[US] Northern Cascades 2022
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Toller Bericht. Vielen Dank für's Mitnehmen. Wenn man so extremes Bushwhacking incl. Devils Club schon mal selbst zu Genüge erlebt hat, macht es noch viel mehr Spass, mit einer Tüte Chips in der Hand auf dem Sofa mit "dabei" zu seinKlassischer Type 2 Fun.
Frohe Weihachten!
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Zitat von danobaja Beitrag anzeigeneyy bernie, ich beneide dich!
was für eine schöne tour!
ich war ja oft im august in der gegend, aber so trocken und braun hab ich es nie erlebt. auch kein einziges grosses feuer.
Zitat von TilmannG Beitrag anzeigen
krasses Fotos!
2015 soll auch das schlimmste Waldbrandjahr in der Geschichte des Bundesstaates gewesen sein.
Zitat von Shades Beitrag anzeigenToller Bericht. Vielen Dank für's Mitnehmen. Wenn man so extremes Bushwhacking incl. Devils Club schon mal selbst zu Genüge erlebt hat, macht es noch viel mehr Spass, mit einer Tüte Chips in der Hand auf dem Sofa mit "dabei" zu seinKlassischer Type 2 Fun.
Frohe Weihachten!
Es freut mich daß Dir der Bericht gefällt. Ja das Bushwhacking kann in den Northern Cascades sehr extrem sein und nur wer sowas schonmal selber mitgemacht hat kann sich vorstellen wie hart das ist.
Euch auch Allen ein Frohes Fest!
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17.Tag (7)
Um 7:40 wander ich los, folge weiter den Robinson Creek Trail talaufwärts.
Robinson Creek Trail im Pasayten River Middle Fork Valley
Blick zurück auf das Parks Fire - Seit ich dort vor zwei Tagen vorbeigewandert bin hat es sich ganz schön vergrößert.
das Waldbrandgebiet endet nun erstmal
Robinson Creek Trail
Nach 6 Kilometern erreiche ich eine Abzweigung nach links Richtung Shellrock Pass, meine Route.
Somit verlasse ich jetzt den Talboden. Der Trail führt sanft in Serpentinen bergauf, ist schmaler und sieht weniger begangen aus als der Robinson Creek Trail. Ab hier liegen auch wieder einige umgestürzte Bäume auf dem Trail.
durch die Bäume blickt man zurück ins Pasayten River Middle Fork Valley
wenig später erreiche ich die Abzweigung zum Point Defiance, wo ich jetzt rausgekommen wäre wenn ich gestern die Abzweigung genommen hätte.
Trail zum Point Defiance
weiter geht´s Richtung Freds Lake
Zwei Stunden von der Abzweigung im Pasayten River Valley erreiche ich den Freds Lake, ein schöner alpiner Bergsee. Hier liegen Traumcampstellen, aber leider ist es noch viel zu früh für Feierabend. Stattdessen mache ich hier nur meine Mittagspause.
Freds Lake (1986 m) und mein nächster Pass
vom Freds Lake windet der Trail sich hoch zum Pass
Vom See sind es noch 45 Minuten bis hoch zum Pass.
Auf der Passhöhe treffe ich zwei einheimische Wanderer, die hier ihre Mittagspause machen und mit denen ich mich eine Weile unterhalte.
Vor vier Tagen sind sie am Lost River gestartet und über den Pistol Pass, Monument Creek Valley und Shellrock Pass gekommen.
Das Monument Creek Valley war die absolute Hölle, erzählen sie! Für nur 5 Meilen haben sie über 9 Stunden gebraucht! Der Wald ist in dem Tal durch ein Feuer zerstört worden und überall liegen nun umgestürzte Baumleichen über den Trail, die überklettert werden müssen.
Ich erzähle ihnen daß ich das Monument Creek Valley eh nicht durchwandern will, sondern Richtung Norden über den Butte Pass ins Ptarmigan Creek Valley.
Ob das Ptarmigan Valley auch verbrannt ist wissen sie nicht, da sie nicht über den Butte Pass rüberschauen konnten.
Auf Google Earth sieht das Tal jedenfalls noch unverbrannt aus, was ich vor meiner Reise gesehen hatte. Allerdings sieht das Monument Creek Valley auf Google ebenfalls unverbrannt aus.
