[SE] Sarek 2020: Gipfel und Gletscher

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  • Taffinaff
    Fuchs
    • 03.01.2014
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    • Meine Reisen

    #21
    Oh das fängt ja gut an. Seh gespannt auf die Gipfeltouren und die Gletscher, ich spekuliere seit langem über eine ganz ähnliche Strecke, bloß weiß ich noch immer nicht ob man wirklich alleine über Gletscher gehen sollte. Wie ist Deine Philosophie damit?

    Apropos Ausrüstung, kannst du bißchen mehr verraten über Gewicht usw? Ich war vor zwei Jahren zum ersten Mal dort, hatte am Start 16 kg auf dem Rücken inkl Proviant und Brennstoff für eine Woche. Fürs nächste Mal hoffe ich auf 14 kg für 1 Woche.

    Taffi

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    • Ljungdalen

      Alter Hase
      • 28.08.2017
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      #22
      Zitat von Taffinaff Beitrag anzeigen
      Seh gespannt auf die Gipfeltouren und die Gletscher, ich spekuliere seit langem über eine ganz ähnliche Strecke, bloß weiß ich noch immer nicht ob man wirklich alleine über Gletscher gehen sollte. Wie ist Deine Philosophie damit?

      Apropos Ausrüstung, kannst du bißchen mehr verraten über Gewicht usw? Ich war vor zwei Jahren zum ersten Mal dort, hatte am Start 16 kg auf dem Rücken inkl Proviant und Brennstoff für eine Woche. Fürs nächste Mal hoffe ich auf 14 kg für 1 Woche.
      Gletscher: na, "Philosophie" wäre übertrieben... ich habe Respekt, aber bin nicht sonderlich ängstlich. Eine Anspannung ist immer da, aber das macht ja einen teil des Reizes aus. Versuche mich vorher so gut wie möglich über jeden einzelnen Gletscher zu informieren und mich an die allgemeinen Regeln für Gletscherbegehungen zu halten (ok, außer an die, nicht allein zu gehen und ein Seil mitzunehmen...) Gletscher mit offensichlichen Riesenspalten bzw. bekannte derartige Zonen meide ich natürlich. Apere (schneefreie) Gletscher bevorzuge ich natürlich, aber wenn der Schnee fest aussieht - da vertraue ich meinem "Gefühl" und "gewisser" Erfahrung (bspw. Lage auf dem Gletscher insgesamt, sowas halt) - gehen auch. Kommt beides noch...

      Ausrüstung: habe ich vor, am Schluss zusammenfassend einiges zu schreiben. So bis 20 kg habe ich keine größeren Probleme, darum gucke ich darunter nicht mehr auf jedes Gramm. Klar, je weniger, desto besser, aber gewisse Dinge für die Bequemlichkeit möchte ich auch nicht missen. Die - vorgegriffen - 13 kg am Ende der Tour habe ich kaum noch gespürt. Zu Anfang war ich, wie geschrieben, etwas über den 20, aber da waren auch bspw. etwas schwerere Fotoausrüstung (Spiegelreflex usw.), Eispickel, Grödel dabei, also Sachen, die man nicht *unbedingt* dabei haben muss...

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      • Ljungdalen

        Alter Hase
        • 28.08.2017
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        #23
        Tag 3 | 01.09.2020 | Sarektjåhkkå-Massiv
        Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

        (18 km | +1500 Hm | −1500 Hm)

        Wieder wache ich ziemlich früh auf – es ist erst halb 7. Vom Wind ist nichts mehr zu hören.

        Gipfeltag!!!

        Gipfeltag?

        Gleich ein Blick aus dem Zelt, der mich ernüchtert. Der Himmel grauer als am vorigen Abend. Talaufwärts sieht es noch schlechter aus, in Richtung Guohpervágge hängt offenbar stärkerer Regen. Aber wenigstens regnet es hier nicht, und zwischen den Wolken lässt sich stellenweise blauer Himmel zumindest erahnen.

        Vielleicht bis zur Skárjáebene weitergehen und auf besseres Wetter am Nachmittag oder nächsten Tag warten?


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_074.JPG Ansichten: 0 Größe: 993,4 KB ID: 3052760
        Blick vom Zeltplatz am Tjåggŋårisjåhkå das Rapadalen hinab, mit dem Låddebákte

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        Von derselben Stelle zur gleichen Zeit talaufwärts: der Gipfel des Skárjátjåhkkå ist wolkenverhangen

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        Beim Wasserholen für den Frühstückstee entdecke ich unweit des Zeltes diese jungen Schneehühner, prima getarnt zwischen den Steinen. Offensichtlich noch zu jung zum charakteristischen Aufflattern – also laufen sie nur weg und lassen mich dabei auf ein-zwei Meter herankommen.

        Na gut. Frisch gewagt ist halb gewonnen, und so entscheide ich mich, zumindest bis zum Gletscher aufzusteigen. Dort würde ich weitersehen. Ich gehe mit leichtem Gepäck los und bleibe in Gehrichtung links des Tjåggŋårisjåhkå, zunächst nahe der Moränenkante. Der Bach hat sich stellenweise tief eingeschnitten und stürzt über mehrere Steilstufen hinab. Dort verläuft ein zunächst gut erkennbarer Pfad.

        Zehn Minuten nach dem Aufbruch beginnt es zu nieseln. Auch der Wind frischt wieder auf. Zumindest kommt er von hinten. Aber wenig später ist der Schauer vorbei, und das war dann auch der letzte Niederschlag für fast vier Tage…


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_077.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,50 MB ID: 3052764
        Um 8 Uhr bin ich schon ein gutes Stück vom Zelt entfernt, aber noch ist es zu erkennen (zumindest, wenn man das Bild groß macht). Weiter rechts das große Zelt der drei Schweden aus Malmö.

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        Einer der Wasserfälle des Tjåggŋårisjåhkå

        Nach einer halben Stunde ist das erste steile Stück überwunden und der Blick in den oberen Talkessel öffnet sich langsam. Ich erreiche erste Altschneefelder, die zum Bach hin abbrechen. Es sieht so aus, als wolle sich die Wolkendecke heben.


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        Blick talaufwärts von etwa 1050 m: von links nach rechts Tjåggŋåris (1651 m, in den Wolken), Svarta spetsen („Schwarze Spitze“, 1843 m; die 1626 m in den älteren Lantmäteriet- und der Calazo-Karte beziehen sich auf einen Punkt südwestlich unterhalb des Gipfels), der Doppelgipfel des Spijkka (1982 m) und wiederum in den Wolken der Vuojnesbákte (1944 m), von Neuschnee überzuckert

        Ab hier halte ich mich etwas links. Weglos geht es teils über Geröll, teils über schlammige Abschnitte. Die kleinen Wasserläufe sind einfach zu überqueren. Über kurze steile Geröllabschnitte erklimmt man mehrere Moränenstufen, wodurch man den von dort nicht einsehbaren Tjåggŋårisjåhkå und später die Gletscherzunge ein gutes Stück unter sich lässt.


