[NO] Lomsdal Visten 2023

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  • Fexel
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    [NO] Lomsdal Visten 2023

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    So, nun die aktualisierte Version, irgendwie habe ich die 1. Version aus Versehen schon hochgeladen... Und es muss natürlich "Lomsdal Visten 2024" heißen, weiss jemand, wie man den Beitragsnamen ändert?

    Lomsdal Visten 23.07.2024 – 02-08.2024

    Liebe Outdoor-Community
    Da diese Seite einen großen Anteil an der Planung unserer tollen Erlebnisse hatte, möchten wir mit unserem ersten Reisebericht etwas zurückgeben.
    Schon seit fast 5 Jahren haben ehemalige Schulfreunde und ich eine Wildnistrekking-Tour nach Norwegen vor. Es kam aber immer etwas dazwischen, mal war es das große C, dann fand sich kein Termin etc.. Wir haben alle Outdoorerfahrung, ich hatte in der Zwischenzeit 10 Tage selbstversorgend die Hardangervidda auf gut markierten Wegen mit dem Zelt überquert, das Trekking ohne Wege war jedoch für uns alle mehr oder weniger neu. Während der gesamten Vorbereitung war dies auch der Punkt, vor dem ich den meisten Respekt hatte.
    Nun sollte es dieses Jahr klappen: Wir sind zwar mittlerweile fast alle berufstätig, aber haben unsere Urlaube schon im letzten Jahr abgestimmt eingereicht, der Zeit-Slot stand also. Leider war unsere ursprüngliche Gruppe dennoch geschrumpft, sodass nur zwei Schulfreunde (Valentin und ich) plus Valentins Freundin Annika übriggeblieben waren.
    Schon vor 5 Jahren hatte ich nach langer Recherche, auch hier im Forum, den Lomsdal-Visten Nationalpark aufgrund seiner Unberührtheit und seinem Abwechslungsreichtum ins Auge gefasst. Eine Süd-Nord-Durchquerung, wie sie Borgman 2016 in etwa 9 Tagen geschafft hatte, erschien uns sehr reizvoll. Allerdings hatte ich auch viel über den Elgviddvatnet mit seinem imposanten Wasserfall und das wilde Grunnvassdalen gelesen, und bei gutem Wetter erschien mir ein alternativer Einstieg von Tosbotn über das Godvassdalen und die Mitnahme dieser beiden Highlights als sehr machbar. Ich hatte gelesen, dass man für das Grunnvassdalen etwa einen Tag braucht, daher rechnete ich für die gesamte Strecke von Tosbotn nach Mosjoen mit etwa 10-11 Tagen. In der Hardangervidda war ich mit ähnlich viel Gepäck 20-30 km am Tag gelaufen, etwa 10 km in weglosem Terrain pro Tag erschien mir für diese Tour realistisch. Ein Irrtum, wie sich später herausstellen sollte…

    Anreise
    Valentin und Annika sind bereits am Freitag von Berlin nach Trondheim geflogen, wo sie das Wochenende mit Kajakfahren, Sightseeing und Gaskartuschenkauf verbrachten. Ich fuhr am Freitag mitsamt gepacktem Rucksack im Flixbus (dessen Reifen platzte und ich bereits eine kleine Wildniswanderung auf dem Grünstreifen der Autobahn meisterte) von Zürich nach München zu einer Hochzeit.

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl587779.jpg Ansichten: 6 Größe: 553,7 KB ID: 3277348 Trondheim
    Das „Hochzeitsgepäck“ deponierte ich bei Freunden, fuhr mit dem ICE zum BER und flog am Montagabend nach Trondheim. Gleichentags nahm der Rest der Reisegesellschaft den Zug und Bus nach Tosbotn auf den hiesigen Campingplatz zum Lagecheck. Beim Umstieg in Trofors an der E6 ist das Restaurant „Trixie“ und ein Bad im Fluss sehr zu empfehlen. Ich schlief 6h im RaddisonBlu am Flughafen und stieg am Dienstagmorgen nach einem leckeren Frühstück in den Flieger nach Mosjoen. Da ich mich im Vorfeld über die Busverbindungen nicht ausreichend informiert hatte (der sog. „Tosenexpress“ fährt nur einmal am Tag, und das ist abends…), ärgerte ich mich über den unnötigen Inlandsflug und landete im strömenden Regen am Flughafen Mosjoen. Meine alten Wanderstiefel waren auf dem Fußweg nach Mosjoen (ca 6 km) innerhalb weniger Minuten durchweicht, die Regenhose kam erstmalig zum Einsatz und ich machte mehrmals Stopp zum Auskippen meiner Schuhe und Auswringen meiner Socken. Ging ja gut los…
    In Mosjoen angekommen war mir erstmal unklar, wie ich die nächsten 8 Stunden bei sintflutartigem Regen verbringen würde. Die Idee, nach Tosbotn zu trampen, habe ich aufgrund meiner nicht vorhandenen Erfahrung diesbezüglich verworfen. Möglich wäre es sicherlich gewesen. Ich genoss einen schlechten Kaffee mit trockenem Gebäck im ebenso trockenen Einkaufszentrum (hier gab’s auch Toiletten), und steuerte dann den Intersport an. Ich erwarb neue wasserdichte, leichte Trekkingstiefel, eine der besten Entscheidungen überhaupt (sie saßen perfekt, obwohl nicht eingelaufen gabs keine Blasen), und deponierte meine alten Schuhe aus Emotionalität im Laden. Dann steuerte ich das Bahnhofsgebäude an, welches schön warm war und außerdem Steckdosen und Toiletten zu bieten hatte. Ich verbrachte die Zeit mit Basteleien an meinem Angelequipment, netten Gesprächen mit 2 Belgierinnen und Lesen einer RennRad, welche ich mir am BER zugelegt hatte.
    Am frühen Abend stieg ich in den Tosenexpress und freute mich riesig, als ich mitten im Nirgendwo schließlich zu Annika und Valentin stieß. Unser Abenteuer sollte also beginnen…