Die beiden wollen eigentlich jetzt runter zum Pasayten River Middle Fork und weiter über den Buckskin Ridge Trail. Allerdings hat sich in der Nähe der Buckskin Ridge ein neues Feuer gebildet, dessen winzige Rauchwolke man hier vom Pass aus sehen kann, das Kid Fire. Das macht ihnen große Sorgen, sie sagen daß es sehr gefährlich ist in die Nähe von Waldbränden zu wandern und überlegen nun stattdessen über den Robinson Creek Trail rauszuwandern.
Blick zurück zum Freds Lake mit der Rauchwolke des Parks Fire
Blick zurück von der Passhöhe (2170 m)
Blick runter zur anderen Seite
Schließlich wander ich weiter. Die beiden sind die einzigsten Menschen, die ich heute treffe. Auf der Passhöhe verstecke ich meinen Rucksack und steige weglos hoch zum Osceola Peak. Ich versuche mich zu beeilen denn es sieht nach Regen aus. Tatsächlich kommen während des Aufstieges einige Tropfen runter, aber als ich oben ankomme wird die Luft wieder trocken. Die Aussicht ist atemberaubend.
Schließlich geht´s wieder runter zum Rucksack. Zweieinhalb Stunden hat dieser Abstecher gedauert, inclusive 25 Minuten Verweilzeit auf dem Gipfel.
weglos geht es hoch zum Osceola Peak
links unten das Eureka Creek Valley
das Parks Fire
Eureka Creek Valley
Pasayten Wilderness
Eureka Creek Valley
Aufstieg zum Osceola Peak
nochmal das Parks Fire
dahinten die momentan noch winzige Rauchwolke des Kid Fire
Parks Fire
Lease Creek Valley - gezeichnet von Waldbrand und Borkenkäfer
Eureka Creek Valley
die beiden Feuer werden sich noch drastisch vergrößern und beim Pasayten Airstrip zusammentreffen. Das Parks Fire wird sich Richtung Norden sogar bis weit in den kanadischen Manning Provincial Park ausbreiten.
Blick vom Gipfel auf den Mount Carru
dahinten mein geplanter Weiterweg über den Shellrock Pass
Blick vom Osceola Peak (2617 m)
Berk Creek Valley und dahinter das Pasayten River Middle Fork Valley
Monument Peak
Eureka Creek Valley
Lake Doris (2134 m)
Nun folge ich den Trail weiter Richtung Shellrock Pass. Zunächst geht es runter zum Lake Doris, dann eine ganze Weile am Hang entlang und schließlich runter in den dichten Nadelwald des oberen Eureka Creek Valley. Auf dem Talboden finde ich eine perfekte Campstelle.
Lake Doris (2134 m)
im Hintergrund nochmal der Osceola Peak
Erueka Creek Valley
Camp 17 unten auf dem Talboden (1798 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 26.12.2022, 11:59.
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18.Tag (8)
Morgens als ich noch im Zelt liege kommt ein Wanderer an meinem Camp vorbeigelaufen. Es ist der einzigste Mensch heute und für die nächsten drei Tage.
Um 9:30 wander ich los und folge den Trail weiter talaufwärts. Es sind noch fünf Kilometer zum Shellrock Pass.
Eureka Creek Valley
flache Senke am Talende
sehr schöne Gegend hier.....
der Trail windet sich nun langsam hoch zum Pass....
Blick zurück talabwärts
Shellrock Pass (2290 m)
auf der anderen Seite liegen verbrannte Wälder so weit das Auge reicht.
Abstieg ins obere Monument Creek Valley
oberes Monument Creek Valley
Zwei Kilometer hinter dem Pass beginnt der abgebrannte Wald. Kurz darauf müsste laut Karte nach links der Trail über den Butte Pass abzweigen. Den kann ich allerdings nicht finden, also wander ich weglos das kurze Stückchen hoch zum Pass.
Es ist warm und sonnig, teils etwas rauchig diesige Luft mit ständigem Feuergeruch.
Oben auf der Passhöhe finde ich die Reste vom Trail, der allerdings nur noch vage erkennbar ist.
ab hier geht´s jetzt durch abgebrannten Wald
Butte Pass (2089 m). Von hier oben kann ich die Katastrophe überblicken.
