"Ökoleben"..

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  • benedikt j.
    Erfahren
    • 25.02.2004
    • 473
    • Privat

    • Meine Reisen

    ok, jetzt hab ichs kapiert, was du meinst. glaub aber nicht, dass man diese differenzierung von "wilden" und zivilisierten :kaffee: dem rassismus zuordnen kann. aber lassen wir das. schluss. aus.
    Nichts, was sich auf dieser Welt zu haben lohnt, ist umsonst.

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    • Gast-Avatar

      Tja, was ist Rassismus... fängt schon bei den Negerküssen an. aber die gibts ja nicht mehr.
      Zurückk zu den Ökolandbauern in gemäßigten Breiten.

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      • Robiwahn
        Fuchs
        • 01.11.2004
        • 2099
        • Privat

        • Meine Reisen

        Jo, kurzer Ausflug in die was-auch-immer-Ecke.

        Mir ist auch noch mal wieder ein Gedanke zu Öko-leben gekommen. Fabian beklagt ja ganz am Anfang unserer Disk. , das wir, die Gesellschaft an sich bzw. der Großteil dieser, uns von der Natur weg entwickelt haben, kein Gespür mehr für sie haben usw. Oder, erinnere ich mich daran jetzt falsch.
        Ähem, jedenfalls, was wollte ich sagen, achso ja:

        Vorhin bei einem Beitrag zu "independent-outdoor-kultur" ist mir die Idee mit den Kleingärtnern gekommen. Oder auch Schrebergärtner, wie sie woanders heißen. Meine Eltern hatten so einen kleinen Garten mit viel Obst, Gemüse, Wiese, Kirschbaum, Erdbeeren, Laube usw. Ist zumindest in Ostdtl. sehr weit verbreitet. Wie es woanders ausschaut weiß ich leider nicht. Jedenfalls haben diese Leute, obwohl oder gerade weil sie in der Stadt wohnen, ein immenses Bedürfniss nach ihrem kleinen Flecken Natur gehabt und haben dieses Bedürfniss im Rahmen ihrer Möglichkeiten erfüllt. Und bei uns in der old GDR nebenbei noch eine Versorgungslücke im privaten Bereich gefüllt. Ich meine, ich bin ein Kind aus der echten Betonplatte, aber wir hatten diesen Garten, der zwar auch öfters Chemie gesehen hat und auch eine gemauerte Laube, kein Blockhaus hatte, aber es war unser kleines Stück Natur, wir waren jedes WE dort (wenn wir nicht voller Begeisterung wandern waren :wink: ). Jedenfalls ist das Interesse an der Natur schon noch da, gerade bei diesen Kleingärtnern. Wenn ich mir hier in DD die Preise für sowas anschaue, da wird einem schlecht. Die sind immer noch übelst beliebt, auch wieder bei jungen Leuten. Die klassischen Kleingärtner haben natürlich ganz tolle Vorstellungen vom Aussehen eines solchen Gartens, von wegen muss alles ordentlich sein und kein Unkraut usw., die "leicht" von den manchmal etwas chaotischen Vorstellungen der Junggärtner abweichen. Aber davon mal abgesehen haben sie alle ein Bedürfniss nach einem Stück Natur, verwirklichen dieses und lieben ihren kleinen Garten über alles. Ähnliches gilt für Balkonienfanatiker.

        Fazit: So schlimm ist es nun auch wieder nicht mit der Naturentwöhnung, zumindest nicht, wenn ich hier die Gärtnerbegeisterung der Dresdner sehe. Wie siehts bei euch aus mit sowas?

        Grüße, Robert
        quien se apura, pierde el tiempo

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        • Fledi
          Batgirl
          Alter Hase
          • 20.02.2003
          • 3704
          • Privat

          • Meine Reisen

          Zitat von Robiwahn
          Echt, du warst als Kind nie mit Wandern ? Du musstest nie diese anstrengenden, stundenlangen Wanderung ins NICHTS hinein, wo am Ziel nicht mal ein Eisladen gewunken hat , erdulden.
          Nö. Sieht ja so aus, als hätte ich glatt was verpasst... :wink: Ich durfte immer nur Ausflüge (auch mal mit dem Rad) ins Blaue machen, wo am Ende ein Spielplatz, Eisladen, Schwimmbad kam- wie langweilig... :wink:
          Zitat von Robiwahn
          Grüße, Robert, der sich gerade fragt, wieso er das alles heutzutage freiwillig macht :bash: .
          *g* Sowas frag ich mich morgens immer, wenn ich bei -6° C aus meinem Schlafsack krabbeln muß oder mein zivilisationsgeschädigtes Knie motzt... :wink:

          Gruß,
          Britta
          ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

          ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

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          • LANDEI
            Anfänger im Forum
            • 10.03.2005
            • 11

            • Meine Reisen

            Ganz schön anstrengend alles zum Thema zu lesen. Habe nach ner Stunde mal Pause gemacht um was dazu zu schreiben.
            --Fabian: Bin absolut deiner Meinung was Entfremdung von der Natur betrifft. Der "zivilisierte" Mensch sieht die Natur als etwas, das sich ausserhalb seines "Lebens" befindet - wie im Zoo.
            Ziemlich doof!!! is aber wohl so. Halt ein Rückschritt!! nee eigentlich Sackgasse!!!!!
            Wird schwer die da raus zu bringen. Brauchen doch ihren Lebensstandard - jeden Tag ne Stunde Duschen - dicke Karre - mein Haus, mein Auto, mein Boot.....Klotze ganz wichtig!!
            Zum Glück gibts noch Leutchen die kapiern wos langgeht.
            Da man aber nicht die gesamte Menschheit ändern kann gehts eben nur klein klein, jeder für sich so gut es geht und jeder neue ist gut!!!
            Muss jetzt mal ein bisschen bubu machen, schreibe in den nächsten Tagen weiter.

            landei

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            • Thomas75
              Erfahren
              • 02.10.2004
              • 477

              • Meine Reisen

              Zitat von Robiwahn
              Und dein Bergen ist nicht zufällig in der Nähe von Elverum, oder?
              70km südlich von Elverum.
              Wie kommst du gerade auf Elverum?

              Kommentar


              • bubu
                Fuchs
                • 28.07.2002
                • 1352

                • Meine Reisen

                Wir hatten vor ein paar Tagen eine endlose Diskussion über das Thema "Ökoleben"...sind ab und an auch in andere Gebiete abgeschweift. Was ich an dem Abend gemerkt habe, ist, dass ich so ziemlich allein da stand mit meiner "extremen" Meinung. Klar, es ist gut, vom Kontra provoziert zu werden, aber manchmal hilft einem auch ein wenig Unterstützung.

                Naja, das Ende war dann (Fazit): Ich bin zuuuuu idealistisch und ich soll meine rosarote Brille endlich abnehmen!!!
                PÜH!






                sue
                Werde der Held deines eigenen Lebens.

