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    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Tourentyp Trekkingtour
    Breitengrad 48.4959097
    Längengrad 9.2081075
    Reiseart: Weitwanderung
    Region: Mitteleuropa
    Reisezeit: Fortlaufend

    Prolog
    Dieses Jahr stehen mir zum Weitwandern im Frühjahr nur ein paar Tage um Himmelfahrt zur Verfügung. Daher lohnt eine weite Anreise zur Fortsetzung einer der offenen Projekte nicht. Und warum in die Ferne schweifen wenn man im eigenen Land noch so viele unbekannte Flecken auf der Landkarte hat?
    An Projektideen fehlt es wahrlich nicht. Einer der großen Fernwanderwege quer durch Europa - der E1 - geht nicht allzu weit bei uns vorbei. Wenn ich also Deutschland näher kennen lernen will kann ich mit vertretbarem Aufwand wieder mal direkt vor der Haustür einsteigen.
    Da ich in den letzten Jahren in Richtung Süden schon das eine oder andere Projekt umgesetzt habe entscheide ich mich für die Süd-Nord-Richtung. Amazon bietet reichlich Literatur dazu. Ich entscheide mich für den Kompass Wanderführer „Europäischer Fernwanderweg E1: Nordsee-Bodensee-Gotthard (-Mittelmeer)“ und ein paar Topographische Wanderkarten vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000: Blatt 523 Tübingen Reutlingen, Blatt 502 Pforzheim, Blatt 516 Karlsruhe und Blatt 513 Mannheim Heidelberg. Diese Karten sind erfahrungsgemäß sehr genau, gut strukturiert und für solche Vorhaben bestens geeignet. Wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat sind das nicht allzu viele Karten, die man mitnehmen muss.
    Die weiteren Anschlusskarten nach Norden sind nicht ganz so einfach zu identifizieren. Der Blattschnitt von Hessen ist nicht wirklich klar strukturiert. Aber bei einer ersten Etappe mit wenigen Tagen werde ich Baden-Württemberg wohl noch nicht verlassen.

    Inhalt

    Der Übersichtlichkeit halber hier das Verzeichnis der einzelnen Tagesetappen, die ich bisher gewandert bin:

    Zwischenzeitlich bin ich auf dem E1 von Pforzheim in Richtung Süden unterwegs gewesen. Details zu dieser Tour findet hier im Tourenbericht "[DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden".



    1. Etappe

    1. Tag: Reutlingen – Weiler Hütte im Schönbuch
    Mittwoch, 1. Juni 2011
    Strecke: 18 Km – Gesamtstrecke: 18 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
    Gehzeit: 3 h 45 min
    Es ist schon recht spät als ich loskomme. Ich ziehe zwischen den Nordraumgemeinden hindurch bis ich nach Altenburg an den Neckar komme. Manch einer schaut mir interessiert nach: es gibt in unserer Gegend nicht so viele, die mit einem großen Rucksack um die Ortsteile wandern. Da gilt man schon als Exot.
    Durch den Wald geht es aufwärts auf breiten Forstwegen zum Einsiedel. Ich bin weit und breit der einzige, der zu Fuß unterwegs ist. Dafür sind auf den Straßen umso mehr im Auto unterwegs. Entlang der Bebenhäuser Allee geht es auf den Schönbuch zu. Der Kiosk an der Zeitungseiche hat leider noch zu. Schade! Anita – die Pächterin seit ich denken kann – hat nicht mehr jeden Tag offen.
    Auf der anderen Seite der Straße geht es durch ein Gatter – in der Kernzone des Schönbuchs wird das Wild durch Zäune daran gehindert die Straßen zu überqueren. Hier bin ich wieder vollkommen allein mit der Natur. Über einige Waldwege komme ich zur alten B27. Auch hier kann man nur durch wenige Gatter die Straße queren. Dann komme ich auf das Böblinger Sträßle – ein schnurgerader Waldweg. An Wildgehegen und Brunnen geht es vorbei bis ich nördlich wieder auf eine Straße – die B464 – stoße. Von dort geht es dann noch ein paar 100 Meter durch den Wald bis zur Weiler Hütte. Übernachten kann man hier nur nach Voranmeldung. Die kulinarische Versorgung ist aber sehr gut.

    2. Tag: Weiler Hütte im Schönbuch – Hackermühle im Würmtal

    Donnerstag, 2. Juni 2011
    Strecke: 43 Km – Gesamtstrecke: 61 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 510 m, ↓ 350 m
    Gehzeit: 9 h 30 min
    Heute Morgen geht es zunächst noch ein wenig durch den Schönbuch bis ich am Golfplatz Schaichhof den Wald verlasse. Hier ist heute reichlich Betrieb. Ein paar Meter weiter auf den Feldwegen in Richtung Altdorf bin ich dann aber schon wieder fast alleine. Kurz vor Altdorf mache ich noch einen Schlenker um den Würmursprung zu sehen. Ich werde der Würm vom Ursprung bis zur Mündung in die Nagold bei Pforzheim folgen.
    Immer an der Würm entlang geht es durch Altdorf und durch die letzten Ausläufer des Schönbuchs. Im Wald verlasse ich kurz die Würm bis ich die Autobahn A81 gekreuzt haben und das Industriegebiet von Ehningen hinter mir gelassen habe. Das Mittagessen in der Pizzaria Da Leo war nicht ganz so der Hit. Die Würm führt mich aus dem Ort wieder heraus und durch ein wunderschönes Tal in Richtung Aidlingen. Hier kann man schon mal vergessen, dass man im Großraum Stuttgart unterwegs ist. Aber langsam häufen sich die Fahrradfahrer. Der Würmtalradweg scheint sehr beliebt zu sein.

    Das junge Würmtal bei Aidlingen

    An Aidlingen vorbei geht es immer am Waldrand entlang mit schönem Blick durch das Tal. In Grafenau führt eine große Straße an der Würm entlang: Grund genug von der Würm etwas Abstand zu nehmen. Die Idee auf der alten Eisenbahntrasse entlang zu wandern gestaltet sich schwieriger: Die Gleise liegen zwar noch sind aber so zugewachsen, dass kaum an ein schnelles vorrankommen zu denken ist. Eigentlich schade! Das wäre ein toller Rad- und Wanderweg.

    Die alte Bahnlinie wird von der Natur zurückerobert

    Ich schlage mich über diverse Waldwege und teilweise doch entlang der alten Linie durch nach Weil der Stadt.

    Dieses Tier liegt hier wohl schon eine Weile

    Hinter dem Bahnhof nehme ich die Spur der Würm wieder auf weil diese nun keine verkehrsreiche Straße mehr als Begleiter hat.
    Von Merklingen ziehe ich über den Heuberg nach Hausen. Langsam wird es Zeit nach einer Unterkunft zu suchen. In Hausen finde ich nichts. Dank moderner Technik werde ich in der Hackermühle fündig. Das sind aber noch 6 Km Luftlinie. Leider muss ich 2 Km an der Straße entlang bis ich wieder auf naturnahe Wanderwege ausweichen kann. So umgehe ich Mühlhausen bis ich am Ortsausgang noch kurz das Fest des örtlichen Musikvereins besuche. Dann geht es immer an der Würm entlang bis ich unterhalb von Tiefenbronn an der Hackermühle eintreffe.

    Die Würm in der nähe der Hackermühle

    Die Hackermühle ist mit einer sehr guten Küche ausgestattet und verfügt über erstklassige Gästezimmer. Die Flasche Wein zu dem 4-Gänge-Menü sowie die über 40 Km sorgen für die nötige Bettschwere.

    3. Tag: Hackermühle im Würmtal - Bretten

    Freitag, 3. Juni 2011
    Strecke: 38 Km – Gesamtstrecke: 99 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 325 m
    Gehzeit: 9 h 45 min
    Am Morgen gehe ich gegen 8 Uhr 30 los und ziehe immer an der Würm entlang auf dem Würmtalradweg über Würm nach Pforzheim.

    An der Würm stehen ein paar schöne alte Häuser!

    An der Würmmündung in die Nagold treffe ich auf den offiziellen E1 der von Konstanz über den Hochschwarzwald nach Pforzheim führt. Von dort geht es dann durch Pforzheim durch: zuerst durch einen sehr schönen Park, dann durch die Innenstadt mit Fußgängerzone und dem Bahnhof.

    Park in Pforzheim

    Von dem geht es dann entlang einer Straße bis man Pforzheim wieder verlässt. Sobald man dann die Autobahn A8 unterwandert hat wird es wieder ländlicher und schöner. Es geht durch Ispringen durch und in der Neubausiedlung am nördlichen Ende gewinnt man an Höhe. Dann geht es in den Wald und auch dort geht es meist noch aufwärts. Dann bin ich oben auf den Hügelkuppen angekommen und als ich den Wald verlasse habe ich einen tollen Blick über die hügeligen Ausläufer des Odenwaldes.
    Bis Pforzheim ging es immer am Grunde des Würmtals entlang – also hatte man wenig Weitblick. Ab Hier ändert sich das dann deutlich. Der Weg – ab Pforzheim mit einem weißen Andreaskreuz auf braunem Grund markiert – zieht hinab in ein schönes Tal und hinein nach Stein. Nach der ersten Radlerpause geht es wieder auf die Hügel hinauf und hinter dem Heuberg in den Wald. Wenn man den verlässt sieht man Rinklingen und Bretten im Tal vor einem liegen. Ich steige nach Rinklingen ab und gehe entlang der Bahnlinie nach Bretten.
    Der Gasthof Hirsch sagt mir zu: Mit eigener Metzgerei und Hausbrauerei! Das Tagesessen ist heute ein Zwiebelrostbraten – was will Mann mehr? Im Biergarten sitzen auch noch andere Wanderer. Ich bin auf diesem Teil der Strecke also nicht mehr der Exot.

