AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Rekonstruktion zur Wiederherstellung des Threads, Post 1007 von Beyond:
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
24.04.2015 14:02
#1007
Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,
was benötigt man eigentlich, wenn man selber einen optimalen Holz-Kocher basteln möchte, sei es nun ein Holzgaskocher, ein Feuerkorb oder ein klassischer Hobo? Genau, man muss wissen, wie eine Holzverbrennung abläuft und was in so einem „Ofen“ eigentlich passiert, damit man einen für sich persönlich angepassten Kocher entwerfen und bauen kann. Ganz ohne Theorie funktioniert aber die Planung nicht. Dasselbe gilt auch, wenn man ein Holzfeuer effizient, also wirkungsvoll, sicher, sparsam und umweltschonend betreiben will. Auch in diesem Fall ist es vorteilhaft, mit Grundkenntnissen der Holzverbrennung aufwarten zu können. Dann kann man, wenn man auf Solotour alleine gelassen werden möchte, sogar Wärme- oder Kochfeuer betreiben, die nicht gesehen werden, oder die nicht das eigene Lager durch seine unerwünschte Rauchentwicklung verraten. (Smiley: „Lächeln“)
Nach einer Recherche im Internet habe ich die wichtigsten Abläufe bei der Holzverbrennung für mich selbst zusammengefasst (Quellen: siehe unten) und möchte sie hier zur allgemeinen Verwendung vorstellen. Diese Erkenntnisse haben meinen Kocher- und Ofen-Bau mit dem Brennmaterial Holz wesentlich erleichtert und meine Heizgewohnheiten optimiert, ja grundlegend geändert, speziell in Hinsicht auf meinen Einsatzzweck beim Seekajaking und in Abwandlung auch für das Wandern/Trekking und beim Solo-Outdoor-Leben, wenn ich auf ungebetene, aber durch Feuerschein, Funkenflug, Rauchsäule und Brandgeruch angelockte Besucher verzichten möchte (siehe oben).
Phasen einer Holzverbrennung
Phase 1 - Aufheizung und Trocknung (bei 100 °C bis 150 °C):
Bei Temperaturen von ca. 100 °C bis 150 °C verdampft das in der porösen Holzstruktur vorhandene Wasser. Dieser Prozess verläuft endotherm (Zuführung von Energie); dadurch wird bis zur vollständigen Trocknung ein Temperaturanstieg des Holzes stark gebremst. Je mehr Wasser verdampft werden muss, umso weniger Heizwert des Holzes steht als Nutzwärme zur Verfügung. Nach der Verdampfung des Wassers im Holz bei 100 °C, passiert bis ca. 150 °C sehr wenig.
Phase 2 - Pyrolytische Zersetzung der Holzmasse in gasförmige Produkte und einen festen Rückstand - Entgasung (bei 150 °C bis 550 °C) = Pyrolyse:
Bei Temperaturen von ca. 150 °C bis 550 °C werden die langkettigen organischen Verbindungen des Holzes zersetzt. Dabei werden die flüchtigen Holzbestandteile Hemicellulose (aus Vielfachzuckern veränderlich zusammengesetzter Bestandteil der pflanzlichen Zellwand) und Cellulose (organischer Hauptbestandteil der pflanzlichen Zellwände) in brennbare Gase umgewandelt. Hemicellulose zersetzt sich zwischen 200 °C und 325 °C, die Cellusuose erst später ab 350 °C. Das Lignin (Gerüstsubstanz bei verholzten Pflanzen; etwa 20 % bis 30 % der Trockenmasse) bildet hauptsächlich Teer und Ruß. - Diese thermische Zersetzung verläuft zunächst relativ langsam (Entstehung von nicht oder schwer brennbaren Gasen), beschleunigt sich dann aber ab einer Temperatur von ca. 280 °C (Entstehung von brennbaren Gasen). Durch die Entgasung verlieren die Holzscheite ca. 85 % ihrer Masse. In dieser Pyrolysephase steigt die Temperatur auf bis zu maximal 600 °C an und es bleibt ein Holzkohleanteil von ca. 15 % übrig ... wenn man die Verbrennung nach der Entgasungsphase abbrechen würde. Die Entgasung ist abgeschlossen, wenn die Flamme ausgeht und nur noch Glut vorhanden ist.
Phase 3 - Oxidation (bei 400 °C bis 1.200 °C):
In der Oxidationsphase reagieren die brennbaren Gase bei einer Temperatur ab 400 °C mit dem Luftsauerstoff (siehe Phase 3.1). Gleichzeitig oxidiert das Gas aus der Holzkohle und setzt weitere Energie frei. - Wenn zu wenig Sauerstoff zugeführt wird, entsteht Kohlenstoffmonoxid (siehe Phase 3.2), ist jedoch zu viel vorhanden, wird die Holzkohle sofort zu Kohlenstoffdioxid umgesetzt (siehe Phase 3.3). Daher ist es für eine optimale Verbrennung wichtig, dass der Sauerstoff während der Oxidation hoch genug ist, jedoch nicht zu hoch, da dadurch eine Beschleunigung eintritt und mehr Holz benötigt wird. Bei Kaminöfen erfolgt diese Regelung durch die jeweilige Einstellung der Primär- und Sekundär-Luftzufuhr. - Das Endprodukt ist die Asche, die ausschließlich aus nicht brennbaren Bestandteilen besteht. Ihr Anteil an dem Gesamtvolumen des eingesetzten Holzes beträgt je nach Rindenanteil 0,5 % bis 1 %.
Phase 3.1 - Homogene Verbrennung (Gas/Gas) der flüchtigen Zersetzungsprodukte in der Gasphase:
Bei Temperaturen ab ca. 400 °C bis ca. 1.300 °C, je nach Luftzufuhr (theoretisch max. 2.000 °C bei extremem Luftüberschuss), werden die bei der Pyrolyse entstandenen brennbaren Gase unter Wärmefreisetzung mit dem Sauerstoff aus der Luft verbrannt. Zu erkennen ist die Verbrennung von Kohlenstoffmonoxid (CO) zu Kohlenstoffdioxid (CO 2) an der blauen Flamme, z.B. an den Düsen des Holzgaskochers.
Phase 3.2 - Heterogene Vergasung (Feststoff/Gas):
Die verbleibende Holzkohle vergast zunächst durch eine Oberflächenreaktion mit Sauerstoff zu Kohlenstoffmonoxid und verbrennt erst in einem zweiten Schritt zu Kohlenstoffdioxid.
Phase 3.3 - Homogene Verbrennung des kohlenstoffhaltigen festen Rückstands (Glühen/Ausbrennen der Holzkohle):
Holzkohle besteht zu 90 % aus Kohlenstoff und lässt sich verhältnismäßig leicht entzünden (200 °C bis 250 °C). Sie brennt (glimmt) ohne Flamme weiter, weil die flammenbildenden Gase bereits bei der Verkohlung entwichen sind. Die Verbrennungstemperatur der Holzkohle beträgt 600 °C bis 800 °C (z.B. beim Grillen - allerdings soll die reale bzw. ideale Grilltemperatur durch den variablen Abstand des Rostes zur Glut zwischen 120 °C und 310 °C betragen, selten darüber, ähm, je nach Grill-Leitfaden natürlich). Bei erhöhter Luftzufuhr (Blasebalg, Gebläse) erhält man dann das Schmiedefeuer (von 600 °C: Braunrotglut des Stahls bis 1.300 °C: Hellweißglut des Eisens).
Ablauf der Holzverbrennung:
Die einzelnen Phasen der Holzverbrennung sind räumlich und zeitlich kaum voneinander zu trennen. Es treten Wechselwirkungen zwischen allen Prozessen auf. Die Prozesse laufen dabei nahezu gleichzeitig ab. Bei einem Kaminofen mit Fenster kann man die einzelnen Phasen der Holzverbrennung z.B. beim Anzünden und ersten Aufheizen von Holzscheiten sehr gut beobachten, insbesondere
- die Trocknung duch Wasserdampfbildung, zu erkennen an dem Beschlagen der Scheibe während der Anheizphase bis der Ofen, der Anlauf (Rauchrohr) und der Kamin die nötige Betriebstemperatur erreicht haben (siehe Phase 1)
- die Entgasung duch Rauchbildung (Ruß, schwarz und Feinstaub, grau) und temporäre Rußablagerungen an der Scheibe und im Brennraum (siehe Phase 2)
- die Verbrennung des Kolenstoffmonoxids zu Kohlenstoffdioxid durch eine helle gelblichblaue Flamme und dem Verbrennen des Rußes im Brennraum (siehe Phasen 3.1 und 3.2)
- das Ausbrennen (Glimmen) der Holzkohle ohne Flamme (siehe Phase 3.3).
Beim Nachlegen von Holzscheiten mit geringer Restfeuchte auf noch genügend Glut und vorhandener Betriebstemperatur der Feuerstelle, reduziert sich die Trockenphase auf ein Minimum und es ist in der Regel nur die Verbrennuung ab der Phase 2 zu beobachten. - Legt man nur kleine Mengen an trockenem Brennmaterial nach, diese aber kontinuierlich, kann man eine Rauchbildung nahezu gänzlich vermeiden und den Feuerschein minimal halten.
Für diese Zusammenstellung verwendete Quellen:
- https://www.vorarlberg.at/pdf/da_hei...ieschweden.pdf
- http://www1.bioenergyfarm.eu/de/plat...olzverbrennung (nicht mehr abrufbar)
- http://www.hark.de/service/faq/die-d...rbrennung.html
- http://www.storetherm.de/richtig-hei...lzverbrennung/
Hinweis auf den vermeindlich großen Unterschied zwischen Holzgas- und Hobo-Kocher,
- als Beispiel für die gewonnenen Erkenntnisse aus der oben vorgestellten Theorie:
Ein „Holzgaskocher“ ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein reiner Hobo-Ofen, in dem nicht ausschließlich die Phase 3.1, also die reine Gasverbrennung abläuft, wie fälschlich im Namen suggeriert wird, sondern auch die Phasen 3.2. und 3.3 vonstatten gehen.
Der Vorteil liegt lediglich darin, dass sich durch die Doppelwand die Luft erhitzt und mit einem größeren Druck aus den Düsen strömt. Durch die vermehrte Luftzufuhr wird die Verbrennung von Kohlenmonoxid mit dem Luftsauerstoff intensiviert und die Temperatur der Gasflamme erhöht. Dadurch verkürzt sich die Kochzeit. Um welche Zeitdifferenz und -ersparnis es sich dabei gegenüber einem einfachen Hobo-Kocher mit entsprechendem Kamineffekt handelt, habe ich noch nirgends finden können. Ich wäre sehr angetan, wenn mich jemand mit entsprechendem Zahlenmaterial versorgen könnte.