                \"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.\" (anatole france)

                http://pro-regenwald.de

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                • alfi
                  Erfahren
                  • 16.02.2003
                  • 252

                  • Meine Reisen

                  "Es gibt für jedes Problem eine optimale, leicht verständliche, aber falsche Lösung."

                  Gelegentlich gönne ich mir eine Ausnahme von meiner Internet-Abstinenz – und stoße dann, wohl nicht ganz zufällig, auf eine so gesellschaftstypische Melange aus Naivität, Dummheit und Zynismus. (Mit „Dummheit“ meine ich die Unfähigkeit Zusammenhänge zu sehen, sei es aus intellektuellem Mangel oder – wesentlich häufiger – aus Bequemlichkeit und Opportunismus. Ich will damit niemanden beleidigen und keiner muss sich dieses Etikett anheften. „Naivität“ bedeutet die Unmöglichkeit einschlägige Erfahrungen zu sammeln – der Begriff dient in unserer Gesellschaft im Allgemeinen nur als Vorwand für dürftig verhüllte Zynismen.)

                  Ich habe diesen Thread nur überflogen und beziehe mich daher nur auf einige Beiträge.


                  Die Empfehlung von Festbrennstoffanlagen (Holz) ist nur ökonomisch begründbar. Ökologisch sind Holzfeuer ein Desaster.
                  Die untenstehenden Auszüge stammen zwar aus einer Werbeseite für Katalysatoren für Verbrennungsanlagen, es gibt aber mehrere Studien, die zu einem ähnlichen Ergebnis gelangen: Holzverbrennungsanlagen sind keine ökologische Alternative – es sind Dreckschleudern, deren diesbezügliche Relevanz heruntergespielt wird, weil Holz bei der Wärmeerzeugung nur eine marginale Rolle spielt.
                  Bei der gigantischen Menge an erzeugter Wärmeenergie bedeutet marginal aber keineswegs irrelevant!

                  Es ist unglaublich wie harmonisch die profitorientierten, ökonomischen (wohl auch zynischen) Argumente mit den naiven (dummen), vom Wunsch nach Naturverbundenheit beseelten, ökologischen Argumenten zusammen konzertieren.

                  Leute, wenn ihr gedenkt in großem Stil Holz zu verfeuert - ob im offenen Kamin, im Kaminofen in der selbstgebauten Blockhütte, oder im Heizkessel, aber auch beim Lagerfeuer - ihr spielt mit eurer eigenen Gesundheit, mit der eurer Mitmenschen und der eurer Nachkommen.

                  Wer sich in Nischen unserer Gesellschaft zurückzieht (sei es, dass er mit einer Blockhüttensiedlung in Alaska letzte noch halbwegs unzerstörte Landschaften vernichtet oder mit einem Ökodorf die letzten Alpenhänge mit einer Fischzuchtanlage und anderen Absurditäten einer „sinnvollen“ Nutzung zuführt), oder sich achselzuckend hinter einem amoralischen (legitim und nicht unmoralisch!) Standpunkt verschanzt (wir sind weniger als ein Wimpernschlag in der Geschichte des Universums und Katastrophen hat es immer gegeben), ist für meine Argumente nicht mehr erreichbar.

                  Diese, unsere Welt ist brutal und ich kann es nachvollziehen, wie gut es tut (manchmal) einfach die Augen zu schließen und sich geborgen zu fühlen – nichts zu sehen, zu hören und zu riechen von dem da draußen - möglichst im Beisammensein mit lieben Gleichgesinnten.

                  Wer aber ein ökologisches Bewusstsein hat und den Fakten ins Auge sehen will, muss die Augen und auch die Nase weit aufmachen:
                  Wir können schon auf Grund unserer großen Anzahl nicht zurück – nicht zur Natur und nicht in der Zeit. Wir sind gezwungen den Weg, den unsere Ahnen eingeschlagen haben weiter zu gehen. Wir müssen die Technik nützen, die wir entwickelt haben.
                  Niedrigenergiehäuser, Null-Energie-Häuser (sofern technisch und monetär möglich), wenn schon eine Heizung, dann Solarenergie oder Wärmepumpen oder Brennstoffzelle (ist so viel ich weiß schon installierbar) – Leute, noch mal: lasst das Rauchen – in jeder Form. Es schadet uns allen und löst kein einziges Umweltproblem – schlimmer noch, es verschärft sie.

                  Auch die so gerne genannte CO2 –Neutralität von Holz als Brennstoff ist eine Halbwahrheit. Solange die gesamte CO2 – Produktion die Bindungskapazität der Flora übersteigt, bleibt der Überschuss als klimarelevante Menge in der Atmosphäre. Es ist dabei vollkommen gleichgültig, ob das CO2 aus fossilen oder nachwachsenden Rohstoffen entsteht.
                  Die Aussage der CO2 – Neutralität wird erst dann wahr, wenn wir nicht mehr CO2 produzieren, als gebunden werden kann. Da wir aber wesentlich mehr CO2 produzieren ist die Aussage reine Demagogie. Und wir ernten nur die zusätzlichen Schadstoffe.


                  Ich habe versucht mich in meiner Argumentation auf ein einziges Thema (umweltfreundliche Wärmeerzeugung) zu konzentrieren und weise vorsorglich jeden Versuch zurück, die völlig verkannte Brisanz dieser Problematik durch unsinnige Vergleiche mit Autofahren, Fernreisen, etc. zu einer undiskutierbaren und unlösbaren Problemmelange zu verrühren.

                  Bevor jetzt jemand über mich herfällt zwei Bitten.

                  Erstens: Man möge mir meine Redundanzen (tatsächlich ist die Darstellung viel zu verkürzt) und meinen stellenweise persönlich werdenden Stil verzeihen. Letzterer resultiert aus meiner kaum bezähmbaren Verärgerung darüber, dass ich scheinbar das einzige Lebewesen bin, das mit einem Riechkolben ausgestattet ist. So viele Menschen bewegen sich zur kalten Jahreszeit durch smogverseuchte Wohnsiedlungen, Dörfer und Innenstädte und keiner scheint irgendetwas zu riechen. Es stinkt nach Holzrauch, nach Kohlerauch, nach Diesel- und Benzinabgasen (gehört nicht zum Thema, man kann aber nicht weg-riechen) und allzu oft nach verbranntem Plastik.
                  Jeder ist für seine Gesundheit selbst verantwortlich, heißt es, aber wir vergasen einander mit vom Feuerschein freudig glänzenden Augen….. genug, genug, genug

                  Zweitens: Man möge einfach zum Spaß mal in Erwägung ziehen: „Holzrauch kann die Gesundheit, möglicherweise auch das Leben von Menschen gefährden“.


