Tourentyp | |
Lat | |
Lon | |
Mitreisende | |
Helags, Sarek, Kebnekaise: schön, toll, ein Traum!
3 Tage Helags zum Einwandern, 9 Tage Sarek und 6 Tage Kebnekaisefjäll
Vorab…
Die 2 Trekkingtouren in diesem Sommer (9 Tage Sarek und 6 Tage Kebenekaisefjäll) sind keine unbekannten Routen und passiert ist auch (fast) nichts. Deshalb warne ich vor, nicht zu viel zu erwarten. Aber wir haben ein paar wunderschöne Bilder, ein neues rotes Zelt, Gipfel und ab und zu auch wilde Wege. Vielleicht mag der ein oder andere ja doch „mitreisen“ 🙂
Helags zum Einwandern (5.-7.8.2021): Ljungdalen - Helags - Pilgrimsleden - Ljungdalen
Sarek-Wanderung (12.-20.8.2021): Suorva – Guhkesvággebrücke – Vuojnestjåhkkå – Skarja – Ruohtesvágge – Nijákvágge – Átjekseen – Sliehkkojávrre – Suorva
Kebnekaisefjäll – Wanderung (25.8.-30.8.2021): Nikkaluokta – Ĉievrraláhku – Brücke Kaskasvágge – Njunni – Kaskasvágge – Guorbirvággi – Tarfala („Tvåpassleden“) – Kebnekaise Fjällstation – Kebnekaise Sydtoppen - Nikkaluokta
Wie in den letzten Jahren nahm ich meinen gesamten Jahresurlaub, um 6 Wochen unterwegs zu sein. Am 30.7. gingen wir in Travemünde auf die Fähre und kehrten am 12.9. zurück. Am 13.9. arbeitete ich wieder – und nun muss ich ein Jahr warten, um endlich wieder los zu können 🙄
Anreise
Wir (mein Mann Tekumseh/A.) haben einen ausgebauten Ford Transit mit dem wir auf flexibler Route beliebig schnell nach Norden fahren. Ziel ist es, bei gutem Wetter in die Touren zu starten. Geplant waren aber einige Tage Kajak paddeln im Schärengarten von Misterhult in Südschweden und eine kurze Wanderung im Helagsmassiv, bevor wir in Suorva Richtung Sarek starten wollten.
Von Blankaholm/Småland (ca. 300 km südlich von Stockholm) aus paddelten wir für 3 Tage mit Kajak und Zelt in den Schärengarten, für mich eine ganz neue Erfahrung. Mein Kajak war ein Zweierkajak und deshalb weniger schnittig, dafür sehr stabil und ich war wohl die Einzige in unserer 3er Gruppe (ein Freund aus Schweden begleitete uns in dieser Zeit), die sich anstrengen musste. Wir übernachteten zwei mal auf einsamen, kleinen, sehr idyllischen Schäreninseln und das Wetter wechselte wild zwischen starkem Regen und Sonnenschein.
Im Hintergrund fängt das offene Meer an
Ich hatte einen Riesenspaß und mein Highlight war der kurze Abstecher zum offenen Meer, wo der endlose Horizont direkt ein kribbeliges Gefühl von Kleinheit und Schutzlosigkeit aufkommen ließ. Meine letzte Schären-Paddeltour war das sicher nicht!
Und hier ist das erste Bild von unserem neuen Zelt. Ich bin nicht nur begeistert, weil es auf allen Fotos so schön aussieht. Jetzt ist es möglich, gemütlich aus dem Schlafsack bei offenen Eingängen die wunderschöne Aussicht (von fast 180 Grad) zu genießen.
Zeltplatz auf einer einsamen Schäreninsel im Sonnenaufgang
Sehr gemütlich!
Quasi so…. Für leicht Frierende wie mich ist so ein Panoramazelt ein Traum.
Von Blankaholm fuhren wir in Richtung Östersund. Auf dem Weg bot sich der Forsaleden als kleiner Packraft-Ausflug an (Tour 16, Rother Wanderführer Schweden Mitte, etwas südöstlich von Östersund).
Diese Brücke hatte schon bessere Tage gesehen
Während wir auf der Wanderung niemandem begegneten, endeten wir am nördlichsten Punkt in einer Art Badeparadies: Riesengumpen mit Wasserfällen und Naturrutschen dazwischen, ein Badespaß mit munterem Treiben. Es muss also auch noch einen anderen Zugang geben. Für den Rückweg packten wir die Packrafts aus und genossen die Heimfahrt bei tiefstehender Sonne auf vielen ruhigen Abschnitten und einigen kleinen Stromschnellen (die meisten haben wir umtragen).
Gutgelaunt gingen wir die letzten 3 km zum Auto wieder zu Fuß. Es war fast dunkel.