Im Süden liegt das abgebrannte Monument Creek Valley
und im Norden das Ptarmigan Creek Valley = meine Richtung. Auch hier ist der Wald verbrannt und ich habe keine Ahnung wie weit das noch geht.
schmaler Trail ab der Passhöhe
Ich folge den schwer zu findenen Trail Richtung Norden runter ins Ptarmigan Creek Valley. Noch bevor ich den Talboden erreiche löst sich der Trail auf und lässt sich auch nicht mehr wiederfinden.
Nun geht´s weglos durch den toten Wald talabwärts. Einige Abschnitte sind echt mühsam über unebenen gestrüppigen Boden. Ich komme definitiv nicht schnell vorwärts, aber auch nicht mega langsam. Insgesamt ist das Gelände nicht so schwierig wie ich befürchtet hatte. Zu meiner Überraschung schaffe ich heute sogar noch über 11 Kilometer talabwärts bis runter zur Talgabelung, auch wenn ich das letzte Stückchen mit der Stirnlampe wandern und im Dunkeln auf einer flachen Grassenke mein Zelt aufschlagen muss.
Abstieg ins Ptarmigan Creek Valley
heute wander ich noch 11 Kilometer durch verbrannten Wald talabwärts
Zuletzt geändert von berniehh; 27.12.2022, 20:57.
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Das stelle ich mir sehr beängstigend vor, durch diese verbrannten Wälder zu gehen.
Danke, dass Du am Schluß noch das hoffnungsvolle Bild mit dem grünen Kiefernnachwuchs zeigst. Hoffentlich schafft die Natur es weiterhin, nach den Bränden die Flächen immer wieder neu zu begrünen.
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Zitat von Blahake Beitrag anzeigenDanke, dass Du am Schluß noch das hoffnungsvolle Bild mit dem grünen Kiefernnachwuchs zeigst. Hoffentlich schafft die Natur es weiterhin, nach den Bränden die Flächen immer wieder neu zu begrünen.
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19.Tag (9)
Bei meinem Camp wachsen jede Menge Beeren, hauptsächlich Thimbleberries. Das lasse ich mir nicht entgehen und pflücke mir welche für ein leckeres Frühstück. Das dauert eine ganze Weile, weshalb ich heute wieder erst um 10:25 loswander.
Thimbleberries sehen so ähnlich aus wie Himbeeren und schmecken auch so ähnlich. Paar Himbeeren sind hier auch mit dabei.
da wird ein leckeres Frühstück mit gekocht
mein Camp am Morgen
Mein Camp steht auf einem flachen Passdurchgang zwischen Lost River und Pasayten River. Ich wander Richtung Nordwesten zum Pasayten River und damit dem Feuer wieder ein Stückchen näher.
Laut Karte verläuft durch dieses Tal ein Pfad, aber seit dem Waldbrand wird er nicht mehr instand gehalten, ist sehr verwachsen, voll mit umgestürzte Bäume, aber immerhin noch als Pfad erkennbar, im Gegensatz zu meinem gestrigen Tal, wo der Pfad seit dem Feuer komplett weg ist.
Die ersten 7 Kilometer wander ich an einer Kette kleiner Seen entlang, den Hidden Lakes. Hinter dem ersten See steht eine Hütte mit einer super Campstelle. Das ist ein Camp für Reiter und Hiker, jedenfalls war es früher mal ein Reitercamp. Seit dem Feuer ist der Trail für Pferde unpassierbar und für Hiker eine anstrengende Tortur. Ich treffe heute niemanden.
First Hidden Lake (1315 m)
First Hidden Lake
verschlossene Hütte und super Campstelle zwischen First Hidden Lake und Middle Hidden Lake
Alte Trail Junktion - der Stub Creek Trail scheint komplett verschwunden zu sein und der Hidden Lakes Trail ist eine anstrengende Tortur
ich folge weiter den Hidden Lakes Trail, dort vorne der Middle Hidden Lake
Middle Hidden Lake (1319 m)
dort vorne der Big Hidden Lake
Big Hidden Lake (1319 m)
Big Hidden Lake
Auf topographischen Karten sieht man daß durch die Pasayten Wilderness ein gutes Trailnetz verläuft. Allerdings existiert heute nur noch ein Teil davon, hauptsächlich die wichtigen Hauptrouten, wie der PCT, PNT und paar andere. Der Rest ist von den diversen großflächigen Waldbränden der letzten Jahre entweder ganz verschwunden oder nur noch unter größeren Strapazen begehbar.