    4. Tag: Bretten - Nußloch

    Samstag, 4. Juni 2011
    Strecke: 41 Km – Gesamtstrecke: 140 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 320 m, ↓ 320 m
    Gehzeit: 10 h
    Und wieder steigt man als erstes wieder auf die Höhen. Zwischen Feldern und Weinbergen hindurch geht es auch streckenweise durch Wälder. Dann steigt man wiedermal ab um nach Buchig zu kommen. Hinter dem Dorf geht es dann wieder rauf. Die ICE-Trasse ist gut erkennbar. Genau auf diese geht es jetzt zu. Ich erspare mir den Schlenker über Gochsheim und gehe über Oberacker nach Münzesheim-Ost. Hinter den Sportanlagen am Kraichbach erklimmt man wieder die Höhen. Die Kirschbäume hängen voll mit Kirschen. Es geht durch Weinberge immer leicht auf und ab bis ich nach einem Waldstück wieder mal ins Tal absteige um in den Ort Odenheim zu kommen. Das Gasthaus „Zum Ochsen“ hat als Tagesessen ein Rehragou – sehr gut! Im Biergarten kann man auch sehr schön in der Sonne die Zeit vertrödeln.
    Hinter Odenheim geht es durch einen Hohlweg im Sandstein weiter. Hinter der zu kreuzenden Straße geht es im Wald steil aufwärts damit man dann wieder die Aussicht über das Kraichgau genießen kann. Die kleine Kapelle am Wege ist liebevoll geschmückt. Dann geht es aber auch schon wieder abwärts um nach Östringen zu kommen.

    Das alte und das neue Rathaus von Östringen

    Am Ortsausgang geht es am Sportplatz vorbei auf einen Trimm-Dich-Pfad. Hier verliert sich die Markierung etwas. Der Weg soll verlegt worden sein. Irgendwo habe ich mich wohl zu stark an der Karte und zu wenig an Wegzeichen orientiert. Als ich durch den Wald auf Mühlhausen zukomme weiß ich dann auch warum: Mühlhausen bekommt eine Ortsumgehung. Und da ist den Bauarbeiten wohl der Weg zum Opfer gefallen.
    Bis man dann in der Dorfmitte ist gibt Mühlhausen nicht viel her. Der Weg am Bach entlang ist aber sehr schön. Schnell verlässt man Mühlhausen und man kommt nach Rotenberg mit seinem Schloss.

    Rotenberg mit seinem Schloss

    Ab hier verlasse ich den E1 weil ich morgen in Heidelberg sein will um von dort aus nach Hause zu fahren. Außerdem möchte ich gerne am Rand des Rheintals entlang gehen und auf den Königstuhl steigen.
    Rauenberg, der nächste Ort, besteht zur Hälfte aus Baustellen: Der Ort wächst ständig. Die Nähe zum Hauptarbeitsgeber der Region – SAP – macht sich stark bemerkbar. Die einzige Unterkunft ist ein 4-Sterne-Hotel. Ich finde es nicht sehr ansprechend. Also ziehe ich trotz leichtem Regen weiter. Unter der Autobahn A6 hindurch geht es dann nach Wiesloch. Da hier die Sonne nochmal raus kommt lege ich eine Pause auf dem Marktplatz ein bevor ich auf Quartiersuche gehe. Da mich die Unterkünfte aber auch nicht wirklich ansprechen ziehe ich weiter nach Nußloch.
    Vor Nußloch zieht sich eine uralte Transportbahn von den Steinbrüchen dahin. Ein interessantes relikt, das so heute sicher nicht mehr gebaut werden würde.
    Am Hauptplatz gibt es ein tolles Restaurant mit spanischen Tapas. Da die Sonne wieder scheint lasse ich den Abend hier ausklingen. Mir wird die Weinkneipe um die Ecke als Unterkunft empfohlen. So beziehe ich dann nach dem spanischen Abendessen ein nettes Zimmer in Henkel’s Weinstube.

    5. Tag: Nußloch - Heidelberg

    Sonntag, 5. Juni 2011
    Strecke: 19 Km – Gesamtstrecke: 159 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 570 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 3 h
    Von Nußloch ziehe ich hinauf auf den Hirschberg um dann immer auf dem Rücken bleibend nach Norden zu ziehen. So komme ich nach Leimen mit sporadischem Weitblick über das Rheintal. Von Leimen (118 m) geht es dann stetig bergauf durch den Rohrbacher Wald. Über „Drei Eichen“ (464 m) und den Leopoldstein (526 m) ziehe ich hinauf auf den Königstuhl (568 m). Der Blick ins Rheintal und auf Heidelberg belohnt die Mühe des kleinen Umweges.

    Auf dem Königstuhl

    Da leider die Zeit schon wieder zu Ende geht muss ich heute noch zurückfahren. Den Abstieg mache ich mit der alten Standseilbahn. Die untere Sektion ist komplett neu gebaut worden wogegen die obere Sektion zwar modernisiert wurde aber seine alte Holzwagen behalten hat.

    Blick aus der Bergstation auf Heidelberg

    Bei der Haltestelle Schloss steige ich aus um das weltberühmte Heidelberger Schloss zu besichtigen. Mit meinem Rucksack und den Wanderkleidern bin ich hier wieder der Exot.

    Heidelberger 'Reihenhäuser'

    Nach einem Bummel durch die Altstadt und einem Mittagessen in einem der kleinen Restaurants gehe ich zum Bahnhof wo mich der IC zurück nach Stuttgart und die Regionalbahn weiter nach Reutlingen bringt. Meine Frau und meine Kinder holen mich am Bahnhof ab.

    Heidelberger Altstadthaus
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    Zuletzt geändert von Wafer; 08.06.2023, 13:06.

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    #2
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hier übrigens noch die Route:


    Wird fortgesetzt!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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      #3
      [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

      2. Etappe
      Nach über einem Jahr komme ich endlich wieder dazu den E1 aus der Versenkung zu holen und mich auf die Nummer 1 unter den europäischen Fernwanderwegen zu machen. Ich war zwar in der Zwischenzeit nicht ganz untätig, habe ich mich doch etwas auf der Via de la Plata und auf meinem Jakobsweg herumgestrieben, aber den E1 im Herzen unserer Heimat habe ich nicht vergessen.

      6. Tag: Heidelberg – Kohlhof (Wilhelmsfeld)

      Freitag, 27. Juli 2012
      Strecke: 16 Km – Etappe: 16 Km – Gesamtstrecke: 175 Km
      Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 350 m
      Gehzeit: 4 h mit Pausen

      Unpünktlich komme ich gegen 16 Uhr 40 (in der Realität also gegen 17 Uhr) in Heidelberg am Hauptbahnhof an. Es ist noch richtig warm! Ein Thermometer an einer Apotheke zeigt noch 32 ° C.

      Da ich das letzte Mal über die Fußgängerzone zum Bahnhof gelaufen bin zieht es mich heute zum Neckar hinunter. Dort gibt es auch einen schönen Weg entlang des Neckars. Der wird hier in vielfältiger sportlicher Art genutzt.

      Da der Weg nach Ziegelhausen noch recht weit ist habe ich mich entschieden über den Hausberg von Heidelberg zu wandern: Den Heiligenberg! Nach Überschreiten des Neckars biege ich in den Blütenweg ab. Der führt durch ein sehr altes Viertel, in dem es tolle Villen gibt. Er zieht zwischen den Häusern als kleiner Steinweg den Hang hinauf.


      Ab und zu hat man einen tollen Blick auf Teile Heidelbergs. Erst durch wilde Gärten und später durch den Wald führt der Weg zackig aufwärts. Und das bei diesen Temperaturen! Da komme ich gewaltig ins Schwitzen! Wenigstens spendet der Wald Schatten! Ab und zu komme ich an steinernen Wegweisern vorbei.

      Am Fuchsrondel, einer kreisrunden Aussichtshütte, gibt es herrliche Tiefblicke auf die Altstadt von Heidelberg. Hier sind schon einige unterwegs. Meist sportlich ambitionierte. Der Weg führt mich dann zu der Ruine des Staphansklosters. Die Grundmauern stehen noch und zeichnen die Umrisse des kleinen Klosters. Der Heiligenbergturm ist noch erhalten und man kann ihn innen durch eine Wendeltreppe ersteigen.

      Die Aussicht auf Heidelberg ist der Knaller!

      Ich ziehe weiter und mache einen Boxenstopp an der Waldschänke kurz hinter dem Stephanskloster. Als ich die Speisekarte lese macht ein DJ Soundcheck für eine Geburtstagfeier, die heute Abend hier noch steigen soll. So belasse ich es dann bei einem Radler und mach mich vom Acker – oder Biergarten.
      Ein paar Meter weiter liegt das nächste kulturelle Baudenkmal am Weg: Die Thingstätte. Hier hat Joseph Goebbels während des 3. Reichs eine Arena nach griechischem Vorbild errichtet.

      Seit ein paar Jahren werden hier auch wieder Konzerte und Veranstaltungen abgehalten.
      Kurz dahinter liegen die Ruinen des Michaelsklosters. So liegen Zeitzeugen verschiedener Epochen doch recht dicht beieinander.

      Der weitere Weg führt mich dann durch den Wald – jetzt nicht mehr ganz so heftig – auf und ab zum Weißen Stein. Hier steht noch ein Turm – diesmal etwas neueren Datums. Und eine Gaststätte mit Biergarten. Die rausgeschwitzten Mineralstoffe müssen nachgefüllt werden! Auch hier ist der Biergarten belegt aber die Gaststätte hat eine tolle Terrasse. Mit Grillbufet „All you can eat!“. Was braucht man mehr?
      Frisch gestärkt geht es doch gleich wieder besser voran! Wo die Sonne am Weg durch die Blätterkrone fällt blüht es am Weg.

      Die letzten Sonnenstrahlen werden schon langsam Mangelware. Es ist auch schon recht spät! Hinter dem Hügel muss ungefähr meine für heute angepeilte Unterkunft liegen.

      Gegen 20 Uhr 45 gönne ich mir ein letztes Marschradler in einem Gasthof in Wilhelmsfeld. Dann wird es aber auch schon langsam etwas dunkler. Es ist zwar auch nicht mehr weit aber eine halbe Stunde brauche ich dann doch noch für die letzten 2 Kilometer. Als ich am Naturfreundehaus Kohlhof ankomme ist es dann schon ganz dunkel. Ich kriege aber noch ein 4-Bett-Zimmer zur alleinigen Nutzung. Ich bin heute der einzige europäische Gast unter über 70 Koreanern. Ich setzte mich an die Feuerstelle und lasse den Abend ausklingen. Im Saal aus dem ersten Stock kommt Klavierspiel und geschulter Gesang. Besser kann man einen Abend vor der Hütte doch nicht beenden, oder?
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      Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:32.

