[NO/SE] Sarek med sol, storm og frost - Zwischen Sulitjelma und Saltoluokta 2021

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  • Borgman
    Dauerbesucher
    • 22.05.2016
    • 795
    • Privat

    • Meine Reisen

    Wie gut, dass Du noch bei passabler Sicht und vor dem Sturm über den Pass gekommen bist … und der Gletscher sieht doch sehr hübsch und gangbar aus – warum sollten Rentiere den nicht queren? Zumindest früher im Sommer, wenn noch mehr Schnee auf dem Eis liegt.
    Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie sich das V4a im Sturm schlägt und was Du mit dem Zelt dabei für ein Gefühl hattest. An den 31.08. kann ich mich noch sehr gut erinnern … schreib schnell weiter!

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    • Poro
      Anfänger im Forum
      • 11.10.2009
      • 40
      • Privat

      • Meine Reisen

      Wo stammt die Information denn her, dass Rentiere nicht auf Gletscher gehen?
      Wir haben 2016 im Narvikfjell auf dem Gletscher oben im Rienátvaggi zuerst ein Rentierskelett und später auch eine Gruppe von 6 lebenden Rentieren gesehen. Es war ein warmer Tag und sie rasteten dort in einem schattigen Bereich unterhalb vom Punkt 1243.

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      • Ljungdalen

        Alter Hase
        • 28.08.2017
        • 3379
        • Privat

        • Meine Reisen

        Habe den Eindruck, dass sich Rentiere sogar bevorzugt zumindest auf Schneefeldern aufhalten (wenn sie nicht gerade fressen wollen)...

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        • evernorth
          Fuchs
          • 22.08.2010
          • 1958
          • Privat

          • Meine Reisen

          Rentiere auf Schneefeldern haben sicher die meisten von uns schon gesehen. Auf einem Gletscher habe ich bisher noch keine gesehen und schon gar nicht angetroffen.
          Das Ganze beruht aber - wahrscheinlich - auf ein Missverständnis.
          Vor einigen Jahren habe ich ein Buch von zwei Norwegern, Sjur Nesheim & Eivind Smeland, gelesen: The Lyngen Alps. Das diente mir zur Vorbereitung meiner Lyngen Traverse, Lyngen på langs. Dieser Trek folgt einem alten Weg der Sami, die ihre Rentierherden von Norden der Lyngen Halbinsel bis in den Süden (und retour) trieben. Dabei haben sie keine Gletscher gequert, um nicht unnötig Tiere zu verlieren.
          Ich habe noch mal schnell nachgelesen…..😚
          Schließt also nicht aus, dass Rentiere (gelegentlich?) auch Gletscher queren.
          My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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          • andrea2
            Dauerbesucher
            • 23.09.2010
            • 997
            • Privat

            • Meine Reisen

            Ein wunderschöner Übergang. Wahrscheinlich wird es gar nicht mehr so lange dauern, dann hat man gar kein Eis mehr. So ein bisschen Lust hätte ich ja auch mal dazu. Deine Bilder sind wunderschön.
            Du hattest entschieden das bessere Wetter, ich hab gerade noch mal iin meinen Aufzeichnungen nachgelesen. Es hat ab etwas 13 Uhr die meist Zeit geregnet. Wir sind an dem Tag von Rouhtesvágge über Låvdak ins Gouhpervágge und haben am Gasska Låvdaruovadásj gezeltet. Jetzt sind es nur noch 12 km (Luftlinie)

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            • TilmannG
              Fuchs
              • 29.10.2013
              • 1383
              • Privat

              • Meine Reisen

              Rentiere haben keine Bedenken und fühlen sich auf Gletschern offensichtlich wohl: In Jotunheimen konnten wir eine große Herde stundenlang beobachten, wie sie auf dem Memurubreen (?) herumwaberte. Auch einzelnen Tieren sind wir begegnet und haben immer wieder Kot und Spuren gesichtet. Bei der Querung vom östlichen Eisfeld des Svartisen gab es Spuren einer großen Herde (siehe). In Grönland sind sie vor uns und den Jägern über einen völlig blanken Gletscher geflüchtet.
              Danke fürs weiterschreiben sagt Tilmann
              http://www.foto-tilmann-graner.de/