Die Rückstände (Asche) sind in beiden Fällen nahezu gleich, eine optimale Verbrennung vorausgesetzt. Ich persönlich habe sogar den Eindruck, dass beim Holzgaskocher mehr unverbranntes Holz zurückbleibt, als beim einwandigen Hobokocher mit maximalem Zug. Das kann daher kommen, dass in einem Holzgaskocher die Verbrennung des Holzes in dem wesentlich kleineren Brennraum (ein weiterer Nachteil des „Holzgasers“ bei gleichem Volumen) konsturktiv soweit reduziert ist, dass nur die gewünschte Entgasung des Holzes erfolgt, um nur das Holzgas zu verwenden. Im Outdoorbereich ist das meines Erachtens völlig unproduktiv, weil ich ja die vollkommene Verbrennung des eingesetzten Holzes und die maximale Hitzeausbeute anstrebe! Was will ich mit der zurückgebliebenen Holzkohle – verkaufen? (Smiley: „Kopfschütteln“)
Die vom Marketing als weiteren Pluspunkt extra beworbene kühle Außenwand eines doppelwandigen Kochers (Tragen/Umsetzen während des Betriebs) gerät dann zur Farce, wenn man wegen des heißen Einwand-Hobos in kalten Regionen oder im Winter während des Kochens eine zusätzliche Wärmequelle, zumindest für die Hände, als äußerst angenehm empfindet. Frage: Wie oft muss eigentlich ein umsichtig denkender, erfahrener Outdoor-Koch seinen Ofen von einem einmal ausgewählten Standort zu einem anderen umsetzen, gleichgültig ob im Winter, Sommer oder bei aufkommendem Sturm? Antwort: Meines Wissens: Nie! ... Deshalb verbrennt sich ein „Kenner der Materie“ auch nicht die Finger an einem heißen Hobo. (Smiley: „Zwinkern“)
Meiner Meinuung nach ist der Gewinn eines doppelwandigen Holzgas-Kochers gegenüber einem einwandigen Hobo-Kocher nicht allzu gravierend. Berücksichtigt man das Mehrgewicht des Holzgaskochers, das man ja während seiner Trekking-Tour mitschleppen muss, relativieren sich die Vorteile. Ob das Wasser einige Minuten früher kocht oder nicht, würde für mich persönlich im Outdoor-Bereich keine Rolle spielen, insbesondere dann nicht, wenn ich mich in waldreichen Gegenden aufhalte und ich nicht das Brennmaterial von zu Hause aus mit mir herumtragen muss, wie das bei Gas, Spiritus, Petroleum und Benzin, einschließlich der entsprechend dazu nötigen „Sicherheitstransportbehälter“, der Fall ist. Deshalb sehe ich einen normalen, einwandigen Hobokocher, zumindest auf Wanderungen in der gemäßigten Klimazone mit ihren ausgedehnten Mischwäldern (Europa), als die erste Wahl an, zumal es bei diesen auch klapp- und steckbare Ausführungen gibt, die zugleich zum Gewicht auch noch das Volumen reduzieren. Mit dem Seekajak, bei dem das Gewicht eine geringere Rolle spielt und das Packvolumen von beiden Kocherarten gleich bleibt, könnte ich mir eventuell die Mitnahme eines Holzgaskochers vorstellen. Allerdings würde ich aus rein pragmatischen Gründen auch in diesem Fall die Einfachheit eines reinen Hobo-Kochers vorziehen.
Nur so nebenbei:
Die beste Verbrennung mit den geringsten Rückständen liefert zweifelsohne der Feuerkorb, weil er von allen Seiten mit Luft versorgt wird. Das führt zu einem hohen Luftüberschuss mit einer Beschleunigung der Oxidation unter großer Hitze. Der Mehrbedarf an Holz bereitet in unseren Breite kein Problem, da sicherlich genügend Brennmaterial vorhanden sein wird, vorausgesetzt, man hat davon vor dem Kochen eine ausreichende Menge gesammelt. Für das Erhitzen von Wasser, bestimmt die häufigste Anwendung im Outdoorbereich, bietet diese Feuerart die ideale Voraussetzung. Regeln kann man die Hitze entweder durch einen unterschiedlichen Abstand des Topfes oder der Pfanne zur Flamme oder besser durch die entsprechende Größe des Feuers selbst: Bis zum sprudelnden Kochen oder beim Anbraten kann man den Feuerkorb nach dem Anzünden und erstem Aufheizen mit der maximalen Holzzufuhr bestücken, zum Köcheln reduziert man das Nachlegen des Heizstoffes, bis die gewünschte Temperatur erreicht ist. Wird der Feuerkorb genau auf den Topf und die Pfanne abgestimmt, also nicht zu groß dimensioniert, dann funktioniert diese einfache Art der Regulierung ausgezeichnet. Siehe dazu auch meine Artikel zu den Feuerkörben (Post #950 bis Post #967); insbesondere Post #971 -„Feste Feuerkörbe, die Ur-Version“ (klicke: “hier“) veranschaulicht den Betrieb eines auf einen Wassertopf und eine Pfanne angepassen Feuerkorbs.
Die Entscheidung, welches Equipment man verwenden will: high-tech oder low-tech, ultra-light oder ultra-heavy, prestigeträchtig oder pragmatisch, mainstreamgemäß oder alternativ, futuristisch oder nostalgisch, kompliziert oder einfach, teuer oder preisgünstig usw. muss aber jeder Nutzer für sich selbst treffen. (Smiley: „Lächeln“)
Wissensextrakt – Kurz gefasste Elemente-Kunde der Verbrennungsgase:
Quelle: Auszüge aus Wikipedia
Luft (Dichte bei 20 °C: 1,204 kg/qbm)
Als Luft bezeichnet man das Gasgemisch der Erdatmosphäre. Trockene Luft besteht hauptsächlich aus den zwei Gasen: Stickstoff (rund 78,08 Volumen-Prozent) und Sauerstoff (rund 20,95 Volumen-Prozent). Daneben gibt es noch die Komponenten Argon (0,93 Volumen-Prozent), Kohlenstoffdioxid (0,04 Volumen-Prozent) und andere Gase in Spuren. Gasförmiges Wasser (Wasserdampf) ist im Mittel zu 1,3 Volumen-Prozent in Bodennähe und zu 0,4 Volumen-Prozent in der gesamten Erdatmosphäre enthalten, bei den obigen Werten aber nicht mitgerechnet. Zusätzlich enthält Luft auch Staub und andere makromolekulare Teilchen (z.B. Pollen). Im natürlichen Zustand ist sie trotzdem für Menschen geruch- und geschmacklos.
Kohlenstoffmonoxid (Dichte: 1,250 kg/qbm)
Kohlenstoffmonoxid (fachsprachlich Kohlenstoffmonooxid, gebräuchlich Kohlenmonoxid) ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO. Kohlenstoffmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses sowie giftiges Gas. Es entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen. Kohlenstoffmonoxid ist brennbar und verbrennt mit Sauerstoff in blauer, durchsichtiger Flamme zu Kohlenstoffdioxid.
- Wirkung auf den Menschen: Das Gas ist giftig, da es sich an Hämoglobin bindet und so den Sauerstofftransport im Blut unterdrückt (innere Erstickung). Die Kohlenstoffmonoxidintoxikation ist häufig ein Teilvorgang der Rauchgasvergiftung und der Minenkrankheit (nach Einatmung giftiger Gase im Bergbau); sie kann innerhalb kurzer Zeit tödlich sein.
Kohlenstoffdioxid (Dichte: 1,977 kg/qbm)
Kohlenstoffdioxid oder Kohlendioxid ist eine chemische Verbindung aus Kohlenstoff und Sauerstoff mit der Summenformel CO 2. In Wasser gelöst wird es umgangssprachlich oft – besonders im Zusammenhang mit kohlendioxidhaltigen Getränken – ungenau Kohlensäure genannt. Kohlenstoffdioxid ist ein unbrennbares, saueres, farb- und geruchloses Gas, das sich gut in Wasser löst. Kohlenstoffdioxid, ein wichtiges Treibhausgas, ist ein natürlicher Bestandteil der Luft, mit einer im Jahr 2013 bestimmten mittleren Konzentration von 0,040 Volumen-Prozent (400 ppm). Es entsteht sowohl bei der Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Substanzen unter ausreichender Sauerstoffzufuhr als auch im Organismus von Lebewesen als Produkt der Zellatmung. Pflanzen, Algen sowie manche Bakterien und Archaeen wandeln Kohlenstoffdioxid durch Fixierung in Biomasse um. Bei der Photosynthese entsteht aus anorganischem Kohlenstoffdioxid und Wasser Glucose. Kohlenstoffdioxid ist ein wichtiger Bestandteil des globalen Kohlenstoffzyklus. Durch Gärprozesse entstehen in Weinkellern, Futtersilos, Brunnen und Jauchegruben beträchtliche Mengen an Kohlenstoffdioxid. Wenn nicht für ausreichende Entlüftung gesorgt ist, bilden sich durch natürliche Kohlenstoffdioxid-Quellen in Höhlen und in Bergwerksstollen mitunter hohe Konzentrationen des Gases.
- Wirkung auf den Menschen: Kohlenstoffdioxid kann toxisch wirken, jedoch reichen die Konzentrationen und Mengen in der Luft oder durch Limonadengenuss hierfür bei weitem nicht aus. Die Schadwirkung auf Tier und Mensch beruht nicht nur auf der Verdrängung des Sauerstoffes in der Luft (äußere Erstickung). Im Blut gelöstes Kohlenstoffdioxid aktiviert in physiologischer und leicht gesteigerter Konzentration das Atemzentrum des Gehirns. In deutlich höherer Konzentration führt es zur Verminderung oder Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes, zunächst zur Atemdepression und schließlich zum Atemstillstand. Ab etwa 5 % Kohlenstoffdioxid in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewustlosigkeit, die so genannte Kohlenstoffdioxid-Narkose. Kohlenstoffdioxid-Konzentrationen von 8 % führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod. Weil Kohlenstoffdioxid schwerer ist als Luft (siehe Dichte) sammelt sich das Gas in Bodennähe, in geschlossenen Räumen, Kellern, Senken, Rinnen, Gruben, Stollen, Schächten, Höhlen usw. Die Kohlenstoffdioxid-Konzentration im Blut beeinflusst dessen pH-Wert und hat damit eine indirekte Wirkung auf den Sauerstoffhaushalt. Bei niedrigerem pH-Wert verringert sich seine Sauerstoff-Bindungskapazität. Bei gleichem Sauerstoff-Gehalt der Luft transportiert Hämoglobin weniger Sauerstoff (innere Erstickung).
Sauerstoff (Dichte; 1,4290 kg/qbm)
Elementar tritt Sauerstoff überwiegend in Form eines kovalenten Homodimers auf, also einer Verbindung aus zwei Sauerstoff-Atomen und mit der Summenformel O 2, bezeichnet als molekularer Sauerstoff, Dioxygen oder Disauerstoff. Es ist ein farb- und geruchloses Gas, das in der Luft zu 20,95 Volumen-Prozent enthalten ist. Es ist an vielen Verbindungs- und Korrosionsvorgängen beteiligt. Pflanzen geben während der Photosynthese in der Regel mehr Sauerstoff ab, als sie verbrauchen.
- Wirkung auf den Menschen: Fast alle Lebewesen benötigen Sauerstoff zum Leben. Sie entnehmen ihn meistens durch Atmung aus der Luft oder durch Resorption aus Wasser (gelöster Sauerstoff). Wird reiner Sauerstoff oder Luft mit einem höheren Sauerstoffanteil über längere Zeit eingeatmet, kann es zur Vergiftung der Lunge kommen. Dabei werden die Lungenbläschen durch Anschwellen in ihrer normalen Funktion gehindert. Sauerstoffvergiftung des Zenralnervensystems kann bei Hochdruckatmung jeglicher Sauerstoff-Stickstoff-Gemische auftreten. Das Risiko erhöht sich mit Steigerung des Sauerstoffanteils und des Gesamtdrucks. Bei Sauerstoff-Teildrücken oberhalb 1,6 bar kommt es innerhalb relativ kurzer Zeit zu einer Vergiftung. Dies spielt beispielsweise beim Tauchen eine Rolle, da es die maximale Tauchtiefe abhängig vom Sauerstoffpartialdruck begrenzt.
