen scheint die Sonne – So muss es sein! Nach einem großartigen Frühstück ziehe ich recht spät los. Wo es mir gefällt, da bleibe ich immer gerne etwas hängen. Aber die Tage sind kurz – also los!


    Morgendlicher Start an der Buchackeralm

    Zunächst geht es von der Buchackeralm (1.350 m) wieder an der Versorgungsstraße ein Stück abwärts. Aber man kann über kleine Pfade eine Kehre der Straße abkürzen.


    Liebliche, grüne Berge

    So ganz einfach scheinen diese leicht gewellten Hügel aber nicht zu sein! So mancher ist auch hier von einer Wanderung nicht heimgekehrt.


    So ungefährlich sind diese Berge aber auch nicht

    Die Beleuchtung der Wiesen im Inntal ist einfach grandios! Auch heute bin ich ständig nur am Schauen. Selten sieht man die Berge so schön und klar vor einem liegen.


    Blick ins Inntal und über die Wildschönau

    Ich muss heute Morgen ganz schön weit absteigen. Ich muss fast bis 1.100 Höhenmeter hinunter. Beim Rückblick liegt die Buchackeralm über mir am Hang in der Morgensonne.


    Rückblick auf die Buchackeralm

    Entlang des Hasatalgrabens zieht der Nordalpenweg in den Wald hinein. Da wird es recht kühl. Dafür folgt ein Aufstieg im Wald, der mich zur Nachbergalm hinaufbringen soll.


    Aufstieg im Wald in Richtung Nachbergalm

    Gleichmäßig steige ich auf, damit mir warm wird. Es ist halt doch schon fast November! In der Sonne ist es angenehm warm aber im Schatten auf den Nordseiten im Wald ...
    Aber den Wald lasse ich dann irgendwann wieder hinter mir.


    Waldreste

    Über sonnige Wiesen geht es die letzten Meter hinauf. Über mir liegt die Nachbergalm am Sattel.


    Die Nachbergalm taucht über mir auf

    Da stehen ein paar Häuser, die alle schon winterfest gemacht wurden. Niemand ist da. Das Vieh scheint schon im Tal zu sein und die Bewohner werden froh sein, dass sie im Tal sind. Keine Ahnung, ob die noch einen Blick für ihre schöne Umgebung haben.


    Inntalblick von der Nachbergalm

    Die Traktorspur, der ich folge, wird zunehmend wieder kleiner. Der Blick nach Nord-Westen auf die Gipfel der Brandenberger Alpen zeigen mir, was heute noch auf mich wartet.


    Plessenberg und Kienberg - Meine nächsten Ziele für heute

    Der Weg ist hier etwas irreführend: Man muss dem kleinen Fahrweg, auf den der Weg stößt ein Stück abwärts folgen, bevor man abbiegt! Ich habe eine Weile gebraucht um das zu bemerken! Aber so komme ich in den Genuss der bunten Herbstwälder Brandenbergs.


    Herbst in den Brandenberger Alpen

    Ein Traum!
    Die felsigen Gipfel des Gufferts stehen nördlich von Steinberg am Rofan. Sie gehören nach dem Rofan zu den höchsten Bergen der Brandenberger Alpen.
    Ich bleibe am südlichen Kamm und wandere etwas aufwärts auf das Ascherjöchl (1.458 m) zu.


    Pause am Ascherjöchl

    Hier mache ich bei großartiger Aussicht Pause. Wie oft bin ich da unten auf der Autobahn schon in die Berge gefahren und habe mir immer gesagt, dass ich auf dem Kamm mal wandern muss. Nun habe ich das endlich mal geschafft!


    Das Inntal lässt meinen Blick einfach nicht los

    Hinter dem Ascherjöchl gehe ich über eine Wiese weiter, über die der Weg hinaufzieht. Wo der Weg in den Latschen verschwindet stehen ein paar Schilder. Ich bin recht erstaunt, als ich lese, dass hier vor den Gefahren des alpinen Steigs gewarnt wird. Zunächst geht es noch recht moderat durch die Latschen aber dann steilt es schon recht ordentlich auf. Und einige Seilsicherungen hängen hier nicht unberechtigt herum.


    Erste Sicherungen am Weg auf den Plessenberg

    Teilweise recht steil geht es durch die Ostflanke des Plessenbergs aufwärts. Mit so einem alpinen Steig hatte ich hier nicht wirklich gerechnet. Aber er ist sehr schön zu gehen und gut in Schuss. Mitunter liegt aber einiges an Erde und Dreck auf den Felsen, was den Weg bei feuchter Witterung vermutlich recht schwierig macht.


    Der Steig auf den Plessenberg

    Der Steig zieht sich bis knapp unter den Gipfel hin. Dann wird der Weg wieder normaler und führt mich hinauf auf den Gipfel des Plessenbergs (1.743 m) – ein Aussichtsberg der Spitzenklasse.


