• Kondor
    Erfahren
    • 29.12.2022
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    [NO/SE] Keine Gipfel & Gletscher – 2 Wochen Sulitjelma, Padjelanta & Junkerdalen

    Tourentyp :   Trekkingtour

    [NO/SE] Berge, Gletscher? Wolken, Regen!
    2 Wochen durch Sulitjelma, Padjelanta & Junkerdalen Nationalpark

    ​Reisezeitraum: 14.08. – 29.08.2024


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    Prolog


    Leider deutlich verspätet komme ich nun dazu meinen Tourenbericht meiner letztjährigen Tour einzustellen, den ich schon diesen Januar angekündigt hatte. Aber Zeit ist manchmal ein rares Gut, Gesundheit und Arbeit fordern Tribut und weitere Touren wollten auch geplant und durchgeführt werden. Aber dazu vielleicht später mal mehr und das soll hier nicht Thema sein. Erstmal geht es zurück in den Sommer des Jahres 2024....

    Über die Sulitjelma & Padjelanta - Region gibt es hier im Forum bereits viele tolle Reisenberichte und auch über das Junkerdalen wurde schon öfters berichtet. Alle schönen und hilfreichen Berichte oder Autoren hier aufzählen zu wollen, würde kläglich scheitern und vor den Kopf stossen möchte ich keinen. Allen Berichtschreibenden möchte ich auf diesem Wege zunächst meinen herzlichen Dank für die Inspiration zu meiner Tour aussprechen, denn dank diesen Berichten stand die Sulitjelma & Junkerdalen-Region schon länger bei mir auf dem Trekkingplan. Bereits bei meiner Tour im Jahr 2021 hatte ich den Plan meine Tour in Sulitjelma zu beenden, was aber aus Zeitgründen nicht funktionierte. Immerhin streifte ich bei meiner damaligen Tour den schönen Junkerdalen Nationalpark. So war klar, dass ich in die Region nochmal zurück möchte. Eigentlich sollte das bereits im darauf folgenden Jahr geschehen, aber dank Airline-Streik musste ich den bereits fertfig geplanten und gebuchten Trip im Jahr 2022 stornieren. Aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben und so hat es dann im August 2024 mit einer zweiten Tour ins Nordland-Fylke geklappt.

    Geplant hatte ich eine 15-tägige Tour mit Start in Sulitjelma. Von dort sollte es zunächst in nordöstlicher Richtung über die Nordkalottruta nach Schweden rübergehen, dann ein Stück durch den Padjelanta Nationalpark, weiter entlang der großen Seen Pieske- und Mavrashaure in den Junkerdalen Nationalpark und von dort wieder zurück nach Sulitjelma. Die Tour sollte in etwa über folgende Route führen und dabei ein paar Gipfel und Abstecher beinhalten:

    Sulitjelma - Sårjåsjavrre – Skagmadalen – Ståddåjåhkå – Viejevagge – Råvejavrre – Kallovaratjehs Naturreservat – Sulitelma / Stuorrajiegna Gletscher – Pieskehaure – Gasskajavrre – Nor- od. Sør Saulo – Arggalajfjell – Skaitidalen – Ballvatnet – Daja – Sulitjelma


    Übernachten wollte ich möglichst nur im Zelt, Hüttenaufenthalte waren für sehr schlechtes Wetter aber möglich und Essen für 15 Tage war eingepackt. Startzeitpunkt sollte Mitte August am 15.08.2024 sein. Der Zeitpunkt passte an sich für mich recht gut, um einerseits noch möglichst viele Vogelarten und andere Tiere in ihren Lebensräumen zu beobachten, andererseits keine großen problematischen Schneefelder mehr vorzufinden wie sie in der Region ja durchaus vorkommen können. Dazu könnte ich eventuell zum Ende der Tour die Chance auf erste Polarlichtbeobachtungen haben. Hätte ich vor der Buchung der Flüge im Frühjahr gewusst, wie stark die Schneefelder im Jahr 2024 schmelzen würden, wie gut das Wetter Ende Juli/Anfang August war und was für ein lausig-grausiges Wetter während meiner Tour vorherrschen würde, dass massiv Einfluss auf meine geplante Route hatte, so wäre ich wohl früher im Jahr losgezogen… ☔🌬🌫




    Zuletzt geändert von Kondor; 22.09.2025, 20:04.

  • Kondor
    Erfahren
    • 29.12.2022
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    #2
    Anreise nach Bodø (Mittwoch, 14.08.2024)

    Los ging es am Mittwoch früh bei hochsommerlichen Temperaturen. Um 8 Uhr nahm ich zunächst den Zug zum Flughafen Düsseldorf. Trotz der frühen Uhrzeit war bereits eine Affenhitze mit deutlich über 25° Grad draussen. Das ist nicht mein Wetter und ich freue mich auf den etwas kühleren Norden. Gut durchgeschwitzt bin ich am Flughafen angekommen, den Trekkingrucksack verpackt und schnell eingecheckt. Der Flug via Oslo nach Bodø war pünktlich, angenehm und weitgehend unspektakulär bis zum Anflug auf den Flughafen Bodø. Ein schöner Blick auf den Salt-/Skjærstadfjorde mit den dahinter liegenden Bergen rund um Sulitjelma & Junkerdalen bot sich beim Landeanflug.

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    Die Gepäckausgabe funktionierte recht zügig und ich erwischte vor dem Eingang direkt einen lokalen Linienbus nach Bodø Downtown. Von der Bushaltestelle Bankgata sind es nur wenige Schritte zum Smarthotellet. Dort kann man gut unterkommen, die einfachen Zimmer sind ansprechend und einigermaßen geräumig und das Frühstücksbuffet ist ganz gut. Das Preis-Leistungsverhältnis ist allerdings abhängig von Zimmerpreis, der ziemlich große Schwankungen je nach Tag, Woche und Buchungszeitraum aufweist.

    Nach dem Hotel-Check-In ging es dann auf Einkaufstour. Den Großteil an Essen hatte ich bereits von daheim mitgenommen, aber dass ein oder andere wie z.B: Schnellkochnudeln, Heisse Tassen, Schokolade, Müsli, Kornmo, Tubenkäse und ein paar andere Schmankerl kaufe ich immer hier. Da die Outdoorläden schon geschlossen hatten verschob ich den Gaskartuschenkauf auf den nächsten Vormittag. Die Einkäufe wurden im Hotel abgeladen und der Abend danch zunächst mit leckerem Fisch, einem schönen Sonnenuntergang und ein paar lokalen Bierspezialitäten im Picadilly Pub ausklingen gelassen.

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    • Robtrek
      Fuchs
      • 13.05.2014
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      #3
      Hey Kondor, wie schön dass du doch noch Zeit für deine Tourenbeschreibung gefunden hast. Was lange währt, wird endlich gut.
      Smarthotel Bodø +1, schon mal ein ganz guter Start. 👍🏻

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      • Sausemann
        Erfahren
        • 11.10.2018
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        #4
        Schön zu lesender Anfang. Der gesamte Padjelanta reizt mich sehr nach eigener Erfahrung und den tollen Berichten hier.
        Dasimmerdabei
        Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
        "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

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        • Borgman
          Dauerbesucher
          • 22.05.2016
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          #5
          Hehe, dein „keine Gipfel & Gletscher“ im Titel ist natürlich bedauerlicherweise dem Wetter geschuldet, klingt aber auf den ersten Blick ein bisschen wie „keine Glukose und Gluten“, als wäre das ein selling point. Ich bin dabei!

          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
          Kornmo​
          Gute Wahl - schon dafür bekommt dein Bericht

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          • Blahake

            Vorstand
            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 2064
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            #6
            Juhu! Das wird bestimmt wieder eine interessante Nordlandvogelkunde in schönem Bericht verpackt! Ich freu' mich drauf!

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            • Kondor
              Erfahren
              • 29.12.2022
              • 195
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              #7
              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
              Hey Kondor, wie schön dass du doch noch Zeit für deine Tourenbeschreibung gefunden hast. Was lange währt, wird endlich gut.
              Smarthotel Bodø +1, schon mal ein ganz guter Start. 👍🏻


              Danke! Ja, es ist mir auch fast ein bischen peinlich, dass sich der Anfang soooo lange gezogen hat nach meiner Ankündigung im Januar. Ich hoffe ich bekomme den Bericht schneller fertig als den Anfang...

              Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
              Hehe, dein „keine Gipfel & Gletscher“ im Titel ist natürlich bedauerlicherweise dem Wetter geschuldet, klingt aber auf den ersten Blick ein bisschen wie „keine Glukose und Gluten“, als wäre das ein selling point. Ich bin dabei!
              , interessante Interpretation! Aber du hast es richtig erfasst, dass der "Sellingpoint" hier natürlich der Regen und die Wolken sind. Willkommen dabei!

              Sausemann Schön das dabei bist.
              Blahake : Ja, natürlich werden einige der gefiederten Nordländer angemessen vorgestellt.
              Zuletzt geändert von Kondor; 23.09.2025, 21:16.

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              • Kondor
                Erfahren
                • 29.12.2022
                • 195
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                #8
                Tag 1 - Do. 15.08.24 Bodø - Fauske – Sulitjelma – Ny-Sylitjelma Fjellstue



                Gut ausgeschlafen gönne ich mir ein gemütliches Frühstück. Da mein Bus erst so gegen 12 Uhr fahren soll, habe ich reichlich Zeit und checke in Ruhe den Wetterbericht. Der ist noch nicht so richtig aufschlussreich für die nächsten Tage und mindestens wechselhaft. Ich packe meinen Trekkingrucksack, deponiere einen kleinen Rucksack für die Rückkehr im Hotel und checke aus. Bei Komplettfritid kaufe ich eine Gaskartusche und ein im Angebot befindliches Trekkingessen aus der Lars-Monsen-Serie. Als Monsen-“Fan“ konnte ich nicht wiederstehen…

                Der Bus kommt dann pünktlich und die Busfahrt nach Fauske vergeht wie im Flug. Da ich auch dort wieder gut Zeit für den Umstieg habe, gönne ich mir eine Pizza als Mittagessen und spaziere danach ein wenig durch den Ort. Während der Warterei auf den Bus nach Sulitjelma checke ich nochmal den Wetterbericht. Heute soll es stark bewölkt, mild und trocken bleiben. Der Wind wird jedoch deutlich auffrischen und ab dem späten Abend und in der Nacht sehr viel Regen mitbringen. Die folgenden Tage soll es dann sehr wechselhaft, kühler und weiterhin windig werden mit eingelagerten Schauern. Hm, okay… Keine so tollen Aussichten und mal schauen was das für meine Pläne bedeutet. Als der Bus nach Sulitjelma einfährt, strömen viele Menschen aus aller Welt in den Bus. Tourengeher sind neben mir jedoch keine weiteren im Bus. Die Fahrt nach Sulitjelma durch die tiefen Täler ist schön anzusehen und eine gute Einstimmung auf die Tour. An der Kirche lässt mich der freundliche Busfahrer aussteigen. Ich schulterte meinen Rucksack, warf einen Blick auf die Kirche und startete meine Tour.

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                Die bekannte Sulitjelma Kirche - Ich glaube fast jeder Bericht mit dem Startpunkt Sulitjelma hat ein Foto von der Kirche und da schliesse ich mich gerne an.

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                Der Anstieg von Sulitjelma auf der Schotterstraße



                Der Anstieg von Sulitjelma wird als lang, steil und anstrengend beschrieben. Die Beschreibungen lügen nicht und gerade mit vollem Rucksack am ersten Tag ist der Weg nach oben schon wirklich anstrengend. Trotz der ca. 26kg Rucksackgewicht ist der Anstieg aber soweit in Ordnung und wird mich, so viel kann ich vorwegnehmen, nicht abgeschrecken für schöne Touren dort nochmal hochzulaufen… 😉 Das schöne an dem Anstieg sind die freien und schönen Blicke auf die Landschaft, den See, die umgebenden Berge und Berkwerksrelikte mit zunehmender Höhe. Der frische Wind macht sich während des Anstiegs bereits bemerkbar und ein Raufussbussard nutzt Wind und Thermik für minutenlange „stehversuche“ in der Luft. 😊

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                Ausblicke von der Schotterstraße auf den See und Daja, im Hintergrund der Junkerdalen Nationalpark.

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                Ein Raufussbussard nutzt die Thermik und begleitet mich eine Weile.



                Nach etwa 1 ½ Stunden komme ich an der Ny Sulitjelma Fjellstue an. Es stehen einige Autos vor der Hütte und es sitzen etwa drei Dutzend Personen draussen und schauen sich irgendwas an?! Was zum Geier ist denn hier los? So viele Menschen?! Ich überlege, ob ich direkt weiter bis zum geplanten Zeltplatz am „Pumpenhäuschen“ ziehen soll. Die Frage erübrigt sich, als mehrere Personen mir freundlich zuwinken und mich einladen Platz zu nehmen. Gut, ich brauche eh eine Pause. Ich ziehe mir eine warme Jacke an und folge interessiert einer Theateraufführung. Zunächst ist es ein kleines Schauspiel dem ich trotz flottem Nordland-Norwegisch der beiden Darsteller gut folgen kann. Daran schließt sich eine Art Improvisationstheater an mit mehreren Darstellenden. Das bringt die Anwesenden und mich herzlich zum Lachen, bei mir zumindest soweit ich die Witze verstehe.
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                Foto von der Theateraufführung mit einigen Zuschauern und dem Kondor im Vordergrund links. Das Foto ist aus dem offiziellen Buch "KulTur langs Nordlandsruta" vom letzten Jahr. Wie ich auf das Buch und das Foto gestossen bin, folgt in einem späteren Bericht.
                (P.S.: Ich hoffe es ist okay das Foto hier zu zeigen um die Theatervorstellung und das drumherum zu erklären. Falls nicht, dann bitte melden. Dann nehme ich das sofort wieder raus.)



                Nach einer ¾ Stunde ist das Theater vorbei und so richtig Lust weiter aufzusteigen habe ich jetzt eigentlich nicht mehr und der Wind nimmt auch weiter zu. Hm, soll ich hierbleiben? Eigentlich sind mir hier zu viele Menschen, aber andererseits bin ich neugierig zu erfahren, was hier überhaupt los ist. Die Neugier und der innere Schweinehund siegen und so entscheide ich mich zu bleiben, falls überhaupt noch Platz in der Hütte ist. Ich begebe mich auf die Suche nach einem freien Zimmer und werde zwar überall freundlich begrüßt aber immer mit der Antwort, dass der Raum voll belegt sei. In einem 2er-Zimmer ist ein letztes Bett frei. Gut, ich beziehe dieses und Teile mir das 2-er Zimmer mit einem älteren recht unkommunikativen Schweden.

                Zum Abendbrot finde ich ein Plätzchen an einem Tisch zusammen mit einem norwegischen und einem schwedischen Pärchen, mit denen ich mich gut unterhalte. Beide waren schon öfters in der Region unterwegs und berichten von ihren Touren. Während der Gespräche erfahre ich, dass ein Großteil der anderen Hüttenbesucher vom DNT Bodø und Sulitjelma sind, sowie weitere Wandernde die zusammen auf der sog. „KulTur langs Nordlandsruta“ unterwegs sind. Bei dieser Tour handelt es sich um eine vom DNT und dem Kulturamt Bodø organisierte Gemeinschaftstour mit kulturellen Aspekten entlang der 650km langen Nordlandsruta, die zum Programm im Rahmen des Kulturhauptstadtjahres Bodø2024 gehört. Es zählen dazu verschiedene Veranstaltungen, Treffen, Improvisationen und Installationen entlang des Weges, so wie heute hier in Ny Sulitjelma. Spannend! Dann ist es deutlich nach 22 Uhr, der Wind weht immer noch kräftig und es hat zu regnen begonnen. Ich verziehe mich in mein Bett, mein Zimmernachbar schläft bereits tief und bin fein damit in der Hütte zu schlafen.

                Zuletzt geändert von Kondor; 23.09.2025, 21:19.

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3517
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                  #9
                  Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                  Ich begebe mich auf die Suche nach einem freien Zimmer und werde zwar überall freundlich begrüßt aber immer mit der Antwort, dass der Raum voll belegt sei.
                  Ist dieses andere Gebäude gegenüber der eigentlichen Hütte noch offen? 2017 war es, und in einigen Räumen standen relativ suspekte Betten, nur mit Matratzen. Alles ziemlich gruselig, aber wäre mit Schlafsack sicher gegangen

                  Oder in der "Wohnküche" auf dem Sofa oder Fußboden...

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                  • Kondor
                    Erfahren
                    • 29.12.2022
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                    #10
                    Tag 2: Fr. 16.08.24: Ny Sulitjelma – Nordkalottruta - Sårjåsjavrre



                    Gegen 6 Uhr werde ich wach, weil mein Zimmernachbar zusammenpackt. Es regnet draussen und mir fehlt die Lust früh aufzustehen. Nach kurzer Zeit ist mein Zimmernachbar aufgebrochen und ich wieder eingeschlafen. Gegen kurz nach 8 Uhr wache ich wieder auf, bin alleine im Zimmer und lausche den Regentropfen. Es regnet weiterhin und kräftig wie angekündigt. Ich lasse mir Zeit und geselle mich in den Essraum, der gut gefüllt ist, bereite mir mein Frühstück zu und sitze wieder mit den beiden Pärchen vom Abend an einem Tisch. Die meisten anderen Gäste sitzen entspannt und plaudern, keiner macht anstalten aufzubrechen und alle warten auf Wetterbesserung. Es gibt hier Internetempfang und der aktuelle Wetterbericht verspricht Wetterbesserung mit nachlassenden Regen ab dem späten Vormittag. Ab dem Nachmittag soll es angeblich sogar aufklaren und nicht mehr regnen. Auch in den kommenden beiden Tagen soll es dann überwiegend trocken bleiben. Gut, das würde mir sehr gefallen, aber schauen wir mal weiter…

                    Der Morgen und Vormittag geht mit Kaffeetrinken, plaudern und packen so dahin. Die ersten brechen um kurz nach 10 Uhr im noch strömenden Regen auf. Ich warte noch ab und setze mich zu einigen Nordlandsruta-Wanderern. Es entwickelt sich ein sehr interessantes Gespräch mit einem finnischen Wanderer über das Thema Umwelt, Wasser und Landschaft. Der Finne ist Künstler, wandert auf der Nordlandsruta und kreiert verschiedene Wasser-Installationen aus Holz in Bächen und Seen unter dem Slogan „Respect the water“. Er zeigt mir eine Installation die er auf dem Weg zwischen Sorjushytta und Ny-Suitjelma installiert hat. Rein schon aus beruflichem Hintergrund bin ich an dem Thema sehr interessiert, mir gefallen die Installation und ich hoffe das ich die eine oder andere später dieser Installationen in Natur sehen werde (um es vorwegzunehmen; ich habe die Installationen nicht gefunden, übersehen oder diese wurde bereits durch die aufgrund des Regens angeschwollenen Bäche zerstört. )

                    Der Regen lässt langsam nach und die Hütte leert sich ebenfalls langsam. Um etwa 13 Uhr breche ich bei leichtem Regen, kräftigen Wind aus Südost und milden Temperaturen um 15° Grad auf in Richtung Sårjåsjavrre. Geplant hatte ich dort am westlichen Ufer zu zelten und am Folgetag die Gipfel zwischen Sårjås- und Skagmadalen zu erkunden und den ein oder anderen schönen Blick auf den Blåmannsisen zu erhaschen. Bis es soweit ist gilt es aber zunächst erstmal 300 Hm bis zum Storelvvatnan aufzusteigen und danach nochmal ca. 250m Hm bis zum Pass bei etwa 1.050m NHN. Im Umfeld der Hütte schaue ich mir ein paar Abraumhalden an und geniesse den Blick zurück zur Hütte. Nach etwa 20 Minuten erreiche ich das hier bekannte „Pumpenhäuschen“ und offeneres Gelände. Der Wind bläst kräftig aus Südost hier oben und die Wolken hängen tief, so dass die Aus- und Weitsicht überschaubar ist. Daran ändert sich auch an der Höhe 916m nichts, außer dass der Regen entgegen der Vorhersage wieder einsetzt. Ein erstes Schneefeld kommt in den Blick, aber das ist soweit abgeschmolzen das es nicht gequert werden braucht.


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                    Blick zurück auf die Ny Sultitjelma Fjellstue, im Vordergrund alte Halden


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                    Aussicht vom Pumpenhäuschen entlang Nordkalottruta


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                    Blick von der Höhe 916m auf den Zufluss zum Storelvvatnan



                    Nach einem kurzen Abstieg komme ich zum östlichen Zufluss des Storelvvatnan. Der Fluss teilt sich hier zwar auf zwei Arme und einige Inseln auf, führt aber ordentlich Wasser und ist somit zu tief für meine hohen Stiefel. Also im Regen hingesetzt, die Stiefel gegen die Wadschuhe getauscht und rüber. Die Querung ist hier im Forum oft beschrieben und direkt an den vorgegebenen Stellen relativ problemlos möglich. Weiter geht’s zum Pass 1.050m und es hört wieder auf zu regnen. Beim Anstieg hat man einen schönen Blick auf den Storelvvatnan und es zeigen sich die ersten Rentiere der Tour, die am nördlichen Ufer abhängen.
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                    Der östliche Zufluss vo Stor- und Vardetoppen zum Storelvvatnan.


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                    Der Storelvvatnan vom Anstieg oberhalb des Nordostufers gesehen.


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                    Eine Gruppe Rentiere hängt entspannt um Hang nahe des Storelvvatnan



                    Kurz nach der Passhöhe fängt es stärker an zu regnen und so bleibt es dann auch erst mal. Der Wind hat mittlerweile auf Südwest gedreht, so dass ich diesen im Rücken hab. Immerhin etwas… Kurz nach der 2. Passhöhe erblicke oder besser „erahne“ ich das erste Mal den Sårjåsjavrre. Danach komme ich an eine steilere Geländestufe die normalerweise von einem großen Schneefeld überwunden werden kann. Das Schneefeld ist jedoch kaum noch vorhanden, so dass der Abstieg über eine kleine Kletterei und etwas Geröll gelingt. Das Tal mit seinen vielen Seen und Geländeabbrüchen gefällt mir. Im Bach entdecke ich eine Wasseramsel, Norwegens Nationalvogel, und beobachte diese ein paar Minuten beim Nahrung suchen. Die Wasseramsel ist der einzige europäische Singvogel der tauchen und schwimmen kann und ich erfreue mich am emsigen getauche trotz des Regens. Ist ja nur Wetter…
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                    Mit etwas Fernsicht wäre hier jetzt der erste Blick auf den Bajep Sårjåsjavrre möglich...

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                    Kleine Farbtupfer zwischen Wolken und Regen. Bick die Felswand und das Tal mit dem kleinen See 900 oberhalb der Stelle wo normalerweise ein großes Schneefeld sein sollte.

