[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz

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  • Wafer

    Lebt im Forum
    • 06.03.2011
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    • Meine Reisen

    #41
    Hallo Stefan.

    Ich bin ein Freund von grünen Bergen! Ich fühle mich unter 2.500 Höhenmetern am wohlsten. Bis 3.000 m darf als Ausnahme gerne mal dabei sein aber auf Dauer will ich das auch nicht. Mit einer Steinwüste kann ich auf Dauer wenig anfangen. Und mit Eis schon garnicht. Ich war früher mehr im Eis unterwegs. Aber das frühe Aufstehen, am Nachmittag früh auf der Hütte sein, immer dick eingepackt, ... Das ist einfach nich mehr mein Ding. Ich war dann viele Jahre auf Weitwanderungen auch ohne höhere Berge unterwegs. Das ist auch sehr schön! Und der Nordalpenweg ist bisher eine gute Mischung aus Weitwanderung und grünen Bergen, die mir sehr zusagt!
    Wenn die Interessenlage bei Dir/Euch ähnlich ist, dann gefällt euch der E4 Alpin bzw. Nordalpenweg ganz bestimmt! Da wo es hoch in die Felsen geht, gibt es fast immer eine Variante, die in niedrigeren Regionen bleibt. Gletscher werden garnicht tangiert. Und für alle stark versicherten Stellen bzw. Klettersteige gab es bisher auch Alternativen. So kann jeder den Weg etwas nach seinen Bedürfnissen scallieren. Eigentlich eine feine Sache!
    Übrigens: Ich bin auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg an der anderen Seite, also am Bodensee auch schon unterwegs gewesen. Das dürfte dir dann auch gefallen: sehr grün aber trotzdem richtige Berge!

    Viele Grüße

    Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 13.09.2022, 10:40.

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    • Wafer

      Lebt im Forum
      • 06.03.2011
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      #42
      19. Tag: Von der Voisthaler Hütte zur Sonnschienhütte
      Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


      Montag, 27. Juni 2022
      Strecke: 15 Km
      Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 950 m
      Gehzeit: 6 h 15

      Gesamtstrecke: 349 Km
      Gesamthöhenmeter: ↑ 16.775 m, ↓ 13.975 m
      Gesamtgehzeit: 110 h 15

      Heute Morgen gibt es ein Bio-Frühstücksbüffet vom Feinsten! Alles da: Müsli, Obst, Säfte, Brot, Butter, Marmelade, Sonnenschein, ...
      Wie ich erfahre, soll die Hütte in 3 Wochen erst offiziell eröffnet werden. Und heute kommen noch einige Handwerker, die noch letzte Hand anlegen wollen. Als die erste Fuhre Material mit der Seilbahn hochkommt helfe ich beim Ausladen. Ganz ehrlich? So ein Job als Hüttenwirt könnte mir auch zusagen!
      So ist es schon etwas später, als ich endlich wegkomme.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Start an der Voisthaler Hütte nach Westen.jpg Ansichten: 0 Größe: 189,8 KB ID: 3154035
      Start an der Voisthaler Hütte nach Westen

      Von der Hütte (1.654 m) geht es zunächst recht grün zwischen Latschen entlang aufwärts. Je höher ich komme, desto mehr bleiben die Latschen zurück. Es bleibt aber grün. Und voraus ist der Hochschwab, höchster und namensgebender Gipfel in der Hochschwabgruppe, immer mehr zu sehen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Es geht direkt auf den Hochschwab zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 186,2 KB ID: 3154031
      Es geht direkt auf den Hochschwab zu

      Es ist schon recht warm heute Morgen. Zum Glück bin ich heute recht hoch unterwegs. Der Weg ist gut markiert und führt mich meist am Grund des Tals aufwärts.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Rückblick auf die Karlmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 135,1 KB ID: 3154033
      Rückblick auf die Karlmauer

      Ich halte mich an der nächsten Abzweigung rechts und es geht aufwärts. Leider schon nicht mehr im Schatten. Tja, wenn man schönes Wetter zum Wandern haben will, dann muss man eben auch schwitzen, wenn es aufwärts geht!
      Der Weg hier rauf heißt Graf-Meran-Steig. Aber erst seit der letzten Abzweigung – nicht seit dem Graf-Meran-Haus. Das wäre mir schon früher aufgefallen.
      Das Gras wird etwas karger aber es bleibt recht grün. Mit zunehmender Höhe wird die Aussicht immer besser.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Das markante Hochplateau der Mitteralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 86,6 KB ID: 3154032
      Das markante Hochplateau der Mitteralm

      So richtig schnell komme ich nicht voran. Die Gegend gefällt mir! Klarer alpiner Charakter aber noch kein Eis. Das ist meine Gegend! Und heute ist die Sicht einfach klasse! Zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen ...

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung.jpg Ansichten: 0 Größe: 104,1 KB ID: 3154037
      Weitblick über die Alpen in südlicher Richtung

      Ich nähere mich einem Felsriegel und der Weg wird nochmal steiler. Als ich um die nächste Ecke komme liegt der Hochschwab vor mir.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz.jpg Ansichten: 0 Größe: 134,7 KB ID: 3154038
      Der Hochschwabgipfel mit Gipfelkreuz

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Schiestelhaus 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 73,8 KB ID: 3154034 Und ein paar Meter weiter liegt dann auch das Schiestlhaus (2.153 m) vor mir. Das ist übrigens Europas erste Berghütte, die in Passivbauweise erbaut wurde. Große Fensterflächen, klare Südausrichtung, Photovoltaik am Haus, ...
      Ich bin mal gespannt was man innen davon merkt. Da ich die ersten 500 Höhenmeter hinter mir habe werde ich mir hier ein zweites Frühstück gönnen. Auch hier sind die Handwerker zugange: an der Fassade werden weitere Photovoltaikpanele angebracht.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,1 KB ID: 3154036
      Das Schiestlhaus - Europas erste Hütte in Passivbauweise

      Die Aussicht ist Hitverdächtig! Ein klarer Vorteil gegenüber der Voisthaler Hütte. Aber die alleine macht den Charme einer Hütte nicht aus. Hier erscheint mir alles etwas kühler und distanzierter als auf der Voisthaler. So bleibe ich nicht lange und mache mich wieder auf den Weg. Der nächste Zwischenstopp ist eh nicht mehr weit. Recht steinig geht es hinauf auf den höchsten Punkt der Hochschwabgruppe – den Hochschwab (2.277 m).

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 94,4 KB ID: 3154040
      Auf dem Hochschwabgipfel mit der Hohen Veitsch im Hintergrund

      Einfach grandios! Wir sind im Augenblick gerade mal 5 Wanderer, die diese Aussicht genießen. Gut, es ist aber auch Montag. Gestern war es sicher voller. Ich lasse mich zu einer Pause nieder. Ich habe ja eigentlich gerade erst eine gemacht, unten auf dem Schiestlhaus vor einer halben Stunde, aber hier kann ich nicht einfach weitergehen!

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann.jpg Ansichten: 0 Größe: 121,9 KB ID: 3154039
      Ausblick auf das was die nächsten Tage so alles kommen kann

      Ich beobachte, wie sich eine Gruppe vom Schiestlhaus her sich nähert. Als sie kurz vor dem Gipfel ist ziehe ich wieder los.
      Trotz des alpinen Charakters ist es hier noch recht grün: Es sind meist kleinere Blumen und Gräser, die sich an diese Höhe angepasst haben. Das gibt ein paar bunte Farbtupfer.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Auch hier oben blüht und fliegt es.jpg Ansichten: 0 Größe: 214,0 KB ID: 3154041
      Auch hier oben blüht und fliegt es

      Schon von weitem ist das Fleicherbiwak mit seinem Gelb-Schwarzen Anstrich zu sehen. Es steht am nächsten Sattel, an dem der Weg vorbeiführt. Keine Stunde vom Schiestlhaus entfernt. Eigentlich ungewöhnlich! Wer es bis hierher geschafft hat, sollte die letzte Stunde auch noch schaffen. Bei schlechter Sicht sieht das allerdings vielleicht anders aus.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Das Fleischerbiwak in Signalfarben.jpg Ansichten: 0 Größe: 147,2 KB ID: 3154042
      Das Fleischerbiwak in Signalfarben

      Weiter geht es auf dem Rücken des Hochschwab. Scheint eine beliebte Wandergegend zu sein. Hier verlaufen einige Wanderwege: Der E4 Alpin, der Nordalpenweg, der Nord-Süd-Weitwanderweg 05, der E6 und noch ein Weg, den ich auch schon öfter gelesen habe: Vom Gletscher zum Wein. Ein Wanderweg vom Hallstätter Gletscher am Dachstein in die Weinregionen im Süden der Steiermark.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Nochmehr Flugverkehr am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,5 KB ID: 3154043
      Noch mehr Flugverkehr am Hochschwab

      Bei toller Aussicht geht es immer leicht auf und ab über den Großen Speikboden des Hochschwabs nach Westen. Ich bin wieder weit und breit alleine unterwegs. Das hatte ich hier nun wirklich nicht erwartet! Das ist hier eine bekannte Gegend und die erste wirklich alpine Region, wenn man aus dem Osten Österreichs kommt. Da hatte ich mehr Verkehr erwartet. Aber mir soll es recht sein.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Talblick nach Sankt Ilgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 95,4 KB ID: 3154044
      Talblick nach Sankt Ilgen

      Vor mir ist das Gesäuse und die Ennstaler Alpen zu sehen. Das sind Gebirgsgruppen, die ich hoffentlich in den nächsten Tagen noch durchwandern werde. Endlich ist die Sicht so, wie man sie sich immer wünscht!

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 So geht Genusswandern am Hochschwab.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3154045
      So geht Genusswandern am Hochschwab

      Der Weg hält sich meist am südlichen Rand der Gebirgsgruppe. Die Markierungen sind wieder recht dicht beieinander. Bei Nebel ist hier die Orientierung sicher nicht ganz so einfach wie heute. Bei der guten Fernsicht sollte man aber auch den Blick für das Nahe nicht verlieren.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 An jeder Ecke blüht was.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,2 KB ID: 3154046
      An jeder Ecke blüht was

      Man muss schon fast aufpassen, dass man die bunte Pracht nicht aus Versehen zertrampelt. Die braucht hier oben deutlich länger um sich zu entwickeln.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füsse.jpg Ansichten: 0 Größe: 151,3 KB ID: 3154048
      Am Rauchtalsattel rauchen ganz schön die Füße

      Hier oben ist es schon fast etwas karg! Liegt das am Wetter? Hier über den flachen Bergrücken fegt sicher auch mal heftig der Wind. Wenn man mal in Einschnitte oder in Richtung Täler schaut wachsen die Latschen recht weit bis hier rauf.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 107,2 KB ID: 3154047
      Grandioses Alpenpanorama am Abstieg zur Häuslalm

      Langsam schein ich die Hochebene zu verlassen. Der Weg neigt sich abwärts. An den Hängen breiten sich zunächst vorsichtig Latschen aus. Je weiter man runterkommt, desto mehr werden es. Und umso größer werden sie auch. Und was auch auffällt: Es wird immer wärmer! Kein Lüftchen bewegt sich und der Planet sticht vom Himmel. Was auf den Fotos ganz toll aussieht entwickelt sich zur klimatischen Saunatour.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Zwischen den Latschen steht die Hitze.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,7 KB ID: 3154049
      Zwischen den Latschen steht die Hitze

      Wie sich hier noch das eine oder andere Schneefeld halten kann, ist mir schleierhaft! Bei mir läuft der Schweiß in Strömen. Ich kann kaum oben genug Flüssigkeit nachschütten. Der Weg ist hier ein toller kleiner Pfad, der sich immer weiter abwärts bewegt. In so mancher Senke kann man kaum was sehen, an anderer Stelle offenbaren sich tolle Weitblicke.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,1 KB ID: 3154050
      Traumhafte Ausblicke in der Hochschwabgruppe

      Irgendwo unterhalb von mir sollte eigentlich die nächste Alm kommen. Ein gut gekühltes Getränk wäre jetzt genau richtig! Aber das streckt sich noch ganz schön! Der Nordalpenweg steuert eindeutig auf den nächsten Sattel zu. Erst kurz bevor ich ihn erreiche kann ich die Bauten der Häuslalm sehen.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 An der Häuslalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 366,7 KB ID: 3154052
      An der Häuslalm

      Aber irgendwie habe ich auf dieser Tour wohl die Ruhetage gepachtet: Die Häuslalm hat geschlossen. Auf dem Fensterbrett stehen noch leere Flaschen von den letzten Gästen. Die scheinen noch was bekommen zu haben. Macht nix: Die nächste Alm ist nicht weit weg!
      Eine kleine Traktorspur führt in die nächste Senke hinunter. Dort sieht es erstaunlich feucht aus.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein.jpg Ansichten: 0 Größe: 125,0 KB ID: 3154051
      Die Sackwiesenalm lädt zur Pause ein

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sackwiesenalm 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 24,3 KB ID: 3154054 Da unten vor der Hütte ist ein Sonnenschirm aufgespannt. Und da sitzt auch jemand darunter. Es ist die Sennerin mit einem Buch. Ich darf mich dazu setzen und werde verköstigt. Um mich herum streunen Hühner herum. Die Wirtin macht mir ein Vesper mit Rührei und Speck. Kaum steht es vor mir werde ich von dem Hahn und seinen Damen belagert. Als würden sie merken, dass ich hier ihren potentiellen Nachwuchs vertilge. Da kriegt man glatt ein schlechtes Gewissen!
      Gegenüber weiden die Kühe. Von den sumpfigen Stellen halten sie respektvoll abstand. Schön hier! Da könnte man glatt meinen, hier sei die Zeit stehen geblieben. Ist sie nicht! Überrascht stelle ich fest, dass ich hier über eine Stunde verquatscht habe. Also ziehe ich weiter den Hang hinauf. Hinter der nächsten Anhöhe erwartet mich die nächste Pausenstelle: Der Sackwiesensee. Ein recht flacher und dadurch warmer, kleiner See in einer Senke. Er liegt da wie gemalt! Also: Nächste Pause!

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Badepause am Sackwiesensee.jpg Ansichten: 0 Größe: 153,8 KB ID: 3154057
      Badepause am Sackwiesensee

      Trocken zu werden ist heute kein Problem! Und weit ist es auch nicht mehr. Durch einen verwunschenen, recht lichten Wald geht es auf die Sonnschienalm zu. Wie hier am Hochschwab üblich, ist sie erst wieder sehr spät zu sehen. Erst als ich auf eine Anhöhe hinaufkomme habe ich einen Blick über die Wiesen der Sonnschienalm.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 23 Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,9 KB ID: 3154056
      Die Sonnschienalm mit ihren weit verstreuten Hütten

      Wieder ist es mehr ein Dorf als ein einzelnes Almgebäude. Die Sonnschienhütte des ÖAV liegt mitten drin. Eine schöne, alte Hütte. Allerdings mit einer überschaubaren Essensqualität. Das war mir vorher aber schon zugetragen worden. Kurz nach mir kommt eine Gruppe Schüler an, die hier ebenfalls übernachten wollen. Die 3 Lehrkräfte habe mit den Teenagern einiges zu tun.

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 24 Ankunft an der Sonnschienhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,0 KB ID: 3154053
      Ankunft an der Sonnschienhütte

      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sonnschienhütte 01.jpg Ansichten: 0 Größe: 61,2 KB ID: 3154030Nach dem Abendessen geht es in den Stall des Nachbarn, wo letzte Nacht ein Kalb geboren wurde. Abends geht noch ein Gewitter nieder, das sich gewaschen hat. Ein Glück, dass Häuser innen hohl sind! So endet der Abend eines grandiosen Tages! So kann es gerne noch eine Weile bleiben! Sowohl vom Wetter her als auch von der Landschaft! Großartig!
      Bis die Jugend am späten Abend zur Ruhe kommt, dauert es etwas. So wird es heute mal deutlich nach der Hüttenruhe, bis ich ins Land der Träume komme.
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      Zuletzt geändert von Wafer; 15.09.2022, 10:05.

