• Ljungdalen

    Alter Hase
    • 28.08.2017
    • 3014
    • Privat


    [SE] Sarek 2020: Gipfel und Gletscher

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 67.4185398
    Längengrad 17.7440357
    Suorva – Kvikkjokk
    30. August – 12. September 2020


    Prolog

    Warum Sarek? Müßig, die Frage zu beantworten. Sarek muss einfach irgendwann sein, und deshalb kommt zu dem vielen alljährlichen – selbst im Corona-Jahr 2020 – Sarek-Berichten hier ein weiterer hinzu, hoffentlich mit einigen neuen Aspekten.

    Aber warum Sarek 2020? „Mitschuld“ ist Volker (vobo) mit seinem hervorragenden Bericht von 2018, und dabei vor allem mit dem Titel Der Sarek zum 50. Über die 50 war ich da schon knapp hinaus, und sagte mir: richtig, jetzt muss ich das endlich auch mal angehen, solange ich es noch halbwegs mit Leichtigkeit kann...

    2019 war bereits anders verplant, und der Plan wurde auch verwirklicht (Hüttentour Nikkaluokta–Katterat mit zwei Töchtern, plus Roadtrip durch Schweden/Norwegen; auch dazu sollte ich vielleicht noch einen Bericht schreiben…), also 2020 – und dann kam Corona. Eigentlich blieb ich aber immer optimistisch – und sollte damit recht behalten: von einigen notgedrungenen Änderungen bei der Hin- und Rückreise abgesehen, hatte die Pandemie faktisch keine nennenswerten Auswirkungen auf den Ablauf der Tour.

    OT: Ende Juli gelang mit sogar eine kürzere „Trainingstour“ in der Slowakei: die dortige Inzidenz war zu dem Zeitpunkt niedrig, die im zu durchfahrenden Tschechien zwar nicht, aber dieses doch ohne formale Einschränkungen durchquerbar. Also Flixbus nach Prag (voll, alle mit Masken), Liegewagen im Nachtzug (RegioJet, 24 € oder so) nach Kraľovany (zwei Drittel voll, heiß, keine Masken), zwei Stunden „Bummelzug“ nach Telgárt (5,50 € inkl. – unnötiger – Platzkarte, leer). Dann vier Tage für den knapp 100 km langen Hauptkamm der Niederen Tatra. Das wollte ich schon „irgendwann mal“ machen, seit ich als Jugendlicher (1985!) zuletzt dort war… Ziemlich straffe Planung, normal sind 5 oder 6 Tage, aber machbar. Höhenunterschiede viel größer als an normalen Tagen im Sarek zu erwarten, aber dafür immer mit breitem Pfad, oft ZU breitem Pfad und stellenweise VIEL zu vielen Menschen (im Zentralabschnitt um die höchsten Gipfel Ďumbier und Chopok). Aber trotzdem schön. Dann noch zwei Tage Kleine Fatra (Malá Fatra) – da war ich noch nie, und war begeistert. Ganz anderer Charakter, irgendwie entspannt und entspannend. Den ersten halben Tag ab Donovaly tatsächlich fast niemanden getroffen. Rückfahrt auf gleichem Weg, nur ab Ružomberok.

    Dabei wollte vor allem auch ich meine Kondition und einige neue Ausrüstungsteile testen, Kocher, (erstmalig) aufblasbare Isomatte... War alles soweit in Ordnung, nur eines wurde mir klar: ich muss weiter mit dem Gewicht runter – Rucksack gesamt, Rucksack selbst (der 15 Jahre alte, fast perfekt erhaltene Lowe Appalachian hat zwar immer gute Dienste geleistet, aber fast 3 kg Leergewicht geht gar nicht; Schuhe… waren zwar keine Meindl Island mehr wie früher, aber selbst die Lowa Lavaredo, mit denen ich nun unterwegs war, hingen wie Klötze an den Beinen...). Ist es das Alter? Aber dazu später mehr.

    Nun also Sarek, von Ende August die ersten zwei Wochen in den September hinein, mein liebste Jahreszeit dort oben. Von Suorva nach Kvikkjokk sollte es gehen. Während der Tour änderte ich den Plan an einigen Stellen, insbesondere kam dann Aktse mit dazu, wodurch es eine ziemliche Zickzackroute wurde:

    Alle Tagesabschnitte und Übernachtungsplätze auf Google Maps

    Anmerkung zu den Entfernungs- und Höhenangaben sowie Beichnungen im Bericht:
    • Alle Entfernungen und Höhenunterschiede sind auf der per Hand eingezeichneten Route mit Google Earth berechnet und ggf. leicht angepasst/gerundet. Ich hatte keinen Tracker oder ähnliches dabei.
    • Die Schreibweisen von geographische Bezeichnungen entsprechen der aktuellen Version der Online-Karte von Lantmäteriet (sofern ich mich nicht irgendwo geirrt habe).
    • Auch die Höhenangaben von Bergen usw. entsprechen dieser Karte. Viele wurden in den letzten Jahren neu (auch per Satellit?) vermessen, und viel Angaben weichen häufig von allen mir bekannten gedruckten Karten (diverse Ausgaben der Fjällkartan ab Anfang der 1990er, Calazo) ab; oft sind die Werte höher, in selteneren Fällen aber auch niedriger.

    Anreise | 28. bis 30.08.2020

    Da ich unweit von Rostock wohne (wenn nicht gerade aus beruflichen Gründen in Hamburg, was sich aber wegen Corona-Homeoffice erstmal, oder womöglich sogar dauerhaft, erledigt hat), hatte ich von vornherein die Hin- und Rückreise per Fähre ab Rostock und weiter mit Zug/Bus geplant.

    Es war noch „nie“ (= solange ich auf diese Möglichkeit gehofft habe) möglich, mit einer der Frühfähren von Rostock nach Trelleborg in Malmö einen Zug zu erreichen, der dann in Stockholm Anschluss an den früheren der normalerweise zwei Nachtzüge nach Norden hat, um wiederum einen frühen Bus ins Fjäll – in diesem Fall ab Gällivare – zu erreichen. Eine Stunde oder so hat immer gefehlt. Seit einiger Zeit bietet aber Flixbus eine bequeme und günstige Möglichkeit, früh von Rostock mit der Fähre nach Gedser zu kommen und weiter Anschluss in Kopenhagen an genau so einen Zug zu haben, sogar mit genug Umsteigezeit. So eine Fahrt buchte ich also auch. In dieser Zeit wäre sogar eine Durchreise durch Dänemark problemlos möglich gewesen, aber Corona machte einen anderen Strich durch die Rechnung: Flixbus cancelte die Fahrt. Ich buchte also auf einen mitten in der Nacht fahrenden Bus um, aber auch der wurde einige Zeit später gestrichen. Theoretisch wäre noch die Möglichkeit geblieben, als „Fußgänger“ mit der 6-Uhr-Fähre nach Gedser überzusetzen, dort einen Lokalbus nach Nykøbing/Falster zu nehmen und von dort mit einem weiteren Umstieg mit Regionalzügen nach Kopenhagen zu fahren. Allerdings mit teils ziemlich knappen Umsteigezeiten, sodass ich schließlich doch die Nachtfähre nach Trelleborg buchte, resultierend in etwas nervenden insgesamt 6-7 Stunden Aufenthalt in Trelleborg, Malmö und/oder Stockholm. Kannte das bereits von meiner Padjelanta-Tour 2011 mit unserer mittleren Tochter; da war das schon genauso.

    Es wurde dann die Fähre Skåne der Stena Line. Unsere Tochter – die mit mit 2011 im Padjelanta war, mittlerweile erwachsen und in Schottland (University of St Andrews) studierend, gerade in den Ferien zuhause – brachte mich zum Fährterminal im Rostocker Überseehafen. Ich war über eine Stunde zu früh dort, und mit der Zeit sammelten sich 20-30 „Fußgänger“ an, aber die meisten wollten nach Gedser. Nach Trelleborg waren es schließlich acht, die mit dem Terminalbus zum Schiff gebracht wurden...


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    Die Fähre legt kurz nach 22:30 Uhr im Rostocker Überseehafen ab...

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    Auf Wiedersehen, Rostock-Warnemünde. Immer wieder schön (haha, Lokalpatriotismus)...

    Die Überfahrt verlief unspektakulär. Ich schlief immer mal wieder eine halbe Stunde in einem der Ruhesessel (für eine Kabine war ich zu geizig), zwischendurch wanderte ich über die Decks und/oder nach draußen. Schönes, ruhiges Wetter. Und natürlich deckte ich mich für die Tour im „Duty-Free-Shop“ mit einer 500-ml-Whisky-Plastikflasche (hallo Gewicht!) ein. Lauder's, gar nicht mal so schlecht für den Preis. Wirklich „Duty Free“ ist das ja gar nicht mehr, und definitiv nicht günstiger als in Deutschland, aber gehört halt zum Fährüberfahrtsritual dazu...


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    Morgenstimmung in Trelleborg, 29. August 2020

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    Gleich wird die Rampe dort heruntergelassen. Über die kommt dann der Terminalbus bis auf das Schiff, im Gegensatz zu Rostock, wo man eine Treppe hochsteigen muss.

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    Die Fähre ist nicht sonderlich voll, wie man sieht.

    In Trelleborg ließ ich mir dann ungeachtet der frühen Stunde (vor 6 Uhr, alles geschlossen) einige Zeit, um die Wartezeit in Malmö zu verkürzen… durchquerte die kleine Fußgängerzone… und schlenderte letztendlich zum Bahnhof, wieder am Hafen.


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    Unweit entdeckte ich diesen Gedenkstein, der mir früher nie aufgefallen war...

    … mit der Aufschrift:
    DEM
    SCHWEDISCHEN VOLK
    FUER TATEN DER
    MENSCHENLIEBE
    DAS DEUTSCHE VOLK
    1926
    War gar nicht so einfach, Informationen darüber zu finden, aber Internetrecherche ergab letztlich, dass der Stein vom Deutschen Roten Kreuz für die Hilfe des schwedischen Roten Kreuzes bei der Versorgung deutscher Versehrter des Ersten Weltkrieges gestiftet wurde.


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    Bahnhof Trelleborg. War seit den 1970er-Jahren für den Personenverkehr außer Betrieb (2011 mussten wir noch zum Busbahnhof laufen und von dort fahren!), aber seit 2015 kann man von dort wieder im Regionalverkehr nach Malmö und weiter nach Helsingborg etc. fahren...

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    ...mit solchen „Pågatåg“ genannten Zügen.

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    Nicht viel Betrieb am Sonnabend, frühmorgens, und viel mehr wurde es auch nicht...

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    ...bis zur Ankunft am unterirdischen Bahnsteig von Malmö Central.

    In Malmö hatte ich dann einige Stunden Zeit, in der ich durch das in den letzten Jahrzehnten entstandene, ziemlich ausgestorbene Hafenviertel schlenderte (das historische Zentrum kannte ich bereits).


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    Der 2001–2006 errichtete Turning Torso, mit 190 m höchster Wolkenkratzer Skandinaviens

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    ...nicht grundsätzlich anders als andere Ex-Hafengebiete diverser europäischer Städte. Könnte man sich so auch etwa in der Hamburger Hafencity oder in den Londoner Docklands vorstellen.

    Und dann war die Abfahrtszeit heran…


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    Diesmal keiner dieser X2000...

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    ...sondern ein „klassischer“ von Snälltåget betriebener Zug, mit etwas in die Jahre gekommenen, aber sympathischen Wagen. Der brauchte etwas länger als ein X2000, aber Zeit genug hatte ich ja.

    Wegen Corona waren nur für einen Teil der Plätze Karten verkauft worden, aber die waren gut besetzt. Maske trug niemand. Ich hatte zwar eine dabei, aber verkniff es mir deshalb auch.

    In Stockholm angekommen, hatte ich nochmal drei Stunden Zeit. Was man dort halt dort so macht:


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    Man schlendert durch die ziemlich menschenleeren Gassen...

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    ...der Altstadt (Gamla stan)...

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    ...vorbei am Schloss (Stockholms slott)...

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    ...und dem Reichstagsgebäude (Riksdagshuset)...

    Und dann war Zeit für eine kleine Stärkung, vor der Zugfahrt und den zwei bevorstehenden Wochen Outdoorküche. Zumal es im Laufe des Nachmittags immer windiger und grauer geworden war und nun zu regnen begann. Den Sveavägen hinauf und dann irgendwo seitlich hinein fand ich einen gemütlichen kleinen koreanischen Imbiss mit hervorragendem (vegetarischem) Bibimbap – ich stehe eindeutig unter dem Einfluss meiner (süd-)koreaverrückten, K-Pop hörenden und Koreanisch lernenden Töchter

    Zurück am Hauptbahnhof noch schnell in den dortigen Coop, um ein paar letzte Lebensmittel für die Tour und ein wenig für die Zugfahrt zu besorgen. Knäckebrot. 500 g Käse (einen normalen Hushållsost nahm ich letztlich). Zwei Äpfel, für die ersten Tage (das brauche ich!). Eine Rolle Kekse (Singoalla! Meine Töchter und ich lieben sie, meine Frau eher nicht…)

    Der Zug fuhr pünktlich. Originellerweise hatte ich Sitzwagen gebucht, aber das macht mir nicht viel aus, weil ich auch im Liege- oder Schlafwagen normalerweise schlecht und/oder wenig schlafe. Etwas nervig ein Typ, der drei Sitzreihen vor mir zwar relativ leise, aber doch hörbar tatsächlich fast ununterbrochen telefonierte – meist sprach er! – bis er schließlich in Söderhamn austieg… Diese Strecke fuhr ich erstmals; beim letzten Mal einige Jahre davor ging es noch über Bollnäs–Ljusdal–Ånge nach Sundsvall. In Boden hieß es früh am nächsten Morgen Umsteigen: wegen Corona fuhren eh' keine Züge bis Narvik, sondern alle nach aus Richtung Süden nach Luleå, mit Anschluss an solche kurzen Personenzüge mit ausschließlich Sitzwagen und ohne separate Platzreservierung in Richtung Kiruna und norwegische Grenze. Die Platzkarten aus dem Stockholmer Zug sollten weiter gelten, was mehr schlecht als recht klappte, aber letztlich fanden alle einen Platz. Auf dem Abschnitt war es dann ziemlich voll, Corona-Sicherheitsabstand konnte man vergessen.


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    Morgenstimmung in Gällivare, 30. August 2020

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    Da steht auch schon der Bus

    Ich unterhielt mich da mit zwei Deutschen, einer etwa in meinem Alter bzw. etwas jünger, mit Vater in den Siebzigern. Wollten „auf die alten Tage“ nochmal eine gemeinsame Tour machen, erstmals im skandinavischen Fjäll, von Ritsem/Änonjalme fünf-sechs Tage durch den Stora-Sjöfallet-NP zurück nach Saltoluokta. Sie hatte viele Fragen und einige Bedenken, die ich hoffentlich zerstreuen konnte. Sie haben das sicher gut geschafft! Sahen gut ausgerüstet und vorbereitet aus. Es ist nie zu spät für Lappland!


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    Zwischenhalt bei Saltoluokta (Kebnats), bei vielversprechendem Wetter...

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    ...und weiter geht’s gegenüber dem Lulep Gierkav

    In Stora Sjöfallet (Vietas) musste – wie schon seit einigen Jahren wegen der Straßenverhältisse auf Teilen der weiteren Route üblich – in einen kleinen Bus umgestiegen werden. Zuerst gab es etwas Aufregung, weil der Gepäckanhänger kaputt war und der Fahrer sich Sorgen wegen des Platzes machte. Dann stellte sich aber heraus, dass nur gut 10 Leute weiter fahren wollten: ich als Einziger bis Suorva, von den anderen etwa die Hälfte bis Vakkotavare – in Kebnats zugestiegene Kungsleden-Wanderer.

    Die 20-30 Minuten Aufenthalt nutzten ich und ein hyperaktiver junger Schwede (einige Tage später würde ich ihn wiedertreffen!), um mal fix die paar Hundert Meter zum See hinunter zu gehen, zur dortigen leider ehemaligen Sehenswürdigkeit:


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    Das jämmerliche, kaum erkennbare Rinnsal dort drüben ist alles, was vom einst mächtigen (um 1920!) Stora Sjöfallet, dem „Großen Seefall“, lulesamisch „Muorkegårttje“, seit dem Staudammbau übrig ist

    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_025.JPG Ansichten: 0 Größe: 815,7 KB ID: 3049246
    Auf den letzten paar Minuten Fahrt von dort bis Suorva konnte ich schon mal die Route in Augenschein nehmen, die ich einige Stunden später gehen würde: Blick über den Gårtjejávrre nach Südwesten.

    Und da stand ich dann, am Beginn der Tour, am Staudamm von Suorva...
    Zuletzt geändert von Ljungdalen; 26.05.2021, 06:44.

  • Pfiffie
    Fuchs
    • 10.10.2017
    • 2024
    • Privat


    #2
    Ui noch ein Sarekbericht . Ich freu mich drauf, besonders auf die variante aus dem Sarvesvagge heraus und hinein.

    Grüße Maik
    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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    • andrea2
      Dauerbesucher
      • 23.09.2010
      • 977
      • Privat


      #3
      Da muss ich dich ja gar nicht mehr an den Bericht erinnern.
      Deine Route sieht ja sehr beeindruckend aus, ich bin gespannt auf den genauen Bericht und freue mich drauf.
      Ich hab mal gerade unsere Daten verglichen, wir haben uns an mehreren Stellen immer um ein paar Tage verfehlt. Aber so kann ich mir schon mal vorstellen, wie das Wetter bei dir war.
      Zuletzt geändert von andrea2; 03.06.2021, 09:30.

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      • Fjellfex
        Fuchs
        • 02.09.2016
        • 1511
        • Privat


        #4
        Klasse - da ist er endlich, der lange angekündigte und erhoffte Bericht!
        Das Zickzack auf der Karte ist schon mal vielversprechend, mit einigen Gipfelschmankerln inklusive.

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        • pekra62
          Dauerbesucher
          • 02.03.2012
          • 896
          • Privat


          #5
          Warum Sarek? ... Sarek muss einfach irgendwann sein, ...
          Darüber denke ich seit Jahren nach und habe für mich noch immer keine abschließende Antwort gefunden.
          Aber da du so anfängst, ... vielleicht finde ich die Antwort hier

          Peter

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          • Blahake

            Vorstand
            Fuchs
            • 18.06.2014
            • 1591
            • Privat


            #6
            Juhu, endlich schreibst Du auch mal einen Bericht! Ich freu' mich! Fängt ja auch schon sehr schön an! So hübsch ausführlich und mit hilfreichen weiterführenden Links! Weiter so, ich bin dabei!

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            • vobo

              Vorstand
              Dauerbesucher
              • 01.04.2014
              • 734
              • Privat


              #7
              Hurra, jetzt gibt es auch von Dir einen Bericht - und nicht immer nur kluge Recherchen. Beim Blick auf Deine Strecke kann ich aber eine Inspiration meinerseits auch nur als ideel verstehen - geschafft hätte ich die nicht (außer bei durchgehendem Traumwetter). Aber in der Slowakei war ich Dir weit voraus, die Mala Fatra und den Tatra Hauptkamm (ok, nicht alles davon) habe ich 1994 schon erkundet - schon damals gab es tolle Campingplätze dort, und ich hatte noch wenige Haare auf dem Kopf .
              Und Gelegenheiten, Dich dann auf weitere Reiseberichte mit und ohne Töchter festzunageln finden wir bestimmt auch noch .

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              • Taffinaff
                Fuchs
                • 03.01.2014
                • 1067
                • Privat


                #8
                Nach der Karte anscheinend eine hochdramatische Tour, hätte nicht gedacht dass das in zwei Wochen geht. Respekt. Bin gespannt auf den Bericht!
                (Von dem Weg unter dem Skierffe lang habe ich mal gelesen, aber noch nie gehört dass da tatsächlich jemand gegangen wäre. Ich stand seinerzeit mal da in der Gegend rum und wartete auf ein Boot, das nicht kam. Ich wollte weiter zum Kungsleden. Mir waren die Steinhaufen unter der Klippe so unsympathisch, dass ich stattdessen bei dem Bach weiter westlich mich den Berg hochmueht habe, dort wo du auch Deine Route eingezeichnet hast. Zauberhafte Gegend mit bluehenden Wiesen, aber fies steil und im Wald die reine Mueckenhölle. Die Aussicht von weiter oben bei den Wasserfällen entschädigte dann fuer jede Muehe.)
                Taffi

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3014
                  • Privat


                  #9
                  Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                  Von dem Weg unter dem Skierffe lang habe ich mal gelesen, aber noch nie gehört dass da tatsächlich jemand gegangen wäre. Ich stand seinerzeit mal da in der Gegend rum und wartete auf ein Boot, das nicht kam. Ich wollte weiter zum Kungsleden. Mir waren die Steinhaufen unter der Klippe so unsympathisch, dass ich stattdessen bei dem Bach weiter westlich mich den Berg hochmueht habe, dort wo du auch Deine Route eingezeichnet hast. Zauberhafte Gegend mit bluehenden Wiesen, aber fies steil und im Wald die reine Mueckenhölle. Die Aussicht von weiter oben bei den Wasserfällen entschädigte dann fuer jede Muehe.
                  Naja, "Weg" ist auch übertrieben. Mit Rucksack wäre es sehr sehr schwer gewesen, bei mir war es eine Tages-Rundtour von Aktse, mit wenig Gepäck, ich bin da auf dem Rückweg runter, wo du hoch bist. Keine/kaum Mücken (September!) Hätte ja wenigstens gedacht, dass ich *nach* dem Blockfeld einen vernünftigen Pfad in Richtung Aktse finde, habe ich aber nicht - selbst wenn es den gibt... aber dazu später...

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                  • Mortias
                    Fuchs
                    • 10.06.2004
                    • 1232
                    • Privat


                    #10
                    Wunderbar, noch ein weiterer Bericht von Dir. Die Routenführung sieht jedenfalls schonmal sehr vielversprechend aus. Freue mich ja besonders auf die Gipfeltouren. Bei Deiner Fotokunst werden da natürlich große Erwartungen geweckt.

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                    • Ljungdalen

                      Alter Hase
                      • 28.08.2017
                      • 3014
                      • Privat


                      #11
                      Naja, ist mein*erster* Bericht Und Fotokunst... ich knipse halt einfach. OK, ist 'ne (basic) Spiegelreflex, aber ich bearbeite da nichts groß oder so... kann ich nicht und bin ich zu faul

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                      • Freedom33333
                        Dauerbesucher
                        • 09.09.2017
                        • 900
                        • Privat


                        #12
                        Endlich, ich habe schon gedacht, dass du es doch nicht schaffst. ;) Freue mich auf jeden Fall schon sehr auf deinen Bericht! 😃

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                        • Mortias
                          Fuchs
                          • 10.06.2004
                          • 1232
                          • Privat


                          #13
                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                          Naja, ist mein*erster* Bericht Und Fotokunst... ich knipse halt einfach. OK, ist 'ne (basic) Spiegelreflex, aber ich bearbeite da nichts groß oder so... kann ich nicht und bin ich zu faul
                          Ups, ich glaube da habe ich wohl versehentlich etwas durcheinander gebracht. Hüsterle. Soll aber nicht mein Lob an dem Bericht schmälern oder mein Interesse an dessen Fortschreiten verringern.

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                          • Ljungdalen

                            Alter Hase
                            • 28.08.2017
                            • 3014
                            • Privat


                            #14

                            Tag 1 | 30.08.2020 | Suorva – Njirávbuollda

                            (15 km | +580 Hm | −210 Hm)

                            Gegen 11.30, etwas vor der fahrplanmäßigen Zeit, hält der Bus in Suorva. Hinten am abzweigenden Weg zum Staudamm sehe ich einen Zaun mit gelben Warnschildern – der Busfahrer bemerkt wohl mein Stutzen und beruhigt mich, nein-nein, da sei eine offene Tür für Wanderer, alles gut. Ich verabschiede mich, einige Mitreisende wünschen mir eine gute Tour, nicht lange gezögert, Rucksack rauf und los… Etwa 22 kg mögen es sein. Bei der Abfahrt waren es 19,8, wozu noch die nachgekauften Lebensmittel kommen, und nicht zu vergessen, die Halbliterflasche Whisky...


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_026.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3051561
                            Schon bis ich an der genannten Tür

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_027.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,73 MB ID: 3051558
                            Den nördliche Teil des Suorva-Dammes quert man auf dem asphaltierten Weg auf halber Höhe (ein Schotterweg, wie es im „Grundsten“ heißt, ist es nicht mehr)

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_028.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3051560
                            Blick zurück: an der Kreuzung beim Haus wartet noch der Bus auf seine reguläre Abfahrtszeit

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_029.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,45 MB ID: 3051563
                            ...und da fährt er hin, weiter über Vakkotavare nach Ritsem

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_030.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3051557
                            Der in den Fels gesprengte Überlaufkanal des Staudamms. Das meiste Wasser fließt durch einen Tunnel an der Nordseite zu einem unterirdischen Kraftwerk und kommt etwa 8 km entfernt unterhalb des früheren Stora Sjöfallet wieder heraus.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_031.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,82 MB ID: 3051559
                            Und Blick von derselben Stelle seeabwärts

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_032.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3051569
                            Windkraftanlage an der Nordseite der „Insel“ Jiertásuoloj. Wasser und Wind – grüne Energie, und doch umweltzerstörend oder zumindest -verschandelnd, besonders der Damm und die durch ihn verschwundenen Wasserfälle… Gut, man kann vielleicht nicht alles haben.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_033.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,14 MB ID: 3051562
                            Blick über den angestauten Suorvajaure (Suorvajávrre), wie der untere/südöstlichste Teil des großen Akkajaure auch heißt. Bis zu seinem oberen Ende sind es von hier fast 60 km Luftlinie. Wie am den Wellen erkennbar, weht eine relativ frische Brise. Rechts dominiert der Garŋŋelabákte (1310 m), dahinter liegt am Ufer Vakkotavare, von wo der Kungsleden in Richtung Abisko weiterführt. Links der 966 m hohe Nábál.

                            Nacheinander kommen mir zwei Gruppen von 4-5 Leuten entgegen, die den später nach Gällivare zurück fahrenden Bus erreichen wollen. Zeit genug bleibt ihnen ja. Kurzes woher-wohin, mit der mir nicht unwillkommenen Information, dass es überall sehr trocken sein. Das kenne ich ja schon aus dem Jahr davor, als Anfang August bei den Singistugorna das Trinkwasser mit Kanistern aus 400 m Entfernung herangeholt werden musste. Verbunden aber mit der leisen Befürchtung, das es ja nun nach tage- oder wochenlanger Trockenheit ja auch mal wieder viel regnen müsse… (Spoiler: es war dann nicht so. Nennenswerten Regen hatte ich dann tagsüber nur an zweien der vierzehn Tage, und auch das nur maximal einige Stunden.)


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_034.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3051564
                            Jenseits der Insel der kürzere Südteil des Staudammes. Auf dieser Seite befand sich früher der völlig verschwundene Lilla Sjöfallet, der „Kleine Seefall“.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_035.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3051565
                            Der Damm von unten. Der Weg führt hier nicht über den Damm, sondern verläuft etwas unterhalb.

                            Weiter gehen wollte ich die Route dann nicht, wie von Grundsten beschrieben, entlang dem Seeufer und erst vor dem Njábbejåhkå bergauf, sondern auf dem Pfad der laut allen Karten nicht weit hinter dem Damm nach oben führt. Dort gibt es jedoch eine unübersichtliche Ansammlung von Rentierfangzäunen und -gehegen, durch die der Pfad irgendwie führen muss. Irgendeine Form von Wegweiser oder -markierung konnte ich nicht entdecken.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_036.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3051576
                            Hier vielleicht?

                            Wie dem auch sei – ich ging dann einfach „irgendwo“ lang… und der „Weg“ endete prompt an einem verschlossenen hohen Tor zwischen zwei Zäunen. Gut, kletterte ich halt drüber, und in dem lichten Wald dahinter fand ich dann auch einen anscheinend in die richtige Richtung verlaufenden Pfad. Der verzweigte sich aber andauernd und – verlor sich dann in einem Sumpf. Egal, ich musste da hoch, irgendwie würde ich schon auf den richtigen Weg treffen. Ein paar hundert Meter weiter beschlichen mich doch Zweifel. Gut, Karte raus… nein, das muss so stimmen. Aber Karte mal nicht so weit wegstecken…

                            Böser Fehler.

