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[AT, DE] Auf E4 Alpin/Nordalpenweg von Wien bzw. vom Neusiedler See nach Bregenz
Du beschreibst sehr anschaulich, warum ich mich vor ein paar Jahren schnell daran gewöhnt habe, (Hütten-)Übernachtungen mit Hund (weit) im Voraus zu buchen - auch, wenn die Flexibilität dadurch etwas leidet...
Aber eine wirklich hübsche Gegend durchwandert Ihr da! Und freut mich natürlich auch, endlich mal Deinen Hund "kennenzulernen".
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Montag, 25. September 2023
Strecke: 12 Km
Höhenmeter: ↑ 475 m, ↓ 475 m
Gehzeit: 4 h
Gesamtstrecke: 1.294 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 74.025 m, ↓ 63.250 m
Gesamtgehzeit: 442 h 15
Das Auto steht auf dem Parkplatz am Losenpass (1.139 m). Irgendwie werden wir hier schon irgendwann wieder ankommen. Dann wollen wir uns um ein Hotel kümmern. Hier in Österreich gibt es schließlich mehr Hotels, die Hunde aufnehmen als in Deutschland. Habe ich zumindest mal irgendwo gehört! Und so groß ist unser Zwergpinscher ja auch wieder nicht.
Es geht los auf Teerstraßen, die sich mit der Zeit zu Schotterstraßen entwickeln. Hier stehen halt auch viele Wochenendhäuser und die wollen alle bis zur Haustür fahren.
Start in Bödele am Losenpass
Aber es dauert zum Glück nicht gar zu lang, bis wir auf bessere Wege kommen. Die Anzahl der Lift ist hier zwar recht hoch aber deren Länge und Größe dafür überschaubar.
Die Wege werden kleiner
Schnell stelle ich fest, dass ich wohl zu schnell unterwegs bin. Da wäre eine frühe erste Pause vielleicht eine gute Idee! Aber mit meinem Talent für Ruhetage bei Hütten ist ja wohl klar, dass wir an der Meierei natürlich keine Pause machen können: Alles ist zu. Also am besten gleich weiter. Über kaum erkennbare Pisten führt uns ein schöner Weg aufwärts.
Der Blick zurück wir immer besser!
Großartige Aussichten auf den Bodensee
Die Wege sind hier wirklich einfach zu gehen aber trotzdem recht schön. Und das obwohl wir mitten in einem, zugegebenermaßen recht kleinen, Skigebiet sind. So ziehen wir hinauf in Richtung Lank bzw. Hochälpelehütte.
Stetig geht es aufwärts
Je höher wir kommen, desto öfter frage ich mich warum der Nordalpenweg offiziell unten durch den Wald geführt wird!
Großartige Aussicht am Lank
Und dabei geht es nicht nur um die Sicht über den Bodensee! Nein, man kann von hier oben sehr viel überblicken. Auch den Voralpinen Bereich in Richtung Norden.
Nach Norden laufen die Berge langsam aus
Ab der Bergstation der fix geklemmten Doppelsesselbahn Lank geht es auf einen tollen Kammweg entlang aufwärts, der uns zeigt, warum sie mehr zu bieten haben als Tal- und Waldwege.
Der Bregenzer Wald
Je näher man dem Hochälpelekopf kommt, desto alpiner werden die Blicke – Zumindest in Richtung Osten. Denn dort sind Berge des Lechquellengebirges zu sehen. Man versteht zwar sehr gut, warum das Gebirge hier ‚Bregenzeraldgebirger‘ heißt, aber am Horizont ist klar erkennbar, dass es dahinter deutlich alpiner weitergeht.
Am Hochälpelekopf
Und im Süden präsentiert sich das Rheintal mit der Schweiz, Liechtenstein und dem Rätikon. Da gibt es immer was zusehen! Vom Hochälpelekopf vor allen aber auch die Hochälpelhütte (1.467 m)!
Die Hochälpelehütte mit der Schweiz im Hintergrund
Tolle Aussichtslage! Das Rheintal ist gut zu sehen. Wir machen Mittagspause. Die Versorgung ist gut: Gutes Essen und viel Platz auf der Terrasse. Leider hätten wir hier wegen des Hundes nicht übernachten dürfen, wenn wir es vorgehabt hätten. Wandern mit Hund macht besonders bei Übernachtungen in Hütte Schwierigkeiten. Es gibt zwar viele Hütte, die sowas zulassen, aber jede hat andere Bedingungen.
Also ziehen wir irgendwann weiter. Immer am Kamm entlang wandern wir etwas abwärts.
Auf Wanderwegen geht es am Kamm entlang abwärts
Das Bregenzerwaldgebirge ist hier extrem grün und – wie der Name schon sagt – bewaldet. Trotzdem fehlt es nicht an Aussichten. Irgendwas ist immer zu sehen!
Was gibt es wohl da zu sehen?
Eines sei mal an dieser Stelle kurz angemerkt: Das Wandern mit Hund ist hier sehr entspannt! Solange man nicht übernachten will ...
Der Weg führt uns gut erkennbar immer weiter abwärts. Teilweise im Wald und teilweise über die Wiesen der Almen.
Die grünen Berge von Vorarlberg
Für richtig gute Fernsicht ist es heute zu diesig. Aber im Süd-Osten kann man das Rheintal liegen sehen und dahinter das Appenzeller Land, das ich auch so gerne besuche.
Schweizblick
Je niedriger wir kommen, desto rarer werden die Fernblicke. Aber es bleibt trotzdem schön: Es bleibt abwechslungsreich und die Wege schön.
Schattiger Kammweg
Es geht immer weiter auf den nächsten Sattel zu. Sobald die Bäume lichter werden können wir eine Alm unter uns liegen sehen. Ich kann gut verstehen, dass die frisch renoviert wurde: Der Blick ist einfach der Knaller! Wissen die Almwirte eigentlich immer, in welcher tollen Aussichtslage sie arbeiten dürfen? Wenn ich da so an manche Aussicht am Band eines Automobilherstellers denke ...
Am Gschwendtsattel
Wir wählen den Weg um den Gäsekopf herum und sind erstaunt wie feucht die Umgebung hier ist. Wir sind recht häufig auf dem Holzweg unterwegs!
Schöne Wege zur Bregenzer Hütte
Da gibt es auch Pausenplätzen mit Liegemöbeln oder auch einfacheren Bänken. Aber immer mit schöner Aussicht. Der Einzige, der das nicht ganz nachvollziehen kann, ist unser Hunde: Er würde viel lieber mitten durch das Unterholz stromern und über Baumstämme springen. Als wir in die Nähe der Bregenzer Hütte kommen fällt meiner Frau auf, dass die Hundeleine fehlt. Verdammt! Die liegt garantiert noch am letzten Liegeplatz mit Aussicht! Ich spurte zurück und nutze die Gelegenheit auf dem Rückweg auch kurz die Abzweigung zu besuchen, wo ich vor ein paar Jahren von Dornbirn heraufgekommen bin. Das waren starke 50 m Umweg!
Die Bregenzer Hütte entpuppt sich als sehr gemütliche Hütte der Naturfreunde mit einem sehr herzlichen Hüttenwirtsehpaar. Sie sind mit Leib und Seele Wirte aber auch sie hätten unserm Hund nicht erlaubt in unserem Zimmer zu schlafen.
An der Bregenzer Hütte
Nach einer längeren Pause brechen wir auf um den letzten Teil unseres Weges zu bewältigen. Ganz ehrlich: So wirklich einfach ist uns das nicht gefallen! Auf einer Schotterstraße geht es im Wald abwärts. Das ist die Versorgungsstraße, über die die Bregenzer Hütte angebunden ist. Das ist jetzt nichts Prickelndes. Das ist aber ab der Bregenzer Hütte der offizielle Nordalpenweg bzw. E4 Alpin. Wer also auf diesem Weg unterwegs ist und noch genug Zeit hat, dem empfehle ich den Weg, den wir hierhergekommen sind!
Ab und zu kommt man aber auch an der Versorgungsstraße aus dem Wald. So ergeben sich auch hier noch ganz nette Talblicke.
Schwarzenberg und andere Orte
Wo von Norden der Weg von Schwarzenberg heraufkommt, sieht man die Lustenauer Hütte liegen.
Die Lustenauer Hütte kommt in Sicht
Bei meinem Talent war ja eigentlich klar, dass sie heute Ruhetag hat. Aber die liegt da schon recht schön am Rand des Weges. Wir ziehen einfach weiter. Es geht durch Wälder bis wir zur nächsten Alm kommen. Die präsentiert sich wieder richtig schön!
Das Älpele
Wenn man genau schaut dann liegt die in dem Skigebiet von Bödele. Das sieht man aber kaum. Irgendwo da hinten gibt es ein paar Schleppliftstützen aber die sind wirklich überschaubar. Die liegt da aber auch wirklich schön auf ihrer Wiese – mit der kleinen Kapelle davor ...
Hat was!
Kapelle Hämmerles Älpele
Die Größe zeigt aber auch, dass die schon ein Stück weit von Skitourismus leben. Aber die liegen optisch schon wirklich schön an ihrer Stelle!
Das war so schön - das schauen wir uns nochmal an
Ab hier geht es auf einem Schotterweg aufwärts wieder in den Wald ohne nennenswerte Ausblicke. Ein geschotterter Waldweg eben. Je näher wir Bödele kommen, desto mehr häufen sich die Wochenendhäuser am Weg. Irgendwann erreichen wir den Losenpass.
Wir kommen wieder nach Bödele
Frau und Hund freuen sich am meisten! Wir suchen uns ein Hotel in Dornbirn, das uns mit Hund aufnimmt. In Bödele war leider nichts zu finden: Entweder waren Hunde nicht erlaubt oder sie hatten zu.