Heute ist es ganzen Tag wieder wolkenlos und warm, meist mit erfrischendem Wind.
Der Feuergeruch wird mit jeder Stunde stärker.
Nach sieben Kilometern erreiche ich die Talgabelung mit dem Pasayten River East Fork. Unter einem schattigen Busch mache ich erstmal Mittagspause.
an der Talgabelung - das ist keine Wolke dorthinten, sondern Rauch
Ab hier ist der Trail fast komplett verschwunden, nur noch manchmal für kurze Abschnitte vage erkennbar. Ansonsten geht´s halt weglos.
Es sind noch weitere sieben Kilometer bis zum Pasayten River Haupttal, wo ich wieder auf den PNT zweige.
Bis dorthin steht mir allerdings eine unangenehme Wanderung bevor, teils mit üblem bushwhacking und Baumstammorgien wie man sie noch nicht gesehen hat. Wann hier wohl der letzte Wanderer durchgekommen ist?
weglos wander ich talabwärts, zeitweise eine Tortur aus Baumstammorgien
vor mir ist der Himmel weiss vom Rauch des Parks Fire und Kid Fire
Pasayten River East Fork Valley
Pasayten River East Fork Valley
hier verlief mal der Trail durch
auch dies ist der Trail - so geht es für eine ganze Weile weiter
die Feuer färben vor mir den Himmel braun-orange
das Parks Fire
am Abend erreiche ich die Pasayten River Talgabelung
Als der East Fork ins Pasayten River Haupttal einmündet stoße ich endlich wieder auf den PNT und mache drei Kreuze. Jetzt ist der Trail wieder halbwegs freigeschlagen und das Wandern wird wieder einfach, allerdings wird es auch Zeit für eine Campstelle.
Waldbrandgebiete sind nicht gerade prädestiniert für gute Campstellen. Nach etwas rumsuchen finde ich etwas abseits vom Trail im dichten Busch am Flussbett doch noch eine gut versteckte Stelle, die auch gar nicht mal so schlecht ist.
Inzwischen sind viele Trails, die ich vor einigen Tagen noch bewandert habe, gesperrt, wie z.B. der PCT vom Holman Pass zur kanadischen Grenze, der Robinson Creek Trail, Frosty Creek Trail und diverse andere, u.a. der PNT durch den gesamten North Cascades Nationalpark bis zum Pasayten Airstrip. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich das aber noch nicht gewusst, erst paar Tage später haben es mir andere Wanderer erzählt und nach dem Trek habe ich es auf Schildern an einem Trailhead gelesen.
Besonders schlimm muss es für die PCT-Thruhiker sein, sie können nun nicht mehr ihr Endziel die kanadische Grenze erreichen.
hier suche ich eine Weile rum nach einer Campstelle
Camp 19 (1185 m)
wer sieht mein Zelt?
Zuletzt geändert von berniehh; 29.12.2022, 21:44.
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Wieder einmal eine hammermäßige Tour. Vielen Dank für den Bericht!So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
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Eine Frage noch: In den Waldbrandgebieten sieht man auf den Fotos viele verkohlte Stämme. Verwittern die ebenfalls wie sonstiges Totholz oder verbleiben die als Holzkohle, die irgendwann in den Boden eingearbeitet wird? Konntest du das erkennen?So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
A. v. Humboldt.
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Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigenEine Frage noch: In den Waldbrandgebieten sieht man auf den Fotos viele verkohlte Stämme. Verwittern die ebenfalls wie sonstiges Totholz oder verbleiben die als Holzkohle, die irgendwann in den Boden eingearbeitet wird? Konntest du das erkennen?
Manche (grosse) Bäume überleben auch das Feuer, dann sieht man unten an der Borke den Brandring von dem Durchziehen der Feuerwalze.
Meiner Erfahrung aus diesem Jahr ist, dass die gesamte Westküste trockener als der Wald bei uns ist und Holz viel langsamer zerfällt.
Auch habe ich definitiv viel weniger Bäume gesehen, welche im Inneren gebrannt haben.