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              • MartinHuelle
                Dauerbesucher
                • 31.01.2010
                • 950
                • Privat

                • Meine Reisen

                Ui, dieser Gletscherübergang sieht wirklich sehr spannend aus – vor allem auch bei der etwas düsteren Stimmung. Ist doch so noch viel spannender und eindrucksvoller als bei strahlendem Sonnenschein 😉 Ich mag besonders auch die Eindrücke in Schwarzweiß!

                In meiner vorläufigen Routenplanung für eine kommende Sarek-Tour ist der Abschnitt auf jeden Fall mit drin ...
                www.martin-huelle.de

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                • evernorth
                  Fuchs
                  • 22.08.2010
                  • 1958
                  • Privat

                  • Meine Reisen


                  Vielen Dank an alle, die einen Kommentar geschrieben haben. 🤩

                  Zitat von MartinHuelle Beitrag anzeigen
                  Ui, dieser Gletscherübergang sieht wirklich sehr spannend aus – vor allem auch bei der etwas düsteren Stimmung. Ist doch so noch viel spannender und eindrucksvoller als bei strahlendem Sonnenschein 😉 Ich mag besonders auch die Eindrücke in Schwarzweiß!

                  In meiner vorläufigen Routenplanung für eine kommende Sarek-Tour ist der Abschnitt auf jeden Fall mit drin ...
                  Ich finde ja auch Wolken und Nebel in der Fotografie super spannend. Da steigt gleich der Mystik - Faktor in die Höhe. 👌 Fotografieren in SW hat insbesondere in der Kombination von Bergen/Felsen und Schneefeldern bzw. Eis seinen besonderen Reiz.
                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                  • MartinHuelle
                    Dauerbesucher
                    • 31.01.2010
                    • 950
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                    Ich finde ja auch Wolken und Nebel in der Fotografie super spannend. Da steigt gleich der Mystik - Faktor in die Höhe. 👌 Fotografieren in SW hat insbesondere in der Kombination von Bergen/Felsen und Schneefeldern bzw. Eis seinen besonderen Reiz.
                    Absolut! Daher spielen in meiner Fotografie Sonne und blauer Himmel ja auch eher eine untergeordnete Rolle 🤣
                    www.martin-huelle.de

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                    • evernorth
                      Fuchs
                      • 22.08.2010
                      • 1958
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      31.08.21 und 01.09.21


                      Sturm unter dem Skárjatjåhkkå



                      Die ganze Nacht tobt der Sturm, so dass ich mehrmals aufwache. Ich bin recht tiefenentspannt, denn ich vertraue meinem Luxeoutdoor V4a. Es zerrt und ruckelt auch ordentlich, doch es steht gut im Wind. Keine merkwürdigen Geräusche, ich kann nichts auffälliges, oder sonderbares feststellen. Häufig peitscht der Wind den Regen mit lautem Getöse gegen die Zeltwand. Das ist immer der laute Moment und hört sich so an, als werfe jemand eine Handvoll Reis gegen das Zelt.
                      Ich schlafe jedesmal wieder ein….bis zur nächsten Unterbrechung.
                      Am nächsten Morgen hält der Sturm unverändert an. Jetzt ist Abwettern angesagt und ich bin gerade froh über den großen Innenraum meines Zeltes.
                      Ich mache dann immer alles, was ich auch schon in der Vergangenheit in vergleichbaren Situationen gemacht habe: Abwarten und Kaffee trinken (nicht Tee 😖, den gibt es nur abends), Essen, dösen, viel lesen und manchmal auch - für ein dringendes Bedürfnis - das Zelt verlassen. Da es so stürmt und stark regnet, mache ich das genau zweimal. Danach benutze ich einfach eine Weithalsflasche.