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                    Auf einem Stein stehende Wasseramsel im südlichen Zufluss zum kleinen See 859


                    Ich komme an der bekannten "Nasse-Füsse-Brücke im See" vorbei und überlege kurz, ob ich hier auf die andere Seite wechseln soll. In normalen bis schneereichen Jahren befindet sich auf der orografisch rechten Seite ein größeres steileres Schneefeld, dessen Querung wohl nicht unproblematisch sein soll. Da bisher die meisten Schneefelder bereits verschwunden oder so stark geschrumpft waren, entscheide ich mich für die rechte Seite. Ich habe ganz gut entschieden. Der Abstieg ist dank der nassen Steine zwar nicht ganz einfach, geht aber doch ganz gut. Teilweise finden sich alte hilfreiche Markierungen. Das Schneefeld ist fast vollständig verschwunden, so dass man dort gut vorbeikommt. Von dieser Seite hat man in jedem Fall einen schönen Blick auf die Sorjushütta und den Sårjåsjavrre, selbst bei diesem miesen Wetter.

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                    Die Sorjushytta und der Bajep Sårjåsjavrre, im Hintergrund die Höhen 1285 und 1259 in den Wolken.



                    Es ist kurz vor 17:30 Uhr und es regnet weiterhin, bläst unablässig aus Südwest und die Wolken hängen tief, von der angekündigten Wetterbesserung also keine Spur. Ich bin mittlerweile trotz Regenkleidung etwas angefeuchtet und durchgekühlt. Die Sorjushyytta soll sehr schön sein und ich habe bei dem Wetter keine Lust auf der anderen Seeseite nach einem Zeltplatz zu suchen. An der zweiten Brücke entscheide ich mich gegen das zelten und für einen Aufenthalt in der Sorjushytta. Dort kann ich mich erstmal aufwärmen und meine Sachen trocknen. Wenn es das Wetter später oder morgen zulässt, dann kann ich immer noch auf der anderen Seeseite zelten und meine Pläne in Richtung Skagmadalen angehen denke ich mir…
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                    Sorjushytta mit Brücke über den südwestlichen Zufluss



                    In der Hütte angekommen ist es gemütlich warm, der offen bollert und es sind zwei ältere Schweden und ein jüngerer Schweizer da. Mit letzterem teile ich mir ein Zimmer. Nachdem ich mein Zimmer bezogen und alles zum Trocknen aufgehangen habe, beschenken mich die beiden Schweden mit einer Salami und einem Stück Käse als Begrüßung und mit den Worten, dass man bei dem Sauwetter dringend gut essen muss um wieder warm zu werden. Das Angebot nehme ich als Vorspeise dankend an. Der Regen lässt kaum nach und es dämmert. Ich koche ich mir eine Portion Nudeln mit Parmarosa Sauce, getrockneten Tomaten und etwas Salami, die ich hungrig verdrücke. Nach dem Essen spendieren die Schweden einen kleinen Verdauungs-Brennivin , bevor der Abend in gemütlicher Runde mit netten Hüttennachbarn und guten Gesprächen endet.​
                    Zuletzt geändert von Kondor; 25.09.2025, 20:38.

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                    • Kondor
                      Erfahren
                      • 29.12.2022
                      • 195
                      • Privat


                      #11
                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                      Ist dieses andere Gebäude gegenüber der eigentlichen Hütte noch offen? 2017 war es, und in einigen Räumen standen relativ suspekte Betten, nur mit Matratzen. Alles ziemlich gruselig, aber wäre mit Schlafsack sicher gegangen
                      Oder in der "Wohnküche" auf dem Sofa oder Fußboden...
                      Dazu kann ich nichts sagen, da ich nicht in die Hütte gegenüber geschaut oder darauf geachtet hatte, ob dort jemand von den Anwesenden übernachtet hat. Letzteres glaube ich aber nicht, da die meisten Anwesenden des Schauspiels in der Fjellstue oder etwas unterhalb ein einem großen Lavvu übernachtet hatten.

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                      • evernorth
                        Fuchs
                        • 22.08.2010
                        • 1963
                        • Privat


                        #12
                        Ein wirklich schöner Beginn deiner Schilderung, bei der ich interessiert dabei bin, zumal es mich vor wenigen Wochen noch in die selbe Region geführt hat (Allerdings aus der Gegenrichtung). Es macht einfach Spass, vertraute und markante Landschaftspunkte wiederzuerkennen. 😎
                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                        • Goldi
                          Erfahren
                          • 11.09.2022
                          • 319
                          • Privat


                          #13
                          "Ist ja nur Wetter..." Was für ein klasse Motto. Das muss ich mir unbedingt merken als Motivations-Mantra, wenn es das nächste mal durch den nicht aufhören wollenden Regen geht. Ich lese natürlich gespannt mit.

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                          • Kondor
                            Erfahren
                            • 29.12.2022
                            • 195
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von Goldi Beitrag anzeigen
                            "Ist ja nur Wetter..." Was für ein klasse Motto. Das muss ich mir unbedingt merken als Motivations-Mantra, wenn es das nächste mal durch den nicht aufhören wollenden Regen geht. Ich lese natürlich gespannt mit.
                            Schön, das du dabei bist.
                            , aber ohne zuviel zu Spoilern (der Titel verrät es ja schon...) kann ich verraten, dass mein "Motivations-Mantra" nach einer gewissen Menge an Regentagen an seine Grenzen kam...

                            evernorth Oh, deutet sich da etwa ein weiterer Reisebericht aus der Gegend ab? Freut mich das du mit am Start bist.

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                            • Kondor
                              Erfahren
                              • 29.12.2022
                              • 195
                              • Privat


                              #15
                              Tag 3 – Sa, 17.08.24: Sorjushytta – Ståddåjåhkå – Jiegnaffojåhkå

                              Um kurz nach 6 Uhr werde ich von meinem Zimmernachbarn geweckt, der vor seinem Aufbruch nach Sulitjelma noch einen zeitigen Abstecher zum Blåmannsisen machen möchte. Ich überlege kurz mit aufzustehen und mitzugehen, aber der Nieselregen bei bedecktem Himmel draussen motiviert mich nicht, so dass ich mich nochmal umdrehe. Um kurz nach 7 Uhr stehe ich auf. Die beiden Schweden sind bereits fertig mit Frühstücken und gerade dabei ihren Kram zusammenzupacken. Es nieselt weiterhin draussen, so dass ich keine Eile habe, mir entspannt einen Kaffee mache und mir dazu ein paar Kornmo mit Baconost und Salami gönne. Um etwa 8 Uhr brechen die Schweden auf und kurz danach fange ich an meinen Kram zusammenzupacken. Um 9 Uhr bin ich klar zum Aufbruch. Die Wolken hängen tief, es nieselt weiterhin leicht und die umgebenden Gipfel sind alle verdeckt. Irgendwelche Ausflüge zum Gletscher oder auf die Gipfel machen für mich bei diesem Wetter gerade wenig Sinn. Ich entscheide meinen Plan Richtung Skagmadalen zu skippen. Stattdessen folge ich nun der Nordkalottruta durch das Sorjusdalen nach Schweden rüber Richtung Ståddåjåhkå.

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ID: 3344539

                              Die Sorjushytta (links) und die alte Zweithütte (rechts),
                              im Hintergrund der Abstieg aus Richtung Ny-Sulitjelma.

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                              Blick von der Hütte auf den Bajep Sårjåsjavrre mit dem Gipfel 1285 im Hintergrund.


                              Der Nieselregen hat aufgehört, es bleibt bedeckt, der Wind weht schwach aus südwest und es sind etwa 10° C. Mäßige Voraussetzungen für den Start, denn wirklich stabil sieht das Wetter nicht aus. Ich folge der Nordkalottruta entlang​ des Bajep Sårjåsjavrre und der Weg ist einfach zu gehen. Ich scheuche ein Alpenschneehuhn auf und wenig später sehe ich einen Merlin überfliegend (Anm.: Der Merlin ist ein sehr kleiner Falke der häufig Singvögel jagend „wegzaubert“…). Nach etwa einer Stunde sehe ich die erste größere Herausforderung auf meinem heutigen Weg. Es handelt sich um den hier oft beschriebenen südlichen Zufluss zum Vulep Sårjåsjavrre, der von den Gletscherzungen von Sårjåstjahkka, Kokedaltinden, Sluskhatten, Dama und Knekten in den See entwässert. Da ich kurz vor der Tour hier im Forum (siehe Thread im Unterforum Tourenvorbereitung Nordeuropa) und in anderen Foren genug über den „nicht-Zustand“ der Brücke gelesen habe, spare ich mir den Aufstieg dorthin. Am Ufer des Zuflusses angekommen wechsle ich in die Wadschuhe und ich werde dabei von ein paar Rentieren argwöhnisch beäugt. Kurze Zeit später beginne ich die Furt direkt an der markierten Furtstelle am Zufluss in den See. Der Wasserstand im ersten Arm geht bei mir (1,94m groß) etwa bis zum Knie und der Wasserdruck ist recht kräftig. Mit genügend Ruhe und sicherem Tritt geht die Querung recht gut und die Arme danach sind deutlich einfacher zu queren. Als aufmerksamer Leser der Reiseberichte weiss ich, dass nach einer kleinen Kuppe noch ein weiterer zu furtender Arm kommt. Dieser ist wieder etwas tiefer, geht mir bis etwa eine Handbreit unter den Knien und stellt keine größere Schwierigkeit dar. Geschafft! Ich würde die Furt als unproblematisch und mittelschwer bei den derzeitigen Bedingungen bewerten. Das kann zu Zeiten der Schneeschmelze oder nach stärkerem Regen natürlich anders aussehen, wobei es in den Tagen vorher schon gut geregnet hatte.

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                              Der lustig aussehende und oft fotografierte Felsen zu Beginn des Vulep Sårjåsjavrre

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                              Der südliche Zufluss zum Vulep Sårjåsjavrre mit Svarthammaren im Hintergrund

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                              Blick zurück auf das Sårjåsdalen, die Furt und den Vulep Sårjåsjavrre

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                              Sårjåstjahkka, Kokedaltinden und ihre Gletscher sind in dicke Wolken eingepackt


                              Während ich zurück in die Stiefel wechsele zieht ein kurzer Schauer vorüber… Der Schauer dauert nur kurz und hört nach einigen Minuten auf. Kurz danach stehe an der Grenze zu Schweden. Ein paar Rentiere und dazu ein Schild begrüßen mich freundlich „Välkommen till Sverige, välkommen til Jokkmokks Kommune“. Noch mehr freue ich mich bei einem Blick auf den See über zwei dort herumdümpelnde Pfeifenten, einen rufenden Rotschenkel und einen weiteren jagenden Merlin. Und dann traue ich meinen Augen nicht!!! Ca. 30m vor mir sitzt ein grau-weisser Vogel mit schwarzer Kappe den ich schon sooo lange nicht mehr in Fjell beobachten konnte. Eine Falkenraubmöwe! Ich gönne mir eine Weile und freue mich am Anblick der Raubmöwe. Wie schön! Kurz danach scheuche ich noch ein weiteres Alpenschneehuhn auf und ein Raufussbussard zieht seine Kreise über dem Tal. Hier ist ja richtig was los und landschaftlich gefällt mir das Tal sehr, auch wenn die Wolken vieles vor einem verstecken.

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                              Ein Vertreter des schwedischen Begrüßungskomittees

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                              Empfang an der Grenze zu Schweden

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                              Endlich wieder eine Falkenraubmöwe im Fjell

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ID: 3344549

                              Ein Alpenschneehuhn lässt sich von mir kaum stören.​

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                              Vulep Sårjåsjavrre im Hintergrund mit dem Berg 1663 sowie den Höhen 1398 und 1259 links davon


                              Kurz danach komme ich an die kleine Sårjåsjaurestugan. Ich werfe einen kurzen Blick auf die Hütte und gehe dann zum Auslass des Sees, der sich hier spektakulär über eine Felsstufe hinab in einen Canyon stürzt und so den Sårjåsjåhka speist. Toll! Ich spaziere den Hang etwas aufwärts und suche mir ein Plätzchen oberhalb der Hütte für eine Pause. Sehr schöne Aussicht hier, nur der auffrischende Wind und die heranziehenden dunklen Wolken im Hintergrund gefallen mir gar nicht…

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                              Auslass des Vulep Sårjåsjavrre in den Sårjåsjåhka

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                              Blick stromabwärts in den Canyon nach Osten.

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                              Schöner Panoramablick auf das Sorjusdalen (und die herannahenden Regenwolken...)

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                              Blick zurück auf den Sårjåstjahkka

                              ...Fortsetzung folgt...

                              Angehängte Dateien

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                              • Kondor
                                Erfahren
                                • 29.12.2022
                                • 195
                                • Privat


                                #16
                                ... und weiter geht's...

                                Aufgrund der herannahenden Wolken breche ich nach etwa 15 Minuten Pause auf. Es geht ein kleines Stück bergauf bevor sich ein toller Blick auf das Tal des Sårjåsjåhka bietet. Weit im Hintergrund ist bereits der See Gahpesluoppal zu sehen. Ich höre erst einen, dann einen weiteren bekannten Pipton in einiger Entfernung und freue mich darüber. Die ersten Goldregenpfeifer auf dieser Tour! Na, endlich im Fjell angekommen… Regenpfeifer?! Ja da war doch was. Die dunklen Wolken haben mich eingeholt und kurz danach fängt es kräftig an zu schauern. Verdammt, hätte ich doch die Regenhose bereits in der Pause angezogen. Wo habe ich nur meinen Kopf... Rucksack ab und schnell die Regenhose rausgekramt. Bis ich diese angezogen habe ist meine Hose schon gut durchnässt. Ich latsche im kräftigen Regenschauer weiter bis ich die Brücke über den Ståddåjåhkå erreiche.

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ID: 3344557

                                Das Tal des Sårjåsjåhka, der See Gahpesluoppal ist bereits im Hintergrund zu erkennen.

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                                Sårjåsjåhka-Canyon


                                BTW: Der Sårjåsjåhka sieht auf der ganzen Strecke kaum furtbar aus. Hat da jemand Erfahrung ob man den zwischen den beiden Seen Bajep und Vuolep Sårjåsjavrre oder zwischen diesem und dem Gahpesluoppal furten kann? Es soll wohl lt. Verschiedenen Reiseberichten möglich sein, aber so richtige Info’s über die richtige Stelle fehlen mir bislang.

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ID: 3344559

                                Der See Gahpesluoppal links, die Hüttenansammlung am Fluss Ståddåjåhkå,
                                im Hintergrund sieht man den Jiegnaffojåhkå den Hang herabfliessen.
                                Dort will ich morgen rechts aufsteigen.

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ID: 3344560

                                Stabile Brücke über den Ståddåjåhkå


                                Der Schauer scheint nachzulassen was aber nur ein kurzes Atemholen ist. Ich betrete den Padjelanta Nationalpark und kurz bevor ich die Hüttenansammlung Ståddåjåhkå erreiche folgt der nächste Regenguss. Im Bereich der Hütten ist es etwas sumpfig, im weiteren Verlauf am Südostufer des Gahpesluoppal-Sees wird der Pfad aber wieder etwas besser und der Regen hört auch wieder auf. Gegen halb fünf am Nachmittag treffe ich auf den Jiegnaffojåhkå, der von Südosten kommend den Hang herabfliesst und einfach zu überqueren wäre. Ich überquere den Bach jedoch nicht, sondern folge seinem Verlauf abwärts in Richtung Stålojåhkå, biege dann ab zu einigen schönen Moränenrücken, wo ich mir einen hübschen Zeltplatz erhoffe. Schnell finde ich einen schönen trockenen Platz an einem der Rücken, der mir etwas Windschutz nach West und Südwest gegen den kräftig blasenden Wind bietet. Das Zelt ist schnell aufgebaut und eingerichtet. Am Bach Wasser geholt und die Körperhygiene aufgefrischt. Zurück am Zelt mach ich es mir im Schlafsack gemütlich und geniesse die Aussicht über das Tal. Die heutige Etappe mit etwa 21 km fordert jedoch ihren Tribut und so döse ich etwas weg.

                                Nach einer Weile wache ich auf weil mein Magen knurrt. Es wird Zeit für das Abendessen. Es ist trocken, die Wolkendecke leicht aufgelockert und irgendwo sind sogar Sonnenstrahlen zu erahnen. Ich koche mir vor dem Zelt Nudeln mit Champignon-Rahmsauce, Röstzwiebeln und Parmesan. Während des Essens beobachte ich in einiger Entfernung eine Kornweihe, ein Greifvogel der niedrig über die Sümpfe auf der Suche nach Nahrung fliegt. Nach dem Essen vertrete ich mir noch ein wenig die Beine und erkunde die Umgebung. Ich Blicke zurück und geniesse den Ausblick auf einen Teil des zurückgelegten Weges. Doch, der Zeltplatz kann richtig was, das Tal ist sehr schön und die Aussicht in beide Richtungen toll. Jetzt passt gerade auch das Wetter. Zufrieden lege ich mich ins Zelt und lese noch ein paar Seiten im Buch vor der Nacht.

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ID: 3344561

                                Schöner Zeltplatz im Tal des Stålojåhkå. Von rechts mündet der Jiegnaffojåhkå ein. Die Berge im Hintergrund müssten Stuor Dijdder (der niedrigere vorne) und Allak oder Mahttojaive (der höhere hinten) sein.

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ID: 3344562

                                Blick zurück auf den See Gahpesluoppal, die Sulitjelma Berge links in den Wolken, davor das Ståddåjåhkå-Tal, der Stáddátjåhkkå mittig und das Sorjusdalen rechts davon.​


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                                • Kondor
                                  Erfahren
                                  • 29.12.2022
                                  • 195
                                  • Privat


                                  #17
                                  Tag 4 – So. 18.08.24: Jiegnaffojåhkå – Viejevagge

                                  Meine erste Zeltnacht auf dieser Tour war sehr entspannt und ich habe gut geschlafen. Um 7 Uhr wache ich auf, draussen ist es heiter, aber es weht ein frischer Wind aus SW. Das erste Frühstück im Zelt mit dem schönen Blick auf das Stålojåhkå-Tal ist ein Genuss! Diese schöne Landschaft und dann jagt sogar eine Falkenraubmöwe in meiner Nähe. Ich beobachte diese und sehe dazu einen Seeadler, der weiter talabwärts in der Thermik aufsteigt. Herrlich! Es gefällt mir hier, aber nach einer Weile muss ich mich meinem "Tagesgeschäft" widmen, denn es soll ja heute weiter gehen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240818_075556.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3344658


                                  Morgendliche Aussicht aus dem Zelt beim Frühstück




                                  Zwischen 9 und halb 10 Uhr breche ich auf Richtung Jållejávrre. Ich folge dem Jiegnaffojåhkå zunächst zurück zum Weg und quere ihn dort völlig unschwierig. Dann geht es weglos auf der orografisch rechten Seite zunächst über einen Rücken direkt neben dem Bach aufwärts. Ein paar Rentiere, ein Blaukehlchen, zwei Regenbrachvögel und mehrere Falkenraubmöwen scheuche ich bei meinem Aufstieg auf. Dazu piepen​ mehrere Goldregenpfeifer. Der Blick nach rechts zurück und nach links Richtung Virihaure bietet ein tolles Panorama.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250536.jpg Ansichten: 0 Größe: 880,8 KB ID: 3344659


                                  Aufstieg zum Jållejavrre - Über die Rücken links vom Jiegnaffojåhkå ging es hoch.



                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250594.jpg Ansichten: 0 Größe: 702,0 KB ID: 3344660


                                  Vom Anstieg hat man einen wunderschönen Blick auf den See Gahpesluoppal, den Linajiegna (Berg 1.663m NHN) im Hintergrund, das Sorjusdalen​ links davon...



                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250595.jpg Ansichten: 0 Größe: 639,9 KB ID: 3344661


                                  ...und Richtung Virihaure mit dem Allak (?) rechts im Hintergrund.



                                  Der Jiegnaffojåhkå schwenkt langsam nach Süd, ich steige jedoch weiterhin nach Ost auf, verlasse somit die Nähe des Bachs und halte auf den obersten kleinsten See des Jållejavrre zu. Ich überschreite die Wasserscheide zwischen den Tälern, erreiche den See, wo ein paar Bergenten und Eisenten rumdümpeln. Den See umrunde ich südlich und halte mich dann wieder auf Kurs Ost. Jetzt habe ich das ganze Jålleláhko und den Jållejávrre vor mir. Die Hochebene ist landschaftlich total schön, besteht aus mehreren Seen, viel Sumpf und einigen Bächen. Dazu ist der Jignaffo sehr präsent wenn auch teilweise in den Wolken und der Blick nach Osten deutet bereits den Einschnitt des Viejevagge an.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250602.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3344662

                                  Ein kleiner Trupp Eisenten auf einem der kleineren Seen


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250603.jpg Ansichten: 0 Größe: 725,9 KB ID: 3344663

                                  Das Jålleláhko und der Jållejávrre.
                                  Im Hintergrund sieht man schon die Berge des Giergevarre oberhalb des Viejevagge.


                                  Wegen einiger Sümpfe schlage ich einen Bogen zunächst nach Süden und halte mich dann an der Hangkante ein Stück unterhalb der 1000er Höhenlinie wieder nach Osten. Hier geht es sich gut und der ein oder andere Bach ist einfach zu überqueren. Es scheint hier sehr vogelreich zu sein. Weitere Goldregenpfeifer, ruffreudige Rotschenkel und mehrere Falkenraubmöwen säumen meinen Weg und Rentiere halten sich an verschiedenen Stellen des Plateaus auf.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250619.jpg Ansichten: 0 Größe: 698,9 KB ID: 3344664

                                  Der Jållejavrre mit einem seiner vielen kleineren Zuflüsse,
                                  überspannt von einem schönen Regenbogen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250609.jpg Ansichten: 0 Größe: 582,9 KB ID: 3344665

                                  Eine von mehreren Falkenraubmöwen die sich auf dem Jålleláhko ​rumtrieben.



                                  Am Ende des Plateaus angekommen, quere ich einen von Süden kommenden Bach. Dahinter bietet sich ein fantastischer Blick auf das Viejevagge in Richtung Virihaure. Wow, klasse! Ich steige auf der rechten Bachseite ab in das herrliche Tal.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250627.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3344666

                                  Das Viejevagge flussabwärts mit dem Virihaure links im Hintergrund.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250628.jpg Ansichten: 0 Größe: 937,1 KB ID: 3344667

                                  Viejevagge & Viejejåhkkå flussauwärts, einer von mehreren Canyons deutet sich an.



                                  Der Viejejåhkkå fliesst hier breit und gemächlich in einem Trogtal. Etwas weiter Oberhalb verengt sich das Tal und der Viejejåhkkå durchfliesst eine enge und tiefe Schlucht. Sehr schön und spektakulär. Hier gönne ich mir eine Mittagspause. Der frische Wind frischt weiter auf, ist jetzt mindestens als kräftig zu bezeichnen und die ein oder andere Böe auch deutlich stürmisch.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250629.jpg Ansichten: 0 Größe: 871,5 KB ID: 3344668

                                  Sehr schönes Viejevagge & Viejejåhkkå

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250630.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3344669

                                  Die Viejejåhkkå Schlucht...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250632.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3344670

                                  ...und mehr Viejevagge & Viejejåhkkå Schlucht...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250635.jpg Ansichten: 0 Größe: 974,0 KB ID: 3344671

                                  ... und noch mehr Schlucht mit überspringbarer Engstelle wenn man mutig ist und gut landen kann.