Viele Grüße
Beyond
Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,
wenn man sich einmal überlegt, wann, wo und wie man in eine Survival-Situation geraten kann, wird man entsetzt feststellen, dass in den wenigsten Fällen eine ausgeklügelte Überlebens-Strategie vorhanden ist. Dieser Mangel tritt in der Regel während den beiden Katastrophenfällen ein:
- draußen in der Natur, beim Seekajaking oder auf Reisen,
- zu Hause in der Wohnung, Stadt, im Haus usw.
Beim geplanten Survivaltraining oder auf Wandertouren hat jeder Outdoorler sicherlich sein selbst zusammengestelltes Überlebens-Set dabei. Was aber führt man außerhalb dieser Survival-Events, Wochenend-Trips und Urlaub-Trekking-Touren mit sich? Meist gerät man in eine gefährliche Situation z.B. im Alltag, auf Geschäftsreisen, in der Freizeit usw. Hat da ein jeder seine wohldurchdachte Ausrüstung dabei? Ich bin mir auch nicht sicher, ob man heute einen Reisenden mit einer Survivalausrüstung am Körper noch in ein Flugzeug lässt. Ich erinnere dabei an das Rambo-Schwert, der Urahn der „modernen“ Überlebenshardware. (Smiley: „Plafond-Blick“)
Weitere, völlig anders gelagerte, Survival-Situationen entstehen bei örtlichen oder weltweiten Heimsuchungen, zum Beispiel bei Natur- und Umwelt-Katastrophen oder während bürgerlichen Unruhen bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen. Gerade in Europa vermehren sich meines Erachtens in der jetzigen Zeit (im Jahre 2015) Demonstrationen, Proteste, Krawallen und Aufstände. Ob und wann diese besorgniserregende Situation zu einer gewalttätigen Eskaltion kulumiert, wage ich nicht zu prognostizieren. Gut aber, wenn man sich darauf einstellt und auch vorbereitet ist.
Weil wir, insbesondere die heutige Generation, seit den letzten 70 Jahren noch keinen Krieg mit der Zerstörung unserer gesamten Lebensgrundlage erlebt haben, denkt wohl niemand nach, dass auch hier in unserem Lande eine Notlage, also eine Survival-Situation direkt vor unserer Haustür, entstehen könnte. Habt Ihr schon einmal darüber nachgedacht, wie man während eines solchen Desasters überleben kann? Könnt Ihr Euch eigentlich vorstellen, ohne modere Hifsmittel über eine längere Zeit zurecht zu kommen, wie zum Beispiel bei nicht mehr akzeptierten Zahlungmitteln ohne: Strom, Heizöl, Gas, Nahrungsmittel, sauberes Wasser, medizinische Versorgung, ohne den Tante-Emma-Laden um die Ecke oder den Discounter auf der grünen Wiese usw.?
Auf dem Land mit seinen eingesessenen, festen sozialen Bevölkerungsstrukturen (jeder kennt jeden, jeder hilft jedem), ohne „merkellicher“ Überfremdung, kann man eine solche Situation noch einigermaßen erträglich überstehen - aber in der Stadt? Zu den Mängeln bei der Versorgung, zu der heutigen verschiedenartigen Zusammensetzung der Einwohner infolge des Zuzugs aus dem In- und Ausland (Schlagwort: Multikulti - hier verbunden mit dem Sicherheitssmiley: „Lächeln“) gesellen sich im Extrenfall dann noch Terror zwischen den ethnischen Gruppen, Gewalt gegenüber den Schwächeren, Diebstahl, Raub, Plünderung - im Allgemeinen das Chaos genannt - hinzu!
Wenn man alleine lebt, tut man sich noch reletiv leicht: Ich habe zum Beispiel meine gesamte Ausrüstung zum „Abhauen/Untertauchen“, neuhochdeutsch: „disappearance“, schon längst zusammengestellt und bevorratet, und ich weiß, was ich im Notfall einpacken muss. Wenn man aber Familie hat, geht das nicht so einfach, da bleibt in der Regel nur übrig, sich im eigenen Heim einzuigeln und zu versuchen, mit dem Wenigen was man zur Verfügung hat, zurecht zu kommen. - Möge solch ein schwelendes Szenario hier bei uns nie eintreten!
In meinem Post #291 (klicke “hier“) und der nachfolgenden Diskussion habe ich bereits das für mich wichtigste Ausrüstungsutensil zum extremen Überleben (Out- und Indoor) vorgestellt – das eigene Gehirn. Vorausgesetzt ist allerdings, dass es zuvor richtig ausgestattet, programmiert und der Datenspeicher gefüllt worden ist.
Ich habe im Outdoorbereich schon immer darauf hingewiesen, dass man umso weniger schleppen muss, je mehr man weiß! In irgendeinem Forum steht ein bemerkenswerter Slogan, der es noch kürzer ausdrückt: „Wissen wiegt nichts!“ Wohlgemerkt, diese Aussagen beziehen sich auf reines Survival, also die „Hardcore-Version“ des Überlebens oder auf die Minimalstausrüstung der Spezialisten von der „Ultra-Light-Fraktion“ und nicht auf das selbstgewählte Outdoorleben mit einem hohen Aufwand an mitgeführter Bequemlichkeit, vom kuscheligen Schlafsack über das Komfortzelt mit optimaler Küchenausstattung, umfassender Outdoor-Elektronik bis hin zum modernsten Transport-Equipment, mit dem man dann das alles befördern kann.
In den beiden Grenzfällen heißt das: Bei maximalem Wissen benötigt man ein Minimum an Ausrüstung. Da muss man nicht einmal ein Messer dabeihaben (siehe meinen Post #936, klicke: “hier“). Je geringer die Kenntnisse aber sind, umso mehr muss man dafür mitnehmen, einschließlich den Merkblättern auf denen findige Ausrüster, das allerwichtigste Wissen aufgelistet haben. Zum Beispiel wie man einen reißenden Fluss oder eine tiefe Schlucht mit Hilfe eines darüber gespannten Seiles überquert, wobei nicht beschrieben wird, wer das Seil für diese einzige Aktion am anderen Ufer wo und wie befestigt hat. (Smiley: „Kopfschütteln“) Ohne praktische Erfahrung und gesunden Menschenverstand sind diese Informationen allerdings nicht zu gebrauchen und deshalb rausgeschmissenes Geld. Außerdem merkt man sich das Wenige, das auf diesen „Überlebens-Karten“ verzeichnet ist, nach dem ersten Durchlesen sowieso! - Der Durchschnittssurvivalist, wie auch ich einer bin, wird sich igendwo zwischen den beiden Extremen wiederfinden.
Ich habe hier das wichtigste Equipment eines Menschen deshalb in Erinnerung gebracht, weil die Kommentare in den Foren immer wieder darauf abzielen, mit sehr viel Energie das optimale Survival-Pack, mit allen elektronischen Finessen (LED-Leuchte, Handy, GPS, Smartphone, Tablet-PC, digitale Bild- und Video-Kamera, Audio- und CD-Player, Voice- und Video-Recorder, Weltempfänger für Radio- und Fernseh-Empfang, Satelliten-Telefon oder eine Kombination von all dem und natürlich der entsprechende Solar-Lader zusätzlich - hier erneut verbunden mit dem entwaffnenden Smiley: „Zwinkern“) zusammenzustellen ... aber die grundlegenden Kenntnisse des Lebens in der freien Natur außer Acht lassen. Außerdem können allgemeines Wissen, praktische, gute handwerkliche und haushaltstechnische Kenntnisse und die Lebenserfahrungen nicht verloren gehen, auch nicht gestohlen oder zerstört werden.
Dass das allgemeine Bildungsniveau bei uns drastisch heruntergefahren wird, ist leider eine Tatsache. Kein Wunder also, wenn man die nötigen Zusammenhänge im praktischen Leben und Überleben immer weniger versteht und schon bei der Lösung kleinster Probleme, die Grenzen erreicht und im Internet recherchieren muss. Wehe dem, wenn in einem Katastrophenfall oder schlimmer noch, wenn bei einer kriegerischen Eskalation dieser Informationsdienst einfach abgeschaltet wird. Da nützt selbst das allerbeste Smartphone nichts mehr und man ist vom Informationspool abgeschnitten und auf sich selbst gestellt. (Smiley: „Staunende Augen“)
Man muss sich nur einmal vorstellen, welches breite Wissen, fundamentale Kenntnisse, weitreichende Erfahrungen und handwerkliche Fertigkeiten die Nachkrigsgeneration noch gehabt hat, um in der damals zerstörten Welt zu überleben. Fragt einmal Eure Groß- oder Urgroßeltern, was die alles noch ohne große technische Hilfsmittel geschaffen haben. Um Kleidung abzuändern, haben noch die handwerklichen Fähigkeiten des Nähnens und Schneiderns ausgereicht und man war nicht einmal auf eine Nähmaschine angewiesen. Wer kann das noch in unserer heutigen Wegwerfgesellschaft? Man hat auch noch das Schlachten und Zerwirken gelernt und gekocht hat man mit dem einfachsten Geschirr und auf simpelsten Feuerstellen und mit gesuchtem Wildgemüse, weil man damals nichts anderes gehabt hat (Wildgemüse: eine Wiederentdeckung der modernen, alternativen Küche mancher Gourmet-Tempel – siehe dazu auch meine Posts ab #975 und folgende, klicke: “hier“ oder gehe einfach in das Inhaltsverzeichnis I unter Abschnitt „07 – Lager“. Wasch-, Bleich- und Reinigungsarbeiten waren ohne Waschmaschine und ohne neumodischen chemischen Mitteln (z.B.: Aufwändige Dünnsäureverklappung der Industrie wird heute, sogar mit enormem Gewinnen, via Toilettenreiniger, Kalkentferner, Desinfektionsmittel, Haushaltscleaner usw., großflächig über die ganze Welt verteilt, durchgeführt, ähm: Smiley: „Breites Grinsen“.) möglich. Räuchern, Trocknen, Einsäuern, Einwecken von Lebensmitteln zur Vorratshaltung galten damals als Grundkenntnisse und wurden von Generation auf Generation weitergereicht.
Glücklich daft sich derjenige schätzen, der noch auf die alten Haushaltsbücher aus der Nachkriegs- oder sogar Vorkriegszeit zurückgreifen kann. Darin ist viel mehr beschrieben, als das, was wir heute in Survivalkursen, in der Überlebensliteratur und in den einschlägigen Foren mitbekommen. Ich persönlich bin froh, in meiner kleinen Ratgeber-Bibliothek auf diese nostalgischen Weisheiten zurückgreifen zu können, in der die „alten Künste“ noch enthalten sind. Glücklich kann auch derjenige sein, der außerdem einen soliden, vielseitigen Beruf erlernt hat, weil er dadurch sein Wissen, seine Kenntnisse und Erfahrungen nutzen kann. Vorteilhaft für das Outdoorleben „war“ auch die Grundausbildung beim Militär, insbesondere wenn man sie als Bereicherung und nicht wie es so mancher „passive, alles negierende“ Wehrpflichtige als notwediges Übel angesehen hat.
Versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe nichts dagegen, wenn man seine Ausrüstung mit modernen Materialien optimiert; das mache ich ebenso. Aber bei jedem Ausrüstungsgegenstand und Hilfsmittel sollte man auch dessen Grenzen kennen und wissen, wie, wo, wann man diese verwenden und auch reparieren kann. Das setzt aber voraus, dass der Speicher im Oberstübchen entsprechend dem Verwendungszweck programmiert, angepasst, gefüllt wird und dann auch einsatzbereit ist.
