Sehr, sehr schön die ganze Gegend, durch die du läufst! Seit Poschiavo hat sie einen ganz anderen Charakter, als vorher in Bergell und Südlicher Berninagruppe. Weniger schroff, zerhackt und wild, mehr Weite und sanfte, geschwungene Formen. Liegt vermutlich an der Art des Gesteins - und auch daran, dass in den Zentralalpen weniger Reliefenergie wirksam ist? Ich finde es immer faszinierend, wie unterschiedlich die Alpen auf engem Raum sein können. Übrigens entspricht deine Tour ab Lago Mezzola bis zum Val Chamuera fast genau einer Tour, die ich in der Schublade liegen habe als Teil einer geplanten Alpenquerung. Bist du mir glatt zuvor gekommen.😉
[IT][CH][AT] Übers Dach Europas Teil 2 - durch die Süd- und Zentralalpen
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Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenSehr, sehr schön die ganze Gegend, durch die du läufst! Seit Poschiavo hat sie einen ganz anderen Charakter, als vorher in Bergell und Südlicher Berninagruppe. Weniger schroff, zerhackt und wild, mehr Weite und sanfte, geschwungene Formen. Liegt vermutlich an der Art des Gesteins - und auch daran, dass in den Zentralalpen weniger Reliefenergie wirksam ist? Ich finde es immer faszinierend, wie unterschiedlich die Alpen auf engem Raum sein können. Übrigens entspricht deine Tour ab Lago Mezzola bis zum Val Chamuera fast genau einer Tour, die ich in der Schublade liegen habe als Teil einer geplanten Alpenquerung. Bist du mir glatt zuvor gekommen.😉
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Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
Es wundert mich daß du im Bergell und Berninagruppe bisher noch nicht gewesen bis,.... aber immerhin liegen die Pläne schon in Deiner Schublade.
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Tag 47 (Rest) - nach dem Abstieg vom Pass erreiche ich hier den flache Talboden des Val Lavirun
Auf Mischung zwischen weglos und Rinderpfade wander ich heute noch zwei Kilometer talabwärts. Dort drüben sieht man schon meinen morgigen Pass.
dieses Tal ist Rinderweideland
dort wo ich morgen den Talboden verlasse schlage ich mein Camp auf (2300 m)
die letzte Nachmittagssonne nutze ich zum Akkus laden.
48.Tag - weiter auf dem Alpenhauptkamm
Als ich noch im Zelt liege kommen zwei Bauern an meinem Camp vorbei, die wahrscheinlich nach ihren Kühen schauen wollen und die ich erst bemerke als sie schon vorbei sind.
Um 8:55 wander ich los, es ist heute meist bewölkt mit sonnige Abschnitte.
Den Talboden verlasse ich, es sind 500 Höhenmeter zur Fuorcla Chaschauna, sanfter Grashang. Auf der Karte ist eine Route eingezeichnet, die allerdings größtenteils nicht existiert.
Blick talabwärts von meinem Camp, halben Kilometer weiter beginnt eine Fahrstraße bei einem Bauernhof.
Auf sanftem Grashang geht´s nach oben - Blick zurück zum gestrigen Pass
Fuorcla Chaschauna (2800 m), weite flache Passhöhe - Hier oben wo kaum noch Gras wächst wird der Pfad plötzlich sichtbar. Ich verlasse den Pfad gleich wieder und steige weglos hoch auf den sanften Alpenhauptkamm.
Der Alpenhauptkamm bildet die Staatsgrenze Schweiz/Italien
Die nächsten drei Kilometer folge ich den sehr sanften Alpenhauptkamm zum Pass Chaschauna
Das ist meine weitere Route
Blick zurück auf den Piz Lavirun (3058 m)
Ich stoße hier wieder auf einen Pfad und treffe die ersten Leute.
links unten das Val Chaschauna
hier der sanfte Pass Chaschauna (2687 m), wo ich einen ausgebauten Wanderweg kreuze, der von der Schweiz rüber nach Italien führt, eine populäre Route für Fahrradfahrer und hier ist auch einiges los. Auf der italienischen Seite liegt ein Stückchen tiefer das Rifugio Cassana.
Abseits des Weges setzte ich mich hin für die Mittagspause.Zuletzt geändert von berniehh; 14.12.2024, 01:59.
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48.Tag - Fortsetzung
Nach der Mittagspause folge ich für den Rest des Tages weiter den Alpenhauptkamm. Im Laufe des Nachmittages wird die Landschaft deutlich schroffer und alpiner. Auf Alpenvereinaktiv ist hier eine Route eingezeichnet über den Piz Chaschauna zum Piz Trupchun, der größtenteils nicht (mehr) existiert. Auf Swisstopo ist hier keine Route eingezeichnet.
Landschaftlich wird dieser Abschnitt das Top-Highlight des Tages!
weglos geht´s weiter. Dort drüben führt ein extrem steiler und harter Schrofenhang hoch zum nächsten Pass. Dort komme ich nur mit Pickel hoch und auch das nur mühsam und gefährlich. Die Alternative wäre ein tiefer Abstieg auf der italienischen Seite und dann alles wieder hoch zur Fuorcla Trupchun.
Blick runter ins Val Chaschauna
Passhöhe auf 2896 m, auf der anderen Seite ein kleiner Bergsee
Blick zurück bis zur Berninagruppe
nun gehts den Grat nach oben zum Piz Chaschauna, hier wieder eine deutlich erkennbare Route, die von der italienischen Seite hochkommt.
Auf dem Piz Chaschauna (3070 m)
auf der anderen Seite liegt das Val Trupchun im Schweizerischen Nationalpark.
weiter geht´s den Grat entlang Richtung Fuorcla Trupchun.
Val Trupchun
Blick zurück
Vom Piz Chaschauna führt Anfangs noch eine vage erkennbare Route weiter, die sich aber auflöst als der Grat spitzer und steiler wird.
Val Trupchun
Auf der italienischen Seite liegt tief unten Livigno
Auf dem Piz Trupchun (2941 m). Dort unten links die Fuorcla Trupchun. Der Abstieg ist zu steil und ausgesetzt. Eine machbare Route führt für 250 Höhenmeter auf der italienischen Seite runter ins alpine Basin La Stretta, allerdings sehr steil und ausgesetzt.
Dort unten das alpine Basin La Stretta, meine Campstelle.
Camp auf 2696 m
Im Hintergrund die Fuorcla TrupchunZuletzt geändert von berniehh; 14.12.2024, 03:26.
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49.Tag - Schweizerischer Nationalpark
Von meinem Camp sind es 15 Minuten hoch zur Passhöhe auf 2782 m, wo der Schweizerische Nationalpark beginnt, den ich die nächsten zwei Tage durchwandern werde.
Um 8:45 wander ich los, es wird ein warmer Sommertag.
Fuorcla Trupchun (2782 m), Staatsgrenze Italien / Schweiz, im Hintergrund meine gestrige Route.
Hier beginnt der Schweizerische Nationalpark
Von der Passhöhe folge ich den Pfad das Val Trupchun abwärts.
Unten auf dem Talboden treffe ich auch schon gleich den ersten Ranger und er will auch sofort wissen wo ich letzte Nacht geschlafen habe und wie meine weitere Route aussieht.
Mein Plan ist weiter über die Fuorcla Val Sassa nach Zernez. Der Ranger sagt das schaffe ich heute nicht mehr und dann würde es sehr teuer werden, 500 Franken Bußgeld,……..300 fürs Campen und 200 fürs Wege verlassen!!!
Er empfiehlt mir stattdessen das Val Trupchun abwärts zu wandern um dann auf leichte Wege durchs Inntal nach Zernez zu gelangen. Das bedeutet aber auch langes Straßen- und Fahrweggelatsche, worauf ich keinen Bock habe.
Ich will bei meiner ursprünglich geplanten Route über die Fuorcla Val Sassa bleiben und schlage dem Ranger vor direkt an der Parkgrenze zu campen, das wären nur anderthalb Kilometer von der Abzweigung und dann morgen wieder zurückwandern um über den Pass zu steigen.
Der Ranger meint das ist in Ordnung, außerhalb der Parkgrenze darf ich überall zelten und er gibt mir sogar noch Tips wo ich direkt an der Parkgrenze Campstellen finde.
Alp Trupchun (2043 m), hier Frühstückspause - das Val Trupchun ist ein beliebtes Wandertal.
Weiter geht es talabwärts.
Dies ist ein vielbegangener Pfad und ich treffe zahlreiche Wanderer.
Val Trupchun
Nach etwa 6 Kilometern passiere ich die Abzweigung zur Fuorcla Val Sassa, bleibe allerdings auf dem Hauptpfad im Val Trupchun und wander noch anderthalb Kilometer zur Parkgrenze.
Direkt an der Parkgrenze verlasse ich den Weg, steige rechts die Böschung hoch und komme auf eine grasige Lichtung mit einer privaten Jagdhütte, von der mir der Ranger erzählt hat.
Hier schlage ich mein Zelt auf. Somit ist heute ein entspannter halber Ruhetag angesagt und ich habe morgen den ganzen Tag Zeit für die Passüberquerung.
Später am Nachmittag kommt hier ein Auto mit zwei Leuten, die für die Hütte zuständig sind, den Rasen mähen und später wieder abhauen. Sie sind nett und sagen es ist kein Problem daß ich hier campe.
Camp im Val Trupchun an der Nationalparkgrenze (1800 m), hier beginnt auch ein Fahrweg.
50.Tag - Schweizerischer Nationalpark
Um 5:55 wander ich los, die ersten anderthalb Kilometer den gleichen Weg zurück zur Abzweigung. Von dort dann auf dem blau markierten Pfad das enge Val Müschauns hoch zur Fuorcla Val Sassa, ein Aufstieg von 1000 Höhenmetern.
Nach der Abzweigung nehme ich den schmalen Pfad das Val Müschauns aufwärts.
die Route ist blau markiert
es ist ein enges Tal
Val Müschauns - oberhalb der Baumgrenze wird das Tal recht spektakulär.
die letzte flache Talsenke vor der Passhöhe.
Selbst auf dieser blau markierten Route treffe ich kurz vor der Passhöhe den ersten Ranger. Seine erste Frage war auch gleich wo ich letzte Nacht geschlafen habe und welche Uhrzeit ich gestartet bin.
Der Ranger stellt sich als sehr nett heraus und wir wandern eine Weile zusammen.
Die Route über die Fuorcla Val Sassa ist an paar kurzen Stellen ein wenig steil und ausgesetzt, aber das war´s auch schon. Ich bin noch nie so eine leichte blau markierte Route gegangen, vom Schwierigkeitsgrad müsste es eigentlich ein normaler rot markierter Bergpfad sein. Der Ranger erzählt mir daß der Weg früher auch mal rot markiert war, aber nachdem einige Wanderer Probleme auf dieser Route hatten, wurde der Weg einfach von rot auf blau ummarkiert.
Bis zur Parkgrenze kommen mir nochmal zwei Ranger entgegen, einer hier auf der blau markierten Route und der andere auf dem rot markierten Pfad von der Hütte Chamanna Cluozza runter nach Zernez.
Fuorcla Val Sassa (2857 m)
Blick zurück bis zum Piz Bernina.
Im Westen sieht man das Inntal und den Piz Kesch.
Fuorcla Val Sassa
Zuletzt geändert von berniehh; 15.12.2024, 13:49.
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50.Tag - Fortsetzung
Von der Passhöhe blickt man hier auf der anderen Seite ins Val Sassa, wo der Pfad runter führt.
zunächst geht es noch über einige Schneefelder, alles easy, ohne Steigeisen.
dann graue Gerölllandschaft, hier blickt man zurück zum Pass.
Der Pfad führt talabwärts.
der Pass verschwindet hinter mir langsam aus der Sicht.
weiter unten wird es grüner.
Nach vier Kilometern mündet das Val Sassa auf 1938 m ins Val Cluozza, hier fängt der Wald an.
Nun führt der Pfad weiter am Bach entlang talabwärts.
Blick zurück zur Talgabelung mit dem Val Sassa.
Val Cluozza
es folgen schöne alpine Waldabschnitte.
Blick talabwärts, meine Richtung.
Im Hintergrund der Piz Linard (3410 m), der höchste Berg der Silvretta.
Hier mündet das nächste Seitental ein.
Etwa drei Kilometer von der Val Sassa Einmündung passiere ich die bewirtschaftete Chamanna Cluozza (1879 m) , hier ist recht viel los.
