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Montag, 20. Juni 2022
Strecke: 10 Km
Höhenmeter: ↑ 850 m, ↓ 1.550 m
Gehzeit: 6 h
Gesamtstrecke: 222 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 8.900 m, ↓ 7.100 m
Gesamtgehzeit: 62 h
Der Tag beginnt früh – Es ist noch nicht so weit nach der Sonnenwende! Und die Sonne scheint mir ins Gesicht. So bin ich beizeiten auf und vor der Hütte. Dort nehme ich auch das Frühstück zu mir. Mit einem tollen Blick ins Tal! So lässt sich ein neuer Tag gut beginnen!
Vor der Hütte steht auch etwas eiserne Kunst. Echt schick, der Wanderer mit seinem Hund!
Kunst an der Edelweißhütte
Das verspricht ein toller Tag zu werden: Es zeigt sich kein Wölkchen am Himmel! Prima! Heute ist es erstmal nicht so weit. Ich will ja nicht immer den gleichen Fehler wieder machen.
Endlich komme ich los. Obwohl hier nix los ist, habe ich heute Morgen recht lange gebraucht. Macht aber nix. Gleich an der Hütte gehen die verschiedenen Wege auf und um den Schneeberg los. Ich nehme den Fadensteig. Er wird mich und den Nordalpenweg von hier direkt auf den Gipfel hinaufführen.
Start an der Edelweißhütte in den heutigen Tag
Zunächst steigt der Weg moderat an. Es gibt sogar noch etwas Schatten unter den letzten Bäumen. Das ist angenehm zu gehen. So komme ich gut vorwärts. Schon nach kurzer Zeit hat sich der Blickwinkel ziemlich verändert.
Schnell wird es felsiger - mit großartiger Aussicht
Es wird immer felsiger. Und damit auch immer sonniger. Schön hier!
Rückblick auf Puchberg
Da unten bin ich gestern Abend gestartet. Man sieht jetzt schon, dass der Schneeberg, den ich gerade besteige zu den höheren der Umgebung zählt.
Als der Wald aufhört gibt es zwar noch niedrigen Latschenbewuchs aber ab ca. 1.550 m kommen Felswände.
Auf dem Fadensteig geht es aufwärts - durch die Fadenwände
Bis zu diesen Wänden geht der Weg im Zick-Zack hinauf. Angenehm zu gehen! Als ich bei den Wänden ankomme überholt mich eine Gruppe von Wanderern. Keine Ahnung wo die gestartet sind. Auf der Edelweißhütte haben die auf jeden Fall nicht übernachtet!
Ich bin heute beim Aufstieg mal nicht alleine
Der Blick zurück wird immer interessanter! Durch die überragende Position des Schneebergs überblickt man die ganzen Wiener Hausberge, über die ich hierhergekommen bin. Grandios!
Der Fadensattel bleibt zurück
Rechts der Mitte die Mamau- und die Schoberwiese mit Schober und Öhler, die zu dem Kamm der Dürren Wand gehören, über die ich im März zum Fadensattel aufgestiegen bin.
Und die Flora ändert sich auch. Auch da gibt es ständig was zu sehen.
Symbiose aus Flora und Fauna
Der Weg schlängelt sich durch die Wände. Ab und zu liegt mal ein Seil als Sicherung. Aber nichts übermäßig Gefährliches. Man sollte halt trittsicher und schwindelfrei sein. Ansonsten: Genusswandern pur! Alleine schon wegen der Aussichten lohnt der Weg hier hinauf!
Der Fadensteig ist teilweise gesichert
Und dann ist es plötzlich vorbei mit den Felswänden. Gerade noch ging es steil aufwärts und nun stehe ich auf einer Hochfläche, die mit Latschen bewachsen ist. Mit gleichmäßiger Steigung führt der Weg gut sichtbar über diese Hochfläche zu dem höchsten Punkt des Plateaus.
Plötzlich wird es auf dem Schneeberg schon fast harmlos
Immer wieder erstaunlich, wie schnell sich doch eine Landschaft ändern kann! Gemütlich lasse ich es den Fadensteig hinauflaufen. Aber fast wie erwartet taucht beim Näherkommen hinter dem vermeintlichen Gipfel noch einer auf. Also weiter. So werden das hier oben doch noch schlappe 300 Höhenmeter, bevor die Fischerhütte (2.049 m) in Sicht kommt.
Die Fischerhütte mit ihrer Aussicht
Die Straße, über die die Hütte versorgt wird, ist nicht zu übersehen. Sie führt hinunter zum Damböckhaus und von dort weiter zum Bergbahnhof der Schneebergbahn.
So schön die Aussicht auf der Terrasse ist: Mir wird es hier zu heiß! Ich hole mir was zu trinken und verziehe mich in den Schatten. Und die nächsten Tage soll es noch wärmer werden.
Ich schaue mir an, was noch vor mir liegt.
Blick zur höchsten Erhebung des Schneebergs - Dem Klosterwappen
Das sieht jetzt nicht gerade nach einer unüberwindbaren Herausforderung aus! Keine 30 Höhenmeter trennen mich noch von dem Gipfel. Und der Weg ist auch nicht zu verfehlen. Warum der gepunktet, also als Wanderpfad in der Karte eingetragen ist, ist mir schleierhaft! Da kommt man mit jedem Auto bis zum Gipfel.
