[NO/SE] Keine Gipfel & Gletscher – 2 Wochen Sulitjelma, Padjelanta & Junkerdalen

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  • Kondor
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    • Meine Reisen

    #61
    Bottoey Hallo und schön das du mit dabei bist. Wieder jemanden den ich auf dieser Tour knapp verpasst hatte. Du hattest glücklicherweise wohl das bessere Wetterfenster erwischt.

    Zitat von Bottoey Beitrag anzeigen
    Für Lars Momsen Fans:
    En gang kom en bjørn inn i teltet til Kondor og spiste maten hans. Da ble Kondor forbannet og spiste bjørnen.
    , danke. Sehr cool und ein Gruß an den Monsen-"Fanclub"!
    Bis zum guten Monsen habe allerdings dann noch noch ein paar harte Touren zu absolvieren...

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    • Kondor
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      #62
      Tag 12 – Mo. 26.08.2024: Bierre – Mavas – Metskildalstjønna



      Zeltplätze auf Beerenheide im Birkenwald haben etwas für sich. Man schläft sehr weich, die Bäume bieten Schutz und das Rauschen des Windes schläfert ein. So habe ich richtig gut geschlafen und bin fit als mich der neue Tag mit kühlem und bedecktem Wetter begrüsst. Der See liegt ruhig da und die beiden Bergenten tauchen am gegenüberliegenden Ufer nach Nahrung. Irgendwo ruft ein Raufussbussard und mehrere Kolkraben. Ich geniesse meinen Kaffee im Schlafsack und schaue entspannt über den See den Vögeln und Wolken nach. Gegen halb 10 Uhr geht es weiter Richtung Mavas. Der Pfad ist gut markiert und einfach zu gehen. Ich komme an einigen kleinen Seen und Sümpfen vorbei. Es klart etwas auf und so gehe ich bei heiter bis wolkigem Wetter, mit leichtem Wind aus Südost. Der Mavashaure kommt in mein Blickfeld und es bieten sich weite Ausblicke. Von weitem rieche ich Kaminrauch und wenig später stosse ich auf die Sami-Siedlung Mavas. Ich gehe ein Stück in das Dorf, sehe aber keinen Menschen. Weiter unten am Ufer steht jemand an seinem Boot und ich höre irgendwo ein hämmern.

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      Morgenstimmung beim Start oberhalb vom Bierre

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      Blick nach Westen auf Akharis, Nuortta Savllo und Ballek

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      Schöne Lichtstimmung über der Moorlandschaft zwischen Bierre und Mavas.

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      Erster Blick auf den Mavashaure


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      Samisiedlung Mavas, Helikopterlanderplatz im Bild vorne.



      Hinter der Hubschrauberplattform ändere ich meinen Kurs auf West. Hier zeichnet sich undeutlich ein Pfad ab, den ich aber in einem Sumpf wieder verliere. Ich wander am Rande des Sumpfs, was ganz gut geht und kreuze eine markierte Winterroute. Ich hoffe den Weg wieder zu finden, aber das gelingt mir nicht. Auf einmal stehe ich am Ufer des Mavashaure. Ein schönes Fleckchen hier mit Blick auf den Arjep Savllo und etwas geschützt vom Dorf. Ich halte mich ein Stück vom Ufer entfernt und quere einen Sumpf, wo ich den Pfad wiederfinde und der mich durch einen dichten Birkenwald führt. Bald verliere ich den Pfad aber wieder. Ich halte mich einfach nach Westen und stehe auf einmal direkt vor einer stabilen Brücke über den Sårjåsjåhkkå. Prima! Die Brücke ist also noch vorhanden und in gutem Zustand. Das war eine kleine unbekannte in meiner Planung, ob die Brücke noch da und in einem nutzbaren Zustand ist. Ich quere die Brücke und suche mir auf der anderen Seite einen schönen Pausenplatz. Hm, ohne diese Brücke wäre der Fluss zumindest hier in diesem Abschnitt nicht so einfach zu queren.

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      Am Ufer des Mavashaure mit Blick auf den Arjep Savllo

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      Gute Brücke über den Sårjåsjåhkkå

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      Der Sårjåsjåhkkå, Nuortta Savllo im Hintergrund. Der Fluss wäre ohne Brücke in diesem Abschnitt nicht so einfach zu queren. EInfach ist es dann wahrscheinlich erst beim Einlaufdelta.