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      • blauloke

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        • 22.08.2008
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        #43
        Jetzt bist du auf meiner Strecke durch den Hochschwab angekommen, darauf warte ich schon lange.
        Nordalpenweg 01 – E4 alpin Über den Hochschwab zum Gesäuse

        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: 18 An der Florlhütte.jpg Ansichten: 0 Größe: 159,6 KB ID: 3152180
        An der Florlhütte
        Hier hast du ein perfektes Foto meines Zeltplatzes an der Florlhütte gemacht. Der von der Sonne beschienene Grasfleck am Ende des Pflasterwegs.

        Schön auf den Bildern bekannte Gegenden zu sehen, da kommen Erinnerungen hoch.
        Bin gespannt wie du die nächsten Wandertage empfindest.
        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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        • Wafer

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          #44
          Hallo Blauloke.

          Ich habe mir gerade nochmal deinen Bericht angesehen. Wir haben da einige fast identische Bilder! Wir sind aber von Seewiesen bis ins Johnsbachtal auch fast exakt die gleiche Strecke gewandert. Z.B. hier beim Abstieg zur Häuslalm - zuerst mein Bild, dann deines:


          Ich staune aber auch immer wieder wie sich Bilder verändern, wenn man die Landschaft, die darauf abgebildet ist, selber gesehen hat! Ich habe deinen Bericht ja vorher in Ruhe gelesen und habe mir die Bilder genau angesehen. Aber jetzt kann ich mit den Bildern natürlich viel mehr anfangen.
          Dir ist schon klar, dass du es mit deinen Bildern aus "Wo bin ich?" warst, der mir letztendlich den letzten Anstoß gegeben hat, diesen Weg zu gehen? Aber eines kann ich jetzt schon sagen: Es hat sich gelohnt!
          Zum Glück bin ich mit dem Nordalpenweg noch lange nicht fertig. Das sind noch ein paar Meter! Da kommen hoffentlich noch ein paar schöne Stücke!

          Viele Grüße und danke für den Anstoß

          Wafer
          Zuletzt geändert von Wafer; 16.09.2022, 21:48.

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          • blauloke

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            #45
            Hallo Wafer,
            es freut mich, dass ich dich zu diesem Weg animieren konnte. Er ist auf jeden Fall lohnenswert.
            Es gibt einfach Motive die drängen sich auf, dadurch entstehen die Fotos vom gleichen Standpunkt.

            Jetzt warte ich auf den nächsten Tag und wie es dir bei dem steilen Abstieg entlang des Fobisbachs erging. Du hast ja schon öffters geschrieben Probleme mit den Knien zu haben.
            Ohne meine Stöcke wäre ich auf dem gerölligen Weg einige male gestürzt.
            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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            • Wafer

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              #46
              20. Tag: Von der Sonnschienhütte nach Eisenerz
              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


              Dienstag, 28. Juni 2022
              Strecke: 21 Km
              Höhenmeter: ↑ 425 m, ↓ 1.250 m
              Gehzeit: 6 h

              Gesamtstrecke: 370 Km
              Gesamthöhenmeter: ↑ 17.200 m, ↓ 15.225 m
              Gesamtgehzeit: 116 h 15

              Schon deutlich vor dem Frühstück weckt mich die Rasselbande obwohl ich einen eigenen Schlafraum habe. Mein Gott, bin ich froh, dass meine aus dem Alter raus sind! So kommt es, dass ich recht pünktlich vor der Tür stehe. Ich ziehe los über die Sonnschienalm. Am Himmel scheint zwar die Sonne, wie sie es auf der Sonnschienalm wohl tun soll, aber es gibt eine hohe Bewölkungsschicht, die mir nicht so wirklich gut gefällt. Heute sind keine großen Gipfel angesagt. Es geht über die Almen und Wiesen und dann nach Eisenerz hinunter. Mir gefallen solche Almwanderungen sehr gut.
              An der Sonnschienhütte fehlt ein Wegweiser für den Nordalpenweg. An der nächsten Hütte ist er dann ausgewiesen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Eine der Hütten auf der Sonnschienalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 110,6 KB ID: 3154866
              Eine der Hütten auf der Sonnschienalm

              In südlicher Richtung steht eine Bergkette bei der es eine Edelweißwiese geben soll. Leider führt der Nordalpenweg dort nicht vorbei. Aber man kann auf so einer Weitwanderung eben nicht alles haben.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3154865
              Die Ausläufer der Hochschabgruppe kommen etwas zahmer daher

              Sehr treffend finde ich den Namen der nächsten Alm, die am Weg unterhalb von mir liegt.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Senkbodenalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 150,4 KB ID: 3154867
              Die Senkbodenalm

              Wie es aussieht stehen hier auf den Wiesen sehr viele solcher Almen und ein Großteil davon wird bewirtschaftet. Sennbauern dürfen in Österreich ohne teure Schanklizenz Getränke und einfache Vesper von der Alm verkaufen. Das soll dafür sorgen, dass möglichst viele Almen erhalten und weiterbetrieben werden. Scheint zu funktionieren!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Wer steht mir da im Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,9 KB ID: 3154869
              Wer steht mir da im Weg?

              Auf den Wiesen und Weiden steht hier jede Menge Vieh herum und die Hütten sind in Schuss und bewohnt.
              Tendenziell eher die Höhe haltend geht es über die Weiden und durch Wälder. In den Senken stehen eher die Wälder und über die Kuppen ziehen sich die Weiden dahin. Richtig schön hier!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Almwandern in der Hochschwabgruppe.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,2 KB ID: 3154870
              Almwandern in der Hochschwabgruppe

              An der nächsten Alm komme ich direkt vorbei. Die soll bewohnt sein. Da bin ich mal gespannt. Wie hier im Hochschwab üblich kommt die Androthalm erst sehr spät in Sicht. Sie liegt windgeschützt in einer kleinen Senke und wird von den Kühen bewacht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Die Androthalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 127,9 KB ID: 3154872
              Die Androthalm

              Leider ist niemand da. Aber dass hier normalerweise jemand wohnt und auch einen Ausschank betreibt ist nicht zu übersehen. Die Hütte ist so klein, da gibt es innen sicher nicht viel Platz. Erinnert mich irgendwie an die Alm von Heidi. Aber die soll ja in der Schweiz gelegen haben. Das ist noch weit weg.
              Ich ziehe weiter den Hang im Hintergrund hinauf. Hier ist zwar alles saftig grün aber dass ich in einer Alpenregion mit Karstgestein bin ist nicht zu übersehen. Überall sind Löcher im Boden. Teilweise zugewachsen oder sogar umzäunt, damit dem Vieh nichts passiert.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Almen dort haben einen karstiger Untergrund.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,9 KB ID: 3154871
              Die Almen dort haben einen karstigen Untergrund

              Der Nordalpenweg führt mich auf den letzten Sattel zu bevor es nach Eisenerz hinunter geht: Das Fobistörl (1.558 m). Hier sind die Felsen nicht ganz so krass wie im Osten der Hochschwabgruppe. Mir gefällt die Abwechslung!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 An der Brandwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 185,8 KB ID: 3154873
              An der Brandwiese am Fobistörl

              Hinter dem Sattel gibt es dann erstaunlicherweise einige sumpfige Stellen. Hier scheinen sich wasserdichte Schichten über dem Karstgestein gebildet zu haben. Oder hier herrschen andere Gesteinsschichten vor. Man sieht es an den Wiesen: Dort stehen mehr Blumen und teilweise auch welche, die viel Wasser mögen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Bunte Vielfalt auf der Almwiese.jpg Ansichten: 0 Größe: 82,5 KB ID: 3154874
              Bunte Vielfalt auf der Almwiese

              Der Weg neigt sich nun deutlich abwärts. Der kleine Pfad führt mich zu einer Jagdthütte. Davor stehen Bänke in der Sonne und bieten eine tolle Aussicht. Da heute keine bewirtschaftete Alm mehr zu erwarten ist lege ich hier eine Pause ein.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Die Jagdhütte auf der Fobisalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 178,5 KB ID: 3154876
              Die Jagdhütte auf der Fobisalm

              Ich packe mein Vesper aus und schon bin ich nicht mehr alleine. Meine Flasche und meine Vesperdose werden von Insekten untersucht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Ich bin mal wieder nicht alleine.jpg Ansichten: 0 Größe: 66,4 KB ID: 3154875
              Ich bin mal wieder nicht alleine

              Gewohnt gut markiert geht es weiter: Ein paar Meter unterhalb der Jagdthütte zieht ein Weg zu den Gipfeln hinauf.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Fobisturm und Höllsattel.jpg Ansichten: 0 Größe: 199,6 KB ID: 3154858
              Fobisturm und Höllsattel

              So schussle ich fast an der nächsten Abzweigung vorbei, an der ich mich links gen Tal halten soll. Ich merke es erst, als der Weg etwas zugewachsen daherkommt und keine Markierung mehr zu sehen ist. Also zurück und gen Tal gewandert. Der Pfad entwickelt sich schnell zur Fahrspur, die am Bach entlang abwärtsführt. Links Wald und rechts Bach und Wiesen mit Latschen für freien Blick auf die Gipfel. So geht es abwärts. Zunehmend immer steiler. An einer Kehre kann ich das ganze Tal einsehen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Tiefblick in den Hinterseeaugraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 187,6 KB ID: 3154859
              Tiefblick in den Hinterseeaugraben

              Und dann geht es abwärts. Aber richtig! Eine ehemals betonierte Straße mit Dreck und Schotter drauf. Das ist alles andere als schön zu gehen. Also schön langsam abwärts. Auf dem steilen Weg verliere ich ruckzuck 500 Höhenmeter. Ohne Wanderstöcke wäre ich hier schwer aufgeschmissen. Die Wände des Tals ragen steil auf und rahmen das Tal ein. Unten plätschert der Bach vor sich hin, als würde er schon immer so friedlich vor sich hinfließen. Dabei ist er kürzlich erst über große Stufen ins Tal gerauscht.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Ein Bergbach am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 297,0 KB ID: 3154862
              Ein Bergbach am Weg

              Unten angekommen hat sich der kleine Pfad von oben zu einer anständigen Forststraße entwickelt. Sie führt das Tal vor. Da steht so manche Hütte. Aber eher dem Verfall preisgegeben als benutzt.
              Nach einer letzten steileren Stufe komme ich in die Seeau, ein Talschluss, in dem sich ein paar Hütten gehalten haben.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Seeau mit der Kaltmauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,2 KB ID: 3154864
              Die Seeau mit der Kaltmauer darüber

              Das ist mal ein abgelegenes Tal! Von hohen Wänden umrahmt liegen die Wiesen in der Sonne. Wahrscheinlich nur vom späten Vormittag bis zum frühen Nachmittag. Sonst dürfte die Sonne hier nur wenig hinkommen.
              Durch ein Wildgatter geht es aus dem Tal hinaus. Breite Forstwege führen mich das Tal weiter hinunter in Richtung Leopoldsteiner See. Die Markierung bzw. Wegweisung ist hier nicht ganz konsistent. Ein Wegweiser mit der Nummer des Nordalpenweges weißt den Hang hinauf zur Kreuzung ‚Blauer Herrgott‘. Das ist aber eher eine Abkürzung, die den See auslässt.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Leopoldsteiner See.jpg Ansichten: 0 Größe: 158,8 KB ID: 3154860
              Der Leopoldsteiner See

              Am See ist dann richtig was los. Es ist später Nachmittag und etliche Tagesgäste strömen an den See. Für mich eher ein Umstand hier nicht länger zu verweilen. Ich steige durch den Wald hinauf zum blauen Herrgott. Der Weg sieht etwas ramponiert aus. Vielleicht deshalb die Abkürzung?

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Leopoldsteiner See von oben.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,5 KB ID: 3154861
              Der Leopoldsteiner See von oben

              Aber auch hier ist Betrieb. Wo kommen auf einmal die ganzen Leute her? Und auch hier oben ist die Wegweisung eher verwirrend als erhellend!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Irritierende Wegführung des Nordalpenweges.jpg Ansichten: 0 Größe: 236,1 KB ID: 3154868
              Irritierende Wegführung des Nordalpenweges

              Die Wegnummer 801 zeigt in drei verschiedene Richtungen. Gut, aus der Seeau komme ich, da will ich nicht mehr hin. Und der Weg, auf dem ich gekommen bin ist gar nicht ausgewiesen. Und die anderen beiden Wege führen nach Eisenerz. Scheinen zwei verschiedene Varianten zu sein. Da es mir für heute reicht nehme ich den direkteren Weg nach Eisenerz: Den über Niedere Prossen.
              Der Erzberg ist ab und zu teilweise zu sehen. Der Weg führt an einigen Höfen vorbei hinunter in den Ort. Eisenerz ist keine wirkliche Schönheit! Entlang von älteren und teilweise verlassenen Gebäuden ziehe ich in Richtung Innenstadt. Im einzigen offenen Hotel komme ich unter. Über den Dächern wacht der Erzberg, der seinen Gipfel in Wolken versteckt. Alles wirkt hier etwas Grau in Grau. Aber vielleicht liegt es auch am Wetter, das deutlich schlechter geworden ist.
              Ich erledige die Wäsche, esse etwas und bin beizeiten im Bett. Hier fehlt es mir einfach an Ablenkung. Also: Gute Nacht!
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              Zuletzt geändert von Wafer; 19.09.2022, 09:28.

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              • Wafer

                Lebt im Forum
                • 06.03.2011
                • 8923
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                • Meine Reisen

                #47
                21. Tag: Von Eisenerz nach Radmer an der Stube
                Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                Mittwoch, 29. Juni 2022
                Strecke: 18 Km
                Höhenmeter: ↑ 800 m, ↓ 775 m
                Gehzeit: 5 h 30

                Gesamtstrecke: 388 Km
                Gesamthöhenmeter: ↑ 18.000 m, ↓ 16.000 m
                Gesamtgehzeit: 121 h 45

                Der Blick aus dem Fenster ist heute Morgen nicht so der Hit: Wolken, soweit das Auge reicht. Also wieder zurück ins Bett! Ein Blick auf den Wetterbericht hebt die Laune auch nicht gerade: Es soll heute den ganzen Tag regnen. Das zumindest tut es im Augenblick gerade nicht. Dann ist das gerade das wettertechnische Highlight des Tages? Also doch aufstehen und frühstücken gehen.
                Etwas später als sonst starte ich in den Tag. Aber so richtig prickelnd wird der wohl nicht.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Wolkenverhangener Blick über Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,6 KB ID: 3155685
                Wolkenverhangener Blick auf den Pfaffenstein über Eisenerz

                Man hört die Eisenbahn im ganzen Tal. Personen werden aber keine mehr befördert. Nur noch Erz vom Erzberg. Ich wandere direkt auf den Hauptarbeitsgeber von Eisenerz zu: Den Erzberg. Markant aber nicht wirklich schön erhebt er sich über den Ort.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Erzberg beherrscht Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,1 KB ID: 3155682
                Der Erzberg beherrscht Eisenerz

                Die Wolkenuntergrenze hat sich in Höhe des Erzberges eingependelt. Ein leicht feuchter Schleier liegt in der Luft, als wollte es gleich anfangen zu regnen. Es geht ein paar Meter durch den Ort und dann über die Bahnlinie hinauf zum Schichtturm. Der steht über dem Ort auf einer Schulter und sieht mit dem Haus direkt daneben etwas wie eine Kirche aus.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Am Schichtturm.jpg Ansichten: 0 Größe: 138,1 KB ID: 3155686
                Am Schichtturm

                Der Schichtturm im Renaissancestil läutet seit dem Jahr 1581 die Bergarbeiter zur Schicht. Im Tal kann man die Wohnhäuser von Eisenerz stehen sehen. Eher sozialer Wohnungsbau als protzige Villen. Eisenerz ist wohl eher eine Arbeiterstadt.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Was hier alles zu sehen sein soll - Wenn schönes Wetter ist.jpg Ansichten: 0 Größe: 148,2 KB ID: 3155683
                Was hier alles zu sehen sein soll - Wenn schönes Wetter ist

                Hinter dem Schichtturm geht es noch bis zum Waldrand hinauf und dann in den Wald hinein. Viel zu schnell komme ich auf eine gut befestigte Forststraße. Auf ihr führt mich der Nordalpenweg entlang. Auf der nächsten Lichtung stehen ein paar Häuser. Die sind sogar bewohnt. Nach Landwirtschaft sehen die aber nicht aus! An Aussicht haben die hier aber auch nur ihren Arbeitsplatz.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Ein Motiv, an dem man nicht vorbei kommt.jpg Ansichten: 0 Größe: 103,2 KB ID: 3155684
                Ein Motiv, an dem man nicht vorbeikommt

                Am Hang entlang geht es zur nächsten Lichtung. Die ist etwas größer. Neben 2 Häusern steht da auch ein Bauernhof. Der Ortsteil nennt sich Hohenegg und liegt auf ca. 1.000 m. An der Scheune hängt eine Übersichtskarte mit eingezeichneten Wanderwegen. Hübsch gemacht!