Das war ein toller Tag mit super Wetter. Die sehr grüne Wanderung führte uns bei grandiosen Aussichten von Bödele zur Bregenzer Hütte. Der Rückweg, der als offizieller Nordalgenweg bzw., E4 Alpin gilt, war jetzt nicht so der Knaller. Ich empfehlt daher jedem, der noch genug Zeit und Kraft hat, lieber den Weg über den Hochälpelkopf mit seiner sehr ansprechenden Hütte zu wählen.
Eigentlich wollte ich ja im Lechquellengebirge dort weitermachen, wo ich das letzte Mal aufgehört hatte: Am Formarinjoch. Aber als es soweit war und das Wetter gut war, zeigte ein Blick ins Internet, dass die Hütten dort schon geschlossen hatten. Die haben tatsächlich schon Mitte September zugesperrt! Die haben wohl noch nicht mitbekommen, dass der Klimawandel auch hier zum Umdenken auffordert! Damit kann ich die Lücke zwischen Formarinsee und Biberacher Hütte dieses Jahr nicht mehr schließen. Das ist schade! So habe ich dieses Jahr keine Chance mehr den Nordalpenweg am Stück gegangen abzuschließen. Da ärgere ich mich, dass ich bei der letzten Etappe nicht doch nicht irgendwie zur Biberacher Hütte gewandert bin. Das hätte ich da sicher irgendwie noch reinquetschen können. Ich hatte aber damals den Weg bis Damüls im Kopf und das hatte nicht gepasst. Ärgerlich, aber es gibt ja zum Glück noch Alternativen! Z.B. weiter unten im Bregenzer Wald.
Und das hat dann auch meine Frau mitbekommen. Als klar war, dass ich im Bregenzer Wald wandern werde, hat sie sich entschieden mit zu kommen. Mit Hund! Damit kam noch gleich eine weitere Schwierigkeit dazu: Nicht alle Hütten nehmen ohne weiteres Hunde auf. Also habe ich diese Etappe etwas geruhsamer und mit Standquartier geplant. Das hatte ich ja schon in St. Anton geübt. Für mich als Langstreckenwanderer muss ich da echt umdenken.
Bei der Etappenplanung bleibe ich im Vorfeld wage, weil ich nicht so genau weiß, was ich Frau und Hund zumuten kann. Also werden wir das im Dialog jeden Abend entscheiden. Auch das habe ich ja in St. Anton schon geübt.
So steuere ich auf der Anfahrt für den ersten Tag mal den Losenpaß (1.140 m) mit dem kleinen Weiler Bödele an. Die Grundidee ist von hier aus bis zu dem Weg zu wandern, den ich seinerzeit von Dornbirn heraufgekommen bin. Also ganz grob bis zur Bregenzer Hütte. Und zwar das auf einem Weg, der nicht als Nordalpenweg markiert ist. Denn der Nordalpenweg von der Bregenzer Hütte zum Losenpass führt auf der Versorgungsstraße der Bregenzer Hütte entlang. Das stelle ich mir jetzt nicht ganz so prickelnd vor. Den Rückweg von der Bregenzer Hütte will ich dann auf genau diesem Weg bestreiten. Und was am nächsten Tag kommt, werden wir sehen.
Soviel zur Planung im Vorfeld. Jetzt fahren wir da erstmal hin und schauen wie weit wir kommen!
Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
Hallo Wafer!
Ich sehe Deinen Bericht keinesfalls "nur" als Teaser - Inspirationsquelle trifft es schon viel besser. Du beschreibst die Regionen, die Du durchwanderst einfach so toll, dass man dort auch gerne mal hin und sich ausführlich umschauen möchte. (Im Pillerseetal bin ich ja auch gleich fast eine Woche geblieben und das basierte nur auf einem einzigen Foto, dass eigentlich nicht mal das Pillerseetal zeigte, und ein paar Zeilen Text. )
Und nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
Tatsächlich ist der Hund bei meiner Tourenplanung im Moment der große "Knackpunkt". Das Vorreservieren bin ich mit ihm schon gewöhnt, das ist für mich kein Problem, wir gehen dann normalerweise auch bei schlechten Wetter los. Aber Buddy ist leider inzwischen aus dem Mehrtagestouren-Alter raus. Er geht schon noch mit in die Berge, allerdings lässt die Trittsicherheit langsam etwas nach, sowas wie Blockwerk mag er nicht mehr wirklich und zwischendurch braucht er immer mal wieder Ruhetage. Das ist für Hüttentouren einfach keine gute Basis mehr, deshalb wird es in der nahen Zukunft wohl mehr Campingurlaub mit Hund geben, wo wir ein Basecamp haben und dann flexibler entscheiden können, was an dem Tag geht oder eben nicht. (Das sind dann aber leider meistens keine Touren mehr für einen spektakulären ODS-Reisebericht.) Dieses Jahr werden wir uns mal das Tote Gebirge/Ausseerland anschauen.
Du hast mich mit Deiner Weitwanderei aber schon ziemlich angefixt, vielleicht suche ich mir irgendwann später auch mal einen Weg aus, den ich in kleineren oder größeren Etappen abwandere. Ich hatte das vor vielen Jahren mal mit einer Alpenüberquerung Haustür-Gardasee angefangen, aber als die Strecke dann immer mehr in Mode kam und die Hütten dort immer voller wurden, ist die Tour irgendwo kurz vor der italienischen Grenze eingeschlafen...
Der Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.
Ja, da habe ich auch zweimal hingeschaut! Der Hüttenhund sieht Buddy wirklich sehr ähnlich. Kurz habe ich überlegt, ob wir uns da vielleicht irgendwo über den Weg gelaufen sind, ohne es zu merken. Aber am Kaiserjochhaus waren wir noch nie. (Lechtaler Alpen und Lechquellengebirge stehen aber bereits auf meiner langen To-See-Liste. Nur die Wintersport-Infrastruktur schreckt mich da noch ein bisschen ab...)
Autoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉
Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße
Wafer
Gemach, gemach, werter Herr! Die Schoberrunde wird in den nächsten Tagen ihren Abschluß finden.
Vielleicht trifft man sich ja irgendwann mal auf einem Forumscamp - dann natürlich mit Hunden, ich will Deinen ja auch mal sehen.
Ich wünsche Dir ebenfalls noch schöne Ostern!
Beste Grüße,
Mücke
Schön, dass du noch mitliest! Ich war am Anfang nicht so begeistert, als ich mitbekam, dass mein Reisebericht über den Nordalpenweg so etwas als Teaser Verwendung findet. Aber irgendwie stimmt das schon: Man kommt zwar in viele Regionen aber man lernt sie nie sehr ausführlich oder umfänglich kennen. Daher muss ich dir recht geben, dass du das als Inspirationsquelle siehst!
Und nachdem ich dich schon ins schöne Pillerseetal gebracht habe: Was fehlt dir noch, damit du wieder auf meinen Spuren wandelst? Zugegeben: das mit dem Hund als Begleitung ist nur auf wenigen Hütten möglich. Sonst hätte ich meinen ja selber öfter dabei. Aber sobald ich auf Strecke gehe und nicht weiß, wo ich schlafen werde, ist das leider ein echtes Problem. Und alles planen und vorreservieren und mich vor allem hinterher bei jedem Wetter an die Planung halten zu müssen, ist nicht so mein Ding.
Der Hund auf dem Kaiserjochhaus sah übrigens schon sehr so aus, als könnte es deiner gewesen sein. Oder liege ich da ganz daneben? Ich musste zumindest gleich an deinen denken, als ich den da sitzen sah.
Autoren freuen sich immer, wenn sie mitbekommen, dass ihr Reisebericht auch gelesen wird. So auch ich! Ich würde mich ja gerne revanchieren aber bei der Schoberrunde geht es in letzter Zeit nicht so recht vorran. 😞 Aber auf schöne Dinge wartet man ja gerne! 😉
Ich wünsche Dir schöne Osterfeiertage und hoffentlich bis bald! Viele Grüße
Epilog: Lechtaler Alpen – Teil 2 – Von Schnann bis zum Formarinsee
Das waren 6 tolle Tage in den Lechtaler Alpen und im Lechquellengebirge. Die Lechtaler sind nicht umsonst so beliebt: Die Wege dort sind sehr abwechslungsreich und bieten eine grandiose Aussicht! Eine Längsüberquerung erfordert allerdings absolute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Viele Wegabschnitte sind mit T4 bewertet. Da sollte man schon wissen was man tun. Aber wer da Spaß daran hat, für den ist der Lechtaler Höhenweg ein Genuss! Die Lechtaler Alpen zählen nicht umsonst zu den Sahnestücken des Nordalpenweges. Ich kannte den Großteil der Wege schon und hatte trotzdem wieder sehr viel Spaß an dem Weg.
Am letzten Grat oben – quasi an der Valluga – habe ich das letzte Österreichische Bundesland auf meiner Nordalpentour betreten: Vorarlberg. Das flächenmäßig und bevölkerungsmäßig zweitkleinste Bundesland: Flächenmäßig liegt Vorarlberg hinter Wien und nur Burgenland hat weniger Einwohner. Mit dem Piz Buin als höchstem Berg des Landes und etlichen weiteren 3.000ern bietet Vorarlberg viele hochalpine Regionen und mit der Bodenseeregion aber auch ebenere und tiefer liegende Bereiche. Das verspricht einen abwechslungsreichen Abschluss meiner Nordalpenwegtour. Wir werden sehen, wenn es soweit ist. Einen Teil davon habe ich ja schon auf meiner Tour von Dornbirn nach Lech kennen gelernt. Ich bin mir ehrlich gesagt noch nicht ganz sicher welche Teile davon ich nochmal begehen werde. Auch das wird wohl die Zeit zeigen.