Helags (5.-7.8.2021)
In diesem Jahr wollten wir mit einem Abstecher zum Helagsmassiv nach Norden fahren, um uns dort ein wenig einzuwandern. Für die nächsten Tage war sonniges und trockenes Wetter vorausgesagt, und so starteten wir am 5.8. eine kleine Dreitagestour, um unsere Ausrüstung zu testen. Rucksack packen, Brote schmieren, noch kurz ein letzter Kaffee im Bus… Leider explodierte unsere Bialetti (8-eckige Kaffeemaschine für den Herd) und es war unglaublich wie sich das Kaffeepulver im gesamten Bus verteilte. Zum Glück passierte nicht mehr, das hätte auch im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen können. Die Bialetti konnte nichts dafür, wir hatten sie geputzt und vergessen, das Sieb wieder einzusetzen. Die Nerven waren schon ein bisschen angespannt, aber nach einer schnellen Putzaktion waren wir gegen 15 Uhr startbereit. A. holte noch die Stöcke aus dem Bus, und es war kaum zu glauben: Wir hatten zwar 4 Trekkingstöcke dabei, es waren aber ein vollständiges Paar uralter, lädierter Dinger und von unseren aktuellen Paaren jeweils nur einer. Das hatte gerade noch gefehlt.
Wir würden unseren Sohn bitten, die fehlenden Stöcke nach Jokkmokk auf den Campingplatz zu schicken – jetzt mussten wir erstmal so los: Mein Mann mit den alten, schweren Teilen und ich mit zwei verschiedenen.
Wir starteten hinter Ljungdalen am Parkplatz des Skilifts unterhalb des Torkilstöten und hatten nach einem kurzen, steilen Anstieg entlang des Skilifts Helags und Sylarna schon vor Augen. Auf einem ausgetretenen und belebten Weg ging es immer direkt auf unser Ziel zu.
Vom Parkplatz ging es steil am Skilift hoch
Und dann hatte man das Ziel schon vor Augen
Den Weg konnte man nicht verfehlen
Gegenüber des Helags, einen halben Kilometer vor der Fjällstation entfernt, bauten wir das Zelt auf. Aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes fand man trotz vieler Zelte auch einsame Plätze mit schönem Blick.
Für den nächsten Tag stellten wir uns den Wecker auf 5 Uhr, dabei ist früh aufstehen sicher nicht unsere Stärke! Aber nur für den Vormittag war klares Wetter voraus gesagt. Der Helags ist weit und breit der höchste Gipfel und freie Sicht war uns das wert.
Leider standen wir auf dem Gipfel des Helags vielleicht als Tageserste, dafür lag er genau am Vormittag vollständig in den Wolken. Als wir gegen halb 2 wieder am Zelt ankamen, war der Gipfel frei. Man sollte sich nicht völlig abhängig von den Wetter-Apps und der Suche nach den optimalen Bedingungen machen. Die Überschreitung im Uhrzeigersinn gefiel uns trotzdem sehr, vor allem der Rückweg über den "Grat" war eine reine Freude. Der Hinweg ist markiert und man läuft schön in den Talabschluss hinein, aber der Weiterweg verläuft dann etwas von der Kante entfernt „außenrum“ über blockiges Terrain zum Gipfel, während der Rückweg größtenteils über Felsplatten aussichtsreich nach unten führt.
Am frühen Morgen sah das Wetter sehr vielversprechend aus
Der Gipfel und Weiterweg dann in den Wolken
Helags (1796m)
Blick in die Tiefe
Der Rückweg auf dem "Grat" entlang hat total Spaß gemacht
Ab jetzt wieder unter den Wolken
Der Helagsgletscher ist Schwedens südlichster Gletscher
Helags Fjällstation
Wieder am Zelt zurück blickten wir auf einen völlig freien Gipfel 🙄
Blick in Richtung Sylarna
Erstmal genossen wir eine ausgiebige Mittagspause in der Sonne und bauten anschließend das Zelt ab, um den Kungsleden nach Süden ca. 5 km bis zur Kreuzung mit dem Pilgrimsleden zu laufen, welchem wir dann ab hier unmarkiert nach Osten Richtung Ljungdalen folgten.
Unser Weiterweg war auch erstmal gut markiert (Kungsleden)
Tal des Västra Helagsån mit Predikstolen. In diese Richtung haben wir vom Helags aus wegen Wolken nichts gesehen
Gegen Abend fanden wir einen schönen Zeltplatz am Östra Helagsån, welchen A. gleich zum Baden nützte. Dies war in 6 Wochen der einzige Ort, wo die Mückennetze zum Einsatz kamen. Meines ist in einen Hut integriert und so dunkelgrün, dass ich schlecht sehen und atmen kann – suboptimal für längere Einsätze.
Gleich geht die Sonne hinter Predikstolen und Helags (re.) unter
Am letzten Tag ging es entlang kleinerer Seen bis zur Kreuzung des Winterwanderwegs, von wo wir querfeldein unseren Weg zurück zum Skilift suchten.
Das folgende schlechte Wetter nutzten wir zum Ritt nach Norden.