                      Entspanntes Abwettern




                      Ich schätze die Windgeschwindigkeit auf 70-80 km/h, die regelmäßig zuschlagenden Windböen auf 90-100 km/h. Ich habe da in der Vergangenheit einen guten Vergleich aus Island.
                      Ende Februar 2020 (und unmittelbar vor dem ersten Lock down) saß ich in der Nähe des Skaftafell im schlimmsten bisher erlebten Sturm in einem Hotel fest. Ich bin dann mal zum „Beine vertreten“ nach draußen gegangen. Auf einer Strecke? von 10 Metern bin ich vier, oder fünf Mal einfach umgeweht worden.
                      Ich habe alle weiteren Versuche sofort eingestellt.
                      Die Ringstraße war auf 50 Kilometer Länge komplett gesperrt. Später las ich die gemessenen Windgeschwindigkeiten: Konstant 130 km/h und Böen bis 180 km/h. 😱
                      Ganz so schlimm ist es hier jetzt nicht.
                      Trotzdem hört der Sturm und seine teilweise heftigen Böen nicht auf, auch am Nachmittag stürmt er noch
                      genau so heftig wie in der Nacht und am Vormittag. Dem geht einfach die Luft nicht aus.
                      Laut Wetterbericht soll es am Abend etwas weniger werden. Doch es wird auch späten Abend nicht weniger, sondern im Gegenteil: Es wird mehr und es wird heftiger.
                      Beim Schlafengehen merke ich, wie das Außenzelt doch zunehmend auf das Innenzelt gedrückt wird. Das ist teilweise richtig unangenehm, aber irgendwie finde ich doch in den Schlaf. 😴


                      Der Knall

                      Mitten in der zweiten Tiefschlaf Phase plötzlich ein lauter Knall! 😳😱🤔
                      Was ist los? Was ist passiert? Ich bin schlagartig hellwach und krame hektisch nach meiner Stirnlampe, denn es ist dunkel und ich kann kaum etwas sehen. Ich schaue auf die Uhr: 2 Uhr morgens, also noch mitten in der Nacht.
                      Aus dem Vorzelt kommt ein lautes Flattergeräusch, ansonsten steht das Zelt noch stabil da, obwohl das Innenzelt nun noch mehr eingedrückt wird. Ich öffne das Innenzelt und sehe gleich, dass auf der Lee - Seite im Eingang die Bodenbefestigung wild im Wind schlägt. Hering rausgerissen? Nein, als ich die Befestigung näher untersuche, finde ich den Grund: Abspannschlaufe durchgerissen, wahrscheinlich am Stein zum Beschweren durchgescheuert. Gleich daneben das gleiche: Eine zweite Abspannschlaufe hat sich ebenfalls durchgescheuert. Etwas fahrig krame ich in meinen Zeltbeutel und finde ein Stück Reepschnur. Perfekt, jetzt brauche ich aber noch eine zweite. Da kann ich doch das Kordelzugband vom Zeltbeutel nehmen. Gedacht und getan.
                      Zu Beginn der ganzen Aktion bin ich schon etwas hektisch und aufgeregt. Jetzt funktioniert mein Hirn jedoch messerscharf und weitgehend ruhig und hochkonzentriert arbeite ich meine Maßnahmen Punkt für Punkt ab. Am Ende staune ich selbst darüber am meisten. So schnell kann mich das durchaus dramatische Ereignis nicht aus der Ruhe bringen. 😌👌
                      Die gerissenen Schlaufen habe ich bei ständigem Stirnlampenlicht bald gewechselt. Das dauert die Zeit, die es braucht. 🤔😉
                      Um die Schlaufen aber erneut um den (hoffentlich?) noch vorhandenen Hering zu legen müßte ich das Zelt verlassen. Das traue ich mich aber nicht, da ich nicht weiss, ob dann nicht plötzlich das Zelt doch noch abhebt und davon fliegt. 😳
                      Somit kann ich auch nicht nachschauen, was mit den anderen Befestigungsschlaufen auf der Luv - Seite ist und ob die alle noch verankert sind. Das könnte ich am besten, wenn es hell geworden ist und die Sonne aufgegangen ist. Das heißt also: In zwei Stunden!
                      Schon die ganze Zeit über fixiere ich mit meiner rechten Ferse die sonst im Sturm wild umher schlagende, lose Zeltplane. Wie soll ich die Zeit bis zum Sonnenaufgang bloß sinnvoll überbrücken?
                      Ich entwickele einen etwas abgedrehten Plan. Ich habe doch noch den super - leichten und wasserdichten Biwaksack im Rucksack. Da stecke ich meinen….ja, was sonst….Schlafsack rein. Damit ist der Schlafsack (Daune!) dann vor dem Regen, und vor allem vor Bodennässe geschützt. Dann lege ich mich in den Schafsack, quer im Zelt, Füße zum Eingang und wieder auf die flatternde Plane gelegt, Kopf und ein Teil des Oberkörpers kommen im geöffneten Innenzelt zum Liegen. Die Isomatte wird um ca. 90° gedreht…Voila.
                      Das passt und funktioniert sogar so gut, dass die zwei Stunden wie im Fluge vergehen, und ich mehrfach wegdöse.
                      Pünktlich zur Morgendämmerung bin ich wach. Der Sturm hat nun endlich! an Kraft und Intensität verloren.
                      Es windet und stürmt aber noch immer, nur weniger. Ich beschließe, zu packen, das Zelt abzubauen und rasch aufzubrechen, ohne Kaffee und Frühstück. Es sind vielleicht 2-3 Stunden bis zur Schutzhütte in Skárjá, da kann ich das Frühstück in der Hütte nachholen. Ich packe alles im Innenzelt zusammen. Dann schäle ich mich aus dem Eingang und beginne gleich mit dem Zeltabbau. Jawohl! Alle anderen (4) Abspannleinen sind noch fest verankert, und das Zelt steht, bis auf den flatternden Eingangsbereich gut da. Sogar die beiden gesetzten Sturmleinen erfüllen weiterhin voll ihren Zweck.