      Nach der Pause setzte ich meinen Marsch zunächst in nordwestlicher und dann in nördlicher Richtung entlang des noch halbwegs vorhandenen Pfades fort. Als der Pfad sich immer mehr verliert ändere ich meinen Kurs auf West und steige den Hang des Lulep Guhkavarddo an einer relativ gut überschaubaren Stelle hoch. Oberhalb der Vegetation ist der Aufstieg gut machbar und als ich das Gipfelplateau erreiche bieten sich mir tolle Ausblicke auf die zurückgelegte Strecke, die Sümpfe des Vävkkaråhto, Mavashaure, Nuortta und Arjep Savllo. Der Weg vom Lulep zum Alep Guhkavarddo führt mich zu einer Seenplatte. Das Gelände ist hier sehr feucht und es finden sich viele kleine Absätze. Daher suche ich mir eine einfache Route nordöstlich an den Seen vorbei.

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      Blick nach Nordosten auf das Vävkkaråhto und die Sümpfe nordwestlich Mavas.

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      Ausblick über den Mavashaure in östlicher Richtung vom Guhkavarddo

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      Blick auf Ballek & Nuortta Savllo samt Aufstiegsroute von der schwedischen Seite.
      Als Schlüsselstelle gilt das steile Schneefeld unterhalb des Gipfels.

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      Seenlandschaft zwischen den Guhkavarddo-Plateaus, im Hintergrund Arjep Savllo und Sjårak.



      Es ist mittlerweile ca. 13 Uhr und der Wind frischt auf. Etwa eine halbe Stunde später fängt es an zu regnen. Ich lasse mich nicht beeirren und quere das Plateau des Alep Guhkavarddo. Dahinter halte ich mich in West-nordwestlicher Richtung und quere das feucht-sumpfig-waldige Tal zwischen Guhka- und Gassavarddo oberhalb der Kassavartokåtan etwa auf der Höhe 640m. Hier treiben sich einige Rentiere rum und es gibt Molte- & Blaubeeren satt. Den Anstieg zum Gassavarddo gehe ich von Osten an, was ganz gut funktioniert. Oben angekommen findet sich etwas weiter ein toller Zeltplatz an einem See mit Blick auf die beiden Savllo-Berge. Es ist aber erst 16 Uhr und ich habe noch Lust weiterzugehen, so dass ich mich weiter in westlicher Richtung halte. An einem der Seen entdecke ich mehrere Trauerenten und zwei Bergenten. Den Südhang des Gassavarddo bildet eine Steilwand, die sich vom Anstieg bis fast zur Grenze zieht, nur unterbrochen von einer durch zwei Bäche geprägten Senke die die oberen Seen in die unterliegenden Seen entwässern. Ich nutze diese Senke für den Abstieg zum Wanderweg im Metskidalen.

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      Rentiere im Tal nähe Kassavartokåtan

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      Schöne Zeltmöglichkeit an einem der Gassavarddo-Seen Arjeb Svallo und Sjårak im Hintergrund in den Wolken.

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      Der See ca. 770m am Gassavarddo

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      Drei weibchenfarbige Trauerenten

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      Zwei juvenile Bergenten



      Im Metskidalen folge ich den Pfad ein Stück und quere mal wieder die Grenze nach Norwegen. Auf schwedischer Seite ist der Pfad kaum markiert, aber direkt hinter der Grenze sind die bekannten roten Ts zu entdecken. Auf dem Pfad laufe ich bis zum Grænssajåhkå, den ich in Wadschuhen recht einfach furte. Dahinter folge ich nicht den Pfad weiter aufwärts, sondern ich halte mich entlang des Hanges in südwestlicher Richtung. Mein Plan ist heute noch bis zum Metskidalstjønna zu gehen und dort zu zelten. Ich arbeite mich entlang des Hangs bis zum See, was dank vieler Geländestufen und Weidengebüsche recht mühsam ist. Nach einem anstrengenden Kilometer komme ich am See an und Ernüchterung stellt sich ein. Was auf der Karte nach einem netten See mit Zeltmöglichkeiten und Windschutz nach Westen aussah, entpuppt sich als von vielen Weidengebüschen oder feuchten Flächen umgebenes zugiges Loch. Die einzig schöne Fläche steht voll im Wind, denn der Wind hat wieder auf Südwest gedreht und mächtig aufgefrischt. Während ich so umherstreife nach der Suche nach einem Zeltplatz finde ich ein Morakniv mitten in einem Weidengebüsch am See. Wer das wohl wann hier verloren hat?! Ich packe es erstmal ein und suche dann weiter nach einem Zeltplatz. Kurze Zeit später fängt es dann wieder an zu regnen, so dass ich mich schlussendlich für einen Platz etwas oberhalb des Sees auf einem trockenen, etwas steinigen und nur mässig windegeschütztem Moränenrücken entscheide. Ich beeile mich mit dem Zeltaufbau und falle geschafft in meinen Schlafsack. Der Regen bleibt, der Wind dreht auf und ich koche mir ein schnelles Fertigessen a la Balkanreistopf. Danach verkrieche ich mich satt und geschafft wieder in den Schlafsack. Alle Achtung! Über 23km und fast 900 Hm waren es heute durch eine schöne abwechslungsreiche Landschaft.