Auf dem Arctic Camping Jokkmokk warteten wir 3 Regentage auf das Stockpaket und bereiteten unser Essen für die Sarektour vor. Alle Gerichte mischten wir aus selbst gedörrten und gekauften Zutaten zusammen. Ein ganz schöner Konzentrations- und Nerventest: 2 Esslöffel hiervon, ein Teelöffel davon… Aber es ging schon besser als letztes Jahr. Von Vobos (@ vobo) Dörrlevel mit Wildschwein und Lachsnudeln sind wir noch Meilen entfernt. Die diesjährige Neuerung waren einige kalte Gerichte für das Mittagessen (unser Lieblingsrezept war Zitronen-Kräuter-Quinoa-Salat aus der Rucksackküche von Anne Abendroth mit Couscous statt Quinoa, weil ungedörrt verwendbar): Am Morgen kann man nämlich einfach kaltes Wasser hinzufügen und am Mittag hat man ein schmackhaftes und sättigendes Essen, das nicht gekocht werden muss.
Das tolle Freibad, die Sauna und ein super Bäcker im Ort versüßten uns die Wartezeit.
Fast hätte es geklappt mit den Stöcken in Jokkmokk. Leider teilte uns Post-Nord einen Tag vor Lieferung und unserer geplanten Abreise nach Suorva mit, dass unser Paket zu einem falschen Zielort unterwegs wäre. Wir wollten nicht mehr warten, das Wetter sollte gut werden. Somit machten wir auch die Sarek-Wanderung mit dem Stock-Wirrwarr und wollten die Post dann halt auf dem Rückweg im ICA in Jokkmokk abholen. So waren wir endlich bereit, unsere diesjährige Sarek Tour anzugehen. Am 12.8. ging es vom Parkplatz in Suorva los.
Sarek 12.-20.8.2021
12.8.2021 – Tag 1: Suorva -> Hang kurz vor Njavvejågåsj
Am frühen Abend um halb 5 liefen wir vom Parkplatz in Suorva los. Es war ja lange hell, und wir konnten noch ein paar Stunden laufen - erstmal auf Asphalt, ganze 3 Kilometer. Immerhin störte mich dann mein 18 Kilo schwerer Rucksack nicht. Ich hatte taktisch clever sowohl das heutige Abendessen, sowie das Frühstück und Mittagessen vom folgenden Tag eingepackt. Das heißt, ich würde schnell an Rucksackgewicht verlieren 😊. Dieser miese Trick ist okay - mir fällt das Gehen mit Gepäck sowieso schwerer und mein Puls ist deutlich höher als der von A. (daher Highbeat).Wir passierten den Suorva-Staudamm, und das Wasser strömte mit unglaublicher Macht aus der Öffnung. Leider vergaßen wir ein Foto zu machen, auf dem Rückweg war der Durchlass verschlossen – ein unglaublicher Kontrast.
Wir liefen bis zum Rentiergehege und dann weiter auf einem mit orangenen Rentierhalsbändern markierten Weg.
Zunächst alles sehr bequem, auch über eine Brücke, dann aber zunehmend matschig, es hatte ja ordentlich geregnet in den letzten Tagen.
Irgendwann kam Unsicherheit auf, ob wir vielleicht doch einen Abzweig verpasst hatten,und wir beschlossen ein bisschen querfeldein den Berg hoch zu laufen, wo wir den oberen, hoffentlich trockeneren Pfad vermuteten. Sofort machte es großen Spaß: Irgendwie ist es ein bisschen schizophren: Die „easy going“-Pfade genießt man, aber nach einer Weile sehnt man sich nach spannenderem, weglosem Gehen, welches man bei entsprechendem Geläuf in kürzester Zeit auch wieder verflucht. Unser Ausflug führte auch zu nichts außer viel Sumpf mit reichlich reifen Moltebeeren.
Ein kurzes Stück querfeldein nach oben
So viele Moltebeeren hatten wir noch nie
Mit ordentlich Vitaminen intus stiegen wir wieder runter und fanden den richtigen Pfad. Mit schöner Aussicht ging es alsbald über der Baumgrenze am Hang entlang.
Einen wunderbar gelegenen Zeltplatz ließen wir noch aus, in der Hoffnung mit Blick (auch) auf den Sarek (Ähpár) zelten zu können. Doch immer kam noch ein neuer Hügel, der die Sicht versperrte. Schließlich bauten wir um halb 10 das Zelt an einem hübschen, aussichtsreichen Platz auf. Von hier war noch immer das Windrad am Staudamm zu sehen, und gleichzeitig hatten wir den markanten Sluggá vor Augen. Am Abend aßen wir noch Vesperbrote und tranken einen Tee.
Von hier aus sieht man immer noch unseren Startpunkt mit dem Windrad
Sluggá
13.8.2021 - Tag 2: Hang kurz vor Njavvejågåsj -> Guhkesvágge
Am nächsten Morgen war T-Shirt-Wetter. Wir liefen auf einem angenehmen Pfad immer mit Blick auf Sluggá.
Ich fand ein riesiges Geweih - es sah aus, als würde die halbe Schädeldecke dran hängen. Fällt das Geweih so zusammenhängend ab oder ist das Tier verstorben?