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Orientierungstafel am Hohenegg.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,7 KB ID: 3155687
                Orientierungstafel am Hohenegg

                Damit ist klar, dass es ab hier wieder abwärts geht mit mir. Leider auch mit dem Wetter. Aus der hohen Luftfeuchtigkeit wird leichter Nieselregen. Gerade so viel, dass es sich noch nicht lohnt die Regenhaus anzuziehen.
                Der Weg biegt von der Straße ab auf einen Wiesenweg.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal.jpg Ansichten: 0 Größe: 235,8 KB ID: 3155688
                Wiesenwege führen abwärts ins Ramsautal

                Man sieht gleich, dass hier nicht viele unterwegs sind. Die Gräser sind schön nass und reichen bis zum Knie. Das kenne ich ja schon vom Aufstieg auf die Hohe Veitsch. Aber diesmal bin ich zum Glück schnell im Wald, wo es auf breiteren Wanderwegen abwärts geht.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter.jpg Ansichten: 0 Größe: 217,2 KB ID: 3155690
                Die Wegmarkierungen sind hier schon etwas älter

                Der Regen wird etwas stärker, wie ich am Geräusch im Wald erkenne. Ich lege mal die Softshelljacke an. Wenn es stärker wird mit dem Regen, dann werde ich in eine der vielen Wirtschaften hier im Tal einkehren und warten bis es wieder nachlässt. Das hört sich mal nach einem Plan an!
                Ich komme an eine Straße, die das Tal hinaufführt. Gleich der erste Gasthof hat zu. Also weiter. Sieht hier alles nicht nach dem sprühenden Leben aus. Der nächste richtig große Gasthof hat auch geschlossen. Auch wenn Licht brennt. An einem Parkplatz steht ein Automat und ein Plakat preist die Vorzüge der Langlaufloipe hier im Tal an. Ein paar Meter weiter stehen ein paar Sprungschanzen am Hang.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,2 KB ID: 3155689
                Sommerskispringen an den Skisprungschanzen von Eisenerz

                Das scheint hier das Leistungszentrum des nordischen Skisports zu sein. Immer wenn der Regen etwas nachlässt springt einer die Schanze runter. Nach richtig viel Spaß sieht das aber auch nicht aus.
                Aber zum Glück lässt der Regen auch wieder nach. Und schon tauchen die ersten Insekten wieder auf.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Falter auf einer Blume.jpg Ansichten: 0 Größe: 2,46 MB ID: 3155696
                Falter auf einer Blume

                Jetzt tut es nicht mehr weh, dass auch die letzten Wirtschaften, die am Weg liegen, geschlossen haben. Ein Biathlonstadion markiert den Abschluss der Sportanlage und es geht auf einem Schotterweg weiter das Tal hinter. Und es fängt auch gleich wieder an zu tröpfeln. Ich glaube das wird heute nichts mehr! Oben am Radmerhals ist in der Karte noch eine bewirtschaftete Hütte eingezeichnet. Auf die halte ich zu. Am Talschluss geht es auf einen Wanderweg den Hang hinauf. An einem Brunnen treffe ich wieder auf die Schotterstraße, die ich unten verlassen habe. Wer braucht bei Regen einen Brunnen?
                Ich habe inzwischen den Regenschirm offen und hoffe, dass es nicht noch stärker regnet.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Es regnet immer stärker.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,8 KB ID: 3155691
                Es regnet immer stärker

                Ein Donner rollt durch das Tal. Ein Gewitter kann ich jetzt gar nicht brauchen! Ich habe jetzt zwar den Regenschirm über mir aber noch keine Regenklamotten an. Wenn ich die anlegen will, muss ich den Regenschirm weglegen und den Rucksack auspacken. Da werde ich richtig nass dabei. Das habe ich ja prima hingekriegt. Irgendwie habe ich wohl den Moment verpasst auf die Gummihaut zu wechseln.
                Also gibt es nur eins: Weiter! Und das Gasthaus vor dem Radmerhals gibt es natürlich auch nicht. Aber ich bin ein Glückspilz: Am Radmerhals (1.305 m) hört es auf zu gewittern und der Regen lässt nach.
                Optimistisch tiegere ich die Forststrassen entlang in Richtung Radmer an der Stube. Überraschend will mich ein Wegweiser von den Forstwegen runter haben.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben.jpg Ansichten: 0 Größe: 132,1 KB ID: 3155692
                Hier geht's zum Weg durch den neuen Lahngraben

                Wie ich später erfahre haben hier im Mai, also vor wenigen Wochen, die Naturfreunde einen neuen Weg durch den Lahngraben gebaut. Das ist ein Ersatz für den Weg, der vor über 10 Jahren unpassierbar wurde und über die Forststraßen umgeleitet wurde. Ich habe im Tourenplanungsbereich hier im Forum zu dem Weg ein paar Details hinterlassen. Wer mehr über diesen Weg wissen, kann das dort gerne nachlesen.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Steiler Steig in den Finstergraben hinab.jpg Ansichten: 0 Größe: 283,6 KB ID: 3155695
                Steiler Steig durch den Lahngraben zum Finstergraben hinab

                Unten angekommen liegt an der nächsten Wegkreuzung das Flieherkreuz, eine kleine Kapelle, die nun vielleicht wieder mehr Besuch bekommt.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 An der Flieherkreuzkapelle.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,0 KB ID: 3155693
                An der Flieherkreuzkapelle

                Wer es bis hierher geschafft hat, der schafft den Rest auch! Von der Kapelle führt ein Waldweg am Bach entlang, der sich immer weiter vergrößert und in eine Straße übergeht. Schnell sind die ersten Häuser von Radmer an der Stube (729 m) erreicht. Ein schmucker, kleiner Ort, der sich in das Radmertal quetscht. Eine schöne Kirche wacht über dem Ort.

                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Ankunft in Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 100,7 KB ID: 3155694
                Ankunft in Radmer an der Stube

                Ich habe im einzigen Gasthof im Ort ein Bett für heute Nacht reserviert. Die haben sogar einen Wäscheservice. Sie bekommen meine Dreckwäsche und wollen sie bis morgen Früh an meine Tür hängen. Feine Sache! So kann ich ungestört unter der Dusche verschwinden und mich aufwärmen! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich hier mal wieder der einzige Wanderer bin.
                Das war zwar heute nicht weit aber doch irgendwie anstrengend. So dauert es nicht lange und ich bin nach einem guten Abendessen auf meinem Zimmer.
                So einen Tag brauche ich nicht nochmal. Aber morgen soll es ja auch besser werden! Prima! Also ab ins Bett. Und den Tag heute streichen wir einfach aus dem Kalender!
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                • Wafer

                  Lebt im Forum
                  • 06.03.2011
                  • 8923
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  22. Tag: Von Radmer an der Stube zur Heßhütte
                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                  Donnerstag, 30. Juni 2022
                  Strecke: 17 Km
                  Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 800 m
                  Gehzeit: 7 h 30

                  Gesamtstrecke: 405 Km
                  Gesamthöhenmeter: ↑ 19.775 m, ↓ 16.800 m
                  Gesamtgehzeit: 129 h 15

                  Der Tag beginnt gut: Die Wäsche hängt draußen an der Tür, die Sonne ist zu sehen und das Frühstück ist gut! Trotzdem, oder gerade deswegen (?), stehe ich kurz vor 8 vor der Tür.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube.jpg Ansichten: 0 Größe: 81,5 KB ID: 3155993
                  Frisch gewaschene Berge rund um Radmer an der Stube

                  Natürlich geht der Nordalpenweg am anderen Ende des Dorfes in die Berge hinauf. Alles andere wäre ja zu einfach gewesen. So wandere ich einmal durch das langgestreckte Dorf auf die andere Dorfseite von Radmer an der Stube (700 m). Am Sportplatz, kurz vor dem Ortsschild zweigt der Nordalpenweg ab.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Radmer an der Stube wird verlassen.jpg Ansichten: 0 Größe: 114,5 KB ID: 3155996
                  Radmer an der Stube wird verlassen


                  Die Sonne ist da und es wird warm. Und feucht! Man sieht schon, dass die Feuchtigkeit, die gestern gefallen ist, sich wieder hocharbeitet. Zum Glück geht es recht schnell in den Wald. Aber geschwitzt wird trotzdem anständig. Der Weg ist etwas glitschig, da muss man vorsichtig aufsteigen. Ab und zu kommt man über größere baumfreie Stücke, da gibt es mal dein einen oder anderen Ausblick.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf.jpg Ansichten: 0 Größe: 113,7 KB ID: 3155994
                  Der Lugauer - Zu diesem Berg geht es hinauf

                  Aber nicht bis auf den Gipfel. Es geht nur darum herum. Aber bis zu der waldfreien Region geht es schon hinauf.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin.jpg Ansichten: 0 Größe: 79,0 KB ID: 3155995
                  Der Finstergraben, durch den ich ins Radmertal gekommen bin

                  Hier im Wald wird Holz gemacht. An einigen Stellen gab es wohl einen Befall und der Wald ist etwas lichter. An den Stellen wuchern Disteln in ungeahnte Höhen. Teilweise sind die größer als ich! Manchen gefällt’s!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Ein Balanceakt auf einer Distel.jpg Ansichten: 0 Größe: 64,0 KB ID: 3155997
                  Ein Balanceakt auf einer Distel

                  Mit zunehmender Höhe werden die Bäume aber auch niedriger. Ich nähere mich dem Lugauer. Auf einer Schulter habe ich erstmals Blick auf den Weg, der noch vor mir liegt.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 118,9 KB ID: 3155999
                  Links im Geröll zieht sich der Weg an den Wänden entlang

                  Da steht die Sonne drauf und die Luftfeuchtigkeit ist hoch – eine schwüle Angelegenheit. Und das zieht sich noch ganz schon bis zu dem Sattel da oben. Man kann ihn zwar schon eine Weile sehen aber er kommt gefühlt einfach nicht näher.
                  Bei 1.750 m ist der Sattel dann endlich erreicht. Das waren jetzt aber auch mal schnell über 1.000 Höhenmeter Aufstieg! Ich bin wieder weit und breit alleine. Seit verlassen von Radmer habe ich keine Menschenseele getroffen. Und das bei der Aussicht!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus.jpg Ansichten: 0 Größe: 116,0 KB ID: 3156003
                  Rückblickend sieht es gar nicht so anstrengend aus

                  Die Berge sind hier zwar nicht wirklich hoch aber die Täler dafür recht tief. Die Höhenmeter sind die gleichen wie in den Zentralalpen.
                  Ich ziehe auf dem Rücken entlang weiter nach Norden. Hier ist alles recht sumpfig. Erstaunlich eigentlich: Oben auf dem Bergrücken bilden sich doch eigentlich recht selten sumpfige Bereiche. Man muss schon aufpassen, wo man den Schuh hinstellt. Hier kurz hinter dem Sattel hat aber auch der Nationalpark Gesäuse begonnen. Da werden seltene Bereiche ja gerne mit aufgenommen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Da bin ich ja mal gespannt.jpg Ansichten: 0 Größe: 97,9 KB ID: 3156000
                  Da bin ich ja mal gespannt was der zu bieten hat!

                  Der Weg ist gut markiert. Der Nordalpenweg ist hier mit der 601 auf jedem Wegweiser zu finden. Der laxe Umgang damit bei Eisenerz ist zum Glück vorbei.
                  Am Hochpolster steht ein ganz neuer Wegweiser und der Nordalpenweg ist auch sehr gut markiert. Ich folge den Zeichen über die sumpfigen Weisen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen.jpg Ansichten: 0 Größe: 124,1 KB ID: 3156002
                  Der Tamischbachturm vom Hochpolster aus gesehen

                  Tolle Aussicht auch hier! Schön, dass solche Landschaften geschützt sind!
                  Als ich 200 Höhenmeter tiefer bin fällt mir auf, dass ich irgendwie im falschen Hang bin. Der Weg führt hier recht gut markiert zum Hartelsgrabenbach hinunter und nicht zur Scheucheggalm. Jetzt ist es aber schon zu spät zum Umkehren.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Wegweisung am Hochpolster.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,8 KB ID: 3156001
                  Wegweisung am Hochpolster

                  Für nachfolgende Wanderer: Der Weg über den Hartelsgrabenbach zur Sulzkaralm ist laut Wegweister 1 Stunde kürzer der Weg über die Scheucheggalm zur Sulzkaralm. Aber nicht der offizielle Nordalpenweg. Auch wenn hier auf dem Wegweiser ein 601 auftaucht. Ich habe diese Notation mit den Punkten nachträglich so verstanden, dass man zur Brunnstub’n auf dem Weg mit der Nummer 65 wandert, ab dort zur Haselkaralm auf dem Weg mit der Nummer 665 und ab dort erst auf dem 601. Auf dem Wegweiser oben drüber steht "Sulzkaralm 3h 601". Das ist der offizielle Nordalpenweg, auch wenn er eine Stunde länger ist. Er führt aber meist auf geschotterten Versorgungsstraßen entlang. Der Weg über den Hartelsgrabenbach ist kürzer und wir mehr auf kleinen Wanderwegen geführt. Die beiden Wege treffen sich an der Brücke über den Hartelsgrabenbach nicht weit von der Hartelsgrabenhütte.

