[SE] Sarek 2020: Gipfel und Gletscher

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  • woelfchen
    Erfahren
    • 20.03.2010
    • 276
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    • Meine Reisen

    #41
    Ok, gewonnen, du bist älter! 😉 Meine sind erst 3,6 und 7. Nimm' mir doch nicht die Illusion wenigstens mal eine einfache Tour - so in 5-10 Jahren durch den Sarek zu machen. Diese Traumvorstellung brauche ich einfach 😁. Wenn wir dann letztendlich woanders unterwegs sind - auch gut, dann aber in den nächsten Jahren!

    Ich hoffe, du begegnest meinem Mann nie um zu berichten, was ihn noch so alles erwartet🤣

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    • MartinHuelle
      Dauerbesucher
      • 31.01.2010
      • 948
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      • Meine Reisen

      #42
      Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
      Zu alt? Naja, ich bin auch immerhin 54... und habe 3 Töchter. Aber in den Sarek würde wohl, wenn überhaupt, nur eine der drei mitkommen. Wenn sie noch will & Zeit hat (2018 + 19 waren wir zusammen unterwegs, aber woanders).
      In Kürze geht es mit meiner Tochter (dann 11) erstmal in die Kungsleden-Region. Mal sehen, ob es mit ihr auch mal in den Sarek geht. Aber erstmal "muss" ich dort wohl nochmals alleine hin (vielleicht nächstes Jahr?) – Dein Bericht macht auch wieder große Lust dazu ...
      www.martin-huelle.de

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      • Highbeat
        Erfahren
        • 04.10.2020
        • 275
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        Huhu Ljungdalen,
        ein toller Bericht. Wir haben vor, im Sommer ebenfalls eine Tour in Suorva zu starten, deshalb ist es besonders interessant und die alpinen Abschnitte sind natürlich hochspannend. Ich würde gerne einmal über einen Gletscher wandern, aber (noch) fehlt mir leider die Erfahrung. Die Bilder über den Wolken sind wunderschön 😍

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        • Ljungdalen

          Alter Hase
          • 28.08.2017
          • 3317
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          Zitat von Highbeat Beitrag anzeigen
          Die Bilder über den Wolken sind wunderschön 😍
          Danke.

          Ich starte diesmal (schon) am 12.8. in Kvikkjokk und will am 26.8. in Ritsem sein. Route diesmal westlicher. Eigentlich wollte ich in der Gegenrichtung laufen, aber das geht aus diversen logistischen Gründen nicht.

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          • Ljungdalen

            Alter Hase
            • 28.08.2017
            • 3317
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            OK, mal endlich weitermachen... Vielleicht etwas weniger wortreich, sonst schaffe ich das nie
            Zuletzt geändert von Ljungdalen; 02.10.2021, 12:28.

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            • Ljungdalen

              Alter Hase
              • 28.08.2017
              • 3317
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              Tag 5 | 03.09.2020 | Áhkátjåhkkå & Álggavágge
              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

              (19 km | +1200 Hm | −1200 Hm)

              Heute nun also der zweite Gipfeltag. Ziel ist der Áhkátjåhkkå, höchster Berg des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs, der nach neuesten Messungen von den 1974 m in der gedruckten Fjällkartan noch auf 1983 m „gewachsen“ ist.

              Der relativ starke Wind vom Vorabend hatte sich in der Nacht auf vereinzelte Böen reduziert, sodass ich trotz meines immer sehr leichten Schlafes einigermaßen durchschlafen konnte. Vor 7 Uhr bin ich aber hellwach, was soll's, schnell frühstücken und los geht’s. Wetter sieht gut aus; nur der Wind kommt wieder auf, aber immer noch aus offensichtlich günstigen Südwestrichtungen.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_165.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3080104
              Blick zurück zehn Minuten nach dem Aufbruch. Wenn man genau hinguckt, sieht man genau in Bildmitte mein Zelt.

              Aufsteigen will ich über den Nordostgrat, laut Grundsten müsse man bei den „im unteren Teil … steile(n) Felsen … die Hände zu Hilfe nehmen“.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_166.JPG Ansichten: 0 Größe: 693,6 KB ID: 3080105
              Das stimmt und sieht so aus; Blick nach oben. Aber nirgends problematisch.

              Auf dieser Seite ist es wie aufgrund der Windrichtung erwartet auch diesbezüglich relativ ruhig.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_167.JPG Ansichten: 0 Größe: 636,1 KB ID: 3080106
              Eine gute Stunde nach dem Aufbruch eröffnet sich dieser Blick über die Schulter des Skårvatjåhkkå in Richtung des noch wolkenverhangenen Sarektjåhkkå-Massivs

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_168.JPG Ansichten: 0 Größe: 466,8 KB ID: 3080107
              Gegenüberliegende Talseite des Áhkávágge mit dem Seitental zwischen Skårvatjåhkkå und Axel Hambergs topp; dort hoch führt der Normalweg auf beide Gipfel

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_169.JPG Ansichten: 0 Größe: 740,7 KB ID: 3080108
              Kanalberget mit dem Gletscher Áhkájiegŋa – dort will ich morgen weiter – und links dem Tal vom Jågåsjgaskajiegŋa und See 1411 m (früher 1410 m)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_170.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3080109
              Eine weitere halbe Stunde später kann man bereits das Álggavagge bis zur Vereinigung mit dem Guohpervágge überblicken

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_171.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,88 MB ID: 3080110
              Relativ unvermittelt erreiche ich das Gipfelplateau, sehr gut in der Zeit liegend: es ist noch nicht einmal 10 Uhr.