                            Hundert Meter weiter nach einiger Kraxelei über umgestürzte Bäume und durch Gebüsch: der Weg. Zehn Minuten gehe ich guten Mutes, und dann, ihr ahnt es – wo ist die Karte?! Ich hatte sie in die unverschlossene Tragegürteltasche des Rucksacks gesteckt, sodass sie ein Stück herausguckte. Mache ich sonst tatsächlich nie. Und hier…

                            Verdammt. Zurückgehen und suchen? Aussichtslos. Mit ziemlicher Sicherheit hatte ich sie vor Erreichen des Weges verloren. Zurück zur Straße, mit dem Nachmittagsbus (dies war der letzte Tag, an dem noch zwei Busse fuhren!) nach Ritsem, dort neue Karte besorgen – würde es doch sicher geben? – und am nächsten Tag zurück? Einen Tag könnte der Planung nach locker verkraften.

                            Nein. Ich habe ein zwar nicht fotografisches, aber doch ziemlich gutes Kartengedächtnis, und lange genug hatte ich ja in anderen Jahren und jetzt wieder beim Planen draufgestarrt – ich würde das auch ohne Karte schaffen! Und für Notfälle hätte ich ja noch die Karte auf dem Handy. Damit würde ich mangels Powerbank und anderer Ladegeräte aber sparen müssen. Zweifel bleiben. Aber nicht für lange...

                            Eine knappe Stunde später verlasse ich den Wald, und schöne Ausblicke eröffnen sich.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_038.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,67 MB ID: 3051566
                            Blick über Jiertájávrre und Gårtjejávrre. Hinten in der Mitte das Juobmotjåhkkå-Massiv jenseits Vietas/Stora Sjöfallet, rechts Alep Gierkav

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_039.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,18 MB ID: 3051567
                            Der erste in der Karte eingezeichnete, von unterhalb des Bergrückens Vuoskalvárátja kommende Bach lässt sich mit einem großen Schritt überqueren...

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_040.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,33 MB ID: 3051570
                            ...aber besonders beim Blick nach unten kann man sich vorstellen, dass der bei hohem Wasserstand durchaus problematisch sein kann.

                            Von der in der Läntmäteriet-Onlinekarte aktuell eingezeichneten Brücke sah ich übrigens nichts, wie auch nicht von der anderen zuvor, weiter unten (obwohl ich an der eventuell bei meiner Wegsuche vorbeigelaufen bin).


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_041.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3051568
                            Blick zurück zum Startpunkt und zum Staudamm, wenig später. Zwei Stunden und vierzig Minuten gehe ich jetzt, die Hauptsteigung ist geschafft.

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_042.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3051581
                            Und von derselben Stelle eröffnet sich schließlich auch der erste Blick auf die markante Pyramide des Sluggá (1279 m)

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_043.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3051571
                            Eine halbe Stunde später sichte ich das erste Rentier der Tour.

                            Über diese Hochfläche zu laufen, ist ausgesprochen einfach. Kein Sumpf, keine Blockfelder, gut sichtbarer Pfad, aber das ist egal, denn man könnte überall gehen, und die Richtung ist auch nicht zu verfehlen.

                            Dort kommen mir drei Schweden entgegen, aus Malmö, wie sich im kurzen Gespräch ergibt. Ich berichte auch über mein Missgeschick, oder vielmehr meine Dummheit mit der Karte, und – insgeheim hatte ich natürlich drauf gehofft! – sie bieten mir ihre an! So kurz vor dem Ziel würden sie die eh' nicht mehr brauchen. Ich möchte die Adresse haben, um die Karte dann später zurückzuschicken, aber der Besitzer winkt ab: er würde sich bei Bedarf schon eine neue besorgen. Vielen vielen Dank. Uff.

                            Wenig später ist der Njábbejåhkå (im Oberlauf laut Karte Njavvejågåsj) erreicht, über den Claes Grundsten schreibt, dass er „normalerweise nicht schwierig“ sei. Weiter aber: „Der Wasserstand dieses Bachs kann allerdings bei starken Regenfällen rasch ansteigen, was dazu führt, dass er schwierig zu queren ist.“ Mangels starker Regenfälle in den letzten Tagen oder gar Wochen kann davon jedoch keine Rede sein, und außerdem befinde ich mich ein ganzes Stück oberhalb der beschriebenen Route, auf der man den Bach „etwa auf halber Höhe des Sees 642 m“ (nach aktueller Karte 644 m) furten solle, nämlich bei knapp 800 m.



                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_044.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,26 MB ID: 3051573
                            Um den Njábbejåhkå hier und jetzt zu queren, musste ich die Schuhe nicht ausziehen

                            Eine Stunde später komme ich, langsam weiter ansteigend, oberhalb des Sees 802 m vorbei, den ich mir für heute als Mindestziel vorgenommen hatte. Müde bin ich wider Erwarten – nach zwei Nächten ohne viel Schlaf – überhaupt nicht, und auch nicht sonderlich erschöpt. Das Tour-Start-Adrenalin zeigt seine Wirkung. Es ist gerade einmal 16 Uhr, zu früh für die Nachtlagersuche. Also weiter zur Renvaktarstuga am Njirávjågåsj. Wurde sie nicht mal in einem Wintertourbericht hier im Forum erwähnt? Kann den Beitrag aber nicht wiederfinden; es ging darum, dass sie offen gewesen sei, woraus sich ein Streit darüber entwickelte, ob man diese Hütten in solchen Fällen nutzen dürfe. Den Stand der Dinge wollte ich untersuchen.

                            Nach einer weiteren halben Stunde wurde der Weg mühseliger. Immer wieder verläuft dort der Pfad unklar durch höher werdendes Weidengestrüpp, verliert sich vor sumpfigen Stellen, die man irgendwie umgehen muss. Wahrscheinlich ist es weiter oben am Hang besser, aber dort wollte ich ja nicht hin. Irgendwann waren die Schuhe dann etwas nass...


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_047.JPG Ansichten: 0 Größe: 603,9 KB ID: 3051572
                            Blick nach links in das Tal des Sijddoädno, mit dem Gipfel des Gurávárásj (1073 m) in der Mitte und dem dunklen Steilhang des Njoammeltjåhhkå (1047 m) rechts

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_046.JPG Ansichten: 0 Größe: 917,7 KB ID: 3051575
                            Von derselben Stelle in Gehrichtung: die Renvaktarstuga rückt ins Bild, vor dem Hintergrund des mächtigen, wolkenverhangenen Ähpár-Massivs...

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_045.JPG Ansichten: 0 Größe: 668,6 KB ID: 3051574
                            ...und weiter rechts hängt jenseits des Felsvorsprungs Nienndoalgge im Ausgangs des Guhkesvágge eine Regenwand.

                            Obwohl der Wind jetzt relativ frisch aus dieser Richtung weht, bewegt sich der Regen offensichtlich nicht. Irgendwo quere ich den Njirávjågåsj, noch oberhalb der Stelle, wo er sich in die beiden Arme in Richtung Sluggájåhkå und Sijddoädno teil. Auch dieser Bach führt wenig Wasser. Nun, da es nicht mehr weit ist und die Schuhe sowieso nass, lasse ich den Sumpf Sumpf sein und gehe fast geradlinig auf die Hütte zu. Gegen 17 Uhr bin ich dort.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_049.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,43 MB ID: 3051579
                            Renvaktarstuga Njirávbuollda

                            Die Hütte ist verschlossen, und die Tür sieht im Bereich des Schlosses vor nicht allzu langer Zeit repariert aus. Offenbar war sie zuvor tatsächlich aufgebrochen worden. Das Schild an der Hütte nennt den Namen der Hütte NJIRÁVBUOLLDA, das Samendorf Sirges (Sirges sameby) als Eigentümer und die Sweref-Koordinaten, „unterzeichnet“ vom Bergsicherheitskomitee Jokkmokk (Jokkmokks fjällsäkerhetskommitté), das auch eine Facebook-Seite hat.

                            Etwas abseits steht eine Kåta der üblichen Bauart, wenn auch die Abdeckung aus Grassoden usw. ab der halben Höhe außer ganz oben wieder fehlt. Das Holzgerüst ist in ganz gutem Zustand: die könnte man sicher noch reparieren. Innen ist, wie ich später sehe, eine 1950er-Jahreszahl eingeritzt, könnte das Baujahr sein. Da der Wind noch immer relativ frisch ist und die Kåta einen schönen, flachen, grasbewachsenen Boden hat, beschließe ich, mein Zelt darin aufzubauen. Die halbhohen Wandreste würden einen hervorragenden Windschutz abgeben; mal etwas Neues. Zudem fließt der Bach nicht weit entfernt, perfekt.


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_053.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,85 MB ID: 3051556
                            Mein Zelt in der Kåta

                            Erfreulich auch, dass dort keinerlei Müll herumlag – da habe ich schon ganz anderes gesehen. Die einzigen Gegenstände überhaupt waren ein kleines Texaco-(Öl?-)Fässchen und ein Plastikstab, möglicherweise von einem Rentierzaun.

                            Über Auspacken, Einrichten, Essenkochen, Essen, Abwaschen, Waschen vergingen zwei Stunden, aber dann bin ich doch so richtig müde. Noch ein Blick von „meiner Hütte“ in die Runde gegen 19 Uhr...


                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_050.JPG Ansichten: 0 Größe: 589,7 KB ID: 3051577
                            Am Sluggá scheint noch die Sonne, während es hier im Schatten bereits kühl wird, links die Renvaktarstuga

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_051.JPG Ansichten: 0 Größe: 797,8 KB ID: 3051580
                            Tal des Sijddoädno, hinten in den Wolken der Áhkábákte (1445 m), an dessen Fuß gut 12 km Luftlinie von hier bereits Rinim liegt, weiter links Guodektjåhhkå (1518 m) und der vorgelagerte Vuovres (1336 m)

                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200830_052.JPG Ansichten: 0 Größe: 617,0 KB ID: 3051578
                            Und noch einmal das Ähpár-Massiv

                            Trotz der Müdigkeit liege ich – wie meist in der ersten Nacht auf Tour – noch lange wach. Ich merke, wie nach Einbruch der Dunkelheit der Wind noch vor mir einschläft...
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                            Zuletzt geändert von Ljungdalen; 01.06.2021, 23:39.

                            Kommentar


                            • Borgman
                              Dauerbesucher
                              • 22.05.2016
                              • 768
                              • Privat


                              #15
                              sehr origineller Zeltplatz ... und wie schnell du zu einer neuen Karte gekommen bist! Macht Spaß zu lesen, dein erster Bericht - ich freu mich auf die Fortsetzung! Und die Route sieht ja wirklich vielversprechend aus.

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                              • Ljungdalen

                                Alter Hase
                                • 28.08.2017
                                • 3014
                                • Privat


                                #16
                                Tag 2 | 31.08.2020 | Njirávbuollda – Tjåggŋårisjåhkå

                                (19 km | +350 Hm | −390 Hm)

                                Viel zu früh wache ich auf: Es ist erst kurz nach sechs. Draußen ist es windstill und kalt. Ein Blick nach draußen zeigt, dass das Gras um die „Hütte“ bereift ist. Dies sollte jedoch der kälteste Morgen der Tour bleiben, und der einzige mit Bodenfrost.

                                Während ich so daliege und über die kommende Route nachdenke, zweifle ich plötzlich an meiner eigenen Courage. Eigentlich wollte ich ja heute ein Stück in das Guhkesvágge hineinlaufen und mir dort einen Zeltplatz für zwei Nächte suchen. Am folgenden Tag dann hoch auf den Sarektjåhkkå Nordtoppen (wohl nicht weiter zum Stortoppen, wegen des solo und/oder ohne Sicherung riskanten Überganges). Und dann über die Gletscher Oarjep Sarekjiegŋa und Tjåggŋårisjiegŋa hinüber ins Rapadalen, auf dem Weg vielleicht sogar noch mit Abstecher ohne Rucksack auf den Hauptkamm… Die Wetterbedingungen sehen zwar zumindest heute morgen perfekt aus, aber trotzdem: vielleicht ist das zu ambitioniert? Was, wenn beispielsweise der Gletscher nicht gut begehbar ist? Dann müsste ich bestenfalls wieder aus dem Guhkesvágge zurück hinauslaufen, um die geplante Tour irgendwie zu schaffen… na gut, etwas Zeit zum Überlegen hatte ich ja noch.


                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200831_054.JPG
Ansichten: 1901
Größe: 1,49 MB
ID: 3052530
                                „Meine“ Kåta im Morgenlicht, der Reif ist bereits weggetaut. Blick nach Westen auf den Niendotjåhkkå (1445 m).

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Name: Ljungdalen_20200831_055.JPG
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ID: 3052528
                                Ein letzter Blick ins Innere der Kåta: nichts vergessen. Da steht das schon erwähnte Texaco-Fässchen.

                                Kurz nach 9 mache ich mich auf den Weg. Nur auf den ersten Metern muss ich nochmal durch teilweise sumpfiges Gestrüpp (siehe ein Bild drüber), bevor ich einen zumeist gut begehbaren Pfad erreiche.


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Name: Ljungdalen_20200831_056.JPG
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ID: 3052526
                                Blick auf das Ähpár-Massiv mit dem Gletscher Ähpárjiegŋa nach knapp einer Stunde Weg, jetzt fast ohne Wolken. Links ein Teil des Gletschers Ruopsokjiegŋa. Über dem Ähpárjiegŋa erhebt sich, leicht in den Wolken, der mit 1925 m höchste Gipfel des Massivs, Ähpártjåhkkå. Der vermeintlich höhere Berg rechts des Gletschers erreicht nur 1892 m. Ganz rechts der beeindruckende Bierikbákte (1793 m)

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Name: Ljungdalen_20200831_057.JPG
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ID: 3052527
                                Nach weiteren 45 Minuten ein erster Blick auf Sarektjåhkkå Stortoppen (2089 m) und Nordtoppen (2054 m, die kleine Spitze hinter dem Schneefeld) jenseits des Guhkesvágge. Links von Wolken verdeckt das äußerste Ende des Spijkkakammen (1679 m)

                                Eine gute viertel Stunde später rückt die Brücke über den Guhkesvákkjåhkå ins Blickfeld.


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Name: Ljungdalen_20200831_058.JPG
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ID: 3052529
                                Die Guhkesvákkjåhkå-Brücke im Tal, oben der Gletscher Vuojnesjiegŋa, dahinter der breite Spijkka-Gipfel (1982 m, mit dem steilen Schneefeld), links davon der scheinbar höhere – weil etwas näher gelegene – Vuojnestjåhkkå (1968 m)

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Name: Ljungdalen_20200831_059.JPG
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ID: 3052532
                                Auch hier ist alles sehr trocken: In dieser Senke steht sonst sicher meist Wasser.

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Name: Ljungdalen_20200831_060.JPG
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ID: 3052531
                                Krähenbeeren – immer mal wieder eine willkommene Erfrischung, vor allem, wenn sie so dicht wachsen und darum mit einem Handgriff in großer Menge geerntet werden können. Ein paar junge Schweden aus Stockholm, die ich später traf, kannten sie nicht, und ich wusste nicht, wie die auf Schwedisch heißen. Habe dann nachgeguckt: kråkbär, also auch „Krähenbeere“. Die paar Preiselbeeren oben links sind noch nicht reif.

                                Etwa viertel nach elf, also gut zwei Stunden nach dem Aufbruch, bin ich an der Brücke. Der Guhkesvákkjåhkå markiert hier die Grenze zwischen den Nationalparks Stora Sjöfallet und Sarek. Bei dem niedrigen Wasserstand wäre der Fluss vermutlich auch irgendwo furtbar gewesen, aber wenn da schon eine Brücke steht…


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Name: Ljungdalen_20200831_061.JPG
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Größe: 1,55 MB
ID: 3052537
                                Die Guhkesvákkjåhkå-Brücke aus der Nähe, im Hintergrund wieder das Ähpar-Massiv.

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Name: Ljungdalen_20200831_062.JPG
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ID: 3052533
                                ...und noch mal in ganzer Schönheit, mit Blick auf das Sarektjåhkkå-Massiv, mit Vuojnestjåhkkå, Spijkka und ganz rechts dem Sarektjåhkkå Nordtoppen

                                Konstatiere bis hierher: Claes Grundstens Formulierung zu dieser Route („Bis zur Brücke ist das Gelände allerdings stellenweise beschwerlich. Es warten ein kraftraubender Anstieg, eine unberechenbare Furt sowie viel Gestrüpp auf den Wanderer.“) ist etwas zu dramatisch. Verglichen mit anderen Anstiegen war das gar nichts, die Furt mag ja manchmal schlimm sein – Ende August 2020 war sie es nicht, und das Gestrüpp ist zwar lästig, aber nimmt nur den kürzesten Teil der Strecke ein, und auch da habe ich ganz anderes gesehen, wie später im Sarvesvágge. Tatsächlich offensichtlich der bequemste Zugang „in das Herz“ des Sarek.

                                Nun muss ich mich endgültig entscheiden, welche Richtung ich nehmen will. Ich nehme meine Bedenken vom Morgen ernst und gehe weiter in Richtung Skárjá. Was Gipfel und Gletscher betrifft, werde ich dann weiter sehen.

                                Einen knappen Kilometer nach der Brücke erreicht man das breite Kiesbett des rechten Arms des Vuojnesjågåsj, der nicht zum Guhkesvákkjåhkå, sondern direkt zum See Liehtjitjávrre fließt. Es ist fast völlig trocken und lässt sich leicht queren. Danach geht es zunehmend steiler knapp 200 Höhenmeter aufwärts zu einem Sattel am 1005 m hohen Vorgipfel Vuojnesvárasj. Von der Brücke bis zum Sattel brauche ich eine knappe Stunde. Der Pfad, dem man nach der Brücke gut folgen konnte, verliert sich beim Aufstieg allmählich, aber man kann dort hervorragend weglos gehen. (Es gibt auch eine Route, die unten am See entlang führt und diesen Pass umgeht; damit erspart man sich zwar die Steigung, aber dafür ist der Weg länger.)


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Name: Ljungdalen_20200831_063.JPG
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Größe: 1,54 MB
ID: 3052538
                                Blick zurück vom Pass am Vuojnesvárasj über das untere Guhkesvágge (Tal). Links Niendotjåhkkå, weiter rechts in der Ferne noch einmal der Kegel des Sluggá, den ich gestern passiert hatte.

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Name: Ljungdalen_20200831_064.JPG
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ID: 3052534
                                Blick von der selben Stelle nach vorn in das Tal des Bierikjåhkå. Hinten ist schon der See Bierikjávrre zu erkennen, größtenteils verdeckt vom 993 m hohen Bierikvárásj, dem dunklen „Klotz“ im Tal. Am linken Bildrand Bierikbákte, dann der rundliche Bielatjåhkkå (1577 m), der aus dieser Richtung den etwas niedrigeren berühmten Låddebákte verdeckt, ganz in der Ferne bereits jenseits des Rapadalen – etwa 22 km Luftlinie entfernt, dort würde ich vier Tage später entlang kommen – Nåite (Noajdde, 1623 m) und Tielma (Dielmmá, 1643 m), sowie ganz rechts die südliche Ausläufer des Sarvatjåhkkå („Södra Sarvakammen“, höchster Punkt die scheinbar niedrigere Spitze ganz rechts mit dem kleinen Schneefeld, 1722 m)

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Name: Ljungdalen_20200831_065.JPG
Ansichten: 1893
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ID: 3052535
                                ...und ebenfalls von dort in Richtung Nordwesten: der spitze Sarvatjåhkkå (1911 m) und rechts davon der aus dieser Perspektive breit wirkende Vuojnestjåhkkå

                                Beim Abstieg vom Pass erreicht man irgendwo auch wieder einen gut erkennbaren und leicht zu begehenden Pfad.


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Name: Ljungdalen_20200831_066.JPG
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Größe: 573,3 KB
ID: 3052536
                                Blick vorbei am Bierikvárásj zum Bierikjiegŋa, dem westlichsten Geletscher des Ähpár-Massivs, eingerahmt von (links nach rechts) Favoritkammen (bis 1892 m), Triangeltoppen (1765 m), Mellamtoppen (1808 m) und Bierikbákte

                                Nach dem Talknick am Bierikbákte kommt der See Bierikjávvre in Sicht. Für die etwa vier Kilometer vom Pass am Vuojnesvárasj bis hie habe ich genau eine Stunde gebraucht, woran man sieht, dass da für – womöglich nur vermutete oder befürchtete – „Sarek-Verhältnisse“ eine ausgesprochen leichte Route ist. Hier gibt es wieder Weidengestrüpp, aber der Pfad ist hier gut „definiert“.


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Name: Ljungdalen_20200831_067.JPG
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Größe: 1,05 MB
ID: 3052539
                                Der Bierikjávvre, in der Ferne Soabbetjåhkkå (1832 m) und Bielatjåhkkå

                                Nachdem mir früher am Tag bereits drei Leute entgegengekommen sind, hole ich nun mal zwei in meine Richtung laufende Männer ein (siehe Bild), aus Stockholm und erstmals im Sarek und überhaupt im nordschwedischen Fjäll, „dank“ Corona, wie sie sagen. Eine Aussage, die ich noch öfter zu hören bekommen würde. Ich gehe nun zusammen mit ihnen etwa eine Stunde entlang des Sees zusammen mit ihnen, ein einfaches Auf und Ab, sodass wir uns über dies und das unterhalten können. Sie kommen von Saltoluokta, wo sie vor vier Tagen gestartet sind, und wollen nach Ritsem.


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Name: Ljungdalen_20200831_068.JPG
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Größe: 1,05 MB
ID: 3052543
                                Blick zurück über den Bierikjávvre

                                Sie tragen beide beeindruckende Rucksäcke, der eine über 35 kg, und „sorgen“ sich, ob meine „wenige“ Ausrüstung – obwohl ja noch weit entfernt von ultraleicht – mich vor dem Verhungern und Erfrieren bewahren könne, als sie hören, dass ich fast zwei Wochen unterwegs sein will. Ich beruhige sie: Ich hätte mir durchaus Ausstiegsszenarien zurechtgelegt, denn sooo weit sei man ja auch im Sarek nicht von der Zivilisation entfernt. Aber hier verlasse ich die beiden erstmal, denn sie wollen Mittagspause machen. Das ist für mich normalerweile nichts – ein-zwei Müsliriegel reichen (soviel zu Verhungern)…


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Name: Ljungdalen_20200831_069.JPG
Ansichten: 1870
Größe: 884,8 KB
ID: 3052541
                                Allmählich öffnet sich dieser Blick (zurück) ins Tal Basstavágge, eingerahmt von Bierikbákte und Nilas kam (1765 m, die höheren Gipfel des Ähpár-Massivs sind in einer Linie dahinter verborgen, nur die Schulter des Ruopsokbákte schaut hervor) und rechts des Tals Basstatjåhkkå (1772 m, die Spitze weiter in der Ferne), Alep Basstaskájdásj (1767 m) und rechts anschließend Miehttse Skoarkki, mit 1845 m höchster Gipfel des Skoarkki- oder „verschwedischt“ Skårki-Massivs. Interessante Bezeichnung, denn „miehttse“ bedeutend auf Lulesamisch offenbar einerseits „(Nadel-)Wald“, von dem an dem Berg natürlich weit und breit nichts zu sehen ist, andererseits aber auch „Ödland“, was hier sinnvoller erscheint. Unter auf der Landzunge zwischen den Bielajávrátja-Seen ist die verschlossene Pielastugan erkennbar.

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Name: Ljungdalen_20200831_070.JPG
Ansichten: 1901
Größe: 455,9 KB
ID: 3052540
                                ...und Blick in Gehrichtung von derselben Stelle. Braut sich da etwas am oberen Ende des Rapadalen und den Gipfeln des Ruohtes-Massivs zusammen?

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Name: Ljungdalen_20200831_071.JPG
Ansichten: 1888
Größe: 888,4 KB
ID: 3052542
                                Jedenfalls kommt es erstmal nicht in meine Richtung, und so habe ich eine halbe Stunde später diesen schönen sonnigen Blick ins Rapadalen, mit dem beherrschenden Låddebákte (1539 m). Durch das Hochtal links davon, das Snávvávágge, verläuft die klassische Sarek-Route von Aktse nach Skárjá, der ich mich nun allmählich nähere.

                                Kurz nach 16 Uhr erreiche ich mein heutiges Ziel, den Bach Tjåggŋårisjåhkå, nach gut sieben Stunden Gehzeit. Dies ist tatsächlich die erste Furt, an der ich die Schuhe ausziehe. Unbedingt notwendig gewesen wäre es vielleicht nicht, ein beherzter Schritt hätte es bei dem auch hier sehr niedrigen Wasserstand wohl auch getan – einige Vorüberkommende sah ich dies später auch tun. Aber Zeit genug hatte ich nun ja.


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Name: Ljungdalen_20200831_072.JPG
Ansichten: 2178
Größe: 2,04 MB
ID: 3052545
                                Die Furtstelle am Tjåggŋårisjåhkå. Einige Leute sah ich es auch viel weiter unten versuchen, unterhalb der Stelle, an der der Bach sich etwas nach Südosten wendet, aber das erscheint mir ungüstiger.

                                Der Wind hatte wieder etwas aufgefrischt und wehte aus Nordwest das Tal herab, und so wählte ich einen Zeltplatz in Bachnähe, unterhalb der untersten Terasse.


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Name: Ljungdalen_20200831_073.JPG
Ansichten: 1905
Größe: 2,00 MB
ID: 3052544
                                Nicht völlig eben, daher das Zelt etwas schief, aber dafür fast windstill. Hier scheint der Bach sogar ziemlich ausgetrocknet, aber so schlimm war es doch nicht...

                                Kurz nach meiner Ankunft kamen wieder die beiden Schweden von heute Mittag vorbei – sie wollten noch bis Skárjá.

                                Nach dem Abendessen war noch Zeit für einen kleinen Spaziergang den Bach hinab. Dort unterhielt ich mich noch mit einer größeren Gruppe von Göteborgern, die ewa 400 m unterhalb drei Zelte ausbauten, und später noch mit drei Malmöern, die ein Stück oberhalb meines Zeltes auf der Terrasse. Alle unterwegs auf der Route Aktse–Ritsem – das ist ja wohl wirklich die Sarek-Autobahn! Erstaunlich übrigens, dass unter den mehr als 20 Leuten, die ich bis hierher getroffen hatte, keine einzige(!) Frau war. Über 10-15 % sollten es insgesamt auch nicht werden, gegen Ende der Tour am Kungsleden ein etwas höherer Anteil...

                                Beidseitig des Tjåggŋårisjåhkå, besonders an der rechten/nordwestlichen Seite übrigens Platz für dutzende oder gar noch mehr (bewahre!) Zelte. Wobei das im gesamten oberen Teil des Rapadalen kein Problem ist.
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                                • NF
                                  Erfahren
                                  • 23.02.2019
                                  • 207
                                  • Privat


                                  #17
                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                  Etwa viertel nach elf, also gut zwei Stunden nach dem Aufbruch, bin ich an der Brücke. Der Guhkesvákkjåhkå markiert hier die Grenze zwischen den Nationalparks Stora Sjöfallet und Sarek. Bei dem niedrigen Wasserstand wäre der Fluss vermutlich auch irgendwo furtbar gewesen, aber wenn da schon eine Brücke steht…
                                  Genau das gleiche haben wir uns auch am 07.09.20 gedacht.

                                  Bis jetzt übrigens schon ein super Bericht, bin insbesondere auf die Gipfel gespannt. Haben es bis jetzt nur auf den Laddebakte und den Svarta Spetsen geschafft

                                  Vielen Dank!