                  Nun die Auszüge aus der angekündigten Werbeseite:
                  http://www.irony-sl.com/info3.php?lang=de

                  Aus Holzverbrennung in Deutschland entstehen pro Jahr ca. 25 Mio. Tonnen Ruß …

                  Ruß bleibt Ruß, egal ob aus Diesel- oder Holzverbrennung.
                  Durch Diesel-Ruß gibt es in Deutschland pro Jahr ca 14.000 Tote.
                  Krebserkranungen und Todesfälle durch Holzruß gibt es 140.000 mehr. Aber darüber schweigt man in Deutschland.

                  Ca. 5 Mrd. m³ Rauchgas bei 6-fachem Luftüberschuss oder ca. 1,6 Mrd. m³ Rauchgas mit 2-fachem Luftüberschuss entstehen bei der Holzverbrennung im Kamin.

                  Brennstoff------------kWh(1)---mg(2)---mg(3)--mg(4)--mg/kWh(5)--mg(6)--mg(7)-mg(8---mg(9)

                  Steinkohle-Brikett------8,06----1.800-----180---19.400-----900--------1.620-----72---0,60-----72
                  Koks--------------------7,56-----1.800-----250---24.100-----180------------36----------0,50---0,01
                  Braunkohle-Brikett ----5,59-------470-----140---16.900-----290---------1.080----36---0,07----- 2
                  Holz---------------------3,50---------60----140----46.800---2.520--------1.980--------------------86
                  Heizöl EL--------------11,58--------335----180--------430------18------------54----------------------
                  Erdgas-----------------10,15---------0,7---126--------340---------------------43----------------------

                  1) Heizwert | 2) Schwefeldioxid | 3) Stickstoffoxide | 4) Kohlenmonoxid | 5) Staub | 6) organische Verbindungen | 7) Chlorwasserstoff 8 Schwermetalle | 9) polycyclische Aromaten

                  /edit: Da ich die Tabelle nicht richtig hinkriege hier die relevanten Werte: 2.520 mg Staub, 1.980 mg organische Verbindungen, 86 mg polyzyklische Aromate. Die Vergleichswerte für Heizöl EL sind 18 mg, 54 mg und 0 mg. edit/

                  Wer eine verrußte Feuerstelle hat, sollte seinen Hersteller der Heizkaminanlage auf den Forschungsbericht Nr. 6 von Dr. Nussbaumer ETH Zürich hinweisen. Mit Ruß gibt es im Garten und Nachbarschaft kein Bio mehr.

                  • Kleinstpartikel werden in der Lunge adsorbiert und verkleinern deren wirksame Oberfläche
                  • an Staubpartikel aus Verbrennungsprozessen sind meistens höherwertige, krebserzeugende Kohlenwasserstoffe angelagert, die in der Lunge und Atemwegen zur Wirkung kommen
                  • Partikel wirken als Keime für Niederschläge und können so das Klima beeinflussen
                  • Staubpartikel in der Atmosphäre führen zu einer Lichttrübung, die unter anderem das Pflanzenwachstum hemmt
                  • die Anlagerung von Partikeln auf der Blatt- und Nadeloberfläche führt zu einer direkten Schädigung von Pflanzen
                  • Partikel sind mitbeteiligt bei der Bildung von photochemischen Smog
                  Wir nehmen ein Bund Holz, verbrennen es und dann ist es nicht mehr da. Wo ist es geblieben? Eine simple Frage mit einer komplizierten Antwort. Was am Anfang noch als Holz bezeichnet wurde, verwandelt sich langsam in Holzkohle und das Wasser verdunstet unregelmäßig. Die Schadstoffemissionen von kleinen Holzfeuerungen sind eine Vielfalt von organischen Verbindungen. So sind in den Abgasen z. B. Aromaten wie Benzol, Tuluol, Xylol, Nephthalin u. a. Aldehyde, Phenole, Alkohole, organische Säuren und andere Stoffe enthalten.

                  edit: (Die Tabelle scheint nicht zu funktionieren - ich tippe sie ab und editiere dann neu - auch wenn sich kaum jemand dafür interessiert.)

                  Kommentar


                  • alfi
                    Erfahren
                    • 16.02.2003
                    • 252

                    • Meine Reisen

                    Es scheint doch noch eine Politik mit etwas Weitblick zu geben. Vielleicht sollte ich auf der Suche nach weniger mit Schadstoffen belasteter Luft vom Dorf nach Berlin übersiedeln.

                    "Eine Verbrennung nachwachsender Rohstoffe, wie Holz, Stroh, Laub usw. würde zwar zur Verbesserungder Kohlendioxid-Bilanz beitragen, wenn sie statt Heizöl, Kohle oder Gas verbrannt werden, aber in einemBallungsraum wie Berlin dürfen diese Brennstoffe nicht in Kleinfeuerungsanlagen verbrannt werden, da esfür diese Anlagen keine effektiven Filter gibt, so dass zu hohe Feinstaubemissionen und Dioxine freigesetztwerden. Eine Zunahme der Feinstaubemissionen würde die Erfolge, die durch die weit fortgeschritteneVerdrängung der Kohleofenheizungen in der Stadt erzielt wurden, wieder rückgängig machen. Es istvielmehr erforderlich, auch die noch in geringer Zahl vorhandenen Kohleheizungen weiter durch sauberereHeizanlagen zu ersetzen, damit der ab 2005 einzuhaltende EU-Grenzwert für den Tagesmittelwert vonFeinstaub (PM10) eingehalten werden kann. Zur Zeit wird er noch in nahezu allen Hauptverkehrsstraßender Berliner Innenstadt überschritten."

                    Kommentar


                    • Thomas
                      Alter Hase
                      • 01.08.2003
                      • 3118
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      Man sollte hier imho deutlich zwischen 08/15 Kaminöfen und effizienten Heizanlagen unterscheiden. Moderne Blockheizkraftwerke mit Kraft-/Wärmekoppelung und Erdgasbefeuerung kann man natürlich nicht einfach mit millionenfach betriebenen, unsauberen Holzkaminen vergleichen.

                      Rußprobleme lassen sich heute ohne Probleme in den Griff bekommen. Dazu muss man sich nur mal den Auswurf eines modernen Kohlekraftwerks im Gegensatz zu früher anschauen. Da, wo früher ganze Stadtteile mit einer feinen Rußschicht bedeckt waren, findet man heute keinen Krümel mehr.
                      Nur wo du zu Fuß warst, bist du wirklich gewesen.

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                      • derMac
                        Freak
                        Liebt das Forum
                        • 08.12.2004
                        • 11888
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        Ich gebe da Thomas mal recht. Die Frage ist IMHO gar nicht womit wir heizen, sonder wie. Aber wer stellt die ganzen modernen Heizanlagen mit den High-Tech-Filtern her, wenn alle in Blockhütten leben?

