• evernorth
    Fuchs
    • 22.08.2010
    • 1835
    • Privat


    [NO/SE] Sarek med sol, storm og frost - Zwischen Sulitjelma und Saltoluokta 2021

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.0955
    Längengrad 18.1235


    [NO/SE] Sarek med Sol, storm og frost - Zwischen Sulitjelma und Saltoluokta 2021


    Reisezeit: 20.08.21 - 10.09.21


    Vorweg…

    Endlich wieder nach Norwegen!
    Ich kann es kaum glauben: Sechs lange Jahre sind seit dem letzten Mal vergangen.
    Ich freue mich riesig, auch, wenn die Zeit, die ich in Norwegen verbringen werde, relativ kurz ist, denn die meiste Zeit werde ich in Schweden, und hier vor allem im Sarek Nationalpark verbringen.

    Üblicherweise bin ich etwa 14 bis 16 Tage unterwegs und so deuten diesmal die 21 Tage auf eine etwas längere Tour hin. Nun, ich ahne schon, dass die Tour mir bei guten Verhältnissen am Ende noch ein paar “freie“ Tage bescheren könnte, aber wann sind die Wetterverhältnisse im Sarek schon mal durchgängig gut. 🙄
    War es am Ende dann wirklich eine längere Tour? Dazu komme ich noch im späteren Verlauf. 😉
    Da ich gerne autark und meist ohne resuply unterwegs bin, will ich die komplette Verpflegung dabei haben. Die beiden in Frage kommenden Nachschub - Möglichkeiten kommen entweder zu früh (Staloluokta), oder zu spät (Aktse). Ich berücksichtige aber, dass ich mich in den genannten Hütten durch Zukauf verpflegen kann und somit zwei Tage Essen weniger einplanen kann.
    Trotzdem habe ich deutlich mehr Verpflegung als sonst dabei und das Packgewicht beinhaltet auch noch andere Extras wie: 2 kleine Gaskartuschen (da ich diesmal zur Abwechslung wieder auf 1 Liter Brennspiritus setze - die Gaskartuschen sind Redundanz und der Soto Windmaster auch), Micro Spikes (Chainsen) für die Gletscherüberquerung, ein kleines Fernglas (das ich erstmals dabeihabe) und das eine, oder andere, was mir gerade nicht einfällt. 🤔
    Das größte Mehrgewicht beinhaltet jedoch mein Packraft mit Zubehör!
    Lange habe ich hin und her überlegt, ob ich es mitnehmen soll. Bernd, akka Borgman, meinte, es bringt keinen deutlichen Mehrwert, außer vielleicht den Faktor „Abwechslung“.
    Erst spät, etwa 14 Tage vor der Abreise, entscheide ich mich, das Packraft zu Hause zu lassen.
    Mir wollte partout keine gute Rechtfertigung einfallen, was dafür sprechen soll, ein Packraft über einen Gletscher zu schleppen! 🙄
    Eine kluge Entscheidung, denn auch ohne Boot komme ich am Ende auf ein Startgewicht von gut
    24 kg, was doch für mich deutlich über meiner Komfortzone von 20 kg (oder am besten noch weniger!) liegt.
    Das fühlt sich für mich zumindest am Anfang richtig unangenehm an. Das Packraft noch dazu, und ich hätte angefangen zu “leiden“.
    In den 24 kg ist das „Einsparungs - Potential“ bereits berücksichtigt. Dazu gehört insbesondere das von mir benutzte Zelt von Luxeoutdoor, V4a, das 1.420 g wiegt. Da sind die langen, und schwereren Groundhogs - Heringe und ein speziell angepasstes Solid Inner von 3f ul gear schon dabei. Nicht das leichteste Zelt, das ich habe, doch „das Mid muss mit“.
    Es ist ein Experiment, und ob ich da wirklich die richtige Wahl getroffen habe, muss sich noch herausstellen.
    Darf man im Sarek experimentieren?? 🤔

    Gewicht sparen wollte ich diesmal auch beim Foto - Equipment. Neben der Fuji Kamera nehme ich diesmal nur die 23 mm APS-C Festbrennweite mit. Außerdem begleitet mich noch das Samyyang 12mm, das ich „nur“ für Astro? / Polarlicht - Aufnahmen dabei habe. Mit dem Samyyang bin ich eigentlich “auf Kriegsfuß“; ich komme damit nicht klar und mag es eigentlich nicht. Mittlerweile habe ich es verkauft.
    Ein neues, leichteres Stativ ist auch dabei (für den Fall, dass ich doch mal…..ein Polarlicht erblicke?).
    Es dürfte ja bekannt sein, was für ein ausgesprochenes Glück ich bei der Sichtung dieses Natur - Phänomens gewöhnlich habe…. 🙄
    Eine Tele - Brennweite habe ich diesmal nicht dabei….hmm.

    Für meinen Tour - Beginn hatte ich eigentlich Hellemobotn, oder den Rago vorgesehen, und ich konnte mich nicht recht entscheiden.
    „Warum startest du nicht in Sulitjelma“, fragte mich Borgman.
    Ja, dachte ich, warum eigentlich nicht, denn Sulitjelma kannte ich noch nicht (ähmm…Hellemobotn übrigens auch nicht).
    Also nach Sulitjelma! Darauf freute ich mich.

    Damit ergab sich folgender Tour - Verlauf: Sulitjelma - Sorjus - Sorjusstugorna - Staddajåkkå - Staloluokta - Tuottar - Njoatsosvágge - Jiegnavágge - Luohttoláhko - Sarvesvágge - Rijddanjunjesjågåsj - Ahkavágge - Skárja - Snávvávágge - Rapadalen - Skierffe? - Aktse - Sitojaurestugorna - Saltoluokta.

    Bei meinem Einstieg in Sulitjelma konnte ich ja noch nicht ahnen, was diesmal wieder alles auf mich zukommen sollte…..





    Wage erscheint der Weg....



    ....klopft der Winter an.
    Zuletzt geändert von evernorth; 04.01.2022, 21:34.
    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
    • 1232
    • Privat


    #2
    Na das liest sich ja schonmal sehr vielversprechend. Bin ja besonders auf den Teil Sarvesvágge - Rijddanjunjesjågåsj - Ahkavágge gespannt. Das hatte ich mir für meine Tour 2019 nämlich eigentlich auch als Routenoption rausgesucht, mich dann aber aus diversen Gründen dagegen entschieden. Hoffe daher, dass Du diesen Abschnitt laufen konntest und Dir nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.

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    • evernorth
      Fuchs
      • 22.08.2010
      • 1835
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      #3
      Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
      Na das liest sich ja schonmal sehr vielversprechend. Bin ja besonders auf den Teil Sarvesvágge - Rijddanjunjesjågåsj - Ahkavágge gespannt. Das hatte ich mir für meine Tour 2019 nämlich eigentlich auch als Routenoption rausgesucht, mich dann aber aus diversen Gründen dagegen entschieden. Hoffe daher, dass Du diesen Abschnitt laufen konntest und Dir nicht das Wetter einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.
      Moin Mortias,

      danke dir und da bist du sicher nicht der einzige, den genau diese Passage interessiert. 😉
      Hmm…..ob das so geklappt hat? Nun, im späteren Verlauf meines Reiseberichts kommt dann
      die Auflösung.
      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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      • Pfiffie
        Fuchs
        • 10.10.2017
        • 2024
        • Privat


        #4
        Genau die richtige Winterlektüre ick freu mir
        "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
          • 1835
          • Privat


          #5
          Zitat von Pfiffie Beitrag anzeigen
          Genau die richtige Winterlektüre ick freu mir
          Moin Pfiffie,

          you are welcome. Bist ja auch schon (fast) ein alter Sarek - Hase.
          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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          • Freedom33333
            Dauerbesucher
            • 09.09.2017
            • 900
            • Privat


            #6
            Moin Tom,
            da freue ich mich natürlich auch schon sehr auf deinen Bericht und bin gespannt wie bei dir so das Wetter war.

            Dass du beim Zelt im Sarek Experimente machst finde ich erstaunlich, mal sehen wie sich das Zelt so geschlagen hat. Welche Zelt-Alternativen wären denn noch in Frage gekommen aus deinem Bestand? Ich erinnere mich dunkel dass du so einige hast.

            Welches Fernglas hattest du? Ich hatte dieses Jahr auch zum ersten Mal eines dabei und möchte es nicht mehr missen - das Beobachten von Rentieren, das Ausspähen möglicher Routen oder einfach nur das Anschauen von interessant aussehenden Stellen aus der Ferne möchte ich nicht mehr missen. Nur bei der Befestigung muss ich mir noch was ausdenken, damit es immer griffbereit ist ohne im Weg zu sein, im Rucksack verstaut nutzt man es dann doch zu selten.

            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen

            [...]Njoatsosvágge - Jiegnavágge - Luohttoláhko [...]
            *hust*
            (Insider-Witz)
            Zuletzt geändert von Freedom33333; 03.01.2022, 10:20.

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            • pekra62
              Dauerbesucher
              • 02.03.2012
              • 896
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              #7
              Moin,

              das liest sich spannend. Da bin ich auch als Nicht-Sarek-Hase dabei

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              • MartinHuelle
                Dauerbesucher
                • 31.01.2010
                • 898
                • Privat


                #8
                Hach, ich bin auch gespannt! Besonders natürlich auch auf die Luohttoláhko und Gletscherpassage ... 2012 bin ich ja von Saltoluokta nach Sulitjelma gelaufen, allerdings mit direkterer Route zwischen Skárja und Tuottar (via Alkavare Kapelle). Momentan habe ich für diesen Herbst den Sarek auch mal wieder auf dem Zettel, da es in den letzten Jahren nicht geklappt hat. Mal sehen, welche Inspirationen hier noch so kommen 😉
                www.martin-huelle.de

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                • evernorth
                  Fuchs
                  • 22.08.2010
                  • 1835
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
                  Moin,

                  das liest sich spannend. Da bin ich auch als Nicht-Sarek-Hase dabei
                  Moin Peter,

                  schön, dass du dabei bist. 👍 😎
                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                  • Blubbi
                    Erfahren
                    • 17.01.2016
                    • 463
                    • Privat


                    #10
                    Mit riesigem in mir brodelndem Fernweh bin ich natürlich auch dabei. Freue mich auf deinen Bericht

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                    • Ljungdalen

                      Alter Hase
                      • 28.08.2017
                      • 3014
                      • Privat


                      #11
                      Oh, ja, ich bin auch gespannt.

                      Speziell auch...
                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                      ....da bist du sicher nicht der einzige, den genau diese Passage interessiert. 😉
                      Hmm…..ob das so geklappt hat?
                      ...wenn das geklappt hat, ob du mehr gesehen hast, als ich 2020 (coming soon )

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                      • evernorth
                        Fuchs
                        • 22.08.2010
                        • 1835
                        • Privat


                        #12
                        Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                        Hach, ich bin auch gespannt! Besonders natürlich auch auf die Luohttoláhko und Gletscherpassage ... 2012 bin ich ja von Saltoluokta nach Sulitjelma gelaufen, allerdings mit direkterer Route zwischen Skárja und Tuottar (via Alkavare Kapelle). Momentan habe ich für diesen Herbst den Sarek auch mal wieder auf dem Zettel, da es in den letzten Jahren nicht geklappt hat. Mal sehen, welche Inspirationen hier noch so kommen 😉
                        Hi Martin,
                        da freue ich mich, wenn ich dein Interesse geweckt habe. Schön, dass du dabei bist.
                        Vielleicht findest du ja noch die eine oder andere Inspiration?
                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                        • evernorth
                          Fuchs
                          • 22.08.2010
                          • 1835
                          • Privat


                          #13
                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                          Oh, ja, ich bin auch gespannt.

                          Speziell auch...

                          ...wenn das geklappt hat, ob du mehr gesehen hast, als ich 2020 (coming soon )
                          Die Sarek - Fans finden sich so langsam zusammen. 😉
                          Ob ich mehr gesehen habe als du? …..eher die Frage, ob ich überhaupt was gesehen habe?
                          Nebenbei: Was ist eigentlich mit der Fortsetzung deines spannenden Sarek - Berichtes?
                          Ich hoffe doch sehr, da kommt noch was.
                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                          • Fjellfex
                            Fuchs
                            • 02.09.2016
                            • 1511
                            • Privat


                            #14
                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                            Ich hoffe doch sehr, da kommt noch was.
                            Hey, du hast meine Keule geklaut!
                            Wobei: Ljungdalen scheint wirklich eine kleine Extramotivation zu brauchen.
                            Überflüssig zu erwähnen, dass auch ich mich in die gebannte Leserschar einreihe. Das Wetter scheint nicht so toll gewesen zu sein... was für einen guten Fotografen aber die Gelegenheit ist zu zeigen, was er kann.
                            Und ich weiß nicht warum, aber dass alles nach Plan läuft ist irgendwie unwahrscheinlich...

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                            • evernorth
                              Fuchs
                              • 22.08.2010
                              • 1835
                              • Privat


                              #15
                              Zitat von Blubbi Beitrag anzeigen
                              Mit riesigem in mir brodelndem Fernweh bin ich natürlich auch dabei. Freue mich auf deinen Bericht
                              Hey Blubbi,
                              ich hoffe, ich kann dein brodelndes Fernweh noch ein wenig mehr zum kochen bringen.
                              Ich freue mich sehr, dass du wieder dabei bist.
                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                              • bourne
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                                • 30.01.2016
                                • 583
                                • Privat


                                #16
                                Sehr fein, hab mich schon gefragt, wann Dein Bericht kommt!
                                Trekkingblog: lustwandler.at

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                                • evernorth
                                  Fuchs
                                  • 22.08.2010
                                  • 1835
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                  Sehr fein, hab mich schon gefragt, wann Dein Bericht kommt!
                                  Ich weiß....wurde langsam Zeit!
                                  Prima, da freue ich mich, wenn Elisabeth und du dabei sind.
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                  • evernorth
                                    Fuchs
                                    • 22.08.2010
                                    • 1835
                                    • Privat


                                    #18
                                    Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                    Hey, du hast meine Keule geklaut!
                                    Wobei: Ljungdalen scheint wirklich eine kleine Extramotivation zu brauchen.
                                    Überflüssig zu erwähnen, dass auch ich mich in die gebannte Leserschar einreihe. Das Wetter scheint nicht so toll gewesen zu sein... was für einen guten Fotografen aber die Gelegenheit ist zu zeigen, was er kann.
                                    Und ich weiß nicht warum, aber dass alles nach Plan läuft ist irgendwie unwahrscheinlich...
                                    Wenn du die einfach so rumliegen lässt....? Da hab ich die mir einfach mal so geschnappt!

                                    Schön, dass auch du dabei bist.
                                    Ob das Wetter wirklich nicht so toll war? Wir werden sehen.
                                    Der Plan, der Plan....alle reden nur vom Plan. Liegt nicht der eigenliche Reiz in der Überraschung, im Ungewissen und Unergründlichem?
                                    Am Ende kommt es doch vielmehr auf Die Entscheidungen an, die (hoffentlich) ein gutes Ende nehmen.
                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                    • evernorth
                                      Fuchs
                                      • 22.08.2010
                                      • 1835
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                      Moin Tom,
                                      da freue ich mich natürlich auch schon sehr auf deinen Bericht und bin gespannt wie bei dir so das Wetter war.

                                      Dass du beim Zelt im Sarek Experimente machst finde ich erstaunlich, mal sehen wie sich das Zelt so geschlagen hat. Welche Zelt-Alternativen wären denn noch in Frage gekommen aus deinem Bestand? Ich erinnere mich dunkel dass du so einige hast.

                                      Welches Fernglas hattest du? Ich hatte dieses Jahr auch zum ersten Mal eines dabei und möchte es nicht mehr missen - das Beobachten von Rentieren, das Ausspähen möglicher Routen oder einfach nur das Anschauen von interessant aussehenden Stellen aus der Ferne möchte ich nicht mehr missen. Nur bei der Befestigung muss ich mir noch was ausdenken, damit es immer griffbereit ist ohne im Weg zu sein, im Rucksack verstaut nutzt man es dann doch zu selten.


                                      *hust*
                                      (Insider-Witz)
                                      Ahoi Albrecht,

                                      schön, dass auch du dabei bist.
                                      Wetter? Ja, hatte ich.
                                      Wie immer? Ja, eigentlich, oder.....nä, eigentlich doch nicht, jedenfalls nicht so ganz....

                                      Thema "Zelt": Ich habe über das Chinook nachgedacht - fiel diesmal raus, weil zu schwer.
                                      Am Ende ging die Entscheidung zwischen dem V4a und dem Tarptent Scarp (hatte sich für mich in 2019 bewährt). Ich wollte mal was Neues auf Tour ausprobieren. Das V4a ist leichter und hat ein wesentlich größeres Platz - Angebot. Außerdem wollte ich wissen, wie sich so ein Mid im oft/manchmal rauen Sarek schlägt. Das Zelt braucht einen erdigen und möglichst nicht steinigen Untergrund, denn mindestens 6 Heringe benötigen einen sehr gute Verankerung im Boden.
                                      Lässt sich das V4a dort immer problemlos aufbauen, findet sich überhaupt verlässlich ein Aufstellplatz?
                                      Für einen Zelt - Freak wie mich sind das ganz wichtige Fragen.
                                      Echt?? Ja, echt.
                                      Sind wir nicht alle ein bisschen "Bluna"??

                                      Das Fernglas hat mir nur bedingt gute Dienste geleistet. Die Qualität war mäßig bis schlecht. Auch davon habe ich mich getrennt. Aber ich habe eine Ahnung davon bekommen, was mit einem guten, kleinen Fernglas möglich gewesen wäre.
                                      Jetzt will ich ein gutes und sondiere den Markt.
                                      "Befestigung" ist auch ein lohnendes Thema....

                                      Ahja,..... *hust*
                                      (Insider-Witz): Ja, genau! *hust*
                                      Zuletzt geändert von evernorth; 04.01.2022, 01:53.
                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                      • berniehh
                                        Alter Hase
                                        • 31.01.2011
                                        • 2501
                                        • Privat


                                        #20
                                        Klingt nach einer interessanten Route. Bin gespannt auf den Bericht
                                        www.trekking.magix.net

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                                          • 22.08.2010
                                          • 1835
                                          • Privat


                                          #21
                                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                          Klingt nach einer interessanten Route. Bin gespannt auf den Bericht
                                          Moin Bernd,

                                          willkommen und schön, dass du dabei bist. 😎
                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                          • evernorth
                                            Fuchs
                                            • 22.08.2010
                                            • 1835
                                            • Privat


                                            #22
                                            20.08.21

                                            Ankommen…

                                            Nach einer problemlosen Anreise verlasse ich das Terminal des Flughafens in Bodø, schaue mich angestrengt um, kann aber nirgendwo einen E - Roller, speziell der Firma „Bird“, entdecken. Von denen hatte ich mir (auf einer Empfehlung von User Vobo) von zuhause extra die App heruntergeladen. Damit will ich auf direktem Weg in die City Nord fahren, wo ich Spiritus und Gaskartuschen erwerben will. Hmm….echt schade, aber… da steht ja bereits ein wartender Bus.
                                            Ich frage den Fahrer und richtig, der hält auch an der City Nord. Ein Ticket kann ich aber nicht bei ihm kaufen, denn das funktioniert nur noch Bargeldlos über eine App. Ja, ja, die neuen Zeiten haben auch Bodø erreicht.

                                            So kann ich auch noch im bereits fahrenden Bus ein Ticket bezahlen und gleich aktivieren.
                                            Schon nach wenigen Haltestellen erreicht der Bus die City Nord, Norrlands größte Shopping Mall.
                                            Hier kaufe ich in einem Intersport einen sündhaft - teuren Liter Spiritus (etwa 10! €) und zwei kleine Gaskartuschen, die zusammen noch teurer sind. Immerhin war der Spiritus gut, da er praktisch nicht gerußt hat.
                                            Nach intensiver Suche finde ich sogar einen „Bird“ Roller, freue mich richtig, aber neeiin, der Akku ist fast leer! „So`n Mist, verdammter“!
                                            Es bleibt mir nichts anderes übrig, als nun zu Fuß zum Bahnhof im Zentrum zu gehen. Hier habe ich im dortigen Hostel ein günstiges Zimmer für eine Nacht reserviert. Der Weg zu Fuß macht mir nichts aus; kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommt.
                                            😉
                                            It takes a bit time, aber nach einer guten halben Stunde stehe ich am Bahnhof vor dem Hostel. Den mitgesendeten Code benötige ich gar nicht, denn die Tür ist offen.
                                            Es ist etwa 18.30 h und eigentlich Zeit für einen Kaffee.

                                            Gedankensprung: Wäre ich jetzt mit Borgman zusammen, würde ich längst mit einer Tasse dampfenden Kaffee in der Hand irgendwo….ja, wo treibt der sich jetzt gerade wohl herum? Auf dem Svartisen?

                                            Im Hostel folgt eine umfassende Einweisung auf Englisch mit osteuropäischem Akzent durch eine sehr nette, sehr junge und sehr attraktive Frau. 😍 Das mit dem nächtlichen Code muss ich mir deshalb gleich noch mal erklären lassen. Diese Stimme, dieser Akzent, ich könnte ihr stundenlang….doch Halt! Ich habe noch Wichtiges und Anderes zu erledigen! Hmm….och… nun ja.
                                            Rasch beziehe ich mein Zimmer mit Blick auf die Bahngleise. Zugegeben, es gibt erheblich schönere Ausblicke. Da aber kaum Züge fahren….nochmal Hmm….
                                            Das Zimmer ist einfach, “minimalistisch” trifft es besser. Es ist völlig ausreichend, sauber und hat eine sehr gute Dusche. Nein, mehr will ich nicht.
                                            Nach Benutzung eben dieser will ich mir etwas Bargeld aus einem Automaten ziehen, um die eine, oder andere Hütte nebst Boots - Passage über den Sitojaure bezahlen zu können. Ich hoffe sehr auf die sprichwörtliche Nähe der beiden Länder - Norwegen und Schweden - zueinander, dass ich in Sverige auch mit norwegischen Kronen bezahlen kann. (Ich konnte, also kann man)
                                            So sehr ich mich auch bemüht habe, doch erst nach langem Suchen stehe ich vor einem Geldautomaten….aber…oh je…er ist „gått i stykker“, norwegisch, also "in Stücke gegangen", das heißt: kaputt! Einen weiteren finde ich nicht mehr, das heißt, ich gebe die Suche auf.
                                            Nun muss ich mich tatsächlich noch richtig beeilen, denn der Tom ist nach all den Bodø - Stadt- und Irrwegen
                                            ordentlich hungrig geworden.
                                            Im Bahnhofs - Restaurant kann man recht gut essen und eine knappe halbe Stunde vor der Schließung gebe ich noch schnell meine Bestellung auf und gönne mir ein gutes Bier dazu.
                                            Dann ist auch schon Bett - Geh - Zeit, damit ich den frühen Bus nach Sulitjelma erreiche.

                                            Die Position der Haltestelle habe ich mir sehr detailliert und ausführlich von der Hostel - Lady wiederholt erklären lassen.
                                            Shurrre…herrlich, dieses wunderbar gerrrollte….rrr. Ich könnte ihr stundenla….Halt! Ruhig! Genug!

                                            Erst jetzt bin ich mir ganz sicher, dass ich die Haltestelle zu 💯 % zielsicher finden werde.
                                            ☺️
                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                            • karteundkanu
                                              Erfahren
                                              • 01.08.2011
                                              • 333
                                              • Privat


                                              #23
                                              Du machst es aber wieder mal richtig spannend, mein Lieber, freu mich schon sehr auf deinen neuen Bericht, auch als Nicht-Sarek-Freak...
                                              LG Heinz

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                                              • evernorth
                                                Fuchs
                                                • 22.08.2010
                                                • 1835
                                                • Privat


                                                #24
                                                Zitat von karteundkanu Beitrag anzeigen
                                                Du machst es aber wieder mal richtig spannend, mein Lieber, freu mich schon sehr auf deinen neuen Bericht, auch als Nicht-Sarek-Freak...
                                                LG Heinz
                                                Moin Heinz,

                                                wenn du bereits mehr als einen Bericht von mir gelesen hast, dann weißt du ja bereits, dass ich mich bemühe,
                                                in einer möglichst offenen Form für Abwechslung zu sorgen und somit alles zu sein, nur nicht langweilig. 😉
                                                Ich freue mich, wenn ich dein Interesse geweckt habe und schön, dass du dabei bist.

                                                Es dürfen sich selbstverständlich auch alle „Nicht-Sarek-Freaks“ angesprochen fühlen. ☝️
                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                • evernorth
                                                  Fuchs
                                                  • 22.08.2010
                                                  • 1835
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  21.08.21

                                                  Sulitjelma


                                                  Habe ich gestern richtig zugehört?
                                                  In aller Frühe habe ich das Hostel verlassen und laufe zu Fuß die etwa 1000m zum Orestad Park.
                                                  Hier an der Bankgata soll gegen 7:20 h der Bus nach Fauske halten. Es ist Samstag früh und kaum ein Mensch ist auf der Straße.
                                                  Ist das richtig hier? Ich bin unschlüssig. Eigentlich ist hier keine Haltestelle. Hmm….
                                                  Zum Glück kommt eine Passantin die Straße herauf. Ich wechsle die Straßenseite und frage sie nach der Haltestelle nach Fauske. Zunächst schaut sie etwas ratlos, zeigt dann aber etwa 150m die Straße hinauf.
                                                  Auf der Höhe des Kindergartens befindet sich die Haltestelle. Kindergarten, richtig, davon hat die Frau aus dem Hostel auch gesprochen. Herje, wo hatte ich gestern meine Gedanken!
                                                  Kaum habe ich die Stelle erreicht, biegt auch schon der Bus um die Ecke. Ja, der ist goldrichtig; „Fauske“ steht steht da unübersehbar.
                                                  Außer mir sind noch zwei Fahrgäste im Bus und es werden auch bis Fauske nicht mehr.
                                                  Die Fahrt ist unspektakulär und der Bus hält nach etwa 1 Stunde an der Fauske Rutebilstasjon.
                                                  Direkt hier auf der Tankstelle bestelle ich mir erst einmal einen Kaffee nebst leckeren, schön zimtigen Kanelboller.
                                                  Fauske ist meine letzte Hoffnung, noch einen Geldautomaten zu finden, doch auf meinem Weg durch den Stadtteil, der leider recht abseits des Zentrums liegt, finde ich lange rein gar nichts, dass auch nur im Entferntesten an eine Bank erinnert. Als ich schon aufgeben will und ich beginne, mir ernste Sorgen wegen der nun fraglichen Bezahlung der Bootspassage über den Sitojaure zu machen, werde ich direkt neben einem Rema 1000 Supermarkt fündig. Halleluja, na also!
                                                  Nun muss ich mir auch keine Gedanken mehr machen, falls ich doch mal in einer Hütte übernachten möchte, und eine Kartenzahlung nicht möglich ist.
                                                  Leider bekomme ich nur 2 sehr große Scheine und so kaufe ich noch ein bisschen Proviant für den Tag, um die Scheine zu wechseln. Zumindest den großen 5000 Kronen Schein bekomme ich „klein“.
                                                  Dann wird es auch schon Zeit, zur Rutebilstasjon zurückzukehren, wo ich dann in den pünktlich ankommenden Bus nach Sulitjelma steige.
                                                  Ich bin der einzige Fahrgast. Ich wechsle ein paar norwegische Worte mit dem Busfahrer und teile ihm noch mit, dass ich im Ort bei der Kirche aussteigen möchte.
                                                  Der Bus schraubt sich bedächtig und ausdauernd auf einer Straße durch ein recht enges Tal und langsam, aber stetig gewinnen wir an Höhe.
                                                  Nach etwa einer guten Stunde Fahrt hält der Bus inmitten einer kleinen Ansammlung verstreut liegender Häuser. Direkt oberhalb steht eine weiße Kirche.
                                                  An einem kleinen Unterstand (es beginnt gerade ein wenig zu regnen) nehme ich noch etwas von dem gekauften Proviant zu mir, damit ich nicht noch zusätzliches Gewicht die Straße hochschleppen muss.
                                                  Anschließend schultere ich den Rucksack und beginne, die kurze Strecke bis Ny-Sulitjelma anzugehen.
                                                  Sind ja nur 4 km, da sollte ich spätestens in einer Stunde an der Hütte sein. 🤫





                                                  Unterstand bei leichtem Regen





                                                  Nur 4 km?



                                                  Anfangs kaum Steigung - bleibt aber nicht so.


                                                  Unterwegs komme ich an einem kleinen Wasserfall vorbei.








                                                  Die Straße ist nun steil und teilweise wird sie auch noch steiler. Der Regen hat längst aufgehört. Je höher ich komme, desto schöner wird die Sicht, auch, wenn das Licht doch eher bescheiden ist.
                                                  Die Straße zieht sich erheblich in die Länge, der Rucksack ist gut gefüllt, die Schultern beginnen heftig zu schmerzen, schon lange ist mir so ein Anstieg nicht mehr so schwer gefallen, nur Ny-Sulitjelma will einfach nicht ins Blickfeld kommen. Eine Stunde ist längst vorüber und die Straße hat immer noch nicht ihren höchsten Punkt erreicht.
                                                  Als der endlich erreicht ist, atme ich durch und staune nicht schlecht: Fast 1,5 Stunden habe ich benötigt, bis ich die Hütte Ny-Sulitjelma endlich sehe:





                                                  Ny-Sulitjelma


                                                  Da ich den norwegischen Generalschlüssel dabei habe, möchte ich jedenfalls mal einen Blick ins Innere der Hütte werfen:










                                                  Besonders umwerfend finde ich das Gesehene nicht. Da habe ich schon deutlich schönere, norwegische Hütten kennengelernt.
                                                  Dann folge ich seit vielen Jahren mal wieder dem „roten T“.



                                                  [

                                                  Rotes "T"


                                                  Ich habe nicht vor, noch allzu weit zu gehen, auch, wenn es erst Nachmittag ist.
                                                  In Sichtweite des (Pumpen?) Häuschens, das direkt an der angrenzenden Fahrstraße liegt, will ich mein Zelt aufbauen.
                                                  (In "Borgmans" Bericht im Hintergrund zu sehen):
                                                  https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/110205-no-se-nass-in-den-herbst-sulitjelma-bis-gjerdalen-und-eine-runde-in-salten?p=2526433#post2526433

                                                  Auf dem kurzen Weg hinaus aus einem kleinen Tal begegne ich kurz hinter der Hütte einem Blaubeer - sammelnden Mann, der etwas von „dårlig vær“ auf Norwegisch grummelt. Für heute finde ich es eigentlich ganz in Ordnung. Ich grüße und hoffe, dass er nicht für die nächsten Tage recht behält. Der Wetterbericht ist eigentlich ganz O.K., „durchwachsen“ möchte ich sagen.
                                                  Nach dem kurzen und leichten Aufstieg erreiche ich das (Pumpen?) Häuschen (von der ich gar kein Foto gemacht habe 🤔).
                                                  Wunderbar, kurze Vegetation mit massig flachen Zeltflächen, und ein Bach ist auch gleich in der Nähe.
                                                  Ich wähle eine Stelle, die einigermaßen eben aussieht, und bereits nach kurzer Zeit lasse ich den Tag
                                                  ausklingen.
                                                  Der Himmel ist dicht bewölkt, etwas Nebel und kein Regen. Mal sehen, wie das morgen wird.
                                                  In Gedanken sehe ich Bilder einer spannenden Landschaft. Ein kalter Wind geht am Abend.
                                                  Kein Wunder, denn gleich zwei größere Gletscher liegen in unmittelbarer Nähe.





                                                  Camp 1
                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                  • evernorth
                                                    Fuchs
                                                    • 22.08.2010
                                                    • 1835
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    22.08.21

                                                    Zwischen den Gletschern


                                                    Am nächsten Morgen fühle ich mich wie „gerädert“. Ich habe „verheerend“ - schlecht geschlafen. Wo hatte ich gestern meine Augen? Meine Zeltstelle ist total abschüssig und so habe ich die ganze Nacht zwischen „Hinunterrutschen“ und wieder „hochrobben“ verbracht.





                                                    "Tomaten auf den Augen" - heftige Schräglage



                                                    Wird nicht grader


                                                    Nebel liegt auf den Bergspitzen, doch die Sicht ist im Allgemeinen recht gut. Dafür begleitet mich ein recht unangenehmer Nieselregen mehr oder weniger den ganzen Tag. Schlechtes Wetter?
                                                    Dafür muss für mich dann noch mehr zusammenkommen.
                                                    Gegen 9 Uhr breche ich auf. Als ich den Rucksack schultere, reagiert mein Rücken, wie er es bisher noch nie getan hat: Mit heftigen Schmerzen. Er ist noch sauer wegen gestern und er will nicht!
                                                    Auch, wenn ich über diese heftige Reaktion überrascht bin, mein Rücken sollte mich besser kennen und, siehe da…..schon nach kurzem Gehen wird es besser!
                                                    Der Weg ist schön und das Gelände ist auch nicht allzu schwierig, die Wegfindung selbsterklärend, da vorzüglich markiert.
                                                    Nur zweimal geht es über ein kurzes Schneefeld. Von den großen Rest-Schneefeldern des Frühjahrs ist praktisch nichts mehr übrig geblieben.