    Tag 1: Tosbotn – Indre Molvatnet
    Noch am Abend, bei nun etwas nachlassendem Regen, begannen wir hochmotiviert unsere Tour. Der Wetterbericht hatte für die nächsten Tage deutlich besseres und v.a. trockenes Wetter vorhergesagt, sodass wir die Route über das Godvassdalen in Angriff nahmen. Unser Ziel waren die Molvatnan, ggf. sogar der Godvatnet. So ging es zunächst steil über einen schlammigen Forstweg Richtung Norden, und mit unseren Rucksäcken (ca 21- 23 – 26 kg) begannen wir ordentlich zu schnaufen. Die Bäche und Flüsse waren enorm angeschwollen (was uns im Vorfeld bewusst war, dass dies hier schnell passiert) und wir meisterten unsere erste Furt ohne Probleme. Wir sahen sehr viele größere Tierspuren und Losungen, vielleicht würden wir ja einem Elch oder Rentier begegnen?
    Zwischen 21 und 22 Uhr fanden wir einen Campspot am Indre Molvatnet und genossen unsere erstes selbstgemachte Trekkingmahlzeit, bevor wir erschöpft in unsere Schlafsäcke krochen.
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl587781.jpg Ansichten: 5 Größe: 548,2 KB ID: 3277349 Camp am Indre Molvatnet
    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: dataurl587782.png Ansichten: 5 Größe: 2,95 MB ID: 3277350 Distanz: 4,81 km, Steigung 192 m, Bewegungszeit 1:25 h, Gesamtzeit 4:07 h
    Zuletzt geändert von Fexel; 01.09.2024, 15:45.

  • Fjellfex
    Fuchs
    • 02.09.2016
    • 1664
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    #2
    Sehr schöner Bericht, vielen Dank. Zum *perfekten* Bericht fehlen eigentlich nur noch ein paar Bilder ... zumindest von den Orten von denen du am meisten geschwärmt hast.
    Und aufgrund meiner vielfältigen Erfahrungen im Norden kann ich nur bestätigen, dass Lomsdal-Visten Ansprüche stellt wie kaum eine andere Gegend.

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    • Blahake

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      Fuchs
      • 18.06.2014
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      #3
      Auch von mir Dank für den tollen Bericht, wobei auch ich mich natürlich über Bilder freuen würde. Anscheinend muss ich da doch auch mal hin, obwohl ich eigentlich den Anspruch meiner Touren mal n bisschen zurückschrauben möchte. 🙈 Eine Frage zur Bertrand-Nahrung, die scheint ja praktisch und leicht zu sein, aber ist wohl kulinarisch kein Hit? Würdest Du sie empfehlen?
      Zuletzt geändert von Blahake; 12.08.2024, 06:52.

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      • Fexel
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        • 10.08.2024
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        #4
        Mensch Leute, ich habe anscheinend aus versehen den Bericht hochgeladen, obwohl er gar nicht fertig war.... Natürlich haben wir unzählige Bilder, Videos und auch die GPX Dateien, das hochladen gestaltet sich allerdings schwieriger als gedacht... Werde es sicher stück für stück hochladen.
        Zur Bertrand-Nahrung: Eigentlich sehr gut und praktisch, Annika und Valentin würden es sehr empfehlen. Ich hatte jedoch "Active" mit viel Proteien, geschmacklich nicht ganz so meins.... Und ehrlich gesagt oft auch eine ziemliche Sauerei, weniger Abwasch ist es trotzdem.

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        • Fexel
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          #5
          Tag 2: Indre Molvatnet – Irgendwo im Godvassdalen
          Wir schliefen recht lange, sicherlich bis nach 9 Uhr, und badeten erst einmal im See, welcher angenehm kühl war. Dann Frühstück (Bertrand Trinknahrung), Abwaschen, Zähneputzen, Abbauen und Einpacken. Wir kamen erst nach 12 Uhr los, hofften aber, dass sich mit der Zeit eine Routine entwickelte und wir die nächsten Tage schneller werden würden.