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                                  • MartinHuelle
                                    Dauerbesucher
                                    • 31.01.2010
                                    • 898
                                    • Privat


                                    #18
                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                    Eigentlich wollte ich ja heute ein Stück in das Guhkesvágge hineinlaufen und mir dort einen Zeltplatz für zwei Nächte suchen. Am folgenden Tag dann hoch auf den Sarektjåhkkå Nordtoppen (wohl nicht weiter zum Stortoppen, wegen des solo und/oder ohne Sicherung riskanten Überganges). Und dann über die Gletscher Oarjep Sarekjiegŋa und Tjåggŋårisjiegŋa hinüber ins Rapadalen, auf dem Weg vielleicht sogar noch mit Abstecher ohne Rucksack auf den Hauptkamm…
                                    Auch ich lese hier gerne mit und bin auch noch besonders gespannt auf die Gipfel- und Gletscherabschnitte. Im letzten Jahr hatte es mit meiner geplanten Sarek-Tour ja nicht geklappt. In diesem Jahr wird das wahrscheinlich auch nichts, aber vielleicht/hoffentlich im nächsten ...

                                    Auf dem Nordtoppen war ich 1994 zum ersten Mal. Und dann nochmals im Winter 2001 mit zwei schwedischen Freunden. Da wollten wir eigentlich auch von dort rüber zum Stortoppen, sind aber am Beginn der schwierigen Stellen am Grat umgedreht. Auf dem Stortoppen waren wir später aber dann doch noch, allerdings mit einem Aufstieg über den Gletscher und über den Westrücken.
                                    www.martin-huelle.de

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                                    • Ljungdalen

                                      Alter Hase
                                      • 28.08.2017
                                      • 3014
                                      • Privat


                                      #19
                                      Zitat von NF Beitrag anzeigen
                                      Haben es bis jetzt nur auf den Laddebakte und den Svarta Spetsen geschafft
                                      Wieso "nur"? Besonders Svarta Spetsen (kommt bald, aus dem Vorbeigehen) hat es doch durchaus in sich!

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                                      • NF
                                        Erfahren
                                        • 23.02.2019
                                        • 207
                                        • Privat


                                        #20
                                        Du hast natürlich recht, aber der Nordtoppen ist ja nochmal etwas ganz anderes
                                        Bei uns kam damals leider dazu, dass der Gipfel des Svarta Spetsen zwar frei war, aber die anderen Gipfel und der Gletscher des Sarektjåhkkå in den Wolken waren. Ziemlich genau als wir den Abstieg begannen hat es dann auch noch leicht angefangen zu regnen (Abstieg bestimmt 700hm über Blockfelder). Das dürften so die Faktoren gewesen sein, weswegen ich den Gipfel als nicht ganz so positiv in Erinnerung habe
                                        Umso mehr freue ich mich auf deine Gipfel

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                                        • Taffinaff
                                          Fuchs
                                          • 03.01.2014
                                          • 1067
                                          • Privat


                                          #21
                                          Oh das fängt ja gut an. Seh gespannt auf die Gipfeltouren und die Gletscher, ich spekuliere seit langem über eine ganz ähnliche Strecke, bloß weiß ich noch immer nicht ob man wirklich alleine über Gletscher gehen sollte. Wie ist Deine Philosophie damit?

                                          Apropos Ausrüstung, kannst du bißchen mehr verraten über Gewicht usw? Ich war vor zwei Jahren zum ersten Mal dort, hatte am Start 16 kg auf dem Rücken inkl Proviant und Brennstoff für eine Woche. Fürs nächste Mal hoffe ich auf 14 kg für 1 Woche.

                                          Taffi

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                                          • Ljungdalen

                                            Alter Hase
                                            • 28.08.2017
                                            • 3014
                                            • Privat


                                            #22
                                            Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
                                            Seh gespannt auf die Gipfeltouren und die Gletscher, ich spekuliere seit langem über eine ganz ähnliche Strecke, bloß weiß ich noch immer nicht ob man wirklich alleine über Gletscher gehen sollte. Wie ist Deine Philosophie damit?

                                            Apropos Ausrüstung, kannst du bißchen mehr verraten über Gewicht usw? Ich war vor zwei Jahren zum ersten Mal dort, hatte am Start 16 kg auf dem Rücken inkl Proviant und Brennstoff für eine Woche. Fürs nächste Mal hoffe ich auf 14 kg für 1 Woche.
                                            Gletscher: na, "Philosophie" wäre übertrieben... ich habe Respekt, aber bin nicht sonderlich ängstlich. Eine Anspannung ist immer da, aber das macht ja einen teil des Reizes aus. Versuche mich vorher so gut wie möglich über jeden einzelnen Gletscher zu informieren und mich an die allgemeinen Regeln für Gletscherbegehungen zu halten (ok, außer an die, nicht allein zu gehen und ein Seil mitzunehmen...) Gletscher mit offensichlichen Riesenspalten bzw. bekannte derartige Zonen meide ich natürlich. Apere (schneefreie) Gletscher bevorzuge ich natürlich, aber wenn der Schnee fest aussieht - da vertraue ich meinem "Gefühl" und "gewisser" Erfahrung (bspw. Lage auf dem Gletscher insgesamt, sowas halt) - gehen auch. Kommt beides noch...

                                            Ausrüstung: habe ich vor, am Schluss zusammenfassend einiges zu schreiben. So bis 20 kg habe ich keine größeren Probleme, darum gucke ich darunter nicht mehr auf jedes Gramm. Klar, je weniger, desto besser, aber gewisse Dinge für die Bequemlichkeit möchte ich auch nicht missen. Die - vorgegriffen - 13 kg am Ende der Tour habe ich kaum noch gespürt. Zu Anfang war ich, wie geschrieben, etwas über den 20, aber da waren auch bspw. etwas schwerere Fotoausrüstung (Spiegelreflex usw.), Eispickel, Grödel dabei, also Sachen, die man nicht *unbedingt* dabei haben muss...

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                                            • Ljungdalen

                                              Alter Hase
                                              • 28.08.2017
                                              • 3014
                                              • Privat


                                              #23
                                              Tag 3 | 01.09.2020 | Sarektjåhkkå-Massiv

                                              (18 km | +1500 Hm | −1500 Hm)

                                              Wieder wache ich ziemlich früh auf – es ist erst halb 7. Vom Wind ist nichts mehr zu hören.

                                              Gipfeltag!!!

                                              Gipfeltag?

                                              Gleich ein Blick aus dem Zelt, der mich ernüchtert. Der Himmel grauer als am vorigen Abend. Talaufwärts sieht es noch schlechter aus, in Richtung Guohpervágge hängt offenbar stärkerer Regen. Aber wenigstens regnet es hier nicht, und zwischen den Wolken lässt sich stellenweise blauer Himmel zumindest erahnen.

                                              Vielleicht bis zur Skárjáebene weitergehen und auf besseres Wetter am Nachmittag oder nächsten Tag warten?


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_074.JPG Ansichten: 0 Größe: 993,4 KB ID: 3052760
                                              Blick vom Zeltplatz am Tjåggŋårisjåhkå das Rapadalen hinab, mit dem Låddebákte

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_075.JPG Ansichten: 0 Größe: 304,0 KB ID: 3052759
                                              Von derselben Stelle zur gleichen Zeit talaufwärts: der Gipfel des Skárjátjåhkkå ist wolkenverhangen

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_076.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3052765
                                              Beim Wasserholen für den Frühstückstee entdecke ich unweit des Zeltes diese jungen Schneehühner, prima getarnt zwischen den Steinen. Offensichtlich noch zu jung zum charakteristischen Aufflattern – also laufen sie nur weg und lassen mich dabei auf ein-zwei Meter herankommen.

                                              Na gut. Frisch gewagt ist halb gewonnen, und so entscheide ich mich, zumindest bis zum Gletscher aufzusteigen. Dort würde ich weitersehen. Ich gehe mit leichtem Gepäck los und bleibe in Gehrichtung links des Tjåggŋårisjåhkå, zunächst nahe der Moränenkante. Der Bach hat sich stellenweise tief eingeschnitten und stürzt über mehrere Steilstufen hinab. Dort verläuft ein zunächst gut erkennbarer Pfad.

                                              Zehn Minuten nach dem Aufbruch beginnt es zu nieseln. Auch der Wind frischt wieder auf. Zumindest kommt er von hinten. Aber wenig später ist der Schauer vorbei, und das war dann auch der letzte Niederschlag für fast vier Tage…


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_077.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3052764
                                              Um 8 Uhr bin ich schon ein gutes Stück vom Zelt entfernt, aber noch ist es zu erkennen (zumindest, wenn man das Bild groß macht). Weiter rechts das große Zelt der drei Schweden aus Malmö.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_078.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,49 MB ID: 3052762
                                              Einer der Wasserfälle des Tjåggŋårisjåhkå

                                              Nach einer halben Stunde ist das erste steile Stück überwunden und der Blick in den oberen Talkessel öffnet sich langsam. Ich erreiche erste Altschneefelder, die zum Bach hin abbrechen. Es sieht so aus, als wolle sich die Wolkendecke heben.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_079.JPG Ansichten: 0 Größe: 785,4 KB ID: 3052761
                                              Blick talaufwärts von etwa 1050 m: von links nach rechts Tjåggŋåris (1651 m, in den Wolken), Svarta spetsen („Schwarze Spitze“, 1843 m; die 1626 m in den älteren Lantmäteriet- und der Calazo-Karte beziehen sich auf einen Punkt südwestlich unterhalb des Gipfels), der Doppelgipfel des Spijkka (1982 m) und wiederum in den Wolken der Vuojnesbákte (1944 m), von Neuschnee überzuckert

                                              Ab hier halte ich mich etwas links. Weglos geht es teils über Geröll, teils über schlammige Abschnitte. Die kleinen Wasserläufe sind einfach zu überqueren. Über kurze steile Geröllabschnitte erklimmt man mehrere Moränenstufen, wodurch man den von dort nicht einsehbaren Tjåggŋårisjåhkå und später die Gletscherzunge ein gutes Stück unter sich lässt.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_080.JPG Ansichten: 0 Größe: 513,5 KB ID: 3052763
                                              Blick nach links: hängender Gletscher unterhalb des Tjåggŋåris

                                              Gegen 9 Uhr rückt der Gletscher ins Blickfeld.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_081.JPG Ansichten: 0 Größe: 824,8 KB ID: 3052769
                                              Blick über den Gletscher Tjåggŋårisjiegŋa auf Spijkka, den jetzt wolkenfreien Vuojnesbákte und Sarvatjåhkkå (1911 m). Links ist die Mittelmoräne des Gletschers gut zu sehen

                                              Von hier traversiere ich, etwa auf gleicher Höhe von 1300 m bleibend, in Richtung der Mittelmoräne, die in Blickrichtung links und weit oberhalb der Gletscherzunge ausläuft.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_082.JPG Ansichten: 0 Größe: 851,6 KB ID: 3052772
                                              In ständigem Auf und Ab geht es über Geröll oder Schneefelder, die ich dem Geröll vorziehe. Blick von der Route nach links zum Berg Tjåggŋåris, nach dem Gletscher und Bach benannt sind…

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_083.JPG Ansichten: 0 Größe: 620,7 KB ID: 3052766
                                              …und nach vorn. Da ist die Passhöhe zwischen Svarta spetsen und Spijkka!

                                              Das sieht doch ganz gut aus. Zumindest bis zum Pass muss ich noch, knapp 300 Höhenmeter! Oder sollen die bis hierher 500 „umsonst“ gewesen sein?


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_084.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3052768
                                              Ein Viertelstunde später sind die Grödel angelegt und ich stehe auf dem Gletscher (@„Gletscher-Neulinge“: ohne etwas steigeisenartiges kann man ein Begehung auf festem Eis vergessen).

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_085.JPG Ansichten: 0 Größe: 638,1 KB ID: 3052767
                                              Blick nach vorn

                                              Glücklicherweise ist der Gletscher hier im unteren Teil aper, und es sind auch keine Spalten zu sehen. Die vielen schmalen Schmelzwasserbäche an der Oberfläche lassen sich leicht überschreiten. Ich halte mich unweit des linken Randes der Mittelmoräne, bis diese endet. Dort schwenke ich leicht nach rechts, geradewegs auf die Passhöhe zu. Dort wird der Gletscher etwas steiler und ist von festem Schnee bedeckt. Sieht aber vertrauenerweckend aus; es ist eine völlig ebene Fläche, und auch bei Grundsten ist von Spalten keine Rede.

                                              Eine knappe Stunde später, kurz nach 10, erreiche ich den schmalen Fels- bzw. Geröllriegel am oberen Ende des Gletschers.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_086.JPG Ansichten: 0 Größe: 389,2 KB ID: 3052771
                                              Blick zurück über den Tjåggŋårisjiegŋa…

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_087.JPG Ansichten: 0 Größe: 308,4 KB ID: 3052775
                                              …und rechts davon das steile Schneefeld zur Svarta spetsen

                                              Dies ist noch nicht ganz der höchste Punkt: hinter dem knapp 50 Meter breiten Felsband steigt der nun folgende Gletscher Oarjep Sarekjiegŋa noch auf einigen Hundert Metern leicht an, bis er dann in Richtung Guhkesvágge abfällt. Am Rand des Felsriegels muss ich erst eine mit Schmelzwasser und Matsch gefüllte „Pfütze“ überqueren, dann stehe ich wieder auf Firn. Von den auf einigen Satellitenbildern in diesem Berich erkennbaren Spalten ist nichts zu sehen. Ich entscheide mich weiterzugehen; ist ja noch früh am Tag. Vorübergehend wird die Sicht sehr schlecht, aber verlaufen kann man sich hier kaum. Nach einer viertel Stunde klart es etwas auf, und man kann den Gletscher gut überblicken, allerdings nicht die Gipfel.

                                              Nachdem ich mich zunächst rechts des auf die Svarta spetsen zulaufenden Schneewalls gehalten habe, überquere ich ihn schließlich nach links in dem Bereich, in dem er nach etwa einem halben Kilometer schließlich flach ausläuft.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_088.JPG Ansichten: 0 Größe: 382,7 KB ID: 3052770
                                              Auf dem oberen Teil des Oarjep Sarekjiegŋa

                                              Nach einer halben Stunde erreiche ich die linke Seite des Gletschers und überquere die dortige Seitenmoräne, hinter der ein Schneefeld beginnt, das sich an mehreren Stellen die gut 300 Meter hohe, recht steile Südostwand des Bucht-toppen hinaufzieht.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_089.JPG Ansichten: 0 Größe: 621,5 KB ID: 3052773
                                              An der nordwestlichen Seite des Gletschers, auf dem Schneefeld oberhalb der Moräne. Was dort in der Ferne wie ein See aussieht, ist offenbar eine Täuschung, denn in der Richtung gibt es gar keine, nur viel weiter entfernt. Der Liehtitjávrre müsste aus dieser Richtung rechts hinter dem Spijkkakammen verborgen sein.

                                              Irgendwo dort muss ich hinauf. Laut einer Beschreibung dieser Route (die war auch die Inspiration, es überhaupt auf diese Weise zu versuchen, wobei lange nicht so krass, wie dort beschrieben) soll der Aufstieg über ein Schneefeld südwestlich des Bucht-toppen-Südostgipfels am einfachsten sein. Die Wolken verhindern allerdings genau zu erkennen, um welchen Arm des Schneefelds es sich handelt; auch der Gipfel ist in den Wolken. Also erstmal einfach geradeaus hoch, grundfalsch kann es ja nicht sein. Wenig später muss ich die Grödel erstmal ablegen und kraxele über Fels nach oben, teils unter Zuhilfenahme der Hände. Schemenhaft zeichnet sich oben ein steiler Felszacken ab. In der Routenbeschreibung stand davon nichts. Ich schlussfolgere, dass ich zu weit rechts, also nordöstlich bin. Links sehe ich nun wieder ein steiles Schneefeld, das ich nun vorsichtig überquere, etwa auf gleicher Höhe bleibend, denn der Fels geradeaus über mir scheint mir zu steil. Vorsicht ist angesagt, als ich eine kleine Felsnase unterhalb umgehen muss. Hier nur nicht abrutschen! Hinter dieser kann man über das Schneefeld, das nach oben offenbar flacher wird, recht bequem aufsteigen.

                                              Und plötzlich bin ich über den Wolken!


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_090.JPG Ansichten: 0 Größe: 383,7 KB ID: 3052774
                                              Blick zurück über den Gletscher auf der Spijkka

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_091.JPG Ansichten: 0 Größe: 913,1 KB ID: 3052778
                                              Noch ein paar Meter hoch, dann bin ich oben!

                                              Ein knappe Stunde, nachdem ich den Gletscher verlassen habe, stehe ich auf dem südlichen Ausläufer des Bucht-toppen, und der Blick nach Norden öffnet sich.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_092.JPG Ansichten: 0 Größe: 936,1 KB ID: 3052777
                                              Der Hauptgipfel des Bucht-toppen (2030 m – der ist mit der Neuvermessung vor wenigen Jahren am erheblichsten „gewachsen“, von früher 2010 m), weiter hinten der Sarektjåhkkå-Südgipfel (Sydtoppen, 2025 m)

                                              Der Bucht-toppen ist nach dem Ingenieur, Kartographen, Lokalpolitiker (aus Lule
                                              å) und Bergsteiger Gustaf Wilhelm Bucht (1848–1894) benannt, 1879 Erstbesteiger (zumindest dokumentiert) des Sarektjåhkkå. Im Folgejahr 1880 vermaß er den Kebnekaise, wodurch sich dieser in Folge als höchster Berg Schwedens herausstellte. Zuvor galt das Sulitjelma-Massiv als höchstes.

                                              Es liegt genug Neuschnee, um das Blockfeld in Richtung des Hauptgipfels leicht überqueren zu können. Auch der Aufstieg ist einfach, d. h. so einfach, wie er halt bei Nauschnee auf Geröll sein kann.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_093.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3052780
                                              Blick von halber Höhe des Aufstiegs zum Bucht-toppen-Hauptgipfel über den nördlichen Zweig des Gletschers Oarjep Sarekjiegŋa in Richtung Guhkesvágge

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_094.JPG Ansichten: 0 Größe: 968,7 KB ID: 3052779
                                              …und zurück auf die Spijkka, dahinter Vuojnesbákte. Aus den Wolken taucht wieder die Svarta spetsen auf. Auf dem kleinen Schneefeld ist meine Spur zu sehen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_095.JPG Ansichten: 0 Größe: 266,9 KB ID: 3052776
                                              In südwestlicher Richtung überragt der 15 km entfernte, vergletscherte Gipfel des Áhkátjåhkkå die Wolken (da will ich auch noch rauf!)

                                              Etwa eine halbe Stunde nach Erreichen des Südostgipfels bin ich auf dem Hauptgipfel.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_096.JPG Ansichten: 0 Größe: 984,5 KB ID: 3052781
                                              Im Norden fällt der Bucht-toppen fast senkrecht zum Gletscher Gaskka Sarekjiegŋa („Mittlerer Sarekgletscher“) ab. Dahinter das breite Guhkesvágge

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_097.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3052784
                                              Gipfel des Bucht-toppen. Jenseits des Gaskka Sarekjiegŋa kommen Sarektjåhkkå-Hauptgipfel (Stortoppen, 2089 m) und -Nordgipfel (Nordtoppen, 2054 m, mit dem Schneefeld) in Sicht

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_098.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3052782
                                              Der Gipfel von der anderen Seite

                                              Das Wetter ist nun perfekt. Obwohl es nur knapp über 0 °C sind, ist mir warm, denn es weht nur ein schwacher Wind. Die Fleecejacke kann ich im Rucksack lassen. Die Aussicht in alle Richtungen ist grandios.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_099.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3052783
                                              Sydtoppen und Stortoppen, zum Greifen nah. Der entfernteste Gipfel am Horizont könnte der Niják (1920 m) sein

                                              Zum Steilhang an der Nordseite halte ich besser einigen Abstand. Aber einmal möchte ich doch hinuntergucken…


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_100.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.016,8 KB ID: 3052792
                                              Hier geht es über 200 Meter senkrecht hinunter zum Gaskka Sarekjiegŋa

                                              Zwischen Bucht-toppen und Sydtoppen ist ein Gratturm („Gendarm“) als Schlüsselstelle in Richtung Stortoppen beschrieben, der einige Kraxelei erfordern soll – ob ich das schaffe?


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_101.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3052785
                                              Der westliche Gendarm des Bucht-toppen und der Kamm zum Sydtoppen

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_102.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3052787
                                              Auf dem Gendarm, hier müsste ich hinunter

                                              Nein, das lasse ich besser: Auch auf der Südseite geht es hier einige – zu viele! – Meter steil abwärts. Unter diesen Bedingungen mit Schnee und Eis komme ich hier allein nicht weiter. Oder könnte man versuchen, die Stelle unterhalb zu umbehen? In Anbetracht der Zeit lasse ich so einen Versuch lieber; ich müsste ja auch noch die ganze Strecke zurück. Schade, aber… da habe ich einen Grund mehr, nochmal in diesen Teil des Sarek zurückzukehren und die Besteigung des Stortoppen von hier oder über eine andere Route zu versuchen. Auch so hat sich ja der Aufstieg gelohnt, mit Ausblicken wie diesem:


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_103.JPG Ansichten: 0 Größe: 327,3 KB ID: 3052786
                                              Blick etwa von derselben Stelle auf Svarta spetsen und Sarvatjåhkkå; bis zum Gådoktjåhkkå-Massik in der Ferne sind es gut 20 km Luftlinie

                                              Also zurück. Ich entscheide mich, nicht wieder zum Gipfel aufzusteigen, sondern den südwestlichen Abhang etwa auf gleicher Höhe bleibend zu traversieren. Es geht über ein steiles Blockfeld, ein Stück auch wieder über Schnee. Das war keine so gute Idee, denn es ist recht anstrengend und auf keinen Fall schneller als über den Gipfel.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_104.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3052789
                                              Blick zurück über die Traverse der Südwestflanke des Bucht-toppen-Hauptgipfels

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_105.JPG Ansichten: 0 Größe: 757,6 KB ID: 3052788
                                              …und Blick nach vorn: bald geschafft!

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_106.JPG Ansichten: 0 Größe: 521,0 KB ID: 3052790
                                              Im Südwesten sind jetzt alle höchsten Gipfel des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs über den Wolken zu sehen (ggf. Klick für größeres Bild, wegen Beschriftung!)

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_107.JPG Ansichten: 0 Größe: 746,2 KB ID: 3052791
                                              Blick über den unteren Teil des Mihkájiegŋa, dahinter die Skárjáebene. Die dortige Mikkastugan dürfte auf dieser Richtung an der linken Seite ganz knapp durch die Schulter des Máhtutjåhkkå (1653 m) verdeckt sein.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_108.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3052793
                                              Einige Zeit später stehe ich wieder am Südgipfel des Bucht-toppen und blicke hinab auf den oberen Teil des Oarjep Sarekjiegŋa, mit dem markanten Schneewall. Dort bin ich vier Stunden davor entlang gekommen, bei erheblich schlechterer Sicht. Links gegenüber der Spijkka-Doppelgipfel, rechts Svarta spetsen. Im Tal der Låddebákte, dahinter nehmen den Horizont die Massive von Bielloriehppe/Gådoktjåhkkå und Bálgattjåhkkå/Bårddetjåhkkå ein – genauer kann ich einzelne Gipfel aus dieser Entfernung von bis zu 30 km nicht unterscheiden.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_109.JPG Ansichten: 0 Größe: 825,6 KB ID: 3052794
                                              Blick über den nördlichen Ausläufer des Oarjep Sarekjiegŋa, durch den hier schmalen Buchtkammen getrennt vom Gaskka Sarekjiegŋa, über dem der Sarektjåhkkå Nordtoppen thront.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_110.JPG Ansichten: 0 Größe: 946,9 KB ID: 3052799
                                              Oarjep Sarekjiegŋa und Spijkkakammen, in der Ferne sieht man den unverwechselbaren Kegel des Sluggá. Über die Moräne und das kleine Schneefeld links von ihr bin ich am Vormittag gegangen, dann dort irgendwie hoch...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_111.JPG Ansichten: 0 Größe: 856,5 KB ID: 3052797
                                              Auf der anderen Seite, im Westen, nochmal der mittlere und obere Teil des Mihkájiegŋa. Dahinter der Gipfel des Mihkátjåhkkå (1747 m), weiter rechts anschließend der flache Vargtoppen (1813 m). Rechts die südliche Flanke des Sarektjåhkkå Sydtoppen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_112.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3052795
                                              Blick über den Südhang des Bucht-toppen zum Oarjep Sarekjiegŋa. Über das Schneefeld im Hintergrund bin ich vorhin hoch. Hier vorn meine Spur, wo ich eben schon mal „die Lage gecheckt“ habe: dort würde ich hinunter müssen.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_113.JPG Ansichten: 0 Größe: 903,9 KB ID: 3052796
                                              Eine viertel Stunde später habe ich das obere Schneefeld bereits geschafft. Mit Grödeln an den Schuhen und dem Eispickel konnte ich oben verhindern, ins Rutschen zu kommen; auf dem unteren Abschnitt bin ich dann absichtlich auf dem Hintern gerutscht, mit dem Eispickel als Bremse. Aus dieser Perspektive sieht man leider schlecht, wie steil es dort war...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_114.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.003,8 KB ID: 3052800
                                              ...aus dieser, von weiter weg, sieht es dramatischer aus. Und auch, wie kurz das Stück, auf dem ich gerutscht bin, im Vergleich zum oberen war.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_115.JPG Ansichten: 0 Größe: 528,6 KB ID: 3052798
                                              Wieder unten auf dem Gletscher. Hinten der nordöstliche Vorgipfel der Svarta spetsen, links der Schneewall, den ich wieder überqueren muss.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_116.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3052802
                                              Gesamtansicht der Südwand des Bucht-toppen. Man sieht gut meine Spur über die zwei Schneefelder, über die ich herunter gekommen bin. Irgendwo rechts bin ich hoch, wohl zuerst in Richtung der Felsspitze rechts, und dann nach links traversiert, einmal auch über Fels. Merkwürdig, dass von den Spuren offenbar nichts mehr zu sehen ist. Geschneit hat es ja eigentlich nicht. Schon getaut? Hätte ich die Wand heute früh so gesehen – vielleicht hätte mich der Mut verlassen, echt… Manchmal ist es gut, „blind“ zu sein.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_117.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3052803
                                              Zurück entlang meiner Spuren vom Vormittag, vorbei an Svarta spetsen und Vorgipfel...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_118.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3052809
                                              Eine kleine Spalte? Ich stochere ein wenig mit dem Eispickel darin herum...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_119.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.016,1 KB ID: 3052801
                                              Wieder am Felsriegel, dem Übergang zum Tjåggŋårisjiegŋa.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_120.JPG Ansichten: 0 Größe: 716,8 KB ID: 3052805
                                              Und Blick von dort über den Gletscher. Auch hier ist meine Spur vom Vormittag zu sehen, der ich wieder folge.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_121.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3052804
                                              Nach links geht der Blick über Spijkka, Vuojnesbákte und Sarvatjåhkkå

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_122.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3052808
                                              Keine halbe Stunde später laufe ich bereits wieder entlang der Mittelmoräne im mittleren Teil des Gletschers. Die Schmelzwasserbäche, die sich hier in die Oberfläche eingefressen haben, führen jetzt mit viel mehr Wasser als am Vormittag, sind aber immer noch unproblematisch.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_123.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3052810
                                              Hier und da verschwindet das Wasser in solchen unergründlichen Brunnen, die man aber gut umgehen kann (Durchmesser hier etwa 30-50 cm)

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_124.JPG Ansichten: 0 Größe: 699,9 KB ID: 3052807
                                              Der Stein im Vordergrund sieht fast aus wie eine Wegmarkierung, es ist aber einfach rötliches Gestein. Blick zurück zum Pass zwischen Svarta spetsen und Spijkka...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_125.JPG Ansichten: 0 Größe: 760,3 KB ID: 3052806
                                              … und auf den gesamten Spijkka-Doppelgipfel.

