[IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

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  • blackteah
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Danke für den schönen Bericht. Ich mag deine Art zu schreiben und deine Fotos, die die Stimmung und Landschaft wunderbar einfangen. Und ich liebe deine Tierbilder

    Ich finde es toll, wie du den E5 immer wieder ein Stückchen läuft, und auch deine Herangehensweise (weit weg zu starten und immer näher zu kommen) finde ich richtig gut. Ich glaub das muss ich mir mal abschauen

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  • Wafer
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    22. Tag: Hard am Bodensee - Arbon
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    Montag, 22. Juli 2019
    Strecke: 35 Km
    Höhenmeter: ↑ 300 m, ↓ 300 m
    Gehzeit: 8 h

    Gesamtstrecke: 459 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.750 m, ↓ 23.450 m
    Gesamtgehzeit: 146 h 15

    Ich starte nach einem guten Frühstück in den Tag in Richtung Seepark. Ab jetzt geht es immer am Rande des Bodensees entlang. Der erste Teil ist schon mal sehr grün gelungen.


    Start am Seepark in Hard

    Durch den Stadepark geht es weiter zum Fischteich, womit ich im Bereich des Rheindeltas angekommen bin.


    Über dem Fischteich sind Schweizer Berge zu sehen

    Das Wetter gestaltet sich vielversprechend – genauso wie der Wetterbericht. Die nächsten Tage soll es richtig warm werden und nicht regnen. Genau richtig um an einem See entlang zu wandern und später an einem Fluss!
    Über eine Holzbrücke betrete ich das Naturschutzgebiet Rheindelta.


    Eine Brücke über die Dornbirner Ach

    Entlang der Dornbirner Ach wird der Rheinzufluss in den Bodensee geführt. Das Bachbett gehört nicht zu den schönsten – nur um es mal vorsichtig aus zu drücken! Zu dem natürlich entstandenen Rheinflussbett, den Alten Rhein, komme ich heute auch noch.


    Die Dornbirner Ach

    So sieht kein natürliches Bachbett aus: Schnurgerade und mit Deichen zu beiden Seiten. Hier hat der Mensch gehörig in die Natur eingegriffen. Warum man das dann unter Naturschutz stellen muss, ist mir ein Rätsel!
    Ein paar halbwegs natürliche Ecken gibt es aber schon.


    Das Schleienloch im NSG Rheindelta

    Dahinter komme ich an den Rhein, hier oben auch Alpenrhein genannt. Der erste Blick lässt mich wieder am Sinn des Naturschutzgebietes zweifeln: Eine Strasse, eine Bahnlinie auf einem künstlichen Damm, eine Schotterstrasse und alles gerade gebaut soweit das Auge reicht.


    Die internationale Rheinregulierungsbahn

    Auch der Name der Bahn „Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung“ deutet nicht wirklich auf einen natürlichen Lebensraum hin. Heute wird sie als Museumsbahn betrieben.
    Auf dem Bahndamm wandere ich zur ersten Brücke über den Rhein nach Süden und gehe auf der anderen Rheinseite wieder zurück. Der Hafen von Fußach ist keine Schönheit! Bald verlasse ich ihn aber und es geht auf dem Polderdamm weiter gen Osten.


    Im NSG Rheindelta

    Was hier wohl eine geteerte Strasse verloren hat? Zum Glück gibt es daneben wenigstens einen Schotterweg. Die vielen Radler bleiben auf der Teerstrasse. Es folgt ein Yachthafen mit mehreren Gastronomieeinrichtungen mitten im Naturschutzgebiet. Ich erspare mir jetzt weitere zottige Kommentare zu Sinn und Unsinn solcher Kombinationen. Wenigstens kann ich mal was trinken. Und das mit guter Aussicht!


    Familienspaß am Bodensee

    Am weiteren Weg entlang des Seeufers liegen ein paar Wochenendhäuschen. Obwohl heute Montag ist, ist an einigen was los.


    Gartenlauben im NSG Rheindelta

    Ein paar Meter weiter komme ich ins Rheinholz – ein Hartholz-Auwald auf dem Rheinspitz. Und schon komme ich an den Alten Rhein. Der gefällt mir deutlich besser als der ‚Neue‘!


    Schifffahrt auf dem Alten Rhein

    Es folgt ein etwas mühsamer Abschnitt: Auf einer Teerstrasse geht es nach Gaißau vor. Der alte Rhein bildet hier die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz. An einer Fußgängerbrücke kann ich die Länder wechseln.


    Grenzerfahrung am Alten Rhein

    Hier war ich 2009 schon mal auf meiner Wanderung von Konstanz am Bodensee nach Locarno am Lago Magiore.
    Auf der Schweizer Seite wird entlang der Grenze eine Autobahn, eine Bahnlinie und eine Bundesstrasse geführt. Also ist hier nicht sehr viel Natur zu erwarten. So beschließe ich aus der Not eine Tugend zu machen und in der Innenstadt von Rheineck etwas zu Mittag zu essen. Bei der Betrachtung der Karten reift die Idee den E5 hier kurzfristig zu verlassen. Er wird zwischen Bundesstrasse und Autobahn bis zu dem Industriegebiet von Rheineck geführt, durchquert dieses und führt dann zum Steineren Tisch hinauf. Da kann ich von hier aus auch direkt zum Steinernen Tisch aufsteigen, wie damals auf meiner Wanderung über den San Bernardino.


    Aufstieg hinter Rheineck zum Steinernen Tisch

    Der Aufstieg von Rheineck führt über endlose Treppen hinauf. Vielleicht wäre der Wanderweg doch einfacher gewesen?


    Bunter Weg zum Steinernen Tisch

    Einfacher vielleicht schon. Aber nicht schöner!


    Steiler Aufstieg zum Steinernen Tisch

    Durch Weinberge geht es hinauf zu den Felsen. Auch durch diese führen die Stufen mich nach oben. Oben angekommen hat man eine grandiose Aussicht auf den Bodensee.


    Ausblick auf den Bodensee

    Auf dem Kamm geht es auf einem Schotterweg nach Westen. Die Gastwirtschaft am Steinernen Tisch hat mal wieder Ruhetag. Am Montag fast schon zu erwarten. Ein paar Meter weiter komme ich zum Schloss Greifenstein.


    Schloss Greifenstein mit dem Bodensee

    Etwas teerlastig geht es weiter bis zum Schloss Wartensee. Auch hier ist Ruhetag an der Wirtschaft. Und Mittagspause bei Besichtigungen. Also wandere ich weiter hinunter nach Rorschach.


    Bescheidene Behausung in Rorschach

    Am Bahnhof geht es durch die Unterführung zum See. Im Biergarten werden die Flüssigkeitsspeicher aufgefrischt und ein paar Meter weiter an der Badeanstalt der ganze Wanderer.


    Die Badehütte von Rorschach


    Gut aufgefrischt gehe ich weiter. Immer am See entlang. Es folgt die Seepromenade.


    Die Rorschacher Seepromenade

    Der weitere Weg nach Horn und Arbon gestaltet sich dann fußunfreundlich: Fast nur Teer! Ab und zu kann man mal auf andere Wege ausweichen aber nach meinem Geschmack zu selten!
    Hinter Horn mache ich eine letzte Pause.


    Letzte Pause in Steinach

    Jetzt geht es auf Arbon zu.


    Arbon kommt in Sicht

    Hier am Bodensee ist heute trotz Montag einiges los: Viele Radfahrer, etliche Fußgänger und viele Touristen und Badende. Wer alleine wandern will, der sollte diesen Abschnitt meiden!


    Ich bin nicht alleine unterwegs!

    Als ich in Arbon einlaufe ist es bereits nach 18 Uhr. Es reicht für heute! Wer aber nun denkt, hier eine Unterkunft zu finden sein einfach, der irrt! Naiv wie ich bin steuere ich die ersten Häuser noch direkt an. Dann verlege ich mich auf das Telefonieren bis ich was gefunden habe. Nachdem ich etwas gefunden habe geht es durch Arbon quer durch, um das Haus mit einem freien Zimmer an zu steuern.


    Ankunft in Arbon

    Das Haus liegt leider etwas weg vom See aber es gefällt mir ganz gut. Und es hat eine eigene Hausbrauerei mit Biergarten. So geht der Tag mit einem guten Essen und einem einzigartigen Bier zu Ende.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    21. Tag: Lingenau – Hard am Bodensee
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    Sonntag, 21. Juli 2019
    Strecke: 30 Km
    Höhenmeter: ↑ 950 m, ↓ 1.275 m
    Gehzeit: 8 h 30

    Gesamtstrecke: 424 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 23.450 m, ↓ 23.150 m
    Gesamtgehzeit: 138 h 15

    Der Tag beginnt grau in grau. Trotzdem breche ich nach dem Frühstück gleich auf. Es soll schließlich heute im Laufe des Tages besser werden.


    Lingenau und Brüggelekopf am Morgen

    Auf dem Weg durch den Ort (685 m) beginnt es leicht zu regnen. Also kommt der Regenschirm raus und weiter geht’s. Hinter Lingenau treffe ich den E5 wieder. So mancher Hof am Weg ist nicht mehr bewirtschaftet.


    Das Wetter bleibt unbeständig am Ortsausgang von Lingenau

    Auf Waldwegen geht es hinunter zur Bregenzer Ach. Hier gibt es eine ganz nette Pausengelegenheit!


    Ruhebank mit Kaffeeservice

    Hier unten an der Bregenzer Ach (520 m) gab es wohl mal eine Bahnlinie. Davon ist nicht mehr viel zu sehen.