So sieht ein "frisches" Brandgebiet in Nordkalifornien aus (Lassen NP / Dixie Fire 2021 /180° Panoramabild)
-> Noch stehen die Bäume
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20.Tag (10)
Irgendwie hatte ich gehofft daß der Wind über Nacht dreht und ich heute eine rauchfreie Sicht habe. Leider ist das nicht der Fall, im Gegenteil es ist noch viel schlimmer geworden.
Vermutlich ist es heute wolkenlos, davon ist aber nichts zu sehen, die ganze Luft ist voller Rauch, so schlimm wie ich es noch nie erlebt habe.
Um 8:40 wander ich los, folge den PNT weiter nach Osten, also vom Feuer weg. Auf den ersten Kilometern liegen noch paar Baumstämme über den Trail, aber verglichen mit gestern sind es nur wenige und danach ist der Trail komplett frei und problemlos und einfach bewanderbar.
Durch die extrem verrauchte Luft hat man keine Sicht auf die Berge, es ist wie im Nebel, die Sonne kommt nicht durch. Die Luft ist so schlecht daß man fast schon eine Maske braucht.
Der Trail führt meilenweit sanft bergauf zum Bunker Hill. Kurz vor der höchsten Stelle mache ich in einem kleinen unverbrannten Waldabschnitt Mittagspause. Hier wäre auch eine gute Campstelle.
weiter auf dem PNT Richtung Osten
auch auf dem Bunker Hill (2197 m) ist alles voll Rauch
Weiter geht es über den Bunker Hill und für etliche Meile durch eine sanft hügelige Kammlandschaft, leider sieht man im dichten Rauch kaum was.
Gegen Abend verläuft der Trail über den sanft hügeligen Quartz Mountain, jetzt wird die Sicht deutlich besser mit erste Fernblicke über die weite Landschaft.
der Rauch scheint sich langsam aufzulösen
Quartz Mountain (2160 m)
Blick vom Quartz Mountain
Mayo Creek Valley
Sand Ridge
Mayo Creek Valley
Nach 20 Kilometern finde ich etwas abseits vom Trail eine super Campstelle
Camp 20 (2111 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 01.01.2023, 16:13.
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigen......
Auf topographischen Karten sieht man daß durch die Pasayten Wilderness ein gutes Trailnetz verläuft. Allerdings existiert heute nur noch ein Teil davon, hauptsächlich die wichtigen Hauptrouten, wie der PCT, PNT und paar andere. Der Rest ist von den diversen großflächigen Waldbränden der letzten Jahre entweder ganz verschwunden oder nur noch unter größeren Strapazen begehbar.
......
Ab hier ist der Trail fast komplett verschwunden, nur noch manchmal für kurze Abschnitte vage erkennbar. Ansonsten geht´s halt weglos.
Es sind noch weitere sieben Kilometer bis zum Pasayten River Haupttal, wo ich wieder auf den PNT zweige.
Bis dorthin steht mir allerdings eine unangenehme Wanderung bevor, teils mit üblem bushwhacking und Baumstammorgien wie man sie noch nicht gesehen hat. Wann hier wohl der letzte Wanderer durchgekommen ist?
weglos wander ich talabwärts, zeitweise eine Tortur aus Baumstammorgien
......
hier verlief mal der Trail durch
auch dies ist der Trail - so geht es für eine ganze Weile weiter
......
Die Nationalparks entscheiden das wohl selber, im Lassen NP ist mir ein Trupp mit Kettensäge über den Weg gelaufen.
Auch wenn der PCT sicherlich mehr Instandhaltung bekommt, so sind umgestürzte Bäume auch dort ein Ärgernis (Steilhang am Apache Peak, drüber oder drunter über den Baum, keine Umgehung möglich).
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Zitat von Torridon Beitrag anzeigenAuch wenn der PCT sicherlich mehr Instandhaltung bekommt, so sind umgestürzte Bäume auch dort ein Ärgernis ]
Sowas wie auf Deinem Foto, wo man unter dem Baumstamm durchkriechen muss, hatte ich auch sehr oft.
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21.Tag (11)
Es ist blauer Himmel und sonnig, klare Sicht. Herrlich, endlich mal kein Rauch mehr!