                                  Die Mittagspause halte ich wegen des Windes recht kurz und gehe weiter. Ich überquere einen kleinen Hügel am Eingang der Schlucht und es breitet sich wieder ein Trogtal vor mir aus. Der Viejejåhkkå bietet hier wie dort viele schöne Zeltmöglichkeiten auf Beerenheide oder Gras, aber ich möchte eigentlich noch ein paar Kilometer weiter. Der Wind nimmt allerdings weiter zu und ist jetzt eher stürmisch als lebhaft frisch einzuschätzen. Dazu hat es merklich abgekühlt. Ich gehe noch bis hinter den nächsten Hügel, auf dem sich etliche große Felsbrocken befinden. Dahinter liegt ein recht ebener eher sumpfiger Abschnitt der sich über etwa 1km bis zum nächsten Hügel bzw. Talaufschwung zieht.
                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250637.jpg Ansichten: 0 Größe: 877,3 KB ID: 3344672

                                  Der Viejejåhkkå mit Blick flussaufwärts von dort wo ungefähr mein Zeltplatz war.



                                  Hm, ich halte inne und überlege ob es nicht sinnvoller ist hier zu bleiben. Ich habe bereits einen schönen Zeltplatz gesehen, der zumindest etwas windgeschützt steht. Dazu könnte ich mich es mit Kocher und Isomatte hinter den Felsen gemütlich machen. Gesagt getan, steige ich nicht weiter auf sondern richte meinen Zeltplatz hier ein. Es waren bis hierhin zwar erst etwa 11km, aber das stört mich jetzt nicht. Gestern waren es reichlich Kilometer, der Zeltplatz ist gut und das Viejevagge sauschön. Den Nachmittag döse ich vor mich hin und höre Podcasts. Der Wind bleibt stürmisch und gegen Abend ziehen immer wieder Schauer über das Tal. Das Thermometer zeigt etwa 8/9° Grad an und im Wind ist es richtig kühl. Ich koche zwar tatsächlich hinter den großen Felsen, halte mich dort aber nicht lange auf, sondern verkrümel mich aber lieber schnell wieder in den Schlafsack, wo ich dann noch Musik höre, dem einsetzenden Regen lausche und irgendwann einschlafe.

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                                  • vobo

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                                    • 01.04.2014
                                    • 918
                                    • Privat


                                    #18
                                    Hans Nyberg schrieb zur Furt am 29.08.2020, einem Jahr mit viel Schnee:
                                    Wading the Sarjasjähka a little before the entrance to Gáhpesluoppal. Just above the knees at its deepest if you chose the right place. Had to wade a little zig-zag for 90 meters before I was across. In July the Jokken is mostly not fordable.
                                    Now not excessively current or painfully cold.

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                                    • Kondor
                                      Erfahren
                                      • 29.12.2022
                                      • 195
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                      Hans Nyberg schrieb zur Furt am 29.08.2020, einem Jahr mit viel Schnee:
                                      Wading the Sarjasjähka a little before the entrance to Gáhpesluoppal. Just above the knees at its deepest if you chose the right place. Had to wade a little zig-zag for 90 meters before I was across. In July the Jokken is mostly not fordable.
                                      Now not excessively current or painfully cold.
                                      Wunderbar! Das klingt ja garnicht so schlecht. Gut zu Wissen für die Zukunft. Vielen Dank für die Info vobo

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                                      • Kondor
                                        Erfahren
                                        • 29.12.2022
                                        • 195
                                        • Privat


                                        #20
                                        Tag 5 – Mo. 19.08: Viejevagge – Silbbatjåkkhå – Ravejavrre






                                        Nach einer erholsamen Nacht wache ich etwa um 7 Uhr auf. Es ist kühl draussen, vielleicht 5/6° C, trocken, wolkig und der Wind weht frisch weiterhin aus Südwest. Ich frühstücke gemütlich meine letzten Kornmo mit Baconost und einem leckeren Kaffee. Danach folgt die übliche Morgenroutine und das packen geht flott von der Hand. Um 9 Uhr bin ich startklar. Heute geht es weiter das Vijevagge hoch und weiter zum Råvejavrre mit einem kleinen Exkurs zu den Bergwerksrelikten am Silbbatjåhkkå.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250640.jpg Ansichten: 0 Größe: 968,8 KB ID: 3346128




                                        Blick flussabwärts auf den weiter unterhalb liegenden Rücken mit den Felsen,
                                        wo mein Zelt im „Windschatten“ stand.





                                        Das Viejevagge ist auch im oberen Teil wunderschön und gut zu wandern. In Flussnähe sind viele Moränenrücken und Stromverengungen. Der ein oder andere Zufluss muss gequert werden, was aber keine nennenswerten Schwierigkeiten darstellt. Mehrere Goldregenpfeifer begleiten mich piepend. Das Gelände wird steiler und ich folge dem Viejejåhkkå, der nun von Ost nach West in einem schmalen und felsigerem Bachbett fliesst. Kurz hinter der Einmündung eines Zuflusses ändere ich meinen Kurs auf Südost. Von hier aus hat man einen fantastischen Blick auf das Viejevagge und mein Blick reicht weit bis zum Virihaure, trotz der vielen Wolken und des eher trüben Wetters.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250641.jpg Ansichten: 0 Größe: 877,3 KB ID: 3346129




                                        Blick ins obere Viejevagge




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250643.jpg Ansichten: 0 Größe: 956,7 KB ID: 3346130




                                        Stromverengung mit Felsdurchbruch des Viejejåhkkå




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250648.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3346131




                                        Ein Goldregenpfeifer in seinem typischen Lebensraum. Immer wieder schön!




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250653.jpg Ansichten: 0 Größe: 847,9 KB ID: 3346132




                                        Blick abwärts an der Stelle wo der Viejejåhkkå seine Fliessrichtung von West auf Nord-Nordwest ändert.




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250651.jpg Ansichten: 0 Größe: 701,6 KB ID: 3346133




                                        Blick Flussaufwärts, der nordwestliche Gipfel des Silbbatjåkkhå im Hintergrund.




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250654.jpg Ansichten: 0 Größe: 652,0 KB ID: 3346138




                                        Fantastischer Blick über das Viejevagge bis zum Virihaure und den dahinter liegenden hohen Bergen.





                                        Ich gehe weiter, passiere kleinere Seen und folge einem schmalen Bach bis zum Fuß des Silbbatjåkkhå. Hier befindet sich ein schönes quelliges Feuchtgebiet in das kleinere Bäche fliessen. Hinter dem ersten See und dem zweiten Bach (der ungefähr auf der Höhe 1300 aus dem Grubenbereich entspringt) deponiere ich meinen Rucksack und steige den Hang hoch. Nach kurzem Anstieg bietet sich mir ein schöner Blick zurück auf das Viejevagge, auf den fast völlig in den Wolken eingehüllten Jiegnaffo und ich kann zum ersten mal den Råvejavrre und Hadditijavrre sehen.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_123923.jpg Ansichten: 0 Größe: 848,8 KB ID: 3346134




                                        Blick zurück auf den in den Bergen verborgenen Jiegnaffo.
                                        Links ein erster Blick auf Råvejavrre und Hadditijavrre


                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_125452.jpg Ansichten: 0 Größe: 965,9 KB ID: 3346135




                                        Der Råvejavrre und das umliegende Becken. Im Hintergrund das Tsäkokk-Massiv.



                                        Der Anstieg zum Grubengelände ist einfach und gut zu finden. Nach ca. 15 Minuten erreiche ich Fundamente und weitere Überreste alter Häuser. Dazu sehe ich erste Halden. Einige Minuten später sehe ich weitere Fundamente, Gebäudereste und größere Halden. Kurz darauf stehe ich auf dem Plateau und direkt vor einem alten mit Wasser gefüllten Schacht. Wow! Wie tief der wohl sein mag?! Weitere mit Wasser gefüllte Schächte befinden sich im Umfeld. Dann sehe ich zwei Gebäudereste mit halbwegs erhaltenen Mauern. In dem einen Gebäude befinden sich zwei Öfen, Brecheisen und weitere Werkzeugreste. Der eine Ofen ist sogar noch halbwegs gut erhalten und beim Blick in den Ofen sieht man noch verkohlte Reste vom Brennmaterial. Vom Bergwerksgelände hat man einen tollen Blick nach Südwesten und Osten.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_130303.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,20 MB ID: 3346136





                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_130503.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3346137




                                        Alte Mauern und Bergwerkshalden




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_130728.jpg Ansichten: 0 Größe: 950,5 KB ID: 3346139




                                        Halbwegs erhaltene Fundamente und Gebäudereste.
                                        Im Hintergrund der Blick Richtung Sarek / die südöstlichen Berge des Gierggevarre-Massivs




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_130831.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,30 MB ID: 3346140




                                        Recht gut erhaltener alter Offen und Werkzeugreste (u.a. Schaufeln, Stemm-, Brech-, Bohr- und Bergeisen, Stützstäbe)




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_130918.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3346141




                                        Alte Halden – Im Hintergrund der Jiegnaffo und das Sulitjelmamassiv in den Wolken, links Råvejavrre und Hadditijavrre




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_131818.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3346142




                                        Mit Wasser vollgelaufener alter tiefer Bergwerksschacht




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_131526.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3346143




                                        Weiterer sehr tiefer alter Schacht. Reinfallen verboten!





                                        Die Silbermine am Silbbatjåhkkå („Silberfjäll“) wurde im 17. Jahrhundert noch unter dem Namen „Kedkevare“ gegründet. Dort wurde Galenit, ein Erz das auch als "Bleiglanz" bekannt ist,mit einem Silberanteil zwischen etwa 0,15 bis 0,3 % Silberanteil gewonnen. Am Silbbatjåhkkå arbeiteten zeitweise ca. 100 Bergleute. Der Bergbau stand in Verbindung mit der Schmelzhütte in Kvikkjokk und den Transport übernahmen lokale Sami. Die Mine wurde zunächst Anfang des 18. Jahrhunderts stillgelegt, was wohl mit dem Niedergang der Schmelzhütte in Kvikkjokk zusammenhing. Ende des 19. Jahrhunderts fanden nochmal Untersuchungsgrabungen am Silbbatjåhkkå statt. Allerdings ist nicht dokumentiert, dass danach nochmal ein wirtschaftlicher Minenbetrieb aufgenommen wurde. Aus dieser Zeit ist der Ofen und vermutlich auch das Werkzeug was in den Ruinen der Hütte vor sich hin rostet. An dieser Stelle möchte ich gerne auf den lesenswerten Reisebericht von Robtrek hinweisen, der im selben Jahr nur wenige Tage vor mir an der alten Silbermine war und in seinem Reisebericht eine schöne Süd-Nord-Route vom Silvervägen durch den Padjelanta bis nach Ritsem beschreibt. Seine Route war eine fast komplett andere, haben uns an der Silbermine bzw. dem Råvejavrre aber nur um wenige Tage verpasst. In seinem Tourenbericht findet man weitere Informationen über die Entstehung der Silbermine.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_131049.jpg Ansichten: 0 Größe: 903,9 KB ID: 3346144



                                        Blick nach Osten auf das Tal des Riggoajvejagasi, die Ausläufer des Sarek im Hintergrund




                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_132025.jpg Ansichten: 0 Größe: 735,4 KB ID: 3346145






                                        Fortsetzung folgt...


                                        Angehängte Dateien
                                        Zuletzt geändert von Kondor; 11.10.2025, 15:56.

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                                        • Kondor
                                          Erfahren
                                          • 29.12.2022
                                          • 195
                                          • Privat


                                          #21
                                          Fortsetzung...

                                          Nach etwa einer dreiviertel Stunde habe ich mich sattgesehen. Ausserdem nähern sich dunkle Wolken von Südwesten, so dass ich den Rückzug antrete und etwa 15 Minuten später wieder bei meinem Rucksack bin. Nach einer kurzen Essenspause geht es weiter in südöstlicher Richtung. Stellenweise ist es hier recht feucht und morastig. Ich stosse auf ein größeres Sumpfgebiet und ein paar kleine Seen. Ich umgehe das Sumpfgebiet östlich und halte mich dabei etwa auf der 1.100m Höhenlinie, wo ich gut gehen kann. Schon wieder stosse ich auf eine Falkenraubmöwe, die mir gerne Modell steht was mich sehr freut. Dazu tummeln sich Goldregenpfeifer, Alpenschneehühner und Rotschenkel hier. Dann werde ich auf einmal angefaucht von einem Berglemming, aber bevor ich die Kamera fertig habe ist der possierliche Nager schon verschwunden. Die Landschaft hier ist wirklich schön und selbst die herannahenden Wolken mögen den Eindruck nicht trüben.





                                          Sumpfgebiet mit mehreren Seen zwischen Silbbatjåkkhå und Råvejavrre.
                                          Ich bin hier links in östlicher Richtung um das Feuchtgebiet.











                                          Falkenraubmöwe











                                          Sumpfgebiet


                                          Kurz vor dem Abstieg zu Råvejavrre fängt es an kräftig zu schauern und ich flüchte mich in meine Regensachen. Es macht Ratsch! Auweia… Der Ärmelreissverschluss an meiner Hardshelljacke ist teilweise eingerissen. Mist! Da habe ich wohl zu grob gezogen. Egal, darum kann ich mich später im Zelt kümmern. Ich warte einige Minuten, der Regen lässt nach und es kann weiter gehen. Ich folge dem Bach auf dem grasigen Hang auf der linken / östlichen Seite abwärts und der Abstieg geht recht problemlos. Trotz der vielen Wolken bietet sich hier ein schöner Blick auf den Råvejavrre und das Becken zwischen Jiegnaffo und Tsäkkok wo mich mein Plan morgen durchführen soll. Am Ufer des Råvejavvre angekommen stosse ich auf einen schönen Sandstrand, der von zwei einmündenden Bächen unterbrochen wird. Der Strand ist richtig schön und würde einen garantiert zum Baden verlocken, wenn die Luft- und Wassertemperaturen so 10+ Grad mehr hätten und der Wind vielleicht nur schwach wäre… Am Ende des Sandstrands findet sich ein richtig toller Zeltplatz mit Gras, Strand, Seeblick und sogar einem Rentiergeweih als Deko. Der Wind aus Südwest blässt hier jedoch so stark, dass ich mir einen anderen windgeschützteren Zeltplatz suchen möchte.


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250695.jpg Ansichten: 0 Größe: 722,3 KB ID: 3346152

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250699.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.009,5 KB ID: 3346153
                                          Namenloser Bach der aus dem Feuchtgebiet zum Råvejavrre hinabfliesst.


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250700.jpg Ansichten: 0 Größe: 776,8 KB ID: 3346154
                                          Blick auf das Ostufer des Råvejavrre und die dahinter liegenden Berge.


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250701.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,12 MB ID: 3346155
                                          Zeltmöglichkeit mit Sandstrand am Ostufer



                                          Kurz darauf komme ich an den Abfluss des Råvejavrre, der hier unter einer natürlichen Felsbrücke hindurch abfließt. Ich quere die Felsbrücke jedoch nicht, sondern gehe in südlicher Richtung zum kleinen Zwischensee zwischen Råvejavrre und Vuolle Råvejavrre. Dort finde ich die bekannte Felsbiwakformation mit Dach und „Stützsteinen“. Hübsch, aber da möchte ich dann heute doch nicht lagern… Kurz darauf komme ich an einem Pegel vorbei, der hier scheinbar den Wasserstand misst. Warum und weshalb erschließt sich für mich nicht, da keiner der Seen hier reguliert wird soweit ich weiß und überhaupt so gut wie keine menschlichen Spuren sichtbar sind.


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250702.jpg Ansichten: 0 Größe: 971,2 KB ID: 3346156


                                          Felsbrücke über den Abfluss des Råvejavrre



                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250705.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3346157


                                          Natürliches Steinzelt am kleinen See zwischen Råvejavrre und Vuolle Råvejavrre



                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250706.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3346158


                                          Pegel im kleinen Zwischensee dessen Sinn mich interessiert.



                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250707.jpg Ansichten: 0 Größe: 825,0 KB ID: 3346159


                                          Blick auf den Vuolle Råvejavrre. Im See erkennt man die Strömung des Zuflusses aus dem Råvejavrre



                                          Kurz vor dem Abfluss in den Vuolle Råvejavrre​ finde ich ein nettes grasig-heidiges Fleckchen für mein Zelt, das etwas windgeschützt liegt und eine schöne Aussicht auf den Vuolle Råvejavrre und die Berge im Süden bietet. Nachdem das Zelt steht kümmere ich mich erstmal um den Riss an meiner Hardshelljacke. Hm, mit Nähen ist da nicht viel denke ich mir, aber Panzertape könnte gehen. Gesagt, getan und nach etwa 20 Minuten ist der Riss mit Panzertape abgeklebt. Danach koche ich mir als Belohnung für diesen abwechslungsreichen und schönen Tag ein Broccoli-Couscous mit Salami. Zum Abschluss laufe ich noch ein paar Meter zur Verdauung, nutze das schöne Licht für ein paar Fotos und beobachte eine Mittelsäger-Dame mit ihrem Nachwuchs auf dem See. Es ist echt schön hier!

                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_181146.jpg Ansichten: 0 Größe: 583,1 KB ID: 3346160

                                          Reparaturarbeit an der Hardshelljacke


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250708.jpg Ansichten: 0 Größe: 889,8 KB ID: 3346161

                                          Abfluss in den Vuolle Råvejavrre


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_190823.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3346162

                                          Zeltplatz mit Blick auf den Vuolle Råvejavrre


                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240819_191020.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,01 MB ID: 3346163

                                          Blick nach Nordwest zurück auf den kleinen Zwischensee. Hinter der Felsreihe liegt der Råvejavrre, rechts der Zufluss wo ich vom Sumpfgebiet 1035 von hier aus rechts abgestiegen bin. Links im Hintergrund der Jiegnaffo Wolkenverhangen.


                                          Zuletzt geändert von Kondor; 11.10.2025, 16:24. Grund: Ein paar Rechtschreibfehler behoben und Layoutdinge angepasst

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                                          • Robtrek
                                            Fuchs
                                            • 13.05.2014
                                            • 1037
                                            • Privat


                                            #22
                                            Kondor, tolle Fotos und Beschreibung der Mine! Das bringt sehr gut rüber, wie gefährlich diese vollgelaufenen alten Schächte sind. Wenn man abrutscht und da reinfällt, sogar ohne Rucksack, sieht's ziemlich düster mit den Überlebenschancen aus. Ob es da im Juni noch eine dünne Schneebrücke drüber gibt, so dass man die Gefahr gar nicht erkennen kann?

                                            Ich war nur 5 Tage vor dir an der Mine, mir kam der Ort damals total einsam und verlassen und kaum besucht vor. Das bringt mich auf den Gedanken: wo könnte man im Sarek oder Padjelanta in der Hochsaison 10 Tage lang zelten, ohne das andere Wanderer vorbeikommen? Es dürfte nicht so einfach sein, so eine Gegend zu finden. Ich persönlich hätte gerade auf dieses verlassene Becken um den Råvejávrre getippt, aber siehe da: sogar nur aus diesem Forum schon zwei Leute im Abstand von 5 Tagen!

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                                            • Robtrek
                                              Fuchs
                                              • 13.05.2014
                                              • 1037
                                              • Privat


                                              #23
                                              Hat übrigens das Tesa-Panzertape auf der Jacke gut gehalten und kennst du noch die genaue Bezeichnung des Tapes? Ich klebe unterwegs auch alles mögliche, Handschuhe Jacken Funktionshemd usw. Zuhause wird dann genäht, wenn es noch Sinn macht. Ich benutze Duck Tape, das ist aber ziemlich steif. Oder Hansaplast Sporttape, das ist weicher aber z. T. hält es nicht so gut.

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                                              • andrea2
                                                Fuchs
                                                • 23.09.2010
                                                • 1038
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                Ist dieses andere Gebäude gegenüber der eigentlichen Hütte noch offen? 2017 war es, und in einigen Räumen standen relativ suspekte Betten, nur mit Matratzen. Alles ziemlich gruselig, aber wäre mit Schlafsack sicher gegangen

                                                Oder in der "Wohnküche" auf dem Sofa oder Fußboden...
                                                Die zweite Hütte ist inzwischen abgerissen. Im letzten Jahr haben sie gerade an einer kleinen Hütte neben dem "Parkplatz" gebaut. Aber was das werden sollte, weiß ich nicht.

                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen

                                                Ich war nur 5 Tage vor dir an der Mine, mir kam der Ort damals total einsam und verlassen und kaum besucht vor. Das bringt mich auf den Gedanken: wo könnte man im Sarek oder Padjelanta in der Hochsaison 10 Tage lang zelten, ohne das andere Wanderer vorbeikommen? Es dürfte nicht so einfach sein, so eine Gegend zu finden. Ich persönlich hätte gerade auf dieses verlassene Becken um den Råvejávrre getippt, aber siehe da: sogar nur aus diesem Forum schon zwei Leute im Abstand von 5 Tagen!
                                                Und wir dann am 03.09. Allerdings nur am Råvejávrre, nicht an der Mine. Wir haben von Darraluopal bis Ny Sulitjelma innerhalb von einer Woche niemanden gesehen. Das lag aber vielleicht auch daran, dass die Pieskehaurestugan schon geschlossen hatte.

                                                Vielen Dank für den schönen Bericht, besonders die Vogelbeobachtungen sind interessant. Deine Tour verbindet quasi unsere Wanderung vom letzen Jahr mit der Tour vor einigen Jahren die im Skaitidalen endetet. Freu mich schon auf die weiteren Tage. Auch und gerade weil ich schon weiß wie das Wetter um diese Zeit im letzten Jahr war.

                                                Zuletzt geändert von andrea2; 11.10.2025, 15:31.

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                                                • JanF
                                                  Erfahren
                                                  • 29.01.2019
                                                  • 137
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  OT:
                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                  Das bringt mich auf den Gedanken: wo könnte man im Sarek oder Padjelanta in der Hochsaison 10 Tage lang zelten, ohne das andere Wanderer vorbeikommen? Es dürfte nicht so einfach sein, so eine Gegend zu finden. Ich persönlich hätte gerade auf dieses verlassene Becken um den Råvejávrre getippt, aber siehe da: sogar nur aus diesem Forum schon zwei Leute im Abstand von 5 Tagen!
                                                  Ich tippe auf den Råggejávrre zwischen Virihaure und Vastenjaure.

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                                                  • Kondor
                                                    Erfahren
                                                    • 29.12.2022
                                                    • 195
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                    Kondor, tolle Fotos und Beschreibung der Mine! Das bringt sehr gut rüber, wie gefährlich diese vollgelaufenen alten Schächte sind. Wenn man abrutscht und da reinfällt, sogar ohne Rucksack, sieht's ziemlich düster mit den Überlebenschancen aus. Ob es da im Juni noch eine dünne Schneebrücke drüber gibt, so dass man die Gefahr gar nicht erkennen kann?
                                                    Vielen Dank, Robtrek
                                                    Hm, gute Frage. Das könnte zum Ende der Skisaison oder zu Beginn der Wandersaison vielleicht noch ein Thema sein. Andererseits denke ich, dass die Schneedecke dort evtl. "einfällt" sobald die Schneeschmelze ingang ist und die Schneedecke dünner wird, diese dort also eine Senke bildet. An der Senke und an den umliegenden Halden, falls diese schon schneefrei wären, könnte man erkennen das dort ein Bergwerk ist/war. So ganz risikolos sind diese alten Schächte jedoch nicht.