                                                    Down, down, down





                                                    Unten in der Ebene bin ich zu weit östlich abgebogen - weiter westlich die Furt


                                                    Nur ein einziges Mal habe ich in der kurzen Ebene ein kleines Orientierungs-Problem. Da folge ich gut sichtbaren Steinmännchen zu weit östlich, merke aber schnell meinen Fehler. Ein kurzes Stück zurück und es folgt eine leichte Furt.
                                                    Gut möglich, dass sich mein innerer „guide“ nicht auf die Furt einlassen wollte und sich statt dessen dem östlichen Pfad zuwandte.





                                                    Weg nach der Furt



                                                    Erstes von zwei Schneefeldern







                                                    Perfekt markiert






                                                    Das Wetter wird etwas besser und zuweilen reißt die Wolkendecke auf und erlaubt einigen Sonnenstrahlen einen kurzen Durchlass.
                                                    Von einer Anhöhe sehr ich die Gebäude der Sorjoshytta.
                                                    Natürlich schaue ich kurz hinein. Ich bin überrascht, dass nicht einmal die Benutzung der Toilette erlaubt
                                                    ist.





                                                    Sorjos



                                                    Das Ren und der Tod












                                                    Es ist mittlerweile schon Nachmittag, und ich habe noch etwa 2,5 Stunden, bis ich mir ein Nachtlager suchen will. Bis zur Hütte Sårjåsjaurestugorna, mein heutiges Tagesziel, werde ich es nicht mehr schaffen.
                                                    Ich hoffe, dass ich es noch bis zur Brücke über einen der großen Gletscherausflüsse schaffe.
                                                    Hier erwarte ich, passable Zeltplätze zu finden.
                                                    Zunächst geht es aber entlang des Bajit Sorjosjavri und weiter auf dem Nordkalottleden.





                                                    Auf dem Nordkalottleden - Bajit Sorjosjavri





                                                    Im Hintergrund der Svarthammeren


                                                    Als der markante Svarthammaren in Sicht kommt, ist die Brücke nicht mehr weit.
                                                    Nach der letzten Nacht bin ich aber sehr darauf aus, diesmal einen überaus ebenen Platz für mein Zelt zu finden und entscheide mich deshalb, bereits vor der Brücke, auf einer sehr plan-liegenden, kleinen Mini-Insel das Zelt aufzubauen.
                                                    Ein toller Platz mit einer super Aussicht! 😎





                                                    Perfekter Ausblick. Im Hintergrund: Svarthammeren





                                                    Massig Platz im V4a





                                                    Super Platz.





                                                    Etwas oberhalb (aber nicht zu sehen) die nahe Brücke




                                                    Wenn ich hier schon gewusst hätte, was mich an der Brücke erwarten sollte…..

                                                    - to be continued -

                                                    Zuletzt geändert von evernorth; 10.01.2022, 01:52.
                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                      • 22.05.2016
                                                      • 768
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Ah, sehr schön! Bei diesen Bildern geht mir wahrlich das Herz auf … und die Kombination aus V4a und Lanshan-Inner reizt mich bekanntlich auch – bin gespannt auf Deinen Praxis-Bericht bei all dem Wetter, das da noch kommt. Also, hoffentlich bleibst Du gut im Flow beim Schreiben

                                                      Den 700 Höhenmeter-Anstieg von Sulitjelma bis zum Pumpenhäuschen fand ich auch jedes Mal anstrengend, zumal mit 24 kg Gepäck, aber heftige Schmerzen in den Schultern finde ich nicht normal. Kann das nach Deiner Einschätzung mit dem Tragesystem des Rucksacks zusammenhängen? Das war doch wieder der HMG Windrider, oder? Den hattest Du ja schon öfter im Einsatz.

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                                                        Erfahren
                                                        • 25.02.2017
                                                        • 100
                                                        • Privat


                                                        #28

                                                        Nur 4 km?
                                                        Das bezieht sich möglicherweise auf den Pfad, der jeweils die Kehren der Straße miteinander verbindet, dadurch ist die Strecke deutlich kürzer und auch steiler. Und viel schöner zu laufen. Man muss ein bisschen aufpassen um ihn zu finden, der fängt schon in der Bebauung an. Nur das allerletzte Stück muss dann auf der Straße sein.
                                                        Ich bin gespannt auf die Brücke, habe diesen Sommer viel interessantes dazu gehört

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                                                          Fuchs
                                                          • 22.08.2010
                                                          • 1835
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                          Ah, sehr schön! Bei diesen Bildern geht mir wahrlich das Herz auf … und die Kombination aus V4a und Lanshan-Inner reizt mich bekanntlich auch – bin gespannt auf Deinen Praxis-Bericht bei all dem Wetter, das da noch kommt. Also, hoffentlich bleibst Du gut im Flow beim Schreiben

                                                          Den 700 Höhenmeter-Anstieg von Sulitjelma bis zum Pumpenhäuschen fand ich auch jedes Mal anstrengend, zumal mit 24 kg Gepäck, aber heftige Schmerzen in den Schultern finde ich nicht normal. Kann das nach Deiner Einschätzung mit dem Tragesystem des Rucksacks zusammenhängen? Das war doch wieder der HMG Windrider, oder? Den hattest Du ja schon öfter im Einsatz.
                                                          Von den 3 (4) Rucksäcken, die ich in Verwendung habe, trägt sich der HMG Windrider weniger gut, aber er trägt sich eigentlich ganz O.K.
                                                          Ich denke, es lag vor allem an der schlechten Nacht, die ich „verbracht“ habe. Ich konnte mich da zu wenig erholen. Netterweise hatten sich die Beschwerden auch nicht wiederholt.
                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                          • vobo

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                                                            • 01.04.2014
                                                            • 734
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Jetzt geht es ja endlich richtig los! Denn die nicht auffindbaren Scooter waren ja ebenso schade wie dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
                                                            Nun freue ich mich auf die spannenden Passagen von denen ich ja schon ein wenig gehört habe. Danke fürs Mitnehmen!

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                                                              Alter Hase
                                                              • 28.08.2017
                                                              • 3014
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                              ...dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
                                                              Schwierig... Insgesamt wohl ja... Besonders das untere Stück bis Ny Sulitjelma hier eher suboptimal... Aber dann runter zur Sorjushytte, der Ausblick auf den See und so und der weitere Weg am See?! Ich liebe es!

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                                                                Fuchs
                                                                • 22.08.2010
                                                                • 1835
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                Jetzt geht es ja endlich richtig los! Denn die nicht auffindbaren Scooter waren ja ebenso schade wie dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
                                                                Nun freue ich mich auf die spannenden Passagen von denen ich ja schon ein wenig gehört habe. Danke fürs Mitnehmen!
                                                                Hi Volker,

                                                                es waren einfach keine Scooter am Flughafen, aber mit dem Bus ging es ja ebenfalls gut. 👍
                                                                Mit dem Tour-Start in Sulitjelma war ich eigentlich sehr glücklich, hat mir gut gefallen.
                                                                Rago und Hellemobotn laufen mir ja nicht weg. Das wird dann zu gegebener Zeit ein neuer Tour-Start. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. 😉
                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 10.06.2004
                                                                  • 1232
                                                                  • Privat


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                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                  Wenn ich hier schon gewusst hätte, was mich an der Brücke erwarten sollte…..

                                                                  - to be continued -
                                                                  Hmmm, das erinnert mich daran, dass ich vor 2 1/2 Jahren auch an der Brücke vorbeigekommen bin. Aber ich will hier mal nicht spoilern und etwas vorwegnehmen. Bin daher gespannt was Du schreiben wirst.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 22.08.2010
                                                                    • 1835
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    23.08.21

                                                                    Die Brücke


                                                                    Bereits um 6 Uhr bin ich wach, ausgeschlafen und gut erholt. Das Wetter ist recht schön und der Nieselregen von gestern hat sich vollständig verabschiedet.
                                                                    Ich gehe es heute Morgen ruhig an, will aber gleichzeitig nicht zu spät aufbrechen.





                                                                    Schöner Morgen


                                                                    Noch bin ich vollkommen ahnungslos und doch bereits neugierig, wie es weiter oben, vor und nach der Brücke, ausschauen wird.
                                                                    Ich breche gegen 9 Uhr auf und je höher ich steige, desto steiniger wird es. Die Felsen dominieren mehr und mehr. Es dauert nur 20 Minuten, und die Brücke taucht vor meinen Augen auf.

                                                                    Vorbemerkung: Die Norweger lieben es, schwankende, teils heikle Brücken zu bauen, denen häufig etwas gemein ist, nämlich das ihre Konstruktion mehr dem Prinzip der Improvisation folgt (was zu großer Verunsicherung führen kann) anstatt durch solide und berechnete Bauweise zu überzeugen (was das Sicherheitsgefühl des Benutzers positiv unterstützen würde).

                                                                    Auf den ersten Blick erkenne ich: Hier stimmt etwas nicht! 😳😱
                                                                    Schon das Erreichen des Brücken - Niveaus könnte mehr als schwierig werden, da der Aufstieg stark beschädigt ist. Da hängt nur eine Anordnung von genagelten Brettern, die an eine Leiter? erinnern, nahezu senkrecht herunter. Um das Brücken - Niveau in etwa 2,50 m Höhe zu erreichen, müsste ich klettern, dazu noch mit meinem nicht ganz leichten Rucksack.
                                                                    Sollte ich da hochkommen, ist das aber noch nicht alles. Selbstverständlich handelt es sich um eine Hängebrücke, ordentliche Schwankung sehr wahrscheinlich.
                                                                    Einen beidseitigen Handlauf gibt es zu Beginn, dann bis zur Mitte nur einseitig links. In der Mitte (gerade dort!)fehlt er komplett und taucht dann, allerdings nur einseitig, für die letzten, etwa 5 Meter, auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf.
                                                                    Das Ding ist stark beschädigt, wie soll das gehen?? 😱
                                                                    Was norwegische Brücken angeht, bin ich schon einiges gewohnt, aber das hier geht zu weit, das tue ich mir nicht an!





                                                                    Die Brücke in iher ganzen "Pracht"



                                                                    Da hoch??



                                                                    Wer probiert es als erster?


                                                                    So bleibt mir nichts anders übrig, als wieder abzusteigen, zurückzugehen und nach einer Furt Ausschau zu halten.
                                                                    Hier im oberen Bereich ist das nahezu unmöglich. Das Gefälle ist beachtlich und das Wasser jagt hier tosend und äußerst kraftvoll in einem engen, felsigen Canyon zu Tale.
                                                                    Also weiter nach unten, wo die Strömung langsam nachlässt und es auch flacher wird.
                                                                    Genau solch eine Stelle finde ich recht schnell und die Furt durchs Wasser ist dann recht problemlos.





                                                                    Die Furtstelle


                                                                    Hier unten stoße ich schon bald auf einen älteren, doch gut markierten Pfad.
                                                                    Dem folge ich auf leicht ansteigende Höhe, bis ich an eine Weggabelung gelange. Gleich zwei Wegweiser liegen hier am Boden. Der rechts abgehende, weiter ansteigende Pfad dürfte wohl zur Brücke führen, denn so deute ich die kaum noch lesbare Beschriftung.





                                                                    Älterer, gut markierter Pfad





                                                                    Bro?? Ja, Bro.


                                                                    Links zur Brücke, rechts zur Furtstelle


                                                                    Der Pfad führt weiter entlang des Ufers des Sårjåsjavrre.







                                                                    Blick zurück in Richtung "Furtstelle"


                                                                    Nur ein kurzes Stück ist es noch bis zur norwegisch- schwedischen Grenze, und ich kann schon auf einer Anhöhe die Grenzsteine erkennen.





                                                                    Norwegisch-schwedische Grenze






                                                                    Ein paar hundert Meter hinter der Grenze kommen mir zwei Wanderer entgegen: Mutter und Tochter aus Deutschland, die vor zwei Wochen in Abisko gestartet sind und nun ihre Wanderung in Sulitjelma beenden wollen. Die letzte Nacht haben die beiden in der Sårjåsstugorna verbracht. Es war auch die letzte Nacht mit Stugward, denn die Saison ist für ihn nun beendet. Die Hütte bleibt geöffnet, aber eben ohne Stugward.
                                                                    Ich rate den Beiden noch, nicht dem aufsteigenden Pfad zur Brücke zu folgen, sondern dem geradeaus laufenden Pfad zu folgen und sich auf eine Furt einzustellen. Die Beiden schauen etwas überrascht, denn bisher mussten sie nicht ein einziges Mal furten und haben auch keine Watschuhe dabei. 😳
                                                                    Sie sollen sich Zeit lassen, dann wird es schon gehen. Ich wünsche ihnen Glück und wir verabschieden uns.





                                                                    Kurz vor der Begegnung mit Mutter und Tochter



                                                                    Fetthennen Steinbrech



                                                                    Am Ende des Sees: Sårjåsstugorna


                                                                    Später erfahre ich von einem anderen Wanderer, der in die selbe Richtung laufen will (und der bereits wusste, dass die Brücke nicht passierbar ist), dass ihm geraten wurde, ganz unten, in der Einmündung zum See und bereits im See, zu furten. Hier sei der See sehr flach und das Wasser ruhig.

                                                                    Bei schönem und sonnigen Wetter laufe ich auf leicht zu gehendem Pfad entlang des Sees.
                                                                    Ganz am Ende liegt dann die bezaubernde Hütte Sårjåsstugorna (die, nach meinen Informationen, in diesem Jahr, 2022, einhundert Jahre alt wird).
                                                                    Schon von weitem kann ich zwei Wanderer ausmachen, einen älteren Schweden und Clemens, einen jungen Deutschen aus der Nähe von Hannover.
                                                                    Ich komme mit Clemens ins Gespräch und schon bald entdecken wir eine Menge Gemeinsamkeiten. Clemens hat ein Anfibio Delta Packraft dabei, macht neben Fotos auch noch Videos und hat eine kleine Drohne von DJI dabei. Über genau diese kleine Drohne habe ich in der Vorbereitung zur Tour lange nachgedacht und den Kauf im letzten Moment noch einmal verschoben. Klar, dass wir nun genug Gesprächsstoff haben.





                                                                    Sårjåsstugorna




                                                                    Als wir feststellen, dass wir für heute und morgen (Staloluokta) den gleichen Weg haben, beschließen wir, gemeinsam weiter zu gehen.
                                                                    Das Wetter ist weiterhin schön, aber die Prognose kündigt für die kommende Nacht, oder den folgenden Tag eine Wetterverschlechterung an. Ich erzähle, dass ich deshalb lieber die Nacht in den Hütten von Staddajåkkå verbringen möchte. Auch Clemens kann sich mit der Idee durchaus anfreunden und schon ist es abgemacht.





                                                                    Auf dem weg nach Staddajåkkå. Im Hintergrund schon der Virihaure



                                                                    Von der Brücke kurz vor Staddajåkkå





                                                                    Staddajåkkå in Sicht - der Himmel bedeckt sich.


                                                                    In Staddajåkkå folgt für mich beim Einchecken erst einmal die Ernüchterung. Da die Hütte (und auch fast alle Hütten auf dem Padjelantaleden) der samischen Community gehören, nutzt mir meine STF - Mitgliedschaft hier gar nichts. Dafür ist der Übernachtungspreis etwas günstiger. Nun, denn…
                                                                    Wir beziehen die uns zugewiesene Hütte, in der bereits ein weiterer Deutscher einquartiert ist. Außer uns bewohnt nur noch eine Schwedin eine Nachbarhütte.

                                                                    In der Nacht kommt dann tatsächlich die angekündigte Wetterverschlechterung, doch der große Regen bleibt -vorerst- aus.


                                                                    - to be continued -
                                                                    Zuletzt geändert von evernorth; 16.01.2022, 01:50.
                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 28.08.2017
                                                                      • 3014
                                                                      • Privat


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                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen


                                                                      Bro?? Ja, Bro.
                                                                      Hahaha, 4 Jahre davor sah es genauso aus, wir sind da in Gegenrichtung im September '17 langgekommen. Aber da war die Brücke noch tipptopp. (Thema hatten wir hier schon... wessen Bericht war das gleich? Ach ja, hier, 5-oclock-charlie im Juli 2019, da war die Brücke auch schon kaputt... kein Foto, er ist gleich unten lang. Aber ich meine, irgendwer hat dann auch ein Foto der Brücke gepostet, finde ich gerade nicht.)

                                                                      Kommentar


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                                                                        Dauerbesucher
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                                                                        • 898
                                                                        • Privat


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                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                        Das Ding ist stark beschädigt, wie soll das gehen?? 😱
                                                                        Was norwegische Brücken angeht, bin ich schon einiges gewohnt, aber das hier geht zu weit, das tue ich mir nicht an!
                                                                        Wie gut, dass es bei mir schon bald zehn Jahre her ist, dass ich da im September 2012 vorbeigekommen bin – da war die Brücke natürlich auch noch tipptopp. Aber die Ecke an sich ist sehr fein – ich hatte damals u. a. in der Nähe der Sårjåsstugorna auf der grasigen Uferebene am See gezeltet, was ich in sehr schöner Erinnerung habe!
                                                                        www.martin-huelle.de

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 22.08.2010
                                                                          • 1835
                                                                          • Privat


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                                                                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                          Hahaha, 4 Jahre davor sah es genauso aus, wir sind da in Gegenrichtung im September '17 langgekommen. Aber da war die Brücke noch tipptopp. (Thema hatten wir hier schon... wessen Bericht war das gleich? Ach ja, hier, 5-oclock-charlie im Juli 2019, da war die Brücke auch schon kaputt... kein Foto, er ist gleich unten lang. Aber ich meine, irgendwer hat dann auch ein Foto der Brücke gepostet, finde ich gerade nicht.)
                                                                          Ja, dass die Brücke kaputt ist hätte ich vorher wissen können. Ich erinnere mich auch an den verlinkten
                                                                          Bericht, hatte das mit der Brücke aber wieder verdrängt. Sonst hätte ich sicher gleich gefurtet.
                                                                          Es war aber interessant und lehrreich zugleich, die Brücke in ihrem Zustand gesehen zu haben.
                                                                          Schon erstaunlich, was es alles gibt.
                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                          Kommentar


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                                                                            Fuchs
                                                                            • 22.08.2010
                                                                            • 1835
                                                                            • Privat


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                                                                            Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen

                                                                            Wie gut, dass es bei mir schon bald zehn Jahre her ist, dass ich da im September 2012 vorbeigekommen bin – da war die Brücke natürlich auch noch tipptopp. Aber die Ecke an sich ist sehr fein – ich hatte damals u. a. in der Nähe der Sårjåsstugorna auf der grasigen Uferebene am See gezeltet, was ich in sehr schöner Erinnerung habe!
                                                                            Moin Martin,

                                                                            ich hatte es ja an anderer Stelle schon geschrieben: Das ist dort eine wirklich feine Ecke, die mir auch sehr gut gefallen hat. Ich hatte vorher und aus vorherigen Berichten ein paar Bilder im Kopf, und die gefielen mir gut.
                                                                            Für mich schon ein Grund, von Sulitjelma die Tour zu beginnen.
                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                            Kommentar


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                                                                              Freak

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                                                                              • 12845
                                                                              • Privat


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                                                                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                              Ganz am Ende liegt dann die bezaubernde Hütte Sårjåsstugorna (die, nach meinen Informationen, in diesem Jahr, 2022, einhundert Jahre alt wird).
                                                                              Ich kenne die Sårjåsstuga nur vom Winter her und da ist's ein zugiges, kaltes Loch. Wird Zeit, daß die mal erneuert wird.
                                                                              Wandern auf Ísland?
                                                                              ICE-SAR: Ekki týnast!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Fuchs
                                                                                • 22.08.2010
                                                                                • 1835
                                                                                • Privat


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                                                                                Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigen
                                                                                Ich kenne die Sårjåsstuga nur vom Winter her und da ist's ein zugiges, kaltes Loch. Wird Zeit, daß die mal erneuert wird.
                                                                                Zugig? Im Winter mag das sein, aber bezaubernd schaut sie trotzdem aus, im Sommer und wahrscheinlich im Winter ebenso. Eine (überfällige?) Renovierung könnte vielleicht trotzdem nicht schaden.
                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                Kommentar


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                                                                                  • 734
                                                                                  • Privat


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                                                                                  Jetzt bin ich aber gespannt, endlich Clemens kennen zu lernen .

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Fuchs
                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                    • 1835
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                    Jetzt bin ich aber gespannt, endlich Clemens kennen zu lernen .
                                                                                    Kommt.......
                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                      • 1835
                                                                                      • Privat


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                                                                                      24.08.21

                                                                                      Staloluokta


                                                                                      So eine Nacht in einer Hütte ist auch mal ganz schön, obwohl ich in der Vorbereitung einen Stop in Staddajåkkå gar nicht vorgesehen hatte.
                                                                                      Das Wetter ist recht trübe und so lasse ich mir durchaus Zeit. Es ist ja nur noch ein Klacks bis Staloluokta, da muss ich mich wirklich nicht beeilen.
                                                                                      Der Dritte in unserer Hütte ist bereits früh aufgebrochen und Clemens ist der Nächste, der die Hütte verlässt.
                                                                                      Er will eine bestimmte Stelle, nahe an einem Fluss (welcher habe ich vergessen) aufsuchen und dort eventuell auch die nächste Nacht verbringen. Den Ort hat er sich über Google Earth rausgesucht. „Sieht ganz spannend aus,“ meint er noch, bevor er aufbricht. Es besteht also durchaus noch eine Chance, dass wir uns in Staloluokta wiedersehen. Vielleicht auch nicht. Unsere Telefonnummern haben wir aber gestern bereits ausgetauscht. Wir wollen so in Kontakt bleiben.





                                                                                      Zusammen mit Clemens (the "tall" boy) am Sårjåsjavrre (Foto: Clemens)



                                                                                      Clemens während seiner Umrundung des Sulitjelma - Massivs (Foto: Clemens)


                                                                                      Dann mache ich mich erst mal an den kurzen, aber gewissenhaften Hausputz. Mit Packen
                                                                                      verlasseich fast eine Stunde später die Hütte.
                                                                                      Der Weg ist angenehm zu gehen, wenn auch stellenweise morastig, überflutet und matschig. Für mich in meinen Trailrunner Schuhen ist es weniger lustig und ich weiche mehr und mehr auf die Hänge aus.
                                                                                      Dann fängt es auch leicht an zu regnen und ich bekomme schon einen Vorgeschmack auf den großen Regen,
                                                                                      der noch heute kommen soll.
                                                                                      Bei dem trüben Wetter mache ich bis Staloluokta nur noch genau ein Foto (das es immerhin sogar in meinen Jahreskalender geschafft hat, Monat März 😉), nämlich dieses hier:





                                                                                      Das kommt dem Martin (Hülle) sicherlich irgendwie bekannt vor 😉


                                                                                      Der Weg zieht sich etwas, aber schließlich mache ich den kleinen, letzten Abstieg hinunter an den wunderbaren Virihaure und seiner samischen Kommune am äußersten, südwestlichen Ufer des Sees: Staloluokta.
                                                                                      Viel ist vom Virihaure allerdings nicht zu sehen, denn weite Teile seiner Ufer hüllen sich in Wolken und
                                                                                      ….hmm….Nebel.
                                                                                      So habe ich schon auf dem Weg entschieden, in der Hütte Quartier zu machen. Da es noch ganz früher Nachmittag ist, habe ich eine gute Auswahl. In meinem Zimmer (ja, es gibt einzelne Zimmer, die mit einer Tür versehen sind) hat sich bereits eine Schwedin einquartiert und wir kommen auch gleich in ein interessantes Gespräch. Sie wandert auf dem Padjelantaleden und sie macht diese Art von Touren definitiv nicht zum ersten Mal.
                                                                                      In etwa 2 Stunden wollen wir zusammen zum "Parfas Kiosk“ hinübergehen und etwas einkaufen.
                                                                                      Inzwischen ist auch Clemens angekommen, dem es doch nicht so gut an seiner Location gefallen hat und mit dem aufziehenden Regen hat er sich erneut für eine Hüttenübernachtung entschieden und gleich eines der noch zwei freien Betten in unserem Zimmer in Beschlag genommen.
                                                                                      Schon ist der Zeitpunkt gekommen, wo das "Parfas Kiosk“ öffnet.

                                                                                      Es ist doch zuweilen von großem Nutzen mit einem „Local“ , wie eben Malin, der Schwedin aus meinem Zimmer, einkaufen zu gehen. Die wusste nämlich Bescheid. 😉
                                                                                      Ja, das war die Überraschung für mich: Es gibt einzelne Hühnereier zu kaufen, und so kaufe ich genau 2 Stück (neben einem Fertiggericht von Blåband und….2 Bier müssen es auch noch sein. 😉).
                                                                                      Beschwingt geht es zurück zur Hütte, wo auf den letzten paar hundert Metern der große Regen niedergeht.
                                                                                      In der Hütte hat nun die Rezeption geöffnet und der Stugward hat damit begonnen, den samischen Räucherfisch mit Fladenbrot zu verkaufen (ein weiterer Grund, warum ich in die Hütte wollte).
                                                                                      Clemens, der sich gerade eingedeckt hat, meint, ich müsste mich beeilen, da bei ihm nur noch wenige Portionen übrig waren.
                                                                                      Schnell noch aus den nassen Klamotten, und….so kommt es, dass ich, der ich mich sofort danach anstelle, leer ausgehe. Die Person vor mir in der Reihe bekommt tatsächlich die letzte Portion.
                                                                                      Ich bin enttäuscht und muss wohl so bemitleidenswert dreingeschaut haben, dass der Stugward sagt, er wird fragen, ob es noch weiteren Fisch gibt. Er führt ein kurzes Telefonat und teilt mir dann mit, dass ich mich um 19 Uhr beim weißen Boot einfinden soll.

                                                                                      Nun, die gut zwei Stunden bis dahin vergehen mit Clemens und Malin auf dem Zimmer wie im Fluge. Plötzlich sagt Clemens: „Solltest du nicht um 19 Uhr deinen Fisch…..“ Ich schaue auf die Uhr und es ist bereits kurz vor 19 Uhr!
                                                                                      Ich greife mir rasch meine Regensachen und stürme davon, aber draußen…..ach und weh….zum weißen Boot???
                                                                                      Oh, nein, das ganze Ufer ist voll von Booten und fast alle sind….weiß! 🙄

                                                                                      Welches ist es nun? Denk nach, sage ich mir.
                                                                                      Die ersten weißen Boote sind eher klein und auch nicht direkt einem Haus zuzuordnen.
                                                                                      Erst ganz am Ende der Bucht liegt ein weißes, etwas größeres und überdachtes Boot. Das könnte es doch sein?
                                                                                      Als ich bei diesem letzten Boot angekommen bin, klopfe ich an der Tür des Hauses und ….Bingo…ich werde bereits erwartet. Clemens wird sich freuen, denn der hat heute großen Appetit und wünscht sich eine zweite Portion. Heute ist das alles kein Problem.
                                                                                      Im strömenden Regen komme ich zurück zur Hütte und ja, der Fisch ist wirklich ausgesprochen lecker.
                                                                                      Von mir gibt es dafür 5 Empfehlungssterne!

                                                                                      Der Abend vergeht mit vielen interessanten Gesprächen. Hier kann ich noch nicht wissen, dass sich auf dieser Reise dazu noch häufiger eine Gelegenheit bieten würde. Irgendwo bin ich doch ein kommunikativer Stadtmensch und kann das (manchmal) richtig genießen.

                                                                                      Irgendwann schauen wir uns einfach nur an und beschließen nahezu wortlos, dass es nun an der Zeit ist, schlafen zu gehen.


                                                                                      Für den nächsten Tag verspreche ich wieder mehr Fotos.
                                                                                      Auch dräut (cooles Wort, kennen vermutlich nur die Älteren 😎) es wieder, deutlich spannender zu werden, denn er steht unter der Überschrift: Der Unfall. 😳


                                                                                      - to be continued -
                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                        • 898
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen



                                                                                        Das kommt dem Martin (Hülle) sicherlich irgendwie bekannt vor 😉
                                                                                        Naja, explizit an diese Stelle kann ich mich nun nicht mehr erinnern, aber derlei Bohlenwege, auch morastig und mit Wasser überspült, kenne ich natürlich zu gut. So ein Weg ziert ja sogar das Cover meines aktuellen Fotobuchs (allerdings in der Nähe von Adolfström auf dem Kungsleden aufgenommen).

                                                                                        Aber zurück zu Deiner Tour: Als ich 2012 im September am Virihaure war, hatte die Hütte schon geschlossen und es herrschte tote Hose – Shop dicht und natürlich gab es auch keinen Fisch oder Brot mehr. Aber dafür hatte ich einen wunderbar einsamen und stillen Zeltplatz am See, den ich dort auch sehr genossen habe!
                                                                                        www.martin-huelle.de

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Fuchs
                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                          • 1835
                                                                                          • Privat


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                                                                                          Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen

                                                                                          Naja, explizit an diese Stelle kann ich mich nun nicht mehr erinnern, aber derlei Bohlenwege, auch morastig und mit Wasser überspült, kenne ich natürlich zu gut. So ein Weg ziert ja sogar das Cover meines aktuellen Fotobuchs (allerdings in der Nähe von Adolfström auf dem Kungsleden aufgenommen).

                                                                                          Aber zurück zu Deiner Tour: Als ich 2012 im September am Virihaure war, hatte die Hütte schon geschlossen und es herrschte tote Hose – Shop dicht und natürlich gab es auch keinen Fisch oder Brot mehr. Aber dafür hatte ich einen wunderbar einsamen und stillen Zeltplatz am See, den ich dort auch sehr genossen habe!
                                                                                          Hallo Martin,

                                                                                          explizite Zuordnung habe ich natürlich nicht gemeint, aber genau an „so einen“ Bohlenweg sah ich mich erinnert,
                                                                                          da ich das Cover deines neuen Buches in einer Vorstellung gesehen hatte. 😉
                                                                                          So einen einsamen und tollen Zeltplatz am See habe ich am nächsten Tag auch entdeckt und hoffe, bei einem
                                                                                          nächsten Besuch, bei hoffentlich besserem Ankunftswetter, genau dort eine Nacht im Zelt zu verbringen.
                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                            • 3014
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                            Als ich 2012 im September am Virihaure war, hatte die Hütte schon geschlossen und es herrschte tote Hose – Shop dicht und natürlich gab es auch keinen Fisch oder Brot mehr.
                                                                                            Dito 2011, Anfang September am Dienstag nach Schließung der Hütten; Ritsem-Kvikkjokk via Pieskehaure mit unserer mittleren Tochter. Man kann davon ausgehen, dass immer (spätestens) am Wochenende der Hüttenschließung auch alle Sami-Siedlungen (erstmal) verlassen werden. Und auch sonst - schrieb ich bereits mal irgendwo - auf der gesamten Strecke ab Akkastugorna (da waren wir am Start, in der letzten Nacht bevor Schließung) nur 6 Leute getroffen. Also tatsächlich "tote Hose", aber das hat was.

                                                                                            Falls jemand mitliest, der im September in das Gebiet will...

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                              • 900
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                                                                                              Also als ich dieses Jahr am 04.09 an der Hütte Duottar vorbeigekommen bin hat mir der Hüttenwart erzählt, es wäre in der Nacht davor (Schneesturm) rappelvoll in der Hütte gewesen. Allerdings hatte er auch, da die Saison am Tag danach endete, nur noch eine Hütte offen und den Rest zugeschlossen. Daher wären die Leute die eigentlich alle zelten wollten in der Hütte aufgeschlagen. (Nur ich natürlich nicht, ich habe wie es sich gehört exponiert auf einer Halbinsel in einem See campiert.) Hab aber nach keinen Zahlen gefragt. Der Typ war aber auch etwas seltsam, ärgerte sich über die vielen Leute, meinte er fände es nicht gut, wenn die Leute am Ende der Saison noch unterwegs sind. Entweder es ist noch Saison oder nicht. Hatte den Eindruck der hatte einfach keine Lust mehr.

                                                                                              Als ich am 11.09 in Nunjes angekommen bin hatte sich dort einer einquartiert für Tagestouren und ich bin noch 2 weiteren Leuten begegnet die auf dem Weg rein waren, am nächsten Tag auch nochmal 3 oder 4 die mir entgegengekommen sind mit Rucksäcken. Also paar Leute waren schon unterwegs. Zeit dazwischen war ich wegelos, daher im Übrigen keine Ahnung.
                                                                                              --
                                                                                              Mega schöne Bilder bis hierhin. Und geiler Zeltplatz auf der Insel, da kommen Erinnerungen an unseren damaligen Zeltplatz im Njoatsosvagge hoch.

                                                                                              Aber die Brücke ist echt unheimlich. Gibts denn Leute die die trotzdem nehmen?

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                • 3014
                                                                                                • Privat


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                                                                                                OT:
                                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                Also als ich dieses Jahr am 04.09 an der Hütte Duottar vorbeigekommen bin hat mir der Hüttenwart erzählt, es wäre in der Nacht davor (Schneesturm) rappelvoll in der Hütte gewesen. ... Der Typ war aber auch etwas seltsam...
                                                                                                Der hieß Mats. Ich fand ihn eigentlich ganz OK. Aber vielleicht war er da noch anders drauf, weil erst "frisch" dort (Anfang August).

