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@ Enja
Genau so ist es!
Was gibt es schöneres, als sich auf dem Moment einzulassen.
LG
Atze
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Ohne Frage. Dabei ist das Wichtigste für mich der fehlende Zeitdruck. Die Möglichkeit, sich ganz auf das Unterwegs-Sein einzulassen, ohne ständig das Ende der Aktion unmittelbar vor sich zu haben. Dadurch tritt dann alles andere, was einen sonst beschäftigt, mehr und mehr in den Hintergrund. Das Leben wird überschaubar und einfach. Man kümmert sich um das unmittelbar Notwendige. Wo schlafe ich nächste Nacht? Wo finde ich zu essen und zu trinken?
Und dazu gehört für mich auch die Abkehr von engmaschiger Planung. Raum für Überraschungen. Sich einlassen auf völlig andere Verhältnisse. "Die Feste feiern wie sie fallen." Immer Zeit für ein gutes Gespräch. Zum Genießen einer schönen Aussicht. Zum Sitzen in der Sonne.
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Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen...Ich habe bei jeder Tour eine ziemlich feste Regel: Ich lege den Start- und Zielpunkt fest und laufe die gesamte Strecke dazwischen ohne Lücke. Dabei kann ich auch von der geplanten Route abweichen, solange es eine durchgehende Wanderung ist. Wenn man einmal von dieser Regel abweicht, reisst das Auslassen bald ein. Wo zieht man dann die Grenze? Ausserdem muss ich aus Erfahrung sagen, dass gerade das Durchhalten "schwieriger" Streckenabschnitte einem hinterher die größte Befriedigung verschafft....
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@ Werner
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Zitat von Atze1407 Beitrag anzeigenJa ja, der Werner, er ist schon ein Schlingel. Mit den Flöhen in den Ohren setzen, das hat er gut drauf.
Erfreulich, dass nicht nur junge Frauen, sondern auch alte Männer dem einen oder anderen Floh eine Heimstatt geben.
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Keinen festen Zeitpunkt für die Ankunft zu haben, macht für mich den Hauptreiz meiner Langstreckenunternehmungen aus. Im Unterschied zu den 30 Jahren in denen meine Berufstätigkeit mir da immer enge Grenzen setzte. Wo es schön ist, möchte ich bleiben dürfen und genießen.
Genauso mag ich extrem durchgeplante Reisen auch nicht so. Eine Tour, bei der jeder Discounterbesuch unterwegs eingeplant wäre, böte mir zu wenig Überraschungen. Weshalb ich mich jetzt auch sehr auf die Ost-Europa-Tour freue. Der Jakobsweg durch Deutschland, Frankreich und Spanien war weniger Abenteuer als Wellness-Reise. Unbegrenzt Zeit - bedeutet doch auch, einfach ins Blaue aufbrechen zu können.
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Hallo Christine
Danke für deine Erläuterung.
Trotdem finde ich diese Aussage- so alleine stehend
Negative Wanderweg-Überraschung: Spanien GR 11...
Was kann diese Landschaft, und die schwierigkeit des Geländes dafür das ein Wanderer mit den Anforderungen Probleme hat?
Grüße Folko
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Ich habe eigentlich immer einen festen Zielpunkt - schon aus psychologischen Gründen. Einfach so vor mich hinzulaufen, wäre nicht mein Ding. Da es auf jeder Tour auch mal Durststrecken gibt, hilft ein fester Endpunkt beim Durchhalten. Ich habe bei jeder Tour eine ziemlich feste Regel: Ich lege den Start- und Zielpunkt fest und laufe die gesamte Strecke dazwischen ohne Lücke. Dabei kann ich auch von der geplanten Route abweichen, solange es eine durchgehende Wanderung ist. Wenn man einmal von dieser Regel abweicht, reisst das Auslassen bald ein. Wo zieht man dann die Grenze? Ausserdem muss ich aus Erfahrung sagen, dass gerade das Durchhalten "schwieriger" Streckenabschnitte einem hinterher die größte Befriedigung verschafft.
Die Zeitnot auf dieser Tour war ein Sonderfall durch eine nicht verschiebbare Anschlusstour und dieser Fehler wird mir auch nicht noch mal passieren.
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Von mir auch ein dickes Dankeschön. Gerade wenn man selbst nicht die Möglichkeit zu so langen Touren hat, hilft es, diesen Bericht zu lesen und sich zu überlegen "Was wäre wenn ?". Daß in Text und Bild auch Negatives angesprochen wird, finde ich sehr erfrischend.
Zitat von German Tourist Beitrag anzeigen...
Das einzige Problem auf dieser Tour war die Zeitnot. Ich hatte mich einfach total im Zeitbedarf verkalkuliert....
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Zitat von Abt Beitrag anzeigenChristine, wo geht dein nächstes Projekt entlang?
Mich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.
