[IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

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  • Wafer
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Hallo Werner.

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Ab jetzt bin ich dein stiller aber steter Begleiter ...
    Das freut mich sehr! Schön, dass du wieder an Bord bist!
    Wie ich sehe, habe ich diesen Bericht eh wohl etwas aus den Augen verloren. Ich gelobe Besserung!


    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    ... bis zum Fragezeichen im Titel, welches ich hoffnungsfroh und ein wenig dreist am Pointe du Raz zwischen die Felsen stecke.
    Nun, ich fürchte da steckt es ganz gut - nur leider vermutlich ziemlich lange. Durch Frankreich durch ist der E5 sehr lang! Der Adriano ist auf seinem Weg von Brest bis zum Mont Saint Michel über 700 Km gewandert. Und zwischen Basel, wo es nach Frankreich rein geht und der Ecke dort oben sind es noch ein paar Meter. Ich werde den Weg aber auf alle Fälle im Auge behalten und immer wieder mal ein Stück gehen. Durch meine Vergangenheit in Frankreich habe ich einen starken Bezug zu dem Land.

    So, jetzt setze ich mich mal hin und schreibe, damit es hier mal weiter geht! So kann das ja nicht bleiben!

    Gruß Wafer

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  • Werner Hohn
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Wafer hat die Alpen hinter sich gelassen. Hurra! Ab jetzt bin ich dein stiller aber steter Begleiter bis zum Fragezeichen im Titel, welches ich hoffnungsfroh und ein wenig dreist am Pointe du Raz zwischen die Felsen stecke.

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  • Wafer
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Zitat von adriano Beitrag anzeigen
    Hallo Wafer,

    vielen Dank für den Bericht. Bin auch schon gespannt auf den Weg den du durch die Schweiz einschlägst. Ich hab für meine Fortsetzung von Mont Saint Michel bis Dijon schon alles recht gut geplant, der Abschnitt durch die Schweiz ist noch ein etwas weißer Fleck. Was für Kartenmaterial benutzt du für die Schweiz?
    Hallo Adriano.

    Freut mich, dass dir mein Bericht gefällt! In der Schweiz geht es eigentlich immer nur am Rhein entlang. Das hört sich zwar etwas langweilig an, ist aber überraschend abwechslungsreich! Mir haben diese Etappen sehr gut gefallen. Ich komme nur nicht so zum schreiben wie ich gern würde.
    In der Schweiz ist das mit Karten so eine Sache bei mir: Ich habe mir mal als Student auf einen Flohmarkt das Komplettwerk der Schweizer topografischen Karten gekauft. Die hatte ich aber diesmal gar nicht dabei. Der E5 in der Schweiz ist auch auf den topografischen Karten des Landesvermessungsamts Baden-Württemberg enthalten. Das heißt jetzt anders. Irgendwas mit Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung. Das wären die Karten F508 Lörrach, F509 Waldshut-Tingen, F510 Singen, F511 und 529 östlicher und westlicher Bodensee.
    Ich habe mal ausprobiert wie ich mit dem Handy und seinen Möglichkeiten so zurecht komme. Die offizielle Schweizer Karte ist in meinen Augen eine der besten. Auf Hiking.WaymarkedTrails.org sind die Wanderwege auch sehr gut drin. Für Offlinesituationen habe ich Locus als freeware installiert. Dazu die Vektorkarten Alpen, Deutschland und Frankreich. Darein habe ich dann Ruinen GPX-Track des E5 geladen. Mit diesem Paket kam ich eigentlich ganz gut zurecht.

    Gruß Wafer
    Zuletzt geändert von Wafer; 01.11.2019, 23:19.

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  • adriano
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Hallo Wafer,

    vielen Dank für den Bericht. Bin auch schon gespannt auf den Weg den du durch die Schweiz einschlägst. Ich hab für meine Fortsetzung von Mont Saint Michel bis Dijon schon alles recht gut geplant, der Abschnitt durch die Schweiz ist noch ein etwas weißer Fleck. Was für Kartenmaterial benutzt du für die Schweiz?

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    23. Tag: Arbon - Gottlieben
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Dienstag, 23. Juli 2019
    Strecke: 35 Km
    Höhenmeter: ↑ 100 m, ↓ 125 m
    Gehzeit: 9 h

    Gesamtstrecke: 494 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.850 m, ↓ 23.575 m
    Gesamtgehzeit: 155 h 15

    Der Morgen kommt mit strahlendem Sonnenschein daher. So passiert es, dass ich bereits um 8 Uhr vor dem Haus stehe.


    Start in Arbon

    Die ersten paar Meter gestalten sich etwas ‚vorortlastig‘: Ich schlage mich durch eine Neubausiedlung und überquere irgendwie die Bahnlinie um wieder zu dem Weg am See zu kommen.


    Der Weg am Bodensee entlang von Arbon nach Westen

    Leider sieht der Weg nicht immer so aus wie auf diesen Bildern. Meistens sieht er eher so aus:


    Der Wanderweg nach Egnach

    Hier wird direkt am See der Rad- und Skater-Weg geführt, die Bahnlinie und dieser ‚Wanderweg‘. Aber wenigstens gibt es ab und zu ein paar schöne Stellen am See, die noch nicht völlig unzugänglich wurden.


    Pausenplatz am See

    Der Weg nach Egnach gehört jetzt nicht zu den Highlights der Strecke. Kurzzeitig wird es rund um das Schloss Luxburg ganz hübsch.


    Der Park von Schluss Luxburg

    Leider ist das schnell wieder vorbei. Nach Romanshorn ist es nicht mehr weit. Es geht durch die ganze Infrastruktur durch: Rangierbahnhof, Yachthafen, Autoverladung, Hafen, Bahnhof, ...


    Der Hafen von Romanshorn

    Am Hafen lasse ich mich ein wenig nieder und fülle die Wasserspeicher auf. Es wird heute schon wieder richtig heiß! Der Wetterbericht sprach von 38°C. Hier stand schon irgendwo 35°C dran.
    Weiter geht es am Rande des Städtchens entlang. Ich gehe direkt durch die Altstadt.


    Romanshorn

    Und gleich hinter der Kirche liegt ein Park. Hier wird überall Wasser verspritzt. Das ist sehr angenehm bei diesen Temperaturen! Einfach durch die Sprenkler durchlaufen. Das haben wir als Kinder auch immer gemacht und wurden mächtig geschimpft.
    Am Rande von dem Park liegt auch die älteste Kirche von Romanshorn.


    Die Alte Kirche von Romanshorn

    Am Yachthafen blüht es dann überall – dank des Wassers vom See und von oben.


    Es blüht heute vorrangig gelb

    Hinter Romanshorn klappt das Wandern direkt am See dann auch wieder nicht so ganz. Das ist hier ein wenig das Problem: Die Grundstücke direkt am See sind häufig mit nicht ganz kleinen Häusern vollgestellt. Und keiner lässt gerne einen Wanderer durch sein Grundstück. Also wandert man hier häufiger mal in zweiter Reihe und sieht vom See recht wenig .
    In Uttwil kommt man aber wieder an den See heran. Hier gibt es sehr schöne, schattige Rastplätze. Nur mit der Sicht ist das so eine Sache ...


    Hier wird die Beschattung etwas übertrieben

    Uttwil hat ein nettes kleines Schlösschen am Landungssteg. Die Cafes drum rum sind gut besucht. Aus der Dorfmitte raus geht es dann recht schnell ins Grüne.


    Wasserwanderweg bei Uttwil

    So macht das Wandern Spaß! Und das Baden! Mir ist einfach zu warm geworden. Also habe ich bei nächster Gelegenheit einfach die Badehose angelegt und bin mal kurz abkühlen gegangen. Hier direkt am Ufer geht das fast überall. Die Badehose kommt dann außen an den Rucksack – da trocknet die ganz schnell.
    Weiter geht es am See entlang.