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Name: dataurl553680.jpg
Ansichten: 366
Größe: 530,2 KB
ID: 3277355 Blick Richtung Godvassdalen
          Aus dem Forstweg wurde ein Pfad, der Pfad wurde immer ausgesetzter (obwohl auf Karte und GPS noch eingezeichnet) und bald landeten wir in einem ziemlichen Dickicht (auf dem GPS „on track“), auch viele Wasserläufe waren nicht eingezeichnet und mussten gequert werden. Wir stiegen immer weiter auf, dem in der Karte eingezeichneten, im Gelände aber nicht als solchen erkennbaren Pfad folgend. Wir querten ein moosbewachsenes Geröllfeld (Elgskardet), ziemlich kraftraubend. Nach einiger Zeit erreichten wir Godvatnet für unsere Mittagspause. Mehr als einen Kilometer in der Stunde waren wir nicht vorangekommen. Es eröffnete sich ein wunderschöner Blick über den See hinauf ins Godvassdalen, auch unsere geplante Aufstiegsroute, ein grüner Kamm neben einer Schlucht am linken Talende, ließ sich gut erkennen (Ich hatte im Vorfeld gelesen, dass dieser Kamm begehbar sei). Wir sahen einige Forellen steigen, doch in Anbetracht unseres langsamen Vorankommens entschied ich mich gegen eine kurze Angelsession.
          Plötzlich hörten wir es hinter uns rascheln, und aus dem Dickicht tauchte ein älteres norwegisches Ehepaar auf. Beide mit schwerem Gepäck und schweren Lederstiefeln, er mit einer alten Armeekraxe (geniales Teil). Sie stammten aus Tosbotn und würden jedes Jahr einige Tage zum Fischen in der Hütte am See verbringen, welche von der Familie in den 1970ern erbaut worden sei. Das Baumaterial sei über den zugefrorenen Fluss transportiert worden. Wir fragten, wie lange sie von Tosbotn gebraucht hätten, die Antwort erschütterte uns: 2 1/2 Stunden?! Wir waren nun fast einen gesamten Wandertag unterwegs… Sie fragten uns, was wir vorhaben, und wirkten ein wenig besorgt. Ein Fingerzeig auf unser Inreach beruhigte sie aber. Ein Bruder sei vor einigen Jahren mal von Tosbotn zum Elgviddvatnet gelaufen, die genaue Route konnten sie uns jedoch nicht beschreiben. Der rüstige Herr berichtete von den Legenden, welche sie sich über den Fischbestand im Elgviddvatnet erzählen. Sie meinten, wir sollten den Aufstieg einfach probieren und auf uns aufpassen. Insgeheim hoffte ich, dass wir es an diesem Tag noch bis über den Sattel schafften…
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Name: dataurl646743.jpg
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Größe: 466,6 KB
ID: 3277356 Blick über den Godvatnet ins obere Godvassdalen
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          • Fexel
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            #6
            Grün markiert: Ungefähre spätere Aufstiegsroute
            Am Seeufer lief es sich gut, am nördlichen Delta schlugen wir uns östlich ins Dickicht. Wir querten, teils unnötig, erneut auf Karte und GPS nicht markierte Wasserläufe und folgten dem östlichen Wasserlauf, welcher sich zunehmend zur Schlucht wandelte, das Tal hinauf durch Dickicht und Feuchtwiesen. Bald wurde es später Nachmittag und wir entschieden uns, da das Gelände zunehmend steiler wurde, unser Nachtlager auf einer etwas erhöhten Position aufzuschlagen. Nach einem gemütlichen Abend am kleinen Lagerfeuer waren wir glücklich, dass es an diesem Tag trocken geblieben war. Schon jetzt war jedoch absehbar, dass wir insgesamt sehr hinter unserem Zeitplan zurückhinkten.

            Camp im Godvassdalen – in der Ferne erste sonnige Hoffnungsschimmer


            Distanz: 5 km, Steigung 103 m, Bewegungszeit 2:57 h, Gesamtzeit 6:23 h



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            • Fexel
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              #7
              Tag 3: Irgendwo im Godvassdalen – immer noch irgendwo im Godvassdalen (aber höher)
              Diesmal kamen wir früher los, für die ganze Morgenroutine brauchten wir jedoch immer noch ca. 2h. Wir hatten uns viel vorgenommen – um noch einigermaßen im Zeitplan zu sein, musste heute der Elgviddvatnet erreicht werden. Etwa 7 km Luftlinie sollten doch eigentlich zu schaffen sein, vor allem sah doch das Wetter so gut aus…

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Name: dataurl466538.jpg
Ansichten: 370
Größe: 1,05 MB
ID: 3277362
              Morgennroutine im Camp bei strahlendem Sonnenschein

              Wir liefen weiter durch dichten Bewuchs am östlichen Wasserlauf, nun endgültig zur Schlucht mutiert, entlang. Bald schon war klar, dass das Gelände zu abschüssig wurde, sodass wir umkehrten und den Fluss furteten. Hier lief es sich deutlich besser, zwar viel auf und ab, aber weniger Bewuchs. Vielleicht wäre es intelligent gewesen, den östlichen Wasserlauf schon am Godvatnet zu furten und dann zwischen den beiden Wasserläufen das Tal hinaufzugehen.
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Name: dataurl466541.jpg
Ansichten: 364
Größe: 1,44 MB
ID: 3277367 Die Schlucht im Godvassdalen
              Auf den heruntergeladenen Luftbildern ließ sich ein ausgetrocknetes Flussbett erkennen, welches genau auf unseren angepeilten Bergrücken zulief. Nach erneut kurzer Dickicht-Passage waren wir heilfroh, auf dieses Flussbett zu stoßen und folgten ihm flott bis zum Fuß unseres geplanten Aufstieges. Hier war es Zeit für die Mittagspause. Nachdem wir unsere Flaschen aufgefüllt hatten, ging es steil bergauf, es lief sich jedoch gut über Wiesen und Bodenbewuchs. Dennoch wieder sehr kräfteraubend das Ganze, sodass wir oft pausierten.
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Ansichten: 376
Größe: 586,9 KB
ID: 3277360 Mühsamer Aufstieg mit atemberaubendem Blick
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Ansichten: 367
Größe: 749,8 KB
ID: 3277364 Ultraleicht geht anders aber der Apfel schmeckt
              An einer besonders steilen, schlecht einsehbaren Stelle setzte ich den Rucksack ab und erkundete kurz die beste Aufstiegsroute. Bei nasser Wiese wäre diese Stelle sicherlich gefährlich, da es nun auch rechts von uns kurz steil bergab ging. Zum Glück alles trocken und es konnte es konnte weitergehen.