                  Ich folge dem Weg weiter. Recht abwechslungsreich führt er mich den Hang hinunter. Auch hier gibt es frisch geschlagene Bereiche, wo die Disteln wuchern.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Noch ein Falter auf einer Diestel.jpg Ansichten: 0 Größe: 52,7 KB ID: 3156004
                  Noch ein Falter auf einer Diestel

                  Ein beliebtes Motiv! Zumindest bei mir!
                  Für meinen Geschmack viel zu schnell endet der schmale und sehr schöne Weg auf einer breiten Forststraße. Diese bringt mich abwärts zum Kohl Anger an einer Brücke, auf der auch der Weg von meinem GPX-Track verläuft. Hier endet also diese Abkürzung und führt wieder mit dem Nordalpenweg zusammen.
                  Ab hier geht es wieder aufwärts, hinauf in Richtung Sulzkaralm. Zunächst wieder auf einer Forststraße aber bald geht es wieder auf schöne kleine Wege.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön.jpg Ansichten: 0 Größe: 232,2 KB ID: 3156006
                  Der Weg ist teilweise etwas renovierungsbedürftig aber sehr schön

                  Zwischen Seemauer und Hochzindl zieht der Weg das Tal hinter und gewinnt dabei immer mehr an Höhe. Der Wald bleibt zurück und es geht über Almwiesen. Hier stehen Kühe. So wundert es mich nicht, dass die Sulzkaralm bewirtschaftet ist.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Die Sulzkaralm kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,9 KB ID: 3156005
                  Die Sulzkaralm kommt in Sicht

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Sulzkaralm 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 317,0 KB ID: 3155998 Das ist eine richtig tolle, kleine Alm. Ein kleines Häuschen steht mitten auf der Wiese, ein Brunnen davor und ein Zaun drum herum. Am Tisch davor sitzt eine Familie mit 3 Kindern beim Essen. Ich darf mich dazusetzen. Wir kommen ins Gespräch. Die Familie bewirtschaftet diese Alm nun schon seit Jahren. Die Kinder sind hier groß geworden und wollen jeden Sommer hier rauf. Die Infrastruktur ist hier zwar äußerst rustikal aber die Kinder fühlen sich hier pudelwohl.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,0 KB ID: 3156007
                  Der Kühlschrank auf der Sulzkaralm

                  Die Kinder spielen am Brunnen, rennen ums Haus und um die Kühe. Ein Handy brauchen sie dazu nicht. Ich werde verköstigt und der Senn erzählt von seinem Leben hier oben. Er hat den Kühen z.B. beigebracht zur Alm zu kommen, wenn er auf der Mundharmonika spielt. Er zeigt es mir: Es funktioniert! Die kleinen Freuden des einfachen Almlebens.
                  Im Westen ziehen dunkle Wolken auf. Es ist nicht klar, ob das Wetter hält. Da ich noch knappe 2 h bis zur Hesshütte habe, reiße ich mich los und starte wieder. Ich möchte ungern in ein Gewitter kommen.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Abschied von der schönen Sulzkaralm.jpg Ansichten: 0 Größe: 145,7 KB ID: 3156008
                  Abschied von der schönen Sulzkaralm

                  Über die Wiesen der Alm geht es weiter aufwärts. Am nächsten Pass steht ein markanter Felsen, der Sulzkarhund. Zu ihm geht es zunächst hinauf.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Aufstieg zum Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,5 KB ID: 3156009
                  Der Aufstieg zum Sulzkarhund

                  Das mit den dunklen Wolken war wohl falscher Alarm: Die verziehen sich wieder. Schade! Ich wäre gerne noch länger auf der Sulzkaralm geblieben!
                  Im Zick-Zack geht es zum Sattel hinauf. Die letzten Meter mit befestigten Stufen und Sicherungsseil.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Die Sulzkaralm im Rückblick.jpg Ansichten: 0 Größe: 109,9 KB ID: 3156010
                  Die Sulzkaralm im Rückblick

                  Der Sattel (1.822 m) ist erreicht und ich genieße einen tollen Ausblick auf die Umgebung. Die Sulzkaralm liegt im Schatten unter mir in einem schönen Hochtal, in das sich nicht so viele Menschen verirren.
                  Kurz hinter dem Sattel steht ein Marterl. Nix spektakuläres aber schön.

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,3 KB ID: 3156012
                  Der Sulzkarhund mit Seemauer und Lugauer

                  Macht sich ganz gut auf den Bildern!

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Am Sulzkarhund.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,2 KB ID: 3156013
                  Am Sulzkarhund

                  Die Hesshütte ist jetzt nicht mehr sehr weit. Ich muss nur nochmal bis runter bis zum Gamsbrunnen (1.650 m) und dann wieder hinauf auf den nächsten Sattel. Dort steht die Hesshütte (1.699 m).

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Die Hesshütte kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 146,2 KB ID: 3156014
                  Die Hesshütte kommt in Sicht

                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Hesshütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 26,3 KB ID: 3156015 Mit Pool vor der Hütte. Auf dem Bild nicht klar zu erkennen aber die haben einen aufblasbaren Pool mit Sonnenliegen vor der Hütte stehen. Cool!
                  Viel zu früh bin ich auf der Hütte. Da hätte ich auch noch etwas auf der Sulzkaralm bleiben können. Aber weitergehen macht auch keinen Sinn mehr. So verbringe ich den Nachmittag auf der Terrasse vor der Hütte. Die liegt hier wirklich sehr schön! Und eine gute Küche haben sie auch. Da steht einem gemütlichen Abend ja nichts mehr im Wege! Und morgen soll das Wetter ähnlich durchwachsen werden wie heute. So geht ein schöner und unbeschwerter Tag zu Ende. Ich bin gespannt auf Morgen! Gute Nacht!
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Wafer; 25.09.2022, 14:12.

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                  • blauloke

                    Lebt im Forum
                    • 22.08.2008
                    • 8398
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.
                    Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                    • Wafer

                      Lebt im Forum
                      • 06.03.2011
                      • 8923
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                      Und ich gespannt auf deine weiteren Tage, da wir hier die selbe Strecke gewandert sind. Viele Fotos konnte ich wieder erkennen, teilweise haben wir sie vom selben Standpunkt aus gemacht.
                      Hallo Blauloke.

                      Wenn ich deine Strecke noch richtig im Kopf habe, wandern wir noch bis zum Donnerwirt in Johnsbach zusammen. Unsere Wege treffen sich aber auch nochmal an der Oberst-Klinke-Hütte. Da warst du meines Wissens auch nochmal kurz oben. Da hattest du mal bei 'Wo bin ich?' ein Bild und hattest davon erzählt.
                      Danach wirst du noch ein paar Meter meines Weges im Toten Gebirge und am Dachstein von deiner Tour kennen, bei der du die Ostsee mit dem Mittelmeer wandernd verbunden hast. Das sind aber noch ein paar Tage bis dahin.

                      Es freut mich, dass ich in dir so einen treuen Leser habe!

                      Viele Grüße

                      Wafer

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                      • Wafer

                        Lebt im Forum
                        • 06.03.2011
                        • 8923
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        23. Tag: Von der Hesshütte nach Admont
                        Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                        Freitag, 1. Juli 2022
                        Strecke: 27 Km
                        Höhenmeter: ↑ 1.175 m, ↓ 2.225 m
                        Gehzeit: 8 h 45

                        Gesamtstrecke: 432 Km
                        Gesamthöhenmeter: ↑ 20.950 m, ↓ 19.025 m
                        Gesamtgehzeit: 138 h

                        Hier oben auf den Hütten gibt es meist nur eine Stunde lang Frühstück. In der Stunde ist es zwar voll aber Alternativen gibt es auch nicht. So bin ich aber auch erstaunlich früh unterwegs. Das Wetter ist wie angekündigt: Durchwachsen. Das Tal nördlich der Hütte kämpft noch mit den Wolken.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Das Tal liegt noch in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 92,9 KB ID: 3156716
                        Das Tal liegt noch in Wolken

                        Aber über der Hütte bahnt sich blauer Himmel an. Ich fülle noch meine Flaschen am Brunnen und ziehe los. Das war eine schöne Hütte! Hat mir gut gefallen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen.jpg Ansichten: 0 Größe: 136,8 KB ID: 3156719
                        Die Hesshütte vor dem Hochtor am Morgen

                        Hier gibt es noch viel Potential für weiterführende Touren. Aber auf dem Nordalpenweg ist nun der Abstieg nach Johnsbach geplant. Ich gehe ein Stück des Weges zurück, den ich gestern gekommen bin. An der Abzweigung, wo ich gestern vom Sulzkarhund runter kam, sehe ich, wie die Wolken aus dem anderen Tal über den Pass gekrochen kommen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,4 KB ID: 3156715
                        Die Wolken ziehen auch in dieses Tal hinein

                        Schade um das sonnige Wetter! Erstaunlich schnell ist die Wolkendecke auch über mir geschlossen. Und das leider auf einem recht niedrigen Niveau.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Abstieg über die Stadlalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 87,0 KB ID: 3156717
                        Abstieg über die Stadlalm

                        Der Weg führt mich wieder über einige Almen hinunter. Die meisten scheinen im Augenblick aber nicht bewirtschaftet zu werden. Ein schöner Wanderweg zieht mit mäßigem Gefälle über die Almwiesen und durch die Wälder abwärts.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,6 KB ID: 3156718
                        Die Stadlalm vor dem Gugl in Wolken

                        Leider folgen mir die Wolken auf dem Fuß. Wenigstens werde ich momentan nicht nass. Aber dass hier viel Feuchtigkeit herrscht sieht man schon an den Wiesen. Und an dem Verkehr auf dem Weg.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Ich bin nicht alleine auf dem Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 170,6 KB ID: 3156720
                        Ich bin nicht alleine auf dem Weg

                        Gut getarnt hätte ich die fast übersehen. Es geht durch Kuhgatter und auf der nächsten Alm weiden auch ein paar Kühe. Als ich näher komme schlagen die sich aber in die Büsche. Ist mir auch recht. Der Weg ist so schon etwas glitschig. Aber schön zu gehen!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die untere Koderalm.jpg Ansichten: 0 Größe: 190,2 KB ID: 3156722
                        Die untere Koderalm

                        Der Wanderweg führt mich an Wolfsbauers Wasserfallbach entlang. Ein vielversprechender Name! Aber als der Wasserfall kommt macht der Weg einen großen Bogen und ich bekomme ihn nicht zu Gesicht.
                        Mir kommen ein paar Leute entgegen, die mich nach dem Weidevieh befragen, wo ich das gesehen hätte. Das scheinen Bauern zu sein, die nach dem Vieh schauen wollen. Da liege ich nicht ganz richtig, wie ich kurz darauf feststellen muss: Ich begegne einer Herde Kühe, die gerade aufgetrieben wird.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Almauftrieb.jpg Ansichten: 0 Größe: 203,0 KB ID: 3156724
                        Almauftrieb

                        Ich bleibe am Rand der Wiesen stehen und lasse die Kühe vorbeiziehen. So richtig begeistert scheinen die nicht zu sein. Sie müssen mit Futter oder Salz in Eimern gelockt werden. Als ich weitergehe dauert es nicht lange und hinter mir kommt wildes Getrampel den Weg herunter. Die Kühe haben sich doch entschieden lieber im Tal zu bleiben und kommen im Galopp den Wanderweg und die Wiese herunter. Ich sehe zu, dass ich denen nicht im Weg stehe. Die Treiber kommen wenig begeistert ebenfalls im Laufschritt hinterher. Unten auf der ersten Wiese im Tal treiben sie die Herde wieder zusammen und starten einen weiteren Versuch.
                        Ich mache mich derweil auf den Weg das Tal hinunter.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Das Johnsbachtal ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 117,2 KB ID: 3156721
                        Das Johnsbachtal ist erreicht

                        Gleich eines der ersten Häuser an der Straße ist der Köblwirt. Bei meinem aktuellen Glück war aber klar, dass der gerade geschlossen hat.
                        Der E4 Alpin führt mich schnell wieder von der Straße weg und an den Waldrand auf der anderen Talseite. Dort wandere ich entlang des Johnsbachs gen Tal.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Es geht am Johnsbach entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 191,5 KB ID: 3156723
                        Es geht am Johnsbach entlang abwärts

                        Der Weg ist wieder sehr feucht und wurde mehrfach mit Rindenmulch aufgeschüttet und trockengelegt. Sieht nach viel Arbeit bei der Wegpflege aus!
                        Während ich am Bach gen Tal wandere klart es wieder auf. So liegt der Donnerwirt (770 m) am Ortsanfang in der Sonne vor mir.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 2. Frühstück beim Donnerwirt.jpg Ansichten: 0 Größe: 165,8 KB ID: 3156725
                        2. Frühstück beim Donnerwirt

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Donnerwirt 1.jpgAnsichten: 0Größe: 34,4 KBID: 3156735 Ich lasse mich nieder und mache Pause. Es ist eigentlich schon fast Mittag. Aber für das Mittagessen ist es mir noch etwas zu früh. Das wollte ich eigentlich oben auf der Mödlinger Hütte zu mir nehmen. Man sitzt hier eigentlich sehr schön vor dem Gasthaus und hat einen tollen Blick auf das Johnsbachtal, das hier von Norden heraufkommt.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius.jpg Ansichten: 0 Größe: 160,0 KB ID: 3156726
                        Die Pfarrkirche zum Heiligen Ägydius

                        Ich staune immer wieder wie so kleine Ortschaften so große Kirchen bauen können. Wenn die Gemeinde Johnsbach ein paar 100 Einwohner hat wird es viel sein.
                        Ich ziehe weiter und muss ab hier wieder aufsteigen. Zur Mödlinger Hütte sollen es 2 Stunden sein. Eine alte Fahrstraße führt den Hang hinauf. Meistens zum Glück im Schatten des lichten Waldes. Auf den Lichtungen hat man einen schönen Blick zurück.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Der Ödstein mit dem Johnsbachtal.jpg Ansichten: 0 Größe: 122,1 KB ID: 3156728
                        Der Ödstein mit dem Johnsbachtal

                        Hier ist schon lange keiner mehr gefahren! Das sieht man dem Weg an. Trotzdem geht es recht breit aufwärts. Weiter oben wird der Weg etwas schmaler, leitet mich dann aber wieder auf Forststraßen. Schade!
                        Ziemlich genau nach den unten angekündigten 2 h komme ich oben aus dem Wald und die Mödlinger Hütte (1.523 m) liegt vor mir.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Die Mödlinger Hütte ist erreicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 130,8 KB ID: 3156727
                        Die Mödlinger Hütte ist erreicht

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte AnsichtName: Stempel Mödlingerhütte 1.jpgAnsichten: 0Größe: 43,8 KBID: 3156714 Das ist jetzt wieder eine wirklich tolle Hütte! Der alte Holzbau liegt oben auf einem Bergrücken und dahinter liegen die Gipfel der Ennstaler Alpen. Ein toller Anblick!
                        Ich lasse mich in der Stube nieder und vertilge einen Schweinebraten mit Knödel und Kraut. Die haben auch eine richtig gute Küche! Ich überlege mir, ob ich für heute hier Schluss machen soll. Bei dem Panorama den Nachmittag zu verbringen wäre jetzt eine leichtere Übung. Irgendwann entscheide ich mich aber doch noch eine Hütte weiter zu ziehen. Ist halt doch noch recht früher Nachmittag.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein.jpg Ansichten: 0 Größe: 119,4 KB ID: 3156729
                        Die Mödlinger Hütte vor dem Admonter Reichenstein

                        So ziehe ich weiter und verlassen den Bergrücken mit der tollen Hütte wieder und steige wieder abwärts. Mein nächstes Ziel ist schon fast zu sehen.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl.jpg Ansichten: 0 Größe: 177,1 KB ID: 3156731
                        Abstieg mit Blick zum Kalblinggatterl

                        Kurz hinter dem Kalblingsgatterl, dem Sattel in der Bildmitte, liegt die Oberst Klinke Hütte. Dort will ich übernachten. Das ich nicht mehr so weit. Wieder steht was von 2 Stunden dran. Es geht nochmal recht weit runter, bis ca. 1.200 m um dann einen Bach zu queren, der bei hohem Wasserstand sicher nicht einfach zu queren ist. Und an Feuchtigkeit fehlt es auch hier nicht!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Schmetterling am Weg.jpg Ansichten: 0 Größe: 76,5 KB ID: 3156730
                        Schmetterling am Weg

                        Leider ziehen sich wieder Wolken über mir zusammen. Das hat mir jetzt gerade noch gefehlt! Die Luftfeuchtigkeit nimmt zu aber es beginnt noch nicht zu regnen. Ich gebe etwas Gas – ist ja nicht mehr weit! Der kleine Steig entwickelt sich leider wieder zu einem Forstweg, der zum Kalblinggatterl hinaufführt. Ab und zu habe ich nun doch das Gefühl, dass mich ein Tropfen erwischt. Völlig nassgeschwitzt komme ich oben an.

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Ich komme trocken am Kalblinggatterl an.jpg Ansichten: 0 Größe: 173,7 KB ID: 3156732
                        Ich komme gerade noch trocken am Kalblinggatterl an

                        Jetzt ist es nicht mehr weit! Nur wenige 100 Meter weiter verlasse ich den Forstweg und sehe die Oberst Klinke Hütte (1.486 m) schon vor mir liegen. Meine Güte, ist das ein riesiger Bau! Innen hat die Gaststube den Charme einer Skihütte: Ein Selbstbedienungstresen, die Tische stehen weit auseinander und im Treppenhaus wird auch zum Skikeller verwiesen. Hier scheint im Winter richtig was los zu sein.
                        Der Wirt zeigt mir das Lager. Dann einen Keller, den er als Aufenthaltsraum bezeichnet. Er macht erstmal das Fenster auf, um Luft durch den Lichtschacht rein zu lassen. Er würde um 18 Uhr schließen und ich könnte mich hier in diesem Raum mit Getränkeautomat aufhalten bis es Zeit ist, ins Bett zu gehen. So habe ich mir einen Hüttenabend jetzt nicht vorgestellt. Die Luft ist recht muffig. Er hat wohl heute mit keinem Gast mehr gerechnet. Ich mache nicht lange rum und checke wieder aus. So weit kann es ins Tal ja nicht mehr sein!