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        #4
        [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

        7. Tag: Kohlhof – Reichenbach (Elmshausen)

        Samstag, 28. Juli 2012
        Strecke: 38 Km – Etappe: 54 Km – Gesamtstrecke: 213 Km
        Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 1200 m
        Gehzeit: 10 h mit Pausen

        Der Morgen weckt mich mit einem kräftigen Gewitter. Der Tag will mir wohl sagen, dass es heute nix wird mit Sonnenschein. So fällt das Frühstück gegen 8 Uhr eben etwas ausführlicher aus. Gegen 9 Uhr breche ich dann aber doch auf. Bei leichten Nieselregen starte ich am Kohlhof. Doch schon nach kurzer Zeit kann ich die Regensachen wieder in den Rucksack stecken.
        Abwechslungsreich führt der E1 auf und ab durch den Odenwald. Bei der Feuchtigkeit und den Temperaturen gedeiht hier jede Art von Pilzen.

        Ich komme nach Steinklingen. Der Ort streckt sich ganz schön.

        Nach einem Pferdehof – davon gibt es hier eine ganze Menge – steige ich ins Tal hinab. Die Feuchtigkeit von heute Nacht arbeitet sich langsam wieder nach oben.

        Im Tal liegt Gorxheim – Unter-Flockenbach. Beim Aufstieg nach Buchklingen auf der anderen Talseite treffe ich 2 Studentinnen aus Marburg. Sie wollen ihre Eltern im Großraum Reutlingen besuchen und haben sich von diesem Bericht animieren lassen, dies zu Fuß zu tun. Schön, dass der Bericht nicht nur gelesen wird sondern gleich umgesetzt wird! Und dass ich die beiden dann auch noch treffe und wir ins Gespräch kommen ist noch das Beste dran!

        Der weitere Weg führt mich abwärts nach Birkenau. Schöne Bauten haben die hier aber leider hat kein einziger Laden offen. So hole ich mir noch schnell bei einer Bäckerei, die gerade beim Schließen ist, noch schnell etwas zum Vesper. Mit Blick auf das schicke Schloss mache ich dann Pause.

        Auf der anderen Talseite geht es dann über ein paar Treppen heftig wieder aufwärts. Hier stehen jede Menge Pferde auf der Weide und glotzen mich interessiert an. Ab und an erhasche ich einen Blick ins flache Rheintal hinab während der Rest hier deutlich hügeliger ist! Der Weg führt mich an Nieder- und Ober-Liebersbach vorbei.

        Weiter geht es hinauf auf die Juhöhe. Gerade fängt es an wieder an zu tröpfeln. Aber es ist ja auch Zeit zum Mittagessen. So beobachte ich das Gewitter durch die Scheibe eines Gasthauses. Als ich dann wieder aufbrechen will rechnet es noch leicht. Trotzdem entscheide ich mich gegen die Regensachen. Ich bin schließlich auf der Nummer 1 der europäischen Fernwanderwege unterwegs! Da wird doch so eine Gewitterwolke wissen, wie sie sich zu verhalten hat!
        Der Weg ist hier übrigens nicht nur in der Hauptrichtung von Nord nach Süd markiert sondern auch in der Gegenrichtung, in der ich unterwegs bin, finde ich die Wege sehr gut markiert vor.

        Auf und Ab geht es über Wiesen und Wälder zu einem alten Steinbruch. Am Steigkopfhof mache ich nochmal Ruhepause. Aber auch hier wirken die Vorbereitungen für ein Hochzeitsfest eher hektisch als beruhigend auf mich. In der Schutzhütte an der Jägersrast macht eine Familie gerade Pause. Solche Schutzhütten gibt es hier wirklich viele am Weg. Die meisten haben sogar Namen. An Oberhambach vorbei geht es dann wieder kräftig abwärts in das Tal von Gronau. Hier meldet sich mein Meniskus – ich hoffe zumindest, dass es nur der ist – das erste Mal deutlich zu Wort. Auf der anderen Talseite geht es dann die Höhenmeter, die ich gerade mühsam abgestiegen bin, wieder hinaus. Oben zieht sich der Weg dann auf einem Rücken entlang, bis er nach Reichenbach wieder hinunter führt.
        Ein Teil des Weges wurde als Kunstweg deklariert und entsprechend stehen verschiedenste Kunstwerke am Wegesrand. Den Lesenden fand ich ganz gut.

        Im Gasthof zur Traube kehre ich ein. Leider haben die kein Bett mehr frei. Und die 6 umliegenden Gasthöfe, die sie für mich anrufen, sind auch voll. So breche ich nach einem Radler – wie kenn es anders sein – mit leerem Magen wieder auf um mit dem Bus nach Bensheim zu fahren. An der Bushaltestelle wird für die Niebelungenschänke von Elmshausen, dem nächsten Ort, geworben. Ich rufe an und habe Glück: Die haben zwar Betriebsurlaub aber die Zimmer vermieten sie trotzdem. So mache ich auf dem Absatz kehrt und nehme ein Rumpsteak mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln als Abendessen zu mir. Als ich beim Zahlen erwähne, dass ich den nächsten Bus erreichen will, bieten mir gleich 2 Nachbartische an, sie würden eh nach Elmshausen fahren, und ich könne mit ihnen mitfahren wenn ich wollte. Das nenn ich mal Gastfreundschaft!
        So verbringe ich dann alleine die Nacht in der Niebelungenschänke.
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        Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:37.

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          #5
          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

          Oh fein, es geht weiter *freu*
          schreib, schreib!

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          • Wafer

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            #6
            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

            Hei Lina.

            Hier fehlt aktuell (leider) nur noch ein Tag. Ich war zwischendurch noch ein wenig im Urlaub auf Kreta. Da gibt es aber zu dieser Jahreszeit nicht so viel vom Wandern zu berichten. Da habe ich nur ein paar kleinere Runden gedreht.
            Nach dem noch fehlenden Tag musste ich leider aufhören. Ich hoffe aber dieses Jahr nochmal auf den Weg zu kommen. Wann treffen wir uns denn dort? Du bist doch meist vom Norden her in Richtung Süden unterwegs, oder? Irgendwann müssten sich unsere Wege ja mal kreuzen. Dein System, wann du welche Strecken gehst, habe ich allerdings noch nicht verstanden!

            Gruß Wafer
            Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:24.

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            • lina
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              #7
              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

              Hallo Wafer,

              System, hmja ...
              Wandern gehe ich vorwiegend in den kälteren Monaten, wenn ich wegen der Kaltluft nicht mehr/noch nicht radeln mag.

              Ich bin bisher – von Hannover/Land ausgehend – Etappen nach Norden (Bereich Celle und ein Stückchen um Ratzeburg herum) und nach Süden (hier bin ich in Bad Laasphe angelangt) gelaufen. Entschieden habe ich bisher je nach Gelegenheit bzw. Wettervorhersage bzw. danach, wieviel Zeit ich erübrigen konnte. In südlicher Richtung bin ich mittlerweile weiter vorangekommen, hier ist die An- und Abreise inzwischen aber sehr zeitaufwändig, d.h. ich muss längere Zeiträume freischaufeln.

              Ein bisschen utopisch die Idee, aber warum nicht ... ... ich habe eben mal im Krause nachgesehen: Zwischen Bad Laasphe und Reichenbach (Elmshausen) liegen noch ca. 346 km E1-Strecke, dabei bist Du kilometermäßig ungefähr doppelt so schnell unterwegs wie ich. Würden wir gleichzeitig loslaufen bzw. gleich viele Tage zur Verfügung haben (also ca. 10), läge der momentane Treffpunkt ungefähr am Brinkenweiher Forstweiher/Dreifelder Weiher in der Westerwälder Seenplatte. Sieht tatsächlich nach einer netten & überlegenswerten Umgebung für ein ODS-Treffen aus
              Zuletzt geändert von lina; 24.08.2012, 23:54.

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                #8
                [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                8. Tag: Reichenbach (Elmshausen) – Ober-Ramstadt


                Sonntag, 29. Juli 2012
                Strecke: 20 Km – Etappe: 74 Km – Gesamtstrecke: 233 Km
                Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 450 m
                Gehzeit: 5 h

                Ich schlafe sehr fest und wache erst kurz nach 8 Uhr auf. Eigentlich wollte ich um diese Zeit schon beim Frühstück sein. Jetzt aber dalli! Da kommt extra einer wegen mir zum Frühstück machen!
                Heute regnete es schon wieder. Trotzdem breche ich gegen 9 Uhr auf. Ich gehe zurück nach Reichenbach und ziehe hier trotz leichtem Regen die Regesachen aus. Es soll schließlich ca. 400 Höhenmeter durch das Felsenmeer aufwärts gehen. Und lieber werde ich von außen etwas nass als völlig nass von innen!
                Schnell stehe ich am Fuß des Felsenmeeres an der Siegfrieds-Quelle.



                Die Felslandschaft besteht aus dunklen Felsblöcken, durch die sich der Weg zumeist im Wald aufwärts zieht.



                Teilweise liegen riesige Felsblöcke herum, als hätte hier ein paar Riesen mit ihnen gespielt.



                Außer ein paar unentwegten Hundeausführern bin ich alleine auf dem Weg. Anhand der Infrastruktur an Hütten, Mülleimern oder Karten mit Rettungspunkten ist erkennbar, dass es hier nicht immer so ruhig zugeht. Ein Holzbrücke führt über die Blöcke. Jetzt, wo alles nass ist, nehme ich diese Weghilfe gerne an. Leider bin ich viel zu schnell oben: Das war ein tolles Stück Weg!
                Im Gasthaus Ada’s Buka oben am Felsberg brennt zwar Licht aber er ist geschlossen und es scheint auch keiner da zu sein. Na, für ein zweites Frühstück wäre es zwar noch nicht zu spät gewesen aber etwas weiter soll es ja noch eine Möglichkeit geben. So bleibt mir hier eine Erfrischung verwehrt und ich ziehe über Wiesen- und Waldwege wieder abwärts. Viel zu schnell zerrinnen die mühsam erklommenen Höhenmeter wieder dahin. Der Gasthof Kreuzhof ist mir zu groß und zu kommerziell. Also verzichte ich diesmal freiwillig auf eine Pause.
                Der Weg ab hier ist wie ausgewechselt! Er ist ziemlich eben und führt auf der Hutzelstraße ohne viel Schnörkel geradeaus nach Frankenhausen.