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        Blick nach links: hängender Gletscher unterhalb des Tjåggŋåris

        Gegen 9 Uhr rückt der Gletscher ins Blickfeld.


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        Blick über den Gletscher Tjåggŋårisjiegŋa auf Spijkka, den jetzt wolkenfreien Vuojnesbákte und Sarvatjåhkkå (1911 m). Links ist die Mittelmoräne des Gletschers gut zu sehen

        Von hier traversiere ich, etwa auf gleicher Höhe von 1300 m bleibend, in Richtung der Mittelmoräne, die in Blickrichtung links und weit oberhalb der Gletscherzunge ausläuft.


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        In ständigem Auf und Ab geht es über Geröll oder Schneefelder, die ich dem Geröll vorziehe. Blick von der Route nach links zum Berg Tjåggŋåris, nach dem Gletscher und Bach benannt sind…

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_083.JPG Ansichten: 0 Größe: 620,7 KB ID: 3052766
        …und nach vorn. Da ist die Passhöhe zwischen Svarta spetsen und Spijkka!

        Das sieht doch ganz gut aus. Zumindest bis zum Pass muss ich noch, knapp 300 Höhenmeter! Oder sollen die bis hierher 500 „umsonst“ gewesen sein?


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        Ein Viertelstunde später sind die Grödel angelegt und ich stehe auf dem Gletscher (@„Gletscher-Neulinge“: ohne etwas steigeisenartiges kann man ein Begehung auf festem Eis vergessen).

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        Blick nach vorn

        Glücklicherweise ist der Gletscher hier im unteren Teil aper, und es sind auch keine Spalten zu sehen. Die vielen schmalen Schmelzwasserbäche an der Oberfläche lassen sich leicht überschreiten. Ich halte mich unweit des linken Randes der Mittelmoräne, bis diese endet. Dort schwenke ich leicht nach rechts, geradewegs auf die Passhöhe zu. Dort wird der Gletscher etwas steiler und ist von festem Schnee bedeckt. Sieht aber vertrauenerweckend aus; es ist eine völlig ebene Fläche, und auch bei Grundsten ist von Spalten keine Rede.

        Eine knappe Stunde später, kurz nach 10, erreiche ich den schmalen Fels- bzw. Geröllriegel am oberen Ende des Gletschers.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_086.JPG Ansichten: 0 Größe: 389,2 KB ID: 3052771
        Blick zurück über den Tjåggŋårisjiegŋa…

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_087.JPG Ansichten: 0 Größe: 308,4 KB ID: 3052775
        …und rechts davon das steile Schneefeld zur Svarta spetsen

        Dies ist noch nicht ganz der höchste Punkt: hinter dem knapp 50 Meter breiten Felsband steigt der nun folgende Gletscher Oarjep Sarekjiegŋa noch auf einigen Hundert Metern leicht an, bis er dann in Richtung Guhkesvágge abfällt. Am Rand des Felsriegels muss ich erst eine mit Schmelzwasser und Matsch gefüllte „Pfütze“ überqueren, dann stehe ich wieder auf Firn. Von den auf einigen Satellitenbildern in diesem Berich erkennbaren Spalten ist nichts zu sehen. Ich entscheide mich weiterzugehen; ist ja noch früh am Tag. Vorübergehend wird die Sicht sehr schlecht, aber verlaufen kann man sich hier kaum. Nach einer viertel Stunde klart es etwas auf, und man kann den Gletscher gut überblicken, allerdings nicht die Gipfel.

        Nachdem ich mich zunächst rechts des auf die Svarta spetsen zulaufenden Schneewalls gehalten habe, überquere ich ihn schließlich nach links in dem Bereich, in dem er nach etwa einem halben Kilometer schließlich flach ausläuft.


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        Auf dem oberen Teil des Oarjep Sarekjiegŋa

        Nach einer halben Stunde erreiche ich die linke Seite des Gletschers und überquere die dortige Seitenmoräne, hinter der ein Schneefeld beginnt, das sich an mehreren Stellen die gut 300 Meter hohe, recht steile Südostwand des Bucht-toppen hinaufzieht.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_089.JPG Ansichten: 0 Größe: 621,5 KB ID: 3052773
        An der nordwestlichen Seite des Gletschers, auf dem Schneefeld oberhalb der Moräne. Was dort in der Ferne wie ein See aussieht, ist offenbar eine Täuschung, denn in der Richtung gibt es gar keine, nur viel weiter entfernt. Der Liehtitjávrre müsste aus dieser Richtung rechts hinter dem Spijkkakammen verborgen sein.

        Irgendwo dort muss ich hinauf. Laut einer Beschreibung dieser Route (die war auch die Inspiration, es überhaupt auf diese Weise zu versuchen, wobei lange nicht so krass, wie dort beschrieben) soll der Aufstieg über ein Schneefeld südwestlich des Bucht-toppen-Südostgipfels am einfachsten sein. Die Wolken verhindern allerdings genau zu erkennen, um welchen Arm des Schneefelds es sich handelt; auch der Gipfel ist in den Wolken. Also erstmal einfach geradeaus hoch, grundfalsch kann es ja nicht sein. Wenig später muss ich die Grödel erstmal ablegen und kraxele über Fels nach oben, teils unter Zuhilfenahme der Hände. Schemenhaft zeichnet sich oben ein steiler Felszacken ab. In der Routenbeschreibung stand davon nichts. Ich schlussfolgere, dass ich zu weit rechts, also nordöstlich bin. Links sehe ich nun wieder ein steiles Schneefeld, das ich nun vorsichtig überquere, etwa auf gleicher Höhe bleibend, denn der Fels geradeaus über mir scheint mir zu steil. Vorsicht ist angesagt, als ich eine kleine Felsnase unterhalb umgehen muss. Hier nur nicht abrutschen! Hinter dieser kann man über das Schneefeld, das nach oben offenbar flacher wird, recht bequem aufsteigen.

        Und plötzlich bin ich über den Wolken!


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        Blick zurück über den Gletscher auf der Spijkka

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        Noch ein paar Meter hoch, dann bin ich oben!

        Ein knappe Stunde, nachdem ich den Gletscher verlassen habe, stehe ich auf dem südlichen Ausläufer des Bucht-toppen, und der Blick nach Norden öffnet sich.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_092.JPG Ansichten: 0 Größe: 936,1 KB ID: 3052777
        Der Hauptgipfel des Bucht-toppen (2030 m – der ist mit der Neuvermessung vor wenigen Jahren am erheblichsten „gewachsen“, von früher 2010 m), weiter hinten der Sarektjåhkkå-Südgipfel (Sydtoppen, 2025 m)

        Der Bucht-toppen ist nach dem Ingenieur, Kartographen, Lokalpolitiker (aus Lule
        å) und Bergsteiger Gustaf Wilhelm Bucht (1848–1894) benannt, 1879 Erstbesteiger (zumindest dokumentiert) des Sarektjåhkkå. Im Folgejahr 1880 vermaß er den Kebnekaise, wodurch sich dieser in Folge als höchster Berg Schwedens herausstellte. Zuvor galt das Sulitjelma-Massiv als höchstes.

