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E1 NRW, Etappe 18: Banfe – Forsthaus Lahnhof Anreise: DB bis Bad Laasphe, Bus bis Banfe Reisezeit: Ende Oktober Streckenlänge: ca. 8 (10) teilweise steil ansteigende km Karte: Ausdruck von OSM
Mal wieder ergab sich die Gelegenheit, ein Stückchen auf dem E1 weiter zu wandern – und wie von den Einheimischen angekündigt, war der Winter nun da
Ganz schön kalt war's abends, der Zeltaufbau ohne Handschuhe war also nicht unbedingt empfehlenswert (nicht dass ich keine dabeigehabt hätte ... ),
und morgens um sieben zeigte das Thermometer noch immer - 4°C. Nachdem der dichte Morgennebel sich gelichtet hatte, war das Wetter aber grandios und die Gradzahl schon bei + 7°C. Diesmal hatte ich einen Platz erwischt, wo die Sonne die in der Frühe noch knisternde Rauhreifschicht in Rekordzeit auftauen und das Zelt trocknen konnte.
Morgenkaffee
Weiter ging's zum praktischen Startpunkt Banfe und von dort aus
die ca. 2 km (auf gerade neu geteerter Straße) zur Kreuzung mit der K17 (eine kleine idyllische Straße durch das Ilsetal, an der es sogar eine Schutzhütte gibt) wieder zum E1, dessen Zugang vor der Brücke sich – momentan – zwischen Baumaschinen und Dixi-Toilette versteckt.
Auf kleinem Trampelpfad geht es hier weiter links der Ilse entlang. Außer dem Reifenabdruck eines MTBs und einigen Tierspuren war der Weg noch völlig unberührt.
Auch Pilze gab's vereinzelt, aber alle tiefgefroren
Das liegende R auf gelbem Untergrund definiert den Weg als Zugang zum Rothaarsteig
und in den kälteren Bereichen war es richtig winterlich
einschließlich geschlossener Eisdecken
Die entweder weiße oder karamellige Farbigkeit, kombiniert mit knallblauem Himmel, sollte sich den ganzen Tag über halten: Sonnen-/Südhang = Herbst und beständiges Tropfen, Nordhang = Winter und Schneerieseln aus den Bäumen
Die Ilse wird überquert, was dank Trittsteinen prima klappt, beim zweiten Mal gibt es eine kleine Holzbrücke. Hinter dieser, am anschließend breiteren Waldweg, überraschte ein Steinpilz am Hang – leider ebenfalls tiefgefroren
Immerhin bewahrheitet sich, was ich in einem Pilzbestimmungsbuch mal gelesen hatte: Wo Fliegenpilze stehen, findet man oft auch Steinpilze in der Nähe
oder auch andersherum
An der nächsten Wegekreuzung
bin ich dann falsch abgebogen – vielleicht war ich auch nachhaltiger verzaubert von Anblicken wie diesem
oder diesem?
Wie auch immer – jedenfalls steht das Folgende unter der Prämisse „auch schön“
Es gibt dort 3 parallel verlaufende Wege, und eigentlich hätte ich nun auf den linken Weg (= auf die andere Seite der Ilse) wechseln müssen, um an deren Quelle vorbei zu kommen. An der Kreuzung steht sogar einen Schilderbaum mit Wegweisern, aber ich bin, ohne noch einmal nachzusehen, nach rechts weiter gegangen und dem Weg weiter hügelaufwärts gefolgt. Fehlende Markierungen sind mir auch nicht wirklich aufgefallen, weil zum einen Geradeaus-Strecken oft nicht markiert sind und zum anderen die Baumstämme oft durch den Schnee einseitig zugeweht waren, womit machmal auch die Markierungen verdeckt werden.
Steigung fast geschafft
Über eine Kyrill-Fläche
trifft man bei der gewählten Weg-Variante dann auf einen Abzweig von der K17, die zu einem diversen Wanderparkplätzen führt. Vorbei geht es an einem eingezäunten Gebiet, dessen Zugänge – den Spuren am Zaun entlang nach – wohl häufig auch Wildschweine nutzen (von denen es, laut Einheimischen, mehr als genug hier geben soll)
Nach Krause (wie auch nach meinem NRW-Süd OSM-Kartenausdruck) nimmt man den Abzweig nach rechts, um an der K17 entlang nach Heiligenborn zu gelangen, inzwischen ist diese/r Alternative/Schlenker aber wohl nicht mehr vorgesehen und Heiligenborn bleibt verschwunden Nach der Beschilderung (jetzt ausgiebig, kaum ein Baum bleibt unsigniert ...) geht der Weg durch den Wanderparkplatz geradeaus weiter
auf breitem Forstweg auf dem nun durch ein liegendes R auf rotem Grund gekennzeichnetem Rothaarweg (laut anderweitiger Definition auch "Rothaarsteig" genannt).