Ein Riesengeweih lag im Gras
Furt des Njavvejågåsj...
...geschafft!
Unsere Pause verbrachten wir auf einem riesigen steinernen Liegesessel. Im Windschatten kochte A. Kaffee und ich drängte darauf, viele Brote zu essen, um mein Rucksackgewicht weiter zu senken. Den neu erstandenen Eispickel hatte ich auch schon an meinen Mann abgegeben, mein Rucksack hat keine passende Schlaufe.
Unser steinerner Riesensessel
Kaffee kochen im Windschatten - der Sluggá im Hintergrund
Das üppige, hüfthohe Weidengebüsch machte den Weiterweg beschwerlicher - der Sluggá war jetzt in unserem Rücken. Während meine Laune weiterhin sonnig war, machte dieses Wegstück A. weniger Spaß und er versuchte die buschigen Flächen mit weiten Zickzack-Routen zu umgehen - gut, er war auch der Wegscout und ich stapfte nur hinterher. Im Unterschied dazu nerven mich aber Mücken und wackeliger Blockschutt schnell, die Weiden fand ich okay. Die Heide war schon rötlich gefärbt und sah hübsch aus. Ich genoss das Laufen.
Mit guter Laune durchs Weidengebüsch
Vuojnestjåhkkå kommt erstmals in den Blick
Wir kamen zum Lulep Niendojågåsi (Grundsten „…einfach zu furten“). Er rauschte hier ordentlich und so schnell fanden wir keine Stelle, wo wir trockenen Fußes rüber kämen. Und dann passierte es glatt schon wieder. A. lief ohne (viel) nachzudenken los und balancierte mit fettem Rucksack auf den spitzen hohen Steinen weit über dem Wasser. Um die Stöcke einzusetzen, war das Wasser zu tief. Eigentlich saß schon der erste Schritt schräg - keine Chance das irgendwie auszugleichen. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte in den Bach. Zum Glück kam er schnell wieder hoch, klatschnass natürlich. Ich fragte, ob alles okay war und machte mich auf, den Bach weiter unten und in Crogs zu durchwaten. Das klappte gut. Wir trafen uns nach der Furt wieder und mussten erstmal die Wunden versorgen. Zum Glück hatten wir das 1. Hilfe Set ordentlich aufgepeppt, nachdem ja im letzten Jahr schnell klar war, dass es Lücken aufwies. Beide Schienbeine waren blutig und dazu natürlich die nassen Klamotten und Schuhe. Wir nahmen es als eine Lehre zu Beginn der Tour in Sachen Vorsicht! Hoffentlich wird es nicht zur Gewohnheit - so ein Weckruf-Ereignis zu Beginn der Touren.
Jetzt hingen schon die nassen Klamotten zum Trocknen auf dem Rucksack
Ahpár hinter Liehtjitjávrre
Gegen halb 8 erreichten wir die Hängebrücke über den Guhkesvákkjåhkå und damit den Sarek - endlich.
Flussaufwärts verdeckt der Sarekvarásj den Áhkká
Nicht weit von der Brücke stellten wir das Zelt mit Blick auf den Vuojnestjåhkkå auf, dem morgigen Gipfelziel. A.'s Sachen trockneten einigermaßen in Wind und Abendsonne.
15.8.2021 - Tag 3: Gipfeltag - Vuojnestjåhkkå
Bestes Gipfelwetter am Morgen
Am Morgen hatten wir einen weitgehend blauen Himmel - ich kam sogar aus meinem gemütlichen Schlafsack zum Frühstück raus, so mild war es. Morgens gibt es immer zusammengemischtes Müsli aus pürriertem Crunchmüsli mit Haferflocken, Leinsamen, Nüssen und gedörrtem Obst, gemischt mit Vollmilchpulver. Dazu trinken wir einen Becher Schwarztee.
Wir ließen es ruhig angehen, damit die Sachen noch trockneten. Irgendwann gegen halb 11 war das Zelt abgebaut. Die Rucksäcke nahmen wir noch ein wenig mit und lagerten sie am Fuß des Vuojnestjåhkkå an einem markanten Felsen.
Eigentlich nur meinen - A. packte seine Sachen in einen Müllsack und nahm seinen Rucksack mit. Ich hatte nur sehr wenig Gepäck in einem 90g leichten-Tagesrucksack (ebenfalls eine Neuerung) dabei.
Tekumsehs Sorge bei dieser und ähnlichen Aktion(en): Wir müssen unsere Sachen so verstecken, dass sie niemand sieht und nichts geklaut wird.
Meine Sorge: Wir müssen die Rucksäcke so hinlegen, dass man sie deutlich sieht, um sie wieder zu finden 🙂
Das Ergebnis: A.s Müllsack ist versteckt und meinen Rucksack mit dem blauen Regenüberzug sieht man aus großer Entfernung.