        Es liegt genug Neuschnee, um das Blockfeld in Richtung des Hauptgipfels leicht überqueren zu können. Auch der Aufstieg ist einfach, d. h. so einfach, wie er halt bei Nauschnee auf Geröll sein kann.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_093.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,25 MB ID: 3052780
        Blick von halber Höhe des Aufstiegs zum Bucht-toppen-Hauptgipfel über den nördlichen Zweig des Gletschers Oarjep Sarekjiegŋa in Richtung Guhkesvágge

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_094.JPG Ansichten: 0 Größe: 968,7 KB ID: 3052779
        …und zurück auf die Spijkka, dahinter Vuojnesbákte. Aus den Wolken taucht wieder die Svarta spetsen auf. Auf dem kleinen Schneefeld ist meine Spur zu sehen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_095.JPG Ansichten: 0 Größe: 266,9 KB ID: 3052776
        In südwestlicher Richtung überragt der 15 km entfernte, vergletscherte Gipfel des Áhkátjåhkkå die Wolken (da will ich auch noch rauf!)

        Etwa eine halbe Stunde nach Erreichen des Südostgipfels bin ich auf dem Hauptgipfel.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_096.JPG Ansichten: 0 Größe: 984,5 KB ID: 3052781
        Im Norden fällt der Bucht-toppen fast senkrecht zum Gletscher Gaskka Sarekjiegŋa („Mittlerer Sarekgletscher“) ab. Dahinter das breite Guhkesvágge

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_097.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,10 MB ID: 3052784
        Gipfel des Bucht-toppen. Jenseits des Gaskka Sarekjiegŋa kommen Sarektjåhkkå-Hauptgipfel (Stortoppen, 2089 m) und -Nordgipfel (Nordtoppen, 2054 m, mit dem Schneefeld) in Sicht

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_098.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,17 MB ID: 3052782
        Der Gipfel von der anderen Seite

        Das Wetter ist nun perfekt. Obwohl es nur knapp über 0 °C sind, ist mir warm, denn es weht nur ein schwacher Wind. Die Fleecejacke kann ich im Rucksack lassen. Die Aussicht in alle Richtungen ist grandios.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_099.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,03 MB ID: 3052783
        Sydtoppen und Stortoppen, zum Greifen nah. Der entfernteste Gipfel am Horizont könnte der Niják (1920 m) sein

        Zum Steilhang an der Nordseite halte ich besser einigen Abstand. Aber einmal möchte ich doch hinuntergucken…


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_100.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.016,8 KB ID: 3052792
        Hier geht es über 200 Meter senkrecht hinunter zum Gaskka Sarekjiegŋa

        Zwischen Bucht-toppen und Sydtoppen ist ein Gratturm („Gendarm“) als Schlüsselstelle in Richtung Stortoppen beschrieben, der einige Kraxelei erfordern soll – ob ich das schaffe?


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_101.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,15 MB ID: 3052785
        Der westliche Gendarm des Bucht-toppen und der Kamm zum Sydtoppen

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_102.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,59 MB ID: 3052787
        Auf dem Gendarm, hier müsste ich hinunter

        Nein, das lasse ich besser: Auch auf der Südseite geht es hier einige – zu viele! – Meter steil abwärts. Unter diesen Bedingungen mit Schnee und Eis komme ich hier allein nicht weiter. Oder könnte man versuchen, die Stelle unterhalb zu umbehen? In Anbetracht der Zeit lasse ich so einen Versuch lieber; ich müsste ja auch noch die ganze Strecke zurück. Schade, aber… da habe ich einen Grund mehr, nochmal in diesen Teil des Sarek zurückzukehren und die Besteigung des Stortoppen von hier oder über eine andere Route zu versuchen. Auch so hat sich ja der Aufstieg gelohnt, mit Ausblicken wie diesem:


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_103.JPG Ansichten: 0 Größe: 327,3 KB ID: 3052786
        Blick etwa von derselben Stelle auf Svarta spetsen und Sarvatjåhkkå; bis zum Gådoktjåhkkå-Massik in der Ferne sind es gut 20 km Luftlinie

        Also zurück. Ich entscheide mich, nicht wieder zum Gipfel aufzusteigen, sondern den südwestlichen Abhang etwa auf gleicher Höhe bleibend zu traversieren. Es geht über ein steiles Blockfeld, ein Stück auch wieder über Schnee. Das war keine so gute Idee, denn es ist recht anstrengend und auf keinen Fall schneller als über den Gipfel.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_104.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3052789
        Blick zurück über die Traverse der Südwestflanke des Bucht-toppen-Hauptgipfels

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_105.JPG Ansichten: 0 Größe: 757,6 KB ID: 3052788
        …und Blick nach vorn: bald geschafft!

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_106.JPG Ansichten: 0 Größe: 521,0 KB ID: 3052790
        Im Südwesten sind jetzt alle höchsten Gipfel des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs über den Wolken zu sehen (ggf. Klick für größeres Bild, wegen Beschriftung!)