                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling.jpg Ansichten: 0 Größe: 108,8 KB ID: 3156733
                        Die Klinkehütte vor dem Admonter Kalbling

                        Was ich dabei übersehen habe, ist das Wetter, das sich immer mehr zuzieht. So lasse ich es recht zügig den Berg hinunterlaufen. Die Hütte ist über eine Mautstraße mit dem Auto erreichbar. Leider ist um diese Uhrzeit keines mehr da. Ein kleiner Steig kürzt die ersten Kehren der Mautstraße ab und führt mich dann auf Forstwegen den Hang hinunter. Wenigstens nicht auf der Mautstraße, wie ich zunächst befürchtet habe.
                        Über die Sieglalm geht es recht gleichmäßig abwärts bis ich an die Kaiseraustraße komme. An ihr soll es nun bis kurz vor Admont entlang gehen. Aber die hat nicht mal einen Gehweg oder einen Wanderweg neben der Straße. Man muss auf der Straße laufen. Schön geht anders!
                        Kurz bevor die Straße den Wald verlässt biege ich auf einen Pfad ab, der mich zum Kematengraben bringt, ein Bach an dem ein Weg nach Admont hineinführt. Als es zu regnen beginnt nimmt mich ein Einheimischer in seinem Auto mit und liefert mich vor einer guten Unterkunft in Admont ab. Die haben auch noch ein Zimmer für mich. Und ein gutes Abendessen während sich draußen ein gewaltiges Gewitter entlädt. Das war knapp! Aber ist nochmal gut gegangen! Durch den ungeplanten Abstieg nach Admont ist der Tag recht lang geworden. Müde falle ich ins Bett! Mein einziger Trost ist, dass es morgen tolles Wetter geben soll. Da bin ich ja mal gespannt!
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                        Zuletzt geändert von Wafer; 29.09.2022, 09:45.

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                        • Wafer

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                          • 06.03.2011
                          • 8923
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                          #52
                          24. Tag: Eine Runde um Admont
                          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                          Samstag, 2. Juli 2022
                          Strecke: 11 Km
                          Höhenmeter: ↑ 675 m, ↓ 1.525 m
                          Gehzeit: 6 h

                          Gesamtstrecke: 443 Km
                          Gesamthöhenmeter: ↑ 21.625 m, ↓ 20.550 m
                          Gesamtgehzeit: 144 h

                          Für heute ist tolles Wetter angesagt. Der erste Blick aus dem Fenster ist allerdings ernüchternd: Es sieht noch genauso aus wie gestern!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60041.jpg Ansichten: 14 Größe: 63,6 KB ID: 3157489
                          Grauer Himmel über Admont

                          Ich gehe erstmal frühstücken. Die Wirtin meint, dass es heute auf jeden Fall sonnig wird. Im Tal könne es noch etwas dauern, bis die Sonne durchkommt. Oben sei es sicher jetzt schon schön. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
                          Heute wollte ich eigentlich die Alpinvariante von der Oberst Klinke Hütte nach Admont machen. Die führt über die Gipfel hinter der Hütte und dann über einen versicherten Grat und später steil abwärts nach Admont. Das bei schlechtem Wetter wäre nicht so der Renner. Beim Zahlen ist dann das erste blaue Loch am Himmel zu sehen. Das gibt den Ausschlag: Ich werde es zumindest probieren!
                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Stempel Klinkehütte 1.jpg Ansichten: 0 Größe: 27,3 KB ID: 3157487Ich nehme ein Taxi, dass mich für überschaubares Geld zur Oberst Klinke Hütte (1.486 m) hinauf bringt. Dort sieht das Wetter dann schon ganz anders aus! Da hatten der Wetterbericht und die Wirtin also doch Recht! Es ziehen zwar noch ein paar Wolken um die Gipfel aber es ist absehbar, dass es gut wird! Ich schaue kurz in die Hütte und hole einen Stempel. Der Wirt lädt mich auf einen Kaffee ein. Er hat wohl ein schlechtes Gewissen, weil er mich gestern Abend vergrault hat.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60042.jpg Ansichten: 12 Größe: 92,8 KB ID: 3157488
                          Der Admonter Kalbling über der Oberst Klinke Hütte

                          Ich nehme den von gestern bekannten Weg hinauf zum Kalblinggatterl. Hier bin ich allerdings nicht mehr alleine. An einem Samstag bei den Wetteraussichten jetzt nicht wirklich verwunderlich. Über Wiesen geht es zunächst aufwärts.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60043.jpg Ansichten: 15 Größe: 83,4 KB ID: 3157490
                          Frisch gewaschene Ennstaler Alpen

                          Hier sehen die Berge noch recht zivilisiert aus. Das ändert sich aber recht schnell. Die Wiese geht in Felsen über und die ersten bleiben stehen und legen Klettermontur an. Einige Seilschaften hängen schon in den Wänden. Man hört deutlich ihre Kommandos.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60045.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,9 KB ID: 3157494
                          An der Wand des Admonter Kalbling

                          Das ist ein beliebtes Kletterrevier und durch die Mautstraße gut zu erreichen.
                          Die Wege trennen sich: Der Hauptteil der Wanderer zieht es auf den Admonter Kalbling und den Sparafeld. Das sind die höchsten Gipfel der Gruppe. Ich halte auf einen eher etwas unscheinbareren Gipfel zu: Den Riffelspitz (2.106 m).

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60044.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,0 KB ID: 3157491
                          Der Riffelspitz von der harmlosen Seite

                          Und schon bin ich wieder alleine unterwegs. Über Wiesen geht es gleichmäßig aufwärts. Die Aussichten werden immer imposanter! So ganz haben sich die Wolken noch nicht verzogen. Das macht die Bilder aber eher abwechslungsreicher.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60047.jpg Ansichten: 16 Größe: 99,5 KB ID: 3157493
                          Der Große Buchstein im Gesäuse

                          Am Grat oben bekommt der Weg einen deutlich alpineren Charakter. So richtig zügig komme ich jetzt nicht mehr voran. Das liegt aber nicht am Weg sondern eher an dem, was außen herum zu sehen ist!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60046.jpg Ansichten: 15 Größe: 100,4 KB ID: 3157492
                          Die Admonter Warte im Norden mit einem Wolkenkranz

                          Das saftige Grün der Felder im Tal, das dunkle Grün der Wälder darüber und die felsigen Bergspitzen mit ihrem Wolkenkranz – das hat schon was! Und so wie es hier inzwischen rechts und links runter geht sollte man da schon zum Schauen stehen bleiben!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60048.jpg Ansichten: 15 Größe: 107,9 KB ID: 3157495
                          Der Riffelspitz ist erklommen

                          Ein Traum! Das hatte der Wetterbericht zwar kommen sehen aber beim Blick aus dem Fenster heute Morgen hätte ich das nicht erwartet. Ich lasse mich zu einer zweiten Pause nieder. Ein paar Wolkenbänder ziehen hier noch um die Bergspitzen. So verschwindet auch der Riffelsspitz wieder in den Wolken. Da wird es schnell kalt. Also mache ich mich wieder auf den Weg.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60049.jpg Ansichten: 14 Größe: 213,1 KB ID: 3157496
                          Direkt am Gipfel beginnt ein versicherter Steig

                          Der ist jetzt nur noch für Trittsichere und Schwindelfreie geeignet! Die steileren Stellen sind kaum einsehbar und das Ganze dann abwärts – da muss man schon aufpassen! Aber ein Genuss zu gehen!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60050.jpg Ansichten: 15 Größe: 126,6 KB ID: 3157497
                          Eine Gratwanderung knapp unter den Wolken

                          Nach den steilen, versicherten Stellen direkt am Gipfel entwickelt sich der Weg zu einer schmalen Trittspur, die sich teilweise auf dem Kamm und teilweise seitlich davon an den recht steilen Hängen entlangzieht. Viel Gegenverkehr darf da nicht kommen! Es gibt nur wenige Stellen, wo man problemfrei aneinander vorbeikommt.
                          Neben den Latschen wächst hier aber auch noch anderes, auf das man achten sollte!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60051.jpg Ansichten: 14 Größe: 130,7 KB ID: 3157498
                          Die Alpenrosen blühen und ziehen Gäste an

                          Nach einer Stunde ist man über den Grat drüber und erreicht den nächsten Gipfel, den Kreuzkogel (2.011 m) mit Gipfelkreuz.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60054.jpg Ansichten: 14 Größe: 124,6 KB ID: 3157501
                          Das Gipfelkreuz des Kreuzkogels

                          Hier verziehen sich gerade die letzten Wolken unter der Kraft der Mittagssonne. Ich packe meinen Rucksack auf die Wiese und genieße den Rundumblick.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60052.jpg Ansichten: 14 Größe: 68,9 KB ID: 3157500
                          Dachstein und Totes Gebirge sind zu sehen

                          Das werden die nächsten Gebirgsgruppen sein, die auf dem Nordalpenweg zu bezwingen sind. Da lohnt sich schon ein ausführlicherer Blick.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60053.jpg Ansichten: 14 Größe: 90,3 KB ID: 3157499
                          Das Ennstal mit dem Großen Buchstein

                          Im Süden steht der Alpenhauptkamm. Hier ist er noch nicht ganz so ausgeprägt, wie später in den Hohen Tauern. Die Seckauer Tauern sind nur unwesentlich höher als die Berge hier in den Ennstaler Alpen. Aber man sieht schon, wie es im Westen weiter geht.
                          Während meiner Mittagspause haben sich dann endlich die letzten Wolken von dem Riffelspitz und dem Grat verzogen, über den ich hierhergekommen bin.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image_60090.jpg
Ansichten: 830
Größe: 130,7 KB
ID: 3157563
                          Der Grat zum Riffelspitz

                          Eine Genusstour vom Feinsten! Von hier sieht man auch sehr schön, dass das letzte Stück ziemlich felsig und steil ist.
                          Von der anderen Seite kommen Wanderer auf meinen Gipfel. Die ersten Zwei stören mich noch nicht so. Aber als es zunehmend voller wird packe ich meine Sachen zusammen und mache mich vom Acker – pardon: vom Gipfel!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60055.jpg Ansichten: 14 Größe: 162,4 KB ID: 3157502
                          Es wird voll am Kreuzkogel, also gehe ich

                          Der Abstieg ist ein Wiesenweg in Südlage. Da wird es schön warm! Mit gleichmäßigem Gefälle geht es abwärts. Weiter unten kann ich erkennen, dass das Gros der Wanderer auf dem Wanderweg von der Klinkehütte herüberkommt. Das dürfte der Normalweg auf diesen grandiosen Aussichtsberg sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60058.jpg Ansichten: 15 Größe: 117,5 KB ID: 3157505
                          Auf dem Bergrücken liegt die Mödlinger Hütte

                          So langsam nähere ich mich der Baumgrenze von oben. Die ersten Latschen reichten ja fast bis rauf. Jetzt werden die Bäume zunehmend wieder größer und spenden etwas Schatten. Leider nehmen sie einem aber auch die Aussicht.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60057.jpg Ansichten: 15 Größe: 88,2 KB ID: 3157504
                          Der Hohe Dachstein grüßt herüber

                          Auf ca. 1.700 m beginnen die Wiesen der Scheibleggerhochalm. Hier weiden Kühe. Ein leichtes Lüftchen weht über die Wiesen. Richtig schön hier!

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60059.jpg Ansichten: 15 Größe: 122,2 KB ID: 3157506
                          Abstieg über die Scheibleggerhochalm mit dem Toten Gebirge darüber

                          Ich lasse mich nochmal zu einer Pause nieder. Ich will heute eigentlich nur noch bis Admont zurück. Ich könnte zwar auch noch weiter wandern aber gestern war schon sehr lang, da will ich es nicht übertreiben. Und es liegen ja auch noch reichlich Höhenmeter im Abstieg vor mir. Das sollte man nicht unterschätzen.
                          Ein Gleitschirmflieger startet oben am Kreuzkogel und zieht seine Kreise über der Alm.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60060.jpg Ansichten: 15 Größe: 98,4 KB ID: 3157507
                          Gleitschirmflieger über dem Abstiegsweg

                          Hier an der Kante kommt der Normalweg von der Hütte herauf. Ich nehme den direkten Weg nach Admont. Das sind zwar noch ca. 1.000 Höhenmeter im Abstieg aber dafür auf einem kleinen Steig und ich treffe wieder nur ganz wenige Wanderer. Wenn man die kleineren und meist anstrengenderen Wege wählt, kann man auch am Wochenende bei bestem Wetter in der Hochsaison recht einsam unterwegs sein.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60062.jpg Ansichten: 14 Größe: 384,2 KB ID: 3157508
                          Auf kleinen Wegen geht es abwärts

                          Zwischen den Latschen staut sich die Hitze. Aber auch der Duft der Latschen. Ein toller Steig bringt mich auf der Nordseite hinunter nach Admont.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60061.jpg Ansichten: 14 Größe: 280,3 KB ID: 3157509
                          Genusswandern nach Admont

                          Leider verschwindet der Weg irgendwann ganz im Wald und mit der Aussicht ist es vorerst vorbei. Im Zick-Zack geht es die Höhenmeter hinunter. Geht ganz schön in die Knie. So bin ich ganz dankbar, als die ersten Häuser von Admonts Vororten in Sicht kommen.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60063.jpg Ansichten: 14 Größe: 226,6 KB ID: 3157510
                          Die Ausläufer von Admont sind erreicht

                          Hier bin ich gestern schon auf die Nebenstraße gestoßen. Da begann es zu regnen und jemand hat mich mitgenommen. Das klappt heute nicht. Bei dem Wetter aber auch kein Beinbruch. Bei strahlendem Sonnenschein geht es zwischen einzelnen Häusern weiter abwärts auf die Stadt zu.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60064.jpg Ansichten: 14 Größe: 180,0 KB ID: 3157512
                          Admont vor der Haller Mauer

                          Dieses Tal will ich morgen hinter und vor den Gipfeln links auf einen Pass zur Rohrauer Hütte wandern. Aber das kommt erst morgen. Bis dahin brauchen die Knie noch etwas Pause und Erholung. Der Abstieg hat ganz gut an den Kräften gezehrt. So bin ich ganz froh als ich in der Stadt Admont einlaufe und in Ruhe noch etwas durch die Gassen bummeln und auf der Terrasse eines Cafés ein Eis essen kann.

                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: image_60066.jpg Ansichten: 12 Größe: 135,8 KB ID: 3157513
                          Die Stiftskirche von Admont

                          Ich muss heute ein anderes Hotel nehmen, weil das von gestern keinen Platz mehr für mich hat. Schade! Aber nicht schlimm. So esse ich heute Abend in einer Pizzeria zu Abend und bin beizeiten im Bett. Das waren zwar nur 6 h reine Gehzeit aber die Höhenmeter abwärts haben mich ganz gut geschafft! Und ein halber Ruhetag schadet auch mal nix!
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                          Zuletzt geändert von Wafer; 04.10.2022, 12:36.