                      Beim nächsten Zeltaufbau werde ich noch herausfinden, dass lediglich eine weitere Zeltschlaufe leicht angeschabt ist, ohne dass ich mir für die weitere Benutzung Sorgen machen muss. Später, zuhause, habe ich diese und die zwei provisorisch benutzten nochmals komplett gegen neue Schlaufen ausgetauscht.

                      Nachdem auch das Zelt verpackt ist, breche gegen 6 Uhr in Richtung Skárjá auf. Da es zunächst noch etwas regnet, bin ich in voller Regenmontur gewandet. Der Weg ist bei dem Wetter völlig unspektakulär und meist auf einem deutlich sichtbaren Pfad zu gehen. Der zeigt sich recht schlüpfrig und oft auch sehr morastig. Kurze Zeit später endet der Regen endlich.
                      Eine Weile später, als sich das Geläuf als besonders unangenehm und Gemüts- gefährdent erweist, regt sich in mir ein ein nicht mehr aufschiebbarer Drang zur Veränderung. Da kommt mir ein weiterer Nebenpfad wie gerufen. Dem folge ich nun, doch nur für ein recht kurzes Stück, denn der Weg erweist sich - beinahe - 😉 als Sackgasse. Ich hätte diese „Warnung“ ernst nehmen und zurückgehen sollen. Aber zurückgehen? No.
                      Diesem zweiten Impuls hätte ich besser….. 🙄…denn was jetzt folgt, ist gute 30-40 Minuten „bushwhacking“ vom Feinsten. Manchmal glaube ich schon, dass es nicht mehr weiter geht und dann findet sich doch noch mal ein „Durchschlupf“. Die triefend nassen Weiden laden dabei ordentlich Nässe auf mich ab. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit, finde ich den finalen Ausweg aus diesem „Irrgang“ und ich gelange wieder auf einen der „regulären“ Pfade.
                      Der wirkliche Vorteil ist, dass dies die genau richtige Stelle ist: Skárjá in Sicht! Also doch alles richtig gemacht. 😉
                      Allerdings hat mich die Plackerei etwa 45 Minuten mehr Zeit gekostet. Nun isses eh egal…Pfff..
                      Von weitem kann ich gleich mehrere Personen auf der Anhöhe sehen, die dabei sind, ihre Zelte abzubauen.
                      Es braucht noch ein paar Minuten, bis ich an der Hütte stehe und die letzten gerade aufbrechen und in Richtung Brücke gehen.