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_107.JPG Ansichten: 0 Größe: 746,2 KB ID: 3052791
        Blick über den unteren Teil des Mihkájiegŋa, dahinter die Skárjáebene. Die dortige Mikkastugan dürfte auf dieser Richtung an der linken Seite ganz knapp durch die Schulter des Máhtutjåhkkå (1653 m) verdeckt sein.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_108.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,07 MB ID: 3052793
        Einige Zeit später stehe ich wieder am Südgipfel des Bucht-toppen und blicke hinab auf den oberen Teil des Oarjep Sarekjiegŋa, mit dem markanten Schneewall. Dort bin ich vier Stunden davor entlang gekommen, bei erheblich schlechterer Sicht. Links gegenüber der Spijkka-Doppelgipfel, rechts Svarta spetsen. Im Tal der Låddebákte, dahinter nehmen den Horizont die Massive von Bielloriehppe/Gådoktjåhkkå und Bálgattjåhkkå/Bårddetjåhkkå ein – genauer kann ich einzelne Gipfel aus dieser Entfernung von bis zu 30 km nicht unterscheiden.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_109.JPG Ansichten: 0 Größe: 825,6 KB ID: 3052794
        Blick über den nördlichen Ausläufer des Oarjep Sarekjiegŋa, durch den hier schmalen Buchtkammen getrennt vom Gaskka Sarekjiegŋa, über dem der Sarektjåhkkå Nordtoppen thront.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_110.JPG Ansichten: 0 Größe: 946,9 KB ID: 3052799
        Oarjep Sarekjiegŋa und Spijkkakammen, in der Ferne sieht man den unverwechselbaren Kegel des Sluggá. Über die Moräne und das kleine Schneefeld links von ihr bin ich am Vormittag gegangen, dann dort irgendwie hoch...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_111.JPG Ansichten: 0 Größe: 856,5 KB ID: 3052797
        Auf der anderen Seite, im Westen, nochmal der mittlere und obere Teil des Mihkájiegŋa. Dahinter der Gipfel des Mihkátjåhkkå (1747 m), weiter rechts anschließend der flache Vargtoppen (1813 m). Rechts die südliche Flanke des Sarektjåhkkå Sydtoppen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_112.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,06 MB ID: 3052795
        Blick über den Südhang des Bucht-toppen zum Oarjep Sarekjiegŋa. Über das Schneefeld im Hintergrund bin ich vorhin hoch. Hier vorn meine Spur, wo ich eben schon mal „die Lage gecheckt“ habe: dort würde ich hinunter müssen.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_113.JPG Ansichten: 0 Größe: 903,9 KB ID: 3052796
        Eine viertel Stunde später habe ich das obere Schneefeld bereits geschafft. Mit Grödeln an den Schuhen und dem Eispickel konnte ich oben verhindern, ins Rutschen zu kommen; auf dem unteren Abschnitt bin ich dann absichtlich auf dem Hintern gerutscht, mit dem Eispickel als Bremse. Aus dieser Perspektive sieht man leider schlecht, wie steil es dort war...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_114.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.003,8 KB ID: 3052800
        ...aus dieser, von weiter weg, sieht es dramatischer aus. Und auch, wie kurz das Stück, auf dem ich gerutscht bin, im Vergleich zum oberen war.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_115.JPG Ansichten: 0 Größe: 528,6 KB ID: 3052798
        Wieder unten auf dem Gletscher. Hinten der nordöstliche Vorgipfel der Svarta spetsen, links der Schneewall, den ich wieder überqueren muss.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_116.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3052802
        Gesamtansicht der Südwand des Bucht-toppen. Man sieht gut meine Spur über die zwei Schneefelder, über die ich herunter gekommen bin. Irgendwo rechts bin ich hoch, wohl zuerst in Richtung der Felsspitze rechts, und dann nach links traversiert, einmal auch über Fels. Merkwürdig, dass von den Spuren offenbar nichts mehr zu sehen ist. Geschneit hat es ja eigentlich nicht. Schon getaut? Hätte ich die Wand heute früh so gesehen – vielleicht hätte mich der Mut verlassen, echt… Manchmal ist es gut, „blind“ zu sein.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_117.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3052803
        Zurück entlang meiner Spuren vom Vormittag, vorbei an Svarta spetsen und Vorgipfel...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_118.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,76 MB ID: 3052809
        Eine kleine Spalte? Ich stochere ein wenig mit dem Eispickel darin herum...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_119.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.016,1 KB ID: 3052801
        Wieder am Felsriegel, dem Übergang zum Tjåggŋårisjiegŋa.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_120.JPG Ansichten: 0 Größe: 716,8 KB ID: 3052805
        Und Blick von dort über den Gletscher. Auch hier ist meine Spur vom Vormittag zu sehen, der ich wieder folge.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_121.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,32 MB ID: 3052804
        Nach links geht der Blick über Spijkka, Vuojnesbákte und Sarvatjåhkkå

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_122.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,58 MB ID: 3052808
        Keine halbe Stunde später laufe ich bereits wieder entlang der Mittelmoräne im mittleren Teil des Gletschers. Die Schmelzwasserbäche, die sich hier in die Oberfläche eingefressen haben, führen jetzt mit viel mehr Wasser als am Vormittag, sind aber immer noch unproblematisch.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_123.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,63 MB ID: 3052810
        Hier und da verschwindet das Wasser in solchen unergründlichen Brunnen, die man aber gut umgehen kann (Durchmesser hier etwa 30-50 cm)

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_124.JPG Ansichten: 0 Größe: 699,9 KB ID: 3052807
        Der Stein im Vordergrund sieht fast aus wie eine Wegmarkierung, es ist aber einfach rötliches Gestein. Blick zurück zum Pass zwischen Svarta spetsen und Spijkka...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_125.JPG Ansichten: 0 Größe: 760,3 KB ID: 3052806
        … und auf den gesamten Spijkka-Doppelgipfel.

        Ich gehe etwa auf derselben Route wie auf dem Hinweg und verlasse etwa eine Stunde, nachdem ich vom Pass losgegangen bin, gegen 16:30 Uhr das letzte Schneefeld

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_126.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,19 MB ID: 3052815
        Bevor er hinter den Moränen verschwindet, noch ein letzter Blick auf den Gletscher in seiner ganzen Ausdehnung, jetzt bei viel freundlicherem Wetter wieder mit Svarta spetsen, Spijkka, Vuojnesbákte und dem Sarvatjåhkkå am Bildrand. Der Neuschnee von heute früh auf den Gipfeln ist weggetaut.

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_127.JPG Ansichten: 0 Größe: 995,7 KB ID: 3052812
        Der Låddebákte fast auf „Augenhöhe“. Der höchste Gipfel am Horizont hinter ihm dürfte Gådokgaskkatjåhkkå (1980 m) sein, der markante weiter rechts Skájdetjåhkkå (1937 m)

        Kurz nach 17 Uhr mache ich an der letzten Steilstufe vor dem Ziel noch eine halbe Stunde Pause, denn ich entdecke dort das erste größere Blaubeerfeld der Tour. Zudem ist es in der Spätnachmittagssonne schön warm, und trotz des nur schwachen Windes gibt es auch dort kaum Mücken. Also schlage ich mir den Bauch voll – viel habe ich den Tag über schließlich nicht gegessen (bei spannenden Unternehmungen habe ich eh' keinen Appetit) – und liege eine Weile faul herum. Das habe ich mir nach 10 Stunden verdient.


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_128.JPG Ansichten: 0 Größe: 956,2 KB ID: 3052814
        Bei weitem nicht der ergiebigste Busch...

        Wieder am Zelt angekommen, zeige ich zwei jungen Männern, die am anderen Ufer irgendwie ziellos herumzuirren scheinen, die „richtige“ (sprich: markierte) Furtstelle. Sie ist auch tatsächlich nicht so gut zu erkennen. Nachdem sie herüber sind – ich habe inzwischen mit den Vorbereitungen für das Abendessen begonnen – unterhalten wir uns kurz.

        Auch sie sind aus Stockholm, gehen von Saltoluokta über Aktse nach Ritsem und sind auf ihrer ersten Trekkingtour überhaupt. Und dann gleich Sarek, okay, warum nicht. Heute wollen sie noch bis Skárjá, danach haben sie noch drei Tage. Sie sind etwas beunruhigt, denn zu ihrer Gruppe gehören zwei weitere Männer, die – im Gegensatz zu ihnen – „zwischendurch“ den Låddebákte besteigen und sie dann einholen wollten. Sie seien auch extra langsam und mit vielen Pausen gegangen, aber bisher seien die Nachzügler nicht aufgetaucht. Ein Blick von der Terrasse oben in die Richtung zeigt: noch niemand zu sehen, und bald wird es dunkel. Naja, zumindest hätten die anderen das zweite Zelt dabei, und sie würden jetzt trotzdem weitergehen und bei Skárjá bzw. der Mikkastugan warten.