Der markante Felsen links diente uns als "Versteck" für unsere Sachen
Und nun kommt wirklich ein wundervoller Tag
3 Tage Helags zum Einwandern, 9 Tage Sarek und 6 Tage Kebnekaisefjäll
Vorab…
Die 2 Trekkingtouren in diesem Sommer (9 Tage Sarek und 6 Tage Kebenekaisefjäll) sind keine unbekannten Routen und passiert ist auch (fast) nichts. Deshalb warne ich vor, nicht zu viel zu erwarten. Aber wir haben ein paar wunderschöne Bilder, ein neues rotes Zelt, Gipfel und ab und zu auch wilde Wege. Vielleicht mag der ein oder andere ja doch „mitreisen“ 🙂
Helags zum Einwandern (5.-7.8.2021): Ljungdalen - Helags - Pilgrimsleden - Ljungdalen
Sarek-Wanderung (12.-20.8.2021): Suorva – Guhkesvággebrücke – Vuojnestjåhkkå – Skarja – Ruohtesvágge – Nijákvágge – Átjekseen – Sliehkkojávrre – Suorva
Kebnekaisefjäll – Wanderung (25.8.-30.8.2021): Nikkaluokta – Ĉievrraláhku – Brücke Kaskasvágge – Njunni – Kaskasvágge – Guorbirvággi – Tarfala („Tvåpassleden“) – Kebnekaise Fjällstation – Kebnekaise Sydtoppen - Nikkaluokta
Wie in den letzten Jahren nahm ich meinen gesamten Jahresurlaub, um 6 Wochen unterwegs zu sein. Am 30.7. gingen wir in Travemünde auf die Fähre und kehrten am 12.9. zurück. Am 13.9. arbeitete ich wieder – und nun muss ich ein Jahr warten, um endlich wieder los zu können 🙄
Anreise
Wir (mein Mann Tekumseh/A.) haben einen ausgebauten Ford Transit mit dem wir auf flexibler Route beliebig schnell nach Norden fahren. Ziel ist es, bei gutem Wetter in die Touren zu starten. Geplant waren aber einige Tage Kajak paddeln im Schärengarten von Misterhult in Südschweden und eine kurze Wanderung im Helagsmassiv, bevor wir in Suorva Richtung Sarek starten wollten.
Von Blankaholm/Småland (ca. 300 km südlich von Stockholm) aus paddelten wir für 3 Tage mit Kajak und Zelt in den Schärengarten, für mich eine ganz neue Erfahrung. Mein Kajak war ein Zweierkajak und deshalb weniger schnittig, dafür sehr stabil und ich war wohl die Einzige in unserer 3er Gruppe (ein Freund aus Schweden begleitete uns in dieser Zeit), die sich anstrengen musste. Wir übernachteten zwei mal auf einsamen, kleinen, sehr idyllischen Schäreninseln und das Wetter wechselte wild zwischen starkem Regen und Sonnenschein.
Im Hintergrund fängt das offene Meer an
Ich hatte einen Riesenspaß und mein Highlight war der kurze Abstecher zum offenen Meer, wo der endlose Horizont direkt ein kribbeliges Gefühl von Kleinheit und Schutzlosigkeit aufkommen ließ. Meine letzte Schären-Paddeltour war das sicher nicht!
Und hier ist das erste Bild von unserem neuen Zelt. Ich bin nicht nur begeistert, weil es auf allen Fotos so schön aussieht. Jetzt ist es möglich, gemütlich aus dem Schlafsack bei offenen Eingängen die wunderschöne Aussicht (von fast 180 Grad) zu genießen.
Zeltplatz auf einer einsamen Schäreninsel im Sonnenaufgang
Sehr gemütlich!
Quasi so…. Für leicht Frierende wie mich ist so ein Panoramazelt ein Traum.
Von Blankaholm fuhren wir in Richtung Östersund. Auf dem Weg bot sich der Forsaleden als kleiner Packraft-Ausflug an (Tour 16, Rother Wanderführer Schweden Mitte, etwas südöstlich von Östersund).
Diese Brücke hatte schon bessere Tage gesehen
Während wir auf der Wanderung niemandem begegneten, endeten wir am nördlichsten Punkt in einer Art Badeparadies: Riesengumpen mit Wasserfällen und Naturrutschen dazwischen, ein Badespaß mit munterem Treiben. Es muss also auch noch einen anderen Zugang geben. Für den Rückweg packten wir die Packrafts aus und genossen die Heimfahrt bei tiefstehender Sonne auf vielen ruhigen Abschnitten und einigen kleinen Stromschnellen (die meisten haben wir umtragen).
Gutgelaunt gingen wir die letzten 3 km zum Auto wieder zu Fuß. Es war fast dunkel.