Den Anfang in Vorarlberg hat das Lechquellengebirge gemacht, das sich deutlich von den Lechtaler Alpen abhebt: Es ist nicht ganz so hoch und kommt viel grüner daher. Trotzdem sind auch dort anspruchsvolle Wege zu finden. Ihr werdet es noch sehen. Ganz langsam und gemütlich werden die Berge niedriger und anspruchsloser – landschaftlich bleibt es aber bis zum Schluss reizvoll und auf hohem Niveau!
Die Hüttendichte ist in der gesamten Region ungewöhnlich hoch. Neben einer Vielzahl an AV-Hütten gibt es noch jede Menge Hütten anderer Vereine und private Unterkünfte. In den Lechtalern habe ich das gefunden, was man klassisch einen Höhenweg nennt: Ein Weg, der nicht ständig bis in die Täler hinunterführt, sondern oben auf der Höhe bleibt. Leider musste ich die Lechtaler in 2 Etappen gehen. Wenn man es genau nimmt sogar in 3:
Von Lermoos zum Fernpass
Vom Fernpass zur Ansbacher Hütte
Von der Anbacher Hütte zur Valluga
Der erste Teil von Lermoos bis zum Hahntennjoch ist weniger begangen und leerer – aber nicht weniger schön oder anspruchsvoll. Der Weg über die Loreascharte und entlang der Heiterwände war abwechslungsreich und sehr schön. Mir ist mal wieder nicht klar warum alle Welt die Lechtaler erst ab dem Hahntennjoch wahrnimmt. Der Rest der Lechtaler ist gut besucht aber ich habe sie nicht übervoll erlebt. Die Hütten sind recht groß und bieten einen guten Service. An der Memminger Hütte wird der E5 gekreuzt was in diesem Bereich zu einem erhöhten Wandereraufkommen sorgt. Man ist aber nicht lange auf gemeinsamen Wegen unterwegs. Eigentlich nur von kurz vor der Seescharte bis kurz hinter der Memminger Hütte. Der Weg durch das Parseiertal ist in der Regel immer recht leer, weil die meisten Wanderer des Lechtaler Höhenweges die Variante über den Augsburger Höhenweg, also von der Memminger Hütte über die Augsburger Hütte zur Ansbacher Hütte bevorzugen. An dem Weg liegt auch die Parseierspitze, der mit 3.036 m höchste Berg und einzige 3.000er der Lechtaler Alpen. Und nur ganz am Anfang bei Lermoos und ganz am Ende bei St. Anton kommt man durch Skigebiete. Das ist nicht jedermanns Sache aber auch das gehört dazu. Es gibt wohl nur noch sehr wenige hochalpine Gebirgsregionen ohne Winterpsortinfrastruktur. So gesehen war das auf die ganze Gebirgsgruppe gesehen sogar recht wenig.
Kulinarisch bin ich hier voll auf meine Kosten gekommen: Ich liebe die deftige, österreichische Kost! Durch die diversen privaten Anbieter war auch ausreichend Abwechslung auf dem Speisezettel. Die AV-Hütten sind in Summe bei dem Thema leider etwas eingefahren und fantasielos. Wenn ich da z.B. an italienische Hütte denke könnten sich die Hüttenwirte hier durchaus etwas abschauen. Die Ausstattung der Hütten ist in der Regel top und die Hütten sind auch gut in Schuss. Und für die Wege gilt das Gleiche: Sehr gut markiert und gesichert – wo es notwendig ist.
Hier leistet der AV mit seinen Sektionen eine wirklich gute Arbeit!
Ich hoffe, ich konnte euch einen Eindruck von den Lechtaler Alpen vermitteln. Dann freuen wir uns mal auf das Lechquellen- und Bregenzerwaldgebirge. Bis hoffentlich bald!
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Dienstag, 5. September 2023
Strecke: 16 Km
Höhenmeter: ↑ 825 m, ↓ 1375 m
Gehzeit: 7 h 30
Gesamtstrecke: 1.282 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 73.550 m, ↓ 62.775 m
Gesamtgehzeit: 438 h 15
Der Tag beginnt wie der letzte: Ich muss nachts mal wieder raus. Zum Glück! Denn wieder ist das Wetter einfach der Kracher! Es gibt zwar nicht sehr viele Sterne am Himmel aber die Aussicht rund um die Hütte ist faszinierend! Ich versuche das mit der Handykamera einzufangen aber es gelingt mir nicht wirklich gut.
Berge haben einfach auch nachts etwas Besonderes!
Die Leutkircher Hütte bei Nacht
In der Hütte brennen nur ganz kleine Notlichter. Trotzdem sieht es so aus, als wäre die Hütte innen hell beleuchtet. Der Mond steht vielleicht noch halb am Himmel. Trotzdem sind klare Schatten erkennbar. Dadurch ergeben sich aber auch gewaltige Belichtungszeiten. Immer wieder erstaunlich, was die kleine Optik des Handys daraus macht! Nach einer Stunde an der frischen Luft ist ein erneutes Einschlafen kein echtes Problem.
Nach dem Frühstück stehen wir um halb 8 vor der Hütte. Kaiserwetter! So wünscht man sich das!
Start an der Leutkircher Hütte
Die Sonne steht noch recht niedrig. Trotzdem starten wir in Richtung Westen frei nach dem Motto: Go West!
Zunächst geht es recht grün und problemfrei leicht abwärts zum Almajurjoch. Den Weg sahen wir schon von der Hütte aus liegen.
2 dunkle Gestalten am Almajurjoch
Der Weg sieht eigentlich recht einfach aus. Die Bergstation der Lifte am Kapall können wir auch schon sehen. Da wollen wir aber eigentlich gar nicht hin. Ein paar Meter weiter zweigt der direkte Weg zur Stuttgarter Hütte rechts ab. Wir halten uns aber links und der Weg führt uns wieder auf die Südseite des Lechtaler Hauptkamms. Hoch über dem Tal wandern wir auf tollen Wegen. Leichter Dunst hängt noch über dem Tal.
Ein sonniger Tag über dem Rosannatal
Es geht um den Bacher herum. An der nächsten Abzweigung steht dann alles doppelt dran: Einmal mit rotem Punkt und einmal mit schwarzem Punkt. Der E4 macht ab hier wieder einen auf Alpin und will uns auf gesicherten Wegen mit T4-Bewertung durch die Wände führen. Wem das zu heftig ist, kann hier zu den Liften am Kapall absteigen und am Kapallsattel wieder zu uns stoßen. Wir aber folgen dem Weg durch die Wände unter der Weißschrofenspitze.
Steig unter der Weißschrofenspitze
Der ist wieder nur vom Feinsten: Gut markiert und gesichert aber nicht ganz ohne! Mit Höhe halten hat er es wieder nicht so – Mal geht es aufwärts und im nächsten Moment muss man wieder runter. So wie es eben möglich ist durch die Wand zu steigen.
Wenn Engel reisen ...
Gut, dass mein Mitwanderer fit und sicher unterwegs ist! Der hat mich gestern heftig überrascht als er mir sein Alter gebeichtet hat: Der ist schlappe 10 Jahre älter und viel fitter als ich. Ich muss unbedingt meine Knie in den Griff kriegen! Das nehme ich mir mal als Aufgabe für den Winter vor. In 10 Jahren will ich auch noch so unterwegs sein wie er!
Und da geht es wiedermal aufwärts
Das Wandern hier ist einfach ein Genuss! Nicht umsonst ist der Lechtaler Höhenweg eines der Highlights des ganzen Nordalpenweges: Er ist zwar nicht ganz einfach und führt auch viel durch Felsen aber er ist auch zwischendrin noch grün und ist damit nicht zu extrem. Einfach eine gute Mischung!
Der Aufstieg zum Mattunjoch
Der Mond zeigt uns artig wo wir hinmüssen. Oben an und in den Felsen sind irgendwelche Dinge verbaut. Beim Näherkommen erkenne ich es als Lawinenauslöser und als Kabelkanäle. Die sind aber schon älteren Datums.
Der Weg führt uns recht gleichmäßig hinauf auf das Joch. Hier bin ich vor ein paar Jahren mal mit einem Freund, der damals den Anfang der Südalpentour mitgemacht hat, Skifahren gewesen und wir sind hier durch hüfthohen Tiefschnee runter. Mittendrin hat es ihn dann geschmissen und das Anschnallen war ein echtes Abenteuer! Ich habe mir damals geschworen hier nie wieder runter zu fahren. Nun, genau genommen laufe ich hier ja auch rauf!
Am Mattunjoch ist alles für die Skifahrer plattgewalzt
Oben kehrt dann Ernüchterung ein: Das Skigebiet hat uns wieder! Alles ist hier plattgewalzt. Der Übergang hinüber zum Valfagehrjoch ist entsprechend langweilig und schon fast ein wenig abschreckend. Für die neue Schindlergratbahn wurde hier die ganze Natur platt gemacht. Das habe ich euch aber schon in den letzten Tagen erzählt. Aber wenn man nach so einem schönen Weg hierher kommt ...
Blick vom Vallfagehrjoch auf die Valluga und die Mittelstation der Bahn
Wir können unser Ziel gut sehen: Die Mittelstation liegt links von den Felsen auf einer Nase und der Vallugagipfel liegt rechts davon. Hier bin ich vor ein paar Tagen schon mal hoch. Da habe ich aber ständig die Bahnen fahren sehen. Seit dem Mattunjoch habe ich noch keine einzige Gondel gesehen. Irgendwas stimmt hier nicht!
Wir nehmen den Weg um diesen Felsklotz herum und steigen hinauf zur Mittelstation – teilweise auf der Piste, die bei weitem noch nicht so schlimm planiert wurde wie das Valfagehrjoch, und teilweise auf den Felsen links davon.