    Die Bregenzer Ach mit Lingenauer Hochbrücke

    Zu der Strasse, die dort über die Brücke führt, geht es einen breiten Feldweg hinauf und nach Müselbach hinein. Über geteerte Feldwege geht es weiter hinauf. Die Sicht ist gleich Null und es regnet weiterhin. Trotzdem kommt mir ein Wanderer entgegen. Er ist auf dem E5 in der umgekehrten Richtung unterwegs. Er hat seine Wanderschuhe ausgezogen und ist barfuß unterwegs. Auf Wiesen- und Waldwegen konnte ich mir das vorstellen aber auf Teer- und Schotterwegen?
    Durch einen Wald geht es weiter aufwärts nach Kaltenbrunnen (910 m). Gleich am Ortseingang liegt ein Gasthof. Hier lege ich eine Trockenpause ein.
    Als ich wieder aufbreche hört es so langsam auf zu regnen.


    Kaltenbrunnen mit Blickrichtung Allgäuer Alpen

    Oberhalb des Ortes geht es dann auf Wanderwegen weiter hinauf bis zum Alpengasthof Brüggele. Der Brüggelekopf (1.182 m) liegt direkt hinter dem Gasthof.


    Alpengasthof Brüggele

    Der Gasthof hat sicher schon bessere Zeiten gesehen. Z.B. als die Sesselbahn noch lief. Die hat aber 2018 ihren Betrieb eingestellt.
    Nach einer kurzen Pause gehe ich weiter. Der Regen hat aufgehört. Mit Fernsicht ist aber noch nicht viel los.


    Die Sesselbahn auf den Brüggelekopf ist noch immer nicht ganz abgebaut

    Auf kleinen Wanderwegen gehe ich abwärts.


    Schöne Waldwege bringen mich nach Alberschwende

    Endlich sehe ich auch wieder blauen Himmel und ab und zu schaut schon die Sonne raus. Im Bereich der Liftanlagen und Hütten oberhalb von Alberschwende geht es wieder auf Teerwege.


    Kurz vor Alberschwende kommt die Sonne raus

    Alberschwende (722 m) ist ein netter kleiner Ort. Überraschenderweise hat sogar die Wendelinkapelle offen. Ich finde bei sowas lohnt ein kurzer Blick immer!


    Die Wendelinkapelle in Alberschwende

    Hinter Alberschwende geht es wieder auf Wanderwegen weiter.


    Rückblick auf den Brüggelekopf

    Die Schneise von der alten Sesselbahn ist gut zu erkennen. Da sieht man gleich, wo man hergekommen ist.
    An einigen Bauerhöfen vorbei geht es weiter aufwärts.


    Alberschwende liegt hinter mir

    Und die Sicht wird immer besser. An einem Waldrand lege ich nochmal eine Pause ein. Tolle Aussicht inklusive!


    Genusswandern im Bregenzer Wald

    Der Weg hält hier ein paar Kuriositäten bereit. Z.B. steht eine mobile Bibliothek neben meiner Pausenbank. Die Initiative nennt sich „Wortort“. Das nächste Haus ist aber recht weit weg. Wer leiht sich hier ein Buch aus und bringt es wieder zurück?


    Wegeindrücke zwischen Alberschwende und Bodensee

    Es reißt immer weiter auf und es macht wieder Spaß zu wandern. Ich muss noch bis auf den nächsten Höhenzug hinauf und dann geht es nur noch abwärts bis zum Bodensee.


    Berghof Abendreute

    Leider auch schon wieder auf Teer. Bei Abendreute (940 m) habe ich die Höhe dann geschafft und habe einen ersten Blick auf den Bodensee.


    Der Bodensee kommt in Sicht

    In Gitzen geht es aber wieder auf Wanderwege. Auf meiner Kompasskarte ist eine Hütte „Dreiländerblick“ (764 m) eingezeichnet. Da halte ich drauf zu. Leider hat die aber zwischenzeitlich die Bewirtung eingestellt. Es steht aber noch ein Kühlschrank da mit einer Kasse daneben. Ich setze mich in den Schatten. Die Sonne ist jetzt voll da und die Feuchtigkeit bringt mich schnell zum Schwitzen. Obwohl es abwärts geht!


    Chillen am Gasthof Dreiländerblick

    Der Blick über den Bodensee ist schon toll von hier aus! Während ich hier Pause mache kommen etliche Radfahrer hier rauf.
    Über Felder und durch Wälder geht es weiter abwärts. Zum Glück muss ich nicht weiter aufsteigen. Durch die Sonne und die Feuchtigkeit ist es sehr schwül. Ich halte auf Wolfurt zu.


    Am Abstiegsweg zum Bodensee

    Am Sportplatz von Wolfurt (420 m) bin ich dann unten angekommen. Direkt an der Bregenzer Ach geht ein Weg entlang. Ab und zu kann man auch an den Fluss hinunter.


    Die Bregenzer Ach vor Bregenz

    Auf diesem Weg bleibe ich erstmal. Ich merke so langsam, dass es für heute reicht. Hier in Wolfurt ist aber nichts Vernünftiges zum Übernachten zu finden. Das wird sich weiter vorne am Bodensee sicher ändern. So halte ich auf dem Weg weiter auf den Bodensee zu. Auf den Felsen, die von der Bregenzer Ach glattgeschliffen wurden ist recht viel Badebetrieb.


    Baden an der Bregenzer Ach

    Ich halte die Hand ins Wasser. Das ist hier schon noch sehr kalt! Ich halte mich mit dem Baden mal noch zurück. Auch das wird sicher am Bodensee besser!
    Das streckt sich noch ganz anständig bis zum See vor! Und da ich auf der Suche nach einer Unterkunft bin wandere ich durch den Ort Hard (399 m). Kurz vor dem Hafen gibt es dann ein Bett für mich. Ich beziehe ein Zimmer und mache mich nochmal auf. Ich möchte heute auf jeden Fall noch bis zum Bodensee kommen!


    Der Bodensee ist erreicht

    Am Hafen ist noch recht viel Betrieb. Der warme Abend treibt die Leute an den See. Aber nicht nur die Menschen sind am See.


    Am Binnenbecken von Hard

    Am Hafen esse ich etwas zu Abend und mache mich wieder auf den Weg zu meiner Bleibe. Für den Sonnenuntergang über dem See bin ich leider ein paar Minuten zu spät unterwegs. Aber die Beleuchtung ist noch richtig schön!


    Abendstimmung am Harder Hafen

    So ist heute einiges an Kilometern zusammen gekommen. Und das in Kombination mit den Höhenmetern hat mich ganz gut geschafft. So mache ich nicht mehr lange rum und bin bald im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    20. Tag: Hittisau - Lingenau
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    Samstag, 20. Juli 2019
    Strecke: 7 Km
    Höhenmeter: ↑ 200 m, ↓ 275 m
    Gehzeit: 1 h 30

    Gesamtstrecke: 394 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.500 m, ↓ 21.875 m
    Gesamtgehzeit: 129 h 45

    Ich komme leider erst am frühen Nachmittag zuhause weg. Mit einmal umsteigen komme ich bis Fischen im Allgäu. Natürlich mit Verspätung, so dass der letzte Bus nach Hittisau schon weg ist. Aber gleich das zweite Auto nimmt mich mit und setzt mich in Hittisau am Busbahnhof (750 m) wieder ab. Das Wetter ist gut und es bleibt sicher noch 2 Stunden hell. Also beschließe ich doch noch aufzubrechen und wenigstens bis zum nächsten Ort zu wandern.


    Abendlicher Start in Hittisau

    Hinter den letzten Häusern zieht eine Pfadspur den Hang hinauf. Ein Wanderzeichen ist auch dran. Der Weg wird mich wohl zum E5 bringen, der von weiter nördlich auf den Rotenberg hinauf führt. Am Waldrand treffe ich ihn dann auch.


    Hittisau - links der Hochhäderich

    Ich kann gut erkennen, wo wir vor 2 Wochen vom Hochhäderich abgestiegen sind.
    An der nächsten Lichtung hat man auch wieder einen tollen Blick über das Tal. Im Hintergrund ist der Hohe Ifen zu sehen.


    Hittisau mit dem hohen Ifen

    Mal am Waldrand und mal im Wald geht der Weg auf schönen Wegen dahin. Bis ganz auf den Rotenberg geht der Weg nicht hinauf. Aber bis 950 Höhenmeter muss ich schon noch hinauf.
    Am Wegesrand steht eine Unterstandshütte, die nicht wirklich wie eine Hütte gebaut ist.


    Ein Waldzimmer

    Waldzimmer wird das Teil auf einem Schild genannt. Darf man in diesem Zimmer übernachten?
    Oberhalb von Lingenau geht es über Feldwege abwärts. Der Brüggelekopf, der letzte Berg über 1.000 Höhenmeter zwischen Hittisau und dem Bodensee liegt genau vor mir.


    Lingenau mit dem Brüggelekopf

    Über diesen Berg will ich morgen drüber. Heute schaffe ich das nicht mehr. Es geht auf 20 Uhr zu und ich habe noch keine Übernachtungsmöglichkeit. Und die zu finden gestaltet sich auch nicht so einfach wie gedacht. Etwas auf dem Weg in Richtung Hittisau zu werde ich fündig. Beim Abendessen brüte ich noch etwas über der Strecke für morgen. Das Wetter soll nicht so berauschend werden. Trotzdem will ich über den Brüggelekopf wandern. Und auf der Karte finden sich auch Hinweise, dass der E5 auch dort hinauf führt. Es gibt also doch einen bezeichneten Weg von Lingenau nach Bregenz. Dass man auf dem E5 zwischen Lingenau und Bregenz Bus fahren soll steht zwar in vielen Führern und sogar in der Kompasskarte aber einen markierten Weg gibt es eben doch. Und den will ich morgen nehmen.
    Nach einem guten Abendessen bin ich beizeiten im Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    Prolog 3. Etappe
    Das Wetter und der Weg haben mir keine Ruhe gelassen. So hat es nicht lange gedauert und nach 2 Wochen sitze ich wieder im Zug mit dem Ziel E5. Mein Freund kann noch nicht wieder laufen. Er laboriert immer noch mit dem Oberschenkel herum. Schade! Aber wir haben für September ein paar Tage reserviert um in Zwieselstein weiter zu machen. Aber jetzt will ich erstmal von Hittisau an den Bodensee und dann schauen wie weit das Wetter, die Zeit und die Lust reichen.