                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                    Hat übrigens das Tesa-Panzertape auf der Jacke gut gehalten und kennst du noch die genaue Bezeichnung des Tapes? Ich klebe unterwegs auch alles mögliche, Handschuhe Jacken Funktionshemd usw. Zuhause wird dann genäht, wenn es noch Sinn macht. Ich benutze Duck Tape, das ist aber ziemlich steif. Oder Hansaplast Sporttape, das ist weicher aber z. T. hält es nicht so gut.
                                                    Soweit ich mich erinnere hat das Tesa-Panzertape gut dicht gehalten und ich musste glaub nur einmal nach einigen Tagen nacharbeiten. Es müsste das Tesa ExtraPower Gewebeband 19mm X 2,5m gewesen sein.

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                                                    • Kondor
                                                      Erfahren
                                                      • 29.12.2022
                                                      • 195
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                      Und wir dann am 03.09. Allerdings nur am Råvejávrre, nicht an der Mine. Wir haben von Darraluopal bis Ny Sulitjelma innerhalb von einer Woche niemanden gesehen. Das lag aber vielleicht auch daran, dass die Pieskehaurestugan schon geschlossen hatte.
                                                      Vielen Dank und schön das du trotz eigener leidvoller Erfahrungen mit dem "Padjelanta/Sulitjelma"-Wetter im letzten Jahr dabei bist.

                                                      Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                      Vielen Dank für den schönen Bericht, besonders die Vogelbeobachtungen sind interessant. Deine Tour verbindet quasi unsere Wanderung vom letzen Jahr mit der Tour vor einigen Jahren die im Skaitidalen endetet. Freu mich schon auf die weiteren Tage. Auch und gerade weil ich schon weiß wie das Wetter um diese Zeit im letzten Jahr war.​
                                                      Skandal! Vier Leute innerhalb von drei Wochen "am Ende der Welt". Dort geht es ja zu wie in einer belebten Innenstadt...

                                                      Zuletzt geändert von Kondor; 12.10.2025, 16:46.

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                                                        Erfahren
                                                        • 29.12.2022
                                                        • 195
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Zitat von JanF Beitrag anzeigen
                                                        OT:

                                                        Ich tippe auf den Råggejávrre zwischen Virihaure und Vastenjaure.
                                                        Hm, ich habe schon Tourenberichte von dem Bereich gelesen und es hätte mich in diesem Jahr beinahe dort hin verschlagen.
                                                        Danke und schön das du mitliest!

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                                                          Erfahren
                                                          • 29.01.2019
                                                          • 137
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Danke dir für den bisher sehr schönen Bericht!
                                                          Ich reihe mich übrigens auch ein in die "2024-am-Råvejávrre-gewesen-Seier", bei mir war es allerdings im März und auf Skiern.

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                                                            • 918
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                                                            #30
                                                            Ich freue mich auf die weiteren Tage und Schilderungen, viele Teile dieser Gegend hatte ich mir auch schon mal angesehen zwecks möglicher Durchwanderung.

                                                            Und aus eigener Erfahrung tippe ich, dass am Råggejavrre zwischen Viri- und Vastenjaure sich zwar selten Wanderer verirren, aber sich dort die samischen Rentierzüchter bewegen. Ich würde auf das Räthjadalen oben zwischen Slapehjávrre und Amasvagge als einsamen Platz tippen (ist ja schon fast Voboheimen 😉), auch wenn da auch eine Hütte von denen liegt.

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                                                            • Kondor
                                                              Erfahren
                                                              • 29.12.2022
                                                              • 195
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                                                              #31
                                                              Tag 6 – Di. 20.08: Ravejavrre – Kallovaratjehs Naturreservat – Varvvekjavrre




                                                              In der Nacht hat es angefangen zu regnen und so bleibt es auch bis nach 9 Uhr. Eigentlich hatte der Wetterbericht für heute einen sonnigen und weitgehend trockenen Tag angekündigt, aber das scheint sich mal wieder geändert zu haben. Ein Blick auf die neue Wettervorhersage meines Inreach bestätigt die Änderung und dämpft meine Laune. Die letzten beiden Tage waren zwar nicht trocken, aber wenigstens halbwegs okay. Für die kommenden 3-4 Tage ist einiges an Regen mit hoher Regenwahrscheinlichkeit vorhergesagt. Für meine weiteren Planungen gefallen mir die Wetteraussichten gar nicht.

                                                              Wegen dem Regen starte ich erst gegen 10:30 Uhr was für meine Verhältnisse eher spät ist. Es ist kühl, bedeckt und es weht ein kräftiger Wind aus Südost. Immerhin ist halbwegs gute Sicht was die Wegfindung in diesem großen Becken mit seinem Seen-Wirrwarr zumindest nicht schwieriger macht. Zunächst gehe ich zurück bis zur Felsbrücke und überquere dort den Auslass aus dem Råvejavrre. Von oben sieht man schön wie der Hauptstrom aus dem See unter der Felsbrücke durchfliesst. Bei höheren Wasserständen teilt sich der Abfluss und ein Teil fliesst über eine Nebenrinne um die Felsbrücke herum. Die Querung der Nebenrinne ist bei normalen bis niedrigen Wasserständen kein Problem. Von dort halte ich mich zunächst in südwestlicher Richtung, Ich umkreise den See 929 östlich und halte mich dann nah am Südufer nach Westen. Der Weg um den See ist einfach und es finden sich sogar Pfade denen ich folgen kann.

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ID: 3346578

                                                              Blick von der Felsbrücke auf den Auslass des Råvejavrre.
                                                              Links sieht man die Nebenrinne, die bei höheren Wasserständen überflutet ist.
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                                                              Blick zurück auf den Auslass des Råvejavrre mit Felsbrücke und Nebenrinne.
                                                              Im Hintergrund ist der Hang mit dem Bach wo ich abgestiegen bin.

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                                                              Der kleine Zwischensee mit Abfluss in den Vuolle Råvejavrre.
                                                              Mein Zeltplatz lag etwas links vom Auslass auf der Landzunge.​



                                                              Ich stosse dort auch auf einige interessante geologische Faltungen. Kurz vor dem kleinen See (ca. 945m) ändere ich meinen Kurs auf West-Südwest und überquere den kleinen Rücken. Ich halte nun direkt mittig auf den Gallojavrre zu. Das Gelände ist nicht einfach zu überblicken aufgrund der vielen Seen, Hügel und kleinen Geländestufen. Am Ende finde ich aber überraschend gut durch dieses Gelände ohne größere Schlenker oder Kursänderungen und die unzähligen Seen mit Ihren Bächen können problemlos umrundet bzw. überquert werden. Das lief ja wie geschmiert.

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                                                              Interessante Faltungsmuster im Gestein südlich des Sees 925.

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                                                              Die Seenlandschaft südlich des Råvejavrre.

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                                                              Am Gallojavrre angekommen gönne ich mir eine Pause. Bei der Suche nach einem geeigneten Windschutz scheuche ich ein paar Schneeammern auf, die zu schnell für mich und meine Kamera sind. Ich finde einen schönen Stein der mir Windschutz bietet und von wo ich einen schönen Blick auf den See, die umliegenden Höhenzüge und das Kallovaratjehs Naturreservat habe. Besonders freue ich mich allerdings über zwei Prachttaucher die auf dem See gemeinsam nach Nahrung suchen. Ich liebe diese großen Seetaucher!

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                                                              Zwei Prachttaucher auf dem Gallojavrre.​


                                                              Ich halte die Pause wegen Temperatur und Wind relativ kurz. Der Weg östlich und südllich um den See ist teilweise recht steinig und sumpfig, dafür entschädigen die beiden Prachttaucher die in guter Beobachtungsdistanz weiterhin nach Nahrung jagen. Nach einer Weile sehe ich den See 928 sowie den in diesen mündenden Quellfluss des Gallojåhkkå, der vom See 967 kommend in westlicher Richtung fliesst. Diesen furte ich einfach kurz vor dem See 928. Ich halte mich südlich vom See 928 nach Westen. Es bleibt weiterhin steinig und auch ein kurzes Blockfeld muss gequert werden, wo sich ein paar Alpenschneehühner herumtreiben. Die Wolken hängen tief, der Wind bläst steif aus Südost und kurz darauf fängt es wieder an zu regnen. Ich folge nun dem Gallojåhkkå der ein sehr schönes Tal geschaffen hat nach Westen und steige langsam abwärts in das Varvvekdalen. Man Beide Täler sehen landschaftlich super reizvoll aus und hinter dem Varvvekdalen sollte eigentlich das Sultijelma-Massiv thronen, aber wegen dem Sch….-Regen sehe ich gefühlt „nüüs“.

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                                                              Der See 928 mit den Zuflüssen vom Gallojavrre (von rechts) und aus dem See 967 (von links).
                                                              Dort war letzterer unschwierig in Stiefeln zu furten.
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                                                              Was man nicht sieht ist der Gletscher und das Sulitjelmamassiv

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                                                              Der Regen bleibt und nimmt sogar noch zu, so dass ich recht zügig durch die an sich bestimmt schöne Landschaft ziehe. Ich stosse auf den Nordkalottleden und folge diesen In Richtung der Brücke über den Varvvekjåhkkå. In einer kurzen Regenpause gönne ich mir ebenfalls ein kurzes Päuschen mit Windschutz hinter einer Kuppe, wo sich eine Gruppe Rentiere rumtreibt. Die Regenpause wärt jedoch nur kurz und mir wird kalt, so dass ich schnell weiterziehe. Ich quere die Brücke und ziehe an den ersten kleineren Seen in südwestlicher Richtung vorbei. Eigentlich wollte ich hier zelten, aber ich finde auf Anhieb keinen schönen Platz mit Schutz vor dem steifen Südostwind. Etwa 1,5km weiter stosse ich auf den Varvvekjavrre. Dort finde ich direkt am See hinter einem hohen Geländerücken einen ganz netten und vor allem windgeschützten Zeltplatz. Das Zelt steht schnell und ich schlüpfe aus den nassen Regensachen. Nach etwa 19km und 7h Marsch falle ich kaputt in den Schlafsack. Der Tag war recht anstrengend, vor allem mental wegen den nun wieder einsetzenden widrigen Wetterbedingungen. Ein schnelles Chana Mansala – Fertigessen und zwei Riegel Schokolade heben die Stimmung wieder.

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                                                              Die Brücke über den Varvvekjåhkkå


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                                                              • Robtrek
                                                                Fuchs
                                                                • 13.05.2014
                                                                • 1037
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Alpenschneehühner: sind das die Vögel, die immer bis zum allerletzten Moment versteckt im Gebüsch warten und erst dann schnatternd hochflattern, wenn du praktisch schon auf sie drauftrittst?

                                                                Auf deinem Foto sieht es für mich als Laie aus wie ein Vogel, der in Sibirien häufig ist, "kuropatka". Die bleiben dort auch immer sitzen. Ich hab mal beim Rafting erlebt, wie 4 oder 5 kuropatki in der Taiga nebeneinander auf einem großen Ast im Baum saßen. Dann hat einer meiner Mitfahrer eins davon fürs Abendessen vom Ast heruntergeschossen. Die anderen Vögel blieben ruhig sitzen, haben gar nicht auf den Knall reagiert.

                                                                Kommentar


                                                                • Ljungdalen

                                                                  Alter Hase
                                                                  • 28.08.2017
                                                                  • 3517
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                  Alpenschneehühner: sind das die Vögel, die immer bis zum allerletzten Moment versteckt im Gebüsch warten und erst dann schnatternd hochflattern, wenn du praktisch schon auf sie drauftrittst?

                                                                  Auf deinem Foto sieht es für mich als Laie aus wie ein Vogel, der in Sibirien häufig ist, "kuropatka". Die bleiben dort auch immer sitzen. Ich hab mal beim Rafting erlebt, wie 4 oder 5 kuropatki in der Taiga nebeneinander auf einem großen Ast im Baum saßen.
                                                                  Ja, kuropatka.

                                                                  Alpenschneehuhn = schwedisch Fjällripa = russisch Tundrjanaja kuropatka (oder Tundrjanka; = wörtlich "Tundraschneehuhn")
                                                                  Moorschneehuhn = schwedisch Dalripa = russisch Belaja kuropatka (= wörtlich "Weißes Schneehuhn")

                                                                  Schwedisch fjäll vs. dal, also Berg vs. Tal deutet schon an, dass erstere tendenziell eher in höheren und/oder vegetationsärmeren Gegenden vorkommen als letztere, aber nicht scharf getrennt, die Gebiete überschneiden sich, und gerade in "unser aller" Lieblingswandergebiet in Lappland kommen beide vor. Russisch ja auch, "Tundra" bei ersterem deutet darauf hin, dass die auf dem Baum in der Taiga eher letztere waren. Muss aber nicht.

                                                                  "Weiß" beim Moorschneehuhn ist insofern irreführend, dass beide im Winterkleid vorwiegend weiß, im Sommerkleid vorwiegend braun sind (Alpen- eher zum Graubraun hin, Moor- mehr zum Rotbraun, außerdem ausgewachsen etwas größer). Die in Schottland häufigen und bejagten (Schottisches Moorschneehuhn = red grouse) wurden früher als Unterart angesehen, gelten jetzt aber als eigene Art. Namensgeber für den verbreiteten Whisky "The Famous Grouse", wo sie auch auf dem Etikett zu sehen sind. Die werden im Winter such nicht weiß.
                                                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 12.10.2025, 22:30.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Erfahren
                                                                    • 29.12.2022
                                                                    • 195
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                    Alpenschneehühner: sind das die Vögel, die immer bis zum allerletzten Moment versteckt im Gebüsch warten und erst dann schnatternd hochflattern, wenn du praktisch schon auf sie drauftrittst?
                                                                    Genau, Ljungdalen hat schon fast alles wissenswerte dazu geschrieben.

                                                                    Alpenschneehuhn = schwedisch Fjällripa = norwegisch Fjellrype
                                                                    Moorschneehuhn = schwedisch Dalripa = norwegisch Lirype oder auch Skogsrype (wobei ich letzteren Begriff etwas irreführend finde, da ich in richtigem bzw. dichtem "skog" selten Moorschneehühner, sondern wenn dann eher Hasel-, Birk- oder Auerhühner entdecken würde).

                                                                    Wie Ljungdalen schreibt überschneiden sich die Lebensräume beider Arten. Das Moorschneehuhn lebt i.d.R. tiefer in den Tälern, v.a. wo Sümpfe mit Weiden und Birken sind, während das Alpenschneehuhn gerne in den Hochlagen oberhalb der Baum- und Gebüschgrenze lebt und sich tagsüber bevorzugt in hohem felsig-blockigem Gelände aufhält. Das führt manchmal dazu wie im Jahr 2023 im Børgefjell, dass ich beide Arten im selben Gebiet kurz hintereinander entdecke da diese sich fast den gleichen Raum teilen, wenn die Übergänge vom einen zum anderen Lebensraum kurz sind. Am besten zu unterscheiden sind die beiden Schneehuhnarten durch ihre völlig unterschiedlichen Rufe beim Auffliegen. Das Moorschneehuhn schnattert / meckert beim auffliegen deutlich und lang hörbar, während das Alpenschneehuhn eher "rülpsend" bis guttural ("kaoooaarrrrr") oder fast stumm fiepend auffliegt.

                                                                    Kommentar


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                                                                      Erfahren
                                                                      • 11.10.2018
                                                                      • 460
                                                                      • Privat


                                                                      #35
                                                                      Und genau wegen solchen Erklärungen liebe ich das Forum hier
                                                                      Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                      "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                      Kommentar


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                                                                        Erfahren
                                                                        • 29.12.2022
                                                                        • 195
                                                                        • Privat


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                                                                        Tag 7 – Mi. 21.08.2024: Abwettern und Ruhen am Varvvekjavrre

                                                                        Ich wache um 7 Uhr auf und fühle mich unfrisch. Ich prüfe erstmal das Wetter. Draussen ist es trüb, die Wolken hängen unter 1.000m Höhe und es nieselt etwas. Dazu ist es kühl, der Wind weht frisch aus Südwest und es „riecht“ nach mehr Regen. Eigentlich hatte ich geplant am Gassajavrasj entlang des Gassajåhkkå bis zum untersten Gasaksee aufzusteigen und von dort einen kleinen Abstecher zum Stuorrajiegna-Gletscher zu machen. Bei diesem trüben Wetter wirkt das nicht so richtig verlockend auf mich und auf weiteres Wandern bei Regen habe ich auch keine Lust. Daher beschliesse ich einen Ruhetag einzulegen, den ich für Körper und Geist nötig habe. Mein Rücken schmerzt etwas. Das könnten womöglich Nachwehen eines im Juni erlittenen „Hexenschuss“ sein, die sich nun bemerkbar machen. So drehe ich mich wieder um und schlafe noch eine Weile weiter.


                                                                        Als ich zwei Stündchen später aufwache hat der Niesel aufgehört und es ist auch weniger trüb. Die Wolken hängen aber immer noch niedrig und der Wind weht stark aus Südwest bis Südost. Nach einem späten Frühstück beobachte ich ein paar Bergenten auf dem See. Ich bleibe bei meiner Entscheidung eines Ruhetages, drehe aber eine kleine Runde entlang des Varvvekjavrre und zu den weiteren Seen im Südwesten entlang des NKL. Dabei sammel ich Blau- & Moltebeeren und beobachte Vögel. Ich entdecke ein paar Samtenten, Goldregenpfeifer, Rotschenkel, Turmfalken und einen Raufussbussard. Erstaunlicherweise bleibt es trocken und die Wolken heben sich im Laufe des Nachmittags sogar etwas an. Alles in allem bleibt es aber bedeckt und die Sonne scheint sogar für maximal 10 Minuten. Unterwegs treffe ich einen Norweger und wir unterhalten uns ein paar Minuten. Der Norweger wollte eigentlich in höheren Bereichen unterwegs sein und ein paar Gipfel erwandern, aber das schlechte Wetter zwingt ihn zu einem Leben als „Dalkryper“ wie er sich augenzwinkernd bezeichnet. Kurz vor meinem Zeltplatz treffe ich einen jungen Franzosen, der direkt am Weg ohne Windschutz im Wind pausiert. Wir unterhalten uns kurz, aber ziehen wegen des strammen Windes beide wenig später in unterschiedliche Richtungen weiter.

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                        Einer der Seen südwestlich vom Varvvekjavrre

                                                                        Zurück am Zelt koche ich mir einen Kaffee und entspanne gemütlich am Zelt. Den Rest des Tages verbringe ich mehr oder weniger im Schlafsack. Schlussendlich war das Wetter heute gar nicht so schlecht, aber ich bin glücklich mit meiner Entscheidung einen Ruhetag einzulegen und die Tour zum Gletscher ohne Chancen auf schöne Aussicht zu „skippen“. Gegen Abend während ich so vor mich hin lese öffnen sich dann doch noch die Schleusen...


                                                                        Kommentar


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                                                                          Erfahren
                                                                          • 29.12.2022
                                                                          • 195
                                                                          • Privat


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                                                                          Tag 8 – Do. 22.08.2024: Varvvekjavrre – Pieskehaure – Vassjajavrre

                                                                          Die Nacht hat es tüchtig geregnet, aber als ich gegen 6:45 Uhr wach werde hat es aufgehört. Das Thermometer zeigt angenehme 10+° C an, die Wolken hängen sehr tief und es ist zunächst fast windstill. Das erste mal seit 5 Tagen kaum Wind. Dennoch ist meine Stimmung wegen des trüben Wetters und anhaltender Rückenschmerzen gedämpft. Ich entschliesse mich auch deswegen den Abstecher zu den Gasakseen endgültig auszulassen und statt dessen nun weiter in südwestlicher Richtung zum Pieskehaure zu wandern. Von dort solle es dann weiter entlang der schwedisch-norwegischen Grenze Richtung Nuortta Savllo gehen. Gegen 9 Uhr starte ich, der Weg auf dem Nordkalottleden ist schön und gut zu gehen. Das trübe Wetter und der wieder auffrischende Südostwind halten meine Laune weiterhin in engen Grenzen.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Ich nähere mich dem Pieskehaure. Eigentlich würde sich von meinem Weg aus ein tolles Panorama bieten, wenn das Wetter nicht so trüb wäre. Ich erfreue mich so gut es geht dennoch an der Landschaft und bin beeindruckt von der großen Schwemmlandschaft des Lajrosläddo. Nach etwa 1 1/2h erreiche ich den Abzweig wo der Weg entweder weiter zur Pieskehaurestugan oder nach Westen zur Grenze führt. Ich verlasse nun den Nordkalottleden in Richtung Westen. Das Gelände hier ist recht sumpfig, wobei die nassesten Passagen mit Bohlen überbrückt werden. Es findet sich auch die ein oder andere schmackhafte Moltebeere und verschiedene Vogelarten sind zu hören / sehen. Am Bach der mit seinem Einzugsgebiet um den Varvvekjavrre entspringt scheuche ich einen Regenbrachvogel auf während ich nach einer einfachen Furt suche. Ich finde an der Stelle keine Möglichkeit in Stiefeln rüberzukommen und wechsle in die Crogs. Die Furt selber ist dann unschwierig. Auf der anderen Seite angekommen gönne ich mir im Windschutz eine Pause. Während der Pause taucht ein Schwede mit leichter Ausrüstung auf und kreuzt den Bach problemlos etwas oberhalb meiner gewählten Stelle. Tja, da wäre es wohl auch ohne Schuhwechsel möglich gewesen… Der Schwede macht heute einen Pausentag an der Pieskehaurestugan und dreht "nur" eine kurze schnelle Runde zum Gletscher. Nach einigen Minuten Unterhaltung ziehen wir beide weiter in Richtung der Brücken über den Labba- und Lajrrojåhkå. Oberhalb der Brücken hat man eine tolle Aussicht auf den Pieskehaure und die beiden Täler der Gletscherflüsse. Eigentlich auch bis zum Gletscher… Die Landschaft hier gefällt mir gut und ich halte mir in Gedanken fest diesen Platz bei schönerem Wetter irgendwann nochmal aufzusuchen.