Um 8:40 wander ich los, weiter auf dem PNT Richtung Osten. Morgens ist es noch kühl, später am Vormittag wird es warm, aber nicht heiss.
Das Vorwärtskommen ist gut, der Trail gut freigeschlagen.
Nach einer Stunde treffe ich einen PNT-Thruhiker aus Colorado, der erste Mensch seit drei Tagen. Mit dem unterhalte ich mich für ne Weile. Er will Richtung Westen und ist sich wegen seiner weiteren Route aufgrund der Feuer aber noch nicht sicher. Sicher ist nur daß der Weiterweg ab dem Airstrip direkt vom Feuer betroffen und daher gesperrt ist. Die freigeschlagenen Ausstiegsvarianten wie z.B der Robinson Creek Trail sind ebenfalls wegen dem Feuer gesperrt. Die einzigsten nicht gesperrten Ausstiegsrouten sind furchtbare Baum-Mikado-Routen, wie z.B. der Hidden Lakes Trail, über den ich gekommen bin.
Mir ist aufgefallen daß alle PNT-Thruhiker, die ich bisher auf dieser Tour traf, aus Colorado kommen. Naja, dann muss der Trail in Colorado ja ziemlich populär sein.
Ausländer trifft man auf dem PNT nicht, die sieht man nur auf dem PCT. Der Anteil an Deutschen soll auf dem PCT in diesem Jahr besonders hoch sein.
Peeve Creek Valley - heute ist die Sicht endlich mal wieder klar
beim Peeve Pass
Blick zurück zum Peeve Pass (2094 m)
Timber Wolf Creek Valley
Für einige Meilen geht es jetzt über ein Hochland auf 2100 m Höhe
dann führt der Trail sanft runter ins Ashnola River Valley
Ashnola River Valley (1535 m)
Am Fluss mache ich meine Mittagspause
Nach der Mittagspause ziehen immer mehr Wolken auf und es wird merklich kühler.
auf der anderen Talseite führt der Trail sanft wieder nach oben
Blick zurück ins Ashnola river Valley
Ashnola River Valley
Blick zurück - der Rauch vom Feuer vermischt sich mit den Wolken
Meilenweit geht es nun wieder über ein Hochland
der Rauch ist unter der Wolkendecke noch deutlich erkennbar
immer noch viel Rauch in der Ferne
Blick runter ins Bob Creek Valley
Bob Creek Valley
Bob Creek Valley
22,5 Kilometer vom letzten Camp erreiche ich eine Trailkreuzung mit einer verschlossenen Hütte. Die Trails sehen ab hier wieder gut benutzt aus, auch von Reitern. Bei der Hütte liegen gute Campstellen.
Als ich meinen Rucksack absetze um nach einer Campstelle zu suchen sehe ich von weitem zwei Wanderer. Als ich zurück zum Rucksack komme sind sie weg. Keine Ahnung ob sie weitergewandert sind oder auch hier irgendwo campen.
Zusammen mit dem PNT Hiker aus Colorado am Vormittag habe ich heute also insgesamt drei Leute gesehen.
Die Campsites hier sind mir zu staubig von den ganzen Pferdespuren, aber etwas abseits finde ich unter einem Baum doch noch eine gute Stelle.
verschlossene Hütte
Camp 21 (2042 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 02.01.2023, 21:49.
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22.Tag (12)
Morgens ist es noch teils bedeckt und sehr kühl. Viertel nach acht wander ich los.
Trails führen von hier in drei verschiedenen Richtungen weiter und in den nächsten ein bis zwei Meilen kommen sogar noch weitere Abzweigungen. Ich nehme den Trail nach Nordosten zum Upper Cathedral Lake und Cathedral Pass, das ist auch der PNT.
Keine Ahnung wie kalt es genau ist, ich habe mein Thermometer nicht rausgehängt, aber ohne Handschuhe werden die Hände beim Wandern schon richtig kalt.
Kurz vor dem Upper Cathedral Lake kommen mir zwei Pärchen entgegen, alle tragen sie Handschuhe. Es sind keine PNT-Hiker sondern sie machen hier eine mehrtägige Runde via Cathedral Pass. Später beim See kommen mir nochmal zwei Wanderer entgegen. Dies scheint eine populäre Route zu sein. Kein Wunder, die Gegend um den Amphitheater Mountain und Cathedral Peak ist landschaftlich auch sehr spektakulär.