Mit diesem kleinen Beitrag möchte ich wieder einmal daran erinnen, dass man das Basiswissen und die handwerklichen Grundkenntnisse nicht kaufen kann, auch nicht über das Internet und das Know-how sich jeder selbst aneignen und erproben muss. Genügend Ideen, Tipps und Tricks finden sich ja gerade hier bei den Outdoorseiten - mann muss sie nur für sich selbst entsprechend anpassen. Kein Forum kann aber einem das eigenständige Denken und Üben abnehmen! - Im echten Survivalfall muss man auch ohne jegliche Ausrüstung aus- und durchkommen können. Daher dieser Appell immer wieder einmal zur Erinnerung!
Wenn sich ein Leser bei diesem Beitrag eventuell auf den Schlips getreten fühlt, wie man in der Diskussion nach meinem Post #291 (siehe oben) partiell vermuten kann, sollte er ihn einfach als Persiflage betrachten. Die darin herausgelesene Satire kann er natürlich gerne behalten.
Viele Grüße
Beyond
PS: Survival-, Bushcraft-Training oder Trekking-Touren (siehe Rüdiger Nehbergs Deutschlandmarsch im Jahre 1981, klicke: “hier“) ohne irgend ein zusätzliches Hilfsmittel, nur mit der Kleidung am Leib, von mir aus auch in moderner Top-High-Tech-Ausstattung - das heißt: Outdoorleben in der wahren „Ultra-Ligth-Ausführung“ - könnte meinetwegen sogar zu einer neuen Trend-Sportart mutieren, nach dem Motto: „Maximales Wissen, minimale Ausrüstung“. Allerdings könnten dann so manche Outdoor-Enthusiasten nicht mit ihrem Equipment im Biergarten Bewunderung hervorrufen. (Smiley: „Gesenkter Blick“)
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Jürgen (Paddolf),
... gern geschehen! Es ist schön, wenn ich Dir habe helfen können.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Beyond,
zu Deinem Spruch
möchte ich noch hinzufügen: Die guten Lösungen (wenn man sie denn nachnutzt) sind häufig solche, bei denen man sich hinterher fragt: Warum bin ich nicht selbst darauf gekommen?„Komplizierte Lösungen sind einfach, einfache Lösungen sind kompliziert!“
In diesem Sinne - herzlichen Dank dafür, dass Du bei mir gerade diesen Effekt hervorgerufen hast.
Viele Grüße
JürgenZuletzt geändert von Paddolf; 12.01.2015, 09:05.
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Jürgen (Paddolf),
Du hast meine umständliche Beschreibung sehr gut enträtseln können. Die linke Zeichnung, ohne dem Paddel, ist korrekt. Ich glaube, einfacher geht es nicht.
Das mit dem Reserve-Paddel (klicke „hier“, Bild 2) muss ich ein wenig genauer ausführen. Durch die Montage der Lenzpumpe (klicke „da“, Bilder 2 und 3 ) klemmt der Paddelschaft unter dem Querträger und der Bootswand. Damit der Holzschaft nicht beschädigt wird, habe ich ihn an dieser Stelle mit einem Neoprenlappen umwickelt. Er steckt in einer losen Schnurschlaufe, die ich an der Verbindung von Pedalschiene und Querträger verknotet habe – lose Schaufe deshalb, damit ich das Paddel bei Bedarf sofort herausziehen kann. Eine zusätzliche Fixierung durch die Fersenmatte wäre in diesem Fall überhaupt nicht erforderlich.
Ohne der Lenzpumpe und der Schlaufe wird der Paddelschaft direkt unter die Pedalschien, im Prinzip unter das Pedal, mit der Fersenmatte geklemmt. Man könnte auch da, unmittelbar an der Verbindung des Pedals zur Schiene, eine Schlaufe anbringen und die Fersenmatte nach Deiner linken Zeichnung montieren. Das ist aber meines Erachtens nicht notwenig, weil die Fersenmatte relativ steif und je nach Art der Liegematte auch entsprechend dick ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich die Ränder der Fersenmatte in einem leichten Bogen soweit verbiegen lassen, dass das Einklemmen der Paddelschäfte unter die Pedale einen sicheren Halt bietet. Im Laufe der Zeit entstehen an den Rändern der Matte jeweils eine Kuhle, in der die Paddelhälften zu liegen kommen. Mit ein wenig Ausprobieren findet man sicherlich eine zuverlässige Lösung.
Noch ein kleiner Tipp: Das Umwickeln des Paddelschaftes mit einem Schutz (Folie, Fahrradschlauch, Schaumstoff usw. schützt den Schaft vor Beschädigung durch den Kontakt mit dem Pedal.
Zu guter Letzt noch ein Spruch, nach dem ich versuche, meine Probleme zu beseitigen: „Komplizierte Lösungen sind einfach, einfachen Lösungen sind kompliziert!“
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Beyond,
vielen Dank für Deine schnelle Antwort!
Ich mache auch gleich von Deinem Angebot Gebrauch und frage nocheinmal nach.
Die von Dir beschriebene Anordnung habe ich versucht in Form einer Graphik zu interpretieren, einmal mit und einmal ohne Paddelschaft:
rot-Matte ; blau-Pedalschiene ; schwarz-Bordwand ; braun-Paddel
Ich hoffe, das ist richtig aufgefasst. Wenn das so stimmt, müsste ich bei einem Nachbau nach einer Matte suchen, die auf der einen Seite flexibel genug ist, sich den Rundungen des Kakaks anzupassen und auf der anderen Seite nicht so labberig sein darf, dass sie die Paddelschäfte nicht halten könnte. Das scheint mir nicht ganz einfach. Habe ich also doch irgendetwas fehlinterpretiert?
(Vielleicht ist Deine Fersenmatte einfach dicker als hier dargestellt und so geschnitten, dass sie zum Bootsprofil passt?)
Viele Grüße
JürgenZuletzt geändert von Paddolf; 11.01.2015, 23:38.
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Jürgen (Paddolf),
es freut mich, dass Du Dich für meinen Thread interessierst und er Dir gefällt.
Das mit der Fersenstütze ist relativ einfach: Aus einer alten Liegematte habe ich ein Rechteck herausgeschnitten, das etwa 25 cm breit ist und so lang, um es unter die beiden fest montierten Pedalschienen links und rechts am Kajak klemmen zu können. Die Matte schmiegt sich der Bodenform des Kajaks an und und hält deshalb unverrutschbar. Soweit meine Fersenauflage als allgemeine Empfehlung.
Leider besitze ich kein passendes Photo, das ich auf die Schnelle posten kann. Weil der Kajak eingewintert ist, habe ich auch nicht die Möglichkeit, ein entsprechendes Bild anzufertigen. Vielleicht hole ich es zu Saisonbeginn nach.
Meine persönlichen Abwandlungen der „Fersenstütze“:
In der Sitzluke transportiere ich an den beiden Seiten mein geteites Reservepaddel. Die Paddelblätter stehen am Sitz an, liegen an der Bordwand und die Schäfte sind direkt unter die Pedalschienen hindurchgesteckt und reichen fast bis zur vorderen Schottwand. Das Paddel, es ist mein allererstes Holzpadddel, bereits 50 Jahre alt, habe ich der Länge entsprechend angepasst. Mit der „Fersenmatte“ klemme ich die Paddelschäfte links und rechts unter den beiden Pedalschienen fest. Das reicht aus, um den Schäften den nötigen Halt im Kajak während der Fahrt zu geben.
Damit ich mit den Fußballen die Steuerpedale gut bedienen kann, ich lebe nämlich nicht auf sehr großem Fuß (Schuhgröße: 40), habe ich in der Mitte meine Wasserflasche liegen, an der sich die Fersen abstützen und ich so mit den Fußballen bequem die Steuerpedale errechen kann.
Perfektionisten würden sich da einen Schaumstoffblock auf die Fersenmatte kleben! Das hat allerdings für mich persönlich zwei Nachteile: Erstens stört mich dann der Schaumstoffblock bei der Bedienung der Fußlenzpumpe, die in der Mitte vor den Pedalen montiert ist und ich meine Wasserflasche an der Pumpenplatte anstehen lasse. Zweitens könnte ich wegen des Buckels die Fersenmatte nicht als Sitzunterlage im Lager verwenden, für mich eine weitere wichtige Verwendung der Matte.
Du siehst, so macht sich jeder seine eigenen Gedanken, um seinen Kajak zu optimieren. Bei mir hat halt die Fersenstütze gleich mehrere voneinander unabhängige Funktionen. Außerdem lässt sie sich auch leichter erneuern, wenn sie verschlissen ist, infolge durch die Nutzung als Sitzunterlage. Hoffentlich kannst Du mit meinen Informationen etwas anfangen. Bei weiteren Frage: nur zu, überhaupt kein Problem.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Beyond,
ich bin gerade dabei, den Umbau meines Prijon-Seayak vorzubereiten und habe mit großem Interesse Deine Beiträge zu diesem Thema gelesen (... nebst vielen anderen Deiner Wortmeldungen).
Im Beitrag #404 beschreibst Du das Einklemmen einer Hartschaumunterlage als Fersenstütze. Bisher hatte ich mit dem Gedanken gespielt, zu diesem Zweck eine Unterlage einzukleben, aber das Einklemmen wäre natürlich eine elegantere Lösung. Vielleicht könntest Du meine Fantasie bei der Suche nach einer guten Lösung beflügeln, in dem Du den genannten Beitrag mit einem Bild der betreffenden Anordnung ergänzt ... ?
OT: In jedem Falle vielen Dank für diesen Mammut-Thread, ohne ihn würde der ODS-Kanurubrik etwas fehlen. Ich bin übrigens durch diesen Thread überhaupt auf ODS gestoßen.
Viele Grüße
Jürgen
Einen Kommentar schreiben:
-
Hej Kruppi (krupp),
danke für Deinen ironischen Beitrag (Post #995), den Du so süffisant als „Klugscheißern“ bezeichnet hast! Dann möchte ich auch mal meinen scharfen „Mustard“, aka Senf, dazugeben:
Wenn man bedenkt, was die Menschheit so alles in sich hinein-frisst, -säuft und -schnauft, dann kann man einen Brühwürfel fast schon als absolut hygernisch bezeichnen ... bei 50 % reinem Salz, als Hauptbestandteil.