              Hier weht der Wind schon bedeutend frischer. Zunächst geht es noch über Gestein, aber weit weniger „geröllig“ als befürchtet.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_172.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,34 MB ID: 3080111
              Kurze Pause am Rand der Gletscherkappe, wo dieser bequeme Stein liegt; da kann ich die Grödel anziehen

              Der weitere Aufstieg über den komplett firnbedeckten Gletscher ist einfach, aber abschnittsweise doch steiler, als gedacht und als es von weitem bzw. von unten aus der Ferne aussieht. Je näher ich den zunehmend auflockernden Wolken komme, desto stärker wird der frontal von vorn kommende Wind: ich bin froh, den Eispickel dabei zu haben und diesen immer mal als dritten Haltepunkt nutzen zu können.

              Gut drei Stunden nach dem Start bin ich fast am Gipfel. Der Ausblick von dort, von Ost bis Nordwest:


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_173.JPG Ansichten: 0 Größe: 555,6 KB ID: 3080112
              Zwischen Axel Hambergs topp und Kanalberget hindurch auf Jågåsjgaskajiegŋa und See 1411 m

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_174.JPG Ansichten: 0 Größe: 699,8 KB ID: 3080113
              Skårvatjåhkkå mit Sarektjåhkkå-Massiv und Mihkájiegŋa in der Ferne

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_175.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3080116
              Östliches Álggavagge und Guohpervágge, ganz rechts ein Teil der Skárjáebene; Skárjájåhkkå; der Berg mit dem „markanten Profil“ links der Wolken, jenseits des Ruohtesvágge sollte Såltatjåhkkå sein

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_176.JPG Ansichten: 0 Größe: 698,7 KB ID: 3080115
              Vier Bergketten/-massive (die am Horizont nicht gezählt): Härrábákte-Ostausläufer, dahinter Ruohtes mit Sjielmátjåhkkå, Gasskatjåhkkå, Skárjátjåhkkå-Hauptgipfel (1810 m) und Gletscher Sjielmájiegŋa. Es folgt das nordwestliche Ende des Sarektjåhkkå-Massivs bis zum Niják (1920 m); genau hinter diesem schaut gerade so der Áhkká-Stortoppen (2011 m) hervor.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_177.JPG Ansichten: 0 Größe: 570,3 KB ID: 3080114
              Weiter westlich: vom Westrand des Áhkká-Massivs über Gisuris bis zum Guohper, vorne links die Schneekappe des Härrábákte

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_178.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3080117
              Gipfelpyramide

              Die Windgeschwindigkeit hier oben kann ich natürlich nur schätzen, aber verglichen mit einem Tag 2018 in Schottland, wo der Wetterbericht von „Böen bis 50-60 mph“ sprach: in dem Bereich wird es wohl auch gewesen sein. Jedenfalls wurde der an die Pyramide gelehnte Eispickel noch umgerissen. Sonderlich kalt ist es aber nicht, schätze 5 °C.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_179.JPG Ansichten: 0 Größe: 845,8 KB ID: 3080119
              Kanalberget mit Áhkájiegŋa. Von hier kann man bereits dessen Südteil sehen, dem der Rijddanjunjesjågåsj entfließt, mein Ziel für morgen. Ob das Wetter hält? Habe so meine Zweifel…

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_180.JPG Ansichten: 0 Größe: 749,3 KB ID: 3080118
              Nicht viel zu sehen vom Gipfel des Sadelberget – aus dieser Richtung kommt der Wind.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_181.JPG Ansichten: 0 Größe: 767,2 KB ID: 3080120
              Das Álggavágge in voller Schönheit: von hier oben sehen die 10 km bis zum Álggajávrre wie ein Katzensprung aus.

              Endlich, 11 Jahre nach Entstehung meines Profilbildes, kann ich ein Foto genau in der Gegenrichtung machen: Das hatte ich mir damals vorgenommen!


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_182.JPG Ansichten: 0 Größe: 595,3 KB ID: 3080122
              …und noch einmal größer. Hinter dem Álggajávrre der Álájávrre, irgendwo dahinter kommt Stáloluokta, und am Horizont die Berge jenseits des Virihaure, teils schon in Norwegen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_183.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,00 MB ID: 3080123
              Lánjektjåhkkå (1844 m), die vergletscherten/verschneiten Massive in der Ferne könnten Gasskatjåhkkå und Reinoksfjellet sein, weit in Norwegen, fast 70 km Luftlinie entfernt… Oder?