                        @Bubu
                        Es ist nicht schön mit einer extremen Meinung allein zu stehen. Aber waren deine Argumente auch gut? Bewahr dir deinen Idealismus (ohne is langweilig :wink: ), aber falls du mal die Welt ändern willst, ist ein wenig Rationalismus nicht verkehrt.

                        Mac

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                        • bubu
                          Fuchs
                          • 28.07.2002
                          • 1352

                          • Meine Reisen

                          Meine Argumente waren bestimmt gut. Ich habe auch unsere Diskussion im Forum erwähnt und "genutzt". Jedenfalls waren sie besser als die Gegenargumente, die teilweise gebracht wurden - siehe "Setz deine rosarote Brille ab!"...mehr war da nicht zu hören. Lässt sich ja leicht sagen, so etwas.
                          Aber alfi argumentiert schon sehr überzeugend, muss ich sagen.

                          Ich war jetzt die Tage auch bei einer Schloss- und Klosterbesichtigung. Was die früher für Holz zum Verschnörkeln verwendet haben!!!! Hilfe! Ich denke, wenn ich mich mehr damit befasse, dann begrüße ich demnächst auch "fortschrittliche" Technologie, zumindest die, die ich für wahrhaft umweltschonend und für mich sinnvoll erachte.



                          sue
                          Werde der Held deines eigenen Lebens.

                          \"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.\" (anatole france)

                          http://pro-regenwald.de

                          Kommentar


                          • derMac
                            Freak
                            Liebt das Forum
                            • 08.12.2004
                            • 11888
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            Zitat von bubu
                            Ich denke, wenn ich mich mehr damit befasse, dann begrüße ich demnächst auch "fortschrittliche" Technologie, zumindest die, die ich für wahrhaft umweltschonend und für mich sinnvoll erachte.
                            Das ist wohl der einzig richtige und zukunftsweisende Weg. Sehr gut.

                            Mac

                            Kommentar


                            • flying-man
                              Dauerbesucher
                              • 10.08.2002
                              • 937

                              • Meine Reisen

                              @alfi
                              naja es sit aber schon ein unterschied ob man erdöl verbrennt das seit jahrmillionen gebundes cod 2 ist auch akkumuliert woreden ist, oder ob eine tanne verbrenne die beim wachsen genaosoviel kohlenstoff gebunden hat wie dann wieder frei wird beim verbrenne. wenn ich dann die tanne wieder pflanze nimmt sie das co2 wider auf... (ein bischen negativ ist die bilanz aber doch weil tie tanne ja auch noch vom wald zum haus kommen muss...)
                              als co2 senke aber funkt natürlich ein wald nur solange wie man ihn nicht fällt und die akkumulation ist natürlich auch nur da wenn von 0 (wiese) sich ein wald entwickelt. langzeitig wird vielleicht noch einiges an biomasse als humus etc. gebunden...
                              mit der russbelastung kann schon sein...

                              flying-man
                              \"Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.\" (A. Einstein)

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                              • benedikt j.
                                Erfahren
                                • 25.02.2004
                                • 473
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                @alfi:
                                sicherlich hast du recht, dass heizungen, die auf konventionelle weise mit holz, öl, gas oder kohle betrieben werden, der umwelt garantiert nicht zu gute kommen. allerdings sollte man auch bedenken, dass wir im 21. Jahrhundert leben, in dem der Mehrheit der Menschen Geld wichtiger ist, als der entstehende Ruß. Somit muss man sich fragen, ob jeder mensch die von dir angesprochenen umstiegsmöglichkeiten auf brennstoffzelle oder wärmepumpen annehmen will. (kann sein, dass ich falsch lieg zu behaupten diese einrichtungen seien teurer, als gas, öl, holz, usw. wenn dem so ist, dann ist das, was ich vorher erwähnte, vollkommen unsinnig)

                                Was sind eigentlich wärmepumpen? sind das die systeme, die die erdwärme zur energiegewinnung nutzen?

                                mfg bene
                                Nichts, was sich auf dieser Welt zu haben lohnt, ist umsonst.

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                                • Nono
                                  Erfahren
                                  • 24.11.2003
                                  • 174

                                  • Meine Reisen

                                  Zitat von benedikt j.
                                  allerdings sollte man auch bedenken, dass wir im 21. Jahrhundert leben, in dem der Mehrheit der Menschen Geld wichtiger ist, als der entstehende Ruß
                                  ??? Die Mehrheit der Menschen kann sich eine Wärmepumpe oder einen Heizöltank nicht leisten und weiss ggf. nicht mal was das ist. Und die Mehrheit der Menschen in Deutschland hat keinen Einfluß auf die Art ihrer Heizanlage. Die wohnen nämlich zur Miete.

                                  Für die hohe Schadstoffkonzentration in deutschen Städten würde ich immer noch all jene Leute verantwortlich machen, die ihren Arsch nicht hochkriegen und mit dem Auto statt Fahrrad oder ÖPNV fahren.


                                  @alfi
                                  Mich würde interessieren ob bei der Tabelle nur die bei der Verbrennung entstehenden Schadstoffe betrachtet werden. So weit ich weiß wird die Kohle ja nicht in Brikettform ausm Boden gehackt und das Heizöl kommt auch nicht vor der Haustür aus dem Boden. Ausserdem wiederspricht das Dargestellte den Erfahrungen die ich persönlich gemacht habe (in meinem Ofen verbrennt Kohle nur schlecht und rußt extrem stark, im Gegensatz zu Holz).

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                                  • benedikt j.
                                    Erfahren
                                    • 25.02.2004
                                    • 473
                                    • Privat

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                                    Zitat von nono
                                    Die Mehrheit der Menschen kann sich eine Wärmepumpe oder einen Heizöltank nicht leisten und weiss ggf. nicht mal was das ist.
                                    wollt ich eigentlich noch in meinen post mitaufnehmen, habs aber irgendwie vergessen.

                                    Ich denke aber auch, dass man die hohe schadstoffkonzentration nicht auf einen aspekt der umweltverschmutzung begrenzen kann. man sieht ja, dass die mehrheit der menschen in der stadt mit dem auto unterwegs ist. im winter kommen dann noch von jedem menschen heizungsabgase dazu. das alles trägt dann zu einem nicht gerade erfreulichen klima in der stadt bei.
                                    Nichts, was sich auf dieser Welt zu haben lohnt, ist umsonst.

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                                    • alfi
                                      Erfahren
                                      • 16.02.2003
                                      • 252

                                      • Meine Reisen

                                      flying-man,

                                      natürlich hast du vollkommen Recht, und das ist auch das gängige Argument, dass der CO2-Kreislauf bei Holz geschlossen ist.

                                      Einige Regierungen haben sich darauf geeinigt, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Zwar nicht auf ein erträgliches Maß, aber immerhin ein unterstützenswerter Anfang.
                                      Auf der Suche nach Maßnahmen, die möglichst nichts kosten, vielleicht sogar Gewinne abwerfen und auf einen breiten Konsens in der Bevölkerung stoßen, wurde die geniale Idee geboren, fossile Brennstoffe teilweise durch nachwachsende Brennstoffe zu ersetzen.
                                      Der Slogan „Holz verbrennt CO2 neutral“ wurde geboren und damit waren alle vollauf zufrieden:
                                      Die Politiker aller Farben, selbstverständlicher weise für ihre Kompetenz, ihren Weitblick und ihre Genialität.
                                      Die Landwirtschaft, die unsere Wälder seit Generationen zu krankheits- und schädlingsanfälligen Monokulturen umgestaltet hat, für eine Möglichkeit, das zunehmend minderwertige Holz, das sie selbst produziert (wir helfen durch Produktion vielfältiger Umweltgifte natürlich fleißig mit), in Form von Heizmaterial umzumünzen.
                                      Die Häuslbauer, für die billigen Heizungsanlagen und den scheinbar billigen ökologischen Brennstoff.
                                      Alle jene, die in ökologischen Zusammenhängen denken, für die Quadratur des Kreises, für einen nachhaltig nutzbaren, nachwachsenden neutralen Brennstoff. Juchhu, endlich mal ein Erfolg auf grüner Ebene.
                                      Und auch die Pfandfinderromantiker und Blockhütten-Siedlungs-Konstrukteure, für die Möglichkeit naiv und/oder ignorant ohne schlechtes Gewissen ihrem Spaß frönen zu können.

                                      Ein wahrhaft nationaler Konsens!

                                      Die Produktion von CO2 durch Holzverbrennung erfolgt vor allen in der Zeit von Oktober bis April. Die Bindung dieses CO2 erfolgt aber hauptsächlich in der Zeit von Mai bis September.
                                      Die Aussage der CO2 Neutralität suggeriert nun kontinuierliche, parallele Prozesse. Tatsächlich ist die Anreicherung und Verweildauer des CO2 in der Atmosphäre aber abhängig von den Jahreszeiten. Dieses in der Atmosphäre verweilende CO2 verursacht einen im Mittelwert erhöhten CO2 Gehalt. Diese anthropogene Erhöhung des CO2-Spiegels ist historische, aber jede weitere Erhöhung des Verbrennungsvolumens erhöht diese Grundkonzentration. Zu einer Akkumulierung von CO2 in der Atmosphäre über die erhöhte Grundkonzentration hinaus führt die Erhöhung des Kreislaufvolumens per se nicht.
                                      Während die Gesamtfläche an Wald in Deutschland weitgehend konstant ist, schrumpfen die Wälder global aber in atemberaubendem Tempo. Die auf der Basis einer erhöhten Grundkonzentration reale CO2-Neutralität hat auf das Weltklima wegen dieser globalen Entwicklungen keinerlei positiven Einfluss.
                                      (Auch wenn ich die Verschmierung eines Problems durch eine die Problemlösung unmöglich machende, kalkulierte Vernetzung ablehne, heißt das nicht, dass man globale Zusammenhänge einfach ignorieren darf.)
                                      (Ein solcher Zusammenhang sei nur angedeutet: Durch kurzsichtige, ökonomische Zwänge produzieren wir minderwertiges Holz – Sturmschäden, Schädlings- und Krankheitsanfälligkeit.
                                      Bauholz, Zierbretter, Dielenbretter, Möbel, Papier … alles wird den Gesetzen des Marktes entsprechend dort produziert, wo es am kostengünstigsten möglich ist und dann rund um den Globus verschoben. Was beim Brennholztransport durch kurze Wege eingespart wird, geht damit an anderer Stelle verloren – eines der üblichen Nullsummenspiele. Außerdem begibt sich Deutschland mit der vermehrten Brennholzproduktion auf einen Weg, primitive Rohstoffproduktion, die man üblicherweise in die Dritte Welt ausgelagert hat, heimzuholen – mit entsprechend geringer Wertschöpfung. Zudem ist der prospektive Markt keineswegs gesichert – selbst wenn man den Export in ärmere Weltregionen in Erwägung ziehen sollte – der Schadholzanfall ist zurzeit kein deutsches Monopol:
                                      UNO-Bericht, Salzburger Nachrichten, 19. März 2005: 92 % der Wälder in Polen weisen Schädigungen auf, 90 % in der Slowakei und immerhin noch 39 % in Österreich.
                                      Wenn die Entwicklungen sich in der Weise fortsetzen, wie sie sich zurzeit darstellen, ist die Produktion von minderwertigem Brennholz ein Anachronismus – eine Rückkehr in die Steinzeit. Langfristig wird durch den Druck auf die Bodenpreise und das Schrumpfen der Wälder ausschließlich die Produktion von hochwertigem Holz ökonomisch sinnvoll sein. Beim gegenwärtigen Tempo der globalen Umwälzungen ist das billige Brennholz nur eine Fata Morgana.)

                                      Soviel zur CO2-Neutralität. Obwohl meine Ausführungen wieder recht lang geworden sind, geht es mir primär überhaupt nicht um die Entlarvung dieser Schimäre.

                                      Mir geht es um den Zynismus Holzverfeuerung auf den CO2-Kreislauf zu reduzieren und so zu tun als gäbe es die Entstehung von Ultragiften durch Holzverbrennung nicht. Meine Lösungsvorschläge beziehen sich ausschließlich auf unsere Region, international müssen wir, um ernst genommen zu werden als erstes vorbildliche Lösungen bei uns praktizieren.

                                      Noch einmal zur klaren Unterscheidung:
                                      CO2 ist ein weitgehend(!) ungiftiges Treibhausgas. Es ist mitbeteiligt an der Erderwärmung und Klimaveränderung. Je höher die CO2-Konzentration in der Atmosphäre desto rascher und intensiver erfolgt die Erwärmung.

                                      Feinstaub und Gifte, die bei der Holzverbrennung entstehen, gefährden die Gesundheit und das Leben aller Lebewesen (Archaeen mal ausgenommen).

                                      Die Entstehung dieser Gifte ist abhängig von der Art der Holzverbrennung. Je diskontinuierlicher die Brennstoffzufuhr, je geringer die Verbrennungstemperatur, desto höher ist die Schadstoffausbeute.

                                      (Ideal sind offene Feuer, Kaminöfen und Festbrennstoffkessel. Die Ausbeute kann durch ökonomisches Heizverhalten noch deutlich erhöht werden: Brennmaterial in Altöl tauchen, Luftzufuhr möglichst drosseln, eine hervorragende Kombination ist: Einheizen – Luftzufuhr drosseln – möglichst lange schmoren lassen – und dann, wenn alles fast vollständig verschmort ist wieder kräftig nachlegen – und da capo, hochwertige Brennstoffe, wie Milchpackerl, Joghurtbecher etc. zufeuern - man spart sich auch den Weg zum Recyclinghof - Altholz brennt durch Lack und Imprägnierzusätze auch ganz hervorragend, eine feine Mischung mit Kohle … es gibt sicher noch viele prämierwürdige Vorschlage, meine Phantasie ist da leider ein wenig eingeschränkt.

                                      Nun - jenseits dieser hoffentlich nie angewendeten Methoden - sinkt der Schadstoffausstoß bei höherwertigem, adäquatem Brennstoff, automatischer Brennstoffzufuhr und optimal eingestellter Verbrennungsregelung (z.B. bei Pelletheizungen). Sinken heiß aber nicht verschwinden (und Stückholzkessel sind, was die einschlägige Werbung auch immer behaupten mag, aus Umweltschutzgründen absolut abzulehnen).

                                      Erst Maßnahmen, die aus technischen und aus Kostengründen bei Kleinanlagen nicht verwirklichbar sind, reduzieren den Schadstoffausstoß in relevanter Weise: Erhöhung und gleichmäßige Erhaltung der Verbrennungstemperatur, sowie Feinstaubfilterung der Abgase sind absolut notwendige Maßnahmen.

                                      Thomas,

                                      wie du korrekt anmerkst, arbeiten kalorische Großkraftwerke auf dieser Basis und haben entsprechen niedrige Emissionswerte (sie liegen auf die erzeugte Energie bezogen sicher um einen hundert- oder tausendfachen Faktor unter Einzelfeueranlagen – hat jemand an Stelle meiner Haunummern reale Werte?)
                                      Blockkraftwerke, die mehrere Gebäude versorgen, sind, entsprechend technisch aufgerüstet, eine akzeptable Lösung.

                                      Es gibt für Häuslbauer nun aber nicht nur die beiden abzulehnenden Lösungen, entweder klimaschädigende, fossile Brennstoffe oder Gesundheit und Leben gefährdende biogene Brennstoffe zu verheizen:

                                      Es gibt mehrere ökonomisch und ökologisch sinnvolle Alternativen, die sich unter dem ungeliebten Schlagwort „Einsparung“ subsumieren lassen.


                                      benedikt j.

                                      Wärmepumpen nutzen, wie du sagst, die Erdwärme und werden mit Strom betrieben. Die Errichtung kostet etwa das Doppelte (bei Flächenverlegung) bis das Dreifache (bei Tiefbohrung) einer Öl- oder Pelletheizung. Bei einem Jahresbrennstoffverbrauch von etwa 2000 l Heizöläquivalent (entspricht etwa einem mäßig gedämmten Einfamilienhaus), würde sich auf jetziger Preisbasis, die Differenz nach etwa 10 bis 15 Jahren rechnen und ab dann in einen jährlichen Gewinn umkehren! Ab diesem Zeitpunkt haben sich die höheren Errichtungskosten einer Wärmepumpe durch die geringeren Kosten für die zum Betrieb nötige Energie amortisiert und der weitere Betrieb kommt wesentlich günstiger als bei anderen Heizungen.

                                      Niedrigenergiehäuser, werden unter Verwendung moderner Materialien oder durch entsprechende Ausführung so errichtet, dass der minimale Wärmebedarf mit einer Solaranlage gedeckt werden kann. Wenn die Mehrkosten der Errichtung bei 20 % liegen (auch eine Hausnummer, aber ich mache mich gerne kundig), amortisieren sich diese Kosten nach 20 Jahren und bringen in den Folgejahren eine Kostenersparnis von jährlich ca. 1.000 €, auf heutiger Preisbasis (100.000 € für die Errichtung eines Einfamilienhaus – 20.000 € Mehrkosten für ein Niedrigenergiehaus – jährliche Heizkostenersparnis von 1.000 € kann für die Kreditrückzahlung des Mehraufwandes verwendet werden.)

                                      Mit der oben stehenden Rechnung habe ich gleich eine Antwort auf die Einwände, wer könne sich das leisten, gegeben. Jeder der mit seinem Geld haushalten muss, ist gut beraten sich obige Rechnung genau anzusehen und selbst durchzurechnen (bei konkreter Planung nicht die Zinsen vergessen). Man baut sich nicht jedes dritte Jahr ein Haus. Und langfristig ist nichts so günstig und macht nichts so unabhängig wie ein Niedrigenergiehaus mit Solaranlage – und Umweltpolitisch gibt es langfristig überhaupt keine Alternative.
                                      (Es ist keine Paradoxie, dass eine Blockhütte im selben Maße umweltschädlich ist, wie sie natürlich aussieht. Der Hauptgrund ist der wärmehungrige Bewohner, dem der Wind- und Wetterschutz - dicht in seine Felle gehüllt und rohes Fleisch verzehrend - bei weitem nicht mehr genügt.)

                                      Nono,

                                      Wohnungsmieter haben im Allgemeinen keine Wahl. Wer eine Substandardwohnung ausschließlich mit Holz/Kohle-Ofen ausgestattet bewohnen muss, sollte bei Neuanschaffung aus ökologischen Gründen einen Ölofen wählen – es ist entgegen aller Propaganda das wesentlich kleinere Übel.
                                      (Deine rhetorische Frage nach der Gesamtbilanz, dein Hinweis, dass die Mehrheit der Menschen möglicherweise nicht einmal wisse, was ein Heizöltank sei und auch die Nennung des Autos als Hauptverursacher verhindert, wenn man sich darauf einlässt, nur die Lösung eines lösbaren Problems. Die rhetorische Frage mal beiseite gelassen klingen deine Aussagen für mich etwa folgendermaßen: Stückholzverbrennung mag zwar gesundheits- und umweltschädigend sein, aber solange sich nicht alle Menschen ein Haus bauen können, solange Autos so umweltschädigend sind, brauchen wir uns um alles andere keine Gedanken zu machen.
                                      Zur Zeit gelingt es nur Utopisten Modelle zu entwerfen, alle Menschen mit Häusern nach unseren Vorstellungen zu versehen, und Autos werden noch lange in der einen oder anderen Form Umweltprobleme verursachen – also so lange, bzw. ewig bleibt auch alles andere ungelöst.
                                      Umgekehrt: Diskutieren wir das Umweltproblem Auto. Analog zu deiner Argumentation könnte ich behaupten, solange Festbrennstofffeuerungen so schädlich sind, und viele Menschen noch nie in einem eigenen Auto gefahren sind …..
                                      Ich hoffe du fühlst dich jetzt nicht von mir angegriffen. Ich wollte an diesem Beispiel nur andeuten, wie man Probleme sicher nicht lösen kann, und habe mich damit wieder mal zu einem Exkurs verleiten lassen.)

                                      Nach diesem halben Roman fühle ich mich veranlasst noch hinzuzufügen: Ich habe nichts mit Heizanlagen, Ökohäuser, … zu tun und gehöre keiner Partei an. Die Ökopartei, mit der ich sympathisieren könnte, ist nirgendwo in Sicht.


                                      Grüsse aus den immer noch schneebedeckten Alpen, wo man für 700 Hm nur mit Wanderschuhen und Gamaschen ausgerüstet ca. 4 Stunden braucht – zur Erholung schreibe man danach einfach einen längeren Beitrag.

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                                      • waldschrat
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                                        • 22.03.2005
                                        • 79
                                        • Privat

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                                        Hallo,

                                        ich hab' mir die 9 Seiten nun durchgelesen und möchte ein paar Anmerkungen zu z. T. recht alten Beiträgen machen.

                                        Ich gehöre auch zu den Menschen, auf die Natur und ein naturverbundenes Leben große Anziehungskraft ausüben. Und auch zu denen, die mal von eigenem Land mit Wald und ein paar Tieren und Garten träumen.
                                        Aber auch Technik fasziniert mich. Sowohl alte Handwerkskünste, als auch moderne "Hochtechnologien".

                                        Ich denke, wirkliche Verbesserungen können aus dem Wissen, was früher falsch lief zusammen mit dem, was heute schief läuft, kommen. Vielleicht sollte ich Beispiele geben.

                                        Ein Öko-chemisches Beispiel: als ich klein war, hatten meine Eltern einige Schafe, wollten Wolle färben. Sie haben in der Nähe einen Öko-Hof besucht und sich erkundigt. Dort wurden nicht die modernen chemischen Gifte verwendet, sondern althergebrachte mineralische Beize. Die ist auf Chromat-Basis. (Worauf meine Eltern mit großen Augen wieder abdrehten) Chromat ist so richtig pfui-giftig und krebserregend. Ich hoffe immer, dass das ein Extrembeispiel ist, das heutzutage nicht mehr vorkommt - aber ich kenne einige Leute, da könnte ich mir sowas auch vorstellen

                                        Ich zerlege die Vorgänge mal so: alte Methode (Chromat) hatte Nachteile gegenüber moderneren Methoden (vermutlich im Boom der Farb- und Teerchemie entwickelt). Irgendwann, nachdem sich die neue Methode durchgesetzt hatte, wurden auch hier Probleme bemerkt (z. B. Giftigkeit). Das Blöde ist, dass die Woll-Färber auf dem Hof einfach einen Schrit in der Technologie zurück gegangen sind, ohne nach den modernen Erkenntnissen zu klären, welche Probleme mit der alten Methode bestehen. Hier ist denke ich, sehr viel Wissen gefragt. Sowohl über alte als auch über neue Technologien.

                                        Und ich glaube, genau nach dem Schema läuft es oft, es lässt sich halt so schön polemisieren.
                                        Überdüngung? Wir düngen gar nciht mehr! Wie vor der Erfindung des Düngers. Füher ging es ja auch. Aber es ging vielleicht auch nicht besser als überdüngt. Nur anders - die Böden wurden ausgelaugt. Und das Problem ist in meinen Augen auch nicht der Kunstdünger, sondern, dass zu viel / die falschen Stoffe ausgebracht werden. Nicht düngen lässt sich natürlich auch durch Gülle-Düngung ersetzen, nur dass ich mir damit im Zweifelsfall grade beide Probleme einhandele: manche Stoffe nicht genug, andere zu viel.

                                        Das richtige Maß fehlt.

                                        Früher ging es ohne vieles, und wenn man sich die Lebenserwartung anschaut, dann ging manches wohl auch nicht.
                                        Einwecken und Marmelade-Kochen sind altbekannte Techniken, aber leider verlieren die Früchte dabei praktisch alle Vitamine, weil die die Hitze nciht vertragen. Deshalb ist Tiefkühl-Obst in dieser Hinsicht gehaltvoller und näher am Ursprungszusatnd als Eingewecktes. Frisches Obst (und vor allem: reifes) ist noch was ganz anderes.
                                        Ihc esse auch keine Erdbeeren im Winter. Fakt ist aber, dass man in unseren Breiten Möglichkeiten braucht, Gemüse und Obst einzulagern. Z. B. in geeigneten Kellern, oder durch andere Konservierungsmöglichkeiten. Sauerkraut (saure Gurken & Co), trocknen, einkochen, einfrieren. Je nachdem, worum es sich handelt, kann die eine oder andere Methode von Vorteil sein. Tiefkühlen braucht Energie. Wenn eine Kühltruhe aber außen steht (schon unter Dach, aber z. B. unbeheizter Schuppen) dann braucht sie schon viel weniger Energie als innen.

                                        Thema Naturvölker:
                                        Ich muss Robert mit der Einschätzung, dass die durchaus nicht immer im Einklang mit der Natur leben (leider) zustimmen. Im Licht der letzten Diskussion hier z. B. offene Holzfeuer, über denen Essen bereitet wird, sind heftige Energieverschwendung. Und oft qualmen sie noch dazu.
                                        Viele Völker verstehen das, was wir als herrliche Natur sehen, auch als Bedrohung oder zumindest eine Umgebung, in der man sich mit viel Mühe seinen Platz erkämpfen muss. Ich glaube auch, dass es ein Luxus ist, dass wir die Natur schätzen - nur wenige Menschen kommen so weit, wenn sie am verhungern sind, der Urwald jeden Weg ganz fix zuwuchert.
                                        Gedanke am Rande: Ehrfurcht (vor der Natur) hat 2 Bestandteile. Manchmal denke ich, dass bei uns die Ehre überwiegt, aber in einem weniger luxuriösen Leben oft auch die Furcht.
                                        Vor einem Jahr bin ich (u. a.) durch die kanadische Prärie getourt. Dort habe ich in einem Museum einige Aspekte gefunden, die ich hier anbringen will (in der Annahme, dass die meisten hier die Faszination die das dort beschriebene Leben auf mich ausübt, verstehen und ich mir daher erlauben kann, das nicht weiter auszuführen). Die Jagdaspekte gehören in die Zeit bis ca. 1850, also bevor es dort Pferde gab, von Feuerwaffen ganz zu schweigen. Ein wichtiger Punkt war, dass in aller Regel nicht mehr Bisons getötet wurden, als zum Überleben notwendig waren. Außer, es war zufällig eine sehr gute Jagd. Dann haben die Jagdmethoden nicht erlaubt, nur die benötigte/verarbeitbare Anzahl an Tieren zu töten. Sprich: es wurden immer alle Bisons getötet, die erreichbar waren. Meistens waren das zu wenig. Die Indianer waren praktisch ständig kurz vor dem Verhungern (oder sind tatsächlich verhungert/erfroren/usw.). Ich behaupte, dass es einfach ist, nicht mehr Tiere zu töten, als ich brauche, wenn ich weniger kriege als ich brauche. Die Kunst ist, dann wenn die Möglichkeit bestünde, mehr zu kriegen, Maß zu halten und die Ressourcen zu schonen. Erwähnen möchte ich auch den Ausspruch eines Häuptlings, der sein Volk aufforderte, die Vorteile des Lebens der Weißen mit den Vorteilen des indianischen Lebens zusammenzuführen. Ich weiß leider ncihts genaueres darüber, was er nun als Vorteile empfand.
                                        In den Indianer-Geschichten erzählen natürlich meist nur die, die überlebt haben. In diesem Licht bin ich auch den Berichten von den Ureinwohnern, die die Tsunami-Welle überlebt haben ein klein wenig skeptisch gegenüber. Bzw. genauer: der Berichterstattung darüber. Das ist nämlich so eine schöne Geschichte, dass man sie glatt erfinden müsste, wenn sie nicht wahr wäre. In Wirklichkeit ist es klar, dass Reporter genau diejenigen Ureinwohner treffen, die mit den Tieren geflohen sind. Die anderen und die Tiere, die vielleicht nicht geflohen sind, sind schließlich ins Meer gespült worden.
                                        Noch ein Wort zu den Krankheiten. Es stimmt natürlcih, dass wir gegen viele schwere Krankheiten nach wie vor (und vielleicht immer) ziemlich machtlos sind. Aber ich glaube, dass sich das, was eine schwere Krankheit ist, ziemlich verschoben hat. Z. B. Man kann auch heute in Deutschland an einem Beinbruch sterben. Aber es ist zum Glück die Regel, dass Beinbrüche ausgeheilt werden können. Sehr oft sogar, ohne dass man hinterher verkrüppelt ist. Für einen Angehörigen eines Naturvolkes ist das eine wirklich lebensbedrohliche Sache. Und wenn der Bruch wieder zusammenwächst, dann oft auch nicht so richtig gut. Damit ist oft auch die Möglichkeit für Nahrung zu sorgen empfindlich beeinträchtigt. Vielleicht hat der Unterschied in der Lebenserwartung ja doch was zu sagen.

                                        Bei den Tropenhölzern finde ich, dass es kontraproduktiv ist, einfach keins haben zu wollen. Damit ist dem Regenwald leider vermutlich nciht geholfen, denn die Menschen müssen roden, um Äcker zu haben. Den Regenwald schützen kann und will nur, wer weiß, dass es Vorteile bringt. Z. B. die Möglichkeit Tropenholz zu verkaufen. Die erwähnten Gütesiegel für nachhaltige Wirtschaft können helfen, Menschen und Regenwald zu schützen, hoffe & denke ich.

                                        An vielen Stellen hilft es, glaube ich, wenn man sich klarer darüber wird, was man eigentlich will. Es gibt z. B. nur wenige Sachen, wo ich wirklich Strom haben will. Ich will, dass es hell genug ist (jetzt trifft das über den Tag gesehen ja schon wieder erfreulich lange zu), dass mein Essen warm wird (obwohl ich jetzt elektrisch koche - Gas wäre vermutlich besser, aber auch Wärmerohre sind eine Möglichkeit), dass die Wäsche sauber wird. Aber die Waschmaschine (auf die ich übrigens nicht verzichten möchte) braucht nicht wirklich Strom, sie muss sich drehen und das Wasser soll warm sein. Ersteres ist vermutlich ein heißer Kandidat für elektrische Energie, aber elektrisch warmes Wasser ist einfach grausam.
                                        Vielleicht gibts da ja noch ein paar Ideen, wie man da was sinnvoll ändern kann.

                                        Beim Träumen vom halb-autarken eigenen Leben stoße ich noch auf einen Punkt, den ich hier noch nicht so gesehen habe.
                                        Dort stößt der Wunsch, mich zu verwirklichen mit meinem Verantwortungsgefühl an anderer Stelle zusammen. Ich habe und genieße eine teure Ausbildung, die mir die Gesellschaft (also ihr alle, die ihr da Steuern zahlt) bezahlt. Das leistet sich eine Gesellschaft in der Hoffnung, dass ich der Gesellschaft das zurückgebe mit der Arbeit, die ich in meinem Beruf leiste. Ich bin auch in weiterer Hinsicht in soziale Systeme eingebunden. Ich bin gesund, arbeitsfähig und -willig und darüber hinaus auch noch in einer Branche gelandet, wo's gar nciht so schlecht mit einem Job aussehen könnte (wenn ich mal fertig bin). Wenn ich das mache, bezahlt man mir vielleit einiges Geld. Im Idealfall, weil ich es auch verdiene, weil ich sinnvoll Wohlstand erzeuge. Davon gebe ich einen Teil ab, weil ich Mitglied in verschiedenen Versicherungen bin (z. B. Krankenkasse - von der ich am liebsten nie was haben will ). Wenn ich jetzt, damit ich mein Naturverbundenes Selbstversorgeleben leben kann, z. B. nur eine halbe Stelle annehme (oder die Familie so funktioniert, dass nur einer voll einen "normalen" Job arbeitet), dann zahle ich natürlich auch viel weniger in die Sozialsysteme ein. Ich bin viel an der frischen Luft, und deshalb kriege ich vielleicht weniger Zivilisationskrankheiten. Andererseits ist die Gefahr von Arbeitsunfällen auch nciht zu unterschätzen. Insgesamt beschleicht mich der Gedanke, dass ich vielleicht auch ein bisschen aus dem Sozialsystem aussteige. Und zwar zu meinen Gunsten: da ich ja brav Krankenkasse bezahle von dem was ich mit dem halben Job verdiene, bezahlt die Krankenkasse auch wenn ich zusammengeflickt werden muss. Ich hätte aber auch mehr einzahlen können, wenn ich ganz Arbeiten würde.
                                        (Das wird mich aber mal nicht davon abhalten den Traum zu verwirklichen )

                                        Soweit, ich zieh ab,

                                        Viele Grüße,

                                        Claudia

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                                          Zum Thema CO2-Neutralität...ob ich jetzt Holz, Kohle oder Erdöl verbrenne, es entsteht immer CO2 und es sind alles natuerliche Brennstoffe - nur ist die Regenarationszeit von Holz deutlich kuerzer. CO2-neutral ist das nur, wenn genauso viel CO2 gebunden, wie erzeugt wird und das ist heutzutage imo fast unmöglich.

                                          Von daher kann man den CO2-Ausstoss nur reduzieren, wenn man weniger verbrennt (also effektiver & verzichten)

                                          Trotzdem sitze ich ab und an gerne mal an einem Lagerfeuer, schaue in die Flammen und grille ein Stueck Fleisch...

                                          Thorben

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