Heutzutage weden ja Semmeln (Die Dinger nennt man auch Brötchen, Wecken, Rundstücke, Knüppel, Schrippen ...) sogar mit Sägemehl „verfeinert“ und als Feinkost mit besonders wertvollen Ballaststoffen angeboten. Nur gut, dass da einmal die Warenkontrolleure vom Gesundheitsamt (jetzt modern: untere Gesundheitsbehörde) aufgewacht sind. Bei den Fertigprodukten, die oft unter den Kennzeichnungen „besonders würzig“, „äußerst pikant“, „mit ausgeprägtem Aroma“ oder ähnlichen wohlklingenden Attributen vertrieben werden, weiß man auch nicht mehr, aus welchen Schlacht-, Gemüse- und Gerteide-Abfällen einschließlich der „Ergänzungsstoffe“ die Grundsubstanz der vorsorglich überwürzten Nahrungsmittel gewonnen werden. Bei den Teewürsten als Brotbelag haben wir schon als Kinder in den 1950er Jahren in der Schule gelernt: Je feiner die Streichwurst ist, um so mehr Fett (kann bis zu 80 % enthalten) ist darin verarbeitet worden. (Smiley: „Lächeln“)
Dampft man einen Liter der berühmten amerikanischen braunen Pampe ein, im Volksmund heißt das Zeug auch Cola, erhält man rund einen halben Liter eingefärbten, mit ein wenig Koffein versetzten und mit ein paar Aromastoffen angereicherten Zuckersirup, den man locker als Karamellglasur fast unverändert auf einen Kuchen schütten oder einen Keks darin eintauchen kann, der dann zu einer Praline mutiert. (Smiley: „Grinsen“)
Das, was die Lunge abbekommt, wenn man mit dem Radl in eine deutsche Großstadt zum Einkaufen fährt (zumindest in München auf der Diretissima von Norden: Ingostädter Straße, Schwabing, Leopold-, Ludwigs-Straße bis zum Marienplatz), wird vermutlich auch nicht ganz ohne „Ballaststoffe“ abgehen, wenn man wieder nach Hause kommt. Der große Vorteil: Das alles ist dafür kostenlos. Da dürfte ein potentieller Kettenraucher gegen Atemwegserkrankungen besser geschützt sein, der seine Lunge permanent mit dem Teer des Tabaks „hohlraumversiegelt“, als ein unbedarfter Gesundheitsfreak aus der grünen „Alternativszene“ ohne diesen präventiven Überzug der Bronchialkapillaren. (Smiley: „Plafondblick“)
Den Mais esse ich lieber nur in seiner Milch-Phase während der „Hopfazupf“ als Saisonnahrungsmittel. Nur in dieser Zeit gelingt es mir, ihn auf reletiv einfache Weise zuzubereiten. Das Einweichen und Aufkochen von Körnermais in einem Holzasche-Sud zur Weiterverwendung als Nahrungsmittel habe ich allerdings auch noch nicht gekannt. Man lernt halt nie aus! - In der Regel verwende ich solch eine Holzaschenlauge zum Kloreinigen, zum Säubern meiner verrusten Kaminofenscheibe, zum Seifensieden (Schmierseife) und zum Survival-Gerben von Häuten und Fellen. (Smiley: „Beißerblick“)
Ich habe mich einmal für Maisbier interessiert. Als ich dann die Details über die Zubereitung des Bieres bei den Ureinwohnern Mexikos gelesen habe, bin ich wieder freiwillig zu unserem Bier mit dem Gütesiegel des „Bayerischen Reinheitsgebots“ zurückgekehrt. Da weiß man wenigstens, was man hat ... hoffentlich. Interessierte mit wenig Skrupel können ja einmal „Bayerisches Reinheitsgebot“ in die Suchmaschine ihrer Wahl eingeben. (Smiley: „Augenniederschalg“)
Nur so nebenbei: Ich muss Dir unumwunden recht geben. Eine frisch aufgesetzte Gemüsesuppe oder Fleischbrühe zu Hause auf dem heimischen Herd ist schon etwas Besonderes und stellt jegliches Instantprodukt aus der Chemiefabrik, ähm „Lebensmittelerzeugung“, in den Schatten. Unterwegs allerdings greife ich dann doch wieder auf den Brühwürfel zurück. Er ist halt beim Reisen immer noch sehr praktisch. (Smiley: „Lächeln“)
Viele Grüße
Beyond
und winkewinke zurück
(Jetzt mach' ich mir ein „Augustiner“ auf – Prost, auf Dein Wohl!)
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Thomas (atlinblau),
völlig klar, dass die getrennte Aufbewahrung von Kajak und Paddel sehr sinnvoll ist! Das minimiert den leichteren Diebstahl des Bootes über das Wasser ... vorausgesetzt, der Dieb ist ein versierter Kajaker und in meinem Fall noch Linkshänder dazu, denn mein starres Paddel ist linksgedreht. (Smiley: „Zwinkern“)
Allerdings stellt sich bei dieser Vorsichtsmaßnahme die Frage, wohin mit einem 2,40 m langen unteilbaren „Wasserrührer“. Das könnte jetzt zu einem Plädoyer für ein teilbares Paddel führen, das man eventuell mitnehmen kann. Mit der Langversion sieht man jedoch in der Stadt oder in einem Laden mehr wie ein Kung-Fu-Kämpfer mit einem Bo (Kampfstock) aus. (Smiley: „Lächeln“)
Hat man die Gelegenheit, das Paddel irgendwo anders als am Kajak sicher aufzubewahren, ist das eine sinnvolle Maßnahme. Ich muss aber gestehen, ich habe bisher noch keine Probleme mit „Langfingern“ gehabt.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Ein Hinweis zur Vemeidung von Totalverlust bei unbeaufsichtigtem Kajak...
Das Kajak nicht mit dem Paddel zusammen sichtbar "abfahrbereit" hinterlassen.
Ansonsten habe ich bisher auch keine negativen Erlebnisse. Der Umgang mit der Angst
vor Diebstahl scheint im Rahmen von Touren in Anbetracht anderer möglicher
unwägbarer Risiken nicht existenziell zu sein.
Solange ich gesund nach Hause komme ist alles andere für mich relativ.
Thomas
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo „Outdoor-Freak“ (n19to521),
danke für Dein Interesse an meinen Beiträgen!
In meinem Thread beschreibe ich natürlich nur meine eigene Art zu reisen. Diese hat sich für mich, als Soloreisender, bestens bewährt. Bestimmt würden andere, genauso wie Du, auf ihre eigene Art und Weise ihre Touren planen und durchführen. Meine Aufsätze sollen ja nur anregen und Tipps geben. Ich verfechte sie keinesfalls als das „Noplusultra“. Selber bin ich ebenso froh, kreative, sachbezogene Informationen zu erhalten und Erfahrungen von anderen Usern kennenzulernen, um meine Ausrüstung zu verbessern und die praktische Ausführung zu optimieren.
Wenn ich mit meiner Paddelpartnerin Soumalee zwischen den Dalmatinischen Inseln unterwegs bin, passen wir uns natürlich gegenseitig an. Wenn Du Interesse an ihren beiden Reiseberichten hast, dann klicke bitte „hier“ und „da“. Vielleicht findest Du etwas Passendes, das Du für Deine Unternehmungen verwenden kannst.
Zu Deinen Fragen:
Auf meinen Seekajak-Solo-Touren versuche ich in der Regel autark zu leben. Ich gehöre nicht zu den extrovertierten Menschen, die den Trubel einer Großstadt suchen. Mich zieht es mehr in die Einsamkeit der Natur. Da kann es schon vorkommen, dass ich einige Tage ohne Kontakt zur Zivilisation verbringe. Häfen und Küstenstädt meide ich lieber.
Übernachten
Zum Übernachten suche ich mir meist einsame Buchten oder wenig frequentierte Strände aus, die sich noch vor Sonnenuntergang leeren. Siehe dazu meine Beiträge und die Bilder von meinen Lagerplätzen (Inhaltsverzeichnis).
Einkäufe
Für meine wenigen Einkäufe bevorzuge ich kleine Fischerdörfer, weitab des Touristenrummels. Nach Möglichkeit halte ich Ausschau nach einem Laden oder Supermarkt, direkt am Strand, sodass ich den Kajak längere Zeit im Auge behalten kann.
Muss ich mich weiter vom Kajak entfernen, bitte ich einen Badegast, einen Fischer oder jemanden, der sich längere Zeit in der Nähe aufhält oder arbeitet und der mir vertrauensvoll erscheint, auf das Boot aufzupassen. Meinem Wunsch wird dann auch sehr oft entsprochen. Über die Sitzluke ziehe ich den Lukendeckel, damit man nicht hineinschauen kann. Beim Einkauf beeile ich mich und trödle nicht herum (Das vollziehe ich allerdings zu Hause ebenso – Shoppen-gehen ist für mich out, um es Neuhochdeutsch zu formulieren.). Irgendwie hat man ja doch ein murmeliges Gefühl, obwohl ich meine „Survivaltasche“ mit den Dokumenten, dem Geld und dem Handy immer mitführe, sodass ich bei einem „Schwund“ alle wertvollen und nötigen Dinge bei mir habe, um zu „überleben“.
Wenn ich einmal einen Kaffee, ein Bier oder Essen möchte, suchte ich eine Strandbar oder ein Strandrestaurant auf, bei dem ich von meinem Platz aus das Boot im Auge behalten kann.
Besichtigungen
Wenn ich längere Zeit vom Boot weg bin, um mir eine Stadt anzuschauen, ein Museeum oder Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, lege ich meinen Kajak bevorzugt in einer Marina ab, am besten neben einem besetzten Office und bitte den Bediensteten um Erlaubnis. In der Regel erhalte ich eine Zustimmung, sind wir Seekajaker doch immer noch Exoten unter den „Skippern“. Mit ein paar Anektoden von meinen Touren kann man bei einem netten Gespräch meist auch einen kritischen, ablehnenden Angestellten umstimmen. Höflichkeit, Bescheidenheit und ein Lächeln sind dabei die Zauberworte.
Mehrtagestouren im Inland (Ich hoffe, Du meinst mehrtägige Ausflüge, wie Besichtigungen, z.B.: Athen, Split, Venedig, Wanderungen, z.B.: Rhodos, Kreta, Velebitgebirge usw. ohne den Kajak), habe ich noch nicht gemacht, sodass ich darüber leider keine verbindliche Auskunft geben kann. Ich bin lieber auf dem Wasser unterwegs. Nach meinem Bauchgefühl würde ich den Kajak in solchen Fällen privat unterbringen, eventuell gegen eine Gebühr oder auf einem Campingplatz. Da könnte ich dann relativ sicher sein, dass nichts abhanden kommt.
Fazit
Seit ich mit dem Kajak unterwegs gewesen bin, ist mir noch nichts abhanden gekommen. Nur einmal in der Türkei, in einem kleinen Hafen, sah ich, wie zwei Arbeiter an meinem Boot hantierten und den Lukendeckel abzogen. Als ich sie zur Rede gestellt hatte, waren sie sehr verlegen, behaupteten, sich nur das Boot ansehen zu wollen, und es kam dann sogar zu einem netten Gespräch über das „Meerpaddeln“, das für sie ein Novum gewesen war.
Mein Kajak ist vollbeladen unheimlich schwer. Um ihn fortzutragen benötigt man mindestens zwei Personen und die schaffen das auch nur über eine relativ geringe Distanz. Da müsste der Diebstahl schon geplant sein, ein Gelegenheitsgauner hat da kaum eine Chance.
Ein nicht zu übersehender Grund, warum ein Diebstahl noch nicht vorgekommen ist, besteht auch in der Tatsache, dass meine Ausrüstung, einschließlich dem Kajak (12 Jahre alt und knappe 12.000 km auf dem Buckel - besser: unterm Kiel, und das überwiegend auf dem Mittelmeer), sehr einfach gehalten und minimiert ist und ein Alter aufweist, das vergleichbar meinem entspricht. Ich fühle mich wie mit 49 Lenzen und das schon seit 17 Jahren. (Smiley: „Zwinkern“) Ich lebe halt nach dem Grundsatz: Was ich im Kopf habe, brauche ich nicht mitschleppen und schließe mich auch Suomalees Motto an: Weniger ist mehr, noch weniger ist noch viel mehr.
Ganz sicher unterscheidet sich die Lebensphilosophie der einzelnen Menschen. Jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Für mich haben die beiden oben genannten „Sprüche“ immer seinen Zweck erfüllt. Ich hoffe aber, Du kannst aus meinem Gequassel und meiner archaischen Einstellng dennnoch etwas Vernünftiges für Dich herauslesen.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Ahoi :-)
Ich fang mal beim Brühwürfel an.
Salz-arm und Brühwürfel ist ja erstmal kein Widerspruch, bei beidem kommt es auf die Menge an.
Ansonsten kann man gegen Brühwürfel eigentlich kaum etwas einwenden.
Natürlich ist so eine Instantbrühe keine Sterneküche aber gerade wenn man unterwegs ist,
wenn es schnell gehen soll, wenn man kein gut gefülltes Gewürzregal dabei hat
oder Fleisch und Knochen zum auskochen... benutze ich auch oft.