Helags (5.-7.8.2021)
In diesem Jahr wollten wir mit einem Abstecher zum Helagsmassiv nach Norden fahren, um uns dort ein wenig einzuwandern. Für die nächsten Tage war sonniges und trockenes Wetter vorausgesagt, und so starteten wir am 5.8. eine kleine Dreitagestour, um unsere Ausrüstung zu testen. Rucksack packen, Brote schmieren, noch kurz ein letzter Kaffee im Bus… Leider explodierte unsere Bialetti (8-eckige Kaffeemaschine für den Herd) und es war unglaublich wie sich das Kaffeepulver im gesamten Bus verteilte. Zum Glück passierte nicht mehr, das hätte auch im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen können. Die Bialetti konnte nichts dafür, wir hatten sie geputzt und vergessen, das Sieb wieder einzusetzen. Die Nerven waren schon ein bisschen angespannt, aber nach einer schnellen Putzaktion waren wir gegen 15 Uhr startbereit. A. holte noch die Stöcke aus dem Bus, und es war kaum zu glauben: Wir hatten zwar 4 Trekkingstöcke dabei, es waren aber ein vollständiges Paar uralter, lädierter Dinger und von unseren aktuellen Paaren jeweils nur einer. Das hatte gerade noch gefehlt.
Wir würden unseren Sohn bitten, die fehlenden Stöcke nach Jokkmokk auf den Campingplatz zu schicken – jetzt mussten wir erstmal so los: Mein Mann mit den alten, schweren Teilen und ich mit zwei verschiedenen.
Wir starteten hinter Ljungdalen am Parkplatz des Skilifts unterhalb des Torkilstöten und hatten nach einem kurzen, steilen Anstieg entlang des Skilifts Helags und Sylarna schon vor Augen. Auf einem ausgetretenen und belebten Weg ging es immer direkt auf unser Ziel zu.
Vom Parkplatz ging es steil am Skilift hoch
Und dann hatte man das Ziel schon vor Augen
Den Weg konnte man nicht verfehlen
Gegenüber des Helags, einen halben Kilometer vor der Fjällstation entfernt, bauten wir das Zelt auf. Aufgrund der Weitläufigkeit des Geländes fand man trotz vieler Zelte auch einsame Plätze mit schönem Blick.
Für den nächsten Tag stellten wir uns den Wecker auf 5 Uhr, dabei ist früh aufstehen sicher nicht unsere Stärke! Aber nur für den Vormittag war klares Wetter voraus gesagt. Der Helags ist weit und breit der höchste Gipfel und freie Sicht war uns das wert.
Leider standen wir auf dem Gipfel des Helags vielleicht als Tageserste, dafür lag er genau am Vormittag vollständig in den Wolken. Als wir gegen halb 2 wieder am Zelt ankamen, war der Gipfel frei. Man sollte sich nicht völlig abhängig von den Wetter-Apps und der Suche nach den optimalen Bedingungen machen. Die Überschreitung im Uhrzeigersinn gefiel uns trotzdem sehr, vor allem der Rückweg über den "Grat" war eine reine Freude. Der Hinweg ist markiert und man läuft schön in den Talabschluss hinein, aber der Weiterweg verläuft dann etwas von der Kante entfernt „außenrum“ über blockiges Terrain zum Gipfel, während der Rückweg größtenteils über Felsplatten aussichtsreich nach unten führt.
Am frühen Morgen sah das Wetter sehr vielversprechend aus
Der Gipfel und Weiterweg dann in den Wolken
Helags (1796m)
Blick in die Tiefe
Der Rückweg auf dem "Grat" entlang hat total Spaß gemacht
Ab jetzt wieder unter den Wolken
Der Helagsgletscher ist Schwedens südlichster Gletscher
Helags Fjällstation
Wieder am Zelt zurück blickten wir auf einen völlig freien Gipfel 🙄
Blick in Richtung Sylarna
Erstmal genossen wir eine ausgiebige Mittagspause in der Sonne und bauten anschließend das Zelt ab, um den Kungsleden nach Süden ca. 5 km bis zur Kreuzung mit dem Pilgrimsleden zu laufen, welchem wir dann ab hier unmarkiert nach Osten Richtung Ljungdalen folgten.
Unser Weiterweg war auch erstmal gut markiert (Kungsleden)
Tal des Västra Helagsån mit Predikstolen. In diese Richtung haben wir vom Helags aus wegen Wolken nichts gesehen
Gegen Abend fanden wir einen schönen Zeltplatz am Östra Helagsån, welchen A. gleich zum Baden nützte. Dies war in 6 Wochen der einzige Ort, wo die Mückennetze zum Einsatz kamen. Meines ist in einen Hut integriert und so dunkelgrün, dass ich schlecht sehen und atmen kann – suboptimal für längere Einsätze.
Gleich geht die Sonne hinter Predikstolen und Helags (re.) unter
Am letzten Tag ging es entlang kleinerer Seen bis zur Kreuzung des Winterwanderwegs, von wo wir querfeldein unseren Weg zurück zum Skilift suchten.
Das folgende schlechte Wetter nutzten wir zum Ritt nach Norden.