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  • Wafer
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    Epilog 2. Etappe
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    Die Überschreitung von Hörnergruppe und Nagelfluhkette ist in sich abgeschlossen. Warum man auf dem Normalweg des E5 die Hörnergruppe umgehen soll ist mir ein Rätsel! Sowohl von der Landschaft als auch größtenteils von den Wegen her lohnt sich die Überschreitung! Nicht umsonst ist der Höner-Höhenweg, oder die Hönertour wie sie auch genannt wird, so beliebt.
    Die Nagelfluhkette ist eine recht beliebte Tour in großartiger Landschaft und mit tollen Wegen. Nach Norden liegt einem das Alpenvorland zu Füßen und im Süden steht der Allgäuer Hauptkamm – Eine grandiose Kulisse!
    Dann hat uns das Pech ein wenig verfolgt und eingeholt. Ich hoffe, das gibt sich wieder! Eigentlich wollten wir noch bis zum Bodensee weiter. Aber das wird nun wohl auf ein Andermal warten müssen. In den meisten Beschreibungen für den E5 steht eh, dass man von Hittisau nach Bregenz Bus fahren soll. Aber wer mich kennt, der weiß, dass das keine Option für mich ist.
    Mit kurzfristigen Unterkünften im Großraum Oberstdorf empfehle ich nicht zu optimistisch zu sein! Obwohl das ein Ort ist, der von Touristen lebt sind kurzfristige Betten für eine Nacht kaum zu kriegen.
    Unterwegs waren wir übrigens mit den Topografischen Wanderkarten „Allgäuer Alpen“ (ISBN: 3-86038-011-7) und „Lindau – Oberstaufen und Umgebung“ (ISBN: 3-86038-504-6) im Maßstab von 1:50.000 vom Bayerischen Landesvermessungsamt. Die ISBN-Nummern könnten evtl. veraltet sein! Auf den Karten stehen noch DM-Preise drauf! Aber die gibt es immer noch. Der Rother Wanderführer „Fernwanderweg E5“ von Stephan Baur und Dirk Steuerwald (ISBN: 978-3-7633-4357-7) war natürlich auch wieder mit an Bord. Zusammen mit der Kompasskarte „Europäischer Fernwanderweg E5“ Teil Nord – Kartennummer 120 – im Maßstab 1:50.000 (ISBN: 978-3-85491-412-9).
    Bis zum nächsten Mal!
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    19. Tag: Berggasthof Hochhäderich - Hittisau
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    Sonntag, 7. Juli 2019
    Strecke: 8 Km
    Höhenmeter: ↑ 75 m, ↓ 800 m
    Gehzeit: 2 h

    Gesamtstrecke: 387 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.300 m, ↓ 21.600 m
    Gesamtgehzeit: 128 h 15

    Das ist mal eine nette Hütte! Die Mutter hat die Regie an ihre Töchter abgegeben, die nun diese Hütte weiter bewirtschaften wollen. Mir hat es hier sehr gut gefallen! Ich wünsche ihnen viel Glück und Erfolg!
    Nach einem guten Frühstück brechen wir auf. Vor uns liegen frisch gewaschene Berge!


    Hittisau mit den Bergen des Bregenzer Waldes

    Zunächst geht es über Weiden abwärts. Der Weg ist etwas glitschig weil der Regen die von Kühen zertretenen Wiesen aufweicht. Der Blick ins Tal ist großartig!


    Wir steigen ab nach Hittisau

    Die Feuchtigkeit hat aber auch Vorteile: Die Alpensalamander lassen sich sehen! Sie krabbeln etwas ungelenk über Felsen und Steine. Ich hoffe mal, dass wir alle rechtzeitig entdecken und keine zertreten!


    Ein Alpensalamander

    Uns kommt eine Gruppe entgegen. Die haben ihre Schuhe ausgezogen und steigen barfuß hinauf. Das sei bei dem Matsch angenehmer und sicherer. OK, die haben oben dann die Hütte, an der sie sich die Füße waschen können. Wir kommen da unten auf eine Schotterstrasse. Da könnte das etwas mühsam werden. Wir beschließen mal lieber, die Schuhe an zu behalten.


    Abstieg vom Hochhäderich nach Hittisau

    Auf diesen Bildern sieht man gar nicht wie steil hier das Gelände ist. Im Zick-Zack führt uns die Trittspur abwärts.


    Steile Wiesenwege führen uns abwärts

    Als ich gerade mal ein paar Fotos mache legt sich mein Freund mal eben lang hin. Zwischen Oberschenkel und einem Felsen zertrümmert er einen seiner Stöcke. Das sieht nicht gut aus! Nach kurzer Pause kann er aber weiter gehen. Da haben wir wohl Glück gehabt!


    Gut markierter Weg ins Tal

    So lassen wir es etwas ruhiger weiter in Richtung Tal laufen.


    Ganz alleine sind wir auf dem Weg aber nicht

    Viel zu schnell kommt die angekündigte Schotterstrasse. Auf ihr entlang geht es weiter abwärts. Nur um dann auf eine Teerstrasse zu münden. Unter einem Baum sitzt ein alter Mann vor einer kleinen Hütte. Beim Näherkommen stellen wir fest, dass er Maut für diese Strasse kassiert. Bei dem Verkehr – bisher kamen 2 Autos vorbei – kann sich das kaum rechnen.
    Es geht dann doch nochmal ein Stück durch einen kleinen Wald.


    Waldimpressionen

    Leider muss ich beobachten wie mein Freund immer mehr humpelt. So lassen wir die Ortsumgehung weg, die wir ausgetüftelt hatten und halten direkt auf Hittisau zu.


    Hittisau liegt vor uns

    Als wir nach ca. 2 Stunden im Ortszentrum einlaufen und Pause machen, ist an eine weitere Wanderung mit dem Oberschenkel kaum zu denken. So steigen wir in einen Bus, der uns bis an den Bahnhof von Fischen im Allgäu zurück bringt. Also direkt zu unserem Auto.
    Auf den paar Metern vom Bus zum Auto ist dann schon klar erkennbar, dass es gut war die Tour in Hittisau zu beenden. Richtig frisch sieht das nicht aus!
    So fahren wir heim und planen auf den E5 zurück zu kehren, sobald mein Freund wieder laufen kann. Schade um das gute Wetter!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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    18. Tag: Alpe Gund – Berggasthof Hochhäderich
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    Samstag, 6. Juli 2019
    Strecke: 17 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.475 m, ↓ 1.425 m
    Gehzeit: 8 h

    Gesamtstrecke: 379 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 22.225 m, ↓ 20.800 m
    Gesamtgehzeit: 126 h 15

    Der Morgen begrüßt uns so, wie der Abend sich verabschiedet hat: Mit Sonnenschein – So muss es sein! Gegen 8 Uhr brechen wir nach dem Frühstück an der Alpe Gund (1.480 m) auf.


    Die morgendliche Alpe Gund bleibt zurück

    Über Wiesen geht es zunächst aufwärts bis zu dem Sattel zwischen Stuiben (1.751 m) und Sedererstuiben (1.737 m).


    Am Sattel zwischen Stiuben und Sedererstuiben

    Bis hierher sind es vorrangig einfache Wiesenwege. Auf der Karte ist der Kammweg gepunktet, also als Pfadspur, eingetragen. Am Kamm wird es dann auch so. Zunächst noch auf Wiesen aber später auch direkt am Grat und teilweise mit Seilsicherungen.


    Der Allgäuer Hauptkamm mit dem Ifen grüßt im Süden

    Der Ausblick auf der Kammroute ist einfach der Knaller! Hinter uns der Grünten und die Berge um Sonthofen und Oberstdorf, im Süden der Hauptkamm der Allgäuer Alpen, im Westen die Ebene des Bodensees und im Norden das Voralpenland. Alles liegt in greifbarer Weite.


    Abstieg vom Sedererstuiben

    Und wie das immer so ist, wenn es so schön ist: Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser. Und hinterher muss ich mich wieder entscheiden, was die schönsten Fotos sind.


    Der Buralpkopf kommt in Sicht

    Über Wiesenwege geht es zu dem Sattel (1.564 m) hinunter und wieder hinauf.


    Der Aufstieg zum Buralpkopf beginnt moderat

    Auf der Südseite sind die Hänge der Nagelfluhkette meist mit Wiesen bewachsen. Auf der Nordseite sind sie meist felsiger.


    Rückblick zum Sedererstuiben

    Im Detail ist das auch ganz gut im oberen Teil des Aufstiegs zum Buralpkopf zu erkennen!


    Es geht zackig aufwärts zum Buralpkopf – Nur für Geübte!

    Zusätzlich zu der grandiosen Aussicht ist die Nagelfluhkette noch für etwas anderes bekannt:


    Bemerkenswerte Flora und Fauna an der Nagelfluhkette

    Hier wachsen Pflanzen, die es sonst nicht so häufig gibt. Also lohnt auch mal ein Blick direkt vor die Füße. Und Trittsicher und Schwindelfrei sollte man auf der Tour auch sein! Der Weg zum und vom Buralpkopf (1.772 m) hat es in sich!