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_184.JPG Ansichten: 0 Größe: 594,3 KB ID: 3080121
              Blick nach Südwesten, zu sehen sind Teile des Gletschers Rijjdajiegŋa, aber auch der Gipfel des Niejdariehppe versteckt sich in den Wolken

              Na gut, Zeit für den Rückweg. Eigentlich hatte ich mit der Idee gespielt, im Westen/Südwesten abzusteigen, wie von Grundsten beschrieben, aber weil aus der Richtung der Wind kommt, gehe ich doch wieder in die Richtung, aus der ich gekommen bin.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_185.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3080126
              Die Gletscherkappe des Áhkátjåhkkå: Von hier kann man die verdeckten Spalten, vor denen Claes Grundsten warnt, doch erahnen. Aus der anderen Richtung, im Gegenlicht, fielen die gar nicht auf. Aber ich hatte mich auch weiter (von hier gesehen) links gehalten.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_186.JPG Ansichten: 0 Größe: 442,6 KB ID: 3080125
              Langsam klart es am Sarektjåhkkå auf. Rechts Svarta spetsen und Spijkka.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_187.JPG Ansichten: 0 Größe: 664,6 KB ID: 3080124
              Zehn Minuten später sind die Wolken weg.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_188.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3080127
              Von dort unten bin ich gekommen.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_189.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3080131
              Suchbild: wo ist das Zelt? … (fast genau in Bildmitte, vergrößert sieht man es)

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_190.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3080128
              Runter halte ich mich etwas weiter rechts, um nicht wieder am Grat kraxeln zu müssen… und tatsächlich, ein Schneefeld: das sieht doch gut aus!

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_191.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3080133
              …aber auf direktem Weg von oben (hier Blick zurück) eher schwer erreichbar; daher musste ich doch wieder ein Stück zum Nordostgrat hinüber (von hier rechts) und zurück traversieren.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_192.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,13 MB ID: 3080129
              Am Rand des Schnellfeldes ist wie immer Vorsicht geboten, aber es ist ziemlich fest.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_193.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,56 MB ID: 3080130
              Geschafft, nach 20 Minuten! Das war ein schöne Rutschpartie im Stehen/Hocken: ohne „Bremse“, hier den Eispickel, nicht empfehlenswert, glaube ich.

              Über Fels und Geröll hätte es sicher viel mehr Kraft und vor allem Zeit gekostet… Aber ein ganzes Stück Geröll folgt dann bis hinab zum Talgrund trotzdem noch.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_194.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3080146
              Schöne Schneebrücke über den Áhkájåhkå. Größenverhältnisse: „lichte Höhe“ über dem Wasser vielleicht zwei Meter.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_195.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,09 MB ID: 3080136
              Zum Glück muss ich da nicht rüber… aber Rentiere hält die Schneebrücke gut.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_196.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,17 MB ID: 3080132
              Oh! Sogar eine ganze Herde! Zuvor hatte ich hier im Tal keine gesehen…

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_197.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,57 MB ID: 3080135
              … und da kommt das Wasser wieder hervor.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_198.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,77 MB ID: 3080137
              Diese Brücke hält sicher nicht mehr so lange… aber es ist ja schon September, wer weiß.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_199.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,61 MB ID: 3080134
              Zurück beim Zelt kurz nach 14 Uhr.

              Zeit für einen kleinen Mittagsimbiss, aber was mit dem angebrochenen Tag machen, bei diesem schönen Wetter? Ich entscheide mich, ein Stück durch das Álggavágge in Richtung Westen zu laufen.

              Das kennen ja viele ODSler… aber bei solchem Wetter? Paar Impressionen:


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_200.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3080141
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_201.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3080138
              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_202.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,44 MB ID: 3080139

              Durch die offenbar lange Trockenheit zuvor gibt es zudem überhaupt keinen Sumpf. Kann mir gut vorstellen, dass es manchmal auf diesem lieblichen Wiesen ganz anders aussieht.

              Der Pfad ist zwar gut ausgetreten – oder vielmehr in diesem Bereich einige parallele Pfade, aber es sind bedeutend weniger Leute unterwegs als an den Tagen zuvor auf der „Autobahn“. Den ganzen Nachmittag über treffe ich nur einen Deutschen, unterwegs von Kvikkjokk nach Ritsem abseits der Hauptroute.


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_203.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3080140
              Blick hinauf zum Härrábákte

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_204.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,41 MB ID: 3080144
              …und hinüber zum Áhkátjåhkkå. Dort oben war ich vor vier Stunden! Durch das Tal rechts wäre ich gekommen, hätte ich mich für den Abstieg nach Westen entschieden.

              Später wird es etwas schwieriger, dem richtigen Pfad zu folgen, weil er sich im Weidengestrüpp unklar verzweigt – aber da kenne ich viel schlimmere Abschnitte (sollten am nächsten Tag im Sarvesvágge folgen).