Hier wedelt man im Winter abwärts
Die letzten Meter gehen über eine betonierte Abwasserleitung aufwärts. Mit Seilsicherung. Oben lädt uns eine Bank zu einer Pause ein.
Pause an der Mittelstation der Vallugabahn
Diese Einladung nehmen wir auch an. Denn die Mittelstation ist zu! Ich schaue mir nochmal die WEB-Seite an, auf der steht an welchem Wochentag die Bahn hier oben im Sommer fährt. Und da sollte die heute eigentlich fahren. Bei näherem Hinsehen erkenne ich im Kleingedruckten unten drunter, dass da von 2 Tagen Betriebsruhe im September die Rede ist. Das war gestern und heute! Zum Glück sind wir gestern nicht mehr bis hierher! Da hätten wir noch bis zur Ulmer Hütte runter müssen. Und das war jetzt kein Spaziergang hier rüber!
Was ist aber jetzt zu tun? Wir sind uns schnell einig: Bei dem Wetter lassen wir den Gipfel nicht aus! Und dann steigen wir auch nicht mehr zur Ulmer Hütte ab sondern gehen gleich zur Stuttgarter Hütte durch.
Ein steiler Klettersteig zieht aufwärts zur Valluga
Also nehmen wir den Klettersteig unter die Sohlen, der uns ziemlich steil, schon fast senkrecht (Schwierigkeitsgrad I – II) die Felsen hinaufführt. Ein echter Genuss – für den, der es mag! Es soll auch noch einen Schotterweg da hinauf geben, den haben wir aber nicht gefunden.
Das ganz steile Stück hört irgendwann schlagartig auf und endet auf einer Schulter mit überragendem Blick!
Auf einer Schulter an der Valluga
Damit haben wir die meisten Höhenmeter hinauf zum Vallugagipfel. Auf dem Weg dorthin schweift der Blick weit über die Berge der Umgebung.
So schlimm war der Schindlergrat für die alte Bahn nicht verunstaltet worden
Über die Bausünden für den Wintersport muss man geflissentlich drüber hinwegsehen!
Kurz vor dem Gipfel will uns der Nordalpenweg eigentlich links runter haben. Das wollen wir aber nicht. Jetzt sind wir schon mal hier oben und wegen des ruhenden Bahnbetriebes sind wir fast alleine hier, also wollen wir auch hinauf auf den Gipfel und diese Ruhe auch genießen!
Der Vallugagipfel ist in Reichweite
Der ist zwar recht zugebaut aber wirklich nicht mehr weit. Und diese Stahlbrücke hat auch einfach was! Da muss man einfach auf den Foto drücken!
Grandiose Aussicht an der Valluga
Nur wenige Minuten später stehen wir am Gipfel. Ein Seil versperrt den Zugang. Das soll aber vermutlich eher dafür sorgen, dass die Bahnfahrer nicht ins freie Gelände gelangen. Wir übersteigen das Seil und machen Pause am Gipfel. Im Boden ist eine Platte für mich eingelassen worden, damit ich verstehe, in welchem Bundesland von Österreich ich bin. Da habe ich bei „Wo bin ich?“ in letzter Zeit ein paar Probleme mit gehabt.
Ich bin wohl gerade in Vorarlberg
Eine grandiose Aussicht, die uns da geboten wird! Wir bleiben einfach ein wenig sitzen, dezimieren unsere frugalen Bestände und genießen die Landschaft. Die technische Infrastruktur des Gipfels muss man ignorieren können!
Für Touristen wird groß drangeschrieben wo sie sind
Über die Stahlbrücke geht es zurück und direkt dahinter geht es rechts runter. Aber nicht nur ein bisschen! Oben durch Felsen und weiter unten durch viel Geröll geht es zügig abwärts.
Steiniger Abstieg auf dem Boschweg
Dieser Teil des Weges nennt sich Boschweg und wird wohl finanziell auch von gleichnamiger Firma unterstützt.
Auf ca. 2.400 Höhenmetern treffen wir auf den Weg, der über die Trittscharte führt. Es steht zwar dran, dass er gesperrt sei aber die Zeiten zur Ulmer Hütte stehen trotzdem noch dran. An der Trittscharte soll es schon vor vielen Jahren einen Bergrutsch gegeben haben, der den Weg unpassierbar gemacht hat.
Die Erlispitze
Wir wandern ab hier die Höhe haltend auf die Stuttgarter Hütte zu. Man sieht schon auf den ersten Blick, dass es ab hier wieder deutlich grüner wird. Zu unseren Füßen liegt das Pazüeltal, in dem einige Almen liegen. Oben drüber die felsigen Gipfel – das macht einfach was her!
Rückblick zur gesperrten Trittscharte
Die weißen Flecken sind die kümmerlichen Überreste des Trittferners. Vom Pazielfener, an dem wir laut Karte entlang abgestiegen sein sollen, haben wir gar nichts mehr gesehen. Der Klimawandel lässt grüßen.
Wir kommen um die nächste Ecke und die Felsen und eigentlich die ganze Landschaft ändert sich komplett! Hier gibt es den ersten Liaskalk. In den Lechtalern habe ich davon nicht viel gesehen. Und ein paar Meter weiter ist der ganze Fels schuppig: Der Fels besteht aus lauter kleinen Steinstäben und löst sich immer weiter auf. Manche behaupten ja, geologisch würde das schon zum Lechquellengebirge gehören. Dann fängt das direkt nach dem Abstieg hier am Boschweg an!
Steinige Vielfalt am Weg
Auch ist ab hier die ganze Gegend wieder total grün! Das war in den Lechtalern vereinzelt zwar der Fall aber so großräumig und floral vielfältig habe ich das nicht gesehen.
Alpine Bergblume
Am Hang entlang wandern wir zur Stuttgarter Hütte – einer Hütte meiner Sektion. Die liegt da ganz gemütlich am Krabachjoch und der Weg dorthin stellt kaum noch höhere Anforderungen an uns. Ist vielleicht auch gut so, denn wir haben heute doch schon einiges in den Beinen.
Die Stuttgarter Hütte
Hier auf der Stuttgarter Hütte (2.310 m) führt ein Nepalese das Regime. Früher war er als Aushilfe hier und hat sich bis zum Hüttenpächter hochgearbeitet. Er liebt seine Stuttgarter Hütte aber auch immer noch seine Heimat. Das sieht man nicht nur an der Deko sondern auch an der Speisekarte: Da stehen ein paar nepalesische Spezialitäten drauf. Klar, dass ich mir die anschaue!
Nepalesische Kost auf der Stuttgarter Hütte
Diese Teigtaschen gibt es Vegetarisch und mit Fleisch. Auf Wunsch auch als gemischte Portion. Und der Dipp ist der Knaller! Das haben unsere Maultaschen nicht! So hat zwar jede Region seine Teigtaschen aber jeder macht es eben doch anders.
Jetzt, wie geht es heute weiter? Wir hätten zwar noch zwei Tage aber länger geht es bei mir nicht. Und da kommen wir leider nicht mehr bis Damüls. Wir rätseln lange rum aber wir entscheiden uns dann doch jetzt noch den Abstieg nach Zürs zu machen und zu sehen, ob wir heute noch nach Hause kommen.
Da müssen wir heute noch ganz runter
Wir starten und der erste Blick gen Tal offenbart: So hat es in den Lechtalern nicht ausgesehen! Die Leute haben recht: Ab hier beginnt das Lechquellengebirge!
Auf schönen Almwiesenwegen geht es abwärts. Von schwierigen Wegabschnitten ist hier nichts mehr zu sehen. Wir können es einfach in aller Ruhe hinunterlaufen lassen. Und unten im Tal werden wir tierisch gut empfangen.
Beschauliche Pazüelalm
Das hat einfach was zum Abschluss. Viel zu schnell kommen wir auf eine Schotterstraße, die ab der Talstation der Materialseilbahn zur Stuttgarter Hütte dann asphaltiert ist. Auf der Trittalpe füllen wir nochmal Saftschorle nach und kommen nach Zürs hinunter. Als wir an die Straße kommen fährt uns ein Bus zum Bahnhof direkt vor der Nase weg. Ärgerlich – aber nicht zu ändern. Mit dem Daumen kommen wir aber recht gut weiter. Am Bahnhof Langen am Arlberg verlässt mich mein Mitwanderer und wir jagen noch den Bus, den wir verpasst haben. In Dalaas haben wir ihn dann überholt und so schaffe ich es noch ab Bludenz einen Zug zu erreichen, der mich recht zügig und ohne Verspätung nach Hause bringt.
Heimfahrt über Lindau am Bodensee
Er fährt mich noch am Bodensee entlang. Hier will ich dieses Jahr noch irgendwann ankommen. Mal sehen, ob ich das schaffe! Das hat aber noch etwas Zeit. Jetzt will ich erstmal nach Hause.
Aber das gilt in meinen Augen nicht nur für den Weg von der Ansbacher Hütte zur Leutkircher Hütte sondern für die gesamten Lechtaler Alpen! Der Lechtaler Höhenweg ist nicht umsonst so beliebt beim Wandervolk. Aber eben absolut zurecht! Vom Fernpass bis Zürs gibt es Abwechslung pur auf hohem Niveau mit wenigen Berührungspunkten zur Zivilisation. So wie man sich einen Höhenweg vorstellt: tolle Aussichten, anspruchsvolle Wege, gute Hütteninfrastruktur, ...
Vom Feinsten!
Was für ein wunderbarer Höhenweg von der Ansbacher zur Leutkircher Hütte mit allem Zip und Zap: Nervenkitzlige Felspartien, epische Graslandschaften, große Panoramen. So, wie man sich Bergwandern wünscht.