    Der Kammweg auf der Nagelfluhkette

    Es folgt der Gündleskopf (1.748 m) und ein erneuter steiler Wiesenabstieg auf unter 1.550 Höhenmeter. Hier im Sattel verläuft einer der wenigen Abbruchmöglichkeiten der Kette. Sowas haben wir aber nicht vor. Lieber steigen wir mal wieder in der prallen Sonne die verlorenen Höhenmeter wieder hinauf. Die Wiesen hier sind das blühende Leben!


    Auch in der Nähe gibt es immer wieder etwas zu sehen

    Schweißgebadet kommen wir am Sattel zwischen Rindalphorn (1.821 m) und Gelchenwanger Kopf (1.810 m) an. Zum Gipfel des Rindalphorns sind es dann nur noch ein paar Meter.


    Auf dem Rindalphorn

    So langsam merkt man aber die Nähe zur Bergbahn: Es wird voll auf dem Kammweg!


    Das Allgäu wie man es kennt

    Der weitere Weg hinüber zum Hochgrat ist dann zunächst ein schöner Wiesenweg. Und der ist nicht nur bei Menschen beliebt!


    Flora und Fauna am Weg zum Hochgrat

    Ein letzter Sattel (1.625 m) trennt uns noch vom Hochgrat (1.832 m). Und ab hier wird es dann richtig voll. Also gibt es nur eins: Augen zu und hoch! Am Gipfel sollte man einen Stehplatz reservieren, wenn man hier kurz Pause machen will. Sitzplätze sind ausgebucht! Also weiter!


    Das spezielle Gestein der Nagelfluhkette

    Die Felsen hier sehen irgendwie so aus, als wären sie aus Beton: große Kiesel in einer verfestigten Masse. Die ganze Kette besteht aus diesem Konglomerat. Es heißt sogar Nagelfluh und die Gebirgskette ist danach benannt.
    An der Bergstation der Hochgratbahn vorbei wandern wir am Kamm weiter bis der E5 nach links (Süden) und der Hüttenweg zum Staufner Haus (1.634 m) nach rechts abbiegt. Dem letzteren folgen wir zu unserem Mittagsdomizil.


    Mittagspause am Staufner Haus

    Hier schauen wir uns das Wetter etwas genauer an. Heute soll es noch gewittern. Und so sieht es auch aus. Aber bis zur Falkenhütte sollten wir es noch schaffen. Also brechen wir nach dem Vesper sofort wieder auf. Es geht ein paar Meter wieder hoch zum Kamm und dann immer den Kammweg weiter. Hier ist man zunehmend auch wieder in Waldabschnitten unterwegs.
    Über den Selekopf (1.663 m) und den Hohenfluhalpkopf (1.636 m) geht es zur Rohnenhöhe (1.639 m). Ab hier kann man die Falkenhütte liegen sehen.
    Wir beginnen nach einem Quartier zu telefonieren und werden im Berggasthaus Hoher Häderich fündig. Also lassen wir die Falkenhütte rechts liegen und bleiben weiterhin auf dem Kammweg.


    Die Falkenhütte

    Am Falken (1.564 m) wird es dann zunehmend dunkler. Aber noch hält das Wetter.


    Auf dem Falken

    Am folgenden Weg steht dann mal wieder das Schild, dass er nur für Geübte sei. Dabei kommt er ganz harmlos als Wiesenweg neben dem Bäumen auf dem Grat daher.


    Der Weg zum Hochhäderich und selbiger Gipfel

    Ein paar Meter weiter ändert sich der Wegcharakter aber schlagartig! Hier ist Vorsicht geboten! Also bei Gewitter bräuchte ich diesen Wegabschnitt nicht!


    Der Weg zum Hochhäderich ist nur für Geübte

    Die Stahlseile sind ganz neu gemacht. Sieht sehr ordentlich und aufgeräumt aus. Von Westen her wird es zunehmend dunkler. Und just in dem Moment, als wir auf den letzten Metern zum Gipfel hochsteigen donnert es das erste Mal.


    Kurz vor dem Hochhäderichgipfel

    Am Gipfel des Hochhäderich (1.565 m) stehen noch ein paar andere Wanderer. Die machen sich daraufhin im Galopp auf den Weg, den wir gerade gekommen sind. Na, hoffentlich hält das Wetter noch so lange, bis die über die gesicherten Stellen drüber sind.
    Wir machen nicht lange rum und steigen die paar Höhenmeter zum Berggasthaus Hochhäderich hinab. Das liegt ca. 10 Meter unter dem Gipfel.


    Der Berggasthof Hoch Häderich

    Kaum sind wir drin legt das Gewitter los. Da bleibt kein Auge trocken!


    Ein Gewitter zieht auf

    Wir bekommen ein paar Lagerplätze zugewiesen und richten uns ein. Nach dem Abendessen mit Kässpätzle und Salat reißt es wieder auf und die Bergwelt präsentiert sich uns frisch gewaschen.


    Abendlicher Blick auf Hittisau

    Da wollen wir morgen hinabsteigen und dann nach Westen in Richtung Bodensee weiterwandern. Der Offizielle Weg des E5 sieht ab Hittisau mal wieder eine Busfahrt vor. Der wollen wir uns aber nicht anschließen. Aber das ist alles erst morgen relevant. Heute genießen wir die tolle Hütte und den schönen Abend.
    Gute Nacht – bis Morgen!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • adriano
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Hallo Wafer. Danke für den schönen Bericht. Ich freue mich schon drauf zu lesen wie es dir weiterhin ergeht.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    17. Tag: Bolsterlang – Alpe Gund
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Freitag, 5. Juli 2019
    Strecke: 24 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.775 m, ↓ 1.175 m
    Gehzeit: 9 h

    Gesamtstrecke: 362 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 20.750 m, ↓ 19.375 m
    Gesamtgehzeit: 118 h 15

    Der Morgen beginnt mit einem guten Frühstück und dem Tipp doch nicht den direkten Weg hinauf zum Hörnerhaus zu nehmen sondern über Sonderdorf und das Sonderdorfer Kreuz zu wandern. Der Weg sei wesentlich schöner und nicht so teerlastig. So ziehen wir gegen halb Neun los und bleiben zunächst auf gleicher Höhe wie Bolsterlang (858 m) und wandern nach Sonderdorf hinüber. Ab dort gehen wir den Aufstieg an.


    Oberhalb von Sonderdorf

    Das Tal mit Fischen und den Bergen dahinter begleitet uns. Je höhe wir kommen, desto mehr Berge des Allgäuer Hauptkammes sehen wir. Aber auch der Blick in nördliche Richtungen hat was zu bieten.


    Der Grünten auf dem Weg zum Sonderdorfer Kreuz

    In großen Zick-Zack-Bögen geht es auf tollen Wegen recht zügig aufwärts. Da ist eine Verschnaufpause am Sonderdorfer Kreuz (1.135 m) nicht nur der Aussicht geschuldet.


    Am Sonderdorfer Kreuz

    Ich liebe diese grünen Berge - Vor allem wenn dahinter noch der Hauptkamm steht! Weiter geht es hinauf zum Hörnerhaus (1.390 m). Der Teerstrasse können wir recht lange erfolgreich aus dem Weg gehen.


    Pause am Hörnerhaus

    Zum Glück mussten wir gestern Abend hier nicht mehr bis hoch! Das wäre noch anstrengend geworden. Und vor allem Dunkel. Wir sind die einzigen Gäste und werden mit wenig Begeisterung empfangen.
    Weiter hinauf geht es unter der Bahn durch aber über Wiesen zum Sattel neben der Bergstation der Hörnerbahn.


    Blick auf Wannenkopf und Grasgehren

    Auf dem Kamm geht es weiter hinauf in Richtung Weiherkopf (1.665 m).


    Aufstieg zum Weiherkopf

    Ab hier merkt man dann, dass die Bahn läuft. Waren wir bisher alleine unterwegs sind hier doch ein paar Menschen an zu treffen. Der Weiherkopf ist nichts Spektakuläres: Ein Gipfel mit Sesselbahn eben.
    Ab hier haben wir das Wandergebiet der nächsten Tage vor Augen: Die Nagelfluhkette. Auf dem Hörner-Höhenweg gehen wir hinüber zum Rangiswanger Horn (1.615 m).


    Blick vom Rangiswanger Horn auf die Nagelfluhkette

    Die Hörner sind nicht nur wegen der schönen Wege sondern vor allem auch wegen der großartigen Aussicht beliebt.


    Der Grünten über dem Sigiswanger Horn

    Wir machen uns an den Abstieg. Hier in der Gegend sind wir mit meiner 78-jährigen Tante mit Metallknie verabredet. Wir treffen sie beim Abstieg. Sie sitzt an einem kleinen See – Pfütze wäre hier vielleicht eher passend – und genießt die Bergwelt. Diese Region und die Nagelfluhkette sind bekannt für seine Bergflora. Sie hat ihr Auto in Ofterschwang stehen und ist mal kurz in einer Stunde hier raufgelaufen. 1,5 Stunden stand dran – Respekt! Und das in dem Alter! Wir lagen nicht so deutlich unter der angegebenen Zeit.


    Bergflora auf der Hörnergruppe

    Weiter geht es auf dem Höhenweg entlang in Richtung Norden. Tiefblicke inklusive.


    Am Hörner Höhenweg

    Wir umgehen das Sigiswanger Horn und halten auf die Fahnengehrenalpe zu. Hier gibt es dann ein zweites Frühstück.


    Die Fahnengehrenalpe

    Die Alpe ist so, wie man sich sowas eben vorstellt: Alt, einfach ausgestattet, gepflegt, ... Allgäuidylle pur!


    Auf der Fahnengehrenalpe

    Das Ofterschwanger Horn (1.411 m) ist seit der neuen Bahn recht überlaufen. Überhaupt ist das Wandern in Skigebieten immer etwas gewöhnungsbedürftig – auch wenn die Landschaft wirklich schön ist. Unglaublich, was für Skigebiete alles flachgewalzt und betoniert wird! Im Winter freue ich mich ja auch über schöne Pisten. Aber da sind die Sünden mit Schnee bedeckt.