                                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                Als ich am 11.09 in Nunjes angekommen bin hatte sich dort einer einquartiert für Tagestouren und ich bin noch 2 weiteren Leuten begegnet die auf dem Weg rein waren, am nächsten Tag auch nochmal 3 oder 4 die mir entgegengekommen sind mit Rucksäcken. Also paar Leute waren schon unterwegs.
                                                                                                OK, kann jetzt (Corona!) anders sein als oben beschrieben: Es heißt allenthalben, dass mehr Leute unterwegs seien, besonders Schweden, und besonders auch außerhalb der eigentlichen, früher immer sehr scharf endenden Saison. (Oder nicht?)


                                                                                                Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                Aber die Brücke ist echt unheimlich. Gibts denn Leute die die trotzdem nehmen?
                                                                                                Kann ich mir kaum vorstellen, denn die Furt unten sollte eigentlich meist unproblematisch sein. Nur in Mündungsnähe, wo der alte Weg kreuzte, ziemlich lang, weil mehrere/viele Arme.



                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Fuchs
                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                  • 1835
                                                                                                  • Privat


                                                                                                  #49
                                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                  --
                                                                                                  Mega schöne Bilder bis hierhin. Und geiler Zeltplatz auf der Insel, da kommen Erinnerungen an unseren damaligen Zeltplatz im Njoatsosvagge hoch.
                                                                                                  Der Vergleich mit unserem Platz im Njoatsosvagge ist wirklich passend.
                                                                                                  Schnell gewählt (hatten ja auch nicht wirklich eine „Wahl“) war das schon ein cooler Platz. 😎

                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Erfahren
                                                                                                    • 04.10.2020
                                                                                                    • 270
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen



                                                                                                    Super Platz.
                                                                                                    Das finde ich auch 😍 Da würde ich gar nicht mehr weiterziehen. Die Form deines Zeltes macht es trotz Tarnfarbe super fotogen.
                                                                                                    Freue mich auf jeden weiteren Tag!
                                                                                                    Viele Grüße von Highbeat

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Fuchs
                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                      • 1835
                                                                                                      • Privat


                                                                                                      #51
                                                                                                      Hi Hi(ghbeat😁),

                                                                                                      Zeltfarbe/Form: Ja, mal was anderes. Ich bin ja auch erklärter Fan von Kontrastfarben. Ein rotes Zelt in einsamer, monochromer Umgebung finde ich sehr spannend. Diesmal musste ich die Farbe so nehmen, wie sie war. Ich habe das aber durchaus auch schätzen gelernt, wenn das Zelt fast schon mit der Landschaft verschmolzen ist. 😎
                                                                                                      Ich freue mich, wenn es dir gefällt. 😊
                                                                                                      Es geht heute auch noch weiter…..
                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Fuchs
                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                        • 1835
                                                                                                        • Privat


                                                                                                        #52
                                                                                                        25.08.21

                                                                                                        Der Unfall

                                                                                                        Am Morgen herrscht dichtes Gedränge in der Küche und im Speiseraum. Alle (wirklich alle? 😌) wollen möglichst rasch aufbrechen und nehmen noch in aller Schnelle ihr Frühstück ein. Der Grund dafür ist einfach und ein Blick nach draußen genügt: Strahlender Sonnenschein. ☀️
                                                                                                        Zügig leert sich der Raum und nun kann ich endlich auch meine beiden Frühstücks- Eier genießen.
                                                                                                        Am Ende bin ich doch tatsächlich der Letzte, der die Hütte verlässt. Ich mache vorher noch sauber, fege und wische unser Zimmer einmal durch, ganz so, wie ich es Malin und Clemens versprochen habe. Die Beiden sind auch schon vor einer Weile aufgebrochen. Clemens folgt jetzt seinem weiteren Tour - Plan und wir werden uns von hier ab nicht mehr wiedersehen.
                                                                                                        Noch ohne Rucksack mache ich mich auf den kurzen Weg hinauf zur Sami Kåtakirche.
                                                                                                        Ich habe Glück, denn im Innern wirkt ein zauberhaftes Licht. Ein Stück „Magie“ berührt meine rechte Schulter, wie ein leichter Schauer. Das gefällt mir gut.





                                                                                                        Hinauf zur Sami Kåtakirche




                                                                                                        Von hier oben habe ich einen schönen Blick hinunter zur Hütte. Dicht am See und auf einer Anhöhe stehen zwei rote Hilleberg - Zelte. Bei diesem tollen Wetter muss es dort wunderbar sein, zu zelten. Tja, wenn ich einmal wiederkomme…. will ich auch dort zelten!
                                                                                                        Doch noch viel mehr als diese Anhöhe begeistert mich der wunderbare, fast schon majestätische Virihaure.
                                                                                                        Was für ein großartiger See! Allein für dieses Bild hat sich der kurze Abstecher an diese südöstliche Bucht des Virihaure gelohnt.





                                                                                                        Hütte von Staloluokta am Virihaure



                                                                                                        Gigantische Fernsicht über den Virihaure


                                                                                                        Schließlich breche ich auf. An die Uhrzeit habe ich keine genaue Erinnerung mehr. Es wird aber kaum vor 11 Uhr gewesen sein. 😳
                                                                                                        Bei so tollen Wetter vergesse ich manchmal einfach die Zeit, stehe einfach nur da, atme tief die frische, gereinigte Luft (nach dem gestrigen Regen) ein und „sauge“ mit den Augen die strahlenden Bilder in mich hinein. Augenblicke und Momente, wo ich mich „hingebe“ an die Schönheit Lapplands, dankbar, glücklich und für diesen
                                                                                                        Augenblick auf Zeit für mich ein Stück „Heimat“.

                                                                                                        Ich erreiche mit schnellen Schritten eine Anhöhe und den Wegweiser, der mich nun eine kurze Weile auf den Padjelantaleden führt. Bis Duottar, und dann weglos zwischen den Seen hindurch.
                                                                                                        Ein Blick zurück lohnt sich hier sehr, denn die ganze Pracht und Ausdehnung des Virihaure wird sichtbar.
                                                                                                        Dort irgendwo liegt der Allak und ich „ahne“ dahinter den ebenfalls sehr großen Vastenhaure See.









                                                                                                        Rechts Luoppal





                                                                                                        Blick zurück



                                                                                                        Giedddávvre


                                                                                                        Ich fühle mich überaus „beschwingt“ und merke wieder einmal, wie sehr das Laufen zu meiner „perfekten“ Fortbewegung geworden ist. Wenn ich laufe, fühle ich mich vereint mit meiner natürlichen Umgebung: Eins sein und wie „verschmolzen“, das ist ein herrliches Gefühl.
                                                                                                        So schwelge ich ein wenig wie „in Trance“ dahin, da passiert es!
                                                                                                        Ich bin nicht voll konzentriert, unachtsam und trete mit dem rechten Fuß an den Rand eines kleinen, ausgespülten Erdlochs, habe zu wenig Halt und….knicke nach außen weg, fast noch in das Loch hinein. 😳
                                                                                                        Ein gewaltiger Schmerz durchströmt meinen rechten Fuß und mir wird fast schwarz vor Augen dabei und gehe richtig zu Boden.
                                                                                                        „Mist, verdammter“, schreie ich. Schon rattert der „Analizer“ los und macht auf die Schnelle eine „Schaden -
                                                                                                        Anamnese“.
                                                                                                        Mein Beruf als Physiotherapeut lässt mich die Dinge klar und nüchtern sehen. Gebrochen ist schon mal nichts, da bin ich mir recht sicher, aber ein Band dürfte eventuell gerissen sein. Mindestens einzelne Fasern eines, oder mehrerer Bänder könnten angerissen sein. 😮 😱
                                                                                                        Das ist wirklich sehr ernüchternd und passiert mir in dieser Form das erste Mal in mehr als 10 Jahren! Ich knicke sonst nie besorgniserregend mit meinen Trailrunner um. Viel häufiger bin ich in meiner Zeit in den Wanderstiefeln umgeknickt. Klar, da waren die Konsequenzen meist harmlos. Hat es mich jetzt doch mal erwischt.
                                                                                                        Nachdem der Schmerz sich beruhigt hat, versuche ich, Schritte zu machen. Gut, das geht, auch wenn ich mich extrem unsicher fühle. Die Schritte fallen mir schwer, weil der Kopf nun die Augen auffordert, praktisch jeden Schritt zu kontrollieren und den Boden entsprechend nach weiteren Hindernissen zu „scannen“.
                                                                                                        Die Unsicherheit weicht nur ganz langsam und mein „Gehtempo“ ist sehr gering. Nach und nach, sehr langsam, komme ich zurück zu so etwas wie „Selbstverständnis“.
                                                                                                        Meinen weiteren Weg setze ich quasi „auf kleiner Schleichfahrt“ fort. Nun habe ich auch wieder Augen für die wunderbare Landschaft in der Art eines kleinen Wasserfalls, über den eine Brücke führt.
                                                                                                        Aus der Ferne grüßen schon die Gipfel des Sarek herüber.













                                                                                                        Sarek - Berge voraus


                                                                                                        Ich „schleppe“ mich mehr über den Padjelantaleden, als das ich das noch „Gehen“ nennen würde.
                                                                                                        So „verliere“ ich viel Zeit, Zeit, die ich am Morgen durch einen früheren Aufbruch…. ja, hinterher ist man bekanntlich immer schlauer.

                                                                                                        Kurz vor den Hütten von Duottar beschließe ich in Anbetracht der tiefstehenden Sonne, dass es gut ist.
                                                                                                        Die erste, kurze Furt bringe ich noch hinter mich und freue mich diesmal sogar über das schön kalte Wasser.
                                                                                                        Das tut meinem ramponierten Knöchel richtig gut.
                                                                                                        Ein schöner Platz ist auch schnell gefunden und das Zelt steht schon wenige Minuten später.
                                                                                                        Dann versorge ich erst einmal meinen Fuß. Der ist ordentlich und dick geschwollen.
                                                                                                        Sehr gut und vor allem wichtig, dass ich immer einige Streifen Kinesio Tape bei mir habe. Damit mache ich mir einen Sprunggelenksverband.
                                                                                                        Dann wasche ich mich im nahen See und spüre direkt, wie das meine Lebensgeister weckt und….dass es doch empfindlich kalt geworden ist. 🥶
                                                                                                        Direkt gegenüber haben zwei Wanderer ihr Zelt errichtet, just in dem Moment, wo ich vor meiner Furt an ihnen vorbeigegangen bin. Da habe ich sie noch innerlich zu ihrer Wahl beglückwünscht.
                                                                                                        Ihr Zelt ist sehr niedrig, so dass ich schon wieder nicht mehr mit ihnen tauschen möchte. 🤔

                                                                                                        Das Abendessen schmeckt danach schon wieder richtig gut und so langsam kommt die alte Zuversicht wieder zurück.
                                                                                                        Das wird schon wieder!





                                                                                                        Camp 3 im Abendlicht


                                                                                                        - to be continued -

                                                                                                        Zuletzt geändert von evernorth; 23.01.2022, 22:27.
                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 734
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Oha, das klang gar nicht gut. Da ist es dann nicht schlecht, wenn Du erst mal weiter markierten Wegen folgen kannst, da ist drr Tritt dann sicherer. Aber wettermäßig ein Traumtag.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Erfahren
                                                                                                            • 05.05.2016
                                                                                                            • 269
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            Uff, da hast du Glück gehabt! Davor habe ich als erprobte Umknickerin auch großen Bammel, und 'schwarz vor Augen' ist ein klassisches Bänder(an)risssymptom...die PECH-Regel hab ich immer im Hinterkopf. Hast du dann noch Voltaren eingeworfen? Gut, dass es wohl glimpflich war...

                                                                                                            Aaaaaber: tolle Bilder, die haben eine irre Tiefenschärfe! Was hast du da mitgeschleppt, hab ich das überlesen?

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Fuchs
                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                              • 1835
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                              Oha, das klang gar nicht gut. Da ist es dann nicht schlecht, wenn Du erst mal weiter markierten Wegen folgen kannst, da ist drr Tritt dann sicherer. Aber wettermäßig ein Traumtag.
                                                                                                              Das hatte ich mir schon vor dem Maleur gedacht: Gut, auf dem soliden Pfad zu wandern. Wie trügerisch.
                                                                                                              Danach war es aber von Vorteil.
                                                                                                              Genau, wie du es sagst: Ein Traumtag (der erste von vier weiteren)! ☀️😉
                                                                                                              Zuletzt geändert von evernorth; 24.01.2022, 13:36.
                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                • 900
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Ja, das liebe Umknicken. Im letzten Urlaub hatte ich teils Phasen wo ich meine Bänder gefühlt wiederholt bis an die Belastungsgrenze gebracht habe, konnte aber schlimmeres immer knapp vermeiden. Ich hoffe es hat dich im weiteren Verlauf nicht zu sehr behindert.

                                                                                                                Man wird ja manchmal von Nicht-Outdoorern gefragt was man dann beim Trekken den ganzen Tag macht.
                                                                                                                Aber faktisch muss man ja doch je nach Gelände fast ununterbrochen konzentriert sein, weil jeder Schritt sitzen muss und jeder falsche Schritt den Tourabbruch bedeuten kann. Eigentlich mathematisch höchst erstaunlich, dass man im Regelfall nicht umknickt bei der Zahl an Schritten pro Tag. Irgendwann ist man ja doch mal wegen irgendwas abgelenkt.

                                                                                                                Ich bin vor allem auf den nächsten Tag gespannt und deinen Einsteig ins Njoatsosvagge. Und die Seenlandschaft. Habe mich in der Gegend jetzt schon zweimal von Nord nach Süd durchgeschlagen, aber nicht die Strecke die dann bei dir als nächstes kommen müsste.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                                                                  Uff, da hast du Glück gehabt! Davor habe ich als erprobte Umknickerin auch großen Bammel, und 'schwarz vor Augen' ist ein klassisches Bänder(an)risssymptom...die PECH-Regel hab ich immer im Hinterkopf. Hast du dann noch Voltaren eingeworfen? Gut, dass es wohl glimpflich war...

                                                                                                                  Aaaaaber: tolle Bilder, die haben eine irre Tiefenschärfe! Was hast du da mitgeschleppt, hab ich das überlesen?
                                                                                                                  Ja, das denke ich auch: Bänder(an)risssymptom, und nein, Voltaren nehme ich nicht. 😣
                                                                                                                  Glimpflicher Ausgang ja,.....aber es wird noch besser. 😉
                                                                                                                  Zu den Fotos: Habe ich ja am Anfang geschrieben, dass ich aus Gewichtsgründen ganz bewusst auf (fast)
                                                                                                                  alles verzichtet habe, was ich entbehren konnte: Nur die Kamera (Fujifilm x-t3) und 1 (2) Festbrennweiten - Objektiv(e). Ich habe praktisch nur das wirklich sehr gute xf 23mm f 2.0 von Fujifilm benutzt - Reduzierung auf das Wesentliche.
                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                    • 898
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                    So schwelge ich ein wenig wie „in Trance“ dahin, da passiert es!
                                                                                                                    Ich bin nicht voll konzentriert, unachtsam und trete mit dem rechten Fuß an den Rand eines kleinen, ausgespülten Erdlochs, habe zu wenig Halt und….knicke nach außen weg, fast noch in das Loch hinein. 😳
                                                                                                                    Ein gewaltiger Schmerz durchströmt meinen rechten Fuß und mir wird fast schwarz vor Augen dabei und gehe richtig zu Boden.
                                                                                                                    Das erinnert mich spontan daran, wie ich bei einer Tour in Südgrönland mal in ein ungesehenes Loch getreten habe – zum Glück ohne dabei umzuknicken – und dort dann nicht mehr rauskam. Musste zuerst meinen Fuß aus dem Schuh bekommen und dann den Schuh aus dem Loch. Befürchtete schon, ich würde da längerfristig "festhängen" 🤣

                                                                                                                    Aber noch mehr kommen da Erinnerungen hoch an meinen Ermüdungsbruch im rechten Fuß, den ich mir mal irgendwo zwischen Sarvesvágge und Njoatsosvágge zugezogen habe und mit dem ich dann – ohne zu wissen, dass es sich um einen Bruch handelt – noch ziemlich freudlos und schmerzhaft den Rest der Strecke bis Kvikkjokk gelaufen bin (noch in einer Zeit, wo es Spot-Geräte und dergleichen nicht gab ...) ...

                                                                                                                    Ich hoffe ja, Du warst auf Deiner Tour dann bald wieder schmerzfrei unterwegs!
                                                                                                                    www.martin-huelle.de

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                      • 03.01.2014
                                                                                                                      • 1067
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Bänder(an)risssymptom
                                                                                                                      Das kannte ich noch nicht. ( Ich habe trotz wiederholter Versuche, meine Sprunggelenke zu ruinieren, bisher nur beidseitige Metatarsale 5 Basisfrakturen erzielen können. Laut Traumachirurg funktioniert das so, daß beim typischem Supinationstrauma das schwächste Glied nachgibt, was da auch mal der Knochen sein kann. Aber einen fiesen partiellen Abriss des medialen Kollateralligaments am Knie kann ich rapportieren. Idiotischer Unfall beim Aussteigen aus dem Skilift, nix schwarz vor Augen, nicht mal Schmerzen, nur ein widerwärtiges Knirschen und Gefühl von Instabilität, trotzdem kam ich mühelos noch nach Hause. Danach dann, trotz Orthese, Schmerzmittel, Hochlagern und Kühlen, wurde es einfach brutal schmerzhaft. Also meine Definition von Bänderanrissyndrom wäre tagelange fiese Schmerzen inklusive Brechreiz und Kreislaufschwäche. Definitiv nichts, was man da in der lappländischen Pampa erleben will.) Taffi

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                        • 05.05.2016
                                                                                                                        • 269
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Das kannte ich noch nicht. Also meine Definition von Bänderanrissyndrom wäre tagelange fiese Schmerzen inklusive Brechreiz und Kreislaufschwäche. Taffi
                                                                                                                        ...uff, da überlasse ich sofort den Profis das Feld, das war nur meine völlig laienhafte, durch eine persönliche Mini-Statistik unempirisch genährte Diagnostik - "knick gleich schwarz vor augen gleich ziemlich lange aua".

                                                                                                                        Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Definitiv nichts, was man da in der lappländischen Pampa erleben will.
                                                                                                                        So isses in jedem Fall. Hoffen wir mal, dass es gut weiter geht...

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          • 1591
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Oh, ich lese hier schon lange mit und habe mich noch gar nicht gemeldet! Ich hatte schon geschaut, weil ich ja auch in der Zeit im Sarek war, ob wir uns knapp verpasst haben. Aber die Routen bzw. Wandertage unterscheiden sich doch recht stark. So ein Mist, mit Deinem Fuß das braucht man ja echt nicht beim Wandern! Bin gespannt, wie es weiter geht!

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen

                                                                                                                            Das erinnert mich spontan daran, wie ich bei einer Tour in Südgrönland mal in ein ungesehenes Loch getreten habe – zum Glück ohne dabei umzuknicken – und dort dann nicht mehr rauskam. Musste zuerst meinen Fuß aus dem Schuh bekommen und dann den Schuh aus dem Loch. Befürchtete schon, ich würde da längerfristig "festhängen" 🤣

                                                                                                                            Aber noch mehr kommen da Erinnerungen hoch an meinen Ermüdungsbruch im rechten Fuß, den ich mir mal irgendwo zwischen Sarvesvágge und Njoatsosvágge zugezogen habe und mit dem ich dann – ohne zu wissen, dass es sich um einen Bruch handelt – noch ziemlich freudlos und schmerzhaft den Rest der Strecke bis Kvikkjokk gelaufen bin (noch in einer Zeit, wo es Spot-Geräte und dergleichen nicht gab ...) ...

                                                                                                                            Ich hoffe ja, Du warst auf Deiner Tour dann bald wieder schmerzfrei unterwegs!
                                                                                                                            Zuerst aus dem Schuh? Das ist schon kurios. 😳
                                                                                                                            Das erinnert mich wiederum an eine Geschichte vom Vatnajökull. Da war ich zu Beginn an der Wasserscheide unterwegs und versackte fast ein Dutzend Mal im, von der Oberfläche nicht zu erkennenden, Schlamm, bis hoch zum Schritt. Meine größte Befürchtung war, dass ich mein Bein wieder heraus ziehe und irgendwann mal mein Trailrunner Schuh in der Tiefe zurückbleibt. Den hätte ich niemals mehr wiedergefunden und eine Fortsetzung der Tour, dann nur in Crogs, wäre für mich kaum vorstellbar gewesen.

                                                                                                                            Ein Ermüdungsbruch ist wirklich auch kein „Pappenstiel“ und gewiss sehr schmerzhaft. Damit dann aus dem Gebiet rauszulaufen, ist bestimmt alles, nur nicht banal. Respekt!
                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                              Oh, ich lese hier schon lange mit und habe mich noch gar nicht gemeldet! Ich hatte schon geschaut, weil ich ja auch in der Zeit im Sarek war, ob wir uns knapp verpasst haben. Aber die Routen bzw. Wandertage unterscheiden sich doch recht stark. So ein Mist, mit Deinem Fuß das braucht man ja echt nicht beim Wandern! Bin gespannt, wie es weiter geht!
                                                                                                                              Hallo Anne,

                                                                                                                              schön, dass du dabei bist.
                                                                                                                              Ob knapp oder nicht, leider haben wir uns verpasst.
                                                                                                                              Ich habe ja letztes Jahr schon den einen oder anderen Foristen getroffen…du warst leider nicht dabei. 🙁
                                                                                                                              Mit Freedom hatte ich 2x WhatsApp Kontakt und Bourne und Elisabeth habe ich im Zug aus Gällivare getroffen.
                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                • 898
                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                #64
                                                                                                                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                Zuerst aus dem Schuh? Das ist schon kurios. 😳
                                                                                                                                Das erinnert mich wiederum an eine Geschichte vom Vatnajökull. Da war ich zu Beginn an der Wasserscheide unterwegs und versackte fast ein Dutzend Mal im, von der Oberfläche nicht zu erkennenden, Schlamm, bis hoch zum Schritt. Meine größte Befürchtung war, dass ich mein Bein wieder heraus ziehe und irgendwann mal mein Trailrunner Schuh in der Tiefe zurückbleibt. Den hätte ich niemals mehr wiedergefunden und eine Fortsetzung der Tour, dann nur in Crogs, wäre für mich kaum vorstellbar gewesen.

                                                                                                                                Ein Ermüdungsbruch ist wirklich auch kein „Pappenstiel“ und gewiss sehr schmerzhaft. Damit dann aus dem Gebiet rauszulaufen, ist bestimmt alles, nur nicht banal. Respekt!
                                                                                                                                Ja, das war kurios. Und im letzten Jahr zwischen Katterjåkk und Unna Allakas bei einer Flussquerung eine ähnliche Situation: Ich hatte meine Tochter an der Hand – sie von Stein zu Stein, ich auf dem Flussgrund. Dann blieb ich plötzlich mit einem Fuß zwischen zwei Steinen hängen und kam keinen Millimeter mehr vor oder zurück. Auch da musste ich zuerst mit dem Fuß aus dem Croc, dann mit einem Arm ins Wasser langen und den Latschen befreien und ihn dann einbeinig im Wasser stehend wieder anziehen. Auch nicht lustig ...

                                                                                                                                Und der Bruch damals war natürlich ätzend. Bin damit ja noch per Zug nach Hause gefahren und zwischendurch durch Stockholm gelaufen. War dann eine Woche nach dem "Unfall" erst beim Arzt, der dann lapidar meinte, warum ich nicht schon früher gekommen wäre – naja, ging ja nicht 🤣 Bekam dann fünf Wochen Gips und dann ging die Wanderei weiter ...
                                                                                                                                www.martin-huelle.de

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                  • 900
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Mit Freedom hatte ich 2x WhatsApp Kontakt und Bourne und Elisabeth habe ich im Zug aus Gällivare getroffen.
                                                                                                                                  ...und ich hab die beiden auf der Hinreise im Bus getroffen. ;)
                                                                                                                                  Wobei ich immer noch nicht weiß, ob dass jetzt eigentlich daran liegt, dass die Sarek-region so einzigartig ist oder ob schlicht ein "Sarek ist so einzigartig-Bias" hier im Forum besteht, sodass jeder da auch mal hin will, obwohl es objektiv dafür eigentlich keinen Grund gibt, weil andere, genauso gut erreichbare Regionen genauso schön sind.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                    #66
                                                                                                                                    26.08.21

                                                                                                                                    Njoatsosvágge?


                                                                                                                                    Die Nacht habe ich nahezu ohne Schmerzen und sehr erholsam verbracht.
                                                                                                                                    Doch nun kommt ´s: Der Knöchel ist über Nacht komplett abgeschwollen! Ein Wunder? Nein, einfach die phänomenal - rasche Wirkung des Kinesio Tapes! Auch die Schmerzen sind fast weg (und kommen auch nicht zurück 😎). Erst, nachdem ich etwa eine Woche wieder zuhause bin, meldet sich der Knöchel mit leichten Schmerzen. Meine These: Solange die Fuß- bzw. Beinmuskulatur im Gelände genügend gefordert wird, ist alles gut. Zuhause ist das natürlich nicht der Fall und die Muskulatur (zur Stabilisierung des Gelenks) bildet sich wieder zurück. Das Gelenk wird wieder sukzessive instabiler, weniger durchblutet und der Schmerz kehrt, teilweise, wieder zurück. Ich habe dann erneut getaped, und alles war wieder gut. 😊

                                                                                                                                    Mit der fast vollständig wiederhergestellten Beschwerde - Freiheit kommt auch die alte Selbstsicherheit schnell zurück. Da habe ich wohl noch mal Glück gehabt. ☺️





                                                                                                                                    Herrliches Wetter ☀️




                                                                                                                                    Für heute sieht die Wegstrecke eigentlich gar nicht so lang aus: Ein kurzes Stück bis zu den Duottar - Hütten, dann zwischen den Seen hinter Duottar hindurch, Abstieg auf die Duottar Ebene mit anschließendem Aufstieg zum Rentier Zaun und hinunter ins Njoatsosvágge. Kann ich mir da nicht eigentlich mit dem Aufbruch noch etwas Zeit lassen? Klar, das geht immer, aber heute möchte ich lieber nicht wieder so spät aufbrechen, sondern statt dessen gerne in der herrlichen Sonne wandern. Das Wetter ist wieder großartig.
                                                                                                                                    ☀️😎

                                                                                                                                    Nach dem zeitigen Aufbruch (9 Uhr?) mache ich mich auf den Weg und treffe noch vor der zweiten Furt auf meine Nachbarn, die ich ja bereits gestern bemerkt habe: Ein schon älteres, aber noch sehr rüstiges Ehepaar aus Baden Württemberg. Es stellt sich raus, dass sie vor allem viele Jahre in Südnorwegen wandern waren und nun einfach den Padjelantaleden in seiner ganzen Länge bis Kvikkjokk wandern wollen.

                                                                                                                                    Oben bei den Hütten mache ich noch eine (ganz kurze) Rast, wo ich noch meinen Tages - Müll hinterlasse.
                                                                                                                                    Dabei führe ich noch ein wenig unseren Plausch fort, um dann recht rasch meinen Weg fortzusetzen.
                                                                                                                                    Ansonsten ist hier kein Stugward und kein anderer Mensch zu sehen. Die Hütten machen auf mich einen verlassenen Eindruck.





                                                                                                                                    Duottar


                                                                                                                                    Schon bald biege ich ab vom Padjelantaleden und gehe nun für den Rest des Tages weglos; zunächst entlang einiger kleiner Seen.
                                                                                                                                    Das Gelände lässt mich relativ gut vorankommen, doch es ist die ersten Stunden ein ständiges Auf und Ab, da es terrassiert angelegt ist. So vergeht doch mehr Zeit, als ich veranschlagt habe, da auch das eine, oder andere Foto geschossen werden will. 😉





                                                                                                                                    Entlang einiger Seen.....und im Hintergrund die Silhouette der Sarek - Gipfel, die ich selten so klar gesehen habe






                                                                                                                                    Dabei orientiere ich mich ausschließlich an dem Kartenmaterial einer App: Swe Mountains. Das klappt so gut, dass ich nicht einmal eine der mitgeführten Papierkarten zu Rate ziehen muss (Dank an Volker, für den tollen Tipp). Das beste Feature der App ist aber die Positions-Anzeige. (Das sich diese auch zu Dokumentationszwecken wunderbar nutzen lässt, habe ich leider erst etwas später erkannt 😚).
                                                                                                                                    Am Nachmittag erreiche ich den höchsten Punkt und habe den kompletten, weiteren Weg direkt vor Augen:





                                                                                                                                    Camp mit Albrecht 2019: Zwischen den beiden Seen, unterhalb des markanten, rechten (verschneiten) Gipfel (Tsahtsa?)


                                                                                                                                    Hier mache ich eine ausgiebige Pause und schaue mir meinen möglichen Zielpunkt auch noch einmal durch das kleine Fernglas an. Es ist eine Pracht: Zwischen dem oberen, kleinen See (in der Papierkarte als Vassjágåhpe bezeichnet) und dem unteren, größeren See (Vassjájávrátja) habe ich mit Albrecht vor zwei Jahren gezeltet.
                                                                                                                                    Ich orientiere mich allgemein ein gutes Stück weiter östlich, da ich mich dort richtig wähne, denn ich kann auch durch das (schlechte) Fernglas den Rentierzaun leider nicht entdecken. So zieht mich der Vássjájåhkkå als Berg magisch an.
                                                                                                                                    Nachdem ich eine tiefe Rinne gequert habe, kommt mir alles doch etwas merkwürdig vor. Die Tatsache, das ich jetzt in einer direkten Falllinie zu den kleinen Seen stehe, kann so nicht stimmen.
                                                                                                                                    Hmm….da habe ich jetzt bestimmt eine Stunde Zeit verloren, und die Sonne steht auch schon wieder recht tief.
                                                                                                                                    Ich gehe also wieder zurück, quere erneut die tiefe Rinne, halte die Höhe und…..stoße direkt auf einen Wegweiser aus aufgeschichteten Steinen! Perfekt, nun weiß ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
                                                                                                                                    Leider kann ich nicht abschätzen, wie lange ich noch gehen muss, bis ich den Pass erreicht habe, auch, wenn es nicht mehr weit sein kann. Dann muss ich noch vom Pass hinunter ins Njoatsosvágge absteigen und habe keine Ahnung, wie lange das noch dauert.
                                                                                                                                    Die Vorstellung, dass ich dort unten ankomme und alles bereits im Schatten liegt, löst auch nicht gerade Begeisterung in mir aus.
                                                                                                                                    Während ich noch hin und her überlege, stoße ich plötzlich auf einen weiteren Steinmann, und obwohl hier ja alles sehr schräg am Hang liegt, steht der Steinmann mitten auf einem kleinen, doch erstaunlich flachen und recht ebenen Plateau.
                                                                                                                                    Das ist es, hier will ich ganz spontan bleiben und habe noch Abendsonne, bis sie hinter den westlichen, norwegischen Bergen untergeht. Mit dieser Entscheidung geht allerdings auch einher, dass ich im Njoatsosvágge diesmal kein Camp errichten werde, da ich dann morgen direkt weiter ins Jiegnavágge aufsteigen werde. Ein bisschen traurig bin ich darüber schon, doch so ist es ja des öfteren: Die eine Entscheidung schafft neue Tatsachen, und die Konsequenzen, die sich daraus ergeben, haben fast immer auch eine Kehrseite.
                                                                                                                                    Ich finde eine halbwegs ebene Stelle für mein Zelt, das kurze Zeit später bereits steht und nur wenige Atemzüge danach sitze ich im warmen und duftenden Gras und blinzle in die nur langsam tiefer sinkende Abendsonne. Alles ist gut und ich fühle mich wunderbar geborgen in einer innigen Umarmung mit diesem lappländischen Spätsommer - Abend.
                                                                                                                                    Es ist einfach herrlich, hier in der warmen Sonne das Abendessen einzunehmen.
                                                                                                                                    So sitze ich noch lange vor meinem Zelt und erst, als die Sonne ganz hinter dem westlichen Horizont untergegangen ist und es rasch zunehmend kälter wird, winde ich mich ins Zeltinnere und schlüpfe tief in meinen Schlafsack.





                                                                                                                                    Camp 4, etwas schräg am Hang. 😌 Einige Kleidungsstücke unter die Iso-Matte: Passt!

                                                                                                                                    Kleiner Tipp: Foto in "Groß" anschauen? Einfach auf das Foto klicken. 😉


                                                                                                                                    - to be continued -
                                                                                                                                    Zuletzt geändert von evernorth; 28.01.2022, 20:49.
                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                      • 583
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      Ein schöner Blick auf den Sarek. Wir haben wenig nach Dir nicht so eine feine Aussicht gehabt...

                                                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                      Doch nun kommt ´s: Der Knöchel ist über Nacht komplett abgeschwollen! Ein Wunder? Nein, einfach die phänomenal - rasche Wirkung des Kinesio Tapes! Auch die Schmerzen sind fast weg (und kommen auch nicht zurück 😎). Erst, nachdem ich etwa eine Woche wieder zuhause bin, meldet sich der Knöchel mit leichten Schmerzen. Meine These: Solange die Fuß- bzw. Beinmuskulatur im Gelände genügend gefordert wird, ist alles gut. Zuhause ist das natürlich nicht der Fall und die Muskulatur (zur Stabilisierung des Gelenks) bildet sich wieder zurück.
                                                                                                                                      Wir hatten (gemeinsam) schon 3 mehr oder weniger leichte Bändereinrisse auf Tour (davon 2x mit hohen Schuhen und nur einmal mit niederen) und es ist wie Du es beschreibst. Ordentlich stützen und weitergehen und es heilt super aus. Ich mach das so seit ich mir vor vielen vielen Jahren beim Sport das Seitenband eingerissen hab und mir ein Sportarzt (der auch Teamarzt des Nationalteams war) zwei Tage später zu (sehr) leichtem Training (mit gestütztem Fuß) geraten hat. Allerdings hatten wir nie Kinesio-Tape mit - hast Du einen Tipp, kann man sich das als medizinischer Laie selbst aneignen, wäre bei unserer Quote nicht unpraktisch
                                                                                                                                      Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                        #68
                                                                                                                                        Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                        Ein schöner Blick auf den Sarek. Wir haben wenig nach Dir nicht so eine feine Aussicht gehabt...



                                                                                                                                        Wir hatten (gemeinsam) schon 3 mehr oder weniger leichte Bändereinrisse auf Tour (davon 2x mit hohen Schuhen und nur einmal mit niederen) und es ist wie Du es beschreibst. Ordentlich stützen und weitergehen und es heilt super aus. Ich mach das so seit ich mir vor vielen vielen Jahren beim Sport das Seitenband eingerissen hab und mir ein Sportarzt (der auch Teamarzt des Nationalteams war) zwei Tage später zu (sehr) leichtem Training (mit gestütztem Fuß) geraten hat. Allerdings hatten wir nie Kinesio-Tape mit - hast Du einen Tipp, kann man sich das als medizinischer Laie selbst aneignen, wäre bei unserer Quote nicht unpraktisch
                                                                                                                                        Ja, das ist wirklich kein Problem. Anlage - Techniken gibt es im Netz haufenweise, ebenfalls auf YouTube.
                                                                                                                                        Wenn es mehr behagt, dann ein Buch. Eine Rolle Kinesio Tape (oder mehrere Streifen, fertig zugeschnitten) sollte eigentlich in keiner Rucksack - Apotheke fehlen.
                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                          • 29.10.2013
                                                                                                                                          • 1352
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Was für ein Traumwetter!
                                                                                                                                          Du bist sicher, dass du den Knöchel da nicht einfach vergessen hast?
                                                                                                                                          Ich bin weiterhin gespannt dabei und freue mich auf schöne Fotos!
                                                                                                                                          Grüße von Tilmann
                                                                                                                                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                            #70
                                                                                                                                            Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Was für ein Traumwetter!
                                                                                                                                            Du bist sicher, dass du den Knöchel da nicht einfach vergessen hast?
                                                                                                                                            Ich bin weiterhin gespannt dabei und freue mich auf schöne Fotos!
                                                                                                                                            Grüße von Tilmann
                                                                                                                                            Ha,ha, dass könnte natürlich auch sein. 😅😉 Freut mich, dass du dabei bist. Ein paar Tage Traumwetter kommen ja noch… ☀️😎
                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 734
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                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                • 898
                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                Ich habe mir das gerade auch nochmal auf der Karte angesehen ... Warum bist Du von Duottar in südöstlicher Richtung zu den von Dir genannten beiden Seen gelaufen (auf den Berg Vássjátjåhkkå zu) und nicht von Duottar direkt östlich auf den Einstieg ins Njoatsosvágge beim Berg Tjågnårisvárásj zu? Um ins Jiegnavágge zu gelangen bist Du so doch einen kleinen Umweg gelaufen, nicht wahr?
                                                                                                                                                www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  Wunderschöne Blicke, so ähnlich hatte ich mir die Querung von Duottar ins Njoatsosvágge auch vorgestellt. Spannend dass es da dann doch Steinmännchen gibt.
                                                                                                                                                  Ja, dass ist, von Tarraluoppal kommend, wohl doch eine häufiger begangene Route. Mit Freedome fanden wir die ersten Steinmännchen bereits am unteren, größeren See.
                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                    #74
                                                                                                                                                    Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    Ich habe mir das gerade auch nochmal auf der Karte angesehen ... Warum bist Du von Duottar in südöstlicher Richtung zu den von Dir genannten beiden Seen gelaufen (auf den Berg Vássjátjåhkkå zu) und nicht von Duottar direkt östlich auf den Einstieg ins Njoatsosvágge beim Berg Tjågnårisvárásj zu? Um ins Jiegnavágge zu gelangen bist Du so doch einen kleinen Umweg gelaufen, nicht wahr?
                                                                                                                                                    Ja, Martin, das war ein unnötiger Umweg (hatte ich auch geschrieben). Vielleicht war es Sentimentalität (noch einmal zu den Seen?)? Na, es war eine klare Fehleinschätzung, denn eigentlich wollte ich die Ebene direkt queren (was vollkommen richtig gewesen wäre), konnte aber den Rentier Zaun mit dem Fernglas nicht entdecken. Das hat mich etwas unsicher werden lassen.
                                                                                                                                                    Wenn ich eines in den Jahren gelernt habe: Es hat alles (s)einen Sinn. Ich hätte sonst nicht so lange noch am Abend in der Sonne sitzen können. ☝️☀️😎
                                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Dauerbesucher
                                                                                                                                                      • 22.05.2016
                                                                                                                                                      • 768
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      Okay, das mit dem Kinesio Tape klingt überzeugend – werde ich bei der nächsten Tour auch mitnehmen.

                                                                                                                                                      Und den perfekten Platz muss man natürlich nehmen, wenn er einem so ins Auge fällt. Wie oft habe ich mich schon geärgert, dass ich weiter gegangen bin … und Du bist ja bezüglich einer passenden Zeltstelle sogar noch anspruchsvoller als ich . Schöne Fotos an diesem Tag, die offene Landschaft mit den Sarek-Bergen im Hintergrund … schnief … Sehnsucht!!!

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        27.08.21


                                                                                                                                                        Vom Njoatsosvágge ins Jiegnavágge



                                                                                                                                                        Am nächsten Morgen ist das Wetter immer noch schön und soll auch, laut Wetterbericht aus meinem Inreach, für mindestens die nächsten drei Tage so bleiben.
                                                                                                                                                        Das ist einerseits großartig, weil so die (seltene) Gelegenheit besteht, die Luohttoláhko Hochebene bei schönstem Wetter zu erleben. Allein diese Möglichkeit löst die schönsten, freudigen Erwartungen in mir aus.
                                                                                                                                                        Andererseits denke ich schon weiter und mache mir Sorgen, ob das Wetter noch so lange hält, dass ich noch vor der angekündigten Wetterverschlechterung, mit viel Regen und noch mehr Sturm, über den Gletscher des Ahkajiegna komme. Bei der Gletscherüberschreitung sind gutes Wetter, mindestens aber gute Sichtverhältnisse, absolute Voraussetzung.

                                                                                                                                                        Eigentlich mag ich das Vorausschauende in meinen Reise - Handlungen gar nicht soo gerne. Viel lieber bin ich im Hier und jetzt und nutze das Momentum des gegenwärtigen Augenblicks.
                                                                                                                                                        So ist es auch heute. Obwohl ich früh wach werde und ich viele Gründe habe, möglichst rasch aufzubrechen, verweile ich an meinem Platz deutlich länger, als ich eigentlich vorhabe.
                                                                                                                                                        Die herrliche Fernsicht ist so einzigartig, dass ich mich einfach nicht losreißen kann. Außerdem liegt mein Camp noch vollständig im Schatten der Berge, so das mir innerlich noch nicht recht warm geworden ist.
                                                                                                                                                        Das Zelt kann auch noch etwas abtrocknen, sage ich mir, und schaffe mir so eine Begründung für mein längeres Verweilen. 😌





                                                                                                                                                        Camp 4 noch im Schatten





                                                                                                                                                        Klar zum Aufbruch. Im Hintergrund: Vassjájávrátja (See)



                                                                                                                                                        Blick zurück auf die Duottar - Ebene


                                                                                                                                                        Als die Sonne mein Camp endlich erreicht hat, ist das sozusagen der Startschuss für meinen Aufbruch.
                                                                                                                                                        Im schönsten Sonnenschein setze ich meinen Aufstieg fort. Dabei ist es weder zu heiß, noch zu kalt: Angenehme Temperaturen.
                                                                                                                                                        Gefühlt dauert es nicht lange, bis ich den Rentier Zaun erreiche, doch die Sonne steht schon hoch am Himmel. Nun muss ich mich doch beeilen, denn mein nächstes Camp soll auf der Luohttoláhko Ebene, bei
                                                                                                                                                        dem schon bekannten See 1244, stehen.
                                                                                                                                                        Doch zunächst erreiche ich den Pass über dem Njoatsosvágge.
                                                                                                                                                        Ich bin sprachlos: Was für eine überwältigende Aussicht! Vor zwei Jahren hatte ich hier mit Albrecht im Regen und Sturm praktisch Null Sicht. Manchmal lohnt es sich sehr, zurückzukommen.





                                                                                                                                                        Am Rentier - Zaun



                                                                                                                                                        Erster Blick ins Njoatsosvágge



                                                                                                                                                        Herrlicher Blick 😎


                                                                                                                                                        Der Abstieg hinunter zu See geht eigentlich recht zügig. Relativ hoch am Hang steht ein orangenes Zelt. Ich kann niemanden entdecken.
                                                                                                                                                        Ich gehe entlang des Sees, bis ich auf Höhe des Wasserfalls bin. Bevor ich mit dem steilen Aufstieg beginne, mache ich noch eine ausgiebige Essens- Pause, da das Frühstück nun doch schon eine ganze Weile her ist, und ich richtig Hunger bekommen habe.
                                                                                                                                                        Dann beginne ich mit dem langsamen und kräftezehrenden Aufstieg.
                                                                                                                                                        Je höher ich komme, desto schöner werden die phantastischen Tiefblicke. 🤗







                                                                                                                                                        Hier geht es hoch. Wirkt weniger steil, als es ist. 🤔



                                                                                                                                                        Langsam gewinne ich an Höhe. Rechts vom Schneefeld ging es hinab.



                                                                                                                                                        Phantastischer Blick ins mittlere Njoatsosvágge



                                                                                                                                                        Auf Höhe des kleinen Wasserfalls




                                                                                                                                                        Als ich den höchsten Punkt erreicht habe, wird es doch wieder spannend. Vor zwei Jahren habe ich hier mit Albrecht den Abzweig ins Jiegnavágge verpasst! Das war schon etwas zum „Fremd - Schämen“. 🤭😕
                                                                                                                                                        Laut Volker (vobo) kommt die Abzweigung gleich hinter dem höchsten Punkt - aber da ist nichts!
                                                                                                                                                        Ich muss noch einige Hundert Meter zurücklegen, bis sich der Aufstieg zum Pass nach rechts offenbart.
                                                                                                                                                        So eine „Wahrnehmung“ ist doch auch immer „relativ“….. 😉





                                                                                                                                                        Aufstieg zum Pass ins Jiegnavágge



                                                                                                                                                        Jiegnavágge mit Pårte - Massiv


                                                                                                                                                        Die Passhöhe ist recht schnell erreicht und von hier kann ich einen ersten Blick auf einen Teil des Pårte - Massivs werfen. Einfach wunderbar!
                                                                                                                                                        Durch einen steinigen Geröll - Abschnitt geht es durch eine alpine Landschaft, die geprägt ist durch zahlreiche Schneefelder, die, aufgrund der fortgeschrittenen Zeit - es ist schon nach 16 Uhr - zum größten Teil bereits im Schatten liegen.
                                                                                                                                                        Gedanklich habe ich mich schon von einem Camp beim See 1244 verabschiedet. Den wähne ich klar außerhalb meiner Reichweite.
                                                                                                                                                        Ich passiere den eindrucksvollen Svenonius Gletscher, da habe ich den Tsähkkok bereits in meinem Rücken.
                                                                                                                                                        Auf sehr nassem Untergrund einer typischen, recht steinigen Moränen - Landschaft, geht es bald sehr viel angenehmer auf zunehmend grasigem und grünen Untergrund weiter abwärts. Herrliches Laufen.





                                                                                                                                                        Alpines Gelände



                                                                                                                                                        Pårte



                                                                                                                                                        Svenonius Gletscher



                                                                                                                                                        Moränen - Landschaft. Herrlicher Blick auf das Pårte - Massiv



                                                                                                                                                        Svenonius Gletscher



                                                                                                                                                        Herrliches Laufen über grüne Wiesen


                                                                                                                                                        Ich erinnere mich daran, daß Horst24 hier irgendwo sein Camp errichtet hatte.
                                                                                                                                                        Weiter unten kann ich so etwas wie ein Plateau erkennen. Da sieht es verhältnismäßig eben aus. Ja, das müsste ein guter Platz für mein Camp sein, denn besser kann es kaum werden, eher im Gegenteil.
                                                                                                                                                        In 30 bis 45 Minuten müsste ich dort sein, dann wäre es etwa gegen 19 Uhr.
                                                                                                                                                        Plötzlich bleibe ich unvermittelt stehen: Warum nicht gleich hier bleiben, das sieht überraschend eben und gut aus!
                                                                                                                                                        Wenn ich jetzt noch weitere 40 Minuten absteige und das Plateau entpuppt sich als weniger geeignet, tja, dann muss ich wieder eine knappe Stunde aufsteigen (Stöhn) und zurückgehen. Ich mag es gar nicht, zurückzugehen. 🙄
                                                                                                                                                        Mein Entschluss ist deshalb recht schnell gefasst. Hier bleibe ich, und ich habe noch genug Zeit, diesen wunderbaren und herrlich - sonnigen Sarek - Tag ausklingen zu lassen. ☀️😎







                                                                                                                                                        Camp 5 und Blick zurück. Links: Tsähkkok . Rechts: Jiegnajåhkkå und Ryggåsberget


                                                                                                                                                        - to be continued -


                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          • 734
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Dabei orientiere ich mich ausschließlich an dem Kartenmaterial einer App: Swe Mountains. Das klappt so gut, dass ich nicht einmal eine der mitgeführten Papierkarten zu Rate ziehen muss (Dank an Volker, für den tollen Tipp). Das beste Feature der App ist aber die Positions-Anzeige.
                                                                                                                                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Als ich den höchsten Punkt erreicht habe, wird es doch wieder spannend. Vor zwei Jahren habe ich hier mit Albrecht den Abzweig ins Jiegnavágge verpasst! Das war schon etwas zum „Fremd - Schämen“. 🤭😕
                                                                                                                                                          Laut Volker (vobo) kommt die Abzweigung gleich hinter dem höchsten Punkt - aber da ist nichts!
                                                                                                                                                          Ich muss noch einige Hundert Meter zurücklegen, bis sich der Aufstieg zum Pass nach rechts offenbart.
                                                                                                                                                          So eine „Wahrnehmung“ ist doch auch immer „relativ“….. 😉[
                                                                                                                                                          So was nennt man Hilfe zur Selbsthilfe . Schön dass Du diesmal so tolle Tage hattest.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Vorstand
                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                            • 18.06.2014
                                                                                                                                                            • 1591
                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            Hm, da könntest Du noch Fußabdrücke von mir gefunden haben!? Wundervolle Bilder und für mich gerade superspannend, die selbe Gegend aus nur geringfügig anderem Blickwinkel zu sehen. Und noch dazu bei dem Wetter!

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              Hm, da könntest Du noch Fußabdrücke von mir gefunden haben!? Wundervolle Bilder und für mich gerade superspannend, die selbe Gegend aus nur geringfügig anderem Blickwinkel zu sehen. Und noch dazu bei dem Wetter!
                                                                                                                                                              Ach, dann waren das deine ?? 🤔
                                                                                                                                                              Liebe Anne, da bin ich nun doppelt gespannt auf deinen eigenen Bericht. 😅
                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                                                • 31.01.2010
                                                                                                                                                                • 898
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                Zitat von evernorth Beitrag anzeigen


                                                                                                                                                                Alpines Gelände
                                                                                                                                                                Mmh, die Landschaft gefällt mir – ich mag ja dieses karge, alpine Ambiente ... Vielleicht sollte ich einen Schlenker über das Jiegnavágge mal in meine Tourüberlegungen mit einbeziehen (ich möchte ja gerne im September mal wieder in den Sarek ...).
                                                                                                                                                                www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                  Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                  Mmh, die Landschaft gefällt mir – ich mag ja dieses karge, alpine Ambiente ... Vielleicht sollte ich einen Schlenker über das Jiegnavágge mal in meine Tourüberlegungen mit einbeziehen (ich möchte ja gerne im September mal wieder in den Sarek ...).
                                                                                                                                                                  Das Jiegnavàgge kann ich wärmstens empfehlen. 😉
                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                    • 898
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Das Jiegnavàgge kann ich wärmstens empfehlen. 😉
                                                                                                                                                                    Ja, bestimmt ... Ich tüftel da mal weiter an meiner Routenplanung ...

                                                                                                                                                                    Apropos: Bei Aktualisierungsarbeiten an meinem Blog habe ich gerade das Tagebuch meiner 2012er-Sarek- und Padjelanta-Durchquerung überarbeitet und neu bebildert (> Link), bei der ich ja in 15 Tagen von Saltoluokta nach Sulitjelma gelaufen war ...
                                                                                                                                                                    www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                      • 900
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      Hach da kommen Erinnerungen hoch. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern wie wir oben beim Einstieg ins Tal vor dem Rentierzaun im Sturm standen, wie die Wolken an uns vorbeigetrieben wurden, wie man kaum stehen konnte und wie die Entscheidung getroffen werden musste, ob wir jetzt trotzdem absteigen und uns dort unten einen Zeltplatz suchen. Genauso an das abrupte Ende des Zauns und natürlich das Schneefeld.

                                                                                                                                                                      Freut mich dass du da dieses mal gutes Wetter hattest.

                                                                                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Ja, Martin, das war ein unnötiger Umweg (hatte ich auch geschrieben). Vielleicht war es Sentimentalität (noch einmal zu den Seen?)
                                                                                                                                                                      Also da muss ich jetzt widersprechen. ;)
                                                                                                                                                                      Meistens will man im Trekking Urlaub ja doch etwas neues erleben, sucht sich eine neue Route raus, kommt an anderen Orten vorbei. Und doch hat man zu den Orten der vergangenen Jahre - insbesondere zu den Zeltplätzen, die sich noch stärker ins Gedächtnis gebrannt haben - eine besondere Beziehung. Mal eben mit dem Auto vorbeifahren ist auch nicht. Die Orte sind so weit weg, so unerreichbar und doch in so guter Erinnerung - da ist doch nichts natürlicher als der Drang, wenn man schonmal in der Nähe vorbeikommt, einen solchen Ort zumindest nochmal aus der Ferne zu sehen.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                        Hach da kommen Erinnerungen hoch. Ich erinnere mich noch als wäre es gestern wie wir oben beim Einstieg ins Tal vor dem Rentierzaun im Sturm standen, wie die Wolken an uns vorbeigetrieben wurden, wie man kaum stehen konnte und wie die Entscheidung getroffen werden musste, ob wir jetzt trotzdem absteigen und uns dort unten einen Zeltplatz suchen. Genauso an das abrupte Ende des Zauns und natürlich das Schneefeld.

                                                                                                                                                                        Freut mich dass du da dieses mal gutes Wetter hattest.


                                                                                                                                                                        Also da muss ich jetzt widersprechen. ;)
                                                                                                                                                                        Meistens will man im Trekking Urlaub ja doch etwas neues erleben, sucht sich eine neue Route raus, kommt an anderen Orten vorbei. Und doch hat man zu den Orten der vergangenen Jahre - insbesondere zu den Zeltplätzen, die sich noch stärker ins Gedächtnis gebrannt haben - eine besondere Beziehung. Mal eben mit dem Auto vorbeifahren ist auch nicht. Die Orte sind so weit weg, so unerreichbar und doch in so guter Erinnerung - da ist doch nichts natürlicher als der Drang, wenn man schonmal in der Nähe vorbeikommt, einen solchen Ort zumindest nochmal aus der Ferne zu sehen.
                                                                                                                                                                        Zustimmung - so ist es! 👍😉
                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          28.08.21


                                                                                                                                                                          Von der Luohttoláhko auf den Nåite?


                                                                                                                                                                          Heute Nacht (etwa gegen 00:30 Uhr) sah es dann so aus:





                                                                                                                                                                          Nordöstliche Zunge des Blåmannsisen, Leirvatnet (Foto: Clemens)


                                                                                                                                                                          Leider ist das Foto nicht an meinem Standort (Camp 5) entstanden, noch ist es von mir fotografiert worden.
                                                                                                                                                                          Dieses Foto ist etliche Kilometer entfernt von Clemens gemacht worden.
                                                                                                                                                                          Ich habe zu der Zeit mal wieder tief und fest geschlafen. 😴
                                                                                                                                                                          Mit seiner Erlaubnis darf ich es hier zeigen. Tja, und da ich ja bisher kein Glück hatte, freue ich mich darüber.😊
                                                                                                                                                                          Ob es an meinem Standort auch zu sehen war? Reine Spekulation. 😬

                                                                                                                                                                          Heute morgen ist das Wetter wieder ausgezeichnet. Könnte was werden mit einer Besteigung des Nåite.
                                                                                                                                                                          Ich bin in bester Stimmung und kann es gar nicht erwarten, endlich aufzubrechen.





                                                                                                                                                                          Jiegnavágge - Blick zurück



                                                                                                                                                                          Im Hintergrund: Ryggåsberget











                                                                                                                                                                          Blick hinunter zu den potenziellen Zeltplätzen


                                                                                                                                                                          Gegen 9 Uhr breche ich auf. Langsam komme ich dem gestern Abend entdeckten Plateau näher, aber es dauert fast 45 Minuten, bis ich dort ankomme. Teilweise ist es hier richtig morastig und ich versinke mehrere Male bis über den Knöchel. Unterwegs gibt es doch so einige Foto-Motive.








                                                                                                                                                                          Plateau kommt näher



                                                                                                                                                                          Wollgras - leider oft ein Hinweis auf nassen Untergrund



                                                                                                                                                                          Plateau - potenzieller Zeltplatz


                                                                                                                                                                          Hier unten zu zelten wäre schon noch ganz gut gegangen, aber einige Stellen sind ziemlich nass und morastig.
                                                                                                                                                                          Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur Furt des Baches, der vom höher gelegenen Luothojávrre herunterrauscht. Dieser fließt dann kurze Zeit später in den Luotthojåhkå. Die Furt ist einfach und unspektakulär.





                                                                                                                                                                          Furtstelle


                                                                                                                                                                          Danach steige ich relativ steil hinauf in Richtung der Luottholáhko Hochebene. Das ist schon recht schweißtreibend, und ich bin froh, als es nicht mehr höher hinauf geht: Die Ebene ist erreicht.
                                                                                                                                                                          Was ich hier dann sehen darf, dass gibt mir schon einen ordentlichen Flash, und ich staune nicht schlecht:
                                                                                                                                                                          So habe ich die Luohttoláhko vor zwei Jahren nicht gesehen! Das ist wirklich fantastisch und ich kann mich gar nicht satt genug sehen.





                                                                                                                                                                          Panorama von der Luottholáhko, von li. nach re.: Tsahtsa, Tsähkkok, Bulkas, Jiegnajåhkkå



                                                                                                                                                                          Jiegnajåhkkå und Ryggåsberget



                                                                                                                                                                          Rechts: Luohttotjåhkkå, daneben: Rijjddatjåhkkå



                                                                                                                                                                          Jiegnavágge, dahinter: Njoatsosvágge



                                                                                                                                                                          Pårte - Massiv



                                                                                                                                                                          von li. nach re.: Luohttotjåhkkå, Rijjddatjåhkkå, Sadelberget, Kanalberget



                                                                                                                                                                          Luohttojávrre



                                                                                                                                                                          Blick zum Nåite


                                                                                                                                                                          Dieser Platz bietet sich hervorragend für eine Essen - Pause an, mit herrlichen Ausblicken.
                                                                                                                                                                          Schließlich muss ich mich richtig losreißen, denn…was ist das? Da ruft doch jemand? Ach, du Schei.., der Nåite ist es, der Berg ruft! Na sowas, der will ja noch von mir bestiegen werden. 🤔🤭😎
                                                                                                                                                                          Nach dieser längeren Pause wird es dafür auch höchste Zeit.
                                                                                                                                                                          Langsam lugt er am Horizont ein Stück hervor, doch es dauert noch eine Weile, bis er in seiner vollen Größe vor meinen Augen erscheint.





                                                                                                                                                                          Der Nåite



                                                                                                                                                                          Kein schöner Tod am Fuße des Nåite: Zwei Rentier - Bullen haben sich im Kampf heilos mit ihren Geweihen verkeilt


                                                                                                                                                                          An einem sehr großen, achtlos hingeworfenen Riesen - Findling deponiere ich meinen Rucksack und mache mich mit leichtem Gepäck auf zum Gipfel.

                                                                                                                                                                          Alles braucht seine Zeit, aber heute kommt es mir vor, als hätte der Tag zu wenig Stunden. Auf der einen Seite gibt es für mich auf der Luottholáhko so viel zu bestaunen, auf der anderen Seite ist mein Tagesziel Noajdevallda, unten im Sarvesvágge. Ob das klappt? Noch überwiegt meine Zuversicht, doch in meinem Inneren flüstert bereits eine Stimme: „Das geht sich nicht aus“. 😬
                                                                                                                                                                          Das (mögliche?) Problem, das sich daraus ergibt? Sollte der Wetterbericht zutreffen, habe ich nur noch einen schönen Tag. Am 30.08. soll das Wetter kippen, was vielleicht Auswirkungen auf meinen geplanten Wechsel vom Sarvesvágge ins Allgavágge hat. Dafür möchte ich das recht lange Rijddanjunjesjågåsj hinaufgehen und am Kanalberget und Sadelberget vorbei den Ahkajiegna überschreiten. Gute Sicht ist da eine Grundvoraussetzung. Wenn ich mich auf der „sicheren“ Seite wähnen möchte, dann ist morgen der richtige Tag für die Gletscher - Überschreitung, aber….hmm 🙄

                                                                                                                                                                          Der Nåite ist leicht zu besteigen. Ich hatte nur verdrängt, dass viele skandinavische Berge, eigentlich gar keine „richtigen“ Berge sind, sondern „Aufschüttungen“ von Moränen - Material. Steine in Form von Platten und Scherben, mehr oder weniger lose und locker aufgeschichtet. Das Ganze ist ein Balance - Akt auf wackeligen Steinen und Platten. Ich bin überrascht, wie sehr mich das heute herausfordert und „nervt“. Ich tröste mich ein wenig damit, dass die knappe Stunde Aufstiegszeit ja schnell geschafft ist und genau so ist es:
                                                                                                                                                                          Nach 50 Minuten geht es nicht mehr weiter hinauf, und: Es hat sich soo gelohnt!
                                                                                                                                                                          Staunend, hingerissen und total begeistert genieße ich ein atemberaubendes 360 ° Panorama.





                                                                                                                                                                          Links: Lullihavágge. Rechts im Vordergrund:Lullihatjåhkkå



                                                                                                                                                                          Links: Seen 1244, daneben: Balgatjåvrásj



                                                                                                                                                                          Luohttojávrre



                                                                                                                                                                          Oberes Sarvesvágge mit dem Niejdariehpvágge und seinem Pass



                                                                                                                                                                          Rijddanjunjesjågåsj mit Kanalberget, Sadelberget und Ahkajiegna



                                                                                                                                                                          Dielma See



                                                                                                                                                                          Dielma See, unteres Sarvesvágge, Láddebákte und Rapaselet



                                                                                                                                                                          Gipfel des Nåite



                                                                                                                                                                          Blick ins Lullihavágge



                                                                                                                                                                          Dielma See, Unteres Sarvesvágge




                                                                                                                                                                          Nach etwa 40 Minuten auf dem Gipfel reiße ich mich los und beginne zügig mit dem Abstieg. Das geht nun richtig schnell und flüssig. Schon nach etwa 35 Minuten habe ich das steilste Stück bewältigt und ich erkenne aus der Distanz bereits den großen Felsbrocken, wo ich meinen Rucksack deponiert habe.
                                                                                                                                                                          Plötzlich stutze ich: Huch, da steht ja ein Zelt! Ein grünes Unna steht dort, wo beim Aufstieg noch kein Zelt
                                                                                                                                                                          war. 😳
                                                                                                                                                                          Im Innern des Unna ruht sich ein Deutscher aus, der gerade aus dem Lullihavágge hochgekommen ist. „Sehe ich auch nicht mehr so häufig“, sage ich und zeige auf seinen MSR Reactor Gasbrenner und es entwickelt sich ein kurzer Tech Talk über die Vor- und Nachteile des Kochers. Er will morgen auf den Nåite steigen. Es ist die erste menschliche Begegnung für mich seit Duottar und trotzdem bin ich unruhig, will zu meinem Rucksack und weiter absteigen ins Noajdevágge. Deshalb verabschiede ich mich ziemlich unvermittelt, da das Noajdevágge, soweit ich das sehen kann, schon überwiegend im abendlichen Schatten liegt. Ich will noch etwa 30 bis 45 Minuten absteigen und hoffe, etwa bei einem winzig - kleinen See einen Platz für mein Zelt zu finden. Nachdem ich den Rucksack geschultert habe, quere ich rasch den Bach an einer günstigen Stelle und gehe auf der orographisch rechten Seite (wie es im Grundsten empfohlen ist 😉) rasch talwärts.
                                                                                                                                                                          Ich habe keine Ahnung, wie lange es dauert, bis ich den kleinen Winz-See erreicht habe, doch mit 45 Minuten rechne ich in jedem Fall.

                                                                                                                                                                          Nach etwa 30 Minuten Abstieg finde ich den perfekten Platz für heute. Wow, denke ich, an den kann ich mich gar nicht mehr erinnern… 🤔
                                                                                                                                                                          Tja, so ist das mit den Erinnerungen, immer für eine Überraschung gut. Habe ich schon erwähnt, dass ich solche erfreulichen Überraschungen liebe?
                                                                                                                                                                          Den letzten, schönen Tag kann ich nur noch morgen bei meinem weiteren Abstieg nutzen. Sicher, da der Tag morgen recht kurz wird, könnte ich auch noch weitergehen und irgendwo im Rijddanjunjesjågåsj zelten.
                                                                                                                                                                          In der Rückschau wäre das die bessere Wahl gewesen.
                                                                                                                                                                          So richte ich mich auf eine spätere, magische Nacht im Noajdevallda ein (wie in 2019).
                                                                                                                                                                          Die wird aber nicht kommen, so viel sei schon mal vorab verraten.
                                                                                                                                                                          Die magische Nacht an einem magischen Ort kommt…..schon heute.
                                                                                                                                                                          Was für ein großartiger Tag!





                                                                                                                                                                          Camp 6 (am anderen Morgen)


                                                                                                                                                                          - to be continued -

                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von evernorth; 04.02.2022, 22:11.
                                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                            • 07.03.2014
                                                                                                                                                                            • 3154
                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                            #86
                                                                                                                                                                            Wunderbare Fotos, danke fürs Mitnehmen auf deine Tour! Und da ruft es wieder, das Nordlandvirus, und fragt, welche (Spät-)Sommertermine denn wirklich so wichtig sein können, dass es möglicherweise dieses Jahr wieder keine Nordlandtour gibt...

                                                                                                                                                                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Panorama von der Luottholáhko, von li. nach re.: Tsahtsa, Tsähkkok,
                                                                                                                                                                            Da hab ich nach dem "schweißtreibenden Anstieg" glatt nur noch "Tschakka, Tschakka!" gelesen ;)

                                                                                                                                                                            Viele Grüße,
                                                                                                                                                                            Heiko

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
                                                                                                                                                                              • 09.09.2017
                                                                                                                                                                              • 900
                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                              #87
                                                                                                                                                                              Ich habe es schonmal gesagt und sage es wieder: Bei Traumwetter denkt man sich immer wieder: "Trekken ist leicht". Man hast du ein geiles Wetter.

                                                                                                                                                                              Und zu den Nordlichern muss ich dann doch noch ausm Nähkästchen plaudern: Ich hatte im letzten Urlaub nur 2 Nächte keinen komplett bewölkten Himme. Beim ersten mal war nen voller Mond am Himmel und der Wecker umsonst - hätte ich aufm GPS-Gerät sehen können. Beim zweiten mal war wenig Mond und wenig Wolken - folgerichtig wurde der Wecker gestellt. Und schon gab es Nordlicher 2.0.

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                • 31.01.2011
                                                                                                                                                                                • 2501
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                Super Gegend beim Luottholáhko Plateau und vor allem der Blick vom Nåite

                                                                                                                                                                                Bin schon gespannt auf die Fotos vom nächsten Tag. Eine ähnliche Route bin ich mal in umgekehrter Richtung gewandert.
                                                                                                                                                                                www.trekking.magix.net

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Ich habe es schonmal gesagt und sage es wieder: Bei Traumwetter denkt man sich immer wieder: "Trekken ist leicht". Man hast du ein geiles Wetter.

                                                                                                                                                                                  Und zu den Nordlichern muss ich dann doch noch ausm Nähkästchen plaudern: Ich hatte im letzten Urlaub nur 2 Nächte keinen komplett bewölkten Himme. Beim ersten mal war nen voller Mond am Himmel und der Wecker umsonst - hätte ich aufm GPS-Gerät sehen können. Beim zweiten mal war wenig Mond und wenig Wolken - folgerichtig wurde der Wecker gestellt. Und schon gab es Nordlicher 2.0.
                                                                                                                                                                                  Das macht mich nun aber seehr neugierig auf deinen Bericht von 2021 und Nordlichter 2.0 😉
                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                    #90
                                                                                                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                    Super Gegend beim Luottholáhko Plateau und vor allem der Blick vom Nåite

                                                                                                                                                                                    Bin schon gespannt auf die Fotos vom nächsten Tag. Eine ähnliche Route bin ich mal in umgekehrter Richtung gewandert.
                                                                                                                                                                                    Ja, das Wetter auf dem Nåite war perfekt. Ich lasse mich sogar dazu hinreißen: Besser gehts nicht. 😎👍
                                                                                                                                                                                    Auf den nächsten Tag bin ich auch gespannt. 🤫😉
                                                                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                      • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                      • 1835
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      Noajdevallda


                                                                                                                                                                                      Am nächsten Morgen lasse ich mir Zeit. Ich habe mich schon in der Planung für ein erneutes Camp bei Noajdevallda entschieden. Das ist eine sehr schöne Ecke im Sarvesvágge. Für den Abstieg hatte ich vor zwei Jahren zusammen mit Albrecht etwas über 4 Stunden benötigt. Abzüglich der 30-40 Minuten, die ich gestern Abend bis zu meinem Camp schon abgestiegen bin, verbleiben also für den heutigen Tag maximal noch 3,5 Stunden. Da habe ich wirklich genug Zeit. Ich genieße mein Frühstück in der warmen Sonne und freue mich darüber, diesen schönen Platz gestern noch zur gut passenden Zeit gefunden zu haben.





                                                                                                                                                                                      Wie ich es mag: Kleiner Bach gleich "nebenan"





                                                                                                                                                                                      Herrlicher Morgen



                                                                                                                                                                                      Noajdevágge abwärts


                                                                                                                                                                                      Gegen 11 Uhr breche ich auf. Die Wegfindung ist einfach, da ich nur das Tal hinunterlaufen muss. Auf der orographisch rechten Seite geht das ganz einfach und ich komme sehr zügig voran. Auf dieser Seite muss ich nur äußerst selten schräg am Hang gehen, während es da auf der gegenüber liegenden Seite stellenweise ganz schön schräg ausschaut.
                                                                                                                                                                                      Schon nach etwa 20 Minuten komme ich an dem tümpelartigen Kleinsee vorbei, an dem ich mir für ein Camp noch die besten Chancen ausgerechnet habe. Aus der Distanz sieht das auch perfekt aus, doch je näher ich komme, desto klarer wird, dass um den See herum kaum eine steinfreie Stelle zu sehen ist. Auch die verheißungsvolle Wiesenfläche, groß genug für gleich mehrere Zelte, ist extrem nass und morastig.
                                                                                                                                                                                      Das wäre wohl nichts geworden.





                                                                                                                                                                                      Potentielle Campstelle (vom Vorabend) in Sicht



                                                                                                                                                                                      Kein Platz an den Rändern des Mini-Sees


                                                                                                                                                                                      Ich steige zügig immer weiter ab, den Blick voraus auf das untere Sarvesvágge und den Låddebákte.





                                                                                                                                                                                      Ehe ich mich recht versehen habe, stehe ich auch schon an der Stelle, wo sich der Bach aus dem Lullihavágge mit dem Noajdejågåsj vereint. Ich kann es gar nicht glauben: Jetzt schon hier?? 🤔
                                                                                                                                                                                      An dieser Stelle muss ich auf die andere Seite furten, und das gelingt auch problemlos, bei etwa ähnlicher Wassertiefe, wie vor zwei Jahren: knietief.





                                                                                                                                                                                      Furtstelle



                                                                                                                                                                                      Blick stromabwärts


                                                                                                                                                                                      Von hier aus ist es nun nicht mehr weit und schon hinter einem Hügel kann ich zum ersten Mal mein heutiges Tagesziel aus der Ferne bewundern.




                                                                                                                                                                                      Noch über den Hügel....



                                                                                                                                                                                      ....kommt Noajdevallda ins Blickfeld


                                                                                                                                                                                      Ich schaue etwas verwundert auf meine Uhr und denke: Das kann doch eigentlich gar nicht sein, denn bis zu diesem Hügel habe ich gerade etwas mehr als 2 Stunden gebraucht. Ich traue dem Ganzen nicht und glaube eher, dass sich das letzte Stück wohl noch ganz schön in die Länge zieht, doch Pustekuchen, denn 25 Minuten später stehe ich an meiner gewünschten Camp - Stelle. Wie kann das angehen, eine ganze Stunde schneller als vor 2 Jahren? Schließlich handelt es sich nicht darum, einen flinken Tag erwischt zu haben. Eine Stunde….hmm. 🤔 Pausen habe ich weder vor zwei Jahren noch diesmal gemacht. Ich frage mich bereits, ob hier alles mit rechten Dingen abläuft, doch am Ende zucke ich mit den Schultern: Da haben mir wohl die Götter Laponias Flügel verliehen? Vielleicht ist mein Krafttier ein Ren und ich bin mit seiner Schnelligkeit durch das Noajdevágge gejagt? Im Unerklärlichen liegt noch so manche Überraschung. Ich liebe ja genau solche unerwarteten Geschenke. 😉

                                                                                                                                                                                      So habe ich also noch mehr Zeit, die ich hier verbringen darf. Schnell steht das Zelt und im Anschluß daran nehme ich mir viel Zeit für eine ausgiebige Körperwäsche am nahen Noajdejågåsj.
                                                                                                                                                                                      Wenn ich hier schon gewusst hätte, dass meine nächste Wäsche erst wieder in Aktse sein würde, hätte ich mich noch länger (und gründlicher!) gewaschen.
                                                                                                                                                                                      Um meine rastlosen Gedanken etwas zu besänftigen (hängen auch mit den Aufgaben des nächsten Tages zusammen) gönne ich mir zur Feier des besonderen Augenblicks ausnahmsweise mal einen starken Kaffee, mit extra Schokolade. Das tut mir dermaßen gut, dass ich mich fit und gelassen mit meinem morgigen Weg beschäftige.
                                                                                                                                                                                      Der Platz hier im Noajdevallda hat nur einen Nachteil: Der Nåite nimmt mir mit seinen hohen Ausmaßen die ganze Nachmittagssonne weg. Dermaßen im Schatten wird mir schnell recht kalt und ich verkrieche mich ganz in meiner Daunenjacke.
                                                                                                                                                                                      Ich fordere noch einen Premium - Wetterbericht an, um zu überprüfen, ob sich an der Vorhersage noch etwas geändert hat. Nach wie vor soll das Wetter bis Mittag / früher Nachmittag bewölkt und mit sonnigen Abschnitten sein. Dann zieht es sich zu und der Wetterwechsel bringt einen ausgewachsenen Sturm im Schlepptau mit, der dann am Abend damit beginnen soll, sich auszutoben. 😳😬





                                                                                                                                                                                      Camp 7 - Noajdevallda...im Schatten!



                                                                                                                                                                                      Blick ins untere Sarvesvágge mit dem Låddebákte



                                                                                                                                                                                      Blick ins obere Sarvesvágge








                                                                                                                                                                                      Hmm….ich hoffe sehr, dass sich hier in den einzelnen Tälern nicht ungleiche Kapriolen abspielen werden.
                                                                                                                                                                                      Also heute früh schlafen gehen und morgen möglichst früh aufbrechen, da das ein langer Tag werden könnte.
                                                                                                                                                                                      Als ich gegen 22 Uhr noch mal zum Zähneputzen das Zelt verlasse, sehe ich im oberen Sarvesvágge dunkle Wolken aufziehen. Das gefällt mir gar nicht, und ich mache mir schon Sorgen wegen des morgigen Wetters.
                                                                                                                                                                                      Einen Plan B habe ich eigentlich nicht, auch, wenn der Wechsel ins Állgavágge über die „Normalroute“ mit dem Pass über Niejdariephvágge zu jeder Zeit möglich ist, wenn auch mit deutlich mehr Zeitaufwand.
                                                                                                                                                                                      Die Nacht verläuft dann unruhig und ich wache gleich mehrmals auf.
                                                                                                                                                                                      Die kommenden Ereignisse werfen ihre Schatten voraus.





                                                                                                                                                                                      Beunruhigend 😳🤔


                                                                                                                                                                                      - to be continued -


                                                                                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                        • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                        • 977
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        Hallo Tom,

                                                                                                                                                                                        jetzt hab ich es auch geschafft deinen Bericht bis hierher nachzulesen. Was für fantasitsche Bilder und wie genial dieses herrliche Wetter auf dem Luohttoláhko genießen zu können. Wir waren zur gleichen Zeit ein bisschen weiter nördlich und haben diese schönen Tage auch sehr genossen. Am Abend des 29.08. zelteten wir am Ruohtesvárásj, etwa 25 km Luftlinie von dir entfernt und verfolgten, genau wie du, den Wetterbericht der nächsten Tage. Ich bin gespannt wie es dir weiter erging und wie nah wir uns noch kamen.

                                                                                                                                                                                        Andrea
                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von andrea2; 14.02.2022, 14:07.

                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                        • evernorth
                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          Hallo Andrea,

                                                                                                                                                                                          da bin ich auch gespannt. 😉
                                                                                                                                                                                          Ja, das mit dem tollen Wetter auf der Luohttoláhko passte perfekt zum erhofften timing. Dabei habe ich euch mit eurem ebenfalls tollen Wetter auf dem Nåite noch so beneidet. Konnte mir das kaum vorstellen, selbst einmal dort auf ähnliches Wetter zu treffen. 😎
                                                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Durch das Rijddanjunjesvágge ins Állgavágge



                                                                                                                                                                                            Früh um 5:30 Uhr klingelt der Wecker. Klar, da bin ich noch nicht richtig wach, zumal die Nacht, durch das häufige Erwachen, nicht wirklich erholsam war. Auch, wenn es mir heute nicht so leicht fällt, beschleunige ich meine Abläufe mal ein gutes Stück. Der erste Blick nach draußen erzeugt in mir so ein mittelprächtiges
                                                                                                                                                                                            Gefühl. Der Himmel ist weitgehend bedeckt, aber es ist trocken, und die dunklen Wolken von gestern Abend sehen doch heute morgen viel heller aus?




                                                                                                                                                                                            Die Wolken im Hintergrund...hmm...da schaue ich noch etwas skeptisch



                                                                                                                                                                                            Es wird heller....und damit auch meine Stimmung

                                                                                                                                                                                            Gegen 8 Uhr bin ich „ready for rumble“. Zügig gehe ich „hinunter“ zum Sarvesjåhkå, folge ihm ein Stück flussaufwärts und entscheide mich dann, diesen an einer verzweigten Stelle mit drei Flussarmen zu furten.





                                                                                                                                                                                            Trockenes Flußbett und kurz vor der Furtstelle


                                                                                                                                                                                            Das gelingt recht flott und problemlos. An der tiefsten Stelle reicht mir das Wasser bis zum Knie.
                                                                                                                                                                                            Dann folgt ein kurzes und heftiges Stück „bushwhacking“, wo ich (bis über den Kopf im Weidengestrüpp) mir mühsam einen Weg hindurch bahne. Da ich innerlich darauf vorbereitet bin und weiß, dass dieses Stück nur recht kurz ist, schaffe ich es ohne einen Tobsuchtsanfall. 😬
                                                                                                                                                                                            Ich gehe relativ hoch am Hang und hätte mir vermutlich sogar einiges an Gestrüpp ersparen können, wenn ich näher zum Sarvesjåhkå gegangen wäre. 🙄
                                                                                                                                                                                            Irgendwann ist auch dieses Stück „Vergangenheit“ und ich finde mich mitten auf einer Wiese mit viel Wollgras wieder. Der Himmel ist mehr und mehr aufgelockert und zwischendrin findet immer wieder die Sonne ihren Weg hindurch.





                                                                                                                                                                                            Einfacheres Gehen unten 😚



                                                                                                                                                                                            Fast geschafft und....das Wetter wird schöner 😊 ☀️



                                                                                                                                                                                            Blick zurück in Richtung Noajdevallda


                                                                                                                                                                                            Ich halte mich strikt auf der rechten Seite des Tales und habe zu meiner linken den entgegen strömenden Rijddanjunjesjågåsj. Zu Beginn sieht es ganz nach einer weiteren Gestrüpp - Passage aus, doch die entpuppt sich als recht harmlos. Stellenweise stoße ich sogar auf mehre Pfade, die vermutlich von Rentieren „angelegt“ wurden. Die gegenüberliegende Talseite ist nahezu Gestrüpp - frei, dafür fällt der Hang meist recht schräg ab.





                                                                                                                                                                                            Rijddanjunjesvágge



                                                                                                                                                                                            Fast wie auf dem Kungsleden - Tierspuren (Rentiere?)



                                                                                                                                                                                            Áhkájiegna in Sicht - herrlich! 😎



                                                                                                                                                                                            Kurzes Stück durch (niedrige) Weiden - problemlos



                                                                                                                                                                                            Im Hintergrund die mächtige Nordwand des Nåite


                                                                                                                                                                                            Mein Vorwärtskommen ist nun nicht allzu schnell, eher das Gegenteil ist der Fall. Eine ganze Weile schon habe ich mein Ziel, den Gletscher Áhkájiegna, immer vor meinen Augen und entsprechend im Fokus.
                                                                                                                                                                                            Auf dem Gletscher ist noch gute Sicht, mit einzelnen Sonnendurchbrüchen. Nur die Gipfelspitzen von Kanalberget und Sadelberget sind überwiegend in Wolken gehüllt.
                                                                                                                                                                                            Wie werden die Sichtverhältnisse sein, wenn ich endlich auf dem Eis stehe?
                                                                                                                                                                                            Mittlerweile ist es um die Mittagszeit, und spüre deutlich, dass mein Magen wieder nach etwas Beschäftigung verlangt, mit anderen Worten: Ich bekomme Hunger.
                                                                                                                                                                                            Noch ist es nicht soweit, denn ich möchte noch bis zum Gletscherrand warten. Dieser rückt nun auch näher und näher. Gleichzeitig verändert sich „das Geläuf“ mehr und mehr. Längst sind die letzten Weiden verschwunden und das Gelände wird immer steiniger. Inzwischen laufe ich durchgehend auf Geröll, mit anderen Worten: Ich tauche ein in die typische Gelände - Formation des Abraums, die Welt der Moränen.
                                                                                                                                                                                            Zu meiner großen Überraschung stoße ich selbst in dieser von Fels und Gestein geprägten Landschaft immer wieder auf grüne Oasen, die bestimmt werden von nur wenig Gräsern und relativ vielen Moosflächen.
                                                                                                                                                                                            Eine Stelle ist sogar recht eben und durchaus für ein Camp geeignet.





                                                                                                                                                                                            Im Hintergrund (Bildmitte) der Saddelberget



                                                                                                                                                                                            Erstaunlich viel Grün...



                                                                                                                                                                                            ....und relativ eben. Potentielle Campstelle.


                                                                                                                                                                                            Dann folgt das letzte Stück bis zum Rand des Eises und ich schaue auf eine Trümmerwüste aus Abraum und völlig chaotisch herumliegendes Gestein. Hmm,….da kommt bei mir zunächst keine Freude auf, aber hey, ich bin doch zum Spaß hier!
                                                                                                                                                                                            Gleichzeitig bin ich überrascht, wie relativ gut hier ein Vorwärtskommen ist. Stellenweise ist es sogar angenehm und macht direkt schon Spaß.
                                                                                                                                                                                            Wie so oft ist der Schlüssel in der Art und Weise zu sehen, wie ich an die Dinge herangehe. Erwarte ich ein nerviges und schlechtes Vorwärtskommen, wird es auch so eintreten. Fokussiere ich mich auf ein leichtes, vielleicht sogar spaßiges Erlebnis, ist Leichtigkeit und Spaß mein Lohn. So ist es….zumindest meistens. 😉😎

                                                                                                                                                                                            Dicht vor dem Rand des Eises mache ich im Windschutz eines großen Steins meine Essenpause. Gleich zieht ein kalter Wind, der vom Eis herüber weht, tief in meine Kleider, so daß ich meine Jacke fest schließe und zusätzlich zu meiner Mütze auch noch die Kapuze über meinen Kopf ziehe.





                                                                                                                                                                                            Die Welt der Steine beginnt....



                                                                                                                                                                                            ....doch auch hier noch grüne Stellen. 😀



                                                                                                                                                                                            Áhkájiegna und Saddelberget



                                                                                                                                                                                            Blick zurück




                                                                                                                                                                                            An dieser Stelle lasse ich mir von der APP SWE MOUNTAINS meine Position anzeigen und siehe da, obwohl ich noch mehrere Hundert Meter von der Eiskante entfernt bin, zeigt mir die App meine Position genau dort, an der Eiskante, an. Das Eis hat sich also bereits um mehrere Hundert Meter zurückgezogen, ist also beträchtlich abgeschmolzen.




                                                                                                                                                                                            Halbwegs passabler Windschutz für die Pause



                                                                                                                                                                                            Angezeigte Position - in Wahrheit noch mehrere Hundert Meter von der Eiskante entfernt





                                                                                                                                                                                            Prepared


                                                                                                                                                                                            Allzu lange möchte ich mich hier nicht aufhalten, sondern schnell über den eisigen Pass hinüber kommen.
                                                                                                                                                                                            Ich ziehe die Micro Spikes über und gelange rasch an den Rand des Eises. Dazu halte ich mich nahe des östlichen, rechten Randes auf, ganz so, wie es im Grundsten empfohlen wird hauptsächlich, um der einen, oder anderen Spalte auszuweichen. Die gibt es in der Tat, doch sie sind selten und recht harmlos.
                                                                                                                                                                                            Es geht nun moderat - steil aufwärts zum Pass, wovon das letzte Stück noch etwas an Steilheit zunimmt, aber immer noch gut machbar. In dieser Passage bewähren sich die Micro Spikes doch sehr, weil es vor allem auf den Grip drauf ankommt.





                                                                                                                                                                                            An der Eiskante



                                                                                                                                                                                            Blick zurück



                                                                                                                                                                                            Riddatjåhkkå



                                                                                                                                                                                            Aufwärts zum Pass - es zieht sich langsam zu



                                                                                                                                                                                            Es wird steiler - im Hintergrund der Saddelberget





                                                                                                                                                                                            Zum Rand gibt es einige, wenige Spalten, die nicht sehr tief sind





                                                                                                                                                                                            Kurz vor dem Pass




                                                                                                                                                                                            Etwa 40 Minuten später bin ich bereits oben auf dem Sattel. Hier liegt noch eine Schuhrand - hohe Schneeschicht, eigentlich ein Grund, dass ich mich verunsichert fühlen müsste, aber gleichzeitig verläuft hier auch eine deutliche Spur. Rentiere? Ich habe mal irgendwo gelesen, dass Rentiere nicht über Gletscher gehen. Ich denke, dass das nicht stimmt. Die deutlichen Pfade zu Beginn des Rijddanjunjesvágge sind gewiss nicht (nur) von Menschen „angelegt“ worden. Ich habe auch Rentier - Losung auf dem Eis gefunden, so dass ich davon überzeugt bin, dass zumindest einzelne Tiere und kleine Gruppen auch über das Eis in die anderen Täler wechseln.




                                                                                                                                                                                            Spur im Schnee


                                                                                                                                                                                            Ich folge also dieser vermeintlichen Tierspur und sehe dann zum ersten Mal die „Kanalwelle“, die mich so ein bisschen an eine „Half-Pipe“ erinnert. Es sieht aus, wie eine zu Eis erstarrte Welle - deshalb auch der Name. Es handelt sich sozusagen um eine Aussparung im Eis, welche von warmen Winden gebildet wurde.
                                                                                                                                                                                            Ungewöhnlich und „bizarr“ empfinde ich diesen Anblick. Ich bin beeindruckt. Der Kanalberget verdankt ihr seinen Namen.





                                                                                                                                                                                            Die Kanalwelle


                                                                                                                                                                                            Schließlich ist der Pass erreicht und es wird fast eben. Für einen kurzen Moment taucht der Axel Hamberg Top aus den Wolken auf. Was würde ich darum geben, diesen Ort bei besserem Wetter erleben zu
                                                                                                                                                                                            können. 🤩
                                                                                                                                                                                            Von hier aus können dann kurz hintereinander gleich zwei Gipfel bestiegen werden; bei genügend Zeit vielleicht sogar drei (Saddelberget, Kanalberget, Axel Hamberg Top), oder deren vier, denn der Skåvatjåhkkå liegt gleich nebenan. Wahrscheinlich würde es aber völlig ausreichen, sich auf einen Gipfel zu beschränken. Kanalberget und Axel Hamberg Top sehen nicht allzu schwierig aus, Saddelberget macht, soweit er sich mal sehen läßt, einen anspruchsvolleren Eindruck und den Skåvatjåhkkå kann ich nicht einschätzen, da er praktisch nur in Wolken gehüllt ist.





                                                                                                                                                                                            Auf dem Pass - Axel Hamberg Top in den Wolken



                                                                                                                                                                                            Rechts die Flanke des Kanalberget



                                                                                                                                                                                            Zwischen den Sarek - Riesen: Mehr Wolken



                                                                                                                                                                                            Saddelberget von der Rückseite


                                                                                                                                                                                            Es folgt noch eine kleine Kuppe und danach habe ich einen recht guten Blick auf das Ende des Áhkájiegna. Ich kann weit in das Áhkávágge hineinschauen. Ganz am Ende sehe ich bereits das Állgávágge.




                                                                                                                                                                                            Fast vom Eis - Blick ins Áhkávágge



                                                                                                                                                                                            Gletschertor im Áhkávágge


                                                                                                                                                                                            Als ich das Eis verlasse, fängt es an zu regnen. Ich habe gerade das Regenzeug angezogen, da hört es auch schon wieder auf. Es lohnt sich nicht darüber zu hadern. 🙄
                                                                                                                                                                                            Das Tal ist stark geprägt von Steinen und Geröll, doch hier ist alles noch trister, als im Rijddanjunjesvágge, wo es doch noch viel mehr Grün gibt.
                                                                                                                                                                                            Ich gehe auf der orographisch rechten Seite des Áhkkájåhkå, um später den Fluß nicht noch mal furten zu müssen.
                                                                                                                                                                                            Ganz klein und unbedeutend fühle ich mich hier in der Welt der Moränen und während ich mich durch die Trümmer von Gestein voran arbeite, kommt mir auf einmal der Titel des Buches von Mick Sharp in den Sinn: „The Land Of Gods And Giants“. Das passt hier total gut, auch wenn Mister Sharp mit seinem Buchtitel was ganz Anderes im Sinn hatte. 😚
                                                                                                                                                                                            Trotz des rauen Geländes komme ich gut voran. Das ist auch gut so, denn ein Blick auf die Uhr zeigt mir an, dass es schon Nachmittag geworden ist.
                                                                                                                                                                                            Im unteren Teil des Tales wird es dann auch wieder grüner, was einen sehr belebenden Einfluß auf meine Laune ausübt.





                                                                                                                                                                                            Down, down ins Áhkávágge


                                                                                                                                                                                            Gegen 17 Uhr erreiche ich das Állgávágge und furte kurz darauf (bei den zahlreichen Flußarmen des Állganjalmme) den Gálmmejåhkå - eine einfache und problemlose Furt.
                                                                                                                                                                                            Inzwischen geht es auf 19 Uhr zu und ich möchte den Tag für beendet erklären.
                                                                                                                                                                                            Kurz hinter der Renvaktarstuga folgt noch eine weitere, kurze Furt und direkt auf einer kleinen Anhöhe finde ich eine ebene Fläche, die groß genug ist für mein Zelt. Etwa 400m entfernt steht am Hang ein größeres, rotes Keron Zelt. Menschen sehe ich keine. Das sieht sehr gut dort aus und der Platz macht einen besser geschützten Eindruck.
                                                                                                                                                                                            Ich will den Leuten dort aber nicht auf die Pelle rücken und habe schlicht keine Lust mehr, weiter zu suchen.
                                                                                                                                                                                            Auf der kleinen Anhöhe habe ich praktisch keinen Windschutz und soll ausgerechnet hier einen Sturm abwettern? Wahrscheinlich fehlt mir gerade etwas Fantasie, um mir vorzustellen, was an dieser Stelle alles passieren kann? Ich habe allerdings sehr großes Vertrauen in mein V4a - Zelt. Zur Sicherheit schleppe ich für jeden Hering besonders große und schwere Steine heran. Das sollte doch passen!?
                                                                                                                                                                                            Dann gehe ich zurück zum Fluß, den ich gerade erst überquert habe und fülle alle Flaschen und Töpfe randvoll mit dem Wasser des Baches. Vielleicht komme ich nicht so schnell nach draußen, um Nachschub zu holen?
                                                                                                                                                                                            Als ich wieder beim Zelt bin, sind alle Gipfel und Teile des Tales in Wolken und Nebel. Inzwischen pustet der Wind ein wenig gegen das Zelt, das ungerührt dasteht, wie der berühmte Fels in der Brandung.
                                                                                                                                                                                            Na, wenn das alles ist und wenn da nicht mehr kommt?
                                                                                                                                                                                            Doch die Dinge ändern sich. Während des Abendessen nimmt der Wind noch mal deutlich an Fahrt auf und zerrt schon ordentlich an den Zeltleinen. Trotzdem, das ist kein Problem, das muss das Zelt abkönnen. 😂 Das ist kein Sturm. 🤣
                                                                                                                                                                                            Völlig entspannt gehe ich gegen 23 Uhr schlafen.

                                                                                                                                                                                            In der Nacht kommt er dann, der Sturm…und zwar vom Feinsten! 😳😱


                                                                                                                                                                                            - to be continued -


                                                                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              • 734
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                Zitat von vobo Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Das hat doch super geklappt über den Gletscher. Hättest Du nicht vorher noch etwas geschützter lagern können?
                                                                                                                                                                                                Bestimmt wäre da was möglich gewesen, aber dann macht es ja nicht soviel Spaß.
                                                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  Na Glückwunsch, etwas bessere Sicht als ich hattest du ja doch! Und interessant, dass du in beiden Tälern auf der anderen Seite gegangen bist...

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Vorstand
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                                                                                                                                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                    • 1591
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    Also ich finde die Sicht so schlecht auch nicht, die Bilder sind jedenfalls fantastisch. Wenn die eine oder andere Bergspitze nicht zu sehen ist, das kann man doch verschmerzen. Auf alle Fälle reichen die Bilder aus, um mich ein bisschen neidisch zu machen. Ich würde mich nie auf'n Gletscher trauen, aber da verpasse ich offenbar einiges! 🤩

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                                                                                                      • 17.01.2016
                                                                                                                                                                                                      • 463
                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                      Ich würde mich auch niemals auf einen Gletscher trauen, und schon gar nicht alleine. Aber das ändert nichts daran, dass dein Bericht und deine Fotos mitreißend sind

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                        Blahake und @Blubbi
                                                                                                                                                                                                        Vielen Dank euch Beiden.

                                                                                                                                                                                                        Menschen sind schon seit ewigen Zeiten auf und über Gletscher gegangen (s. „Ötzi“).
                                                                                                                                                                                                        Ich verstehe sehr gut, dass sich mit dem Thema „Gletscher und Eis“ viele Ängste verbinden. Dabei geht man auf eisigem Untergrund (mit Chainsen oder Grödel) viel besser und auch sicherer, als auf mancher Geröllhalde.
                                                                                                                                                                                                        Der Áhkájiegna ist ein relativ kleiner Gletscher und die Zeit auf dem Eis ist deshalb begrenzt. Zum Ausprobieren reicht es schon, einmal ein kurzes Stück über irgendeinen Gletscher zu laufen (und wieder umzukehren).
                                                                                                                                                                                                        Ausprobieren lohnt sich. Gletscher sind faszinierend, eine andere Welt und das Risiko ist (meist) beherrschbar.
                                                                                                                                                                                                        Man muss es wollen (allein, oder zu zweit)….vielleicht doch irgendwann etwas für dich, Anne. Du hast schon so viel geschafft. 🤔😉
                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                          • 768
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          Wie gut, dass Du noch bei passabler Sicht und vor dem Sturm über den Pass gekommen bist … und der Gletscher sieht doch sehr hübsch und gangbar aus – warum sollten Rentiere den nicht queren? Zumindest früher im Sommer, wenn noch mehr Schnee auf dem Eis liegt.
                                                                                                                                                                                                          Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie sich das V4a im Sturm schlägt und was Du mit dem Zelt dabei für ein Gefühl hattest. An den 31.08. kann ich mich noch sehr gut erinnern … schreib schnell weiter!

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                            • 11.10.2009
                                                                                                                                                                                                            • 40
                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                            Wo stammt die Information denn her, dass Rentiere nicht auf Gletscher gehen?
                                                                                                                                                                                                            Wir haben 2016 im Narvikfjell auf dem Gletscher oben im Rienátvaggi zuerst ein Rentierskelett und später auch eine Gruppe von 6 lebenden Rentieren gesehen. Es war ein warmer Tag und sie rasteten dort in einem schattigen Bereich unterhalb vom Punkt 1243.

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              Habe den Eindruck, dass sich Rentiere sogar bevorzugt zumindest auf Schneefeldern aufhalten (wenn sie nicht gerade fressen wollen)...

                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                Rentiere auf Schneefeldern haben sicher die meisten von uns schon gesehen. Auf einem Gletscher habe ich bisher noch keine gesehen und schon gar nicht angetroffen.
                                                                                                                                                                                                                Das Ganze beruht aber - wahrscheinlich - auf ein Missverständnis.
                                                                                                                                                                                                                Vor einigen Jahren habe ich ein Buch von zwei Norwegern, Sjur Nesheim & Eivind Smeland, gelesen: The Lyngen Alps. Das diente mir zur Vorbereitung meiner Lyngen Traverse, Lyngen på langs. Dieser Trek folgt einem alten Weg der Sami, die ihre Rentierherden von Norden der Lyngen Halbinsel bis in den Süden (und retour) trieben. Dabei haben sie keine Gletscher gequert, um nicht unnötig Tiere zu verlieren.
                                                                                                                                                                                                                Ich habe noch mal schnell nachgelesen…..😚
                                                                                                                                                                                                                Schließt also nicht aus, dass Rentiere (gelegentlich?) auch Gletscher queren.
                                                                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                  • 977
                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                  Du hattest entschieden das bessere Wetter, ich hab gerade noch mal iin meinen Aufzeichnungen nachgelesen. Es hat ab etwas 13 Uhr die meist Zeit geregnet. Wir sind an dem Tag von Rouhtesvágge über Låvdak ins Gouhpervágge und haben am Gasska Låvdaruovadásj gezeltet. Jetzt sind es nur noch 12 km (Luftlinie)

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                    • 29.10.2013
                                                                                                                                                                                                                    • 1352
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                    Rentiere haben keine Bedenken und fühlen sich auf Gletschern offensichtlich wohl: In Jotunheimen konnten wir eine große Herde stundenlang beobachten, wie sie auf dem Memurubreen (?) herumwaberte. Auch einzelnen Tieren sind wir begegnet und haben immer wieder Kot und Spuren gesichtet. Bei der Querung vom östlichen Eisfeld des Svartisen gab es Spuren einer großen Herde (siehe). In Grönland sind sie vor uns und den Jägern über einen völlig blanken Gletscher geflüchtet.
                                                                                                                                                                                                                    Danke fürs weiterschreiben sagt Tilmann
                                                                                                                                                                                                                    http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                      • 898
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                      In meiner vorläufigen Routenplanung für eine kommende Sarek-Tour ist der Abschnitt auf jeden Fall mit drin ...
                                                                                                                                                                                                                      www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                                        • Privat



                                                                                                                                                                                                                        Vielen Dank an alle, die einen Kommentar geschrieben haben. 🤩

                                                                                                                                                                                                                        Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                        Ui, dieser Gletscherübergang sieht wirklich sehr spannend aus – vor allem auch bei der etwas düsteren Stimmung. Ist doch so noch viel spannender und eindrucksvoller als bei strahlendem Sonnenschein 😉 Ich mag besonders auch die Eindrücke in Schwarzweiß!