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Nach dem ich die beiden Flüsse überquert habe halte ich mich weiter nach Westen südlich des Lajrro. Es geht nun zunächst aufwärts auf gutem Pfad, das Wetter klart kurzzeitig etwas auf und mir wird warm. Der WInd weht mittlerweile wieder starkenaus Südost. Dem Wind bin ich hier am Hang voll ausgesetzt und lasse daher meine Hardshelljacke an. Die Kombination aus Anstrengung, Hardshelljacke mit defektem Lüftungsreissverschluß und feuchter Luft führt zu aquariumähnlichen Verhältnissen beim Wandern mit Brille. Zu allem Überfluss wird die Vegetation deutlich dichter und der Pfad schlechter auffindbar. Irgenwann verliere ich den Pfad, finde ihn zunächst nicht wieder und stapfe durch das Weiden-/Birkengestrüpp. Nach einer Weile finde ich den Pfad wieder, treffe dann etwas später zwei Norwegerinnen, die sich unterhalb des Pfades ebenfalls durch die Vegetation kämpfen. Ich gebe den beiden einen Hinweis auf den Pfad hier oben, der dankend angenommen wird und ziehe dann weiter.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Irgendwann komme ich aus dem anstrengenden Gestrüpp raus und erreiche den Luoppal. Dieser fliesst aus dem Muorkejavrre in den Pieskehaure und ich überquere diesen an der Brücke. Dort halte ich mich dann weiter auf schwedischer Seite nach Südwest. Der Weg verläuft nun oberhalb der Vegetation in einem auf und ab, was ich aber heute ähnlich anstrengend empfinde wie die vorherige Buschpassage. Nach einem weiteren Anstieg kommt der Vassjajavrre in mein Sichtfeld, wo ich gerne zelten möchte. An der Brücke angekommen suche ich nach einem windgeschützten Plätzchen für mein Zelt. Direkt an der Brücke, auf der östlichen Bachseite und oben an Vassjajavrre steht der noch kräftig wehende Wind voll drauf. So entscheide ich mich für ein halbwegs windgeschütztes Plätzchen am kleinen See am Auslass des Vassjajavrre etwa 150m südwestlich der Brücke. Nach dem Zeltaufbau mit etwa 17 überwiegend anstrengenden Kilometern in den Beinen falle ich geschafft und mit schmerzendem Rücken in meinen Schlafsack und döse eine Runde vor mich hin.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347195

                                                                          Stabile Brücke über den Auslass aus dem Vassjajavrre.

                                                                          Nach einer Weile wird es Zeit für das Abendessen. Heute gibt’s einen Klassiker: KaPü mit Dörrfleisch, Gewürzen und Röstzwiebeln. Einfach, schnell, sättigt und lecker! Der Wind weht mittlerweile nur noch mäßig aus Südost und sogar die Sonne findet die ein oder andere Lücke in den Wolken. Ich nutze dies und geniesse die schöne Landschaft in tollem Abendlicht bei einem Spaziergang. Nach Tagen kann ich sogar endlich wieder einen Berggipfel sehen. Der Nuorte Savllo schält sich langsam aus den Wolken und zeigt seinen markanten Doppelgipfel. Dort soll es morgen östlich und südlich vorbei über zwei Pässe nach Norwegen gehen, wenn das Wetter mitspielt. Am Vassjajavrre finde ich Blau- und Moltebeeren die teilweise direkt im Magen landen oder aber in meinem Becher für das morgige Frühstücksmüsli. Dank des Essens und der tollen Abendstimmung ist meine Laune deutlich besser, so dass ich schlussendlich zufrieden mich ins Zelt verziehe.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347196

                                                                          Zeltplatz am kleinen See am Auslass unterhalb des Vassjajavrre

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Der Abfluss des Vassjajavrre mit dem Pieskehaure im Hintergrund

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347198

                                                                          Der Nuorte Savllo mit seinem markanten Doppelgipfel taucht langsam aus den Wolken auf.
                                                                          Was ein schöner Berg.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                          Abendstimmung am Vassjajavrre mit dem Vassjavarre im Hintergrund.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347201

                                                                          Schmackhafte Moltebeere am Vassjajavrre

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347202

                                                                          Ein letzter Blick auf die untergehende Sonne vom Zeltplatz am kleinen See aus.

                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3347203

                                                                          Dank der tollen Abendstimmung in der schönen Landschaft steigt die Laune.


                                                                          Kommentar


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                                                                            Erfahren
                                                                            • 11.10.2018
                                                                            • 460
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                            Die Kombination aus Anstrengung, Hardshelljacke mit defektem Lüftungsreissverschluß und feuchter Luft führt zu aquariumähnlichen Verhältnissen beim Wandern mit Brille.
                                                                            Aquariumähnliche Verhältnisse Sehr gut beschrieben. Ich (auch Brillenträger) weiß nie, wie ich anderen Leuten dieses herrliche Gefühl aus innen und außen nass mit fehlendem Durchblick erklären soll.
                                                                            Das stellt sich bei mir übrigens auch mit funktionstüchtigem und geöffnetem Belüftungsreißverschluss ein.

                                                                            Freut mich auch, das Du nach dem Schmuddelwetter dann doch noch einen schönen Abend hattest. Manchmal weiß man das erst so richtig zu schätzen, wenn man vorher durch Wind und Wetter gelaufen ist.
                                                                            Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                            "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 29.12.2022
                                                                              • 195
                                                                              • Privat


                                                                              #39
                                                                              Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen

                                                                              Aquariumähnliche Verhältnisse Sehr gut beschrieben. Ich (auch Brillenträger) weiß nie, wie ich anderen Leuten dieses herrliche Gefühl aus innen und außen nass mit fehlendem Durchblick erklären soll.
                                                                              Das stellt sich bei mir übrigens auch mit funktionstüchtigem und geöffnetem Belüftungsreißverschluss ein.
                                                                              , ja das nervt mich auch immer wieder. Zum Glück komme ich mit neuer Hardshell, geöffneten Reisssverschlüssen und angepasster Kleidung unter der Jacke mittlerweile meistens gut klar. Vielleicht hilft es dir da mal etwas zu experimentieren (weniger Lagen, andere Lagen, andere Jacke, weniger Anstrengung, besseres Wetter^^ ).


                                                                              Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                                                                              Freut mich auch, das Du nach dem Schmuddelwetter dann doch noch einen schönen Abend hattest. Manchmal weiß man das erst so richtig zu schätzen, wenn man vorher durch Wind und Wetter gelaufen ist.
                                                                              Danke! An den Abend erinnere ich mich gerne auch und gerade weil Wind und Wetter so sehr Thema waren (und bleiben... )

                                                                              Kommentar


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                                                                                Erfahren
                                                                                • 11.10.2018
                                                                                • 460
                                                                                • Privat


                                                                                #40
                                                                                Ich glaube ich experimentiere am besten mit weniger Anstrengung und besserem Wetter 😂
                                                                                Einer der mehr Ahnung hatte als ich sagte mal:
                                                                                "Manchmal verspeist man den Bären, und manchmal wird man eben vom Bären verspeist."

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Alter Hase
                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                  • 3517
                                                                                  • Privat


                                                                                  #41
                                                                                  Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250816.jpg Ansichten: 0 Größe: 762,8 KB ID: 3347186

                                                                                  Das schöneTal des Labbajåhkå flussaufwärts
                                                                                  Oh. Den kenne ich nur mit *bedeutend* weniger Wasser (2011 & 2017, zweimal September).

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Anfänger im Forum
                                                                                    • 05.10.2020
                                                                                    • 30
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Hallo Kondor,
                                                                                    deine letztjährige Tour verfolge ich mit großem Interesse: Auf ähnlicher Strecke wanderten wir ein Jahr vor dir, und während deiner Tour waren wir zur selben Zeit nördlich des Kebnekaises unterwegs und könnten den Titel deines Berichts glatt übernehmen, falls wir einen schreiben (würden).
                                                                                    Es ist schon schade, wenn man witterungsbedingt nichts sieht oder manche Touren nicht machen kann oder mag, weil es keinen "Sinn" macht. Aber erstens gilt: "Schlimmer geht immer", z.B. was trübes Wetter angeht:

                                                                                    Zitat von Kondor Beitrag anzeigen

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250800.jpg Ansichten: 26 Größe: 659,0 KB ID: 3347180









                                                                                    Grandiose Aussicht auf den Pieskehaure… wenn das trübe Wetter nicht wäre…






                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250805.jpg Ansichten: 26 Größe: 858,8 KB ID: 3347181









                                                                                    Soviel sahen wir ein Jahr zuvor von fast identischer Stelle (Rosinenpickerei...):

                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: image.jpg
Ansichten: 270
Größe: 152,3 KB
ID: 3347555



                                                                                    Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                                    ​... Die Landschaft hier gefällt mir gut und ich halte mir in Gedanken fest diesen Platz bei schönerem Wetter irgendwann nochmal aufzusuchen.
                                                                                    Das habe ich mir damals auch gesagt. Überhaupt habe ich nach einer Wanderung immer noch mehr Pläne als vorher, selten ist etwas abgehakt: Da könnte man noch hin, das hat nicht geklappt, vielleicht beim nächsten Mal usw.

                                                                                    Uns zweitens, wenn man es abends warm und trocken hat, sieht die Welt schon wieder ganz anders aus. Das scheint auch dir so gegangen zu sein.
                                                                                    Zitat von Kondor Beitrag anzeigen
                                                                                    ... Dank des Essens und der tollen Abendstimmung ist meine Laune deutlich besser, so dass ich schlussendlich zufrieden mich ins Zelt verziehe.
                                                                                    Vielen Dank für deinen Bericht, ich drücke trotz Titel die Daumen für den Nuortta Sávllo
                                                                                    T.
                                                                                    Zuletzt geändert von Tekumseh; 18.10.2025, 21:19. Grund: Link funktioniert nicht und Foto ist nicht mehr sichtbar

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Alter Hase
                                                                                      • 17.07.2013
                                                                                      • 3313
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: 17607113767981739952338854180196.jpg
Ansichten: 302
Größe: 238,5 KB
ID: 3347286​Das erinnert mich an Clickbait. Nur 1 Prozent der Bevölkerung können alle Alpenschneehühner entdecken. Ob Sie alle gefunden haben, erfahren Sie im folgenden Video
                                                                                      Ich finde es großartig, dass Du die Tiere nicht nur siehst und erkennst, sondern auch noch uns alle mit den Fotos teilhaben lässt.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Erfahren
                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                        • 195
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Zitat von Sausemann Beitrag anzeigen
                                                                                        Ich glaube ich experimentiere am besten mit weniger Anstrengung und besserem Wetter 😂


                                                                                        Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen
                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17607113767981739952338854180196.jpg Ansichten: 33 Größe: 238,5 KB ID: 3347286​Das erinnert mich an Clickbait. Nur 1 Prozent der Bevölkerung können alle Alpenschneehühner entdecken. Ob Sie alle gefunden haben, erfahren Sie im folgenden Video
                                                                                        Ich finde es großartig, dass Du die Tiere nicht nur siehst und erkennst, sondern auch noch uns alle mit den Fotos teilhaben lässt.


                                                                                        😂😂, sehr schön! BTW: Am Anfang sah ich dort nur so 2-3 Hühner zwischen den Steinen. Am Ende waren es so 8 bis 9, wenn ich alle entdeckt haben sollte...
                                                                                        Schön das du dabei bist und danke für dein Feedback.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Erfahren
                                                                                          • 29.12.2022
                                                                                          • 195
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                                          Oh. Den kenne ich nur mit *bedeutend* weniger Wasser (2011 & 2017, zweimal September).
                                                                                          Zur Zeit des Foto's Ende August 2024 war die Schneeschmelze schon längst vorbei, so dass ich vermute das der viele und starke Regen der vorangegangenen Tage die Ursache für das viele Wasser im Labbajåhkå​ war.
                                                                                          In diesem Jahr war ich am 27.08.2025 dort, es war deutlich mehr Schnee noch in den Bergen und die Flüsse führten teilweise noch (etwas) Schmelzwasser. Der Labbajåhkå​ hatte aber in jedem Fall einiges weniger an Wasser als am 22.08.2024 (Foto entstand einige Meter weiter oberhalb als in 2024):

                                                                                          Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1020521.jpg Ansichten: 0 Größe: 803,0 KB ID: 3347553
                                                                                          Zuletzt geändert von Kondor; 19.10.2025, 18:48. Grund: Rechtschreibfehler

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Erfahren
                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                            • 195
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Tekumseh Schön das du mitliest und vielen Dank für dein Feedback. Eure "Rosinenpicker"-Tourbericht fand ich total gut und inspirierend.

                                                                                            Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                                                                            Es ist schon schade, wenn man witterungsbedingt nichts sieht oder manche Touren nicht machen kann oder mag, weil es keinen "Sinn" macht. Aber erstens gilt: "Schlimmer geht immer", z.B. was trübes Wetter angeht:

                                                                                            Soviel sahen wir ein Jahr zuvor von fast identischer Stelle (Rosinenpickerei...):

                                                                                            , oha stimmt! Ihr hattet damals an dieser Stelle also auch so eine "grandioses" Panorama...


                                                                                            Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen

                                                                                            Das habe ich mir damals auch gesagt. Überhaupt habe ich nach einer Wanderung immer noch mehr Pläne als vorher, selten ist etwas abgehakt: Da könnte man noch hin, das hat nicht geklappt, vielleicht beim nächsten Mal usw. [...]
                                                                                            Vielen Dank für deinen Bericht, ich drücke trotz Titel die Daumen für den Nuortta Sávllo
                                                                                            T.
                                                                                            , du sagst es. Mir geht es genauso. Ich will nicht zuviel "spoilern" und einige Dinge habe ich dort oben auf meinen Touren "abhaken" können, aber diese "Liste" ist nur unwesentlich kürzer geworden...

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Erfahren
                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                              • 195
                                                                                              • Privat


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                                                                                              Tag 9 – Freitag, 23.08.2024: Vassjajavrre – Muorkihytta



                                                                                              Als ich morgens aufwache ist es draussen trüb, es regnet leicht, der Wind weht frisch aus Südost und es ist kühl. Dazu schmerzt mein Rücken. Gar nicht gut! Bei dem Wetter brauche ich nicht weiter nach Westen in Richtung des Passes zum Gasskajavrre aufzubrechen. Die Sicht ist schlecht und das Gelände soll nicht einfach sein. Nun gut, dann lege ich mich erstmal wieder hin und warte auf Wetterbesserung. Der leichte Regen wird zum Niesel. Ich mache mir Gedanken wie ich meine Tour weiterführen kann, sollte das Wetter sich nicht bessern. Die kommenden drei Tage sind wegetechnisch recht anspruchsvoll und ich bräuchte dafür besseres Wetter. Ich hole mir einen neuen Wetterbericht über das Inreach. Die neuen Wetteraussichten sind hundsmiserabel. Es soll heute ab Nachmittag mehr oder weniger durchgängig bis mindestens morgen Abend regnen und auch für die Tage danach bleibt die Regenwahrscheinlichkeit hoch, bei durchgehend kühlem und windig-stürmischen Wetter.
                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240823_100409.jpg Ansichten: 61 Größe: 753,0 KB ID: 3348161

                                                                                              Inreach Vorhersage mit miserablen Aussichten.



                                                                                              Nein, so macht das ganze keinen Sinn! Zuviel Regen, die Wolken zu tief, das Wetter zu schlecht für die Pässe über Gasskajavrre, Ballek und die Arrgalajfjell-Traverse. Dazu zankt mich mein Rücken anhaltend. Ich entscheide mich zum Rückzug in Richtung Muorkihytta, die nur etwa 5km von hier entfernt steht und wo ich mich ausruhen, entspannen, aufwärmen und neue Pläne schmieden kann.

                                                                                              Der Niesel lässt weiter nach, so dass ich gegen 11:15 Uhr aufbrechen kann. Die Rückenschmerzen stören mich heute auch beim gehen richtig. Ich kann mich kaum schmerzfrei bewegen, so dass ich langsam und vorsichtig gehe. Der Blick zurück auf den Vassjajavrre zeigt die Landschaft trüb, in dicke Wolken gepackt und abweisend. Schade, aber ich glaube das ist die richtige Entscheidung. Am Pieskehaure bietet sich mir trotz der dichten und tiefen Wolken schöne Ausblicke auf den See.
                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250844.jpg Ansichten: 61 Größe: 806,1 KB ID: 3348162

                                                                                              Blick zurück auf den Vassjajavrre und der Anstieg zum Pass in Richtung Gasskajavrre und Nuorte Savllo, die beide in dichten Wolken hängen.
                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250848.jpg Ansichten: 62 Größe: 800,6 KB ID: 3348163

                                                                                              Ausblich auf den Pieskehaure mit dichter tiefhängender Wolkendecke



                                                                                              Ich komme an den Abzweig und nehme dort den Pfad Kurs Nord-Nordwest Richtung Muorkihytta. Kurz dahinter überhole ich eine junge Dänin, die von der Pieskehaurestugan gestartet ist und ebenfalls die Muorkihytta als heutiges Ziel hat. Gut, ich mag zwar auf Tour gerne allein sein aber Gesellschaft in der Hütte ist zur Abwechslung vielleicht auch mal ganz nett und hebt eventuell meine schlechte Laune. Zunächst geht es über etwas sumpfiges Terrain bevor es den Hang hoch geht. Etwas später erreiche ich die norwegische Grenze und kündige meine Norwegen-Rückkehr mit einem „Hei Norge!“ an. Kurz darauf sehe ich das erste mal den Muorkejavrre umgeben von Bergen und Wolken. Ich passiere den Luoppal-See westlich und kann kurz danach die Muorkihytta am Südufer des Muorkejavrre sehen. Die Hütte ist toll gelegen, direkt am Kiesstrand und es ist aktuell noch keiner da. Nach knapp 2h habe ich die Hütte erreicht, trage mich ordnungsgemäß in das Hüttenbuch ein, beziehe mein Lager, schlüpfe aus den nassen Sachen und heize den Offen an. Fast eine gute Stunde nach mir trudelt die junge Dänin ein. Wir plaudern kurz, bevor jeder so seine Dinge tut die getan werden wollen.

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250849.jpg Ansichten: 62 Größe: 1,07 MB ID: 3348164

                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250850.jpg Ansichten: 63 Größe: 910,8 KB ID: 3348165

                                                                                              Die norwegische Grenze auf dem Weg zur Muorkihytta. Auf dem zweiten Bild rechts ist der Grenzstein Rr238.


                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250852.jpg Ansichten: 61 Größe: 837,9 KB ID: 3348166

                                                                                              Ausblick auf den Muorkejavrre. Im Hintergrund der Vagnatjåhkkå in den Wolken.



                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250853.jpg Ansichten: 61 Größe: 855,9 KB ID: 3348167

                                                                                              Die Muorkihytta am Ufer des Muorkejavrre mit Nebengebäude und Plumpsklo




                                                                                              Die Körperhygiene ist die letzten Tage aufgrund des Wetters etwas zu kurz gekommen, so dass ich die Chance mit Strand und Hütte dafür ausgiebig nutze. Dabei sehe ich einen Sterntaucher direkt vor dem Strand nach Nahrung tauchen, so dass ich diesen auch fotografieren kann. Kurz danach fängt es kräftig an zu regnen und der Wind weht deutlich stärker nun aus eher südwestlicher Richtung. Ich bin zum Glück kurz vorher schon wieder in die Hütte zurück und genieße gerade mein Mittagessen. Den Rest des Nachmittags verbringe ich mit Wäsche waschen, lesen und Rücken schonen und vor dem Kamin wärmen. Der starke Südwestwind treibt dicke Regenwolken heran die sich über der Hütte abregnen. Gegen Abend gibt es eine kurze Regenpause, die ich für einen Spaziergang im Hüttenumfeld nutze. Es ist ganz nett hier, ich finde einige Moltebeeren und zu meiner großen Freude ist die Sterntaucherdame in einem kleinen See oberhalb der Hütte mit ihrem Zögling zugange. Ich beobachte die beiden eine ganze Weile gut geschützt und kann dazu ein paar schöne Bilder machen. Toll! Bald fängt es aber wieder an zu regnen und ich verziehe mich dann in die Hütte, wo ich noch etwas mit meiner Mitbewohnerin plaudere bevor es Zeit für die Nachtruhe wird.
                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250856.jpg Ansichten: 61 Größe: 825,9 KB ID: 3348168

                                                                                              Ein Sterntaucher taucht direkt vor der Hütte nicht weit vom Ufer nach Nahrung.


                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250865.jpg Ansichten: 62 Größe: 928,2 KB ID: 3348169

                                                                                              Sterntaucherdame mit ihrem Nachwuchs.


                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240823_202128.jpg Ansichten: 61 Größe: 829,2 KB ID: 3348170

                                                                                              Der Ausblick oberhalb der Hütte nach Nordwesten ist bei besserem Wetter schon ganz nett.​
                                                                                              Zuletzt geändert von Kondor; 23.10.2025, 18:45. Grund: Datum korrigiert

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Erfahren
                                                                                                • 29.12.2022
                                                                                                • 195
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Tag 10 – Sa. 24.08.2024: Ruhe und Entspannung in der gemütlichen Muorkihytta



                                                                                                Ich werde von leisem Gepolter und Geräume geweckt. Meine Nachbarin ist also schon wach. Ich schaue auf die Uhr und es ist kurz nach 6 Uhr. Nein, das ist mir zum Aufstehen zu früh. Ausserdem schmerzt der Rücken weiterhin und es regnet auch wieder. Ich drehe mich nochmal um. Etwa um 8 Uhr stehe ich auf und stelle fest, dass meine Nachbarin bereits aufgebrochen ist. Es regnet immer noch draussen. Bei der Morgenroutine checke ich die Temperatur und den Wind. 5° C und kräftiger Südostwind. Gut, die schlechten Wetterbedingungen und mein schmerzender Rücken machen die Entscheidung leicht, zunächst in der Hütte zu bleiben. Dann kann ich mich etwas schonen und überlegen ob ein Weiterwandern Sinn macht bzw. im Falle des Weiterwanderns meine weitere Route überdenken. Vielleicht ergibt sich ja im Laufe des Tages auch eine Chance auf eine kleine Tour zum Lajrrovarre?!

                                                                                                Ich frühstücke gemütlich mit Blick auf den verregneten See als es plötzlich schlagartig unruhig in der Hütte wird. Es rappelt, pfeift und Graupel bollert gegen die Hütte. Der Wind hat auf Südwest gedreht und trägt einen ausgewachsenen Sturm heran. Der Graupel geht erst in kräftigen Schneeregen und dann in Dauerregen über während der stürmische Wind kräuselnde Wellen auf dem Muorkejavrre heranträgt. So bleibt es erst mal und ich nutzte die Zeit in der Hütte zum aufräumen. Hm, dabei denke ich kurz an meine Hüttennachbarin die gerade bei dem Sauwetter unterwegs ist zur Lomihytta. Puh, das ist sicher kein Vergnügen. Hoffentlich kommt sie gut an... Den weiteren Vormittag nutze ich zur Entspannung vor dem Ofen und höre dabei Podcasts.