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                          • Wafer

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                            • 06.03.2011
                            • 8923
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            25. Tag: Von Admont zum Linzer Haus
                            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                            Sonntag, 3. Juli 2022
                            Strecke: 24 Km
                            Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 775 m
                            Gehzeit: 7 h 15

                            Gesamtstrecke: 467 Km
                            Gesamthöhenmeter: ↑ 22.725 m, ↓ 21.325 m
                            Gesamtgehzeit: 151 h 15

                            Nachdem ich gestern früh im Bett war bin ich heute auch früh wach. Die Sonne scheint zum Fenster herein. Also: Raus aus dem Bett – auch wenn Sonntag ist! Nach dem Frühstück ziehe ich los. Erstmal noch etwas durch Admont. Das ist jetzt nicht so prickelnd. Das streckt sich etwas. Es geht über die Enns und weiter durch Hall. Am Eißlingbach wird gerade ein Fest abgebaut. Da muss ich mich daran vorbeidrücken um am Bach entlang auf dem Nordalpenweg weiter nach Norden zu wandern. Als ich mal aus dem Wald herauskomme gibt es einen tollen Blick zurück auf die Ennstaler Alpen.


                            Die Ennstaler Alpen - diesmal von unten

                            Aber auch der Blick nach vorne ist nicht von schlechten Eltern!


                            Die Haller Mauer

                            Heute ist wieder keine Wolke am Himmel. Kaum zu glauben, dass ich gestern schier nicht starten wollte! Zum Glück führt der Weg hier viel im Wald entlang. Teilweise auf einem Salzlehrpfad. Nette Abwechslung!
                            An den letzten Häusern des Tales komme ich wieder auf eine Straße. Endlich hat man mal einen ungestörten Blick auf die Berge von Gestern.


                            Über diese Berge bin ich gestern gekommen

                            Aber auch der Blick nach vorne ist großartig!


                            Beim letzten Ortsteil von Admont

                            Es geht etwas durch den Wald und eine Lichtung entlang zu einem E-Werk. Hier gibt es einen viel benutzten Parkplatz. Scheint der letzte vor der Haller Mauer zu sein! Ich halte etwas links, denn ich will nicht auf die Mauer sondern hinauf zum Rohrauerhaus am Pyhrngatterl. Eine Schotterstraße führt das Tal hinter und steilt langsam etwas auf. Endlich kommt mal eine Lichtung damit man sich wieder orientieren kann!


                            Aufstieg zum Rohrauerhaus

                            Ein kleiner Pfad führt über Wiesen zu einer alten Scheune. Die Kombination Aufstieg und Sonne verursacht sofort feuchte Klamotten. Die Feuchtigkeit hängt noch in der Luft!


                            Eine namenlose Alm in den Ennstaler Alpen

                            Diese Alm ist zwar gerade nicht bewirtschaftet aber bis vor kurzem müssen hier noch Kühe gestanden haben: Die Wiese ist ganz schön ramponiert.
                            Über diese Wiesen geht es weiter rauf und auch endlich wieder in den Wald. Ein letzter Blick zurück in die Steiermark bietet sich an, denn am Pyhngatterl verlasse ich dieses Bundesland, das mich nun seit dem Semmering begleitet hat.


                            Die Haller Mauer von der Seite

                            Durch den Wald geht es noch etwas schräg aufwärts auf den Sattel zu. Die Grenze der Steiermark ist mit einem Zaun gesichert. Die Einreise nach Oberösterreich ist aber ohne Formalitäten möglich.


                            Am Pyhrgasgatterl verlasse ich die Steiermark

                            Das waren jetzt immerhin deutlich über 200 Km in der Steiermark. Aber die werde ich im Toten Gebirge nochmal für ein paar Tage betreten. Da kommt also nochmal was drauf.
                            Gleich ein paar Meter hinter dem Sattel steht das Rohrauerhaus (1.308 m). Genau richtig zum Mittagessen!


                            Das Rohrauerhaus am Pyhrgasgatterl

                            Hinter dem Haus erhebt sich der Große Pyhrgas (2.244 m) als Hausberg. Die Linzer Naturfreunde servieren hier einen richtig guten Eintopf. Das scheint sich rumgesprochen zu haben: Die Hütte ist gut besucht! An einem Sonntag bei so einem Wetter ist das jetzt aber auch nicht wirklich ungewöhnlich. Die scheinen aber alle anders hier raufgekommen zu sein. Denn auf meinem Aufstiegsweg habe ich niemanden getroffen.
                            Weiter geht es die Versorgungsstraße auf Schotter abwärts. Da rollt der volle Bauch von ganz alleine runter! 😉


                            Abstieg in Richtung Spital am Pyhrn

                            Neben dem Fallbach geht hinunter zur Bosruckhütte (1.036 m). Die gehört der Sektion Spital am Pyhrn des ÖAV. Auch diese Hütte ist bewirtschaftet. Und richtig voll! Das ist jetzt schon nicht mehr schön! Ich versuche auf den Bildern den Betrieb mal etwas auszugrenzen.


                            Der Bosruck über der Bosruckhütte

                            Wo dieser Publikumsverkehr herkommt wird mir allerdings schnell nach dem Stempel holen klar: Nur wenige Meter unterhalb der Busruckhütte liegt ein Parkplatz der mit dem Auto angefahren werden darf. Und der ist mal sowas von voll, da macht man sich kein Bild! Die umliegenden Wiesen sind zugeparkt und die ganze Straße weiter runter auch. Tja, da hat mich die Zivilisation etwas überrumpelt! Ich tiegere die Straße runter. Links kommen ein paar Leute einen Steig hoch. Die kommen von der Dr.-Vogelgesang-Klamm. Das hört sich so an, als wäre das was für mich! Aber die Leute winken ab: Der Weg da unten sei so schmal und heute so voll, dass man sich gut überlegen sollte, ob man sich das abwärts antun will. Schade! Also weiter.
                            Meist an der Straße, aber auch mal auf Waldwegen, geht es hinunter nach Grünau und weiter nach Spital am Pyhrn. Als ich im Ort stehe wird mir klar, dass ich es versäumt habe, die Klamm in der anderen Richtung zu gehen. Sch...! Jetzt gehe ich da aber nicht mehr rauf!


                            Die Stiftskirche in Spital am Pyhrn

                            Spital ist gar nicht so groß. Ich ziehe durch den Ort aber alle Restaurants haben geschlossen. Also kein Mittagessen. Dann mache ich das später irgendwo. Der Nordalpenweg zieht etwas von der Hauptstraße weg durch kleine Nebenstraßen und auch mal etwas ins Grüne.


                            Wanderweg am Dorfrand von Spital am Pyhrn

                            Der Bosruck ist der Hausberg von Spital. Er gehört noch zu den Ennstaler Alpen. Die Berge rechts/westlich von mir gehören schon zum Toten Gebirge. Damit wechsle ich nun also auch die Gebirgsgruppe.
                            Spital wird verlassen und der Weg etwas phantasielos an der Passstraße entlanggeführt. Vor dem Schotterwerk kann man aber wieder auf Wanderwege wechseln. Und die sind erstaunlich schön, so direkt am Rande der zivilisatorischen Infrastruktur dieses Tals.


                            Auf dem Weg zur Wurzeralmbahn

                            Der Weg führt mich zur Talstation der Wurzeralmbahn. Bisher habe ich noch keine Möglichkeit für eine Mittagspause gefunden. Es ist auch schon 15 Uhr. In manchem Restaurant würde man jetzt auch schon gar nichts mehr kriegen. Und hier unten an der Bahn gibt es ebenfalls nix. Und sich auf den Parkplatz zu setzen und zu vespern ist jetzt nicht so mein Ding. Ich habe heute nun doch schon einige Kilometer und auch Höhenmeter in den Beinen und daher entscheide ich mich für die Warmduschervariante des Aufstiegs.


                            Beim Aufstieg schummle ich heute ein bisschen

                            Raz-Faz bin ich oben. Die Bahn schießt da seit der Renovierung mit über 35 Km/h den Berg rauf. Oben erwartet mich wie vermutet einiges an Touristenverkehr. Skilifte zeigen, dass hier auch im Winter einiges los sein wird. Damit wurde vermutlich die Renovierung der Bahn finanziert. Mit Einzelfahrten von Sommerbesuchern ist das in der Regel eher schwierig.
                            Ich steige hinunter zum Linzer Haus (1.371 m). Das liegt sehr schön an einem kleinen See. Obwohl das Haus recht groß ist und im nahen Einzugsbereich der Bahn haben die sich ihren Hüttencharakter erhalten. Und die Hüttenwirte sind ausgesprochen nett und aufgeschlossen. Von Hütten mit viel Publikumsverkehr kenne ich das leider anders. Da merkt man mal, was ein guter Hüttenwirt ausmacht! Also großes Lob an dieser Stelle!


                            Der Speichersee beim Linzer Haus

                            Bis zur nächsten Hütte, der Zellerhütte, schaffe ich es heute nicht mehr. Das sind noch über 4 h und etliche Höhenmeter. Also checke ich hier ein, esse was und drehe dann noch ein Runde um den See.


                            Die Rote Wand über der Wurzeralm

                            Das ist der Traum von einer Almlandschaft hier oben! Ich verstehe langsam, warum die Leute hier in Massen rauffahren. Im Talgrund liegt ein kleiner See, die Wiesen werden beweidet, die Lifte sind sehr unauffällig und vor allem nicht zu massenhaft. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser!


                            Warscheneck und Toter Mann - Meine Ziele für morgen

                            Über diese beiden Gipfel geht es morgen weiter. Zum Warscheneck (2.388 m) sind es etwas über 1.000 Höhenmeter und ca. 3 h 30 – sagt der Wegweiser. Eindeutig zu viel für Heute. Und dann hätte ich vor allem auch nicht so viel Zeit, diese schöne Alm hier zu genießen.


                            Der Stubwieswipfel

                            Am Abfluss des Sees schwirrt es in der Luft. Da tummelt sich so einiges, was fliegen kann. Insekten mögen Wasser halt auch sehr gerne. Da ist eine Libellenart dabei, die habe ich noch nicht gesehen: In Hell- und Dunkel-Blau gestreift.


                            Eine hellblaue Libelle am See

                            Irgendwann habe ich die Runde fertig und bin wieder bei der Hütte. Die Tagesgäste sind jetzt alle weg. Die letzte Bahn fährt demnächst. So wird es etwas ruhiger.
                            Der Wetterbericht für die nächsten Tage gefällt mir gar nicht! Es soll sehr wechselhaft werden. Bei dem Blick aus dem Fenster kann ich mir das gerade überhaupt nicht vorstellen.


                            Spiegelungen im See beim Linzer Haus

                            Morgen soll es mittags Gewitter und abends Regen geben. Da sollte ich morgen früh raus. Denn vom Warscheneck bis zur nächsten Hütte sind es auch noch ein paar Meter. Ein Hüttenabstieg am Tag drauf im Regen ist kein Beinbruch. Aber eine Gipfeltour würde ich nur sehr ungerne im Regen machen. So verschwinde ich heute beizeiten im Bett. Ich will ja morgen was von der Tour haben! Also dann: Bis Morgen!
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                            Zuletzt geändert von Wafer; 09.10.2022, 11:01.

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                              #54
                              Heimreise

                              Montag, 4. Juli 2022

                              Als ich morgens aufwache und einen Blick zum Fenster raus werfe schüttet es aus Kübeln. Davon hat der Wetterbericht gestern nichts gewusst. Auch jetzt behauptet er, es wäre strahlender Sonnenschein. So ist das mit dem Bergwetter: Nie exakt vorhersehbar. Ich lasse mir Zeit und drehe mich nochmal rum. Aber auch eine Stunde später wird es einfach nicht besser. Zwischenzeitlich hat sich auch der Wetterbericht dazu durchgerungen den ganzen Tag als verregnet zu brandmarken. So wird das auf jeden Fall nix mit dem Warscheneck. Das größte Problem ist aber: Es soll die nächsten Tage so bleiben.
                              Da gibt es eigentlich nur eins: Abbrechen und bei gutem Wetter wiederkommen!
                              Gesagt, getan! In aller Ruhe gehe ich frühstücken und suche mir eine Zugverbindung nach Hause heraus. Wenn ich die nächste Bahn ins Tal nehme, kriege ich einen der seltenen Busse, die zum Bahnhof fahren. Von dort könnte ich bereits wenige Minuten später die Heimreise mit der Bahn fortsetzen. Das hört sich nach einem Plan an!


                              Auch der Abstieg erfolgt mit der Bahn

                              Während ich schnell frühstücke stellt mir die Hüttenwirtin eine Gästekarte aus. Mit der kostet die Fahrt mit der Wurzeralmbahn nichts. Und auch der Bus zum Bahnhof ist gratis. So buche ich auf dem Handy ein Bahnticket für die Heimfahrt, packe meine Sachen und steige hinauf zur Bahnstation. Als hätten die auf mich gewartet fahren sie gleich los, als ich eingestiegen bin.


                              Die Bahn ist zwar entgegenkommend, das Wetter aber nicht

                              Mit 5-mal umsteigen bin ich abends zuhause. Obwohl ich nicht mehr über Wien fahren muss sind die Fahrzeiten immer noch sehr lang. Erst nach knapp 9 Stunden fahre ich bei uns in den Bahnhof ein. Ohne Verspätung oder verpasste Züge. Geht doch! Jetzt kommt der schwierigste Teil: Warten bis das Wetter wieder stabil gut ist!