Auf dem Arctic Camping Jokkmokk warteten wir 3 Regentage auf das Stockpaket und bereiteten unser Essen für die Sarektour vor. Alle Gerichte mischten wir aus selbst gedörrten und gekauften Zutaten zusammen. Ein ganz schöner Konzentrations- und Nerventest: 2 Esslöffel hiervon, ein Teelöffel davon… Aber es ging schon besser als letztes Jahr. Von Vobos (@ vobo) Dörrlevel mit Wildschwein und Lachsnudeln sind wir noch Meilen entfernt. Die diesjährige Neuerung waren einige kalte Gerichte für das Mittagessen (unser Lieblingsrezept war Zitronen-Kräuter-Quinoa-Salat aus der Rucksackküche von Anne Abendroth mit Couscous statt Quinoa, weil ungedörrt verwendbar): Am Morgen kann man nämlich einfach kaltes Wasser hinzufügen und am Mittag hat man ein schmackhaftes und sättigendes Essen, das nicht gekocht werden muss.
Das tolle Freibad, die Sauna und ein super Bäcker im Ort versüßten uns die Wartezeit.
Fast hätte es geklappt mit den Stöcken in Jokkmokk. Leider teilte uns Post-Nord einen Tag vor Lieferung und unserer geplanten Abreise nach Suorva mit, dass unser Paket zu einem falschen Zielort unterwegs wäre. Wir wollten nicht mehr warten, das Wetter sollte gut werden. Somit machten wir auch die Sarek-Wanderung mit dem Stock-Wirrwarr und wollten die Post dann halt auf dem Rückweg im ICA in Jokkmokk abholen. So waren wir endlich bereit, unsere diesjährige Sarek Tour anzugehen. Am 12.8. ging es vom Parkplatz in Suorva los.
Sarek 12.-20.8.2021
12.8.2021 – Tag 1: Suorva -> Hang kurz vor Njavvejågåsj
Am frühen Abend um halb 5 liefen wir vom Parkplatz in Suorva los. Es war ja lange hell, und wir konnten noch ein paar Stunden laufen - erstmal auf Asphalt, ganze 3 Kilometer. Immerhin störte mich dann mein 18 Kilo schwerer Rucksack nicht. Ich hatte taktisch clever sowohl das heutige Abendessen, sowie das Frühstück und Mittagessen vom folgenden Tag eingepackt. Das heißt, ich würde schnell an Rucksackgewicht verlieren 😊. Dieser miese Trick ist okay - mir fällt das Gehen mit Gepäck sowieso schwerer und mein Puls ist deutlich höher als der von A. (daher Highbeat).Wir passierten den Suorva-Staudamm, und das Wasser strömte mit unglaublicher Macht aus der Öffnung. Leider vergaßen wir ein Foto zu machen, auf dem Rückweg war der Durchlass verschlossen – ein unglaublicher Kontrast.
Wir liefen bis zum Rentiergehege und dann weiter auf einem mit orangenen Rentierhalsbändern markierten Weg.
Zunächst alles sehr bequem, auch über eine Brücke, dann aber zunehmend matschig, es hatte ja ordentlich geregnet in den letzten Tagen.
Irgendwann kam Unsicherheit auf, ob wir vielleicht doch einen Abzweig verpasst hatten,und wir beschlossen ein bisschen querfeldein den Berg hoch zu laufen, wo wir den oberen, hoffentlich trockeneren Pfad vermuteten. Sofort machte es großen Spaß: Irgendwie ist es ein bisschen schizophren: Die „easy going“-Pfade genießt man, aber nach einer Weile sehnt man sich nach spannenderem, weglosem Gehen, welches man bei entsprechendem Geläuf in kürzester Zeit auch wieder verflucht. Unser Ausflug führte auch zu nichts außer viel Sumpf mit reichlich reifen Moltebeeren.
Ein kurzes Stück querfeldein nach oben
So viele Moltebeeren hatten wir noch nie
Mit ordentlich Vitaminen intus stiegen wir wieder runter und fanden den richtigen Pfad. Mit schöner Aussicht ging es alsbald über der Baumgrenze am Hang entlang.
Einen wunderbar gelegenen Zeltplatz ließen wir noch aus, in der Hoffnung mit Blick (auch) auf den Sarek (Ähpár) zelten zu können. Doch immer kam noch ein neuer Hügel, der die Sicht versperrte. Schließlich bauten wir um halb 10 das Zelt an einem hübschen, aussichtsreichen Platz auf. Von hier war noch immer das Windrad am Staudamm zu sehen, und gleichzeitig hatten wir den markanten Sluggá vor Augen. Am Abend aßen wir noch Vesperbrote und tranken einen Tee.
Von hier aus sieht man immer noch unseren Startpunkt mit dem Windrad
Sluggá
13.8.2021 - Tag 2: Hang kurz vor Njavvejågåsj -> Guhkesvágge
Am nächsten Morgen war T-Shirt-Wetter. Wir liefen auf einem angenehmen Pfad immer mit Blick auf Sluggá.
Ich fand ein riesiges Geweih - es sah aus, als würde die halbe Schädeldecke dran hängen. Fällt das Geweih so zusammenhängend ab oder ist das Tier verstorben?