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Montag, 4. September 2023
Strecke: 13 Km
Höhenmeter: ↑ 725 m, ↓ 850 m
Gehzeit: 5 h 45
Gesamtstrecke: 1.266 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 72.725 m, ↓ 61.400 m
Gesamtgehzeit: 430 h 45
Die präsenile Bettflucht schlägt heute wieder erbarmungslos zu: Kurz nach 4 Uhr bin ich wach. Ein Blick aus dem Fenster zeigt einen leicht wolkenverhangenen Himmel über mir und eine leichte Bewölkung unterhalb der Hütte. Sieht interessant aus! Das schaue ich mir vielleicht mal näher an.
Nacht über dem Rosannatal
Es ist erstaunlich warm hier oben auf über 2.300 Metern. Trotz leichter Bekleidung setze ich mich vor die Hütte und genieße den Blick ins Tal. Das künstliche Licht beleuchtet die dünne Wolkendecke von unten und der anbrechende Tag tut das von oben. Die Blankaspitze ist vor den Wolken klar zu sehen. Einfach Grandios!
Erst nach über eine Stunde finde ich den Weg wieder ins Bett. Mich faszinieren die Berge bei Nacht genauso wie am Tag. Und dann diese Ruhe ...
Am Morgen schaue ich auch gleich mal vor dem Frühstück, wie sich das Wetter denn seit heute Nacht entwickelt hat.
Morgennebel unter uns
Bei der Aussicht mache ich das gleich vor der Hütte – nicht nur aus dem Fenster. Die Hütte liegt einfach klasse! Im Osten geht gerade die Sonne auf und beleuchtet das ganze Tal in einem morgendlichen Licht. Ich kann mich gar nicht sattsehen!
Auch St. Anton schläft noch unter einer Wolkendecke
Zum Frühstück geht es dann nochmal in die Hütte. Das fällt mir bei der Sicht schon fast schwer!
So brechen wir heute recht früh an der Ansbacher Hütte (2.376 m) auf. Das trifft sich gut, denn wir wollen heute recht weit bis zur Vallugabahn. Zunächst geht es ein paar Meter den gleichen Weg zurück, den ich letztens hierhergekommen bin. Wir biegen aber recht schnell ab in Richtung Flarschjoch.
Der Vollmond über dem Stierköpfl
Der Morgen präsentiert sich mit seinem tollsten Licht. Der Weg ist hier noch überschaubar schwierig: Er zieht einfach weit sichtbar am Hang leicht aufwärts auf das nächste Joch zu. Da kann man die Augen noch wandern lassen.
Das Flarschjoch voraus
Auf schönen Wegen geht es angenehm aufwärts. So kann man einen Wandertag stressfrei beginnen. Und zu sehen gibt es hier weiß Gott genug! Z.B. meinen Mitwanderer Blauloke.
Kurz vor dem Flarschjoch
Die Sonne steht noch erstaunlich tief. Dabei geht es schon deutlich auf 8 Uhr zu. Da merkt man halt, dass wir nicht mehr im Hochsommer unterwegs sind, sondern im September. Als wir an das Flarschjoch (2.464 m) kommen liegt das Alperschontal, das direkt dahinter liegt, noch teilweise im Schatten.
Am Flarschjoch
Über leichten Schotter steigen wir ca. 100 Höhenmeter ab und wandern auf das Alperschonjoch zu. Endlich liegt der Weg auch in der Sonne. Im Schatten war es noch gar nicht so warm.
Auf dem Weg zum Alperschonjoch mit Vorderseespitze und Stierlahnzugjoch
Wir halten uns da vorne links und wechseln am Alperschonjoch (2.303 m) wieder auf die Südseite des Lechtaler Hauptkamms. Am Joch stand wohl mal eine kleine Schutzhütte aus Holz. Aber der Zustand der Schutzhütten ist hier teilweise recht erbärmlich!
Am Alperschonjoch
Bis hierher war das ein Kinderspiel – aber ab hier soll der Weg richtig schwierig werden. T4 behauptet das WEB. Und der Wegweiser auch! Wer das umgehen will, der kann ein Stück in Richtung Tal absteigen und wieder zum Vordersee aufsteigen.
Ab dem Alperschonjoch ist der Weg als schwer eingestuft
Wir aber halten uns rechts und nehmen den Theodor-Haas-Weg der hier durch die Wände unterhalb der Vorderseespitze zieht. Mit viel Liebe, Geduld und hoffentlich nicht nur Spucke wurde der Weg in die Wand geklebt. Da gibt es einige technische Hilfen, die die Begehung einfacher machen sollen.
Am Theodor-Haas-Weg
Da braucht man deutlich länger als man normalerweise so rechnet. Hier haut die Faustformel zur Zeitbestimmung überhaupt nicht hin. Das muss man bei der Planung einkalkulieren! Wir sind heute aber ausreichend früh gestartet. Also alles im grünen Bereich!
Macht richtig Spaß hier durch die sonnendurchflutete Wand zu wandern!
Der Theodor-Haas-Weg führt uns durch die Wände
Und was man auf diesem Weg zeitmäßig auch nicht unterschätzen sollte – zumindest ich nicht: Die Zeit, die man braucht um in die Landschaft zu schauen! Einfach großartig dieser Weg vor gewaltiger Kulisse!
Grandiose Aussichten inklusive
Man sollte aber den Blick nicht nur in die Ferne schweifen lassen. Man sollte sich auch den Weg und seine Sicherungen genau ansehen! Nicht alles was da in der Wand hängt würde einem kräftigen Sturz standhalten. Oder sind hier gar schon 2 gestürzt?
Sehr vertrauensbildende Sicherungen
Nach einer Stunde ist dieser schöne Wanderweg aber schon wieder vorbei. Schade! Der Nordalpenweg führt uns zurück auf Wiesenwege und zeigt uns wie es weiter geht.
Der Aufstieg zum Hinterseejoch
Von unten kommt der Wanderweg herauf, der am Schnanner Bach blieb, wo wir gestern zur Fritzhütte abgebogen sind. Und schon wird es einfacher. Das wäre auch die Umgehungsoption für den Theodor-Haas-Weg.
Auf zwei möglichen Wegen geht es hinauf zum nächsten Joch. Wir nehmen den offiziellen E4 Alpin – also den ersten – machen aber erst nochmal eine kleine Pause um die Landschaft um uns herum zu würdigen.
Der Vordersee vor dem Rosannatal
Wieder steht an dem See eine kleine Hütte. Die Almhirten wissen halt auch wo es schön ist!
Gleichmäßig steil bringt uns der Nordalpenweg hinauf zum Hinterseejoch (2.482 m). Zeitmäßig soll das in etwa die Hälfte des Weges zum Kaiserjochhaus sein. Grund genug für uns hier mit Blick auf Hintersee und Vordersee eine Pause zu machen.
Pause am Hinterseejoch
Die Sicht geht heute recht weit über die Allgäuer Alpen im Norden, das Lechquellengebirge im Westen, den Verwall im Süden und natürlich über die schon erwanderten Lechtaler Alpen im Osten. Wo die einzelnen Bergspitzen, die dahinter teilweise noch zu sehen sind, hingehören, lässt sich nicht immer zweifelsfrei feststellen. Da wird einem nicht langweilig. Ganz großes Kino!
Rückblick zum Vordersee
Der helle Punkt oben auf dem Wiesenrücken ist übrigens die Ansbacher Hütte. Die Fritzhütte, die auf dem Bergrücken weiter unten liegt, ist gerade nicht mehr zu sehen.
Hier oben fühlen sich auch andere sauwohl: ein paar Bienen lassen sich durch uns nicht in ihrer anstrengenden Arbeit stören aus den kleinen Bergblüten den Nektar zu saugen.
Alpine Schwerarbeit
Wieder geht es zunächst etwas steiler abwärts weiter um dann wieder die Höhe haltend auf Westen zuzuhalten. Nördlich von uns liegt der Hintersee und das Panorama der Allgäuer Alpen.
Der Hintersee vor Kaisers
So geht Genusswandern auf einem tollen Höhenweg! Wir können die nächste Scharte schon vor uns liegen sehen, über die wir drüber müssen.
Wandern rund um die Kridlonscharte
Die Stunde, die ab hier, der Kridlonscharte (2.371 m) zur Hinterseescharte benötigt werden soll, haben wir nicht gebraucht. In unserer Richtung hatten wir aber auch 100 Höhenmeter weniger Anstieg.
Dieser Teil des Weges ist immer noch mit T4 bewertet. Das hätte ich jetzt nicht für jede Stelle des Weges gesagt, aber hier passt es wieder! Überall liegen Seilsicherungen und der Weg ist teilweise recht ausgesetzt. Wer nicht schwindelfrei ist, der hat hier nichts verloren!
Ein echter Höhenweg
Wieder geht es auf halber Höhe einer Südwand einfach einmal quer über die Felsen. Im Süden freier Blick auf den Verwall, der bei weitem nicht so voll ist, wie es der Lechtaler Höhenweg sein soll. Aber eigentlich haben wir heute noch niemanden getroffen. Immer nur auf den Hütten.
Der Malatschkopf am Kaiserjoch
Das Kaiserhochhaus kann eigentlich nicht mehr weit sein. Aber es kommt einfach nicht in Sicht. Mein Mitwanderer spricht mich schon auf eine Pause an, als die Hütte endlich vor uns, etwas versteckt im nächsten Joch, auftaucht.
Mittagspause am Kaiserjochhaus
Wir kehren am Kaiserjochhaus (2.310 m) zu Mittag ein. Vor der Hütte, in der prallen Sonne ist es mir aber zu warm. Im Schatten, unter dem Vordach ist es viel angenehmer. Der Hüttenhund sieht das wohl nicht so: Er sitzt vorne am Zaun und starrt ins Tal. Ist aber auch ein toller Blick!