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                                #55
                                Epilog 2. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg
                                Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                                Jetzt bin ich schon über 450 Km auf dem E4 Alpin bzw. Nordalpenweg unterwegs. Hierbei fallen allerdings alle Varianten und Zustiege, die ich gegangen bin. Wenn man den Nordalpenweg ab Rust am Neusiedler See bis zum Linzerhaus nimmt, sind es gute 325 Km. Und der Start bei Rust war der initiale Teil des Nordalpenweges. Die Wienvariante kam später erst hinzu. Wo es alternative Varianten gibt habe ich bei diesem Track die alpinere Variante gewählt. Als der Nordalpenweg entwickelt wurde, war das die Routenführung und die einfacheren Varianten kamen in der Regel erst später dazu.
                                Immer mehr stellt sich der Nordalpenweg als sehr abwechslungsreicher Weitwanderweg heraus. Bei meiner ersten Etappe war ich eher in den flacheren Regionen Österreichs unterwegs. Es ging bis maximal 1.000 Höhenmeter. Dort gab es im Bereich Burgenland sehr ebene Etappen die mit zunehmender Nähe zum Semmering welliger wurden. Der Wienerwald hat dann schon gezeigt, dass es interessante Anstiege und Aussichten gibt.
                                Auf meiner 2. Etappe ging es bis 2.500 Höhenmeter hinauf. Teilweise schon sehr alpin. Wo es anspruchsvollere Wege gab, da gab es aber auch bisher meistens eine Alternative. Damit ist der Weg sowohl für ambitionierte Sportler als auch für ausdauernde Wanderer eine interessante Sache. Was man aber auf keinen Fall unterschätzen sollte sind die Höhenmeter die auf alle Fälle regelmäßig in beiden Richtungen zu bewältigen sind. Pro Kilometer Strecke geht es im Schnitt bisher ca. 50 Meter rauf und runter! Pro Tag sind das knappe 1.000 Höhenmeter rauf und runter. Das sollte man nicht unterschätzen. Das geht sicher nicht ganz ohne Vorbereitung. Wer diese Fitness aber mitbringt erlebt eine sehr variierende Bergwelt in verschiedenen Regionen.
                                Unabdingbar ist auch eine gewisse Sensibilität für das Wetter und die Bereitschaft aufgrund äußerer Bedingungen die Tour auch mal zu variieren oder zu unterbrechen. Wer das alles mitbringt wird auf diesem Weitwanderweg sehr viel Spaß haben und viel Abwechslung erleben.
                                Die Höhepunkte auf dieser Tour sind dicht gesetzt. Diese zeichnen sich aber nicht immer durch Superlative aus sondern können auch mal ganz einfacher Natur sein. Auch wird nicht grundsätzlich jeder Gipfel am Weg in die Tour eingebaut. Wer hier Bedarfe sieht, der sollte zusätzliche Tage einplanen. Der Reiz einer solchen Weitwanderung liegt nicht bei der Sammlung von weltbekannten Highlights, sondern eher im Kennenlernen verschiedener Regionen und ihrer Kulturen. Das bedingt aber eben auch so manche Etappe, die auch mal im Tal entlang geht, nicht immer auf optimalen Wanderwegen entlang führt oder eben wenige Höhepunkte bereithält. Dafür wird man in der Regel auf der nächsten Etappe mit völlig neuen Eindrücken und wechselnden Landschaften belohnt.
                                Auf diesem Weg gibt es eine sehr hohe Hüttendichte. Ich habe fast jeden Tag mehrere Almen gefunden, auf denen ich etwas essen oder trinken konnte und ich hatte meistens mehrere Hütten zur Auswahl, die sich als Tagesziel angeboten haben. Dies erfordert aber einen recht offenen Umgang mit der Planung. Wer in Gruppen reist, der sollte langfristig vorher seine Unterkünfte buchen. Wer alleine unterwegs ist, der kann bei diesem Thema etwas laxer unterwegs sein. Damit ergeben sich aber auch Freiheitsgrade bei der täglichen Variation der Wanderstrecken.
                                Maximale Flexibilität hat derjenige Hüttenwanderer, der bereit ist auch mal in einfachsten Unterkünften zu übernachten, im Notfall auch mal einen Bus oder ein Taxi in den nächsten Ort zu nehmen oder auch mal bereit ist, für eine Übernachtung ein paar Euro mehr zu bezahlen. Selbst in der Hochsaison bin ich so auch ohne Reservierungen gut unterwegs gewesen. Ab und zu habe ich mal am Wochenende reserviert. Meist habe ich im Nachhinein festgestellt, dass das meistens aber nicht notwendig gewesen wäre. Ich habe einige Wanderer getroffen, die trotzdem ein Zelt oder zumindest ein Tarp mitgetragen haben. Meiner Meinung nach ist das auf dieser Tour aber nicht notwendig!
                                Wer sich auf so eine Weitwanderung einlässt, der wird schnell feststellen, dass er erstaunliche Entfernungen zurücklegt! Wer zwei Orte durch eine Wanderung zu Fuß verbunden hat, die An- und Abreise bei Etappen organisiert hat, der weiß um die Lage und die Besonderheiten der Region. Man bekommt ein Gespür dafür, wie verschiedene Regionen zusammenhängen und wie sich ihre Kultur in Essen, Sprache oder Verhalten niederschlägt und damit bei der Wanderung verändert. Das sind Erfahrungen, die bei reinen Tagestouren kaum gemacht werden können.
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                                  #56
                                  Prolog 3. Etappe E4 Alpin / Nordalpenweg - Anreise
                                  Es hat nicht lange gedauert, bis ich wieder los bin. Da kam noch sowas wie die Abifeier meiner Tochter und ein familiärer Geburtstag dazu. Aber als das rum war und es mit dem Wetter dann längerfristig wieder etwas besser wurde, habe ich mich wieder auf den Weg gemacht. Ich bin ganz angefressen von dem Nordalpenweg! Irgendwie kenne ich das von meinen Weitwanderungen nach Spanien oder auf dem E1: Wen es einmal gepackt hat, der denkt an nix anderes mehr! Das hat schon ein gewisses Suchtpotential! Die Anreise gestaltet sich wieder genauso lang wie die letzte Heimreise: Über München, Salzburg und Linz geht es recht schnell. Dann folgt eine Lokalbahn, die ist etwas langsamer. Spital am Pyhrn gibt sich wieder recht zugeknöpft: Ich finde keine Unterkunft. So wird es ein Hotel in Windischgarsten, in das ich nachmittags nach einer langen Reise einchecke. Entgegen der Wettervoraussage ist es bedeckt. Aber ab morgen soll es wieder sonnig werden. Ich drehe noch eine Runde durch den Ort, esse etwas zu Abend und bereite mich dann auf das Fortsetzen der Tour vor: Ich gehe früh ins Bett und schmökere noch etwas in den Reiseführern, die ich mitschleppe.

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                                    #57
                                    26. Tag: Dr. Vogelgesang-Klamm und Aufstieg zum Linzer Haus

                                    Dienstag, 12. Juli 2022
                                    Strecke: 13 Km
                                    Höhenmeter: ↑ 1.100 m, ↓ 225 m
                                    Gehzeit: 4 h 45

                                    Gesamtstrecke: 480 Km
                                    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.825 m, ↓ 21.850 m
                                    Gesamtgehzeit: 156 h

                                    Nach einem Standardfrühstück bezahle ich. Ich muss zwar die Kurtaxe bezahlen bekomme aber keine Gästekarte, mit der man verbilligt Taxi, Bus und Bahn fahren kann. Man sei nicht in der Lage mir so ein Teil auszudrucken. Ich solle ins Tourismusbüro gehen. Na prima! Die machen erst in 2 Stunden auf. Also ziehe ich erstmal ohne Gästekarte los.
                                    Das Wetter ist auch nicht wie versprochen: Es regnet leicht und es sieht auch nicht so aus, als wolle es gleich aufhören. Also: Planänderung! Ich fahre nicht mit der Bahn auf die Wurzeralm und wandere zur Zellerhütte. Ich werde die verpasste Klamm nachholen und in Ruhe zum Linzerhaus aufsteigen. Vielleicht drehe ich oben noch eine Runde. Aber ich werde nicht über das Warscheneck zur Zellerhütte wandern.
                                    Ich bestelle ein Taxi, das mich nach Grünau hinaufbring. Von dort kommt man am besten zur Dr.-Vogelgesang-Klamm. Der Fahrer akzeptiert die Quittung der Kurtaxe als Gästekarte. So kostet das Taxi nur einen Einheitspreis von 7 € pro Fahrt.


                                    Der Aufstieg zum Einstieg der Dr.-Vogelgesang-Klamm

                                    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                                    Von Grünau geht es am Fallbach entlang aufwärts. Von oben werde ich immer noch geleichmäßig nass. Aber in einer Klamm gibt es ja eh immer die Gischt ... Irgendwie werde ich mir das schon schönreden!
                                    An der Kasse habe ich mit dem Nachweis, dass ich die Ortstaxe bezahlt habe ebenfalls Glück. Mit der Kassiererin ratsche ich fast 20 Minuten. In der Zeit kommt kein Mensch. Sie rechnet auch nicht wirklich mit vielen Gästen bei diesem Wetter.


                                    Ein- und Aufstieg aus der Klamm

                                    Ich mache mich mal auf den Weg. Es geht noch etwas durch den Wald hinauf und im Folgenden wird der Weg fast nur noch auf Holzplanken geführt. Ich bin also auf dem Holzweg unterwegs! Bei dem Wetter ist das eine sehr rutschige Angelegenheit! Vorsichtig taste ich mich vorwärts. Viele Stufen – ebenfalls aus Holz – führen hinauf und die Schlucht hinter. Das ist eine schöne, wilde Schlucht! Der Weg ist viel Liebe an die Wand geklebt und teilweise sehr eng! Bei viel Betrieb ist hier Gegenverkehr nicht so prickelnd. Gut, dass ich das letzte Mal hier nicht abgestiegen bin!


                                    Aufstieg durch die feuchte Klamm

                                    Überraschend schnell bin ich wieder an der Straße. Darauf habe ich jetzt aber auch keine Lust. Dann gehe ich das gleiche eben nochmal abwärts. Ein Weg in der anderen Richtung gegangen ist eh meist wie ein neuer Weg!


                                    Die Klamm abwärts gegangen

                                    Klar, dass mir an einer der Engstellen eine Gruppe Holländer entgegenkommt. Ich lasse alle vorbei. Das dauert etwas. Die eiern teilweise mit sehr leichtem Schuhwerk auf dem glatten Holz hier rauf und halten sich mehr am Geländer fest als dass sie frei laufen.
                                    Im weiteren Abstieg habe ich die Klamm wieder für mich alleine.


                                    Wildwasser unter nassem Holz

                                    Die Klamm gefällt mir richtig gut! Und ich habe viel Zeit sie mir anzusehen. Ruck-Zuck stehe ich wieder in Grünau. Es regnet immer noch. Es wird aber langsam heller! :-)
                                    Ich bestelle wieder das schon bekannte Taxi, da muss ich nicht wieder mit der Rechnung argumentieren. Das bringt mich zur Wurzeralmbahn hinüber. Zwischenzeitlich hört es auch auf zu regnen.
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                                    An der Wurzeralmbahn klappt das mit der Ortstaxe nicht. Der Kassiere meint, ich solle doch mal mit dem Fremdenverkehrsbüro sprechen. Das tue ich auch. Dort wird mir offenbart, dass der Unterkunftsbetrieb für die Phyrn-Priel-Card zusätzlich zur Ortstaxe noch etwas zahlen muss, um seinen Gästen die Annehmlichkeiten der Pyhrn-Priel-Card zukommen lassen zu können. Da war meine Unterkunft also nicht zu dämlich mir die Karte auszustellen, sondern zu geizig!
                                    Nun, das Wetter macht sich langsam und das letzte Mal bin ich ja auch gefahren. Da kann ich eigentlich auch über den Wanderweg hinauflaufen.


                                    Der Aufstiegsweg und die Bahn sind entlang der Skipiste geführt

                                    Es geht entlang der Piste nach oben. Das ist jetzt keine echte Herausforderung aber man wird warm! Und verlaufen kann man sich auch nicht: Der Weg hält sich dicht an der Bahnlinie fest.


                                    Ganz schön Verkehr hier

                                    Wie es aussieht fahren die hier alle 20 Minuten. Nach einer Stunde bin ich oben. Ging erstaunlich schnell! Gemütlich lasse ich es zum mir schon gut bekannten Linzerhaus hinunterlaufen. Hier werde ich auf herzlichste begrüßt. Die Wirte können sich noch gut an mich erinnern und freuen sich, dass ich die Tour so schnell wieder aufgenommen habe.
                                    Ich checke ein und mache mich ohne Gepäck nochmal auf den Weg. Ich will noch hinauf zur Stubwiesalm und evtl. hinüber zur Dümlerhütte. Der erste Teil ist etwas sumpfig, da führt der Weg über Holzbohlen. Am Hang rechts über mir liegt das Naturfreundehaus.


                                    Der Stubwieswipfel mit dem Naturfreundehaus auf der Wurzeralm

                                    So langsam wird der Himmel wieder dunkler. Aber noch ist es trocken. An einer Alm biege ich ab und steige hinauf in Richtung Stubwiesalm. Und kaum bin ich oben, da wird es auch schon wieder feuchter – von oben! Zunächst nieselt es nur – wie heute Vormittag. Aber dann kommt es recht dicke. Also kehre ich um. So will ich nicht zur Dümlerhütte. Ich steige wieder aber und an der Wurzeralm regnet es nicht. Hängt wohl am Hang fest und kommt nicht drüber.


                                    Abstieg von der Stubwiesalm

                                    Unten an der Wurzeralm komme ich an einer der bewirtschafteten Almhäuser vorbei. Da sitzen 2 davor. Wir kommen ins Gespräch und ich werde auf ein Bier eingeladen. Die Alm ist innen top in Schuss, Solar auf dem Dach und eine moderne Toilette im Anbau. Aus dem einen Bier werden mehrere und so komme ich erst recht spät wieder zum Linzerhaus zurück.


                                    Eine der bewirtschafteten Almen auf der Wurzeralm

                                    War trotz des Wetters ein schöner Tag, heute! Und morgen soll es sonnig werden, da waren sich alle einig. Zum Glück auch die Wetterberichte. Dann wird es hoffentlich auch so sein. Nach einem guten Abendessen liege ich auch recht schnell im Bett. Also bis Morgen!
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                                    Zuletzt geändert von Wafer; 30.10.2022, 07:16.

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                                    • blauloke

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                                      • 22.08.2008
                                      • 8398
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #58
                                      Schön dass du weiter schreibst, freue mich auf den weiteren Verlauf deiner Wanderung.
                                      Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

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                                      • Wafer

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                                        • 06.03.2011
                                        • 8923
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #59
                                        27. Tag: Linzerhaus - Warscheneck - Vorderstoder
                                        Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                                        Mittwoch, 13. Juli 2022
                                        Strecke: 17 Km
                                        Höhenmeter: ↑ 1.125 m, ↓ 1.700 m
                                        Gehzeit: 7 h

                                        Gesamtstrecke: 497 Km
                                        Gesamthöhenmeter: ↑ 24.950 m, ↓ 23.550 m
                                        Gesamtgehzeit: 163 h

                                        Endlich ist das Wetter so, wie ich es mir gewünscht habe: Strahlender Sonnenschein! Es besteht kein Zweifel: Heute wird der Warscheneck erstiegen. Der Abschied von dieser Hütte auf dieser tollen Alm fällt mir etwas schwer! Hier habe ich mich wieder richtig wohl gefühlt.
                                        Nach einem guten Frühstück ziehe ich los. Ich halte mich ganz artig an den Nordalpenweg, der mich die Fahrstraße der Hütte hinaufführt nur um mich dann eine andere Fahrstraße wieder zu der Sesselbahn hinunter zu führen.


                                        Start am Speichersee auf der Wurzeralm

                                        Da hätte ich auch direkt am See bleiben können und an ihm entlang die schönen Wege genießen können. Aber wir sind ja ordentlich! Die Anlagen sind hier noch recht überschaubar – sowohl von der Anzahl als auch von der Größe her. Irgendwo habe ich allerdings gelesen, dass die Frauenkarsesselbahn gegen eine neue ausgetauscht werden soll.


                                        Die Frauenkarsesselbahn vor dem Toten Mann

                                        Nix gegen Frauen: Aber die Männerrolle gefällt mir auf dem Bild besser! Das ist schon ein imposanter Bergrücken. Direkt davor liegt der kleine Brunnsteinsee. Ich sage es vielleicht besser gleich: Ich muss für den heutigen Tag ganz schön viele Bilder aussortieren – ich habe hier eine Unmenge an Bildern gemacht.
                                        Ein paar Meter weiter werden die Wege kleiner und ich verlasse das Skigebiet. Es geht leicht aufwärts auf den Toten Mann zu. Hinter ein paar Felsen taucht ein kleiner See auf.


                                        Der Brunnsteiner See taucht vor mir auf

                                        Der kleine, fast kreisrunde See ist erst ganz spät zu sehen. Er liegt da versteckt in seiner Senke – einfach schön. Und dahinter zieht der Weg dann richtig an – es geht im Zick-Zack aufwärts. Und das in der Sonne. Da komme ich schnell auf Betriebstemperatur. Die letzten Bäume werden immer kleiner und die Latschen übernehmen wieder die Mehrheit.


                                        Ich sehe den Brunnsteiner See zunehmend von oben

                                        Mit zunehmender Höhe tauchen auch die mir schon bekannten Berge im Süden auf. Die Wurzeralm liegt da unter mir wie auf einer Modeleisenbahn.


                                        Die Wurzeralm kommt wieder in Sicht

                                        Der Weg zieht etwas nach rechts auf die Rote Wand zu. Der Nordalpenweg führt mich bei besten Bedingungen hinauf auf den Sattel zwischen der Roten Wand und dem Toten Mann.


                                        Großartige Aussichten am Seeleithensattel

                                        Kaum zu glauben, dass ich gestern wegen schlechtem Wetter nicht gestartet bin! Am Horizont erhebt sich eine Bergkette hinter der nächsten, das blau wird dabei immer blasser, bis es in den Himmel übergeht der wiederum immer dunkler wird. Einfach grandios!
                                        Zunächst geht es noch ein Stück steil aufwärts bis sich der Weg dann gnädig zeigt und etwas flacher wird. Zeit für endlose Blicke ...


                                        Auf dem Weg zum Toten Mann

                                        Beim Blick nach vorne erkenne ich, dass der Tote Mann etwas rechts umgangen wird und der Weg auf den nächsten Höhenrücken zuhält. Da steilt der Weg dann nochmal ganz anständig auf.


                                        Das Warscheneck liegt vor mir

                                        Es wird gut warm da rauf! Ist auch schon später Vormittag und der Planet brennt heute ungestört vom Himmel. Da will man erst tolles Wetter und wenn man es dann hat ...