                Am Wegesrand tauchen nun jede Menge Windräder aus dem Nebel auf. Langsam kämpft die Sonne um ihr Recht. Immer öfter reißen die Wolken auf und die Sonne kommt durch.
                In Frankenhausen merke ich dann, dass sich mein Knie nicht wie üblich beruhigt sondern immer deutlicher vermeldet, dass es heute weniger Lust hat.
                Am Feldrand mit Blick nach Nord-Ost mache ich Pause. Von der anderen Seite des Weges werde ich genau beobachtet:
                Wieder stehen hier Pferde auf der Weide und zählen mir jeden Bissen in den Mund.



                Langsam ziehe ich dann weiter. Jetzt häufen sich wieder die Wälder, die eine sehr unterschiedliche Stimmung verbreiten.



                Die Feuchtigkeit, die heute Morgen gefallen ist, kämpft sich wieder nach oben.



                Dann hat man wieder den Eindruck, der Sommer sei zurück.
                Eigentlich wollte ich heute in Ober-Ramstadt Mittagspause machen. Als ich dort aus dem Wald trete bin ich aber ganz froh, dass es hier neben Blumen am Waldrand auch einen Bahnhof geben soll.



                So kann ich aufgrund heftiger Kniebeschwerden es hier für dieses Mal gut sein lassen. Bevor ich das nächste Mal losziehe muss ich aber unbedingt meinen Meniskus richten lassen. Leider hat der sich dann als fortgeschrittene Arthrose entpuppt, die sich entzündet hat. Wie ungeschickt, dass ich meine Stücke vergessen hatte!
                So besteige ich gegen 14 Uhr den Zug nach Darmstadt. Eigentlich wollte ich dort noch zu Fuß hin, aber diese Etappe wird wohl auf ein anderes Mal warten müssen. Nach einem verspäteten Mittagessen bringt mich die Bahn wieder nach Stuttgart.
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                Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:40.

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                • Wafer

                  Lebt im Forum
                  • 06.03.2011
                  • 9533
                  • Privat


                  #9
                  [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden


                  Hallo liebe Wanderfreunde.

                  hier nun auch ein Überblick über die gewanderte Strecke.
                  Als Karte habe ich für diese Etappe das Blatt 513 Mannheim Heidelberg vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und die Karte NO West - Nördlicher Odenwald vom Hessischen Landesam für Bodenmanagement und Geoinformation im Maßstab 1:50.000 verwendet. Das Dazu passende Ost-Blatt hatte ich zwar auch dabei aber gebraucht habe ich es nicht.

                  Viel Spaß noch auf dem E1!

                  Wafer
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                  • Gast-Avatar


                    #10
                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                    Viel Spaß noch auf dem E1!
                    Sehr schön! Das sind vielversprechende Abschnitte, die Du hier vorgestellt hast.

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                    • Werner Hohn
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                      • 05.08.2005
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                      #11
                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                      Das es das Ada’s Buka immer noch gibt, ist klasse. Vor 8 Jahren war ich ziemlich skeptisch, dass die sich dort oben lange halten würden.

                      Die Naturfreunde vom Kohlhof wollten eigentlich abends das Haus schließen, weil keine Übernachtungsgäste angemeldet waren. Extra für mich ist ein Frau über Nacht geblieben, somit hatte ich den kompletten Neubau (der damals tatsächlich neu war) für mich alleine.

                      Was macht das Knie?

                      Werner
                      .

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                      • Wafer

                        Lebt im Forum
                        • 06.03.2011
                        • 9533
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                        #12
                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                        Hallo Werner.

                        Ja, der Weg hält sehr schöne Ecken bereit, an die man sich gerne erinnert!
                        Das Knie ist nicht so der Brüller. Ich habe das sonntägliche Joggen einstellen müssen und erstmal die akute Entzündung abklingen lassen. An Allerheiligen war ich dann testweise auf dem Alb-Nord-Randweg unterwegs. Ich bin von Tuttlingen nach Denkingen unterhalb des Klippenecks gegangen. Am Abend habe ich die Knie dann wieder deutlich gemerkt. Aufgrund der Witterung musste ich den geplanten Weiterweg aber einstellen. Am nächsten Tag hatten die sich wieder beruhigt. Ich kann wohl wieder langsam anfangen. Aber große Etappen ohne Training sind aktuell nicht drin. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass der Weg im Outdoor-Wiki inzwischen sehr gut beschrieben ist. Nicht ganz ohne dein Zutun, wie ich in der Versionsverwaltung gesehen habe.
                        Bin jetzt auch viel mit dem Fahrrad unterwegs. Neckar-, Rhein- und Donauradweg warten auf eine Fortsetzung. Aktuelle stehe ich bei Bingen am Rhein und hoffe auf eine Woche gutes Wetter. Mal sehen, wenn ich noch ein paar Bilder habe werde ich da mal einen Bericht von machen. Ist auch eine tolle Möglichkeit sich die Natur näher an zu sehen.

                        Gruß Wafer
                        Zuletzt geändert von Wafer; 16.11.2016, 20:30.

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                        • Wafer

                          Lebt im Forum
                          • 06.03.2011
                          • 9533
                          • Privat


                          #13
                          [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                          3. Etappe

                          9. Tag: Ober-Ramstadt – Mönchbruch
                          Donnerstag, 9. Mai 2013
                          Strecke: 34 Km – Etappe: 34 Km – Gesamtstrecke: 267 Km
                          Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 180 m
                          Gehzeit: 7 h 15 min

                          Nach langer Zeit ist es wieder soweit! Der E1 ruft - und ich kann nicht weghören! Die Knie haben in letzter Zeit Ruhe gegeben und ich plane in kurzen Etappen.
                          Der Vatertag ist eine gute Gelegenheit für mich als Vater. Leider kann ich nur den Freitag anhängen. Das Wochenende ist schon anderweitig verplant. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so weil es sonst wieder zu lang wird – ich kenne mich doch!
                          Gegen 10 Uhr stehe ich nach über 200 Km Fahrt wieder in Ober-Ramstadt. Die Anreise dieses Mal mit dem Auto. Ich parke etwas weiter weg vom Bahnhof und wie ich aussteige lacht mich schon das erste Wegzeichen des E1 an. Schnell bin ich startbereit und ziehe den Zeichen folgend noch durch ein paar Straßen um dann über einen Feldweg auf einen Hügel hinauf zu wandern. Rechts und links stehen Pferde. Die Sonne scheint und der Himmel ist Blau. Was wollte der Wetterbericht nur mit dem Regen?


                          Hier der Blick zurück über Ober-Ramstadt und in Richtung Odenwald.

                          Auf der Höhe am Waldrand geht der Blick zurück über den Odenwald. Die bergigeren Abschnitte des Odenwaldes habe ich bei der letzten Etappe ja kennen gelernt. Nun soll es etwas flacher werden und ins Rhein-Main-Tal hinunter gehen. Ab hier geht es dann tendenziell auch fast nur noch abwärts. Eine Tolle Lichtung mit einem alten Haus – so was hat mich schon immer fasziniert! Leider liegt der Großteil noch im Schatten.


                          Am Wegesrand liegt jede Menge Holz. Die Bäume darüber tragen ein frisches, saftiges Grün. Bis vor ein paar Tagen war unser Wald noch ganz kahl. Davon ist hier nichts mehr zu sehen.


                          Die Darmbachquelle - der namensgebende Bach für Darmstadt

                          Rechter Hand liegt die Quelle des Darmbachs. Die „Darmquelle“ als Inschrift finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Es schließt sich ein kleiner See an, der in der Vormittagssonne vor sich hindöst.
                          Ein paar Meter weiter folgen dann noch mehr Tümpel dieser Art, die zur Fischzucht angelegt wurden.


                          Die Fischzuchtanlage im Wald

                          Eine große Hütte lädt zum Verweilen ein. Warum die aber am Vatertag nicht offen hat verstehe ich nicht. War die Wettervorhersage so schlecht?
                          An der Lichtwiese vorbei führt der Weg an den Stadtrand von Darmstadt. Das Vivarium ist sehr gut besucht – im Gegensatz zu den Wanderwegen! Soll mir aber recht sein. Nach ein paar Metern und einer Straße habe ich den Trubel dann auch schon hinter mir. Durch die Uni geht es weiter und am Rande einer Lichtung entlang.


                          Wegzeichen und Kunst am Weg

                          Hier sind die Wegzeichen tip-top in Ordnung. Fast hat man das Gefühl die Farbe wäre noch nicht ganz trocken. Und ... tatsächlich: An einem Baum mahlt ein Mann liebevoll die Zeichen neu nach. Eins muss man dem Odenwaldklub ja lassen: Die Wege und deren Markierungen sind top in Schuss!
                          Ob die Schnitzerei ein paar Meter weiter auch auf diese aktiven Wanderfreunde zurückgeht ist nicht überliefert.
                          Am Oberwaldhaus ist dann mächtig die Hölle los: Volksfeststimmung bei Musik, Wurst und Bier. Sogar kleine Fahrgeschäfte haben aufgebaut. Das soll wohl die ganz jungen Väter ansprechen.
                          Nach einer Durstlöscherpause ziehe ich weiter. In der Pause habe ich mir den Weg angesehen. Um Darmstadt rum gab es viel Teer – auch am Waldrand und auf Wegen im Wald. So habe ich mich im Hinblick auf meine wenig Teer-tauglichen Knie gegen den Weg durch Frankfurt entschieden. Ich habe mir einen Weg durch das Maintal ausgeguckt, bei dem ich auf wenig Teer und viele Naturwege hoffe.


                          Die Wege führen teilweise über schöne alte Brücken

                          Auf Waldwegen gibt es hier wunderbare Strecken, die heute erstaunlicherweise menschenleer sind.
                          Bei Kranichstein biege ich dann von der markierten Route ab und wandere durch den Reiterhof hindurch und am Ortsrand entlang bis zur Bahnlinie.


                          Exponate des Eisenbahnmuseums in Kranichstein

                          Hier ist das Eisenbahnmuseum ein absoluter Höhepunkt. Eine Dampflock steht unter Dampf und bewegt sich auf dem Bahnhofgeländer hin und her. Der Rheingold-Zug aus den 80er Jahren steht gut erhalten am Bahnsteig. Ich hätte gute Lust ein zu steigen und mit zu fahren.
                          Auf Feldwegen geht es an Arheiligen vorbei nach Wixhausen – ein toller Ortsname!
                          Am Ortsausgang muss ich dann mal eine Blasenversorgungspause einlegen. Ab hier achte ich dann stark auf naturbelassene Wege – und werde fündig. Auf tollen Wegen geht es am Waldrand und im Wald entlang zum Steinrodsee.


                          Tolle Wege fürhren zum Steinrodsee

                          In der Fischerhütte am See esse ich verspätet zu Mittag. Keine Offenbarung aber OK. Schnell verlasse ich die vatertagsgeschädigte Gegend und bin schnell wieder auf verlassenen Waldwegen alleine unterwegs.


                          Der ganze Wald steht hier voll mit Maiglöckchen – Kunststück! Es ist ja schließlich Mai!

                          So langsam schaue ich mal nach einer Unterkunft. Es geht auf 16 Uhr zu. Die Rüsselheimer Hütte neben der Startbahn West hat keine Betten. So peile ich Mörfelden an.


                          Wilder gelber Ginster und Feldblumen ringen um die Aufmerksamkeit des Wanderers.

                          Über die Hinterste Tagwiese halte ich auf das Naturfreundehaus von Mörfelden zu. Unterwegs werde ich dann aufgeklärt, dass dieses wohl geschlossen habe. Aber bei Mönchbruch könne man auch übernachten. Also halte ich mich westlich und staune wiedermal über die Natur:


                          Alles duftet nach Knoblauch! Die Quelle des Duftes ist nicht zu übersehen: Bärlauch blüht soweit das Auge reicht.


                          Auch hier wird der Wald bewirtschaftet.

                          Genau nach Westen halte ich auf die Bahnlinie zu. Die Nähe des Rhein-Main-Flughafens lässt sich jetzt beim besten Willen nicht mehr verleugnen. Wenn man den Fluglärm ausblendet ist das eine grandiose Gegend hier!


                          Auf meist ebenen Wegen geht es durch tolle Landschaft!

                          Ich bin selber erstaunt wie weit ich heute gekommen bin, als ich bei dem alten Jagdschlösschen Mönchbruch ankomme.


                          Das alte Jagdschlösschen und das etwas neuere Hotel

                          Hier liegt ein kleines Hotel mit verträglichen Preisen bei dem ich mich einmiete. Der Biergarten lädt noch zu einem Radler zum Ausklang sein. Mit Flammkuchen und anderen Leckereien wird man hier bestens versorgt.
                          Ich merke deutlich, dass ich nicht mehr jeden Sonntag zwischen 10 und 15 Km unterwegs bin: Es bahnt sich ein deutlicher Muskelkater an! So versenke ich mich in der heißen Badewanne und freue mich auf morgen.
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                          Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:49.

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                          • Wafer

                            Lebt im Forum
                            • 06.03.2011
                            • 9533
                            • Privat


                            #14
                            [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                            10. Tag: Mönchbruch - Eppstein

                            Freitag, 10. Mai 2013
                            Strecke: 30 Km – Etappe: 64 Km – Gesamtstrecke: 297 Km
                            Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 180 m
                            Gehzeit: 6 h 15 min

                            Wie es aussieht war ich heute wohl der einzige Übernachtungsgast. Eigentlich schade: Es ist sehr schön hier! Nach dem Frühstück komme ich kurz nach 8 Uhr los. Ich gehe schnell wieder von der Straße weg hinüber zur Möchnbruchwiese.


                            Auf der Möchbruchwiese stehen jede Menge alte Bäume.

                            Heute ist wieder bestes Wetter – abweichend zum Wetterbericht!


                            Die Mönchbruchwiese ist ein sumpfiges Gebiet – früher wurde dort auch Torf gestochen.

                            Ich schlage den Weg über die Mönchbruchallee in Richtung Flughafen ein.


                            Der Weg führt endlos geradeaus!

                            Erst über die Wiese später im Wald führen die Wege einfach nur schnurgerade aus. Ich halte mich dann etwas links entlang der Stegschneise. Auch hier blüht der Bärlauch und parfümiert die Luft.
                            Die Rüsselsheimer Hütte bereitet sich gerade auf den Tag vor. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier keine. Ähnlich sieht es mit dem Naturfreundehaus ein paar Meter weiter aus. Hier rührt sich noch gar nichts.
                            Der Waldboden sieht hier aus wie umgepflügt. Hier haben wohl einige Wildschweine auf der Suche nach Futter den ganzen Waldboden umgegraben. Hier scheint die Abschussquote aktuell wohl nicht ganz zu passen.


                            Der Wald wird hier kräftig bewirtschaftet.

                            Die Bäume stehen teilweise in Reih und Glied und die Holzstapel am Wegesrand sind teilweise mächtig hoch.

                            Weiter führt der Weg am Mönchhofdreieck vorbei über die Autobahn A3. Ich bin froh, als ich wieder im Wald bin. Hier treibt sich auch jede Menge Rotwild herum. Leider sind die immer auf der Flucht bis ich die Kamera in Position habe. So habe ich nur ein paar unscharfe Bilder von den großen Rudeln.
                            Für mich etwas unerwartet stehe ich vor einem Zaun. Eigentlich wollte ich geradeaus zu der Fähre von Okriftel. Aber da liegt mir jetzt eine Landebahn im Weg. Die kennt meine Karte noch nicht. Und ich hatte zwar mal etwas von einer neuen Landebahn gehört aber dass die schon in Betrieb ist war mir entgangen. So schlage ich einen Bogen um die Landebahn in Richtung Westen zu umgehen. Ich kreuze eine Bahnlinie und quere auch die B43 um an den Main zu kommen. Jetzt noch zur Fähre zu laufen macht wenig Sinn – liegt doch die Eddersheimer Schleuse nur noch ein paar 100 Meter Süd-Westlich. So komme ich nach Eddersheim und schlage mich dahinter in Richtung Norden durch.


                            Eindrücke von der Gegend rund um den Main.

                            Auf den Feldern steht der Raps schon recht hoch und taucht die Landschaft in ein knalliges Gelb.


                            Der Taunus taucht am Horizont auf.

                            Mein Weg führt mich durch die Felder mit vielen Obstbäumen – leider ist noch nichts reif :-) – durch ein Wäldchen und dann komme ich in ein Naturschutzgebiet. Hier waren früher wohl mal Kiesgruben, die renaturiert wurden. Mit wenigen Ausnahmen bin ich heute nur auf Naturwegen unterwegs.


                            Wege zwischen Main und Taunus

                            Kreuz und Quer wandere ich durch die Felder immer in Richtung Norden – auf Hofheim am Taunus zu. Die Höhenzüge des Taunus sind nun nicht mehr zu übersehen. Ich freue mich darauf wieder in bergiger Landschaft unterwegs zu sein. Die flache Landschaft hat ja auch seine Reize aber mir liegen die Berge mehr!
                            Gegen Mittag ziehe ich in Hofheim ein. Das trifft sich doch gut: Der Magen knurrt, die Sonne scheint und einige Wirtshäuser haben im Freien bestuhlt. Im „Zum Türmchen“ bleibe ich schließlich hängen und bekomme einen indischen Pfannkuchen Royale – ich glaube zwar kaum, dass es das so in Indien gibt aber geschmeckt hat es auf alle Fälle sehr gut!


                            Bei der Ankunft im Taunus verändert sich die Landschaft drastisch

                            Kurz vor zwei komme ich dann endlich wieder los. Da ich heute noch zurück muss beschließe ich in der Gegend der Bahnlinie zu bleiben. Der Weg über den Bergrücken reizt mich zwar sehr aber der Weg am Schwarzbach entlang ist auch sehr schön. Und abseits von der Straße. Und ich habe mir 15 Uhr als Deadline gesetzt. Da lohnt ein Aufstieg eigentlich nicht mehr.
                            Nach 4 Kilometer komme ich durch Lorsbach. Der Ort ist in dem Tal in die Länge gegangen. Am Bahnhof ist es noch 10 vor 15 Uhr – also ziehe ich noch einen Ort weiter.
                            Der Weg führt mich dann doch noch deutlich einige Höhenmeter am Hang hinauf um kurz vor Eppstein wieder ins Tal hinunter zu führen.


                            Eppstein ist ein schmucker Ort mit feudalen Villen und kleinen Burgen

                            Viel Zeit bleibt leider nicht mehr. So führt mich mein Weg entlang der Bahnlinie direkt zum Bahnhof.


                            Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Burg Eppstein.

                            Wenn ich das nächste Mal von hier starte muss ich auf alle Fälle eine Runde über die Burg drehen. Den kleinen und den großen Feldberg habe ich durch meinen direkten Weg durch das Maintal nun leider nicht gesehen. Vielleicht sollte ich die nächste Tour in Königstein starten und dann über die Feldberge nach Eppstein und Idstein wandern? Was ich so in Karten und Internet sehe könnte sich das durchaus lohnen.

                            Viel zu schnell kommt schon der Zug, der mich über Frankfurt und Darmstadt zurück nach Ober-Ramstadt bringt. Mit den letzten Metern vom Bahnhof zum Auto schließe ich die Lücke, die ich noch nicht gegangen war.
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                            Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:52.

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                            • Andreas-F
                              Erfahren
                              • 31.03.2007
                              • 304
                              • Privat


                              #15
                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                              Wenn ich das nächste Mal von hier starte muss ich auf alle Fälle eine Runde über die Burg drehen. Den kleinen und den großen Feldberg habe ich durch meinen direkten Weg durch das Maintal nun leider nicht gesehen. Vielleicht sollte ich die nächste Tour in Königstein starten und dann über die Feldberge nach Eppstein und Idstein wandern? Was ich so in Karten und Internet sehe könnte sich das durchaus lohnen.
                              Hallo,

                              der großen Feldberg würde ich nur unter der Woche oder bei schlechtem "Wanderwetter" in Angriff nehmen, es sei den du magst Menschenmassen. Auf den kleine Feldberg kommt man überhaupt nicht, da das alles umzäuntes Uni-Gelände ist.

                              Am Wochenende würde ich über den Rossert, Atzelbergturm und Schloßborn Richtung E1 laufen, speziell das Stück über den Rossert sind alles schmale Wege und sehr ruhig.

                              Gruß Andreas

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                              • Enja
                                Alter Hase
                                • 18.08.2006
                                • 4869
                                • Privat


                                #16
                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                Spannend, wenn jemanden seine Fernwanderung durch meinen "Vorgarten" führt. Sowas lese ich immer wieder gerne.

                                Im Mönchbruch, sowohl was das Schlösschen mit seinem Biergarten betrifft als auch die zugehörige "Gegend" ist der Fluglärm einfach heftig. Insofern übernachtet da wohl eher niemand. Außerdem ballen sich da wohl eher die Nahwanderer. Wir sind da auch immer mal auf Sonntagsrunde. Man kombiniert das meist mit Flughafen-Gucken.

                                Die Strecke des Fernwanderwegs durch Frankfurt und dann auf den Taunus zu habe ich im Rahmen des Elisabethwegs mal begangen. Innerhalb der Stadt ist das natürlich überwiegend asphaltiert. Eigentlich bis Steinbach. Während das Wandern unter Wolkenkratzern noch etwas Exotisches hat, fand ich den Weg "raus" eher sehr unattraktiv geführt. Überlaufen war er allerdings nicht.

                                Ab Steinbach dann ganz nett.

                                Möchtest du auf diesen Weg zurückkehren? Nach Steinbach oder Oberursel kannst du vom Frankfurter Hauptbahnhof aus die U-Bahn nehmen und dort zügig den Wiedereinstieg finden. Selber bin ich bis Oberursel-Hohemark gelaufen. Die nächste Etappe wäre jetzt die bis Usingen im Hintertaunus. Die müsste recht attraktiv sein.

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                                • Wafer

                                  Lebt im Forum
                                  • 06.03.2011
                                  • 9533
                                  • Privat


                                  #17
                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                  Zitat von Andreas-F Beitrag anzeigen
                                  Hallo,

                                  der großen Feldberg würde ich nur unter der Woche oder bei schlechtem "Wanderwetter" in Angriff nehmen, es sei den du magst Menschenmassen. Auf den kleine Feldberg kommt man überhaupt nicht, da das alles umzäuntes Uni-Gelände ist.

                                  Am Wochenende würde ich über den Rossert, Atzelbergturm und Schloßborn Richtung E1 laufen, speziell das Stück über den Rossert sind alles schmale Wege und sehr ruhig.

                                  Gruß Andreas
                                  Hallo Andreas.

                                  Ich habe mir das mal auf der Karte angesehen. Das sieht gut aus und hört sich auch gut an. Werde ich mal im Kopf behalten. Frohnleichnam wäre wieder eine Möglichkeit gewesen. Aber das Wetter ...

                                  Gruß Wafer

                                  Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                  Spannend, wenn jemanden seine Fernwanderung durch meinen "Vorgarten" führt. Sowas lese ich immer wieder gerne.

                                  Im Mönchbruch, sowohl was das Schlösschen mit seinem Biergarten betrifft als auch die zugehörige "Gegend" ist der Fluglärm einfach heftig. Insofern übernachtet da wohl eher niemand. Außerdem ballen sich da wohl eher die Nahwanderer. Wir sind da auch immer mal auf Sonntagsrunde. Man kombiniert das meist mit Flughafen-Gucken.

                                  Die Strecke des Fernwanderwegs durch Frankfurt und dann auf den Taunus zu habe ich im Rahmen des Elisabethwegs mal begangen. Innerhalb der Stadt ist das natürlich überwiegend asphaltiert. Eigentlich bis Steinbach. Während das Wandern unter Wolkenkratzern noch etwas Exotisches hat, fand ich den Weg "raus" eher sehr unattraktiv geführt. Überlaufen war er allerdings nicht.

                                  Ab Steinbach dann ganz nett.

                                  Möchtest du auf diesen Weg zurückkehren? Nach Steinbach oder Oberursel kannst du vom Frankfurter Hauptbahnhof aus die U-Bahn nehmen und dort zügig den Wiedereinstieg finden. Selber bin ich bis Oberursel-Hohemark gelaufen. Die nächste Etappe wäre jetzt die bis Usingen im Hintertaunus. Die müsste recht attraktiv sein.
                                  Hallo Enja.

                                  Ich danke dir für deine Tipps! Ich habe schon öfters gehört, dass der Weg durch Frankfurt nicht so toll sein soll. Die Akustik auf der gegangenen Strecke ist zwar etwas "belastet" aber die Wege waren supertoll und sehr leer. Ich denke ich werde auf den Tipp von Andreas zurückgreifen und so auf den E1 zurückkehren. Bleibt allerdings noch das WANN offen.

                                  Viele Grüße Wafer
                                  Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:26.

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                                  • Wafer

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                                    • 06.03.2011
                                    • 9533
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                                    #18
                                    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                    Hallo Wanderfreunde.

                                    Hier nun endlich der Track meiner dritten Etappe von Ober-Ramstadt nach Eppstein. Als Karte habe ich die Topographische Freizeitkarte des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation im Maßstab 1:50.000 dabei gehabt. Beide Etappen waren auf dem Blatt Nördlicher Odenwald West (NO WEST) drauf. Viel Spaß damit!

                                    Gruß Wafer
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                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                                    • Wafer

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                                      • 06.03.2011
                                      • 9533
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                                      #19
                                      [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                      4. Etappe: Von Eppstein durch den Taunus in den Westerwald nach Siershahn
                                      11. Tag: Eppstein – Aarbergen-Michelbach
                                      Donnerstag, 30. Mai 2013
                                      Strecke: 40 Km – Etappe: 40 Km – Gesamtstrecke: 337 Km
                                      Höhenunterschiede: ↑ 850 m, ↓ 850 m
                                      Gehzeit: 9 h

                                      Der Wetterbericht ist durchwachsen - Heute soll es noch nicht so schön sein (Regen ) aber ab morgen soll es schön werden. Und mit dem Brückentag komme ich auch mal wieder ein paar Tage am Stück auf den Weg.
                                      Diesmal bringt mich die Bahn an meinen letzten Ausgangspunkt Eppstein im Taunus. Gegen 10 Uhr 45 starte ich am Bahnhof. Das Wetter ist, entgegen dem Wetterbericht, erstaunlich gut. Vom Bahnhof hat man schon den ersten tollen Blick auf die Burg.


                                      Eindrücke von der Burg Eppstein

                                      So drehe ich zunächst eine Runde um die Burg. Tolles altes Gemäuer! Aber wohnen würde ich in so einem Bau auch nicht wollen. Außer wenigen Räumen sollen die ja nicht so gut geheizt gewesen sein.
                                      Dann peile ich weglos durch die Stadt auf den Rossert zu. Die Wegweiser vom E3, der auch durch Eppstein führt, führen mich zunächst auf die falsche Fährte: Der E3 führt von Eppstein erst nach Fischbach bevor er auf den Rossert geht. Nach einer kleinen Tour durch ein schickes Viertel steige ich durch Eppstein hinauf und weiter im Wald aufwärts.
                                      Da ist sie dann, die vom Wetterbericht angekündigte Feuchtigkeit - aber nicht von oben sondern von innen! Der Weg führt meist an einem Bach entlang aufwärts. Viel Wasser der letzten Tage sucht sich auch seinen Weg direkt auf dem Wanderweg.


                                      Durch Eppstein und Wald geht es aufwärts

                                      Ich treffe trotz des guten Wetters nur auf zwei Spaziergänger mit Hund. Am Weg liegt ein netter kleiner Tümpel.


                                      Ein kleiner Tümpel lädt zur Pause ein

                                      Kurz vor dem Rossert treffe ich dann wieder auf Wegzeichen des E3. Durch Eppenhain führt der Weg dann weiter bis hinter dem Ort der Atzelberg mit 507 Metern erreicht ist.


                                      Auf dem Weg zum und am Atzelbergturm

                                      Dort steht neben dem Funkturm auch der Atzelbergturm - ein Holzturm mit 151 Stufen. Klar, dass man bei der heutigen Sicht den Turm nicht auslassen kann - zumindest ich nicht! Hier ist es dann auch schon voller! Die Aussicht von der 533 Meter ü.M. liegenden Plattform ist absolut lohnend.


                                      Blick vom Atzelbergturm über Eppenhain und Frankfurt

                                      Der Blick geht Richtung Süden über Eppenhain zur Rheinebene hinab wo Frankfurt und der Flughafen liegen. Der Weg der letzten Etappe kann ich recht weit zurückverfolgen. Auch den heute geplanten Weg nach Idstein kann ich überblicken. Als ich nach dem Abstieg zum Turm zurückblicke lässt ein Kind seinen Papierflieger von oben fliegen. Der schraubt sich in großen Kurven hinab und verschwindet im Wald. Dem Tipp von Andreas folgend ziehe ich, teilweise recht steil und durch den feuchten Boden recht rutschig, hinunter nach Schloßborn wo mich der E3 verlässt aber der E1 wieder zu mir stößt. Die Wege bis hierher waren sehr schön, kaum Teer und meist auch kleinere Steige. Das ändert sich jetzt leider wieder etwas. Der E1 führt mich weiter abwärts in Richtung Heftricher Moor.


                                      Eindrücke vom Heftricher Moor

                                      Hier kreuzt auch der Limes meinen Weg. Über Wiesen - leider recht feucht! - geht es weiter. Hier werden gerade die Spuren eines größeren Festes beseitig. Seit Schloßborn begegne ich recht vielen Radfahrern. Scheint eine recht beliebte Strecke zu sein! Ist auch wirklich schön hier! Am Waldrand weiden Pferde und der Blick schweift über die Hügel des Taunus.
                                      Durch den Wald geht es auf Idstein zu.


                                      Tümpel im Wald auf dem Weg nach Idstein

                                      Im Wald liegt wieder ein Tümpel in dem sich etliches Getier tummelt. Weiter abwärts komme ich an den Stadtrand von Idstein. Das Zentrum ist schnell erreicht.


                                      Alte Gemäuer in Idstein

                                      Die Altstadt von Idstein ist absolut sehenswert! Mindestens ebenso sehenswert ist mein Hunger – es ist schon 15 Uhr. Die Nachfrage in Restaurants beschert mir aber meist eine Absage. Und am Feiertag haben keine Kioske oder Dönerbuden offen.
                                      Im Deutschen Haus werde ich dann doch noch fündig. Nach der Absage erbarmt sich der Wirt und bietet mir ein Portion Gyros mit Pommes an – Ist wohl eher ein sehr Süddeutsches Haus – mit griechischer Küche. Mit Radler und viel Tzatziki eine feine Sache! Mit der Rechnung bekomme ich noch einen Uso – auch ein typisch süddeutscher Brauch!
                                      Um halb 4 schließt aber auch dieses gastliche Haus.



                                      Ich seh‘ schon alles krumm und schief – War der Uso doch zu viel?

                                      Jetzt schon eine Unterkunft zu suchen ist mir noch zu früh. Ich streife noch durch die Altstadt, sehe mir den Hexenturm an und verlasse die Stadt wieder gen Westen. In Oberauroff hat der einzige Gasthof leider geschlossen. Also noch eine Ortschaft weiter. Nach einem kleinen verfranser finde ich über eine Wiese am Dorfrand und eine am Hang führende Straße schnell wieder auf den rechten Weg zurück. Durch viel Wald geht es auf und ab zwischen Kesselbach und Oberlibbach hindurch. Der Weg führt an Waldrändern mit Ausblick nach Süden einige Kilometer nach Hennethal. Nun reicht es mir für heute aber wirklich! Nur leider hat auch hier der einzige Gasthof – die Obermühle – geschlossen. Wie ich später im Internet feststelle haben die aber wohl auch gar keine Übernachtungsmöglichkeit.
                                      Die nächsten Möglichkeiten dieser Art soll es in Michelbach oder Kettenbach geben. Da Michelbach etwas näher liegt und über Feldwege fast auf direktem Weg zu erreichen ist fällt die Wahl auf diesen Teilort von Aarbergen. Nochmal geht es auf einen Höhenrücken um dann über Feldwege in gerader Linie auf Michelbach zuzuhalten.


                                      Hennenthal und Michelbach am späten Nachmittag

                                      Am noch geschlossenen Freibad vorbei – wäre auch noch viel zu kalt! – ziehe ich in Michelbach ein. In der ersten Kneipe mache ich eine Pause. Der Wirt spielt mit dem einzigen Gast ein Würfelspiel mit 6 Würfeln: 10.000 nennt es sich. Hier gibt es aber auch keine Unterkunft für mich. Also ziehe ich weiter zum nächsten Gasthaus: Dem Deutschen Haus! Damit habe ich heute ja schon gute Erfahrungen gemacht. Die haben auch ein Einzelzimmer für mich. Die Küche ist eher einfach rustikal.


                                      Was will mir der Koch damit sagen?

                                      Der Wirt ist sehr nett und als ich mit dem Essen fertig bin spielt er mit 2 anderen Gästen 10.000. Ich spiele eine Runde mit, wir haben viel Spaß und schon ist es Mitternacht! Müde falle ich ins Bett.
                                      Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:22.

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                                        #20
                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                        Danke für die nächste Etappe. Besonders interessant ist für mich natürlich die Begegnung mit dem E3. Das E3-Schild ist inzwischen veraltet und auch falsch. Wahrscheinlich werden die Schilder nur alle 5 Jahre ausgetauscht. So ein historisches Schild hat natürlich auch was.

                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                        Kurz vor dem Rossert treffe ich dann wieder auf Wegzeichen des E3. Durch Eppenhain führt der Weg dann weiter bis hinter dem Ort der Atzelberg mit 507 Metern erreicht ist.


                                        Auf dem Weg zum und am Atzelbergturm

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                                          • 06.03.2011
                                          • 9533
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                                          #21
                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                          Hallo Chrischian.

                                          Die Beschriftung ist wohl veraltet. Aber bis an den Atlantik geht er. Ich bin ja selbst ab Le Puy en Velay auf ihm unterwegs gewesen. In der anderen Richtung geht er wohl bis Bulgarien. Oder meinst du das blaue Andreaskreuz? Das ist ja nur lokal hier in der Gegend so. Das habe ich in Frankreich oder Spanien nie gesehen.
                                          Leider habe ich den E3 schon wieder sehr schnell verlassen. Und mit dem E1 habe ich aktuell genug zu tun. Da noch eine "Baustelle" auf zu machen, erscheint mir wenig Sinnvoll. Obwohl: reinzen würde es mich ja schon!

                                          Gruß Wafer
                                          Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:21.

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                                          • E1HikingTours
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                                            • 17.02.2013
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                                            #22
                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                            Die Aufschrift "Böhmerwald" verwundert mich aber auch. Ich wüsste nicht, dass der E3 jemals dorthin geführt hat. In einem Wanderführer von 1978 ist die Streckenführung von Royan an der französichen Atlantikküste bis Prex im Fichtelgebirge angegeben. Im Westen kam dann irgendwann die Verlegung auf den Jakobsweg und im Osten die Verlängerung zum EB.
                                            Wandern auf dem E1

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                                              #23
                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                              Zitat von chrischian Beitrag anzeigen
                                              Danke für die nächste Etappe. Besonders interessant ist für mich natürlich die Begegnung mit dem E3. Das E3-Schild ist inzwischen veraltet und auch falsch. Wahrscheinlich werden die Schilder nur alle 5 Jahre ausgetauscht. So ein historisches Schild hat natürlich auch was.
                                              So ganz lange her kann es nicht sein, immerhin wird die Comic Sans verwendet, und diese stammt aus 1994. Inwieweit man Schilder mit einer Comic-Schrift drauf ernst nehmen kann, ist natürlich wieder eine andere Frage )

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                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                Die Aufschrift "Böhmerwald" verwundert mich aber auch. Ich wüsste nicht, dass der E3 jemals dorthin geführt hat.
                                                Eben! War aber mal geplant. Ich habe einen alten Wanderführer(1977?), da steht der Weg von der französichen Atlantikküste bis zum Böhmerwald drin.

                                                Solche älteren Schilder gibt es noch öfter

                                                Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                                Der Hunsrückverein markiert seine Hauptwanderwege mit grünem Spiegel, je nach Phantasie kommt ein Symbol drauf oder Buchstaben. Oben der E3. Ich fühl mich auf dem Hunsrück gut aufgehoben, vielleicht, weil die genau so markieren. Man muss schon mal in die Karte schauen.

                                                In Tschechien ist der E3 aktuell.

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                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                  Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                  So ganz lange her kann es nicht sein, immerhin wird die Comic Sans verwendet, und diese stammt aus 1994.
                                                  Mich würde interessieren, ab wann der E3 weitergeführt wurde. Da muss ich mal in meinen alten Karten kramen. In Tschechien gab es noch 1998 EB Schilder, die heute alle gegen E3 ausgetauscht wurden.

                                                  Zuletzt geändert von ; 09.06.2013, 17:33.

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                                                    • 06.03.2011
                                                    • 9533
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                                                    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                    12. Tag: Aarbergen-Michelbach - Weinähr
                                                    Freitag, 31. Mai 2013
                                                    Strecke: 32 Km – Etappe: 72 Km – Gesamtstrecke: 369 Km
                                                    Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 600 m
                                                    Gehzeit: 7½ h

                                                    Pünktlich um 6 Uhr 15 wache ich auf – da klingelt immer mein Wecker! Der Mensch ist halt doch ein Gewohnheitstier – ! Ein Blick aus dem Fenster zeigt mir, was mich heute erwartet: Der für gestern versprochene Regen fällt .
                                                    Also sofort wieder zurück ins Bett und eine Runde weiterschlafen. Um 8 Uhr werde ich dann durch den Wirt mit den Worten „Das Ei wird kalt!“ geweckt. Das hatte ich gestern als meine Frühstückszeit ausgegeben – da war ich noch der irrigen Meinung, das Wetter würde gut.
                                                    Nach einem ausgiebigen Frühstück montiere ich die Regenkleidung und ziehe gegen 9 Uhr los. Das ist leider nicht nur ein Schauer, das ist ein gleichmäßiger Landregen! Der E1 geht eigentlich in Kettenbach den Berg hinauf. Da ich nicht an der Bundesstraße entlang laufen will biege ich gleich auf einen Feldweg ab. Der wird immer kleiner und kurz drauf bin ich in Kniehohem nassem Gras unterwegs. Wie gut, dass ich auch die Regenhose an habe. Die Waldwege, auf die ich mich dann verlege sind völlig aufgeweicht. In den Traktorspuren sammelt sich das Wasser und drum rum ist alles matschig. Es scheint wohl schon eine Weile zu regnen! Ich wandere am Waldrand entlang bis ich auf ein Sträßchen komme, das den Berg hinaufführt. Super! Bei dem Wetter genau richtig. Eigentlich klar, dass die Straße dann kurz drauf nach einer Haarnadelkurve in der falschen Richtung verschwindet. So geht es wieder auf Feldwegen und Waldwegen weiter. Dann stoße ich auf den E1. Ich folge ihm aber der Weg ist auch nicht besser. Also lasse ich den E1 mal im Wald auf seinen Sumpfwegen und suche mir geteerte Feldwege. Da versinkt man wenigstens nicht bis zum Knöchel im Matsch.


                                                    Beim Schnepfenkopf hinter Michelbach

                                                    So langsam reift die Entscheidung den Bogen über Balduinstein, den der E1 macht, nicht zu folgen sondern über Katzenelnbogen und durch das Jammertal an die Lahn zu wandern. Ich treffe hier auf wirklich tolle Ortsnamen! Gibt es in Deutschland auch einen Ort der Hundeknie oder Pferdefuß heißt?