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_090525.jpg Ansichten: 10 Größe: 363,0 KB ID: 3348373


                                                                                                Blick aus dem Fenster auf den Muorkejavrre beim Frühstück



                                                                                                Zum Mittag hin steigert sich der Wind nochmal und es bläst so stark das teilweise die ganze Hütte bei den Böen zittert. Oha, heftig draussen! Gut das ich hier in der Hütte bin, denke ich mir… Im Laufe des frühen Nachmittags lässt der Regen mal für eine Weile nach, es bläst aber nach wie vor stürmisch aus Südwest und die Wolken hängen tief. Ich vertreibe mir die Zeit mit Holz machen, essen und lesen. Mit der Tour zum Lajrrovarre wird das eher nichts, denn so gegen 15:30 Uhr gibt es wieder Schneeregen...
                                                                                                Den Rest des nachmittags nutze ich für Rückenpflege und Tourenplanung. Dabei treffe ich ein paar Entscheidungen für den weiteren Tourenverlauf. Zum Abendessen koche ich mir ein Tomatencouscous mit Cashewnüssen, getrockneten Tomaten und reichlich Parmesan. Lecker und mit Blick auf das stürmische Wetter sowie einem Kerzchen kommt gemütliche Stimmung auf.
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_183534.jpg Ansichten: 11 Größe: 700,0 KB ID: 3348374

                                                                                                Gemütliches Abendessen in der Muorkihytta während es draussen weiterhin kräftig regnet und stürmt.



                                                                                                Nach dem Essen hört der Regen auf und wenige Minuten später klart es tatsächlich schlagartig auf. Man sieht blauen Himmel, die Sonne und es regnet nicht mehr. Auch der Wind hat spürbar nachgelassen. Ich nutze die Chance für einen Verdauungs-Abendspaziergang. Es bieten sich schöne Ausblicke auf den Muorkejavrre und die umliegenden Berge. Ich sammel ein paar Moltebeeren und denke daran die Sterntaucherdame mit ihrem Nachwuchs aufzusuchen. Die beiden halten sich weiterhin in einem kleinen See oberhalb der Hütte auf und haben den Sturm scheinbar unbeschadet überstanden. Schön! An einem weiteren See entdecke ich ein paar Eisenten und weitere Vögel. Ich steige noch etwas höher und kann über die Grenze auf die den Pieskehaure umgebenden Berge schauen. Eine schöne Lichtstimmung bietet sich und schlussendlich bekomme ich sogar noch etwas Sonnenuntergang geboten, den ich vom Strand vor der Hütte beobachten kann. Herrlich, es geht doch!
                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_190358.jpg Ansichten: 11 Größe: 1,05 MB ID: 3348375

                                                                                                Kurz nachdem es schlagartig aufklart bietet sich ein schöner Ausblick auf den Muorkejavrre und die Muorkihytta

                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250886.jpg Ansichten: 10 Größe: 1,10 MB ID: 3348376

                                                                                                Besuch beim Sterntaucherplätzchen. Der Sterntaucherin mit ihrem Zögling scheint es gut zu gehen.



                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_191959.jpg Ansichten: 10 Größe: 978,5 KB ID: 3348377


                                                                                                Ein Blick nach Südosten zur Grenze. Im Hintergrund sieht man die Berge um den Pieskehaure.



                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_192203.jpg Ansichten: 11 Größe: 695,9 KB ID: 3348378


                                                                                                Der Muorkejavrre und im Hintergrund der Vagnatjåhkkå. Man kann rechts sogar leicht den Gletscher erahnen.


                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240824_214448.jpg Ansichten: 11 Größe: 619,8 KB ID: 3348379


                                                                                                Sonnenuntergang am Strand vor der Muorkihytta.


                                                                                                Die gestrige Eingebung in die Muorkihytta zu gehen war für heute gesehen genau die richtige Entscheidung. Ich möchte mir nicht vorstellen wie anstrengend es im Zelt bei Sturm mit den Rückenschmerzen und meiner schlechten Stimmung geworden wäre.

                                                                                                Zuletzt geändert von Kondor; 23.10.2025, 18:36. Grund: Fehler im Datum korrigiert

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                  • 05.10.2020
                                                                                                  • 30
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Hi Kondor,
                                                                                                  jetzt ist das Wetter doch so schlecht geworden wie befürchtet (Anfang unserer Abwetterphase), dazu noch Rücken. Da kommt die Hütte gerade recht.
                                                                                                  Was war denn deine Tourplanungs-Lektüre beim Abendessen?

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Freak

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                                                                                                    • 21.01.2008
                                                                                                    • 12274
                                                                                                    • Privat


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                                                                                                    Kondor : Am Sonntag den 24.8.24 war das Wetter dort genauso schlecht und deshalb sehr gemütlich. In den zwei Wochen hatte ich genau einen Sonnentag und nicht mehr als 3 Zeltnächte. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024_Sult_280_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 977,8 KB ID: 3348522

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 29.12.2022
                                                                                                      • 195
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                                                                                      Hi Kondor,
                                                                                                      jetzt ist das Wetter doch so schlecht geworden wie befürchtet (Anfang unserer Abwetterphase), dazu noch Rücken. Da kommt die Hütte gerade recht.
                                                                                                      Was war denn deine Tourplanungs-Lektüre beim Abendessen?
                                                                                                      Das Buch beim Essen war ein DNT-Tourbuch was in der Hütte stand. Welches Buch genau das war kann ich dir leider nicht mehr sagen. Da habe ich auch mehr nur durchgeblättert und mir Inspiration eventuelle Alternativen oder für weitere Touren geholt. Das Vorhandensein inspirierende norwegischer Tourenbücher oder Karten auf den Hütten ist ein weiteres Argument ab und an eine Hütte anzusteuern...

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Erfahren
                                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                                        • 195
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                        Kondor : Am Sonntag den 24.8.24 war das Wetter dort genauso schlecht und deshalb sehr gemütlich. In den zwei Wochen hatte ich genau einen Sonnentag und nicht mehr als 3 Zeltnächte. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht Name: 2024_Sult_280_1.jpg Ansichten: 0 Größe: 977,8 KB ID: 3348522
                                                                                                        Prachttaucher: Sorry, ich hatte in den letzten beiden Beiträgen das falsche Datum drin. Ich war von Freitag 23.08.2024 bis Sonntag 25.08.2024 auf der Muorkihytta. Das bedeutet, dass du am Sonntag 25.08.2024 also nur einige Stunden nach mir in der Muorkihytta warst? Wenn ja, welche Route bist du denn gegangen?
                                                                                                        Dann hat dich das Mistwetter in der Zeit also auch voll erwischt...

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Freak

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                                                                                                          • 21.01.2008
                                                                                                          • 12274
                                                                                                          • Privat


                                                                                                          #53
                                                                                                          Ich kam von Pieskeshaure, da war ich dann doch sehr froh, dass das nicht so weit ist. Ankunft 11.30 Uhr. Ich wäre gerne noch weiter, aber das war zu ungemütlich für´s Zelt, wenn die Möglichkeit bestand....

                                                                                                          Es wirkte da sehr einsam, wobei abends noch jemand von Lomihytta rüberkam. Das Hüttenbuch habe ich dann wohl nicht genau angesehen ?

                                                                                                          Ich finde es toll, dass Du trotz des schlechten Wetters den Bericht schreibst ! Bin mal gespannt wie es weiter geht.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                            • 195
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                            Ich kam von Pieskeshaure, da war ich dann doch sehr froh, dass das nicht so weit ist. Ankunft 11.30 Uhr. Ich wäre gerne noch weiter, aber das war zu ungemütlich für´s Zelt, wenn die Möglichkeit bestand....

                                                                                                            Es wirkte da sehr einsam, wobei abends noch jemand von Lomihytta rüberkam. Das Hüttenbuch habe ich dann wohl nicht genau angesehen ?

                                                                                                            Ich finde es toll, dass Du trotz des schlechten Wetters den Bericht schreibst ! Bin mal gespannt wie es weiter geht.
                                                                                                            , da haben wir uns um etwa 2 1/2h verpasst... In das Hüttenprotokoll am Eingang hatte ich mich eingetragen und ich glaube ich habe auch etwas in das Hüttenbuch geschrieben. Wahrscheinlich auf norwegisch, so dass das vielleicht nicht direkt aufgefallen ist.

                                                                                                            Und ja, auch der Sonntag war recht ungemütlich. Wie es mir da ergangen ist folgt dann später im nächsten Teil. Denn auch bei mäßigem bis bescheidenem Wetter kann man ja schöne Dinge oder Momente auf Tour erleben.

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Erfahren
                                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                                              • 195
                                                                                                              • Privat


                                                                                                              #55
                                                                                                              Tag 11 – So. 25.08.2024: Muorkihytta – Pieskehaure – Bierre




                                                                                                              Gut ausgeruht bringt der neue morgen ein paar Erkenntnisse und Entscheidungen. Erstens fühle ich mich wieder recht frisch, dem Rücken geht es wieder besser und die Rückenschmerzen sind weg. Also werde ich meine Trekkingtour fortsetzen. Zweitens regnet es weiterhin und die Wolken hängen tief. Sollte der Pass Richtung Gasskajavrre und Nuorte Savllo also wieder in den Wolken sein, so werde ich eine Alternativroute „unten rum“ via Mavas, Guhka- und Gasavarddo gehen. Die Strecke führt eher durch Birkenwald, ist weniger ausgesetzt, sicher auch schön und aber etwas länger. Die dritte Entscheidung betrifft meine innere Einstellung. Da ich mich entscheide weiterzugehen möchte ich mich nicht mehr über das Wetter grämen. Die Aussichten sind weiterhin eher bescheiden, aber ich habe mich dennoch dazu entschieden weiterzugehen. Also heisst es jetzt mit der Entscheidung umzugehen egal wie es wird, versuchen das Beste daraus zu machen und den Urlaub geniessen. Ob das klappen wird?! **

                                                                                                              Ich starte gegen kurz nach 9 Uhr bei trüben Wetter mit leichtem bis mäßigem Regen. Draussen ist es mit 7° Grad C und mäßigem Wind aus Südost kühl. Mein Weg führt mich zunächst aufwärts zurück bis zur Grenze und weiter zum Abzweig am Pieskehaure, wo sich mir das gehabt trübe Bild bietet. Ich gehe nun zum dritten mal die Strecke zwischen dem Abzweig und dem Vassjajavrre. Hinter der Brücke treffe ich auf meinen Zeltplatz von vor zwei Tagen. Der Platz war schon ganz nett, aber ich bin froh in den letzten beiden Tagen in der Hütte gewesen zu sein. Dahinter geht es in den Anstieg den nördlichen Hang des Suollunåjvve hoch. Der Regen fällt durchgehend in wechselnder Intensität. Der Pass Richtung Gasskajavrre hängt in dichtem Wolkennebel. So bleibt es also dabei, dass ich die Route via Mavas weitergehen werde. Der Weg am Hang des Suollunåjvve ist gut zu gehen. Eine Panoramaaussicht auf den türkis leuchtenden Pieskehaure kann ich aber leider weiterhin nicht bieten...

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250888.jpg Ansichten: 0 Größe: 616,8 KB ID: 3348573



                                                                                                              Der Pieskehaure vom Pass hinter der Grenze aus bei mal wieder trüben, regnerischem Wetter. Schön hier…



                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250889.jpg Ansichten: 0 Größe: 689,2 KB ID: 3348574



                                                                                                              Der Vassjajavrre und dahinter der Pass Richtung Gasskajavrre in dichten Wolken.



                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250892.jpg Ansichten: 0 Größe: 719,3 KB ID: 3348575



                                                                                                              Der Vassjajavrre und das Vassjavarre ist doch klar…



                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250893.jpg Ansichten: 0 Größe: 767,6 KB ID: 3348576



                                                                                                              Der Abzweig zum Pass Richtung Gasskajavrre und Nuorte Savllo in dichtem Nebel.



                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250896.jpg Ansichten: 0 Größe: 550,8 KB ID: 3348577



                                                                                                              Trübe Stimmung am Pieskehaure




                                                                                                              Der Weg führt nun am Hang entlang abwärts Richtung Suollunåjvjåhkå und Ahkarisluokta. Die Vegetation wird mehr und mehr und mehr. Kurz vor der Brücke über den Suollunåjvjåhkå befinde ich mich in einem dichten Birkenwald. Hinter der Brücke verliere ich den Pfad ein paar mal, was entweder daran liegt, das der Weg nicht gut markiert ist oder aber ich die Markierungen nicht gesehen habe. Das Gehen im dichten Birkenwald bei dieser Nässe ist wie in einer Waschstraße und die dichten Birken stehen wie die Waschbürsten. Ein hoch auf Regenhose und -jacke! Die Brille habe ich schon lange weggepackt, denn bei der Luftfeuchtigkeit hätte ich dann noch weniger Durchblick. Stichwort wieder Aquarium... Der Weg am Südwestufer des Pieskehaure führt in einem anstrengenden auf und ab, aber irgendwann habe ich den Birkenwald für eine Weile hinter mir gelassen. Mittlerweile hat der Regen weitestgehend aufgehört und es tröpfelt nur noch leicht. Am Ahkari-See mit dem kaum schreibbarem Namen finden sich nette Zeltmöglichkeiten, die ich aber ignoriere. Eine Weile danach führt der Weg wieder durch Birkenwald Richtung des Sees Bierre. Hier ist der Weg aber ganz gut zu gehen und zu finden. Ein kurzer Schauer wird einfach ignoriert. Auf dem Weg entdecke ich plötzlich einen interessant aussehenden Kothaufen. So einen Kothaufen habe ich noch nie gesehen. Aufgrund der Größe, Farbe und der Beeren könnte es sich um Bärenlosung handeln?! Ich mache ein paar Belegfotos davon und ziehe dann weiter.

                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250897.jpg Ansichten: 0 Größe: 762,1 KB ID: 3348578



                                                                                                              Ein Blick auf den Ahkarisluokta und Juonasuoloj in einer kurzen Regenpause



                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250906.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,51 MB ID: 3348579



                                                                                                              Ein interessanter Kothaufen etwa 1km vom Bierre entfernt. Ich kenne mich mit Bärenlosung nicht aus, aber meine Vermutung war Braunbärlosung, die mir dann daheim bestätigt wurde.
                                                                                                              Oder gibt es andere Meinungen dazu?




                                                                                                              Etwa einen Kilometer weiter stosse ich auf einen Bach und kurz danach auf den See Bierre. Mittlerweile habe ich fast 18km auf dem Wandertacho, so das es Zeit für einen Zeltplatz wird. Nach etwas Suche finde ich ein nettes Zeltplätzchen am Westufer des Bierre gut geschützt zwischen den Birken. Nachdem das Zelt steht werden die nassen Regensachen in verschiedenen Ästen zum trocknen aufgehangen. Passend dazu klart das Wetter auf und es weht nur noch ein leichter Wind aus Südwest. Ich nutze das angenehme Wetter um endlich mal draussen vor dem Zelt zu kochen und zu essen. Es gibt ein Fertig-Jegergrytte aus der Monsen-Serie, das ich in Bodø günstig geschossen hatte. Das Jegergrytte schmeckt gut und die Portion ist auch okay, ergänzt durch einen Schokopudding passt es dann richtig. Während des Essens kann ich verschiedene Arten Drosseln und Finkenvögel, zwei Bergenten, einen Raufussbussard, zwei Kolkraben sowie einen Habicht im Jagdmodus beobachten. Hier ist ja richtig Leben. Sehr schön! Das Wetter am Abend bietet sogar Sonnenschein zwischen vielen Wolken und eine schöne Lichtstimmung. Von einer kleinen Anhöhe aus kann ich dann sogar die Sulitjelma-Gletscher und Gipfel in der Ferne entdecken. Das erste mal in 11 Tagen Tour und am weitesten vom Gletscher entfernten Punkt dieser Tour bisher…


                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240825_171258.jpg Ansichten: 0 Größe: 651,9 KB ID: 3348580

                                                                                                              Irgendwann ist jeder Regen mal vorbei. Regenbogen und blauer Himmel über dem Bierre


                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240825_171409.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,55 MB ID: 3348581

                                                                                                              Zeltplatz zwischen Birken direkt am Bierre


                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240825_175418.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3348582

                                                                                                              Endlich mal wieder draussen vor dem Zelt kochen. (Symbolbild – wegen der vermeintlichen Bärenlosung hatte ich mich vorsichtshalber dazu entschieden, mich zum kochen etwa 100m weiter vom Zelt wegzusetzten.)


                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240825_185454.jpg Ansichten: 0 Größe: 841,2 KB ID: 3348583

                                                                                                              Abendstimmung am Zeltplatz etwas oberhalb.


                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240825_191000.jpg Ansichten: 0 Größe: 939,0 KB ID: 3348584

                                                                                                              Endlich Aussicht auf den Gletscher und die Gipfel des Sulitjelma-Massivs mit Sonnenschein. Dazu die herbstliche Laubfärung und blauer Himmel. Einfach toll!



                                                                                                              Zuletzt geändert von Kondor; 23.10.2025, 21:01.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                • 13.05.2014
                                                                                                                • 1037
                                                                                                                • Privat


                                                                                                                #56
                                                                                                                Hallo Kondor, mit den halbverdauten Beeren sieht es schon sehr typisch nach Bär aus. Wie frisch, lässt sich anhand des Fotos nicht so leicht sagen, sieht aber nicht so alt aus.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                  • 29.01.2019
                                                                                                                  • 137
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Weiß jemand, warum es diese enormen Unterschiede hinsichtlich Baumwuchs gibt? An der Pieskehaurestugan auf 584 Meter Höhe steht kaum einer, 12 Kilometer Luftlinie entfernt dann am Bierre auf 665 Metern Höhe dichter Wald. Windexoposition? Bodenbeschaffenheit?

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                    • 29.12.2022
                                                                                                                    • 195
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Hallo Kondor, mit den halbverdauten Beeren sieht es schon sehr typisch nach Bär aus. Wie frisch, lässt sich anhand des Fotos nicht so leicht sagen, sieht aber nicht so alt aus.
                                                                                                                    Hallo Robtrek, danke für dein Feedback. Genau, die halbverdauten Beeren, sowie Größe und Farbe waren für mich damals ein Indiz für Bär. Die Losung war m.E. nach eher wenige bis mehrere Tage alt als tagesfrisch, aber genau kann ich es nicht sagen da ich mich mit Bären bislang nicht gut auskenne...

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 29.12.2022
                                                                                                                      • 195
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Zitat von JanF Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Weiß jemand, warum es diese enormen Unterschiede hinsichtlich Baumwuchs gibt? An der Pieskehaurestugan auf 584 Meter Höhe steht kaum einer, 12 Kilometer Luftlinie entfernt dann am Bierre auf 665 Metern Höhe dichter Wald. Windexoposition? Bodenbeschaffenheit?
                                                                                                                      Hallo Jan, ich denke da kommen viele Faktoren zusammen. Bodentyp, die Sonnen- und Windexposition sowie generell das Lokalklima haben einen Einfluss darauf. Interessant finde ich in dem Zusammenhang, dass schon etwa 4 km weiter westlich auf der gleichen Höhe bereits deutlich mehr Vegetation am Hang wächst, wahrscheinlich audfgrund der Exposition und Hangneigung nach Süd. Der Vegetationsgürtel zieht sich dann am westlichen und südlichen und östlichen Ufer des Pieskehaure entlang. Der Bereich um die Pieskehaurestugan scheint v.a. von den Gletschern und Gewässern geprägtes Schwemmland zu sein. Vielleicht kommt aber auch der kulturhistorische Aspekt der Rentierbeweidung noch dazu, die auch einen EInfluss auf die Vegetation haben kann. Spannend in jedem Fall und danke für deine Frage dazu.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 15.06.2013
                                                                                                                        • 226
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Hallo Kondor,
                                                                                                                        ich lese hier schon eine ganze Weile mit und hab erst jetzt gemerkt, dass wir uns nur ganz knapp verpasst haben.
                                                                                                                        Ich kam von Norden her und habe vom 9. auf den 10. August in der Ny-Sulitjelma-Hytta übernachtet.
                                                                                                                        Am 10. August bin ich dann nach Bodø gefahren und am 12. wieder mit dem Bus zurück nach Sulitjelma, um von dort meine Tour Richtung Süden fortzusetzen.​
                                                                                                                        Danke für deinen wunderbaren Bericht​.

                                                                                                                        Für Lars Momsen Fans:

                                                                                                                        En gang kom en bjørn inn i teltet til Kondor og spiste maten hans. Da ble Kondor forbannet og spiste bjørnen.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                          • 29.12.2022
                                                                                                                          • 195
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Bottoey Hallo und schön das du mit dabei bist. Wieder jemanden den ich auf dieser Tour knapp verpasst hatte. Du hattest glücklicherweise wohl das bessere Wetterfenster erwischt.

                                                                                                                          Zitat von Bottoey Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Für Lars Momsen Fans:
                                                                                                                          En gang kom en bjørn inn i teltet til Kondor og spiste maten hans. Da ble Kondor forbannet og spiste bjørnen.
                                                                                                                          , danke. Sehr cool und ein Gruß an den Monsen-"Fanclub"!
                                                                                                                          Bis zum guten Monsen habe allerdings dann noch noch ein paar harte Touren zu absolvieren...

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                                            • 195
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zeltplätze auf Beerenheide im Birkenwald haben etwas für sich. Man schläft sehr weich, die Bäume bieten Schutz und das Rauschen des Windes schläfert ein. So habe ich richtig gut geschlafen und bin fit als mich der neue Tag mit kühlem und bedecktem Wetter begrüsst. Der See liegt ruhig da und die beiden Bergenten tauchen am gegenüberliegenden Ufer nach Nahrung. Irgendwo ruft ein Raufussbussard und mehrere Kolkraben. Ich geniesse meinen Kaffee im Schlafsack und schaue entspannt über den See den Vögeln und Wolken nach. Gegen halb 10 Uhr geht es weiter Richtung Mavas. Der Pfad ist gut markiert und einfach zu gehen. Ich komme an einigen kleinen Seen und Sümpfen vorbei. Es klart etwas auf und so gehe ich bei heiter bis wolkigem Wetter, mit leichtem Wind aus Südost. Der Mavashaure kommt in mein Blickfeld und es bieten sich weite Ausblicke. Von weitem rieche ich Kaminrauch und wenig später stosse ich auf die Sami-Siedlung Mavas. Ich gehe ein Stück in das Dorf, sehe aber keinen Menschen. Weiter unten am Ufer steht jemand an seinem Boot und ich höre irgendwo ein hämmern.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250908.jpg Ansichten: 0 Größe: 792,1 KB ID: 3349211

                                                                                                                            Morgenstimmung beim Start oberhalb vom Bierre

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250911.jpg Ansichten: 0 Größe: 975,7 KB ID: 3349212

                                                                                                                            Blick nach Westen auf Akharis, Nuortta Savllo und Ballek

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250913.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3349213

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250915.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.012,1 KB ID: 3349214

                                                                                                                            Schöne Lichtstimmung über der Moorlandschaft zwischen Bierre und Mavas.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250918.jpg Ansichten: 0 Größe: 922,8 KB ID: 3349215

                                                                                                                            Erster Blick auf den Mavashaure


                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250919.jpg Ansichten: 0 Größe: 930,1 KB ID: 3349216

                                                                                                                            Samisiedlung Mavas, Helikopterlanderplatz im Bild vorne.