        Die Auflösung dieser Geschichte erfuhr ich am nächsten Tag…


        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_129.JPG Ansichten: 0 Größe: 535,9 KB ID: 3052811
        Zu so einem sensationellen Tag gehört auch noch ein kitschiger Sonnenuntergang, nicht? Gut, Kitsch #1 – Richtung Ruohtes-Massiv...

        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200901_130.JPG Ansichten: 0 Größe: 543,3 KB ID: 3052813
        Kitsch #2: Sarekglühen am Ähpár-Massiv. Naja, Kitsch hin oder her: es sieht nun einmal so aus!
        (Ich bearbeite Fotos seltenst, hier natürlich auch nicht.)
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:16.

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        • Mika Hautamaeki
          Alter Hase
          • 30.05.2007
          • 4006
          • Privat

          • Meine Reisen

          #24
          Traumhafte Photos!
          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
          A. v. Humboldt.

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          • Fjellfex
            Fuchs
            • 02.09.2016
            • 1624
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            Was für ein genialer Tag! Ich mache ja auch gerne Gipfeleinlagen... wobei mir diese Tour vielleicht doch ein wenig zu "kitzlig"gewesen wäre.

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            • Ljungdalen

              Alter Hase
              • 28.08.2017
              • 3254
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              Hm, irgendwie wird der Track bei mir nicht angezeigt... zu viele Fotos in einem Beitrag? Hier ein Extra-Versuch...

              Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.


              PS 20.02.2021. Ah, ich glaube, ich habe herausgefunden, woran das liegt und wie man das beseitigen kann: manchmal (wenn "viele" Fotos/Dateien im Beitrag?) schafft es die Software nicht, statt einem URL-Tag für die hochgeladene GPX-Datei ein GPX-Tag zu generieren. Dann muss man Beitrag bearbeiten, Quelltext anzeigen lassen (erstes Icon oben links in der Bearbeitungsleiste) und so etwas einfügen
              HTML-Code:
              [GPX]3052858[/GPX]
              wobei die Zahl dieselbe ist, die in URL=...filedata/fetch?id=3052858&d=1624179493... direkt hinter fetch?id= steht. Nicht wirklich "HTML-Code", aber wenn man den einfachen CODE-Tag nimmt, wird der nicht angezeigt, sondern ausgeführt... irgendwie nicht ausgereift, Einiges hier...
              Angehängte Dateien
              Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:36.

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              • vobo

                Vorstand
                Dauerbesucher
                • 01.04.2014
                • 824
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                Ja, ein Super-Tag. Dieses Jahr will ich auch dringend erste Gletschererfahrungen sammeln. Aber auch mit denen wäre der Tag heftig geworden denke ich. Und das Kartenglück am ersten Tag sucht wohl seinesgleichen..

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                • Bresh

                  Erfahren
                  • 18.10.2014
                  • 335
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  Ja wirklich schöne Ausblicke hast du uns mitgebracht!
                  Mein Tourtagebuch --->www.bresh.eu<---

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                  • Pfiffie
                    Fuchs
                    • 10.10.2017
                    • 2024
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                    • Meine Reisen

                    #29
                    Einfach Toll . Ich bin beeindruckt. das eine Foto sieht aus wie ein Steinstrudel
                    "Freiheit bedeutet, dass man nicht alles so machen muss wie andere"

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                    • Blahake

                      Vorstand
                      Fuchs
                      • 18.06.2014
                      • 1911
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      Hammer! Da krauche ich immer in den Tälern rum und habe keine Ahnung, welch sagenhafte Aussichten oberhalb liegen. Da ich die aber eh nie erreichen könnte, freue ich mich umso mehr, dass ich sie auf Deinen Bildern bestaunen kann. Hab' Dank dafür!
                      Nebenbei stellt sich mir die Frage - wo Du doch schon lange wanderst, aber jetzt erst einen Bericht schreibst - welche Knüller Du uns bisher schon alle vorenthalten hast!

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                      • Ljungdalen

                        Alter Hase
                        • 28.08.2017
                        • 3254
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        Schön, dass es euch gefällt!

                        Zitat von Blahake Beitrag anzeigen
                        Nebenbei stellt sich mir die Frage - wo Du doch schon lange wanderst, aber jetzt erst einen Bericht schreibst - welche Knüller Du uns bisher schon alle vorenthalten hast!
                        Zugegeben, das war bisher meine spektakulärste Tour... erst habe ich mir sowas auch nicht getraut. Mehrmals war ich auch mit Töchtern unterwegs, die zwar gut zu Fuß sind, aber nicht unbedingt Extratouren auf Gipfel machen wollen...

                        Jetzt, wo ich mal angefangen habe, überlege ich, noch über die eine oder andere frühere Tour zu schreiben. Vielleicht etwas kürzer gefasst.

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                        • TilmannG
                          Fuchs
                          • 29.10.2013
                          • 1366
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          Hei Ljungdalen, danke für den schönen Bericht!
                          Kannst dir ja denken, dass mir das Gelände zusagt😏
                          Wenn es bald (vor dem dortigen ods-Treffen im Sommer) weiter ginge, könnte das nützlich sein...
                          Grüße von Tilmann
                          http://www.foto-tilmann-graner.de/

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                          • evernorth
                            Fuchs
                            • 22.08.2010
                            • 1914
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            Ich verfolge deinen Bericht auch mit großem Interesse, insbesondere, da mich eine meiner diesjährigen Tour - Planungen (je nach den „Entwicklungen“ gibt es auch noch eine zweite ) auch wieder in den Sarek führen soll. Gletscher - Überquerungen sind Teil der Planung(en).
                            Ich bin gespannt, was noch kommt. Bisher jedenfalls der seit langem spektakulärste Sarek - Gipfel - Tag!
                            Sehr schön, das kann gerne so weiter gehen.
                            My mission in life is not merely to survive, but to thrive; and to do so with some passion, some compassion, some humor and some style. Maya Angelou

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                            • Intihuitana
                              Fuchs
                              • 19.06.2014
                              • 2120
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              Den Sarektjåhkkå würde ich auch gerne besteigen auf meiner Tour.
                              Da ich relativ viel Gewicht schleppen werde, würde ich mir den Pickel gerne sparen. (Grödeln sind dabei) Wie waren deine Erfahrungen, hätte man ihn auch weglassen können ?
                              Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga

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                              • Ljungdalen

                                Alter Hase
                                • 28.08.2017
                                • 3254
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #35
                                Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigen
                                Den Da ich relativ viel Gewicht schleppen werde, würde ich mir den Pickel gerne sparen. (Grödeln sind dabei) Wie waren deine Erfahrungen, hätte man ihn auch weglassen können ?
                                Wäre wahrscheinlich auch ohne gegangen, ich habe ihn hauptsächlich zum Bremsen beim Runterrutschen benötigt, und später noch, um mehr Halt bei, ähm... starkem Wind zu haben (Spoiler, kommt am übernächsten Tag)... aber da hätte ich umkehren können. Also nicht zum Eisklettern oder so, das ist nicht nötig.