Ein Riesengeweih lag im Gras
Furt des Njavvejågåsj...
...geschafft!
Unsere Pause verbrachten wir auf einem riesigen steinernen Liegesessel. Im Windschatten kochte A. Kaffee und ich drängte darauf, viele Brote zu essen, um mein Rucksackgewicht weiter zu senken. Den neu erstandenen Eispickel hatte ich auch schon an meinen Mann abgegeben, mein Rucksack hat keine passende Schlaufe.
Unser steinerner Riesensessel
Kaffee kochen im Windschatten - der Sluggá im Hintergrund
Das üppige, hüfthohe Weidengebüsch machte den Weiterweg beschwerlicher - der Sluggá war jetzt in unserem Rücken. Während meine Laune weiterhin sonnig war, machte dieses Wegstück A. weniger Spaß und er versuchte die buschigen Flächen mit weiten Zickzack-Routen zu umgehen - gut, er war auch der Wegscout und ich stapfte nur hinterher. Im Unterschied dazu nerven mich aber Mücken und wackeliger Blockschutt schnell, die Weiden fand ich okay. Die Heide war schon rötlich gefärbt und sah hübsch aus. Ich genoss das Laufen.
Mit guter Laune durchs Weidengebüsch
Vuojnestjåhkkå kommt erstmals in den Blick
Wir kamen zum Lulep Niendojågåsi (Grundsten „…einfach zu furten“). Er rauschte hier ordentlich und so schnell fanden wir keine Stelle, wo wir trockenen Fußes rüber kämen. Und dann passierte es glatt schon wieder. A. lief ohne (viel) nachzudenken los und balancierte mit fettem Rucksack auf den spitzen hohen Steinen weit über dem Wasser. Um die Stöcke einzusetzen, war das Wasser zu tief. Eigentlich saß schon der erste Schritt schräg - keine Chance das irgendwie auszugleichen. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte in den Bach. Zum Glück kam er schnell wieder hoch, klatschnass natürlich. Ich fragte, ob alles okay war und machte mich auf, den Bach weiter unten und in Crogs zu durchwaten. Das klappte gut. Wir trafen uns nach der Furt wieder und mussten erstmal die Wunden versorgen. Zum Glück hatten wir das 1. Hilfe Set ordentlich aufgepeppt, nachdem ja im letzten Jahr schnell klar war, dass es Lücken aufwies. Beide Schienbeine waren blutig und dazu natürlich die nassen Klamotten und Schuhe. Wir nahmen es als eine Lehre zu Beginn der Tour in Sachen Vorsicht! Hoffentlich wird es nicht zur Gewohnheit - so ein Weckruf-Ereignis zu Beginn der Touren.
Jetzt hingen schon die nassen Klamotten zum Trocknen auf dem Rucksack
Ahpár hinter Liehtjitjávrre
Gegen halb 8 erreichten wir die Hängebrücke über den Guhkesvákkjåhkå und damit den Sarek - endlich.
Flussaufwärts verdeckt der Sarekvarásj den Áhkká
Nicht weit von der Brücke stellten wir das Zelt mit Blick auf den Vuojnestjåhkkå auf, dem morgigen Gipfelziel. A.'s Sachen trockneten einigermaßen in Wind und Abendsonne.
15.8.2021 - Tag 3: Gipfeltag - Vuojnestjåhkkå
Bestes Gipfelwetter am Morgen
Am Morgen hatten wir einen weitgehend blauen Himmel - ich kam sogar aus meinem gemütlichen Schlafsack zum Frühstück raus, so mild war es. Morgens gibt es immer zusammengemischtes Müsli aus pürriertem Crunchmüsli mit Haferflocken, Leinsamen, Nüssen und gedörrtem Obst, gemischt mit Vollmilchpulver. Dazu trinken wir einen Becher Schwarztee.
Wir ließen es ruhig angehen, damit die Sachen noch trockneten. Irgendwann gegen halb 11 war das Zelt abgebaut. Die Rucksäcke nahmen wir noch ein wenig mit und lagerten sie am Fuß des Vuojnestjåhkkå an einem markanten Felsen.
Eigentlich nur meinen - A. packte seine Sachen in einen Müllsack und nahm seinen Rucksack mit. Ich hatte nur sehr wenig Gepäck in einem 90g leichten-Tagesrucksack (ebenfalls eine Neuerung) dabei.
Tekumsehs Sorge bei dieser und ähnlichen Aktion(en): Wir müssen unsere Sachen so verstecken, dass sie niemand sieht und nichts geklaut wird.
Meine Sorge: Wir müssen die Rucksäcke so hinlegen, dass man sie deutlich sieht, um sie wieder zu finden 🙂
Das Ergebnis: A.s Müllsack ist versteckt und meinen Rucksack mit dem blauen Regenüberzug sieht man aus großer Entfernung.
Der markante Felsen links diente uns als "Versteck" für unsere Sachen
Und nun kommt wirklich ein wundervoller Tag
Kommentar