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      Erneuter Grenzübertritt nach Norwegen entlang des ab der Grenze mit den bekannten roten Ts markierten Pfades. Im Hintergrund der Anstieg zum Gårro und Richtung Balvatnet.

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      Furtstelle am Grænssajåhkå

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      Auf der Suche nach einem trockenen und windgeschützten Zeltplatz am Metskidalstjønna. Gezeltet habe ich schlussendlich hinter dem Rücken am gegenüberliegenden Ufer.

      Zuletzt geändert von Kondor; 27.10.2025, 21:05.

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      • Kondor
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        • Meine Reisen

        #63
        Tag 13 – Di. 27.08.2024: Metskildalstjønna – Vuotsas – Gårro – Rundvatnet (Dorro)


        Uh, was für eine unruhige Nacht. Es saust, braust und blässt stark in der Nacht, wodurch ich immer wieder wach werde. Irgendwann ist es dann genug und ich muss mal vor das Zelt. Brrrr, ist das uselig hier. Es sind nur wenige Grad über Null, der Wind kommt stark aus Südwest und treibt Nieselregen heran. Ich verziehe mich wieder schnell in den Schlafsack. Schlafen kann ich aber nicht mehr und so gönne ich mir ein längeres Frühstück im Zelt und höre einen Podcast dabei. So gegen neun Uhr gibt’s eine Nieselpause, die ich zum zusammen packen nutze.

        Ein Stündchen später bin ich auf dem Weg entlang des Metskidalstjønna in südwestliche Richtung. Die Idee war zunächst auf den Vuotsas zu steigen und von dort die Situation am Arggalajfjell zu prüfen, ob eine Querung oder zumindest ein Aufstieg bis zum Klaravatnet möglich wird. Der Weg am See ist wieder eher mäßig zu gehen dank vieler Stufen und Buschwerk. Den Aufstieg zum Vuotsas beginne ich am Südwestufer des Metskidalstjønna. Der Aufstieg hier ist recht steil und das Gelände wenig übersichtlich. Mit etwas suchen finde ich einen halbwegs guten Pfad entlang ein paar Steilstufen und gelange auf flacheres Terrain am Nordwesthang vom Vuotsas. Der Wind greift hier ordentlich an und die Böen bringen mich zum schwanken. Es bietet sich von hier ein schöner Aussicht auf den Ballvatnet, samt Regenbogen und den dazugehörigen Regenwolken. Die Regenwolken rasen über dem See heran und ich bin froh das ich direkt beim Start die Regensachen angezogen habe. Ich lasse mich von Wind und Niesel nicht beirren und erreiche das „Gipfelplateau“ auf 820m Höhe. Von hier hat man eine tolle Aussicht über den Ballvatnet, Mavashaure, das Arggalajfjell und auf die beiden großen Savllos. Eigentlich ein toller Platz, aber der Wind bläst mittlerweile so stark das ich mich am Gipfel kaum halten kann. Ich verziehe mich hinter eine Geländestufe in den Windschutz mit Blick auf den Mavashaure, wo ich mir einen kleinen Snack gönne und die weitere Route durchgehe.


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        Der Metskidalstjønna vom Anstieg zum Vuotsas aus gesehen. Nuortta Savllo und Ballek mal wieder im dichten Wolkenkleid.