Und, ich gebs zu, ich benutze sowas sogar zuhause oft genug (mein Favorit Knorr fette Brühe-würfel) .
Was die sogennaten Geschmacksverstärker, die Glutamate angeht... naja.
Glutamate sind Aminosäuren und gehören sogar zu den essenziellen und auch in vielen natürlichen Lebensmitteln
enthalten. Zum Beispiel sind Tomaten regelrechte Glutamat-Bomben.
Also wegen paar Brühwürfeln sollte man sich nicht weiter aufregen.
Wer es will (und kann(!)) wird natürlich mit ein paar Gewürzen, Kräutern, Fleischknochen ein Brühe zaubern
an die kein Instantprodukt heranreicht, so schwer ist das auch nicht...
nur eben Outdoors, so absurd es klingt, ist das in Europa kaum möglich.
Ich hab jedenfalls kein Frischfleisch dabei beim Paddeln oder Wandern und gejagt wird nur im Supermarkt.
Jedenfalls wer über Brühwürfel meckert, der meckert auf ganz hohem Niveau und muss sich dann auch daran messen lassen
(wenn man so liest/erlebt/bei Globi sieht was manche so als "Outdoornahrung" mitschleppen und verputzen).
Was den Mais angeht:
Ich hab mich da erst neulich belesen weil ich Tortillas machen wollte,
das ist auch etwas tricky.
Traditionell wird der Mais mit Kalk (Holzasche geht auch) über Tage eingeweicht und lange gekocht,
um die Nährstoffe aufzuschliessen.
Das ist ein Getreide das man so "vom Stengel weg" eigentlich nicht essen kann.
Also essen kann man es schon, nur eben beziehen sich die Nährwerte natürlich auf entsprechend zubereiteten Mais.
Würde man rohen Mais essen wäre es um ein vielfaches weniger weil der Körper garnicht die Nährstoffe aufschlüsseln
kann, dafür ist unser Verdauungssystem einfach nicht ausgelegt.
Es gibt natürlich auch viele verschiedene Maissorten.
In Deutschland wird Mais im übrigen in allererster Linie als Grünfutter oder zur Ethanolgewinnung angebaut
und da ist es nicht nötig den Mais bis zur Endreife stehen zu lassen.
Wir haben als Kinder auch Maiskolben "gegrillt", also klar geht das, das obige wollte ich nur mal anfügen.
Besonders das einweichen/aufkochen in Holzasche kannte ich noch nicht und ist ja sehr interessant.
Ausserdem habe ich gerade lust ein wenig zu klugscheissern hahaha.
so.
Kaffe ist alle.
winkewinke
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Beyond,
ich habe deinen Beitrag gestern gefunden und lese nun seit Stunden deine Erfahrungsberichte.
Auch wenn ich manche Dinge ein bisschen anders sehe bzw. anders machen würde hab habe ich großen Respekt vor deinen Touren (und bin auch ein bisschen neidisch).
Deine Beiträge finde ich toll und dich sympatisch. Ich würde gerne noch mehr von dir lesen.
Auch wenn ich noch bei weitem nicht alle 1000 Beiträge durchgelesen habe, hätte ich eine Frage an dich (ich habe den Gesprächsfaden als PDF gespeichert und durchsucht):
Wenn du (Mehr-) Tagestouren unternimmst, wo lässt du dein Kajak? Hast du keine Angst, daß während deiner Abwesenheit etwas Füße bekommt? Oder das ganze Kajak weg ist?
Viele Grüße
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Thomas (atlinblau),
hej Max (Schnapsmax),
danke für Eure Meinungen und Beiträge. Natürlich habt Ihr beide recht!
Scheinbar habe ich mich in meinem letzten Beitrag recht unscharf ausgedrückt. Es tut mir leid, dass es zu einer differenzierten Auslegung meiner Darstellung gekommen ist.
Der Hinweis, dass ich auf Salz verzichte, habe ich auf die zusätzliche Salzzugabe bezogen, die man den Speisen hinzufügen kann (z.B. in der Mengenangabe eines Rezepts: - 1 TL Salz). Alle Konserven und insbesondere die Brühwürfel (an die 50 %), wie Thomas sehr eindrucksvoll darlegt, enthalten bereits so viel Salz und andere Geschmacksverstärker, dass ich auf eine zusätzliche Gabe von Salz, evtl. auch von Gewürzen, in meinen Speisen verzichten kann. Ebenso sind in den einzelnen Zutaten (Gemüse, Getreide, Fleisch, Fisch usw.) bereits Salz, Fette und dergleichen gespeichert.
Dass man heutzutage mit dem Salzen oft übertreibt, hat Max ja aufgezeigt. Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter und meine, dass man ganz allgemein mit dem Würzen zu weit geht. Mit diesen „Geschmacksverstärkern“ kann man so manches „Faule Ei“ überdecken wie zum Beispiel: übertriebene Fettzugaben in Würsten (Streichwurst), undefinierbares „Füllmaterial“ im Zentrifugenfleisch, Zusatzstoffe ohne Nährwert (Sägemehl im Brot), Ersatzlebensmittel (Formfleisch, Formfisch = Surimi, Käsesurrogate), ...
Meine Bedenken gegen „neumoderne Produkte“ der Ernährungsindustrie hege ich mehr gegen die gesamte Palette der Lebensmittel, in denen Ersatzstoffe, meist Schlachtabfälle und minderwertige Ware, aus Kostengründen verwertet werden, die mit irreführenden Bezeichnungen hochwertige Produkte suggerieren (z.B.: Deutscher Kaviar, Pizzaschinken, Fischstäbchen, Kunsthonig, Chicken Nuggets, Meeresfrüchte mit Surimi usw.) – ausgenommen die Brühwürfel. Artfremde Matereialien, die den Namen „Nahrungsmittel“ nicht führen dürfen, wie Sägemehl im Brot, lehen ich strikt ab, auch wenn die Nahrungsmittelindustrie so etwas als „wertvolle Ballaststoffe“ bezeichnet. (Smiley: „Grinsen“)
Die Brühwürfel, von Liebig in den 1880er-Jahren aus der für das Militär 1867 von Grüneberg erfundenen Erbswurst weiterentwickelt, sind bereits seit 130 Jahren auf dem Markt und haben nahezu in jeder Küche als Ersatz für Fleisch- und Gemüsebrühen Einzug gehalten. Sie bleiben für mich in ihrer Verwendung eine Ausnahme. Der Nachweis auf den Menschen schädigende Substanzen sind nicht erbracht worden, auch nicht bei den verarbeiteten Geschmacksverstärkern. Wegen ihrer Kompaktheit in Volumen und Gewicht sind die Brühwürfel im Outdoorbereich wohl kaum mehr wegzudenken.
Ich habe im Prinzip nichts gegen Geschamcksverstärker, wenn sie in den Speisen nicht dominieren, sondern nur den Eigengeschmack des Lebensmittels unterstützen. Wenn ich aber nur mehr die Süße, das Salzige, das Sauere oder die Schärfe bei einem Gericht schmecke und nicht das abgerundete Aroma der einzelnen Zutaten, dann lehne ich diese Speisen grundsätzlich ab.
Wie Max richtig ausführt, benötigt der menschliche Körper eine Mindestmenge an Salz, um den Elektrolyten (Salzsäure) im Organismus und bei der Verdauung aufrecht zu erhalten.
Durch die körperliche Anstrengung auf meinen Seekajaktouren, insbesondere bei der Hitze am und im Mittelmeer, verliert der Körper durch Schwitzen eine Menge an Salz und Flüssigkeit. Wenn das Verlangen nach Salzigem am Nachmitag zu groß wird, kommt es schon vor, dass ich das Salz von meiner „Saline“ (T-Shirt oder Träger an der Spritzdecke) einfach ablecke - das ist reinsts Meersalz mit zusätzlichen hochwertigen Mineralien. (Smiley: "Zwinkern")
Ich habe in meinen Berichten bereits mehrfach erwähnt, dass man auf seinen Körper achten und „hören“ soll, der meist anzeigt, was er dringend benötigt: Man verspürt Lust auf scharfes, saures Essen, wenn der Körper Salz benötigt - den Drang nach Süßem, wenn die Energie zur Neige geht - und auf ein kühles Bier, wenn Flüssigkeit nachgetankt werden muss. Darum liegt neben der Wasserflasche auch eine Büchse Zucker in der Sitzluke, um das Nötige griffbereit zu haben.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Da bin ich voll bei Dir! Ich bezog mich auf das Wort "salzarm" in Deinem Beitrag.
Manche übertreiben es in die eine Richtung, die anderen in die andere ...
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Elektrolyte sind wichtig...mir geht es um die unkontrollierte Salzaufnahme, denn
nicht selbst salzen bedeutet nicht, dass man salzarm isst.
Brühwürfel haben einen Salzanteil von fast 50%......klick!!!
Thomas
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Salzarm ist schön und gut, da viele wirklich zu viel davon verwenden. Man darf aber dabei nicht vergessen, dass unsere Verdauung dringend ausreichend Salz benötigt, um die Magensäure zu bilden. Ich bin dabei allerdings gar kein Freund von Kochsalz und verwende nur Salze, denen nicht sämtliche Mineralien etc. entzogen wurden.
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hallo Beyond,
Thema: Salzarm und natürlicher Geschmack
„...Ich verwende Salz bei meinen Eintöpfen eigentlich nie und komme damit gut zurecht...“
Wenn du Brühwürfel verwendest, widerspricht sich deine Aussage ...auch hinsichtlich deiner
bedenken gegen neumoderne Produkte der Ernährungsindustrie.
"Brühwürfel ... sind eine quaderförmig gepresste Mischung, zumeist aus Salz,
getrockneter Würze, Geschmacksverstärker oder Hefeextrakt und Zuckerarten,
die mit Fett, meist gehärtetem Pflanzenöl, gebunden ist.."
Quelle: ...klick!!!
Brühwürfel...das ist drin ...klack!!!
lG
Thomas
Einen Kommentar schreiben:
-
AW: Seekajaking: Küstentörn und Inselsprung - Tipps & Tricks
Hej Outdoor-Gemeinde, Seekajak-Freaks,
nachdem ich die Grundrezepte der Zubereitung von noch jungen Maiskolben vorgestellt habe, möchte ich nun eine praktische Anwendung aufzeigen, die für uns Outdoorler eine Option darstellt, einfach, schnell, vielseitig und zweckmäßig Mais als Nahrungsmittel zu verarbeiten: „Eintopf-Gerichte“ mit frisch gerebelten Maiskörnern am Ende der Milchreife.
Bild 01: Der Abschluss der Hopfenernte, das ist etwa in der zweiten Septemberhälfte, kennzeichnet zugleich das Ende der Milchphase beim Futter- und Körnermais. Ab diesem Zeitpunkt wandelt sich der zuckerhaltige Maissaft in Stärke um, und die Maiskörner werden langsam hart. Jetzt ist es auch schon möglich, die noch relativ weichen Körner von der Maisspindel abzutrennen, ohne sie dabei zu zerquetschen.
Wie rebelt man im Outdoorbereich, ohne maschinelle Hilfe, die Maiskörner für eine Mahlzeit, also in kleinen Mengen, von der Spindel? Diesen Vorgang zeigen die nachfolgenden Bilder:
Bild 02: Ich knicke den Maiskolben in der Mitte ab und versuche von den Bruchstellen aus, eine Doppel- oder Dreierreihe von Maiskörnern entlang der Spindelachse herauszulösen. Befindet sich der Mais noch am Anfang der Milchreife wird das kaum gelingen, weil man die Körner zerdrückt. Daher in diesem frühen Zustand auch die Empfehlung, den ganzen Maiskolben zu kochen, braten oder grillen. Erst während der Umwandlung des Zuckersaftes in Stärke, wenn Haut und Inhalt fester werden, ist es möglich, einzelne Körner herauszupulen.