                      Skárjá - Auf dem Zeltplatz wird gepackt


                      Wenn schon keine Gespräche, dann hinein in die Hütte, um aus dem Wind zu kommen. Die ist leer und ich bin hier ganz allein. Richtig warm ist es hierin natürlich nicht, aber ich bin aus dem Wind, der sich in den letzten Stunden weiter abgeschwächt hat.
                      Frühstück! Wunderbar, ich habe richtig Hunger bekommen.
                      Der Kaffee weckt meine Lebensgeister und ich bemerke, wie sich mein Energie - Akku wieder füllt.
                      Zwei, dreimal fülle ich den Spiritus Brenner und lasse ihn mit hoher Flamme ausbrennen. Ob das wirklich dadurch in der Hütte wärmer wird? Wohl kaum, aber ich kann meine eiskalten Hände zum Aufwärmen über die Flamme halten und das tut spürbar gut.





                      Fire in da House


                      Diese Pause ist gewiß eine längere. Ich schätze, dass ich etwa 90 Minuten verweilt habe. Als ich aufbreche, steht eine Gruppe von drei Schweden vor der Tür. Im Gespräch erfahre ich, dass sie aus Kisuris kommen. Als sie mich fragen, ob ich den Wetterbericht kenne und ich ihnen für die nächsten 36 Stunden nicht so viel Hoffnung machen kann, wollen sie umgehend umkehren und zurückgehen. Nanu, denke ich, die geben ja schnell auf. Da weiß ich natürlich nicht, was sie gerade hinter sich haben, doch zur Nachfrage kommt es nun nicht mehr. Ich erfahre nur, dass sie wohl gut ausgerüstet sind. Jeder führt ein eigenes Zelt mit. Zwei Schweden haben sogar ein 2 Personen - Zelt. „Für die Redundanz“, wie sie mir versichern. Dann sind sie auch schon weg….
                      Ich mache mich nun auch auf den Weg, denn ich möchte heute noch bis zum Ende des Snávvávágge kommen.
                      Nun, der Weg ist schön, auch wenn die Sicht doch teilweise zu wünschen übrig lässt, da immer wieder tief liegende Wolken dich die Täler ziehen.





                      Tief liegende Wolken - Links geht es ins Basstavágge



                      Links geht es hoch ins Snávvávágge - Im Hintergrund: Låddebákte



                      Herrlicher Blick zurück auf den Ráhpajåhkå


                      Das Stück hinauf ins Snávvávágge bereitet mir viel Vergnügen; ein Weg hinauf und dann quer zum Hang in luftiger Höhe - ganz nach meinem Geschmack. Der Pfad ist hier schon Gold wert und eine große Hilfe. Wäre das Stück „weglos“, dann hätte ich mich schon an einigen Stellen gefragt, wie es dort weiter gehen könnte.
                      Oben angelangt, komme ich den schneebedeckten Bergen, die bereits in der späten Nachmittagssonne liegen, ganz nah.







