[D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

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  • heron
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    Du bildest solange Vermögen bis es genug Ertrag abwirft, um für deine Zwecke auszureichen. Dann gibst du deine Arbeit auf und ziehst los.

    ... und hast unter Umständen eine Vielfaches an Stress und Belastung als in der Arbeit ein ganzes
    Leben lang
    Für mich klingt das alles nach dem absoluten Gegenteil von simplify your life ...

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  • Enja
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Du bildest solange Vermögen bis es genug Ertrag abwirft, um für deine Zwecke auszureichen. Dann gibst du deine Arbeit auf und ziehst los.

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  • OliverR
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
    @Homer und lina

    So, ihr habt es so gewollt.... Jetzt gibt es also mal einen Exkurs über die Logistik bei Langstreckentouren.
    Danke für den interessanten Exkurs. Das ist natürlich auch eine Art und Weise zu leben. Allerdings frage ich mich schon die ganze Zeit, wie man dies finanziell schafft. Hast Du über Jahre gespart, oder verdienst Du Dir in Verbindung mit Deinen Touren das benötigte Geld? Ganz ohne geht es ja leider in unserer Kultur nicht.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @Homer und lina

    So, ihr habt es so gewollt.... Jetzt gibt es also mal einen Exkurs über die Logistik bei Langstreckentouren.

    Karten: Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich digitale Karten für Touren benötige. Da mir aber schon zweimal das GPS unterwegs verreckt ist, habe ich in der Regel für die komplette Strecke ein Papier-Backup dabei. Ein logistischer Vorteil ist es dabei, auf bestehenden Langstreckenwegen zu wandern, für die es bereits spezifische Führer und/oder Streifenkarten gibt. Die Vorbereitung für den AT oder PCT ist ein Klacks im Verhältnis zu dem Aufwand, den ich für diese Europatour betrieben habe. Für AT und PCT kaufst Du Dir ein guidebook oder Kartenset, das den kompletten Trail abdeckt. Für die Logistik hast Du ein Databook. Eigene Recherche musst Du dabei so gut wie nicht betreiben. Ähnlich sieht es auf den Pilgerwegen oder populären europäischen Trails aus. Ich liebe z.B. die französischen topoguide. Karten, Wegbeschreibung, touristische und logistische Hinweise – alles in einem Buch! Rechercheaufwand damit fast Null. Ähnliches gilt für gpx tracks. Klar kann ich die mir mit digitalen Karten auch selbst erstellen, was aber bei mehreren Tausend Kilometer immens zeitaufwendig ist. Viel einfacher ist es, wenn Du Dir vorhandene Tracks einfach runterladen kannst. D.h. für mich sind vor allem Trails attraktiv, für die ich auf gutes und preisgünstiges/kostenloses Datenmaterial zurückgreifen kann.

    Nachschublogistik: Obwohl ich in der Regel versuche, alles dabei zu haben bzw. unterwegs zu kaufen, lässt es sich oft nicht vermeiden, mir Sachen auf den Trail zuschicken zu lassen. Dazu brauche ich jemanden, der die Sachen aufbewahrt und losschickt und jemanden, der sie in Empfang nimmt und aufbewahrt, bis ich sie abhole. Hier habe ich schon alle möglichen Varianten durch von trail angel in USA, Freunden in Deutschland, postlagernde Sendungen etc. Einfach sind für mich trails, an deren Strecke Freunde und Bekannte wohnen, die ich als Versandadresse verwenden kann. In USA gibt es zudem die trail angels. Postlagernde Sendungen bei Postämtern unterliegen viel mehr Problemen wie eingeschränkte Lagerzeit und Öffnungszeiten. Dann gibt es noch den Versand selbst: Aus Deutschland nach USA zu versenden ist viel zu teuer, hat ein hohes Verlustrisiko und ist nicht gut planbar. Ich versuche daher, im jeweiligen Land einen „trail manager“ zu finden, der den Versand national übernimmt. Daher sind Länder, in denen ich bereits über ein Freundes-Netzwerk verfüge für mich viel einfacher als exotisches Neuland. Und am besten sind Touren, bei denen ich keinen Ausrüstungswechsel oder Nachschub aus der Heimat brauche.