    Kesswiler Bodenseewanderweg

    Radfahrer sehe ich recht viele. Meist auf dem weiter südlich geführten Radweg. Einige halten sich aber nicht an das Radelverbot hier auf dem Wanderweg. Die nächste Tankstelle versucht durch besondere Spielgeräte für Kinder bei dem Volk zu punkten.


    Biergarten bei Güttingen

    Seit Romanshorn herrscht auch wenig Teer vor. Hier läuft es gut am See entlang. Die Abstände der Orte nehmen aber immer mehr ab. Ich nähere mich wohl Kreuzlingen und Konstanz. Hinter Landschlacht geht es durch einen Klinikanlage. Unverbautes Ufer wird immer seltener. Und das mit dem harten Untergrund wird wieder unangenehmer.


    Es geht auf Konstanz zu

    Und der See wird zunehmend kommerzialisiert: Man kann nicht mehr im See baden ohne in einer Badeanstalt Eintritt zu bezahlen und es geht mehr durch angelegte Parks als durch Natur. Ich nähere mich damit aber auch dem Schloss Seeburg, das nicht sehr weit weg von der Grenze steht. Ein paar Meter vor der Grenze steht der Seeburgturm.


    Der Seeburgturm und seine nähere Umgebung

    Erstaunlicherweise ist genau am Turm nix los. Also steige ich hinauf. Und das hat sich gelohnt!


    Seeburger Turmblick

    Der Weg nach Konstanz ist wieder nicht so der Knaller. An Sport- und Event-Hallen geht es vorbei, mir wird Werbung für eine Kirche in die Hand gedrückt und es herrscht viel Fußgängerverkehr. Zwischen Bahnlinie und Hafen geht es nach Deutschland hinüber. Ich bin schon wieder durstig und kehre am Hafen ein.


    Am Konstanzer Hafen

    Auf der anderen Seite des Hafens dreht sich die Imperia. Eine recht neue Statue auf der nördlichen Hafenmole. Hat eine interessante Geschichte!


    Die Imperia am Konstanzer Hafen

    Ein paar Meter weiter ist ein Park. Dort soll das eine Gedenktafel zur Eröffnung des E5 hängen. Die hängt aber nicht am Seepavilion, wie es in meinem Führer steht, sondern an der Konzertmuschel. Ich habe sie trotzdem gefunden! ;)


    Gedenktafel zu den E-Wegen 1 und 5

    Jetzt verlasse ich also den weit bekannten E5 und wandle auf wenig begangenen Pfaden. Mal sehen, ob sich was ändert! In der Altstadt merke ich zunächst nichts.


    Bummel durch die Altstadt

    Die Altstadt hat mir schon bei meinen letzten Wanderungen gut gefallen. Da es heute extrem voll ist sehe ich zu, dass ich weiter komme. Erstaunlich schnell kommt man aus der Altstadt ins Grüne. Direkt hinter der Schweizer Grenze ist es nämlich soweit. Recht schnell geht es auch direkt ans Wasser zurück. Die Verbindung zwischen dem Bodensee und dem unteren Seeteil nennt sich Seerhein. An ihn geht es im Schatten der Bäume entlang. Kurz hinter dem Kuhhorn liegt eine gut besuchte Badeanstalt – hier heißen die Teile einfach ‚Badi‘.


    Die Badi ‚Seerheinbad‘ am Seerhein

    Die Strömung hier am Seerhein ist beachtlich aber nicht gefährlich. Viele Schwimmer lassen sich einfach nur treiben.
    Ich mache hier wieder eine Pause und suche mir eine Unterkunft. Hier ist es viel einfacher als in Hard oder Arbon. Gleich im nächsten Dorf kriege ich ein Zimmer. So kann ich hier nochmal kurz baden.
    Erstaunlich schnell bin ich dann im nächsten Ort. Das war wirklich nicht mehr weit. Und ich finde den Ortsnamen wirklich klasse!


    Gottlieben

    Wie kommt man auf so einen Namen? Ich checke ein und schaue mich noch ein wenig um. Ich habe da ein tolles altes Haus erwischt.


    Ein sehr schöner Ort ist das hier – und direkt am Seerhein

    Und der ‚Pool‘ sei noch geöffnet! Damit ist der Seerhein direkt vor dem Haus gemeint. Dort liegen aber auch einige Badende auf ihren Tüchern und die Anlegestelle dient als Sprungturm. Also nochmal die Badehose raus und mitmachen!
    Im Restaurant gegenüber gibt es ein sehr gutes Abendessen. So klingt ein schöner Tag in Ruhe aus. Heute war es etwas viel harter Untergrund. Das mag ich eigentlich nicht so. Aber eine Wanderung an einem See entlang mit Bademöglichkeit hat bei solchen Temperaturen wie heute immer was! Ich bin mal gespannt, was die nächsten Tage noch auf mich zukommt. Die Karten, die ich dabei habe, enden hier. Ich werde mich also mit Locus auf dem Handy über Wasser halten. Das wollte ich eh mal üben weil ich auch dem E1 demnächst auch in kartenarme Regionen vorstoßen werde.


    Sonnenuntergang beim Abendessen

    Die Sonne verschwindet hinter Hügeln, die ich für Ausläufer des Schwarzwaldes halte. So ganz passt das wohl nicht aber der ist hier wirklich nicht mehr weit. Für heute ist mir das egal! Mit vollem Bauch rolle ich ins Bett.
    Ich bin gespannt, was der E5 auf seinen sehr unbekannten Etappen durch den Rest der Schweiz noch zu bieten hat! Gute Nacht!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:16.

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  • Babsbara
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
    Was waren das für Erfahrungen? Dazu habe ich noch keinen Reisenbericht gelesen. Habe ich da was übersehen?

    Viele Grüße

    Wafer
    Der Reisebericht ist noch im Entstehen. Ich hoffe, der Herbst/Winter lässt mir endlich mal Zeit und Muße, ihn fertig zu stellen.

    LG,
    Babs

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Hallo ihr Zwei.

    Vielen Dank! Sowas liest man doch immer wieder gerne!

    Jeder entwickelt hier seinen eigenen Stil und damit werden selbst gleiche Touren im Bericht sehr unterschiedlich. So gibt es für jeden Geschmack immer wieder lesenswertes. Ich lese z.B. sehr gerne Berichte von Touren, die ich selber schon gegangen bin oder bald gehen will und schaue mir die unterschiedlichen Sichtweisen an.

    Zitat von blackteah Beitrag anzeigen
    Ich finde es toll, wie du den E5 immer wieder ein Stückchen läuft, und auch deine Herangehensweise (weit weg zu starten und immer näher zu kommen) finde ich richtig gut. Ich glaub das muss ich mir mal abschauen
    Ich bin auch schon zuhause gestartet und muss jetzt immer weiter weg fahren, um die Tour fort zu setzen. Da werden die Anforderungen an Wetter und sonstige Begebenheiten immer höher. Mit diesem Problem ruht z.B. unter anderem der E1.

    Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen
    Irgendwann hab ich hoffentlich auch mal Zeit und bin noch fit genug, um mich öfter über einen Fernwanderweg zu bewegen.
    Warte nicht zu lange damit! Nimm dir ein Ziel vor oder besser nur einen Weg und geh ihn in Etappen immer dann, wenn du etwas Zeit hast. Es kommt ja nicht darauf an möglichst schnell irgendwo hin zu kommen sondern möglichst viele verschiedene Wege, Landschaften und Kulturen im Freien zu erwandern und kennen zu lernen - also bei mir ist das zumindest so. Wenn man einen heimatnahem Weg wählt, kann man mit recht kurzen Etappen aber dafür häufiger auch recht viel sehen.

    Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen
    Wie viel mir das über längere Zeit bringt, hab ich diesen Mai auf dem Camino frances erfahren dürfen.
    Was waren das für Erfahrungen? Dazu habe ich noch keinen Reisenbericht gelesen. Habe ich da was übersehen?