Also mache ich mich mal wieder auf den Weg. Trotz des etwas breit geratenen Wanderweges gibt es auch hier oben wieder viel auch neben den Wegen zu sehen.
Bergblumen mit Besuch am Schneeberg
Ruck-Zuck bin ich auf dem Klosterwappen (2.076 m). Das ging schnell! Nun, waren ja auch nur ein paar Meter.
Das Gipfelkreuz auf dem Klosterwappen
Auf dem Gipfel gibt es leider noch reichlich andere Bauwerke. An denen muss man geflissentlich dran vorbeischauen. Schön geht anders!
Entsprechend hält es mich hier nicht lange. Zudem wird es langsam richtig voll hier oben. Die Schneebergbahn schaufelt hier einiges an Halbschuhtouristen rauf.
Ich nehme für den Abstieg den kleinen Pfad, der sich nach Westen hin den Hang hinunterwindet. Zunächst über Bergwiesen und zunehmend durch Latschenfelder verliert der Weg schnell an Höhe.
Der Abstiegsweg in Richtung Kienthalerhütte
Hier ist der Weg so, wie man ihn erwartet: Ein kleiner Pfad, der schön zu gehen ist. Und leer ist er auch wieder. Der Schneeberg schaut zwar nur knapp über die 2.000-Höhenmeter-Marke aber die Täler drum herum sind recht tief. Und entsprechend lang die An- bzw. Abstiege. Die meisten tun sich das nicht an und nehmen die Bahn. Also bin ich hier wieder schnell alleine unterwegs.
Der Himmel zieht etwas zu. Wo kommt jetzt das auf einmal her? Das geht hier in den Bergen mitunter manchmal recht schnell! Als es zu tröpfeln beginnt ist die Kienthalerhütte (1.380 m) nicht mehr weit weg. Als ich sie erreiche muss ich feststellen, dass sie leider nur am Wochenende offen hat.
Ein kurzer Regenschauer an der Kienthalerhütte beim Turmstein
So montiere ich unter einem Baum die leichte Regenmontur: Ein Regenschirm am Rucksackträger. So habe ich die Hände frei und bleibe meist im Trockenen. Bei wenig Wind eine feine Sache! Sehr schnell kann ich das aber auch wieder abbauen. War zum Glück nur ein kurzer Schauer.
Über den Ferdinand-Mayr-Weg geht es abwärts. Kurz nach einer Quelle treffe ich auf einen Forstweg. Auf ihm wird der Nordalpenweg offiziell geführt. Das macht mich jetzt weniger an. Aber dafür gibt es ja noch die Weichtalklamm, die hier beginnt. Das ist ein als Klettersteig der mit der Schwierigkeit A bis B eingestuft ist. Ich habe heute noch reichlich Zeit, also probiere ich mein Glück mit der Klamm.
Der Einstieg in die Weichtalklamm
Der Steig führt mich in die Klamm hinunter. Die Felswände kommen teilweise recht nah an den Weg heran. Wobei der Weg einfach der Klammboden ist. Wenn es regnet oder sehr viel geregnet hat, ist das Steig nicht zu empfehlen, denn dann dürfte man die meiste Zeit mit den Schuhen im Wasser stehen. So wandere ich über den leicht feuchten Boden abwärts.
Eindrücke aus der Weichtalklamm
Teilweise muss man auch unter Felsen durchklettern, die sich zwischen den Wänden verkeilt haben. Am Grund der Schlucht liegt einiges an angeschwemmtem Unrat herum. Und was man auch nicht vergessen darf: Wo viel Feuchtigkeit und Wärme ist, da fühlen sich Insekten wohl! Um mich herum schwirrt und summt es in einem fort. Was da so alles dabei ist, will ich lieber gar nicht so genau wissen. Gestochen werde ich allerdings erstaunlich wenig – zu Glück!
So manche Steilstufe wird durch technische Hilfsmittel überwunden. So gibt es in der Schlucht einige Leitern, Ketten, Seile oder Stahlbolzen, die als Stufen dienen.
Altes Eisen in der Weichtalklamm
Wer hier sein Klettersteigset anlegt, wird wohl enttäuscht werden: Es gibt nur wenige Stellen, an denen man sich vorbildlich sichern kann.
Einen Klettersteig abwärts zu gehen erhöht die Schwierigkeit noch etwas, da man häufig von oben die Tritte und Griffe nicht richtig einsehen kann und man viel nach Gefühl agieren muss. Aber hier geht das noch einigermaßen. Man sollte auch die Länge des Steiges nicht unterschätzen. Wo der normale Weg 1 h 45 für den Abstieg zum Weichtalhaus benötigt, da braucht man durch die Schlucht doch auch nochmal deutlich mehr Zeit. So richtig zügig kommt man da nicht überall voran.
Wilde Wände in feuchter Schlucht
Aber richtig schön ist es in der Klamm! Mir gefällt sowas!
Nach über 2 h habe ich das Ende der Schlucht endlich erreicht. Direkt am Ausgang der Klamm steht das Weichtalhaus der Naturfreunde (547 m).
Ankunft am Weichtalhaus
Übrigens: Wie ich abends erfahre führt der Nordalpenweg ca. 700 m auf dem Forstweg entlang und zweigt dann links auf einen normalen Wanderweg ab, der teilweise recht steil im Zick-Zack durch den Wald abwärts führt. Gut markiert und gut zu gehen soll er sein. Keine Abzweigungen außer der oben am Forstweg, wo man auf den Waldweg abbiegt.
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