              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_205.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,27 MB ID: 3080145
              An der Stelle, wo der Álggajávrre in Sicht kommt, kehre ich aber um. Bei der sonnigen Fläche über dem See links kommt das Niejdariehpvágge heraus, der wohl beliebteste Übergang zwischen Sarvesvágge und Álggavágge.

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_206.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3080143
              Blick zurück nach Osten, wieder mit dem Áhkátjåhkkå

              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200903_207.JPG Ansichten: 0 Größe: 512,0 KB ID: 3080142
              Ist er nicht schön?
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Ljungdalen; 07.10.2021, 12:08. Grund: Korrektour

              Kommentar


              • TilmannG
                Fuchs
                • 29.10.2013
                • 1380
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                Sehr schöne Gipfeltour - da muss ich endlich auch mal hin....
                Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                ...die vergletscherten/verschneiten Massive in der Ferne könnten Gasskajåhkkå und Reinoksfjellet sein, weit in Norwegen, fast 70 km Luftlinie entfernt… Oder?
                Ja, Gasskajåhkkå links ist eindeutig.
                Grüße von Tilmann
                http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                • Ljungdalen

                  Alter Hase
                  • 28.08.2017
                  • 3317
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
                  Ja, Gasskajåhkkå links ist eindeutig.
                  Ah, da fällt mir ein Schreibfehler auf (bei mir schon): Gasskatjåhkkå natürlich (bzw. nach alternativer/samischer Rechtschreibung auch Gasskačohkka). Einen gleichnamigen gibt es ja schon weiter oben auf der Seite hier, ist ja auch ein Allerweltsname: samisch "gasska-" = "Mittel-", also "Mittelberg"...
                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 02.10.2021, 13:53.

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                  • berniehh
                    Alter Hase
                    • 31.01.2011
                    • 2627
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    ist ja echt eine super Gegend da und schöne Fotos
                    Habe den Bericht gerade erst gefunden, den muss ich die Tage mal genauer unter die Lupe nehmen🙂
                    www.trekking.magix.net

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                    • fahrenheit
                      Gerne im Forum
                      • 12.04.2015
                      • 78
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      Endlich, 11 Jahre nach Entstehung meines Profilbildes, kann ich ein Foto genau in der Gegenrichtung machen: Das hatte ich mir damals vorgenommen!
                      *scroll, scroll* Ahh! Gut, dass du das dazu geschrieben hast! Ja, ein schöner Berg. Und ein schöner Bericht.
                      (Wenn auch nicht ganz in meiner Liga. )

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                      • Lhor
                        Erfahren
                        • 01.10.2020
                        • 110
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        Dieser Bericht ist top!

                        freue mich jedes mal wenn es hier wieder weiter geht

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                        • Ljungdalen

                          Alter Hase
                          • 28.08.2017
                          • 3317
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          Schön, dass es euch gefällt! Vielen Dank!

                          fahrenheit : ach, einfach probieren! Vor allem ohne bzw. mit sehr wenig Gepäck schafft man sehr viel!

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                          • Blahake

                            Vorstand
                            Fuchs
                            • 18.06.2014
                            • 1953
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            Ich freue mich auch sehr, dass es hier weitergeht. Nicht zuletzt, weil ich dieses Jahr in eines der Täler geschaut habe, die Du Deinem eingestellten Track nach durchwandert hast und mich dabei gefragt habe, wie um Himmels Willen Du das angesichts der steilen Hänge und einer m. E. schwierigen Flussquerung bewerkstelligt hast. Also bitte - spann' mich nicht noch länger auf die Folter und hau' in die Tasten!

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                            • Robtrek
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                              • 13.05.2014
                              • 924
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              Sollte es hier eigentlich nicht noch bis Kvikkjokk weitergehen? Macht ja nichts, wenn die Reise schon ein Jahr zurückliegt, die Route war doch sehr vielversprechend, finde ich. Sogar wenn keine Zeit für die Erstellung von Texten ist, würden mich schon einfach die Fotos interessieren, besonders natürlich von den höher gelegenen Übergängen. Das wäre doch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr: hier noch mal einige Fotos einstellen

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                              • Ljungdalen

                                Alter Hase
                                • 28.08.2017
                                • 3317
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #55
                                Zitat von Robtrek Beitrag anzeigen
                                Sollte es hier eigentlich nicht noch bis Kvikkjokk weitergehen?
                                Hm, ja...

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                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3317
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #56
                                  Tag 6 | 04.09.2020 | Áhkájåhkå – Sarvesvagge
                                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                  (17 km | +680 Hm | −890 Hm)

                                  Gut, ich fasse mich mal etwas kürzer, sonst werde ich mit dem Bericht nie fertig Besonders, nachdem nun schon einige Leute wiederholt die Fortsetzung angemahnt haben, zumal sie sich für den einen oder anderen – eher selten begangenen oder beschriebenen – Abschnitt besonders interessieren, beispielsweise für den hier anstehenden Gletscherübergang via Áhkájiegŋa ins Sarvesvagge.