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        Schlechtwetter über Ballvatnet und Junkerdalen Nationalpark


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        Heransausende Regenwolken samt Regenbogen über dem Ballvatnet
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        Blick vom Gipfel des Vuotsas auf den Ballvatnet
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        Der Mavashaure vom Gipfel des Vuotsas aus gesehen.
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        Gute Laune gut verpackt am stürmischen Vuotsas-Gipfel.
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        Die Landschaft am Vuotsas in Richtung Mavashaure


        Das Arggalajfjell ist kaum zu sehen und dicke Wolken türmen sich drum herum und dahinter. Okay, das macht bei dem Wetter mit vielen Wolken und dem mittlerweile stürmischen Wind keinen Sinn. Ich hatte damit gerechnet und mir mehrere Varianten überlegt. Auch unten herum entlang des Ballvatnet zur Ballvasshytta finde ich heute nicht verlockend. So greift der Plan zunächst in nordwestlicher Richtung über das Gårro entlang der Pfade zum Stor-Dorro zu ziehen und dann zu schauen was in den kommenden zwei Tagen noch so geht. Beim Abstieg stehe ich voll im seitlich angreifenden stürmischen Wind, was wieder für das ein oder andere Schwanken sorgt. Boah, bläst das heftig hier...

        Als ich weiter unten bin halte ich mich hinter einer Geländestufe im Windschatten, was zwar vor dem Wind schützt, dafür aber anderes Unbill auf Lager hart. Meine nun gewählte Route bis zum Pfad führt durch unübersichtliches Gelände durch Weidengebüsche und zu oder entlang einiger Geländekanten, die einen steten Kurswechsel erfordern. Immer wieder stehe ich vor dichtem Buschwerk oder einem kleinen Abgrund. Anstrengend! Nach einer Weile treffe ich auf den Pfad und folge diesem nach Nordwest zum Gårojavrasj. Der See ist sturmgepeitscht und es sind richtige Wellen und Gischt auf dem See. Am östlichen Seeufer sehe ich ein ziemlich plattgedrücktes Helpsort-Zelt stark im Wind taumeln. Oh je, da steht aber jemand ungünstig mit seinem Zelt. Das Zelt scheint aber leer zu sein und am anderen Ufer des Sees sitzt ein Angler im Windschutz. Vielleicht der Besitzer... Ein Stück weiter sehe ich nördlich des Weges hinter einem kleinen Hügel einen Mann an einem größeren Hillebergzelt herumwerkeln um die Abspannleinen sichern. Der Platz scheint zumindest etwas Windschutz zu bieten.

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        Der Gebirgszug des Arggalajthjåkkå in dichten Wolken. Da wird es dann heute nicht drüber gehen können. Davor das tief eingeschnittene Båtskaret.

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        Geländestufen und Bushwhacking irgendwo zwischen Vuotsas und dem Pfad aus dem Metsildalen Richtung Gårro

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        Blick zurück auf einen der Bushwhacking-Pässe, Mavashaure und Ajep Savllo im Hintergrund.

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        Sturmgepeitschter Gårojavrasj. Wer ganz genau hinschaut sieht das relativ plattgedrückte graue Helsport-Zelt nah am Seeufer.


        Ich ziehe weiter und das Gelände öffnet sich nach Westen und zum Ballvatnet hin. Die Aussicht über den riesigen Ballvatnet und den nördlichen Junkerdalen Nationalpark ist toll. Das Gelände wird nun flacher, es gibt kaum noch Buschwerk und ist deutlich einfacher zu laufen. Ich arbeite mich durch den Wind stetig nach Nordwest und erreiche bald die Senke zwischen Jåttuvare und Duolbbavarddo. Am Feuchtgebiet scheuche ich eine Bekassine und ein paar Goldregenpfeifer auf. Neben einem Raufussbussard und wenigen Piepern die ersten Vögel des Tages. Ich laufe bei schöner Lichtstimmung auf ein Feuchtgebiet zu und wenige Augenblicke später gibt es noch mehr Feuchtigkeit, aber von oben… Ich wandere auf den Pfaden im Uhrzeigersinn um den Duolbbavarddo. Das geht ganz gut und schnell, so dass ich gegen 15 Uhr am Rundvatnet, einem kleinen Vorsee des Litj-Dorro, ankomme. Es nieselt gerade, dazu lässt der Wind etwas nach. Das Gelände sieht schön und nach Zeltplätzen aus, so dass dies mein Platz für die Nacht werden soll. Nach kurzem suchen finde ich am Südende des Sees am Hang des Duolbbavarddo einen schönen und windgeschützten Zeltplatz.

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        Auf dem Pfad Richtung Ballvatnet, die Bucht Vuohppeluokta im Blick.

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        Schöne Lichtstimmung am See 658 südöstlich des Jåttuvare

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        In Richtung Daja und Sulitjelma gibt es derzeit nicht viel zu sehen.

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        Alte Bootshütte am Rundvatnet See 671m


        Nach der üblichen Hausarbeit entspanne ich eine Weile im Zelt, bevor mich irgendwann der Hunger an den Kocher treibt. Heute gibt es Kartoffel-Lauchpürree mit Röstzwiebeln und Beef-Jerkey. Mjam! Das Wetter hat sich mittlerweile deutlich beruhigt. Es ist zwar weiterhin kühl, dafür trocken, der Wind hat sich abgeschwächt und es klart etwas auf. Ich nutzte die Chance für einen kleinen Spaziergang am See um die schöne Abendstimmung einzufangen. Die letzten Sonnenstrahlen bieten tolle Lichtspiele mit Blick auf den Nuorto Savllo. Dazu schwimmen auf dem See in einiger Entfernung zwei Sterntaucher und ein paar Rentiere sind auch zu sehen.

        Ich kehre zurück zum Zelt und mache mich fertig für den gemütlichen Abendteil. Während ich so aus dem offenen Zelt in Richtung See schaue, läuft auf einmal ein kleiner Mader oder Wiesel auf mein Zelt zu. Der hat bestimmt mein Essen gerochen und ist neugierig. Beim näher kommen entpuppt sich der Marder als Hermelin. Wenige Meter vor meinem Zelt stoppt der Hermelin plötzlich als ich mich leicht bewege um meine Kamera zu greifen. Das Hermelin guckt und verzieht sich dann hinter einen großen Stein. Schade, denke ich zunächst, halte die Kamera aber griffbereit. Kurz darauf taucht das Hermelin wieder wenige Meter vor meinem Zelt auf. Ich drücke auf den Kameraauslöser und erschrecke das Hermelin damit, so dass es sich schnell wieder verdrückt. Verdammt, alle Bilder unscharf. Es bietet sich mir aber noch zwei weitere Gelegenheiten, als das Hermelin auf dem Stein auftaucht. Leider will es beide Male nicht so recht ruhig stehen bleiben und die Dämmerung ist auch schon fortgeschritten, so dass mir kein scharfes Foto gelingen will. Schade, aber ich freue mich trotzdem über diese lustige Begegnung und verziehe mich zufrieden in den Schlafsack.

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        Abendstimmung am Zeltplatz mit Blick über den Rundvatnet.

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        Tolles Licht am Nuorto Savllo

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        Lustiger flotter Besucher am Zelt. Der Herrmelin hat wohl mein Essen gewittert.

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        • Blubbi
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          • 17.01.2016
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          #64
          Tolle Fotos und toller Bericht
          Mein Lieblingsfoto dieser Etappe ist spontan das Bild am See 658. Sehr sehr schön

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          • Kondor
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            #65
            Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
            Tolle Fotos und toller Bericht
            Mein Lieblingsfoto dieser Etappe ist spontan das Bild am See 658. Sehr sehr schön
            Vielen Dank! Ja, das Bild mag ich auch. Trotz oder vielleicht gerade wegen dem eher durchwachsenen Wetter gab es immer wieder tolle Lichtstimmungen.
            Freu mich schon auf deinen Bericht wenn ich hier durch bin.

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            • Blubbi
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              #66
              Zitat von Kondor Beitrag anzeigen

              Vielen Dank! Ja, das Bild mag ich auch. Trotz oder vielleicht gerade wegen dem eher durchwachsenen Wetter gab es immer wieder tolle Lichtstimmungen.
              Freu mich schon auf deinen Bericht wenn ich hier durch bin.
              Mein Bericht ist ja seit ein paar Tagen fertig hochgeladen
              Umso mehr habe ich jetzt Zeit, deinen und andere Berichte ausführlich mitzulesen

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