                                              Ich gehe etwa auf derselben Route wie auf dem Hinweg und verlasse etwa eine Stunde, nachdem ich vom Pass losgegangen bin, gegen 16:30 Uhr das letzte Schneefeld

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_126.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3052815
                                              Bevor er hinter den Moränen verschwindet, noch ein letzter Blick auf den Gletscher in seiner ganzen Ausdehnung, jetzt bei viel freundlicherem Wetter wieder mit Svarta spetsen, Spijkka, Vuojnesbákte und dem Sarvatjåhkkå am Bildrand. Der Neuschnee von heute früh auf den Gipfeln ist weggetaut.

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_127.JPG Ansichten: 0 Größe: 995,7 KB ID: 3052812
                                              Der Låddebákte fast auf „Augenhöhe“. Der höchste Gipfel am Horizont hinter ihm dürfte Gådokgaskkatjåhkkå (1980 m) sein, der markante weiter rechts Skájdetjåhkkå (1937 m)

                                              Kurz nach 17 Uhr mache ich an der letzten Steilstufe vor dem Ziel noch eine halbe Stunde Pause, denn ich entdecke dort das erste größere Blaubeerfeld der Tour. Zudem ist es in der Spätnachmittagssonne schön warm, und trotz des nur schwachen Windes gibt es auch dort kaum Mücken. Also schlage ich mir den Bauch voll – viel habe ich den Tag über schließlich nicht gegessen (bei spannenden Unternehmungen habe ich eh' keinen Appetit) – und liege eine Weile faul herum. Das habe ich mir nach 10 Stunden verdient.


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_128.JPG Ansichten: 0 Größe: 956,2 KB ID: 3052814
                                              Bei weitem nicht der ergiebigste Busch...

                                              Wieder am Zelt angekommen, zeige ich zwei jungen Männern, die am anderen Ufer irgendwie ziellos herumzuirren scheinen, die „richtige“ (sprich: markierte) Furtstelle. Sie ist auch tatsächlich nicht so gut zu erkennen. Nachdem sie herüber sind – ich habe inzwischen mit den Vorbereitungen für das Abendessen begonnen – unterhalten wir uns kurz.

                                              Auch sie sind aus Stockholm, gehen von Saltoluokta über Aktse nach Ritsem und sind auf ihrer ersten Trekkingtour überhaupt. Und dann gleich Sarek, okay, warum nicht. Heute wollen sie noch bis Skárjá, danach haben sie noch drei Tage. Sie sind etwas beunruhigt, denn zu ihrer Gruppe gehören zwei weitere Männer, die – im Gegensatz zu ihnen – „zwischendurch“ den Låddebákte besteigen und sie dann einholen wollten. Sie seien auch extra langsam und mit vielen Pausen gegangen, aber bisher seien die Nachzügler nicht aufgetaucht. Ein Blick von der Terrasse oben in die Richtung zeigt: noch niemand zu sehen, und bald wird es dunkel. Naja, zumindest hätten die anderen das zweite Zelt dabei, und sie würden jetzt trotzdem weitergehen und bei Skárjá bzw. der Mikkastugan warten.

                                              Die Auflösung dieser Geschichte erfuhr ich am nächsten Tag…


                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_129.JPG Ansichten: 0 Größe: 535,9 KB ID: 3052811
                                              Zu so einem sensationellen Tag gehört auch noch ein kitschiger Sonnenuntergang, nicht? Gut, Kitsch #1 – Richtung Ruohtes-Massiv...

                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_130.JPG Ansichten: 0 Größe: 543,3 KB ID: 3052813
                                              Kitsch #2: Sarekglühen am Ähpár-Massiv. Naja, Kitsch hin oder her: es sieht nun einmal so aus!
                                              (Ich bearbeite Fotos seltenst, hier natürlich auch nicht.)
                                              Angehängte Dateien
                                              Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:16.

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                                              • Mika Hautamaeki
                                                Alter Hase
                                                • 30.05.2007
                                                • 3996
                                                • Privat


                                                #24
                                                Traumhafte Photos!
                                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                                A. v. Humboldt.

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                                                  Fuchs
                                                  • 02.09.2016
                                                  • 1511
                                                  • Privat


                                                  #25
                                                  Was für ein genialer Tag! Ich mache ja auch gerne Gipfeleinlagen... wobei mir diese Tour vielleicht doch ein wenig zu "kitzlig"gewesen wäre.

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                                                    Alter Hase
                                                    • 28.08.2017
                                                    • 3014
                                                    • Privat


                                                    #26
                                                    Hm, irgendwie wird der Track bei mir nicht angezeigt... zu viele Fotos in einem Beitrag? Hier ein Extra-Versuch...



                                                    PS 20.02.2021. Ah, ich glaube, ich habe herausgefunden, woran das liegt und wie man das beseitigen kann: manchmal (wenn "viele" Fotos/Dateien im Beitrag?) schafft es die Software nicht, statt einem URL-Tag für die hochgeladene GPX-Datei ein GPX-Tag zu generieren. Dann muss man Beitrag bearbeiten, Quelltext anzeigen lassen (erstes Icon oben links in der Bearbeitungsleiste) und so etwas einfügen
                                                    HTML-Code:
                                                    [GPX]3052858[/GPX]
                                                    wobei die Zahl dieselbe ist, die in URL=...filedata/fetch?id=3052858&d=1624179493... direkt hinter fetch?id= steht. Nicht wirklich "HTML-Code", aber wenn man den einfachen CODE-Tag nimmt, wird der nicht angezeigt, sondern ausgeführt... irgendwie nicht ausgereift, Einiges hier...
                                                    Angehängte Dateien
                                                    Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:36.

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                                                    • vobo

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                                                      Dauerbesucher
                                                      • 01.04.2014
                                                      • 734
                                                      • Privat


                                                      #27
                                                      Ja, ein Super-Tag. Dieses Jahr will ich auch dringend erste Gletschererfahrungen sammeln. Aber auch mit denen wäre der Tag heftig geworden denke ich. Und das Kartenglück am ersten Tag sucht wohl seinesgleichen..

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                                                        Erfahren
                                                        • 18.10.2014
                                                        • 335
                                                        • Privat


                                                        #28
                                                        Ja wirklich schöne Ausblicke hast du uns mitgebracht!
                                                        Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                                                          • 10.10.2017
                                                          • 2024
                                                          • Privat


                                                          #29
                                                          Einfach Toll . Ich bin beeindruckt. das eine Foto sieht aus wie ein Steinstrudel
                                                          "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                                                            Fuchs
                                                            • 18.06.2014
                                                            • 1591
                                                            • Privat


                                                            #30
                                                            Hammer! Da krauche ich immer in den Tälern rum und habe keine Ahnung, welch sagenhafte Aussichten oberhalb liegen. Da ich die aber eh nie erreichen könnte, freue ich mich umso mehr, dass ich sie auf Deinen Bildern bestaunen kann. Hab' Dank dafür!
                                                            Nebenbei stellt sich mir die Frage - wo Du doch schon lange wanderst, aber jetzt erst einen Bericht schreibst - welche Knüller Du uns bisher schon alle vorenthalten hast!

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                                                              Alter Hase
                                                              • 28.08.2017
                                                              • 3014
                                                              • Privat


                                                              #31
                                                              Schön, dass es euch gefällt!

                                                              Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                              Nebenbei stellt sich mir die Frage - wo Du doch schon lange wanderst, aber jetzt erst einen Bericht schreibst - welche Knüller Du uns bisher schon alle vorenthalten hast!
                                                              Zugegeben, das war bisher meine spektakulärste Tour... erst habe ich mir sowas auch nicht getraut. Mehrmals war ich auch mit Töchtern unterwegs, die zwar gut zu Fuß sind, aber nicht unbedingt Extratouren auf Gipfel machen wollen...

                                                              Jetzt, wo ich mal angefangen habe, überlege ich, noch über die eine oder andere frühere Tour zu schreiben. Vielleicht etwas kürzer gefasst.

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                                                                Fuchs
                                                                • 29.10.2013
                                                                • 1352
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                Hei Ljungdalen, danke für den schönen Bericht!
                                                                Kannst dir ja denken, dass mir das Gelände zusagt😏
                                                                Wenn es bald (vor dem dortigen ods-Treffen im Sommer) weiter ginge, könnte das nützlich sein...
                                                                Grüße von Tilmann
                                                                http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                                                                  Fuchs
                                                                  • 22.08.2010
                                                                  • 1835
                                                                  • Privat


                                                                  #33
                                                                  Ich verfolge deinen Bericht auch mit großem Interesse, insbesondere, da mich eine meiner diesjährigen Tour - Planungen (je nach den „Entwicklungen“ gibt es auch noch eine zweite ) auch wieder in den Sarek führen soll. Gletscher - Überquerungen sind Teil der Planung(en).
                                                                  Ich bin gespannt, was noch kommt. Bisher jedenfalls der seit langem spektakulärste Sarek - Gipfel - Tag!
                                                                  Sehr schön, das kann gerne so weiter gehen.
                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                  Kommentar


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                                                                    Fuchs
                                                                    • 19.06.2014
                                                                    • 2101
                                                                    • Privat


                                                                    #34
                                                                    Den Sarektjåhkkå würde ich auch gerne besteigen auf meiner Tour.
                                                                    Da ich relativ viel Gewicht schleppen werde, würde ich mir den Pickel gerne sparen. (Grödeln sind dabei) Wie waren deine Erfahrungen, hätte man ihn auch weglassen können ?
                                                                    Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

                                                                    Kommentar


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                                                                      Alter Hase
                                                                      • 28.08.2017
                                                                      • 3014
                                                                      • Privat


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                                                                      Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                                                      Den Da ich relativ viel Gewicht schleppen werde, würde ich mir den Pickel gerne sparen. (Grödeln sind dabei) Wie waren deine Erfahrungen, hätte man ihn auch weglassen können ?
                                                                      Wäre wahrscheinlich auch ohne gegangen, ich habe ihn hauptsächlich zum Bremsen beim Runterrutschen benötigt, und später noch, um mehr Halt bei, ähm... starkem Wind zu haben (Spoiler, kommt am übernächsten Tag)... aber da hätte ich umkehren können. Also nicht zum Eisklettern oder so, das ist nicht nötig.

                                                                      Meiner wiegt aber auch nur 540 g, ein Camp Neve, älteres Modell (kürzere wohl sogar unter 500 g).
                                                                      Zuletzt geändert von Ljungdalen; 19.06.2021, 17:57.

                                                                      Kommentar


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                                                                        Alter Hase
                                                                        • 28.08.2017
                                                                        • 3014
                                                                        • Privat


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                                                                        Tag 4 | 02.09.2020 | Tjåggŋårisjåhkå – Áhkájåhkå

                                                                        (12 km | +290 Hm | −175 Hm)

                                                                        Heute steht nur der kurze Übergang ins Álggavágge an, nach der doch recht anstrengenden Gipfeltour am Vortag ganz willkommen…

                                                                        Als ich beim Zusammenpacken bis, kommt aus Richtung Skárjá der „hyperaktive Schwede“ vorbei, mit dem ich drei Tage zuvor im Bus von Gällivare gefahren und runter zum Stora Sjöfallet gelaufen bin. Wir berichten uns kurz unsere Erlebnisse, und seine waren aufregender – nicht von Ungefähr meine Einschätzung „hyperaktiv“. In der vorletzten Nacht hätten ihn Schneeregen, Wind und Dunkelheit irgendwo in Gipfelnähe am Kantberget „überrascht“ und er hätte dort oben eine unruhige Nacht verbracht. Haha, schöne „Überraschung“. Auch gestern sei es spät geworden, und er hätte im Dunkeln mit Taschenlampe vom Skárjátjåhkkå zur Mikkastugan absteigen müssen. Heute trotzdem um 7 wieder los. Okay. Ich bin zwar auch eher ein Weit-und-lange-ohne-Pausen-Geher, aber so extrem bei weitem nicht. Naja, er ist auch halb so alt wie ich – hätte ich in dem Alter schon derartige Solotouren gemacht, wer weiß. (Ja, wenn man gewissen Neid herausliest, dann stimmt das.)

                                                                        Aber er hat es eilig und muss weiter, noch drei Tage Zeit hat er bis Saltoluokta… Ein beherzter Sprung über den Bach und eine Minute später sehe ich ihn nicht mehr…

                                                                        Etwa um 9 Uhr breche auch ich auf und benötige für den einfachen Weg bis Skárjá etwa eine Stunde.


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_131.JPG Ansichten: 0 Größe: 955,3 KB ID: 3056594
                                                                        Blick über das obere Rapadalen und seinen Übergang ins Guohpervágge, wenige Minuten, bevor rechts die Skárjáebene ins Blickfeld rückt. Links (südlich) des Tals die Gipfel von Guohperskájdde (1659 m) und Vattendelartoppen (1719 m), rechts der steile Guohper (1684 m), Sjielmátjåhkkå (1730 m) mit ihrer Schneekappe und das Skárjátjåhkkå-Massiv.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_132.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056595
                                                                        Und da ist die Skárjáebene mit der Mikkastugan, von hier noch etwa zwei Kilometer entfernt! In Hintergrund erhebt sich der östliche Gipfel des Skárjátjåhkkå (1654 m).

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_133.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3056596
                                                                        Noch ein letzter Bach muss überquert werden, der Máhtujågåsj – beim aktuellen Wasserstand überhaupt kein Problem. Im Hintergrund der Gipfel des Tjåggŋåris (1651 m): aus dieser Richtung sind die 900 m Höhenunterschied eigentlich die einzige Schwierigkeit.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_134.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3056597
                                                                        ...und Blick den Máhtujågåsj abwärts in Richtung seiner Mündung in den Ráhpajåhkå, vor der Kulisse des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs mit dem Gletscher Nuortap Oalgásjjiegŋa

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_135.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3056598
                                                                        Ich nähere mich der Brücke über den Smájlájjåhkå und der Mikkastugan mit ihren Nebengebäuden. Von hier hat man bereits einen schönen Blick ins Ruohtesvágge mit Gavelberget (1818 m), der Gletscher Såltajiegŋa sowie dem Såltatjåhkkå (1924 m).

                                                                        Bei den Hütten sind offensichtlich die beiden jungen Schweden von gestern Abend mit ihrer Zelt beschäftigt. Immer noch zu zweit. Gut, gleich würde ich ja bei ihnen sein.


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_136.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,92 MB ID: 3056599
                                                                        Die Brücke aus der Nähe...

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_137.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056600
                                                                        ...und Blick von ihr in das hier und in Richtung Mündung canyonartig eingeschnittene Flusstal.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_138.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056601
                                                                        Dasselbe weiter oben, im Hintergrund das Sarektjåhkkå-Massiv mit Stortoppen, Sydtoppen und Bucht-toppen. Da oben war ich gestern!

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_139.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3056604
                                                                        Blick in den Canyon, flussabwärts

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_140.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3056602
                                                                        Es sind tatsächlich die beiden; Blickrichtung Guohpervágge

                                                                        Die beiden jungen Schweden sind beunruhigt, denn von ihren zwei Nachzüglern nach wie vor keine Spur. Nein, auch ich habe heute noch niemanden gesehen. Eigentlich wollten sie hier heute normal am Vormittag starten, denn sie haben noch drei Tage bis Ritsem. Jetzt schwanken sie zwischen langsam weitergehen und noch warten. Sie tendieren zu letzterem, und dazu rate ich auch.

                                                                        Aber erstmal ist genug Zeit, um uns zu unterhalten, während sie schon mal ihre Zelte abbauen und ihre Sachen zusammenpacken. Ob ich denn auch den „verrückten Russen“ („crazy Russian“) getroffen hätte, der hier „mitten in der Nacht“ vom Skárjátjåhkkå heruntergekommen sei? Habe ich, aber Russe? Ja, er würde zwar schon seit seiner Kindheit in Stockholm leben, aber sei ein Russe, hätte er erzählt. Okay, interessant... hätten wir vielleicht auch Russisch sprechen können (kann ich, u.a. weil meine Frau Russin ist).

                                                                        Ich entschließe mich, hier erstmal noch zu warten, bis sich vielleicht etwas ergibt. Genug Zeit habe ich ja, und auch das Wetter lädt zum Verweilen ein. Inzwischen erkunde ich ein wenig die Umgebung...


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_142.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3056593
                                                                        Die Mikkastugan...

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_141.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.012,0 KB ID: 3056603
                                                                        ...ist tatsächlich sehr klein und eher nur für Notübernachtungen geeignet. Unverständlich, dass sich einige nicht an das Gebot halten, ihren Müll wieder mitzunehmen, wodurch sich dieser hier sammelt.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_143.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,01 MB ID: 3056608
                                                                        Der Smájlájjåhkå unterhalb der Mikkastugan

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_144.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3056606
                                                                        ...und noch einmal mit Blickrichtung zur Brücke (man sieht eine Ecke)

                                                                        Gegen zwölf Uhr tauchen aus Richtung Rapadalen zwei Figuren auf. Sind es die beiden Vermissten? Wenig später sehen wir, dass sie es tatsächlich sind… Man merkt, wie alle zwischen Verdruss und Erleichterung schwanken, aber letztendlich doch letzteres überwiegt.

                                                                        Am vergangenen Abend waren sie, nachdem sie am Låddebakte doch länger gebraucht hatten, als erwartet, bis Einbruch der Dunkelheit nicht weiter als bis zum Tjåggŋårisjåhkå gekommen. Sie hätten dann noch Lichtsignale gegeben, aber die wurden nicht gesehen und wären wohl auch nicht sehr sinnvoll gewesen, da man nichts vereinbart hatte. Ich habe die aber gesehen und mich noch gewundert, was dieses lange Herumfunzeln soll. Sie standen ein paar Hundert Meter unterhalb meines Zeltplatzes; heute früh sah ich das Zelt aber nicht. Jedenfalls vereinbaren sie nun, sich in Zukunft besser zu verabreden oder vielmehr für die verbliebenen zweieinhalb Tag zusammen zu bleiben…

                                                                        Gut. Ich gucke noch ein wenig herum. Dies ist eh' schon eine der längsten Mittagspausen – über zwei Stunden – die ich jemals gemacht habe, und das nach einer Stunde Weg. Aber heute habe ich es ja nicht eilig.


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_146.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3056623
                                                                        Oberhalb der Brücke fließt der Smájlájjåhkå über einen Felsriegel aus äußerst hartem Gestein. Sicher im Frühjahr bei hohem Wasserstand noch beeindruckender.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_147.JPG Ansichten: 0 Größe: 577,3 KB ID: 3056605
                                                                        Blick von der Mikkastugan ins Ruohtesvágge, wieder mit Gavelberget, Såltajiegŋa und Såltatjåhkkå; weiter rechts nun auch die Spitze des Gávabákte (1910 m) zu sehen. Oberhalb der Mikkastugan sollte der Smájlájjåhkå zumindest bei diesem Wasserstand gut furtbar sein.

                                                                        Da sehe ich auch eine größere Gruppe aus dieser Richtung kommen und bleibe noch so lange, bis sie an der Mikkastugan eintrifft. Wie sich herausstellt, fünf Italiener, auf dem Weg weiter Richtung Aktse und Kvikkjokk. Darunter tatsächlich die allererste Frau, die ich im Sarek treffe. Fünf Tage später würde ich die Gruppe bei Aktse wiedersehen...

                                                                        Gegen 12:30 Uhr mache ich mich dann auf den Weg.
                                                                        Weil es heißt, dass man auf dem folgenden Abschnitt relativ weit oben im Tal gut laufen kann, steige ein Stück auf – erst weglos, denn ich kann keinen eindeutigen Pfad erkennen. Später gibt es dann offensichtlicht eine Menge von Pfaden, ob nun von Menschen oder Rentieren gemacht, jedenfalls unterscheiden die sich alle nicht großartig und man kommt tatsächlich leicht voran.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_148.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3056607
                                                                        20 Minuten später habe ich diesen Blick zurück auf die Mikkastugan und das obere Rapadalen. Links tauchen Sarvatjåhkkå und Södra Sarvakammen auf, in der Ferne das Ähpár- und das Skoarkki-Massiv, getrennt durch das Basstavágge.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_149.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3056609
                                                                        Das Rapadalen vergrößert: der höchste Gipfel ist der Soabbetjåhkkå (1832 m), der steile rechts der Stuor Skoarkki (1596 m), vor dem der Weg nach Aktse aus dem Snávvavágge wieder ins Rapadalen hinabführt.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_150.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3056610
                                                                        Links wieder das Sarektjåhkkå-Massiv. Von hier oben ist auch schön der Mihkájiegŋa zu sehen, in der Mitte der Máhtutjåhkkå, weiter rechts tauchen Svarta spetsen und Spijkka auf.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_151.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.009,2 KB ID: 3056618
                                                                        Blick voraus auf Guohperskájdde zwischen Álggavágge links und Guohpervágge rechts

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_153.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3056621
                                                                        Eine halbe Stunde später, wieder der Blick zurück über das obere Rapadalen bis zum Basstavágge zwischen Ähpár-Massiv – jetzt ist auch wieder der Bierikbákte zu sehen – und Skoarkki-Massiv

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_154.JPG Ansichten: 0 Größe: 827,1 KB ID: 3056611
                                                                        Südlich des Tals erhebt sich der Skårvatjåhkkå (1879 m) mit dem Gletscher Skårvajiegŋa; ganz rechts kommt der Áhkátjåhkkå mit seiner Gletscherkappe ins Bild

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_155.JPG Ansichten: 0 Größe: 885,0 KB ID: 3056612
                                                                        Wenig später kann man bereits schön in das Álggavágge hineinschauen; links Áhkátjåhkkå, dahinter der westliche Kamm des Sadelberget, rechts wieder Guohperskájdde

                                                                        Langsam wurde es – für Lapplandverhältnisse – fast unerträglich heiß. Dabei ging ich mittlerweile nur im T-Shirt.


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_157.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,36 MB ID: 3056613
                                                                        Aber ein gibt ja immer mal wieder willkommene Bäche, wie diesen. Der kleine moosgepolsterte „Wasserfall“ rechts – eine schöne Dusche für Kopf und Nacken… Blick zurück in Richtung Sarektjåhkkå.

                                                                        Eine halbe Stunde später, kurz vor 15 Uhr, erreiche ich die Furtstelle am Guohperjåhkå (dem östlichen; der von der einige Kilometer entfernten Wasserscheide nach Westen fließende Zweig wird später zum Låddejåhkå, den der Padjelantaleden wenig oberhalb der Mündung in den Vastenjaure bei der gleichnamigen BLT-Hütte kreuzt – schöne Erinnerung an 2011, da war ich mit unserer mittleren Tochter)


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_158.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3056614
                                                                        Das Guohpervágge mit dem Guohperjåhkå, umrahmt von Guohperskájdde, Vattendelartoppen und links Guohper

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_159.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3056620
                                                                        Mündung des Áhkájåhkå (von rechts) in den Guohperjåhkå, vor dem 1731 m hohen Nordwestgipfel des Skårvatjåhkkå

                                                                        Auch hier ist der Wasserstand sehr niedrig, trotzdem ziehe ich die Schuhe aus und will besonders clever sein: Ich werfe sie an das andere Ufer. Der eine kommt natürlich halb in der einzigen Pfütze am dortigen „Strand“ zu liegen. Na toll. Aber halb so schlimm...


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_160.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3056617
                                                                        Die Guohperjåhkå-Furt, mit Strand und Pfütze

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_161.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3056615
                                                                        Die Renvaktarstuga am rechten Ufer des Áhkájåhkå. Von hier sieht man vor dem Panorama des Sarektjåhkkå-Massivs fast die gesamt heute schon gelaufene Strecke: Start war unterhalb des rechten Randes des großen Wolkenschattens.

                                                                        Nach Überwindung der kleinen Steilstufe unterhalb der Renvaktarstuga erreicht man die Álgganjalmme-Ebene. Hier frischt der Wind ziemlich auf, und es wird – zumindest gefühlt – erheblich kühler als unten im Guohpervágge. Ich laufe noch etwa 2,5 km weiter auf dem hier gut erkennbaren Pfad, wofür ich etwa eine dreiviertel Stunde brauche.


                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_162.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3056616
                                                                        Blick nach links in das Áhkávágge, mit Axel Hambergs topp (1826 m) und dem neuschneebedeckten Kanalberget (1946 m) – meine Richtung für übermorgen...

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_163.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3056622
                                                                        ...und Áhkátjåhkkå, mit 1983 m höchster Gipfel des gesamten Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs, mein Ziel für morgen. Über die linke (nordöstliche) Schulter will ich hoch, sieht nach etwas Kraxelei aus, aber machbar...

                                                                        ...gewisse Zweifel bleiben. Hauptsache, das Wetter spielt mit – der relativ starke Wind macht mir einige Sorgen. Zumindest kommt er noch aus einer für mein Vorhaben nicht ungünstigen Richtung, aus Südwest. Erstmal suche ich im flachen Talgrund nach einer zumindest etwas windgeschützen Stelle für das Zelt, die ich in einer kleinen Senke an der Nordseite des Tals auch finde, etwas westlich der Einmündung des Áhkávágge und ein Stück oberhalb des Pfades.

                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_164.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3056619
                                                                        Zeltplatz mit Ausblick auf das Sarektjåhkkå-Massiv, kurz vor Sonnenuntergang. Der Rucksack wie immer draußen unter einer Mülltüte: theoretisch passt er zwar ins Zelt, aber etwas mehr Raum ist immer gut.
                                                                        Angehängte Dateien
                                                                        Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:12.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Fuchs
                                                                          • 02.09.2016
                                                                          • 1511
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                          trotzdem ziehe ich die Schuhe aus und will besonders clever sein: Ich werfe sie an das andere Ufer. Der eine kommt natürlich halb in der einzigen Pfütze am dortigen „Strand“ zu liegen. Na toll.
                                                                          Shit happens.
                                                                          Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass du erwogen hast mit trailrunnern loszuziehen. Wenn du es getan hast: wie hat sich das bewährt?

                                                                          Kommentar


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                                                                            Alter Hase
                                                                            • 28.08.2017
                                                                            • 3014
                                                                            • Privat


                                                                            #38
                                                                            Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                                                            Shit happens.
                                                                            Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass du erwogen hast mit trailrunnern loszuziehen. Wenn du es getan hast: wie hat sich das bewährt?
                                                                            Nein, so weit war ich (noch) nicht.

                                                                            Es waren aber jetzt auch relativ leichte Salomon X Ultra Mid GTX. Goretex nur, weil es im Laden hier gerade nur diese vom Preis und überhaupt passenden gab (es existiert auch eine Variante ohne GTX), und mir eine Online-Bestellung zu knapp schien.

                                                                            Vermutete, dass Goretex bei dieser Art von Schuhen unter "Sarekbedingungen" eh nicht viel bringen würde, und das bewahrheitete sich auch. Später auf der Tour (kommt 2 Tage später), als sie sowieso nass waren, wurde mir das ständige An- und Ausziehen zu dumm, und ich ging einfach so überall durch. Und was soll ich sagen... ich konnte mich an das Laufen mit nassen Füßen gewöhnen. Wenn kein neues Wasser dazu kommt, trocknen sie sogar irgendwann. Spart unwahrscheinlich Zeit und nerviges Umziehen bei so Sümpfen oder ständigem Wechsel von trockenem Gelände und Sumpf. Bei Furten sowieso. Der unangenehmste Moment, wenn man sie früh nass anzieht, aber das hält nich lange an. Hauptsache, abends schnell ausziehen. OK, funktioniert wohl nur, wenn man zwischendurch nie längere Pausen macht; ist bei mir so. Probleme mit Blasen habe ich auch sonst kaum, jetzt auch nicht.

                                                                            Auf Gletschern/Schnee war die Kombination mit Gamaschen (25 Jahre alte Tatonka, noch halten sie) perfekt. Aber die hatte ich auch auf den sonstigen Abschnitten immer an.

                                                                            Vermutlich bleibe ich bei dieser Art etwas höherer Schuhe. Nachteil: mehr als noch so eine Tour halten sie wohl nicht durch; da sind sie viel weniger nachhaltig als so Lederklötze. Und so ganz wenig kosten sie ja auch nicht (obwohl meine ein Vorjahresmodell waren, und daher Sonderpreis 99 €

                                                                            Kommentar


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                                                                              Erfahren
                                                                              • 20.03.2010
                                                                              • 276
                                                                              • Privat


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                                                                              Wenn wir mal wieder im Sarek unterwegs sein sollten, gebe ich Bescheid, dann kannst du Deine "weibliche" Statistik gleich deutlich nach oben korrigieren. Papa mit Mama und 3 Töchter 😁 . Aber das wird noch ein paar Jährchen dauern.