                      Ráhpajåhkå



                      Im Snávvávágge - Tief verschneit


                      Es ist nun doch schon etwas später geworden und so überlege ich, ob ich nicht schon etwas hier in der Nähe mir einen Platz suchen soll. Eben habe ich diesen Gedanken noch verworfen - es lockt die tolle Aussicht auf das Rapaselet - , da fällt mir der perfekte Platz zum Übernachten direkt vor die Füße. Zwar dicht am Weg, aber groß und eben genug. Dazu direkt am nördlichen Ende des Sees Snávvájávrre, wo ich mir vornehme, gleich noch ein Bad zu nehmen, wenn nur der schneidend - kalte Wind nicht wäre.
                      Ich mache es kurz: Das Zelt steht im nu und meine Wasservorräte sind schnell aufgefüllt, doch jetzt noch in den kalten See steigen? Heute stehen mir die Nackenhaare zu Berge und ein kalter Schauer läuft mir in genau dem Moment über den Rücken, als es beginnt, Schneeflocken vom Himmel zu regnen.
                      Nein, so wird das nichts, ich verzichte schweren Herzens, denn ich hätte eine Wäsche schon mal nötig. 😚





                      Hier schaut es noch gut aus - Im Hintergrund: Der See Snávvájávrre






                      Spät am Abend legt sich der Wind. Es ist ganz still, bis auf das sanfte Geräusch von aufsetzenden Schneeflocken. Kein Wind, nur…Frieden.
                      Es schneit die ganze Nacht, mit nur wenigen Unterbrechungen.





                      Camp 10 am anderen Morgen


                      - to be continued -

                      My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                      • MartinHuelle
                        Dauerbesucher
                        • 31.01.2010
                        • 950
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                        Um die Schlaufen aber erneut um den (hoffentlich?) noch vorhandenen Hering zu legen müßte ich das Zelt verlassen. Das traue ich mich aber nicht, da ich nicht weiss, ob dann nicht plötzlich das Zelt doch noch abhebt und davon fliegt. 😳
                        Das ist mir einmal auf Island passiert ... Dort hatte ein Sturm einen Hering im lockeren Boden gelöst, ich bin dann raus, um einen schweren Stein herbeizuschaffen, und schwupps fuhr eine Böe ins Zelt – ich hatte versäumt, es vernünftig hinter mir zu verschließen – und riss es komplett aus allen Verankerungen. Das war nicht lustig ...

                        Zwar habe ich schon häufig heftige Winde im Zelt aussitzen müssen – die schlimmsten wohl bei einer Wintertour über den Jostedalsbreen in Norwegen –, aber so richtig "daran gewöhnt" habe ich mich nie ...

                        Du hast es dann ja zum Glück auch gut überstanden und wurdest an den Spökstenen mit schönen Ausblicken übers Rapadalen belohnt!
                        www.martin-huelle.de

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                        • Freedom33333
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                          • 09.09.2017
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                          Erstmal zum Gletscher, geile Überquerung und tolle Fotos! Noch eine Frage zu den Spalten, gab es irgendeine Stelle wo du denen gefährlich nahe gekommen bist weil es nicht anders ging oder konnte man die Überquerung durchweg auf spaltenfreiem Eis machen und die Spalten weiträumig umgehen?

                          Zur Übernachtung danach: Uhm, unangenehmes Erlebnis. Aber irgendeinen Vorteil muss so ein 2,3 kg Hilleberg Zelt ja haben, nämlich dass einem sowas eher nicht passiert. Bzw. umgekehrt muss ein um soviel leichteres Zelt eben irgendwo Abstriche machen in der Stabilität.

                          Die Nacht auf den 1.9 habe ich aber - Asche über mein Haupt, fairerweise auch aus anderen als Wettergründen - in einer Hütte verbracht, daher habe ich da wenig mitbekommen. Aber die Nacht vom ersten auf den zweiten ist mir auch noch in *guter* Erinnerung.

                          Übrigens zu deinem Zeltplatz, das scheint mir schon sehr nahe an meinem Zeltplatz damals? War aber noch nen Stück weiter unten oder? Ich war damals auch direkt neben dem Pfad.
                          https://www.outdoorseiten.net/fotos/...010651&cat=500

                          edit: Jedenfalls bei dem Foto von dir unter dem steht "hier sieht es noch gut aus" sieht man, dass es genau die Stelle ist - bzw. einen Stein weiter, am weißen Muster - wo ich damals mein Zelt hingestellt habe. Bist du dann noch ein Stück weiter runter zum See?
                          Zuletzt geändert von Freedom33333; 27.02.2022, 21:13.

