Es war nicht heute, gestern oder vorgestern, sondern schon vor einem Jahr. Ich besuchte - erstmals wieder nach Jahrzehnten - ein interessantes Wanderziel nordöstlich von Nürnberg bzw. südöstlich von Bayreuth:
Dies ist die Heimat unseres Kameraden Blauloke, sowohl seine geografische Heimat (die Oberpfalz) als auch seine geistige Heimat (das Interesse an Geologie). Ich rede vom Rauhen Kulm ("Kulm" ist ein altes Wort für "Berg"). Dieser ist auch per Bahn leicht zu erreichen, denn er liegt nur wenig südlich des Bahnhofs "Kemnath-Neustadt". Kemnath ist ein größeres Städtchen (bis in die Sechziger-Jahre sogar Kreishauptstadt), Neustadt am Kulm ist viel kleiner, eigentlich nicht einmal eine Kleinstadt.
Ich fuhr also mit dem Zug von Bayreuth bis Kemnath-Neustadt und wanderte dann nach Süden, stets mit dem Blick auf den Rauhen Kulm und den darauf befindlichen Aussichtsturm.
Am Fuße des Berges steht diese Informationstafel:
Dann geht es steil hinauf:
Für diejenigen, die schon nach hundert Höhenmetern Aufstieg ins Keuchen kommen, gibt es eine Ruhebank.
Viel besser aber ist natürlich die Rundumsicht vom Aussichtsturm auf dem Gipfel. Das kann man gar nicht mit einem einzelnen Foto einfangen, aber hier ist der Blick hinunter auf Neustadt am Kulm am westlichen Fuß des Rauhen Kulm:
Wer sich für Geologie interessiert, wird den Ausblick nach Norden faszinierend finden:
Damit kommen wir auch zum Rauhen Kulm selbst: er ist entstanden aus einem fossilem "Förderschlot", also einem Kanal, durch den Magma in Richtung Erdoberfläche aufgestiegen ist. Allerdings hat das Magma niemals die Oberfläche erreicht; denn diese lag vor 20 Millionen Jahren ja wesentlich höher als heute. Mittlerweile aber sind die umgebenden weicheren Gesteine weitgehend abgetragen, und so ragt dieser "Schlot" aus Basaltgestein nun hervor. Interessierte finden mehr Informationen dazu im Internet; ich lasse es hiermit bewenden.
Klar: dieser Berg war schon in alter Zeit so etwas wie eine natürliche Festung, und man hat sie mit Ringwällen noch zusätzlich "ausgebaut".
Wie gesagt, liegt am westlichen Fuß des Rauhen Kulm der kleine Ort Neustadt am Kulm, und nahe diesem liegt ein Hügelchen namens "Kleiner Kulm". Dieses ist nicht zu verwechseln mit dem Kleinen Kulm, von dem in einem anderen Beitrag (klick) die Rede ist.
Hier nun der Hauptplatz von Neustadt am Kulm.
Der Name "Zum Reichsapfel" ist recht kreativ und selten für einen Gasthof (Schwarze Rösser und Weiße Lämmer gibt es zuhauf).
Auf dem Rückweg zum Bahnhof schaute ich noch einmal zurück. Es war ein schöner kleiner Ausflug gewesen.
Dann fuhr ich mit dem Zug wieder nach Bayreuth.
Könnt ihr die Fotos JETZT sehen oder immer noch nicht?
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