                                                                              Nicht nur du beneidest den hyperaktiven Russlandschweden, ich beneide dich. So was wie Gletscherquerungen kommen für mich erst im nächsten Leben in Frage. Zu alt!

                                                                              Kommentar


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                                                                                Alter Hase
                                                                                • 28.08.2017
                                                                                • 3014
                                                                                • Privat


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                                                                                Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                                                                                Wenn wir mal wieder im Sarek unterwegs sein sollten, gebe ich Bescheid, dann kannst du Deine "weibliche" Statistik gleich deutlich nach oben korrigieren. Papa mit Mama und 3 Töchter 😁 . Aber das wird noch ein paar Jährchen dauern.

                                                                                Nicht nur du beneidest den hyperaktiven Russlandschweden, ich beneide dich. So was wie Gletscherquerungen kommen für mich erst im nächsten Leben in Frage. Zu alt!
                                                                                Zu alt? Naja, ich bin auch immerhin 54... und habe 3 Töchter. Aber in den Sarek würde wohl, wenn überhaupt, nur eine der drei mitkommen. Wenn sie noch will & Zeit hat (2018 + 19 waren wir zusammen unterwegs, aber woanders).

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Erfahren
                                                                                  • 20.03.2010
                                                                                  • 276
                                                                                  • Privat


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                                                                                  Ok, gewonnen, du bist älter! 😉 Meine sind erst 3,6 und 7. Nimm' mir doch nicht die Illusion wenigstens mal eine einfache Tour - so in 5-10 Jahren durch den Sarek zu machen. Diese Traumvorstellung brauche ich einfach 😁. Wenn wir dann letztendlich woanders unterwegs sind - auch gut, dann aber in den nächsten Jahren!

                                                                                  Ich hoffe, du begegnest meinem Mann nie um zu berichten, was ihn noch so alles erwartet🤣

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    Dauerbesucher
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                                                                                    • 898
                                                                                    • Privat


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                                                                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                    Zu alt? Naja, ich bin auch immerhin 54... und habe 3 Töchter. Aber in den Sarek würde wohl, wenn überhaupt, nur eine der drei mitkommen. Wenn sie noch will & Zeit hat (2018 + 19 waren wir zusammen unterwegs, aber woanders).
                                                                                    In Kürze geht es mit meiner Tochter (dann 11) erstmal in die Kungsleden-Region. Mal sehen, ob es mit ihr auch mal in den Sarek geht. Aber erstmal "muss" ich dort wohl nochmals alleine hin (vielleicht nächstes Jahr?) – Dein Bericht macht auch wieder große Lust dazu ...
                                                                                    www.martin-huelle.de

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Erfahren
                                                                                      • 04.10.2020
                                                                                      • 270
                                                                                      • Privat


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                                                                                      Huhu Ljungdalen,
                                                                                      ein toller Bericht. Wir haben vor, im Sommer ebenfalls eine Tour in Suorva zu starten, deshalb ist es besonders interessant und die alpinen Abschnitte sind natürlich hochspannend. Ich würde gerne einmal über einen Gletscher wandern, aber (noch) fehlt mir leider die Erfahrung. Die Bilder über den Wolken sind wunderschön 😍

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Alter Hase
                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                        • 3014
                                                                                        • Privat


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                                                                                        Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
                                                                                        Die Bilder über den Wolken sind wunderschön 😍
                                                                                        Danke.

                                                                                        Ich starte diesmal (schon) am 12.8. in Kvikkjokk und will am 26.8. in Ritsem sein. Route diesmal westlicher. Eigentlich wollte ich in der Gegenrichtung laufen, aber das geht aus diversen logistischen Gründen nicht.

                                                                                        Kommentar


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                                                                                          Alter Hase
                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                          • 3014
                                                                                          • Privat


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                                                                                          OK, mal endlich weitermachen... Vielleicht etwas weniger wortreich, sonst schaffe ich das nie
                                                                                          Zuletzt geändert von Ljungdalen; 02.10.2021, 12:28.

                                                                                          Kommentar


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                                                                                            Alter Hase
                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                            • 3014
                                                                                            • Privat


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                                                                                            Tag 5 | 03.09.2020 | Áhkátjåhkkå & Álggavágge

                                                                                            (19 km | +1200 Hm | −1200 Hm)

                                                                                            Heute nun also der zweite Gipfeltag. Ziel ist der Áhkátjåhkkå, höchster Berg des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs, der nach neuesten Messungen von den 1974 m in der gedruckten Fjällkartan noch auf 1983 m „gewachsen“ ist.

                                                                                            Der relativ starke Wind vom Vorabend hatte sich in der Nacht auf vereinzelte Böen reduziert, sodass ich trotz meines immer sehr leichten Schlafes einigermaßen durchschlafen konnte. Vor 7 Uhr bin ich aber hellwach, was soll's, schnell frühstücken und los geht’s. Wetter sieht gut aus; nur der Wind kommt wieder auf, aber immer noch aus offensichtlich günstigen Südwestrichtungen.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_165.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3080104
                                                                                            Blick zurück zehn Minuten nach dem Aufbruch. Wenn man genau hinguckt, sieht man genau in Bildmitte mein Zelt.

                                                                                            Aufsteigen will ich über den Nordostgrat, laut Grundsten müsse man bei den „im unteren Teil … steile(n) Felsen … die Hände zu Hilfe nehmen“.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_166.JPG Ansichten: 0 Größe: 693,6 KB ID: 3080105
                                                                                            Das stimmt und sieht so aus; Blick nach oben. Aber nirgends problematisch.

                                                                                            Auf dieser Seite ist es wie aufgrund der Windrichtung erwartet auch diesbezüglich relativ ruhig.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_167.JPG Ansichten: 0 Größe: 636,1 KB ID: 3080106
                                                                                            Eine gute Stunde nach dem Aufbruch eröffnet sich dieser Blick über die Schulter des Skårvatjåhkkå in Richtung des noch wolkenverhangenen Sarektjåhkkå-Massivs

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_168.JPG Ansichten: 0 Größe: 466,8 KB ID: 3080107
                                                                                            Gegenüberliegende Talseite des Áhkávágge mit dem Seitental zwischen Skårvatjåhkkå und Axel Hambergs topp; dort hoch führt der Normalweg auf beide Gipfel

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_169.JPG Ansichten: 0 Größe: 740,7 KB ID: 3080108
                                                                                            Kanalberget mit dem Gletscher Áhkájiegŋa – dort will ich morgen weiter – und links dem Tal vom Jågåsjgaskajiegŋa und See 1411 m (früher 1410 m)

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_170.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3080109
                                                                                            Eine weitere halbe Stunde später kann man bereits das Álggavagge bis zur Vereinigung mit dem Guohpervágge überblicken

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_171.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3080110
                                                                                            Relativ unvermittelt erreiche ich das Gipfelplateau, sehr gut in der Zeit liegend: es ist noch nicht einmal 10 Uhr.

                                                                                            Hier weht der Wind schon bedeutend frischer. Zunächst geht es noch über Gestein, aber weit weniger „geröllig“ als befürchtet.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_172.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3080111
                                                                                            Kurze Pause am Rand der Gletscherkappe, wo dieser bequeme Stein liegt; da kann ich die Grödel anziehen

                                                                                            Der weitere Aufstieg über den komplett firnbedeckten Gletscher ist einfach, aber abschnittsweise doch steiler, als gedacht und als es von weitem bzw. von unten aus der Ferne aussieht. Je näher ich den zunehmend auflockernden Wolken komme, desto stärker wird der frontal von vorn kommende Wind: ich bin froh, den Eispickel dabei zu haben und diesen immer mal als dritten Haltepunkt nutzen zu können.

                                                                                            Gut drei Stunden nach dem Start bin ich fast am Gipfel. Der Ausblick von dort, von Ost bis Nordwest:


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_173.JPG Ansichten: 0 Größe: 555,6 KB ID: 3080112
                                                                                            Zwischen Axel Hambergs topp und Kanalberget hindurch auf Jågåsjgaskajiegŋa und See 1411 m

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_174.JPG Ansichten: 0 Größe: 699,8 KB ID: 3080113
                                                                                            Skårvatjåhkkå mit Sarektjåhkkå-Massiv und Mihkájiegŋa in der Ferne

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_175.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3080116
                                                                                            Östliches Álggavagge und Guohpervágge, ganz rechts ein Teil der Skárjáebene; Skárjájåhkkå; der Berg mit dem „markanten Profil“ links der Wolken, jenseits des Ruohtesvágge sollte Såltatjåhkkå sein

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_176.JPG Ansichten: 0 Größe: 698,7 KB ID: 3080115
                                                                                            Vier Bergketten/-massive (die am Horizont nicht gezählt): Härrábákte-Ostausläufer, dahinter Ruohtes mit Sjielmátjåhkkå, Gasskatjåhkkå, Skárjátjåhkkå-Hauptgipfel (1810 m) und Gletscher Sjielmájiegŋa. Es folgt das nordwestliche Ende des Sarektjåhkkå-Massivs bis zum Niják (1920 m); genau hinter diesem schaut gerade so der Áhkká-Stortoppen (2011 m) hervor.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_177.JPG Ansichten: 0 Größe: 570,3 KB ID: 3080114
                                                                                            Weiter westlich: vom Westrand des Áhkká-Massivs über Gisuris bis zum Guohper, vorne links die Schneekappe des Härrábákte

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_178.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3080117
                                                                                            Gipfelpyramide

                                                                                            Die Windgeschwindigkeit hier oben kann ich natürlich nur schätzen, aber verglichen mit einem Tag 2018 in Schottland, wo der Wetterbericht von „Böen bis 50-60 mph“ sprach: in dem Bereich wird es wohl auch gewesen sein. Jedenfalls wurde der an die Pyramide gelehnte Eispickel noch umgerissen. Sonderlich kalt ist es aber nicht, schätze 5 °C.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_179.JPG Ansichten: 0 Größe: 845,8 KB ID: 3080119
                                                                                            Kanalberget mit Áhkájiegŋa. Von hier kann man bereits dessen Südteil sehen, dem der Rijddanjunjesjågåsj entfließt, mein Ziel für morgen. Ob das Wetter hält? Habe so meine Zweifel…

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_180.JPG Ansichten: 0 Größe: 749,3 KB ID: 3080118
                                                                                            Nicht viel zu sehen vom Gipfel des Sadelberget – aus dieser Richtung kommt der Wind.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_181.JPG Ansichten: 0 Größe: 767,2 KB ID: 3080120
                                                                                            Das Álggavágge in voller Schönheit: von hier oben sehen die 10 km bis zum Álggajávrre wie ein Katzensprung aus.

                                                                                            Endlich, 11 Jahre nach Entstehung meines Profilbildes, kann ich ein Foto genau in der Gegenrichtung machen: Das hatte ich mir damals vorgenommen!


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_182.JPG Ansichten: 0 Größe: 595,3 KB ID: 3080122
                                                                                            …und noch einmal größer. Hinter dem Álggajávrre der Álájávrre, irgendwo dahinter kommt Stáloluokta, und am Horizont die Berge jenseits des Virihaure, teils schon in Norwegen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_183.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,00 MB ID: 3080123
                                                                                            Lánjektjåhkkå (1844 m), die vergletscherten/verschneiten Massive in der Ferne könnten Gasskatjåhkkå und Reinoksfjellet sein, weit in Norwegen, fast 70 km Luftlinie entfernt… Oder?

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_184.JPG Ansichten: 0 Größe: 594,3 KB ID: 3080121
                                                                                            Blick nach Südwesten, zu sehen sind Teile des Gletschers Rijjdajiegŋa, aber auch der Gipfel des Niejdariehppe versteckt sich in den Wolken

                                                                                            Na gut, Zeit für den Rückweg. Eigentlich hatte ich mit der Idee gespielt, im Westen/Südwesten abzusteigen, wie von Grundsten beschrieben, aber weil aus der Richtung der Wind kommt, gehe ich doch wieder in die Richtung, aus der ich gekommen bin.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_185.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3080126
                                                                                            Die Gletscherkappe des Áhkátjåhkkå: Von hier kann man die verdeckten Spalten, vor denen Claes Grundsten warnt, doch erahnen. Aus der anderen Richtung, im Gegenlicht, fielen die gar nicht auf. Aber ich hatte mich auch weiter (von hier gesehen) links gehalten.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_186.JPG Ansichten: 0 Größe: 442,6 KB ID: 3080125
                                                                                            Langsam klart es am Sarektjåhkkå auf. Rechts Svarta spetsen und Spijkka.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_187.JPG Ansichten: 0 Größe: 664,6 KB ID: 3080124
                                                                                            Zehn Minuten später sind die Wolken weg.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_188.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3080127
                                                                                            Von dort unten bin ich gekommen.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_189.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3080131
                                                                                            Suchbild: wo ist das Zelt? … (fast genau in Bildmitte, vergrößert sieht man es)

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_190.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3080128
                                                                                            Runter halte ich mich etwas weiter rechts, um nicht wieder am Grat kraxeln zu müssen… und tatsächlich, ein Schneefeld: das sieht doch gut aus!

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_191.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3080133
                                                                                            …aber auf direktem Weg von oben (hier Blick zurück) eher schwer erreichbar; daher musste ich doch wieder ein Stück zum Nordostgrat hinüber (von hier rechts) und zurück traversieren.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_192.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3080129
                                                                                            Am Rand des Schnellfeldes ist wie immer Vorsicht geboten, aber es ist ziemlich fest.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_193.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3080130
                                                                                            Geschafft, nach 20 Minuten! Das war ein schöne Rutschpartie im Stehen/Hocken: ohne „Bremse“, hier den Eispickel, nicht empfehlenswert, glaube ich.

                                                                                            Über Fels und Geröll hätte es sicher viel mehr Kraft und vor allem Zeit gekostet… Aber ein ganzes Stück Geröll folgt dann bis hinab zum Talgrund trotzdem noch.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_194.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3080146
                                                                                            Schöne Schneebrücke über den Áhkájåhkå. Größenverhältnisse: „lichte Höhe“ über dem Wasser vielleicht zwei Meter.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_195.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3080136
                                                                                            Zum Glück muss ich da nicht rüber… aber Rentiere hält die Schneebrücke gut.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_196.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3080132
                                                                                            Oh! Sogar eine ganze Herde! Zuvor hatte ich hier im Tal keine gesehen…

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_197.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3080135
                                                                                            … und da kommt das Wasser wieder hervor.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_198.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3080137
                                                                                            Diese Brücke hält sicher nicht mehr so lange… aber es ist ja schon September, wer weiß.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_199.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3080134
                                                                                            Zurück beim Zelt kurz nach 14 Uhr.

                                                                                            Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss, aber was mit dem angebrochenen Tag machen, bei diesem schönen Wetter? Ich entscheide mich, ein Stück durch das Álggavágge in Richtung Westen zu laufen.

                                                                                            Das kennen ja viele ODSler… aber bei solchem Wetter? Paar Impressionen:


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_200.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3080141
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_201.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3080138
                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_202.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3080139

                                                                                            Durch die offenbar lange Trockenheit zuvor gibt es zudem überhaupt keinen Sumpf. Kann mir gut vorstellen, dass es manchmal auf diesem lieblichen Wiesen ganz anders aussieht.

                                                                                            Der Pfad ist zwar gut ausgetreten – oder vielmehr in diesem Bereich einige parallele Pfade, aber es sind bedeutend weniger Leute unterwegs als an den Tagen zuvor auf der „Autobahn“. Den ganzen Nachmittag über treffe ich nur einen Deutschen, unterwegs von Kvikkjokk nach Ritsem abseits der Hauptroute.


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_203.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3080140
                                                                                            Blick hinauf zum Härrábákte

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_204.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3080144
                                                                                            …und hinüber zum Áhkátjåhkkå. Dort oben war ich vor vier Stunden! Durch das Tal rechts wäre ich gekommen, hätte ich mich für den Abstieg nach Westen entschieden.

                                                                                            Später wird es etwas schwieriger, dem richtigen Pfad zu folgen, weil er sich im Weidengestrüpp unklar verzweigt – aber da kenne ich viel schlimmere Abschnitte (sollten am nächsten Tag im Sarvesvágge folgen).


                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_205.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3080145
                                                                                            An der Stelle, wo der Álggajávrre in Sicht kommt, kehre ich aber um. Bei der sonnigen Fläche über dem See links kommt das Niejdariehpvágge heraus, der wohl beliebteste Übergang zwischen Sarvesvágge und Álggavágge.

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_206.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3080143
                                                                                            Blick zurück nach Osten, wieder mit dem Áhkátjåhkkå

                                                                                            Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_207.JPG Ansichten: 0 Größe: 512,0 KB ID: 3080142
                                                                                            Ist er nicht schön?
                                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Fuchs
                                                                                              • 29.10.2013
                                                                                              • 1352
                                                                                              • Privat


                                                                                              #47
                                                                                              Sehr schöne Gipfeltour - da muss ich endlich auch mal hin....
                                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                              ...die vergletscherten/verschneiten Massive in der Ferne könnten Gasskajåhkkå und Reinoksfjellet sein, weit in Norwegen, fast 70 km Luftlinie entfernt… Oder?
                                                                                              Ja, Gasskajåhkkå links ist eindeutig.
                                                                                              Grüße von Tilmann
                                                                                              http://www.foto-tilmann-graner.de/

                                                                                              Kommentar


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                                                                                                Alter Hase
                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                • 3014
                                                                                                • Privat


                                                                                                #48
                                                                                                Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                                                                                                Ja, Gasskajåhkkå links ist eindeutig.
                                                                                                Ah, da fällt mir ein Schreibfehler auf (bei mir schon): Gasskatjåhkkå natürlich (bzw. nach alternativer/samischer Rechtschreibung auch Gasskačohkka). Einen gleichnamigen gibt es ja schon weiter oben auf der Seite hier, ist ja auch ein Allerweltsname: samisch "gasska-" = "Mittel-", also "Mittelberg"...
                                                                                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 02.10.2021, 13:53.

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                  • 2501
                                                                                                  • Privat


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                                                                                                  ist ja echt eine super Gegend da und schöne Fotos
                                                                                                  Habe den Bericht gerade erst gefunden, den muss ich die Tage mal genauer unter die Lupe nehmen🙂
                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    Gerne im Forum
                                                                                                    • 12.04.2015
                                                                                                    • 78
                                                                                                    • Privat


                                                                                                    #50
                                                                                                    Endlich, 11 Jahre nach Entstehung meines Profilbildes, kann ich ein Foto genau in der Gegenrichtung machen: Das hatte ich mir damals vorgenommen!
                                                                                                    *scroll, scroll* Ahh! Gut, dass du das dazu geschrieben hast! Ja, ein schöner Berg. Und ein schöner Bericht.
                                                                                                    (Wenn auch nicht ganz in meiner Liga. )

                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                      Erfahren
                                                                                                      • 01.10.2020
                                                                                                      • 110
                                                                                                      • Privat


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                                                                                                      Dieser Bericht ist top!

                                                                                                      freue mich jedes mal wenn es hier wieder weiter geht

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                        • 3014
                                                                                                        • Privat


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                                                                                                        Schön, dass es euch gefällt! Vielen Dank!

                                                                                                        fahrenheit : ach, einfach probieren! Vor allem ohne bzw. mit sehr wenig Gepäck schafft man sehr viel!

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          Vorstand
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                                                                                                          • 18.06.2014
                                                                                                          • 1591
                                                                                                          • Privat


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                                                                                                          Ich freue mich auch sehr, dass es hier weitergeht. Nicht zuletzt, weil ich dieses Jahr in eines der Täler geschaut habe, die Du Deinem eingestellten Track nach durchwandert hast und mich dabei gefragt habe, wie um Himmels Willen Du das angesichts der steilen Hänge und einer m. E. schwierigen Flussquerung bewerkstelligt hast. Also bitte - spann' mich nicht noch länger auf die Folter und hau' in die Tasten!

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                            • 13.05.2014
                                                                                                            • 780
                                                                                                            • Privat


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                                                                                                            Sollte es hier eigentlich nicht noch bis Kvikkjokk weitergehen? Macht ja nichts, wenn die Reise schon ein Jahr zurückliegt, die Route war doch sehr vielversprechend, finde ich. Sogar wenn keine Zeit für die Erstellung von Texten ist, würden mich schon einfach die Fotos interessieren, besonders natürlich von den höher gelegenen Übergängen. Das wäre doch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr: hier noch mal einige Fotos einstellen

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                              • 3014
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                              Sollte es hier eigentlich nicht noch bis Kvikkjokk weitergehen?
                                                                                                              Hm, ja...

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                • 3014
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                Tag 6 | 04.09.2020 | Áhkájåhkå – Sarvesvagge

                                                                                                                (17 km | +680 Hm | −890 Hm)

                                                                                                                Gut, ich fasse mich mal etwas kürzer, sonst werde ich mit dem Bericht nie fertig Besonders, nachdem nun schon einige Leute wiederholt die Fortsetzung angemahnt haben, zumal sie sich für den einen oder anderen – eher selten begangenen oder beschriebenen – Abschnitt besonders interessieren, beispielsweise für den hier anstehenden Gletscherübergang via Áhkájiegŋa ins Sarvesvagge.

                                                                                                                Das zwar zuletzt windige, aber trotzdem sehr schöne Wetter ist nun offenbar erstmal vorbei, wie ein Blick aus dem Zelt gegen 7 Uhr zeigt: der Himmel grau, tiefhängende Wolken, die Gipfel nicht zu sehen – aber zumindest kein Regen und jetzt kaum Wind. Eigentlich wollte ich mich bei schlechter Sicht nicht auf Gletscher wagen, aber nach den guten Erfahrungen des Ausflugs drei Tage zuvor beschließe ich nun doch, es zu wagen.

                                                                                                                Gut zwei Stunden lasse ich mir mit Frühstück und Zusammenpacken Zeit – kurz nach 9 mache ich mich auf den Weg. Ich bleibe an der orographisch linken, also in Gehrichtung rechten Seite des Áhkávágge. Besondere Schwierigkeiten gibt es dort im unteren Teil nicht: zwar kein Pfad, aber gut zu gehen und nur wenig bzw. leicht zu umgehendes Geröll.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_208.JPG Ansichten: 0 Größe: 948,1 KB ID: 3112721
                                                                                                                Nach einer halben Stunde komme ich unterhalb des Schneefelds vorbei, über das ich am Vortag vom Áhkátjåhkkå abgestiegen bin

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_209.JPG Ansichten: 0 Größe: 487,2 KB ID: 3112720
                                                                                                                Blick voraus zum Gletscher, zumindest der untere Teil noch wolkenfrei

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_210.JPG Ansichten: 0 Größe: 615,5 KB ID: 3112716
                                                                                                                ...und Blick zurück

                                                                                                                Eine weitere Stunde brauche ich bis zum Gletscherrand. In dieser Zeit haben es die Wolken geschafft, so weit herunterzukommen, dass die Sicht keine 50 Meter mehr beträgt. Eigentlich hatte ich vor, bis zum östlichen Talrand zu gehen, und dort unterhalb des vom See 1409 m herunterkommenden Seitentals aus den Gletscher, denn laut Grundsten solle mal sich an den Gletscherrand unterhalb des Kanalberget halten. Dazu wäre es günstiger gewesen, früher auf die andere Seite des Áhkájåhkå zu wechseln, was ich aber nicht mache, weil er doch unerwartet viel Wasser führt und tief aussieht. Auf „meiner“ Seite wird das Gehen nun aber zunehmend unangenehm. Vor wenigen Jahren war hier offenbar noch Gletscher, das heißt jetzt viel Geröll und dazwischen Matsch.

                                                                                                                Und dann passiert noch ein kleines Missgeschick: in einem unaufmerksamen Moment knicke ich mit dem linken Fuß an einer völlig unproblematischen Stelle seitlich um. Das hat mir gerade noch gefehlt! Nach wenigen Minuten ist der stechende Schmerz weg… Glück gehabt. Aber an den nächsten drei Tagen werde ich den Fuß doch hin und wieder spüren.

                                                                                                                Wie auch immer: der Matsch nervt immer mehr und ich sehe nicht, wie weit es noch bis zur östlichen Talseite ist. Also nach rechts hoch zur Gletscherzunge, dort würde ich weitersehen.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_211.JPG Ansichten: 0 Größe: 659,8 KB ID: 3112717
                                                                                                                Hm, nicht sehr einladend…

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_212.JPG Ansichten: 0 Größe: 761,5 KB ID: 3112718
                                                                                                                …scheint aber machbar

                                                                                                                Also Grödel an, los geht’s, und…


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_213.JPG Ansichten: 0 Größe: 766,3 KB ID: 3112719
                                                                                                                … zehn Minuten später sehe ich auch etwas; Blick zurück. Hier bin ich also, mitten drauf!

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_214.JPG Ansichten: 0 Größe: 727,3 KB ID: 3112722
                                                                                                                Und da ist die rechte Talseite, wo ich eigentlich hin wollte.

                                                                                                                Gut, gehe ich halt hier etwa auf gleichbleibender Höhe hinüber. Spalten sehe ich zunächst kaum, erst etwas weiter oben, schon näher zum östlichen Gletscherrand.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_215.JPG Ansichten: 0 Größe: 826,0 KB ID: 3112723
                                                                                                                Dies ist die größte, im Vordergrund vielleicht 70 cm breit. Ich überquere sie etwas weiter hinten in Blickrichtung, wo sie mit Schnee verschlossen und schmaler ist.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_216.JPG Ansichten: 0 Größe: 413,5 KB ID: 3112724
                                                                                                                Weiter oben und nahe am Steilhang des Kanalberget beginnt dann schön fester Schnee. Blick zurück…

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_217.JPG Ansichten: 0 Größe: 408,7 KB ID: 3112725
                                                                                                                …und voraus

                                                                                                                Die Sichtverhältnisse werden wieder schlechter, sodass ich zeitweise fast „blind“ gehe. Die Felsmasse des Kanalberget zur Linken „spüre“ ich eher als dass ich sie sehe. Daher komme ich irgendwann, nur für ein paar Minuten, zu weit nach rechts, stutze aber, als es wieder bergab zu gehen scheint. Das kann in dieser Richtung nicht sein, also wieder mehr nach links…


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_218.JPG Ansichten: 0 Größe: 524,9 KB ID: 3112729
                                                                                                                … und plötzlich stehe ich in dem Eiskanal, der dem Kanalberget seinen Namen gab. Leider: „wie Sie sehen, sehen Sie (fast) nichts“.

                                                                                                                Das ist schon die Passhöhe, gut eine Stunde und zehn Minuten nach Betreten des Gletschers, schneller als gedacht, kurz nach 12 Uhr. Der Matsch am Grund des Kanals ist offenbar auch der Klimaerwärmung geschuldet. In Beschreibungen habe ich davon nichts gelesen.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_219.JPG Ansichten: 0 Größe: 396,7 KB ID: 3112730
                                                                                                                Blick die (westliche) Seitenwand des Kanals hinauf. Ohne Bezugspunkte leider wie immer schlecht einschätzbar. 20 Meter mögen es bis dort oben sein.

                                                                                                                Ich durchquere den vielleicht 200-300 Meter langen Kanal der Länge nach, und sobald seine Flanke niedrig und flach genug ist, wende ich mich nach Südwesten, denn ich will die Mittelmoräne des südlichen Áhkájiegŋa erreichen.