    Nachschub Konsumgüter: Hierbei meine ich Brennstoffe, Proviant und Schuhe, von denen ich beim Wandern alle 6 Wochen ein neues Paar brauche. Wie einfach kriege ich Gaskanister her? Natürlich kann ich auch einen Benzinkocher mitnehmen, aber das bringt Gewichtsnachteile. Wie einfach komme ich an kalorienhaltigen, leichten Proviant? Kann ich Schuhe unterwegs nachkaufen oder kann ich muss ich sie mir teuer und risikobehaftet nachschicken lassen? All das sind natürlich keine ausschlaggebenden Kriterien, aber sie führen zu Plus- oder Minuspunkten für eine Tour und haben massgeblichen Einfluss auf die Planungsintensität einer Tour.

    Anschlusslogistik: Gerade wenn meine Tour mehrere Kontinente oder Fortbewegungsmittel umfasst, muss ich überschüssige Ausrüstung irgendwo zwischenlagern. D.h.: Wohin mit dem Fahrrad, wenn ich gerade wandern gehe? Oder wo mein Faltboot einlagern, wenn ich anschließend wandere? Ohne Freunde, trail angel oder andere hilfsbereite Menschen bin ich dann aufgeschmissen. In USA kommt dann noch das Problem dazu, dass es kaum öffentliche Verkehrsverbindungen gibt und ich shuttles von oder zum trail brauche. Ohne trail angels wäre das entweder gar nicht oder nur mit sehr hohem finanziellen Aufwand machbar. Um teure Flüge zu vermeiden, bin ich bereits zwei Mal round the world geflogen. Also von Deutschland nach USA, dann nach Australien/Neuseeland und über Asien zurück nach Europa. Hier wird es dann so richtig kompliziert. Wie kriege ich preisgünstig mein ganzes Gepäck mit? Ein echtes Problem, wenn man mit Fahrrad und/oder Faltboot unterwegs ist. Mein Fahrrad ist bereits zwei Mal um die Welt geflogen und ich bin mittlerweile Experte bei Sportgepäckzuschlägen von Airlines. Dann muss ich die ganze Tour auch noch so planen, dass ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin, denn australisches Outback im Sommer oder Kanada zu Fuß im Winter ist keine gute Idee. Erschwerend kommt hinzu, dass Langstreckenflüge nur bei langer Vorausbuchung günstig zu haben sind. D.h. ich muss schon ein halbes Jahr im Voraus wissen, wann ich wo hin fliegen will.

    Keine homebase: Ich habe seit fünf Jahren keine eigene Wohnung mehr. Meine Outdoorsachen sind in einem Lager eingelagert. Wenn ich wie jetzt für ein paar Monate in Deutschland bin, muss ich mir eine Wohnung oder ein WG-Zimmer befristet anmieten. D.h. im Klartext, ich kann zwischen zwei Touren nicht einfach mal kurz in die Heimat zurück. Wenn ich einmal mein befristetes WG-Zimmer aufgebe, müssen alle anschließenden Touren durchgängig durchgeplant sein, denn ich habe dann keine homebase mehr. Auch die Nachschublogistik muss bei Freunden oder trail managern komplett und selbsterklärend hinterlegt sein. Ausrüstungswechsel in der Heimat muss innerhalb von 1 oder 2 Tagen und Übernachten auf der Couch bei Freunden möglich sein. Entweder ich bin einige Monate in Deutschland oder nur für 1 oder 2 Tage. Kurze Erholungspausen oder ungeplante Heimaturlaube wegen Krankheit oder Erschöpfung sind nur schwer umsetzbar, daher ist für mich eine stringente und lückenlose Zeitplanung sehr wichtig.