                                                                                                                            Hinter der Hubschrauberplattform ändere ich meinen Kurs auf West. Hier zeichnet sich undeutlich ein Pfad ab, den ich aber in einem Sumpf wieder verliere. Ich wander am Rande des Sumpfs, was ganz gut geht und kreuze eine markierte Winterroute. Ich hoffe den Weg wieder zu finden, aber das gelingt mir nicht. Auf einmal stehe ich am Ufer des Mavashaure. Ein schönes Fleckchen hier mit Blick auf den Arjep Savllo und etwas geschützt vom Dorf. Ich halte mich ein Stück vom Ufer entfernt und quere einen Sumpf, wo ich den Pfad wiederfinde und der mich durch einen dichten Birkenwald führt. Bald verliere ich den Pfad aber wieder. Ich halte mich einfach nach Westen und stehe auf einmal direkt vor einer stabilen Brücke über den Sårjåsjåhkkå. Prima! Die Brücke ist also noch vorhanden und in gutem Zustand. Das war eine kleine unbekannte in meiner Planung, ob die Brücke noch da und in einem nutzbaren Zustand ist. Ich quere die Brücke und suche mir auf der anderen Seite einen schönen Pausenplatz. Hm, ohne diese Brücke wäre der Fluss zumindest hier in diesem Abschnitt nicht so einfach zu queren.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250921.jpg Ansichten: 0 Größe: 715,7 KB ID: 3349217

                                                                                                                            Am Ufer des Mavashaure mit Blick auf den Arjep Savllo

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250922.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3349218

                                                                                                                            Gute Brücke über den Sårjåsjåhkkå

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250923.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3349219

                                                                                                                            Der Sårjåsjåhkkå, Nuortta Savllo im Hintergrund. Der Fluss wäre ohne Brücke in diesem Abschnitt nicht so einfach zu queren. EInfach ist es dann wahrscheinlich erst beim Einlaufdelta.


                                                                                                                            Nach der Pause setzte ich meinen Marsch zunächst in nordwestlicher und dann in nördlicher Richtung entlang des noch halbwegs vorhandenen Pfades fort. Als der Pfad sich immer mehr verliert ändere ich meinen Kurs auf West und steige den Hang des Lulep Guhkavarddo an einer relativ gut überschaubaren Stelle hoch. Oberhalb der Vegetation ist der Aufstieg gut machbar und als ich das Gipfelplateau erreiche bieten sich mir tolle Ausblicke auf die zurückgelegte Strecke, die Sümpfe des Vävkkaråhto, Mavashaure, Nuortta und Arjep Savllo. Der Weg vom Lulep zum Alep Guhkavarddo führt mich zu einer Seenplatte. Das Gelände ist hier sehr feucht und es finden sich viele kleine Absätze. Daher suche ich mir eine einfache Route nordöstlich an den Seen vorbei.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250926.jpg Ansichten: 0 Größe: 822,6 KB ID: 3349220

                                                                                                                            Blick nach Nordosten auf das Vävkkaråhto und die Sümpfe nordwestlich Mavas.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250927.jpg Ansichten: 0 Größe: 686,2 KB ID: 3349221

                                                                                                                            Ausblick über den Mavashaure in östlicher Richtung vom Guhkavarddo

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250931.jpg Ansichten: 0 Größe: 626,8 KB ID: 3349222

                                                                                                                            Blick auf Ballek & Nuortta Savllo samt Aufstiegsroute von der schwedischen Seite.
                                                                                                                            Als Schlüsselstelle gilt das steile Schneefeld unterhalb des Gipfels.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250932.jpg Ansichten: 0 Größe: 933,0 KB ID: 3349223

                                                                                                                            Seenlandschaft zwischen den Guhkavarddo-Plateaus, im Hintergrund Arjep Savllo und Sjårak.



                                                                                                                            Es ist mittlerweile ca. 13 Uhr und der Wind frischt auf. Etwa eine halbe Stunde später fängt es an zu regnen. Ich lasse mich nicht beeirren und quere das Plateau des Alep Guhkavarddo. Dahinter halte ich mich in West-nordwestlicher Richtung und quere das feucht-sumpfig-waldige Tal zwischen Guhka- und Gassavarddo oberhalb der Kassavartokåtan etwa auf der Höhe 640m. Hier treiben sich einige Rentiere rum und es gibt Molte- & Blaubeeren satt. Den Anstieg zum Gassavarddo gehe ich von Osten an, was ganz gut funktioniert. Oben angekommen findet sich etwas weiter ein toller Zeltplatz an einem See mit Blick auf die beiden Savllo-Berge. Es ist aber erst 16 Uhr und ich habe noch Lust weiterzugehen, so dass ich mich weiter in westlicher Richtung halte. An einem der Seen entdecke ich mehrere Trauerenten und zwei Bergenten. Den Südhang des Gassavarddo bildet eine Steilwand, die sich vom Anstieg bis fast zur Grenze zieht, nur unterbrochen von einer durch zwei Bäche geprägten Senke die die oberen Seen in die unterliegenden Seen entwässern. Ich nutze diese Senke für den Abstieg zum Wanderweg im Metskidalen.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250936.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3349224

                                                                                                                            Rentiere im Tal nähe Kassavartokåtan

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250941.jpg Ansichten: 0 Größe: 939,9 KB ID: 3349225

                                                                                                                            Schöne Zeltmöglichkeit an einem der Gassavarddo-Seen Arjeb Svallo und Sjårak im Hintergrund in den Wolken.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250943.jpg Ansichten: 0 Größe: 967,1 KB ID: 3349226

                                                                                                                            Der See ca. 770m am Gassavarddo

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250952.jpg Ansichten: 0 Größe: 885,7 KB ID: 3349227

                                                                                                                            Drei weibchenfarbige Trauerenten

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250958.jpg Ansichten: 0 Größe: 974,6 KB ID: 3349228

                                                                                                                            Zwei juvenile Bergenten



                                                                                                                            Im Metskidalen folge ich den Pfad ein Stück und quere mal wieder die Grenze nach Norwegen. Auf schwedischer Seite ist der Pfad kaum markiert, aber direkt hinter der Grenze sind die bekannten roten Ts zu entdecken. Auf dem Pfad laufe ich bis zum Grænssajåhkå, den ich in Wadschuhen recht einfach furte. Dahinter folge ich nicht den Pfad weiter aufwärts, sondern ich halte mich entlang des Hanges in südwestlicher Richtung. Mein Plan ist heute noch bis zum Metskidalstjønna zu gehen und dort zu zelten. Ich arbeite mich entlang des Hangs bis zum See, was dank vieler Geländestufen und Weidengebüsche recht mühsam ist. Nach einem anstrengenden Kilometer komme ich am See an und Ernüchterung stellt sich ein. Was auf der Karte nach einem netten See mit Zeltmöglichkeiten und Windschutz nach Westen aussah, entpuppt sich als von vielen Weidengebüschen oder feuchten Flächen umgebenes zugiges Loch. Die einzig schöne Fläche steht voll im Wind, denn der Wind hat wieder auf Südwest gedreht und mächtig aufgefrischt. Während ich so umherstreife nach der Suche nach einem Zeltplatz finde ich ein Morakniv mitten in einem Weidengebüsch am See. Wer das wohl wann hier verloren hat?! Ich packe es erstmal ein und suche dann weiter nach einem Zeltplatz. Kurze Zeit später fängt es dann wieder an zu regnen, so dass ich mich schlussendlich für einen Platz etwas oberhalb des Sees auf einem trockenen, etwas steinigen und nur mässig windegeschütztem Moränenrücken entscheide. Ich beeile mich mit dem Zeltaufbau und falle geschafft in meinen Schlafsack. Der Regen bleibt, der Wind dreht auf und ich koche mir ein schnelles Fertigessen a la Balkanreistopf. Danach verkrieche ich mich satt und geschafft wieder in den Schlafsack. Alle Achtung! Über 23km und fast 900 Hm waren es heute durch eine schöne abwechslungsreiche Landschaft.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250960.jpg Ansichten: 0 Größe: 693,5 KB ID: 3349229

                                                                                                                            Erneuter Grenzübertritt nach Norwegen entlang des ab der Grenze mit den bekannten roten Ts markierten Pfades. Im Hintergrund der Anstieg zum Gårro und Richtung Balvatnet.

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250961.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3349230

                                                                                                                            Furtstelle am Grænssajåhkå

                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250962.jpg Ansichten: 0 Größe: 729,8 KB ID: 3349231

                                                                                                                            Auf der Suche nach einem trockenen und windgeschützten Zeltplatz am Metskidalstjønna. Gezeltet habe ich schlussendlich hinter dem Rücken am gegenüberliegenden Ufer.

                                                                                                                            Zuletzt geändert von Kondor; 27.10.2025, 21:05.

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                                                              • 195
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                                                                                                                              Uh, was für eine unruhige Nacht. Es saust, braust und blässt stark in der Nacht, wodurch ich immer wieder wach werde. Irgendwann ist es dann genug und ich muss mal vor das Zelt. Brrrr, ist das uselig hier. Es sind nur wenige Grad über Null, der Wind kommt stark aus Südwest und treibt Nieselregen heran. Ich verziehe mich wieder schnell in den Schlafsack. Schlafen kann ich aber nicht mehr und so gönne ich mir ein längeres Frühstück im Zelt und höre einen Podcast dabei. So gegen neun Uhr gibt’s eine Nieselpause, die ich zum zusammen packen nutze.

                                                                                                                              Ein Stündchen später bin ich auf dem Weg entlang des Metskidalstjønna in südwestliche Richtung. Die Idee war zunächst auf den Vuotsas zu steigen und von dort die Situation am Arggalajfjell zu prüfen, ob eine Querung oder zumindest ein Aufstieg bis zum Klaravatnet möglich wird. Der Weg am See ist wieder eher mäßig zu gehen dank vieler Stufen und Buschwerk. Den Aufstieg zum Vuotsas beginne ich am Südwestufer des Metskidalstjønna. Der Aufstieg hier ist recht steil und das Gelände wenig übersichtlich. Mit etwas suchen finde ich einen halbwegs guten Pfad entlang ein paar Steilstufen und gelange auf flacheres Terrain am Nordwesthang vom Vuotsas. Der Wind greift hier ordentlich an und die Böen bringen mich zum schwanken. Es bietet sich von hier ein schöner Aussicht auf den Ballvatnet, samt Regenbogen und den dazugehörigen Regenwolken. Die Regenwolken rasen über dem See heran und ich bin froh das ich direkt beim Start die Regensachen angezogen habe. Ich lasse mich von Wind und Niesel nicht beirren und erreiche das „Gipfelplateau“ auf 820m Höhe. Von hier hat man eine tolle Aussicht über den Ballvatnet, Mavashaure, das Arggalajfjell und auf die beiden großen Savllos. Eigentlich ein toller Platz, aber der Wind bläst mittlerweile so stark das ich mich am Gipfel kaum halten kann. Ich verziehe mich hinter eine Geländestufe in den Windschutz mit Blick auf den Mavashaure, wo ich mir einen kleinen Snack gönne und die weitere Route durchgehe.


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250965.jpg Ansichten: 79 Größe: 1,04 MB ID: 3350276


                                                                                                                              Der Metskidalstjønna vom Anstieg zum Vuotsas aus gesehen. Nuortta Savllo und Ballek mal wieder im dichten Wolkenkleid.



                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250966.jpg Ansichten: 77 Größe: 740,7 KB ID: 3350277


                                                                                                                              Schlechtwetter über Ballvatnet und Junkerdalen Nationalpark



                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250969.jpg Ansichten: 77 Größe: 739,1 KB ID: 3350278


                                                                                                                              Heransausende Regenwolken samt Regenbogen über dem Ballvatnet
                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240827_105346.jpg Ansichten: 78 Größe: 830,1 KB ID: 3350279


                                                                                                                              Blick vom Gipfel des Vuotsas auf den Ballvatnet
                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240827_105446.jpg Ansichten: 77 Größe: 859,1 KB ID: 3350280


                                                                                                                              Der Mavashaure vom Gipfel des Vuotsas aus gesehen.
                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240827_105519.jpg Ansichten: 79 Größe: 537,3 KB ID: 3350281


                                                                                                                              Gute Laune gut verpackt am stürmischen Vuotsas-Gipfel.
                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250971.jpg Ansichten: 79 Größe: 852,6 KB ID: 3350282


                                                                                                                              Die Landschaft am Vuotsas in Richtung Mavashaure



                                                                                                                              Das Arggalajfjell ist kaum zu sehen und dicke Wolken türmen sich drum herum und dahinter. Okay, das macht bei dem Wetter mit vielen Wolken und dem mittlerweile stürmischen Wind keinen Sinn. Ich hatte damit gerechnet und mir mehrere Varianten überlegt. Auch unten herum entlang des Ballvatnet zur Ballvasshytta finde ich heute nicht verlockend. So greift der Plan zunächst in nordwestlicher Richtung über das Gårro entlang der Pfade zum Stor-Dorro zu ziehen und dann zu schauen was in den kommenden zwei Tagen noch so geht. Beim Abstieg stehe ich voll im seitlich angreifenden stürmischen Wind, was wieder für das ein oder andere Schwanken sorgt. Boah, bläst das heftig hier...

                                                                                                                              Als ich weiter unten bin halte ich mich hinter einer Geländestufe im Windschatten, was zwar vor dem Wind schützt, dafür aber anderes Unbill auf Lager hart. Meine nun gewählte Route bis zum Pfad führt durch unübersichtliches Gelände durch Weidengebüsche und zu oder entlang einiger Geländekanten, die einen steten Kurswechsel erfordern. Immer wieder stehe ich vor dichtem Buschwerk oder einem kleinen Abgrund. Anstrengend! Nach einer Weile treffe ich auf den Pfad und folge diesem nach Nordwest zum Gårojavrasj. Der See ist sturmgepeitscht und es sind richtige Wellen und Gischt auf dem See. Am östlichen Seeufer sehe ich ein ziemlich plattgedrücktes Helpsort-Zelt stark im Wind taumeln. Oh je, da steht aber jemand ungünstig mit seinem Zelt. Das Zelt scheint aber leer zu sein und am anderen Ufer des Sees sitzt ein Angler im Windschutz. Vielleicht der Besitzer... Ein Stück weiter sehe ich nördlich des Weges hinter einem kleinen Hügel einen Mann an einem größeren Hillebergzelt herumwerkeln um die Abspannleinen sichern. Der Platz scheint zumindest etwas Windschutz zu bieten.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250974.jpg Ansichten: 76 Größe: 879,8 KB ID: 3350283


                                                                                                                              Der Gebirgszug des Arggalajthjåkkå in dichten Wolken. Da wird es dann heute nicht drüber gehen können. Davor das tief eingeschnittene Båtskaret.


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250978.jpg Ansichten: 76 Größe: 1,04 MB ID: 3350284


                                                                                                                              Geländestufen und Bushwhacking irgendwo zwischen Vuotsas und dem Pfad aus dem Metsildalen Richtung Gårro


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250979.jpg Ansichten: 77 Größe: 945,1 KB ID: 3350285


                                                                                                                              Blick zurück auf einen der Bushwhacking-Pässe, Mavashaure und Ajep Savllo im Hintergrund.


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250980.jpg Ansichten: 79 Größe: 786,6 KB ID: 3350286


                                                                                                                              Sturmgepeitschter Gårojavrasj. Wer ganz genau hinschaut sieht das relativ plattgedrückte graue Helsport-Zelt nah am Seeufer.



                                                                                                                              Ich ziehe weiter und das Gelände öffnet sich nach Westen und zum Ballvatnet hin. Die Aussicht über den riesigen Ballvatnet und den nördlichen Junkerdalen Nationalpark ist toll. Das Gelände wird nun flacher, es gibt kaum noch Buschwerk und ist deutlich einfacher zu laufen. Ich arbeite mich durch den Wind stetig nach Nordwest und erreiche bald die Senke zwischen Jåttuvare und Duolbbavarddo. Am Feuchtgebiet scheuche ich eine Bekassine und ein paar Goldregenpfeifer auf. Neben einem Raufussbussard und wenigen Piepern die ersten Vögel des Tages. Ich laufe bei schöner Lichtstimmung auf ein Feuchtgebiet zu und wenige Augenblicke später gibt es noch mehr Feuchtigkeit, aber von oben… Ich wandere auf den Pfaden im Uhrzeigersinn um den Duolbbavarddo. Das geht ganz gut und schnell, so dass ich gegen 15 Uhr am Rundvatnet, einem kleinen Vorsee des Litj-Dorro, ankomme. Es nieselt gerade, dazu lässt der Wind etwas nach. Das Gelände sieht schön und nach Zeltplätzen aus, so dass dies mein Platz für die Nacht werden soll. Nach kurzem suchen finde ich am Südende des Sees am Hang des Duolbbavarddo einen schönen und windgeschützten Zeltplatz.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250982.jpg Ansichten: 78 Größe: 1,06 MB ID: 3350287


                                                                                                                              Auf dem Pfad Richtung Ballvatnet, die Bucht Vuohppeluokta im Blick.


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250984.jpg Ansichten: 78 Größe: 790,5 KB ID: 3350288


                                                                                                                              Schöne Lichtstimmung am See 658 südöstlich des Jåttuvare


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250985.jpg Ansichten: 78 Größe: 919,9 KB ID: 3350289


                                                                                                                              In Richtung Daja und Sulitjelma gibt es derzeit nicht viel zu sehen.


                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1250986.jpg Ansichten: 77 Größe: 948,3 KB ID: 3350290


                                                                                                                              Alte Bootshütte am Rundvatnet See 671m



                                                                                                                              Nach der üblichen Hausarbeit entspanne ich eine Weile im Zelt, bevor mich irgendwann der Hunger an den Kocher treibt. Heute gibt es Kartoffel-Lauchpürree mit Röstzwiebeln und Beef-Jerkey. Mjam! Das Wetter hat sich mittlerweile deutlich beruhigt. Es ist zwar weiterhin kühl, dafür trocken, der Wind hat sich abgeschwächt und es klart etwas auf. Ich nutzte die Chance für einen kleinen Spaziergang am See um die schöne Abendstimmung einzufangen. Die letzten Sonnenstrahlen bieten tolle Lichtspiele mit Blick auf den Nuorto Savllo. Dazu schwimmen auf dem See in einiger Entfernung zwei Sterntaucher und ein paar Rentiere sind auch zu sehen.

                                                                                                                              Ich kehre zurück zum Zelt und mache mich fertig für den gemütlichen Abendteil. Während ich so aus dem offenen Zelt in Richtung See schaue, läuft auf einmal ein kleiner Mader oder Wiesel auf mein Zelt zu. Der hat bestimmt mein Essen gerochen und ist neugierig. Beim näher kommen entpuppt sich der Marder als Hermelin. Wenige Meter vor meinem Zelt stoppt der Hermelin plötzlich als ich mich leicht bewege um meine Kamera zu greifen. Das Hermelin guckt und verzieht sich dann hinter einen großen Stein. Schade, denke ich zunächst, halte die Kamera aber griffbereit. Kurz darauf taucht das Hermelin wieder wenige Meter vor meinem Zelt auf. Ich drücke auf den Kameraauslöser und erschrecke das Hermelin damit, so dass es sich schnell wieder verdrückt. Verdammt, alle Bilder unscharf. Es bietet sich mir aber noch zwei weitere Gelegenheiten, als das Hermelin auf dem Stein auftaucht. Leider will es beide Male nicht so recht ruhig stehen bleiben und die Dämmerung ist auch schon fortgeschritten, so dass mir kein scharfes Foto gelingen will. Schade, aber ich freue mich trotzdem über diese lustige Begegnung und verziehe mich zufrieden in den Schlafsack.
                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240827_195418.jpg Ansichten: 77 Größe: 947,7 KB ID: 3350291

                                                                                                                              Abendstimmung am Zeltplatz mit Blick über den Rundvatnet.

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240827_195731.jpg Ansichten: 77 Größe: 891,3 KB ID: 3350292

                                                                                                                              Tolles Licht am Nuorto Savllo

                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260003.jpg Ansichten: 77 Größe: 967,9 KB ID: 3350293

                                                                                                                              Lustiger flotter Besucher am Zelt. Das Herrmelin hat wohl mein Essen gewittert.

                                                                                                                              Zuletzt geändert von Kondor; 05.11.2025, 17:40. Grund: Beschriftung des letzten Bildes an DAS Hermelin angepasst.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                • 17.01.2016
                                                                                                                                • 570
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Tolle Fotos und toller Bericht
                                                                                                                                Mein Lieblingsfoto dieser Etappe ist spontan das Bild am See 658. Sehr sehr schön

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                  • 29.12.2022
                                                                                                                                  • 195
                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                  #65
                                                                                                                                  Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Tolle Fotos und toller Bericht
                                                                                                                                  Mein Lieblingsfoto dieser Etappe ist spontan das Bild am See 658. Sehr sehr schön
                                                                                                                                  Vielen Dank! Ja, das Bild mag ich auch. Trotz oder vielleicht gerade wegen dem eher durchwachsenen Wetter gab es immer wieder tolle Lichtstimmungen.
                                                                                                                                  Freu mich schon auf deinen Bericht wenn ich hier durch bin.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                    • 17.01.2016
                                                                                                                                    • 570
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Zitat von Kondor Beitrag anzeigen

                                                                                                                                    Vielen Dank! Ja, das Bild mag ich auch. Trotz oder vielleicht gerade wegen dem eher durchwachsenen Wetter gab es immer wieder tolle Lichtstimmungen.
                                                                                                                                    Freu mich schon auf deinen Bericht wenn ich hier durch bin.
                                                                                                                                    Mein Bericht ist ja seit ein paar Tagen fertig hochgeladen
                                                                                                                                    Umso mehr habe ich jetzt Zeit, deinen und andere Berichte ausführlich mitzulesen

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                      • 13.05.2014
                                                                                                                                      • 1037
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      Das Bild vom Licht auf dem Nuorto Savllo ist aber auch super. Und natürlich der Hermelin gleich darunter! Sorry, DAS Hermelin, wieder was dazugelernt.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                                                                        • 195
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Das Bild vom Licht auf dem Nuorto Savllo ist aber auch super. Und natürlich der Hermelin gleich darunter! Sorry, DAS Hermelin, wieder was dazugelernt.
                                                                                                                                        , vielen Dank für das Lob. Dabei ist mir aufgefallen, dass ich dann bei der Beschriftung des Bildes auch DAS Hermelin schreiben sollte. Da habe ich mich wohl selber verwirrt...

                                                                                                                                        Edit: Ich hoffe das ich dann bis zum Wochenende auch mit dem Bericht fertig werde.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                          • 17.07.2013
                                                                                                                                          • 3313
                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                          #69
                                                                                                                                          Zitat von Kondor Beitrag anzeigen

                                                                                                                                          , vielen Dank für das Lob. Dabei ist mir DAS Hermelin schreiben sollte. Da habe ich mich wohl selber verwirrt...
                                                                                                                                          ganz falsch: old school heißt es der Herr Mel, die Frau Melin
                                                                                                                                          neumodisch heißt es Mel (mwd)

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                                                            • 195
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            Zitat von qwertzui Beitrag anzeigen

                                                                                                                                            ganz falsch: old school heißt es der Herr Mel, die Frau Melin
                                                                                                                                            neumodisch heißt es Mel (mwd)
                                                                                                                                            , oder halt so.