Als die nächste Gruppe eintrifft brechen wir auf.
Das Kaiserjochhaus am Kaiserjoch
Von hier sehen die Wege rund um die Hütte völlig harmlos aus. Das ändert sich aber schnell wieder. Hinauf auf den Kaiserkopf (2.360 m) sind es zwar nur wenige Höhenmeter aber auch die haben es schon wieder in sich!
Am Kaiserkopf
Dahinter gibt sich der Nordalpenweg dann wieder ganz zahm: als schöner Almwiesenweg zieht er über die Hänge und stellt wenig Anforderungen in Sachen Schwierigkeit. OK, er ist teilweise recht schmal und es gibt genug Stellen, an denen man lieber nicht fallen sollte, aber sonst gibt es keine schwierigen Stellen mehr.
Übergang zur Leutkircher Hütte
Aber auch wenn man den Weg lange liegen sieht: Man braucht doch seine Zeit, bis man den auch gegangen ist. Und das ist wieder Genuss vom Feinsten!
Traumwege hoch über dem Rosannatal
Auf dem hinteren Wiesenrücken, vor den Felszacken links ist übrigens wieder die Ansbacher Hütte zu erahnen.
Der Weg verliert nun zunehmend an Höhen und als wir um eine Schulter herum kommen sehen wir die Leutkircher Hütte am nächsten Sattel liegen.
Die Leutkircher Hütte kommt in Sicht
Links St. Anton und geradeaus der Grat mit der Weißschrofenspitze und dem Arlberger Klettersteig. Rechts daneben die Scharte, in der die Mittelstation der Vallugabahn liegt. Ein Stück weiter Rechts ist der höchste Gipfel der Region, die Valluga, zu sehen. Der erscheint von hier aus aber niedriger als die Weißschrofenspitze. Bis zu der Mittelstation wollen wir heute noch. Das ist noch ein ganzes Stück!
Wir lassen es in aller Ruhe zur Leutkircher Hütte (2.251 m) hinunterlaufen.
Die Leutkircher Hütte
Hier kehren wir erstmal ein! Wir setzen uns vor die Hütte und bestellen was zu trinken. Die Speisekarte sieht aber auch richtig gut aus! Das lassen wir uns erstmal durch den Kopf gehen als wir in Ruhe die Wanderkarte studieren. Das ist bis zur Mittelstation noch ein ganz anständiges Stück. Vor allem geht es am Schluss auch nochmal zackig rauf. Wenn wir an der Station ankommen und die letzte Bahn ist weg, dann müssen wir mindestens noch bis zur Ulmer Hütte wieder runter.
Wollen wir uns das heute wirklich noch antun? Ich befrage meine Knie und befinde: Lieber nicht! Die melden sich so langsam und ich will es nicht wieder übertreiben.
So beenden wir die heutige Etappe lieber hier und freuen uns, das tolle Essensangebot wahrnehmen zu können.
Eindrücke von der Leutkircher Hütte
So erleben wir den Nachmittag vor der Hütte, genießen die grandiose Aussicht und drehen auch noch die eine oder andere Runde um die Hütte. Einfach schön hier oben! Wenn ich ehrlich bin: Das Standquartier unten in St. Anton war ja schön aber hier oben gefällt es mir einfach besser!
Der Tag war heute wieder ein absoluter Knaller! Ihr habt es gemerkt: Es gab wieder ein paar Fotos mehr. Ich hoffe, ich habe euch damit nicht vergrault! Also dann: Bis morgen!
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Sonntag, 3. September 2023
Strecke: 5 Km
Höhenmeter: ↑ 1.200 m, ↓ 0 m
Gehzeit: 2 h 30
Gesamtstrecke: 1.253 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 72.000 m, ↓ 60.550 m
Gesamtgehzeit: 425 h
Wir kommen in Schnann gegen halb eins los. Mein Begleiter der letzten Tage macht sich derweil auf den Heimweg. Vielen Dank nochmal fürs herfahren am dieser Stelle!
Durch den Ort steigen wir entlang des Schnanner Bachs auf. Diesmal kommen wir von unten an die Schnanner Klamm, wo der Wanderweg durch den Felsen gefräst wurde.
Start in Schann in die Schnanner Klamm
Das ist wirklich ein schöner Weg. Leider nicht sehr lang aber trotzdem recht abwechslungsreich.
Wandern durch die Schnanner Klamm
Nach dem Felsportal am Schluchteingang geht es auf liebevoll an die senkrechte Felswand gehefteten Stahlwegen entlang weiter. Sehr breit ist die Schlucht hier wahrlich nicht!
Nach der Engstelle weitet sich die Schlucht und eine schöne Holzbrücke führt uns über den unter uns tosenden Bach.
In der Schnanner Klamm
An den Felsen über der Engstelle kann man Markierungen erkennen. So hoch stand das Wasser wohl im Jahr 1970, als ein Starkregen viel Gehölz und Schutt mitbrachte und die Schlucht verstopfte. Deshalb wurde oberhalb der Tunnel gebaut, damit sich das Wasser nicht mehr so hoch stauen kann. Durch einen Teil dieser Tunnel wandern wir hinauf und biegen am Sonnebergbach rechts ab um zur Fritzhütte hinauf zu steigen.
Das Rosannatal mit St. Anton am Arlberg
Das geht da richtig zackig aufwärts! Aber zum Glück recht gleichmüßig. Wir finden unser Tempo steigen gleichmäßig auf. 1 1/4 Stunden später sitzen wir an der Fritzhütte und füllen verbrauchte Flüssigkeit und Minaralstoffe nach.
Pause an der Fritzhütte
Hier hatte ich im Vorfeld mal nach einer Übernachtungsmöglichkeit angefragt aber eine Abfuhr erhalten. Also haben wir auf der Ansbacher Hütte 2 Lager reserviert. Als das bei der Bedienung zufällig zur Sprache kommt versteht sie das nicht so ganz. 5 Minuten später meldet sie uns, sie hätte ein Zimmer für uns hergerichtet. Da klappt das mit der Zimmervergabe wohl nicht so ganz reibungslos. Aber sie haben Zimmer zu vertretbaren Preisen!
Oberhalb der Hütte passieren wir wieder den tollen kleinen See und steigen weiter aufwärts. Die Fritzhütte war ja nur ungefähr die Hälfte der Höhenmeter. Da stehen uns also noch einige Höhenmeter bevor.
Langsam kommt der Weg aus dem Wald heraus und es geht über Almwiesen aufwärts. Da stand auch mal eine Hütte direkt am Weg. Die ist aber nicht mehr so gut in Schuss!
Diese Schutzhütten am Weg bieten nicht so wirklich viel Schutz
Zum Glück gibt es heute eine hohe Schichtbewölkung, die dafür sorgt, dass es nicht gar zu heiß wird. Das ist angenehm zu wandern aber für die Bilder nicht so optimal. Also lasse ich die Landschaftsaufnahmen mal stecken und zeige euch lieber Flora und Fauna der näheren Umgebung.
Distel mit Besuch
Nach 2 1/2 Stunden Aufstieg kommen wir an der Ansbacher Hütte (2.376 m) an. Wir beziehen unser Quartier und setzen uns noch vor die Hütte. Einfach schön hier! Durch die Lage auf einer Schulter hoch über dem Tal hat die Hütte eine grandiose Aussicht. Kein Wunder, dass die Meisten eher vor der Hütte sitzen als drinnen. Wer mehr über die Hütte und ihre Umgebung wissen will, der kann beim Alpenverein nachlesen. In dem Porträt zum 100-jährigen Bestehen der Hütte sieht man auch, dass die Hütte in den letzten Jahrzehnten gewachsen ist.
Ankunft an der Ansbacher Hütte
Nach dem Abendessen und einer kurzen Planung für Morgen sind wir recht schnell in den Federn. Morgen wollen wir bis zur Vallugabahn kommen und die Höhenmeter mit der Bahn abfahren. Ich traue dem Frieden meiner Knie noch nicht so ganz. Aber die letzten Tage habe sie sich eigentlich ganz anständig verhalten!
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Sonntag, 3. September 2023
Strecke: 5 Km
Höhenmeter: ↑ 700 m, ↓ 50 m
Gehzeit: 2 h 30
Gesamtstrecke: 1.248 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 70.800 m, ↓ 60.550 m
Gesamtgehzeit: 422 h 30
Der Morgen beschert uns eine sehr dünne, hohe Schichtbewölkung. Ideales Wetter zum Wandern denn der Planet sticht nicht ganz so sengend vom Himmel. Wir packen unsere Sachen und verlassen das Hotel der letzten Tage. Schön war es hier!
Wir stellen das Auto wieder nach Zürs an die Talstation der Sesselbahn zum Seekopf hinauf. Abseits der Straße, auf der anderen Bachseite zieht sich ein schöner Wanderweg etwas in Richtung Lech hinunter. Hier ist es noch recht schattig. Da kommt es ganz gelegen, dass es an dem Holzschnitzelwerk an den Aufstieg geht. Auf schönen Wegen geht es aufwärts. Und so langsam kämpft sich die Sonne auf der anderen Hangseite abwärts. Endlich hat sie Zürs erreicht.
Das leblose Zürs bleibt zurück
Zwischen Latschen und vereinzelten Bäumen steigen wir weiter aufwärts. Hier stürzt sich so mancher Bach in die Tiefe und verbreitet eine leichte Gischt. Und endlich kommen auch die ersten Sonnenstrahlen bei uns an.
Wilde Bergbäche sprudeln munter gen Tal
Der Weg hier rauf ist sehr gut ausgebaut und markiert. Die tun hier was für ihre Sommertouristen.