    Viele Grüße

    Wafer

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  • Babsbara
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Ich kann mich meinem Vorgänger nur anschließen und warte immer wieder gespannt auf eine Fortsetzung!

    Irgendwann hab ich hoffentlich auch mal Zeit und bin noch fit genug, um mich öfter über einen Fernwanderweg zu bewegen. Wie viel mir das über längere Zeit bringt, hab ich diesen Mai auf dem Camino frances erfahren dürfen.

    LG,
    Babs

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  • blackteah
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Danke für den schönen Bericht. Ich mag deine Art zu schreiben und deine Fotos, die die Stimmung und Landschaft wunderbar einfangen. Und ich liebe deine Tierbilder

    Ich finde es toll, wie du den E5 immer wieder ein Stückchen läuft, und auch deine Herangehensweise (weit weg zu starten und immer näher zu kommen) finde ich richtig gut. Ich glaub das muss ich mir mal abschauen

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    22. Tag: Hard am Bodensee - Arbon
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    Montag, 22. Juli 2019
    Strecke: 35 Km
    Höhenmeter: ↑ 300 m, ↓ 300 m
    Gehzeit: 8 h

    Gesamtstrecke: 459 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.750 m, ↓ 23.450 m
    Gesamtgehzeit: 146 h 15

    Ich starte nach einem guten Frühstück in den Tag in Richtung Seepark. Ab jetzt geht es immer am Rande des Bodensees entlang. Der erste Teil ist schon mal sehr grün gelungen.


    Start am Seepark in Hard

    Durch den Stadepark geht es weiter zum Fischteich, womit ich im Bereich des Rheindeltas angekommen bin.


    Über dem Fischteich sind Schweizer Berge zu sehen

    Das Wetter gestaltet sich vielversprechend – genauso wie der Wetterbericht. Die nächsten Tage soll es richtig warm werden und nicht regnen. Genau richtig um an einem See entlang zu wandern und später an einem Fluss!
    Über eine Holzbrücke betrete ich das Naturschutzgebiet Rheindelta.


    Eine Brücke über die Dornbirner Ach

    Entlang der Dornbirner Ach wird der Rheinzufluss in den Bodensee geführt. Das Bachbett gehört nicht zu den schönsten – nur um es mal vorsichtig aus zu drücken! Zu dem natürlich entstandenen Rheinflussbett, den Alten Rhein, komme ich heute auch noch.


    Die Dornbirner Ach

    So sieht kein natürliches Bachbett aus: Schnurgerade und mit Deichen zu beiden Seiten. Hier hat der Mensch gehörig in die Natur eingegriffen. Warum man das dann unter Naturschutz stellen muss, ist mir ein Rätsel!
    Ein paar halbwegs natürliche Ecken gibt es aber schon.


    Das Schleienloch im NSG Rheindelta

    Dahinter komme ich an den Rhein, hier oben auch Alpenrhein genannt. Der erste Blick lässt mich wieder am Sinn des Naturschutzgebietes zweifeln: Eine Strasse, eine Bahnlinie auf einem künstlichen Damm, eine Schotterstrasse und alles gerade gebaut soweit das Auge reicht.


    Die internationale Rheinregulierungsbahn

    Auch der Name der Bahn „Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung“ deutet nicht wirklich auf einen natürlichen Lebensraum hin. Heute wird sie als Museumsbahn betrieben.
    Auf dem Bahndamm wandere ich zur ersten Brücke über den Rhein nach Süden und gehe auf der anderen Rheinseite wieder zurück. Der Hafen von Fußach ist keine Schönheit! Bald verlasse ich ihn aber und es geht auf dem Polderdamm weiter gen Osten.


    Im NSG Rheindelta

    Was hier wohl eine geteerte Strasse verloren hat? Zum Glück gibt es daneben wenigstens einen Schotterweg. Die vielen Radler bleiben auf der Teerstrasse. Es folgt ein Yachthafen mit mehreren Gastronomieeinrichtungen mitten im Naturschutzgebiet. Ich erspare mir jetzt weitere zottige Kommentare zu Sinn und Unsinn solcher Kombinationen. Wenigstens kann ich mal was trinken. Und das mit guter Aussicht!


    Familienspaß am Bodensee

    Am weiteren Weg entlang des Seeufers liegen ein paar Wochenendhäuschen. Obwohl heute Montag ist, ist an einigen was los.


    Gartenlauben im NSG Rheindelta

    Ein paar Meter weiter komme ich ins Rheinholz – ein Hartholz-Auwald auf dem Rheinspitz. Und schon komme ich an den Alten Rhein. Der gefällt mir deutlich besser als der ‚Neue‘!


    Schifffahrt auf dem Alten Rhein

    Es folgt ein etwas mühsamer Abschnitt: Auf einer Teerstrasse geht es nach Gaißau vor. Der alte Rhein bildet hier die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. An einer Fußgängerbrücke kann ich die Länder wechseln.


    Grenzerfahrung am Alten Rhein

    Hier war ich 2009 schon mal auf meiner Wanderung von Konstanz am Bodensee nach Locarno am Lago Magiore.
    Auf der Schweizer Seite wird entlang der Grenze eine Autobahn, eine Bahnlinie und eine Bundesstrasse geführt. Also ist hier nicht sehr viel Natur zu erwarten. So beschließe ich aus der Not eine Tugend zu machen und in der Innenstadt von Rheineck etwas zu Mittag zu essen. Bei der Betrachtung der Karten reift die Idee den E5 hier kurzfristig zu verlassen. Er wird zwischen Bundesstrasse und Autobahn bis zu dem Industriegebiet von Rheineck geführt, durchquert dieses und führt dann zum Steineren Tisch hinauf. Da kann ich von hier aus auch direkt zum Steinernen Tisch aufsteigen, wie damals auf meiner Wanderung über den San Bernardino.


    Aufstieg hinter Rheineck zum Steinernen Tisch

    Der Aufstieg von Rheineck führt über endlose Treppen hinauf. Vielleicht wäre der Wanderweg doch einfacher gewesen?


    Bunter Weg zum Steinernen Tisch

    Einfacher vielleicht schon. Aber nicht schöner!


    Steiler Aufstieg zum Steinernen Tisch

    Durch Weinberge geht es hinauf zu den Felsen. Auch durch diese führen die Stufen mich nach oben. Oben angekommen hat man eine grandiose Aussicht auf den Bodensee.


    Ausblick auf den Bodensee

    Auf dem Kamm geht es auf einem Schotterweg nach Westen. Die Gastwirtschaft am Steinernen Tisch hat mal wieder Ruhetag. Am Montag fast schon zu erwarten. Ein paar Meter weiter komme ich zum Schloss Greifenstein.


    Schloss Greifenstein mit dem Bodensee

    Etwas teerlastig geht es weiter bis zum Schloss Wartensee. Auch hier ist Ruhetag an der Wirtschaft. Und Mittagspause bei Besichtigungen. Also wandere ich weiter hinunter nach Rorschach.


    Bescheidene Behausung in Rorschach

    Am Bahnhof geht es durch die Unterführung zum See. Im Biergarten werden die Flüssigkeitsspeicher aufgefrischt und ein paar Meter weiter an der Badeanstalt der ganze Wanderer.


    Die Badehütte von Rorschach


    Gut aufgefrischt gehe ich weiter. Immer am See entlang. Es folgt die Seepromenade.


    Die Rorschacher Seepromenade

    Der weitere Weg nach Horn und Arbon gestaltet sich dann fußunfreundlich: Fast nur Teer! Ab und zu kann man mal auf andere Wege ausweichen aber nach meinem Geschmack zu selten!
    Hinter Horn mache ich eine letzte Pause.


    Letzte Pause in Steinach

    Jetzt geht es auf Arbon zu.