    Auf dem Weg zum Allgäuer Berghof

    Am Allgäuer Berghof trennen wir uns dann wieder von dem Skigebiet und leider auch von meiner Tante. Durch den Wald geht es abwärts. Das Bergasthaus Blässe ist leider nicht bewirtschaftet. Also keine Gelegenheit Mittag zu machen. Wir telefonieren nach einer Unterkunft für heute Abend. Wir bekommen auf der Alpe Gund die letzten beiden Plätze. Die haben nur 12 davon. Glück gehabt!
    So steigen wir vollends bis Genzesried (889 m) ab und steigen auf der anderen Hangseite wieder auf. Aber leider ist auch die Dürrehornalm nicht bewirtschaftet.


    Die Hörner mit dem Allgäuer Berghof

    Das ist ein Südhang, den wir hier raufsteigen. Und der Wald liegt schon ein wenig zurück. Da wird uns gut warm! Wenigstens sind wir noch auf dem richtigen Weg!


    Wir sind noch auf dem E5

    Ein kleiner Fahrweg führt uns weiter hinauf zur Vorderen Krummbach Alpe (1.320 m). Hier ist endlich Betrieb!


    Typisch Allgäu

    Zum Glück nicht nur auf den Weiden. Wir bekommen Buttermilch und eine Brotzeit.


    Chillen auf der Vorderen Krumbach Alpe

    Nach ausgiebiger Mittagspause kühlt es langsam etwas ab. So machen wir uns nochmal auf den Weg. Zuerst hinauf zum Sattel und dann am Grat entlang in Richtung Steineberg. Hier war ich vor ein paar Jahren schon mal mit meiner Tante unterwegs. Wer wissen will, wie die Tour über den Mittag hier rauf aussieht, die im Rother-Führer erwähnt wird, der kann das dort nachlesen.
    Die letzten Meter geht eine recht lange Leiter (über 50 Stufen) hinauf auf den Steineberg (1.660 m). Sie lässt sich aber auch umgehen.


    Aufstieg auf den Steineberg

    Bei so einer Aussicht ist schon die nächste Pause fällig!


    Auf dem Steineberg

    Gerade als wir aufbrechen kommt einer mit seinem Mountainbike daher. Ich soll ihn mit seinem Drahtesel am Gipfelkreuz ablichten. In meinen Augen haben Räder auf solchen Wegen nichts verloren. Zumal hier einige Wegstücke nicht unberechtigt versichert sind.
    Auf einem schönen Kammweg geht es weiter die Nagelfluhkette entlang nach Westen.


    Genusswandern vom Steineberg zum Stuiben

    Der Blick schweift weit über das Alpenvorland im Norden und den Allgäuer Hauptkamm im Süden. Und jetzt ist es auch nicht mehr ganz so heiß.


    Kammwandern vom Feinsten – Steinköpfle und Stuiben

    Da unten taucht die Alpe Gund auf, wo wir übernachten wollen.


    Die Alpe Gund mit dem Alpenvorland

    Gemütlich lassen wir es hinter dem Steinköpfle zu der Alpe hinunter laufen.


    Es geht über die Almwiesen der Alpe Gund

    Kaum zu glauben, dass wir gerade noch auf einem drahtseilgesicherten Weg unterwegs waren. Recht müde kommen wir auf der Alpe an. Genau richtig zum Abendessen: Schinkennudeln mit Käse und Salat. Auf der Terrasse geht der Tag zu ende.


    Der Stuiben von der Alpe Gund aus gesehen

    Wir bekommen ein eigenes Lager weil die Wirtin uns nicht zu der Gruppe stecken will, die das andere Lager belegt. So haben wir ein eigenes Zimmer für uns. Das kommt uns sehr entgegen. Nach so einem ersten Wandertag falle ich recht früh ins Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    16. Tag: Fischen - Bolsterlang
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    Donnerstag, 4. Juli 2019
    Strecke: 4 Km
    Höhenmeter: ↑ 125 m, ↓ 25 m
    Gehzeit: 1 h 15

    Gesamtstrecke: 338 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 18.975 m, ↓ 18.200 m
    Gesamtgehzeit: 109 h 15

    Das Wetter ist gut und wir sind hoch motiviert. Die Planung sieht vor, dass wir das Auto nach Oberstdorf stellen und von dort den E5 in Richtung Norden angehen. Soweit zur Planung. Ich habe Verwandtschaft in der Region. Und mit denen Telefonieren wir. So überzeugt mich meine Kusine bei ihr in Fischen einen kurzen Boxenstopp ein zu legen. Meine 78-jährige Tante ist auch dabei. Das ist die, die mich schon vor ein paar Jahren mit ihrem künstlichen Knie am Mittag und am Steineberg konditionell überflügelt hat. Sie will uns morgen auf einem Teil unserer Tour begleiten.
    Der Boxenstopp wird wieder erwarten dann etwas länger. Und so wird die Planung geändert und der Startpunkt der Tour wird kurzerhand nach Fischen verlegt. Das Auto wird an den Bahnhof gestellt und wir wandern los. Der Tag ist schon recht fortgeschritten als wir Fischen verlassen.


    Wir verlassen Fischen mit Entschenkopf und Rubihorn dahinter

    Durch den Wald geht es aufwärts.


    Die Weiler Ach zeigt wie langweilig sie sein kann

    Oberhalb des Waldes geht es über Wiesen weiter hinauf nach Bolsterlang. Hier beginnen wir optimistisch mit der Quartiersuche. Diese gestaltet sich überraschend schwierig: Entweder ist alles voll oder es werden Traumpreise verlangt. Das Hörnerhaus, das wir noch erreichen könnten, will uns gar nicht haben. Das ist aber so groß, dass es kaum voll sein kann. In einer Pizzeria essen wir zu Abend und diskutieren das Problem.


    Die Allgäuer Bergwelt von Bolsterlang aus

    Als der Wirt das mitbekommt bietet er uns ein Doppelzimmer zu moderatem Preis an. Na also – geht doch! So wird das noch ein sehr netter Abend. Wie immer, wenn man sich lange nicht gesehen hat, wird es etwas später bevor wir ins Bett kommen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Prolog 2. Etappe: Von Fischen im Allgäu nach Hittisau

    Das Wetter ist gut, wir haben Zeit und wir wollen wandern! Gute Voraussetzungen um unsere E5-Tour fort zu setzen. Ich kontaktiere Hüttenwirte um zu überprüfen ob die Hütten offen sind und ob Platz wäre. Die Hütten sind alle offen. Aber was da so an Anmerkungen zu dem geplanten Weg kommt ist wenig motivierend: „... ja, da liegt jetzt eine Spur drin. Man sollte jetzt über den Pass kommen. Gipfel sind noch nicht möglich!“ so oder ähnlich war der Tenor der meisten Hüttenwirte. Wir wollten eigentlich keine Schneeschuhwanderung machen. Wie wollten von Zwieselstein über den Hauptkamm. Aber der hat dieses Frühjahr noch sehr spät sehr viel Schnee bekommen. Der letzte soll erst noch im Juni dazugekommen sein. Und davon nicht wenig.
    Was ist zu tun?
    Da es der E5 werden soll verlegen wir den Startpunkt unserer Tour einfach in den Bereich der niedrigeren Berge und planen das Loch später zu stopfen. So kommt es, dass ich meinen Freund an einem Donnerstag in Nesselwang von einem Firmenmeeting abhole und wir in Richtung Oberstdorf fahren. Wir wollen die Variante über die Hörner gehen und mindestens bis zum Bodensee kommen.
    Zuletzt geändert von Wafer; 10.09.2019, 21:47.

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  • Babsbara
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Hallo Wafer,

    das habe ich auch schon gelesen (verschlungen wäre wohl besser) - und hab es fast verwechselt.

    Gute Besserung für deinen Freund und erfolgreiches Planen fürs nächste Wanderjahr dann!

    LG,
    Babs

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Zitat von Babsbara Beitrag anzeigen
    Och schade! Ich hoffe, ihr hattet schon Zeit für die Fortsetzung!

    LG,
    Babs
    Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
    Bin auch wieder zum lesen gekommen.
    Immer wieder schön dich auf deinen Wanderungen zu begleiten.
    Freue mich auf den nächsten Abschnitt.
    Hallo ihr zwei.

    Das mit dem nächsten Abschnitt wird leider noch etwas auf sich warten lassen. Denn:


    Zur Umsetzung von unserem Plan B – sprich die Weiterwanderung ab Zwieselstein – ist es dieses Jahr leider nicht mehr gekommen weil sich mein Freund Rippen gebrochen hat und er damit keine Alpintouren gehen kann. Wir hatten noch auf den goldenen Oktober gehofft, wo es dieses Jahr lange noch gegangen wäre aber so schnell verheilen gebrochene Rippen nicht. Schade! Aber das holen wir nächstes Jahr hoffentlich nach.
    In der geplanten Woche bin ich dann alleine los gezogen und habe die Tour auf dem Südalpenweg nach Osten durch die Karawanken fortgesetzt.
    Ich hoffe, es geht hier nächstes Jahr weiter. Wir sind gerade am Termine abstimmen.