Tolle Wege führen hinauf auf den Rüfikopf
Wie es aussieht haben wir die erste Steilstufe geschafft und das Gelände wird etwas flacher. Irgendwo da oben soll es laut Karte eine bewirtschaftete Alm geben. Auf die halten wir zu und hoffen auf ein zweites Frühstück.
Zürs wird immer kleiner
Der Zickzack-Kurs lässt nach und wir wandern über Almwiesen aufwärts. Und endlich kommt auch die Monzabonalm in Sicht. Über die mit Rindern bestückte Weide steigen wir auf und kommen von hinten an die Alm. Wir umgehen die Gebäude uns sind etwas enttäuscht: Es ist zwar schon halb 10 aber hier gibt es nichts zu trinken.
Auf der Monzabonalm gibt es noch nichts
Hier hätten wir gerne ein zweites Frühstück zu uns genommen. Aber wenn es nicht geht ...
Über Wiesen geht es jetzt recht eben weiter. Wir kreuzen einen Schlepplift. Wie unauffällig diese kleinen Anlagen doch im Vergleich zu den überdimensionierten Sesselbahnen sind. Hier wurden noch keine Wiesen zu familienfreundlichen Wintersportabfahrten planiert. Ich kenne diese Abfahrten gut: Das ist die Verbindungspiste von Lech über den Rüfikopf nach Zürs hinüber. Mit etwas Schwung kann man sich diesen Lift sparen und kommt direkt bis zur Trittalpbahn. Davon sieht man hier aber recht wenig. Hoffentlich lassen die das noch eine Weile so!
Auf den Wiesen treffen wir auf eine ganze Population von Murmeltieren: Einer hält Wache und die anderen tollen über die Wiesen.
Murmeltiere gibt es hier reichlich
Einfach putzig, die Kleinen!
Auf einer Tracktorspur ziehen wir zum Monzabonsee hinüber. Hier herrscht wieder das rote Gestein vor, das wir in den letzten Tagen schon häufiger gesehen haben.
Ankunft am Monzabonsee
Das ist roter Liaskalk. Er ist von Jahrmillionen entstanden, als das hier alles noch tief in einem Meer lag und dort Eisen mit dem Sauerstoff des Wassers oxidierte und dem Gestein so seine rote Farbe gegeben hat. In Schichten zieht sich dieses Gestein hier durch die Bergwelt. Das gibt der Umgebung seinen eigenen Stil!
Da wird aber geschummelt
Diese Steinmännchen stehen nicht selbständig! Da wurde eine Eisenstange in den Boden gerammt und die Steine haben alle ein Loch. Sind aber trotzdem nette Wegzeichen!
Der See ist ein Traum! Er liegt auf 2.222 m und spiegelt die umliegenden Berge. Der Kaltenberggletscher ist auch nicht mehr das, was er vor vielen Jahren noch war, als ich das letzte Mal auf dem Kaltenberg war. Und dahinter stehen die Berge der Silvrettagruppe – teilweise schon in der Schweiz. Großartig!
Blick über den Monzabonsee
Über im Winter sicher weniger befahrene Pisten steigen wir weiter auf. Der Blick auf die uns umgebenden Berge wird immer lohnender.
Blick zum Seekopf
Da drüben sind wir gestern und mein Freund schon am Donnerstag unterwegs gewesen. Hier oben wird es aber auch zunehmend voller. Hier sind wir im Einzugsbereich der Rüfikopfbahn, die auch im Sommer betrieben wird. Die Halbschuhtouristen drehen ihre Runden rund um die Bergstation.
Nachdem wir auf der Monzabonalm nichts bekommen haben füllen wir hier die Flüssigkeitsspeicher nach. Inclusive Blick über Lech und seine Ortsteile.
Auf der anderen Straßenseite von Lech kam ich damals mit der Bahn von Oberlech herunter. Somit ist die Lücke eigentlich geschossen. Aber eben nur eigentlich: Denn das ist ja nicht der Nordalpenweg. Auf dem habe ich noch ein paar Löcher zu schließen. Z.B. das von der Formarinalpe über die Göppinger Hütte zur Biberacher Hütte. Oder von der Bregenzer Hütte nach Alberschwende und von Wolfurt nach Bregenz. Die anderen Etappen bin ich alle schon entweder auf der oben genannten Lechquellentour von Dornbirn nach Lech schon gewandert oder sie sind auch Teil des E5, z.B. von Alberschwende nach Wolfurt, die ich damals im Rahmen meiner Alpenüberquerung von Verona in Italien nach Belfort in Frankreich auf dem E5 gegangen bin.
Mit dem nächsten Bus kommen wir nach Zürs zurück und mein Freund fährt uns noch zu dem Ausgangspunkt unserer nächsten Tour nach Schnann. Wir wollen heute noch hinauf zur Ansbacher Hütte steigen und die nächsten Tage weiter auf Zürs zu wandern. Mal sehen, was da noch so auf uns zukommt!
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Samstag, 2. September 2023
Strecke: 12 Km
Höhenmeter: ↑ 1.225 m, ↓ 350 m
Gehzeit: 4 h 45
Gesamtstrecke: 1.243 Km
Gesamthöhenmeter: ↑ 70.100 m, ↓ 60.500 m
Gesamtgehzeit: 420 h
Als ich nachts mal raus muss fällt mir die klare Nacht auf. Ich gehe hinaus auf den Balkon und bin fasziniert von der nächtlichen Weitsicht.
Nacht über St. Anton am Arlberg
Gerne wäre ich jetzt auf einer Berghütte: Da oben hat man gleich nochmal eine andere Sicht auf die Dinge! Aber das verspricht einen schönen Tag – und der Blick ist hier ja auch nicht so ganz schlecht.
Am Morgen brechen wir nach einem guten Frühstück auf und fahren nach Lech. Diesmal stellen wir das Auto gleich nach Lech. Die Parksituation in Zug war nicht so prickelnd. Wir nehmen wieder den gleichen Bus zum Spullersee wie gestern, starten diesmal aber in Richtung Osten.
Es geht auf der Staumauer des Spullersees entlang
So ganz ist damit aber nicht klar wo wir hier entlangwandern: Der See hat schließlich zwei Staumauern! Die eine sorgt dafür, dass das Wasser nicht zu schnell zum Lech hin abfließt und die andere begrenzt den See in Richtung Alfenztal. Und damit liegt der See genau auf der Europäischen Wasserscheide! Wie viel Wasser von dem See in der Nordsee landet und wie viel davon im Schwarzen Meer ist mir nicht klar.
Wir sind auf der nördlichen Staumauer unterwegs und genießen den Blick über den See. Eigentlich reicht uns das!
Spullerseeblick nach Süden
Dahinter treffen wir auf so manchen Angler. Die richten sich hier wohl auf eine längere Zeit ein. Bei dem Wetter verständlich! Wir nehmen den Wanderweg, der sich am Hang leicht aufwärts zieht und genießen die Aussicht.
Es geht in Richtung Ravensburger Hütte hinauf
Einfach tolle Wege hier! Ich fühle mich im hochalpinen Gelände durchaus wohl aber wenn alles Grün ist und die Aussicht passt, dann gefällt es mir fasst am besten! Ich brauche keine 3.000 Höhenmeter – aber vielleicht liegt das auch am Alter. Da soll man ja etwas genügsamer werden (hab ich mal irgendwo gehört). Und was wir hier zu sehen bekommen, das lohnt schon eines zweiten Blickes!
Einfach ein schöner See
Und dann gibt es ja auch noch die Flora dieser Region. Wasserarmut scheint es hier wenn, dann nur selten zu geben: Viel Grün und auch im September noch einiges bunt!
Blauer Eisenhut - sieht toll aus, ist aber giftig
Grandios! Diese Kombination ist mir die liebste: Berge, Aussicht und vielfältige Vegetation. Hier fühle ich mich in der Regel am wohlsten!
Landschaftlich großartig geht es vom See aufwärts. Und dann auch wieder recht weit runter. Das hatte ich jetzt nicht so auf dem Zettel. Aber es sind nur wenige Höhenmeter.
Die letzten Meter des Spullersees
Wir müssen nochmal fast bis zum See runter. In dieser Landschaft kein Beinbruch! Über Wiesen geht es weiter. Und hier sehen wir eine der letzten Lebenszeichen des Nordalpenweges!
Endlich Lebenszeichen vom Nordalpenweg
Hier in Vorarlberg wird der Nordalpenweg nirgends mehr auf Wegweisern erwähnt. Man kann zwar den Schwierigkeitsgrad des Weges an jedem Wegweiser ablesen aber Fernziele fehlen. Fernwanderwege gehen hier irgendwie verloren. Schade eigentlich! In der Schweiz ist das, wie gesagt, nicht so. Da haben sie ein System mal wieder nur unvollständig übernommen. Ich hoffe, das kommt noch!
Über Almwege geht es wiedermal aufwärts. Der letzte Teil des Sees liegt hinter uns und wir sehen die Seile der Materialseilbahn über uns.
Die Ravensburger Hütte kommt ins Sichtfeld
Eigentlich erstaunlich, dass eine Hütte, die mit Fahrzeugen erreichbar ist, eine Materialseilbahn hat. Aber was mache ich mir hier für Gedanken über eine Hüttenversorgung, wenn ich das gar nicht muss? Die Hütte gehört ja nicht mir. Obwohl die mir sehr gut gefällt!
Die Ravensburger Hütte
Ich bin hier schon das vierte Mal. Und immer wieder zieht mich diese Hütte in ihren Bann! Die hat einfach was! Ich erinnere mich noch gut, wie ich hier mit unseren Kindern übernachtet habe und sie für jede Kuh einen Blumenkranz gebastelt haben und damit jede Kuh getauft haben. Als wir am nächsten Morgen weitergewandert sind, gab es viele Tränen, weil wir ihre namentlich bekannten Kühe nicht mitnehmen konnten.