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                          • evernorth
                            Fuchs
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                            Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                            Erstmal zum Gletscher, geile Überquerung und tolle Fotos! Noch eine Frage zu den Spalten, gab es irgendeine Stelle wo du denen gefährlich nahe gekommen bist weil es nicht anders ging oder konnte man die Überquerung durchweg auf spaltenfreiem Eis machen und die Spalten weiträumig umgehen?

                            Zur Übernachtung danach: Uhm, unangenehmes Erlebnis. Aber irgendeinen Vorteil muss so ein 2,3 kg Hilleberg Zelt ja haben, nämlich dass einem sowas eher nicht passiert. Bzw. umgekehrt muss ein um soviel leichteres Zelt eben irgendwo Abstriche machen in der Stabilität.

                            Die Nacht auf den 1.9 habe ich aber - Asche über mein Haupt, fairerweise auch aus anderen als Wettergründen - in einer Hütte verbracht, daher habe ich da wenig mitbekommen. Aber die Nacht vom ersten auf den zweiten ist mir auch noch in *guter* Erinnerung.

                            Übrigens zu deinem Zeltplatz, das scheint mir schon sehr nahe an meinem Zeltplatz damals? War aber noch nen Stück weiter unten oder? Ich war damals auch direkt neben dem Pfad.
                            https://www.outdoorseiten.net/fotos/...010651&cat=500

                            Vielen Dank.
                            Zum Gletscher: Genau so war es; durchweg Spaltenfrei. Die 2-3 Spalten ließen sich gut/weiträumig umgehen.

                            Zum Zelt: Nicht, dass da Missverständnisse entstehen: Das Zelt hat sich top bewährt. Würde ich wieder mit in
                            Sarek nehmen. Einzig der größere Platzbedarf bzgl. der Aufstellfläche hat es manchmal etwas
                            schwieriger gemacht. Später lerne ich noch einen anderen Hamburger kennen, dem ist in der Nacht
                            die einzige Zeltstange seines Helsport Ringstind so unglücklich gebrochen, dass er es gar nicht mehr
                            benutzen konnte. So verbrachte er, überraschend entspannt, seine beachtliche „Rest-Zeit“, mit
                            Wanderungen von Hütte zu Hütte zwischen Saltoluokta und Aktse (und zurück). Sicher, was blieb ihm
                            anderes übrig, aber das hätte mich persönlich doch sehr genervt. 😠

                            Zeltplatz: Da hatten wir genau denselben Platz, 1:1, direkt neben dem Pfad. Dein Foto hat es aufgeklärt. Danke.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • Freedom33333
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                              Ja, der Platz ist einem doch sehr ins Auge gesprungen. Zum Zelt: ich stelle nicht die Eignung des Zelts in Frage, aber desto leichter das Zelt, desto eher muss es im Vergleich zu einem schwereren Zelt an irgendwelchen Stellen Gewicht einsparen.
                              Wenn ich das richtig verstehe ist nicht die Schlaufe am Zelt, sondern die an der Abspannleine gerissen? D.h. mit dickeren und schwereren Schnüren hätte sich das Problem womöglich vermeiden lassen?
                              Zuletzt geändert von Freedom33333; 27.02.2022, 22:32.

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                              • Blahake

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                                😱 Deine Nerven möchte ich haben! Mein Nigor ist ja quasi baugleich mit Deinem Luxe, und wahrscheinlich hätte es diese Sturmnacht auch überstanden. Ich aber nicht! 🙈 Ich wäre tausend Tode gestorben!