    Gruß Wafer

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Epilog
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


    Das war mal ein guter Anfang für den E5. Leider kam dann schlechtes Wetter genau im falschen Augenblick dazwischen. Aber das haben wir so schon in der Planung als Möglichkeit berücksichtig und als Plan B eine Woche nach den Sommerferien reserviert, an der wir diese Tour fortsetzen wollen.
    Der E5 ist auf den hier vorgestellten Etappen ein sehr abwechslungsreicher Weg, der sehr viel zu bieten hat: Städte (Verona und Bozen), Voralpenetappen (die ersten Tage ab Verona), Alpinetappen aber auch Waldetappen wie z.B. vor Bozen. Auf dem Abschnitt von Verona nach Bozen habe ich nur sehr wenige Weitwanderer getroffen. Und von denen wiederum waren noch weniger auf dem E5 unterwegs. Ab Bozen hat sich das deutlich verändert. Wobei ich hier von ‚voll‘ noch nicht sprechen möchte. Man hat ab und zu jemanden getroffen. Am Hirzer war es mal etwas voller. Gerade da haben wir eine der Wandergruppen getroffen. An einem Sattel, an dem der Weg nicht wirklich sehr breit ist, fällt das eben richtig auf. Ich hatte aber nie das Gefühl auf einer ‚Wanderautobahn‘ unterwegs zu sein, wie man an mancher Stelle über den E5 hört.
    Die vom Charakter her sehr unterschiedlichen Gebirgsgruppen, durch die ich bisher gekommen bin haben dem Weg seine eigene Note gegeben. Daher sollte man vielleicht immer unterscheiden von welchen Wegabschnitten jemand spricht, wenn er vom E5 berichtet.
    Wer mich kennt, weiß dass ich so eine Tour nie ohne Papierkarten unternehme. Für die bisher vorgestellten Etappen hatte ich folgende Kartenwerke dabei:
    • Kompasskarte 121 ‚Europäischer Fernwanderweg E5 Teil Süd‘ (ISBN 978-3-85491-413-6) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich von Verona bis Mittelberg (wo ich leider noch nicht angekommen bin). Das ist eine Streifenkarte, also ein Blatt, auf dem 6 Teile des Weges jeweils auf eigenen Kartenbereichen abgedruckt sind. Sowas muss man mögen. Ich mag es nicht so, habe sie aber trotzdem mitgenommen. Daher hatte ich noch die jeweiligen Karten der Regionen dabei.
    • Kompasskarte 100 ‚Monti Lessini‘ (ISBN 978-3-85491-416-7) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich von Verona bis zum Fugazzepass.
    • Kompasskarte 683 ‚Trentino – Blatt 3‘ (ISBN 978-3-99044-265-4) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich von der Malga Malera bis zum Monte Gronlait.
    • Kompasskarte 683 ‚Trentino – Blatt 2‘ (ISBN 978-3-99044-265-4) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich vom Monte Gronlait zur Rifugio Tonini und später vom Wastlhof/Radein bis zum Wölflhof.
    • Kompasskarte 683 ‚Trentino – Blatt 1‘ (ISBN 978-3-99044-265-4) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich vom Lago Erdemolo bis zum Wastlhof/Radein und vom Wölfhof bis Bozen.
    • Kompasskarte 699 ‚Südtirol – Blatt 4‘ (ISBN 978-3-85491-649-9) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich ab der Rifugio Potzmauer bis Jenesien. (Hier gibt es bereits eine neuere Auflage ISBN 978-3-99044-435-1. In wie weit sich der Blattsch)
    • Kompasskarte 699 ‚Südtirol – Blatt 2‘ (ISBN 978-3-85491-649-9) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich ab Bauernkohlern bis zum Timmelsjoch.
    • Kompasskarte 699 ‚Südtirol – Blatt 1‘ (ISBN 978-3-85491-649-9) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich ab Gashof Langfenn bis Rabenstein.
    • Kompasskarte 43 ‚Ötztaler Alpen‘ (ISBN 978-3-85491-049-7) im Maßstab 1:50.000 für den Bereich ab dem Timmelsjoch bis Wenns. (Auch hier gibt es eine neuere Auflage mit der ISBN 978-3-99044-440-5)

    Als Führer habe ich den Rother Wanderführer ‚Fernwanderweg E5‘ von Stephan Baur und Dirk Steuerwald (ISBN 978-3-7633-4357-7). Diesen Wanderführer soll es bereits in der 10. Auflage geben – behauptet Amazon. Ich war noch mit der ersten unterwegs.
    Damit hatte ich ein ganz anständiges Packet Papier dabei. Eigentlich waren es ja noch mehr Karten weil ich die weiteren Anschlusskarten ja auch noch dabei hatte. Da fehlen noch 3 Karten bis zum Bodensee und das Nord-Blatt der Streifenkarte. Ich kann in den Bergen ohne Karten auf Papier nicht unterwegs sein. Vielleicht ist das altmodisch aber so habe ich es gelernt und so bin ich es gewöhnt – so fühle ich mich wohl.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Bin auch wieder zum lesen gekommen.
    Immer wieder schön dich auf deinen Wanderungen zu begleiten.
    Freue mich auf den nächsten Abschnitt.

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  • Babsbara
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    Och schade! Ich hoffe, ihr hattet schon Zeit für die Fortsetzung!

    LG,
    Babs

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  • Wafer
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    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    15. Tag: Gasthof Hochfirst - Zwieselstein
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Samstag, 21. Juli 2018
    Strecke: 13 Km
    Höhenmeter: ↑ 750 m, ↓ 1.200 m
    Gehzeit: 5 h

    Gesamtstrecke: 335 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 18.850 m, ↓ 18.175 m
    Gesamtgehzeit: 108 h

    Der morgendliche Fensterkontrollblick ist unbefriedigend: Es regnet. Also drehen wir uns nochmal um. Aber lange geht das nicht. Wenn es aufhört wollen wir sofort los. Also doch irgendwann raus und zum Frühstück.
    Um viertel vor 8 hört es auf zu regnen und wir starten.


    Wir erhalten grünes Licht für den Start am Gasthof Hochfirst

    Hinter dem Gasthof geht es genauso steil weiter, wie es gestern aufgehört hat. Der Blick rundrum ist immer noch nicht wirklich prickelnd.


    Wolken hängen an den Gipfeln

    Aber ganz langsam hebt sich die Wolkenuntergrenze. Wenigstens etwas! Auf wirklich schönen Wegen geht es weiter hinauf. Das nächste Zwischenziel ist die Lenzenalm (1.896 m).


    Aufstieg zur Lenzenalm

    Auf kleinen Wanderwegen geht es stetig aufwärts durch das Passeier Timmelstal. Der kleine Timmelsjochbach plätschert neben uns gen Tal.


    Aufstieg entlang des Timmelsjochbaches

    Zum Glück heben sich die Wolken immer weiter, je weiter rauf wir kommen.


    Der Urweg durch das Timmelstal

    Das ändert sich leider als wir zu dem alten Zollhaus auf ca. 2.300 Metern kommen. Hier im Talschluss hängen die Wolken drin und es wird immer kälter. Man hört aber schon die Straße. Und das recht deutlich. Gerade in den Wolken scheint der Schall sehr gut getragen zu werden.
    Es wird richtig kalt. Die letzten 200 Höhenmeter gehen recht steil aufwärts. Im Zick-Zack schlängelt sich der Weg zum Pass (2.509 m) hinauf. Die Sicht ist gleich Null.
    Oben hat uns dann die Zivilisation wieder: Parkplatz, Straße, Autos, Gasthaus, Grenze, ...


    Am Timmelsjoch

    Wenigstens hat das Gasthaus offen. Wir gehen rein zum Aufwärmen. Das ist richtig kalt geworden! So viel habe ich gar nicht dabei. Aber das liegt natürlich daran, dass wir hier rauf gut geschwitzt haben und dann erstmal am Pass stehen geblieben sind. Da hat die drübergezogene Jacke nicht gereicht.
    Nach einer halben Stunde hat sich am Wetter und vor allem an der Temperatur noch nichts entscheidendes getan. Trotzdem packen wir unsere Sachen zusammen und machen uns auf den Weg. Die Wolken sind hier so dicht, dass wir kaum den Weg finden. Mit jedem Meter, den wir allerdings tiefer kommen, wird es besser.


    Eindrücke vom E5 am Timmelsjoch

    Der E5 hält sich am Nordhang des Timmelstals und führt uns gleichmäßig abwärts. Als wir die Wolkenuntergrenze erreichen sehen wir endlich wo wir hinlaufen.


    Abstieg auf der Nordseite vom Timmelsjoch

    Als der Weg an die Straße kommt, um sie zu kreuzen, liegt ein Schmugglerdenkmal am Weg. Ein Betonklotz mit sehr eigenwillig geformten Eingängen. Drinnen gibt es etwas Geschichtliches über das Timmelsjoch und die Bedeutung für Schmuggler und die Talbewohner zu lesen.


    Schmugglerdenkmal im Timmelstal

    Der Wanderweg hält sich ab hier meist in der Gegend des Timmelsbachs. Die Straße verschwindet irgendwann nach Süden in Richtung Hochgurgel.


    Der E5 am Timmelsbach

    Leider fängt es schon wieder an zu regnen. Und der Regen ist hier schön kalt. Österreich hat eben eine niedrigere Durchschnittstemperatur als Italien.
    In Regenklamotten steigen wir weiter ab. Irgendwann kommt endlich Zwieselstein (1.450 m) in Sicht.


    Zwieselstein

    Wir steigen vollends ab und verziehen uns erstmal zwecks Mittagessen in ein Gasthaus. Wir schälen und aus den Regensachen und verdrücken eine Pizza.
    Der Wetterbericht der Region für die nächsten 3 Tage hört sich nicht gut an! Es soll noch kälter werden und reichlich Niederschlag geben. Die Schneefallgrenze sinkt unter 3.000 Meter. Das ist jetzt nicht das, was wir hören wollen, wenn wir über den Hauptkamm steigen wollen und dabei mehrfach über die 3.000-Meter-Marke gehen. Und so lange haben wir auch nicht Zeit, dass wir hier 3 Tage auf besseres Wetter warten können. Irgendwann akzeptieren wir die Tatsachen und brechen die Tour hier für dieses Mal ab. Da wir sowas schon einkalkuliert haben, haben wir bereits eine weitere Wanderwoche nach den Sommerferien reserviert um im Fall der Fälle da die Wanderung fertig machen zu können. Nun müssen wir leider auf diesen Plan B zurückgreifen.
    Wir kaufen uns Online Tickets für die Heimfahrt ab hier und fahren mit dem Bus das Tal vor zum Ötztaler Bahnhof.