    Arbon kommt in Sicht

    Hier am Bodensee ist heute trotz Montag einiges los: Viele Radfahrer, etliche Fußgänger und viele Touristen und Badende. Wer alleine wandern will, der sollte diesen Abschnitt meiden!


    Ich bin nicht alleine unterwegs!

    Als ich in Arbon einlaufe ist es bereits nach 18 Uhr. Es reicht für heute! Wer aber nun denkt, hier eine Unterkunft zu finden sein einfach, der irrt! Naiv wie ich bin steuere ich die ersten Häuser noch direkt an. Dann verlege ich mich auf das Telefonieren bis ich was gefunden habe. Nachdem ich etwas gefunden habe geht es durch Arbon quer durch, um das Haus mit einem freien Zimmer an zu steuern.


    Ankunft in Arbon

    Das Haus liegt leider etwas weg vom See aber es gefällt mir ganz gut. Und es hat eine eigene Hausbrauerei mit Biergarten. So geht der Tag mit einem guten Essen und einem einzigartigen Bier zu Ende.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    21. Tag: Lingenau – Hard am Bodensee
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    Sonntag, 21. Juli 2019
    Strecke: 30 Km
    Höhenmeter: ↑ 950 m, ↓ 1.275 m
    Gehzeit: 8 h 30

    Gesamtstrecke: 424 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.450 m, ↓ 23.150 m
    Gesamtgehzeit: 138 h 15

    Der Tag beginnt grau in grau. Trotzdem breche ich nach dem Frühstück gleich auf. Es soll schließlich heute im Laufe des Tages besser werden.


    Lingenau und Brüggelekopf am Morgen

    Auf dem Weg durch den Ort (685 m) beginnt es leicht zu regnen. Also kommt der Regenschirm raus und weiter geht’s. Hinter Lingenau treffe ich den E5 wieder. So mancher Hof am Weg ist nicht mehr bewirtschaftet.


    Das Wetter bleibt unbeständig am Ortsausgang von Lingenau

    Auf Waldwegen geht es hinunter zur Bregenzer Ach. Hier gibt es eine ganz nette Pausengelegenheit!


    Ruhebank mit Kaffeeservice

    Hier unten an der Bregenzer Ach (520 m) gab es wohl mal eine Bahnlinie. Davon ist nicht mehr viel zu sehen.


    Die Bregenzer Ach mit Lingenauer Hochbrücke

    Zu der Strasse, die dort über die Brücke führt, geht es einen breiten Feldweg hinauf und nach Müselbach hinein. Über geteerte Feldwege geht es weiter hinauf. Die Sicht ist gleich Null und es regnet weiterhin. Trotzdem kommt mir ein Wanderer entgegen. Er ist auf dem E5 in der umgekehrten Richtung unterwegs. Er hat seine Wanderschuhe ausgezogen und ist barfuß unterwegs. Auf Wiesen- und Waldwegen konnte ich mir das vorstellen aber auf Teer- und Schotterwegen?
    Durch einen Wald geht es weiter aufwärts nach Kaltenbrunnen (910 m). Gleich am Ortseingang liegt ein Gasthof. Hier lege ich eine Trockenpause ein.
    Als ich wieder aufbreche hört es so langsam auf zu regnen.


    Kaltenbrunnen mit Blickrichtung Allgäuer Alpen

    Oberhalb des Ortes geht es dann auf Wanderwegen weiter hinauf bis zum Alpengasthof Brüggele. Der Brüggelekopf (1.182 m) liegt direkt hinter dem Gasthof.


    Alpengasthof Brüggele

    Der Gasthof hat sicher schon bessere Zeiten gesehen. Z.B. als die Sesselbahn noch lief. Die hat aber 2018 ihren Betrieb eingestellt.
    Nach einer kurzen Pause gehe ich weiter. Der Regen hat aufgehört. Mit Fernsicht ist aber noch nicht viel los.


    Die Sesselbahn auf den Brüggelekopf ist noch immer nicht ganz abgebaut

    Auf kleinen Wanderwegen gehe ich abwärts.


    Schöne Waldwege bringen mich nach Alberschwende

    Endlich sehe ich auch wieder blauen Himmel und ab und zu schaut schon die Sonne raus. Im Bereich der Liftanlagen und Hütten oberhalb von Alberschwende geht es wieder auf Teerwege.


    Kurz vor Alberschwende kommt die Sonne raus

    Alberschwende (722 m) ist ein netter kleiner Ort. Überraschenderweise hat sogar die Wendelinkapelle offen. Ich finde bei sowas lohnt ein kurzer Blick immer!


    Die Wendelinkapelle in Alberschwende

    Hinter Alberschwende geht es wieder auf Wanderwegen weiter.


    Rückblick auf den Brüggelekopf

    Die Schneise von der alten Sesselbahn ist gut zu erkennen. Da sieht man gleich, wo man hergekommen ist.
    An einigen Bauerhöfen vorbei geht es weiter aufwärts.


    Alberschwende liegt hinter mir

    Und die Sicht wird immer besser. An einem Waldrand lege ich nochmal eine Pause ein. Tolle Aussicht inklusive!


    Genusswandern im Bregenzer Wald

    Der Weg hält hier ein paar Kuriositäten bereit. Z.B. steht eine mobile Bibliothek neben meiner Pausenbank. Die Initiative nennt sich „Wortort“. Das nächste Haus ist aber recht weit weg. Wer leiht sich hier ein Buch aus und bringt es wieder zurück?


    Wegeindrücke zwischen Alberschwende und Bodensee

    Es reißt immer weiter auf und es macht wieder Spaß zu wandern. Ich muss noch bis auf den nächsten Höhenzug hinauf und dann geht es nur noch abwärts bis zum Bodensee.


    Berghof Abendreute

    Leider auch schon wieder auf Teer. Bei Abendreute (940 m) habe ich die Höhe dann geschafft und habe einen ersten Blick auf den Bodensee.


    Der Bodensee kommt in Sicht

    In Gitzen geht es aber wieder auf Wanderwege. Auf meiner Kompasskarte ist eine Hütte „Dreiländerblick“ (764 m) eingezeichnet. Da halte ich drauf zu. Leider hat die aber zwischenzeitlich die Bewirtung eingestellt. Es steht aber noch ein Kühlschrank da mit einer Kasse daneben. Ich setze mich in den Schatten. Die Sonne ist jetzt voll da und die Feuchtigkeit bringt mich schnell zum Schwitzen. Obwohl es abwärts geht!


    Chillen am Gasthof Dreiländerblick

    Der Blick über den Bodensee ist schon toll von hier aus! Während ich hier Pause mache kommen etliche Radfahrer hier rauf.
    Über Felder und durch Wälder geht es weiter abwärts. Zum Glück muss ich nicht weiter aufsteigen. Durch die Sonne und die Feuchtigkeit ist es sehr schwül. Ich halte auf Wolfurt zu.


    Am Abstiegsweg zum Bodensee

    Am Sportplatz von Wolfurt (420 m) bin ich dann unten angekommen. Direkt an der Bregenzer Ach geht ein Weg entlang. Ab und zu kann man auch an den Fluss hinunter.


    Die Bregenzer Ach vor Bregenz

    Auf diesem Weg bleibe ich erstmal. Ich merke so langsam, dass es für heute reicht. Hier in Wolfurt ist aber nichts Vernünftiges zum Übernachten zu finden. Das wird sich weiter vorne am Bodensee sicher ändern. So halte ich auf dem Weg weiter auf den Bodensee zu. Auf den Felsen, die von der Bregenzer Ach glattgeschliffen wurden ist recht viel Badebetrieb.


    Baden an der Bregenzer Ach

    Ich halte die Hand ins Wasser. Das ist hier schon noch sehr kalt! Ich halte mich mit dem Baden mal noch zurück. Auch das wird sicher am Bodensee besser!
    Das streckt sich noch ganz anständig bis zum See vor! Und da ich auf der Suche nach einer Unterkunft bin wandere ich durch den Ort Hard (399 m). Kurz vor dem Hafen gibt es dann ein Bett für mich. Ich beziehe ein Zimmer und mache mich nochmal auf. Ich möchte heute auf jeden Fall noch bis zum Bodensee kommen!