    Gipfelerlebnis auf dem Plessenberg

    Und bei weitem nicht so voll wie der Pendling gestern. Die meisten kommen allerdings nicht über den Steig, den ich genommen habe, sondern über den Kammweg, den ich als Abstieg nehmen werde. Aber vorher gibt es noch eine Pause. Ich kann mich an solchen Panoramen einfach nicht satt sehen!
    Es folgt ein Höhenweg immer am Kamm entlang. Er führt mich zum nächsten Sattel und am Heuberg vorbei.


    Auf dem Weg zum Kienberg

    Ich halte mich nördlich und steige wieder aufwärts mit dem Ziel Kienberg (1.786 m), dem höchsten Punkt für heute. Der Weg ist deutlich ausgetretener als der auf den Plessenberg. Von der Jocheralm kommen hier wohl recht viele herauf. Als ich dann oben stehe, kann ich sehr gut nachvollziehen, warum das so ist!


    Kienberger Gipfelblick in Inntal und auf den Rofan

    Ein Blick zurück offenbart, wo ich hergekommen bin.


    Der Pendlingkamm hinter dem Plessenberg und vor dem Kaisergebirge

    Vorgestern kam ich von der Fischbachalm über das Kaisergebirge – zwischen dem Zahmen und dem Wilden Kaiser hindurch – ins Inntal. Und gestern kam ich über den Pendling und den Pendlingkamm zur Buchackeralm, die auf der hinteren Wiese liegt.
    Ich reiße mich los und mache mich an den Abstieg.


    Tolle Wanderwege in Richtung Brandenberg

    Zunächst geht es wieder durch Latschenhänge, die dann zunehmend immer höher werden, bis ich wieder in lichten Wäldern unterwegs bin.


    Brandenberg liegt vor dem Rofan

    Leider wird damit auch die Fernsicht immer schlechter.
    Ich muss erstaunlich weit runter, nur um zur Einkehralm wieder auf zu steigen. Da habe ich wohl den falschen Weg erwischt. In der Karte gab es da einen direkteren. Aber den habe ich wohl verpasst.


    Keine Einkehr an der Einkehralm

    Der Name ist leider kein Programm! Auch nicht im Sommer. Schade eigentlich! Auf der Versorgungsstraße geht es weiter abwärts. Da komme ich gut voran. Erstaunlich schnell bin ich bei der nächsten Alm.


    An der Heubrandalm brennt zum Glück kein Heu

    Im Zick-Zack geht es im Wald abwärts. Der Forstweg wird immer größer bis ich bei den ersten Häusern, die zu Brandenberg gehören, aus dem Wald komme. Ich halte mich rechts und wandere noch durch die letzten Häuser, die sich Arzberg nennen und komme wieder auf einen kleineren Wanderweg. Auf ihm geht es mit recht wenig Sicht im Wald abwärts. 300 Höhenmeter tiefer komme ich an die Straße und auf ihr nach Pinegg.
    Gerade als ich mir überlege, wie der Tag jetzt weitergehen könnte kommt ein Bus über die Brücke gefahren. Da das Sonntags hier im letzten Winkel des Tals vermutlich ein seltenes Ereignis ist mache ich nicht lange rum und steige ein. Das Gasthaus Gwercherwirt, an dem der Bus vorbeifährt, hat eh geschlossen. Glück gehabt!


    Rückfahrt durch Brandenberg

    Im Bus entscheide ich mich dafür, den normalen Nordalpenweg in den Brandenberger Alpen auch noch zu gehen. Der Bus bringt mich an den Bahnhof von Brixlegg und die Bahn zurück nach Kufstein. Ich habe zwischenzeitlich nach einer Unterkunft telefoniert und habe ein Bett im Alpengasthof Schneeberg in Thiersee gebucht. Die stellen mir sogar ein Busshutle am Kufsteiner Bahnhof zur Verfügung. So komme ich schnell und bequem zu dem Gasthof, an dem ich vorgestern nicht wirklich weit weg schon vorbeigekommen bin. Morgen werde ich dann den schon erwähnten Talweg nehmen und wieder nach Pinegg wandern. Alles weitere werde ich dann morgen sehen.
    Das war heute wieder ein absoluter Spitzentag mit überraschend anspruchsvollen Wegen, einer wirklich grandiosen Aussicht und tollem Wetter. Die Brandenberger Alpen haben mir gestern schon gefallen. Und damit hatte ich vor der Tour nicht wirklich gerechnet. Ich hatte eigentlich mit recht langweiligen Etappen gerechnet. Aber das waren jetzt 2 Tage mit Abwechslung pur. So mag ich es.
    Nach einem ausgiebigen Abendessen bin ich beizeiten im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 30.04.2024, 19:41.