Bild 03: Hat man eine Schneise geschaffen, ist es eine Leichtigkeit, die Körner quer zur Längsachse der Spindel auszubrechen. Quer zur Spindel lassen sich die Körner nämlich wesentlich leichter abtrennen. Man knabbert ja den Kolben auch quer ab. Hier ist zu erkennen, dass ich eine ganze Reihe gelockert habe ...
Bild 04: ... und in diesem Bild steht nur noch die letzte Reihe Körner auf der Spindel.
Bild 05: Je nach Sorte und Anbau kann es vorkommen, dass zu dieser Jahreszeit die Maiskörner bereits unterschiedlich hart sind. Der Mais links hat schon eine wesentlich härtere Konsistenz, als der Mais auf der rechten Seite und hat bereits den Grenzwert des noch „Essbaren“ erreicht: Er lässt sich roh gerade noch beißen und zerkauen! Trotzdem kann ich beide als Nahrungsmittel verwenden, ohne die Körner zuvor weiterverarbeiten zu müssen (siehe dazu auch: „Kleiner Hinweis“, weiter unten).
Die Verarbeitung der Maiskörner in dem noch „beißbaren“ Stadium ist denkbar einfach: Natürlich läuft es bei Beyond, wie üblich, wieder auf einen Eintopf hinaus. Ich stehe halt auf diese simple, bewährte Art, unterwegs und draußen zu kochen, so wie es Generationen zuvor, insbesondere das „ziehende Volk“, auch schon getan haben. Dieses Mal dominiert der Mais im Eintopf, so wie bei meinen zuvor gezeigten Risottos, ebenfalls Eintopfgerichte, der Reis den Hauptbestandteil ausgemacht hat.
In den nachfolgenden Rezepten sind die unterschiedlichen Mengenangaben beim Gemüse den vorhandenen Größen von Zwiebeln und Karotten geschultert, so wie ich sie gerade für diesen Eintopf zur Verfügung gehabt habe. Ich hätte auch verallgemeinern können, wie zum Beispiel: 250 g Mais, 100 g Zwiebeln, 100 g Karotten oder 250 g Mais, 100 g Zwiebeln, 50 g Karotten, 50 g Blumenkohl, 50 g Paprikaschoten usw.
Natürlich kann man neben den angegebenen Zutaten auch frisches Gemüse und Kräuter der verschiedenen Jahreszeiten und Regionen verwenden, die Menge und die Garzeit variieren und das Speiseöl oder alternativ den Speck oder das Fett auf den benötigten Energiebedarf abstimmen, je nach persönlichem Geschmack und Belieben.
Nur mit den Gewürzen, insbesondere dem Salz (Es wird sogar in einigen Kochbüchern behauptet, dass Salz im Kochwasser den Mais hart werden lässt.), sollte man vorsichtig umgehen, damit man nicht überwürzt, sonst schmeckt man nur die „Geschmacksverstärker“, wie beim gepanschten Industriefutter (aktuelles Paradebeispiel, anno 2014: Sägemehl im Brot!) und nicht die hochwertigen Gemüse und Getreide. (Smiley: „Zwinkern“) Ich verwende Salz bei meinen Eintöpfen eigentlich nie und komme damit gut zurecht. Wer kein Faible für Knoblauch hat, lässt ihn einfach weg oder ersetzt ihn durch ein anderes Gewürz. Bei mir kommt anstelle des Knoblauchs häufig Kümmel in den Eintopf, wenn ich nicht solo unterwegs bin.
I - Grundrezept für ein Maisgemüse
Zunächst stelle ich das einfache Maisgemüse vor, das als Basis sowohl als Hauptgericht als auch als Beilage verwendet werden kann.
Zutaten für zwei Personen:
- 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
- 130 g Zwiebeln – 52 kcal
- 120 g Karotten – 43 kcal
- 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
- 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
- 1 gehäufter Esslöffel getrocknete Petersilie
- 1 gehäufter Esslöffel getrockneter Schnittlauch
- 15 ml Speiseöl – 125 kcal
- 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
- 200 ml Wasser
Dieses Rezept, mehr ein gedünstetes Gemüse als ein Eintopf, weil die tierischen Zutaten fehlen, liefert eine Energiemenge von insgesamt 1065 kcal bei einer Rohmasse von rund 725 g.
Zubereitung:
Zwiebeln und Karotten weden klein geschnitten und mit dem Mais, den Gewürzen, den Kräutern und dem Speiseöl in der Schüssel durchgemischt und etwa 5 Minuten angebraten, damit die Speise insgesamt etwas würziger schmeckt. Danach gibt man 200 ml Wasser hinzu und lässt das Ganze mit dem Brühwürfel kochen bis das Wasser nahezu gänzlich verschwunden (reduziert) ist. Das Gemüse ist nach insgesamt rund 25 min fertig gedünstet und kann verzehrt werden. Der Mais und die Karotten besitzen nun einen leichten Biss.
Bild 06: Alle notwedigen Utensilien auf einem Blick – In der Schüssel das bereits vorbereitete und durchgemischte Gemüse, Wasser zum Aufgießen, mein Wassertopf mit 1/2 Liter Wasser für den Cowboykaffee in der Tasse; auf der Unterlage die bereits bekannten Kochutensilien und der Brühwürfel.
Bild 07: Die Zutaten, außer dem Wasser und dem Brühwürfel, sind zusammengemischt und die Schüssel kann zum Anbraten auf den Kocher gestellt werden. Wegen der geringen Menge an Speiseöl ist es erforderlich, ständig umzurühren, damit sich nichts anlegt. Nach etwa 5 min gieße ich 200 ml Wasser auf und gebe den Brühwürfel hinzu. Dann lasse ich das Ganze unter ständigem Rühren auf- und weiterkochen.
Bild 08: Nach weiteren 20 min Kochen ist das Wasser weitgehendst reduziert, sodass ein kompaktes Gemüse entstanden ist. Das fertige Maisgemüse ist als Hauptgericht für Vegetarier, allerdings mit der angepassten Menge oder als Beilage zu Gebratenem oder Gegrilltem gleich gut zu verwenden.
Bild 09: Hier das fertige Maisgemüse in Großaufnahme.
Gibt man dem Maisgemüse noch weitere Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Pilze usw. hinzu, entsteht der oben erwähnte Eintopf. Anstelle der von mir aus Bequemlichkeit noch bevorzugten Fleisch- und Fischkonserven kann man natürlich auch frische Ware verwenden, sofern man Angler und Jäger ist und die entsprechenden Legitimationen besitzt und eine längere Kochzeit, zum Beispiel mit dem Hobo-Kocher, in Kauf nimmt. Alternativ kann man frische Lebensmittel auch im Geschäft, auf dem Markt oder eventuell direkt beim Bauern erstehen.
Der Einfachheit halber habe ich auf die üblichen Konservendosen vom Discounter zurückgegriffen, die mit meinem einfachen Spirituskocher relativ schnell zubereitet werden können, weil sie bereits vorgegart, beziehungsweise essfertig angeboten werden. Verwende ich zum Beispiel eine Büchse mit Thunfisch in Olivenöl, spare ich mir das Mitschleppen von zusätzlichem Speiseöl. Der Abwechslung halber verarbeite ich auch geräucherten Bückling in Olivenöl oder Fleischdosen (Truthahn-, Schmalz-, Frühstücksfleisch usw.), in denen meist genügend Fett enthalten ist.
Kleiner Tipp
Solche Konserven habe ich eigentlich immer auf meinen Seekajakreisen dabei, auch als Notnahrung in den Spitzen von Bug und Heck des Kajaks verstaut. Nur beim Gemüse greife ich grundsätzlich auf frische Ware zurück. Beim Wandern verzichte ich aus Gewichtsgründen auf Blechbüchsen und verstaue lieber dehydrierte (Gerteide) oder frische (Gemüse) Nahrung im Rucksack oder im „Brotbeutel“. Da kann ich sogar zum Vegetarier werden. (Smiley: „Lächeln“)
Nachfolgend einige Eintopf-Beispiele:
II - Maiseintopf mit Thunfisch
Zutaten für zwei Personen:
- 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
- 1 Büchse Thunfisch (185 g mit 76 % Thunfisch und 23 % Olivenöl) - 564 kcal
- 170 g Zwiebeln – 58 kcal
- 100 g Karotten – 36 kcal
- 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
- 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
- 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
- 200 ml Wasser
Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1503 kcal bei einer Rohmasse von rund 915 g.
Zubereitung:
Zwiebeln und Karotten weden klein geschnitten und mit dem Mais, zerstoßenem Fisch, Öl aus der Fischkonserve in der Schüssel durchgemischt und etwa 5 min angebraten. Danach gibt man 200 ml Wasser und den Brühwürfel hinzu und lässt das Ganze kochen bis das Wasser nahezu gänzlich reduziert ist. Der Eintopf ist nach insgesamt rund 25 min fertig gedünstet und kann verzehrt werden.
Bild 10: Die erforderlichen Utensilien, ähnlich wie bei Bild 06 beschrieben.
Bild 11: Die zerstoßene und gemischte Rohmasse in der Kochschüssel – Eigentlich ist das Anbraten nicht erforderlich, weil die Lebensmittel aus der Dose durch die eingesetzten Geschmacksverstärker (siehe oben) bereits würzig genug sind.
Bild 12: Der fertige Eintopf - Der Spiritus reicht noch zum Sieden von 1/2 Liter Kaffeewasser aus, das in der Tasse als Cowbaykaffee seiner Bestimmung harrt, als Abschluss der Mahlzeit.
III - Maisgemüse mit Pilzen
Ich habe im Garten einige Champignons und Goldröhrlinge gefunden. Natürlich verwende ich sie für mein Mais-Eintopf-Rezept.
Zutaten für zwei Personen:
- 250 g frische, gerebelte Maiskörner – 825 kcal
- 140 g Mischpilze (Champignons, Goldröhrlinge) – 31 kcal
- 130 g Zwiebel – 52 kcal
- 120 g Karotten – 43 kcal
- 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
- 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
- 15 ml Speiseöl – 125 kcal
- 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
- 200 ml Wasser
Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1096 kcal bei einer Rohmasse von rund 865 g.
Zubereitung:
Zwiebeln, Karotten und die Pilze weden klein geschnitten und mit dem Mais, den Gewürzen, dem Speiseöl, dem Brühwürfel und dem gesamten Wasser in der Schüssel durchgemischt und auf den Kocher gestellt. Wenn man es würziger haben will, kann vor der Zugabe des Wassers und des Brühwürfels das Ganze noch zusätzlich anbraten (siehe die Rezepte zuvor). Nach insgesamt rund 25 min ist das Wasser nahezu völlig reduziert und der Mais-Pilz-Gemüse-Eintopf fertig. Dabei ist ständiges Umrühren erforderlich, weil sich die Flamme des Kochers nicht regulieren lässt. Wegen des zugesetzten Wassers brennt aber nichts an. Der Spiritus reicht jetzt noch zum Sieden von 1/2 Liter Kaffeewasser. Der Mais besitzen nun einen leichten Biss, entsprechend der chinesischen Kochkunst.
Bild 13: Die für den Eintopf verwendeten Nahrungsmittel - diese Mal alles noch im Rohzustand und das erforderliche Kochzubehör, außer den Zündhölzern.