Von der Hütte sind es noch zwei bis drei Stunden runter nach Zernez, nun wieder auf vielbegangenem rot markierten Pfad. Der Weg führt weit oberhalb der Schlucht den Hang entlang.
Blick zurück ins Val Cluozza.
dort vorne sieht man schon die Zivilisation.
Als es endgültig den Bergrücken nach unten geht wird der Pfad sehr breit und ich verlasse den Nationalpark.
dann erreiche ich den flachen Talboden.
Ortseingang von Zernez.Zuletzt geändert von berniehh; 15.12.2024, 13:55.
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Zernez 30.07 bis 01.08.2024
Zernez liegt im Engadin im Kanton Graubünden und gehört zum deutschsprachigen Teil der Schweiz. Der Ort ist nicht so groß, etwa 1600 Einwohner, es gibt zwei nicht so große Supermärkte, Coop und Migros.
Das meiste findet man hier, aber nicht alles. Ich wollte erst zum Einkaufen in den nächsten größeren Ort fahren, ca. 25 Kilometer, oder gleich nach St.Moritz, 33,6 km. Hatte dann aber doch keine Lust mehr dazu und bin hiergeblieben. Habe dann eben statt normalem Milchpulver Babymilchpulver gekauft, weil es hier kein anderes gibt. Eine Gaskartusche finde ich im kleinen Baumarkt.
Ich übernachte auf dem Campingplatz, direkt am Inn, nur 8 Gehminuten vom Ortszentrum und Supermarkt.
Für 18,80 Franken die Nacht ist er für Schweizer Verhältnisse auch nicht so teuer und wenn man sieht wie er ausgestattet ist sogar recht günstig. Alles ist im Preis enthalten, neben heisse Dusche gibt es hier auch eine Küche mit Gasherd, Kühlschrank, Aufenthaltsraum mit Tischen und Stühlen und sogar endlich mal Waschbecken mit Stöpsel, wo man vernünftig seine Wäsche waschen kann.
Eigentlich wollte ich hier nur einen Ruhetag machen, habe aber jetzt zwei daraus gemacht, bleibe also drei Nächte.
schattiges Plätzchen direkt am Inn auf dem Campingplatz.
Zernez liegt auf 1563 m Höhe im Inntal.
Zernez
Coop Supermarkt
der Inn beim Campingplatz
Zernez
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51.Tag - Aufbruch aus Zernez
Zernez wird mein letzter Ort in der Schweiz, mein nächster Einkaufsstop wird Nauders in Österreich.
Zehn Tage brauche ich bis dorthin und habe Essen für 12 Tage eingekauft.
Heute geht es endlich weiter. Das Wetter ist wechselhaft, Sonne mit Wolken, gegen Abend Gewitter.
Um 11 Uhr starte ich vom Campingplatz.....
Beim Campingplatz quere ich die Brücke über den Inn und folge diesen Pfad am Flussufer bis zum Fuße des Hanges.
Dann geht es für 650 Höhenmeter direkt den Hang nach oben durch Wald. Hier hat man mehrere Routenmöglichkeiten, aber eine 800 m Fahrwegwanderung lässt sich trotzdem nicht vermeiden.
danach geht es nur noch auf Pfade weiter.
Blick zurück nach Zernez unten im Inntal. Die roten Pfeile zeigen meine Abstiegsroute aus dem Schweizerischen Nationalpark.
Auf etwa 2150 m bleibt der Pfad auf dieser Höhe und führt drei bis vier Kilometer eben den Hang entlang um zwei Bergrücken herum an der Alpe Pradea vorbei.
Hier blickt man das Inntal aufwärts Richtung St.Moritz.
nochmal Blick ins Inntal.
der Pfad windet sich ins Val Pülschezza rein.
Val Pülschezza - der Pfad führt zurück ins Inntal, ich verlasse ihn hier und wander weglos dieses kleine Nebental weiter hoch.
letzter Blick zurück ins Inntal.
Val Pülschezza - weiter oben passiere ich attraktive grasige Senken.
manchmal kann ich Rinderpfade folgen aber das weglose Wandern ist in diesem Gelände einfach.
Blick talaufwärts
Auf 2565 m schlage ich mein Camp auf.
mein Zelt dort drüben als kleiner roter Punkt
52.Tag
Den ganzen Vormittag kommen ständig Schauer runter, ich bleibe erstmal im Zelt liegen. Am Nachmittag wird das Wetter stabiler mit sonnige Abschnitte, aber auch weiterhin unbeständig mit kurze regnerische Phasen.