                                Meiner wiegt aber auch nur 540 g, ein Camp Neve, älteres Modell (kürzere wohl sogar unter 500 g).
                                Zuletzt geändert von Ljungdalen; 19.06.2021, 17:57.

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                                • Ljungdalen

                                  Alter Hase
                                  • 28.08.2017
                                  • 3254
                                  • Privat

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                                  #36
                                  Tag 4 | 02.09.2020 | Tjåggŋårisjåhkå – Áhkájåhkå
                                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                                  (12 km | +290 Hm | −175 Hm)

                                  Heute steht nur der kurze Übergang ins Álggavágge an, nach der doch recht anstrengenden Gipfeltour am Vortag ganz willkommen…

                                  Als ich beim Zusammenpacken bis, kommt aus Richtung Skárjá der „hyperaktive Schwede“ vorbei, mit dem ich drei Tage zuvor im Bus von Gällivare gefahren und runter zum Stora Sjöfallet gelaufen bin. Wir berichten uns kurz unsere Erlebnisse, und seine waren aufregender – nicht von Ungefähr meine Einschätzung „hyperaktiv“. In der vorletzten Nacht hätten ihn Schneeregen, Wind und Dunkelheit irgendwo in Gipfelnähe am Kantberget „überrascht“ und er hätte dort oben eine unruhige Nacht verbracht. Haha, schöne „Überraschung“. Auch gestern sei es spät geworden, und er hätte im Dunkeln mit Taschenlampe vom Skárjátjåhkkå zur Mikkastugan absteigen müssen. Heute trotzdem um 7 wieder los. Okay. Ich bin zwar auch eher ein Weit-und-lange-ohne-Pausen-Geher, aber so extrem bei weitem nicht. Naja, er ist auch halb so alt wie ich – hätte ich in dem Alter schon derartige Solotouren gemacht, wer weiß. (Ja, wenn man gewissen Neid herausliest, dann stimmt das.)

                                  Aber er hat es eilig und muss weiter, noch drei Tage Zeit hat er bis Saltoluokta… Ein beherzter Sprung über den Bach und eine Minute später sehe ich ihn nicht mehr…

                                  Etwa um 9 Uhr breche auch ich auf und benötige für den einfachen Weg bis Skárjá etwa eine Stunde.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_131.JPG Ansichten: 0 Größe: 955,3 KB ID: 3056594
                                  Blick über das obere Rapadalen und seinen Übergang ins Guohpervágge, wenige Minuten, bevor rechts die Skárjáebene ins Blickfeld rückt. Links (südlich) des Tals die Gipfel von Guohperskájdde (1659 m) und Vattendelartoppen (1719 m), rechts der steile Guohper (1684 m), Sjielmátjåhkkå (1730 m) mit ihrer Schneekappe und das Skárjátjåhkkå-Massiv.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_132.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056595
                                  Und da ist die Skárjáebene mit der Mikkastugan, von hier noch etwa zwei Kilometer entfernt! In Hintergrund erhebt sich der östliche Gipfel des Skárjátjåhkkå (1654 m).

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_133.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,72 MB ID: 3056596
                                  Noch ein letzter Bach muss überquert werden, der Máhtujågåsj – beim aktuellen Wasserstand überhaupt kein Problem. Im Hintergrund der Gipfel des Tjåggŋåris (1651 m): aus dieser Richtung sind die 900 m Höhenunterschied eigentlich die einzige Schwierigkeit.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_134.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,84 MB ID: 3056597
                                  ...und Blick den Máhtujågåsj abwärts in Richtung seiner Mündung in den Ráhpajåhkå, vor der Kulisse des Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs mit dem Gletscher Nuortap Oalgásjjiegŋa

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_135.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,65 MB ID: 3056598
                                  Ich nähere mich der Brücke über den Smájlájjåhkå und der Mikkastugan mit ihren Nebengebäuden. Von hier hat man bereits einen schönen Blick ins Ruohtesvágge mit Gavelberget (1818 m), der Gletscher Såltajiegŋa sowie dem Såltatjåhkkå (1924 m).

                                  Bei den Hütten sind offensichtlich die beiden jungen Schweden von gestern Abend mit ihrer Zelt beschäftigt. Immer noch zu zweit. Gut, gleich würde ich ja bei ihnen sein.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_136.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,92 MB ID: 3056599
                                  Die Brücke aus der Nähe...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_137.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056600
                                  ...und Blick von ihr in das hier und in Richtung Mündung canyonartig eingeschnittene Flusstal.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_138.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,23 MB ID: 3056601
                                  Dasselbe weiter oben, im Hintergrund das Sarektjåhkkå-Massiv mit Stortoppen, Sydtoppen und Bucht-toppen. Da oben war ich gestern!

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_139.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,91 MB ID: 3056604
                                  Blick in den Canyon, flussabwärts

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_140.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,37 MB ID: 3056602
                                  Es sind tatsächlich die beiden; Blickrichtung Guohpervágge

                                  Die beiden jungen Schweden sind beunruhigt, denn von ihren zwei Nachzüglern nach wie vor keine Spur. Nein, auch ich habe heute noch niemanden gesehen. Eigentlich wollten sie hier heute normal am Vormittag starten, denn sie haben noch drei Tage bis Ritsem. Jetzt schwanken sie zwischen langsam weitergehen und noch warten. Sie tendieren zu letzterem, und dazu rate ich auch.

                                  Aber erstmal ist genug Zeit, um uns zu unterhalten, während sie schon mal ihre Zelte abbauen und ihre Sachen zusammenpacken. Ob ich denn auch den „verrückten Russen“ („crazy Russian“) getroffen hätte, der hier „mitten in der Nacht“ vom Skárjátjåhkkå heruntergekommen sei? Habe ich, aber Russe? Ja, er würde zwar schon seit seiner Kindheit in Stockholm leben, aber sei ein Russe, hätte er erzählt. Okay, interessant... hätten wir vielleicht auch Russisch sprechen können (kann ich, u.a. weil meine Frau Russin ist).

                                  Ich entschließe mich, hier erstmal noch zu warten, bis sich vielleicht etwas ergibt. Genug Zeit habe ich ja, und auch das Wetter lädt zum Verweilen ein. Inzwischen erkunde ich ein wenig die Umgebung...


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_142.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3056593
                                  Die Mikkastugan...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_141.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.012,0 KB ID: 3056603
                                  ...ist tatsächlich sehr klein und eher nur für Notübernachtungen geeignet. Unverständlich, dass sich einige nicht an das Gebot halten, ihren Müll wieder mitzunehmen, wodurch sich dieser hier sammelt.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_143.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,01 MB ID: 3056608
                                  Der Smájlájjåhkå unterhalb der Mikkastugan

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_144.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,81 MB ID: 3056606
                                  ...und noch einmal mit Blickrichtung zur Brücke (man sieht eine Ecke)

                                  Gegen zwölf Uhr tauchen aus Richtung Rapadalen zwei Figuren auf. Sind es die beiden Vermissten? Wenig später sehen wir, dass sie es tatsächlich sind… Man merkt, wie alle zwischen Verdruss und Erleichterung schwanken, aber letztendlich doch letzteres überwiegt.