    Der Bodensee ist erreicht

    Am Hafen ist noch recht viel Betrieb. Der warme Abend treibt die Leute an den See. Aber nicht nur die Menschen sind am See.


    Am Binnenbecken von Hard

    Am Hafen esse ich etwas zu Abend und mache mich wieder auf den Weg zu meiner Bleibe. Für den Sonnenuntergang über dem See bin ich leider ein paar Minuten zu spät unterwegs. Aber die Beleuchtung ist noch richtig schön!


    Abendstimmung am Harder Hafen

    So ist heute einiges an Kilometern zusammen gekommen. Und das in Kombination mit den Höhenmetern hat mich ganz gut geschafft. So mache ich nicht mehr lange rum und bin bald im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
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    20. Tag: Hittisau - Lingenau
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    Samstag, 20. Juli 2019
    Strecke: 7 Km
    Höhenmeter: ↑ 200 m, ↓ 275 m
    Gehzeit: 1 h 30

    Gesamtstrecke: 394 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.500 m, ↓ 21.875 m
    Gesamtgehzeit: 129 h 45

    Ich komme leider erst am frühen Nachmittag zuhause weg. Mit einmal umsteigen komme ich bis Fischen im Allgäu. Natürlich mit Verspätung, so dass der letzte Bus nach Hittisau schon weg ist. Aber gleich das zweite Auto nimmt mich mit und setzt mich in Hittisau am Busbahnhof (750 m) wieder ab. Das Wetter ist gut und es bleibt sicher noch 2 Stunden hell. Also beschließe ich doch noch aufzubrechen und wenigstens bis zum nächsten Ort zu wandern.


    Abendlicher Start in Hittisau

    Hinter den letzten Häusern zieht eine Pfadspur den Hang hinauf. Ein Wanderzeichen ist auch dran. Der Weg wird mich wohl zum E5 bringen, der von weiter nördlich auf den Rotenberg hinauf führt. Am Waldrand treffe ich ihn dann auch.


    Hittisau - links der Hochhäderich

    Ich kann gut erkennen, wo wir vor 2 Wochen vom Hochhäderich abgestiegen sind.
    An der nächsten Lichtung hat man auch wieder einen tollen Blick über das Tal. Im Hintergrund ist der Hohe Ifen zu sehen.


    Hittisau mit dem hohen Ifen

    Mal am Waldrand und mal im Wald geht der Weg auf schönen Wegen dahin. Bis ganz auf den Rotenberg geht der Weg nicht hinauf. Aber bis 950 Höhenmeter muss ich schon noch hinauf.
    Am Wegesrand steht eine Unterstandshütte, die nicht wirklich wie eine Hütte gebaut ist.


    Ein Waldzimmer

    Waldzimmer wird das Teil auf einem Schild genannt. Darf man in diesem Zimmer übernachten?
    Oberhalb von Lingenau geht es über Feldwege abwärts. Der Brüggelekopf, der letzte Berg über 1.000 Höhenmeter zwischen Hittisau und dem Bodensee liegt genau vor mir.


    Lingenau mit dem Brüggelekopf

    Über diesen Berg will ich morgen drüber. Heute schaffe ich das nicht mehr. Es geht auf 20 Uhr zu und ich habe noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Und die zu finden gestaltet sich auch nicht so einfach wie gedacht. Etwas auf dem Weg in Richtung Hittisau zu werde ich fündig. Beim Abendessen brüte ich noch etwas über der Strecke für morgen. Das Wetter soll nicht so berauschend werden. Trotzdem will ich über den Brüggelekopf wandern. Und auf der Karte finden sich auch Hinweise, dass der E5 auch dort hinauf führt. Es gibt also doch einen bezeichneten Weg von Lingenau nach Bregenz. Dass man auf dem E5 zwischen Lingenau und Bregenz Bus fahren soll steht zwar in vielen Führern und sogar in der Kompasskarte aber einen markierten Weg gibt es eben doch. Und den will ich morgen nehmen.
    Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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    Prolog 3. Etappe
    Das Wetter und der Weg haben mir keine Ruhe gelassen. So hat es nicht lange gedauert und nach 2 Wochen sitze ich wieder im Zug mit dem Ziel E5. Mein Freund kann noch nicht wieder laufen. Er laboriert immer noch mit dem Oberschenkel herum. Schade! Aber wir haben für September ein paar Tage reserviert um in Zwieselstein weiter zu machen. Aber jetzt will ich erstmal von Hittisau an den Bodensee und dann schauen wie weit das Wetter, die Zeit und die Lust reichen.

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    Epilog 2. Etappe
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    Die Überschreitung von Hörnergruppe und Nagelfluhkette ist in sich abgeschlossen. Warum man auf dem Normalweg des E5 die Hörnergruppe umgehen soll ist mir ein Rätsel! Sowohl von der Landschaft als auch größtenteils von den Wegen her lohnt sich die Überschreitung! Nicht umsonst ist der Höner-Höhenweg, oder die Hönertour wie sie auch genannt wird, so beliebt.
    Die Nagelfluhkette ist eine recht beliebte Tour in großartiger Landschaft und mit tollen Wegen. Nach Norden liegt einem das Alpenvorland zu Füßen und im Süden steht der Allgäuer Hauptkamm – Eine grandiose Kulisse!
    Dann hat uns das Pech ein wenig verfolgt und eingeholt. Ich hoffe, das gibt sich wieder! Eigentlich wollten wir noch bis zum Bodensee weiter. Aber das wird nun wohl auf ein Andermal warten müssen. In den meisten Beschreibungen für den E5 steht eh, dass man von Hittisau nach Bregenz Bus fahren soll. Aber wer mich kennt, der weiß, dass das keine Option für mich ist.
    Mit kurzfristigen Unterkünften im Großraum Oberstdorf empfehle ich nicht zu optimistisch zu sein! Obwohl das ein Ort ist, der von Touristen lebt sind kurzfristige Betten für eine Nacht kaum zu kriegen.
    Unterwegs waren wir übrigens mit den Topografischen Wanderkarten „Allgäuer Alpen“ (ISBN: 3-86038-011-7) und „Lindau – Oberstaufen und Umgebung“ (ISBN: 3-86038-504-6) im Maßstab von 1:50.000 vom Bayerischen Landesvermessungsamt. Die ISBN-Nummern könnten evtl. veraltet sein! Auf den Karten stehen noch DM-Preise drauf! Aber die gibt es immer noch. Der Rother Wanderführer „Fernwanderweg E5“ von Stephan Baur und Dirk Steuerwald (ISBN: 978-3-7633-4357-7) war natürlich auch wieder mit an Bord. Zusammen mit der Kompasskarte „Europäischer Fernwanderweg E5“ Teil Nord – Kartennummer 120 – im Maßstab 1:50.000 (ISBN: 978-3-85491-412-9).
    Bis zum nächsten Mal!
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  • Wafer
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    19. Tag: Berggasthof Hochhäderich - Hittisau
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    Sonntag, 7. Juli 2019
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 75 m, ↓ 800 m
    Gehzeit: 2 h

    Gesamtstrecke: 387 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.300 m, ↓ 21.600 m
    Gesamtgehzeit: 128 h 15

    Das ist mal eine nette Hütte! Die Mutter hat die Regie an ihre Töchter abgegeben, die nun diese Hütte weiter bewirtschaften wollen. Mir hat es hier sehr gut gefallen! Ich wünsche ihnen viel Glück und Erfolg!
    Nach einem guten Frühstück brechen wir auf. Vor uns liegen frisch gewaschene Berge!