Der Himmel wird im Laufe des Morgens immer blauer, zeitweise wird es sogar warm, aber im Großen und Ganzen bleibt es heute recht kühl.
Am Upper Cathedral Lake liegen super Campstellen, die morgens aber leider bis etwa 10 Uhr im Schatten liegen wegen den Felsen des Amphitheater Mountain. Die anderen Wanderer hatten hier übernachtet.
ich folge weiter den Boundary Trail bzw. PNT
es geht Meilenweit über ein attraktives Hochland auf 2200 m Höhe
Upper Cathedral Lake (2250 m) mit dem Cathedral Peak
Vom See ist es noch etwa eine Meile zum Cathedral Pass.
Auf der Passhöhe lasse ich meinen Rucksack liegen um kurz zum Cathedral Mountain hochzusteigen.
weiter geht´s zum Cathedral Pass
dort vorne liegt schon der sanfte Cathedral Pass
Amphitheater Mountain
Blick vom Cathedral Pass rüber zur anderen Seite, meine spätere Route
aber erstmal steige ich die dreihundert Höhenmeter hoch zum Cathedral Peak
Vom Pass sind es zwei Kilometer für den Hin- und Rückweg = anderthalb Stunden, inclusive kurzer Verweilzeit auf dem Gipfel.
Dieser Aufstieg hat sich sehr gelohnt, die Aussicht ist absolut atemberaubend und mit eines der Top-Highlights der Pasayten Wilderness.
Eine steile alpine Route führt vom Pass hoch zum Gipfel, das letzte Stückchen Klettern bis Grad 4, hier muss man sehr gut auf die Steinmännchen achten um die Route nicht zu verlieren.
Um zum höchsten Punkt des Gipfelplateaus zu kommen muss man in einem Hechtsprung eine tiefe Felsspalte überspringen. Das muss aber nicht unbedingt sein, den halben Meter höher macht den Braten nicht fetter und die Aussicht nicht spektakulärer. Also habe ich mir das gespart.
Amphitheater Mountain
Blick vom Grat runter zur anderen Seite - das ist schon der kanadische Cathedral Provincial Park
Blick vom Gipfel (2623 m)
Blick rüber nach Kanada
hinten links der Grimface Mountain in Kanada
ebenfalls Richtung Kanada
Richtung Süden der Amphitheater Mountain, unten rechts der Upper Cathedral Lake - die Luft sieht in dieser Richtung wieder deutlich verrauchter aus
Amphitheater Mountain
dann geht´s wieder runter zum Pass - hier nochmal der Cathedral Peak
Vom Cathedral Pass wander ich weiter auf dem Boundary Trail bzw PNT Richtung Apex Pass. Die Luft ist jetzt wieder extrem verraucht und mit jeder Stunde wird es schlimmer. Es wird sogar so schlimm daß ich mich entscheide vorzeitig Feierabend zu machen. Mir kommen nochmal drei Wanderer entgegen, die letzten für heute.
weiter gehts.....
nochmal der Cathedral Peak
der Trail führt immer am Hang entlang oberhalb des Cathedral Creek Valley
die Luft wird jetzt wieder extrem verraucht
der flache Apex Pass (2226 m)
Wolframite Mountain und Tungsten Creek Valley - dort unten suche ich mir eine Campstelle
Camp 22 (2066 m)
Zuletzt geändert von berniehh; 03.01.2023, 22:14.
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23.Tag (13)
Glücklicherweise scheint der Wind über Nacht gedreht zu haben, denn heute herrscht eine herrlich klare Sicht bei blauem Himmel den ganzen Tag.
Um 7:20 wander ich los, weiter auf den PNT Richtung Osten. Das Vorwärtskommen ist gut und der Trail weitgehend frei, außer an einer Stelle wo auf einem paarhundert Meter langen Abschnitt ständig Bäume den Trail blockieren.
Den ganzen Tag führt der Trail relativ flach zwischen 2050 und 2200 m Höhe, ziemlich gleichbleibend durch eine sehr schöne Gegend.
Ich treffe fast genauso viele Leute wie gestern, insgesamt vier Begegnungen, davon zwei Zweier-Teams und zwei Einzelwanderer.