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@Nicki
Die Aussage bezieht sich auf mein ganz persönliches Fazit. Und ich schreibe auch nicht, dass die Pyrenäen die furchtbarste Strecke gewesen sind, sondern ausdrücklich, dass ich sehr überrascht war. Ich hatte gedacht, dass die Pyrenäen für mich der schönste Teil der Wanderung werden würden. Aber aufgrund einiger Umstände, vor allem wegen der Zeitnot, der Schwierigkeit des Geländes und meiner daraus resultierenden Erschöpfung war das dann leider nicht der Fall. Ich konnte die Pyrenäen leider nicht so geniessen, wie sie es aufgrund ihrer Schönheit verdient hätten. Dadurch wurde diese Teilstrecke zu einer persönlichen Enttäuschung und ich war erleichtert, als ich das schwierige Gelände hinter mich lassen konnte. Unter anderen Umständen hätte ich die Strecke sicherlich ganz anders wahrgenommen.
Ich wollte mit dem Absatz über die positivste und negativste Überraschung vor allem zum Ausdruck bringen, dass der Genuss einer Teilstrecke nicht vorhersehbar oder planbar ist. Auch ich erlebe immer wieder, dass die Realität von meiner Erwartungshaltung ganz gravierend abweichen kann. Wie sehr mir eine Strecke letztendlich gefällt, hängt von vielen Faktoren ab. Die Pyrenäen waren auf dieser Wanderung sicherlich der spektakulärste und mit der schönste Abschnitt. Aber das ist halt nur ein Faktor von vielen. Wenn der Rest nicht stimmt, dann ist die schönste Landschaft nur ein schwacher Trost.
Nimm mal das Gegenbeispiel, den Elisabethpfad. Auf dieses Teilstück hatte ich eigentlich so gar keine Lust und hatte sogar eine Alternativstrecke vorbereitet. Mich schreckte der hohe Asphaltanteil ab und ich begann den Weg recht lustlos. Aber obwohl der Elisabethpfad sicherlich nicht die schönste Wanderung Deutschlands ist, haben mich die vielen schönen Fachwerkdörfer mehr als genug für den hohen Asphaltanteil kompensiert und ich bin froh, dass ich den Weg gelaufen bin.
Letztendlich waren der Elisabethpfad und der GR 11 die beiden Teilstrecken, auf denen meine persönliches Erleben am stärksten von meiner Erwartungshaltung abwich.
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Negative Wanderweg-Überraschung: Spanien GR 11 in den Pyrenäen
Gruß Folko
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Zitat von German Tourist Beitrag anzeigenFazit:
Würde ich sie einem Freund empfehlen? Ja, unbedingt!
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Da wir in Sachen Pilgern auf den Geschmack gekommen sind, wollen wir natürlich unbedingt nach Jerusalem. In diesem Jahr erst einmal die erste Etappe. Ursprünglich bis Istanbul. Jetzt werden wir etwas eher umkehren und über die Via Regia zurückkehren.
Der Etappe nach Jerusalem stehen dann die diversen Konflikte dort in der Ecke im Wege. Und das wird vermutlich auch noch auf Jahre hinaus so bleiben.
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Fazit:
Die Wanderung war einfach großartig! Sie hat mir sogar so gut gefallen, dass ich für 2013 eine ähnliche Tour plane. Zum Langstreckenwandern muss man also nicht nach USA, sondern kann auch hier in Europa tolle Touren machen. Die sind zwar anders als in den USA, aber in meinen Augen mindestens genauso schön. Anders als bei den klassischen amerikanischen Trails wie AT oder PCT musste ich mir für diese Wanderung die Route selbst planen. Wie man eine solche Routenplanung durchführt, habe ich hier auf meinem Blog ausführlich beschrieben.
Zur Strecke selbst: Rückblickend kann ich sagen, dass die Strecke im großen und ganzen wirklich sehr schön war. Obwohl mir der Teil durch Deutschland gut gefallen hat, muss ich sagen, dass die Strecke, die ich im Jahr zuvor gelaufen war, mir etwas besser gefallen hat. Der Streckenabschnitt durch Frankreich war einfach traumhaft und hier würde ich überhaupt nichts verbessern. Wie ja schon ausführlich geschrieben, hat mir der Camino del Norte überhaupt nicht gefallen. Dennoch empfinde ich diesen Teil der Wanderung nicht als enttäuschend, denn ich wollte ja mal Pilgern ausprobieren - mit allen Konsquenzen.
Das einzige Problem auf dieser Tour war die Zeitnot. Ich hatte mich einfach total im Zeitbedarf verkalkuliert. Mein größter Fehler war gewesen, von meinen Erfahrungen auf den amerikanischen Trails auf Europa zu schließen. Aufgrund vieler Faktoren war ich in Europa einfach langsamer unterwegs – vor allem, weil es hier viel mehr Ablenkung in Form von Sightseeing und besserem Essensangebot gab. Das ganze hat mir zu vielen neuen Erkenntnissen für die Zeitkalkulation von Langstreckenwanderungen verholfen, die man hier auf meinem Blog nachlesen kann.