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Ansichten: 365
Größe: 827,9 KB
ID: 3277363 Flacheres Gelände, etwas weiter oben
              Das Gelände wurde zwar flacher, die Kräfte schwanden jedoch zusehends, sodass wir die Entscheidung trafen, an einem guten Spot mit fließendem Wasser unser Camp zu errichten. Auch war uns nicht klar, ob es auf dem Sattel überhaupt eine ebene Fläche geben würde. An diesem wunderschönen Abend mit atemberaubendem Blick in das Godvassdalen und Naturdusche trafen wir die Entscheidung, unsere Route zu ändern: Es sollte nun über den Elgviddvatnet, Grunnvasdalen, Lomsdalen, Strompdalen (Hütte) und die Breivatnan zurück nach Tosbotn gehen.
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Größe: 633,6 KB
ID: 3277361 Namenloser See 671 m und Blick ins Godvassdalen
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ID: 3277365 Camp mit Aussicht
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Ansichten: 360
Größe: 1,56 MB
ID: 3277366 Naturdusche


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Name: dataurl466542.png
Ansichten: 350
Größe: 4,14 MB
ID: 3277368 Distanz: 5,5 km, Steigung 539 m, Bewegungszeit 3:25, Gesamtzeit 7:20 h





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              • Fexel
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                #8
                Tag 4: Immer noch irgendwo im Godvassdalen (aber höher) – Elgviddvatnet
                Neuer Tag – neues Glück. Fühlte sich gut an, keinen Zeitdruck zu haben. Doch gleich zu Beginn verstiegen wir uns etwas, wir wurden seitlich auf einen der vielen kleinen Rücken/Felsbänder getrieben und mussten an einer sehr abschüssigen Stelle umkehren, hinunter war natürlich anspruchsvoller als nach oben. Es ging alles glatt, und wir stiegen ohne weitere Probleme hinauf zum Sattel. Oben noch ein kurzes Geröllfeld queren, vorbei an kleinen Schmelzwasserteichen und es eröffnete sich ein unglaublicher Blick Richtung Elgviddvatnet über das Tal Guevtelsmehkie. Auf dem Sattel gab es allerdings wie befürchtet keine gute Campmöglichkeit, unsere Entscheidung vom Vortag war also goldrichtig. Nach einer Mittagspause ging es hinab, wir hielten uns eher rechts, da das Gelände hier flacher erschien. Anfangs vorsichtig über etwas Geröll, später Felsplatten und Wiesen lief es sich so gut wie bisher noch nie auf unserer Tour.
                Am Talboden hielten wir uns wieder links, die namenlosen Seen passieren wir am Westufer, wobei einige kleine Wasserlaufquerungen nötig waren. Nach einer weiteren längeren Pause ging es kurz noch einmal bergauf, bevor wir Richtung Elgviddvatnet abstiegen. Wir waren wieder ziemlich müde, auch der Abstieg hatte Kräfte gekostet. Einige Meter weiter entschieden wir uns zum Aufbau unserer Zelte. Wind kam auf und die Wolkendecke wurde dichter, hoffentlich kein Wetterumschwung… Ich probierte mein Angelglück am sagenumwobenen Elgviddvatnet, jedoch ohne Erfolg, bevor wir uns nach der Trekkingmalhzeit schlafen legten.

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Ansichten: 335
Größe: 3,82 MB
ID: 3277378 Distanz: 6,3 km, Steigung 157 m, Bewegungszeit 3:01 h, Gesamtzeit 7:43 h

                Tag 5: Elgividdevatnet
                In der Nacht setzte Dauerrregen ein, und eines unserer Zelte stand in einem kleinen Bach. Es sah ganz und gar nicht nach Besserung aus, sodass wir uns auch in Anbetracht unseres Vorhabens, dass Grunnvassdalen zu durchwandern, zum Abwettern entschieden. Ich verbrachte den Tag mit Essen, Schlafen, kleinen Reperaturen an meinen Packsäcken und erneut erfolglosem Angeln (vielleicht sind die Legenden wirklich nur Legenden…). Bei meinem kleinen Angelausflug sah ich jedoch, dass die Landzungen am westlichen Elgviddvatnet teils sehr steile Klippen waren, sodass wir uns nach Studium des Kartenmaterials entschieden, bei besserem Wetter erneut auf- und zum Wasserfall wieder abzusteigen. Nach einigen Runden Uno gingen wir mit der Hoffnung auf besseres Wetter schlafen.

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Name: dataurl636168.jpg
Ansichten: 367
Größe: 500,8 KB
ID: 3277371 Dauerregen am Elgviddvatnet

                Tag 6: Elgviddvatnet – Grunnvatnet
                In der Nacht hatte es zum Glück aufgehört zu Regnen. Unser Ziel für heute war also klar: wir wollten nur bis zum Grunnvatnet laufen, um morgen den gesamten Tag für das Grunnvassdalen zur Verfügung zu haben und der Landschaft noch etwas Zeit zum Trockenen zu geben. Am Grunnvatnet hatte ich in der Planung eine wunderschöne Halbinsel als Campspot ausgemacht (nur dass ich gedacht hatte, wir sind an Tag 2 oder maximal Tag 3 dort…). Wir stiegen also erneut auf, es lief sich über die nun etwas abgetrockneten Felsplatten sehr gut. Der Abstieg zum Wasserfall gestaltete sich jedoch etwas mühsam, da immer wieder einige Rinnsale den mit schwarzen Algen bedeckten Fels zu gefährlichen Todesrutschen werden ließen. Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: dataurl636170.jpg
Ansichten: 346
Größe: 1,00 MB
ID: 3277373 Unser Ziel für heute: Grunnvatnet

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Name: dataurl636166.jpg
Ansichten: 348
Größe: 683,4 KB
ID: 3277372 Blick auf Elgviddvatnet und -fossen
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Name: dataurl636169.jpg
Ansichten: 348
Größe: 934,9 KB
ID: 3277374 Elgviddfossen