                                                                                                                Fotos mache ich auf diesem Abschnitt keine, denn ich bin faktisch wieder im Whiteout. Auf einem kurzen Stück geht es steiler hinab als auf der anderen Seite hinauf, aber unproblematisch. Fester Firn, keine Spalten zu sehen oder auch nur zu erahnen. (Was nicht hießt, dass sie nicht da sein könnten.) Allmählich wird es dann wieder flacher.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_220.JPG Ansichten: 0 Größe: 458,1 KB ID: 3112726
                                                                                                                Und unvermittelt, eine knappe halbe Stunde später, bin ich an der Moräne.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_221.JPG Ansichten: 0 Größe: 350,2 KB ID: 3112727
                                                                                                                Blick zurück, da bin ich hergekommen, links an den dunklen Stellen vorbei.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_222.JPG Ansichten: 0 Größe: 619,1 KB ID: 3112728
                                                                                                                Auf der Moräne

                                                                                                                Ich nehme die Grödel ab, aber es ist unangenehmer zu gehen als erhofft, denn zwischen den Steinen ist immer mal wieder blankes Eis, obwohl es von Weitem nicht so aussieht, und die Steine sind oft klein und wacklig. Nach ein paar Hundert Metern verlasse ich deshalb die Moräne auf der westlichen Seite, Grödel wieder an.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_223.JPG Ansichten: 0 Größe: 619,1 KB ID: 3112731
                                                                                                                Da sieht es so aus. Die Oberfläche ziemlich erodiert, auch dies das unangenehmste Stück Gletscher der ganzen Tour. Zumindest keine tiefen Spalten.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_224.JPG Ansichten: 0 Größe: 900,2 KB ID: 3112732
                                                                                                                Aber dafür eine Menge „Bäche“, die sich teils auch ganz schön tief eingeschnitten haben, hier etwas zwei Meter. Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten: da drin stecken möchte ich nicht…

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_225.JPG Ansichten: 0 Größe: 779,7 KB ID: 3112733
                                                                                                                Wenig später lichten sich die Wolken wieder, leider nicht genug, um nochmal den Pass und den „Kanal“ zu sehen: Blick zurück über die „Bäche“ und die Mittelmoräne zum Kanalberget rechts…

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_226.JPG Ansichten: 0 Größe: 589,4 KB ID: 3112734
                                                                                                                … und von derselben Stelle talabwärts.

                                                                                                                Ich halte mich rechts, um dem Gletschertor nicht zu nah zu kommen: dieser Teil sah auf Satellitenbildern irgendwie suspekt aus.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_227.JPG Ansichten: 0 Größe: 506,0 KB ID: 3112735
                                                                                                                Und nochmal von derselben Stelle, Blick in das rechte Seitental östlich unterhalb des Rijddatjåhkkå.

                                                                                                                Auf diesem Abschnitt lässt es sich auf festem Firn gut gehen.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_228.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3112745
                                                                                                                Blick in dieselbe Richtung, 20 Minuten später. Der Rand des Gletschers ist erreicht. Besonders „schön“ sieht er hier nicht aus, und ist offensichtlich erst vor kurzer Zeit abgetaut: In der nächsten halben Stunde geht es über unangenehmes ein Block- und Matschfeld, abschnittsweise steil abwärts, hier und da versinkt man knöcheltief im Schlamm, weil die doch liegenden Steine trügerisch sind.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_229.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3112737
                                                                                                                Das Gletschertor mit dem dort heraus fließenden Rijddanjunjenjågåsj. Wie immer bei solchen Ansichten ist die Größe schlecht einzuschätzen: Der abgebrochene Eisblock in der Mitte ist sicher über fünf Meter hoch…

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_230.JPG Ansichten: 0 Größe: 930,5 KB ID: 3112736
                                                                                                                Eine Viertelstunde später erreiche ich den Talgrund und blicke zurück zum Gletschertor. Gut, dass ich dort nicht runtergegangen bin, sondern links außerhalb des Bildes, wo der Gletscher bedeutend flacher ausläuft. Obwohl es aus dieser Perspektive womöglich schlimmer aussieht, als es ist.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_231.JPG Ansichten: 0 Größe: 477,3 KB ID: 3112738
                                                                                                                Da unten ist schon das Sarvesvagge, oben der Gipfel des Nåite/Noajdde in den Wolken.

                                                                                                                Nachdem die Vegetation erreicht ist, geht es sich in einiger Entfernung vom dort relativ steil eingeschnittenen Rijddanjunjenjågåsj äußerst angenehm.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_232.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3112739
                                                                                                                Ein letzter Blick zurück zum Gletscher, etwa anderthalb Stunden, nachdem ich ihn verlassen hatte, links oberhalb der „schmutzigen“ Stelle in Bildmitte. Die Mittelmoräne des südlichen Áhkájiegŋa ist wirklich sehr schön anzusehen.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_233.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3112740
                                                                                                                Schöne Rentierweide hier, im Hintergrund der Nordhang des Nåite/Noajdde.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_234.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3112746
                                                                                                                Der Talgrund des Sarvesvagge kommt ins Blickfeld, mittlerweile ist es 15.40 Uhr.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_235.JPG Ansichten: 0 Größe: 745,5 KB ID: 3112744
                                                                                                                Blick nach Westen, das Sarvesvagge hinauf.

                                                                                                                Hier beginnt eine der besten Blaubeerstellen der ganzen Tour. Ich lasse mir über eine halbe Stunde Zeit.

                                                                                                                Dann kommt die Furt, bei der ich während der Planung die größten Bedenken hatte, aber bei dem allgemein niedrigen Wasserstand ist es auch hier, ein Stück oberhalb der Einmündung des Rijddanjunjenjågåsj, völlig unproblematisch. Das Wasser reicht nur an der tiefsten Stelle bis knapp über die Knie, und nach 20 Sekunden bin ich rüber.


                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_236.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3112742
                                                                                                                Blick auf die Furtstelle, bei der kleinen Insel.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_237.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3112741
                                                                                                                Dort bin ich heruntergekommen: Tal des Rijddanjunjenjågåsj.

                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_238.JPG Ansichten: 0 Größe: 727,7 KB ID: 3112743
                                                                                                                Und in diese Richtung, das Sarvesvagge abwärts, will ich noch etwa drei Kilometer gehen und mir irgendwo am östlichen Rand von Noajdevallda, wie das ziemlich ebene Mündungsdelta des Noajdejåhkå in den Sarvesjåhkå genannt wird, einen Übernachtungsplatz suchen. Durch die Wolken sind Lulep Stuollo und dahinter der nördliche Teil des Bielloriehppe-Massivs zu sehen.

                                                                                                                Hier beginnt nun der unangenehme Teil des Tages. Nachdem es trotz der niedrig hängenden Wolken den ganzen Tag trocken geblieben war, setzt Nieselregen ein, der zunehmend zu richtigem Regen wird. Und vor allem: ich komme in übermannshohes Weidengestrüpp. Entweder bin ich zu dumm, den richtigen Pfad zu finden, oder es gibt keinen… Kennt man ja: man findet etwas Pfadähnliches, aber nach 50 Metern endet es ohne erkennbare Fortsetzung. Dazu das Wasser von oben,auch immer mal Sumpf unten: Bald bin ich ziemlich nass.
                                                                                                                Lust, den Fotoapparat herauszuholen und Fotos zu machen, habe ich keine mehr…

                                                                                                                Nach fast einer Stunde bin ich noch keinen Kilometer weiter gekommen, und es geht schon auf 18 Uhr zu. Das wird mir zu dumm, die Schuhe sind mittlerweile sowieso völlig durchnässt – also runter zum Fluss und rein ins Wasser, wo das Gestrüpp bis ans Ufer reicht. So komme ich viel schneller voran, die restlichen über zwei Kilometer schaffe ich in einer guten halben Stunde, wo es geht, am Ufer, teils auf Kiesbänken, teils einfach im Wasser. Mehrmals quere ich Nebenarme des Sarvesjåhkå und die Menge von kleineren und größeren Mündungsarmen des Noajdejåhkå. Einfach „Augen zu und durch“… Dieselbe Idee hatte nicht lange vor mir schon jemand: die ganze Zeit folge ich Fußspuren, die auf sandigen Abschnitten gut zu erkennen sind, vielleicht einen, maximal zwei Tage alt. Ich treffe aber niemanden, wie auch nicht am nächsten und bis zum Abend des übernächsten Tages.

                                                                                                                Schließlich erreiche ich mein Ziel und finde einen schönen Sandstreifen bei der Einmündung des offenbar östlichsten Armes des Noajdejåhkå. Zwar nur maximal 30 cm über dem schnell dahinströmenden Wasser Sarvesjåhkå, aber ich rechne nicht mit einem so starken Anstieg in einer Nacht. Zwischenzeitlich hat es augehört zu regnen, also schnell das Zelt aufgebaut. Es beginnt wieder zu regnen… schnell rein, kurz ausruhen, die Augen zumachen… aber irgendwie hat mich dieser Tag doch ziemlich geschlaucht… als ich hungrig wieder aufwache, ist es kurz nach 1 Uhr nachts.

                                                                                                                Und – es ist offenbar wolkenlos, ziemlich windstill, der noch fast volle Mond scheint (Vollmond war zwei Nächte zuvor). Essenkochen mitten in der Nacht – mal etwas Neues! Etwas kühl zwar, knapp über Null, aber ziemlich romantisch… Gegen 3 Uhr schlafe ich wieder ein.
                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 06.02.2022, 12:22.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                  • 31.01.2011
                                                                                                                  • 2501
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  Supergeile Gegend und Fotos Auch vom heutigen Post von der Gletscherquerung, trotz der dunkelgrauen Wolkensuppe. Ist das nicht die gleiche Route die evernorth auch gegangen ist?
                                                                                                                  www.trekking.magix.net

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                                                                                                    Supergeile Gegend und Fotos Auch vom heutigen Post von der Gletscherquerung, trotz der dunkelgrauen Wolkensuppe. Ist das nicht die gleiche Route die evernorth auch gegangen ist?
                                                                                                                    Sieht so aus, entgegengesetzte Richtung... Müsste ja bei ihm am nächsten/übernächsten Tag kommen...

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Dauerbesucher
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                                                                                                                      • 900
                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                      Wahnsinns Bilder, vielen Dank fürs Weiterschreiben.
                                                                                                                      Auch wenn ich mich im Nebel da nicht draufgetraut hätte.

                                                                                                                      Hast du mal nen Kurs gemacht irgendwo für solche Gletscher / Nutzung eines Eispickels beim Aufstieg etc.? Weil mit Grödeln über ein flasches Gletscherstück gehen das spaltenfrei ist kann ich mir ja als leichte Steigerung auch noch vorstellen, aber wenn du schreibst, dass es so steil ist, dass du einen Eispickel als dritten Haltepunkt brauchst dann scheint mir das schon ein eher fortgeschrittenes Niveau zu sein. Auch zu lesen welcher Gletscher jetzt begehbar ist und welcher gefährlich ist.
                                                                                                                      Zuletzt geändert von Freedom33333; 06.02.2022, 12:03.

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                                        • 3014
                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                        Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                                                                                                        Auch wenn ich mich im Nebel da nicht draufgetraut hätte.

                                                                                                                        Hast du mal nen Kurs gemacht irgendwo für solche Gletscher / Nutzung eines Eispickels beim Aufstieg etc.? Weil mit Grödeln über ein flasches Gletscherstück gehen das spaltenfrei ist kann ich mir ja als leichte Steigerung auch noch vorstellen, aber wenn du schreibst, dass es so steil ist, dass du einen Eispickel als dritten Haltepunkt brauchst dann scheint mir das schon ein eher fortgeschrittenes Niveau zu sein. Auch zu lesen welcher Gletscher jetzt begehbar ist und welcher gefährlich ist.
                                                                                                                        Im Nebel wollte ich eigentlich auch nicht, aber wo ich nun schon mal da war...

                                                                                                                        Nein, keinen Kurs, einfach ausprobiert. Und ich maße mir nicht an zu behaupten, ich könne Gletscher perfekt "lesen"... bin einfach risikofreudig, aber *versuche* dabei vorsichtig zu sein. Also nicht träumend einfach geradeaus zu laufen. Schon klar, dass das alles kritisch gesehen werden kann, besonders das Gehen über nichtapere Abschnitte... (OT: *wenn* unser See hier mal (teil-)zugefroren ist, bin ich auch meist der Erste, der bei, sagen wir, 5..7 cm Eisdicke vorsichtig probiert, ob Schlittschuhlaufen bereits möglich. Erst am Rand, dann irgendwann auch quer rüber.)

                                                                                                                        Beim Áhkájiegŋa hier brauchte ich den Pickel übrigens gar nicht zum Gehen, *so* steil war es nirgends. Hatte ihn aber in der Hand, in der Hoffnung, dass er was nützen könnte, falls ich irgendwo rein rutsche. Unbedingt nötig war er auf den steilen Schneefeldern am Bucht-toppen und Áhkátjåhkkå an den Tagen zuvor.

                                                                                                                        Und alles nicht zu vergleichen mit berniehhs Route besonders am Jostedalsbreen, scheint mir...

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          Vorstand
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                                                                                                                          • 1591
                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                          Bald kommst Du durch das Tal, in das ich hineingesehen habe und wo ich mich gefragt habe, wie Du da durchgekommen bist. Bin gespannt. Obwohl mich nach Deiner geschickten und risikofreudigen Gletscherquerung das dann doch kaum noch wundert. Jedenfalls sollte ich in Zukunft nicht darüber nachdenken, Deine Tracks nachzulaufen.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Fuchs
                                                                                                                            • 22.08.2010
                                                                                                                            • 1835
                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                            Ich finde das grenzwertig über einen eingenebelten Gletscher - phasenweise im White out - zu laufen. Da oben, zwischen den Sarek - Riesen Axel Hamberg Top, Kanalberget und Saddelberget, ist eine der erhabensten und anmutig - spannendsten Ecken im ganzen Sarek (wenn nicht in ganz Lappland). Das sollte man mit eigenen Augen gesehen haben.
                                                                                                                            Ich weiss nicht, ob ich bei den Sichtverhältnissen gegangen wäre. Aber es ist eben nicht immer alles tutti und dann steht ja auch ein äußerst praktischer Tal - Wechsel - Allgavagge ins Sarvesvagge - an, der die Planung ja nicht unwesentlich beeinflußt. Klar, wenn ich am Gletscher stehe und finde diese Sichtverhältnisse vor, dann gehe ich auch weiter (never going back - na, ja, manchmal dann doch 🤫😉). Von “Genuss” ist da, meines Erachtens, eher nicht die Rede. 🤔🙁
                                                                                                                            Zuletzt geändert von evernorth; 24.02.2023, 16:55.
                                                                                                                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 780
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              Ja schade das die Sicht nicht ideal war aber trotzdem großen Dank fürs Einstellen der Fotos! Der Gletscher sieht recht flach aus, braucht man da nach deiner Einschätzung eigentlich unbedingt Grödel? Täuscht natürlich oft auf Fotos. Beim Abstieg wäre sonst vielleicht auch die Mittelmoräne selber ein Weg, mit allen Nachteilen einer Moräne, aber um steiles Eis zu vermeiden?

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                                • 3014
                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                                                                                                                Der Gletscher sieht recht flach aus, braucht man da nach deiner Einschätzung eigentlich unbedingt Grödel?
                                                                                                                                Könnte ohne gehen, auf weiten Strecken, vor allem auf der südlichen Seite. Aber besonders am Anfang, also am nördlichen Rand, war ich froh, dass ich welche hatte, da war das nicht sonderlich steile, aber doch ausreichend geneigte blanke Eis ziemlich rutschig. Mangels Sicht zu dem Zeitpunkt konnte ich mir auch keine evtl. günstigere Stelle suchen. Solche Spikes (wie heißen die gleich?) sollten auch ausreichen.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Fuchs
                                                                                                                                  • 22.08.2010
                                                                                                                                  • 1835
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                  Solche Spikes (wie heißen die gleich?) sollten auch ausreichen.
                                                                                                                                  Chainsen/Microspikes: https://www.bergzeit.de/snowline-cha...xoCLXEQAvD_BwE
                                                                                                                                  My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    • 1310
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                                                                                                                                    Solche Spikes (wie heißen die gleich?) sollten auch ausreichen.
                                                                                                                                    geht sicherlich auch. Auf der letzten Tour lernte ich die 4cm extra unter dem Schuh aber wirklich zu schätzen: Extrem praktisch gegen Slush-Eis. Auf dem Bårddejiegna gings noch, Jågåsjgaskajiena hingegen bestand aufgrund der Neigung fast ausschließlich aus dem Kram.

                                                                                                                                    Eine geile Tour hast du dir da gegönnt.
                                                                                                                                    Hatte letztes Jahr sehntlich auf einen Abschluss des Berichts vor meiner Abreise gehofft, aber ihn jetzt zu lesen ist auf jeden Fall auch schön.

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      Verdammt, irgendwas ist beim Speichern schiefgegangen... alles doppelt... der richtige Beitrag ist der nächste...

                                                                                                                                      Aber die Bilder hier löschen geht auch nicht. Ich drehe durch
                                                                                                                                      Angehängte Dateien
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                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Alter Hase
                                                                                                                                        • 28.08.2017
                                                                                                                                        • 3014
                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                        (16 km | +860 Hm | –620 Hm)

                                                                                                                                        Okay, ich muss mich noch kürzer fassen, sonst werde ich nie fertig. Bin kein so großer Berichteschreiber, offenbar

                                                                                                                                        Heute also vom Sarvesvagge über den Pass in den Einzugsbereich des Gådokjåhkå. Dabei wollte ich einen neuen Weg gehen, von dessen Begehung ich noch nie gelesen oder gehört hatte. Claes Grundsten „kennt“ ja für die Überschreitung dieses Massives – beschrieben in seiner „Tour 4“ von Süd nach Nord – drei Pässe bzw. Routen: vom Skájdejågåsj ins Lullihavágge westlich vorbei am Gaskastjåhkkå (Passhöhe 1350 m), vom Skájdejågåsj östlich am genannten Gipfel vorbei ins Gaskasvágge (Passhöhe knapp 1300 m) sowie vom Jiegŋavágge in das rechte Seitental des Gaskasvágge (Passhöhe 1405 m). Ich wollte mich nun noch weiter östlich halten und den etwa 1480 m hohen Pass östlich des Unna Stuolla überschreiten.


                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_239.JPG Ansichten: 0 Größe: 902,4 KB ID: 3131304
                                                                                                                                        Wetter sieht gut aus (noch!) – Morgenstimmung im Sarvesvagge, kurz vor 8 Uhr, noch liegt mein Zeltplatz im Schatten. Blick nach Westen, die bekannte Ansicht des Nåite (Noajdde), weiter hinten der Luohttotjåhkkå

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_240.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3131303
                                                                                                                                        Eine Stunde später habe ich gefrühstückt und die Sachen teilweise zusammengepackt. Die Sonne hat das Zelt erreicht – Zeit aufzubrechen!

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_242.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,97 MB ID: 3131305
                                                                                                                                        Noch schnell ein Foto mit dem sonnigen Tal. Aber erste Wolkenfetzen um die Gipfel… hm...

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_243.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,94 MB ID: 3131309
                                                                                                                                        Rentier auf den Schotterbänken zwischen den Armen des Sarvesjåhkå. Ja, des Fluss kann offensichtlich viel mehr Wasser führen als beim jetzigen extrem niedrigen Wasserstand.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_241.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,95 MB ID: 3131306
                                                                                                                                        Zuerst geht es einen knappen Kilometer durch solchen Wald, ständiges Auf und Ab über Moränen, aber allmählich ansteigend zum linken Ufer des Gaskasjågåsj, den ich etwas an der Waldgrenze erreiche. Ich hatte Schlimmeres befürchtet.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_244.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,52 MB ID: 3131308
                                                                                                                                        Blick zurück, mit den Wasserfall herunter vom Dielmájávrásj, an der linken Seite des Sarvesvágge.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_245.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3131307
                                                                                                                                        Eine knappe halbe Stunde eröffnet sich dieser schöne Blick auf Låddebákte rechts und links in der Ferne das Sarekmassiv (der scheinbar höchste Gipfel ist der Sarvatjåhkkå). Durch das Tal davor von rechts bin ich fünf Tage zuvor von Suorva gekommen.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_246.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,19 MB ID: 3131310
                                                                                                                                        Einmündung des vom Alep Stuollo herunter kommenden linken Zuflusses des Gaskasjågåsj – aus dieser Richtung also rechts; irgendwo da muss ich rüber…

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_248.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,07 MB ID: 3131349
                                                                                                                                        …was aber ein kleines Stück aufwärts überhaupt kein Problem ist. Es ist sogar so etwas wie ein Pfad zu erkennen; offenbar aber von Rentieren.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_247.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3131311
                                                                                                                                        Blick hinauf in das linke Seitental

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_249.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3131321
                                                                                                                                        Schnell gewinnt man an Höhe – schon kann man fast auf die Ebene am Dielmájávrásj schauen.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_250.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,47 MB ID: 3131313
                                                                                                                                        Blick voraus: rechts kommt das Gaskasvágge herunter, links zweigt „mein“ Seitental ab. Das Tal ist hier sehr gut begehbar. Um die Gipfel zieht es sich langsam zu, aber hier scheint noch die Sonne.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_251.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,25 MB ID: 3131314
                                                                                                                                        Viel Bärlapp überall…

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_252.JPG Ansichten: 0 Größe: 3,03 MB ID: 3131326
                                                                                                                                        Dort muss ich hinüber. Eigentlich wollte ich den Gaskasjågåsj (rechts) oberhalb des Zusammenflusses kreuzen und mich dann an der Südflanke des Seitentals halten, aber schon von hier aus scheint das nicht die beste Idee zu sein.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_253.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,93 MB ID: 3131317
                                                                                                                                        Ein kleines Stück unterhalb des Zusammenflusses ist die Furt bei diesem niedrigen Wasserstand überhaupt kein Problem

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_254.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,64 MB ID: 3131315
                                                                                                                                        Das erste Stück aus dem Talgrund heraus ist ziemlich steil, aber dann geht es. Zehn Minuten später: Blick zurück über das Sarvesvágge auf Tielma (Dielmmá)…

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_255.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,34 MB ID: 3131316
                                                                                                                                        …und von fast derselben Stelle nach vorn.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_256.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,12 MB ID: 3131318
                                                                                                                                        Eine halbe Stunde später wird der Talgrund flacher, aber steiniger.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_257.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,03 MB ID: 3131319
                                                                                                                                        Noch eine halbe Stunde später: sonderlich angenehm ist es hier nicht, aber das (nächste) Ziel zeichnet sich ab

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_259.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,81 MB ID: 3131328
                                                                                                                                        Und eine weitere halbe Stunde später: Pause am oberen Talende. Sogar Zeltmöglichkeiten hier oben, aber ich will ja noch viel weiter.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_258.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3131320
                                                                                                                                        Blick zurück

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_260.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3131350
                                                                                                                                        Und keine zehn Minuten später beginnt es zu regnen, schnell immer stärker, und dazu kommt unangenehmer Wind auf. Da muss ich hin: knapp zwei Kilometer und noch etwa 250 Höhenmeter bis zum Pass, fast ohne Unterbrechung über soein Blockfeld.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_261.JPG Ansichten: 0 Größe: 542,8 KB ID: 3131323
                                                                                                                                        Noch ein Blick zurück, bedeutend unwirtlicher als noch 20 Minuten zuvor – so schnell geht das! Unter diesen Bedingungen spare ich mir den eigentlich angedachten Abstecher zum flachen Sattel 1235 m südöstlich des Lulep Stuollo, von wo man eigentlich einen ungewöhnlichen Ausblick auf Låddebákte und das obere Rapadalen haben müsste, und ebenso auf das nahe Bielloriehppe-Massiv im Osten. Aber durch die Wolken vermutlich sowieso nicht. Schade.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_262.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.005,2 KB ID: 3131324
                                                                                                                                        Bis zum Pass, den ich eine Stunde später erreiche, mache ich im Regen keine Fotos, erst von dort eines in Gehrichtung: dort liegt knapp 300 Höhenmeter tiefer der Jiegŋajávrre. Ein Schneefeld, wie schön nach zwei Kilometern Blöcken! Oben ist es empfindlich kalt, was ich aber erst merke, als ich eine Weile herumstehe – ich bin immer noch nur im mittlerweile völlig durchnässten T-Shirt; wenn es bergauf geht, komme ich immer ziemlich ins Schwitzen. Jetzt aber schnell ein trockenes an und die Jacke!

                                                                                                                                        Vom Sarvesvágge bis zum Pass benötigte ich etwa fünf Stunden.

                                                                                                                                        Zum Glück ließ dann der Regen bald nach und hörte später ganz auf. Über die Hälfte der Strecke zum See konnte ich auf dem schön festen Schneefeld absteigen, sehr angenehm.


                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_263.JPG Ansichten: 0 Größe: 866,7 KB ID: 3131325
                                                                                                                                        Eine Stunde später bin ich schon unterhalb des Jiegŋajávrre und blicke nochmal zurück auf die beiden Pässe: links der von Grundsten beschriebene ins obere rechte Gaskasvágge-Seitental, rechts „meiner“. Wie man sieht, unterscheiden die sich nicht großartig. Unwirtlich ist es immer noch, aber der Regen hatte hier völlig aufgehört.

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200905_264.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3131327
                                                                                                                                        … und von der selben Stelle nach Osten: irgendwo da in den Wolken ist der Gipfel des Gådoktjåhkkå

                                                                                                                                        Vor der Tour hatte ich mal gefragt, ob jemand Zeltmöglichkeiten am oder etwas unterhalb des Jiegŋajávrre kennt. War unklar, und so richtig überzeugende habe ich auch nicht gesehen: alles entweder zu sumpfig oder zu steinig, aber habe auch nicht wirklich intersiv gesucht. Ein möglicher Plan war es, hier zwei Nächte zu bleiben und dann als Tagestour zum Beispiel den Gådokgaskatjåhkkå oder den Gådoktjåhkkå zu besteigen. Bei dem Wetter hatte ich aber auf solche Experimente keine gesteigerte Lust und entschied mich, weiter bis zur Brücke über den Gådokjåhkå zu gehen. Für die restlichen knapp sieben, einfach zu gehenden Kilometer brauchte ich noch zwei Stunden, sodass ich mein Ziel gegen 18 Uhr erreichte, etwa 8,5 Stunden nach Aufbruch.

                                                                                                                                        Fotos machte ich an dem Tag nicht mehr, darum hier noch eines vom nächsten Morgen; ich baute das Zelt in der Nähe der Renvaktarstuga auf:

                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200906_268.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,39 MB ID: 3131331

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                          • 23.09.2010
                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                            Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                            Wenn ich mich recht erinnere, dann müsst der übernächste Tag einer mit schönem Wetter werden.
                                                                                                                                            Schon am nächsten habe ich Regen nur in der Ferne gesehen, im Rapatal: der kam da nicht raus. Und dann bis Kvikkjokk (am 12.) nur einmal ein kleiner Schauer nachts - und Schnee, aber erst bei so über 1700 m (von daher bin ich auf euren nächsten gespannt)

                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              • 1591
                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              ... habe ich mich echt gefragt, wie du das gemacht hast. Ich fand, das sah sehr schwierig aus. Mir wäre es wohl zumindest am Anfang zu steil gewesen. Dafür kann ich Deine Frage zu Zeltplätzen am Jiegŋajávrre inzwischen beantworten:

                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                              Hat mir gerade sehr viel Spaß gemacht, Deine und meine Strecke zwischen Sarvesvágge und Jiegŋajávrre zu vergleichen, hab' Dank!

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                                                • 3014
                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                #72
                                                                                                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: P1020372oEx.jpg Ansichten: 0 Größe: 3,13 MB ID: 3131594

                                                                                                                                                ... habe ich mich echt gefragt, wie du das gemacht hast. Ich fand, das sah sehr schwierig aus.
                                                                                                                                                Oh ja... von hier aus gesehen aber tatsächlich schlimmer, als es war. Ich bin am den steilen Abschnitt links oben vorbei, das ergab sich auch einfach logisch. Aus der Richtung hat man das so auch gar nicht gesehen, s. meine Fotos.

                                                                                                                                                Von hier aus schein es tatsächlich sinnvoller, auf dem Rücken rechts zwischen den Tälern (also orographisch links des Seitentals) zu gehen. ABER erstmal von ganz unten - hier gerade so zu sehen - da rauf kommen... unten ist es sehr steil. Aber wohl nicht unmöglich

                                                                                                                                                Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                Dafür kann ich Deine Frage zu Zeltplätzen am Jiegŋajávrre inzwischen beantworten...
                                                                                                                                                Ah ja. Wie gesagt, ich hatte mir das zu dem Zeitpunkt sowieso aus dem Kopf geschlagen, darum nicht wirklich drauf geachtet. Aber gut zu wissen.