    Devisenkurs: Ich versuche möglichst da zu sein, wo mir der Devisenkurs gerade wohlgesonnen ist. 2008 war z.B. ein tolles Jahr für Australien: 1 EUR gleich 2 AUD. Jetzt ist es gerade mal 1 EUR gleich 1,25 AUD und ich werde wohl in Europa bleiben.

    Die Planung einer Langstreckentour ist für mich ein Gesamtkonzept. Dabei geht es nicht nur darum, die Tour selbst in einem finanziell und zeitlich vertretbaren Rahmen zu planen, sondern auch die Anschlusstouren und Heimaturlaube zu berücksichtigen. Viel hängt auch von meinem derzeitigen körperlichen und mentalem Zustand ab. 2012 war für mich ein körperlich anstrengendes und logistisch schwieriges Jahr. Daher möchte ich in 2013 keinen großen Stress haben und suche relativ einfache Touren aus. 2014 wird die Sache vielleicht dann schon wieder ganz anders aussehen und ich habe dann wahrscheinlich Lust auf eine abenteuerlichere und aufwendigere Tour. Um Verletzungen vorzubeugen, alterniere ich zwischen Wandern, Radfahren und Paddeln. Auch das muss in die Logistik eingebaut werden.

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  • Enja
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    ok. Nicht "der einzige" Fernwanderer. "one of the very few"..... Besser?

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Doch als Privatmensch habe ich nicht die Spur eines schlechten Gewissens, wenn ich auf diese Karten zurück greife, ohne eine Gegenleistung zu erbringen.
    Wie gesagt, halte ich auch nicht für nötig. Außerdem, wer Reiseberichte schreibt, gibt ja auch bereits was zurück. Ich stand noch unter dem Eindruck der intensiven Suche nach digitalem Kartenmaterial in Osteuropa. Und da sieht es auch bei OSM recht dünn aus.

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Edit: Wenn das hier nun in eine OSM-Debatte gibt, lohnt vielleicht ein neuer Thread?
    Wäre vieleicht nicht schlecht. Interessant finde ich solche aufbauende Projekte wie die Wanderreitkarte. Lina postete neulich auch eine interessante Seite mit internationalen Wanderwegen. Da gab es gerade beim östlichen E3 noch jede Menge Lücken.

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  • volx-wolf
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
    @abt
    Die Ostrichtung umfasst idealerweise den ganzen Karpatenzug und trotz intensiver Recherche musste ich leider feststellen, dass es für Rumänien und Ukraine nur sehr unzureichend Karten gibt.
    ???

    www.dimap.hu bzw. http://www.mapfox.de/WG_901.php
    http://www.mapfox.de/WG_902.php
    http://www.mapfox.de/WG_903.php


    Ukraine: http://www.mittelosteuropa-landkarte...andkarten.html

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  • Kaesehobler
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Toller Bericht! Motiviert, selbst mal loszulaufen...

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  • Werner Hohn
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    So ganz fremd sind mir deine Überlegungen nun auch wieder nicht. Oft frage ich mich, warum ich nichts an die Leute zurückgebe, die "meine" Wanderwege machen.

    Ausdrücklich sind damit nicht die Leute von OpenStreetMap u.ä. gemeint. OSM trägt wie die Wikipedia das Fähnlein "vom Nutzer für Nutzer und das kostenlos" weit vor sich her. Dass OSM sauer wird, wenn Anbieter von Naviprogrammen (egal ob kostenlos oder kommerziell) große Datenmengen ohne Gegenleistung runterladen, hat mein vollstes Verständnis. Doch als Privatmensch habe ich nicht die Spur eines schlechten Gewissens, wenn ich auf diese Karten zurück greife, ohne eine Gegenleistung zu erbringen.

    Edit: Wenn das hier nun in eine OSM-Debatte gibt, lohnt vielleicht ein neuer Thread?

