Messer schärfen für Dumme?
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Ditschi, ich rede nicht von professionellen Anwender sondern von professionellen Schleifdienstleistern und nicht von mangelhaften Messer, sondern von Messern deren Schnittkante noch Luft nach oben hat. (Aus der Sicht des Schleifprofis.)Zuletzt geändert von Pinguin66; 09.07.2025, 13:23.
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Ah, danke. Hätte mich auch gewundert. Man kann sicher Spaß daran haben, ein Messer zur Perfektion zu schleifen. Ob ein Messer es im Gebrauch nötig hat, ist eine andere Frage. Ich habe hier im Forum Bilder von wunderschönen Messern gesehen und mir gedacht, daß die sich für jede Sammlung oder Ausstellung eignen. Sie haben mir gefallen .Vermutlich zur Perfektion geschliffen. Jedenfalls sahen die Klingen so aus. Und dabei habe ich dann an meine Messer in der Fischkiste gedacht. Die wurde zwar scharf, aber nie zur Perfektion geschliffen.
Ich halte es auch in seiner Pauschalität für einen Mythos, daß Profis ihr Messer zur Perfektion schleifen.
Anekdote: Wir hatten uns mehrere Jahre hintereinander im Urlaub in Norwegen bei einem Profifischer mit eigenem Fischerboot einquartiert. Vorteil für uns: er nahm uns zu raus zu Fischgründen, die wir mit dem kleinen Mietboot nicht erreichen konnte. Anschließend haben wir zusammen Fisch verarbeitet. Glaubt jemand, der hätte als Profi je seine Messer zur Perfektion geschliffen? Nee, grade soviel, wie`s gebraucht wurde. Genau wie wir. Nach Verarbeitung von 30 Kg Fisch sieht so ein Messer aus wie Sau. Nach der Arbeit wird es abgespült, grade mal ausreichend nachgeschärft und ist am nächsten Tag wieder einsatzbereit.
Ditschi
P.S. Der Ausdruck " Schleifjunkie" ist nicht von mir.
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Keiner schärft mit Laser Goniometer, Lupen, Mikroskopen und BESS-Schärfetestern. Das sind Werkzeuge zur Qualitätskontrolle für Profis. (z.B. als Beleg für den Kunden) bzw. Optimierung von Prozessen. Eine andere Gruppe sind Schleifjunkies und YouTuber.Zitat von Ditschi Beitrag anzeigenWer schärft denn mit Laser Goniometer, Lupen, Mikroskopen und BESS-Schärfetestern und zu welchem konkreten Zweck?
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Maßstab ist die Tomate, wie beschrieben. Tomaten haben wir eigentlich immer liegen. Du meinst, während des Schärfens ? Eigentlich erstmal nach Zeitablauf. Beruht auf Erfahrung. Wenn`s dann nicht für die Tomate reicht, muß ich nachbessern. Meistens reicht es aber. Tomate ohne Druck, quasi Eigengewicht.
Wer schärft denn mit Laser Goniometer, Lupen, Mikroskopen und BESS-Schärfetestern und zu welchem konkreten Zweck?
Ditschi
P.S. Die einzigen Profis, die in unserem Haus einmal mit Messern arbeiteten, verlegten einen Teppich. Die arbeiteten mit Teppichmessern und wechselten im Lauf der Arbeiten die Klingen. Die hatten gar keine Zeit zum Schärfen.
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Das Ganze mit dem Wunsch nach Perfektion anzugehen, finde ich in Ordnung, das kann Freude machen, und man tut es auch bei anderen Aufgabenstellungen, d.h. so ganz verstehe ich nicht, was daran problematisch sein könnte. Und Unterarmhaare entfernen ist einfach eine Testmöglichkeit – wenn da keine wachsen, muss man sich eh was anderes einfallen lassen, man hat ja nicht immer Tomaten zur Verfügung. Wie testest Du denn die Schärfe?
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Ich wiederhole mich: Ein Messer, das Tomaten mühelos ohne Druck schneidet, ist unser Maßstab. Ein meßbarer Anspruch im Alltag. Das bekomme ich hin. Ein solches Messer hat dann auch immer im Alltag alles andere geschnitten, was bei uns anfiel. Laser Goniometer, Lupen, Mikroskope und BESS-Schärfetesten habe ich noch nie benötigt. Schnitttest ist die Tomate. Rasieren muß man sich damit nicht können. Das reichte bislang immer für ein ganzes nicht grade kurzes Leben. Ein Messer, das gepflegt ist und im Alltag ohne Mühe alles tut, was es soll, empfinde ich auch nicht als handwerklich mangelhaft. Nochmal: ich habe auch Fische filetiert in größerem Maßsstab. Erschöpft, nach Stunden im Boot, weil man das nicht aufschieben konnte. In Norwegen im Laufe der Jahre insgesamt viele hunderte Kilo. Ohne scharfes Messer geht das nicht. Auch dafür hat unser Maßstab immer gereicht. Ich glaube, alleine damit habe ich mehr mit einem scharfen Messer gearbeitet als viele Liebhaber, die mit Laser Goniometer, Lupen, Mikroskopen und BESS-Schärfetestern sowie Schnitttests ihr Schmuckstück für die Vitrine schärfen. Wer professionell ein noch schärferes Messer braucht -- meinetwegen. Das kann ich nicht beurteilen. Wir benutzen kein Messer professionell.
Zur Ergänzung: ich schleife mit dem Horl, habe aber zusätzlich Abziehleder und Schleifpaste.
Ditschi
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Ho, poppelt gedosted.Zuletzt geändert von Breitfuessling; 09.07.2025, 18:51.
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Hey, solche Textpassagen waren mir auch aufgefallen. Und die waren in meinem Kopf genau zu dieser Botschaft herangewachsen, die irgendwie absolut klang —> „absprechen“.Zitat von Pinguin66 Beitrag anzeigenDitschi
Aussagen wie "ein Messer über das im Alltag Notwendige hinaus zu schärfen" sind für mich sinnfrei.
Ditschi, deine Reaktion auf meine Gedanken dazu empfinde ich jetzt als sehr entspannt und denke, du hast es nicht so gemeint, wie es von mir verstanden wurde, du es also erstmal auf dich beziehst.
Ich freue mich!
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Ditschi, Werkzeuge u.a. Messer schleifen, ist ein Handwerk. Einhaltung von Schleifwinkeln, das Schleifbild und die erreichte Schärfe sind Qualitäsmerkmale dieser Handwerksleistung. Schleifprofis kontrollieren die Ergebnisse u.a. mittels Laser Goniometer, Lupen, Mikroskopen und BESS-Schärfetestern sowie Schnitttests.
Nur weil man ein Handwerk privat ausübt, ist das noch lange kein Hoppy. Der Anspruch auf fachgerechte Ergebnisse besteht aber durchaus. Das Schleifen und Schärfen von Werkzeugen ist Teil der Werkzeugpflege, damit man mit diesen fachgerecht arbeiten kann.
Wenn für dich handwerklich mangelhafte Ergebnisse ausreichen, ist das deine Entscheidung und völlig i.O. Diese Einstellung sollte aber nicht zum Massstab erhoben werden.
Aussagen wie "ein Messer über das im Alltag Notwendige hinaus zu schärfen" sind für mich sinnfrei. Solche Aussagen erheben den eigenen, nicht messbaren Anspruch zum allgemeinen Maßstab.
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Das braucht man, was mich angeht, nicht weiter zu ergründen, denn es ist genau so:Zitat von Sausemann Beitrag anzeigenDa hast Du Recht.
Und doch ist es dieser Gegenstand, der die Emotionen in mir hervorruft.
Vielleicht ist es das, was die Leute meinen wenn sie von einer emotionalen Bindung zu ihren Messern sprechen.
Aber das zu ergründen wäre wohl ein Fall für ein Philosophieforum.
bevor ich mit dem Thema handgefertigte Messer in Berührung kam, hatte ich keine Emotionen dazu - ich kannt ja nix. Erst, als ich solche live erleben durfte, ja damals (2003) sogar sehr skeptisch war, ob es tatsächlich echtes Mammut-Elfenbein an den Griffen ist
, wurde in mir etwas entfacht, was bis heute anhält. Zuvor waren Messer nützliche Werkzeuge, die in bestimmter Qualität halt auch ein gutes Gefühl gaben.
Seit den ersten Berührungen mit Handmades ist z.B. Mammut-Elfenbein bei mir nicht mehr wegzudenken - i love them, the 1000 shades of colour
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Hier kritisiert ja niemand in einem Hobbyforum anderer Leute Hobby. Wenn jemand wie Franky sinngemäß sagt, es sei sein Hobby, ein Messer über das im Alltag Notwendige hinaus zu schärfen, dann habe ich dazu gesagt, daß das völlig in Ordnung ist. Ein Hobby muß´man nicht erklären. Und man muß sich bei einem Hobby nicht auf das Notwendige beschränken. Mit Kritik muß man rechnen, wenn man vergeblich versucht, gegenüber nüchternen Pragmatikern seine Handlungen als rational und unbedingt erforderlich zu bezeichnen.