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                  • 23.03.2023
                                                                                                                                                  • 49
                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                  Schade das er nicht ganz fertig geworden ist, deine Tour ist sehr lesenswert!
                                                                                                                                                  Warst du 2021 dann wieder im Sarek?

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                    Zitat von Namie Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                    Toller Bericht und die Bilder !
                                                                                                                                                    Schade das er nicht ganz fertig geworden ist, deine Tour ist sehr lesenswert!
                                                                                                                                                    Warst du 2021 dann wieder im Sarek?
                                                                                                                                                    Danke... Ja, irgendwie schaffe ich es nicht... mal sehen...

                                                                                                                                                    Ja, 2021 war ich wieder in der Gegend, mit großen Plänen, aber dann spielte mein Knie nicht mit (erst nur das rechte, dann beide, konnte kaum gehen). Zuerst alles gut (in Tagestouren bei prima Wetter großen Teil des Tarrekaise-Kammes gegangen und Låptåtjåhkkå bestiegen), dann ging es los... 2 Nächte am Álggajávrre brachten keine Besserung, also bin ich Richtung Padjelantaleden raus, 4 Tage in der Låddejåhkå-Hütte herumgesessen (danke an die Stugvärdin Lena für den - auch moralischen - Support!), nicht besser, mich noch 4 Tage bis Vaisaluokta "geschleppt", und die Rückreise hatte es dann auch noch in sich... Mehr Schmerzmittel geschluckt als im ganzen Leben davor, glaube ich (meine waren bald aufgebraucht, eine Padjelanta-wandernde deutsche Ärztin hatte in Låddejåhkå glücklicherweise eine Packung 600er Ibu abzugeben... die reichten dann bis Gällivare).

                                                                                                                                                    War auch mal eine "Experience"​ Konkreter Grund unbekannt, hatte das nie zuvor, und das ist dann nach 'nem Monat von selbst wieder weggegangen. Seitdem keine Probleme, 2022 u.a. Jämtland-Hüttentour im Spätherbst bei erstem Neuschnee; an 30 km (mit Nicht-UL-Rucksack ) gerade erst wieder mehrere Tage nacheinander gegangen - alles gut!

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                      • 23.03.2023
                                                                                                                                                      • 49
                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                      #75
                                                                                                                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                      Danke... Ja, irgendwie schaffe ich es nicht... mal sehen...

                                                                                                                                                      Ja, 2021 war ich wieder in der Gegend, mit großen Plänen, aber dann spielte mein Knie nicht mit (erst nur das rechte, dann beide, konnte kaum gehen). Zuerst alles gut (in Tagestouren bei prima Wetter großen Teil des Tarrekaise-Kammes gegangen und Låptåtjåhkkå bestiegen), dann ging es los... 2 Nächte am Álggajávrre brachten keine Besserung, also bin ich Richtung Padjelantaleden raus, 4 Tage in der Låddejåhkå-Hütte herumgesessen (danke an die Stugvärdin Lena für den - auch moralischen - Support!), nicht besser, mich noch 4 Tage bis Vaisaluokta "geschleppt", und die Rückreise hatte es dann auch noch in sich... Mehr Schmerzmittel geschluckt als im ganzen Leben davor, glaube ich (meine waren bald aufgebraucht, eine Padjelanta-wandernde deutsche Ärztin hatte in Låddejåhkå glücklicherweise eine Packung 600er Ibu abzugeben... die reichten dann bis Gällivare).

                                                                                                                                                      War auch mal eine "Experience"​ Konkreter Grund unbekannt, hatte das nie zuvor, und das ist dann nach 'nem Monat von selbst wieder weggegangen. Seitdem keine Probleme, 2022 u.a. Jämtland-Hüttentour im Spätherbst bei erstem Neuschnee; an 30 km (mit Nicht-UL-Rucksack ) gerade erst wieder mehrere Tage nacheinander gegangen - alles gut!
                                                                                                                                                      Ist ja kein Zwang. Aber dein Bericht ist wirklich toll!
                                                                                                                                                      Das mit dem Knie tut mir leid. Das war ja dann ein Wechselbad der Gefühle 2021. Am Anfang sicher total toll und dann das KO! Das tut mir sehr leid. Ich hatte am zweiten Tag auf dem Kungsleden auch plötzlich unglaublich heftige Knieschmerzen im rechten Knie. Ich bin einfach weitergelaufen und am nächsten Tag waren sie weg.
                                                                                                                                                      Eine Ursache solcher Knieschmerzen können die Menisken sein. Diese nutzen sich im Laufe des Lebens ab und werden rissig, dünn und können sich wohl auch irgendwie einklemmen. Ich und mein Partner hatten diesbezüglich mal ein informatives Gespräch mit einem Arzt da es darum ging ob sich mein Partner operieren lässt oder nicht. Er hat sich operieren lassen, allerdings sagte uns auch der Arzt das, wenn man den Schmerz aushält so was auch von selbst vom Körper „erledigt“ wird. (Wie das der Körper erledigt weiß ich nicht mehr genau > letztlich sind die Menisken Körperteile die sich abnutzen und wenn wir sehr alt werden fast oder ganz verschwinden können).
                                                                                                                                                      Also drücke ich dir die Daumen das es ohne Knieschmerzen weitergeht. Und mir drücke ich die Daumen dass dich doch ab und zu, so einmal im Jahr die Schreiblust überfällt Die Tour 2022 klingt auch spannend !

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Dauerbesucher
                                                                                                                                                        • 21.02.2006
                                                                                                                                                        • 601


                                                                                                                                                        #76
                                                                                                                                                        Super Bericht! Vielen Dank, besonders für die Routendetails mit Fotos!

                                                                                                                                                        OT: Da ich selber einen Einstieg in Suorva plane, hänge ich das hier mal an:
                                                                                                                                                        Ich suche verzweifelt einen Tourenbericht, der von Suorva zuerst in Richtung Niak ging. Weiß jemand, was ich meine - oder habe ich mich nur getäuscht und im Kopf @Ljungdalens Bericht verdreht ...

                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Dauerbesucher
                                                                                                                                                          • 23.09.2010
                                                                                                                                                          • 977
                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                          #77
                                                                                                                                                          Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                          Super Bericht! Vielen Dank, besonders für die Routendetails mit Fotos!

                                                                                                                                                          OT: Da ich selber einen Einstieg in Suorva plane, hänge ich das hier mal an:
                                                                                                                                                          Ich suche verzweifelt einen Tourenbericht, der von Suorva zuerst in Richtung Niak ging. Weiß jemand, was ich meine - oder habe ich mich nur getäuscht und im Kopf @Ljungdalens Bericht verdreht ...
                                                                                                                                                          Schau mal meinen Bericht von 2021, da sind wir von Suorva aus in Richtung Niak gelaufen.

                                                                                                                                                          https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...in-zwei-wochen

                                                                                                                                                          Außerdem noch der Bericht von Robtrek

                                                                                                                                                          https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...durch-den-park

                                                                                                                                                          Und Highbeat ist dort zurück gekommen

                                                                                                                                                          https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...toll-ein-traum
                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von andrea2; 16.07.2023, 15:12.

                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Dauerbesucher
                                                                                                                                                            • 21.02.2006
                                                                                                                                                            • 601


                                                                                                                                                            #78
                                                                                                                                                            OT: Oh, danke andrea2, für die rasche Hilfe. Dürften dein und Robtreks Bericht gewesen sein! Korrigiere: Vor allem dein Bericht!

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Erfahren
                                                                                                                                                              • 16.01.2013
                                                                                                                                                              • 180
                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                              #79
                                                                                                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              04.09.2020 | Áhkájåhkå – Sarvesvagge
                                                                                                                                                              (...)
                                                                                                                                                              Mehrmals quere ich Nebenarme des Sarvesjåhkå und die Menge von kleineren und größeren Mündungsarmen des Noajdejåhkå. Einfach „Augen zu und durch“… Dieselbe Idee hatte nicht lange vor mir schon jemand: die ganze Zeit folge ich Fußspuren, die auf sandigen Abschnitten gut zu erkennen sind, vielleicht einen, maximal zwei Tage alt. Ich treffe aber niemanden, wie auch nicht am nächsten und bis zum Abend des übernächsten Tages.
                                                                                                                                                              So verrückt! Wie oft hab ich schon diesen Beitrag gelesen, weil ich an der Gletscherquerung interessiert bin ... Doch erst gestern hab ich festgestellt, dass ich zur gleichen Zeit wie du im Sarvesvagge war. Und heute kann ich es bestätigen: Ich war exakt am selben Tag wie du, am 4. September 2020, auf genau diesem Abschnitt, allerdings talaufwärts, hatte bis zum Morgen kaum weiter unten gezeltet als du am Abend. Ich war flussnah gelaufen, teils im Flussbett, und unsere GPS-Tracks kreuzen sich. Echt witzig!

                                                                                                                                                              Bisher war ich immer nur Anfang Septemer dort. Gibt es hier jemanden, der eine Idee davon hat, mit wie viel Restschnee Anfang August auf dem Áhkájiegnga zu rechnen ist?
                                                                                                                                                              Twenty years from now you will be more dissapointed by the things you didn´t do, than by the things you did. So throw off the bowlines, sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in your sails. Explore. Dream. (Mark Twain zugeschrieben)

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                • 28.08.2017
                                                                                                                                                                • 3014
                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                #80
                                                                                                                                                                Zitat von Sebastianos Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                Ich war exakt am selben Tag wie du, am 4. September 2020, auf genau diesem Abschnitt, allerdings talaufwärts, hatte bis zum Morgen kaum weiter unten gezeltet als du am Abend. Ich war flussnah gelaufen, teils im Flussbett, und unsere GPS-Tracks kreuzen sich. Echt witzig!

                                                                                                                                                                Bisher war ich immer nur Anfang Septemer dort. Gibt es hier jemanden, der eine Idee davon hat, mit wie viel Restschnee Anfang August auf dem Áhkájiegnga zu rechnen ist?
                                                                                                                                                                Ja, das ist cool. Also kannst du das gewesen sein? In der Erinnerung bin ich zwar der Meinung, dass die Spuren in derselben Richtung wie meine liefen, also flussabwärts, aber beschwören würde ich es nicht, bin kein so großer Spurenleser. Oder dort war *noch jemand* unterwegs. Andrea kam ja dann auch wenig später dort entland (noch einen Tag später?)... Sarvesvagge fest in ODS-Hand

                                                                                                                                                                GPS-Track ist das bei mir übrigens nicht (kein GPS dabei), sondern "frei Hand" gezeichnet, aber so genau ich konnte.

                                                                                                                                                                Schnee Anfang August... tja, schwer zu sagen. Nachdem ich von den Spalten, die ich gesehen habe, weiß, käme mir das vielleicht gruselig vor. An der Nordflanke vielleicht eine gute Idee, sich so weit wie möglich an der östlichen Seite zu halten - da liefen die Spalten aus. Andererseits bin ich isbd. im oberen Teil der Südflanke, also vom "Kanal" bis zur Mittelmoräne auch einfach über Schnee gelaufen. Der war aber sehr fest und glatt, keinerlei Eindellungen oder so. Ebenso beim Sarekjiegŋa einige Tage zuvor, der war nur auf den untersten paar Hundert Metern aper. Ist allerdings als "spaltenarm" beschrieben; dem habe ich mal vertraut.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                  • 21.03.2024
                                                                                                                                                                  • 11
                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                  #81


                                                                                                                                                                  Gipfeltag!!!

                                                                                                                                                                  Gipfeltag?

                                                                                                                                                                  ...wow!!!
                                                                                                                                                                  wirklich sehr toller Touren Bericht.
                                                                                                                                                                  Ich war auf der Suche nach gletscher Beschreibungen im sarek und dein Bericht hat alle meine Erwartungen übertroffen.
                                                                                                                                                                  Ich glaube ich werde den Buchttoppen auf jeden Fall in meine sarek Tour im Sommer einbauen.

                                                                                                                                                                  Eine Frage.
                                                                                                                                                                  Glaubst du man kann beim Rückweg auch über den Oarjep Sarekjiegna Richtung Guhkesvágge absteigen?

                                                                                                                                                                  LG Cosmas
                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Cosmas; 23.03.2024, 21:15.

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Alter Hase
                                                                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                    #82
                                                                                                                                                                    Zitat von Cosmas Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                    Eine Frage.
                                                                                                                                                                    Glaubst du man kann beim Rückweg auch über den Oarjep Richtung Guhkesvágge absteigen?
                                                                                                                                                                    Ja, denke schon, der sieht recht spaltenfrei aus.

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                      • 21.03.2024
                                                                                                                                                                      • 11
                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                      #83
                                                                                                                                                                      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                      Ja, denke schon, der sieht recht spaltenfrei aus.
                                                                                                                                                                      Super, danke dir für die Information.
                                                                                                                                                                      Woher bekommst du denn so gute Satelliten bilder dass du die Spaltenlage beurteilen kannst?

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        Fuchs
                                                                                                                                                                        • 20.02.2012
                                                                                                                                                                        • 1310
                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                        #84
                                                                                                                                                                        nachdem ich da im August 2021 bei unserer Gletscher-Sammel-Tour drüber bin würde ich sagen: Spaltenarm.
                                                                                                                                                                        SpaltenFREI ist er definitv nicht.
                                                                                                                                                                        Du solltest also ein Konzept für den Umgang damit haben. Entweder einen Blick für Spalten unter Firn (Erfahrungssache), eine Seilschaft (auch nichts, was man bei Youtube lernt) oder genügend "mir-doch-egal"

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          • 21.03.2024
                                                                                                                                                                          • 11
                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                          #85
                                                                                                                                                                          Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                          nachdem ich da im August 2021 bei unserer Gletscher-Sammel-Tour drüber bin würde ich sagen: Spaltenarm.
                                                                                                                                                                          SpaltenFREI ist er definitv nicht.
                                                                                                                                                                          Du solltest also ein Konzept für den Umgang damit haben. Entweder einen Blick für Spalten unter Firn (Erfahrungssache), eine Seilschaft (auch nichts, was man bei Youtube lernt) oder genügend "mir-doch-egal"
                                                                                                                                                                          Danke für die zweite Meinung aus erster Hand. Das sind doch schon mal super Informationen. 👍
                                                                                                                                                                          Ich würde niemals davon ausgehen das ein Gletscher SpaltenFREI ist. Aber eure beiden Aussagen geben einem schon mal ein gutes Bild zur Machbarkeit.

                                                                                                                                                                          Eine Seilschaft werden ich dort wahrscheinlich nicht haben.
                                                                                                                                                                          Erfahrung und "mir doch egal" ...mmmh, würde sagen 50/50
                                                                                                                                                                          😉

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            SpaltenFREI ist er definitv nicht.
                                                                                                                                                                            Okay, meine Formulierung "recht spaltenfrei" war vielleicht zu missverständlich.

                                                                                                                                                                            Zitat von Echnathon Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            genügend "mir-doch-egal"
                                                                                                                                                                            Amen

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Alter Hase
                                                                                                                                                                              • 28.08.2017
                                                                                                                                                                              • 3014
                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                              Um hier nach Jahren doch noch mal zum Ende zu kommen: hier die restlichen Tage mit Schwerpunkt auf ausgewählten Fotos. Vielleicht kann der eine oder andere ja noch Anregungen mitnehmen…

                                                                                                                                                                              Tag 8 | 06.09.2020 | Gådokjåhkå – Jågge

                                                                                                                                                                              (17 km | +540 Hm | −630 Hm)

                                                                                                                                                                              Von der Renvaktarstuga, bei der ich übernachtet hatte, hat ja auch Naturum in ihrem 2024er Bericht erzählt.


                                                                                                                                                                              So sah das aufgebrochene Schloss 2020 aus, bzw. war ja eigentlich einfach der Riegel herausgerissen oder abgeschraubt:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_265.jpg
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ID: 3289542

                                                                                                                                                                              Der Innenraum war 2020 noch fest verschlossen, aber den Vorraum nutzte ich wegen des noch ungemütlich windigen Wetters zum Kochen und Sachen-Ausbreiten:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_267.jpg
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ID: 3289541

                                                                                                                                                                              Kurz nach dem Aufstehen um 7:30 Uhr kündigt sich kein gutes Wetter an. Die Gipfel von Bálgattjåhkkå bis Skájdetjåhkkå sind wie am Vortag verhüllt:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_266.jpg
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ID: 3289538

                                                                                                                                                                              Daher lasse ich mir bis fast 10:00 Uhr Zeit mit dem Aufbruch. Erstmal wieder zurück zur Brücke (wenn man genau hinguckt, sieht man sie da hinten):
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_269.jpg
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ID: 3289539

                                                                                                                                                                              Die Brücke über den Gådokjåhkå
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_270.jpg
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ID: 3289543

                                                                                                                                                                              Ohne sie hätte man hier ein echtes Problem; Blick von der Brücke flussaufwärts…
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_271.jpg
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                                                                                                                                                                              … und flussabwärts
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_272.jpg
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ID: 3289540

                                                                                                                                                                              Dann ging es geradewegs Richtung Vájggántjåhkkå, über eine insgesamt leicht zu gehende, teils sumpfige Fläche, in Richtung des Berges zuhmend. Da die Schuhe vom Vortag sowieso noch ziemlich nass waren, setzte ich auf die zeitsparende "Einfach-Durch-Taktik", ohne großartig nach trockenen Passagen zu suchen. Insgesamt herrschte aber trotzdem Trockenheit, wie man an diesem Tümpel sieht:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_273.jpg
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ID: 3289546

                                                                                                                                                                              Der bedeutendste hier zu querende Wasserlauf ist der Vájggánjågåsj, auch hier unterhalb der von ihm durchflossenen Vájggánjávrája-Seen völlig unproblematisch zu queren:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_274.jpg
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ID: 3289545

                                                                                                                                                                              Oberhalb seines linken Ufers stehen diese Überreste einer Kåta. Links im Hintergrund der Vájggántjåhkkå; ich stieg dann etwas weiter links außerhalb des Bildes auf, in der in der Karte als Vájggánbuollda bezeichneten Gegend.
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_275.jpg
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ID: 3289550

                                                                                                                                                                              Blick zurück von dort. Offenbar verfolgen mich Regenschauer…
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_276.jpg
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ID: 3289548

                                                                                                                                                                              …aber weiter als bis hier, eine knappe Stunde später immer noch ein ganzes Stück unterhalb des Gipfels, kamen sie nicht. Regenbogen über dem Rapadalen, auch das Skårki- bzw. Skoarkki-Massiv jenseits des Tals in den Wolken:
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_277.jpg
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Größe: 360,1 KB
ID: 3289547

                                                                                                                                                                              Nicht mehr weit bin zum Gipfel. Da hat wohl mal jemand gezeltet: ja, diese Fläche sieht aus, als müsse man sich einen Windschutz bauen - da gibt es ja auch bei ODS Spezialist*innen Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_278.jpg
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ID: 3289553

                                                                                                                                                                              Endlich oben, gut drei Stunden nach dem Aufbruch. Ein Stück vor dem Gipfel des Vájggántjåhkkå beginnt nerviges Geröll, das sich dann noch lange weiter in Gehrichrung fortsetzt. Blickrichtung Südwest: der breite dunkle Berg ist Gállakvárre, irgendwo links davon in der Ferne liegt Kvikkjokk, der kleine weiter rechts ist Unna Jierttá, am rechten Bildrand Stuor Jierttá
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_279.jpg
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ID: 3289549

                                                                                                                                                                              Blickrichtung Ost: Skierffe und Tjahkelij von einer ungewohnten Seite.
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_280.jpg
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Größe: 530,3 KB
ID: 3289551

                                                                                                                                                                              Vom ursprünglichen Plan, von hier direkt zum Tjahkelij zu laufen und auf ihm zu übernachten, nahm ich nun aber Abstand. Dieses ganze Geröll hier, mögliche Probleme bei Ab- und Wiederaufstieg, unbekannte Verhältnisse im Tal zwischen den Bergen (Recherchen zuvor hatten nicht viel gebracht), außerdem unklare Wetteraussichten bei immer noch relativ starkem Wind - das alles wollte ich jetzt nicht. Also nach Süden in Richtung des kleinen Passes östlich des Stuor Dágár. Erstmal noch Geröll, bis zum Erreichen des oberen Teils der Ijvvárláhko-Ebene…
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_281.jpg
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Größe: 536,4 KB
ID: 3289552

                                                                                                                                                                              Viele Rentiere gibt's da auch. Aber kein fließendes, also trinkbares Wasser, zumindest in diesem Jahr um diese Jahreszeit. Meine Flasche hatte ich schon beim Aufstieg zum Vájggántjåhkkå gelehrt, nun musste ich mich über eine Stunde gedulden, solange ich die Hochfläche überquerte, und noch ein gutes Stück hinter den Stuor Dágár. Das einzige Mal, dass ich auf dieser Tour *fast verdurstet* wäre (OK, ich übertreibe)…
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_282.jpg
Ansichten: 322
Größe: 567,2 KB
ID: 3289554

                                                                                                                                                                              Blick zurück vor der anderen Seite der Ebene, am Stuor Dágár: es klart auf. V. l. n. r. Ostflanke des Pårte-/Bårdde-Massivs bzw. Boarektjåhkkå, dahinter gucken Bálgattjåhkkå und Tvillingryggen hervor, Lulijtjåhkkå, Gaskastjåhkkå, Skájdetjåhkkå, Unna Stuollo, Südwestflanke des Gådoktjåhkkå…
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_283.jpg
Ansichten: 316
Größe: 361,7 KB
ID: 3289555

                                                                                                                                                                              …und östlich davon der Gipfel des Gådoktjåhkkå und der Vájggántjåhkkå, von dem ich kam.
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_284.jpg
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ID: 3289556

                                                                                                                                                                              Eine knappe weitere Stunde später: Zivilisation in Sicht: der Kungsleden. Im Tal die Seen Rittak und Tjaktjajávrre, am Horizont Bádurtjåhkkå und umgebende Gipfel.
                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200906_285.jpg
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ID: 3289557

                                                                                                                                                                              Ich ging dann auf dem Kungsleden noch etwa einen Kilometer weiter bis zur Rasthütte Jágge. Ob dort jemand sein würde? Ja, klar. Ein Holländer, der von Hemavan kam und noch bis Abisko wollte, und eine in Frankreich lebende Engländerin, die in der Gegenrichtung unterwegs war, aber nur bis Kvikkjokk. Der Holländer hatte die Hütte bis auf tropische Temperatur geheizt, sodass nun die Tür offen stehen musste. Ich hätte vermutlich bei diesen Temperaturen gar nicht geheizt, schon allein, um Brennholz zu sparen, aber nun gut. Ich übernachtete dann auch in der Hütte; zum Zeltaufbauen hatte ich irgendwie "keinen Geist", und die Leute waren auch nett. Glücklicherweise war dann auch die Temperatur erträglich…

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                • 01.10.2024
                                                                                                                                                                                • 83
                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                #88
                                                                                                                                                                                Trotz der anfänglichen Bewölkung ist es im Tagesverlauf immer besser geworden. Tolle Aufnahmen mit klasse Aussichten, die mir alle sehr bekannt vorkommen 😉
                                                                                                                                                                                Mein Wanderpartner sagte mir übrigens, dass es die Zwischentür in der Stuga sehr wohl noch gibt, sie ist Stand 9/23 unverschlossen.

                                                                                                                                                                                Jetzt ist es doch mit dem abschließenden Tourenbericht eine perfekte runde Sache geworden👍

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                  #89
                                                                                                                                                                                  Zitat von Naturum Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                  Mein Wanderpartner sagte mir übrigens, dass es die Zwischentür in der Stuga sehr wohl noch gibt, sie ist Stand 9/23 unverschlossen.

                                                                                                                                                                                  Jetzt ist es doch mit dem abschließenden Tourenbericht eine perfekte runde Sache geworden👍
                                                                                                                                                                                  Ja, geht dann demnächst noch ein paar Tage weiter...

                                                                                                                                                                                  Danke für die Info zur Renvaktarstuga. Obwohl sich das ja schnell ändern kann.

                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    Vorstand
                                                                                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                                                                                    • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                    • 1591
                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                    #90
                                                                                                                                                                                    Zitat von Naturum Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                    Mein Wanderpartner sagte mir übrigens, dass es die Zwischentür in der Stuga sehr wohl noch gibt, sie ist Stand 9/23 unverschlossen.
                                                                                                                                                                                    Ich finde ja immer noch, dass verschlossen oder nicht verschlossen keine Rolle spielt, weil diese Hütten eh nicht genutzt werden sollten. Soweit ich weiß, nutzen die Sami diese Hütten für die Rentierzucht (oder wieso heißen die sonst "Renvaktarstuga"?) Und die Sami sind ohnehin schon verärgert, dass ihnen Angler, Jäger und Wanderer immer öfter in die Quere kommen. Die sind nicht scharf drauf, dass irgendwelche Touris ihre Hütten nutzen, sondern müssen sich darauf verlassen können, dass sie die Hütten so wieder vorfinden, wie sie sie zuvor verlassen (und verschlossen) haben. Und wenn sich diese Touris dann noch über ein öffentliches Forum Tipps geben, welche Hütten gerade offen stehen, na Prost! 🤦‍♀️​

                                                                                                                                                                                    Kommentar


                                                                                                                                                                                    • Ljungdalen

                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                      #91
                                                                                                                                                                                      Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                      Und wenn sich diese Touris dann noch über ein öffentliches Forum Tipps geben, welche Hütten gerade offen stehen, na Prost! 🤦‍♀️​
                                                                                                                                                                                      Hm, dass konkret diese Renvaktarstuga zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses (oder als der Autor da zuletzt vorbeikam, wann immer das war), steht sogar gedruckt in Claes Grundstens "Sarek" (deutsche Ausgabe). Finde ich gerade nicht, sonst könnte ich nachgucken, welche Seite. Und im Sommer und Frühherbst ist da bekanntlich eh' niemand. Mit dem "wieder vorfinden, wie ... zuvor verlassen" sehe ich kein Problem. (Aber ich sehe schon: das könnte so eine Diskussion werden, wie über das "Wildcampen", wo es zB in Mitteleuropa aus oft fadenscheinigen Gründen verboten ist... also...)

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                        • 977
                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                        #92
                                                                                                                                                                                        Danke Blahake
                                                                                                                                                                                        Das ich das auch so sehe habe ich ja schon in Naturums Bericht geschrieben. Ich bin aber auch durchaus in der Lage meine Meinung zu hinterfragen und habe die letzten Tage versucht weiter Infos über die Hütte zu bekommen. Aber man findet kaum etwas, sollte jemand konkrete andere Informationen haben, dann gerne her damit. Wenn Grundsten in seinem Buch schreibt, dass die Hütte gegen Bezahlung genutzt werden kann, dann muss das auch nicht unbedingt stimmen, auch wenn das Buch gerne als Sarekbibel bezeichnet wird. Auch hier, wenn es dafür Quellen gibt, her damit.
                                                                                                                                                                                        Das einzige was ich fand war ein Bericht im benachbarten leichten Forum, in dem sogar jemand, der gerade eine "Guide"ausbildung gemacht hat, die Hütte als Nachquartier nutzt. Das ist genau das von Anne angesprochene negative Beispiel, das wir hier geben. Wir "sehen" und lesen hier immer nur die gleichen, eher wenigen Leute, aber da es ein öffentliches Forum ist, lesen unbemerkt viele weitere Leser mit. Also sollte jeder, der hier schreibt, sein Tun schon etwas hinterfragen.
                                                                                                                                                                                        Das eine offene Hütte in wirklichen Notfällen genutzt wird, da sagt sicher niemand etwas. Ein solcher Fall tritt für mich aber nur ein, wenn die Alternative ein Rettungseinsatz wäre.
                                                                                                                                                                                        Und ganz ehrlich, es frustriert mich, dass anscheinend außer Anne und mir hier jeder das Vorgehen gut heißt.

                                                                                                                                                                                        Sorry Ljungdalen, dass das jetzt in deinem Bericht gelandet ist, aber der ist gerade der aktuelle.