    Bahnhof Ötztal

    Ein Regionalzug bringt uns nach Innsbruck. Der Fernzug, der uns zum Auto meines Wanderkameraden bringt, fährt aber erst heute Abend ab. Da haben wir noch etwas Zeit. Die gedenken wir in der Innenstadt von Innsbruck zu verbringen. Da wird sich hoffentlich was finden.
    Und es findet sich was: Das New Orleans Festival 2018! Auf einem großen Platz mitten in der Altstadt ist eine große Bühne aufgebaut und da treten diverse Bands auf. Das Alter des Publikums ist bunt gemischt. Nicht alle sind so leger gekleidet wie wir, aber das stört uns nicht lange. Die Musik ist super und die Zeit vergeht schnell.


    New Orleans Festival in Innsbruck

    Viel zu früh müssen wir uns losreißen um unseren Zug zu erwischen. Kurz nach Mitternacht bin ich dann zuhause.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
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    14. Tag: Pfandler Alm – Gasthof Hochfirst
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Freitag, 20. Juli 2018
    Strecke: 23 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.400 m, ↓ 900 m
    Gehzeit: 7 h

    Gesamtstrecke: 322 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 15.350 m, ↓ 15.525 m
    Gesamtgehzeit: 103 h

    Früh geht es heute los mit dem Trubel im Lager. Ich bin Lager halt nicht mehr gewohnt. Ich versuche noch ein wenig weiter zu dösen aber es klappt natürlich nicht. Also quäle ich mich zu unchristlicher Zeit auch aus dem Bett. So sitzen wir um 7 schon beim Frühstück. Mit meinem Wanderkollegen liegt der morgendliche Start deutlich früher als die letzten Tage.


    Wild bei der Pfandler Alm

    Der E5 verliert bei der Pfandler Alm zunächst weitere Höhenmeter. Im Wald geht es abwärts, bis wir oberhalb von Prantach aus dem Wald kommen. Der Pfandlerhof liegt unter uns. Über Wiesen geht es weiter abwärts. Schade um die schönen Höhenmeter! Denn der Hauptkamm liegt ja noch vor uns. Wir müssen also alles wieder rauf.
    Die Sonne kommt raus und lässt die Texelgruppe in bestem Licht erstrahlen.


    Morgendlicher Blick in die Texelgruppe

    Bis ca. 730 Meter geht es hinunter. Endlich geht der Weg langsam in die Horizontale über. Am östlichen Hang geht es oberhalb des Passeiertals nach Norden.


    Oberhalb des Talgrundes geht es das Passeiertal hinter

    Mal Wald, mal Wiese – der Weg bietet uns einiges.


    Ein Wasserfall oberhalb von St. Martin in Passeier

    Der Talgrund kommt uns immer näher. Und die Häuser am Weg häufen sich auch. Irgendwann geht der Weg in Teer über und führt uns nach St. Leonhard hinein. Gestern haben wir von Wanderern und vom Wirt den Tipp bekommen ab St. Leonhard nicht dem E5 zu folgen sondern den Wanderweg durch die Passeierschlucht zu nehmen. Der sei recht neu und würde sehr schön und weit weg von der Straße durch die Schlucht geführt. Das wollen wir uns ansehen. Also müssen wir aufpassen, dass wir nicht zu weit dem E5 folgen sondern in die Stadtmitte gehen und dem Fluss aufwärts folgen. Eine Eispause wird auch noch gemacht. Am Schwimmbad und Sportplatz geht es vorbei und der Weg wird wieder kleiner und der Teer hört auch wieder auf.


    Einstieg in die Passeierschlucht

    Zunächst geht es normal am Fluss entlang bis die Wände etwas steiler werden. Der Weg wurde mit viel technischer Hilfe teilweise an recht steile Wände geklebt. Schön zu gehen! Und zu sehen gibt es auch was.


    Der Weg wechselt die Seite in der Passeierschlucht

    Nichts extrem spektakuläres aber abwechslungsreich.


    Wildwasser in der Passeierschlucht

    Ab und zu muss man mal rauf und runter. So ganz eben geht der Weg nicht durch die Schlucht. Trittsicher braucht man nicht zu sein aber Schwindelfreiheit sollte schon vorhanden sein. Das gehen auf solchen Gitterwegen mit freiem Blick nach unten ist nicht jedermanns Sache.


    Der Weg durch die Passeierschlucht

    Unterhalb von Moos in Passeier hört der Schluchtenweg auf und führt im Zickzack zur Straße zurück, auf der man aber nicht wandern muss. Unter den Felsen entlang geht es dann hinein in das Dorf.


    Ausstieg aus der Schlucht nach Moos in Passeier

    In Moos (1.007 m) gibt es einige Restaurants und wir sind genau zur Mittagszeit dort. Passt! Wir lassen uns nieder und probieren den Mittagstisch. Was uns dabei weniger gefällt, sind die Wolken, die da am Himmel so ganz langsam aufziehen. Der Wetterbericht hatte schon eine Wetterverschlechterung angekündigt. Aber ich glaube das immer erst, wenn ich es dann auch sehe.
    Wir machen uns auf den Weg. Der kommt erst als breiter Feldweg daher und führt neben dem Bach Passer nach Norden. Da hatten wir schon schönere Wege heute!
    Und die Wolken beim Blick zurück gefallen uns auch nicht wirklich!


    Regen zieht auf

    Irgendwann wird der Weg aber auch kleiner. Und der Himmel immer dunkler.


    Der E5 oberhalb von Moos in Passeier

    Das sieht nach Regen aus. So langsam legen wir einen Zahn zu. Zügig sind wir auf dem Weg unterwegs. Da kommt uns eine Gruppe in voller Regenmontur entgegen. Weiter oben scheint es also auch schon zu regnen. Sch...ade!
    Als wir an die kleine Straße kommen, die nach Rabenstein hinauf führt beginnt es dann zu tröpfeln. Ich lasse es vorerst beim Regenschirm. Mein Wanderfreund legt die Regenhaut an.
    Als wir in Rabenstein (1.433 m) einlaufen lässt der Regen wieder nach.


    Rabenstein

    Das kleine Dorf zwängt sich in das enge Tal. In der Ostwand wird irgendwo da oben die Passstraße entlang geführt. Ab und zu hört man mal ein Motorrad oder einen Sportwagen dröhnen. Was finden die Leute nur immer an lauten Auspuffanlagen? Ich finde die unmöglich!
    Am oberen Ortsende gibt es einen Gasthof. In dem umgehen wir den nächsten Schauer. Nach einer ¾ h hat sich das Wetter wieder beruhigt und wir ziehen weiter. Zunächst geht es noch etwas an einer Straße entlang bis der Weg links abbiegt und wieder zum Wanderweg wird.


    Nach der Pause oberhalb von Rabenstein

    Durch den Wald geht es aufwärts. Irgendwann haben wir wohl genug Höhenmeter und das Passeiertal weitet sich wieder. Im Talgrund liegen ein paar einzelne Höfe verstreut.


    Der Gasthof Hochfirst taucht am Hang über uns auf

    Über den letzten Bäumen kann man auf dem nächsten Hang sowohl die Passstraße als auch unser heutiges Ziel, den Gasthof Hochfirst liegen sehen. Gemütlich geht es das Tal hinter.
    Und wie es sich gehört kommt auch die Sonne wieder raus. Da wird es doch gleich wieder etwas freundlicher.


    Kühe am Weg nach Schönau

    Auf den Weiden stehen Kühe, die uns interessiert zusehen. Die sind Wanderer wohl gewohnt.
    In Schönau, einer Ansammlung von Höfen, geht es ein letztes Mal über den Passer.


    Bachquerung in Schönau

    Am Brunnen stehen schon wieder ein paar E5-Wanderer. Auf dem Teil der Strecke trifft man ständig welche. Vor allem, wenn man den E5 ‚falschherum‘ geht.
    Auf einem kleinen Steig geht es nun steil aufwärts. Über uns liegt der Gasthof und meldet uns ständig, dass es noch einige Höhenmeter sind. Mit jedem Meter wird aber auch die Aussicht wieder besser. Unten am Talgrund war es mit der Aussicht nicht so weit her.


    Rückblick auf halber Höhe zum Gasthof Hochfirst

    Der Weg zieht nach ein paar Zick-Zack-Schlägen in das Seebachtal hinein.


    Der Weg zieht das Tal hinter

    Auf halbem Weg steht ein kleiner Gedenkstein.


    Schöne Wege hinauf zum Gasthof Hochfirst

    Irgendwo meckert es. Über uns müssen Ziegen sein. Erst beim Rückblick sehe ich, dass sie in den Felsen direkt über dem Weg stehen. Kein Wunder, dass ich sie von unten nicht gesehen habe.


    Neugierige Blicke folgen uns

    Aber so sonnig wie der Blick in der rückwärtigen Richtung ist, ist er nicht in jeder Richtung.


    Am Hohen First braut sich was zusammen

    Und die Wolken kommen schnell näher. Ein kurzer Blick: Das müsste gerade so reichen! Wenn wir nochmal Gas geben. Also lassen wir es laufen. Es geht durch einen letzten Hof und dann auf einer Traktorspur zur Straße hinauf.