                                  Am vergangenen Abend waren sie, nachdem sie am Låddebakte doch länger gebraucht hatten, als erwartet, bis Einbruch der Dunkelheit nicht weiter als bis zum Tjåggŋårisjåhkå gekommen. Sie hätten dann noch Lichtsignale gegeben, aber die wurden nicht gesehen und wären wohl auch nicht sehr sinnvoll gewesen, da man nichts vereinbart hatte. Ich habe die aber gesehen und mich noch gewundert, was dieses lange Herumfunzeln soll. Sie standen ein paar Hundert Meter unterhalb meines Zeltplatzes; heute früh sah ich das Zelt aber nicht. Jedenfalls vereinbaren sie nun, sich in Zukunft besser zu verabreden oder vielmehr für die verbliebenen zweieinhalb Tag zusammen zu bleiben…

                                  Gut. Ich gucke noch ein wenig herum. Dies ist eh' schon eine der längsten Mittagspausen – über zwei Stunden – die ich jemals gemacht habe, und das nach einer Stunde Weg. Aber heute habe ich es ja nicht eilig.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_146.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,89 MB ID: 3056623
                                  Oberhalb der Brücke fließt der Smájlájjåhkå über einen Felsriegel aus äußerst hartem Gestein. Sicher im Frühjahr bei hohem Wasserstand noch beeindruckender.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_147.JPG Ansichten: 0 Größe: 577,3 KB ID: 3056605
                                  Blick von der Mikkastugan ins Ruohtesvágge, wieder mit Gavelberget, Såltajiegŋa und Såltatjåhkkå; weiter rechts nun auch die Spitze des Gávabákte (1910 m) zu sehen. Oberhalb der Mikkastugan sollte der Smájlájjåhkå zumindest bei diesem Wasserstand gut furtbar sein.

                                  Da sehe ich auch eine größere Gruppe aus dieser Richtung kommen und bleibe noch so lange, bis sie an der Mikkastugan eintrifft. Wie sich herausstellt, fünf Italiener, auf dem Weg weiter Richtung Aktse und Kvikkjokk. Darunter tatsächlich die allererste Frau, die ich im Sarek treffe. Fünf Tage später würde ich die Gruppe bei Aktse wiedersehen...

                                  Gegen 12:30 Uhr mache ich mich dann auf den Weg.
                                  Weil es heißt, dass man auf dem folgenden Abschnitt relativ weit oben im Tal gut laufen kann, steige ein Stück auf – erst weglos, denn ich kann keinen eindeutigen Pfad erkennen. Später gibt es dann offensichtlicht eine Menge von Pfaden, ob nun von Menschen oder Rentieren gemacht, jedenfalls unterscheiden die sich alle nicht großartig und man kommt tatsächlich leicht voran.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_148.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,18 MB ID: 3056607
                                  20 Minuten später habe ich diesen Blick zurück auf die Mikkastugan und das obere Rapadalen. Links tauchen Sarvatjåhkkå und Södra Sarvakammen auf, in der Ferne das Ähpár- und das Skoarkki-Massiv, getrennt durch das Basstavágge.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_149.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,26 MB ID: 3056609
                                  Das Rapadalen vergrößert: der höchste Gipfel ist der Soabbetjåhkkå (1832 m), der steile rechts der Stuor Skoarkki (1596 m), vor dem der Weg nach Aktse aus dem Snávvavágge wieder ins Rapadalen hinabführt.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_150.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,16 MB ID: 3056610
                                  Links wieder das Sarektjåhkkå-Massiv. Von hier oben ist auch schön der Mihkájiegŋa zu sehen, in der Mitte der Máhtutjåhkkå, weiter rechts tauchen Svarta spetsen und Spijkka auf.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_151.JPG Ansichten: 0 Größe: 1.009,2 KB ID: 3056618
                                  Blick voraus auf Guohperskájdde zwischen Álggavágge links und Guohpervágge rechts

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_153.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,45 MB ID: 3056621
                                  Eine halbe Stunde später, wieder der Blick zurück über das obere Rapadalen bis zum Basstavágge zwischen Ähpár-Massiv – jetzt ist auch wieder der Bierikbákte zu sehen – und Skoarkki-Massiv

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_154.JPG Ansichten: 0 Größe: 827,1 KB ID: 3056611
                                  Südlich des Tals erhebt sich der Skårvatjåhkkå (1879 m) mit dem Gletscher Skårvajiegŋa; ganz rechts kommt der Áhkátjåhkkå mit seiner Gletscherkappe ins Bild

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_155.JPG Ansichten: 0 Größe: 885,0 KB ID: 3056612
                                  Wenig später kann man bereits schön in das Álggavágge hineinschauen; links Áhkátjåhkkå, dahinter der westliche Kamm des Sadelberget, rechts wieder Guohperskájdde

                                  Langsam wurde es – für Lapplandverhältnisse – fast unerträglich heiß. Dabei ging ich mittlerweile nur im T-Shirt.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_157.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,36 MB ID: 3056613
                                  Aber ein gibt ja immer mal wieder willkommene Bäche, wie diesen. Der kleine moosgepolsterte „Wasserfall“ rechts – eine schöne Dusche für Kopf und Nacken… Blick zurück in Richtung Sarektjåhkkå.

                                  Eine halbe Stunde später, kurz vor 15 Uhr, erreiche ich die Furtstelle am Guohperjåhkå (dem östlichen; der von der einige Kilometer entfernten Wasserscheide nach Westen fließende Zweig wird später zum Låddejåhkå, den der Padjelantaleden wenig oberhalb der Mündung in den Vastenjaure bei der gleichnamigen BLT-Hütte kreuzt – schöne Erinnerung an 2011, da war ich mit unserer mittleren Tochter)


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_158.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,80 MB ID: 3056614
                                  Das Guohpervágge mit dem Guohperjåhkå, umrahmt von Guohperskájdde, Vattendelartoppen und links Guohper

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_159.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,90 MB ID: 3056620
                                  Mündung des Áhkájåhkå (von rechts) in den Guohperjåhkå, vor dem 1731 m hohen Nordwestgipfel des Skårvatjåhkkå

                                  Auch hier ist der Wasserstand sehr niedrig, trotzdem ziehe ich die Schuhe aus und will besonders clever sein: Ich werfe sie an das andere Ufer. Der eine kommt natürlich halb in der einzigen Pfütze am dortigen „Strand“ zu liegen. Na toll. Aber halb so schlimm...