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
    Muss man das? Wovon ist das abhängig? Von der Länge der Tour? Von dem Anteil, der mit Hilfe der "Arbeit anderer" gewandert wurde?
    Wo habe ich was von "Muss" geschrieben? Es hat mich einfach interessiert. Das Wort "ausnutzen" ist mir einfach rausgerutscht. Es sollte natürlich "nutzen" heißen.

    Edit: Ich stelle gerade an Hand der Zitate fest, ich habe gar nicht "ausnutzen" geschrieben. Das Wort hat Christine verwendet. Zwischen "ausnutzen" und "nutzen" besteht schon ein Unterschied.
    Zuletzt geändert von ; 06.04.2013, 17:15.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach gibt es entweder entweder frei verfügbares oder "recht teueres" digitales Kartenmaterial. Wie frei verfügbares digitales Kartenmaterial entsteht, ist bekannt. Gibst Du in dieser Richtung auch was zurück oder nutzt Du nur die Arbeit anderer? Zumindest bei dieser Tour scheinst Du ja keinen eigenen Track aufgenommen zu haben.
    Teuer wird in diesem Zusammenhang auch relativ: Wenn ich monatelang durch Spanien oder Frankreich laufe und das auch noch mehrere Jahre hintereinander, dann lohnt sich auch die Ausgabe von 150 bis 250 EUR für eine gute Garmin topo Karte. Wenn ich dort allerdings nur kurz durchlaufe, wird das zu teuer.

    Das mit dem "Ausnutzen" der Arbeit anderer sehe ich ähnlich wie Werner. Ich gebe gerne etwas an die Community zurück und stelle meine Tracks z.B. auch bei Wikiloc ein oder beteilige mich an Outdoorforen wie z.B. hier bei ODS. Das "Mit-Tracken" von Touren für OSM ist meines Erachtens nach jedoch eine Frage von Aufwand und Nutzen. In den Vorjahren war ich meist in recht abgelegenen Gegenden in USA oder Australien unterwegs. Dort hatte ich einfach nicht die nötigen Batterien zur Verfügung, die ein konstantes Mittracken erlauben würden. Da haben es Wanderer auf Kurzstrecke einfacher. Hier in Europa sieht die Sache ein bisschen anders aus und im Vorfeld für meine nächste Europawanderung überlege ich mir tatsächlich, ob ich für OSM einige Strecken mittracke.

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  • lina
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    dito! :-)

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  • Werner Hohn
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach gibt es entweder entweder frei verfügbares oder "recht teueres" digitales Kartenmaterial. Wie frei verfügbares digitales Kartenmaterial entsteht, ist bekannt. Gibst Du in dieser Richtung auch was zurück oder nutzt Du nur die Arbeit anderer? Zumindest bei dieser Tour scheinst Du ja keinen eigenen Track aufgenommen zu haben.
    Muss man das? Wovon ist das abhängig? Von der Länge der Tour? Von dem Anteil, der mit Hilfe der "Arbeit anderer" gewandert wurde?

    Wenn ich mir eine Karte von den Vermessungsbehörden oder gewerblichen Kartenanbietern kaufe und danach wandere, gebe ich dann etwas an die ehrenamtlichen Wegemacher und -betreuer zurück? Muss man etwas zurück geben, wenn man mit einem Wanderbuch unterwegs ist, das Wanderungen auf Wegen beschreibt, die ehrenamtlich betreut werden?

    @Enja

    Es gibt noch mehr, die in Europa Weitwandern. Wenn du genau liest, steht das auch da.
    Zuletzt geändert von Werner Hohn; 03.04.2013, 13:12.

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  • Homer
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
    Die Liste der logistischen Faktoren könnte ich noch lange weiterführen.
    ich bitte darum!

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  • chrischian
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen
    Die Verfügbarkeit von gutem und preiswertem (digitalen) Kartenmaterial ist mittlerweile fast ein ko-Kriterium von Wandertouren für mich geworden.
    Meiner Meinung nach gibt es entweder entweder frei verfügbares oder "recht teueres" digitales Kartenmaterial. Wie frei verfügbares digitales Kartenmaterial entsteht, ist bekannt. Gibst Du in dieser Richtung auch was zurück oder nutzt Du nur die Arbeit anderer? Zumindest bei dieser Tour scheinst Du ja keinen eigenen Track aufgenommen zu haben.

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  • Enja
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Australien liegt meines Wissens nicht in Europa.

    In Europa sind Landschaften ohne Versorgungsmöglichkeiten selten groß genug, um darin monatelang Langstrecken zu wandern.

    Wenn du in Frankreich wochenlang wandern willst, ohne durch ein Dorf zu kommen, kannst du sie natürlich meiden. Das kann man aber auch lassen. Und wenn du mit Boot oder Rad unterwegs bist, kannst du ohnedies genügend mitnehmen/einkaufen.

    Weil außer dir und Werner niemand aus Europa Langstrecken wandert (habe ich in deinem Blog gelesen), interessiert es uns eben besonders, von dir zu hören, wie sich das anfühlt und was du für Erfahrungen machst. Deshalb die Fragen.

    Mich interessiert zudem dein Lebensmodell. Seit drei Jahren bin ich zunehmend unterwegs. Und arbeite entsprechend weniger. Ich muss allerdings weiterhin meine Studi-Kinder finanzieren und will auch mein Haus nicht aufgeben. Daneben sind dann die Ausgaben für die Touren relativ bescheiden. Trotzdem arbeite ich zwischen den Touren noch. Möchte das aber mit der Zeit aufgeben.

    Monatelanges Langstreckenwandern halten meine Arthrose-geplagten Gelenke nicht aus. Insofern bin ich in der Beziehung auf die Erfahrungen anderer angewiesen.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    In Europa ist es schwierig, perfekt erschlossene, menschenleere Landschaften zu finden. Denke ich mal.
    Da denkst Du leider falsch. Die ""Wildnisgebiete" Europas wie z.B. in Skandinavien oder den Hochgebirgen sind recht einfach sogar mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. In den USA hingegen gibt es kaum öffentliche Verkehrsverbindungen und schon gar nicht zu den Wilderness Areas. Hier bist Du auf teure Shuttle oder eben trail angels angewiesen.


    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    Warum ernährst du dich nicht einfach von dem, was die Leute, die dort leben, auch essen? Das ist doch meistens preiswert zu haben.
    Wenn Du auch mal Langstrecke wandern solltest, wirst Du feststellen, dass Gewicht eine entscheidende Rolle spielt. Daher leichte Tütennahrung statt normaler "schwerer" Lebensmittel, die dann meist auch nicht haltbar sind und zu lange in der Zubereitung dauern. Aber für Radfahrer wie Dich spielt dieser Aspekt natürlich keine Rolle, denn Du bist ja ständig in der Zivilisation und kannst fast täglich einkaufen.


    Zitat von Enja Beitrag anzeigen
    An- und Abreise spart man, wenn man einfach dort losläuft, wo man gerade ist.
    Ist halt nur ein bisschen blöd, wenn man in Australien wandern will....

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Danke Christine, war für mich eine sehr interessante Antwort.

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  • Enja
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Die Verfügbarkeit von gutem und preiswertem (digitalen) Kartenmaterial ist mittlerweile fast ein ko-Kriterium von Wandertouren für mich geworden. Damit sich die An- und Abreisekosten amortisieren, mache ich auf anderen Kontinenten nur noch sehr lange oder miteinander einfach kombinierbare Touren. Ich kann und will mir keine teuren Permits für Nationalparkeintritte, Hüttennutzungen oder Campingerlaubnisse leisten. Einfaches und stressfreies Wildzelten ist mir extrem wichtig.
    Da passt der AT natürlich perfekt. In Europa ist es schwierig, perfekt erschlossene, menschenleere Landschaften zu finden. Denke ich mal. Ich habe mich allerdings schon gefragt, ob die ganzjährige Ernährung von Tütennahrung gesund bzw. preiswert ist. Warum ernährst du dich nicht einfach von dem, was die Leute, die dort leben, auch essen? Das ist doch meistens preiswert zu haben.

    Skandinavien haben wir bislang aus Kostengründen ausgelassen. An- und Abreise spart man, wenn man einfach dort losläuft, wo man gerade ist.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
    Ich vermute auch mal, daß sich für jeden erst auf so langen Touren herauskristallisiert, wie es am besten paßt. Vieles wird wohl anders sein, als bei einem 14 tägigen Trip ?
    Dies ist ein interessanter Aspekt, denn in der Tat hat sich meine Erwartungshaltung und Herangehensweise an Wandertouren sehr stark verändert.

    Als ich noch gearbeitet habe, ging es mir wie wohl den meisten hier im Forum: Wichtig bei einer Wandertour war vor allem die schöne, am besten spektakuläre Landschaft. Das Gelände konnte auch ruhig etwas schwierig sein, denn das erhöhte nur den Abenteueraspekt der Tour. Neben dem Hauptfaktor "tolle Landschaft" spielten andere Aspekte kaum eine Rolle.

    Je länger ich unterwegs bin, desto mehr tritt die Gewichtung der schönen Landschaft in den Hintergrund. Dies hat wohl mehrere Gründe: Erstens habe ich mittlerweile so viel schöne und spektakuläre Landschaft gesehen, dass es sich trotz aller Schönheit halt doch immer wiederholt. Daher interessiert mich mittlerweile eher eine ungewöhnliche Landschaft und ich suche einzigartige oder seltene Ökosysteme. Aus diesem Grund fand ich meine Wanderung durch die Sümpfe Floridas oder das australische Outback so toll. Diese Landschaft gibt es nur dort, während ich tolle Hochgebirgsidylle in vielen Ländern finden kann. Das heisst aber jetzt im Extrem auch nicht, dass mir die Landschaft total egal ist - sie ist halt nur nicht mehr der Hauptfaktor.

    Auch meine Risikobereitschaft hat stark nachgelassen. Es ist eben ein Unterschied, ob man sich auf einer zweiwöchigen Tour ein paar Mal über ein paar Geröllfelder quält oder ob man das über Monate hinweg macht. Das statistische Risiko einer Verletzung wird einfach größer und das möchte ich nicht eingehen, zumal ich fast immer alleine unterwegs und quasi "obdachlos" bin. Im Falle einer ernsthaften Verletzung kann ich nicht in meine Wohnung nach Deutschland zurückkehren und mich auskurieren.

    Aus Budgetgründen werden für mich mehr und mehr logistische Faktoren wichtig wie Kartenverfügbarkeit, einfacher und billiger Proviantnachschub, preisgünstige An- und Abreisemöglichkeiten. Als ich noch gearbeitet habe, war es mir auch egal, ob ich für einen zweiwöchigen Wanderurlaub 100 und mehr Euro in Papierkartenmaterial verballert habe. Da konnte ich auch ausgefeilte Tourenplanung betreiben und es war mir egal, dass ich unterwegs nur in Berghütten zu Goldpreisen einkaufen konnte. Und bei der An- und Abreise war mir die Zeitersparnis zumindestens genauso wichtig wie die Geldersparnis. All diese Faktoren haben sich gravierend gewandelt. Bei knappem Budget müssen meine Touren jetzt vor allem unter finanziellen Gesichtspunkten bestehen. Die Verfügbarkeit von gutem und preiswertem (digitalen) Kartenmaterial ist mittlerweile fast ein ko-Kriterium von Wandertouren für mich geworden. Damit sich die An- und Abreisekosten amortisieren, mache ich auf anderen Kontinenten nur noch sehr lange oder miteinander einfach kombinierbare Touren. Ich kann und will mir keine teuren Permits für Nationalparkeintritte, Hüttennutzungen oder Campingerlaubnisse leisten. Einfaches und stressfreies Wildzelten ist mir extrem wichtig. Die Liste der logistischen Faktoren könnte ich noch lange weiterführen.

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