Bild 14: Hier ist alles zerkleinert und zusammengemischt und kann auf den Kocher gestellt werden. Es ist nicht notwendig, das Ganze zuvor anzubraten und danach das Wasser und den Brühwürfel hinzufügen, wenn man die Pilze herausschmecken möchte. Nur wer unbedingt das Röstaroma vorzieht, kann alles zuvor anbrutzeln. Bei diesem Eintopf habe ich mir die Mühe gespart, und es hat genauso gut geschmeckt. Warum sich mehr Arbeit aufhalsen als unbedingt erforderlich ist.
Bild 15: Nach insgesamt rund 25 min Kochzeit ist mein Mais-Pilz-Gemüse-Eintopf fertig, das Wasser nahezu vollständig verschwunden. Man kann, im Vergleich zum vorherigen Bild, auch gut erkennen, dass sich das Volumen des Gerichts durch die verarbeiteten Pilze stark verringert hat.
IV – Maisgemüse mit Truthahnfleisch und Pilzen
Zutaten für zwei Personen:
- 220 g frische, gerebelte Maiskörner mit bereits kräftigem Biss – 726 kcal
- 150 g Truthahnfleisch aus der Dose mit Saft, aber wenig Fett – 257 kcal
- 160 g Mischpilze (Champignons, Goldröhrlinge) – 35 kcal
- 100 g Zwiebel – 40 kcal
- 100 g Karotten – 36 kcal
- 1 gestrichener Teelöffel granulierter Knoblauch
- 1 gestrichener Teelöffel gemahlener weißer Pfeffer
- 1 gehäufter Esslöffel getrocknete Petersilie
- 1 gehäufter Esslöffel getrockneter Schnittlauch
- 15 ml Speiseöl – 125 kcal
- 1 Brühwürfel (10 g) – 20 kcal
- 250 ml Wasser
Dieses Rezept liefert eine Energiemenge von insgesamt 1239 kcal bei einer Rohmasse von rund 1005 g.
Zubereitung - dieses Mal nach Beyonds individuellem Verfahren:
Zwiebeln, Karotten und die Pilze weden klein geschnitten, das Truthahnfleich zerstoßen und mit dem Mais, den Gewürzen, dem Speiseöl, dem Brühwürfel und dem gesamten Wasser in der Schüssel durchgemischt und auf den Kocher gestellt. Das Ganze koche ich auf (ca. 15 min). Dann nehme ich die Schüssel vom Feuer und lasse das Kochgut zugedeckt quellen und ziehen. In der Zwischenzeit erhitze ich das Kaffeewasser (ca. 7 min). Danach kommt der Eintopf wieder auf den Kocher und unter Umrühren lasse ich ihn weiterkochen, bis die Flamme ausgeht (nach ca. 18 min). Dadurch erhalte ich gewiss mein kochendes Kaffeewasser und kann den Eintopf durch die Quell- und Ziehphase länger garen lassen. Nach insgesamt rund 40 Minuten (gesamte Brenndauer des Kochers) ist das Wasser nahezu völlig reduziert und der Eintopf fertig. Dabei ist ständiges Umrühren erforderlich, weil sich die Flamme des Kochers nicht regulieren lässt (siehe dazu auch: „Tipp zu den einfachen Dosenkochern“, weiter unten). Wegen des zugesetzten Wassers brennt aber nichts an.
Die Karotten benötigen nun einen leichten Biss, der Mais einen etwas kräftigeren. Gegenüber dem Originalzustand ist der Mais durch das Kochen etwas weicher geworden, allerdings nicht ganz so weich wie in der Milchreife. Die Muskeln meiner Kauwerkzeuge werden dabei aber noch nicht überlastet.
Bild 16: Das Bild zeigt alles, was ich für diesen Eintopf benötige - In der Kochschüssel den Mais; darunter Peterlilie und Schnittlauch, Knoblauch und weißen Pfeffer; links unten dann das bereits zerstoßene Truthahnfleich (entspricht einer halben Konserve von 300 g, die sich unter der Glasschüssel befindet); unten Mitte ist das Werkzeug zu sehen (Löffel, Messer); darüber Zwiebel, Karotte, Brühwürfel und das Speiseöl im kleinen Becher, rechts unten die Schale mit den Pilzen (Champignons und Goldröhrlinge, frisch aus dem Garten); rechts oben die Kaffetasse mit dem Kaffeepulver und meinen Wassertopf; ganz oben das benötigte Wasser für den Eintopf und den Kaffee und den Brennspiritus; auf der Unterlage die Kochgeräte wie Brenner, Topfständer, Rührlöffel, Zündhölzer, Topfzange und das Gegengenstück.
Bild 17: Nach dem Zerkleinern der Speisen wird alles in der Kochschüssel zusammengerührt, diese auf den Kocher gestellt und dann angeheizt.
Bild 18: Ohne Anbraten (siehe dazu den Kommentar unter Bild 11) kocht hier der Eintopf schon längere Zeit (gute 15 Minuten).
Bild 19: Ich nehme die Kochschüssel von Feuer, damit das Kochgut zugedeckt quellen und ziehen kann ...
Bild 20: ... und bereite in der Zwischenzeit das Kaffeewasser zu.
Bild 21: Nach rund 7 Minuten kocht das Kaffeewasser - Durch dieses kleine Zwischenspiel kann ich sicher sein, dass das Kaffeewasser auch wirklich siedet. Ich muss nicht immer auf die Uhr schauen, damit am Schluss noch 10 Minuten Kochzeit übrig bleibt, um das Wasser noch zum Kochen zu bringen. Außerdem kann ich dadurch die Garphase des Eintopfs verlängern, indem ich auch noch die langsam ausgehende Flamme zum Köcheln nutzen kann, was bei einem bereits härteren Mais gewiss sinnvoll erscheint (siehe dazu auch: „Tipp zu den einfachen Dosenkochern“, weiter unten).
Bild 22: Nun stelle ich wieder den Eintopf auf den Topfständer und lasse ihn weiterkochen bis die Flamme ausgeht. Währenddessen kann der Kaffe ziehen und sich das Kaffeepulver am Boden der Tasse absetzen.
Bild 23: Das Feuer ist nach rund 40 Minuten erloschen und der Eintopf fertig zum Verzehr.
Bild 24: Hier eine Großaufnahme des Eintopfgerichts.
Guten Appetit!
Kleiner Hinweis
Die Haut des Maiskorns besteht aus Zellulose, und diese kann nicht verdaut werden. Unzerkaut wandert das Maiskorn durch den Verdauungstrakt und kommt im Originalzustand wieder heraus. Deshalb ist es wichtig, ganze Maiskörner gut zu zerkauen, wenn der Körper die Inhaltsstoffe aufnehmen soll. Das wird bei getrocknetem Mais allerdings nicht gelingen. Die Ureinwohner Mexikos verabeiten daher den getrockneten Körnermais (Lagermais) durch Zerstoßen, Schroten, Mahlen, Einweichen, Keimen usw., bevor sie ihn in der Küche einsetzen (ähnlich wie bei den Hülsenfrüchten). Nur der Mais in der Milchreife, vor der Umwandlung des Zuckers in Stärke, da ist die Haut noch sehr zart und kann direkt zum Kochen verwendet werden, wie in diesem und dem vorangegangenen Beitrag beschrieben.
Um die Verwertbarkeit des Maiskorns festzustellen, mache ich in der Regel eine Beißprobe: Lassen sich die Körner im rohen Zustand noch zerkauen, dann ist der Mais auch zum Kochen noch geeignet. Ich habe festgestellt, dass beim kurzen Kochen (im Outdoorbereich 25 bis 40 min) die Körner nur geringfügig weicher werden. Also Vorsicht bei der Verwendung von bereits zu hartem Körnermais, insbesondere wenn man die dritten Zähnen sein Eigen nennt! (Smiley: „Grinsen“)
Entsprechend der chinesischen Kochtradition soll ja das Gemüse einen merklichen Biss aufweisen, damit es sich im Mund, auf der Zunge und am Gaumen knackig anfühlt. Leider zerkochen wir Westeuropäer die meisten Speisen, weil das Pfannenrühren der Chinesen nicht so verbreitet ist. (Smiley: „Lächeln“) Allerdings muss ich zugestehen, dass meine Gerichte, insbesondere meine Eintöpfe, aus Bequemlichkeit (Alles auf einmal in den Topf und auf das Feuer damit!) auch mehr zum Weichkochen tendieren; es sei denn, ich verwende nur Rohkostgemüse, das ich nicht so lange köcheln muss. Spielt die Kochzeit keine Rolle, zum Beispiel, wenn einem ein Hobo-Kocher zur Verfügung steht, kann man auch das einzelne Gemüse je nach Garzeit dem Eintopf hinzufügen (hartes Gemüse, wie Kohl, früher in den Topf, weiches, wie Tomaten, später hinein).
Tipp zu den einfachen Dosenkochern
Weil sich die Flamme meines unkomplizierten, auslaufsichern Dosenkochers nicht regulieren lässt, ist ständiges Umrühren erforderlich. Sollte es einmal doch zu heiß werden und das Kochgut anfangen, trotz permanentem Rühren, zu blubber und zu spritzen, blase ich die Flamme einfach aus, lasse das Ganze einige Minuten ziehen und abkühlen und zünde den Kocher erneut an.
Wenn Köcheln angesagt ist, kann ich mit dieser sicherlich etwas aufwändigen Methode die Garzeit bis zu 1,5 Stunden mit einer einzigen Spiritusfüllung (ca. 90 ml) ausdehnen – nicht gerade bequem, aber wohl möglich und mit insgesamt nur 6 Streichhölzern durchführbar. Noch einfacher geht's natürlich mit einem Gasanzünder in Miniaturform. Beispiel: Nach dem ersten Aufkochen in rund 15 min – Flamme ausblasen, 10 min zugedeckt ziehen lassen - Flamme anzünden, 5 min aufheizen bis es erneut kocht – Flamme ausblasen, wieder 10 min zugedeckt ziehen lassen - usw.
Fazit
Mit meinen Beispielen will ich dazu anregen, sich einmal über die Vielfalt von Eintöpfen Gedanken zu machen, um zu erkennen, wie leicht eine „Outdoorküche“ gehandhabt werden kann, auch mit den einfachsten Kochutensilien. Und selbst der Feinschmecker unter uns kann dabei auf seine Kosten kommen, wenn er die entsprechend hochwertigen, frischen Lebensmittel und Zutaten verwendet und gekonnt würzt.
Natürlich kann man den Eintopf nach belieben variieren. Es bleibt letztendlich jedem selbst überlassen welche Nahrungsmittel er dabei verwendet: frische Ware, Konservenkost oder dehydrierte Speisen. Ich muss zugeben, dass ich auf meinen Seekajaktouren und Wanderungen zur Zeit eigentlich alles verwende, wobei sich der Trend indessen langsam hin zu frischen Lebensmitteln und insbesondere durch Trocknen und Dörren hin zu selbst erzeugter dehydrierter Nahrung verlagert - allmählich weg von der für Reisende durchaus anwenderfreundlichen und deshalb nicht zu verkennenden industriell gefertigten Einheitskost.
Allerdings sehe ich beim Dehydrieren von energiefressenden Dörrapparaten grundsätzlich ab und benutze ausschließlich nur die Sonne und den Wind im Sinne der Lufttrocknung, wie bei Fleisch, Fisch, Schwammerl, Gemüse usw., so wie es unsere Ahnen getan haben und viele Europäer es heute noch tun, zum Beispiel: Klipp- und Stockfisch in Skandinavien oder der Jamón Ibérico, der luftgetrocknete Schinken aus dem Süden der Iberischen Halbinsel – heute alles anerkannte Delikatessen.
Viele Grüße
Beyond
Einen Kommentar schreiben:
Einen Kommentar schreiben: