[NO/SE] Sarek med sol, storm og frost - Zwischen Sulitjelma und Saltoluokta 2021
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My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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20.08.21
Ankommen…
Nach einer problemlosen Anreise verlasse ich das Terminal des Flughafens in Bodø, schaue mich angestrengt um, kann aber nirgendwo einen E - Roller, speziell der Firma „Bird“, entdecken. Von denen hatte ich mir (auf einer Empfehlung von User Vobo) von zuhause extra die App heruntergeladen. Damit will ich auf direktem Weg in die City Nord fahren, wo ich Spiritus und Gaskartuschen erwerben will. Hmm….echt schade, aber… da steht ja bereits ein wartender Bus.
Ich frage den Fahrer und richtig, der hält auch an der City Nord. Ein Ticket kann ich aber nicht bei ihm kaufen, denn das funktioniert nur noch Bargeldlos über eine App. Ja, ja, die neuen Zeiten haben auch Bodø erreicht.
So kann ich auch noch im bereits fahrenden Bus ein Ticket bezahlen und gleich aktivieren.
Schon nach wenigen Haltestellen erreicht der Bus die City Nord, Norrlands größte Shopping Mall.
Hier kaufe ich in einem Intersport einen sündhaft - teuren Liter Spiritus (etwa 10! €) und zwei kleine Gaskartuschen, die zusammen noch teurer sind. Immerhin war der Spiritus gut, da er praktisch nicht gerußt hat.
Nach intensiver Suche finde ich sogar einen „Bird“ Roller, freue mich richtig, aber neeiin, der Akku ist fast leer! „So`n Mist, verdammter“!
Es bleibt mir nichts anderes übrig, als nun zu Fuß zum Bahnhof im Zentrum zu gehen. Hier habe ich im dortigen Hostel ein günstiges Zimmer für eine Nacht reserviert. Der Weg zu Fuß macht mir nichts aus; kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommt. 😉
It takes a bit time, aber nach einer guten halben Stunde stehe ich am Bahnhof vor dem Hostel. Den mitgesendeten Code benötige ich gar nicht, denn die Tür ist offen.
Es ist etwa 18.30 h und eigentlich Zeit für einen Kaffee.
Gedankensprung: Wäre ich jetzt mit Borgman zusammen, würde ich längst mit einer Tasse dampfenden Kaffee in der Hand irgendwo….ja, wo treibt der sich jetzt gerade wohl herum? Auf dem Svartisen?
Im Hostel folgt eine umfassende Einweisung auf Englisch mit osteuropäischem Akzent durch eine sehr nette, sehr junge und sehr attraktive Frau. 😍 Das mit dem nächtlichen Code muss ich mir deshalb gleich noch mal erklären lassen. Diese Stimme, dieser Akzent, ich könnte ihr stundenlang….doch Halt! Ich habe noch Wichtiges und Anderes zu erledigen! Hmm….och… nun ja.
Rasch beziehe ich mein Zimmer mit Blick auf die Bahngleise. Zugegeben, es gibt erheblich schönere Ausblicke. Da aber kaum Züge fahren….nochmal Hmm….
Das Zimmer ist einfach, “minimalistisch” trifft es besser. Es ist völlig ausreichend, sauber und hat eine sehr gute Dusche. Nein, mehr will ich nicht.
Nach Benutzung eben dieser will ich mir etwas Bargeld aus einem Automaten ziehen, um die eine, oder andere Hütte nebst Boots - Passage über den Sitojaure bezahlen zu können. Ich hoffe sehr auf die sprichwörtliche Nähe der beiden Länder - Norwegen und Schweden - zueinander, dass ich in Sverige auch mit norwegischen Kronen bezahlen kann. (Ich konnte, also kann man)
So sehr ich mich auch bemüht habe, doch erst nach langem Suchen stehe ich vor einem Geldautomaten….aber…oh je…er ist „gått i stykker“, norwegisch, also "in Stücke gegangen", das heißt: kaputt! Einen weiteren finde ich nicht mehr, das heißt, ich gebe die Suche auf.
Nun muss ich mich tatsächlich noch richtig beeilen, denn der Tom ist nach all den Bodø - Stadt- und Irrwegen
ordentlich hungrig geworden.
Im Bahnhofs - Restaurant kann man recht gut essen und eine knappe halbe Stunde vor der Schließung gebe ich noch schnell meine Bestellung auf und gönne mir ein gutes Bier dazu.
Dann ist auch schon Bett - Geh - Zeit, damit ich den frühen Bus nach Sulitjelma erreiche.
Die Position der Haltestelle habe ich mir sehr detailliert und ausführlich von der Hostel - Lady wiederholt erklären lassen.
Shurrre…herrlich, dieses wunderbar gerrrollte….rrr. Ich könnte ihr stundenla….Halt! Ruhig! Genug!
Erst jetzt bin ich mir ganz sicher, dass ich die Haltestelle zu 💯 % zielsicher finden werde. ☺️
My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Du machst es aber wieder mal richtig spannend, mein Lieber, freu mich schon sehr auf deinen neuen Bericht, auch als Nicht-Sarek-Freak...
LG Heinz
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Zitat von karteundkanu Beitrag anzeigenDu machst es aber wieder mal richtig spannend, mein Lieber, freu mich schon sehr auf deinen neuen Bericht, auch als Nicht-Sarek-Freak...
LG Heinz
wenn du bereits mehr als einen Bericht von mir gelesen hast, dann weißt du ja bereits, dass ich mich bemühe,
in einer möglichst offenen Form für Abwechslung zu sorgen und somit alles zu sein, nur nicht langweilig. 😉
Ich freue mich, wenn ich dein Interesse geweckt habe und schön, dass du dabei bist.
Es dürfen sich selbstverständlich auch alle „Nicht-Sarek-Freaks“ angesprochen fühlen. ☝️My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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21.08.21
Sulitjelma
Habe ich gestern richtig zugehört?
In aller Frühe habe ich das Hostel verlassen und laufe zu Fuß die etwa 1000m zum Orestad Park.
Hier an der Bankgata soll gegen 7:20 h der Bus nach Fauske halten. Es ist Samstag früh und kaum ein Mensch ist auf der Straße.
Ist das richtig hier? Ich bin unschlüssig. Eigentlich ist hier keine Haltestelle. Hmm….
Zum Glück kommt eine Passantin die Straße herauf. Ich wechsle die Straßenseite und frage sie nach der Haltestelle nach Fauske. Zunächst schaut sie etwas ratlos, zeigt dann aber etwa 150m die Straße hinauf.
Auf der Höhe des Kindergartens befindet sich die Haltestelle. Kindergarten, richtig, davon hat die Frau aus dem Hostel auch gesprochen. Herje, wo hatte ich gestern meine Gedanken!
Kaum habe ich die Stelle erreicht, biegt auch schon der Bus um die Ecke. Ja, der ist goldrichtig; „Fauske“ steht steht da unübersehbar.
Außer mir sind noch zwei Fahrgäste im Bus und es werden auch bis Fauske nicht mehr.
Die Fahrt ist unspektakulär und der Bus hält nach etwa 1 Stunde an der Fauske Rutebilstasjon.
Direkt hier auf der Tankstelle bestelle ich mir erst einmal einen Kaffee nebst leckeren, schön zimtigen Kanelboller.
Fauske ist meine letzte Hoffnung, noch einen Geldautomaten zu finden, doch auf meinem Weg durch den Stadtteil, der leider recht abseits des Zentrums liegt, finde ich lange rein gar nichts, dass auch nur im Entferntesten an eine Bank erinnert. Als ich schon aufgeben will und ich beginne, mir ernste Sorgen wegen der nun fraglichen Bezahlung der Bootspassage über den Sitojaure zu machen, werde ich direkt neben einem Rema 1000 Supermarkt fündig. Halleluja, na also!
Nun muss ich mir auch keine Gedanken mehr machen, falls ich doch mal in einer Hütte übernachten möchte, und eine Kartenzahlung nicht möglich ist.
Leider bekomme ich nur 2 sehr große Scheine und so kaufe ich noch ein bisschen Proviant für den Tag, um die Scheine zu wechseln. Zumindest den großen 5000 Kronen Schein bekomme ich „klein“.
Dann wird es auch schon Zeit, zur Rutebilstasjon zurückzukehren, wo ich dann in den pünktlich ankommenden Bus nach Sulitjelma steige.
Ich bin der einzige Fahrgast. Ich wechsle ein paar norwegische Worte mit dem Busfahrer und teile ihm noch mit, dass ich im Ort bei der Kirche aussteigen möchte.
Der Bus schraubt sich bedächtig und ausdauernd auf einer Straße durch ein recht enges Tal und langsam, aber stetig gewinnen wir an Höhe.
Nach etwa einer guten Stunde Fahrt hält der Bus inmitten einer kleinen Ansammlung verstreut liegender Häuser. Direkt oberhalb steht eine weiße Kirche.
An einem kleinen Unterstand (es beginnt gerade ein wenig zu regnen) nehme ich noch etwas von dem gekauften Proviant zu mir, damit ich nicht noch zusätzliches Gewicht die Straße hochschleppen muss.
Anschließend schultere ich den Rucksack und beginne, die kurze Strecke bis Ny-Sulitjelma anzugehen.
Sind ja nur 4 km, da sollte ich spätestens in einer Stunde an der Hütte sein. 🤫
Unterstand bei leichtem Regen
Nur 4 km?
Anfangs kaum Steigung - bleibt aber nicht so.
Unterwegs komme ich an einem kleinen Wasserfall vorbei.
Die Straße ist nun steil und teilweise wird sie auch noch steiler. Der Regen hat längst aufgehört. Je höher ich komme, desto schöner wird die Sicht, auch, wenn das Licht doch eher bescheiden ist.
Die Straße zieht sich erheblich in die Länge, der Rucksack ist gut gefüllt, die Schultern beginnen heftig zu schmerzen, schon lange ist mir so ein Anstieg nicht mehr so schwer gefallen, nur Ny-Sulitjelma will einfach nicht ins Blickfeld kommen. Eine Stunde ist längst vorüber und die Straße hat immer noch nicht ihren höchsten Punkt erreicht.
Als der endlich erreicht ist, atme ich durch und staune nicht schlecht: Fast 1,5 Stunden habe ich benötigt, bis ich die Hütte Ny-Sulitjelma endlich sehe:
Ny-Sulitjelma
Da ich den norwegischen Generalschlüssel dabei habe, möchte ich jedenfalls mal einen Blick ins Innere der Hütte werfen:
Besonders umwerfend finde ich das Gesehene nicht. Da habe ich schon deutlich schönere, norwegische Hütten kennengelernt.
Dann folge ich seit vielen Jahren mal wieder dem „roten T“.
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Rotes "T"
Ich habe nicht vor, noch allzu weit zu gehen, auch, wenn es erst Nachmittag ist.
In Sichtweite des (Pumpen?) Häuschens, das direkt an der angrenzenden Fahrstraße liegt, will ich mein Zelt aufbauen.
(In "Borgmans" Bericht im Hintergrund zu sehen): https://www.outdoorseiten.net/vb5/forum/tourenberichte/tourenberichte-nördliches-europa/110205-no-se-nass-in-den-herbst-sulitjelma-bis-gjerdalen-und-eine-runde-in-salten?p=2526433#post2526433
Auf dem kurzen Weg hinaus aus einem kleinen Tal begegne ich kurz hinter der Hütte einem Blaubeer - sammelnden Mann, der etwas von „dårlig vær“ auf Norwegisch grummelt. Für heute finde ich es eigentlich ganz in Ordnung. Ich grüße und hoffe, dass er nicht für die nächsten Tage recht behält. Der Wetterbericht ist eigentlich ganz O.K., „durchwachsen“ möchte ich sagen.
Nach dem kurzen und leichten Aufstieg erreiche ich das (Pumpen?) Häuschen (von der ich gar kein Foto gemacht habe 🤔).
Wunderbar, kurze Vegetation mit massig flachen Zeltflächen, und ein Bach ist auch gleich in der Nähe.
Ich wähle eine Stelle, die einigermaßen eben aussieht, und bereits nach kurzer Zeit lasse ich den Tag
ausklingen.
Der Himmel ist dicht bewölkt, etwas Nebel und kein Regen. Mal sehen, wie das morgen wird.
In Gedanken sehe ich Bilder einer spannenden Landschaft. Ein kalter Wind geht am Abend.
Kein Wunder, denn gleich zwei größere Gletscher liegen in unmittelbarer Nähe.
Camp 1
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22.08.21
Zwischen den Gletschern
Am nächsten Morgen fühle ich mich wie „gerädert“. Ich habe „verheerend“ - schlecht geschlafen. Wo hatte ich gestern meine Augen? Meine Zeltstelle ist total abschüssig und so habe ich die ganze Nacht zwischen „Hinunterrutschen“ und wieder „hochrobben“ verbracht.
"Tomaten auf den Augen" - heftige Schräglage
Wird nicht grader
Nebel liegt auf den Bergspitzen, doch die Sicht ist im Allgemeinen recht gut. Dafür begleitet mich ein recht unangenehmer Nieselregen mehr oder weniger den ganzen Tag. Schlechtes Wetter?
Dafür muss für mich dann noch mehr zusammenkommen.
Gegen 9 Uhr breche ich auf. Als ich den Rucksack schultere, reagiert mein Rücken, wie er es bisher noch nie getan hat: Mit heftigen Schmerzen. Er ist noch sauer wegen gestern und er will nicht!
Auch, wenn ich über diese heftige Reaktion überrascht bin, mein Rücken sollte mich besser kennen und, siehe da…..schon nach kurzem Gehen wird es besser!
Der Weg ist schön und das Gelände ist auch nicht allzu schwierig, die Wegfindung selbsterklärend, da vorzüglich markiert.
Nur zweimal geht es über ein kurzes Schneefeld. Von den großen Rest-Schneefeldern des Frühjahrs ist praktisch nichts mehr übrig geblieben.
Down, down, down
Unten in der Ebene bin ich zu weit östlich abgebogen - weiter westlich die Furt
Nur ein einziges Mal habe ich in der kurzen Ebene ein kleines Orientierungs-Problem. Da folge ich gut sichtbaren Steinmännchen zu weit östlich, merke aber schnell meinen Fehler. Ein kurzes Stück zurück und es folgt eine leichte Furt.
Gut möglich, dass sich mein innerer „guide“ nicht auf die Furt einlassen wollte und sich statt dessen dem östlichen Pfad zuwandte.
Weg nach der Furt
Erstes von zwei Schneefeldern
Perfekt markiert
Das Wetter wird etwas besser und zuweilen reißt die Wolkendecke auf und erlaubt einigen Sonnenstrahlen einen kurzen Durchlass.
Von einer Anhöhe sehr ich die Gebäude der Sorjoshytta.
Natürlich schaue ich kurz hinein. Ich bin überrascht, dass nicht einmal die Benutzung der Toilette erlaubt
ist.
Sorjos
Das Ren und der Tod
Es ist mittlerweile schon Nachmittag, und ich habe noch etwa 2,5 Stunden, bis ich mir ein Nachtlager suchen will. Bis zur Hütte Sårjåsjaurestugorna, mein heutiges Tagesziel, werde ich es nicht mehr schaffen.
Ich hoffe, dass ich es noch bis zur Brücke über einen der großen Gletscherausflüsse schaffe.
Hier erwarte ich, passable Zeltplätze zu finden.
Zunächst geht es aber entlang des Bajit Sorjosjavri und weiter auf dem Nordkalottleden.
Auf dem Nordkalottleden - Bajit Sorjosjavri
Im Hintergrund der Svarthammeren
Als der markante Svarthammaren in Sicht kommt, ist die Brücke nicht mehr weit.
Nach der letzten Nacht bin ich aber sehr darauf aus, diesmal einen überaus ebenen Platz für mein Zelt zu finden und entscheide mich deshalb, bereits vor der Brücke, auf einer sehr plan-liegenden, kleinen Mini-Insel das Zelt aufzubauen.
Ein toller Platz mit einer super Aussicht! 😎
Perfekter Ausblick. Im Hintergrund: Svarthammeren
Massig Platz im V4a
Super Platz.
Etwas oberhalb (aber nicht zu sehen) die nahe Brücke
Wenn ich hier schon gewusst hätte, was mich an der Brücke erwarten sollte…..
- to be continued -
Zuletzt geändert von evernorth; 10.01.2022, 01:52.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Ah, sehr schön! Bei diesen Bildern geht mir wahrlich das Herz auf … und die Kombination aus V4a und Lanshan-Inner reizt mich bekanntlich auch – bin gespannt auf Deinen Praxis-Bericht bei all dem Wetter, das da noch kommt. Also, hoffentlich bleibst Du gut im Flow beim Schreiben
Den 700 Höhenmeter-Anstieg von Sulitjelma bis zum Pumpenhäuschen fand ich auch jedes Mal anstrengend, zumal mit 24 kg Gepäck, aber heftige Schmerzen in den Schultern finde ich nicht normal. Kann das nach Deiner Einschätzung mit dem Tragesystem des Rucksacks zusammenhängen? Das war doch wieder der HMG Windrider, oder? Den hattest Du ja schon öfter im Einsatz.
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Nur 4 km?
Ich bin gespannt auf die Brücke, habe diesen Sommer viel interessantes dazu gehört
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Zitat von Borgman Beitrag anzeigenAh, sehr schön! Bei diesen Bildern geht mir wahrlich das Herz auf … und die Kombination aus V4a und Lanshan-Inner reizt mich bekanntlich auch – bin gespannt auf Deinen Praxis-Bericht bei all dem Wetter, das da noch kommt. Also, hoffentlich bleibst Du gut im Flow beim Schreiben
Den 700 Höhenmeter-Anstieg von Sulitjelma bis zum Pumpenhäuschen fand ich auch jedes Mal anstrengend, zumal mit 24 kg Gepäck, aber heftige Schmerzen in den Schultern finde ich nicht normal. Kann das nach Deiner Einschätzung mit dem Tragesystem des Rucksacks zusammenhängen? Das war doch wieder der HMG Windrider, oder? Den hattest Du ja schon öfter im Einsatz.
Ich denke, es lag vor allem an der schlechten Nacht, die ich „verbracht“ habe. Ich konnte mich da zu wenig erholen. Netterweise hatten sich die Beschwerden auch nicht wiederholt.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Jetzt geht es ja endlich richtig los! Denn die nicht auffindbaren Scooter waren ja ebenso schade wie dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
Nun freue ich mich auf die spannenden Passagen von denen ich ja schon ein wenig gehört habe. Danke fürs Mitnehmen!
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Zitat von vobo Beitrag anzeigen...dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
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Zitat von vobo Beitrag anzeigenJetzt geht es ja endlich richtig los! Denn die nicht auffindbaren Scooter waren ja ebenso schade wie dass Du nicht in Hellmobotn oder im Rago gestartet bist ☺️. Viel schönere Anstiege als in Sulitjelma nach meiner Ansicht.
Nun freue ich mich auf die spannenden Passagen von denen ich ja schon ein wenig gehört habe. Danke fürs Mitnehmen!
es waren einfach keine Scooter am Flughafen, aber mit dem Bus ging es ja ebenfalls gut. 👍
Mit dem Tour-Start in Sulitjelma war ich eigentlich sehr glücklich, hat mir gut gefallen.
Rago und Hellemobotn laufen mir ja nicht weg. Das wird dann zu gegebener Zeit ein neuer Tour-Start. Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. 😉My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigenWenn ich hier schon gewusst hätte, was mich an der Brücke erwarten sollte…..
- to be continued -Bin daher gespannt was Du schreiben wirst.
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23.08.21
Die Brücke
Bereits um 6 Uhr bin ich wach, ausgeschlafen und gut erholt. Das Wetter ist recht schön und der Nieselregen von gestern hat sich vollständig verabschiedet.
Ich gehe es heute Morgen ruhig an, will aber gleichzeitig nicht zu spät aufbrechen.
Schöner Morgen
Noch bin ich vollkommen ahnungslos und doch bereits neugierig, wie es weiter oben, vor und nach der Brücke, ausschauen wird.
Ich breche gegen 9 Uhr auf und je höher ich steige, desto steiniger wird es. Die Felsen dominieren mehr und mehr. Es dauert nur 20 Minuten, und die Brücke taucht vor meinen Augen auf.
Vorbemerkung: Die Norweger lieben es, schwankende, teils heikle Brücken zu bauen, denen häufig etwas gemein ist, nämlich das ihre Konstruktion mehr dem Prinzip der Improvisation folgt (was zu großer Verunsicherung führen kann) anstatt durch solide und berechnete Bauweise zu überzeugen (was das Sicherheitsgefühl des Benutzers positiv unterstützen würde).
Auf den ersten Blick erkenne ich: Hier stimmt etwas nicht! 😳😱
Schon das Erreichen des Brücken - Niveaus könnte mehr als schwierig werden, da der Aufstieg stark beschädigt ist. Da hängt nur eine Anordnung von genagelten Brettern, die an eine Leiter? erinnern, nahezu senkrecht herunter. Um das Brücken - Niveau in etwa 2,50 m Höhe zu erreichen, müsste ich klettern, dazu noch mit meinem nicht ganz leichten Rucksack.
Sollte ich da hochkommen, ist das aber noch nicht alles. Selbstverständlich handelt es sich um eine Hängebrücke, ordentliche Schwankung sehr wahrscheinlich.
Einen beidseitigen Handlauf gibt es zu Beginn, dann bis zur Mitte nur einseitig links. In der Mitte (gerade dort!)fehlt er komplett und taucht dann, allerdings nur einseitig, für die letzten, etwa 5 Meter, auf der gegenüberliegenden Seite wieder auf.
Das Ding ist stark beschädigt, wie soll das gehen?? 😱
Was norwegische Brücken angeht, bin ich schon einiges gewohnt, aber das hier geht zu weit, das tue ich mir nicht an!
Die Brücke in iher ganzen "Pracht"
Da hoch??
Wer probiert es als erster?
So bleibt mir nichts anders übrig, als wieder abzusteigen, zurückzugehen und nach einer Furt Ausschau zu halten.
Hier im oberen Bereich ist das nahezu unmöglich. Das Gefälle ist beachtlich und das Wasser jagt hier tosend und äußerst kraftvoll in einem engen, felsigen Canyon zu Tale.
Also weiter nach unten, wo die Strömung langsam nachlässt und es auch flacher wird.
Genau solch eine Stelle finde ich recht schnell und die Furt durchs Wasser ist dann recht problemlos.
Die Furtstelle
Hier unten stoße ich schon bald auf einen älteren, doch gut markierten Pfad.
Dem folge ich auf leicht ansteigende Höhe, bis ich an eine Weggabelung gelange. Gleich zwei Wegweiser liegen hier am Boden. Der rechts abgehende, weiter ansteigende Pfad dürfte wohl zur Brücke führen, denn so deute ich die kaum noch lesbare Beschriftung.
Älterer, gut markierter Pfad
Bro?? Ja, Bro.
Links zur Brücke, rechts zur Furtstelle
Der Pfad führt weiter entlang des Ufers des Sårjåsjavrre.
Blick zurück in Richtung "Furtstelle"
Nur ein kurzes Stück ist es noch bis zur norwegisch- schwedischen Grenze, und ich kann schon auf einer Anhöhe die Grenzsteine erkennen.
Norwegisch-schwedische Grenze
Ein paar hundert Meter hinter der Grenze kommen mir zwei Wanderer entgegen: Mutter und Tochter aus Deutschland, die vor zwei Wochen in Abisko gestartet sind und nun ihre Wanderung in Sulitjelma beenden wollen. Die letzte Nacht haben die beiden in der Sårjåsstugorna verbracht. Es war auch die letzte Nacht mit Stugward, denn die Saison ist für ihn nun beendet. Die Hütte bleibt geöffnet, aber eben ohne Stugward.
Ich rate den Beiden noch, nicht dem aufsteigenden Pfad zur Brücke zu folgen, sondern dem geradeaus laufenden Pfad zu folgen und sich auf eine Furt einzustellen. Die Beiden schauen etwas überrascht, denn bisher mussten sie nicht ein einziges Mal furten und haben auch keine Watschuhe dabei. 😳
Sie sollen sich Zeit lassen, dann wird es schon gehen. Ich wünsche ihnen Glück und wir verabschieden uns.
Kurz vor der Begegnung mit Mutter und Tochter
Fetthennen Steinbrech
Am Ende des Sees: Sårjåsstugorna
Später erfahre ich von einem anderen Wanderer, der in die selbe Richtung laufen will (und der bereits wusste, dass die Brücke nicht passierbar ist), dass ihm geraten wurde, ganz unten, in der Einmündung zum See und bereits im See, zu furten. Hier sei der See sehr flach und das Wasser ruhig.
Bei schönem und sonnigen Wetter laufe ich auf leicht zu gehendem Pfad entlang des Sees.
Ganz am Ende liegt dann die bezaubernde Hütte Sårjåsstugorna (die, nach meinen Informationen, in diesem Jahr, 2022, einhundert Jahre alt wird).
Schon von weitem kann ich zwei Wanderer ausmachen, einen älteren Schweden und Clemens, einen jungen Deutschen aus der Nähe von Hannover.
Ich komme mit Clemens ins Gespräch und schon bald entdecken wir eine Menge Gemeinsamkeiten. Clemens hat ein Anfibio Delta Packraft dabei, macht neben Fotos auch noch Videos und hat eine kleine Drohne von DJI dabei. Über genau diese kleine Drohne habe ich in der Vorbereitung zur Tour lange nachgedacht und den Kauf im letzten Moment noch einmal verschoben. Klar, dass wir nun genug Gesprächsstoff haben.
Sårjåsstugorna
Als wir feststellen, dass wir für heute und morgen (Staloluokta) den gleichen Weg haben, beschließen wir, gemeinsam weiter zu gehen.
Das Wetter ist weiterhin schön, aber die Prognose kündigt für die kommende Nacht, oder den folgenden Tag eine Wetterverschlechterung an. Ich erzähle, dass ich deshalb lieber die Nacht in den Hütten von Staddajåkkå verbringen möchte. Auch Clemens kann sich mit der Idee durchaus anfreunden und schon ist es abgemacht.
Auf dem weg nach Staddajåkkå. Im Hintergrund schon der Virihaure
Von der Brücke kurz vor Staddajåkkå
Staddajåkkå in Sicht - der Himmel bedeckt sich.
In Staddajåkkå folgt für mich beim Einchecken erst einmal die Ernüchterung. Da die Hütte (und auch fast alle Hütten auf dem Padjelantaleden) der samischen Community gehören, nutzt mir meine STF - Mitgliedschaft hier gar nichts. Dafür ist der Übernachtungspreis etwas günstiger. Nun, denn…
Wir beziehen die uns zugewiesene Hütte, in der bereits ein weiterer Deutscher einquartiert ist. Außer uns bewohnt nur noch eine Schwedin eine Nachbarhütte.
In der Nacht kommt dann tatsächlich die angekündigte Wetterverschlechterung, doch der große Regen bleibt -vorerst- aus.
- to be continued -Zuletzt geändert von evernorth; 16.01.2022, 01:50.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
Bro?? Ja, Bro.
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigenDas Ding ist stark beschädigt, wie soll das gehen?? 😱
Was norwegische Brücken angeht, bin ich schon einiges gewohnt, aber das hier geht zu weit, das tue ich mir nicht an!
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Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
Hahaha, 4 Jahre davor sah es genauso aus, wir sind da in Gegenrichtung im September '17 langgekommen. Aber da war die Brücke noch tipptopp. (Thema hatten wir hier schon... wessen Bericht war das gleich? Ach ja, hier, 5-oclock-charlie im Juli 2019, da war die Brücke auch schon kaputt... kein Foto, er ist gleich unten lang. Aber ich meine, irgendwer hat dann auch ein Foto der Brücke gepostet, finde ich gerade nicht.)
Bericht, hatte das mit der Brücke aber wieder verdrängt. Sonst hätte ich sicher gleich gefurtet.
Es war aber interessant und lehrreich zugleich, die Brücke in ihrem Zustand gesehen zu haben.
Schon erstaunlich, was es alles gibt.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
Wie gut, dass es bei mir schon bald zehn Jahre her ist, dass ich da im September 2012 vorbeigekommen bin – da war die Brücke natürlich auch noch tipptopp. Aber die Ecke an sich ist sehr fein – ich hatte damals u. a. in der Nähe der Sårjåsstugorna auf der grasigen Uferebene am See gezeltet, was ich in sehr schöner Erinnerung habe!
ich hatte es ja an anderer Stelle schon geschrieben: Das ist dort eine wirklich feine Ecke, die mir auch sehr gut gefallen hat. Ich hatte vorher und aus vorherigen Berichten ein paar Bilder im Kopf, und die gefielen mir gut.
Für mich schon ein Grund, von Sulitjelma die Tour zu beginnen.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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Zitat von evernorth Beitrag anzeigenGanz am Ende liegt dann die bezaubernde Hütte Sårjåsstugorna (die, nach meinen Informationen, in diesem Jahr, 2022, einhundert Jahre alt wird).
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Zitat von Moltebaer Beitrag anzeigenIch kenne die Sårjåsstuga nur vom Winter her und da ist's ein zugiges, kaltes Loch. Wird Zeit, daß die mal erneuert wird.My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou
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