                                                                                                                                                                                                                        In meiner vorläufigen Routenplanung für eine kommende Sarek-Tour ist der Abschnitt auf jeden Fall mit drin ...
                                                                                                                                                                                                                        Ich finde ja auch Wolken und Nebel in der Fotografie super spannend. Da steigt gleich der Mystik - Faktor in die Höhe. 👌 Fotografieren in SW hat insbesondere in der Kombination von Bergen/Felsen und Schneefeldern bzw. Eis seinen besonderen Reiz.
                                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                          • 898
                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                          Ich finde ja auch Wolken und Nebel in der Fotografie super spannend. Da steigt gleich der Mystik - Faktor in die Höhe. 👌 Fotografieren in SW hat insbesondere in der Kombination von Bergen/Felsen und Schneefeldern bzw. Eis seinen besonderen Reiz.
                                                                                                                                                                                                                          Absolut! Daher spielen in meiner Fotografie Sonne und blauer Himmel ja auch eher eine untergeordnete Rolle 🤣
                                                                                                                                                                                                                          www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                            31.08.21 und 01.09.21


                                                                                                                                                                                                                            Sturm unter dem Skárjatjåhkkå



                                                                                                                                                                                                                            Die ganze Nacht tobt der Sturm, so dass ich mehrmals aufwache. Ich bin recht tiefenentspannt, denn ich vertraue meinem Luxeoutdoor V4a. Es zerrt und ruckelt auch ordentlich, doch es steht gut im Wind. Keine merkwürdigen Geräusche, ich kann nichts auffälliges, oder sonderbares feststellen. Häufig peitscht der Wind den Regen mit lautem Getöse gegen die Zeltwand. Das ist immer der laute Moment und hört sich so an, als werfe jemand eine Handvoll Reis gegen das Zelt.
                                                                                                                                                                                                                            Ich schlafe jedesmal wieder ein….bis zur nächsten Unterbrechung.
                                                                                                                                                                                                                            Am nächsten Morgen hält der Sturm unverändert an. Jetzt ist Abwettern angesagt und ich bin gerade froh über den großen Innenraum meines Zeltes.
                                                                                                                                                                                                                            Ich mache dann immer alles, was ich auch schon in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen gemacht habe: Abwarten und Kaffee trinken (nicht Tee 😖, den gibt es nur abends), Essen, dösen, viel lesen und manchmal auch - für ein dringendes Bedürfnis - das Zelt verlassen. Da es so stürmt und stark regnet, mache ich das genau zweimal. Danach benutze ich einfach eine Weithalsflasche.





                                                                                                                                                                                                                            Entspanntes Abwettern




                                                                                                                                                                                                                            Ich schätze die Windgeschwindigkeit auf 70-80 km/h, die regelmäßig zuschlagenden Windböen auf 90-100 km/h. Ich habe da in der Vergangenheit einen guten Vergleich aus Island.
                                                                                                                                                                                                                            Ende Februar 2020 (und unmittelbar vor dem ersten Lock down) saß ich in der Nähe des Skaftafell im schlimmsten bisher erlebten Sturm in einem Hotel fest. Ich bin dann mal zum „Beine vertreten“ nach draußen gegangen. Auf einer Strecke? von 10 Metern bin ich vier, oder fünf Mal einfach umgeweht worden.
                                                                                                                                                                                                                            Ich habe alle weiteren Versuche sofort eingestellt.
                                                                                                                                                                                                                            Die Ringstraße war auf 50 Kilometer Länge komplett gesperrt. Später las ich die gemessenen Windgeschwindigkeiten: Konstant 130 km/h und Böen bis 180 km/h. 😱
                                                                                                                                                                                                                            Ganz so schlimm ist es hier jetzt nicht.
                                                                                                                                                                                                                            Trotzdem hört der Sturm und seine teilweise heftigen Böen nicht auf, auch am Nachmittag stürmt er noch
                                                                                                                                                                                                                            genau so heftig wie in der Nacht und am Vormittag. Dem geht einfach die Luft nicht aus.
                                                                                                                                                                                                                            Laut Wetterbericht soll es am Abend etwas weniger werden. Doch es wird auch späten Abend nicht weniger, sondern im Gegenteil: Es wird mehr und es wird heftiger.
                                                                                                                                                                                                                            Beim Schlafengehen merke ich, wie das Außenzelt doch zunehmend auf das Innenzelt gedrückt wird. Das ist teilweise richtig unangenehm, aber irgendwie finde ich doch in den Schlaf. 😴


                                                                                                                                                                                                                            Der Knall

                                                                                                                                                                                                                            Mitten in der zweiten Tiefschlaf Phase plötzlich ein lauter Knall! 😳😱🤔
                                                                                                                                                                                                                            Was ist los? Was ist passiert? Ich bin schlagartig hellwach und krame hektisch nach meiner Stirnlampe, denn es ist dunkel und ich kann kaum etwas sehen. Ich schaue auf die Uhr: 2 Uhr morgens, also noch mitten in der Nacht.
                                                                                                                                                                                                                            Aus dem Vorzelt kommt ein lautes Flattergeräusch, ansonsten steht das Zelt noch stabil da, obwohl das Innenzelt nun noch mehr eingedrückt wird. Ich öffne das Innenzelt und sehe gleich, dass auf der Lee - Seite im Eingang die Bodenbefestigung wild im Wind schlägt. Hering rausgerissen? Nein, als ich die Befestigung näher untersuche, finde ich den Grund: Abspannschlaufe durchgerissen, wahrscheinlich am Stein zum Beschweren durchgescheuert. Gleich daneben das gleiche: Eine zweite Abspannschlaufe hat sich ebenfalls durchgescheuert. Etwas fahrig krame ich in meinen Zeltbeutel und finde ein Stück Reepschnur. Perfekt, jetzt brauche ich aber noch eine zweite. Da kann ich doch das Kordelzugband vom Zeltbeutel nehmen. Gedacht und getan.
                                                                                                                                                                                                                            Zu Beginn der ganzen Aktion bin ich schon etwas hektisch und aufgeregt. Jetzt funktioniert mein Hirn jedoch messerscharf und weitgehend ruhig und hochkonzentriert arbeite ich meine Maßnahmen Punkt für Punkt ab. Am Ende staune ich selbst darüber am meisten. So schnell kann mich das durchaus dramatische Ereignis nicht aus der Ruhe bringen. 😌👌
                                                                                                                                                                                                                            Die gerissenen Schlaufen habe ich bei ständigem Stirnlampenlicht bald gewechselt. Das dauert die Zeit, die es braucht. 🤔😉
                                                                                                                                                                                                                            Um die Schlaufen aber erneut um den (hoffentlich?) noch vorhandenen Hering zu legen müßte ich das Zelt verlassen. Das traue ich mich aber nicht, da ich nicht weiss, ob dann nicht plötzlich das Zelt doch noch abhebt und davon fliegt. 😳
                                                                                                                                                                                                                            Somit kann ich auch nicht nachschauen, was mit den anderen Befestigungsschlaufen auf der Luv - Seite ist und ob die alle noch verankert sind. Das könnte ich am besten, wenn es hell geworden ist und die Sonne aufgegangen ist. Das heißt also: In zwei Stunden!
                                                                                                                                                                                                                            Schon die ganze Zeit über fixiere ich mit meiner rechten Ferse die sonst im Sturm wild umher schlagende, lose Zeltplane. Wie soll ich die Zeit bis zum Sonnenaufgang bloß sinnvoll überbrücken?
                                                                                                                                                                                                                            Ich entwickele einen etwas abgedrehten Plan. Ich habe doch noch den super - leichten und wasserdichten Biwaksack im Rucksack. Da stecke ich meinen….ja, was sonst….Schlafsack rein. Damit ist der Schlafsack (Daune!) dann vor dem Regen, und vor allem vor Bodennässe geschützt. Dann lege ich mich in den Schafsack, quer im Zelt, Füße zum Eingang und wieder auf die flatternde Plane gelegt, Kopf und ein Teil des Oberkörpers kommen im geöffneten Innenzelt zum Liegen. Die Isomatte wird um ca. 90° gedreht…Voila.
                                                                                                                                                                                                                            Das passt und funktioniert sogar so gut, dass die zwei Stunden wie im Fluge vergehen, und ich mehrfach wegdöse.
                                                                                                                                                                                                                            Pünktlich zur Morgendämmerung bin ich wach. Der Sturm hat nun endlich! an Kraft und Intensität verloren.
                                                                                                                                                                                                                            Es windet und stürmt aber noch immer, nur weniger. Ich beschließe, zu packen, das Zelt abzubauen und rasch aufzubrechen, ohne Kaffee und Frühstück. Es sind vielleicht 2-3 Stunden bis zur Schutzhütte in Skárjá, da kann ich das Frühstück in der Hütte nachholen. Ich packe alles im Innenzelt zusammen. Dann schäle ich mich aus dem Eingang und beginne gleich mit dem Zeltabbau. Jawohl! Alle anderen (4) Abspannleinen sind noch fest verankert, und das Zelt steht, bis auf den flatternden Eingangsbereich gut da. Sogar die beiden gesetzten Sturmleinen erfüllen weiterhin voll ihren Zweck.

                                                                                                                                                                                                                            Beim nächsten Zeltaufbau werde ich noch herausfinden, dass lediglich eine weitere Zeltschlaufe leicht angeschabt ist, ohne dass ich mir für die weitere Benutzung Sorgen machen muss. Später, zuhause, habe ich diese und die zwei provisorisch benutzten nochmals komplett gegen neue Schlaufen ausgetauscht.

                                                                                                                                                                                                                            Nachdem auch das Zelt verpackt ist, breche gegen 6 Uhr in Richtung Skárjá auf. Da es zunächst noch etwas regnet, bin ich in voller Regenmontur gewandet. Der Weg ist bei dem Wetter völlig unspektakulär und meist auf einem deutlich sichtbaren Pfad zu gehen. Der zeigt sich recht schlüpfrig und oft auch sehr morastig. Kurze Zeit später endet der Regen endlich.
                                                                                                                                                                                                                            Eine Weile später, als sich das Geläuf als besonders unangenehm und Gemüts- gefährdent erweist, regt sich in mir ein ein nicht mehr aufschiebbarer Drang zur Veränderung. Da kommt mir ein weiterer Nebenpfad wie gerufen. Dem folge ich nun, doch nur für ein recht kurzes Stück, denn der Weg erweist sich - beinahe - 😉 als Sackgasse. Ich hätte diese „Warnung“ ernst nehmen und zurückgehen sollen. Aber zurückgehen? No.
                                                                                                                                                                                                                            Diesem zweiten Impuls hätte ich besser….. 🙄…denn was jetzt folgt, ist gute 30-40 Minuten „bushwhacking“ vom Feinsten. Manchmal glaube ich schon, dass es nicht mehr weiter geht und dann findet sich doch noch mal ein „Durchschlupf“. Die triefend nassen Weiden laden dabei ordentlich Nässe auf mich ab. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, finde ich den finalen Ausweg aus diesem „Irrgang“ und ich gelange wieder auf einen der „regulären“ Pfade.
                                                                                                                                                                                                                            Der wirkliche Vorteil ist, dass dies die genau richtige Stelle ist: Skárjá in Sicht! Also doch alles richtig gemacht. 😉
                                                                                                                                                                                                                            Allerdings hat mich die Plackerei etwa 45 Minuten mehr Zeit gekostet. Nun isses eh egal…Pfff..
                                                                                                                                                                                                                            Von weitem kann ich gleich mehrere Personen auf der Anhöhe sehen, die dabei sind, ihre Zelte abzubauen.
                                                                                                                                                                                                                            Es braucht noch ein paar Minuten, bis ich an der Hütte stehe und die letzten gerade aufbrechen und in Richtung Brücke gehen.





                                                                                                                                                                                                                            Skárjá - Auf dem Zeltplatz wird gepackt


                                                                                                                                                                                                                            Wenn schon keine Gespräche, dann hinein in die Hütte, um aus dem Wind zu kommen. Die ist leer und ich bin hier ganz allein. Richtig warm ist es hierin natürlich nicht, aber ich bin aus dem Wind, der sich in den letzten Stunden weiter abgeschwächt hat.
                                                                                                                                                                                                                            Frühstück! Wunderbar, ich habe richtig Hunger bekommen.
                                                                                                                                                                                                                            Der Kaffee weckt meine Lebensgeister und ich bemerke, wie sich mein Energie - Akku wieder füllt.
                                                                                                                                                                                                                            Zwei, dreimal fülle ich den Spiritus Brenner und lasse ihn mit hoher Flamme ausbrennen. Ob das wirklich dadurch in der Hütte wärmer wird? Wohl kaum, aber ich kann meine eiskalten Hände zum Aufwärmen über die Flamme halten und das tut spürbar gut.





                                                                                                                                                                                                                            Fire in da House


                                                                                                                                                                                                                            Diese Pause ist gewiß eine längere. Ich schätze, dass ich etwa 90 Minuten verweilt habe. Als ich aufbreche, steht eine Gruppe von drei Schweden vor der Tür. Im Gespräch erfahre ich, dass sie aus Kisuris kommen. Als sie mich fragen, ob ich den Wetterbericht kenne und ich ihnen für die nächsten 36 Stunden nicht so viel Hoffnung machen kann, wollen sie umgehend umkehren und zurückgehen. Nanu, denke ich, die geben ja schnell auf. Da weiß ich natürlich nicht, was sie gerade hinter sich haben, doch zur Nachfrage kommt es nun nicht mehr. Ich erfahre nur, dass sie wohl gut ausgerüstet sind. Jeder führt ein eigenes Zelt mit. Zwei Schweden haben sogar ein 2 Personen - Zelt. „Für die Redundanz“, wie sie mir versichern. Dann sind sie auch schon weg….
                                                                                                                                                                                                                            Ich mache mich nun auch auf den Weg, denn ich möchte heute noch bis zum Ende des Snávvávágge kommen.
                                                                                                                                                                                                                            Nun, der Weg ist schön, auch wenn die Sicht doch teilweise zu wünschen übrig lässt, da immer wieder tief liegende Wolken dich die Täler ziehen.





                                                                                                                                                                                                                            Tief liegende Wolken - Links geht es ins Basstavágge



                                                                                                                                                                                                                            Links geht es hoch ins Snávvávágge - Im Hintergrund: Låddebákte



                                                                                                                                                                                                                            Herrlicher Blick zurück auf den Ráhpajåhkå


                                                                                                                                                                                                                            Das Stück hinauf ins Snávvávágge bereitet mir viel Vergnügen; ein Weg hinauf und dann quer zum Hang in luftiger Höhe - ganz nach meinem Geschmack. Der Pfad ist hier schon Gold wert und eine große Hilfe. Wäre das Stück „weglos“, dann hätte ich mich schon an einigen Stellen gefragt, wie es dort weiter gehen könnte.
                                                                                                                                                                                                                            Oben angelangt, komme ich den schneebedeckten Bergen, die bereits in der späten Nachmittagssonne liegen, ganz nah.







                                                                                                                                                                                                                            Ráhpajåhkå



                                                                                                                                                                                                                            Im Snávvávágge - Tief verschneit


                                                                                                                                                                                                                            Es ist nun doch schon etwas später geworden und so überlege ich, ob ich nicht schon etwas hier in der Nähe mir einen Platz suchen soll. Eben habe ich diesen Gedanken noch verworfen - es lockt die tolle Aussicht auf das Rapaselet - , da fällt mir der perfekte Platz zum Übernachten direkt vor die Füße. Zwar dicht am Weg, aber groß und eben genug. Dazu direkt am nördlichen Ende des Sees Snávvájávrre, wo ich mir vornehme, gleich noch ein Bad zu nehmen, wenn nur der schneidend - kalte Wind nicht wäre.
                                                                                                                                                                                                                            Ich mache es kurz: Das Zelt steht im nu und meine Wasservorräte sind schnell aufgefüllt, doch jetzt noch in den kalten See steigen? Heute stehen mir die Nackenhaare zu Berge und ein kalter Schauer läuft mir in genau dem Moment über den Rücken, als es beginnt, Schneeflocken vom Himmel zu regnen.
                                                                                                                                                                                                                            Nein, so wird das nichts, ich verzichte schweren Herzens, denn ich hätte eine Wäsche schon mal nötig. 😚





                                                                                                                                                                                                                            Hier schaut es noch gut aus - Im Hintergrund: Der See Snávvájávrre






                                                                                                                                                                                                                            Spät am Abend legt sich der Wind. Es ist ganz still, bis auf das sanfte Geräusch von aufsetzenden Schneeflocken. Kein Wind, nur…Frieden.
                                                                                                                                                                                                                            Es schneit die ganze Nacht, mit nur wenigen Unterbrechungen.





                                                                                                                                                                                                                            Camp 10 am anderen Morgen


                                                                                                                                                                                                                            - to be continued -

                                                                                                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                              • 898
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                              Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                              Um die Schlaufen aber erneut um den (hoffentlich?) noch vorhandenen Hering zu legen müßte ich das Zelt verlassen. Das traue ich mich aber nicht, da ich nicht weiss, ob dann nicht plötzlich das Zelt doch noch abhebt und davon fliegt. 😳
                                                                                                                                                                                                                              Das ist mir einmal auf Island passiert ... Dort hatte ein Sturm einen Hering im lockeren Boden gelöst, ich bin dann raus, um einen schweren Stein herbeizuschaffen, und schwupps fuhr eine Böe ins Zelt – ich hatte versäumt, es vernünftig hinter mir zu verschließen – und riss es komplett aus allen Verankerungen. Das war nicht lustig ...

                                                                                                                                                                                                                              Zwar habe ich schon häufig heftige Winde im Zelt aussitzen müssen – die schlimmsten wohl bei einer Wintertour über den Jostedalsbreen in Norwegen –, aber so richtig "daran gewöhnt" habe ich mich nie ...

                                                                                                                                                                                                                              Du hast es dann ja zum Glück auch gut überstanden und wurdest an den Spökstenen mit schönen Ausblicken übers Rapadalen belohnt!
                                                                                                                                                                                                                              www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                • 900
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                Zur Übernachtung danach: Uhm, unangenehmes Erlebnis. Aber irgendeinen Vorteil muss so ein 2,3 kg Hilleberg Zelt ja haben, nämlich dass einem sowas eher nicht passiert. Bzw. umgekehrt muss ein um soviel leichteres Zelt eben irgendwo Abstriche machen in der Stabilität.

                                                                                                                                                                                                                                Die Nacht auf den 1.9 habe ich aber - Asche über mein Haupt, fairerweise auch aus anderen als Wettergründen - in einer Hütte verbracht, daher habe ich da wenig mitbekommen. Aber die Nacht vom ersten auf den zweiten ist mir auch noch in *guter* Erinnerung.

                                                                                                                                                                                                                                Übrigens zu deinem Zeltplatz, das scheint mir schon sehr nahe an meinem Zeltplatz damals? War aber noch nen Stück weiter unten oder? Ich war damals auch direkt neben dem Pfad.
                                                                                                                                                                                                                                https://www.outdoorseiten.net/fotos/...010651&cat=500

                                                                                                                                                                                                                                edit: Jedenfalls bei dem Foto von dir unter dem steht "hier sieht es noch gut aus" sieht man, dass es genau die Stelle ist - bzw. einen Stein weiter, am weißen Muster - wo ich damals mein Zelt hingestellt habe. Bist du dann noch ein Stück weiter runter zum See?
                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Freedom33333; 27.02.2022, 21:13.

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                  Erstmal zum Gletscher, geile Überquerung und tolle Fotos! Noch eine Frage zu den Spalten, gab es irgendeine Stelle wo du denen gefährlich nahe gekommen bist weil es nicht anders ging oder konnte man die Überquerung durchweg auf spaltenfreiem Eis machen und die Spalten weiträumig umgehen?

                                                                                                                                                                                                                                  Zur Übernachtung danach: Uhm, unangenehmes Erlebnis. Aber irgendeinen Vorteil muss so ein 2,3 kg Hilleberg Zelt ja haben, nämlich dass einem sowas eher nicht passiert. Bzw. umgekehrt muss ein um soviel leichteres Zelt eben irgendwo Abstriche machen in der Stabilität.

                                                                                                                                                                                                                                  Die Nacht auf den 1.9 habe ich aber - Asche über mein Haupt, fairerweise auch aus anderen als Wettergründen - in einer Hütte verbracht, daher habe ich da wenig mitbekommen. Aber die Nacht vom ersten auf den zweiten ist mir auch noch in *guter* Erinnerung.

                                                                                                                                                                                                                                  Übrigens zu deinem Zeltplatz, das scheint mir schon sehr nahe an meinem Zeltplatz damals? War aber noch nen Stück weiter unten oder? Ich war damals auch direkt neben dem Pfad.
                                                                                                                                                                                                                                  https://www.outdoorseiten.net/fotos/...010651&cat=500

                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank.
                                                                                                                                                                                                                                  Zum Gletscher: Genau so war es; durchweg Spaltenfrei. Die 2-3 Spalten ließen sich gut/weiträumig umgehen.

                                                                                                                                                                                                                                  Zum Zelt: Nicht, dass da Missverständnisse entstehen: Das Zelt hat sich top bewährt. Würde ich wieder mit in
                                                                                                                                                                                                                                  Sarek nehmen. Einzig der größere Platzbedarf bzgl. der Aufstellfläche hat es manchmal etwas
                                                                                                                                                                                                                                  schwieriger gemacht. Später lerne ich noch einen anderen Hamburger kennen, dem ist in der Nacht
                                                                                                                                                                                                                                  die einzige Zeltstange seines Helsport Ringstind so unglücklich gebrochen, dass er es gar nicht mehr
                                                                                                                                                                                                                                  benutzen konnte. So verbrachte er, überraschend entspannt, seine beachtliche „Rest-Zeit“, mit
                                                                                                                                                                                                                                  Wanderungen von Hütte zu Hütte zwischen Saltoluokta und Aktse (und zurück). Sicher, was blieb ihm
                                                                                                                                                                                                                                  anderes übrig, aber das hätte mich persönlich doch sehr genervt. 😠

                                                                                                                                                                                                                                  Zeltplatz: Da hatten wir genau denselben Platz, 1:1, direkt neben dem Pfad. Dein Foto hat es aufgeklärt. Danke.
                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                    • 900
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    Wenn ich das richtig verstehe ist nicht die Schlaufe am Zelt, sondern die an der Abspannleine gerissen? D.h. mit dickeren und schwereren Schnüren hätte sich das Problem womöglich vermeiden lassen?
                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Freedom33333; 27.02.2022, 22:32.

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                      • 1591
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        Ja, der Platz ist einem doch sehr ins Auge gesprungen. Zum Zelt: ich stelle nicht die Eignung des Zelts in Frage, aber desto leichter das Zelt, desto eher muss es im Vergleich zu einem schwereren Zelt an irgendwelchen Stellen Gewicht einsparen.
                                                                                                                                                                                                                                        Wenn ich das richtig verstehe ist nicht die Schlaufe am Zelt, sondern die an der Abspannleine gerissen? D.h. mit dickeren und schwereren Schnüren hätte sich das Problem womöglich vermeiden lassen?
                                                                                                                                                                                                                                        Das AZ ist aus 40D SilNylon, also genauso wie Yellow Label/Hilleberg. Es ist sehr robust. Der Leichtzelt - Charakter ist Konstruktions-bedingt und liegt vor allem beim IZ, dass ist deutlich leichter ist. Wiegt nur 340g.
                                                                                                                                                                                                                                        Wieg mal das IZ vom Unna, dann weißt du den Unterschied. So eine Hilleberg - Abspannleine ist bei stürmischer Reibung an Steinen zur Beschwerung der Heringe auch irgendwann durchgescheuert. 😉
                                                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          • 583
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                          Traumhafte Blicke auf Deiner Tour – da freu ich mich schon auf unsere heurige Tour
                                                                                                                                                                                                                                          Hast Du irgendwo eine grobe Übersicht Deiner Route auf einer Karte? Oder einen GPS-Track?
                                                                                                                                                                                                                                          Trekkingblog: lustwandler.at

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Vorstand
                                                                                                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                            • 01.04.2014
                                                                                                                                                                                                                                            • 734
                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                            Das war ja schon ein nettes Stürmchen ... aber ich hatte nie die Sorge aus dem Zelt zu gehen, wenn die meisten Abspannungen noch fest sind?

                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                            Ich mache es kurz: Das Zelt steht im nu und meine Wasservorräte sind schnell aufgefüllt, doch jetzt noch in den kalten See steigen? Heute stehen mir die Nackenhaare zu Berge und ein kalter Schauer läuft mir in genau dem Moment über den Rücken, als es beginnt, Schneeflocken vom Himmel zu regnen.
                                                                                                                                                                                                                                            Nein, so wird das nichts, ich verzichte schweren Herzens, denn ich hätte eine Wäsche schon mal nötig. 😚
                                                                                                                                                                                                                                            Der Zeltplatz ist auch wirklich nett, wenn auch direkt am Weg. Ich fand es allerdings in dem kleinen See angenehm, weil er nur einen halben Meter tief war, das Wasser also nicht so kalt.

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                              • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                                                              • 1511
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                              ]Ich schätze die Windgeschwindigkeit auf 70-80 km/h, die regelmäßig zuschlagenden Windböen auf 90-100 km/h.
                                                                                                                                                                                                                                              Au Backe! Ich war zur gleichen Zeit etwa 75km Luftlinie südwestlich und hatte da nicht mal ansatzweise so viel Wind...
                                                                                                                                                                                                                                              Zur gleichen Zeit waren ja andere Forumsmitglieder noch näher bei dir dran... würde mich interessieren, ob es bei denen auch so geblasen hat. Es gibt windmäßig ja ein paar verrückte Stellen: bei mir in der Gegend gibt es Orte, wo ein Wind geht, selbst wenn drumherum alles windstill ist. Vielleicht hast du genau die windigste Stelle getroffen?

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                • 05.05.2016
                                                                                                                                                                                                                                                • 269
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                Wirklich tolle Bilder, hatte ich das schon mal geschrieben?
                                                                                                                                                                                                                                                Und interessant, wie sich so die persönlichen Einschätzungen unterscheiden. Ich habe das von dir so geschätzte Zelt nach einer kurzen Tour sofort wieder verkauft. Nicht wegen Zweifeln an Sturmtauglichkeit, aber ich konnte es alleine im kräftigen Wind schon gar nicht ordentlich aufstellen und so sauber spannen wie du. Braucht Riesenfläche und völlig ebenen Boden und wehe, ein Hering muss wegen felsigem Boden o.ä.versetzt werden, dann stimmt die ganze Geometrie nicht mehr. Das dauerte ewig. Mittelstange war mir immer im Weg, viel Innenfläche wg. rundum Schräge gar nicht nutzbar, Innenzelt hängt durch und beim Schlafen im Gesicht - meins wars wirklich nicht. Aber du kommst ja prima klar, wenn nicht gerade die Schlaufen reißen...) , und kennst als Gearfreak ja wirklich schon viele Zelte und kannst gut vergleichen. .
                                                                                                                                                                                                                                                Bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Einfach eine tolle Ecke und schöne Tour.

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                  😱 Deine Nerven möchte ich haben! Mein Nigor ist ja quasi baugleich mit Deinem Luxe, und wahrscheinlich hätte es diese Sturmnacht auch überstanden. Ich aber nicht! 🙈 Ich wäre tausend Tode gestorben!
                                                                                                                                                                                                                                                  Liebe Anne,
                                                                                                                                                                                                                                                  die meiste Zeit während des Sturms war es im Zelt-Innern relativ ruhig bei moderater Geräuschkulisse.
                                                                                                                                                                                                                                                  Vieles ist dann evtl. auch „Kopf-Kino“. 😉 Aber ich verstehe schon, daß so ein Sturm dich schon in Aufruhr versetzen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 01.03.2022, 19:42.
                                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                    • 28.05.2015
                                                                                                                                                                                                                                                    • 199
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                    Und wenn man denkt, es kann kaum krasser kommen - Sep 2020 in Hamaroy auf nem kombinierten Trip mit Zelt und für 2 Wochen 'auf Vorrat' gebuchter Hütte im Fjell auf nur 200m Höhe - wieder mega-krasser Sturm, selber Tag wie zwei Jahre zuvor. Nur war ich dank Wetterbericht diesmal vorsorglich in der Hütte - mit dem Ergebnis, dass die krasseste Böe, die draußen Baum-, Strauch-, Wasser-bewegungstechnisch jegliche Schwerkraft umzukehren schien - dass diese Böe mal eben das Dach(!) der kompletten Hütte abhob und man verblüfft und sprachlos durch einen 30cm-Spalt den düsteren Himmel sehen konnte... Erst dann griff die - leider recht lose - Drahtseilsicherung (und hielt Stand) und das Dach fiel krachend wieder weitgehend an seine ursprüngliche Position zurück. Ich raffte schnell alles (in diesem Moment gefühlt jedenfalls) 'Überlebens'notwendige zusammen und stand dann geschlagene 4 Stunden 'Gewähr bei Fuß' an der Hüttentür, jederzeit bereit zu evakuieren falls die Hütte tatsächlich zusammenbrechen/'wegfliegen' sollte - wobei bei all dem Chaos, dem Sturm und den überschwemmten Flüssen und Sümpfen draußen nicht wirklich klar war, wo man realistischerweise hätte hingehen können, um halbwegs sicher zu sein im Freien... Gott sei Dank blieb mir dies letztlich erspart und der Sturm legte sich langsam als die Nacht hereinbrach...

                                                                                                                                                                                                                                                    Als ich wieder zuhause war checkte ich auf yr.no die Wetternachrichten und Messungen dieses Tages, auf deren Basis ich schließen würde, dass diese Böe zwischen 120 und 140kmh stark gewesen sein muss. Vermutlich hätte sie so gut wie jedes Zelt flachgelegt bzw. zerbröselt. Ist einfach nur krass welche Gewalt da wütet und wie ausgeliefert sich man in solchen Momenten fühlen kann. Ich meine, ich hab allgemein echt gute Nerven, aber solche Erlebnisse können einen echt auf die Probe stellen. Auf der anderen Seite härten sie einen auch ab - aber brauchen tu ich das im Trekking-Urlaub eigentlich nicht - zumindest nicht in dieser extremen Form...

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                      • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                      • 1591
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                      Tom, ich hätte noch 'ne Frage zu Deinem Erlebnis mit Daunenschlafsack in Biwaksack - das hatte ich mir nämlich auch schon als Notfalloption überlegt, in der Hoffnung, dass ich sie nie brauchen werde: Wie sieht das dann aus mit Kondens im Daunenschlafsack? Wird der nicht feucht oder sogar nass? Wie war das bei Dir?

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                        😱 JustMe79 Noch so'n Bericht und ich geh' nie wieder mit Zelt wandern. 😨

                                                                                                                                                                                                                                                        Tom, ich hätte noch 'ne Frage zu Deinem Erlebnis mit Daunenschlafsack in Biwaksack - das hatte ich mir nämlich auch schon als Notfalloption überlegt, in der Hoffnung, dass ich sie nie brauchen werde: Wie sieht das dann aus mit Kondens im Daunenschlafsack? Wird der nicht feucht oder sogar nass? Wie war das bei Dir?
                                                                                                                                                                                                                                                        Ich benutze diesen hier:
                                                                                                                                                                                                                                                        https://www.bergzeit.de/mountain-equ...CABEgJMvvD_BwE

                                                                                                                                                                                                                                                        Ist vermutlich einer der leichtesten auf dem Markt.
                                                                                                                                                                                                                                                        Etwas feucht ist er schon in den 2 Stunden geworden, doch es war recht wenig Kondenz.
                                                                                                                                                                                                                                                        Das macht meinem (und vermutlich den meisten) Daunenschlafsack(en) nichts aus.
                                                                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                        • evernorth
                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von bourne Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                          Traumhafte Blicke auf Deiner Tour – da freu ich mich schon auf unsere heurige Tour
                                                                                                                                                                                                                                                          Hast Du irgendwo eine grobe Übersicht Deiner Route auf einer Karte? Oder einen GPS-Track?
                                                                                                                                                                                                                                                          bourne Tut mir leid, habe ich zu meinem Bedauern leider nicht. Hatte schon mal überlegt, meine Route
                                                                                                                                                                                                                                                          händisch in eine Übersichtskarte einzuzeichnen. Da habe ich z. Zt. weder Zeit noch Lust.
                                                                                                                                                                                                                                                          Ich denke aber, dass sich die Route recht gut auf der Karte verfolgen lässt. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                            • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                                                                                            • 977
                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                            Wie unterschiedlich man das Wetter doch empfindet, oder wie unterschiedliche es auf kleinem Raum ist. Am 31.08 sind wir weiter gelaufen, nicht weil das Wetter bei uns (12 km entfernt im Guohpervágge) besser war, sondern wohl eher weil uns der Platz den wir hatten etwas suspekt war. Er war zwar schön geschützt, aber man sah überall kleine Ränder mit Schwemmmaterial aus Zwergbirken und Weidenblättern. Sah so aus, als könnte es hier noch nass werden und das wollten wir nicht riskieren. Wir konnten eigentlich recht gut laufen, da wir den Wind im Rücken hatten.

                                                                                                                                                                                                                                                            Als wir unterhalb des Násavágge entlang liefen, sahen wir dort im Sattel ein gelbes Tipizelt stehen. Ihr Experten hätte wahrscheinlich direkt gewußt, um welches es sich handelt, aber ich kenne mich damit überhaupt nicht aus. Uns war es völlig unerklärlich, wie man bei dem Wetter so exponiert zelten kann. Etwa eine Stunde später kam ein Heli und landete dort. Einsehen konnten wir die Stelle allerdings nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                            Vielleicht war die Stelle bewußt gewählt worden, damit man das Zelt aus der Luft besser sieht?