                                        Die Eindrücke werden immer alpiner

                                        Auf dem Höhenrücken teilt sich der Weg: Der eine führt wieder hinunter zur Zellerhütte und der andere die letzten Meter hinauf auf’s Warscheneck (2.388 m). Eigentlich führt der Nordalpenweg bzw. der E4 Alpin gar nicht auf das Warscheneck. Aber das sind nur noch wenige Höhenmeter. Und der Gipfel zeigt schon von hier, dass sich diese paar Meter lohnen werden!


                                        Auf dem Weg zum Warscheneck ...

                                        Also nehme ich die zusätzlichen Höhenmeter in Kauf und ziehe hinauf auf den Gipfel.


                                        ... werden die Wege wieder flacher

                                        Mit dem Warscheneck ist ein Aussichtsgipfel erster Güteklasse erreicht. Ein Glück, dass ich das nicht bei den ersten beiden Anläufen bei schlechtem Wetter gemacht habe! Da hätte ich schwer was versäumt.


                                        Am Gipfelkreuz des Warschenecks

                                        Ich packe meine Sachen hin und genieße diesen Gipfel. Gute 1.000 Höhenmeter liegen zwischen der Wurzeralm und diesem Gipfel. Über der Alm kann ich die Bahnstation erkennen und den Bosruck und das Pyhrgasgatterl und die ganzen Berge, durch die ich davor gewandert bin. Wenn man zu jedem Gipfel durch eine Ersteigung eine persönliche Beziehung aufgebaut hat, dann erkennt man die gleich wieder und kann mit so einer Aussicht gleich viel mehr anfangen.


                                        Die Wurzeralm, die mir so gut gefällt

                                        In der anderen Richtung gibt es grandiose Einblicke ins tote Gebirge. Das Warscheneck gehört zwar auch schon zu diesem Gebirgsstock aber hier war ich noch nicht. Gegenüber, am Hohen Priel war ich vor vielen Jahren schon mal mit einer DAV-Wandergruppe. Teile der damaligen Tour werde ich jetzt wieder begehen. Das wird spannend. Mal sehen, was ich wiedererkennen kann.


                                        Das Tote Gebirge erwandere ich in den nächsten Tagen

                                        Ich setze mich hin und packe die Vesperdose aus. Und da dauert es nicht lange und ich bekomme Besuch.


                                        Ich bin nicht alleine auf dem Warscheneck

                                        Diese Flugakrobaten sind tolle Flieger. Aber heute ist es sehr ruhig und kaum Leute am Gipfel. Da kommen sie auch zu Fuß nahe herangehoppelt.
                                        Nach über einer Stunde breche ich wieder auf. Zunächst geht es auf dem gleichen Weg wieder abwärts. Ich biege nach Norden ab – der Weg heißt ja schließlich auch ‚Nordalpenweg‘ und es geht über einen Höhenrücken gleichmäßig abwärts. Rechts von mir kann ich die Dümlerhütte liegen sehen. Da hatte ich mir gestern überlegt evtl. hinzuwandern. Von meinem nächsten Zwischenziel, der Zellerhütte, sehe ich zunächst nichts.


                                        Auf dem Weg zur Zellerhütte

                                        Ein kleiner Weg schlängelt sich durch die Latschen und Felsen – einfach schön zu gehen! Vor allem mit dem motivierenden Ausblick genau geradeaus!
                                        Die Latschen werden immer dichter und größer und gehen wieder in Bäume über. Zunehmend schneller verliert der Weg an Höhe. Es ist doch immer wieder erstaunlich wie schnell man abwärts unterwegs ist. Viel zu schnell bin ich an der Zellerhütte. Die liegt da einfach wie gemalt! Die bunten Sonnenschirme und die Panoramaterrasse laden zur nächsten Pause ein.


                                        Die Zellerhütte mit Panorama der Extraklasse

                                        Hier gibt es Krautwickel – total lecker! Ich überlege, ob ich nicht doch schon hier übernachten soll. Aber irgendwie ist es noch zu früh zum aufhören für heute. Also gehe ich den Abstieg noch an.
                                        Im Zick-Zack führt der Pfad zackig abwärts. Das geht ganz schön in die Knie! Da die Bäume immer höher und dichter werden ist es mit dem permanenten Panorama nix mehr. Aber ab und zu kann man noch einen Blick auf die grandiose Kulisse werfen.


                                        Die Berge hinter Hinterstoder verschwinden wieder

                                        Der Weg ins Tal nach Vorderstoder zieht sich. Das sind schon noch einige Meter. Aber damit es nicht zu langweilig wird hat sich da jemand kreativ betätigt.


                                        Kreative Schnitzkunst am Weg

                                        Ständig hängt irgendwas Geschnitztes am Weg. Das sind wirklich gute Ideen dabei! Auf einem Höhenzug zieht sich der Weg in Richtung Vorderstoder. Mit Wanderweg ist hier leider nicht mehr viel los. Meist bin ich hier leider auf Forstwegen unterwegs. Bis ich von dem Höhenrücken abbiege und die letzten Meter durch den Wald absteige. Im Tal liegen die ersten Häuser von Vorderstoder (810 m) vor mir.


                                        Die ersten Häuser von Vorderstoder kommen in Sicht

                                        Damit ist der Ort aber noch nicht erreicht. Zwischen den Höfen und Häusern geht es weiter abwärts. Leider jetzt auch entlang einer kleinen Straße. An einem gut besuchten Parkplatz hat sich der Künstler dann nochmal voll ausgetobt!


                                        Da ist einer schwer kreativ

                                        Als ich auf der Straße den Wald verlasse führt mich der E4 Alpin auf einem schönen Wiesenweg hinunter zum Loigisbach und wieder hinauf nach Vorderstoder. Da merke ich, dass es für heute absolut reicht! Für den zweiten Tag einer Tour war das schon wieder absolut ausreichend – wenn nicht schon wieder zu viel. Eine Unterkunft ist zum Glück schnell gefunden. Mit Sauna! Das ist jetzt genau das, was die malträtierten Muskeln und Gelenke brauchen können. Da ist sogar ein Pool ... also langweilig wird mir hier nicht! Und das Essen ist auch sehr gut!
                                        Das war ein absoluter Supertag! So wünscht man sich das immer: bestes Wetter, super schöne Wanderwege, großartige Gipfel und Panoramaausblicke der Extraklasse. Was will man mehr? Ich bin mal gespannt was die nächsten Tage hier im Toten Gebirge noch so bereithalten. Das wird sicher superschön, denn das Wetter soll so bleiben und einen Teil der Gegend kenne ich ja schon.
                                        Ich genieße den Rest von dem Tag mal alleine und wir lesen uns morgen wieder - Bis Morgen also!
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                                        Zuletzt geändert von Wafer; 03.11.2022, 16:59.

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                                        • Wafer

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                                          • 06.03.2011
                                          • 8923
                                          • Privat

                                          • Meine Reisen

                                          #60
                                          28. Tag: Vorderstoder – Hinterstoder - Prielschutzhaus
                                          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


                                          Donnerstag, 14. Juli 2022
                                          Strecke: 17 Km
                                          Höhenmeter: ↑ 1.025 m, ↓ 425 m
                                          Gehzeit: 5 h 15

                                          Gesamtstrecke: 514 Km
                                          Gesamthöhenmeter: ↑ 25.975 m, ↓ 23.975 m
                                          Gesamtgehzeit: 168 h 15

                                          Der Tag beginnt mit Sonnenschein und einem guten Frühstück. In Vorderstoder geht es ein kurzes Stück die Straße entlang bis ich über einen kleinen Pfad zum Loigisbach hinunter gehe. Alles etwas sumpfig hier! Da passt es gut, dass es auf einer kleinen Nebenstraße weitergeht, die mich an einigen Höfen vorbeiführt. Nördlich von mir bekomme ich mein Tagesziel präsentiert: Der Große Priel grüßt herüber, der mit 2.515 m höchste Berg hier im Toten Gebirge.


                                          Wandern oberhalb von Vorderstoder

                                          Über Wiesen und durch Wälder führt mich der E4 Alpin an den Nordhängen oberhalb des Stodertales gen Westen. Meist verbunden mit schönen Aussichten. Die Sonne ist heute schon recht aktiv und es ist entsprechend warm. Da rettet sich wer kann in den Schatten.


                                          Es ist heute Vormittag schon recht warm

                                          Es geht etwas abwärts zu einem Hof in einem kleinen Seitental und wieder hinauf. Zum Glück meist im Wald. Aber nicht immer. Und wo ich auf Wiesen komme habe ich einen tollen Ausblick. Schön hier!


                                          Mitterstoder liegt im Tal vor mir

                                          Die Ortschaften sind hier noch recht überschaubar. Und wurden vor allem von den Bausünden der Betongesellschaft verschont. Liegt halt etwas abseits, das Stodertal. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern, wenn es nach dem Willen der Liftgesellschaft geht. Da ist aber noch nichts im Bau.
                                          Ich nähere mich Mitterstoder und komme über Talwiesen nach Hinterstoder (591 m). Hier war es das dann mit der Abgeschiedenheit. Am Ortseingang liegt ein großer Parkplatz und dort wird eine neue Gondelbahn gebaut. Das wird genau so ein Betonklotz, von denen es hier im Tal noch nicht viele gibt. Schade!
                                          In einem Café mache ich eine kleine Pause. So groß ist Hinterstoder nicht. Da ist man schnell wieder raus aus dem Ort.


                                          Die Steyr wird in Hinterstoder überquert

                                          Über Wiesen- und Waldwege geht es das Tal hinter. Der Nordalpenweg zieht oberhalb des Schiederweihers im Wald entlang ins Tal der Krummen Steyr. Ein Teil des Weges ist gesperrt. Man soll doch bitte auf den breiten Versorgungsstraßen wandern. Das sagt mir jetzt weniger zu. Ich bleibe auf den kleinen Pfaden.


                                          Wanderweg oberhalb vom Schiederweiher

                                          Da ist auch ersichtlich, warum der Weg gesperrt wurde: Da sind ein paar Muren den Hang hinuntergerutscht und haben ein paar Steine auf dem Weg hinterlassen. Da sind aber schon einige drüber gegangen – der Weg ist schon wieder etwas ausgetreten. Die Versorgungsstraße läuft direkt unterhalb vorbei. Erstaunlich, dass die nicht gleich mitgesperrt wurde.
                                          Kurz drauf muss ich dann aber auch wieder auf die Schotterstraße zum Polsterstüberl.


                                          Auf dem Weg zum Polserstüberl

                                          Das Polsterstüberl liegt in den ca. 100 Jahre alten Wirtschafts- und Stallgebäude des Polstergutes von der Herzog von Württembergischen Forstverwaltung in mitten der Bergwelt. Ich lasse mich zu einer Mittagspause nieder. Das Gut ist gut besucht. Und die Küche ist recht gut. Als Pausenanimation wird mir die Vorbereitung für eine Bergrettung geboten.


                                          Start zu einem Hubschraubereinsatz ...

                                          Oben in den Bergen muss jemand verunglückt sein und die Bergrettung bereitet hier eine Rettung an der langen Leine vor. Dabei hängt der Retter an einer Leine unter dem Helikopter.


                                          ... und Abflug

                                          Bevor der Heli mit dem Verletzten zurückkommt breche ich mal lieber auf. Das will ich nicht unbedingt sehen. Der Nordalpenweg führt mich das Tal weiter hinter, immer auf die imposanten Berge zu.


                                          Es geht das Tal der Krummen Steyr hinter

                                          Im Wald gewinnt der Weg dann ganz langsam an Höhe. Bevor ich zur Materialseilbahn vom Prielschutzhaus komme biegt ein kleiner Wanderweg rechts ab. Den nehme ich. Bis zum Prielschutzhaus fehlen mir aber noch ca. 800 Höhenmeter. Das mag zwar nicht mehr weit sein aber das werden noch anstrengende 2 Stunden!


                                          Der Aufstieg zum Prielschutzhaus beginnt

                                          Relativ gleichmäßig steigt der Weg nun an. Vielleicht hätte ich noch länger Mittagspause machen sollen? Die Sonne steht über mir und zeigt mir, was sie kann: Es wird gut warm da hinauf! Zum Glück gibt es unterwegs Abkühlung!


                                          Ein Wasserfall am Austiegsweg

                                          Rechts von mir im Steilhang kann ich die Materialseilbahn sehen. Wäre ich nur schon oben! Laut Karte soll hier noch Wald sein, aber rund um den Weg ist der Weg stehen die Bäume schon nicht mehr so dicht. Und kleiner werden sie auch. So kann ich zunehmend wieder mehr von den Bergen der Umgebung sehen.


                                          Das Warscheneck kommt hinter dem Skigebiet hervor

                                          Da hinten war ich gestern oben. So ein toller Gipfel liegt heute nicht am Weg.
                                          Unterwegs treffe ich eine ältere Frau. Sicher so um die 80. Die hat ihr geruhsames Tempo drauf und steigt immer noch zu solchen Hütten auf. Respekt!
                                          So langsam nähert sich der Weg der Seilbahn. Kurz nachdem der Weg die Bahn gekreuzt hat, werde ich oben sein. Der Weg windet sich jetzt zunehmend auch mal über Wiesen immer noch stetig den Hang hinauf.


                                          Der Wald wird etwas lichter

                                          Dann endlich kommt die Hütte in Sicht. Über ihr stehen die Wahrzeichen des Toten Gebirges: Die Spitzmauer und der Große Priel.


                                          Das Prielschutzhaus vor dem Großen Priel

                                          Das waren zwar heute wieder nur 17 Km aber die nächste Hütte ist für heute deutlich zu weit weg. Also werde ich heute Nacht hier auf dem Prielschutzhaus (1.420 m) bleiben. Ich beziehe ein Lager und wasche die durchgeschwitzten Sachen durch. Auf dem Geländert der Terrasse trocknen die schnell wieder. Ich sitze daneben und schaue mir die tolle Bergwelt an.


                                          Terrassenblick vom Prielschutzhaus

                                          Hinter der Hütte geht es ähnlich steil weiter hinauf zu den krassen Gipfelgestallten der Gebirgsgruppe. Einfach schön hier! Auf der Terrasse so einer Hütte einen Nachmittag zu verplempern ist keine wirkliche Aufgabe!


                                          Und so geht es morgen weiter

                                          Die Zeit vergeht wie im Flug. Schon senkt sich die Sonne und verschwindet hinter der Klinserscharte.


                                          Die letzten Sonnenstrahlen auf der Spitzmauer

                                          Auch der Abend vergeht recht schnell. Die Hütte ist gut voll. Das bin ich schon nicht mehr gewöhnt. Da merkt man halt, dass ich hier in einer bekannteren Gegend unterwegs bin. Und die bringen hier immerhin ca. 180 Personen im Notfall unter. Die Hütten werden also auch größer.
                                          Pünktlich zur Hüttenruhe liege ich im Bett. Erstaunlich schnell bin ich eingeschlafen. Bis mir mitten in der Nacht irgendjemand mit seiner Lampe im Gesicht rumfunselt. Es dauert etwas bis ich den Übertäter identifiziert habe: Es ist der Vollmond, der zum Fenster herein mir genau ins Gesicht scheint. Es ist 2 Uhr in der Nacht. Ich kann jetzt eh nicht mehr so schnell einschlafen. Also stehe ich auf und schleiche mich aus der Hütte. Da hätte ich mir gar nicht so viel Mühe geben müssen: In der Küche wird immer noch gefeiert.
                                          Auf der Terrasse lasse ich mich nieder und genieße die laue Vollmondnacht. Ich versuche ein paar Eindrücke einzufangen aber dafür habe ich nicht die richtige Kamera dabei.


                                          Nächtlicher Blick auf Spitzmauer und Großen Priel

                                          Gegen 3 Uhr liege ich dann endlich wieder im Bett und kann gut weiterschlafen. So ein nächtlicher Spaziergang hat doch auch was sehr Entspannendes!
                                          Angehängte Dateien
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 15.11.2022, 10:19.

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