Tourentyp | Trekkingtour |
Breitengrad | 68.3562189 |
Längengrad | 18.678174 |

Reisezeitraum: 15. August bis 8. September 2024
Prolog
Dass meine Pläne nicht aufgehen, das bin ich ja gewohnt. Sei es wegen Selbstüberschätzung, schlechten Wetters oder sonstigem Unbill. Aber so viel wie in diesem Jahr ist mir noch nie schief gelaufen. Am Ende ist gar keine schöne runde Tour draus geworden, sondern lauter kleines Stückwerk. Immerhin mit durchaus schönen Momenten, so soll auch daraus ein Bericht entstehen.
Ich hatte einen super Plan, der sich wie so oft an vobos Reisen orientierte. Von Ballangen aus wollte ich starten. Allerdings nicht wie er zu Fuß, sondern gemütlich auf dem Børsvatnet paddelnd. Dann über Sitasjaure, Čáihnavággi und Oallavággi nach Norden raus mit Ziel Katterat oder Riksgränsen.
Für die Anreise wollte ich eigentlich den Nachtzug von Stockholm nach Narvik nehmen. Aber das Buchungschaos auf VY und SJ ließ mich zunehmend nervös werden, während ein Direktflug von Frankfurt nach Narvik lockte. In der Befürchtung, dass die Zugbuchung nicht mehr klappt und dann der Flug ausgebucht wäre, habe ich doch den Flug gebucht. Über Lufthansa. Ausführende Airline war dann aber Discover Airlines.
15. August ANREISE
Meine Bahnfahrt zum Flughafen dauert diesmal länger als gewöhnlich, weil die Riedbahn saniert wird. Also muss ich ab Mannheim mit dem Ersatzbus fahren. Klappt aber alles reibungslos.
Am Flughafen werden meine Nerven in einer langen Warteschlange am Check-In auf die Probe gestellt. Die sich zudem kaum weiterbewegt. Auch die Menschen vor mir in der Schlange werden zunehmend unruhig, während sich vorne an den Schaltern quasi nichts tut, weil das wenige Personal sich sehr lange mit einzelnen Flugreisenden beschäftigt. Ein weiterer Discoveryangestellter macht es nicht besser, als er in der Warteschlange nach Reisenden fragt, die noch heute fliegen wollten!

Ab da geht wieder alles glatt und ich lande mittags in Narvik. Das heißt am Flughafen Evenes. Nach Narvik geht es mit dem Expressbus und von dort mit der Linie 100 nach Ballangen. Hier will ich auf dem Campingplatz übernachten und morgen dann ins Abenteuer starten. Der Platz ist ganz hübsch, direkt am Fjord und weitläufig. Die meisten Gäste wohnen in den Hütten oder Wohnmobilen, ich bin die einzige mit Zelt und stelle das auf einem schmalen Grasstreifen am Ufer auf. Am frühen Abend gehe ich ins Städtchen, um noch ein paar Fressalien zu kaufen.
Einkaufsbummel am Fjord
Als ich zurückkomme, baut gerade eine Familie ihr Zelt kaum einen Meter neben dem meinen auf.


Distanzlos!
Ich überlege noch kurz, ob ich mein Zelt abbauen und weiter weg wieder aufstellen sollte. Aber das ist mir dann doch zu albern.
Ich verziehe mich aber ohnehin zum Abendessen in den großen Küchenraum. Die Nutzungsregelung finde ich allerdings etwas seltsam. Es gibt eine gut eingerichtete Küche, aber Herd und Backofen funktionieren nur gegen Bezahlung. Man muss sich eine Karte an der Rezeption holen, auch Geschirr und Besteck gibt es nur dort gegen Gebühr. Zumindest die Wasserkocher funktionieren aber ohne Geld und für die Fertigsüppchen, die ich mir gekauft habe, reicht das.
Als ich mich zur Nachtruhe zurück ans Zelt begebe, bereue ich, dass ich es nicht umgestellt habe. Denn zu allem Überfluss parkt das Auto der Familie links von meinem Zelt, ihr Zelt steht rechts. Das heißt, sie latschen den ganzen Abend hin und her direkt an mir vorbei und sind dabei nicht leise. Noch hege ich die Hoffnung, dass sie bald Ruhe geben, aber sie quatschen immer noch lautstark als ich endlich schlafen will. Natürlich sind sie morgens trotzdem früher wach als ich, so dass ich nicht mal ausschlafen kann.

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