                Der Wasserfall war unbeschreiblich – an den meisten anderen Orten der Erde stünden hier mehrere Aussichtsplattformen und Busse würden Touristen aus aller Welt scharenweise ankarren. Hier waren wir jedoch ganz allein, und wir legten eine längere Foto- und Angelpause ein. Ich fing zwei kleine Forellen unterhalb des Wasserfalls, wohl der schönste Ort, an dem ich je einen Fisch gefangen habe. Die Forellen durften wieder schwimmen und wir liefen das ebenfalls unbeschreibliche obere Grunnvassdalen entlang, bevor wir an einem kleinen See Mittagspause einlegten. Ich fing diesmal eine Forelle mit guter Speisegröße, sodass sie mitgenommen wurde. Kurz vor dem Grunnvatnet wurde das Gelände noch einmal anspruchsvoller und wir mussten wieder etwas aufsteigen, bevor wir den See erreichten. Der See mit dem zuführenden Wasserfall und der Halbinsel war wirklich atemberaubend (mir gehen die Adjektive aus…), wir schlugen unsere Zelte auf, badeten im See, brieten die Forelle und ließen den Abend am kleinen Lagerfeuer ausklingen.
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Name: dataurl636171.jpg
Ansichten: 344
Größe: 1,02 MB
ID: 3277376
                Camp am Grunnvatnet

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Name: dataurl636172.jpg
Ansichten: 339
Größe: 1,08 MB
ID: 3277375 Wasserfall direkt am See
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Name: dataurl636173.png
Ansichten: 332
Größe: 2,74 MB
ID: 3277377 Distanz: 5,5 km, Steigung 198 m, Bewegungszeit 2:35 h, Gesamtzeit 6:42 h

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                  #9
                  Tag 7: Grunnvatnet – irgendwo im Grunnvassdalen
                  Nun begann er also: der Teil, vor dem ich im Vorfeld am meisten Respekt hatte. Aufgrund des sehr guten Wetters entschieden wir uns für eine tiefe Route, ein erneuter Aufstieg hätte außerdem einen fast inakzeptablen Umweg bedeutet. Ich hatte die wenigen Berichte über das Tal gelesen, von „ich habe das Tal eigentlich nicht als besonders schwer in Erinnerung“ bis „Kletterausrüstung evtl. nötig“ war alles dabei. Wir hatten 2 kritische Stellen auf Karte, GPS und Luftbildern ausgemacht: zunächst eine etwa 90°-Kurve mit schluchtartigen Schenkeln und später wieder eine Schlucht, hier war jedoch am linken Ufer ein Geröllfeld zu erkennen, vielleicht kämen wir da drüber...
                  Doch bereits zu Beginn mussten wir an einer Stelle unsere Rucksäcke kurz absetzen, sie herunterreichen und minimal klettern. Danach wurden wir weit nach oben getrieben (bzw. stürzte die Grunnvasselva steil bergab). Es eröffnete sich der Blick auf einen weiteren, unglaublichen Wasserfall, sodass eine Fotopause nötig wurde.

                  Wasserfall im Grunnvassdalen, Abstieg über schwarze Todesrutsche (unten im Bild) unmöglich

                  Wir suchten lange nach einer passenden Abstiegsroute und entschieden uns für ein langes Geröllfeld. Etwas furchteinflößend waren kleine, instabile Schneefelder, welche oberhalb der Senke lagen und kurz vor unserem Abstieg etwas bröckelten. Wir hielten uns am Rand des Geröllfeldes und stiegen zwar zügig, aber immer wachsam ab. Am Talboden ließ sich bei unserer Mittagspause die nächste kritische Passage erkennen: besagte 90°-Kurve. Nach Studium des Kartenmaterials und des Geländes entschieden wir uns dafür, die Kurve über den Bergrücken zu schneiden. Wir entdeckten einen mit Birken bewachsenen Grünstreifen und peilten diesen als Aufstieg an. Recht beschwerlich, aber machbar. Bei höherem Wasserstand wäre jedoch das Erreichen des Grünstreifens sicher etwas schwieriger geworden.

                  Grün markiert: ungefähre Route

                  Oben angekommen war die beste Abstiegsroute nicht auf Anhieb erkennbar, jedoch fand sich erneut ein Grünstreifen mit Birkenbewuchs. Unten angekommen war dies rückblickend auch die beste Route. Wir liefen noch ein Stück im Tal entlang, jedoch schauten wir uns schon nach einem guten Plätzchen für unsere Zelte um, da wir doch wieder recht müde waren und kein Risiko an der nächsten Stelle eingehen wollten. Gegen Abend klarte es vollständig auf, und es fand sich eine Insel zwischen zwei Wasserfällen, laut und uneben aber - erneut - atemberaubend. In der Nacht wachte Valentin von einem pferdähnlichen Schnauben auf – vielleicht ein Elch?

                  Wildes Grunnvassdalen

                  Distanz: 6,0 km, Steigung 235 m, Bewegungszeit 3:43 h Gesamtzeit 7:21 h

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                  • Fexel
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                    #10
                    Tag 8: irgendwo im Grunnvassdalen – Lomsdalen
                    An diesem Tag wurden wir das erste Mal von blauem Himmel und der Sonne geweckt.

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ID: 3277392 Von der Morgensonne geweckt
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ID: 3277389 Aussicht beim Frühstück
                    Die „kritische“ Stelle erwies sich als sehr gut passierbar – etwas anstrengende, vorsichtige Kraxelei über Geröll war alles. Das Wetter war super und wir kamen gut voran. Die Mittagspause verbrachten wir an einem azurblauen Pool unter einem Wasserfall – ich glaube, ich habe noch nie so blaues Wasser gesehen. Die Blicke an diesem Tag waren ohne Worte, und es entstanden die meisten Fotos der Tour.
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ID: 3277388 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3277387 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3277391 Grunnvassdalen
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ID: 3277385 Nedre Grunnvatnet
                    Wir stiegen über teils etwas rutschige Felsplatten zum Westufer des Nedre Grunnvatnet ab. Unser Ziel für heute war Lomsdalen, sodass wir nach einem kurzen knackigen Aufstieg (wieder durch Birkenwald) problemlos über die Grunnvassheia Richtung Tal abstiegen.
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ID: 3277390 Grunnvassheia
                    Wir peilten die Brücke über die Nedre Grunnvasselva an, vor allem wegen der Fotos. Und ab hier hatten wir ja eigentlich vorgehabt, über das Hendriksdalen die Route von Borgman zu gehen, wir verließen ab hier also offiziell den geplanten Weg.
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ID: 3277393 Brücke über die Nedre Grunnvasselva