Ich kenne niemanden, der nicht von dieser Hütte fasziniert war! Klar, dass wir hier eine Pause machen, obwohl wir noch nicht lange unterwegs sind. Und so schwer fällt einem das hier nun wirklich nicht!
Pause an der Ravensburger Hütte
Wir müssen uns echt losreißen und wandern die Höhe haltend weiter. So kommen wir oberhalb eines Berghofes vorbei, den ich die letzten Male immer besucht habe. Da gab es immer eine tolle Buttermilch.
Die Brazer Staffel vor der Roggalspitze
Für mich ist das ein ganz typischer Eindruck des Lechquellengebirges: Eine Alm auf grünen Hängen mit einzelnen Felsgipfeln darüber. Das Lechquellengebirge ist meist eine sehr grüne Berglandschaft. Was nicht bedeutet, dass es keine schwierigen Wege gibt!
Aber es gibt immer was zu sehen. Nicht nur in der Ferne!
Ist das Mutter und Kind?
Der Weg zieht immer weiter an und wird zunehmend steiler. Wir wandern aber immer über grüne Hänge. Und dass, obwohl wir hier in den Kalkalpen unterwegs sind. Einfach grandios!
Aufstieg über grüne Hänge
Und, was ich ganz toll finde, wir sind selten alleine obwohl wir nur wenige Menschen sehen!
Wir sind nicht alleine auf dem Weg
Der Blick ruht hier nie nur auf den fernen Gebirgszügen – nein, auch in der Nähe gibt es hier sehr viel zu sehen. Das ist keine tote Gegend hier! Man muss nur die Augen offenhalten. Und der Frosch zeigt uns auch, dass es hier mit Feuchtigkeit noch wenige Probleme gibt. Sowas habe ich drüben in den Lechtalern nicht gesehen!
Mit dem Weg gewinnen wir immer weiter an Höhen. In leichten Serpentinen zieht der Nordalpenweg den Hang hinauf. Und das Ergebnis des produzierten Schweißes können wir jede Sekunde sehen!
Spullerseepanorama mit dem Rätikon
In Serpentinen geht es aufwärts auf einem guten Weg. Wo es keine Felsen gibt, um die Wegmarkierungen an zu bringen, werden Pfosten aus Holz oder Metall gestellt. Die lenken aber kaum von der grandiosen Bergkulisse ab.
Tolle Wege vor der Roggalspitze
Mein Kraftsportbegleiter kommt etwas an seine Grenzen. Aber er macht das einzig richtige: er reduziert seine Geschwindigkeit und steigt langsam und gleichmäßig auf! Da ich meist voraus bin habe ich so genug Gelegenheit, die Landschaft zu genießen.
Typisches Lechquellengebirge
Um mich herum finde ich recht viel Sehenswertes. Nicht alles ist natürlicher Art! Direkt am Weg liegt z.B. ein Metallquader mit 1-Meter Kantenlänge. Ein Wasserhahn zeigt an, dass er wohl mal zur Wasserversorgung geplant war. Aber was macht der hier mitten auf dem Weg? Wer den hier irgendwann mal her geschleppt hat kann ihn doch sicher auch nach Gebrauchsende wieder runterschleppen? Ich scheine nicht alleine mit dieser Meinung zu sein!
Alpine Fauna - Ein Murmeltier
So langsam kommen wir dem höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung näher. Schon alleine an der künstlerischen Gestaltung der Gipfelkreuze, sei es auch nur eine wirklich unbedeutender Nebengipfel, kann man die Nähe zu der Hauptsportart dieser Region erkennen.
Wir nähern uns dem Skigebiet
Am nächsten Joch steht der unübersehbare Klotz einer Bergstation. Dort stand bis vor wenigen Jahren noch eine einfache Bergstation einer alten, festgeklemmten 2er-Sesselbahn. Seit diesem Jahr steht dort die Endstation einer potenten, kuppelbaren 6er-Sesselbahn. Meine Begeisterung für solche Sommererlebnisse habe ich ja schon weiter oben kundgetan.
Also wenden wir uns lieber davon ab so lange es geht!
Das Rätikon grüßt ein letztes Mal herüber
Der tolle, kleine Wiesenweg führt uns in ein Geröllfeld. Der Weg ist noch gut erkennbar.
Geröllweg hinauf zum Madlochjoch
Oben angekommen sehen wir gut, dass die Bahn ganz neu ist: Über die Bausünden ist noch nicht sehr viel Gras gewachsen! Das dauert hier oben auch recht lange. So halten wir uns nicht lange auf und nehmen den Wanderweg abwärts, der zum Glück recht schnell von der neu planierten Piste abzweigt.
Blick auf die Lechtaler Alpen vom Madlochjoch aus
Auf in dieser Umgebung wirklich erstaunlich schönen Wegen geht es abwärts. Nicht ohne den permanenten Blick auf die neue Sesselbahn, die sogar über den Zürser See hinwegzieht.
Am Zürser See
Wir halten auf eine kleine Hütte am See zu, die aber leider nur privat ist. Mein Freund hat Bedarf an einer längeren Pause und hält daher auf das große Restaurant am Seekopf zu. Er war ja auch schon am ersten Tag hier oben. Mir aber fehlt noch der Aufstiegsweg hier herauf. Daher halte ich mal lieber auf die Seekopf-Sesselbahn zu.
Lech und Oberlech von Oben
Diese Bahn bringt mich ohne Wenn und Aber nach unten. Dort werde ich an der Kasse in Empfang genommen und darf die Toilette erst aufsuchen, nachdem ich ein gültiges Ticket erstanden habe. Ich kaufe dann lieber gleich zwei Tickets. Nicht für meinen Freund – sondern für mich: Denn ich will gleich nochmal die 500 Höhenmeter, die mein Freund vorgestern schon hier hinaufgestiegen ist, nachholen. Und dann will ich wieder die Höhenmeter mit der Sesselbahn kaputt machen.
Mein Freund will solange das Auto von Lech holen. Da bleibt nicht viel Zeit und ich gebe Gas! Nach Ankunft an der Talstation durch quere ich einmal den ganzen, toten Ort von Nord nach Süd und nehme den Wanderweg hinauf in Richtung Seekopf.
Was mir mein Freund nicht erzählt hat ist, dass der Weg durch einen Bach völlig überschwemmt wird! Zum Glück ist mein Schuhwerk nicht nur wasserabweisend, sondern wirklich wasserdicht!
Leicht überbewässerter Wanderweg hinauf zum Seekopf
Nach ca. 100 Höhemetern im Wasser geht es aber auf normalen Wanderwegen weiter und ich komme nach 1 Stunde wieder am Seekopf an. In dem Augenblick signalisiert mir mein Freund, dass er in Lech losfährt und wir treffen uns zeitlich genau an der Talstation der Sesselbahn. Gutes Timing!
Recht zügig kommen wir nach St. Anton in unser Standquartier zurück. So haben wir genug Zeit meinen zweiten Mitwanderer am Bahnhof abzuholen. Beim Abendessen beraten wir, was wir morgen erwandern wollen. Mein Wanderkollege von heute muss morgen Abend zuhause sein. So ist ein weiteres Wandern auf dem Nordalpenweg für ihn wenig sinnvoll. Wir überlegen lange bis wir uns auf eine Wanderung von Zürs hinauf auf den Rüfikopf einigen. Dieser Teil der Wanderung liegt zwar nicht am Nordalpenweg aber das ist uns in dem Moment egal.
Nach einem schönen Abend mit grandiosem Essen liegen wir müde in den Betten.
Die Freiburger Hütte war doch das AV-Schloß, das sogar mal einen Hotel-Stern hatte... kein Wunder dass die voll war.
Das mit dem Hotel-Stern ist mit nicht bekannt. Ich dachte sowas gäbe es nur bei der Rudolfshütte - bis sie die verkauft haben. Wenn ich so zurück denke hatte die Freiburger Hütte aber nichts besonderes. Nach einem Blick in die Mindestanforderungen bei den Hotelkategorien kann ich mir das aber kaum vorstellen, dass die offiziell vergeben waren. Da steht z.B. was von "Alle Zimmer mit Dusche/WC". Keine Ahnung, wie das bei Lagern gehen soll. Da steht aber auch, dass sehr viele Betriebe sich selber Sterne verliehen haben und das es damit viel Ärger gab. Vielleicht war das so ein Fall von Eigenwerbung eines Hüttenwirts ...
Maunz Schöne Bilder, Recht hast Du! Ich werde nur das Gefühl nicht los, hier wird schon mal Feldforschung betrieben für Was-bin-ich
Nun, da ist er ja auch nicht so falsch unterwegs! Ich habe nicht nachgezählt aber es dürfte die letzten Jahre einiges vom Nordalpenweg alleine von mir bei dem Wo-bin-ich?-Rätsel aufgetaucht sein. So schlecht sind die Motive auf dem Weg nicht ... 😉 Und wenn ich den Maunz hier richtig verstehe (n will), dann kam er über genau dieses Rätsel auf meinen Bericht - was ja auch nicht sooo falsch ist... 😇
Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten
... und hat dann noch sein Fachwissen über die alpine Flora eingebracht! Im wahrsten Sinne des Wortes: Vorbildlich! 😃
Was-oder-wo-bin-ich? Ich gucke schon mal gern schöne Bilder, auch wenns für die eigene Reiseplanung nicht hilfreich ist..... Und da komme ich auch von Rätsel- zu Reisebildern.
Die bunten Blümchen gibt es auch z.T. da, wo ich hinkomme (ist halt weiter westlich). Daher kenne ich auch ein paar Arten
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