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  • Wafer
    antwortet
    47. Tag: Stimmersee - Buchackeralm
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    Samstag, 29. Oktober 2022
    Strecke: 20 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 950 m
    Gehzeit: 7 h 30

    Gesamtstrecke: 834 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 42.800 m, ↓ 39.900 m
    Gesamtgehzeit: 275 h 45

    Beim Frühstück schreibe ich 2 Unterkünfte an und erhalte von der Buchackeralm sofort eine Zusage. Das passt! Damit kann ich heute den ganzen Tag am Pendlingkamm entlangwandern und den Blick ins Inntal genießen. So breche ich beizeiten auf und gehe zum Stimmersee hinauf. Der liegt ein paar Meter oberhalb von dem Gasthof (511 m) leider noch im Schatten.


    Start am Stimmersee mit Blick auf den Pendling mit seinem Haus

    Der künstlich angelegte See wird heute auf dieser Seite von den Kufsteinern als Badesee genutzt und auf der anderen Seite von den Langenkampfnern. Der sieht echt sehr schön aus! Es gibt auf beiden Seiten Liegewiesen und Holzinseln mit Leitern. In der Karte sieht es aber so aus, als würde der See direkt von einem Bergbach gespeist. Das Baden könnte also durchaus noch im Hochsommer sehr erfrischend sein!


    Stimmungsvoller Blick über den Stimmersee

    Nördlich vom See geht es durch den Wald aufwärts. Hier scheint recht wenig Verkehr auf den Wegen zu sein. Ich scheuche einiges an Wild auf. Selten kommt man so nah ran, dass man vernünftige Bilder machen kann!


    Hier wird an Flucht gedacht - aber nur flüchtig

    Ich kreuze einen Weg und steige weiter aufwärts. Überall ist das Dreibrunnenjoch angeschrieben. Und so ausgetreten wie der Weg ist, dürfte zu anderen Zeiten hier einiges los sein. Der Weg führt mich weiter hinauf und es ergeben sich erste Blick in Richtung Inntal.


    Erste Blick ins Inntal hinunter

    Ich komme mitten im Wald an noch einem Stausee vorbei: deutlich kleiner und vermutlich meist schattig. Beide Seen wurden wohl mal künstlich angelegt. Der Stimmersee scheint trotzdem recht beliebt zu sein.


    Der Rochenbachsee

    Ein gepflegter Weg führt über die Staumauer und der Nordalpenweg, den ich kurz unterhalb des See wieder getroffen habe, führt mich immer weiter hinauf. Am Dreibrunnenjoch steht ein Denkmal und ein Brunnen. Nix mit drei Brunnen. Das ist einer, der drei Wasserausläufe hat. Irgendwo kurz davor soll laut Karte eine Steigspur direkt zum Pendlinghaus hinaufführen. Die ist aber so klein, dass ich sie gar nicht erst gefunden habe. Also halte ich mich vorbildlich an den markierten Weg. Der hält sich links und steigt weiter an. An der nächsten Abzweigung verlasse ich allerdings den gut markierten Nordalpenweg schon wieder. Ab hier führt er in ca. 15 Minuten über Hausern nach Schneeberg. Aber dazu später mehr. Ich will ja heute nicht dem E4 Alpin folgen, der hier so gar nichts alpines an sich hat, sondern ich will hinauf auf den Pendlingkamm. Dort hinauf führt ein schöner, kleiner Wanderweg.


    Der Aufstiegsweg zum Pendling hinauf

    Was mich allerdings etwas wundert: Der Weg ist richtig voll! Aber an einem Samstag mit guter Wettervorhersage nicht wirklich verwunderlich. Viele kommen direkt vom Hotel Schneeberg oder dessen Parkplatz hier herauf. Da haben die noch viel Atem zu ratschen. Ich habe die ersten 500 m schon in den Beinen.
    Am Hang entlang geht es stetig aufwärts bis an den Felsen ein paar zackige Kehren zu der Versorgungsstraße des Pendlinghauses hinaufführen. Da die Masse direkt auf den Pendlinggipfel zuhält nehme ich die Schotterstraße. Das geht recht flux und ich kann sogar ab und zu von der Straße runter und durch die Felsen wandern.


    Durchschlupf am Pendling

    Und dann komme ich an einen Aussichtspunkt der Extraklasse! Im Herbst ist die Fernsicht in der Regel noch dazu recht gut und so präsentiert sich mir das Inntal von seiner schönsten Seite!


    Der Blick ins Inntal wird weitläufiger

    Ein paar Meter weiter steht das Pendlinghaus (1.537 m), früher auch Kufsteiner Haus genannt. Das ist durch mehrere Anbauten und Erweiterungen ein recht großer Klotz geworden. Kein Wunder, dass man das Haus so gut aus der Ferne erkennen kann.


    Mittagspause am Pendlinghaus

    Ich habe damit heute schon 1.000 Höhenmeter auf der Uhr. Also nutze ich die Gelegenheit und mache Mittagspause. Ein Schweinebraten mit Knödel und Kraut – endlich mal wieder. Gab es schon länger nicht mehr. Und während ich da in der Sonne sitze und die Aussicht genieße wird es immer voller. So trödle ich nicht lange rum und mache mich auf die Socken, als ich fertig bin. Es kommen heute noch einige Kilometer und einige Höhenmeter. Das sollte ich nicht vergessen!
    Direkt am Haus geht ein Wanderweg in Richtung Pendlinggipfel los. Aber so viel sehe ich von dem Weg nicht.


    Der Zahme und der Wilde Kaiser auf dem Weg zum Pendling

    Meine Blicke schweifen ständig ab auf das Inntal und die Berge dahinter. Das sieht schon grandios aus! Hier kommen mir auch die ganzen Wanderer entgegen, die ratschend um mich herum aufgestiegen sind. Die sind alle erstmal zum Gipfel des Pendlings (1.563 m). Dort ist es dann entsprechend voll. Ich muss noch 2 Familien mit ihren Kindern vor dem Gipfelkreuz ablichten bevor ich hier wieder wegkomme.


    Am Pendling ist es voller

    Der Abstieg ist ein schöner Weg mit Gegenverkehr. Die machen heute am Pendlinghaus das Geschäft des Monats!
    An der Stelle, an der ich vorhin auf die Versorgungsstraße gekommen bin, halte ich mich links und muss ein paar Meter auf der Straße entlangwandern. :-(


    Wanderwege am Pendling

    Das geht aber zum Glück nicht lange. Nach 2 Kehren kann ich wieder auf kleine Wege ausweichen. Die führen mich etwas unterhalb der Straße entlang. Laut Karte soll es einen kleinen Steig direkt am Kamm geben. Den will ich suchen. Ich finde ihn zwar aber er verliert sich dann irgendwann wieder und wird unauffindbar. Es liegt eben auch überall Laub herum. Ich verbrauche da viel zu viel Zeit. Also gehe ich zurück und nehme normalen Weg.


    Oberhalb der Kala Alm

    Auf den Weg treffe ich oberhalb der Kala Alm (1.380 m). Also der echten Alm, nicht der Gastwirtschaft. Wenn ich zu der wollte, müsste ich noch ein paar Meter die Straße entlang. Das macht mich jetzt nicht so an, und das Mittagesse hält auch noch vor.


    Die echte Kala Alm

    So wandere ich durch die Wirtschaftsgebäude der Alm und der Weg wird wieder kleiner. Bleibt diesmal aber markiert und vor allem erkennbar!


    Auf dem Weg zur Jochalm

    Nun, die Markierungen sind nicht die neuesten aber sie erfüllen ihren Zweck. Durch den Wald geht unterhalb einer Wand abwärts. Hier auf der Nordseite im Schatten wird es mitunter schon recht kühl. Bis 1.250 m muss ich runter nur um wieder zur Jochalm (1.288 m) hinauf zu steigen. Die ist im Augenblick nicht bewohnt. Die werden alle schon im Tal sein.
    Durch einen recht lichten Wald geht es die Höhe haltend am Hang entlang. Als ich aus dem Wald komme, kann ich das Höhlensteinhaus (1.259 m) auf einer Lichtung liegen sehen.


    Das Höhlensteinhaus

    Hier treffe ich auf den Adlerweg, der vom Bahnhof Langenkampfen im Inntal hier heraufführt. Ich folge ihm und über die Wiesen geht es zu der Hütte. Richtig gemütlich schaut die aus! Ich lasse mich in der Sonne nieder. Ein Wegweiser zeigt noch 2 h bis zur Buchackeralm an. Da kann ich noch in Ruhe eine Pause einlegen und die Landschaft genießen.
    Aber eben auch nicht ewig. Die Tage sind jetzt schon deutlich kürzer. Also breche ich irgendwann wieder auf und nehme den kleinen Steig, der mich zum Köglhörndl hinaufführen soll.


    Abschied vom Höhlensteinhaus

    Nach den ersten 150 Höhenmetern teilt sich der Weg. An beiden steht die Buchackeralm dran. Aber ohne Zeiten! Da sollte man aufpassen! Wer hier zeitlich etwas knapp ist, sollte den rechten Weg nehmen, der nicht über die Gipfel führt sondern über die Kögl- und die Hunds-Alm verläuft. Das ist der Weg für den die am Höhlensteinhaus angeschriebenen 2 h gelten. Oben über die Gipfel braucht man mindestens eine Stunde länger. Das weiß ich zu dem Zeitpunkt zum Glück noch nicht.


    Aufstieg zum Köglhörndl

    So nehme ich die Variante zum Köglhörndl hinauf. Ein toller, kleiner Steig führt mich zunächst durch den Wald und dann am Kamm entlang aufwärts. So wirklich schnell komme ich hier nicht voran. Das liegt aber auch an den wirklich großartigen Aussichten, die mir der Steig bietet.


    Der Blick ins Inntal wird immer weitläufiger

    Einfach großartig! Immer am Kamm führt der kleine Weg gut als Adlerweg markiert und mit Wegweisern versehen entlang und zeigt wie herbstliche Berge aussehen können – wenn noch kein Schnee liegt!


    Die Brandenberger Alpen und der Rofan voraus

    Immer noch geht aufwärts. Das sind doch einige Höhenmeter, die da nach dem Höhlensteinhaus noch kommen! Aber endlich bin ich am Köglhörndl (1.644 m) oben.


    Am Köglhörndl

    Wiedermal ein Weg und ein Gipfel ganz für mich alleine. Die ganzen Leute von dem Höhlensteinhaus haben wohl andere Wege genommen. Grandios! Ich trödle noch etwas rum und ziehe dann weiter.
    Im Zick-Zack führt der Weg um Latschen und Gesteinsblöcke herum. Da braucht man länger als unten auf den breiten Wanderwegen, die auch von Fahrzeugen genutzt werden können. Linker Hand liegt das Inntal mir zu Füssen, nach Vorne liegt eine Bergkette hinter der nächsten und rechts sehe ich den kürzeren Talweg. Aber verlaufen ist hier kaum möglich.


    Zwischen Köglhörndl und Hundsalmjoch

    Irgendwo zwischen Köglhörndl und Hundsalmjoch soll es eine Abbruchmöglichkeit geben um auf den anderen Weg zu kommen. Gesehen habe ich aber nichts. Ich habe aber auch mehr auf die tolle Aussicht als auf versteckte Wege geachtet!


    Ein versteckter Blick ins Inntal

    Das streckt sich ganz schön bis zu dem nächsten Gipfel, den ich schön länger vor mir liegen sehe. Man sieht auch ganz gut, dass der Pendlingkamm zum Inntal hin teilweise recht zackig abfällt.


    Am Pendlingkamm

    Als ich dann endlich auf dem Hundsalmjoch (1.635 m) stehe, hat sich die Sonne schon deutlich in Richtung Horizont bewegt. Jetzt kann ich nicht mehr lange Pause machen. Wenn ich noch im Hellen ankommen will, muss ich gleich weiter.
    Durch Latschenhänge und etwas Wald geht es recht zügig abwärts. Von rechts kommt der breite Wanderweg von der Hundsalm herüber. So langsam reicht es mir für heute aber! Ich schalte einen Gang zurück und lasse es in aller Ruhe den Hang hinterlaufen. Vor dem nächsten Hof steht zwar noch ein Auto aber Weidevieh steht hier nicht mehr herum.


    Die abendliche Daxer Hütte

    Der Weg macht noch eine große Kehre und ich sehe etwas unterhalb von mir den Almgasthof Buchacker liegen. Alles schon in leicht abendlicher Beleuchtung. Im Hintergrund die Berge rund um die Wildschönau. Weitblick hat doch einfach etwas!


    Die Buchackeralm kommt näher

    In aller Ruhe lasse ich es die letzten Höhenmeter hinunterlaufen. Ich bin ganz schön platt! Als ich an der Alm ankomme sitzen noch einige vor der Hütte. Aber meist schon in Pullover oder mit einer Jacke. Es wird am späten Nachmittag doch schon recht kühl!


    Tagesabschluss am Almgasthof Buchackeralm

    Eine Stunde später hätte ich nicht mehr ankommen dürfen! Ich lasse mich nieder und bekomme erstmal etwas zu essen. Ich bekomme ein Zimmer für mich. Zwar mit Waschbecken aber ohne Heizung. Also verziehe ich mich noch nach unten an den Kachelofen. Aber alt werde ich heute nicht mehr. Die Wanderung heute hat mich ganz schön geschafft. Man sollte nicht meinen, nur weil die Berge hier nicht so hoch sind, seien die Wanderungen hier nicht so anstrengend! Das war heute eine ganz anständige Strecke mit recht vielen Höhenmetern! Und dazu gab es Ausblicke vom Allerfeinsten! Mit diesen Erinnerungen gehe ich beizeiten zu Bett!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 18.04.2023, 21:03.

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  • Wafer
    antwortet
    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,
    letztes Jahr war ich ebenfalls in Kufstein. Ist schon sehr touristisch, aber auch sehenswert.
    Hallo Blauloke

    Ja, da hast du recht!

    Bei einer Weitwanderung kann man den Kontakt mit Siedlungen kaum vermeiden. Aber wenn man dann schon mal durch einen größeren Ort kommt, dann sollte es sich wenigstens lohnen. Und das war in Kufstein auf alle Fälle der Fall!
    Ich plane sowas meistens nicht im Voraus sondern entscheide kurzfristig vor Ort ob und was ich mir ansehe. Da ist sehr viel vom Wetter, der Zeit und der Lust abhängig. Sowas gehört für mich aber zu einer Weitwanderungen auf jeden Fall auch dazu. Das bringt etwas Abwechslung mit.

    Viele Grüße

    Wafer

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  • blauloke
    antwortet
    Hallo Wafer,
    letztes Jahr war ich ebenfalls in Kufstein. Ist schon sehr touristisch, aber auch sehenswert.

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  • Wafer
    antwortet
    46. Tag: Fischbachalm - Stimmersee
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Freitag, 28. Oktober 2022
    Strecke: 24 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 1.350 m
    Gehzeit: 6 h 30

    Gesamtstrecke: 814 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 41.025 m, ↓ 38.950 m
    Gesamtgehzeit: 268 h 15

    Das ist morgens aber schon ziemlich duster! Oder liegt das hier am Tal? Wohl eher doch an der Jahreszeit! Als ich nach gutem Frühstück 20 nach 8 vor der Tür der Fischbachalm (857 m) stehe, sehe ich wie auf den Hängen über mir die Sonne langsam gen Tal klettert.


    Die Sonne beleuchtet schon die Gipfel und oberen Berghänge

    Es ist auch recht frisch – so im direkten Vergleich zu den letzten Touren. Also los! Damit ich warm werde. Ich überquere wieder den Bach und halte mich an den Wanderweg von gestern. Der Straße könnte ich zwar auch folgen aber das ist nicht so mein Ding. Im Schatten geht es das Tal hinter und recht moderat aufwärts.
    Auf der Straße fahren ein paar Autos. Sieht aber irgendwie alles nach Handwerkern aus. Wie zu erwarten war, begegnet mir hier auf dem Wanderweg niemand. Nur so manches Tier schlägt sich in die Büsche. Außer einem, das bleibt seelenruhig stehen.


    Morgens sind alle noch etwas steif

    Ein paar Meter weiter komme ich an die Griesener Alm. Da ist richtig was los! Die bauen ein neues Haus – da sind die ganzen Handwerker hingefahren. Es steht ein Schild am Weg, dass Gäste trotzdem willkommen wären. An dem Kiosk lasse ich mich nieder aber niemand kümmert das. Es kommt niemand. So muss ich hier wohl ohne Stempel weiterziehen, denn so prickelnd ist eine Pause mitten in der Baustelle nun wirklich nicht.
    Ab hier wird es steiler. Und der Weg wird auch etwas schmaler. Auf der nächsten Lichtung bekomme ich die ersten Weitblicke über Ausläufer des Kaisergebirges und die Chiemgauer Alpen geboten.


    Rückblick auf das Kaiserbachtal und die Berge dahinter

    Wie es aussieht dauert es wohl noch, bis ich in der Sonne wandern darf. Nach dem nächsten Waldstück wird es langsam felsiger. Es geht auch gut aufwärts seit der letzten Alm!


    Mein Gott muss markieren langweilig sein

    Die Gewächse um mich herum werden langsam niedriger und lichter. Über mir erhasche ich den ersten Blick in Richtung Elmauer Tor.


    Da oben liegt das Elmauer Tor

    Da war ich schon mehrfach. Das Kaisergebirge ist zwar klein aber fein! Und gut von uns aus zu erreichen. Bei gutem Wetter ist es aber leider auch entsprechend voll! Wer mehr Eindrücke vom Wilden Kaiser haben möchte, inklusive des Elmauer Halts, dem sei mein Reisebericht zu der damaligen Bergfreizeit empfohlen. Ich erkenne auf jeden Fall einiges wieder! So z.B. auch die Wildangerhütte zu der ich komme.


    Die Wildangerhütte knapp oberhalb der Baumgrenze

    Die Sonne hat es noch immer nicht ganz über die Spitzen des Wilden Kaisers geschafft. Ich hoffe, ich komme heute noch in den Genuss wärmender Sonnenstrahlen!
    Über Wiesen führt mich der Nordalpenweg weiter aufwärts. Links von mir kann ich den Eggersteig am Hang erkennen, der zum Elmauer Tor hinaufführt.


    Da geht es hinauf zum Elmauer Tor

    Da will ich dieses Mal aber gar nicht hinauf: Der E4 Alpin hält sich mit dem „Alpin“ hier in der Region etwas zurück und führt mich nur bis zum Stripsenjochhaus (1.577 m) hinauf. Das liegt oben am Stripsenjoch immer noch im Schatten. Das tut der Aussicht aber keinen Abbruch: Einfach grandios hier!


    Rück- und Vorblick am Stripsenjochhaus

    Hier stehen einige Gebäude, scheint also eine sehr beliebte Hütte zu sein. Trotz des guten Wetters hat die Hütte leider geschlossen. Und wieder gibt es keinen Stempel. Ich steige noch zu dem kleinen Kreuz hinauf in der Hoffnung etwas von den Sonnenstrahlen abzukriegen aber so schnell ist die Sonne Ende Oktober nicht mehr. Vom Winterraum aus hat man aber einen tollen Blick über das Kaisertal und auf die Bayerischen Voralpen, die schon in der Sonne liegen.


    Am Winterraum des Stripsenjochhauses

    Im Zick-Zack steige ich vom Stripsenjoch wieder hinunter, immer weiter in westliche Richtung. Recht zügig komme ich wieder in Wälder. Auf diesen Wegen war ich damals vor 11 Jahren unterwegs. Und es gefällt mir hier auch diesmal wieder sehr gut.


    Das Kopftörl vom Abstieg aus gesehen

    Am Sparchenbach entlang geht es weiter abwärts, da liegt die nächste Hütte am Weg: Das Hans-Berger-Haus, ein Stützpunkt der Naturfreunde, hat aber ebenfalls geschlossen. Knapp darunter liegt das Anton-Karg-Haus, das auch unter dem Namen Hinterbärenbad bekannt ist. Auch hier begrüßen mich geschlossene Türen.


    Hans-Berger- und Anton-Karg-Haus

    Hier steht aber ein Auto. Der Hüttenwirt ist also da. Der zeigt mir dann, dass er ein paar Getränke zur Selbstbedienung an hinteren Kücheneingang unter der Vordach gestellt hat und verschwindet wieder.
    So langsam wäre es mal an der Zeit eine Vesperpause zu machen. Aber noch immer ist die Sonne nicht über die Berge gekommen. Das wird sich aber hoffentlich demnächst ändern denn der Weg führt nun zunächst im Tal entlang und zieht dann über Südhänge aufwärts. Und dort gibt es noch einige Höfe, die dann in der Sonne liegen müssten und wo es auch was zu essen geben sollte. Also ziehe ich wieder weiter.
    Direkt unterhalb der Hütte liegt eine kleine Kapelle am Weg. Ein wirklich netter Bau – nur mal wieder geschlossen.


    An der Mariahilf-Kapelle in Hinterbärenbad

    Ab hier führt mich der Weg entlang der Versorgungsstraße der beiden Hütten am Talgrund entlang. Aber zum Glück nicht ewig: am Karg-Gartl, direkt nach einer Jagdhütte, biegt der Weg auf einen Wanderweg ab und führt mich wieder aufwärts. Hier erreicht mich das erste Mal für heute die Sonne.


    Wandern von Hinterbärenbad zum Hinterkaiser

    Auf schönen Pfaden geht es aufwärts. Als ich aus dem Wald komme liegt der Hinterkaiser vor mir, ein Bergbauernhof am Südhang des Zahmen Kaisers mit tollem Blick auf die dahinterliegende Bergwelt.


    Hinterkaiser vorraus

    Vom Hinterkaiser hat man auch eine sensationelle Sicht zurück auf die Berge des Wilden Kaisers. Da hinten bin ich vorhin über das Stripsenjoch gekommen. Die Nordhänge liegen immer noch im Schatten. Ein Tribut an die Jahreszeit, zu der ich unterwegs bin.


    Blick vom Hinterkaiser auf den Wilden Kaiser

    Der Hinterkaiserhof liegt hier oben wie hingemalt. Er hat es nicht zu Unrecht schon auf so manches Kalenderbild geschafft!


    Bergidylle pur am Hinterkaiserhof

    Aber auch hier gibt es aktuell gerade keine Vesper: wie an der Griesener Alm wird die kurze Zeit nach Ende der Wandersaison und vor dem Wintereinbruch für Umbauten genutzt.
    Ab hier geht es wieder abwärts. Das nächste Kleinod liegt aber nur wenig weiter: rechts am Hang, oberhalb vom Weg, liegt wieder eine kleine Kapelle.


    Die Antoniuskapelle

    Ein echtes Schmuckstück! Und offen ist sie auch. Kein Wunder, dass hier einige davorsitzen. So langsam bin ich nämlich nicht mehr alleine. Hier auf den weniger steilen Wegen ist es gut voll. Alle wollen den späten Herbst hier im Kaisertal genießen. Und die wissen auch alle warum!


    Der Pfandlhof kommt in Sicht

    Das ist jetzt nicht mehr weit und da gibt es einen Gasthof. Und wie schon von hier aus zu sehen ist, hat der auch offen. Da werde ich eine ausgiebige Mittagspause einlegen.
    Über die Almwiesen geht es am Hang entlang abwärts. Auch auf den Wiesen ist viel Betrieb.


    Herbstliche Beweidung im Kaisertal

    Am Pfandlhof ist der Teufel los. Alles brechend voll – Innen wie Außen. Endlich steht jemand auf und ich kriege einen kleinen Tisch im Windschatten auf der Terrasse mit grandiosem Blick auf die umliegenden Berge der Region.


    Mittagspause am Pfandlhof

    Man merkt, dass alle anderen Hütte schon geschlossen haben: Die wenigen Bedienungen, die der Wirt kurzfristig organisieren konnte, haben alle Hände voll zu tun!
    Auf der Straße entlang lasse ich es das Tal vorlaufen. Kein prickelnder Weg aber es gibt reichlich was zu sehen!


    Reich geschmückter Bergbauernhof

    Über den herbstlich bunten Wäldern kommt Kufstein, mein nächstes Ziel, in Sicht. Und dahinter steht der Pendling.


    Der Zottenhof vor Kufstein mit dem Pendling

    Hier ist es so überlaufen, dass ich warten muss bis ich ein Bild ohne Leute hinkriege. Die Versorgungsstraße biegt in einen Tunnel ab und der Wanderweg führt zunehmend steiler weiter auf Kufstein zu.