Vormittags läuft jemand an meinem Camp vorbei, ansonsten sehe ich den ganzen Tag niemanden.
Um 14:20 wander ich los, weiterhin weglos durch weites offenes alpines Gelände.
weitläufiger Passbereich (2626 m), der Übergang ins Val Sarsura
Ich steige nicht runter sondern sanft weiter nach oben Richtung Fuorcla Sarsura.
Lais da Pülschezza (2676 m) - dort drüben liegt schon mein Pass.
Zuletzt geändert von berniehh; 21.12.2024, 11:18.
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Danke übrigens für all die fantastischen Berichte. Freue mich über jeden neuen Tag. Und bin sicherlich nicht der einzige hier.
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Zitat von DocOnco Beitrag anzeigenDanke übrigens für all die fantastischen Berichte. Freue mich über jeden neuen Tag. Und bin sicherlich nicht der einzige hier.
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52.Tag (Fortsetzung) - Piz Sarsura Pitschen
Heute wird ein phantastischer wegloser hochalpiner Tag an dem ich mit Ausnahme der Person morgens beim Camp keine weiteren Leute treffe.....
kurz hinter dem Bergsee Lais da Pülschezza erreiche ich die Gletscherzunge des Vadret da Sarsura auf 2740 m Höhe.
Es geht für einen Kilometer den Gletscher hoch zum Pass.
Auf dem Gletscher ziehe ich meine Steigeisen an.
coole Gegend hier oben
das letzte Stück hoch zum Pass ist ziemlich steil, hier waren Steigeisen und Pickel auf jeden Fall erforderlich.
Blick zurück
Fuorcla Sarsura, die Passhöhe (2921 m)
Blick runter zur anderen Seite, auch dort liegt ein kleiner Gletscher, der Vadret da Grialetsch
und hier der Gletscher den ich hochgekommen bin.
immer mal wieder kommt ein kurzes Schauer runter
Auf der Passhöhe lasse ich meinen Rucksack liegen und steige hoch auf den Piz Sarsura Pitschen (3133 m), hier blickt man rüber auf den Piz Sarsura (3176 m)
Auf dem Gipfel (3133 m) - Blick nach Norden auf die Silvrettagruppe am Horizont.
im Südosten der Gletscher den ich hochgestiegen bin.
und im Westen meine weitere Route
dahinten sieht man schon die Grialetschhütte.
zu dem See dort unten steige ich ab.
Auch beim Abstieg von der Fuorcla Sarsura geht es ein kurzes Stück über Gletscher.
einsamer Bergsee auf 2643 m, hier wären gute Campstellen, aber ich wander noch ein Stückchen weiter.
Blick zurück zur Fuorcla Sarsura und Piz Sarsura Pitschen (der Berg links vom Pass).
Blick runter ins obere Val Grialetsch.
Camp auf 2580 m
Zuletzt geändert von berniehh; 22.12.2024, 11:53.
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53.Tag - zu den Jöriseen
Heute ist es mal wieder unbeständig und kühl, grau bewölkt mit wenig Sonne, am Abend etwas sonniger.
Um 9:15 wander ich los.
Zunächst wander ich weglos Richtung Westen und stoße nach einem Kilometer auf die markierte Route vom Piz Grialetsch zur Grialetschhütte. Nun ist es nur noch ein kurzes Stück bis zur Hütte aber jetzt am Vormittag ist nichts los hier und ich wander gleich weiter.
dort unten liegt die Grialetschhütte
Val Grialetsch und meine weitere Route
bei der Hütte liegen paar kleine Seen
Grialetschhütte (2546 m)
Von der Hütte führen Pfade in unterschiedlichen Richtungen weiter. Ich nehme den Richtung Norden am Hang oberhalb des Val Grialetsch entlang zum Flüelapass, einem bekannten Schweizer Straßenpass.
Auf dem Weg dorthin kommen mir gelegentliche Wanderer entgegen.
Dort hinten mein gestriger Pass und Berg
Val Grialetsch
der markierte Pfad führt oben den Hang entlang talabwärts
Val Grialetsch
dorthinten mein nächster Pass
Vier bis fünf Kilometer von der Hütte führt der Pfad runter zur Passstraße.