                                  Das zwar zuletzt windige, aber trotzdem sehr schöne Wetter ist nun offenbar erstmal vorbei, wie ein Blick aus dem Zelt gegen 7 Uhr zeigt: der Himmel grau, tiefhängende Wolken, die Gipfel nicht zu sehen – aber zumindest kein Regen und jetzt kaum Wind. Eigentlich wollte ich mich bei schlechter Sicht nicht auf Gletscher wagen, aber nach den guten Erfahrungen des Ausflugs drei Tage zuvor beschließe ich nun doch, es zu wagen.

                                  Gut zwei Stunden lasse ich mir mit Frühstück und Zusammenpacken Zeit – kurz nach 9 mache ich mich auf den Weg. Ich bleibe an der orographisch linken, also in Gehrichtung rechten Seite des Áhkávágge. Besondere Schwierigkeiten gibt es dort im unteren Teil nicht: zwar kein Pfad, aber gut zu gehen und nur wenig bzw. leicht zu umgehendes Geröll.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_208.JPG Ansichten: 0 Größe: 948,1 KB ID: 3112721
                                  Nach einer halben Stunde komme ich unterhalb des Schneefelds vorbei, über das ich am Vortag vom Áhkátjåhkkå abgestiegen bin

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_209.JPG Ansichten: 0 Größe: 487,2 KB ID: 3112720
                                  Blick voraus zum Gletscher, zumindest der untere Teil noch wolkenfrei

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_210.JPG Ansichten: 0 Größe: 615,5 KB ID: 3112716
                                  ...und Blick zurück

                                  Eine weitere Stunde brauche ich bis zum Gletscherrand. In dieser Zeit haben es die Wolken geschafft, so weit herunterzukommen, dass die Sicht keine 50 Meter mehr beträgt. Eigentlich hatte ich vor, bis zum östlichen Talrand zu gehen, und dort unterhalb des vom See 1409 m herunterkommenden Seitentals aus den Gletscher, denn laut Grundsten solle mal sich an den Gletscherrand unterhalb des Kanalberget halten. Dazu wäre es günstiger gewesen, früher auf die andere Seite des Áhkájåhkå zu wechseln, was ich aber nicht mache, weil er doch unerwartet viel Wasser führt und tief aussieht. Auf „meiner“ Seite wird das Gehen nun aber zunehmend unangenehm. Vor wenigen Jahren war hier offenbar noch Gletscher, das heißt jetzt viel Geröll und dazwischen Matsch.

                                  Und dann passiert noch ein kleines Missgeschick: in einem unaufmerksamen Moment knicke ich mit dem linken Fuß an einer völlig unproblematischen Stelle seitlich um. Das hat mir gerade noch gefehlt! Nach wenigen Minuten ist der stechende Schmerz weg… Glück gehabt. Aber an den nächsten drei Tagen werde ich den Fuß doch hin und wieder spüren.

                                  Wie auch immer: der Matsch nervt immer mehr und ich sehe nicht, wie weit es noch bis zur östlichen Talseite ist. Also nach rechts hoch zur Gletscherzunge, dort würde ich weitersehen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_211.JPG Ansichten: 0 Größe: 659,8 KB ID: 3112717
                                  Hm, nicht sehr einladend…

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_212.JPG Ansichten: 0 Größe: 761,5 KB ID: 3112718
                                  …scheint aber machbar

                                  Also Grödel an, los geht’s, und…


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_213.JPG Ansichten: 0 Größe: 766,3 KB ID: 3112719
                                  … zehn Minuten später sehe ich auch etwas; Blick zurück. Hier bin ich also, mitten drauf!

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_214.JPG Ansichten: 0 Größe: 727,3 KB ID: 3112722
                                  Und da ist die rechte Talseite, wo ich eigentlich hin wollte.

                                  Gut, gehe ich halt hier etwa auf gleichbleibender Höhe hinüber. Spalten sehe ich zunächst kaum, erst etwas weiter oben, schon näher zum östlichen Gletscherrand.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_215.JPG Ansichten: 0 Größe: 826,0 KB ID: 3112723
                                  Dies ist die größte, im Vordergrund vielleicht 70 cm breit. Ich überquere sie etwas weiter hinten in Blickrichtung, wo sie mit Schnee verschlossen und schmaler ist.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_216.JPG Ansichten: 0 Größe: 413,5 KB ID: 3112724
                                  Weiter oben und nahe am Steilhang des Kanalberget beginnt dann schön fester Schnee. Blick zurück…

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_217.JPG Ansichten: 0 Größe: 408,7 KB ID: 3112725
                                  …und voraus

                                  Die Sichtverhältnisse werden wieder schlechter, sodass ich zeitweise fast „blind“ gehe. Die Felsmasse des Kanalberget zur Linken „spüre“ ich eher als dass ich sie sehe. Daher komme ich irgendwann, nur für ein paar Minuten, zu weit nach rechts, stutze aber, als es wieder bergab zu gehen scheint. Das kann in dieser Richtung nicht sein, also wieder mehr nach links…


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_218.JPG Ansichten: 0 Größe: 524,9 KB ID: 3112729
                                  … und plötzlich stehe ich in dem Eiskanal, der dem Kanalberget seinen Namen gab. Leider: „wie Sie sehen, sehen Sie (fast) nichts“.