                    Erstmalig sahen wir wieder einen Trampelpfad, welcher sich jedoch immer wieder verlor. Schlussendlich kamen wir in einen Birkenwald, in dem sich ein alter Fahrweg vermuten ließ. Wir erreichten den Not-Erdkeller der ehemaligen Lomsdalen-Farm und dachten, das sei die „offene Hütte“ (welche jedoch einige hundert Meter weiter westlich lag und an der wir später vorbei laufen würden…). Wir wurden von Mücken verspeist, so viele kleine Biester hatten wir auf unserer gesamten Tour bisher nicht. Der Hitzestift lief bei Annika und Valentin auf Hochtouren, ich hatte den Kampf mittlerweile aufgegeben. Unser Nachtlager errichteten wir wieder auf einer Insel, badeten in der eiskalten Lomsdalselva und bereiteten Stockbrot über dem Feuer zu (leider wieder keinen Fisch).
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ID: 3277394 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3277384 Mückenbunker und „Hüttenbuch“
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ID: 3277386 Camp Lomsdalen
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ID: 3277395 Distanz: 8,4 km, Steigung 85 m, Bewegungszeit 3:50 h, Gesamtzeit 7:10 h

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                    • Fexel
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                      #11
                      Tag 9: Lomsdalen – Strompdalen
                      Unser Ziel heute sollte Strompdalen sein: Wir hofften, hier die Hütte zu finden, welche Anke und Sascha alias Antracis in ihrem herzigen Video von 2015 auch bezogen hatten. Außerdem hatte uns das Ehepaar am Godvatnet erzählt, dass die Königin von Norwegen gerne in Strompdalen wandert. Leider war das Wetter wieder schlechter, ab und zu leichter Nieselregen, jedoch noch ohne Regenhosen-Notwendigkeit. Im Lomsdalen ging es sehr schnell auf Trampelpfaden voran, wir liefen in einer Stunde so viel wie sonst manchmal an einem ganzen Tag. Leider verpassten wir die Lomsdal-Hütte („Was ist denn das für eine Abzweigung, die geht ja nirgendwo hin?! Ach komm, weiter geht’s….“).

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ID: 3277397 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3277398 Lomsdalen
                      Bei den Lomtjonann hatten wir uns zwischen Zwei Routen Richtung Strompdalen zu entscheiden, wir wählten die näher am Wasser gelegenen über Lomsdalsstien. Hier ging es auf einem teils ausgesetzten Trampelpfad sehr steil über matschigen Waldboden und moosbewachsenem Geröll Richtung Tal, Vorsicht war geboten. Unten angekommen ging es durch einen Märchenwald, am Wegesrand fand sich ein alter Mühlenstein, bis wir die Brücke über die Breivasselva erreichten, was zum Ausruf „das ist die Brücke aus dem Video“ führte und uns in der Hoffnung bestärkte, in Strompdalen tatsächlich eine richtige Hütte anzutreffen. Wir wurden nicht enttäuscht. An der Hütte trafen wir zwei Norweger – die ersten Menschen seit 7 Tagen! Sie hatten, wie alle Norweger, die wir auf der Tour trafen, riesige Rucksäcke dabei. Wir fragten uns, was die wohl alles mithaben?! Ob sie wohl auch in der Hütte übernachten wollen? Sie seien aus Bronnesyund, hätten ihr Boot in Storborja („fastest way to Lomsdalen“) und waren einige Tage im Nationalpark unterwegs. Das Terrain sei überall schwierig, und sie hätten auch oft viel Zeit verloren. Das sei hier überall so. Sie wirken etwas überrascht, wie wir aus Deutschland in diese abgelegene Region kämen. Wir sind ein wenig erleichtert, als wir erfahren, dass sie an der Hütte nur kurz Mittagspause gemacht hätten (es war 16:30…). Wir bezogen die Hütte und waren begeistert: alles da! Sogar ein wilder Garten mit köstlichen Him- und Johannisbeeren ist hinter dem Haus, draußen gibt es eine Naturtoilette und eine Feuerstelle. Ich stieg noch einmal zum Pilzesammeln und Angeln ab, fing einige kleine Forellen, aber nichts für die Pfanne. Einige Pfifferlinge sprangen jedoch heraus, und am Abend bereiten wir Kartoffelbrei und eine Mini-Pilzpfanne mit Röstzwiebeln zu. Im Bücherregal findet sich ein wunderbar bebildertes Buch: Lomsdal Visten – det gjemte landets villmark. Dieses werden wir uns nach der Reise sicher zulegen, auch wenn wir kein Norwegisch können. Wir amüsierten uns etwas über die gedankenverlorenen Fotos des Autors, heizten die Bude ordentlich ein und fielen müde in die „richtigen“ Betten.
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ID: 3277400 Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3277399
                      Hütte Strompdalen

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ID: 3277401 Distanz: 7,9 km, Steigung 130 m, Bewegungszeit 3:12 h, Gesamtzeit 4:10 h

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                      • Fexel
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                        • 11
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                        #12
                        Tag 10: Strompdalen – Midre Breivatnet
                        Wir diskutierten beim Frühstück (lecker Porridge mit frischen Beeren) noch kurz, ob wir nicht doch noch eine Nacht hierbleiben wollen. Wir entschieden uns dann aber dafür weiterzugehen, da wir nicht wussten, ob die Busverbindung auch am Wochenende fährt. Nach dem Hüttenputz ging es also wieder hinauf, der Weg verlor sich schnell, das Terrain blieb bis zum Abfluss der Breivasselva aus dem Nedre Breivatnet jedoch einfach.

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ID: 3277403 Noch ein Blick zurück ins Lomsdalen
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ID: 3277404 Richtung Nedre Breivatnet
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ID: 3277406 Längere, aber bei diesem Wasserstand problemlose Furt über die Breivasselva
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ID: 3277405 Aussicht nach kräftezehrendem Aufstieg auf Nedre Lapskarvatnet (links) und -Breivatnet (rechts), im Hintergrund Vistmannen und -kjeringa
                        Nach einer problemlosen Furt wurde das Gelände wieder deutlich schwieriger, insgesamt aber machbar. Irgendwann erreichten wir das Terrain oberhalb des Lapskarvatnet, wo wir eine weitere Pause einlegten und Richtung Nedre/Ovre Breivatnet abbogen. Der Weg ist gut mit Steinhaufen markiert, in der Ferne erspähten wir ein ausgewachsenes Rentier. Wahrscheinlich wollte es über die Landbrücke zwischen den Seen in unsere Richtung, doch es kehrte um und schlug einen großen Bogen um uns. Fotopausen waren dennoch nötig, insgesamt ein toller Moment.
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ID: 3277408 Rentier
                        Unser Ziel an diesem Tag war der Abfluss des Ovre Breivatnet in den Midre Breivatnet, es fanden sich jedoch kaum ebene Stellen, sodass wir unsere Zelte schließlich in etwas abschüssigem Gelände aufstellen mussten. Es hatte ziemlich abgekühlt, es windete und wir waren erschöpft, sodass wir, unter meinem Murren, nur Bertrand-Trinknahrung zu uns nahmen und das Nachtlager bezogen.
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ID: 3277407 Camp am Midre Breivatnet
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Ansichten: 316
Größe: 6,15 MB
ID: 3277409 Distanz: 11,3 km, Steigung 536 m, Bewegungszeit 4:25 h, Gesamtzeit 8:23 h

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                        • Fexel
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                          • 10.08.2024
                          • 11
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                          #13
                          Tag 11: Midre Breivatnet – Tosbotn – (Mosjoen)
                          Am nächsten Morgen gab es wieder lecker Bertrand… Und schon ging es den kleinen Hügel hinauf in Richtung des Tals oberhalb der Bjornstokkvatnan. In einem kleinen, ebenen Geröllfeld fiel Valentin aufgrund eines kippenden Steins vornüber und zog sich glücklicherweise nur Schürfwunden zu, dennoch ein blöder Moment. Nach Befestigung des Übeltäters stiegen wir vorsichtig das Tal, nun wieder weglos, hinab, unter dem Bewuchs fanden sich immer wieder tiefe Löcher und andere Stolperfallen. Am Bjornstokkvatnet trafen wir ein weiteres norwegisches Ehepaar mit Hund. Auch sie berichten davon, wie schnell das Wetter hier wechsele und wie schwer das Gelände hier sei. Wohl der Grund, warum sich nicht allzu viele Wanderer in diese Region verirren. Uns soll es recht sein!
                          Der Weg wurde immer schlammiger, hatte es hier wohl nachts heftiger geregnet? Am Unteren Bjornstokkvatet legten wir noch eine Pause ein, bevor wir den Abstieg fortsetzten. Irgendwann erreichten wir die Nationalparkgrenze, und kurz darauf eröffnete sich ein wunderbarer Blick auf den Tosenfjord. Wieder eine Fotopause – dann ging es weiter auf schlammigen Wegen bergab.

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Ansichten: 328
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ID: 3277415 Tosenfjord
                          Als wir wieder Netz hatten, checkten wir kurz, ob der Bus auch am Wochenende fährt. Überraschung: er fährt am Samstag nicht. Unseren Plan, die Nacht auf dem Campingplatz in Tosbotn zu verbringen, verwarfen wir also, da der letzte Bus nach Mosjoen am Abend fuhr (es war Freitag). Was für ein Timing! Nach einigem Hin und Her, welche Bushaltestelle wir nun ansteuern (eigentlich wollte ich noch am Fjord baden und angeln) entschieden wir uns für simples Warten an der Bushaltestelle am westlichen Ortseingang Tosbotn, dort, wo wir auch unsere Tour begonnen hatten. Eine komplette Runde also! Wir buchten kurzfristig eine Ferienwohnung mit Waschmaschine in Mosjoen (Lukas Skogas gate 4) und im Bus schlummerten wir alle ein bisschen. Die Unterkunft war genial, super Küche, Bad, Waschmaschine, Trockner und zu guter Letzt ein riesiger Fernseher. Wir bestellten äußerst leckere Pizza (vorsicht: groß ist wirklich riesig, eine Familienpizza!) bei Venezia og Grill, sehr zu empfehlen! Am Abend schauten wir uns noch einmal die Videos von Anke und Sascha an und waren rückblickend der Meinung, dass wir doch ziemliches Wetterglück hatten. Danach lachten wir oft bei der Videoreihe „Lomsdal Visten pa langs“ von zwei verrückten Norwegern, welche auch einen Teil des Grunnvassdalen gegangen waren. Zumindest ich konnte in der folgenden Nacht hervorragend schlafen.
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ID: 3277418 Distanz: 12,8 km, Steigung 165 m, Bewegungszeit 4:50 h, Gesamtzeit 9:08 h

                          Tag 12-14: Mosjoen und Abreise
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Ansichten: 327
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ID: 3277416 Kaffee muss sein!

