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Sicherheit auf dem Wasser / Unfallberichte und -verhütung
...Sie scheinen also unmittelbar auf der Ostsee unterwegs gewesen zu sein.
Wenn sie sich am Ufer entlang bewegt hätten, wären sie kaum vor Rügen auf die offene See abgetrieben. Sie nahmen offensichtlich von Dranske den direkten 5,5 km langen Weg quer durch die Bucht Richtung Steilküste. Die Bucht, etwa 20 km², nicht zu queren, würde die Strecke mehr als verdoppeln.
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Ich bin mal 2004 von Schapprode aus da lang gepaddelt - der Blick auf die Nordwest offene See flößt einem schon Respekt ein.
Zuletzt geändert von atlinblau; 19.06.2024, 17:19.
Ich habe eben mal bei Canua geschaut. Tatsächlich ist da ufernah eine Paddelstrecke eingezeichnet. Demnach hält man sich lange am Ufer eines Nationalparks auf und kann dann mit einem Schlenker durch eine Enge in den Vitter Bodden (heißt das so?) paddeln. Eine Route für Paddler nach Hiddensee kann ich quer rüber nicht erkennen, ich vermute nämlich, die wollten den oberen Punkt der Insel treffen. Auf der openseamap ist da genau ein Gefahrenpunkt eingezeichnet und an dem Schlenker beginnt auch die Fahrrinne, dieser Bereich ist betonnt. Sie scheinen also unmittelbar auf der Ostsee unterwegs gewesen zu sein.
...
Mein Risikomanagement sieht so aus:
Ich fahre immer so, das ich 80% meines Komfortbereichs maximal ausnutze.
Begebe ich mich aus der Komfortzone, dann mit Lokalen oder Ortskundigen, Absicherung von Land oder vertrauensvolle versierte Mitpaddler und auch mal Aussteigen und erstmal die Situation begutachten.
Immer ausreichend Safety Material mitführen inkl EH Set und vorbildlich kleiden (Dress for the Water, not the Air), Schwimmweste, Gurtschneider, Pfeife etc.
Sieht manchmal etwas zu dick aufgetragen aus, aber die Erfahrung sagt:
Lieber haben als brauchen.
Genau so.
Noch nicht alles gebraucht - GsD!
Aber auch schon zwei aus dem See gezogen bei kaltem Wetter und gar mal ein Begleitboot mit Ausfall des Motors per Wurfsack in nächste Bucht reinpendeln lassen (mir 1 Erw./2 Kids an Bord in Hann. Münden aufs Wehr zugetrieben).
Ohne Equipment hätt ich nur zusehen können...
Bäume sind echte Gefahren, die man wie auch immer meiden sollte.
Vor einem Monat auf der Agger einen Anfänger erlebt, der weder steuern konnte, noch auf Rufe reagierte, vermutlich nicht mal wusste wie man bei moderater Strömung auf der Stelle bleibt.
Lange rede, direkt in einer Kurve in den Baum gerauscht, der in der Außenkurve lag.
Kehrwasser fahren hätte ihn vorbei gebracht, aber er ist direkt gerade rein.
2. Problem, hat sich durch den Ruck verleiten lassen hang aufwärts zu kippen, statt sich an die Äste Hangabwärts zu halten. Die Strömung drehte ihn unters Boot in die Äste unter Wasser.
3. Viele der Helfer hatten keine Leine da bei um das Boot rauszuziehen. Da war mir wieder klar warum ich ein Contakt Tow auf Deck und eine Schleppleine, die auch als Wurfsack fungieren kann, mitführe.
Er tauchte glücklicherweise wieder auf und das Boot konnte mit den Seilen geborgen werden.
Mein Risikomanagement sieht so aus:
Ich fahre immer so, das ich 80% meines Komfortbereichs maximal ausnutze.
Begebe ich mich aus der Komfortzone, dann mit Lokalen oder Ortskundigen, Absicherung von Land oder vertrauensvolle versierte Mitpaddler und auch mal Aussteigen und erstmal die Situation begutachten.
Immer ausreichend Safety Material mitführen inkl EH Set und vorbildlich kleiden (Dress for the Water, not the Air), Schwimmweste, Gurtschneider, Pfeife etc.
Sieht manchmal etwas zu dick aufgetragen aus, aber die Erfahrung sagt:
Lieber haben als brauchen.
Klassiker.
Dass man gegen einen Baum gedrückt wird und nichts mehr machen kann, passiert nicht nur Anfängern. Das kann jedem passieren. Damit muss man immer rechnen, wenn der Fluss die Gegebenheiten hat. Da hilft dann nur noch aussteigen.
Kommt auf unseren Gruppentouren praktisch jedes Jahr vor.
Ein ähnlicher Bericht in unserer Vereinszeitschrift, diesmal die Trave. Die Paddlerin ist weit über siebzig, drahtig und durchtrainiert, bestimmt 50 Jahre aktiv. Sie sah das Baumhindernis, vor ihr gab es eine Kenterung, daher wollte sie mit Seilfähre nach links ins Kehrwasser, hatte für die Strömung aber nicht genug Kraft, und ist mit dem Boot vor ihr zusammengestoßen. Ihr Boot hat sich darauf quer gestellt. Sie hat versucht, zu kanten, aber altersbedingt nicht genug Kraft gehabt, also ist sie gekentert. Sie hat unter Wasser dann versucht, extra gegen die Strömung aus zusteigen, ist kurz hoch an die Luft gekommen und wieder untergangen, wo sie Wasser geschluckt hat. Sie ist dann von der Strömung unter dem Baum durchgesogen worden, wobei sie sich nur daran erinnert, dass ihr Mütze vom Kopf gehoben wurde, also hängen blieb. Sie wollte dann ans Ufer, aber es war so schlammig, dass sie nicht die Kraft hatte, aus dem Schlick raus zu kommen. Ein Vereinskamerad hat sie dann mit der Hand rausgezogen und die anderen haben das Boot geholt und umgetragen. Danach war sie den Rest der Tour im Boot ziemlich wackelig auf den Beinen, wie sie selbst schreibt.
Auf Solotour hätte das schlecht enden können. Die waren zu siebt, das Wasser an Ostern noch nicht so warm. Wechselwäsche hatte sie dabei und auch genutzt.
Klassiker.
Dass man gegen einen Baum gedrückt wird und nichts mehr machen kann, passiert nicht nur Anfängern. Das kann jedem passieren. Damit muss man immer rechnen, wenn der Fluss die Gegebenheiten hat. Da hilft dann nur noch aussteigen.
Kommt auf unseren Gruppentouren praktisch jedes Jahr vor.
Das Vorbereiten ist eher innerlich.
Die Sache ernst nehmen.
Wir haben zwei Standardstrecken, die wir ein oder zweimal im Jahr fahren. Und die habe ich (und meine Frau) nicht so ernst genommen. Da fahren wir einfach durch und kucken, was kommt. Das war ja auch bei diesem Hindernis die Einstellung. Wir waren uns bewusst, dass die Schwentine voll und schnell ist. Aber in dem Moment haben wir nicht daran gedacht bzw. keinen Folgerung gezogen.
Das Baumhindernis ernst nehmen. Prachttaucher hat das Risiko ja in einem anderem Thread dargelegt.
Das war uns so nicht bewusst. Schlecht vorbereitet. Auf Flussfahrten im allgmeinen muss man sagen.
Und Du musst wissen, dass glatter Fluss Gefahr bedeutet. Denn irgendwo muss sich das Wasser ja Bahn brechen, es ist ja kein See. Gerade die Schwentine ist tückischer als man denkt.
Schlechte Vorbereitung will ich nicht sagen. Gut, die Sachen besser verstauen, aber das löst ja das Problem nicht, dass Du/Ihr dabei verunglücken hättet können. Da hilft nur Training, Erfahrung und Technik.
Es fehlt: schlecht vorbereitet.
Das war, weil schon x-Mal gemacht, eine Vorbereitungszeit von 20 Minuten.
Wir hatten auch einen offenen Picknickkorb dabei.
(Der es inklusive Stelton Thermoskanne überlebt hat. Die Lock dingsbums... brotdosen sind allerdings verschwunden. wir haben sie nicht gesucht, es gab wichtigeres.)
Ich glaube, Karlssons Beitrag ist eine gute Übersicht darüber, welche Dinge Paddelanfänger oft gar nicht auf dem Schirm haben. Im Nachhinein wundert man sich wahrscheinlich selbst...
Auf Wunsch eines Mitglieds auch hier noch einmal. Nicht, dass ich so stolz wäre, dass ich das Forum damit zuspamme. Ich habe es auch nochmal überarbeitet und ergänzt
Wir sind am 1. Mai die Kanu Hausrunde gefahren. Mit einem neuen gebauchten Kanadier.
Auf der Schwentine vom Kirchsee bis nach Rastorf an die B 202.
Nach mehreren umfahrenen Bäumen lagen unterhalb des Altarms am Gut Rastorf zwei Bäume direkt hintereinander sehr weit im Fluss. Aber rechts sah es so aus, als ob man vielleicht herum oder drüber käme. Wir sind mal näherrangefahren. Zum kucken. Fehler. Wir sind parallel zu den Baumstämmen gesogen worden. Dann auf den Baumstamm rauf. Und dann hat es uns gekentert. Mein erstes Auftauchen war im Kanu. Meine Frau rief schon nach mir.
Ich habe hier auch schon von der Baumgefahr gelesen. Aber in dem Augenblick haben weder meine Frau noch ich daran gedacht, was da passiert. Der Grund: Die Schwetine sieht da aus wie ein See. Da ist keine Welle, kein Plätschern, nix. Als wir drin standen, hingen, schwammen, haben wir gemerkt, was los ist. Da gehen sicher x-tausend Liter pro Sekunde durch. Der Druck war echt krass.
Mit viel Mühe und Hilfe anderer Paddler haben wir es geschafft, das Boot freizubekommen, wobei wir uns dabei sicher nochmal unnötig gefährdet haben. Das Kanu wurde stark gegen den Stamm gepresst, ließ sich aber seitwärts zur Strömung verschieben. (Ein langes Seil, mit dem man das Boot einfach von Landaus hätte seitlich wegziehen können, hatten wir nicht dabei. Das ist am alten Boot geblieben...) Dabei waren wir zeitweise auch zwischen Baum un Boot eingeklemmt. Wir wollten aber dringen wenigstens unsere Papiere und Telefone, die wir in wasserdichten Fahrradtaschen sicher am Boot wähnten, befreien. (Bei dem Wasserdruck waren sie übrigens nicht dicht.
Irgendwann konnten wir das Kanu unter den Stämmen durchgeschieben. Wir haben uns am Ufer sortiert. Ein Stehpaddler und ein Kajakfahrer haben uns das Boot zurückgebracht. Und dann konnten wir aus eigener Kraft weiter gefahren. Zum Fahrrad an der B 202, damit zurück nach Preetz, das Auto holen und dann nach Haus. Kanu entladen und dann haben wir beide erstmal einen sehr ausgiebigen Mittagsschlaf gemacht.
Wir haben keine Schwimmwesten getragen. Ich bin auch nicht sicher, ob die am Baum geholfen oder die Gefahr des Festhänges noch erhöht hätten.
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