                                  Das ist schon die Passhöhe, gut eine Stunde und zehn Minuten nach Betreten des Gletschers, schneller als gedacht, kurz nach 12 Uhr. Der Matsch am Grund des Kanals ist offenbar auch der Klimaerwärmung geschuldet. In Beschreibungen habe ich davon nichts gelesen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_219.JPG Ansichten: 0 Größe: 396,7 KB ID: 3112730
                                  Blick die (westliche) Seitenwand des Kanals hinauf. Ohne Bezugspunkte leider wie immer schlecht einschätzbar. 20 Meter mögen es bis dort oben sein.

                                  Ich durchquere den vielleicht 200-300 Meter langen Kanal der Länge nach, und sobald seine Flanke niedrig und flach genug ist, wende ich mich nach Südwesten, denn ich will die Mittelmoräne des südlichen Áhkájiegŋa erreichen.

                                  Fotos mache ich auf diesem Abschnitt keine, denn ich bin faktisch wieder im Whiteout. Auf einem kurzen Stück geht es steiler hinab als auf der anderen Seite hinauf, aber unproblematisch. Fester Firn, keine Spalten zu sehen oder auch nur zu erahnen. (Was nicht hießt, dass sie nicht da sein könnten.) Allmählich wird es dann wieder flacher.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_220.JPG Ansichten: 0 Größe: 458,1 KB ID: 3112726
                                  Und unvermittelt, eine knappe halbe Stunde später, bin ich an der Moräne.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_221.JPG Ansichten: 0 Größe: 350,2 KB ID: 3112727
                                  Blick zurück, da bin ich hergekommen, links an den dunklen Stellen vorbei.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_222.JPG Ansichten: 0 Größe: 619,1 KB ID: 3112728
                                  Auf der Moräne

                                  Ich nehme die Grödel ab, aber es ist unangenehmer zu gehen als erhofft, denn zwischen den Steinen ist immer mal wieder blankes Eis, obwohl es von Weitem nicht so aussieht, und die Steine sind oft klein und wacklig. Nach ein paar Hundert Metern verlasse ich deshalb die Moräne auf der westlichen Seite, Grödel wieder an.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_223.JPG Ansichten: 0 Größe: 619,1 KB ID: 3112731
                                  Da sieht es so aus. Die Oberfläche ziemlich erodiert, auch dies das unangenehmste Stück Gletscher der ganzen Tour. Zumindest keine tiefen Spalten.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_224.JPG Ansichten: 0 Größe: 900,2 KB ID: 3112732
                                  Aber dafür eine Menge „Bäche“, die sich teils auch ganz schön tief eingeschnitten haben, hier etwas zwei Meter. Vorsicht ist natürlich trotzdem geboten: da drin stecken möchte ich nicht…

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_225.JPG Ansichten: 0 Größe: 779,7 KB ID: 3112733
                                  Wenig später lichten sich die Wolken wieder, leider nicht genug, um nochmal den Pass und den „Kanal“ zu sehen: Blick zurück über die „Bäche“ und die Mittelmoräne zum Kanalberget rechts…

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_226.JPG Ansichten: 0 Größe: 589,4 KB ID: 3112734
                                  … und von derselben Stelle talabwärts.

                                  Ich halte mich rechts, um dem Gletschertor nicht zu nah zu kommen: dieser Teil sah auf Satellitenbildern irgendwie suspekt aus.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_227.JPG Ansichten: 0 Größe: 506,0 KB ID: 3112735
                                  Und nochmal von derselben Stelle, Blick in das rechte Seitental östlich unterhalb des Rijddatjåhkkå.

                                  Auf diesem Abschnitt lässt es sich auf festem Firn gut gehen.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_228.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,21 MB ID: 3112745
                                  Blick in dieselbe Richtung, 20 Minuten später. Der Rand des Gletschers ist erreicht. Besonders „schön“ sieht er hier nicht aus, und ist offensichtlich erst vor kurzer Zeit abgetaut: In der nächsten halben Stunde geht es über unangenehmes ein Block- und Matschfeld, abschnittsweise steil abwärts, hier und da versinkt man knöcheltief im Schlamm, weil die doch liegenden Steine trügerisch sind.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_229.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,71 MB ID: 3112737
                                  Das Gletschertor mit dem dort heraus fließenden Rijddanjunjenjågåsj. Wie immer bei solchen Ansichten ist die Größe schlecht einzuschätzen: Der abgebrochene Eisblock in der Mitte ist sicher über fünf Meter hoch…

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_230.JPG Ansichten: 0 Größe: 930,5 KB ID: 3112736
                                  Eine Viertelstunde später erreiche ich den Talgrund und blicke zurück zum Gletschertor. Gut, dass ich dort nicht runtergegangen bin, sondern links außerhalb des Bildes, wo der Gletscher bedeutend flacher ausläuft. Obwohl es aus dieser Perspektive womöglich schlimmer aussieht, als es ist.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_231.JPG Ansichten: 0 Größe: 477,3 KB ID: 3112738
                                  Da unten ist schon das Sarvesvagge, oben der Gipfel des Nåite/Noajdde in den Wolken.