So, aber jetzt mal zu ein paar Facts und Figures:
Länge der Tour: ca. 4.500 km
Davon ohne Begleitung gelaufen: 4.500 km
Dauer der Tour: 172 Tage vom 01.04. - 19.09.2012
Volle Ruhetage: 14
Davon krankheitsbedingt: 2
Halbe Ruhetage: ca. 20
Tagesschnitt inkl. Ruhetage: 26,12 km
Tagesschnitt exkl. Ruhetage: 30, 41 km
Anzahl Übernachtungen im Zelt: 125
Anzahl Übernachtungen in frei zugänglichen Schutzhütten: 10
Anzahl Übernachtungen in Jugend- oder Pilgerherbergen: 9
Anzahl Übernachtungen bei Freunden in Deutschland: 10
Anzahl besuchte Freunde: 4
Anzahl Übernachtungen in Hotels, Pensionen oder Ferienwohnung: 12
Anzahl Übernachtungen bei Couchsurfing Gastgebern: 6
Anzahl besuchte CS Gastgeber: 3
Defekte an Ausrüstung: 1 gebrochene Zeltstange, 1 delaminierte Thermarest, 2 Platypus-Faltflaschen mit Löchern, 3 ½ Paar durchgelaufenen Schuhe, 2 Paar fertige Socken
Anzahl Nachschubpakete aus Deutschland: 4
Erkrankungen: Durchfall aufgrund von Anti-Borreliose Antibiotika-Kur, kurzfristige Ertaubung aufgrund von Heuschnupfen
Schönste Strecke: Frankreich von Vogesen bis Vercors
Hässlichste Strecke: Spanien Camino del Norte
Positive Wanderweg-Überraschung: Deutschland Elisabethpfad
Negative Wanderweg-Überraschung: Spanien GR 11 in den Pyrenäen
Größter Lernerfolg: Wildniswanderers forstwirtschaftliche Ausführungen
Gruseligstes Erlebnis: Nächtliche Begegnung mit Geo-Cachern auf dem Rennsteig
Gefährlichste Tierbegegnungen: Zeckenbisse
Hat mir die Tour gefallen? Ja, sehr!
Würde ich sie einem Freund empfehlen? Ja, unbedingt!
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Zitat von German Tourist Beitrag anzeigenFür 2013 plane ich zunächst mal eine längere Radtour durch Skandinivien im Sommer und für Herbst und Winter eine Wanderung von Deutschland über Frankreich nach Südspanien. Und da hat Werner Hohn mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt:
Zitat von Abt Beitrag anzeigenMich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.Was bei der Einreise mit dem Flieger als solches kein Problem darstellt, kann bei der Einreise zu Fuß zu einen echten Problem/Stress werden. Erst Recht wenn man von einen Arabischen Land aus versucht in Israel einzureisen. Es hängt auch immer von der jeweiligen Situation ab. Da bedarf es besondere Vorbereitungen.
Trotzdem pilgern jedes Jahr viele Leute nach Jerusalem, und das ist auch gut so.
(Ich beziehe hier mich auf eigene Erfahrungen,die ich vor vielen Jahren mal machen musste, und die haben keine allgemeine Gültigkeit.)
LG
Atze1407
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Also, pilgern ist ja nicht so ganz mein Ding wie ich auf dieser Wanderung ja schmerzlich kennenlernen konnte. Ich kann mir zwar vorstellen, z.B. die Via de la Plata im Winter zu laufen, aber prinzipiell sind Pilgerwege für mich eher zweite Wahl.
Für 2013 plane ich zunächst mal eine längere Radtour durch Skandinivien im Sommer und für Herbst und Winter eine Wanderung von Deutschland über Frankreich nach Südspanien. Und da hat Werner Hohn mir ja einen Floh ins Ohr gesetzt:
Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigenOT: Die einzig wahre Wanderung ist die vom Nordkinn (nördl. Punkt des europäischen Festlands) nach Tarifa (südl. Punkt des europäischen Festlands). Das Nordkinn liegt ja gleich neben dem Nordkap. Das macht übern Daumen ca. 8.500 km. So gesehen ...
Aber meine langfristige Tourenplanung hängt von vielen Faktoren ab. Wen es genauer interessiert: Gerade heute habe ich hier auf meinem Blog etwas zu meinen Plänen für 2013 geschrieben.
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Christine, wo geht dein nächstes Projekt entlang?
Mich wundert immer, wie wenige nach Jerusalem pilgern.
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OT: Bisher hatte ich auch eher Glück mit Zecken, schreibe das aber zum Teil auch Vorsichtsmaßnahmen zu, wie den Versuchen, nicht zu nahe an hohe Gräser zu kommen und durch’s Unterholz zu streifen, wenn doch, dann einen Kontrollblick auf Hosenbeine und Jacke zu werfen, kombiniert mit UL-Kurzgamaschen und Hosenbein-Enden in den Socken verstauen. Damit habe ich schon so manche Zecke rechtzeitig erwischt.
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Ich wage es kaum zu schreiben, aber ich habe zwischen Deutschland und Santiago keine einzige Zecke angetroffen und auch niemanden, der mit welchen zu tun hatte.
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