                                                                                                                                                                                                                                                            Wir sind dann am Guohper vorbei bis unterhalb des 1486er Gipfels, gegenüber des Vattendelarglaciären, gewandert und haben lange nach einer geschützen Stelle gesucht, bei der nicht die Gefahr besteht, dass sie vollläuft. Wir haben aufgrund der Wettervorhersage schon damit gerechnet, dass wir ein oder zwei Tage abwettern müssen. Nun sind wir nur noch etwa 5 km entfernt.
                                                                                                                                                                                                                                                            Der Zeltaufbau war in Regen und Sturm fordernd, aber von der Nacht habe ich nur geschrieben, dass es regnete und stürmte. Da hatten wir schon schlimmeres erlebt. Für uns war die Nässe im Zelt schlimmer als der Sturm.

                                                                                                                                                                                                                                                            Am 01.09. wollten wir eigentlich mittags weiter laufen, da die Wettervorhersage nachmittags etwas besser aussah. Als dann aber mittags der Schneeregen in Schnee überging und auf dem Zelt liegen blieb, entschieden wir doch zu bleiben. Prompt kam natürlich nachmittags die Sonne kurz raus. Insgesamt war das Wetter fast besser als am Vortag. Aber irgendwann ist es zu spät aufzubrechen.
                                                                                                                                                                                                                                                            In der Nacht kam der Schnee dann richtig, genau wie bei dir, sodass wir noch einen weiteren Tag bleiben mussten.

                                                                                                                                                                                                                                                            Bin sehr gespannt wie es dir weiter ergeht.

                                                                                                                                                                                                                                                            Die Bilder bei diesem Wetter sind schon sehr stimmungsvoll. Sonnenschein ist ja wunderschön, aber auf den Bildern doch immer etwas langweilig.

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von agricolina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                              Wirklich tolle Bilder, hatte ich das schon mal geschrieben?
                                                                                                                                                                                                                                                              Und interessant, wie sich so die persönlichen Einschätzungen unterscheiden. Ich habe das von dir so geschätzte Zelt nach einer kurzen Tour sofort wieder verkauft. Nicht wegen Zweifeln an Sturmtauglichkeit, aber ich konnte es alleine im kräftigen Wind schon gar nicht ordentlich aufstellen und so sauber spannen wie du. Braucht Riesenfläche und völlig ebenen Boden und wehe, ein Hering muss wegen felsigem Boden o.ä.versetzt werden, dann stimmt die ganze Geometrie nicht mehr. Das dauerte ewig. Mittelstange war mir immer im Weg, viel Innenfläche wg. rundum Schräge gar nicht nutzbar, Innenzelt hängt durch und beim Schlafen im Gesicht - meins wars wirklich nicht. Aber du kommst ja prima klar, wenn nicht gerade die Schlaufen reißen...) , und kennst als Gearfreak ja wirklich schon viele Zelte und kannst gut vergleichen. .
                                                                                                                                                                                                                                                              Bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Einfach eine tolle Ecke und schöne Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                              agricolina
                                                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank für dein Lob. 😘
                                                                                                                                                                                                                                                              Pyramidenzelte polarisieren tatsächlich und sind etwas "tricky": Man haßt sie, oder man liebt sie.
                                                                                                                                                                                                                                                              Bei mir war/ist es weder das Eine, noch das Andere. Am Anfang bin ich auch mehr recht und schlecht damit klar gekommen und habe mich vor allem immer an der längeren Aufbauzeit gestört. Es dauerte oft "ewig". 🙄
                                                                                                                                                                                                                                                              Inzwischen habe ich einen guten workflow entwickelt, den ich jetzt auf Tour noch optimiert habe, so daß ich das Zelt jetzt etwas schneller aufstellen kann. Der Flächenbedarf ist in der Tat groß, aber ich war erstaunt, daß sich eigentlich immer ein ausreichend großes Plätzchen finden ließ.
                                                                                                                                                                                                                                                              An die Mittelstange habe ich mich "gewöhnt" 😅, und sie ist mir nur selten im Weg (befindet sich bei mir nicht im Innenzelt).
                                                                                                                                                                                                                                                              Das dir das Innenzelt im Gesicht hing, kann nur an einem - sorry - fehlerhaften Aufbau liegen.
                                                                                                                                                                                                                                                              Ich verwende ja ein 1P. Innenzelt von 3f ul gear, welches gar nicht für das V4a konstruiert ist. Inzwischen habe
                                                                                                                                                                                                                                                              ich es so weit durch kleine Mods (zusätzliche Abspannpunkte angenäht und mit Knebeln verbunden) verbessert,
                                                                                                                                                                                                                                                              dass es nun fast so perfekt passt, als wäre das Innenzelt vom Werk genau für das V4a genäht worden.

                                                                                                                                                                                                                                                              Ein Zelt muss zu seinem Besitzer passen. Für dich hat das Pyramidenzelt eben nicht gepasst.

                                                                                                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                Wie unterschiedlich man das Wetter doch empfindet, oder wie unterschiedliche es auf kleinem Raum ist. Am 31.08 sind wir weiter gelaufen, nicht weil das Wetter bei uns (12 km entfernt im Guohpervágge) besser war, sondern wohl eher weil uns der Platz den wir hatten etwas suspekt war. Er war zwar schön geschützt, aber man sah überall kleine Ränder mit Schwemmmaterial aus Zwergbirken und Weidenblättern. Sah so aus, als könnte es hier noch nass werden und das wollten wir nicht riskieren. Wir konnten eigentlich recht gut laufen, da wir den Wind im Rücken hatten.

                                                                                                                                                                                                                                                                Als wir unterhalb des Násavágge entlang liefen, sahen wir dort im Sattel ein gelbes Tipizelt stehen. Ihr Experten hätte wahrscheinlich direkt gewußt, um welches es sich handelt, aber ich kenne mich damit überhaupt nicht aus. Uns war es völlig unerklärlich, wie man bei dem Wetter so exponiert zelten kann. Etwa eine Stunde später kam ein Heli und landete dort. Einsehen konnten wir die Stelle allerdings nicht mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                Vielleicht war die Stelle bewußt gewählt worden, damit man das Zelt aus der Luft besser sieht?

                                                                                                                                                                                                                                                                Wir sind dann am Guohper vorbei bis unterhalb des 1486er Gipfels, gegenüber des Vattendelarglaciären, gewandert und haben lange nach einer geschützen Stelle gesucht, bei der nicht die Gefahr besteht, dass sie vollläuft. Wir haben aufgrund der Wettervorhersage schon damit gerechnet, dass wir ein oder zwei Tage abwettern müssen. Nun sind wir nur noch etwa 5 km entfernt.
                                                                                                                                                                                                                                                                Der Zeltaufbau war in Regen und Sturm fordernd, aber von der Nacht habe ich nur geschrieben, dass es regnete und stürmte. Da hatten wir schon schlimmeres erlebt. Für uns war die Nässe im Zelt schlimmer als der Sturm.

                                                                                                                                                                                                                                                                Am 01.09. wollten wir eigentlich mittags weiter laufen, da die Wettervorhersage nachmittags etwas besser aussah. Als dann aber mittags der Schneeregen in Schnee überging und auf dem Zelt liegen blieb, entschieden wir doch zu bleiben. Prompt kam natürlich nachmittags die Sonne kurz raus. Insgesamt war das Wetter fast besser als am Vortag. Aber irgendwann ist es zu spät aufzubrechen.
                                                                                                                                                                                                                                                                In der Nacht kam der Schnee dann richtig, genau wie bei dir, sodass wir noch einen weiteren Tag bleiben mussten.

                                                                                                                                                                                                                                                                Bin sehr gespannt wie es dir weiter ergeht.

                                                                                                                                                                                                                                                                Die Bilder bei diesem Wetter sind schon sehr stimmungsvoll. Sonnenschein ist ja wunderschön, aber auf den Bildern doch immer etwas langweilig.
                                                                                                                                                                                                                                                                Ich finde es auch immer wieder erstaunlich, wie sich, in einem anderen Tal und doch nur wenige Kilometer entfernt, das Wetter doch zum Teil erheblich unterscheiden kann. Das ist - möglicherweise - auch eine Sarek -
                                                                                                                                                                                                                                                                spezifische Eigenart? 🤔

                                                                                                                                                                                                                                                                Zu deinem letzten Punkt gebe ich dir meine volle Zustimmung: Fotos bei sog. Wechselwetter, mit Nebel oder Wolken wirken atmosphärisch viel dichter und spannender.
                                                                                                                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                  02.09.21

                                                                                                                                                                                                                                                                  Flucht aus dem Winterland



                                                                                                                                                                                                                                                                  Es ist ganz still im Zelt, als ich erwache. Während der Nacht höre ich immer wieder, wie der nasse Schnee vom Außenzelt abrutscht. Weiter unten, zum Boden hin, staut er sich dann….und drückt nach innen, wo er den Innenraum fortschreitend verkleinert. Das spüre ich immer wieder, während ich im Schlafsack liege.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Mehrere Male muss ich in der Nacht raus und von innen kräftig gegen das Außenzelt schlagen, damit der Schnee weiter abrutschen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich aufwache, schneit es noch immer.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Kaffee mit Frühstück überlege ich, was ich gerne machen möchte und was meine Optionen sind.
                                                                                                                                                                                                                                                                  So gerne würde ich wieder hinauf auf den „Aussichts-Balkon“ steigen, von dem aus man so eine tolle Sicht auf das Rapaselet hat. Eigentlich wollte ich gestern schon dort oben sein und dort auch zelten.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Doch bei der schlechten Sicht kann ich das wohl vergessen.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich das Zelt kurz verlassen muss, ist es mir schnell klar: Hier will ich jedenfalls nicht bleiben. „Hello Winter!“ Brrrr…. 🤨
                                                                                                                                                                                                                                                                  Wenn es weiter so schneit, muss ich noch Schnee schieben. 🙄 🤣
                                                                                                                                                                                                                                                                  Eigentlich wollte ich heute schon ins Rapadalen absteigen und dann direkt durch den Wald, mit anschließendem Aufstieg.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Doch ich entscheide mich anders. Ich mache heute nur einen recht kurzen Wandertag und steige hinab, bis zu einer relativ flachen Kuppe, direkt am Rande des Waldes. Dort stand auch vor zwei Jahren bereits ein Zelt. Da sollte sich doch auch für meine Pyramide ein Platz finden lassen?
                                                                                                                                                                                                                                                                  Dann bin ich morgen bereits früh im Wald und kann, nach dem Aufstieg aus dem Rapadalen auf etwa 1000m Höhe, noch ein ordentliches Stück Weg schaffen.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Hinzu kommt, daß ich mich von meiner Tour vor 2 Jahren an nur wenige Zeltplätze im Wald erinnern kann, die meist auch kein Wasser in der Nähe hatten.
                                                                                                                                                                                                                                                                  So nehme ich mir heute etwas Zeit bis zum Aufbruch.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich gegen 11 Uhr meine Campstelle verlasse, hört es auf zu schneien.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf überwiegend gutem Pfad komme ich einwandfrei, wenn auch nicht gerade schnell voran. Das liegt zum einen an einer durchgängigen, etwa 2 cm dicken Schneedecke, auf der ich auf verschneiten Steinen höllisch aufpassen muss, um auf dem nassen, seifigen Schnee nicht auszurutschen und zum anderen daran, dass ich heute gar keine Lust habe, schneller zu gehen. 🤔😂
                                                                                                                                                                                                                                                                  Auch ist die Sicht nicht gerade berauschend. Tief hängende Wolken wirken gerade auf mich etwas „ernüchternd“.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich eben das Ende des Sees Snávvájávrre erreiche, fällt für eine kurze Zeit noch einmal ein dicker Schneeschauer auf mein Haupt.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Einen Moment danach beginnt ein kurzes Stück recht steilen Abstiegs, der höggschte Konzentration verlangt, um hier nicht noch auszurutschen.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als ich das Stück hinter mir habe, liegt der Schnee im wahrsten Sinne des Wortes „hinter mir“.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach der kurzen Furt über den Jilajåkkå kann ich bereits den Waldrand sehen. Er sieht merkwürdig „licht“ und „gerupft“ aus. Hier hat eine Invasion von Birkenspanner - Raupen zugeschlagen und alles kahlgefressen.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der erste Platz auf der flachen Kuppe am Waldrand gefällt mir noch nicht - zu uneben, aber weiter hinten werde ich fündig. Alles Plätze, die schon vor mir oft benutzt wurden.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Gegen 15 Uhr steht mein Zelt und ich mache - außer der Reihe - eine ausgiebige Fika
                                                                                                                                                                                                                                                                  (schwed. Kaffeepause).
                                                                                                                                                                                                                                                                  Auch von diesem Platz lässt sich noch sehr schön ins Rapaselet schauen, auch, wenn gerade die Lichtverhältnisse nicht ganz so schön sind. Für ein Foto reicht es immer.





                                                                                                                                                                                                                                                                  Rapaselet, gegenüber: Bielloriehppe




                                                                                                                                                                                                                                                                  Bevor ich am Abend den Reißverschluss meines Zeltes schließe, mache ich noch einen kurzen Spaziergang.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Dabei kann ich mich richtig über meine tolle Aussichtslage freuen. Dann kommt tatsächlich noch mal die Sonne durch. Was für ein tolles Panorama! 😊





                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 11










                                                                                                                                                                                                                                                                  03.09.21


                                                                                                                                                                                                                                                                  Zurück in Schnee und Frost



                                                                                                                                                                                                                                                                  Recht früh um 6 Uhr klingelt der Wecker. Es ist ziemlich kalt, höchstens 3° C, und es gibt zwei Möglichkeiten den Temperaturen zu trotzen: Im Schlafsack liegen zu bleiben, oder sich kräftig die Beine zu vertreten. Ich entscheide mich für letzteres, schon deshalb, weil ich viel zu neugierig bin, wie die Landschaft heute früh ausschaut. Was ich sehe gefällt mir gut:





                                                                                                                                                                                                                                                                  Rapaselet; in der Mitte: Der Nåite



                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Låddebákte






                                                                                                                                                                                                                                                                  Gegen 8.30 Uhr breche ich auf. Schnell wird mir klar, dass nicht nur ein gutes Stück „Arbeit“ auf mich wartet, nein, sie wird auch noch äußerst nass. Auch in der Nacht hat es immer mal wieder geschneit und die getauten Schneeflocken hängen jetzt in dicken Tropfen an jedem Busch, Baum und Farn.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Immer wieder versuche ich mit meinen Trekkingstöcken, diese abzuschlagen, bevor ich vorbeigehe und sie an meiner Regenkleidung abstreife. Das gelingt mehr recht und schlecht.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Trotzdem komme ich einigermaßen zügig voran. Unterwegs gehe ich doch zu meiner Verblüffung an deutlich mehr Zeltplätzen vorbei, als ich in Erinnerung hatte. Also zur Not ginge hier schon einiges.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Dazu stelle ich noch fest, dass ich vor zwei Jahren wohl einen ganz anderen Weg gegangen bin. Offensichtlich gibt es hier mehr als ein Weg, wenn nicht zahlreiche andere?
                                                                                                                                                                                                                                                                  Zu keinem Zeitpunkt bietet sich mir eine einfache Möglichkeit, weiter unten am Fluß zu gehen. Macht nichts, ich habe mich darauf eingestellt.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach etwa 4-5 Stunden erreiche ich den Alep Vássjájågåsj. Nach etwas Rumsuchen lässt er sich leicht furten.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Mag sein, dass mich das Laufen im Wald ermüdet hat, jedenfalls gestaltet sich diesmal der Aufstieg für mich….äußerst laangsaam. Kann auch sein, dass ich innerlich schon ahne, dass mich dieser Aufstieg wieder genau dahin zurückbringt, vor dem ich gestern noch entschlossen geflüchtet war: In den Winter. 🤔😳
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach einer gefühlten Ewigkeit erreiche ich die Höhe zwischen 900 und 1000 Meter und….richtig, hier ist wieder….Winter!
                                                                                                                                                                                                                                                                  Trotz der immer wieder durchkommenden Sonne ist es eisig kalt und ein scharfer Wind pfeift über die Höhenrücken, mal mehr, mal wieder weniger.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Dieses Jahr halte ich mich etwas höher, so dass ich das Weidengestrüpp zu Beginn umgehen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der tote Punkt während des Aufstiegs ist inzwischen vorbei, vorüber und komplett vergessen. Es läuft…..ich laufe, und zwar so, wie ich es von mir gewohnt bin, denn ich komme gut voran, auch, wenn es schon fortgeschrittener Nachmittag ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Gegen 15.30 Uhr furte ich den Lulep Vássjájågåsj; kurz und einfach. Vor zwei Jahren war es schon 18 Uhr an genau dieser Stelle. Ich gehe weiter, so weit, wie ich heute komme. Im Gegensatz zu 2019 finde ich diesmal keine Wegmarkierungen. Dafür ist die Sicht jetzt viiiel besser und so ist die Wegfindung recht einfach.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Je weiter ich vorankomme, desto später wird es leider auch. Es wird 18 Uhr, es wird 19 Uhr, da erreiche ich den Buovdavárásj. Um den zu queren muss ich tief hinunter und auf der anderen Seite wieder steil hinaufsteigen.





                                                                                                                                                                                                                                                                  Alep Spádnek (vorne) Lulep Spádnek (hinten)





                                                                                                                                                                                                                                                                  Furtstelle åber den Buovdajågåsj


                                                                                                                                                                                                                                                                  Wieder oben, sieht das Gelände gar nicht gut zum Verweilen aus: Überall Steine und kaum ebene Flächen. Eine erste, echte Herausforderung, hier eine gute Campstelle zu finden. Ich bin nun doch spät dran und muss mich jetzt doch beeilen, denn es geht bereits auf 20 Uhr zu. Das ist eigentlich zu spät für mich, denn ich habe mir vorgenommen, bis spätestens 19 Uhr eine Zeltstelle gefunden zu haben.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Doch was ist das dahinten? Das könnte…..perfekt, das passt! Eine ebene Fläche, die sogar von einem kleinen Bach umflossen wird. Dickes Eis liegt dort an den Rändern des Baches, doch in der Mitte plätschert munter ein reger Wasserstrom.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Zeltaufbau ist diesmal herausfordernd, weniger wegen des leichten Windes, sondern, weil es so schneidend - eisig - kalt ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Als das Zelt endlich steht, fallen mir vor Kälte fast die Hände ab. Ich bin richtig durchgefroren, als ich mich im Zelt gleich in den Schlafsack lege. Laut Thermometer sind es
                                                                                                                                                                                                                                                                  - 3° C bei geöffneter Eingangstür.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem heißen Tee und meinem sehr leckeren Abendessen kehren aber schnell meine Lebensgeister zurück, Hände, Kopf und Körper fühlen sich wieder schön warm an.

                                                                                                                                                                                                                                                                  Nun ist es nicht mehr weit bis zum Skierffe. Morgen soll das Wetter ähnlich werden, wie heute.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Werde ich diesmal mein Gipfelglück finden?






                                                                                                                                                                                                                                                                  Camp 12 (am anderen Morgen) auf etwa 1100m Höhe



                                                                                                                                                                                                                                                                  - to be continued -

                                                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                    • 900
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                    An den Waldabschnitt habe ich so mäßige Erinnerungen, auf der Karte sind ja zwei Pfade eingezeichnet. Ich kann den, der am Wasser entlanggeht, wärmstens empfehlen, das war ein wirklich schöner Abschnitt über sandige Dünen.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Hach da kommen Erinnerungen hoch.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                    Es ist ganz still im Zelt, als ich erwache. Während der Nacht höre ich immer wieder, wie der nasse Schnee vom Außenzelt abrutscht. Weiter unten, zum Boden hin, staut er sich dann….und drückt nach innen, wo er den Innenraum fortschreitend verkleinert. Das spüre ich immer wieder, während ich im Schlafsack liege.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Mehrere Male muss ich in der Nacht raus und von innen kräftig gegen das Außenzelt schlagen, damit der Schnee weiter abrutschen kann.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Als ich aufwache, schneit es noch immer.
                                                                                                                                                                                                                                                                    Ich würde sagen um Zeit zu sparen zitiere ich dich dann einfach in meinem Reisebericht, anschaulicher hätte ich das nicht beschreiben können. Beim Unna genügt es ja meist, kräftigt gegen das Innenzelt zu hämmern, aber das Problem mit dem Schnee der sich staut hatte ich auch. Hab sogar nen Schneemann gebaut. (naja, eher ein Schneemännchen).

                                                                                                                                                                                                                                                                    edit: Und loben muss ich dich noch für die Karten-Bilder mit denen man die Tour nachvollziehen kann. Über welche Seite machst du das?
                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Freedom33333; 07.03.2022, 10:39.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                      • 898
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                                                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                      Der erste Platz auf der flachen Kuppe am Waldrand gefällt mir noch nicht - zu uneben, aber weiter hinten werde ich fündig. Alles Plätze, die schon vor mir oft benutzt wurden.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Gegen 15 Uhr steht mein Zelt und ich mache - außer der Reihe - eine ausgiebige Fika
                                                                                                                                                                                                                                                                      (schwed. Kaffeepause).
                                                                                                                                                                                                                                                                      Auch von diesem Platz lässt sich noch sehr schön ins Rapaselet schauen, auch, wenn gerade die Lichtverhältnisse nicht ganz so schön sind. Für ein Foto reicht es immer.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Bevor ich am Abend den Reißverschluss meines Zeltes schließe, mache ich noch einen kurzen Spaziergang.
                                                                                                                                                                                                                                                                      Dabei kann ich mich richtig über meine tolle Aussichtslage freuen. Dann kommt tatsächlich noch mal die Sonne durch. Was für ein tolles Panorama! 😊
                                                                                                                                                                                                                                                                      Irgendwo dort habe ich damals auch gezeltet, nachdem ich an einem äußerst nassen Tag noch aus dem Rapadalen ein Stück aufgestiegen war. Und ich hatte dort dann morgens Glück mit etwas Sonne – was wunderbar war, um u. a. auch meine durchnässte Fotoausrüstung zu trocknen 😉

                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Schnee auf den Bergen sieht auf den Bildern aber gut aus. Ich hoffe, Du hattest dann später auch noch Glück mit dem Skierffe!
                                                                                                                                                                                                                                                                      www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                        Traumhaft schöne Bilder mal wieder, bin begeistert .

                                                                                                                                                                                                                                                                        An den Waldabschnitt habe ich so mäßige Erinnerungen, auf der Karte sind ja zwei Pfade eingezeichnet. Ich kann den, der am Wasser entlanggeht, wärmstens empfehlen, das war ein wirklich schöner Abschnitt über sandige Dünen.

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hach da kommen Erinnerungen hoch.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich würde sagen um Zeit zu sparen zitiere ich dich dann einfach in meinem Reisebericht, anschaulicher hätte ich das nicht beschreiben können. Beim Unna genügt es ja meist, kräftigt gegen das Innenzelt zu hämmern, aber das Problem mit dem Schnee der sich staut hatte ich auch. Hab sogar nen Schneemann gebaut. (naja, eher ein Schneemännchen).

                                                                                                                                                                                                                                                                        edit: Und loben muss ich dich noch für die Karten-Bilder mit denen man die Tour nachvollziehen kann. Über welche Seite machst du das?
                                                                                                                                                                                                                                                                        Dankeschön für dein Lob - darüber freue ich mich. 😎

                                                                                                                                                                                                                                                                        Zu den Pfade im Wald: Es müssen mehr als zwei Pfade sein. 😂

                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitieren: Kannst du gerne machen, wenns dir Spaß macht.

                                                                                                                                                                                                                                                                        Karten-Bilder: Das hatte ich schon in post #94 geschrieben: Die App heißt SWE MOUNTAINS und ist für Apple IPhone. Ob’s die auch für Android gibt, weiß ich leider nicht >>> Screenshot. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf die Idee bin ich erst im späteren Verlauf der Tour gekommen, leider.
                                                                                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                          Irgendwo dort habe ich damals auch gezeltet, nachdem ich an einem äußerst nassen Tag noch aus dem Rapadalen ein Stück aufgestiegen war. Und ich hatte dort dann morgens Glück mit etwas Sonne – was wunderbar war, um u. a. auch meine durchnässte Fotoausrüstung zu trocknen 😉

                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Schnee auf den Bergen sieht auf den Bildern aber gut aus. Ich hoffe, Du hattest dann später auch noch Glück mit dem Skierffe!
                                                                                                                                                                                                                                                                          Der Platz am Waldrand ist gut. Klar, wenn man weiter aufsteigt, wird der Blick auf das Rapaselet immer besser und am besten ist er an dem winzig - kleinen See und dann ein gutes Stück steil, aber leicht aufsteigen bis zu dem „Aussichts - Balkon“.

                                                                                                                                                                                                                                                                          Geschneit hat es an dem Tag auch nicht, ebenso nicht in der Nacht. Dafür war es zu kalt. 😏 War hier schon ziemlich verblasen.

                                                                                                                                                                                                                                                                          Ob das Wetter für den Skierffe gehalten hat, werden wir im nächsten post erfahren. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 03.01.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 1067
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                            Zu keinem Zeitpunkt bietet sich mir eine einfache Möglichkeit, weiter unten am Fluß zu gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                            Dachte ich seinerzeit auch, aber nach ein paar Kilometern wurde mir der Weg im Wald zu blöd und ich habe mich ans Ufer durchgeschlagen. Direkt am Strand ging es sich weitaus leichter. Und was man so liest, sollte der Weg auf der ganzen Strecke ab dem Abstieg vom Snavvavagge gehen, ausser bei Hochwasser. Man muss bloss den Einstieg finden.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Taffi

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                                                                                            • evernorth
                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                              Man muss bloss den Einstieg finden.Taffi
                                                                                                                                                                                                                                                                              Eben. Und das ist gar nicht so einfach. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Endlich Skierffe?



                                                                                                                                                                                                                                                                                Den eisig - frostigen Verhältnissen zum Trotz habe ich gut und warm geschlafen. Tja, so ein Schlafsack von Western Mountaineering ist immer wieder, auch in grenzwertigen Temperatur - Situationen, eine sichere Bank, und ich konnte mich immer auf ihn verlassen. 😊
                                                                                                                                                                                                                                                                                Außerhalb des Zeltes sind die Bedingungen zwar immer noch eisig 🥶, doch mein kleiner Bach ist über Nacht nicht etwa zugefroren, sondern fließt unbeirrt weiter. Die Sonne steht schon seit geraumer Zeit auf dem Zelt, so dass es im Inneren schnell behaglich wird. Auch im Freien trägt die Sonne dazu bei, dass die Kälte nicht allzu beißend wirkt.







                                                                                                                                                                                                                                                                                Camp 12 mit direktem Wasseranschluss




                                                                                                                                                                                                                                                                                Weil mir aber immer noch kalt ist, breche ich kurz nach 8 Uhr auf. In der Bewegung wird mir dann auch schnell warm. Ich habe allerbeste Laune und wenn ich mich bei diesem tollen Wetter umschaue, treibt das meine Stimmung geradezu auf die Spitze. Jetzt sehe ich endlich diese atemberaubende Landschaft, deren Anblick mir vor zwei Jahren im dichten Nebel verwehrt blieb. An solchen Tagen geht das Laufen fast wie von selbst. In dieser Hochstimmung habe ich die allergrößte Hoffnung, diese tollen Lichtverhältnisse auch auf dem Skierffe vorzufinden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich halte die Höhe von etwa 1000 m und passiere die Höhe 1078 und dem Suorkitjåhkkå. Dann überquere ich noch einen weiteren Bach. Kurz darauf treffe ich zu meiner doch großen Überraschung auf eine Wegmarkierung und gleich darauf folgt eine weitere. Vor zwei Jahren war ich bereits viel früher auf Wegmarkierungen getroffen und ich war bereits etwas enttäuscht, dass ich bisher noch auf keine gestoßen bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Von nun an ist mein weiterer Weg ganz leicht und ich folge einfach den Wegmarkierungen auf gleicher Höhe, wie bisher. Die letzte Hürde vor der Ebene vor dem Skierffe, die Umgehung des Gierdogiesjtjåhkkå, liegt nun vor mir.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Meist etwas schräg am Hang, kann ich nun erstmalig den Skierffe, ja, teilweise bis hinunter ins Rapadalen, ja, bis zum Laitaure blicken. Ganz rechts sehe ich den Nammatj auftauchen. Schon diese ersten Eindrücke sind großartig; wie soll das erst vom Gipfel des Skierffe aussehen?





                                                                                                                                                                                                                                                                                Links: Skierffe, Mitte: Rapadalen mit Laitaure See, Rechts: Tjahkelij, Weiter rechts (halb verdeckt): Nammasj



                                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt mit kompletten Nammasj



                                                                                                                                                                                                                                                                                Da kam das (gute) Objektiv an seine Grenzen





                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick zurück zum Ridok


                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich steige durch ein Meer aus Steinen und trotzdem geht das Laufen wunderbar und zügig, da ich doch meist auf den Grasflächen laufe, die immer wieder zwischen den Steinen auftauchen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Dann geht es auch schon stetig abwärts, hinunter auf die Hochebene, die nun vollständig vor meinen Augen präsentiert. Schon bin ich unten, die Hochebene und der Skierffe voraus.






                                                                                                                                                                                                                                                                                Recht schnell habe ich diese gequert, lediglich ein paar Weidenbüsche und einige moorige, nasse Passagen drosseln etwas meinen Vorwärtsdrang. Ich habe nicht vor, hier ein Camp zu errichten, sondern ich will jetzt ummittelbar zum Gipfel des Skierffe hochsteigen, und direkt danach weiter bis hinunter nach Aktse gehen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Doch zuvor muss ich mich noch einen mittelsteilen Hang hocharbeiten, erst dann liegt die steinige Ebene vor dem Gipfel vor mir.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Hier deponiere ich meinen Rucksack an einem großen, hellen und recht markanten Stein. Dann präge ich mir genau diese Stelle fest ein. Da es schon l5.30 Uhr ist und ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen habe, nehme ich noch einen schnellen Imbiss ein. Dann steige ich, nur mit meiner Fotoausrüstung im kleinen Tagesrucksack, hoch zum Gipfel. Nach einer guten halben Stunde geht es nicht mehr höher hinauf - ich bin oben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Was soll ich sagen, wenn es mir schwerfällt, diesen besonderen Augenblick zu beschreiben und in Worte zu fassen? Viele, viele Fotos habe ich bereits gesehen, die vom Gipfel des Skierffe geschossen wurden. Überaus eindrucksvolle, bei tollem Licht, und ebenso viele, weniger eindrucksvolle, bei Bewölkung, Nebel und bescheidenem Licht. Ich dachte also ernsthaft, dass ich nun auf alle Eventualitäten perfekt vorbereitet bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Moment des ersten Blicks vom Gipfel ist ein Schock! 😳😮 Vorbereitet? Ha! Mitnichten!
                                                                                                                                                                                                                                                                                Heute sage ich allen: Es gibt keine Vorbereitung auf diesen Anblick!
                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Blick vom Skierffe wirkt zunächst wie ein „Blast“, es haut mich direkt aus den Socken. Dann empfinde ich eine riesengroße Freude, gefolgt von einer tiefen Glückseligkeit. Nachdem ich direkt vom Gipfel Freunde und Bekannte mit Nachrichten und Fotos verwöhnen konnte, sauge ich geradezu die vielen beglückenden Blicke tief in mein Innerstes hinein. Hat meine Seele je so etwas Großartiges schon einmal gesehen? Nein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Doch die Zeit schreitet erbarmungslos voran. Ich bin schon viel zulange auf dem Gipfel und es wird Zeit, wieder abzusteigen. Es ist noch ein längerer Weg bis Aktse und erst jetzt, ganz zum Schluß, mache ich meine eigentlichen Fotos. Ich bin ehrlich: Ich vermisse sehnlichst ein Tele - Objektiv, denn ich mag es, einzelne Ausschnitte aus dem großen Spektakel, dem großen Ganzen des Rapadalen, herauszulösen. Damit muß ich mich nun abfinden, denn ich habe mich anders entschieden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Dann steige ich ab.