                          Die nächsten Tage ließen wir entspannt angehen: Das Wetter war gut, ich holte etwas peinlich berührt meine muffigen Stiefel aus dem Intersport von komischerweise etwas wortkargen Norwegern ab und wir schlenderten im verschlafenen, originellen Viertel Sjogata. Viel mehr gibt es in Mosjoen allerdings nicht zu sehen (außer vielleicht das Aluminiumwerk), die Zipline sah ziemlich langweilig aus (und dazu recht teuer) und es gibt wohl noch eine Höhle, deren Besuch jedoch auch sehr teuer ist. Außerdem wunderten wir uns, dass die Cafés und Restaurants am Samstag nur sehr sporadisch und um Sonntag gar nicht geöffnet haben.
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Ansichten: 326
Größe: 683,6 KB
ID: 3277417 Viele schöne Cafés gibt es in Sjogata ja… leider alle geschlossen
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Ansichten: 358
Größe: 513,4 KB
ID: 3277411 Sjogata am Vefsn
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Ansichten: 320
Größe: 344,4 KB
ID: 3277412 Aluminiumwerk am Vefsn
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Ansichten: 322
Größe: 662,8 KB
ID: 3277414 Sjogata UND Aluminiumwerk, Blick von der Helgelandstrappa
                          Wir fanden am Samstag einen Allrounder (Café, Restaurant und Bar in einem), der Kaffee war so lala, aber die Moltebeerenmarmelade war ganz gut. Im Park waren diese schönen Beeren schon nicht ganz nach unserem Geschmack (je nach Reifegrad), wir haben aber viele leckere Heidelbeeren als Wegzehrung mitgenommen.
                          In einem weiteren Sportladen bewunderten wir einen ausgestopften Vielfraß, vor dem meine Reisegefährten im Nationalpark etwas Respekt hatten. Laut dem Ehepaar vom Godvatnet sind die aber sehr selten.
                          Die Idee, den Vefsn (wohl ein guter Lachsfluss) zu beangeln, habe ich aufgrund nicht vorhandenem bzw. zu leichtem Equipment (Kescher, Desinfektionszertifikat etc…) wieder verworfen. Zum Fjord kommt man aufgrund des riesigen Aluminiumwerkes auch nicht so einfach.
                          Am Sonntag statteten wir der Helgelandstrappa noch einen Besuch ab, jedoch war nach einigen Stufen muskelkaterbedingt Schluss. Schöne Fotos sind trotzdem entstanden. Am Abend bestellten wir wieder Pizza bei Venezia og Grill, wieder lecker, und schauten fast eine ganze Staffel Alone.
                          Am Montag zahlten wir das Taxi zum Flughafen (ca. 260 NOK insgesamt), in Trondheim trennten sich unsere Wege. Meine Reisegefährten kamen heile samt Gepäck am BER, und ich am Flughafen Zürich, auch samt Gepäck, an. Ich habe mir aber auf dem Rückflug wohl etwas eingefangen und habe daher Zeit diesen Reisebericht zu schreiben.

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Ansichten: 316
Größe: 554,3 KB
ID: 3277413 Lufttaxi
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Ansichten: 321
Größe: 6,14 MB
ID: 3277419 Die gesamte Route: Distanz: 73,5 km, Steigung 2339 m, 10 Wandertage, 1 Abwettertag

                          Unser Fazit
                          Wir kommen wieder! Insgesamt sind wir sehr stolz auf uns, diese Tour komplikationslos überstanden zu haben, auch wenn wir die Pläne ändern mussten, was wir überhaupt nicht bereuen. Ich behaupte, wir konnten unsere Route und Wegfindung entsprechend unseren Fähigkeiten und Erfahrungen anpassen. Die Unberührtheit und der Abwechslungsreichtum haben uns fasziniert. Auch das schwierige Terrain und das Wandern ohne Wege hat uns trotz Anstrengung sehr viel Spaß gemacht, man erlebt die Natur ganz anders, wenn man auf seine Umgebung wirklich achten muss und nicht nur stur einem Weg folgt. Wir haben viele Erfahrungen sammeln können, und der Nationalpark hat sicher noch einiges zu bieten. Wenn ihr also noch schöne Tourvorschläge habt, gerne her damit!

                          Liebe Grüße, bleibt fit und gesund
                          Annika, Valentin und Felix


                          Unsere GPX:
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                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Die Fortsetzung dieses wundervollen Berichtes ist ja gänzlich an mir vorbeigegangen! Unverzeihlich! Bzw. wohl nur damit zu entschuldigen, dass ich am 1. September selbst unterwegs war. Leider ohne zuvor Deine Antwort zur Betrand-Nahrung gelesen zu haben.

                            Eine Wahnsinns-Tour habt Ihr da gemacht, die Bilder sehen wirklich nach einer gigantisch schönen Landschaft aus. Aber offenkundig auch viel zu schwierig, als dass ich Euch das nachmachen könnte. Umso schöner, dass ich bei Euch virtuell mitreisen durfte. Vielen Dank für den tollen Bericht!

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                            • Kondor
                              Erfahren
                              • 29.12.2022
                              • 128
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                              #15
                              Danke für diesen sehr schönen Bericht. Irgendwann will ich auch in den Lomsdal-Visten NP, aber das wird wohl noch etwas dauern...

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                              • Borgman
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                                • 22.05.2016
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                                #16
                                Habe erst durch Annes Beitrag gemerkt, dass dein Bericht jetzt schick und vollständig ist. Verspäteten Dank auch von mir dafür! Ich denke, ihr habt es genau richtig gemacht, als ihr den Plan schon frühzeitig an die Realität angepasst habt. Eine Variante über Elgviddvatnet und Grunnvassdalen hätte mich damals auch gereizt (und tut es noch immer, nach diesen tollen Bildern sogar noch mehr), aber eine halbwegs sichere på-langs-Strecke war mir damals wichtiger. Umso schöner, hier genau darüber zu lesen.

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                                • Goldi
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                                  • 11.09.2022
                                  • 256
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                                  #17
                                  Ja, sehr cooler Bericht. Und eine coole Tour. Ehrlich, das Gelände wäre mir zu schwierig. Weglos durch so eine Felslandschaft! Respekt.

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