    Hittisau mit den Bergen des Bregenzer Waldes

    Zunächst geht es über Weiden abwärts. Der Weg ist etwas glitschig weil der Regen die von Kühen zertretenen Wiesen aufweicht. Der Blick ins Tal ist großartig!


    Wir steigen ab nach Hittisau

    Die Feuchtigkeit hat aber auch Vorteile: Die Alpensalamander lassen sich sehen! Sie krabbeln etwas ungelenk über Felsen und Steine. Ich hoffe mal, dass wir alle rechtzeitig entdecken und keine zertreten!


    Ein Alpensalamander

    Uns kommt eine Gruppe entgegen. Die haben ihre Schuhe ausgezogen und steigen barfuß hinauf. Das sei bei dem Matsch angenehmer und sicherer. OK, die haben oben dann die Hütte, an der sie sich die Füße waschen können. Wir kommen da unten auf eine Schotterstrasse. Da könnte das etwas mühsam werden. Wir beschließen mal lieber, die Schuhe an zu behalten.


    Abstieg vom Hochhäderich nach Hittisau

    Auf diesen Bildern sieht man gar nicht wie steil hier das Gelände ist. Im Zick-Zack führt uns die Trittspur abwärts.


    Steile Wiesenwege führen uns abwärts

    Als ich gerade mal ein paar Fotos mache legt sich mein Freund mal eben lang hin. Zwischen Oberschenkel und einem Felsen zertrümmert er einen seiner Stöcke. Das sieht nicht gut aus! Nach kurzer Pause kann er aber weiter gehen. Da haben wir wohl Glück gehabt!


    Gut markierter Weg ins Tal

    So lassen wir es etwas ruhiger weiter in Richtung Tal laufen.


    Ganz alleine sind wir auf dem Weg aber nicht

    Viel zu schnell kommt die angekündigte Schotterstrasse. Auf ihr entlang geht es weiter abwärts. Nur um dann auf eine Teerstrasse zu münden. Unter einem Baum sitzt ein alter Mann vor einer kleinen Hütte. Beim Näherkommen stellen wir fest, dass er Maut für diese Strasse kassiert. Bei dem Verkehr – bisher kamen 2 Autos vorbei – kann sich das kaum rechnen.
    Es geht dann doch nochmal ein Stück durch einen kleinen Wald.


    Waldimpressionen

    Leider muss ich beobachten wie mein Freund immer mehr humpelt. So lassen wir die Ortsumgehung weg, die wir ausgetüftelt hatten und halten direkt auf Hittisau zu.


    Hittisau liegt vor uns

    Als wir nach ca. 2 Stunden im Ortszentrum einlaufen und Pause machen, ist an eine weitere Wanderung mit dem Oberschenkel kaum zu denken. So steigen wir in einen Bus, der uns bis an den Bahnhof von Fischen im Allgäu zurück bringt. Also direkt zu unserem Auto.
    Auf den paar Metern vom Bus zum Auto ist dann schon klar erkennbar, dass es gut war die Tour in Hittisau zu beenden. Richtig frisch sieht das nicht aus!
    So fahren wir heim und planen auf den E5 zurück zu kehren, sobald mein Freund wieder laufen kann. Schade um das gute Wetter!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    18. Tag: Alpe Gund – Berggasthof Hochhäderich
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    Samstag, 6. Juli 2019
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.475 m, ↓ 1.425 m
    Gehzeit: 8 h

    Gesamtstrecke: 379 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.225 m, ↓ 20.800 m
    Gesamtgehzeit: 126 h 15

    Der Morgen begrüßt uns so, wie der Abend sich verabschiedet hat: Mit Sonnenschein – So muss es sein! Gegen 8 Uhr brechen wir nach dem Frühstück an der Alpe Gund (1.480 m) auf.


    Die morgendliche Alpe Gund bleibt zurück

    Über Wiesen geht es zunächst aufwärts bis zu dem Sattel zwischen Stuiben (1.751 m) und Sedererstuiben (1.737 m).


    Am Sattel zwischen Stiuben und Sedererstuiben

    Bis hierher sind es vorrangig einfache Wiesenwege. Auf der Karte ist der Kammweg gepunktet, also als Pfadspur, eingetragen. Am Kamm wird es dann auch so. Zunächst noch auf Wiesen aber später auch direkt am Grat und teilweise mit Seilsicherungen.


    Der Allgäuer Hauptkamm mit dem Ifen grüßt im Süden

    Der Ausblick auf der Kammroute ist einfach der Knaller! Hinter uns der Grünten und die Berge um Sonthofen und Oberstdorf, im Süden der Hauptkamm der Allgäuer Alpen, im Westen die Ebene des Bodensees und im Norden das Voralpenland. Alles liegt in greifbarer Weite.


    Abstieg vom Sedererstuiben

    Und wie das immer so ist, wenn es so schön ist: Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser. Und hinterher muss ich mich wieder entscheiden, was die schönsten Fotos sind.


    Der Buralpkopf kommt in Sicht

    Über Wiesenwege geht es zu dem Sattel (1.564 m) hinunter und wieder hinauf.


    Der Aufstieg zum Buralpkopf beginnt moderat

    Auf der Südseite sind die Hänge der Nagelfluhkette meist mit Wiesen bewachsen. Auf der Nordseite sind sie meist felsiger.


    Rückblick zum Sedererstuiben

    Im Detail ist das auch ganz gut im oberen Teil des Aufstiegs zum Buralpkopf zu erkennen!


    Es geht zackig aufwärts zum Buralpkopf – Nur für Geübte!

    Zusätzlich zu der grandiosen Aussicht ist die Nagelfluhkette noch für etwas anderes bekannt:


    Bemerkenswerte Flora und Fauna an der Nagelfluhkette

    Hier wachsen Pflanzen, die es sonst nicht so häufig gibt. Also lohnt auch mal ein Blick direkt vor die Füße. Und Trittsicher und Schwindelfrei sollte man auf der Tour auch sein! Der Weg zum und vom Buralpkopf (1.772 m) hat es in sich!


    Der Kammweg auf der Nagelfluhkette

    Es folgt der Gündleskopf (1.748 m) und ein erneuter steiler Wiesenabstieg auf unter 1.550 Höhenmeter. Hier im Sattel verläuft einer der wenigen Abbruchmöglichkeiten der Kette. Sowas haben wir aber nicht vor. Lieber steigen wir mal wieder in der prallen Sonne die verlorenen Höhenmeter wieder hinauf. Die Wiesen hier sind das blühende Leben!


    Auch in der Nähe gibt es immer wieder etwas zu sehen

    Schweißgebadet kommen wir am Sattel zwischen Rindalphorn (1.821 m) und Gelchenwanger Kopf (1.810 m) an. Zum Gipfel des Rindalphorns sind es dann nur noch ein paar Meter.


    Auf dem Rindalphorn

    So langsam merkt man aber die Nähe zur Bergbahn: Es wird voll auf dem Kammweg!


    Das Allgäu wie man es kennt

    Der weitere Weg hinüber zum Hochgrat ist dann zunächst ein schöner Wiesenweg. Und der ist nicht nur bei Menschen beliebt!


    Flora und Fauna am Weg zum Hochgrat

    Ein letzter Sattel (1.625 m) trennt uns noch vom Hochgrat (1.832 m). Und ab hier wird es dann richtig voll. Also gibt es nur eins: Augen zu und hoch! Am Gipfel sollte man einen Stehplatz reservieren, wenn man hier kurz Pause machen will. Sitzplätze sind ausgebucht! Also weiter!


    Das spezielle Gestein der Nagelfluhkette

    Die Felsen hier sehen irgendwie so aus, als wären sie aus Beton: große Kiesel in einer verfestigten Masse. Die ganze Kette besteht aus diesem Konglomerat. Es heißt sogar Nagelfluh und die Gebirgskette ist danach benannt.
    An der Bergstation der Hochgratbahn vorbei wandern wir am Kamm weiter bis der E5 nach links (Süden) und der Hüttenweg zum Staufner Haus (1.634 m) nach rechts abbiegt. Dem letzteren folgen wir zu unserem Mittagsdomizil.