Und Ditschi? Mein Hobby nimmt im Holz-thread breiten Raum ein. Ich habe es dort immer als " Hobby mit Nutzwert " bezeichnet. Der Nutzwert, nämlich durch Eigenleistung umfangreich preiswertes Holz zu erwerben, ist ein erfreuliches Nebenprodukt. Aber es ist nicht der Nutzwert, der mich antreibt. Angewiesen bin ich auf ihn nicht. Mit der Behauptung , der Nutzwert lohne für mich den Aufwand, würde ich scheitern. Die Behauptung stelle ich gar nicht erst auf. Dazu ist der körperliche Arbeitseinsatz zu immens und der Zeitbedarf viel zu hoch. Arbeitseinsatz und Zeitbedarf sind Hobby und nur mit der Freude an der Tätigkeit erklärbar.
Ditschi
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Da hast Du Recht.
Und doch ist es dieser Gegenstand, der die Emotionen in mir hervorruft.
Vielleicht ist es das, was die Leute meinen wenn sie von einer emotionalen Bindung zu ihren Messern sprechen.
Aber das zu ergründen wäre wohl ein Fall für ein Philosophieforum.
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Ist zwar OT ging aber auch nur mit scharfen Werkzeugen:Zitat von lina Beitrag anzeigenAber wie auch immer, ich würde den Begriff „Emotionalität“ durch vielfältig erreichbaren „Perfektionismus“ ersetzen mögen. Emotionalität benötigt Resonanz, und ein Gegenstand bietet das nicht, IMO.
Ich persönlich habe eine tiefe Emotionalität zu meinem Meisterstück entwickelt.
Die Emotionalität zu diesem "Gegenstand" hat sich wahrscheinlich bei dem Versuch das (für mich) optisch und handwerklich perfekte Stück zu realisieren eingestellt. Der hat es nämlich nervlich und körperlich in sich gehabt. Die Stunden der Entwicklung, der Realisierung, das zwischenzeitliche Gefühl des Scheiterns, das Ergebnis, die Anerkennung, der Stolz auf das Erreichte. All das verkörpert sich für mich in meinem Möbel. Mich überkommt da jedesmal eine Fülle von Emotionen wenn ich an diesen Gegenstand denke. Vielleicht auch und vor allem weil er nur "fast" perfekt ist.
Ähnliches empfinde ich übrigens für fast alle Möbel, die ich selber, privat für mich gebaut habe.
Aber sogar bei manchen Kundenaufträgen kann das vorkommen
Und ja ich habe dabei Stunden mit dem Schärfen von Stechbeiteln und Hobelmessern verbracht und mir die Unterarme damit rasiert.(Bandschleifer, Tormek und Abziehsteine, je nach Klinge)
Das allerdings um den Perfektionismus an Schärfe zu erreichen, den ich eben benötigt habe
Daher im übertragenen Sinn:
Für die einen ist es nur ein Messer, für die anderen die schönste Klinge der Welt
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Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigenIn einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best
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janhimp Ok, diagonale Resonanz nach Hartmut Rosa. Das Messer (Ding), das Schärfen (Tätigkeit) ok. Aber die Schärfe?
Breitfuessling Ah, Monty Python – diesen Film kannte ich noch nicht
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+1Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigenIn einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best
Say my name, say my name…
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https://m.youtube.com/watch?v=wL4lE-...IFB5dGhvbiA%3DZitat von Breitfuessling Beitrag anzeigenHallo Lina,
Deine Aufzählung erinnert mich an diesen einen Film, wo es so ungefähr heißt: „Hatten wir schon Verteidigung gegen Angriffe mit Kirschen? Saure und Knupper?“
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Hallo Lina,
Karl Marx definiert menschliche Arbeit als Prozess des Austauschs zwischen Mensch und Natur sowie Mensch und Materie und vice versa, was mehrere Arten von Rückmeldung einschließt. Frag mal eine Musikerin/einen Musiker nach der Resonanz, in diesem Fall als Rückmeldung zu verstehen, des Gegenstandes Musikinstrument, oder einen Koch, der mit einem für die jeweilige Aufgabe passend scharfen Messer, oder einen beliebigen Handwerker, der mit seinem selbst passend zugerichteten Handwerkzeug arbeitet, ob sie Deine Ansicht teilen?
Mit freundlichen Grüßen ,
janhimpZuletzt geändert von janhimp; 08.07.2025, 12:00.
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In einem Hobbyforum darüber diskutieren wie sinnvoll ein anderes Hobby ist. ODS mal wieder at its best
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