Zahlreiche Sonntagsspaziergänger waren unterwegs – wie sich später zeigte, war deren Ziel auch oft die gut besuchte warme Küche des Forsthauses Lahnquelle (liegt ein paar hundert Meter hinter dem Lahnhof) – und ich freute mich, dass die Wegbeschaffenheit nach einer Weile wieder netter wurde: Trotz Aussicht auf einige Magritte-Wölkchen
und anderer hübscher Anblicke an der Strecke
sind Trampelpfade doch weniger langweilig. Dieser war relativ glatt, da viel begangen
und schließlich gelangt man über einen parallel zur Straße entlang führenden, sehr wurzeligen Trampelpfad zum Lahnhof (laut Schild geöffnet Di – Fr), hinter dem die weitere Wegführung des E1 ins Gelände abbiegt. Den eigentlich noch geplante Abschnitt bis Deuz (ca. 10 km, also gut 2 Stunden) habe ich wegen inzwischen zügig nahender Dunkelheit auf das nächste Mal verschoben – diesmal war's also, auch meinerseits, wirklich nur ein etwas verlängerter Sonntagsspaziergang
Lahnhof
Zuletzt geändert von lina; 31.10.2012, 18:27.
Grund: OSM-Karte/Relation verlinkt
E1 NRW, Etappe 18: Bad Laasphe – Abzweig vor Heiligenborn (+ zum Bus nach Banfe) Anreise: Bad Laasphe ist recht gut per DB erreichbar Reisezeit: Mitte Oktober Streckenlänge: ca. 12 (14) hügelige km Karte: Ausdruck von OSM
Der Campingplatz in Bad Laasphe (ganzjährig in Betrieb) war klein, nett und unkompliziert, und obwohl ich erst nach Einbruch der Dunkelheit eintraf, war dort über eine Mobilnummer doch noch jemand erreichbar. Über Nacht stürmte und regnete es kräftig, aber für den Morgen und den Großteil des Tages hatten die Wetterfrösche nur bewölkten Himmel ohne Regen versprochen. So war ich ganz erstaunt, als doch noch die Sonne hinter den Wolken hervorblinzelte. Schnell war alles eingepackt und gefrühstückt, Kaffee wollte ich unterwegs organisieren, da ich eh schon recht spät dran war.
Nicht weit war der Weg bis zu der Stelle, wo ich das vergangene Mal den E1 verlassen hatte. Durch die Wiese ging es jetzt erstmal hügelaufwärts, dann dem Wegweiser „zu dem SGV Denkmal“ nach. Zuerst passiert man jedoch die Schutzhütte am Waldrand, komplett mit gelber Tonne, von der aus man eine gute Aussicht auf einen Ortsteil von Bad Laasphe hat.
Bei den Birken am Waldrand steht die Schutzhütte (3 schmale Bänke, 1 Tisch)
Ein paar Meter weiter standen 2 Ehrendenkmäler für verdiente Pfadfinder, bevor die weißen Kreuzchen auf den Bäumen auf kleine Pfaden bergabwärts wiesen. Die Pfade waren, dank Herbstlaub, kaum zu erkennen (d.h. zu bestimmten Jahreszeiten sehen selbst Wanderautobahnen tendenziell weglos aus )
Ein paar hundert Meter weiter gelangt man dann auf eine viel befahrene Straße.
Die Wegweiser verwirrten mich, jede Menge Schildchen zeigten in unterschiedliche Richtungen, und ich hatte nicht mehr daran gedacht, nochmal nachzusehen, welche Zahl neben dem weißen Kreuz nun die richtige war: X16? X2? Ganz anders? Verflixt, kaum macht man mal ein paar Monate E1-Pause ...
Ein Radfahrer kam des Weges und damit die Hoffnung auf Infos. Er habe keine Brille dabei, sagte er, „aber lassen Sie mal sehen. Wo ist Bad Laasphe?“ Ich deutete auf ein grauweißes Linienbündel auf meiner Karte. „Ah, ok. Hier ist der Wald und dort der andere ...“ er drehte die Karte „also ist da Norden.“ Ein Fingerzeig auf die B62 folgte: „Wir sind hier und da fließt die Lahn. Sie müssen dort vorne links abbiegen, dann über die Bahnlinie und danach rechts.“
Klasse! Besten Dank!
Nun war auch klar, welchem Zeichen ich bis Siegen folgen sollte: dem X2.
Hinter dem herbstbelaubten Baum auf der rechten Seite geht's nach rechts weiter
Die Häuser am Ortsrand von Bad Laasphe hatte ich bald hinter mir gelassen, nun ging es wieder hügelaufwärts. Die Böschung an den Seiten des Wegs war vorwiegend moosbedeckt, und so dauerte es nicht lange, bis ich die ersten Pilze sichtete: Rotfuß-Röhrlinge? Wieso war dann der Stiel der kleineren Exemplare eigentlich gelb? – Zuhause dann die Auflösung: Herbst-Röhrlinge, eine Variante der Rotfußröhrlinge, also doch keine Gelbfüßler baden-württembergischen Exilpilze
Der Weg führt oberhalb von Lahn und Straße entlang (unten neben der Bahnlinie gibt es auch einen Radweg), und leise klangen die Geräusche von Autos und diversen Zügen durch die Bäume (deren Pfeifen hatte ich in der Nacht auch schon gehört). Zu weiteren Herbströhrlingen gesellten sich lila Lacktrichterlinge. Schade dass es noch so früh am Tag war – aber lange Pilze durch die Gegend tragen wollte ich nun doch nicht, auch wenn ich gerade für solche diesmal extra einen Stoffbeutel mitgenommen hatte.
Unbekannte Exemplare
noch ein paar unbekannte Exemplare (Pfifferlinge etwa? Oder doch nicht?) und ein Bovist
Stetig nähert man sich der Höhe der Baumwipfel der umliegenden Hügel des Rothaargebirges und kann stellenweise bis in die dazwischen liegenden Täler blicken, aber es geht doch meistens, auf recht breiten Wirtschaftswegen, durch den Wald.