Auf der Passstraße dort unten herrscht sehr viel Verkehr und hinter der Straßenquerung geht´s weglos hoch zum nächsten Pass.
Flüelapass, auf 2263 m mündet der Pfad auf die Straße.Zuletzt geändert von berniehh; 22.12.2024, 18:03.
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53.Tag - Fortsetzung
Nach der Straßenquerung auf dem Flüelapass geht es weiter durch alpines Grasland, teils auf ausgetretene Hirtenpfade einen kleinen Talzweig hoch. Die Hirtenpfade führen nachher in eine andere Richtung weiter und für mich geht´s dann weglos hoch zum nächsten Pass, der zwischen dem Flüela Wisshorn und Piz Cham-patsch liegt. Der Passname ist auf Swisstopo nicht verzeichnet, nur die Höhe, 2795 m.
Die Flüelapassstraße lasse ich schnell hinter mir.
Weglos geht es ein Hochtal rauf zum nächsten Pass
Vor mir liegt schon der Pass....
das letzte Stück über Steine, Geröll und kleine Schneefelder.
Auf der Passhöhe (2795 m)
Blick zurück zu meinem gestrigen Pass
Auf der anderen Seite liegt die Silvrettagruppe.
Von der Passhöhe geht es weglos und ziemlich steil hier wieder runter.
Blick zurück zum Pass
Auf 2558 m erreiche ich einen Bergsee auf dem Jöriflesspass. Hier stoße ich auf einen populären markierten Pfad und treffe die ersten Leute seit dem Flüelapass. Ich folge den Pfad Richtung Westen an einer Kette attraktiver Bergseen vorbei, den Jöriseen.
Seit meinem Start in Premosello vor 53 Wandertagen habe ich in diesem Sommer noch keinen einzigen Zeltwanderer gesehen, mit Ausnahme von zwei großen Jugendgruppen im Val Grande und Val Codera. Das hat mich sehr gewundert, denn letzten Sommer auf meiner Westalpenroute waren ja sehr viele Zeltwanderer unterwegs. Die letzten habe ich im September auf der Trekkingroute Chamonix-Zermatt getroffen.
Hier bei den Jöriseen ändert sich das schlagartig. Diese Bergseen scheinen ein wahrer Camping-Hotspot zu sein. Verstreut um die Seen herum zähle ich über 30 Zelte!!
Ich hätte zwar noch weiterwandern können, aber da es hier so schön ist schlage ich mein Zelt auch noch mit dazu, nicht direkt an den See, sondern auf einem Hügel oberhalb.
Zunächst war ich ein wenig skeptisch daß es vielleicht Ärger geben könnte wenn so viele Leute gleichzeitig hier zelten, aber die Schweizer haben mir erzählt daß das Wildcampen hier erlaubt ist.
Jöriseen, im Umkreis von anderthalb bis zwei Kilometern liegen mehrere Bergseen.
Camp auf 3548 m
Blick talabwärts = meine morgige Route
Abendsonne vom Camp
Zuletzt geändert von berniehh; 22.12.2024, 19:10.
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Endlich habe Ich mal die Zeit gefunden den Bericht in einem Stück durchzulesen. Konnte und wollte gar nicht mehr aufhören. Vielen, vielen Dank für diesen großartigen Bericht, der mich mal wieder genießen, sprachlos staunen, teils die Luft anhalten läst. Und die Zeltplätze sind einfach, ja geil! Ich kenne nur einen kleinen Teil der Alpen, den östlichen Teil gar nicht und freue mich umso mehr das Du Deine Tour hier präsentierst! Und freue mich über jeden weiteren Tag der hoffentlich noch kommen wird.
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Dotti Vielen Dank für Deinen netten Kommentar. Es freut mich daß Dir der Bericht gefällt und ich kann auch verstehen daß Dir meine Campstellen gefallen. Deine Campstellen, die Du in Deinen Berichten postest sind ja mindestens genauso mega-hammer!