                                  Nachdem die Vegetation erreicht ist, geht es sich in einiger Entfernung vom dort relativ steil eingeschnittenen Rijddanjunjenjågåsj äußerst angenehm.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_232.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,02 MB ID: 3112739
                                  Ein letzter Blick zurück zum Gletscher, etwa anderthalb Stunden, nachdem ich ihn verlassen hatte, links oberhalb der „schmutzigen“ Stelle in Bildmitte. Die Mittelmoräne des südlichen Áhkájiegŋa ist wirklich sehr schön anzusehen.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_233.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,53 MB ID: 3112740
                                  Schöne Rentierweide hier, im Hintergrund der Nordhang des Nåite/Noajdde.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_234.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3112746
                                  Der Talgrund des Sarvesvagge kommt ins Blickfeld, mittlerweile ist es 15.40 Uhr.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_235.JPG Ansichten: 0 Größe: 745,5 KB ID: 3112744
                                  Blick nach Westen, das Sarvesvagge hinauf.

                                  Hier beginnt eine der besten Blaubeerstellen der ganzen Tour. Ich lasse mir über eine halbe Stunde Zeit.

                                  Dann kommt die Furt, bei der ich während der Planung die größten Bedenken hatte, aber bei dem allgemein niedrigen Wasserstand ist es auch hier, ein Stück oberhalb der Einmündung des Rijddanjunjenjågåsj, völlig unproblematisch. Das Wasser reicht nur an der tiefsten Stelle bis knapp über die Knie, und nach 20 Sekunden bin ich rüber.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_236.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,62 MB ID: 3112742
                                  Blick auf die Furtstelle, bei der kleinen Insel.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_237.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3112741
                                  Dort bin ich heruntergekommen: Tal des Rijddanjunjenjågåsj.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200904_238.JPG Ansichten: 0 Größe: 727,7 KB ID: 3112743
                                  Und in diese Richtung, das Sarvesvagge abwärts, will ich noch etwa drei Kilometer gehen und mir irgendwo am östlichen Rand von Noajdevallda, wie das ziemlich ebene Mündungsdelta des Noajdejåhkå in den Sarvesjåhkå genannt wird, einen Übernachtungsplatz suchen. Durch die Wolken sind Lulep Stuollo und dahinter der nördliche Teil des Bielloriehppe-Massivs zu sehen.

                                  Hier beginnt nun der unangenehme Teil des Tages. Nachdem es trotz der niedrig hängenden Wolken den ganzen Tag trocken geblieben war, setzt Nieselregen ein, der zunehmend zu richtigem Regen wird. Und vor allem: ich komme in übermannshohes Weidengestrüpp. Entweder bin ich zu dumm, den richtigen Pfad zu finden, oder es gibt keinen… Kennt man ja: man findet etwas Pfadähnliches, aber nach 50 Metern endet es ohne erkennbare Fortsetzung. Dazu das Wasser von oben,auch immer mal Sumpf unten: Bald bin ich ziemlich nass.
                                  Lust, den Fotoapparat herauszuholen und Fotos zu machen, habe ich keine mehr…

                                  Nach fast einer Stunde bin ich noch keinen Kilometer weiter gekommen, und es geht schon auf 18 Uhr zu. Das wird mir zu dumm, die Schuhe sind mittlerweile sowieso völlig durchnässt – also runter zum Fluss und rein ins Wasser, wo das Gestrüpp bis ans Ufer reicht. So komme ich viel schneller voran, die restlichen über zwei Kilometer schaffe ich in einer guten halben Stunde, wo es geht, am Ufer, teils auf Kiesbänken, teils einfach im Wasser. Mehrmals quere ich Nebenarme des Sarvesjåhkå und die Menge von kleineren und größeren Mündungsarmen des Noajdejåhkå. Einfach „Augen zu und durch“… Dieselbe Idee hatte nicht lange vor mir schon jemand: die ganze Zeit folge ich Fußspuren, die auf sandigen Abschnitten gut zu erkennen sind, vielleicht einen, maximal zwei Tage alt. Ich treffe aber niemanden, wie auch nicht am nächsten und bis zum Abend des übernächsten Tages.