    Pilze kurz vor dem Gasthof Hochfirst

    Nassgeschwitzt kommen wir auf der Terrasse des Gasthofes an. Dort sitzen schon einige. Die meisten sind allerdings mit Fahrzeugen da. Die Mehrzahl mit Zweirädern. Und wie wir da so stehen und verschnaufen fängt es wieder an zu regnen. Wir gehen rein und kriegen ein Zimmer. Glück gehabt: Sowohl mit dem Regen als auch mit dem letzten Zimmer! Auf dem Balkon von unserem Zimmer beobachten wir, wie der Regenschauer nieder geht.


    Es regnet sobald wir das Gasthaus erreicht haben

    Leider wird der gesamte Wetterbericht unbeständiger. Na, mal sehen wo das morgen hinführt. Heute genießen wir den späten Nachmittag mit Blick über das Passeiertal und gehen irgendwann zu Bett.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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  • Wafer
    antwortet
    AW: [IT, AT, DE, CH, FR] Unterwegs auf dem E5: Verona - Bozen - Bodensee - ?

    13. Tag: Meraner Hütte – Pfandler Alm
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Donnerstag, 19. Juli 2018
    Strecke: 19 Km
    Höhenmeter: ↑ 1.400 m, ↓ 2.000 m
    Gehzeit: 8 h 30

    Gesamtstrecke: 299 Km
    Gesamthöhenmeter: ↑ 14.950 m, ↓ 14.625 m
    Gesamtgehzeit: 96 h

    Und wieder ist uns der Wettergott hold: Die Sonne scheint. Hier waren sich die Propheten im Vorfeld nicht wirklich einig. Je nachdem wo man schaute ...
    Wir packen unsere Sachen und machen uns fertig. Um 7 Uhr steht das Frühstück auf dem Tisch und eine halbe Stunde später wir vor der Tür. Seit mein Freund dabei ist weht hier morgens ein ganz anderer Wind. Ein paar Meter hinter der Meraner Hütte steht die Kirchsteigalm (1.945 m). Und noch ein paar Meter weiter die Grubalm (2.051 m).


    Die Meraner Hütte im Skigebiet Meran 2000

    Die hohe Hüttendichte erklärt sich durch das Skigebiet. Wir sehen zu, dass wir hier rauskommen. Der E5 zieht sich am Hang entlang hinauf zum Missensteiner Joch (2.128 m).


    Das Pensertal vom Missensteiner Joch

    Die Umgebung liegt noch im Schlaf und präsentiert sich weitläufig. Wir schwitzen weiter aufwärts. In Richtung Nord-Ost liegt das Pensertal.


    Das Pensental mit dem Alpenhauptkamm

    Der Weg heißt hier „Gebirgsjägersteig“. Im Grunde ist es aber ein ganz normaler hochalpiner Wanderweg. Zunächst zieht er sich noch die Höhe haltend nach Norden. Wir kommen um die nächste Spitze herum und stehen vor dem Kratzberger See (2.120 m).


    Licht und Schatten am Kratzberger See

    Geradezu eine Einladung für einen kurzen Boxenstopp. Erstaunlich, wie sich der See hier am eigentlich recht steilen Hang halten kann.


    Am Kratzberger See

    Der weitere Wege stellt vorerst keine besonderen Anforderungen. Außer der obligatorischen Schwindelfreiheit und Trittsicherheit.


    Noch geht es gemütlich am Hang entlang

    Der Hang wird nur zunehmend steiler. Bisher kann ich noch nicht ganz verstehen, warum gestern Abend auf der Hütte alle so ehrfurchtsvoll von diesem Steig gesprochen haben.


    Der Gebirgsjägersteig auf dem Weg zum Hirzer

    Der Steig zieht immer weiter hinauf bis wir auf der Anteranalm stehen. Diese Hochalm ist im Augenblick aber nicht bewirtschaftet.


    Die Anteranalm mit dem Hirzer

    Und dann steilt es auf. Und zwar ganz anständig. Im Bild führt der Weg über die Wiesen durch zunehmend mehr Geröll in der Mitte zu dem Geröllfeld hinauf und zieht dann links zu der Scharte hinauf. Der obere Teil ist dann ein kleiner Pfad im Fels. Gut markiert und ab und zu durch ein Seil gesichert geht es weiter hinauf bis sich die Wege zur Scharte und dem Gipfel trennen. Auf einer kleinen Steigspur geht es weiterhin gut markiert auf den Gipfel des Hirzer (2.781 m).


    Der Gipfel des Hirzer

    Hier in Blickrichtung West – vielleicht mit einem Tick Süd dabei. Das Etschtal liegt uns zu Füßen und die Texelgruppe grüßt herüber. Eine sagenhafte Aussicht!


    Der Hirzer - Der höchste in den Sarntaler Alpen

    Die Texelgruppe sieht wirklich einladend aus. Mit dem Meraner Höhenweg führt ein Weg in ein paar Tagen um die Gruppe herum und durch sie hindurch. Wieder sowas für die ToDo-Liste ...
    Die Wasservorräte sind schon ganz gut verbraucht. Aber weit ist es ja nicht mehr. Nach einer längeren Pause machen wir uns vom Acker – pardon: vom Gipfel. Wir kehren zu dem Ablageplatz mit dem Rucksack zurück und steigen noch kurz hinauf zur Oberen Scharte (2.698 m). Es folgt ein Abstieg von 800 Höhenmetern.


    Abstieg über die Obere Scharte

    Durch unseren recht frühen Start an der Meraner Hütte sind wir recht früh auf dem Plateau, auf dem die Hirzerhütte (1.983 m) liegt.


    Die Hirzerhütte vor der Texelgruppe

    Bis zur Hirzerhütte kommen wir aber vorerst gar nicht. Kurz vorher liegt noch die Resegger Alm. Ein wesentlich kleinerer Betrieb, der uns sehr zusagt. Hier lassen wir uns nieder.


    Die Resegger Alm gefällt uns für die Mittagspause besser

    Es ist gerade mal Viertel vor 2. Das ist dann doch etwas früh, um hier den Tag zu beschließen. Wir waren aber auch schon früh auf der Piste. Wir genießen die Aussicht und ich drehe eine Runde über das Plateau. Die Speisekarte der Hirzerhütte, die auch Gasthaus Tallner Alm heißt, sieht auch gut aus.
    Wir beschließen dann noch ein wenig weiter zu ziehen. Wir brechen auf und halten am Hang entlang weiter nach Norden.


    Almbetrieb an der Hinteregger Alm

    Ein paar Meter weiter liegt bereits die nächste Alm. Auch die ist gut besucht. Da macht sich die Nähe zur Bergbahn bemerkbar. Aber nicht nur bei der Menge der Leute sondern auch bei deren Schuhwerk. Mit was die manche Leute in den Bergen rumstiefeln ...
    Wir gehen gleich weiter.


    Ein letzter Blick hinauf zum Hirzer

    Die nächste Alm lässt auch wieder nicht lange auf sich warten. Die Mahdalm (1.990 m) ist die letzte der Almen, die hier oben liegen. Wir halten schon gar nicht mehr an. Nur kurz den Stempel holen und weiter.
    Und schon ist man wieder alleine. Sobald man den Bereich von Bergbahnen verlässt ist selbst bei diesem Wetter recht wenig los. Der E5 zieht sich unterhalb des Prantachkogel entlang nach Norden. Dabei hat man einen tollen Blick ins Passeier Tal.


    Wandern über dem Passeier Tal

    Meist die Höhe haltend führt der Weg hinüber zur Riffelspitze (2.060 m). Bis dahin hält er sich immer kurz oberhalb der Baumgrenze.


    Die Waldgrenze naht

    Es folgt ein Abstieg über recht steile Wiesen. Bei Feuchtigkeit oder Regen sicher keine einfache Sache. Bei dem Wetter und der Aussicht aber ein Genuss.


    Etschtal und Texelgruppe

    Nach den Wiesen geht es in lichte Wälder. Da hängt so manches Stahlseil an dem geschlagenes Holz zu Tal gelassen wird. Hier Holz zu fällen ist nicht nur anstrengend sondern erfordert auch ausreichende Erfahrung. An so steilen Hängen darf man sich keinen Fehltritt erlauben.
    Auf größeren Lichtungen stehen einzelne Hütten. Meist recht klein und nicht dauerhaft bewohnt. Aber sehr gut in Schuss. Und die Wiesen sind sehr ordentlich. Auf einer der Almen sehen wir, wie die Heuernte eingefahren wird.


    Almarbeit - sieht mühsam aus

    Immer weiter geht es abwärts. So langsam merke ich meine Knie. Kurz bevor wir an der Pfandler Alm ankommen begegnet uns eine Familie mit Kindern. Die Kinder befragen uns recht quengelnd wie weit es denn noch sei. Wenn das so weit unten sich schon so anhört, dann haben die aber noch was vor sich!
    Als die Pfandler Alm (1.350 m) dann in Sicht kommt bin ich auch froh, dass wir es für heute geschafft haben. Die Socken qualmen ganz schön. Ich finde Abstiege immer deutlich anstrengender als Aufstiege.


    Die Pfandler Alm über dem Passeier Tal

    Zeitlich wäre ein Weiterwandern zwar möglich aber mir reicht es für heute. Wir lassen uns auf der sonnigen Terrasse nieder und ersetzen verbrauchte Mineralien. Nachdem der erste Durst gestillt ist beziehen wir die Lager. Die sind ganz gut voll. Hier ist nix mehr mit „alleine mit dem Wirt“.
    Ich drehe noch eine kleine Runde und sehe, dass hier oben eine kleine Außenstelle des MuseumPasseier ist. Hier wurde wohl Andreas Hofer gefangen genommen. Der Freiheitskämpfer ist in Südtirol sowas wie ein Volksheld.
    Das Abendessen ist reichlich und gut und beschert uns damit auch die nötige Bettschwere in dem vollbesetzten Lager gut zu schlafen.
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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