"Ökoleben"..

Einklappen

Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • waldschrat
    Gerne im Forum
    • 22.03.2005
    • 79
    • Privat

    • Meine Reisen

    Hallo,

    Zitat von Nicht übertreiben
    Zum Thema CO2-Neutralität...ob ich jetzt Holz, Kohle oder Erdöl verbrenne, es entsteht immer CO2 und es sind alles natuerliche Brennstoffe - nur ist die Regenarationszeit von Holz deutlich kuerzer. CO2-neutral ist das nur, wenn genauso viel CO2 gebunden, wie erzeugt wird und das ist heutzutage imo fast unmöglich.
    ich glaube, CO2-neutral ist mehr ein politischer Begriff - wenn man Bindung und Freisetzung betrachtet, kommt es auf die betrachtete Zeitspanne an.

    Das CO2, das bei der Verbrennung freigesetzt wird, entsteht ja nicht aus dem nichts, sondern ist eben eine Substanz im Kohlenstoff-Kreislauf. Der Punkt mit Holz und anderer Biomasse ist, dass der Kohlenstoff, der wieder freigesetzt wird, vor nicht allzu langer Zeit aus dem CO2 der Luft gebunden wurde.

    Eine großartige CO2-Senke sind Wälder, die nicht an Holzmasse zulegen, nicht - beim verfaulen des Totholzes entsteht genauso viel CO2, wie bei der Verbrennung (nur nutze ich in letzterem Fall die Energie - sonst wirds einfach ein ganz klein bisschen warm, wie z. B. im Kompost-Haufen).

    Wenn's um die Energie geht, dann hilft es trotzdem insofern, als sonst statt des "frischen" Holzes z.B. Holz von vor ein paar Millionen Jahren in Form von Öl verbrannt wird, und damit CO2 wieder in den Kreislauf eintritt, das seit langer Zeit konserviert / gelagert war. Betrachte ich sehr viel längere Zeiträume als nur die paar letzten Jahrzehnte, so ist der Kohlenstoff in Öl un dGas natürlich nicht "weg" sondern nur in einer Form, die eben nicht in schnellen Kreisläufen von ein paar Jahren zirkuliert.

    CO2-Senke bedeutet, dass das CO2 langfristig gebunden wird (wieder in der Jahrzehte bis Jahrhunderte-Zeitskala). D. h. entweder die Wälder dehnen sich aus, oder die Biomasse muss unter anaeroben Bedingungen konserviert werden.

    Ob CO2-Neutralität erreicht werden kann, hängt davon ab, ob mehr Energie (unter Beachtung des gesamten Wirkungsgrades) gebraucht wird, als die Pflanzen (aus dem Sonnenlicht) binden.

    Viele Grüße,

    Claudia

    Kommentar


    • Nicht übertreiben
      Hobbycamper
      Lebt im Forum
      • 20.03.2002
      • 6979
      • Privat

      • Meine Reisen

      Zitat von waldschrat
      ...ich glaube, CO2-neutral ist mehr ein politischer Begriff...
      Ganz genau, letztendlich ist es egal, ob man nun CO2 erzeugt in dem man Holz oder Erdöl verbrennt...CO2 entsteht immer.

      Also Leute, ab jetzt Holzhäuser bauen, schön viel Papier beschreiben (da habe ich auch persönliches Interesse dran ) und so viel Holz dauerhaft aus dem CO2-Kreislauf entfernen...

      Ob das mit Erdöl auch funktioniert (viel Kunststoff, Gore-tex & Co) bezweifel ich einfach mal, da ist bei der Herstellung zuviel Energie im Spiel?!

      Thorben

      Kommentar


      • flying-man
        Dauerbesucher
        • 10.08.2002
        • 937

        • Meine Reisen

        Ganz genau, letztendlich ist es egal, ob man nun CO2 erzeugt in dem man Holz oder Erdöl verbrennt...CO2 entsteht immer
        naja nicht ganz, letzlich gehts doch darum die konzentration der treibhausgase, also auch co2 zumindest mal konstant zu halten bzw zu veringern.
        wenn ich jetzt aber aus senken co2 erzeuge erhöhe ich die konzentration von co2 in der atmosphaere, wenn ich den baum verbrenne der vorher gewachsen ist (und danach auch wieder nachwächst) ändert sich an der konzentration des co2 in der atmosphäre nix (lässt man mal das co2 für die kettensäge, holzlaster, etc. weg). insofern ist ein baum schon "co2 neutral"

        flying-man
        \"Holzhacken ist deshalb so beliebt, weil man bei dieser Tätigkeit den Erfolg sofort sieht.\" (A. Einstein)

        Kommentar


        • benedikt j.
          Erfahren
          • 25.02.2004
          • 473
          • Privat

          • Meine Reisen

          WENN der Baum nachwächst. Viele Bäume wachsen aber nicht mehr nach.
          Das Problem ist, dass viele Menschen denken, das Verbrennen von Holz sei völlig CO2 neutral. Auch wenn nachher kein neuer Baum da steht. Und das ist falsch.
          Eine andere Möglichkeit den CO2 Gehalt zu senken besteht darin, indem man weniger Auto fährt.

          mfg bene
          Nichts, was sich auf dieser Welt zu haben lohnt, ist umsonst.

          Kommentar


          • Nicht übertreiben
            Hobbycamper
            Lebt im Forum
            • 20.03.2002
            • 6979
            • Privat

            • Meine Reisen

            Naja, das Öl von heute war ja auch irgendwann mal als (lebendiger) Kohlenstoffkörper auf der Erde unterwegs...aber es stimmt schon, wenn man nur Totholz verfeuert (das eh verrottet und in CO2 umgewandelt wird) dann wuerde man damit die CO2-Bilanz verbessern, ansonsten nicht.

            Kommentar


            • Robiwahn
              Fuchs
              • 01.11.2004
              • 2099
              • Privat

              • Meine Reisen

              Moin alle miteinander

              Zitat von benedikt j.
              WENN der Baum nachwächst. Viele Bäume wachsen aber nicht mehr nach. Das Problem ist, dass viele Menschen denken, das Verbrennen von Holz sei völlig CO2 neutral. Auch wenn nachher kein neuer Baum da steht. Und das ist falsch.
              Eine andere Möglichkeit den CO2 Gehalt zu senken besteht darin, indem man weniger Auto fährt.

              mfg bene
              Sorry, Einspruch zum ersten Satz.
              Also wenn wir hier einheimisches, regionales Holz verbrennen, können wir im großen und ganzen davon ausgehen, das die Bäume bzw. der Kubikmeter Holz sehr wohl nachwachsen. Dafür gibt es in Europa vor allem das Selbstverständniss der Förster und einige Gesetze und Vorschriften, die darauf basieren. Das beinhaltet nämlich die Idee, das nur maximal soviel genutzt werden kann, wie auch nachwächst. Das Prinzip nennt sich NACHHALTIGKEIT und wurde von uns Förstern erfunden. Im Moment nutzen wir Dt. so wenig Holz, das wir die höchsten Vorräte seit Jahrzehnten haben, da sich das natürlich akkumuliert. Also kannst du im Moment soviel Holz verbrauchen, wie du lustig bist, der Wald wird davon nicht kaputt gehen.

              Grüße, Robert

              PS: mit dem Rest hast du natürlich Recht, deswegen werde ich morgen meinen Führerschein auch erstmal einen Monat abgeben :bash:
              quien se apura, pierde el tiempo

              Kommentar


              • Jens
                Fuchs
                • 09.06.2002
                • 1575

                • Meine Reisen

                Rober wrote:
                PS: mit dem Rest hast du natürlich Recht, deswegen werde ich morgen meinen Führerschein auch erstmal einen Monat abgeben
                *BRÜLL*
                - - - User out of order - - -

                Kommentar


                • bubu
                  Fuchs
                  • 28.07.2002
                  • 1348

                  • Meine Reisen

                  Das Thema ist noch immer aktiv...in mir...


                  Ich habe jetzt beim Praktikum zwei Wochen lang ein wahres Ökoleben gelebt. Der Verein (Klaus und Alex) besitzt ein 7 ha großes Stück Land in einem Wasserschutzgebiet bei Verden und betreibt Permakultur. Ich kann mich schwer ausdrücken zu diesem Thema, weil es so arg vielseitig ist und vielschichtig und es bedarf langer Reden. Permakultur ist eben eine Philosophie...die dem Menschsein endlich mal gerecht wird.

                  Ich verbinde Permakultur mit Ökoleben, weil es dem Anspruch gerecht wird, den Menschen zu versorgen, Selbstversorgung, worum es ganz am Anfang mal ging. Das Prinzip kommt aus ohne Maschinen, ohne chemischen Dung, ohne ständige Überwachung durch den Menschen. Es wird sogar in "Entwicklungsländern" versucht, anzuwenden, um die letzten Reste des guten Bodens zu erhalten und um Desertifikation vorzubeugen oder zurückzudrängen.


                  Ich wollte Klaus fragen, warum er denkt, es würde funktionieren, dass jeder Mensch eigenes Land besitzt, um sich zu versorgen. Weil wir das hier auch mal diskutiert hatten...
                  Leider sind wir nicht dazu gekommen, schade. Jetzt werde ich selber mal recherchieren, was er meinte...naja, aber es gibt auch genügend Beispiele, die zeigen, dass es ein guter Ansatz ist, um "auszusteigen" - Ökodörfer und Lebensgemeinschaften, alle fein sortiert im Verzeichnis "Eurotopia". http://www.eurotopia.de/




                  Alles mit kritischen Augen betrachtend,
                  sue
                  Werde der Held deines eigenen Lebens.

                  \"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.\" (anatole france)

                  http://pro-regenwald.de

                  Kommentar


                  • Jens
                    Fuchs
                    • 09.06.2002
                    • 1575

                    • Meine Reisen

                    Das Problem am Ökoleben ist ganz einfach, das es der Masse Mensch vollkommen egal ist, ob das eigene Leben und Handeln ökologisch ist. Der Mensch ist ein hochgradig soziales Wesen, dass nicht in der Lage ist, ohne ein soziales Umfeld zu existieren. Direkt nach den elementaren Dingen des Lebens Nahrungs- und Wasserbeschaffung, Wohn-, Lebensraum und Kleidung beschaffen steht direkt der Drang nach Vermehrung. Sobald ein Mensch satt und nicht mehr durstig ist, ein Dach über dem Kopf hat und sich in einige Lumpen hüllen kann, die ihn vor der Witterung zu schützen, strebt er nach dem anderen Geschlecht und versucht sich fortzupflanzen. Lebens- und Arterhaltung sind die tiefsten Bedürfnisse, die in einem jeden Lebewesen die stärkste Triebfeder für ein jedes Handeln sind.
                    Anders als Reptilien, die einfach aus Eiern schlüpfen und instinktiv alles was zum Überleben notwendig ist beherschen, ist der Mensch auf Grund seiner langen Kindheit, in der er allein nicht in der Lage ist, zu überleben, auf seine Mitmenschen angewiesen, allen voran natürlich die Familie und dann die Sippe. Das enge Zusammenleben in direkter Abhängigkeit zueinander ist allen Menschen eingeimpft. Selbst der Einsiedler definiert sich über die Sippe, die Gesellschaft, von der er sich fern hält - das Denken so gut wie aller Einsiedler dreht sich und die Gesellschaft, von der er glaubt, nicht mehr Teil zu sein.
                    Die Regeln, denen das menschliche Zusammenleben folgt, sind bekanntermaßen extrem komplex. Allen Menschen gemein scheit jedoch zu sein, dass sie nach Anerkennung durch ihre Mitmenschen streben. Direkt nach dem Streben nach Nahrung, Kleidung, Wohnung folgt nach dem Streben nach Fortpflanzung das Streben nach sozialer Anerkennung. Diese Anerkennung wird recht leicht erreicht durch körperliche Stärke, Macht, Reichtum, kann sich aber auch durch gewisse geistige Fähigkeiten erarbeitet werden. Ein Friedensstifter innerhalb der Sippe z. B. braucht nicht unbedingt reich und stark zu sein, auch benötigt er keinen direkten Machteinfluß und kann trotzdem respektiert und anerkannt neben Mächtigeren agieren.
                    Reichtum scheint auf der ganzen Welt als ein Zeichen für Macht und Überlebensfähigkeit anerkannt zu sein. Ein reicher Mann ist für Frauen oft viel interessanter als ein Armer, da Reichtum und Überfluß Macht und Kraft signalisieren und das Überleben des Nachwuchses sicherstellen.
                    Natürlich ist das, was ich hier schreibe, extremes Schubladen-Denken, aber im Groben stimmt's. Häufig läßt sich, wenn man auf dieser Schiene denkt, der wahre Grund eines scheinbar irrationalen Handelns erklären.
                    Das zentrale Problem der ökologischen Bewegung ist nun, dass sich ökologisches Handeln meist exakt in die andere Richtung bewegt als das Streben nach Macht, Reichtum und gesellschaftlicher Anerkennung.
                    Kennt jemand den Namen dieses Typen, der bewiesen hat, dass man handelsübliche Kühlschränke auch mit Butangas betreiben kann anstatt mit umweltschädlichem FCKW? Der Kerl ist ein Held, denn er hat Quasi im Alleingang die meisten Hersteller von Kühlschränken in die Knie gezwungen, fast überall auf der Welt arbeiten Kühlschränke heutzutage mit stinknormalem Butan/Propan-was-weiß-ich-Gemisch. Ich vermute mal, dass 99 % der Leute, die das hier lesen, den Namen dieses Mannes nicht kennen - so wie ich: Ich habe ihn schlichtweg vergessen. Die Namen von Machtmenschen scheinen sich hingegen unauslöschlich in unser Gedächtnis zu fressen...
                    Menschen, die sparen, die Pflandflaschen abgeben, die stets die ökologischen Konsequenzen ihres Handelns abwägen, verhalten sich aber ganau so wie arme Menschen. Ein ökologisches Leben ist damit für die Mehrzahl aller Menschen nicht attraktiv, da sie es mit Armut gleichsetzen. Wer über dem notwendigen Maß verkonsumiert, sich über die Vernunft hinwegsetzt, das Notwendige einfach bleiben läßt und eben trotz dieses Verhaltens am Leben bleibt, der signalisiert seiner Umwelt in gewisser Weise Macht. Die die arm sind und sparen müssen schauen zu dieser Form von Macht auf, weil sie selbst gerne auf das Sparen verzichten würden, eben weil es aus der Not heraus geschieht.
                    Wenn ein engagierter Künstler, ein Multimilliardär, ein schwerreicher Industrieller anfangen, ökologisch zu denken, so hängt dies häufig viel mehr mit einem Prozess der Sinnfindung zusammen. Wer vieles oder gar alles im Leben erreicht hat, der versucht meist auch noch, seinem Leben einen tieferen Sinn zu geben. Rüdiger Nehberg hat schon recht früh begonnen Indianer zu retten, Charlton Heston verwendet seinen Lebensabend darauf sich für die NRA stark zu machen, Sting versucht zu beweisen, dass Langeweile sich in Noten fassen läßt :wink: . Warum sollte der eine oder andere nicht versuchen, den Regenwald zu retten oder abgasarme Autos zu produzieren?

                    Was ich mit dem ganzen Geschreibsel aber schlußendlich sagen will ist folgendes: Ein ökologisches Leben wird für die breite Masse der Menschheit erst dann attraktiv werden, wenn es ihren sozialen Status erhöht. Erst wenn "Öko" bedeutet, dass man reich, mächtig, sexy ist und in der Lage, die Kinder besser großzuziehen, dann wird Öko Erfolg haben.
                    Natürlich ist Öko auch heute schon für einen bestimmten Teil in unserer Gesellschaft ein Statussymbol. Wer seine Kinder in den Waldkindergarten, die Waldorfschule schickt, nur Steaks von Highlandrindern nascht und das teure Demeter-Zeug vom Wochenmarkt futtert, der muß natürlich schon einen etwas besseren Job vorweisen können.
                    Für einen indischen Tagelöhner ist der Besitz eines stinkenden Mofas aber trotzem viel mehr Statussymbol als ein ökologisch korrekter Wasserbüffel. Daher wird auch die Idee hinfällig, das jeder Mensch seine 5 Hektar Land in Permakultur bewirtschaftet und sein Glück beim Erbsenpulen findet. Das Glück dieser Erde findet der Mensch nicht auf dem Rücken der Pferde, sondern in den Augen seiner Mitmenschen, wenn diese für nur einen ganz kurzen Moment vor Neid oder Bewunderung oder gar Liebe aufblitzen. Aus diesem Grunde wird so mancher 5-Hektar-Eigner seine Scholle sofort gegen ein Goldkettchen tauschen, nur um für einen kurzen Moment reich und sexy zu sein.
                    Öko ist einfach nicht sexy - das ist ganz einfach das Kernproblem. Macht Öko sexy und die Welt ist gerettet...
                    - - - User out of order - - -

                    Kommentar


                    • Eisbär
                      Erfahren
                      • 28.10.2004
                      • 238

                      • Meine Reisen

                      Wir leben in einer Zeit,in der wir Rohstoffkriege in der gesamten Welt finanzieren oder sogar selbst führen! Z.B für Öl ...

                      Und der einzige Krieg der nötig wäre,ist der Krieg gegen die Krankheit "falsche Angewohnheiten" und der Krieg mit sich selbst.

                      Denn das einzige was wir tun können,ist unseren ursprünglich schlechten Erfindungen (oder nicht besser wissenden Möglichkeiten) und Gewohnheiten schrittweise Adé zu sagen,weil wir es heute besser wissen und Möglichkeiten zu Alternativen haben.

                      Aber auch diese Alternativen muss man einem verwöhnten Volk erstmal angewöhnen ...
                      Umweltschutz kann man nicht mit Gewalt erzwingen.
                      Die Vernunft und Selbstverständlichkeit kommt erst paar Generationen später.

                      Denn der Schritt zu Alternativen oder Umgewöhnung ist ein hartes Brot für jeden,aber genau da müssen wir hin!
                      Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

                      Kommentar


                      • sasapeng
                        Anfänger im Forum
                        • 18.04.2005
                        • 27

                        • Meine Reisen

                        ich bin mal so frech und greife mal ein paar monate zurück - habe mir zwar nicht alle seiten durchgelesen, mehr überflogen aber das fand ich interessant:

                        Zitat von Robiwahn
                        Jo, kurzer Ausflug in die was-auch-immer-Ecke.

                        Mir ist auch noch mal wieder ein Gedanke zu Öko-leben gekommen. Fabian beklagt ja ganz am Anfang unserer Disk. , das wir, die Gesellschaft an sich bzw. der Großteil dieser, uns von der Natur weg entwickelt haben, kein Gespür mehr für sie haben usw. Oder, erinnere ich mich daran jetzt falsch.
                        Ähem, jedenfalls, was wollte ich sagen, achso ja:

                        Vorhin bei einem Beitrag zu "independent-outdoor-kultur" ist mir die Idee mit den Kleingärtnern gekommen. Oder auch Schrebergärtner, wie sie woanders heißen. Meine Eltern hatten so einen kleinen Garten mit viel Obst, Gemüse, Wiese, Kirschbaum, Erdbeeren, Laube usw. Ist zumindest in Ostdtl. sehr weit verbreit…

                        …Fazit: So schlimm ist es nun auch wieder nicht mit der Naturentwöhnung, zumindest nicht, wenn ich hier die Gärtnerbegeisterung der Dresdner sehe. Wie siehts bei euch aus mit sowas?

                        Grüße, Robert
                        Hierzu möchte ich mal was aus meiner erfahrung sagen. was denke ich auch zum muttereintrag gehört. also autarkes leben, selbstversorger etc.

                        wir haben vor zwei jahren (3 freunde) aufgrund unseres gerede von selbstversorgerleben land zur verfügung gestellt bekommen, also einen ca. 1000m2 großen garten und haben vor zwei jahren in einem teil des gartens angefangen gemüse anzubauen.

                        ich muss sagen seit dieser zeit ist für mich ein selbstversorgerleben eher in weitere ferne gerückt, da ich feststellen musste, dass es bedeutet: arbeit, arbeit, arbeit . also nix mit freizeit, nix mit urlaub. Bin ich krank, muss ich trotzdem in den garten, regnet es muss ich in den garten usw..

                        wir betreiben das als hobby um einfach so etwas zu lernen und ich muss sagen um davon leben zu können, gehört täglicher einsatz dazu und das ist nicht zu vergleichen mit mal eben 8 stunden arbeiten gehen und dann geld dafür bekommen und wenns mir nich mehr passt suche ich mir n anderen job oder zuguterletzt kann ich sehr gut von sozialhilfe leben. Es ist auch etwas anderes wenn ich mir meine eigenen tomaten ziehe und den rest im supermarkt kaufe, als vom garten ABHÄNGIG zu sein.

                        Sollten dann noch tiere ins spiel kommen, geht man eine sehr große verantwortung ein, man kann definitiv nich mal eben wandern fahren. Nun gut, da ich eh kein Geld habe kann ich mir keine tolle ausrüstung kaufen, kein flug leisten und somit fällt das schonmal als erstes aus

                        weiterhin habe ich immer das risiko, das ein großteil meiner ernte aus irgendwelchen gründen verdirbt (zB Wetter, oder krankheit), was mir arge probleme bereiten wird, wenn ich davon abhängig bin.

                        Also ich finde einfach das sehr viele Leute immer gerne davon reden und dann auch gleich sonstwas für ahnung haben von alternativen energien und eigenen abwasserkreisläufen (alles sachen die ich nicht wirklich annähernd verstehe) und alternativem hausbau und kleidungsherstellung etc..

                        Ich glaube allerdings das sehr viele schon bei dem wesentlichsten - also nahrungsbeschaffung - scheitern würden, weil sie a) keine erfahrung haben und erst über jahre lernen müssen (ist bestimmt nich so lustig einen winter lang nur ein paar kartoffeln zu haben, weil ich was falsch gemacht habe) und b) weil sie einfach sehr schnell feststellen würden, das ihnen diese art von freiheit viel zu anstrengend wäre (mir auf jedenfall) und sie sehr viele dinge sehr schnell vermissen würden.

                        also vielleicht sollte man - wie auch schon vorredner geschrieben - erstmal in seinem zivilisationsleben gucken das man auf bestimmte dinge verzichtet: kein waschmittel, kein duschbad, kein shampoo, keine zahnpasta, kein kühlschrank, kein auto, möglichst nicht fliegen, keine Fahrzeuge (zb öffentliche) nutzen, den wasserhahn beim zähneputzen abdrehen, kurzwaschprogramm möglichst max 30°, statt heizung zweite schicht klamotten, alle dinge die ich mir anschaffe pflegen und reparieren, bioladen oder bauer des vertrauens - zumindest keine tierprodukte ausm supermarkt, nicht so viel internet, fernsehen, musik, energiesparlampen - besser gar kein licht (der naturmensch ist im dunkeln eh im bett), nur ein paar Klamotten und evtl. noch was zu wechseln, aber nich 5 hosen, 4 pullover, 20 paar socken usw. (dann flicken statt neu zu kaufen), kein handy, kein telefon…
                        (vielleicht hat ja wer noch ein paar ideen)

                        kurz um, wer wenig verbraucht, besitzt etc. hat schonmal dazu beigetragen das nich soviel energie für die herstellung vergeudet wurde, keine ressourcen verschwendet usw.

                        nun, muss einfach jeder mit sich selbst ausmachen, aber evtl. sollte man vorm reden einfach mal gemacht haben - das fehlt oft und das finde ich schade.

                        so long

                        Kommentar


                        • Eisbär
                          Erfahren
                          • 28.10.2004
                          • 238

                          • Meine Reisen

                          Zitat von sasapeng

                          wir betreiben das als hobby um einfach so etwas zu lernen und ich muss sagen um davon leben zu können, gehört täglicher einsatz dazu und das ist nicht zu vergleichen mit mal eben 8 stunden arbeiten gehen und dann geld dafür bekommen und wenns mir nich mehr passt suche ich mir n anderen job oder zuguterletzt kann ich sehr gut von sozialhilfe leben. Es ist auch etwas anderes wenn ich mir meine eigenen tomaten ziehe und den rest im supermarkt kaufe, als vom garten ABHÄNGIG zu sein.
                          Das ist wenigstens mal eine ehrliche und vernünftige Ansage ...

                          Ich finde es gut ,wenn man nicht ganz in der künstlich geschaffenen Welt versinkt wie die meisten von usn in der Gesellschaft.
                          Sondern man den Schweinhund bekämpft,und mal Interesse zeigt fürs wesentliche bzw. natürliche!
                          Sich also selbst in der Natur umschaut,und Erfahrungen sammelt.
                          Und sich nicht die vorgekaute Kacke stets auf dem Tablett servieren lässt,und alles frisst was da so drauf ist.
                          Leute die raus gehen,und sich für ihre wahre Umwelt noch interessieren. Sei es um etwas zu lernen,oder an vielleicht wirklich guten alternativen Lebensweisen zu experimentieren.

                          Weil diese verheuchelte Weltretter nummer die geht mal garnicht.
                          Die sind nämlich ignoranter als alle anderen,und glauben ihre Lebensweise rettet die Welt und es sei das einzige Problem was wir hätten.
                          Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

                          Kommentar


                          • bubu
                            Fuchs
                            • 28.07.2002
                            • 1348

                            • Meine Reisen

                            Mhhm, ist es falsch, wenn ich euch danke für diese Worte?! Mir fällt es gerade wirklich nicht leicht, "`runterzukommen". Das Extrem, von dem ich oben erzählte, beschäftigt mich doch sehr stark und jetzt habe ich das Gefühl, ich komme hier nicht mehr klar.

                            Sich selbst zu versorgen bedeutet klar, das Thema Nahrungsbeschaffung zum Mittelpunkt seines Lebens zu machen - das ist das Extrem. Das andere Extrem: Menschen gehen ohne irgendwelche Bedenken in den Supermarkt, der alles bietet für jeden und kaufen sinnlos Waren ein...viel zu viel oftmals. Die Hälfte wird einfach in den Müll geworfen, ist eben schlecht geworden (Über meine Eltern rege ich mich jedes Mal auf *argh*!) Oder sie kaufen Bio-Kartoffeln aus Ägypten anstatt der daneben lagernden Kartoffeln aus Deutschland, vom Bauern nebenan.

                            Ich finde es einfach nur wichtig, dass mensch BEWUSST lebt, in allen Lebenslagen. Wenn man beim Einkaufen nachdenkt, macht es viel mehr Spaß - und ärmere Menschen müssen nun mal nachdenken, das ist wahr. (Übrigens finde ich, dass reiche Menschen oftmals die "Armen" sind, die ich nicht beneide um ihr "Glück" (???) )


                            Um nochmal auf das sprechen zu kommen, was sasapeng erlebt hat: Ich könnte mir auch niemals vorstellen, allein (oder mit der Familie oder mit drei Freunden) Sebstversorgung zu, mhhm, betreiben. Dann lebt mensch wirklich nur noch für das Beschaffen von Nahrung. Soziale Aspekte gehen dabei völlig verloren, wie Jens es schon geschildert hat! Ziel wäre es meines Erachtens eher, sich in einer großen Gruppe o.ä. selbst zu versorgen. Dann muss man zwar mehr produzieren, hat aber neben der Gartenarbeit auch Gesellschaft und bestimmt Zeit, auf Wanderung zu gehen oder für längere Zeit fortzubleiben. Man ergänzt sich praktisch...



                            Übrigens wurde ich als "Opfer dieser Gesellschaft" bezeichnet und all das, was ich bisher erlebt, gefühlt, gemacht habe, sei eine Lüge!!!!!!! Dieser Satz verfolgt mich andauernd und ich muss ständig weinen...war schon echt extrem die Zeit. Ich habe viel gelernt, auch über mich selbst, aber das muss ich echt verdauen. Tut deshalb ganz gut, wieder in diesem thread zu lesen...




                            Liebe Grüße,
                            sue
                            Werde der Held deines eigenen Lebens.

                            \"Alle Veränderungen, sogar die meistersehnten, haben ihre Melancholie. Denn was wir hinter uns lassen, ist ein Teil unserer selbst.\" (anatole france)

                            http://pro-regenwald.de

                            Kommentar


                            • Fledi
                              Batgirl
                              Alter Hase
                              • 20.02.2003
                              • 3702
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              Liebe Sue,

                              ich freu mich riesig wieder was von Dir zu lesen hier, auch über Deine Mails, aber kannst Du bitte mal aufhören in Rätseln oder nur für ganz Eingeweihte zu schreiben?

                              Ich versteh von Deinen Mails meisten nur die Hälfte und magst Du uns vielleicht mal erzählen warum Du
                              als "Opfer dieser Gesellschaft" bezeichnet
                              worden bist?

                              Das wär hilfreich.

                              Liebe Grüße,
                              Britta
                              ~Aufgeben ist das Letzte, was man sich erlauben darf. ~

                              ~Freunde sind wie Sterne, Du kannst sie nicht immer sehen, aber sie sind immer da. ~

                              Kommentar


                              • derMac
                                Freak
                                Liebt das Forum
                                • 08.12.2004
                                • 11888
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                @Jens
                                Dein Text über die Wichtigkeit des Sozialen ist sehr schön geschrieben, dem kann ich nur zustimmen. Aber das Problem von "Öko" sehe ich woanders als beim "sexy" sein. Wie sasapeng schon schrieb, ist der Ökoanbau bei gleichen Ertragsmengen eben aufwandsintensiver und wird somit zu etwas, was mann sich bewusst leisten können und wollen muss, der Übeschuss muss also anderswo da sein. Für die meisten Menschen weltweit ist er das nicht.

                                @Eisbär
                                Das mit der Natürlichkeit ist einfach falsch. Praktisch alle unsere kultivierten Pflanzen sind nicht mehr natürlich im harten Wortsinn. Die Gefahr sind nicht die Entwicklung und das "Unnatürliche" an sich, sondern ob die Entwicklung einen echten Fortschritt für die Menschheit darstellt oder nur für wenige Menschen gut ist.

                                @Bubu
                                Das mit dem "Opfer der Gesellschaft" ist schon hart. Leute die so etwas pauschal über eine Person aussagen würde ich nicht ernst nehmen.

                                Mac

                                Kommentar


                                • Eisbär
                                  Erfahren
                                  • 28.10.2004
                                  • 238

                                  • Meine Reisen

                                  @derMac
                                  Die Entwicklung ist natürlich nur für wenige Menschen gut.
                                  Weil es nämlich Menschen gibt,die garnicht die Möglichkeit haben so wie wir über Umweltschutz zu reden.
                                  Die haben nämlich ganz andere Probleme,wie z.B überleben in Armut und wie man den morgigen Tag überlebt!

                                  Wer löst dann also solche Probleme wenn wir z.B in eine Holzhütte ziehen,oder isoliert in Selbstversorgung leben?
                                  Entweder man muss dazu sehr egoistisch sein,oder man hat noch garnicht erkannt das es noch mehr Probleme zu lösen gilt als nur den Umweltschutz!

                                  Klar,man kann für sich mit Umweltschutz anfangen oder bewusster leben,aber wie kann man zufrieden sein,wenn die Probleme die gleichen bleiben?
                                  Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

                                  Kommentar


                                  • Eisbär
                                    Erfahren
                                    • 28.10.2004
                                    • 238

                                    • Meine Reisen

                                    Zitat von bubu

                                    Übrigens wurde ich als "Opfer dieser Gesellschaft" bezeichnet und all das, was ich bisher erlebt, gefühlt, gemacht habe, sei eine Lüge!!!!!!! Dieser Satz verfolgt mich andauernd und ich muss ständig weinen...war schon echt extrem die Zeit. Ich habe viel gelernt, auch über mich selbst, aber das muss ich echt verdauen. Tut deshalb ganz gut, wieder in diesem thread zu lesen...
                                    Bin mir nicht sicher,ob ich das mit dem Opfer richtig verstanden habe.

                                    Aber wir alle sind Opfer,durch falsche Angewohnheiten!
                                    Schliesslich kann man sich als Kind nicht aussuchen,wo und wie man gross wird.
                                    Und auch später hat nicht jeder diese Möglichkeiten ...

                                    Aber man kann mit der Zeit für sich lernen was an dem Angewöhnten falsch für uns war oder ist!

                                    Und wenn du für Dich erkannt hast,oder fühlst dass es richtig ist etwas zutun um die Welt ein wenig zu verbessern,ist dies doch schon ein Anfang ...

                                    Und Früchte trägt vieles erst Generationen danach.
                                    Dazu trägst auch du bei!

                                    Aber niemand kann die gesamte Last auf sich tragen,die Dich wohl zu quälen scheint! Also Kopf hoch!

                                    Und Deine Erfahrungen können schlecht eine Lüge sein.
                                    Keine Ahnung was Du oder derjenige der Dir sowas sagte damit gemeint hat!
                                    Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

                                    Kommentar


                                    • derMac
                                      Freak
                                      Liebt das Forum
                                      • 08.12.2004
                                      • 11888
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      Zitat von Eisbär
                                      @derMac
                                      Die Entwicklung ist natürlich nur für wenige Menschen gut.
                                      Weil es nämlich Menschen gibt,die garnicht die Möglichkeit haben so wie wir über Umweltschutz zu reden.
                                      Die haben nämlich ganz andere Probleme,wie z.B überleben in Armut und wie man den morgigen Tag überlebt!

                                      Wer löst dann also solche Probleme wenn wir z.B in eine Holzhütte ziehen,oder isoliert in Selbstversorgung leben?
                                      Entweder man muss dazu sehr egoistisch sein,oder man hat noch garnicht erkannt das es noch mehr Probleme zu lösen gilt als nur den Umweltschutz!

                                      Klar,man kann für sich mit Umweltschutz anfangen oder bewusster leben,aber wie kann man zufrieden sein,wenn die Probleme die gleichen bleiben?
                                      Da sind wir uns ja ziemlich einig. :wink:
                                      Ich bezog mich eigentlich auf deine Trennung zwischen natürlich und künstlich. Dieser Trennung kann ich so nicht zustimmen. In einem anderen Thread hast du geschrieben, wir hätten uns in 1000en von Jahren an die Natur angepasst. Aber eigentlich haben wir gleichzeitig auch die Natur angepasst. Da wir aber selbst Natur sind, ist das Ergebnis irgendwie auch ein wenig natürlich.

                                      Und was sind falsche Angewohnheiten? Was ist eine bessere Welt? Das sind doch menschliche und somit künstliche Definitionen. :wink:

                                      Mac

                                      Kommentar


                                      • Jens
                                        Fuchs
                                        • 09.06.2002
                                        • 1575

                                        • Meine Reisen

                                        Der Grund, weshalb ich nicht glauben kann, das ökologisches Leben sich einmal durchsetzen wird, ist der, dass die meisten Menschen einfach so in den Tag leben. Ihr alle sprecht vom "bewusst Leben", sich "über die Dinge Gedanken machen", "zurück zur Natur". Aber die breite Masse Mensch will das gar nicht, bzw. hat gar nicht die Zeit sich mit solchen Fragen zu beschäftigen.
                                        Wir brauchen gar nicht nach Afrika zu schauen, wo Menschen für den täglichen Kampf ums Überleben absolut keine Zeit und erst recht keinen Sinn für Ökologie haben. Das geht schon los mit der Arbeitskollegin, die tagein tagaus mit Beziehungsproblemen zu kämpfen hat und deren Gier nach Liebe all ihre Aufmerksamkeit fesselt. Da ist der hochverschuldetet leitende Angestellte mit 3 Kindern, der nicht weiß, wie er seine Familie zusammenhalten soll und zusehen muß, wie sein Sohn zum Säufer wird. Zwei Stereotypen, die bestimmt jeder aus dem wirklichen Leben kennt...
                                        Der breiten Masse Mensch wird man ökologisches Handeln nur mit Gesetzen aufzwingen können oder mit anerzogenen Automatismen. Vor ein paar Jahren vor dem Siegeszug der PET-Flasche und der Bierdose gab es eigentlich nur Glasflaschen. Das meiste waren Pfandflaschen, die man in jedem Laden abgeben konnte. Das Einwegflaschenpfand, so wie es derzeit gehandhabt wird, ist IMHO ein totaler Flopp, den die Getränkeindustrie und der Handel nur zur Verarschung des Kunden (Stichwort "Kundenbindung") genutzt hat. Warum hat der Gesetzgeber nicht einfach ein solches Pfand verlangt, dass die MEHRWEGFLASCHE, gern aus PE, fördert und die EINWEGFLASCHE aus dem Gedächtnis des Bürgers streicht; ein einheitliches Pfland ohne "Insellösungen" und derartige Verbraucherschikanen. Die Standardflasche der deutschen Mineralbrunnenfirmen gib es ja auch aus PE...
                                        Ok - das Versagen ist politischer Natur, aber wenn es z. B. nur Mehrwegflaschen mit Pfand gäbe, dann könnte man sicherlich gigantische Mengen an Müll vermeiden - so wie das Pfand einst gedacht war.

                                        Durch eine gewisse schulische Erziehung ist es eigentlich so, dass jemand, der seinen Abfall einfach so in die Landschaft wirft, gern und schnell angezeigt wird. Verhältnisse so wie man sie in südeuropäischen Ländern am Straßenrand beobachten kann sind in Deutschland glücklicherweise eigentlich passé. Diesen gesellschaftlichen Zwang zu wecken und zu etablieren ist sicherlich in vielen Ländern dieser Welt noch möglich. Ich bin mir aber nicht sicher, wie weit dieser Zwang sich bei uns noch ausweiten läßt. Gelegentlich trifft man ja mal den einen oder anderen Fundamentalisten, der alle Autofahrer oder Fleischesser als Untermenschen deklassiert und "zum Abschuß" freigibt. Das ist dann zur Umweltsau das genaue Gegenteil, der Ökofaschist, der grüne Taliban. Auf diese Menschen kann ich gerne verzichten...

                                        Aber das Menschen nur aus reinem Nachdenken und einem "bewussten Leben" heraus anfangen, sich selbst Lasten und Erschwernisse aufzuerlegen, um die Umwelt zu schonen und die Welt zu retten, dass ist doch ein extrem naiver Wunschtraum.
                                        Menschen Rauchen und bekommen Krebs - sie hören nicht auf.
                                        Menschen trinken und verkommen zu lebenden Kadavern - sie lassen es nicht bleiben.
                                        Menschen brennen die letzten Wälder ihrer Insel nieder, um noch einen Hotelkomplex zu bauen - der lange Arm des Gesetzes schreckt sie nicht.
                                        Menschen fressen sich eine gigantische Wampe an - sie schauen nicht in den Spiegel.
                                        Menschen gucken Big Brother und lassen sich das Gehirn weichspülen - sie genießen ihre Dummheit sogar wie im Rausch...

                                        Warum zum Geier glaubt ihr alle, dass morgen Manna vom Himmel fällt und der Siegeszug des erweckten Geistes beginnt? Und das kleine bisschen Ökoleben auf der eigenen Scholle ist doch auch viel zu oft nichts weiter als ein Egotrip, der einen selbst erhöhen soll, zum besseren Menschen macht, erhebt über die breite Masse des dummen Verbraucherproletariats - ich Homo oekologicus, Freund der Tiere und der Wälder - ich, der mit den Walen spricht und die Bäume streichelt, - ich gottgleich und strahlend am Firmament...
                                        Die breite Masse dagegen höchstens beleuchtet vom bläulichen Lichtschimmer der Idiotenlaterne, RTL-2 glotzend und dank Industriefutter verdummt und hirnentleert...
                                        Sorry - ich habe einfach zu viele dieser Halbgötter in Lodengrün kennen gelernt.
                                        - - - User out of order - - -

                                        Kommentar


                                        • Eisbär
                                          Erfahren
                                          • 28.10.2004
                                          • 238

                                          • Meine Reisen

                                          Zitat von derMac
                                          Ich bezog mich eigentlich auf deine Trennung zwischen natürlich und künstlich. Dieser Trennung kann ich so nicht zustimmen. In einem anderen Thread hast du geschrieben, wir hätten uns in 1000en von Jahren an die Natur angepasst.
                                          Ja,in dem Beitrag wo ich das mit dem anpassen sagte,ging es aber darum,dass man durch viele Produkte in der heutigen Zeit krank wird etc..

                                          Und ich meinte mit der Anpassung den Anfang der Menschheit bis zu dem Zeitpunkt,als wir mit Fabriken und HighTech begonnen haben eine künstliche Welt zu bauen,die natürlich auch neue Probleme mit sich bringt ...
                                          Und somit sind gesundheitliche Schwierigkeiten auch nicht verwunderlich.

                                          Aber eigentlich haben wir gleichzeitig auch die Natur angepasst. Da wir aber selbst Natur sind, ist das Ergebnis irgendwie auch ein wenig natürlich.
                                          Ich finde,dass wir über das anpassen längst einen Schritt zu weit gegangen sind!

                                          Wir passen uns nämlich nur innerhalb unseres Systems an,dass wir selbst erschaffen haben.
                                          Es geht uns heute ja eher um das überleben im System,und nicht ums überleben in dem Sinne.

                                          Und was sind falsche Angewohnheiten? Was ist eine bessere Welt? Das sind doch menschliche und somit künstliche Definitionen. :wink:
                                          Wir distanzieren uns immer mehr von wichtigen Werten und Eigenschaften des Menschen,weil die garkein Platz haben in unserem abgekapselten System. Der Instinkt wurde bereits fast überflüssig gemacht!

                                          Wir wissen sogar,dass unser System viel Müll und Krankheiten birgt.
                                          Hausgemacht wohlbemerkt ...
                                          Und wir kennen auch Alternativen,aber wir wenden es trotzdem nicht an bzw. streuben uns davor,weil es in unserem System nur ums Geld geht.
                                          Aber ganz sicher nicht darum sich mit der Natur anzupassen.
                                          Wir führen unser System knallhart wie ein Unternehmen und sonst garnichts ...

                                          Und wer sich diesem System in den Weg stellt,wird ausgestossen!
                                          Wir bestimmen bereits wer der stärkere ist,und wie man zu überleben hat innerhalb unserem System! Wir spielen selber Gott und Evolution,auf ziemlich perverse Art und Weise.

                                          Und obendrein bombardieren wir uns täglich mit nonsense oder einer Oberflächlichkeit nach der anderen.
                                          Und dazu gibt es eine ordentliche Portion Endstress und Leistungsdruck.
                                          Total überflüssiges und unwichtiges Zeug.

                                          Wir haben uns tatsächlich eine eigene Art von Der Stärkere überlebt erschaffen ... Anstatt sich gegenseitig zu schützen!
                                          Das ist dumm,und nicht intelligent!

                                          Es hat sich halt alles so entwickelt,denn wir waren und sind nicht perfekt.
                                          Aber wir wissen heute zum grössten Teil das wir vieles falsch machen ,und es wird höchste Zeit unseren Alltag endlich zu überdenken.
                                          Denn sonst hat es sich schon bald erledigt mit dem anpassen ,weil wir dann wohl eher das Stadium der Selektion erreicht haben ...
                                          Wer die Welt nur als Formeln versteht,hat sie nicht verstanden!

                                          Kommentar

                                          Lädt...
                                          X