Mit Zelt unterwegs zu sein ist halt die schönste Art zu wandern
Wenn Du noch nie in den Ostalpen warst hast Du ja noch viel zu entdecken! Ich denke mal es würde Dir dort genauso gut gefallen wie in den Westalpen, vorausgesetzt Du wählst die richtigen Routen
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54.Tag - entspannte Talwanderung
Bevor ich heute aufbreche will ich noch paar coole Campfotos machen. Leider ist es am Morgen nebelig und regnerisch, ich bleibe also erstmal im Zelt. Später am Vormittag lichtet sich der Nebel und es wird zunehmend sonnig. Bevor ich um 11:00 loswander komme ich doch noch zu meinen Campfotos.
meine Campstelle bei den Jöriseen
Blick talabwärts = meine Richtung
Heute ist mal eine entspannte Talwanderung angesagt, ohne Passüberquerungen. Zunächst wander ich das Jörital abwärts zum Berghaus Vereina, das ich nach 1h40 erreiche. Über den Tag verteilt treffe ich viele Wanderer. Dies ist das obere Prättigau, eine beliebte Wandergegend beim bekannten Touristenort Klosters.
Ich folge den Pfad talabwärts.
Blick zurück talaufwärts
Der Talboden auf 1970 m ist Rinderweideland.
Nach viereinhalb bis fünf Kilometern beginnt die Fahrpiste beim Berghaus Vereina.
Nach 300 bis 400 Metern verlasse ich die Piste und biege auf einen Pfad, den ich weiter talabwärts folge für weitere viereinhalb bis fünf Kilometer zur nächsten Talgabelung.
Dies ist nun das Vereinatal
Das Tal fällt weiter ab zum Bauernhof Untersäss auf 1363 m bei der nächsten Talgabelung.
Untersäss (1363 m)
Von Untersäss wander ich Richtung Osten in ein Nebental rein, auf der Hauptwanderroute zur Silvrettahütte.
Dieses Tal wander ich heute noch einige Kilometer aufwärts, es steigt stetig leicht an.
Auf 1570 m wird der Talboden flach. Dies ist Rinderweideland und ich stoße wieder auf einen Fahrweg.
Abseits vom Weg finde ich eine super Campstelle im letzten Waldabschnitt dieses Tales.
Am nächsten Morgen gibt´s ein leckeres Blaubeerfrühstück.
Blick aus meinem Zelt.Zuletzt geändert von berniehh; 23.12.2024, 23:52.
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Der Zeltplatz am See ist sensationell!
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Auf deinem letzten Abschnitt seit Zernez konnte ich viele Plätze wiederentdecken, die ich auf einer Alpenüberquerung Bodensee - Lago di Como (2020/ 2023)
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...di-como-teil-1
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...di-como-teil-2
kennen gelernt habe. Die Grialetschhütte, die Jöriseen, das Vereinatal und auch den letzten Abschnitt im Tal zur Silvrettahütte. Die Jöriseen sind wirklich besonders schön. Wir haben 2020 etwas unterhalb im Vereinatal gezeltet. Schön, das alles durch deinen Bericht nochmal genießen zu können. Bin gespannt, wie du deine Tour weiter gelegt hast.
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Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenAuf deinem letzten Abschnitt seit Zernez konnte ich viele Plätze wiederentdecken, die ich auf einer Alpenüberquerung Bodensee - Lago di Como (2020/ 2023)
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...di-como-teil-1
https://www.outdoorseiten.net/vb5/fo...di-como-teil-2
kennen gelernt habe. Die Grialetschhütte, die Jöriseen, das Vereinatal und auch den letzten Abschnitt im Tal zur Silvrettahütte. Die Jöriseen sind wirklich besonders schön. Wir haben 2020 etwas unterhalb im Vereinatal gezeltet. Schön, das alles durch deinen Bericht nochmal genießen zu können. Bin gespannt, wie du deine Tour weiter gelegt hast.
Was das Vereinatal angeht, hatte ich versucht dieses Tal zu meiden, weil mich der Fahrweg gestört hat. Die alternativen Pässe, die ich bei der Routenplanung gefunden hatte waren allerdings weglos und laut den Topokarten so steil daß ich nicht einschätzen konnte ob sie ohne Kletterzeug machbar sind.
Zum Glück gab es aber im Vereinatal abseits der Piste einen Pfad, so daß man den Fahrweg größtenteils meiden konnte.
Zitat von codenascher Beitrag anzeigenDer Zeltplatz am See ist sensationell!
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