                                                                                                                                                                                                                                                                                Auf dem Skierffe 🤩









                                                                                                                                                                                                                                                                                Rapadalen







                                                                                                                                                                                                                                                                                Blick ins mittlere Rapadalen mit Nammasj










                                                                                                                                                                                                                                                                                Während des Abstiegs denke ich darüber nach, dass ich mich immer gewundert hatte, dass es Menschen gibt, die diesen Gipfel schon mehrmals bestiegen haben. Ich habe das nie verstanden, denn ich war nur ein einziges Mal zum zweiten Mal auf einem Gipfel. Dabei handelt es sich um den Alphubel in den Waliser Alpen in der Schweiz. Der Grund war, dass es sich um zwei verschiedene, organisierte Hochtouren in zwei aufeinander folgenden Jahren handelte. In beiden, unterschiedlichen Touren war der Albhubel unter den zu besteigenden Gipfeln.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt verstehe ich, denn ich verspüre augenblicklich eine tiefe, innere Sehnsucht, irgendwann auf den Gipfel des Skierffe zurückzukehren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Zügig komme ich abwärts und steuere meine „eingeprägte“ Rucksack - Position an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich sicher bin, die Stelle erreicht zu haben, sehe ich zu meiner Überraschung viele weiße Steine, aber meinen weißen HMG - Rucksack kann ich, trotz messerscharfen Blicks, nirgendwo entdecken.
                                                                                                                                                                                                                                                                                „Das ist doch….zapperlot, das kann doch nicht wahr sein“, entfährt es mir. Systematisch gleiche ich das Gelände mit meinen eingeprägten Erinnerungen ab, aber meinen Rucksack kann ich einfach nicht finden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                So langsam steigt Unruhe in mir auf und je länger ich durch das Gelände streife, desto mehr macht sich eine erste Panik bemerkbar. Sollte den jemand entdeckt und mitgenommen….? Nein, wer und warum sollte jemand das tun, sich mit einem zweiten, schweren Rucksack beschweren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich suche und suche und die Zeit vergeht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich schon recht verzweifelt bin und meinen Findungs- Fähigkeiten mehr und mehr mißtraue und ich mir schon alle möglichen Folgen und Szenarien in meiner Phantasie ausgemalt habe, sehe ich….endlich…meinen Rucksack. In diesem Moment fällt mir eine ganze Steinlawine vom Herzen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                Schnell packe ich um und mache mich startklar. Die Suchaktion hat mich mehr als 40 Minuten gekostet.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt muss ich mich aber beeilen. Ich folge einer Gruppe, die ich noch vor kurzem einen Hang hochgehen gesehen habe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich den langen Hang hochsteige, ist die kleine Gruppe längst aus verschwunden. Auf diesem vollständig von Geröll bedeckten Berg, es muß der Bassoajvvre sein, gehe ich zunehmend schräg am Hang. Warum ich das mache, weiß ich im Nachhinein nicht so genau. Irgendwann wird mir das zu anstrengend, und ich steige ab, auf Höhe der zwei kleinen, namenlosen Seen. Im Anbetracht der späten Stunde, es ist bereits 19 h…weia, überlege ich kurz, ob ich mir nicht hier ein Lager suchen soll, verwerfe das aber sofort wieder. Ich will weiter nach Aktse, selbst, wenn es sehr spät wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Jetzt bin ich aber immer noch viel zu hoch und weit weg von dem markierten Pfad. Fast 45 Minuten steige ich fortwährend bergab, bis ich endlich den Pfad erreiche.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich mache es kurz: Es dauert noch fast zwei Stunden, bis ich im satten Dunkel die Abzweigung nach Aktse erreiche. Die letzte Stunde bin ich bereits im Schein meiner Stirnlampe gelaufen. Etwa eine halbe Stunde vorher sehe ich immer wieder Licht aus dem Tal aufscheinen. Sehr gut, dann ist noch Betrieb auf den Hütten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Der Abstieg zu den Hütten zieht sich noch endlos hin. Das ist auch meiner Erschöpfung geschuldet, denn ich bin jetzt seit fast 14 Stunden auf den Beinen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Gegen 22.30 h stolpere ich die letzten Meter hinunter und stehe gleich darauf zwischen den Hütten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Es ist komplett dunkel hier, nirgends ein Licht, und es ist vollkommen….still.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ich gehe hinüber zur Hütte des Stugwards und klopfe; erst zaghaft, dann noch einmal etwas lauter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Innern höre ich Geräusche, Schlüsselgeräusche, dann steht ein etwas schläfriger Stugward vor mir.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Warum ich jetzt erst komme, warum nicht früher? Ich erkläre ihm, dass ich mich in der Zeit völlig verschätzt hatte und gerne ein Nachtlager bräuchte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Er meint, dass alle schon schlafen würden und wir nur die Nachtruhe stören würden. Dann überlegt er kurz.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ob es mir was ausmachen würde, auf meiner Isomatte auf dem Boden in der warmen Camping Küche zu schlafen? Ich müsste auch nur den Camping - Übernachtungspreis bezahlen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Ein kurzer Blick in die schöne Camping - Küche genügt (heute genügt mir buchstäblich alles) und ich willige umgehend ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Als ich die Tür hinter mir zuziehe, muss ich mich sofort setzen. Ich bin durch, fix und fertig!
                                                                                                                                                                                                                                                                                Eher stumpf hocke ich da.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Es dauert noch eine Weile, bis ich mich wieder erhebe, meinen Rucksack auspacke und mein Nachtlager errichte. Erst, als ich meine durchgeschwitzten Sachen alle zum Trocknen aufgeht habe, beginne ich mir einen Tee und eine späte Mahlzeit zu machen. Ganz langsam kommen meine Lebensgeister wieder zurück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Zum Abschluss gönne ich mir einen guten Schluck Whiskey.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Danach gehe ich direkt in den Schlafsack und schlafe umgehend ein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                Im Wegdämmern nehme ich noch einen in Watte befindlichen, schwachen Gedanken war: Was für ein Tag! 🤩🥰😎








                                                                                                                                                                                                                                                                                Aktse am anderen Morgen


                                                                                                                                                                                                                                                                                - to be continued -


                                                                                                                                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 898
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im nächsten Jahr möchte ich mit meiner Frau und Tochter den Kungsleden von Saltoluokta nach Kvikkjokk laufen (und dann weiter den Padjelantaleden nach Ritsem) – da kämen wir dann ja auch in Aktse vorbei und ein Abstecher auf den Skierffe soll dann natürlich möglichst auch klappen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Für meine Sarek-Solo-Planung für diesen Herbst habe ich ihn allerdings nicht in die vorläufige Route integriert ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                  www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 10.06.2004
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1232
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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aber hab mir jetzt mal die Zeit genommen um ihn wirklich in aller Ruhe zu lesen und ich muss sagen ich bin echt begeistert von Deiner sehr abwechslungsreichen und "abenteuerlichen" Tour. Eben das macht den Bericht auch so spannend. Einerseits wartet er mit so krassen Momenten auf wie Deinem Sturz (der zum Glück wirklich glimpflich ausging), dem heftigen Sturm samt Schaden am Zelt oder dem schneereichen Wintereinbruch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Aber andererseits gibt es dann solche herrliche Momente wie die Besteigung des Nåite bei feinstem Kaiserwetter, die erfolgreiche Passquerung zwischen Rijddanjunsesvagge und Ahkhavagge und natürlich der Ausblick vom Skierffe, wo Du Deine Euphorie und Freude wirklich sehr glaubwürdig und authentisch rüberbringst. Ich vermute mal, dass wohl so gut wie jeder, der selbst mal dort oben stand, es ähnlich empfunden haben wird. Ach ja, und die Handy-Screenshots mit den jeweiligen Zeltplätzen sind mir auch sehr positiv aufgefallen. Das war wirklich eine gute Idee von Dir.

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                      04.09.21


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ausruhen


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es ist wie so oft nach langen und anstrengenden Tagen: Am nächsten Morgen bin ich meist wieder recht früh wach und ja, noch etwas benebelt, aber auch schon wieder putzmunter. 😆
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es ist 06:30 Uhr, ich räume meinen Schlafplatz auf, sammle die zum Trocknen aufgehängten Kleidungsstücke ein und mache mir erst mal einen Kaffee. Mein Frühstück ist noch nicht beendet, da öffnet sich bereits die Tür und Joe aus Deutschland tritt ein. Er erzählt, dass er oben am Kungsleden sein Zelt stehen hat und sich freut, hier in der Küche einen Kaffee zu nehmen und einen Plausch zu halten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kurz darauf wird die Küche noch stärker frequentiert, weitere, deutsche Trekker treten ein und die Sitzplätze werden langsam knapp.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die entstehende Unruhe wird beinahe greifbar und ein Gewirr aus unterschiedlichen Stimmen erfüllt den ganzen Raum. Der so still begonnene Morgen, verabschiedet sich jäh.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gut, dass ich bereits alles provisorisch in meinem Rucksack verstaut habe. Ich fühle mich zunehmend unwohl, denn so viele Menschen auf einmal bin ich gar nicht mehr gewohnt. Beinahe schmerzhaft überkommt mich eine regelrechte Abneigung. Ich bin noch nicht ganz so weit.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Trotzdem beschließe ich, den heutigen Tag zum Ausruh- und Erholungstag zu erklären und noch eine weitere Nacht hier in Aktse zu verbringen. Zeit habe ich ja noch genug. Vor allem freue ich mich auf die Sauna, die ich schon von 2019 kenne.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zugegeben, nach den verpassten Bade- und Reinigungsgelegenheiten der vergangenen Tage wird es auch mal wieder höchste Zeit für eine Körperwäsche!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Redeschwall ist jetzt aber definitiv zu viel für mich und ich verlasse die Camping-Küche, um mich beim Stugwart für eine weitere Nacht einzubuchen. Wohlgemerkt, ich habe nicht vorgebucht und das geht auch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Stugwart ist heute morgen auch viel netter als gestern und als ich seine Frau wieder erkenne und feststelle, dass ich sie bereits vor 2 Jahren hier getroffen habe, sammle ich gleich ein paar Pluspunkte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Zurück in der Camping-Küche, greife ich mir meinen Rucksack und beziehe anschließend meine Koje in der Gäste-Hütte. Zwei Personen haben bereits ihre Betten belegt: Majlena, eine junge Schwedin aus Göteborg und Ben, ein Berufs-Fotograf aus Hamburg.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Während Majlena dem Kungsleden nach Kvikkjokk folgt, hat Ben, der schon mehr als 8 Jahre in den Sarek reist, seit der Sturmnacht einen Zeltausfall zu beklagen. Seitdem wandert er von Hütte zu Hütte. Er kommt gerade aus Saltoluokta und will dort in zwei Tagen wieder zurück sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir drei verstehen uns auf Anhieb gut und es ist wohl kein Zufall, dass wir uns einen Alkoven teilen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wir plauschen viel miteinander, essen und trinken und beschließen in Anbetracht der leider geschlossenen Sauna, nacheinander eine kalte Dusche zu nehmen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als ich an der Reihe bin, mache ich den Fehler und halte meinen Kopf unter die Brause, um mir mit kaltem Wasser die Haare zu waschen. Der Kälteschmerz ist ohne Gleichen! 😲🥶
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nachdem ich die Seife abgespült habe, habe ich das Gefühl, dass mein Kopf „Schock-gefroren“ ist und ich befürchte schon, dass der nie wieder warm wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am späten Nachmittag bekommen wir noch weitere Gäste, eine vierköpfige Familie aus München, nebst Hund. Andreas ist aus Südtirol, seine Frau Amerikanerin mit schwedischer Mutter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Beide haben einen Lehrauftrag an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und sind Micro-Biologen. Andreas habe ich es zu verdanken, dass ich nun in einfachen Worten dem Entwicklungs-Prozess eines Vakzins und seiner Wirkweise folgen konnte. Da sage noch einer, auf schwedischen Hütten lernt man nix fürs Leben. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Abend gehe ich noch mit Majlena und Ben an den Laitaure, in der vagen Hoffnung auf dortigen Netzempfang. Leider Fehlanzeige.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Morgen will Ben noch mit Majlena auf den Skierffe, um dann querfeldein und hoffentlich noch rechtzeitig das Boot von Svijnne nach Sitojaure zu erreichen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit den Bildern des Tages geht ein entspannter Tag zu Ende.





                                                                                                                                                                                                                                                                                      “Hyggelig“ - Hütten-Gemütlichkeit











                                                                                                                                                                                                                                                                                      Typischer Aktse-Blick mit dem See Laitaure


                                                                                                                                                                                                                                                                                      05.09.21


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommt das Boot?


                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als ich aufstehe, sind Majlena und Ben längst auf den Weg zum Skierffe. Ich glaube, Majlena ist froh darüber, dass Ben sie zum Gipfel begleitet. Als Treckern ist sie noch sehr unerfahren und alleine hätte sie sich wohl eher nicht hinauf getraut.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich will nicht zu spät aufbrechen, um nicht im späteren Verlauf noch in Zeitnot zu geraten. Ich halte mich deshalb an Andreas und seiner Familie, die gerade aufbrechen. Oben am Kungsleden leihe ich mir noch Andreas Mobiltelefon, da mir meine Pin gerade entfallen ist. 😳😚🙄
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Damit melde ich mich für die Boots-Passage an und über die STF-Seite die Übernachtung in Sitojaure und zwei Nächten Saltoluokta an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Später, in Saltoluokta, ist mir dann die Pin wieder eingefallen. Ein typischer Zahlendreher. Das ist schon etwas lästig, aber gut.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Recht entspannt erreichen wir Svijnne und haben noch etwas Zeit. Rechtzeitig zur nun unmittelbar bevorstehenden Überfahrt erreicht auch Ben die Anlegestelle.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sie hatten ganz ordentliche Sichtverhältnisse und Majlena war von der Aussicht vom Skierffe ganz hingerissen. 🤩
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dann kommt das Boot, doch die samische Frau (sie ist noch recht jung) kann nicht alle Personen mit hinüber nehmen. Sie kommt anschließend noch mal zurück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nur Ben und ich bleiben am Anleger zurück. Na, wenn sich das mal ausgeht!? 🤔
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Dann dauert es tatsächlich eine ganze Weile, bis der samische Ehemann der Frau mit dem Boot angejagt kommt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vermutlich hatten sie die Hoffnung, noch mindestens einen Passagier aus Sitojaure mit rüber zu bringen, doch das Boot ist leer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit einem Affenzahn jagt das Boot über den See und ich bewundere Ben, der sich, trotz des hohen Tempos, zum Fotografieren einfach flach auf den Boots-Bug legt.





                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sitojaure



                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ben beim Foto-Shoot






                                                                                                                                                                                                                                                                                      Rasch sind wir drüben und im Anschluss wird es noch mal spannend für mich. Ich habe ja nur norwegische Kronen. 🤔
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Werden die Sami diese Währung akzeptieren?
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Frau klärt mich noch auf, dass ich mich verschlechtere, da der Kurs der norwegischen Krone höher liegt, als die schwedische Krone.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das ist mir aber egal und schnell werden wir uns einig.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Anschließend haben wir noch einen längeren Plausch auf Englisch. Die beiden beklagen ein wenig, dass die Überfahrten immer unpersönlicher werden und ein Gespräch, so, wie wir es gerade führen, immer seltener wird. Viele Trekker wären auch immer weniger an konkreten Tipps bezüglich alternativer Wege-Routen interessiert. Es geht meist nur noch wortlos um die Transport-Dienstleistung.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Als ich darauf hinweise, dass wir gerade von diesem Trend gehörig abweichen, gehen wir alle zusammen sichtlich entspannter und zufriedener auseinander.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      In Sitojaure bekomme ich das letzte Bett, da meine Vorausbuchung noch rechtzeitig eingetroffen ist.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ganz stimmen kann das aber nicht, da in dem Zimmer, in dem ich mich mit Ben einquartiert habe, zwei Betten leer bleiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                                      Anscheinend sind zwei angemeldete Trekker nicht erschienen.


                                                                                                                                                                                                                                                                                      - to be continued -


                                                                                                                                                                                                                                                                                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                        06.09.21


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Saltoluokta

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Morgen ist Ben schon früh aufgebrochen. Er will „in einem Rutsch“ rasch bis Saltoluokta durchgehen. Auch ich will hier keine Wurzeln schlagen, aber ich habe es nicht ganz so eilig. Gegen 9 Uhr breche ich auf.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich möchte einfach so zeitig ankommen, dass ich mir wieder ein Zimmer im alten Haus wählen kann. Shop gleich nebenan, ebenso der Speisesaal und im Vorraum zur Rezeption angenehme Sitz-Möglichkeiten am Tisch oder direkt vor dem sehr schönen Kamin - das gibt es nur im alten Haupthaus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg nach Saltoluokta verläuft ganz unspektakulär. Es ist bedeckt, aber immerhin trocken und ich komme zügig voran. In der Wiederholung ist es jetzt, zwei Jahre später, schon etwas langatmig, ja, fast langweilig, zumal das Auge diesmal keine besondere Abwechslung findet, denn die Fernsicht ist doch eher bescheiden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bei der Schutzhütte Avtsusjvágge lerne ich Robin aus Frankreich kennen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wir plaudern eine ganze Weile recht angeregt miteinander und ausnahmsweise kann ich sein Englisch sogar gut verstehen, da er für einen Franzosen ein fast akzentfreies Englisch spricht.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Als es dann hinunter nach Salto geht, trennt sich unser Weg, da er noch etwas länger hier oben verweilen will.





                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nedstigning till Saltoluokta: Schönes Kiefern-Rot





                                                                                                                                                                                                                                                                                        Anlände till Saltoluokta


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nachdem ich mich in der Rezeption in Salto eingecheckt habe, freue ich mich riesig auf eine heiße Dusche und noch viel mehr auf die Sauna. Leider bleibt die Sauna auch hier geschlossen, so dass ich mit der Dusche vorlieb nehmen muss. Danach fühle ich mich das erste Mal seit Tagen so richtig sauber. 🧼
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Saltoluokta ist nicht nur die älteste STF - Station, sondern für mich ist sie auch die Schönste von allen mir bekannten (bewirtschafteten) Hütten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich liebe es im Vorraum zur Rezeption am runden/ovalen Tisch zu sitzen und mit anderen Trekkern ins Gespräch zu kommen. Es kann auch überaus interessant sein, sich komplett zurückzuhalten und einfach nur den Gesprächen zu lauschen, oder vor dem wunderschönen Kamin zu sitzen und still in die Flammen zu schauen.





                                                                                                                                                                                                                                                                                        Utsikt från mitt rum



                                                                                                                                                                                                                                                                                        Rezeption




                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hoffentlich öffnet in 2022 wieder die Sauna mit dem legendären Blick aus dem Panorama-Fenster, weit hinaus auf den Akkajaure. 👁
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Natürlich gibt es im Shop Chips und endlich wieder einmal ein Bier. 🍺
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich habe ein 4-Bett-Zimmer im Paterre und bleibe bis zu meiner Abreise ganz allein. Ich mache noch einen längeren Spaziergang hinunter zum See und bin rechtzeitig zum erneut ganz vorzüglichen Abendessen (das wieder sehr liebevoll „zelebriert“ wird) zurück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zusammen mit Ben und Andreas Familie klingt ein entspannter, recht „chilliger“ Tag mit einem? weiteren 🍺 aus.


                                                                                                                                                                                                                                                                                        07.09.21


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Sturm über dem See

                                                                                                                                                                                                                                                                                        War es wirklich so stürmisch? Jetzt, in der Nachbetrachtung, kommt mir das Ganze fast lächerlich vor.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Insbesondere, wenn ich es mit meinen wirklich stürmischen Nächten im Herzen des Sarek NP vergleiche. 🤔😚

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Nun, als ich am Morgen, nach einer herrlich - erholsamen Nacht, aufwache, rüttelt es doch ganz gehörig an meinem leicht offen gelassenem Fenster, so dass ich es erst einmal schließen muss.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Beim erneut wunderbaren Frühstücks - Buffet verabschiede ich mich noch von Andreas und seiner Familie, die noch ganz unsicher sind, ob die MS Langas überhaupt planmäßig ablegen wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Im Innern des Haupthauses, ist von dem starken Wind allerdings kaum noch etwas wahrzunehmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das ändert sich aber schlagartig, als ich mich erneut zu einem längeren Spaziergang hinunter zum See aufmache.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Heidiwitzka, da geht es aber mächtig ab und ich muss fast schon mit beiden! Händen meine Mütze festhalten, damit sie mir nicht vom Kopf gerissen wird.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wie dem auch sei, es ist ein herrliches Schauspiel und dazu noch bei allerfeinstem Foto-Wetter!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das gibt mir auf jeden Fall noch mal die Gelegenheit, eine Menge Fotos zu schießen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gewiss bin ich mehrere Stunden an den weiten Ufern des Sees unterwegs. So wild und aufgewühlt habe ich den See noch nie zuvor gesehen!





                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kaum aus dem Haus bekomme ich eine "Vorahnung"



                                                                                                                                                                                                                                                                                        Unten am See




















                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dann merke ich aber, dass der ständige „Kampf“ gegen den Wind auch „Körner“ kostet und mich packt langsam ein Kaffee-Durst, ein Hungerast und ein Verlangen nach dem nächsten Bier. So „schleppe“ ich mich etwas energielos und ermattet zurück zur Station.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Doch bereits beim Sichten der der Foto-Ausbeute geht es mir wieder besser, auch, wenn es noch ein paar Stunden bis zum Abendessen dauert. 😂
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auch dieserTag geht „ereignisreich“ zu Ende und in meiner letzten Nacht in Saltoluokta träume ich schon wieder von weiteren und ganz neuen Reiseplänen. 😎


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hinterher…

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Was war diesmal vielleicht wichtig, oder besonders erwähnenswert? Nun, ich fasse mal in loser Folge (vielleicht etwas unstrukturiert?) zusammen:
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Wetter habe ich diesmal aber sowas von gar nichts auszusetzen. 🤩 😂
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eine schöne und sehr gute Erfahrung war, mal wieder mit Spiritus unterwegs gewesen zu sein. Ich liebe den Schein der offenen Flamme; der Hauch von Lagerfeuer - Ambiente. 🔥
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Packraft habe ich diesmal nicht vermisst. 🚣
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Luxeoutdoor V4a würde ich jederzeit wieder mitnehmen. Es hat sich vollumfänglich und bestens bewährt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Lediglich die größere Aufstellfläche kann hin und wieder die Platzsuche ein wenig verlängern (doch gewöhnlich fand ich immer den gewünschten Platz).
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eigentlich wollte ich mit einem ganz anderen Zelt losziehen, dem Trekkertent Phreeranger. Ich bestellte es sehr zeitig bereits Anfang März 2021 in GB, also knapp ein halbes Jahr vor der Tour.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Merke: Zeit ist relativ, denn es kam nicht rechtzeitig an! Remember the Brexit! Eine seehr lange Geschichte, die ich mir mal erlaube, auf wenige Sätze zu kürzen. Mehr als ein halbes! Jahr lag das Zelt in Herne/Westphalen im Zoll und wartete und wartete……auf die Zollabwicklung. Ich hatte mich schließlich schon auf einen Totalverlust 😳 eingestellt….da trudelte es völlig unerwartet am 07. Januar 2022, nach exakt 305!!! Tagen, bei mir ein. Ohne weitere Worte.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Eine Bestellung in GB kann ich definitiv nicht empfehlen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Alles auf Tour fügte sich zu einem passenden und harmonischen Ganzen: Von Norwegen nach Schweden.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und der Sarek? Der hat es mir definitiv angetan, von dem komme ich wohl so schnell nicht mehr los.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auch 2022 plane ich wieder mit dem Sarek, wunderschön und vielleicht einer der letzten, wilden Plätze in Europa.





                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mit der Propellermaschine von Kopenhagen nach Hamburg....geht auch!



                                                                                                                                                                                                                                                                                        My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1591
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lieber Tom,
                                                                                                                                                                                                                                                                                          vielen Dank für den tollen Bericht! Schade, dass er jetzt vorbei ist. Soviel Brandung auf dem Ahkkajaure habe ich noch nie gesehen, wie war denn dann die Überfahrt bei dem Wind?

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lieber Tom,
                                                                                                                                                                                                                                                                                            vielen Dank für den tollen Bericht! Schade, dass er jetzt vorbei ist. Soviel Brandung auf dem Ahkkajaure habe ich noch nie gesehen, wie war denn dann die Überfahrt bei dem Wind?
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Sehr gerne.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Ich bin erst am nächsten Tag gefahren und da war alles wieder ruhig. ✌️
                                                                                                                                                                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 5
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                              Danke für deinen tollen Bericht. Schade, dass er jetzt zu Ende ist .

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das mit dem Zelt ist echt der Hammer! Ich hatte bisher nur einmal das "Vergnügen". Da kam ein Paket aus den USA auch erst nach 11 Monaten (!) bei mir an.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 22.05.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 768
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                Mit dem Phreeranger sprichst du was an – eigentlich hätte ich auch gerne gelesen wie dieses Zelt sich auf deiner Tour schlägt … unter den günstigen Testbedingungen, die du hattest (Wind). Darf man hoffen, dass du es dieses Jahr mit in den Norden nimmst? Das V4a steht bei mir dank deiner guten Erfahrungen nach wie vor weit oben auf der Haben-Wollen-Liste. Gerissene Leinen zeigen doch nur, dass das eigentliche Zelt eine Menge aushält.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wolfi79 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Danke für deinen tollen Bericht. Schade, dass er jetzt zu Ende ist .

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das mit dem Zelt ist echt der Hammer! Ich hatte bisher nur einmal das "Vergnügen". Da kam ein Paket aus den USA auch erst nach 11 Monaten (!) bei mir an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auch für dich: Sehr gerne.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich war ja wegen des Brexit schon auf eine evtl. längere Wartezeit vorbereitet, aber was dann kam….🤔🙄😱
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es lief schon unter der Rubrik: Das Zelt, das niemals ankam. 😂
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Umso mehr freue ich mich jetzt, dass es endlich da ist!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Und ja, es steht in der engeren Auswahl, mich im Herbst wieder nach Laponia begleiten zu dürfen. 😉
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Borgman Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank auch von mir für den superschönen Bericht. Du hattest ja so ziemlich alles dabei, was man sich wünschen kann … und endlich auch Glück mit dem Skierffe. Klasse!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Mit dem Phreeranger sprichst du was an – eigentlich hätte ich auch gerne gelesen wie dieses Zelt sich auf deiner Tour schlägt … unter den günstigen Testbedingungen, die du hattest (Wind). Darf man hoffen, dass du es dieses Jahr mit in den Norden nimmst? Das V4a steht bei mir dank deiner guten Erfahrungen nach wie vor weit oben auf der Haben-Wollen-Liste. Gerissene Leinen zeigen doch nur, dass das eigentliche Zelt eine Menge aushält.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Lieber Bernd,
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich freue mich sehr, dass es dir gefallen hat. Ja, der Wetter-Gott war meistens mit mir (Ausnahme „Sturm“, den muss man nicht unbedingt haben).

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zum Phreeranger: s. Oben!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Hätte ich nur ein Zelt und es wäre das V4a, dann würde ich es ohne Bedenken sofort wieder mitnehmen. So eine Pyramide macht sich schon sehr gut im Habitat von Laponia. Einfach genügend Ersatz-Schnüre eingepackt und gut ist. Jedenfalls hatte ich selbst im Sturm nie irgendwelche Sorgen. Und das Platz-Angebot ist einfach gigantisch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 734
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hätte ich nur ein Zelt und es wäre das V4a, dann würde ich es ohne Bedenken sofort wieder mitnehmen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielleicht bin ich ja spitzfindig, aber in meiner simplen Logik klingt es so, dass es kein Besseres gibt. Und genau das willst Du bestimmt nicht ausdrücken ​​​​​​?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vielen Dank Thomas für den schönen Bericht. So müssen wir weiter auf den Packraft-Bericht von Javvregasska warten. Bin sehr gespannt, was Du Dir dieses Jahr ausdenkst.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Bilder vom Nåite und vom Skierffe sind superschön, und diese Schneezuckerhäubchen auf den Bergen im Nachhinein auch. In Summe war es doch für diesen frühherbstlichen Zeitraum ein gutes Wetter 😇😂?!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 898
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn ich das alles so lese und sehe, hoffe ich umso mehr, dass es diesen Herbst – zehn Jahre nach meiner letzten Sarek-Tour – endlich mal wieder klappt mit dieser so feinen Region. Hast Du denn schon genauere Pläne für dieses Jahr?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        www.martin-huelle.de

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 02.09.2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 1511
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Im Hostel folgt eine umfassende Einweisung auf Englisch mit osteuropäischem Akzent durch eine sehr nette, sehr junge und sehr attraktive Frau. 😍 Das mit dem nächtlichen Code muss ich mir deshalb gleich noch mal erklären lassen. Diese Stimme, dieser Akzent, ich könnte ihr stundenlang….doch Halt! Ich habe noch Wichtiges und Anderes zu erledigen! Hmm….och… nun ja..[/FONT] ☺️
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Tom, du kleiner Schwerenöter! Freut mich, dass du dich doch von der Holden hast losreißen können, ansonsten wäre es womöglich gar nicht zur Tour und dem tollen Bericht gekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Und selbstverständlich würde ich die Mitnahme eines Packrafts auf deiner nächsten Lapplandtour sehr begrüßen: mit dem Bötchen ließen sich elegant Regionen erschließen, die "normalen" Wanderern verwehrt sind, und Berichte aus solchen Ecken finde ich immer extra spannend. Du musst ja nicht gleich wieder solche stunts hinlegen wie damals im Visttasvaggi.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Zitat von vobo Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielleicht bin ich ja spitzfindig, aber in meiner simplen Logik klingt es so, dass es kein Besseres gibt. Und genau das willst Du bestimmt nicht ausdrücken ​​​​​​?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank Thomas für den schönen Bericht. So müssen wir weiter auf den Packraft-Bericht von Javvregasska warten. Bin sehr gespannt, was Du Dir dieses Jahr ausdenkst.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Die Bilder vom Nåite und vom Skierffe sind superschön, und diese Schneezuckerhäubchen auf den Bergen im Nachhinein auch. In Summe war es doch für diesen frühherbstlichen Zeitraum ein gutes Wetter 😇😂?!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lieber Volker,

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            du bist eindeutig zu….spitzfindig. 😂

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Was oder wo? ist Javvregasska?? 🤔
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da will der Groschen einfach nicht fallen. 🤷‍♂️
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es freut mich jedenfalls, dass es dir gefallen hat und das Wetter ließ in Tat keine Wünsche
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            offen. 😊

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Für dieses Jahr gibt es tatsächlich „was Neues“. Lass dich überraschen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Auch von mir noch ein Dank für diesen schönen Bericht! Da ist Dir doch eine sehr feine Tour geglückt – schöne Route und vom Wetter war auch alles dabei. Ja, Sturm braucht man nicht unbedingt, aber man will ja auch was zu erzählen haben 😉

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wenn ich das alles so lese und sehe, hoffe ich umso mehr, dass es diesen Herbst – zehn Jahre nach meiner letzten Sarek-Tour – endlich mal wieder klappt mit dieser so feinen Region. Hast Du denn schon genauere Pläne für dieses Jahr?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vielen Dank, Martin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ja, so ein Sturm ist auch immer gut für eine Geschichte. Es ist nur zu hoffen, dass sie ein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              gutes Ende nimmt, sonst wird es schnell unschön.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Dieses Jahr gehe ich gleich zweimal auf Tour. Anfang Juli geht es ins Hochland nach Island (mehr wird noch nicht verraten 🤔) und Ende August wieder nach Bodø. Rago oder Hellmobotn zum Einstieg, da habe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              mich mich noch nicht entschieden, aber vermutlich wird es aus Zeitgründen Rago werden. Über Stalo ins Allgavagge. Der weitere Weg ist noch offen (verhandelbar 😂). Ein Packraft kommt wahrscheinlich auch mit (sonst muss ich mir wochenlang das „Meckern“ von Dietmar anhören 😂).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Tom, du kleiner Schwerenöter! Freut mich, dass du dich doch von der Holden hast losreißen können, ansonsten wäre es womöglich gar nicht zur Tour und dem tollen Bericht gekommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Und selbstverständlich würde ich die Mitnahme eines Packrafts auf deiner nächsten Lapplandtour sehr begrüßen: mit dem Bötchen ließen sich elegant Regionen erschließen, die "normalen" Wanderern verwehrt sind, und Berichte aus solchen Ecken finde ich immer extra spannend. Du musst ja nicht gleich wieder solche stunts hinlegen wie damals im Visttasvaggi.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Wie gut, dass keine „schwere Not“ bestand! 😂🤣

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Vielen Dank,Dietmar. Diesmal stehen die Chancen wirklich gut, dass ich ein Packraft
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                mitnehmen werde. 👍👌🚢???…..dann lieber so eins: 🛶
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von evernorth Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Vielen Dank, Martin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ja, so ein Sturm ist auch immer gut für eine Geschichte. Es ist nur zu hoffen, dass sie ein
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  gutes Ende nimmt, sonst wird es schnell unschön.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Dieses Jahr gehe ich gleich zweimal auf Tour. Anfang Juli geht es ins Hochland nach Island (mehr wird noch nicht verraten 🤔) und Ende August wieder nach Bodø. Rago oder Hellmobotn zum Einstieg, da habe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  mich mich noch nicht entschieden, aber vermutlich wird es aus Zeitgründen Rago werden. Über Stalo ins Allgavagge. Der weitere Weg ist noch offen (verhandelbar 😂). Ein Packraft kommt wahrscheinlich auch mit (sonst muss ich mir wochenlang das „Meckern“ von Dietmar anhören 😂).
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ach, ja, glatt in den Hintergrund gedrängt:
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Viel Spaß und Erfolg bei deiner diesjährigen Tour durch den Sarek! 👍🇸🇪
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von evernorth; 14.05.2022, 22:23.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dauerbesucher
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 23.09.2010
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 977
                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    ich hatte hier etwas den Anschluss verpasst. Vielen Dank noch einmal für den tollen Bericht, zumal wir ja ganz ähnliches erlebt haben. Aber im Gegensatz zu dir haben wir nach den Schneetagen, etwas abgekürzt. Die Bilder sind zwar spektakulärer als bei "normalem" Wetter, aber es war doch schon sehr winterlich. Und die meisten Wanderer haben wohl auch ganz schnell das Weite gesucht. Wir haben auf der Strecke von Skárja bis zur Abzweigung zum Bierikjávrre, auf der Hauptroute durch den Sarek keine Menschenseele mehr getroffen. Das war zwei Tag nachdem du dort lang bist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Auf jeden Fall eine schöne und abwechslungsreiche Tour mit fast jedem denkbaren Wetter, genau wie der Titel es verspricht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar