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Freitag, 1. September 2023
Strecke: 11 Km
Höhenmeter: ↑ 650 m, ↓ 625 m
Gehzeit: 4 h 15
Gesamtstrecke: 1.231 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 68.875 m, ↓ 60.150 m
Gesamtgehzeit: 415 h 15
Gestern Abend haben wir uns noch lange die Karten angesehen und über die Tour für den heutigen Tag geknobelt. Ergebnis: Es soll vom Spullersee zum Formarinsee gehen. Die Strecke kenne ich gut. Die bin ich schon mal mit Kindern gegangen. Soll aber großteils T3 sein! Das hatte ich nicht ganz so schwierig in Erinnerung. Na, wir werden sehen!
Wir nehmen das Auto bis Zug und suchen dort recht lange einen Parkplatz. Vielleicht wäre Lech einfacher gewesen? Es steht dann am Golfplatz und wir gehen bis zu der Bushaltestelle, an der die Mautstrecke beginnt.
Der erste Bus wendet hier nur. Aber er informiert uns, dass der Bus zum Spullersee hier gar nicht hält. Na Prima! Das schaffen wir nicht mehr zu Fuß bis ins Ortszentrum von Zug. Und jetzt? Der Fahrer funkt mit seinem Kollegen und der lässt sich breitschlagen und wird bei uns halten.
Warten in Zug auf den Bus
Der Bus ist recht voll. Am Spullersee verlassen wir ihn. Einige Angler streben direkt dem See zu.
Ankunft am Spullersee
Anderer Wanderer verteilen sich erstaunlich schnell auf die diversen Wege. Wir halten uns zunächst an die Schotterstraße entlang des Sees und biegen dann nach Westen ab. Ein toller Weg führt uns leicht aufwärts.
Wir verlassen den wolkenverhangenen Spullersee
Das mit den Woken scheint aber eine recht lokale Angelegenheit zu sein. In Richtung Westen sieht es deutlich besser aus!
Und schon wird es sonniger
Auf schönen Wegen geht es aufwärts. Schön gleichmäßig und mit wenig Verkehr. Beim Blick zurück sehe ich, wie sich die Wolken langsam verziehen. Aber in der westlichen Richtung, in der wir unterwegs sind, sieht es schon deutlich besser aus!
Der Spullersee bleibt zurück
Vor uns liegt ein Grat, über den wir laut Karte irgendwie drüber müssen. Mir ist nur noch nicht ganz klar wo genau. Über Wiesen steigen wir weiter auf. Richtig schön hier!
Der Gehrengrat zwischen Pfaffeneck und Gamsbodenspitze
Bis hierher habe ich von T3 noch nicht viel gesehen. Aber der Weg schraubt sich immer weiter hinauf und auf den Grat zu. Irgendwo da oben wir wohl die Berechtigung für die Wegbewertung liegen.
Der Blick zurück zeigt was wir schon geschafft haben.
Es geht weiter aufwärts und der See liegt schon recht weit unter uns
An einem kleinen Sattel machen wir die erste Pause. Der Blick ist einfach grandios! Im Westen ist nichts von den Wolken zu sehe, die im Osten und Süden noch etwas über den Bergen hängen.
Die Schesaplana kommt in Sicht
Südwestlich liegt der Verwall und im Westen grüßt das Rätikon herüber. Da war ich schon mit meinen Eltern unterwegs. Eine recht familienfreundliche Gegend, die aber durchaus einige schwierigere Touren zu bieten hat. Berge sind doch einfach was Schönes!
Aber nicht nur die! Hier gibt es auch direkt vor unseren Füßen einiges zu sehen!
Sehenswertes am Wegesrand
Hier blühen wieder Blumen die ich gar nicht kenne. An einem kleinen Bach sind zusätzlich zu den Markierungen noch die Kürzel für die nächsten Hütten angebracht: RH für die Ravensburger Hütte, die wir uns morgen ansehen wollen, und FH für die Freiburger Hütte.