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                              • 29.12.2022
                                                                                                                                              • 195
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Tag 14 – Mi. 28.08.2024: Rundvatnet – Stor Dorro – Kong Oscar Fjell – Daja


                                                                                                                                              Auch Tag Nr. 14 meiner Tour beginnt nicht mit strahlendem Sonnenschein, sondern mit stark bewölktem Himmel, mäßigem Südostwind und einem Regenschauer. So bleibe ich noch etwas liegen und hoffe auf Wetterbesserung. Der Regenschauer hat aufgehört und es wird Zeit fürs Frühstück. Ich beobachte dabei das Wetter und mache mir ein paar abschließende Gedanken über die weitere Route. Ich hatte insgeheim darauf gehofft, das sich vielleicht ein Schönwetterfenster auftut um einen Anstieg auf den Nuorto Savllo zu wagen und dafür das Zelt an Ort und Stelle stehen zu lassen. Das wird bei dem Wetter aber leider nix. Zur Bestätigung zieht ein kurzer Regenschauer vorüber. Gut, dann soll es also heute schon nach Daja auf den dortigen Campingplatz gehen. Ich nutze eine trockene Phase um meinen Kram zusammenzupacken und bin um 11 Uhr startklar. Ich drehe zunächst noch eine kleine Runde um den Rundvatnet um einen Blick auf Stor Dorro und Nuorto Savllo zu werfen, die sich aber dem trüben Wetter entsprechend in Wolken eingepackt zeigen.

                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Stor Dorro und Nuorto Savllo in Wolken eingepackt im Hintergrund


                                                                                                                                              Es beginnt zu nieseln so das ich zusehe das ich weiterkomme. Ich kreuze den Auslass aus dem Rundvatnet in den Liti Dorro problemlos. Ein kurzer Gruß eines Goldregenpfeifers ist ein willkommener Farbtupfer im steten Grau. Ich folge nun dem T-markierten Pfad und komme an den Dorroelva, der hier zwischen Auslass aus dem Liti-Dorro und der Geländestufe samt Wasserfall ins Tal recht tief ist und eine sehr hohe Strömungsgeschwindigkeit aufweist. Zum Glück gibt es hier eine Brücke oder wohl besser eine am Fels befestigte Planke mit Handlauf. Norwegischer Stil halt... Es geht sich gut auf dem Pfad und ich komme schnell voran. Nach links gibt es immer wieder gute Ausblicke in Richtung des Daja-Tal. Kurz hinter der Passhöhe am Syrvatnet hört es auf zu nieseln und es bietet sich mir ein erster Blick auf den Tjalanisjavrre, die Tjalalveshytta rechts am ösltichen Ufer und das dahinter liegende Kong Oscar Fjell und der Tjålbbe. In der Senke bei der Tjalalveshytta ist viel Leben in der Vegetation. Ich beobachte verschiedene Singvögel, mehrere Tag- und Nachtfalter und einige Grasfrösche. Dazu scheuche ich das ein oder andere Moorschneehuhn auf und mehrere Raufussbussarde kreisen über mir.

                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Blick auf das Daja- und Sulitjelma-Tal im Hintergrund
                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Tjalanisjavrre und die Tjalalveshytta rechts davon im Wald.
                                                                                                                                              Dahinter befindet sich das Kong Oscar Fjell und der Tjålbbe.
                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350929

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Hinter der Hütte geht es auf dem markierten Pfad etwa 100 Höhenmeter hoch bis zu einem Abzweig Richtung Kjelvatnet. Dort verlasse ich erst den markierten Pfad, kurz danach auch den Pfad Richtung Kjelvatnet und halte mich dann in nordwestlicher Richtung weglos auf das Kong Oscar Fjell zu. Hier ist es gut zu gehen und das vorankommen leicht. Oben angekommen quere ich eine weite Ebene mit mehreren Feuchtgebieten und kleinen Seen. Es ist schön hier! Ich treffe auf alte rote Punkt- und T-Markierungen denen ich folge. Ich halte nun geradewegs auf die Scharte zwischen Tjålbbe und Tjalmmebielle zu. Dort gibt es einen Durchbruch dem der nun nicht mehr rot sondern blau markierte Weg schön angelegt folgt. Dahinter geht es geländetechnisch steil in Richtung Dajadalen, aber der Weg dreht sich zunächst nach Norden und führt recht sanft am Hang entlang abwärts. Ein weiterer Raufussbussard überfliegt mich zunächst und hängt sich dann aber so schön über mir in die Thermik, dass ich mir einige Foto’s nicht verkneifen kann.

                                                                                                                                              Dann sehe ich mein heutiges Ziel den See Nedre Daja mit dem Campingplatz daneben. Gut, das ist ja nicht mehr weit denke ich mir. Ein Stück weiter bevor der Abstieg deutlich steiler wird gibt es einen schönen Ausblick auf Sulitjelma und den Anstieg nach Ny-Sulitjelma mit dem Koppertoppen im Hintergrund. Da war ich also vor genau 2 Wochen. Der Abstieg zieht sich dann doch noch etwas und so stehe ich erst nach über einer weiteren Stunde und nach insgesamt 17km Strecke auf dem Campingplatz. Dort leihe ich mir eine Hütte zu einem stolzen Preis und freue mich auf eine kalte Cola. Zu meinem Leidwesen haben die nur warme Cola oder kalte Cola Zero ohne Zucker… Ohne Zucker?! Gut, dann kaufe ich halt beide. Leider gibt es hier am Campingplatz sonst nicht viel zu kaufen wie z.B. ein leckeres Abendessen. Das Café hat bereits geschlossen und die Regale des Self-Service sind zum Ende der Saison recht leer, aber ein paar leckere Snacks finde ich noch und z.B. Gas oder Angelequipment wäre auch noch vorhanden. Ich verziehe mich in die Hütte und freue mich auf die erste Dusche nach 14 Tagen. Danach gönne ich mir dann leckere Nudeln mit Pfeffersauce und eine mittlerweile kalte zuckerhaltige Cola als Belohnung.

                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350931

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350932

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3350933

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                • 29.12.2022
                                                                                                                                                • 195
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                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  • 195
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                                                                                                                                                  Den letzten Tourentag lasse ich geruhsam angehen, da es heute nur noch bis nach Sulitjelma und von dort weiter nach Bodø gehen soll. Der Bus nach Fauske fährt erst gegen 14 Uhr, so das ich reichlich Zeit habe um die knapp 5km zu absolvieren. Zum Frühstück verputze ich meine letzten Müslireste und geniesse danach einen Kaffee auf der Veranda, wo ich der lokalen Vogelpopulation bei ihrem Tagesgeschäft zuschaue. Das Wetter zeigt sich heute heiter bis wolkig, trocken, mild um 13° C und es weht ein leichter Wind aus Südost. Herrlich!

                                                                                                                                                  Um kurz nach 11 Uhr breche ich auf. Der Weg führt mich vom Campingplatz über eine heute wenig befahrene Asphaltstraße RV7482 nach Norden direkt auf das Ostufer des Langvatnet zu. Dort liegt das alte Schmelzwerk Fagerli, wo früher Erz aufbereitet und mittels der damals noch vorhandenen Eisenbahn abtransportiert wurde. Dort angekommen nehme ich mir ein halbes Stündchen Zeit und schaue mir die Ruinen der alten Erzhütte an. Schon beeindruckend und irgendwie auch bizarr wie diese ehemaligen Grundpfeiler des Wohlstands des kleinen Örtchens nun vor sich hin verrotten. Neben den Ruinen befindet sich das Bergbaumuseum das aber Saisonbedingt bereits geschlossen hat.


                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Der weitere Weg führt mich an alten Gehöften, alten Halden und weiteren Bergwerksrelikten vorbei. Kurz hinter dem alten Werk Sandnes komme ich zum Gikenelva, der sich leicht grünlich leuchtend talabwärts stürzt und in den Langvatnet ergiesst. Dessen Ufer und die säumenden Felsen leuchten in kräftigen Ockertönen. Aha, der Bach fliesst also durch das Bergwerk oder die alten Halden und führt dadurch erhebliche Mengen Eisen und Kupfer mit sich. Durch den Kontakt mit Sauerstoff fallen diese als Oxide aus und prägen die Farbe des Bachs samt seines Ufers entsprechend.

                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Ein Stück dahinter treffe ich auf den Coop, wo ich mich mit allerlei leckeren Dingen sowie etwas frischem Obst eindecke. Bis zur Abfahrt des Busses nutze ich die Möglichkeit der Sitzgelegenheiten samt frischem Kaffee und dem ein oder anderen Winerbrød. Der Bus kommt pünktlich und bringt mich wieder durch die schöne Landschaft zurück nach Fauske, wo ich meinen Anschluß nach Bodø pünktlich erreiche und dort im Laufe des Nachmittags ankomme. Ich beziehe mein Einzelzimmer im Hostell am Bahnhof, von wo es morgen früh nur ein kurzer Weg zum Fähranleger auf die äusserste Lofoteninsel Røst ist. Dort möchte ich ein paar schöne „Fuglkosdager“ verbringen. Zum Tourabschluss gönne ich mir eine leckere Pizza samt Pils in einer nahen Pizzeria und freue mich auf entspannte Tage die noch kommen werden.

                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    • 11.09.2022
                                                                                                                                                    • 319
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    Vielen Dank für den tollen Bericht. Was für ein interessanter Kontrast: Erst die lebendige Naturlandschaft mit Seen, Flüssen und Vögeln und dann die verfallenen Reste einer vergangenen Industriekultur in morbidem Rostrot. Sehr schön.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                      • 13.05.2014
                                                                                                                                                      • 1037
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      Ich finde es auch sehr gelungen, wie du Naturbeobachtungen und Lost Places in deinen schönen Bericht eingebaut hast. Mich würden auch noch ein paar Eindrücke von Røst interessieren, deshalb hoffe ich noch auf eine kleine Fortsetzung?

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 02.09.2016
                                                                                                                                                        • 1836
                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Auch von mir vielen Dank für die Unterhaltung. Zwar "keine Gletscher und Gipfel", aber ich hoffe die ornithologische Ausbeute hat dann doch etwas getröstet.
                                                                                                                                                        Und mit Blick auf die dortigen "lost places" kann ich mir einen Link nicht verkneifen:
                                                                                                                                                        Arbeiderkampen i Sulitjelma ga etterkommerne et bedre liv – Nordland
                                                                                                                                                        Vor gut 100 Jahren herrschte in den Gruben von Sulitjelma moderne Sklaverei, bis eines Tages das Fass zum Überlaufen kam...

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          • 570
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Toller Bericht bis jetzt. Danke dafür
                                                                                                                                                          Mein Lieblingsfoto der letzten Etappen ist das Bild mit dem Bussard. Wunderschön

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                            • 29.12.2022
                                                                                                                                                            • 195
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            Epilog


                                                                                                                                                            Zurück in Bodø ging es am nächsten morgen um 6 Uhr mit der Fähre nach Westen, wo eine knappe Woche Vogelbeobachtungstour auf Røst und weiteren Inseln der äusseren Lofoten auf mich wartete. Das Wetter spielte absolut mit, ich hatte tolle Vogelbeobachtungen, schöne Landschaften, eine erholsam-entspannte Zeit und sogar tolle Polarlichter gab es. Das ist jedoch eine andere Geschichte, aber ein paar Eindrücke von Røst möchte ich euch dennoch gerne geben. Robtrek

                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240830_100651.jpg Ansichten: 0 Größe: 807,6 KB ID: 3351247


                                                                                                                                                            Die Lofotenkette von der Fähre aus gesehen


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260095.jpg Ansichten: 0 Größe: 704,1 KB ID: 3351248


                                                                                                                                                            Der Blick auf (v.r.n.l.): Røst (das flache Eiland ganz rechts wo die Häuser stehen), Vedøya, Storfjellet, Ellevsnyken, Trenyken, Hernyken, Skomvær.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_145820.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3351252


                                                                                                                                                            Der höchste Berg von Røst mit sagenhaften 11m Höhe (wenn man die noch weiter südlich liegenden unbewohnten Inseln nicht mitzählt).


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240830_163629.jpg Ansichten: 0 Größe: 862,2 KB ID: 3351249


                                                                                                                                                            Der Norden der Insel Røst mit Lofotenbergen im Hintergrund.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240831_164115.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,31 MB ID: 3351253


                                                                                                                                                            Alter Walknochen auf Ystøran am westlichen Ende der Insel. Von hier aus dürfte es wahrscheinlich die kürsteste Distanz nach Grønland oder zumindest zu den Jan Mayen Inseln sein, zu sehen waren diese von hier aber natürlich nicht...



                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260169.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3351250


                                                                                                                                                            Bei den Vogelbildern beschränke ich mich mal auf ein paar wenige typische Vertreter:
                                                                                                                                                            Eines von mehreren Schmarotzerraubmöwenpärchen auf der Insel.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260180.jpg Ansichten: 0 Größe: 764,1 KB ID: 3351251


                                                                                                                                                            Ein Gryllteist im Schlichtkleid


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260259.jpg Ansichten: 0 Größe: 380,6 KB ID: 3351255


                                                                                                                                                            Einer von täglich mehreren Seeadlern der für allgemeine Aufruhr bei den rastenden Wasservögeln sorgte.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1260232.jpg Ansichten: 0 Größe: 904,1 KB ID: 3351256


                                                                                                                                                            ...selbst bei den großen Singschwänen.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240901_130202.jpg Ansichten: 0 Größe: 1.015,4 KB ID: 3351254


                                                                                                                                                            Papageientaucher dürfen natürlich nicht fehlen... Leider nur als sehr schöne Street-Art, da keine Papageientaucher mehr anwesend waren. Die Brutplätze werden bis Mitte August verlassen, so dass danach keine Bootstouren mehr zu Burkolonie angeboten werden, da die Kolonie dann weitgehend vogelleer ist.


                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20240830_224230.jpg Ansichten: 0 Größe: 222,2 KB ID: 3351257


                                                                                                                                                            Auf dem Rückweg aus dem örtlichen Pub gab es dann tatsächlich schöne Polarlichter.



                                                                                                                                                            Nach über drei Wochen kam ich entspannt und erholt in Deutschland wieder an. Nach der Rückkehr brauchte ich einige Zeit um die zweiwöchige Tour durch Sutijelma, Padjelanta und Junkerdalen für mich richtig einzuordnen. Zunächst war ich schon etwas enttäuscht, weil das Wetter doch äussert grauslig war und viele Planungen zu Nichte gemacht hatte. Die Bilder im häufigen Grau-in-Grau zeugen davon. Ich stieß dazu auf einen „klugen“ Vermerk in meinem Notizbuch: „Wenn es von Südost kräftig bläst, dann erdrücken einen die Wolken samt Niesel- und Regen. Dreht es jedoch auf Südwest, dann droht Ungemach…“ So war wohl zeitweilig mein empfinden.

                                                                                                                                                            Nach einer Weile setzte sich aber die Erkenntnis durch, dass die Tour trotz des schlechten Wetters, Rückenschmerzen und der steten Planänderungen eine gute Tour und eine wichtige Erfahrung war. Trotz der widrigen Umstände durchgehalten und schöne Momente erlebt zu haben. Die Landschaft ist grandios, die Tierwelt reichhaltig, es ist überwiegend schön einsam, es gibt noch soviel zu entdecken und meine „Liste“ der noch zu entdeckenden Gebiete ist durch die Tour nicht viel kürzer geworden. Daher darf ich schon mal vorweg nehmen, dass ich auch im Jahr 2025 wieder in dieser Region unterwegs war und dabei auf einer tollen Tour die ein oder andere Lücke schliessen konnte. Mehr dazu dann im Laufe des Winters hoffentlich in meinem 2. Sulitjelma-Bericht.


                                                                                                                                                            Zum Abschluss sind hier noch die nackten Zahlen der Tour und eine Karte der gewanderten Route:
                                                                                                                                                            Dauer: Ca. 15 Tage, Gesamtstrecke ca. 181 km, Höhenmeter: ca. 6.100, Rucksack (Start/Ziel) ca. 26,5 / 18,8 kg, 46 Vogelarten + weitere schöne Tierbeobachtungen
                                                                                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 202408_Sulitjelma_Padjelanta_Track4.jpg Ansichten: 0 Größe: 320,7 KB ID: 3351258

                                                                                                                                                            Bild Gewanderte Route im Børgefjell
                                                                                                                                                            Kartendaten: © OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (CC-BY-SA), mit eigenen Hinweisen ergänzt.



                                                                                                                                                            Herzlichen Dank für euer Interesse an dem Bericht!​

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                              • 13.05.2014
                                                                                                                                                              • 1037
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              Vielen Dank für diesen schönen Nachschlag, Kondor. Ich habe ja auf meiner Padjelanta-Tour letztes Jahr auch von deinen Reisevorbereitungen zur Region um die alte Silbermine profitiert, die du großzügig mit mir geteilt hast. Dafür nochmal ein extra Dankeschön!

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                • 1963
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                Das war noch einmal ein schöner Abschluss deiner Tour. Röst wird ja meist links liegen gelassen. 🤔
                                                                                                                                                                Die Region südwestlich von Ny Sullitjelma steht auch noch auf meiner Liste der zu erwandernden Gebiete. Macht schon mal Lust auf mehr. 😉😊
                                                                                                                                                                Wenn das Wetter mal nicht mitgespielt hat, geht es mir ähnlich wie dir und die Enttäuschung überwiegt anfangs. Am Ende erinnere ich mich an die vielen, kleinen Glück - spendenden Momente, einfache Dinge, wo einmal ein paar magische Sonnenstrahlen die Landschaft doch noch einmal ganz kurz in ein besonderes Licht getaucht haben, die Freude, über einen doch wiedergefundenen Pfad u.s.w.
                                                                                                                                                                Das Glück, einfach draußen gewesen zu sein, verdrängt jede vorherige Enttäuschung.
                                                                                                                                                                Bin gespannt, wo du dich dieses Jahr „rumgetrieben“ hast. 🧐
                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                  • 05.10.2020
                                                                                                                                                                  • 30
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  Auch von mir herzlichen Dank. Schön finde ich, dass du mit deinem Interesse an der Vogelwelt auch bei miesem Wetter noch Interessantes entdecken kannst. Und dass im Jahr darauf dort die äußeren Umstände besser gewesen sind, so dass ich mich schon jetzt auf den neuen Bericht freue.
                                                                                                                                                                  Røst mit seinen Vogelinseln war mein erstes Ziel im nördlichen Skandinavien. Ein Schulfreund ist mit einem (schwedischen?) Kinderbuch großgeworden, in welchem ein Seeadler auf einer dieser Inseln eine Hauptrolle spielt. Mehr weiß ich nicht mehr, aber das war der Grund, dass wir nach der Schulzeit dorthin geradelt sind. Es war im Juni, alles voll mit Holzgestellen und Stockfischen, dazu viele Möwen. Viel Lärm und Gestank, an den wir uns gewöhnen mussten. Aber die Vögel auf den Felseninseln im Atlantik und auf flachen Inselchen fläzenden Robben haben auch uns beeindruckt.

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                    • 570
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    Welch schöner Abschluss deiner Reise. Danke nochmal für den Bericht und die so wunderschönen Fotos

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                                      • 29.12.2022
                                                                                                                                                                      • 195
                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                      #83
                                                                                                                                                                      Blubbi Goldi Herzlichen Dank das ihr dabei wart und eure Begeisterung. ​​

                                                                                                                                                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Auch von mir vielen Dank für die Unterhaltung. Zwar "keine Gletscher und Gipfel", aber ich hoffe die ornithologische Ausbeute hat dann doch etwas getröstet.
                                                                                                                                                                      Und mit Blick auf die dortigen "lost places" kann ich mir einen Link nicht verkneifen:
                                                                                                                                                                      Arbeiderkampen i Sulitjelma ga etterkommerne et bedre liv – Nordland
                                                                                                                                                                      Vor gut 100 Jahren herrschte in den Gruben von Sulitjelma moderne Sklaverei, bis eines Tages das Fass zum Überlaufen kam...
                                                                                                                                                                      Ja, die Orni-Ausbeute und schöne Landschaften haben in jedem Fall getröstet.
                                                                                                                                                                      Danke für die Ergänzung mit dem Artikel über das Leben in der Sulitjelmaminen. Diesen Artikel hatte ich tatsächliuch sogar hier in einem der anderen Reiseberichte über Sulitjelma entdeckt und gelesen. FInde ich gut, das du den hier nochmal verlinkt hast, weil es eine gute Einordnung über die Sulisgrube bietet. Ich bin froh das ich nicht vor 100+ Jahren mein Geld in einer Mine verdienen musste, denn das Leben und Arbeiten in den Minen war damals sowohl dort oben im Norden als auch hier bei uns kein Zuckerschlecken und hart an der Grenze (oder schon darüber) zur Sklaverei.



                                                                                                                                                                      Vielen Dank evernorth und du hast absolut recht. Man muss auch nach einer solch verregneten Tour dankbar sein so etwas machen zu dürfen und für die schönen Momente der Tour.

                                                                                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Die Region südwestlich von Ny Sullitjelma steht auch noch auf meiner Liste der zu erwandernden Gebiete. Macht schon mal Lust auf mehr. [...] Bin gespannt, wo du dich dieses Jahr „rumgetrieben“ hast. 🧐
                                                                                                                                                                      ​​

                                                                                                                                                                      Da kann ich schon mal anteasern, dass es wieder in die Region südwestlich bis südöstlich von Ny Sulitjelma ging.


                                                                                                                                                                      Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Vielen Dank für diesen schönen Nachschlag, Kondor. Ich habe ja auf meiner Padjelanta-Tour letztes Jahr auch von deinen Reisevorbereitungen zur Region um die alte Silbermine profitiert, die du großzügig mit mir geteilt hast. Dafür nochmal ein extra Dankeschön!
                                                                                                                                                                      Vielen Dank und gern geschehen, Robtrek .

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                        • 29.12.2022
                                                                                                                                                                        • 195
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        Zitat von Tekumseh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        Røst mit seinen Vogelinseln war mein erstes Ziel im nördlichen Skandinavien. Ein Schulfreund ist mit einem (schwedischen?) Kinderbuch großgeworden, in welchem ein Seeadler auf einer dieser Inseln eine Hauptrolle spielt. Mehr weiß ich nicht mehr, aber das war der Grund, dass wir nach der Schulzeit dorthin geradelt sind. Es war im Juni, alles voll mit Holzgestellen und Stockfischen, dazu viele Möwen. Viel Lärm und Gestank, an den wir uns gewöhnen mussten. Aber die Vögel auf den Felseninseln im Atlantik und auf flachen Inselchen fläzenden Robben haben auch uns beeindruckt.
                                                                                                                                                                        , schöne Beschreibung! Im Herbst waren die Holzgestelle leer und demenstprechend auch weniger Möwen unterwegs. Aber krass das ihr nach Røst mit dem Fahrrad damals geradelt seit. Die meisten Lofotentouristen lassen Røst zumeist links liegen, da die Insel eben keine spektakuläre Gebirgslandschaft zu bieten hat. Für mich hat Røst aber was spezielles und als Vogelinteressierter finde ich es ein schönes Eiland. Vielen Dank!

                                                                                                                                                                        Kommentar