    Mittagspause am Staufner Haus

    Hier schauen wir uns das Wetter etwas genauer an. Heute soll es noch gewittern. Und so sieht es auch aus. Aber bis zur Falkenhütte sollten wir es noch schaffen. Also brechen wir nach dem Vesper sofort wieder auf. Es geht ein paar Meter wieder hoch zum Kamm und dann immer den Kammweg weiter. Hier ist man zunehmend auch wieder in Waldabschnitten unterwegs.
    Über den Selekopf (1.663 m) und den Hohenfluhalpkopf (1.636 m) geht es zur Rohnenhöhe (1.639 m). Ab hier kann man die Falkenhütte liegen sehen.
    Wir beginnen nach einem Quartier zu telefonieren und werden im Berggasthaus Hoher Häderich fündig. Also lassen wir die Falkenhütte rechts liegen und bleiben weiterhin auf dem Kammweg.


    Die Falkenhütte

    Am Falken (1.564 m) wird es dann zunehmend dunkler. Aber noch hält das Wetter.


    Auf dem Falken

    Am folgenden Weg steht dann mal wieder das Schild, dass er nur für Geübte sei. Dabei kommt er ganz harmlos als Wiesenweg neben dem Bäumen auf dem Grat daher.


    Der Weg zum Hochhäderich und selbiger Gipfel

    Ein paar Meter weiter ändert sich der Wegcharakter aber schlagartig! Hier ist Vorsicht geboten! Also bei Gewitter bräuchte ich diesen Wegabschnitt nicht!


    Der Weg zum Hochhäderich ist nur für Geübte

    Die Stahlseile sind ganz neu gemacht. Sieht sehr ordentlich und aufgeräumt aus. Von Westen her wird es zunehmend dunkler. Und just in dem Moment, als wir auf den letzten Metern zum Gipfel hochsteigen donnert es das erste Mal.


    Kurz vor dem Hochhäderichgipfel

    Am Gipfel des Hochhäderich (1.565 m) stehen noch ein paar andere Wanderer. Die machen sich daraufhin im Galopp auf den Weg, den wir gerade gekommen sind. Na, hoffentlich hält das Wetter noch so lange, bis die über die gesicherten Stellen drüber sind.
    Wir machen nicht lange rum und steigen die paar Höhenmeter zum Berggasthaus Hochhäderich hinab. Das liegt ca. 10 Meter unter dem Gipfel.


    Der Berggasthof Hoch Häderich

    Kaum sind wir drin legt das Gewitter los. Da bleibt kein Auge trocken!


    Ein Gewitter zieht auf

    Wir bekommen ein paar Lagerplätze zugewiesen und richten uns ein. Nach dem Abendessen mit Kässpätzle und Salat reißt es wieder auf und die Bergwelt präsentiert sich uns frisch gewaschen.


    Abendlicher Blick auf Hittisau

    Da wollen wir morgen hinabsteigen und dann nach Westen in Richtung Bodensee weiterwandern. Der Offizielle Weg des E5 sieht ab Hittisau mal wieder eine Busfahrt vor. Der wollen wir uns aber nicht anschließen. Aber das ist alles erst morgen relevant. Heute genießen wir die tolle Hütte und den schönen Abend.
    Gute Nacht – bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • adriano
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    Hallo Wafer. Danke für den schönen Bericht. Ich freue mich schon drauf zu lesen wie es dir weiterhin ergeht.

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  • Wafer
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    17. Tag: Bolsterlang – Alpe Gund
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    Freitag, 5. Juli 2019
    Strecke: 24 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 1.175 m
    Gehzeit: 9 h

    Gesamtstrecke: 362 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 20.750 m, ↓ 19.375 m
    Gesamtgehzeit: 118 h 15

    Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück und dem Tipp doch nicht den direkten Weg hinauf zum Hörnerhaus zu nehmen sondern über Sonderdorf und das Sonderdorfer Kreuz zu wandern. Der Weg sei wesentlich schöner und nicht so teerlastig. So ziehen wir gegen halb Neun los und bleiben zunächst auf gleicher Höhe wie Bolsterlang (858 m) und wandern nach Sonderdorf hinüber. Ab dort gehen wir den Aufstieg an.


    Oberhalb von Sonderdorf

    Das Tal mit Fischen und den Bergen dahinter begleitet uns. Je höhe wir kommen, desto mehr Berge des Allgäuer Hauptkammes sehen wir. Aber auch der Blick in nördliche Richtungen hat was zu bieten.


    Der Grünten auf dem Weg zum Sonderdorfer Kreuz

    In großen Zick-Zack-Bögen geht es auf tollen Wegen recht zügig aufwärts. Da ist eine Verschnaufpause am Sonderdorfer Kreuz (1.135 m) nicht nur der Aussicht geschuldet.


    Am Sonderdorfer Kreuz

    Ich liebe diese grünen Berge - Vor allem wenn dahinter noch der Hauptkamm steht! Weiter geht es hinauf zum Hörnerhaus (1.390 m). Der Teerstrasse können wir recht lange erfolgreich aus dem Weg gehen.


    Pause am Hörnerhaus

    Zum Glück mussten wir gestern Abend hier nicht mehr bis hoch! Das wäre noch anstrengend geworden. Und vor allem Dunkel. Wir sind die einzigen Gäste und werden mit wenig Begeisterung empfangen.
    Weiter hinauf geht es unter der Bahn durch aber über Wiesen zum Sattel neben der Bergstation der Hörnerbahn.


    Blick auf Wannenkopf und Grasgehren

    Auf dem Kamm geht es weiter hinauf in Richtung Weiherkopf (1.665 m).


    Aufstieg zum Weiherkopf

    Ab hier merkt man dann, dass die Bahn läuft. Waren wir bisher alleine unterwegs sind hier doch ein paar Menschen an zu treffen. Der Weiherkopf ist nichts Spektakuläres: Ein Gipfel mit Sesselbahn eben.
    Ab hier haben wir das Wandergebiet der nächsten Tage vor Augen: Die Nagelfluhkette. Auf dem Hörner-Höhenweg gehen wir hinüber zum Rangiswanger Horn (1.615 m).


    Blick vom Rangiswanger Horn auf die Nagelfluhkette

    Die Hörner sind nicht nur wegen der schönen Wege sondern vor allem auch wegen der großartigen Aussicht beliebt.


    Der Grünten über dem Sigiswanger Horn

    Wir machen uns an den Abstieg. Hier in der Gegend sind wir mit meiner 78-jährigen Tante mit Metallknie verabredet. Wir treffen sie beim Abstieg. Sie sitzt an einem kleinen See – Pfütze wäre hier vielleicht eher passend – und genießt die Bergwelt. Diese Region und die Nagelfluhkette sind bekannt für seine Bergflora. Sie hat ihr Auto in Ofterschwang stehen und ist mal kurz in einer Stunde hier raufgelaufen. 1,5 Stunden stand dran – Respekt! Und das in dem Alter! Wir lagen nicht so deutlich unter der angegebenen Zeit.


    Bergflora auf der Hörnergruppe

    Weiter geht es auf dem Höhenweg entlang in Richtung Norden. Tiefblicke inklusive.


    Am Hörner Höhenweg

    Wir umgehen das Sigiswanger Horn und halten auf die Fahnengehrenalpe zu. Hier gibt es dann ein zweites Frühstück.


    Die Fahnengehrenalpe

    Die Alpe ist so, wie man sich sowas eben vorstellt: Alt, einfach ausgestattet, gepflegt, ... Allgäuidylle pur!


    Auf der Fahnengehrenalpe

    Das Ofterschwanger Horn (1.411 m) ist seit der neuen Bahn recht überlaufen. Überhaupt ist das Wandern in Skigebieten immer etwas gewöhnungsbedürftig – auch wenn die Landschaft wirklich schön ist. Unglaublich, was für Skigebiete alles flachgewalzt und betoniert wird! Im Winter freue ich mich ja auch über schöne Pisten. Aber da sind die Sünden mit Schnee bedeckt.


    Auf dem Weg zum Allgäuer Berghof

    Am Allgäuer Berghof trennen wir uns dann wieder von dem Skigebiet und leider auch von meiner Tante. Durch den Wald geht es abwärts. Das Bergasthaus Blässe ist leider nicht bewirtschaftet. Also keine Gelegenheit Mittag zu machen. Wir telefonieren nach einer Unterkunft für heute Abend. Wir bekommen auf der Alpe Gund die letzten beiden Plätze. Die haben nur 12 davon. Glück gehabt!
    So steigen wir vollends bis Genzesried (889 m) ab und steigen auf der anderen Hangseite wieder auf. Aber leider ist auch die Dürrehornalm nicht bewirtschaftet.


    Die Hörner mit dem Allgäuer Berghof

    Das ist ein Südhang, den wir hier raufsteigen. Und der Wald liegt schon ein wenig zurück. Da wird uns gut warm! Wenigstens sind wir noch auf dem richtigen Weg!


    Wir sind noch auf dem E5

    Ein kleiner Fahrweg führt uns weiter hinauf zur Vorderen Krummbach Alpe (1.320 m). Hier ist endlich Betrieb!


    Typisch Allgäu

    Zum Glück nicht nur auf den Weiden. Wir bekommen Buttermilch und eine Brotzeit.


    Chillen auf der Vorderen Krumbach Alpe

    Nach ausgiebiger Mittagspause kühlt es langsam etwas ab. So machen wir uns nochmal auf den Weg. Zuerst hinauf zum Sattel und dann am Grat entlang in Richtung Steineberg. Hier war ich vor ein paar Jahren schon mal mit meiner Tante unterwegs. Wer wissen will, wie die Tour über den Mittag hier rauf aussieht, die im Rother-Führer erwähnt wird, der kann das dort nachlesen.
    Die letzten Meter geht eine recht lange Leiter (über 50 Stufen) hinauf auf den Steineberg (1.660 m). Sie lässt sich aber auch umgehen.


    Aufstieg auf den Steineberg

    Bei so einer Aussicht ist schon die nächste Pause fällig!


    Auf dem Steineberg

    Gerade als wir aufbrechen kommt einer mit seinem Mountainbike daher. Ich soll ihn mit seinem Drahtesel am Gipfelkreuz ablichten. In meinen Augen haben Räder auf solchen Wegen nichts verloren. Zumal hier einige Wegstücke nicht unberechtigt versichert sind.
    Auf einem schönen Kammweg geht es weiter die Nagelfluhkette entlang nach Westen.


    Genusswandern vom Steineberg zum Stuiben

    Der Blick schweift weit über das Alpenvorland im Norden und den Allgäuer Hauptkamm im Süden. Und jetzt ist es auch nicht mehr ganz so heiß.


    Kammwandern vom Feinsten – Steinköpfle und Stuiben

    Da unten taucht die Alpe Gund auf, wo wir übernachten wollen.


    Die Alpe Gund mit dem Alpenvorland

    Gemütlich lassen wir es hinter dem Steinköpfle zu der Alpe hinunter laufen.


    Es geht über die Almwiesen der Alpe Gund

    Kaum zu glauben, dass wir gerade noch auf einem drahtseilgesicherten Weg unterwegs waren. Recht müde kommen wir auf der Alpe an. Genau richtig zum Abendessen: Schinkennudeln mit Käse und Salat. Auf der Terrasse geht der Tag zu ende.


    Der Stuiben von der Alpe Gund aus gesehen

    Wir bekommen ein eigenes Lager weil die Wirtin uns nicht zu der Gruppe stecken will, die das andere Lager belegt. So haben wir ein eigenes Zimmer für uns. Das kommt uns sehr entgegen. Nach so einem ersten Wandertag falle ich recht früh ins Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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    16. Tag: Fischen - Bolsterlang
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    Donnerstag, 4. Juli 2019
    Strecke: 4 Km
    Höhenmeter: ↑ 125 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 1 h 15

    Gesamtstrecke: 338 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 18.975 m, ↓ 18.200 m
    Gesamtgehzeit: 109 h 15

    Das Wetter ist gut und wir sind hoch motiviert. Die Planung sieht vor, dass wir das Auto nach Oberstdorf stellen und von dort den E5 in Richtung Norden angehen. Soweit zur Planung. Ich habe Verwandtschaft in der Region. Und mit denen Telefonieren wir. So überzeugt mich meine Kusine bei ihr in Fischen einen kurzen Boxenstopp ein zu legen. Meine 78-jährige Tante ist auch dabei. Das ist die, die mich schon vor ein paar Jahren mit ihrem künstlichen Knie am Mittag und am Steineberg konditionell überflügelt hat. Sie will uns morgen auf einem Teil unserer Tour begleiten.
    Der Boxenstopp wird wieder erwarten dann etwas länger. Und so wird die Planung geändert und der Startpunkt der Tour wird kurzerhand nach Fischen verlegt. Das Auto wird an den Bahnhof gestellt und wir wandern los. Der Tag ist schon recht fortgeschritten als wir Fischen verlassen.


    Wir verlassen Fischen mit Entschenkopf und Rubihorn dahinter

    Durch den Wald geht es aufwärts.


    Die Weiler Ach zeigt wie langweilig sie sein kann

    Oberhalb des Waldes geht es über Wiesen weiter hinauf nach Bolsterlang. Hier beginnen wir optimistisch mit der Quartiersuche. Diese gestaltet sich überraschend schwierig: Entweder ist alles voll oder es werden Traumpreise verlangt. Das Hörnerhaus, das wir noch erreichen könnten, will uns gar nicht haben. Das ist aber so groß, dass es kaum voll sein kann. In einer Pizzeria essen wir zu Abend und diskutieren das Problem.


    Die Allgäuer Bergwelt von Bolsterlang aus

    Als der Wirt das mitbekommt bietet er uns ein Doppelzimmer zu moderatem Preis an. Na also – geht doch! So wird das noch ein sehr netter Abend. Wie immer, wenn man sich lange nicht gesehen hat, wird es etwas später bevor wir ins Bett kommen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    Prolog 2. Etappe: Von Fischen im Allgäu nach Hittisau

    Das Wetter ist gut, wir haben Zeit und wir wollen wandern! Gute Voraussetzungen um unsere E5-Tour fort zu setzen. Ich kontaktiere Hüttenwirte um zu überprüfen ob die Hütten offen sind und ob Platz wäre. Die Hütten sind alle offen. Aber was da so an Anmerkungen zu dem geplanten Weg kommt ist wenig motivierend: „... ja, da liegt jetzt eine Spur drin. Man sollte jetzt über den Pass kommen. Gipfel sind noch nicht möglich!“ so oder ähnlich war der Tenor der meisten Hüttenwirte. Wir wollten eigentlich keine Schneeschuhwanderung machen. Wie wollten von Zwieselstein über den Hauptkamm. Aber der hat dieses Frühjahr noch sehr spät sehr viel Schnee bekommen. Der letzte soll erst noch im Juni dazugekommen sein. Und davon nicht wenig.
    Was ist zu tun?
    Da es der E5 werden soll verlegen wir den Startpunkt unserer Tour einfach in den Bereich der niedrigeren Berge und planen das Loch später zu stopfen. So kommt es, dass ich meinen Freund an einem Donnerstag in Nesselwang von einem Firmenmeeting abhole und wir in Richtung Oberstdorf fahren. Wir wollen die Variante über die Hörner gehen und mindestens bis zum Bodensee kommen.
    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2019, 21:47.

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