Unter den kleinen Nadelbäumen der Freiflächen blitzten leuchtend rot ganze Ansammlungen teilweise richtig riesiger Fliegenpilze.
Blätter der Königskerze
verlassene Waldarbeiterwaggons am Abzweig vom Lahnhöhenweg
Und schon wieder keine Stockschwämmchen
In der Nähe der inzwischen zwei Schutzhütten am Großgemeindestein auf Höhe von Herbertshausen bevölkerten sich die Waldwege plötzlich: Eine Familie und ein Grüppchen Teenies auf Pferden war unterwegs. Schon erstaunlich, wie weit Stimmen im Wald zu hören sind.
Nach einem Abzweig geht es ziemlich steil abwärts in Richtung K35. Anschließend verläuft der Weg parallel zur Straße, nur getrennt von einer Wiese, immer in Nähe des entgegen kommenden Flüsschens Ilse. Die Vegetation war in Wassernähe ganz anders als auf den Hügeln. Wasser tropfte fast überall von den Steinformationen an der Böschung, die größtenteils mit Farnen bewachsen waren.
Stimmt schon, hier geht's lang, auch wenn kein X2 zu sehen ist
Und nach kurzer Zeit wurde der Weg zu einem abwechslungsreichen Trampelpfad. Von der Böschung quer über den Weg bis zum Wasser sah man Wildschwein-Bremsspuren – die müssen da mit ziemlichem Karacho 'runtergerutscht sein. Auch MTB-Spuren waren zu entdecken.
So einen Pilz wie den weißen habe ich noch nie vorher gesehen (und mein Pilzbestimmungsbuch auch nicht) – kennt den jemand? Edit: Dank neuem Pilzbestimmungsbuch: Es könnte (mit Vorbehalt) ein Tannenstachelbart sein.
Es tröpfelte. Wie, Regen war doch erst ab 19 Uhr angekündigt?? Unter den Bäumen blieb es aber noch relativ trocken.
Um zur Straße zu kommen, muss man schließlich einmal durch die Ilse. Die Trittsteine waren recht lückenhaft, und ich freute mich über meine noch relativ neuen Wanderschuhe – damit kann man – noch – einfach mittendurch
Als ich die Straße entlang lief, nahm der Regen zu. Irgendwann musste ich dann doch Jacke und Schirm auspacken. An der folgenden Kreuzung waren Umleitungsschilder aufgestellt, und ich beschloss, doch nicht weiter bis nach Heiligenborn (ein inzwischen ziemlich verlassenes Dorf an der Ilsequelle mit einer interessanten Historie, in dem, laut Recherche, schon in der Vergangenheit öfter „müde Wanderer“ eingetrudelt waren. Die Dorf-Bewohner waren inzwischen größtenteils nach Amerika ausgewandert, was – jedenfalls laut einer Variante der Ortsgeschichte – durchaus in einem Zusammenhang stehen konnte) zu wandern, sondern die ausgeschilderten 2 km über den nächsten Hügel bis Banfe zu gehen, von wo aus ich dann gut wieder nach Bad Laasphe zurück gelangen konnte. Erstaunlicherweise fahren dort vereinzelte Busse sogar sonntags.
Kalt war's inzwischen, Anwohner sagten, der Winter stünde, hier im Rothaargebirge, praktisch schon vor der Tür.
Nicht mehr der E1, aber die Straße mit dem Tagesziel vor Augen: Banfe
E1 NRW, Etappe 17: Bad Berleburg – Bad Laasphe Anreise: Bad Berleburg ist recht gut erreichbar Reisezeit: Mitte Mai Streckenlänge: ca. 23 km Karte: Ausdruck von OSM
Noch immer Mai, leuchtend in den unterschiedlichsten Grün-Nuancen. Und, dank Temperatursturz, war es inzwischen wieder kühler: tagsüber ca. 10°C, nachts knapp am Gefrierpunkt.
Nach einem Stück Weg durch die Innenstadt von Bad Berleburg ging es, sauer- und siegerlandhügeltypisch, nun wieder aufwärts; es gibt hier zahlreiche Kliniken, aber ich durfte glücklicherweise vorher in Richtung Raumland, abbiegen.
Idyllisch quert der Weg den Hügel, und noch vor dem nächsten Wäldchen geht's wieder bergab: Hügel runter, Straße überquert, dann wieder leicht aufwärts,
und ein Stückchen durch ein Neubaugebiet – Garagenbau schien hier der aktuelle Trend zu sein.
Auf dem folgenden Trampelpfad durch Fichtenwald konnte man Autos hören: die Straße ist recht nah und verhältnismäßig stark befahren. Kurz vor dem nächsten Überqueren derselben kann man sich noch an den Inhalten zahlreicher Texte über die Freuden des E1, des X2, des Rothaarwegs und des Wanderns an-und-ganz-für-sich auf einer Infotafel erfreuen, die dort nebst einer Bank und einem Tisch platziert wurde.
Freies Interpretieren war auch bei diesem Anblick angesagt – Pf-F, was wäre Deine Hypothese als Sohlen-Experte?
Man überquert die Eder
und das schöne blaue alte Gebäude hinter der Brücke war, laut Schild, wohl mal eine Papiermühle.