                                                                                                                                                                                        Edit: Grundsten, Sarek 1. Auflage 2011, deutsch, seite 147

                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                          Alter Hase
                                                                                                                                                                                          • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                          • 3014
                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                          #93
                                                                                                                                                                                          Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                          Sorry Ljungdalen, dass das jetzt in deinem Bericht gelandet ist, aber der ist gerade der aktuelle.
                                                                                                                                                                                          Ja, kein Problem, ich diskutiere ja auch gerne (off-topic) herum und habe hier sogar mit dem Thema irgendwie begonnen. Wie gesagt - oder aus dem zuvor geschriebenen erkennbar - ich sehe daran *nichts* Negatives. In eine offene Hütte rein, übernachten, und wieder ohne Spuren raus, in einer Jahreszeit, in der dort null Rentier"zucht" (den euphemistischen Begriff zu diskutieren, wäre noch mehr off-topic) betrieben wird - das hat genau *null* Auswirkungen auf irgendwen und irgendwas. Klar, wenn jetzt täglich dies aufgrund von ODS-Beiträgen nachahmende Horden dort einfallen, wird es gewisse Abnutzung so einer Hütte geben - aber das ist rein hypothetisch und wird nicht passieren. (Warum schreiben wir hier überhaupt? Könnten ja Leute lesen, von der Gegend beeindruckt sein, hinfahren und die Natur (zer)stören...)

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                                                                                            • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                            • 1591
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                            Ja, kein Problem... In eine offene Hütte rein, übernachten, und wieder ohne Spuren raus...
                                                                                                                                                                                            Im Prinzip ja, aber in der Praxis fällt dann wie bei Naturum s Wanderpartner mal der Spirituskocher um und die Hütte fackelt schlimmstenfalls ab. Was bei einer rein zum Wandern genutzen Hütte eher noch verschmerzbar wäre. Aber ich sehe da einen gravierenden Unterschied bei beruflich, also zum Erhalt der Lebensgrundlage genutzten Rentierzüchterhütten. OT: "Züchten" im Wortsinne tun die gar nicht. Der Begriff ist hier eher das Gegenteil von euphemistisch.
                                                                                                                                                                                            Und die Erwähnung in einem Buch finde ich wenig überzeugend. Wenn ein Schloss vor der Hütte hängt, ist offenkundig, dass der Besitzer keine fremde Nutzung möchte.
                                                                                                                                                                                            Zuletzt geändert von Blahake; 29.10.2024, 09:38.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Anfänger im Forum
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                                                                                                                                                                                              • 43
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              OT: Die Diskussion gab es übrigens schon mal ausführlich hier.
                                                                                                                                                                                              Ich bezweifle, dass die Rentierzüchter diese alten Hütten noch nutzen. Die neuen sehen zumindest nach einem Blick durchs Fenster deutlich komfortabler aus, und die Sami dürften ja mit Schneemobil/Quad ziemlich schnell eine solche erreichen können.
                                                                                                                                                                                              Ob die Nutzung als "touristische Infrastruktur" in einem Nationalpark, der eine solche bewusst nicht hat, in Ordnung ist, kann man natürlich trotzdem hinterfragen. Aber für mich wäre dann eher die NP-Verwaltung in der Pflicht, diese alten Hütten zu entfernen.

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                • 977
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen

                                                                                                                                                                                                Ja, kein Problem, ich diskutiere ja auch gerne (off-topic) herum und habe hier sogar mit dem Thema irgendwie begonnen. Wie gesagt - oder aus dem zuvor geschriebenen erkennbar - ich sehe daran *nichts* Negatives. In eine offene Hütte rein, übernachten, und wieder ohne Spuren raus, in einer Jahreszeit, in der dort null Rentier"zucht" (den euphemistischen Begriff zu diskutieren, wäre noch mehr off-topic) betrieben wird - das hat genau *null* Auswirkungen auf irgendwen und irgendwas.
                                                                                                                                                                                                Die Hütte war aber nur offen weil aufgebrochen und es hing ja sogar noch das verschlossene Schloss dran, das würde ich nicht als offen bezeichnen. Zu den Spuren hat Anne schon was geschrieben. Ich möchte einfach nur für alle Leser klar stellen, dass es sich nicht um eine öffentliche für Wanderer gedachte Hütte handelt. Wie jeder einzelne damit umgeht muss er selber wissen.

                                                                                                                                                                                                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                Klar, wenn jetzt täglich dies aufgrund von ODS-Beiträgen nachahmende Horden dort einfallen, wird es gewisse Abnutzung so einer Hütte geben - aber das ist rein hypothetisch und wird nicht passieren. (Warum schreiben wir hier überhaupt? Könnten ja Leute lesen, von der Gegend beeindruckt sein, hinfahren und die Natur (zer)stören...)
                                                                                                                                                                                                Ich habe schon seit drei Jahren keinen Bericht mehr geschrieben und bin gerade auch durch diese Disskusion immer weniger dazu geneigt noch einmal einen zu verfassen. Immerhin war mein Rapadalenbericht auch eine Vorlage für Naturums Tour. Aber das ist das Thema Naturnutzung allgemein, bei der Hütte gehts weniger um die Natur, als um die Nutzung von Privateigentum.

                                                                                                                                                                                                Zitat von JanF Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                OT: Die Diskussion gab es übrigens schon mal ausführlich hier....
                                                                                                                                                                                                Danke, den Bericht kannte ich noch nicht, da ich die Wintertouren meist gar nicht lese, werde ich nun mal nachholen

                                                                                                                                                                                                Edit: Hab mir den Bericht durchgelesen. Im Prinzip das gleiche wie hier, die einen sehen kein Problem, die anderen finden es nicht ok. Zusätzlich schwingen noch eine ganze Menge alter Problem zwischen "Pjotr" und einigen Foristen mit. Ob die dort genutzten Hütten offen waren oder nur offen, da vorher aufgebrochen, geht nicht aus dem Bericht hervor, Bilder sind keine mehr vorhanden. Die dort erwähnte "Nientostugan" war im September 2022 definitiv verschlossen. Zu den anderen Hütten kann ich nichts sagen.
                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von andrea2; 29.10.2024, 16:12.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                  • 3014
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  Zitat von andrea2 Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                  Die dort erwähnte "Nientostugan" war im September 2022 definitiv verschlossen.
                                                                                                                                                                                                  2020 auch schon, siehe Tag 1 hier.

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                    • 3014
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    Tag 9 | 07.09.2020 | Jågge – Tjahkelij – Aktse

                                                                                                                                                                                                    (22 km | +1020 Hm | −1260 Hm; davon mit vollem Gepäck 11 km | +160 Hm | −400 Hm)

                                                                                                                                                                                                    Meine zwei Mitbewohner in Jågge hatten es eilig: die Engländerin wollte noch am selben Tag Kvikkjokk erreichen, und der Niederländer das frühe Boot über den Laitaure. Als ich kurz nach 7 Uhr aufstand, waren die also schon weg.

                                                                                                                                                                                                    Noch schnell alles zusammenpacken, aufräumen, auffegen, Müll wegräumen (es gibt eine Nebenhütte mit Holzvorrat und Müllbehältern), und los gehts…

                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Standard, für diese Art Hütten, aber wirklich schön
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Prima Wetter am Morgen – und (fast) so sollte es auch den ganzen Tag bleiben. Blick zurück auf das Wäldchen, in dem die Rasthütte Jågge liegt:
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Schöne Herbstfarben auch beim Blick nach rechts, auf das obere Ende des Tjaktjajávrre bzw. den See Rittak
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Blick voraus über den Tjaktjajávrre
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    …und einige Minuten später nach links (Norden) in das Tal zwischen Vájggántjåhkkå und Tjahkelij (rechts). Der „kleine“ Berg, der hinter dem Tjahkelij im Rapadalen hervorlugt, ist der Nammásj:
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Der Tjahkelij in voller Schönheit von Süden
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3290554

                                                                                                                                                                                                    Wenig später war dann der bewaldete Abschnitt des Kungsleden erreicht, der sich bis zum Laitaure hinzieht. Irgendwo dort kamen mir auch die ersten (wenigen) Leute entgegen, die das frühe Boot über den See genommen hatten. Idyllisch.
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_293.jpg
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ID: 3290560

                                                                                                                                                                                                    Der Tjahkelij von Osten. Da soll man ohne Klettern hochkommen können?!
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_294.jpg
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ID: 3290555

                                                                                                                                                                                                    Ich brachte dann mein großes Gepäck zur „Wartehütte“ beim Bootsanleger am Laitaure – keine anderen Leute zu sehen; es rudert gerade auch niemand. Dann etwa einen Kilometer mit leichtem Gepäck zurück, und „querwaldein“ Richtung Tjahkelij. Pfade waren da nicht zu finden, aber man kam ganz gut durch. Auch alles ziemlich trocken.

                                                                                                                                                                                                    Näher zum Fuß des Berges, wo es steiler wird, endet der Wald, und da sieht man auch die logische Aufstiegsroute deutlicher:

                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_295.jpg
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ID: 3290557

                                                                                                                                                                                                    Hier wird es richtig steil. An mehreren Stellen Bärenlosung im ganzen Aufstieg, wie auch unten im Wald schon. Gesehen habe ich natürlich keinen. Was die da oben wohl wollen?
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_296.jpg
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ID: 3290556

                                                                                                                                                                                                    Unproblematisch, aber halbwegsschwindelfrei sollte man schon sein:
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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                                                                                                                                                                                                    Fast oben, nach knapp einer Stunde…
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_298.jpg
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                                                                                                                                                                                                    Und das ist der im Ostteil des Plateaus liegende Gipfel, 36 m höher als der gegenüberliegende Skierffe, Blickrichtung Südost:
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_299.jpg
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ID: 3290559

                                                                                                                                                                                                    Ein Stück unterhalb, Blick über das Gipfelplateau Richtung Sarek, rechts das Rapadalen
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_300.jpg
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ID: 3290562

                                                                                                                                                                                                    Der berühmte Skierffe jenseits des Rapadalen, etwas herangezoomt, mal aus einer weniger bekannten Perspektive…
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_301.jpg
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ID: 3290564

                                                                                                                                                                                                    …ebenso das Rapadelta mit Nammásj und Skierffe…
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_302.jpg
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ID: 3290565

                                                                                                                                                                                                    …und etwas weiter rechts die Mündung in den Laitaure (Lájtávrre). In der Mitte am jenseitigen Ufer kann man die Lichtung mit den Aktse-Hütten erkennen.
                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_303.jpg
Ansichten: 141
Größe: 625,6 KB
ID: 3290563

                                                                                                                                                                                                    Ungefähr an dieser Stelle, von wo ich die letzten Fotos gemacht hatte, fand ich dann Unmengen von reifen Moltebeeren, eigentlich die einzigen der Tour. Aaah, ob die zuvor genannten Bären auch wegen sowas auf den Berg steigen?! Naja, jedenfalls hielten die Moltebeeren mich so lange auf, dass ich mich dann wirklich ranhalten musste, um das planmäßige Boot über den See sicher zu erreichen.

                                                                                                                                                                                                    Daher war nicht mehr allzu viel Zeit für Fotos, nur für dieses hier, auf den Abstieg von knapp unterhalb der Kante. Links der Laitaure, rechts Tjaktjavávrre. Die Abstiegsstelle sollte man sich gut merken, denn von oben ist der Einstieg nicht offensichtlich!

                                                                                                                                                                                                    Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200907_304.jpg
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ID: 3290566

                                                                                                                                                                                                    Das Boot erreichte ich dann sicher, waren so 7–8 Leute, die sich mittlerweile eingefunden hatten.

                                                                                                                                                                                                    In Aktse hatte ich auch wieder keine Lust auf Zelt. Ein Bett hatte ich – für zwei Nächte – am Tag davor vom Gipfel des Vájggántjåhkkå gebucht, wo ganz guter LTE-Empfang ist. Wegen Corona war das in dem Jahr Pflicht, und darum auch die Sauna geschlossen. Von der Buchung wusste der Stugvärd zwar (noch) nichts, mangels Netz direkt in Aktse – er geht nur hin und wieder auf den Berg, um solche Daten und anderes zu empfangen – aber er glaubte mir

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                      • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                      • 3014
                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                      #99
                                                                                                                                                                                                      Tag 10 | 08.09.2020 | Skierffe

                                                                                                                                                                                                      (20 km | +940 Hm | −940 Hm; nur Tagesgepäck)

                                                                                                                                                                                                      Auch Aktse ist – die große Hütte – von der Bauart her eine der von mir geliebten „Abrahamssonstugorna“, offiziell „Fjällstuga 65“. Außer mir in dem rechten Raum in der ersten Nacht nur noch ein seit ein paar Jahren in Schweden lebender Pakistani, auf seiner ersten längeren Trekkingtour von Abisko nach Kvikkjokk unterwegs. Er hatte einige Fußprobleme, die er sich von einem Schweizer Arzt, in der Nacht mit seiner Frau im linken Raum, behandeln ließ. Am Abend hatten wir eine Weile zusammengesessen. Cool, wie viele Leute aus verschiedenen Ländern da unterwegs sind.

                                                                                                                                                                                                      Aber „meh“… das Wetter am Morgen sieht gar nicht lohnenswert für den Skierffe aus. Die Gipfel in den Wolken – und warum sollte man ohne Aussicht da hochsteigen?! – und leichter Nieselregen…

                                                                                                                                                                                                      Erstmal in der Hütte sitzen, abwarten, die „Hüttenbibliothek“ durchforsten und ein Frühschoppenbier trinken (10:41 Uhr … ein Carlsberg aus dem Saisonende-Abverkauf des Shops für sensationelle 10:- sKr...)

                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_305.jpg Ansichten: 0 Größe: 494,7 KB ID: 3290572

                                                                                                                                                                                                      Aktse ist renoviert, gemäß Zeitgeist nun heller als die originalen Abrahamssonstugorna
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_306.jpg Ansichten: 0 Größe: 449,8 KB ID: 3290571
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_307.jpg Ansichten: 0 Größe: 541,9 KB ID: 3290573

                                                                                                                                                                                                      Aber den ganzen Tag herumsitzen geht auch nicht. Vielleicht wird es ja noch besser. Einige Leute in Zelten sind auch noch da oder gehen jetzt – es ist fast halb 12 – auch erst los…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_308.jpg Ansichten: 0 Größe: 941,7 KB ID: 3290575

                                                                                                                                                                                                      Abzweigung zum Skierffe. Gemäß einem Tipp des Stugvärd biege ich aber nicht auf den stellenweise offenbar sehr matschigen Pfad ab, sondern gehe einige hundert Meter weiter den Kungsleden Richtung Sitojaure, bis ich die kahle Hochebene erreiche:
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_309.jpg Ansichten: 0 Größe: 638,8 KB ID: 3290577

                                                                                                                                                                                                      Dort dann völlig problemlos nach Westen. Das sieht so aus (Blick zurück nach Osten)…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_310.jpg Ansichten: 0 Größe: 788,9 KB ID: 3290574

                                                                                                                                                                                                      Blick nach Norden, über Sitojaure (See und Hütten am nördlichen Ufer), und in der Ferne kommt dann schon Saltoluokta – im Normaltempo zwei Tagesmärsche auf dem Kungsleden von Aktse
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_311.jpg Ansichten: 0 Größe: 471,5 KB ID: 3290578

                                                                                                                                                                                                      Ich nehme den Hügel Doaresoajvve mit, und dann ist auch schon der Skierffe in Sicht. Voilà - das Wetter wird auch besser!
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_312.jpg Ansichten: 0 Größe: 697,0 KB ID: 3290576

                                                                                                                                                                                                      Anderthalb Stunden später stehe ich oben. Die klassische Aussicht, das Rapadalen aufwärts mit den „Felsklotz“ Nammásj…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_313.jpg Ansichten: 0 Größe: 451,0 KB ID: 3290579

                                                                                                                                                                                                      …und über das Rapadelta zum Laitaure, rechts der Tjahkelij. Zwei der anderen Menschen im Bild sind ein polnisches Pärchen, die eigentlich ein paar Monate nach Kanada wollten, wobei ihnen aber Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Schweden war die einzig mögliche Alternative, und sie waren begeistert…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_314.jpg Ansichten: 0 Größe: 531,7 KB ID: 3290580

                                                                                                                                                                                                      Dann kam auch noch richtig die Sonne heraus…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_315.jpg Ansichten: 0 Größe: 787,5 KB ID: 3290581

                                                                                                                                                                                                      Leider war wegen des späten Aufbruchs nicht mehr sehr viel Zeit, aber auf gleichem Weg zurückgehen mochte ich noch nie. Daher westlich des Skierffe hinab, grob etwas orograhisch links (östlich) des dort hinab fließenden Baches. Weglos natürlich, aber gelegentlich sah man Spuren, die darauf hindeuteten, dass man nicht der Erstbegeher dieser Route war Teils ziemlich steil, aber wegen der dichter werdenden Vegetation genug Festhaltepunkte.

                                                                                                                                                                                                      Wegen der fortgeschrittenen Zeit keine Fotos vom Abstieg, aber der Wald in Talgrund sieht so aus – ziemlich dicht, aber doch gut durchquerbar:

                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_316.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,52 MB ID: 3290583

                                                                                                                                                                                                      Gelegentlich eröffnen sich Ausblicke auf den Skierffe von unten:
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_317.jpg Ansichten: 0 Größe: 1,11 MB ID: 3290586

                                                                                                                                                                                                      Besser dann vom Ufer des Sájvva-Sees:
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_318.jpg Ansichten: 0 Größe: 867,2 KB ID: 3290584

                                                                                                                                                                                                      Aber dann kommt da ja noch das Blockfeld unterhalb des Berges…
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_319.jpg Ansichten: 0 Größe: 605,2 KB ID: 3290582

                                                                                                                                                                                                      …und die Zeit wird knapp. Es ist 17:40, obwohl es hier auf dem dunkel geratenen Bild gruseliger aussieht, als es war:
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_320.jpg Ansichten: 0 Größe: 596,0 KB ID: 3290585

                                                                                                                                                                                                      Das ist irgendwie der… ähm… „Weg“ durch das Blockfeld:
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_321.jpg Ansichten: 0 Größe: 902,6 KB ID: 3290588

                                                                                                                                                                                                      und noch ein gruseliger Blick zurück Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_322.jpg Ansichten: 0 Größe: 557,2 KB ID: 3290587

                                                                                                                                                                                                      Irgendwo hier geht es lang (Relationen fehlen, aber die Blöcke sind übermannsgroß)
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_323.jpg Ansichten: 0 Größe: 989,6 KB ID: 3290589

                                                                                                                                                                                                      Unten am Wasser lang geht auch nicht, weil es unmittelbar an den Blöcken tief wird. Ist aber aufgrund des trüben Wassers auch schlecht einschätzbar.
                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200908_324.jpg Ansichten: 0 Größe: 623,4 KB ID: 3290590

                                                                                                                                                                                                      Für weitere Fotos war dann wirklich keine Zeit mehr. Der Wald nach Überwindung des Blockfelds war ziemlich nervig. Im Halbdunkel konnte ich da auch keinen länger verfolgbaren Pfad finden, obwohl es den möglicherweise gibt. Ich schlug mich dann zurück zum Ufer des ganz linken Rapaädno-Arms durch, dem ich einfach folgte. Zeitweise einfach am „Strand“ zu gehen, zeitweise kleines Steilufer mit Gestrüpp, das ich dann wieder mit der „Egal, die Schuhe sind eh' nass“-Taktik einfach im Wasser umging, ebenso einige zwar schmale, aber teils über-knie-tiefe linke Zuflüsse, bevor ich lange eine bessere Stelle suchte.

                                                                                                                                                                                                      Naja, irgendwann 19:30 Uhr kam ich dann bei den Hütten an. Ziemlich dunkel schon, aber ich sagte noch dem Stugvärd Bescheid. Dem hatte ich zuvor von meinem Plan erzählt, und er meinte, ich sollte mich doch besser melden, dass alles in Ordnung sei… OK, war es.
                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Ljungdalen; 03.11.2024, 16:36.

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Alter Hase
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                                                                                                                                                                                                        • 3014
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        (19 km | +530 Hm | −590 Hm)

                                                                                                                                                                                                        Heute der nächste Kungsleden-Tag. Los geht’s, zum morgentlichen regulären Boot (um 9 Uhr) zurück über den Laitaure. Ein letzter Blick zurück auf die Aktse-Hütten: in der Mitte die große Abrahamssonstuga mit der für diesen Hüttentyp eher untypischen überdachten Veranda, links die Stugvärd-Hütte mit Shop, rechts die mit Camper-Küche, Sauna usw.

                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_325.jpg
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                                                                                                                                                                                                        Von hier, besonders im herbstlichen Morgenlicht, sieht der Skierffe besonders beeindruckend aus
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_326.jpg
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                                                                                                                                                                                                        Und noch einmal, vom Boot aus. Weiter links der Nammásj…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3291983

                                                                                                                                                                                                        …und am anderen Ufer der Tjahkelij
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_328.jpg
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ID: 3291985

                                                                                                                                                                                                        Angekommen am Anleger am Südufer. Der Stugvärd – in der Nachsaison ist er auch Bootsführer – macht sich auf den Rückweg. Heute keine morgendlichen Passagiere Richtung Norden…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_329.jpg
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ID: 3291986

                                                                                                                                                                                                        Interessante Wolken. Was mag das bedeuten?
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3291988

                                                                                                                                                                                                        Blick zurück, knapp drei Stunden später, Zeit genug ist ja. Links nochmal der Tjahkelij
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

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ID: 3291987

                                                                                                                                                                                                        …und Blick voraus, wenig später. Die nahe gelegenen Berge von rechts nach links sind Favnoajvve, Huornnásj (zwischen diesen beiden führt der Weg später durch) und Rittak-Nammásj. Das Tagesziel ist schon in Sicht, bei dem See links (Sjábttjakjávrre). Sollten mir die Regenschauer da hinten Sorgen machen? Mussten sie nicht, wie sich weiter herausstellte…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_332.jpg
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ID: 3291990

                                                                                                                                                                                                        Eine halbe Stunde später ist wieder die idyllische Jågge-Rasthütte erreicht, in der ich drei Nächte zuvor übernachtet hatte. Jetzt am Tag ist niemand dort.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_333.jpg
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ID: 3291994

                                                                                                                                                                                                        Und noch eine weitere halbe Stunde später bin ich ungefährt an der Stelle, an der ich drei Tage zuvor den Kungsleden erreicht hatte.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_334.jpg
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ID: 3291993

                                                                                                                                                                                                        Brücke über den Jákkejágásj. Sie scheint ziemlich überdimensioniert…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_335.jpg
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ID: 3291991

                                                                                                                                                                                                        …bei diesem Wasserstand bzw. in dieser Jahreszeit, oder sogar völlig nutzlos. Aber im Frühsommer mag hier „mehr los“ sein. Im Tal der Rittak-See.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_336.jpg
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ID: 3291995

                                                                                                                                                                                                        Der Favnoajvve kommt näher. Dies ist wirklich ein sehr schöner – und auch leichter – Wegabschnitt. Für mich sogar einer der schönsten des Kungsleden, die ich kenne…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_337.jpg
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ID: 3291992

                                                                                                                                                                                                        Ein letzter Blick zurück auf den Tjaktjajávrre…
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_338.jpg
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ID: 3291996

                                                                                                                                                                                                        …und den Rittak, von kurz vor dem kleinen Pass zwischen Favnoajvve und Huornnásj. Dort muss ein kurzes Geröllfeld überquert werden, und an diesem Tag ist es dort ziemlich windig.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_339.jpg
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Größe: 525,6 KB
ID: 3291997

                                                                                                                                                                                                        Dann beginnt der Abstieg in Richtung des etwa 200 Höhenmeter tiefer beginnenden Waldes. Blick nach halbrechts voraus auf den Gállakvárre und das Bårdde-/Pårte-Massiv in der Ferne.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_340.jpg
Ansichten: 67
Größe: 466,3 KB
ID: 3291998

                                                                                                                                                                                                        Dort begegnet mir ein junges belgisches Pärchen, mit dem ich kurz ins Gespräch komme. Ziemlich „fehlausgerüstet“, mit leichten Stadt-Sportschuhen und einem Wurfzelt, das er am Griff über der Schulter hängend trägt und an dem der Wind jetzt ziemlich zerrt. In der Nacht sei es unerwartet kalt und windig gewesen. So hätten sie sich das nicht vorgestellt, aber die Hütten seien ihnen zu teuer. Bis Aktse und zum Skierffe wollten sie aber auf jeden Fall noch kommen. Naja. Ich wünsche ihnen viel Glück.

                                                                                                                                                                                                        Später begegne ich noch einer deutschen Weitwanderin, die in – wenn ich mich recht erinnere – Halmstad gestartet was. Bemerkenswert. (Für mich wäre das ja nichts…)

                                                                                                                                                                                                        Aus dem Wald auf den letzten Kilometern gibt es keine Bilder. Wald halt Zu berichten wäre, dass dort in dem Jahr die Bohlen-Abschnitte erneuert wurden, und auch die Brücken repariert. Überall waren noch Spuren der Arbeiten zu sehen.

                                                                                                                                                                                                        Kurz vor der Nationalpark-Grenze, etwa 1,5 km vor der Pårtestugan, kreuzt die Quad-Trasse den Weg, die in nördlicher Richtung östlich am Gállakvárre vorbeiführt, und über die man aus dieser Richtung am günstigsten durch den Wald in Richtung Gállakjávrre / Jierttá / Ijvvárláhko aufsteigen kann

                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_341.jpg
Ansichten: 71
Größe: 1.009,5 KB
ID: 3292000

                                                                                                                                                                                                        Und dann ist Pårtestugan erreicht, schön auf einer Halbinsel im See Sjábttjakjávrre gelegen, 100 m abseits des Kungsleden. Pünktlich zur Ankunft beginnt es dann doch zu nieseln, aber das ist mir jetzt egal.
                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht

Name: Ljungdalen_20200909_342.jpg
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ID: 3291999

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Gerne im Forum
                                                                                                                                                                                                          • 01.10.2024
                                                                                                                                                                                                          • 83
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          Da hättest du dem geneigten Mitleser deine ganzen Abschlußgranatenbilder vorenthalten, wenn du nicht weiter geschrieben hättest💥eine geniale Idee mit den Besteigungen von Tjahkelij und Skierffe und ihren Aussichten auf das Delta von verschiedenen Gesichtspunkten bei bestem Wetter. Die sozialen Begegnungen sind auch immer wieder interessant, verschiedene Leute mit verschiedener Zielsetzung. Toller Bericht mit tollen Fotos!

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Alter Hase
                                                                                                                                                                                                            • 28.08.2017
                                                                                                                                                                                                            • 3014
                                                                                                                                                                                                            • Privat


                                                                                                                                                                                                            Naturum Vielen Dank. Euer Bericht war/ist für mich Anlass, das hier zuende zu bringen und nun doch wieder über ein "Sarek: Gipfel und Gletscher II" nachzudenken, 2025 oder 2026 vielleicht? Irgendwann werde ich ja dann wohl auch zu alt...

                                                                                                                                                                                                            (Nach dem aus gesundheitlichen Gründen - kaputte Knie, ich habe es hier gelegentlich schon erwähnt - weitgehend misslungenen Versuch 2021. Wobei das vielleicht auch noch einen Kurzbericht wert wäre, "Sarek: Gipfel ohne Gletscher Eins-komma-fünf" , denn an den ersten Tagen lief es halbwegs und hat für zwei Gipfel gereicht, von denen ich ansonsten bislang nicht so viele Berichte/Fotos kenne...)

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                              Vorstand
                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                              • 18.06.2014
                                                                                                                                                                                                              • 1591
                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                              Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                              ... Wobei das vielleicht auch noch einen Kurzbericht wert wäre, "Sarek: Gipfel ohne Gletscher Eins-komma-fünf" , denn an den ersten Tagen lief es halbwegs und hat für zwei Gipfel gereicht, von denen ich ansonsten bislang nicht so viele Berichte/Fotos kenne...)
                                                                                                                                                                                                              Aber unbedingt! Her damit! Das will ich gerne sehen!

                                                                                                                                                                                                              Kommentar