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  • fjellstorm
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    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Erstmal: GT, auch wenn ich mich mit der ganzen thruhike/ amerikanisch-geprägten Langstreckenwanderungs-Philosophie nicht wirklich idendifizieren kann, finde ich es bemerkenswert wie du dein persönliches Ding durchziehst-so wie du es willst. Hut ab, auch und vor allem davor, dass du die damit verbundenen Entbehrungen so hinehmen willst/kannst, ich bin diesbezüglich doch eher ambivalent.
    Was mich gleich zum nächsten Punkt bringt
    Der finanzielle Aspekt ist eigentlich nur die erste und meines Erachtens gar nicht mal die entscheidende Hürde. Viel wichtiger und entscheidender ist der soziale Aspekt. Wer sich einmal für Ehe und Familie entschieden hat, der kann in der Regel nicht einfach plötzlich für ein Jahr losziehen und die Kindererziehung dem Partner überlassen. Auch sind Ehepartner in der Regel nicht begeistert, wenn der andere für Monate unterwegs ist - und wollen oder können in den seltensten Fällen mitkommen.
    Selbst für Singles hat dieser Umstieg gravierende Folgen: Freundschaften leiden, wenn man Jahre unterwegs ist und immer nur mal für ein paar Wochen auf Heimatbesuch kommt.
    wohl wahr! Dennoch, um konkret beim Christin'schen Austiegsmodell zu bleiben: in diesem Fall sind wohl die Finanzen ein mindest gleichwertiger Faktor.
    Weil hier immer wieder vom "1000€ Model" gesprochen wird:
    Leider sind "1000€ Netto " (Fixkosten bereits abgezogen) ein eher unrealistischer Betrag, zumindest auf die breite Masse bezogen, selbst als Akademiker, je nach Richtung, hat man selten wirklich "1000€ Netto" pro Monat zu Verfügung-zumindest in den Einstiegsjahren (natürlich auch wieder abhängig von der eingeschlagenen Richtung).

    Eine Beziehung ist da höchstens möglich, wenn der Partner ebenfalls outdoorbegeistert ist
    Nein-ich denke so lange es im "üblichem Rahmen" ist, ist lediglich ein gewisses Maß an Verständniss/Konsens vorausgesetzt.

    Es wäre sicherlich auch schon etwas gewonnen, wenn man z.B. 4 Monate im Jahr unterwegs sein könnte. Solche Jobs sind aber mit Sicherheit rar.
    Da könntest du mal BernieHH fragen, es entpricht in etwa seinem Stil - Ein bis einenhalb Jahre arbeiten, dann mehrere Monate am Stück weg-ich denke wenn würde ich dieses Modell definitiv dem Christin'schem Model vorziehen.
    Bergtroll hat es irgendwo erwähnt-manche wollen nicht bis xy warten, sondern wollen es jetzt, oder zumindest in absehbarer Zeit. Allerdings wie sowas beruflich vereinbar ist, weiß ich auch nicht, aber ich denke das könnte Bernd beantworten, wenn er wieder hier ist.
    Zuletzt geändert von fjellstorm; 08.04.2013, 15:26.

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  • Prachttaucher
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Sehr interessante Beiträge - danke an alle für Ihre Offenheit !

    Die soziale Komponente bekommen meiner Meinung nach auch schon Nichtaussteiger zu spüren : Dazu reicht es regelmäßig an Wochenenden unterwegs sein zu wollen + den gesamten Urlaub outdoor verbringen zu wollen. Eine Beziehung ist da höchstens möglich, wenn der Partner ebenfalls outdoorbegeistert ist. Auch sind z.B. Elteren wenig begeistert, wenn man regelmäßig stattfindenden Events (Hochzeitstag, runder Geburtstag, Jubiläum xy) nicht beiwohnt.

    Es wäre sicherlich auch schon etwas gewonnen, wenn man z.B. 4 Monate im Jahr unterwegs sein könnte. Solche Jobs sind aber mit Sicherheit rar.

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  • Carsten010
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Der soziale Aspekt ist tatsächlich nicht ganz ohne.

    Ich steck ja jetzt quasi in der Familienfalle :-) und frag mich wann ich den CDT laufen werde.

    Als Single habe ich die Problematik nicht gesehen, weil ich auf jedem meiner Trails Freunde
    gefunden habe.

    Jetzt als Papa und thruhiking-infizierter hoffe ich, dass ich tatsächlich in 3-4 Jahren noch den
    Mumm habe für ein halbes Jahr zu verschwinden. Meine Partnerin würde wohl alle Hühneraugen
    zudrücken...

    CU

    Carsten

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Nochmal eine weitere Anmerkung zu dem Thema:

    Der finanzielle Aspekt ist eigentlich nur die erste und meines Erachtens gar nicht mal die entscheidende Hürde. Viel wichtiger und entscheidender ist der soziale Aspekt. Wer sich einmal für Ehe und Familie entschieden hat, der kann in der Regel nicht einfach plötzlich für ein Jahr losziehen und die Kindererziehung dem Partner überlassen. Auch sind Ehepartner in der Regel nicht begeistert, wenn der andere für Monate unterwegs ist - und wollen oder können in den seltensten Fällen mitkommen.
    Selbst für Singles hat dieser Umstieg gravierende Folgen: Freundschaften leiden, wenn man Jahre unterwegs ist und immer nur mal für ein paar Wochen auf Heimatbesuch kommt.

    Wer auf ein "Nomadenleben" umsteigt, sollte sich vor allem diese sozialen Konsequenzen bewusst machen.

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  • faule socke
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @bergtroll:
    du hast natürlich völlig recht mit deinen einwänden. auch mit den renten/sicherheits, - etc. bezogenen.
    deshalb steigen ja auch nur die wenigsten aus, und die meisten von diesen auf einem komfort-niveau, das nicht mehr "bürgerlich" ist.

    mir gings nur mal darum, dass die jüngeren nicht gleich ihre träume streichen, nur weil sie schnappatmung bekommen, weil ja schon 400000 eine enorme summe für sie sind.
    sondern dass sie sehen, dass auch solche grosse summen nicht völlig unerreichbar sind, wenn man diszipliniert drangeht.
    macht ja auch jeder hauskäufer ähnlich (oder sollte es zumindest).

    also dachte ich ich bringe einfach mal ein bisschen basis finanzwissen (ich hab das auch erst mit über 25 gelernt, sollte eigentlich in der schule drankommen). die bedenken von bergtroll sind dann die aufbaustufe für fortgeschrittene, die sollte man auch durchgehen, bevor man wirklich nur noch vom kapital leben will.

    was man ja durchaus kann, wenn man sich bewusst für die dadurch nötigen einschränkungen und sparsamkeitserfordernisse entscheidet. alles (haus + auto + kinder + sozialer status) haben geht halt nicht (zumindet für die ohne wirklich reiche eltern).

    die 1000/monat habe ich auch genommen, weil es eine runde summe ist und jeder dann leicht schon im kopf die anderen zahlen abschätzen kann entsprechend der eigenen bedürfnisse.

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  • Bergtroll
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Ich wollte die Berechnung von faule socke auch keineswegs schlecht machen, sondern nur verdeutlichen, dass man da schon ganz schön hart zu sich selbst sein und zu gewissen Risiken bereit sein muss.

    Es gilt ja im Prinzip diverse Eventualitäten zu berücksichtigen, wenn man mit einiger Sicherheit nicht krank, arm und einsam im Alter auf den Tod warten will.

    Beispielsweise kann es durchaus sein, dass man sich 5 Jahre nach dem Ausstieg ins Outdoorleben so schwer verletzt, dass man eben nicht mehr dauerhaft per pedes unterwegs sein kann. Oder man stellt doch fest, dass man es nicht mehr will. In diesen Fällen ist eine Rückkehr in die Arbeitswelt nicht einfach. Und man will dann eben vielleicht wirklich nicht ohne Auto auskommen (insbesondere bei körperlicher Gebrechlichkeit). Wenn man dann nur EUR 12000 p.a. hat, bereut man seinen Beschluss vielleicht.

    Die Rentenansprüche sind auch wichtig. Aus meiner Sicht macht es Sinn so zu kalkulieren, dass man in die berufsständische bzw. private RV weiterhin bis 68 einzahlt. Dann hat man als Rentner hoffentlich genug Geld und kann einfacher kalkulieren, wieviel Geld man bis dahin benötigt. Leute, die in die gesetzliche RV einzahlen müssen (Fass ohne Boden), müssen natürlich anders kalkulieren.

    Zur Verzinsung von 3-4%. Da es sich hier wohl um den Betrag NACH Steuern und NACH Inflation handeln soll, darf man sich hier bei der Anlage keine grossen Fehler erlauben.

    Weiterer Punkt: Falls eine linke Partei an die Macht kommt, kann es gut sein, dass eine Vermögenssteuer erhoben wird. Dann sind evt. diejenigen Leute, die für das Alter privat vorgesorgt und Vermögen gebildet haben, gekniffen. Sie müssen dann noch mehr Zinsen generieren.

    Die kommende Finanztransaktionssteuer macht dies auch nicht einfacher.

    Weiterer Gedanke: Falls es später finanziell eng werden sollte, kann man evt. in ein Land mit niedrigerer Kaufkraft auswandern, um dort besser über die Runden zu kommen. Ist aber auch nicht einfach.
    Zuletzt geändert von ; 08.04.2013, 13:03.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @Faule Socke:

    Erst mal Hut ab! In Deinem letzten Beitrag hast Du ziemlich exakt vorgeführt, wie ich mir bei meinem Ausstieg meinen Finanzplan auch errechnet habe. Das Tool ist wirklich sehr gut! Danke für den Link!

    Hier noch mal einige Ergänzungen zu Deinen wirklich sehr treffenden Ausführungen und Bergtrolls Anmerkungen.

    1.000 EUR pro Monat Finanzbedarf (inflationsbereinigt) ist ein guter Durchschnittswert. Nein, Bergtroll, davon kann man sich dann kein Auto mehr kaufen, aber das brauchst Du auch nicht als Dauerwanderer. Ich kenne Dauer-Outdoorer, die mit der Hälfte auskommen, aber mit 1.000 EUR kannst Du Dir auch mal einen Auslandsflug, ein Hotel oder ein Restaurantessen leisten. Zudem muss man ja auch verschlissene Ausrüstung ersetzen. (Auslands-)Krankenkasse und Lagerkosten ebenfalls nicht vergessen.

    Es kommt halt darauf an, was Du mit diesem Betrag alles abdecken möchtest. Wenn Du bereits bist, auf Wohnung und Auto zu verzichten, kannst Du mit 1.000 EUR gut über die Runden kommen. Wenn Du das zu Deinem persönlichen Wohlbefinden brauchst, reicht es Dir natürlich nicht. Es ist halt immer die Frage, wie viel Dir Dein Lebensstil Wert ist und welche Opfer Du dafür bereit bis zu erbringen.

    Die Inflationsrate kannst Du mit dem Tool unter "Dynamik" auch berücksichtigen.

    Kurzfristige wirtschaftliche Entwicklungen wie die derzeitige Rezession kannst Du ebenso wenig als Richwert in eine solche Berechnung einfliessen lassen wie die Spitzenerträge von Boom-Jahren. Ein durchschnittlicher Kapitalertrag von 3-4% ist aber über die Jahre gesehen nicht unrealistisch. Zudem erhälst Du im Alter auch bei nur wenigen Jahren Berufstätigkeit zumindest eine kleine Rente, die Deinen monatlichen Kapitalbedarf reduziert.

    Ausserdem würde ich auch nicht mit ewiger Rente rechnen, sondern eine realistische Rentendauer eingeben, was die Sache auch schon wieder einfacher macht.

    @Bergtroll

    Ich denke, Faule Socke und ich reden von einem etwas anderen Ausstieg als Du. Du schreibst von komfortabel zur Ruhe setzen. Wenn das "komfortabel" Dein Ziel ist, dann wird ein Dauerleben im Zelt und Draussen für Dich nicht attraktiv sein und die Beispielrechnung nicht zutreffend.

    Wenn aber ein Outdoorleben Dein Ziel ist, dann ist der Verlust des Autos für Dich nicht von Bedeutung und der reduzierte Lebensstandard ist dann kein grosses Problem. Ich liege 250 Nächte im Jahr eh in meinem Zelt. Da kann ich meinen Standard bestenfalls durch eine NeoAir statt Schaumstoffmatte erhöhen - grosse finanzielle Auswirkungen hat das dann aber nicht.... In diesem Fall ist die Beispielrechnung von Faule Socke wirklich sehr zutreffend.

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  • Bergtroll
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Ich halte die Berechnungen noch für zu optimistisch.

    1.
    Ich will nicht mit 12000 EUR pro Jahr auskommen, sondern auch mal ein Auto kaufen etc. Sagen wir also lieber mindestens 30.000 EUR pro Jahr.

    2.
    Aufgrund der weltweit angeworfenen Geldpressen ist in den kommenden Jahr(zehnten) mit nicht unerheblicher Inflation zu rechnen. Ist die ausreichend berücksichtigt?

    3.
    Es ist schwierig, auch nur 3% Zinsen zu erzielen (Aktieninvestments sind z.B. derzeit aufgrund der gestiegenen Kurse schon wieder riskant; Staatsanleihen werfen nichts ab und sind auch nicht sicher). Die meissten sind seit der Finanzkriese jedenfalls noch immer im Minus.

    Nach meiner Einschätzung braucht man vielleicht nicht 5 Mio., um sich komfortabel mit 45 zur Ruhe zu setzen. Eine Mio. ist aber z.B. zu wenig bzw. riskant.

    Man muss sich auch überlegen: Wenn man erst einmal alt und für einige Jahre aus dem Job raus ist, bekommt man anschliessend im Zweifel keinen oder zumindest keinen guten Job mehr.

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  • faule socke
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    weil sich hier ja etliche fragen, wieviel geld braucht man für so einen lebensstil:
    die im thread erwähnten 5 mio sicherlich nicht, ist zwar nett und damit ist man sicher gegen alles gewappnet, aber mit geringerem sicherheitsbedürfnis geht es auch mit weniger. um wieviel weniger? das hängt von dir ab und von deinen ausgaben!
    aber wie man das berechnet (grob und auf einfache weise), das kann ich gerne zeigen. das sollte sowieso jeder der sich ev. selbständig machen will, achwas, überhaupt jeder, mal durchrechnen.

    1. aufgabe: geldbedarf pro monat
    wieviel brauchst du pro monat?
    das herauszukriegen ist die anfangshürde, je nach deinem überblick über dein ausgabenverhalten ist sie höher oder niedriger.

    hilfen dazu gibts z.b. hier:
    http://www.helpster.de/monatliche-ko...altsplan_96495
    http://www.beobachter.ch/geld-sicher...h-plan-laeuft/

    der einfachheit halber sagen wir mal, wir wollen als einzelperson jeden monat 1000EUR zum leben haben. --> x12 = 12000 EUR pro jahr brauchen wir. das ist sowieso was mittleres, nicht üppig, schon sparsam, aber noch über harz-niveau (nein, gar nicht so weit darüber wie du jetzt vielleicht denkst, zu den harz-sätzen kommt ja noch miete und krankenkasse dazu. kenn mich damit aber nicht aus (zum glück)).

    so, ab jetzt wird es einfacher. wir müssen zwar rechnen, aber es gibt hilfsmittel dafür.

    2. aufgabe: wie hoch muss dein kapital sein, damit du deinen geldbedarf daraus erwirtschaften kannst?
    dafür gibt es die schönen renten-tools, z.b. dieses:

    http://www.zinsen-berechnen.de/entnahmeplan.php
    hier wählst du kapitalvermögen berechnen und ewige rente (wer weiss wie alt du wirst?) und gibst bei monatliche entnahme unsere angenommenen 1000 EUR ein.
    dann siehst du, dass dein kapital dafür 406.500 EUR sein müsste. viel geld, klar, aber doch weit von den im thread erwähnten 5 mio weg!
    bei der konservativen, aber ich sage mal auch eher realistischen annahme (ausser das geldsystem bricht zusammen, wieder börsenkrach, etc. etc.), dass du 3% zinsen pro jahr darauf erwirtschaftest, nach steuer. da bist du aber schon nicht schlecht bei der verwaltung und anlage deiner 400000EUR.
    wenn wir optimistisch sein wollen und 5% zinsen als erwirtschaftet annehmen, hoppla, da brauchen wir plötzlich nur noch 246.500 EUR. zinseszinseffekt. schön, nicht wahr? aber riskant als annahme. und über 5%? da wärst du ein sehr versierter börsencrack, bzw. eher ein zocker, bzw. wahrscheinlich ein kapital-verzocker. damit rechnen wir lieber mal nicht.

    3. aufgabe: wie lang dauert es bis du dieses kapital beisammen hast, damit es eben die 12000/jahr erwirtschaften kann?
    das hängt natürlich wieder von dir ab, bzw. von deiner sparrate, wieviel du pro monat auf die hohe kante legen kannst.
    dafür gibt es die ganzen sparrechner tools, z.b. dieses:

    http://www.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php
    hier wählen wir ansparzeit berechnen, geben unsere 406500 ein und spielen mal mit der sparrate.
    bei 500 pro monat auf der hohen kante, brauchen wir 37 jahre, bis wir die 406000 beisammen haben. uups, jetzt wissen wir, wieso das da oben rentenrechner geheissen hat und wieso die meisten erst im rentenalter mit arbeiten aufhören können.
    wenn wir uns bei der sparrate mehr ins zeug legen und 1000 pro monat sparen können, sind wir schon bei 23 jahren. bei 5% zinsen sind es schon knapp unter 20 jahre.
    hoffnungslos lange? naja, müssen wir den gürtel enger schnallen und 2000 weglegen. macht 12 jahre bei 5%.

    vielleicht brauchst du ja auch keine 1000/monat. christine müsste ohne homebase vermutlich darunter liegen. oder jemand arbeitet weiter das halbe jahr hindurch, dann muss das kapital z.b. nur noch 500/monat abwerfen.

    wollte ja hiermit nur die grundprinzipien veranschaulichen, jetzt kannst du anhand deiner situation deine zahlen in die rechnung einsetzen.

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  • faule socke
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    danke an GT für all die interessanten antworten in diesem thread und natürlich auch für den feinen reisebericht!
    weil du alles so ehrlich und ausgewogen beschreibst, kann man sich wirklich ein gutes bild machen!

    alles gute unterwegs weiterhin von der faulen socke, die schon weiss, warum sie nur ab und zu aus ihrer homebase ausbricht (sofa! Bücher! Dusche!...) ;) und daher gerne bei dir und anderen virtuell mitwandert.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
    Mich würde insoweit noch interessieren (falls Du darauf antworten magst), ob DU mit dem inzwischen nicht mehr ganz neuen Lebensmodell zufriedener bist als vorher (= gut bezahlte Arbeit, wenig Zeit, kurze Urlaube) oder ob sich die Pros und Cons z.B. ungefähr die Wage halten.
    Als ich vor mittlerweile über 5 Jahren umgestiegen bin, war ich recht "ergebnisoffen". Ich wollte mindestens 2 oder 3 Jahre Wandern gehe, hatte aber nicht ausgeschlossen, danach wieder zu arbeiten. Eigentlich hatte ich erwartet, dass mir das Outdoorleben bald langweilig werden würde oder mir die Ideen ausgehen. Bisher ist keiner der beiden Fälle eingetreten - im Gegenteil. Im Moment habe ich eher zuviele Ideen und weiss gar nicht, wann ich welche Tour machen soll.

    Deine Frage ist für mich persönlich aber dennoch sehr schwierig zu beanworten. Ich war mit meinem früheren Lebensmodell "Karriere und Geldverdienen" nämlich auch sehr zufrieden. Ich habe sehr gerne gearbeitet und mir hat mein Job sehr viel Spass gemacht. Ich bin also nicht aus Frust oder Unzufriedenheit umgestiegen, sondern einfach, weil ich das Outdoorleben eben auch sehr attraktiv fand. Angesichts der begrenzten Ressource Lebenszeit bin ich dann halt schon relativ früh auf Outdoor umgestiegen. Mir war das Risiko zu gross, den Wechsel immer wieder z.B. bis zum Rentenalter hinauszuschieben, um dann aufgrund von eventuellen gesundheitlichen Problemen nicht mehr oder nur sehr begrenzt wandern zu können.

    Ich habe diesen Umstieg nie bereut - im Gegenteil! Ich finde aber mein jetziges Outdoorleben nicht besser als mein früheres Berufleben. Alles hat halt seine Zeit. Ich bin sehr froh über mein früheres Berufsleben. Ich bin aber jetzt genauso froh über meine "Outdoorkarriere" und kann mir zur Zeit nicht vorstellen, wieder ins "normale" Leben zurückzukehren. Seit vielen Jahren ist das "Draussen" leben für mich eindeutig attraktiver geworden, vor allem weil sich dadurch auch meine persönlichen Wertvorstellungen verschoben haben.

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  • Bergtroll
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Werner, ich denke die individuellen Situationen sind verschieden. In der von Dir kursorisch beschriebenen Situation würde ich das Haus vermutlich nicht verkaufen. Etwas anderes mag es sein, wenn Du Dein bisheriges Leben bei einer Investmentbank gearbeitet und 5 Mio. in bar und Wertpapieren auf dem Konto hast (was auf mich leider nicht zutrifft ;). Nochmal andere sagen sich vielleicht: "Ich möchte JETZT Leben" und vertrauen dann im Alter zur Not auf die Sozialhilfe.

    Mein Eindruck ist, dass man - wenn man die letzte von mir genannte Variante vermeiden will - entweder ganz schön viel Geld haben muss, um z.B. mit 45 aussteigen zu wollen oder SEHR SEHR sparsam sein muss.

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  • Werner Hohn
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zitat von Bergtroll Beitrag anzeigen
    ...
    @alle

    Einige haben so einen Ausstieg ja offenbar schon angedacht und finanziell durchkalkuliert. Ich gehe davon aus, dass keiner ohne Rente im Alter auskommen möchte (wenn es z.B. mit der körperlichen Fitness vielleicht nicht mehr so gut steht). Enja hat davon gesprochen, dass sie 10 Jahre länger gespart hat als GT.

    Mich würde interessieren, wie Ihr hier ungefähr kalkuliert (monatl. Budget für das "Wanderleben", Geldpolster bzw. Rentenansprüche für das Alter). Danke.
    Die Frage ist, worauf würdest du schon jetzt verzichten, um ein Geldpolster aufzubauen, damit du eventuell früher oder für ein paar Jahre zwischendurch losziehen kannst. Oder wenn es dann mal soweit ist im Alter, sitzt der ein oder andere auf einem oft zu großen Haus. Verkaufen, damit man 10 Jahre vor der Rente weg kommt? Macht doch keiner. Würdest du?

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  • Bergtroll
    Ein Gast antwortete
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @GT Danke für den Bericht und die damit verbundene Beschreibung des Lebensmodells!

    "Keine homebase: Ich habe seit fünf Jahren keine eigene Wohnung mehr. Meine Outdoorsachen sind in einem Lager eingelagert. Wenn ich wie jetzt für ein paar Monate in Deutschland bin, muss ich mir eine Wohnung oder ein WG-Zimmer befristet anmieten. D.h. im Klartext, ich kann zwischen zwei Touren nicht einfach mal kurz in die Heimat zurück. Wenn ich einmal mein befristetes WG-Zimmer aufgebe, müssen alle anschließenden Touren durchgängig durchgeplant sein, denn ich habe dann keine homebase mehr."

    Mich würde insoweit noch interessieren (falls Du darauf antworten magst), ob DU mit dem inzwischen nicht mehr ganz neuen Lebensmodell zufriedener bist als vorher (= gut bezahlte Arbeit, wenig Zeit, kurze Urlaube) oder ob sich die Pros und Cons z.B. ungefähr die Wage halten.

    @alle

    Einige haben so einen Ausstieg ja offenbar schon angedacht und finanziell durchkalkuliert. Ich gehe davon aus, dass keiner ohne Rente im Alter auskommen möchte (wenn es z.B. mit der körperlichen Fitness vielleicht nicht mehr so gut steht). Enja hat davon gesprochen, dass sie 10 Jahre länger gespart hat als GT.

    Mich würde interessieren, wie Ihr hier ungefähr kalkuliert (monatl. Budget für das "Wanderleben", Geldpolster bzw. Rentenansprüche für das Alter). Danke.

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  • blauloke
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @Atze:

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  • Atze1407
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Ehrlich, ich komme mir vor wie nach einen dieser vieler Orts von diversen Abenteuerern angebotenen Lichtbildervorträgen.

    Christine du solltest auf keine Frage mehr eingehen, ohne Hinweis auf Dein Konto!
    Es geht ja gar, wie Du dein Innerstes nach Aussen kehren musst. Und zu guter letzt dich vielleicht auch noch dafür entschuldigst, das Du eben ein etwas anderes Leben führst.

    Ich für meinen Teil, finde Deine Touren und mit dem dazu entsprechenden Leben äußerst interessant und spannend. Du kannst mir glauben, wenn ich nicht so gebunden wäre, wäre ich der erste, der sein Ränzlein schnüren würde um loszuziehen. Was gibt es schöneres als sich auf die Abenteuer des Lebens einzulassen. Da gibt es jedoch dieses kleine Wörtchen Aber. Und dieses ja Aber, hört man mehr als es einen lieb ist. Mehr noch, es ist im Grunde nichts weiter als ein Schutz, um all jene Gründe aufzuzählen, warum man dieses oder jenes nicht machen kann. (Ich schließe mich hierbei nicht aus.) Ich höre jetzt schon den Aufschrei,-der hat ja gut Reden. Was wird aus mein Beruf, was aus meiner Ehe,was aus meiner Rente, mein Haus und Hof, etc...

    Wenn ich an meiner letzten Tour im vergangenen Jahr zurück denke, so habe ich viele Menschen kennen lernen dürfen, die es Toll fanden, das es solch "verrückte" Leute gibt, die mal eben rund 1400 Km durch die Lande wandern.(ich weiss, ich bin nur ein kleines Licht)Die Wärme und Herzlichkeit die ich dabei erfahren durfte war und ist für mich ein unvergessliches
    Erlebnis. Die Palette reichte von Einladungen nach Hause, bis zum Kaffe und Kuchen am Küchenfenster, oder man wird auf der Strasse mit Leckereien versorgt. Man muss sich nur einlassen und auf die Menschen auch zugehen können. Ich glaube es ist völlig egal wo man auf dieser Welt ist, ob Deutschland, Europa oder am Ende dieser Welt. Die Menschen sind so Unterschiedlich nicht. Man muss es nur machen. Ja Christine, ich kann Dich verstehen und Nachvollziehen.

    Wenn ich dann hier lese wie einen vorgeworfen wird, man verstehe nicht wie man dieses oder jenes nicht mag und warum man sich nicht für deren Geschichte interessiert, da habe ich dann nur Kopfschütteln übrig. Als ich den Rennsteig entlang gewandert bin, fielen mir unsere Rennsteigläufer ein, die in 3 Tagen die 168 Kilometer gelaufen sind.Ich habe dafür eine Woche gebraucht. Oder die "Verrückten" die den Harzer Hexenstieg innerhalb von 24 Stunden hinter sich ließen. Nein, dass wäre nicht mein Ding. Liegt vielleicht auch etwas an mein Bäuchlein mit den etwas zu kurz geratenen Beinen daran, das ich solche Sachen für mich ausschließe und über solche "Verrücktheit" nur den Kopf schüttel. Die Wahrheit wird jedoch sein, eigentlich bin ich im Innern nur Neidisch. Ob diese Sportgewaltigen nun sich die Zeit nahmen, und die Schöhnheit der sie umgebenen Natur aufzunehmen, weiss ich nicht. Aber eines weiss ich genau, ich habe Ehrfurcht vor solchen Leistungen.(Auch wenn ich es nicht so zugebe.) Und weil ich gerade beim Rennsteig bin, während er für die einen das Non plus Ultra
    darstellt, gilt auch für dessen Geschichte, ist er für mich nichts weiter als eine, im wahrsten Sinne des Wortes, Wanderautobahn. Die von A nach B führt und für mich keinerlei Highlights
    hat. Bin ich deshalb verachtenswert, nur weil ich meine Meinung/Sichtweise dazu sage?

    Was mich aber ganz besonders ärgert sind jene User, die aus dem Dunkeln auftauchen. Wenn man bei denen unter ihren Profil den Knopf nach den Reiseberichten drückt, kommt meist eine gähnende Leere. Und da muss man sich schon wundern, wie der eine oder andere auf den "Putz"haut. Da kann ich nur sagen, nachmachen und schreibt einen Reisebericht, damit man diejenigen auch Einschätzen und Beurteilen kann.


    Danke Christine,
    danke dafür, das Du uns ein Stück an deinen Leben hast Teilnehmen lassen. Ich wünsche Dir vom ganzen Herzen die Kraft und Gesundheit für weitere Abenteuer, sowie für kommende Reiseberichte.

    LG
    Atze

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  • azaun
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Ah, danke, dass erhellt einiges. Der us Trail im Vergleich zum europäischen pilgern.

    Gerade in Spanien fand ich (im Gegensatz zu D oder A) den unterschied vom Pilgern zum Fernwandern gravierend.
    Ersterer völlig akzeptiert und immer gerne geholfen, ist zweiterer ein Unikum und eher suspekt. Je nach dem auf welchen Weg du dich befindest (Pilgerroute oder normaler Fernwanderweg).
    Das Erbe der europ. Kultur. Eigentlich schade wie ich finde (aus egozentrischen Beweggründen).

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    @Abt

    Also, Du hast schon interessante Vorstellungen von den amerikanischen Trails....

    Erst mal haben die trail angels keinerlei Einfluss auf mein Rucksackgewicht. Ich würde mit oder ohne trail angels genausoviel oder wenig mit mir herumtragen.
    Die trail angels sind nicht organisiert, aber man findet sie entweder in den entsprechenden Führern, Internetforen oder durch Information der Organisationen, die den jeweiligen Trail unterhalten.
    Die trail angel bieten ganz unterschiedliche Hilfe an. Für einen shuttle sollte der Wanderer mindestens Benzingeld anbieten, obwohl das oft vom trail angel abgelehnt wird. Manche trail angels beherbergen die Wanderer. Das geht vom Zelten im Garten bis hin zur Unterkunft im Haus mit Waschmaschinen- und Duschbenutzung. Hierfür verlangen sie in der Regel kein Geld, aber manchmal gibt es eine Spendenbox, in der man je nach eigener finanzieller Lage einen Obulus hinterlässt. Verpflegung gibt es meist nicht - das wäre auf den grossen Trails aufgrund der Masse der Wanderer nicht machbar. Andere trail angels helfen den Wanderern, indem sie in trockenen Gebieten Wassercaches aufstellen. Oder indem sie auf dem trail an einigen Tagen Verpflegung anbieten. Das ist dann allerdings eher eine Überraschung und nicht regelmäßig.
    Viel hängt davon ab, wie viel der Trail begangen wird. Auf den großen Trails wie dem AT oder PCT kommen pro Saison schon mal 300 und mehr Wanderer bei einem trail angel durch und da gibt es dann natürlich keine Verpflegung oder extra shuttles. Auf den unbekannteren Trails bin ich allerdings schon oft abgeholt, verpflegt und im Gästezimmer untergebracht worden - aber da war ich dann auch der einzige Wanderer in der Saison.
    Was Du mit "elektronischem Schnickschnack" meinst, entzieht sich allerdings völlig meinem Vorstellungsvermögen. In USA wandert man wie auch hierzulande nach Karte und Markierung und ggf. GPS, wobei man letzteres auf dem AT oder PCT nun wirklich nicht braucht.

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  • Abt
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Zunächst sage ich mal danke für deine ausführliche Beantwortung meiner Fragen hier.
    Hat mich doch ein wenig überrascht, mit wie wenig Kilos du unterwegs bist, Aber das verdeutlicht wie nötig die Hilfe der Trailsangels ist.
    Jeder erfüllte Wunsch hat Junge, als nutze ich nochmals die Möglichkeit, bevor du wieder auf Achse bist:

    Sind die Trail-Helfer irgendwie organisiert und registriert oder bekommst du die Anschriften ausschließlich übers Tablo heraus? Ist deren Einladung stets kostenlos, da zu duschen, übernachten, und zu speisen? Sorry, ich habe da keine rechte Vorstellung davon, finde es nur Klasse.
    Ebenso intressiert mich noch mal der für die US-Trails angebotene elektronische Schnickschnack.Schließlich fatal, wenn sich die nicht so Geübten da in der Pampa verlaufen. setzt man da Kopfhöhrer auf, Musik von AC/DC, Led Zeppelin volle Pulle auf und ab. Wenn zu weit nach rechts machts piepiep, zu langsam brummm, falsch nach links donggggg ...also voll überwacht,-oder wie kann ich mir das vorstellen? Natürlich der Blick auf GPS, aber ist man da mit dem Service enien Schritt weiter?
    Lasse dann hier wieder andere weiterfragen und wünsche dir ne gute Tour.
    Zuletzt geändert von Abt; 07.04.2013, 13:20.

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  • German Tourist
    antwortet
    AW: [D] [FR] [ES]: 4.500 km zu Fuss durch Westeuropa

    Der grosse Unterschied zwischen USA und Deutschland besteht schon mal darin, dass es in USA überhaupt eine "hiker scene" oder "trail community" gibt, während sowas in Deutschland so gut wie nicht existiert. Das hat mehrere Gründe:
    Während man in Europa eigentlich fast überall auf allen möglichen Wegen Langstrecke laufen kann, beschränkt sich das in den USA auf die bestehenden National Scenic Trails wie AT, PCT und CDT sowie einige kürzere Trails. Die "thruhiker" laufen also alle diesselben Strecken, jahreszeitlich bedingt auch meist zu ähnlichen Zeiten, d.h. man trifft sich zwangsläufig öfter.
    Zudem ist in den USA die Infrastruktur auch sehr beschränkt, d.h. in Ermangelung von öffentlichem Transport und Unterkunftsmöglichkeiten springen die sogenannten "trail angels" ein. In Europa ist man nicht so sehr auf Helfer angewiesen. Während ich in den USA sehr häufig auch von Fremden eingeladen worden bin, passiert das Europa sehr selten - wird hier aber auch nicht so oft benötigt. Trail angels gibt es in Europa nicht.
    Als Resultat entsteht in den USA eine Community, die über Mailinglisten (z.B. PCT-l), Websites (whiteblaze) und Treffen (z.B. The Gathering, Trail Days) sehr gut vernetzt ist. Man kennt sich entweder direkt oder über andere. In Europa gibt es diese zentralen Einrichtungen nicht. Websites und Treffen sind nur national oder sogar regional und beschäftigen sich eher mit Outdoor allgemein denn mit Langstreckenwandern.
    Menschen, die sich sozusagen "Vollzeit" mit Wandern beschäftigen, gibt es sowohl in den USA als auch in Europa nur sehr, sehr wenige. Die thruhiker in den USA sind in der Regel entweder relativ jung und laufen zwischen College und Einstieg ins Berufsleben einen oder mehrere Trails. Oder aber es sind (Vor-)ruheständler, die einen grossen Teil ihrer Zeit mit Wandern zubringen, aber noch eine homebase und Familie haben. Alles dazwischen geht zwischen den Trails immer mal wieder für einige Monate oder Jahre arbeiten.
    Da es nur so wenige und so völlig unterschiedliche Vollzeit-Wanderer gibt, kann man diese schwer generalisieren oder Unterschiede zwischen den Ländern festmachen.
    Ein thruhike des AT oder PCT ist in den USA ähnlich akzeptiert wie eine lange Pilgerwanderung in Europa. Sowohl beim AT/PCT oder bei den Pilgerwegen hat die breite Bevölkerung durch Medienberichte ein Bild von dieser Wanderung und den Beteiligten, d.h. der thruhiker oder Pilger kann sozusagen eingeordnet werden.

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