(Das kleine Häuschen, das zwischen den Bäumen am Weg steht (auf dem Foto links gegenüber), ist zwar nur eine umzäunte (Tier-?)Schutzhütte, aber ein paar Schritte weiter stehen noch zwei weitere Hütten an einem Platz, der wohl als örtlicher Treffpunkt und Grillstelle dient. Zum Unterstellen bei Regen sind die Hütten dennoch sehr gut tauglich, zumal man hier auch zum Zeitvertreib noch Weiteres über die Historie des Dorfes Raumland erfahren kann)
Bergaufwärts
geht man dann vorbei an der Bonifatius-Kirche, die von außen sehr schön aussieht – da ich jedoch spät losgekommen war, musste ich die Besichtigung auf ein andermal verschieben.
Weiter in den Wald, und bald darauf auf aussichtsreichem Weg am Hügel entlang
Die Blaubeeren blühten und der Huflattich war gerade dabei, sich in Pusteblumen zu verwandeln
An der nächsten Wegkreuzung fand ich dann keinen Wegweiser mehr und ging erst einmal ein Stück bergauf in die falsche Richtung
Es half nix: Karten auspacken war nötig. Der Vergleich von Papier- und gps-Karte ließ mich dann auch wieder umkehren: Ich musste den Weg abwärts zu den Häusern nehmen (hätte aber wohl ebenso der Querverbindung nach rechts am Waldrand entlang folgen können, da kommt man später nämlich hin).
Ansonsten ist der Weg aber sehr gut markiert, nicht nur an Bäumen, sondern auch ab und zu am Boden – und das Frühlingsgrün war einfach herrlich
Noch ein Stückchen durch den Wald, an einem Steinbruch vorbei
dann wieder bergab durch Wiesen: Über einen Mangel an optischer Abwechslung kann man sich bei dieser Etappe wirklich nicht beschweren :-)
Auch der Weg am Abzweig nach Hemschlar
sah verlockend aus, und ich dachte mehrmals an die Entscheidung der Autoren der E1-Etappenseite Gut-zu-Fuß, die das Wegstück von Bad Berleburg nach Stünzel laut ihrer Beschreibung ausgelassen hatten: Wenn man mal vom Bodenbelag (vorwiegend Forstwege und recht viel Asphalt) absieht, ist dies hier rein landschaftlich wirklich eine wunderschöne Gegend.
Es grünte und blühte wie verrückt. Ich knabberte ein paar Blätter Sauerampfer, den hatte ich schon lange nicht mehr probiert. Überhaupt ist diese Etappe – vorausgesetzt natürlich zur richtigen Jahreszeit – äußerst empfehlenswert für Waldhimbeer-Liebhaber
Blick zurück, links ab geht's nach Hemschlar
Ein Stück durch Wald, dann wieder heraus,
und die Wolken wurden nun doch dunkler. Es blieb jedoch bei einem kurzen Schauer, also wurde der Regenschutz wieder weggepackt. Dafür pfoff der Wind, fortwährend und ziemlich eisig, über die Hochebene. Aber diese Aussichten!!
Gibt es ein perfekteres Picknickplätzchen? Für den Moment: nein. Also Windbreaker an. Hinter der Bank befand sich ein verhältnismäßig großes Loch im Boden, hier werden eventuell abfallende verzehrbare Picknickreste wahrscheinlich sofort konfisziert
Die Ausblicke waren weiterhin toll
und bald schützte wieder der Wald vor dem Wetter
Ich passsierte einen Bauernhof, der ausgeschilderte Hund grollte heiser, er klang groß, aber man konnte ihn nicht sehen. Die nächste Straße wird überquert.
In einem ausgiebigen Linksbogen führt der Weg nun durch Wiesen
Blick zurück
erst bergab und dann wieder am Waldrand bergauf. Ein paar wenige Kühe standen nah zusammen. Es knarrte und das Dach der (Tier-)Schutzhütte lag einige Meter oberhalb der Hütte (ca. auf der Höhe meines Foto-Standorts ) – hier konnte es hin und wieder wohl mehr als üblich stürmisch sein. Als Verursacher des Knarrens hatte ich eine Fichte ausgemacht, deren Stamm in einem großzügigen Bogen zur Seite hing und sich im Wind etwas stärker bewegte – huh, also besser weg hier.
Ansonsten war die Gegend einfach gnadenlos idyllisch ...
Kurz vor Erreichen der Straße bog ich ab und erreichte Stünzel, ein Ort voller historischer Gebäude. Wie man sieht, ist das hier wohl eine beliebte Wandergegend,
an diesem Tag aber wohl nicht. Nach wie vor war kaum jemand zu sehen – dennoch scheint dieser Ort größere Feste zu feiern. Auf dem Weg in den nächsten Wald passiert man nämlich den örtlichen Festplatz (Die Recherche ergab: Hier findet jeweils am zweiten Juni-Samstag die Kreistierschau AKA Stünzelfest statt. Ok, ca. 10.000 Besucher benötigen auf jeden Fall solch ein ausgedehntes Festgelände )
Die Hütten darauf sind in der Karte wiederum nicht als Schutzhütten verzeichnet, dürften sich jedoch als Schutzmöglichkeit eignen (zumindest die überdachte Variante ).
Kurze Zeit später gibt es einen hübschen grasbedeckten Pfad parallel zum Forstweg.
Das Stück ist leider nur recht kurz, bald muss man wieder auf den Wirtschaftswegen weiter. Die Ausschilderung ist aber nach wie vor tadellos.
Lange, lange ging es durch Wald, und ich freute mich, dass inzwischen auch die Buchen Blätter trugen. Als die Schatten länger wurden, kündeten Kastanien die Nähe von Schloss Wittgenstein, es blühte das Zwiebel-Zahnwurz (Dank an die Botaniker :-)) und, ein Stück weiter nun zahlreicher, wohl aufgrund des sonnigeren Südhangs: Ginster in leuchtendem Goldgelb.
Zwiebel-Zahnwurz
Zunächst geht es, aussichtsreich, noch ein Stückchen am Hang entlang
und an der Realschule, und folgend am Internat Schloss Wittgenstein, vorbei
wo ein kleiner Weg, wieder zwiebelzahnwurzgesäumt, bergab nach Bad Laasphe führt. Und ab hier geht's das nächste Mal weiter durch die Wiese:
**
Übernachtungsmöglichkeit mit Zelt: Campingplatz Laasphetal (ca. 1 km vom Wendekreis auf dem letzten Foto aus, alternativ nach dem Abstieg von Schloss Wittgenstein ab dem Waldrand links halten).
Zuletzt geändert von lina; 19.12.2016, 00:33.
Grund: Links repariert
Neenee, ich lass das lieber mit dem Pilze kosten in unbekannten Gegenden. Was ich über die Lorcheln gelesen habe, war schon beeindruckend genug ...
...na dann kommen Ebsels und ich gern mal zu essen vorbei. Was du unter dieser Rubrik so hereinstellst.... da bilden sich beim Anblick kleine Pfützen unter der Zunge. Vielen Dank dafür.
Hm, ich dachte eigentlich, das könnten Morchelbecherlinge sein (wenn das daneben schon keine essbaren Morcheln waren)? Aber nach Becherlingen sehen sie eigentlich auch nicht aus.
Danke Lina.
Ganz super. Auch wenn ich auf dem E1 nicht unterwegs bin. Muss ich nicht um die halbe Welt fliegen. Du fängst an einem Ende Weg an und ziehst systematisch durch. Gefällt mir. Bei dem letztenPilz lag ich wohl letzte mal etwas daneben.
Der gezeigte Pilz könnte ein Judasohr sein. Bin mir nicht sicher. Vielleicht gibt es wieder was zu lachen.
E1 NRW, Etappe 16: Westfeld – Bad Berleburg Anreise: z.B. DB bis Winterfeld, dann Bus bis Westfeld Reisezeit: Anfang Mai Streckenlänge: ca. 21 km Karte: Ausdruck von OSM
Mai, YESSSS!! Endlich Grün! Auch wenn mehr davon in den tiefer gelegenen Landesteilen zu finden war. Immerhin gab es schon mal jede Menge ...
... Sauerklee
Der Weg geht erst ein Stückchen durch's Tal
dann zweigt ein Teil, bergaufwärts, ab
Ist man dem Talweg noch ein Stückchen in Richtung Oberkirchen gefolgt, kann man Glück gehabt haben, und es stand ein Räucherwagen an den Forellenteichen. Dann haben die frisch geräucherten Fische auf der Bank am Antoniushäuschen (Bildstock) genau die richtige Verzehrtemperatur und -konsistenz
Von dort aus kann man auch schon mal über den Hügel lugen
und weiter geht's, durch Löwenzahnwiesen, in Richtung Oberkirchen
das 1967 mit dem Bundespreis als schönstes Dorf ausgezeichnet wurde
Am Eck-Café konnten wir dem dort angebotenen köstlichen Walnuss-Eis nicht widerstehen ( wenn man schon mal damit anfängt, tourismusplanungskompatibel die angebotenen gastronomischen Möglichkeiten zu nutzen ...)
Ein bisschen durch's Dorf schlendern, dann geht's, ein imposantes Schulgebäude links liegen lassend, wieder bergauf
Auf der Strecke liegt eine (verschlossene) Wanderhütte der Post & Telekom – man kann jedoch um's Haus herum gehen und findet dort Sitzmöglichkeiten an Kräuter-Blumenkästen auf einer überdachten Terrasse.
Im nahen Wald gibt es diverse Möglichkeiten, Kunstwerke zu betrachten. Diese sind über die ganze Strecke bis nach Bad Berleburg verteilt. Hier z.B. am Hexenplatz
Das Wetter wurde schöner, die Sonne blinzelte durch die Bäume
und der Weg tritt ins (kyrillbedingte) Freie, wo zahlreiche neue Fichten in verschiedenen Größen, ordentlich nebeneinander gepflanzt, zur generellen Aufforstung oder für eine Karriere als Weihnachtsbaum vor sich hin wachsen
Einige Spaziergänger waren unterwegs, und die Stapel gefällter Bäume luden zu kleinen Sitzpausen ein, darauf und daneben
Bald zweigt der Weg nach links ab, und wir näherten uns, durch lichten Wald mit federndem, bemosten Boden der Schanze.
Bedingt durch die zahlreichen Skihänge hatte ich bei „Schanze“ natürlich an Skispringen gedacht, aber nein, diesmal war der Begriff historisch gemeint: es war eine Wachstation auf der Heidenstraße (AKA Königsweg), der mittelalterlichen Verbindungsstraße zwischen Köln und Kassel (und ggf. weiter nach Leipzig) für Handel und Militär.
Schautafeln, angebracht an den rindenmulchbestreuten Pfaden, versorgen die Besucher mit Informationen
Ausschnitt aus einer Kopie eines Schriftstücks von 1496 zur Aufhebung des Fehderechts durch König Maximilian I.
Vorbei an diversen (von uns nicht besuchten ) Gaststätten passiert man dann das Tor zum Rothaarsteig und kann sich auf dem Kyrillpfad über die Sturmschäden von 2007 informieren. Hier waren dann doch recht viele Ausflügler unterwegs (was auch daran liegen mag, dass die Schanze gut und per Straße vom Norden her zu erreichen ist).
Auf der folgenden recht geraden, aber hügelig verlaufenden Langlaufloipe waren dann wieder wesentlich weniger Leute anzutreffen.
Der Weg führt im Folgenden entlang an sog. „Naturwaldzellen“, das sind Waldstücke, in die, außer entlang des hindurch führenden Trampelpfads (dessen Betreten laut Schild dennoch lebensgefährlich sein kann), nicht eingegriffen wird
Der Hauptweg ist aber ebenfalls landschaftlich sehr schön und führt vorbei an weiteren Kunstwerken
bevor man dann, wieder leicht bergab, Kühhude (nettes Café und großer Wanderparkplatz, aber nur äußerst spärliche, laut Anwohner erst kürzlich noch weiter eingeschränkte Busverbindungen: nur samstags(!!): 9:40 und 16:40 Uhr ab Bad Berleburg, Poststr. 44 sowie 17 Uhr ab Kühhude) passiert.
Ein Stück entlang der Straße, dann biegt der E1 (respektive X2), wieder nach rechts in den Wald ab.
Die folgenden paar Kilometer vergehen ohne wesentliche Höhenmeter
Die Sonne leuchtete durch die noch ganz hellgrünen und zarten Buchenblätter, und ich sichtete überraschend immerhin zwei Ginster-Blüten (... der Rest braucht noch etwas Zeit)
An einer größeren Kreuzung befahrbarer Forstwege (hier nicht abbiegen, auch wenn's hübsch aussieht )
darf man dann auf einen recht steilen Wurzelweg abzweigen. Die weiter oben plazierte, leuchtend grüne Hütte mit Durchlässen für Baumstämme (Kunstwerk Nr. 3: „Die Grünstation“) böte keinerlei Gewitter- und Unwetterschutz – so der Text auf der dort angebrachten Tafel: im Gegenteil, man solle sie im Fall eines Unwetters sofort verlassen.
Der Weg blieb recht lange wurzelig, man hüpft von Spur zu Spur, Käfer flitzten kreuz und quer (was auch am nahenden Gewitter gelegen haben mag), und es duftete wunderbar waldig wegen der ganzen herumliegenden Fichtenzweige. Dank Kyrill bieten sich auch hier wieder schöne Ausblicke
Durch dieses Tor geht's tatsächlich weiter – etwas unklar ist, welcher Teil hier von welchem abgesperrt wird, da es kein weiteres Tor gibt?
Ein Reh stakste gemütlich über den jetzt geschotterten Weg, und bald darauf gibt die Botanik schon mal einen Blick auf Bad Berleburg frei
Die Wiesen waren bedeckt von Löwenzahn, Wiesenschaumkraut, Sauerampfer, ... toll!
und zur anderen Seite sah es fast schon wie Rapsfeld aus
Dann wieder mäßig bergauf, die Sonne brannte
– höchste Zeit, mal was zu trinken. Hätte ich nicht angehalten, dann hätte ich sie wahrscheinlich nicht entdeckt: Auf Rindenresten im Wald standen doch tatsächlich Pilze (der rechte ist eine Frühlingslorchel – und der linke?)
Die Strecke auf dem Forstweg ist nur kurz. Bald geht es nach links auf einen angenehmer zu gehenden, kleineren Pfad, wieder bergabwärts, weiter. Noch ein Stück Schotterstraße, dann folgt eine Kastanienallee
und die Farbe des Himmels (einschließlich inzwischen fortwährendem Donnergrollen) passte nun sehr schön zu den schiefergrauen Häuschen und ihren diversen Treppenaufgängen.
Außerdem gibt es auch ein Schloss und eine sehenswerte Kirche auf dem Weg.
Noch war es trocken, Kinder tobten um den Brunnen vor der Kirche, Leute in Sommerkleidung bevölkerten die zahlreichen Cafès, auf den Autokennzeichnen steht jetzt SI und der Dialekt klingt hessisch – ergänzt allerdings durch ein sauerländisches „woll“ am Satzende.
Und es war dann doch gut, den anschließenden Starkregen einschließlich der haselnussgroßen Hagelkörner mit einem richtigen Dach über dem Kopf abwettern zu können :-) – zumal es auf dieser Etappe nicht eine Schutzhütte gibt.
Zuletzt geändert von lina; 19.12.2016, 01:08.
Grund: Links repariert
E1 Hessen, Etappe 3/NRW, Etappe 15: Silbach – Westfeld Anreise: In Silbach gibt es einen selten angefahrenen, aber dennoch: Bahnhof.
Alternative: Bis Bhf. Winterberg, dann nach Silbach per Bus Reisezeit: Mitte April Streckenlänge: gut 16 ziemlich hügelige km Karte: Ausdruck von OSM
Die Wettervorhersage hatte Regenwahrscheinlichkeit angekündigt: 30%. Allerdings erst als ich schon längere Zeit unterwegs war, fiel mir auf, dass mein Regenschutz ebenfalls nur ca. 30% betrug: Einen Schirm hatte ich zwar eingepackt, aber die Regenhose vergessen Ich blinzelte in die sich munter knäuelnden Wolkentürme und beschloss, auch wenn es in Silbach recht dunkel aussah: Wird schon klappen! Denn immerhin: der Blau-Anteil nahm, auf jeden ca. zweiten oder dritten Blick hin zumindest, zu!
Die Bahnlinie wurde unterquert, und dann ging es erst einmal stetig aufwärts. Die perfekt der Linie der Straßenführung angeglichene gelbe Markierung auf dem Asphalt, die signalisierte, dass alle Wanderwege hier links hoch gehen, war sehr nützlich: Ich hatte nach Blicken auf die verschiedenen Schilder und Pfosten-Bemalungen tatsächlich erst vermutet, dass der X16 hier rechts abbiegen würde (ein Blick auf die Karte hätte die richtige Richtung aber natürlich auch weisen können).
Nach den letzten paar Wohnhäusern geht es dann wieder ab in den Wald
Sonne!!
Man befindet sich jetzt auch nicht mehr auf dem Rothaarweg, sondern auf dem Zuweg zum dazu gehörigen Steig: hierfür wird die Schilder-Grundfarbe gelb anstatt rot benutzt. Und in nicht allzu weiter Entfernung steht an einer Forstwege-Kreuzung auch schon eine Schutzhütte, umgeben von einem großzügigen Rast- und Grill(!)platz
Weiter geht’s in Richtung Renautal.
Hin und wieder gewährt die Botanik Ausblicke in die umliegenden Täler
und das Wetter sah inzwischen recht vielversprechend aus
Dass es die vergangenen Tag geregnet hatte (die Anwohner erzählten mir später von starken Niederschlägen), sah man noch ein bisschen an den Blättern der dort wachsenden Lupinen
Die Waldwege mäandern so vor sich hin
und man findet farblich interessante Baumpilze
An der folgenden Wegkreuzung geht's nach rechts weiter, ab hier ist dann vorwiegend Laubwald angesagt.
Viel Laub gab’s jedoch noch nicht, dafür war es noch zu kalt. Ein paar hundert Meter weiter waren aber ein paar Bärlauchpflänzchen in Sicht. Ganz wenige, deswegen waren sie auch ziemlich sicher vor mir
Etwas später wieder Nadelbäume, die sind mir in der momentanen Jahreszeit, weil grüner, etwas lieber ...
und dann lockte ein kleiner Bach zur rechten Wegseite zu einer Pause: Überaus klares Wasser, dazu Sonne, es war einfach wunderschön hier ...
... die Bärlauchblätter passten bestens zu Frittata und Brot, und das Wasser (sicherheitshalber gefiltert, aber das war möglicherweise gar nicht nötig) war kühl und wohlschmeckend
Ein paar hundet Meter weiter fand sich dann auch ein Wasserwerk und ein ausgeschildertes Wassergewinnungsgebiet.
Hier sah ich auch eine weitere der rosa blühenden Pflanzen, die ein bisschen an Flieder erinnern, aber vielleicht gar keiner sind? Edit homericum sagt: Seidelbast
An der folgenden Kreuzung verlässt man dann erst einmal den Bach, es geht leicht bergauf auf dem Waldlehrpfad Renautal
Über Wiesen, die der Schnee noch nicht lange verlassen hat, führt der Weg in Richtung Tal, vorbei an einer schön gelegenen Schutzhütte.
Blick zurück
Kurz darauf beginnt ein frisch renovierter Bohlenweg nahe dem Verlauf der Renau
Ich sichtete ein paar Büschel Sumpfdotterblumen, sonst war noch nicht viel Blühendes zu sehen. Dafür gab es jetzt einige Höhenmeter: Der Kahle Asten war nicht mehr weit entfernt
Dieses fast märchenhaft anmutende Gebäude ist keine Schutzhütte, sondern nur einer der sehr schmalen Unterstände, den man zur Lektüre der dort angebrachten – handgeschriebenen(!) – Informationsblätter der Holzwirtschaft nutzen kann
Die Sonne blinzelte bald wieder durch die Bäume, und die zunächst nur am Rande wahrgenommenen Fahrzeuggeräusche wurden deutlicher: es war tatsächlich eine Straße in der Nähe. Ich kraxelte noch über eine gar nicht so kleine, quer über dem Weg liegende Fichte, ging am Renau-Quellbereich und an einigen leer stehenden Hotels vorbei und näherte mich dem „Nordhang“ – einer Skipiste an der vielbefahrenen Straße L 640.
Der örtliche Bus spuckte eine Wagenladung Wanderer aus, bewaffnet mit Nordic-Walking-Stöcken und gut verpackt in warme Ski-Anoraks. Ich grübelte über mein vergleichsweise dünnes Merinopullöverchen und kam zu dem Schluss, dass die bisherigen Höhenmeter wohl den fehlenden Jacken-Loft ersetzt hatten – allein der Gedanke an ein weiteres Kleidungsstück schien schon zuviel, jedenfalls solange ich keine längere Pause einlegte. Also weiter.
Die riesigen zugematschten Parkflächen ließ ich links liegen und ging zügig weiter bergauf. Der Weg war breit und kaum weniger matschig, irgendwie sah das hier alles ziemlich plattgewalzt aus. Immerhin – ein paar Kurven weiter wurde es langsam besser, und ein kleiner Pfad zweigte ab zu einer hübschen Aussichtsstelle
Schließlich oben
war dann erstaunlich wenig los: leere Parkplätze und nur eine Handvoll Leute. Optisch auch gut passend zur jetzt fast baumlosen Leere der Hochheide. Die Wege waren wieder einmal ziemlich perfekt ausgeschildert
(und wer einen Campingplatz sucht: in Neuastenberg gibt es einen kleinen)
Im Vergleich zur Hochheide war die Heidestrecke nur kurz, bald ging’s wieder bergab durch Wald
vorbei an einer wirklich kleinen Schutzhütte, sehr nahe an einer schmalen Straße gelegen
nach dem Abzweig dann per Trampfelpfad bergab und anschließend lange weiter auf geschotterten Forstwegen, vorbei an grünen (Forellen-?) Teichen.
Nach einer Waldhotel-Anlage sollte man dem Schild mit dem goldenen G auf rotem Grund lieber nicht bergaufwärts folgen, auch wenn direkt darüber das weiße X2 gemalt wurde: Einfach auf dem Forstweg weiterlaufen.
Der Wald lichtet sich bald
und der Weg geht weiter durch ausgedehnte Kahlflächen: Die Kombination aus zahlreichen verblichenen Baumstümpfen, Gestrüpp, dramatischen Wolkengebirgen und knallblauem Himmel ließ die Gegend nahezu surreal wirken – und zur Hauptzeit der Ginster-Blüte sieht das hier bestimmt auch toll aus!
In der ausgedehnten Anlage des Berghotels „Hoher Knochen“ tat sich fast nichts, gerade mal zwei Autos standen auf dem Parkplatz und eine kleine Familie mit Hund tobte über die Grünflächen, während ich Tee trinkend auf einer Bank in der Sonne saß und den Piepmätzen lauschte, deren Gesänge man (auch ohne das beim letzten Hannover-Stammtisch entdeckte Knirschen der EVent-Membranen beim Gehen ) gar nicht so deutlich mitbekommt.
Die alten E1-Schilder zeigen, dass die Richtung, bis dahin jedenfalls, stimmte
Dann ging’s tatsächlich über den kahlen Hügel weiter, den ich schon die ganze letzte Zeit vor Augen hatte. An einer Wegeteilung verlief ich mich erst und nahm den oberen Weg, die Beschilderung war nicht so wirklich klar hier.
Als einige hundert Meter später noch immer kein X2 auftauchte, was bei der bisherigen Markierungsdichte seltsam schien, kehrte ich doch wieder um und nahm den unteren Abzweig
Laut Bezeichnungen war das richtig ...
... und wenige hundert Meter weiter gab es einen Abzweig auf einen Trampelpfad rechts oberhalb des Wirtschaftsweges. Mal wieder einer dieser schmalen Wege durch Gestrüpp, der zunächst recht gut zu gehen war, aber dann ...
Die ersten paar Querlieger ließen sich noch ganz gut über- bzw. unterklettern, aber was dahinter folgte, sah nicht mehr ganz so einfach aus. Ein Weg war auch überhaupt nicht mehr zu erkennen
Zum Zurückklettern hatte ich keine Lust, der Waldboden sah eigentlich recht vertrauenserweckend und haltbar aus, und der vorhin verlassene Waldweg war auch nicht wirklich weit entfernt. Mal hoffend, dass nicht auf den letzten Metern noch unüberwindbare Hindernisse auftauchten, tastete ich mich also, über ca. 10 Höhenmeter, hangabwärts. Ok, funktionierte, die Felsabbrüche kamen erst ein paar Meter später.
Später traf ich dann auf die Einmündung des Wegs, den ich eigentlich hätte herunterkommen müssen (und wäre ich dem goldenen G gefolgt, und dann oben am Hügel links abgebogen, wäre ich ebenfalls auf diesen Weg gekommen).
Blick zurück auf die beiden Wege
Noch ein Stück rot besandeter Wirtschaftsweg, dann kam auch schon Westfeld in Sicht ...
... ein bemerkenswerter Ort: mit charakteristischen, in Terrassenbauweise angelegten Fußballfeldern ...
die in den hier schneereichen Wintermonaten praktischerweise auch für den dortigen Skizirkus genutzt werden können!
Noch ein bisschen Schlendern an schmucken Häuschen (und einem durchgehend ebenen Fußballplatz ) entlang, dann beschloss ich, mal die hiesige Verfügbarkeit an öffentlichen Verkehrsmitteln zu testen: Einige Minuten zuvor hatte ich einen roten Bus erspäht, und so hoffte ich mal, dass dies nicht der letzte des Tages gewesen war.
Es gab tatsächlich noch einen, und trotz schlapper 10 km bis Winterberg brauchte der Bus, wegen Fahrens in Gegenrichtung, viel länger als die eigentliche Luftlinie hergab – aber solches Sich-Gondeln-Lassen durch die Landschaft in der Abendsonne (Regenwahrscheinlichkeit – pffft!!) macht ja manchmal auch Freude
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So, jetzt geht’s noch ein paar Kilometer westwärts, aber dann, ab Oberkirchen: gen Süüüüüüüden!!
Zuletzt geändert von lina; 08.02.2015, 16:38.
Grund: Fotolinks repariert
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