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                                • evernorth
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                                  Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                  Ja, der Platz ist einem doch sehr ins Auge gesprungen. Zum Zelt: ich stelle nicht die Eignung des Zelts in Frage, aber desto leichter das Zelt, desto eher muss es im Vergleich zu einem schwereren Zelt an irgendwelchen Stellen Gewicht einsparen.
                                  Wenn ich das richtig verstehe ist nicht die Schlaufe am Zelt, sondern die an der Abspannleine gerissen? D.h. mit dickeren und schwereren Schnüren hätte sich das Problem womöglich vermeiden lassen?
                                  Das AZ ist aus 40D SilNylon, also genauso wie Yellow Label/Hilleberg. Es ist sehr robust. Der Leichtzelt - Charakter ist Konstruktions-bedingt und liegt vor allem beim IZ, dass ist deutlich leichter ist. Wiegt nur 340g.
                                  Wieg mal das IZ vom Unna, dann weißt du den Unterschied. So eine Hilleberg - Abspannleine ist bei stürmischer Reibung an Steinen zur Beschwerung der Heringe auch irgendwann durchgescheuert. 😉
                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                                    • 30.01.2016
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                                      Das war ja schon ein nettes Stürmchen ... aber ich hatte nie die Sorge aus dem Zelt zu gehen, wenn die meisten Abspannungen noch fest sind?

                                      Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                      Ich mache es kurz: Das Zelt steht im nu und meine Wasservorräte sind schnell aufgefüllt, doch jetzt noch in den kalten See steigen? Heute stehen mir die Nackenhaare zu Berge und ein kalter Schauer läuft mir in genau dem Moment über den Rücken, als es beginnt, Schneeflocken vom Himmel zu regnen.
                                      Nein, so wird das nichts, ich verzichte schweren Herzens, denn ich hätte eine Wäsche schon mal nötig. 😚
                                      Der Zeltplatz ist auch wirklich nett, wenn auch direkt am Weg. Ich fand es allerdings in dem kleinen See angenehm, weil er nur einen halben Meter tief war, das Wasser also nicht so kalt.

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                                      • Fjellfex
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                                        • 02.09.2016
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                                        Zitat von evernorth Beitrag anzeigen
                                        ]Ich schätze die Windgeschwindigkeit auf 70-80 km/h, die regelmäßig zuschlagenden Windböen auf 90-100 km/h.
                                        Au Backe! Ich war zur gleichen Zeit etwa 75km Luftlinie südwestlich und hatte da nicht mal ansatzweise so viel Wind...
                                        Zur gleichen Zeit waren ja andere Forumsmitglieder noch näher bei dir dran... würde mich interessieren, ob es bei denen auch so geblasen hat. Es gibt windmäßig ja ein paar verrückte Stellen: bei mir in der Gegend gibt es Orte, wo ein Wind geht, selbst wenn drumherum alles windstill ist. Vielleicht hast du genau die windigste Stelle getroffen?

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                                          • 05.05.2016
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                                          Wirklich tolle Bilder, hatte ich das schon mal geschrieben?
                                          Und interessant, wie sich so die persönlichen Einschätzungen unterscheiden. Ich habe das von dir so geschätzte Zelt nach einer kurzen Tour sofort wieder verkauft. Nicht wegen Zweifeln an Sturmtauglichkeit, aber ich konnte es alleine im kräftigen Wind schon gar nicht ordentlich aufstellen und so sauber spannen wie du. Braucht Riesenfläche und völlig ebenen Boden und wehe, ein Hering muss wegen felsigem Boden o.ä.versetzt werden, dann stimmt die ganze Geometrie nicht mehr. Das dauerte ewig. Mittelstange war mir immer im Weg, viel Innenfläche wg. rundum Schräge gar nicht nutzbar, Innenzelt hängt durch und beim Schlafen im Gesicht - meins wars wirklich nicht. Aber du kommst ja prima klar, wenn nicht gerade die Schlaufen reißen...) , und kennst als Gearfreak ja wirklich schon viele Zelte und kannst gut vergleichen. .
                                          Bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Einfach eine tolle Ecke und schöne Tour.

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