Die Wegweiser und Markierungen sind hier in Vorarlberg an das Schweizer System angelehnt: Alpine Wege sind mit Rot-Weiß-Rot markiert und schwierige Wege dieser Art in Weiß-Blau-Weiß. Was die bei ihren Wegweisern aber großzügig vergessen haben, sind die Überregionalen Wanderwege. Es steht immer nur das nächste Ziel dran. Aber nie z.B. der Nordalpenweg oder der E4 Alpin. Trotzdem folgen wir dem Weg weiter.
Das Lechquellengebirge ist anders als die Lechtaler Alpen
Die schroffen Felsriegel sind hier weiten, grünen Hängen gewichen. Wasser gibt es hier im Überfluss und dadurch auch recht viele alpine Flora. Trotzdem wird der Weg zunehmend schwieriger: Er windet sich zunehmend steiler den Hang hinauf und durch eine häufig recht dünne Erdschicht auf den Felsen ist das recht rutschig.
Es geht weiter aufwärts - mit grandioser Aussicht
Im Zick-Zack geht es aufwärts. In der prallen Sonne! Da kommt man schnell ins Schwitzen! Aber weit über 2.000 Höhenmeter ist es eigentlich ganz angenehm zu gehen. Und der Blick ist einfach großartig!
Der Gehrengrat ist immer zu sehen
Und irgendwann haben wir die Höhenmeter dann endlich geschafft. Und es hat sich absolut gelohnt: Die Aussicht ist einfach der Knaller!
Endlich sind wir oben
Wo keine Felsen sind stehen Stöcke mit farbigen Markierungen. Eines muss man den Leuten hier lassen: Die Wege sind top in Schuss!
Ein letzter Blick am Grat zurück ist durchaus lohnend!
Rückblick zum Spullersee
Obwohl wir hier direkt am Grat unterwegs sind, an dem sich der Weg orientiert, gibt es hier wieder erstaunlich viele Blumen. Immer wieder gibt es bunte Tupfer in den Wiesen.
Das Lechquellengebirge live und in Farbe
Wir lassen uns zu unserer Mittagspause nieder. Wir haben zwar noch nicht ganz die Hälfte der Strecke geschafft aber die meisten Höhenmeter liegen hinter uns. Wir sind hier auch nicht die Einzigen, die dieses grandiose Panorama zur Mittagszeit genießen.
Pausenblick nach Süden auf den Verwall und darüber hinaus
Beim Blick nach Vorne ist das erste Mal für heute die Rote Wand zu sehen, die von der Freiburger Hütte aus so markant über dem Formarinsee steht.
Die Rote Wand ist erstmals zu sehen
Der weitere Weg führt uns nun wieder von der Höhe hinunter. Noch ist hier aber alles recht grün. Bis auf die blauen Markierungen natürlich!
Markierung nach Schweizer Vorbild
Immer mehr sehen wir hier die Farbe Rot. Das Gestein ist hier viel in dieser Farbe an zu treffen. Wo kommt das her? Am Abstiegsweg sieht man gerade bei felsigeren Stücken diese recht krass rote Farbe.
Rote Felsen sind jetzt nicht mehr selten
Viel zu schnell verlieren wir die Höhenmeter, die uns vorhin so viel Mühe gekostet haben. Vor uns liegt schon eine Weile sichtbar das Steinerne Meer. OK, das ist jetzt bei weitem nicht so groß wie das, welches ich in den Berchtesgadener Alpen kennen gelernt habe aber wir können die Herkunft des Namens gut nachvollziehen.
Wandern durch das hier eher Rote Meer
Die rote Farbe lässt mit der Zeit aber nach. Die scheint sich nur an den steileren Stellen halten zu können. Immer mehr kommt der mir schon sehr gut bekannte Karst zum Vorschein. Aber bei weitem nicht so garstig wie zum Beispiel im Toten Gebirge.
Zahmer Karst
Irgendwo hier am nördlichen Hang unter uns entspringt der Lech. Als kleine Bach beginnt er hier sein Dasein und windet sich durch die Gebirgsgruppen, denen er seinen Namen verliehen hat.
Ein kleine Gumpe im Einzugsbereich der Lechquelle
Die Lechquelle wird gerne von Radlern aufgesucht, weil man recht weit auf geteerten Straßen hinaufkommt. Ab unterhalb der Formarinalpe kann man dem Lech auf durchgehen asphaltierten Radwegen bis zu seiner Mündung in die Donau folgen. Sicher auch ein sehr schöner Weg!
Wir halten uns aber weiter westlich und es geht wieder etwas aufwärts und aus dem Steinernen Meer hinaus.
Gut markiert geht es auf die Freibuger Hütte zu
Oben am Sattel kann man die Hütte zwar noch immer nicht sehen aber ein Blick zurück offenbart, warum die Gegend so heißt wie sie heißt.
Rückblick über das Steinerne Meer
Von den felsigen, schroffen Gipfeln der Lechtaler Alpen ist hier nicht mehr viel zu sehen. Hier herrscht die Farbe Grün vor.
Links geht es abwärts
Dort unten fließt das Wasser in Richtung Rhein. Wir sind hier also wiedermal genau auf der Europäischen Wasserscheide unterwegs. Der Formarinsee, den wir bald sehen werden, hat keinen Abfluss. Es wird gemunkelt, dass ein Teil seines Wassers über den Rhein in die Nordsee fließt und der größere Teil aber über den Lech und die Donau ins Schwarze Meer.
An der nächsten Kehre ist es dann so weit: Der Formarinsee taucht auf!
Der Formarinsee vor der Roten Wand
Tolle Landschaft hier!
Auf teilweise schon fast langweiligen Wegen geht es hinunter zur Freiburger Hütte.
Die Freiburger Hütte
Ich habe hier auf dieser Hütte schön öfter übernachtet. Das letzte Mal war ich hier mit meinen beiden Zwergen 2009. Da haben wir hier übernachtet und unsere Jugend hat die ganze Hütte unterhalten. Aber dieses Mal hat es mit der Übernachtung eben nicht geklappt. Schade eigentlich! Nach einem guten Essen brechen wir also wieder auf und nehmen den Weg oberhalb des Sees entlang hinüber zur Formarinalpe.
Es geht oberhalb des Formarinsees entlang
Der kleine Steig ist wieder mit T3 bewertet. Wem das zu schwierig ist kann die Schotterstraße außen um den See herum nehmen, über die die Freiburger Hütte versorgt wird.
Die Hütte liegt da oben über dem Formarinsee schon wirklich schön!
Abschied von der Freiburger Hütte
Auf richtig schönen Wegen geht es auf das Ende unserer heutigen Etappe zu. Irgendwo da vorne liegt das Formarinjoch, bis zu dem ein Bus von Lech herauffährt. Den wollen wir nehmen um wieder zurück zu unserem Standquartier zu fahren.
Da unten am Formarinjoch werden wir in den Bus steigen
An der Bushaltestelle wartet dann schon eine ganze Horde von Wanderern. Von denen haben wir heute nicht wirklich viele gesehen. Aber diese Seen und die Hütten gepaart mit deren guter Erreichbarkei verleiten eben viele hier herauf zu kommen. Das ist schon eine ganz tolle Ecke hier!
Ich schaue noch kurz bei der Formarinalpe vorbei, die nur wenige Meter weiter liegt. Aber die haben gerade keinen Stempel. Schade!
Wir haben Glück und kriegen sogar einen Sitzplatz im Bus. So geht es zurück nach Zug und mit unserem Auto fahren wir über Lech wieder zurück nach St. Anton am Arlberg.
Abends sitzen wir bei sehr gutem Essen wieder über den Karten und überlegen uns, was wir morgen machen wollen. Da das heute mit dem Bus sehr gut geklappt hat, beschließen wir Morgen wieder an den Spullersee zu fahren und dann aber nach Zürs zu wandern. Das wird auch spannend: Dann wandern wir direkt auf die Lechtaler Alpen zu! Und das Wetter soll wieder so gut werden wie es heute war. Das ist doch mal ein Ausblick auf Morgen! Prima! Da geht man doch gerne ins Bett!
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