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_160.JPG Ansichten: 0 Größe: 2,37 MB ID: 3056617
                                  Die Guohperjåhkå-Furt, mit Strand und Pfütze

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_161.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,04 MB ID: 3056615
                                  Die Renvaktarstuga am rechten Ufer des Áhkájåhkå. Von hier sieht man vor dem Panorama des Sarektjåhkkå-Massivs fast die gesamt heute schon gelaufene Strecke: Start war unterhalb des rechten Randes des großen Wolkenschattens.

                                  Nach Überwindung der kleinen Steilstufe unterhalb der Renvaktarstuga erreicht man die Álgganjalmme-Ebene. Hier frischt der Wind ziemlich auf, und es wird – zumindest gefühlt – erheblich kühler als unten im Guohpervágge. Ich laufe noch etwa 2,5 km weiter auf dem hier gut erkennbaren Pfad, wofür ich etwa eine dreiviertel Stunde brauche.


                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_162.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,40 MB ID: 3056616
                                  Blick nach links in das Áhkávágge, mit Axel Hambergs topp (1826 m) und dem neuschneebedeckten Kanalberget (1946 m) – meine Richtung für übermorgen...

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_163.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,38 MB ID: 3056622
                                  ...und Áhkátjåhkkå, mit 1983 m höchster Gipfel des gesamten Oalgásj-(Ålkatj-)Massivs, mein Ziel für morgen. Über die linke (nordöstliche) Schulter will ich hoch, sieht nach etwas Kraxelei aus, aber machbar...

                                  ...gewisse Zweifel bleiben. Hauptsache, das Wetter spielt mit – der relativ starke Wind macht mir einige Sorgen. Zumindest kommt er noch aus einer für mein Vorhaben nicht ungünstigen Richtung, aus Südwest. Erstmal suche ich im flachen Talgrund nach einer zumindest etwas windgeschützen Stelle für das Zelt, die ich in einer kleinen Senke an der Nordseite des Tals auch finde, etwas westlich der Einmündung des Áhkávágge und ein Stück oberhalb des Pfades.

                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: Ljungdalen_20200902_164.JPG Ansichten: 0 Größe: 1,29 MB ID: 3056619
                                  Zeltplatz mit Ausblick auf das Sarektjåhkkå-Massiv, kurz vor Sonnenuntergang. Der Rucksack wie immer draußen unter einer Mülltüte: theoretisch passt er zwar ins Zelt, aber etwas mehr Raum ist immer gut.
                                  Angehängte Dateien
                                  Zuletzt geändert von Ljungdalen; 20.06.2021, 11:12.

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                                  • Fjellfex
                                    Fuchs
                                    • 02.09.2016
                                    • 1624
                                    • Privat

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                                    #37
                                    Zitat von Ljungdalen Beitrag anzeigen
                                    trotzdem ziehe ich die Schuhe aus und will besonders clever sein: Ich werfe sie an das andere Ufer. Der eine kommt natürlich halb in der einzigen Pfütze am dortigen „Strand“ zu liegen. Na toll.
                                    Shit happens.
                                    Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass du erwogen hast mit trailrunnern loszuziehen. Wenn du es getan hast: wie hat sich das bewährt?

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                                      Alter Hase
                                      • 28.08.2017
                                      • 3254
                                      • Privat

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                                      #38
                                      Zitat von Fjellfex Beitrag anzeigen
                                      Shit happens.
                                      Ich meine mich dunkel erinnern zu können, dass du erwogen hast mit trailrunnern loszuziehen. Wenn du es getan hast: wie hat sich das bewährt?
                                      Nein, so weit war ich (noch) nicht.

                                      Es waren aber jetzt auch relativ leichte Salomon X Ultra Mid GTX. Goretex nur, weil es im Laden hier gerade nur diese vom Preis und überhaupt passenden gab (es existiert auch eine Variante ohne GTX), und mir eine Online-Bestellung zu knapp schien.

                                      Vermutete, dass Goretex bei dieser Art von Schuhen unter "Sarekbedingungen" eh nicht viel bringen würde, und das bewahrheitete sich auch. Später auf der Tour (kommt 2 Tage später), als sie sowieso nass waren, wurde mir das ständige An- und Ausziehen zu dumm, und ich ging einfach so überall durch. Und was soll ich sagen... ich konnte mich an das Laufen mit nassen Füßen gewöhnen. Wenn kein neues Wasser dazu kommt, trocknen sie sogar irgendwann. Spart unwahrscheinlich Zeit und nerviges Umziehen bei so Sümpfen oder ständigem Wechsel von trockenem Gelände und Sumpf. Bei Furten sowieso. Der unangenehmste Moment, wenn man sie früh nass anzieht, aber das hält nich lange an. Hauptsache, abends schnell ausziehen. OK, funktioniert wohl nur, wenn man zwischendurch nie längere Pausen macht; ist bei mir so. Probleme mit Blasen habe ich auch sonst kaum, jetzt auch nicht.

                                      Auf Gletschern/Schnee war die Kombination mit Gamaschen (25 Jahre alte Tatonka, noch halten sie) perfekt. Aber die hatte ich auch auf den sonstigen Abschnitten immer an.

                                      Vermutlich bleibe ich bei dieser Art etwas höherer Schuhe. Nachteil: mehr als noch so eine Tour halten sie wohl nicht durch; da sind sie viel weniger nachhaltig als so Lederklötze. Und so ganz wenig kosten sie ja auch nicht (obwohl meine ein Vorjahresmodell waren, und daher Sonderpreis 99 €

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                                      • woelfchen
                                        Erfahren
                                        • 20.03.2010
                                        • 276
                                        • Privat

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                                        #39
                                        Wenn wir mal wieder im Sarek unterwegs sein sollten, gebe ich Bescheid, dann kannst du Deine "weibliche" Statistik gleich deutlich nach oben korrigieren. Papa mit Mama und 3 Töchter 😁 . Aber das wird noch ein paar Jährchen dauern.

                                        Nicht nur du beneidest den hyperaktiven Russlandschweden, ich beneide dich. So was wie Gletscherquerungen kommen für mich erst im nächsten Leben in Frage. Zu alt!

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                                        • Ljungdalen

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                                          • 28.08.2017
                                          • 3254
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                                          #40
                                          Zitat von woelfchen Beitrag anzeigen
                                          Wenn wir mal wieder im Sarek unterwegs sein sollten, gebe ich Bescheid, dann kannst du Deine "weibliche" Statistik gleich deutlich nach oben korrigieren. Papa mit Mama und 3 Töchter 😁 . Aber das wird noch ein paar Jährchen dauern.

                                          Nicht nur du beneidest den hyperaktiven Russlandschweden, ich beneide dich. So was wie Gletscherquerungen kommen für mich erst im nächsten Leben in Frage. Zu alt!
                                          Zu alt? Naja, ich bin auch immerhin 54... und habe 3 Töchter. Aber in den Sarek würde wohl, wenn überhaupt, nur eine der drei mitkommen. Wenn sie noch will & Zeit hat (2018 + 19 waren wir zusammen unterwegs, aber woanders).

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