    Abstieg nach Kufstein mit Blick auf die Festung

    Vom Inntal mit seinen grünen Wiesen ist immer mehr zu sehen. Das sind aber noch ein paar Höhenmeter bis dahin! Diese werden mit schier endlos erscheinenden Stufen überbrückt.


    Es geht steil abwärts nach Kufstein

    Unten angekommen stehe ich direkt in Kufstein. Das war ein recht langer Abstieg! Das Stripsenjochhaus liegt zwar nicht sehr hoch aber der Inn liegt hier sehr niedrig: Gerade mal auf 480 m!
    An der Hauptstraße entlang geht es in die Innenstadt. Das streckt sich doch ganz ordentlich. Irgendwie habe ich noch keinen Plan wo ich heute übernachten will. Eigentlich ist jetzt noch früher Nachmittag. Was tun? Die Antwort liegt direkt am Weg: Die Festung Kufstein besichtigen! Wie oft bin ich an ihr schon vorbeigefahren und habe mir immer gesagt, dass ich mir die mal anschauen sollte. Und wenn nicht jetzt, wann dann? Also biege ich in der Altstadt von der Hauptstraße ab und steige zur Burg hinauf.


    Besichtigung der Festung Kufstein

    Für die Führung steht eine Menschenmenge an, die mich abschreckt.
    Also drehe ich alleine eine Runde durch das Bauwerk. Schick hier! Gefällt mir! Warum war ich hier noch nie oben?


    Der Kaiserturm der Festung Kufstein

    So langsam sollte ich mich mal entscheiden wie ich den Tag beenden will. Auf ein Hotel in Kufstein habe ich jetzt aber keine Lust. Mein Bedarf an Stadt ist gedeckt. So schaue ich in die Karte und finde was Passendes am Stimmersee. Dort steht ein kleines Hotel etwas außerhalb der Stadt, noch im Inntal unten aber direkt am Aufstieg für morgen. Also mache ich mich mal langsam dorthin auf den Weg.


    Da hinten rechts kam ich heute her

    Aber erstmal muss ich wieder von dem Burgberg runter. Der Abstieg zieht sich ziemlich durch das Gemäuer. Ein letzter Blick nochmal über den Inn zum Pendling mit seinem gut erkennbaren Pendlinghaus oben drauf.


    Der Pendling am Inn

    Unten in der Altstadt sind die Knie dann ganz gut durch. Erstaunlich, wie der harte Untergrund doch die Knie mehr belastet als ein Wanderweg.


    Letzter Abstieg nach Kufstein und Stadtbesichtigung

    Einmal noch durch die Gassen der viel besungenen Stadt und dann gehe ich über den Inn zum Bahnhof. Über eine Fußgängerüberführung geht es über die Gleise in den Ortsteil Zell und nach wenigen Straßen bin ich wieder raus aus der Stadt. Einmal noch kurz unter der Autobahn hindurch und ich wandere am Waldrand entlang. Ein schöner Weg bringt mich zum Stimmersee. Etwas unterhalb liegt der Gasthof. Hier gibt es ein gutes Abendessen und ein Bett für mich. Gerne wäre ich noch etwas draußen auf der Terrasse gesessen aber es wird empfindlich kalt.
    Bei einem Bier schaue ich mir an was morgen kommen könnte. Der Nordalpenweg will hier eine recht lange Etappe im Tal direkt hinter dem ersten Höhenzug der Brandenberger Alpen entlang. Das spricht mich jetzt nicht so wirklich an. Morgen soll es tolles Wetter geben und da will ich eine Wanderung mit Aussicht. Was ist mit dem Pendling? Wie oft habe ich das Pendlinghaus oben liegen sehen und mir vorgenommen, da mal hoch zu gehen? Morgen wäre der richtige Augenblick dafür! Und dann auf dem Bergrücken entlang immer mit Blick auf den Inn nach Süd-Westen wandern. Dort oben führt irgendwo auch der Adlerweg entlang. Da wird es hoffentlich was zum Übernachten geben. Im Notfall muss ich halt wieder ins Inntal runter. Das hört sich doch nach einem Plan an. So werde ich heute Abend nicht mehr Alt und find schnell den Weg ins Bett.

    Wenn ich mir heute so ansehe, wie unterschiedlich die Bilder zwischen Vormittag und Nachmittag sind, dann sieht man mal, wie unterschiedlich die Sonne solche Bilder beeinflusst. So dunkel hatte ich den Vormittag nicht in Erinnerung. Aber es stimmt schon: Da war ich immer im Schatten unterwegs. Durch den ständigen Blick auf die sonnigen Gipfel drumherum hatte ich das garnicht dunkel empfunden. Aber jetzt beim Einstellen der Bilder ist der Unterschied schon krass. Lasst euch also gesagt sein: Der Vormittag war auch so schön wir der Nachmittag! Der Eindruck dürfte wohl klar der Jahreszeit geschuldet sein und der Tatsache, dass es die Sonne schwer hatte über die knapp 2.500 m hohen Berge zu strahlen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 07.04.2023, 15:02.

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