Einer der beiden Zweier-Teams waren PNT-Thruhiker und die einzigsten mit denen ich mich heute etwas länger unterhalte.
Das andere zweier Team wandert nur an mir vorbei und bemerkt mich gar nicht während ich drei bis vier Meter neben dem Trail unter einem Baum Pause mache.
Der letzte Einzelwanderer am Abend war eine ziemlich merkwürdige Begegnung, mehr darüber siehe unten.
blauer Himmel und klare Sicht - Blick auf den Apex Mountain vom Camp. Gestern abend war er in der Rauchwolke kaum zu sehen.
wieder auf dem Trail
historische Relikte bei der alten Tungsten Mine
Tungsten Mine
Tungsten Mine
Tungsten Creek Valley mit dem Apex Mountain im Hintergrund
weiter Fernblick
in der Ferne das Chewack River Valley
der Trail verläuft den ganzen Tag auf etwa gleicher Höhe
noch mehr historische Relikte
Chewack River Valley
dort vorne der Teapot Dome auf der Bauerman Ridge
linke Bildseite der Teapot Dome
weiter Fernblick ins Horseshoe Creek Valley
immer noch der Teapot Dome
Horseshoe Creek Valley
im Hintergrund der Armstrong Mountain
attraktives Hochland auf 2130 m
im Hintergrund der Armstrong Mountain
der Horseshoe Mountain beim Horseshoe Basin
Blick zurück ins Horseshoe Creek Valley
Horseshoe Creek Valley vom Horseshoe Basin (2120 m)
Gegen Abend erreiche ich das Horseshoe Basin, ein flacher offener Passbereich wo sich der Trail in drei verschiedenen Richtungen verzweigt. Es ist ziemlich verwirrend ausgeschildert hier und ich bin mir zunächst unsicher wo ich lang muss. Schließlich entscheide ich mich für den mittleren Trail Richtung Smith Lake und sehe kurz hinter der Abzweigung links etwas abseits vom Trail ein Zelt stehen.
Paar Meter weiter kommt mir jemand entgegen, offensichtlich der Besitzer des Zeltes, ein älterer Mann mit Bart. Er sieht aus wie der Alm-Öhi mit einem ziemlich grimmigen Gesichtsausdruck, aber er wird mir vermutlich sagen können ob dies der richtige Trail ist.
Ich grüße, aber es kommt kein Gruss zurück. Beim Versuch meine Frage zu stellen ob dies der richtige Weg ist unterbricht er mich sofort mit einem schroffen unfreundlichen „NO!“
Häh,…..was war das denn??
Ich versuche erneut zu fragen, aber er unterbricht mich sofort wieder mit einem genauso schroffen und noch unfreundicheren „NO!“, obwohl ich den Satz noch nicht zuende gesprochen habe und er nicht weiss was ich überhaupt fragen will.
Dann wander ich eben weiter und schaue mir dabei nochmal kurz um. Was ist das denn für ein komischer Typ? Sowas habe ich ja noch nie erlebt!
Eine Meile weiter erreiche ich den kleinen Smith Lake, wo der Trail endet, also ist dies der falsche Weg.
Laut Karte müsste der richtige Trail auf der anderen Talseite liegen. Ich gehe die Meile aber nicht wieder zurück, sondern verlasse den Trail hier und wander weglos durch Wald rüber zur anderen Talseite. Kurz darauf finde ich eine Stelle die sich als super Campstelle eignet und mache nach über neun Stunden für heute Feierabend. Wiedermal geht ein schöner Tag zuende.
Bevor ich mein Zelt aufbaue wander ich allerdings noch ein Stückchen weiter bis ich auf den richtigen Trail stoße. Somit weiss ich wenigsten jetzt schon daß er hier verläuft und muss morgen früh nicht noch lange rumsuchen.
Trail zum Smith Lake
Smith Lake (2123 m)
Camp 23 (2064 m)
Blick vom Camp das Long Draw Valley abwärts - meine Richtung für morgen
Zuletzt geändert von berniehh; 07.01.2023, 16:49.
Kommentar
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Man kann sich gar nicht sattsehen an den Bildern - überall traumhaft dort.
Welche Karte(n) hast du denn für die Gegend genutzt?
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