                                  Schließlich erreiche ich mein Ziel und finde einen schönen Sandstreifen bei der Einmündung des offenbar östlichsten Armes des Noajdejåhkå. Zwar nur maximal 30 cm über dem schnell dahinströmenden Wasser Sarvesjåhkå, aber ich rechne nicht mit einem so starken Anstieg in einer Nacht. Zwischenzeitlich hat es augehört zu regnen, also schnell das Zelt aufgebaut. Es beginnt wieder zu regnen… schnell rein, kurz ausruhen, die Augen zumachen… aber irgendwie hat mich dieser Tag doch ziemlich geschlaucht… als ich hungrig wieder aufwache, ist es kurz nach 1 Uhr nachts.

                                  Und – es ist offenbar wolkenlos, ziemlich windstill, der noch fast volle Mond scheint (Vollmond war zwei Nächte zuvor). Essenkochen mitten in der Nacht – mal etwas Neues! Etwas kühl zwar, knapp über Null, aber ziemlich romantisch… Gegen 3 Uhr schlafe ich wieder ein.
                                  Angehängte Dateien
                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 06.02.2022, 12:22.

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                                  • berniehh
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                                    • 31.01.2011
                                    • 2627
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                                    #57
                                    Supergeile Gegend und Fotos Auch vom heutigen Post von der Gletscherquerung, trotz der dunkelgrauen Wolkensuppe. Ist das nicht die gleiche Route die evernorth auch gegangen ist?
                                    www.trekking.magix.net

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                                    • Ljungdalen

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                                      • 28.08.2017
                                      • 3317
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                                      #58
                                      Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                                      Supergeile Gegend und Fotos Auch vom heutigen Post von der Gletscherquerung, trotz der dunkelgrauen Wolkensuppe. Ist das nicht die gleiche Route die evernorth auch gegangen ist?
                                      Sieht so aus, entgegengesetzte Richtung... Müsste ja bei ihm am nächsten/übernächsten Tag kommen...

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                                      • Freedom33333
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                                        • 09.09.2017
                                        • 900
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                                        #59
                                        Wahnsinns Bilder, vielen Dank fürs Weiterschreiben.
                                        Auch wenn ich mich im Nebel da nicht draufgetraut hätte.

                                        Hast du mal nen Kurs gemacht irgendwo für solche Gletscher / Nutzung eines Eispickels beim Aufstieg etc.? Weil mit Grödeln über ein flasches Gletscherstück gehen das spaltenfrei ist kann ich mir ja als leichte Steigerung auch noch vorstellen, aber wenn du schreibst, dass es so steil ist, dass du einen Eispickel als dritten Haltepunkt brauchst dann scheint mir das schon ein eher fortgeschrittenes Niveau zu sein. Auch zu lesen welcher Gletscher jetzt begehbar ist und welcher gefährlich ist.
                                        Zuletzt geändert von Freedom33333; 06.02.2022, 12:03.

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                                        • Ljungdalen

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                                          • 28.08.2017
                                          • 3317
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                                          #60
                                          Zitat von Freedom33333 Beitrag anzeigen
                                          Auch wenn ich mich im Nebel da nicht draufgetraut hätte.

                                          Hast du mal nen Kurs gemacht irgendwo für solche Gletscher / Nutzung eines Eispickels beim Aufstieg etc.? Weil mit Grödeln über ein flasches Gletscherstück gehen das spaltenfrei ist kann ich mir ja als leichte Steigerung auch noch vorstellen, aber wenn du schreibst, dass es so steil ist, dass du einen Eispickel als dritten Haltepunkt brauchst dann scheint mir das schon ein eher fortgeschrittenes Niveau zu sein. Auch zu lesen welcher Gletscher jetzt begehbar ist und welcher gefährlich ist.
                                          Im Nebel wollte ich eigentlich auch nicht, aber wo ich nun schon mal da war...

                                          Nein, keinen Kurs, einfach ausprobiert. Und ich maße mir nicht an zu behaupten, ich könne Gletscher perfekt "lesen"... bin einfach risikofreudig, aber *versuche* dabei vorsichtig zu sein. Also nicht träumend einfach geradeaus zu laufen. Schon klar, dass das alles kritisch gesehen werden kann, besonders das Gehen über nichtapere Abschnitte... (OT: *wenn* unser See hier mal (teil-)zugefroren ist, bin ich auch meist der Erste, der bei, sagen wir, 5..7 cm Eisdicke vorsichtig probiert, ob Schlittschuhlaufen bereits möglich. Erst am Rand, dann irgendwann auch quer rüber.)

                                          Beim Áhkájiegŋa hier brauchte ich den Pickel übrigens gar nicht zum Gehen, *so* steil war es nirgends. Hatte ihn aber in der Hand, in der Hoffnung, dass er was nützen könnte, falls ich irgendwo rein rutsche. Unbedingt nötig war er auf den steilen Schneefeldern am Bucht-toppen und Áhkátjåhkkå an den Tagen zuvor.

                                          Und alles nicht zu vergleichen mit berniehhs Route besonders am Jostedalsbreen, scheint mir...

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