                                                    Liebevoll angelegte Gärten kämpfen mit den Wassermassen

                                                    Der Regen lässt nach und als ich in Katzenelnbogen einlaufe hört es ganz auf. In einer Apotheke besorge ich mir noch Blasenpflaster – bei völlig durchweichten Schuhen weiß man nie! Ein paar Meter weiter beginnt der Dörsbachmühlenwanderweg an einem Parkplatz im Ort.


                                                    Katzenelnbogen

                                                    Der Weg ist recht stabil und nicht so aufgeweicht wie die Waldwege hinter Michelbach. So folge ich ihm an diversen Mühlen vorbei. Zuhause habe ich nachgezählt: 16 sind es!


                                                    Die Brückenmühle

                                                    Die meisten sind gut in Schuss. In der Kesselmühle soll es ein Restaurant und Übernachtungsmöglichkeiten geben. Die haben den Betrieb aber leider eingestellt. Hier wollte ich eigentlich Mittagessen. Der Weg schlängelt sich am Bach entlang durch das Jammertal. Wirklich ein toller Weg. Und bei besserem Wetter sicher ein Genuss! Der Weg wird schmaler und folgt teilweise dicht am Wasser als kleiner Steig dem Flußlauf. So wirklich Hochwassergeeignet ist dieser Teil des Weges aber nicht!


                                                    Der Weg durch das Jammertal ist nicht ganz Hochwassertauglich

                                                    An 4 Stellen wird der Weg überflutet. Mit den Stöcken kann ich meist am Rand umgehen aber zwei Mal stehe ich voll im Wasser. Der Rastplatz an der alten Jammertalmühle ist schon fast komplett Land unter.


                                                    An der Alten Jammertalmühle

                                                    Teilweise versichert geht es weiter. Ein wirklich klasse Weg! Dann wird der Weg aber auch wieder breiter und führt oberhalb der Wasserlinie weiter zur Neuwagenmühle. Leider gibt es hier nur Getränke. Die haben eine tolle Figur vor der Mühle stehen!


                                                    Münzfigur vor der Neuwagenmühle

                                                    Nach 40 Minuten komme ich dann an den schon lange angekündigten Landgasthof Obermühle. Und der hat auch zu. Langsam knurrt der Magen recht laut! Ein paar Meter weiter hat aber die ebenfalls schon lange angekündigte Mittelmühle offen. Hier komme ich kurz nach 15 Uhr an. Ich kriege noch eine Gulaschsuppe und ein Schnitzel mit Brot und viel Salat! Auf Pommes steh ich eh nicht so!
                                                    Hier sitzen dann die ersten Wanderer, die ich heute sehe und versuchen ihre Sachen zu trocknen. Jedes Jahr an Fronleichnam organisiert einer reihum eine Mehrtagestour. Und die wird bei jedem Wetter abgefahren. Das tut deren Spaß aber keinen Abbruch.
                                                    Gemeinsam brechen wir auf und wandern weiter das Jammertal hinunter zur Lahn. Das Tal ist einfach der Traum. Und zum Abschluss endet der Weg direkt am Kloster Arnstein.


                                                    Kloster Arnstein

                                                    Das muss ich mir natürlich näher anschauen. Ein toller Bau, der auf einem Felsen hoch über dem Lahntal thront. Aber für den Toilettenbesuch wollen sie 50 Cent – wie unchristlich!
                                                    Hier treffe ich auch mal wieder auf ein Jakobswegzeichen. Auf der Zufahrtstraße geht es nach Obernhof hinunter. Hier gibt es aktuell keine Möglichkeit zu übernachten. Toll – Ein Ort mit Bahnhof aber ohne Nächtigungsmöglichkeit. Und das direkt an der Lahn.
                                                    Ich habe mir daraufhin Nassau als Etappenziel gesetzt aber die wackeren 4 Wanderkollegen haben in Weinähr Zimmer gebucht. Bei dem Wetter ist da sicher noch Platz für einen Wanderer mehr. Ich ziehe durch Oberhof und bleibe in einer gemütlichen Weinstube hängen. So komme ich auch noch in den Genuss des lokalen Weins. Im Ofen brennt ein Feuer und trocknet die Sachen.
                                                    Als der Regen nachlässt ziehe ich weiter den Berg hinauf.


                                                    Obernhof mit Kloster Arnstein im Hintergrund

                                                    Oben treffe ich dann die 4 wieder bei einer kleinen Pause. Sie sitzen mit tollem Ausblick und lassen den Flachmann wandern. Selbstgebrannter Zwetschgenschnaps – Lecker!
                                                    Gemeinsam lassen wir es die letzten Meter nach Weinähr hinunterlaufen.


                                                    Weihnähr

                                                    Schmuckes Dorf mit einigen Übernachtungsmöglichkeiten. Am Rathaus ist eine Marke von einem Hochwasser von 1907 – Kaum zu glauben, dass dieser kleine Gelbach so viel Wasser führen kann! Aktuell steht der Pegel ja schon recht hoch – aber von der Marke ist er noch sehr weit entfernt.
                                                    Ich komme in dem Hotel am Ortsausgang unter. Nachdem die Sachen versorgt und zum Trocknen aufgehängt sind weckt die Sauna die müden Glieder. Für wenig Aufpreis kann ich Halbpension dazu buchen. Die haben hier eine gute Küche!
                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:22.

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                                                      • 06.03.2011
                                                      • 9533
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                                                      #27
                                                      [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                      13. Tag: Weinähr - Siershahn
                                                      Samstag, 1. Juni 2013
                                                      Strecke: 27 Km – Etappe: 99 Km – Gesamtstrecke: 396 Km
                                                      Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 400 m
                                                      Gehzeit: 7 h

                                                      Der Morgen begrüßt mich mit tiefliegenden Wolken aber ohne Regen. Und das Hotel mit einem guten Frühstück. Na also – geht doch! Gegen halb Neun breche ich dann auf. Irgendwie sieht es immer so aus als wollte die Sonne gleich durchkommen. Aber sie schafft es den ganzen Tag nicht. Am westlichen Ortsausgang gehe ich bis zum Sülzbach und dann auf dem Weg direkt neben ihm der Quelle entgegen.


                                                      Der Beginn des Weges durch das Sülzbachtal

                                                      Der Weg ist gut begehbar und links von mir plätschert der Bach vor sich hin. Stetig geht es von 110 Höhenmetern nach Winden bei 360 Metern hinauf. Als ich aus dem Wald komme weiden Kühe genüsslich auf der Wiese und stieren mich interessiert an. Der Ort liegt oberhalb vor mir.


                                                      Aufstieg nach Winden

                                                      Der Ort hat was: Tante-Emma-Laden, eine Pension, eine Kneipe, ... Weiter geht’s hinauf zum Lohberg (422 m). Hier steht nicht gerade der soziale Wohnungsbau. Bei besserem Wetter ist die Sicht sicher überwältigend. Am Ortsausgang treffe ich auch den E1 wieder – er kommt von Nassau über ein kleines Sträßchen herauf. Und schon wird der Weg wieder breiter. Was mir auffällt: Immer wenn ich direkt auf dem E1 unterwegs bin ist der Weg eher etwas breiter und auf Fahrwegen – mal Schotter, mal Teer – geführt. Wenn ich „frei Schnauze“ unterwegs bin sind die Wege etwas wandertauglicher.
                                                      Auf und an dem Weg nach Welschneudorf kriecht so mancher Käfer über den Weg und die Flora gedeiht bei reichlich Feuchtigkeit.


                                                      Einblicke in Flora und Fauna

                                                      Welschneudorf hat mein Herz nicht geklaut! Ein ruhiger Ort ohne viel dran. Dahinter geht es wieder in den Wald. Der ist hier recht deutlich bewirtschaftet: ein recht steril wirkender Wald!


                                                      Steriler bewirtschafteter Wald

                                                      Ab der Straße führt der E1 auf einem kleinen Pfad entlang. Sieht richtig gut aus und läuft sich auch gut. Leider soll der nach ein paar 100 Metern schon wieder zugunsten eines Schotterweges verlassen werden. Ich denke gar nicht daran und folge dem Pfad zwischen Straße und E1. Nach dem überqueren der Bundesstraße sind dann die Spuren von maschineller Waldbewirtschaftung im aufgeweichten Waldboden nicht mehr zu übersehen. Ein paar Meter weiter steckt ein VW-Bus im Morast fest und wird mithilfe eines Traktors aus seiner misslichen Lage befreit.
                                                      Dann ist der Weg nicht mehr nur gerade – es geht auf und ab und auch mal um Hügel herum.


                                                      Gewächse in Wald und Feld

                                                      Eine kleine Steigspur führt abseits der kleinen Fahrstraße hinauf auf den Köppel(545 m). Erst sieht es so aus, als habe die Köppelhütte heute zu. Aber dem ist nicht so – die gemütliche Hütte ist wohl durchgängig bewirtschaftet. Und bei dem Wetter freuen die sich über jeden Gast.
                                                      Einer der Wanderer, die ich hier oben getroffen habe, hat mir die Spezialität der Köppelhütte nahe gelegt: Den Aschenbraten!
                                                      Der ist zwar noch nicht ganz fertig aber ich habe ja Zeit – ich bin ja nicht auf der Flucht! Was dann kommt, auf das lohnt sich absolut zu warten - Der absolute Knaller! Total lecker!


                                                      Der Aschenbraten auf der Köppelhütte

                                                      Für das schlechte Wetter sind doch erstaunlich viele Wanderer zwischenzeitlich zum Mittagessen hier eingetroffen. Mit einigen komme ich ins Gespräch und erfahre so, dass die Bahnlinie über Siershahn hinaus stillgelegt wurde. Ich wollte heute eigentlich noch bis Selters. Ich besorge mir einen Überblick über die Abfahrzeiten in Siershahn und stelle fest, dass ich noch gut zum DFB-Finalspiel zuhause sein könnte. Mir wäre das nicht so wichtig aber ich habe ja auch einen Sohn! Alle Bahnverbindungen von späteren Orten – ich habe ja noch den Sonntag – dauern aber deutlich länger als die 2 Stunden 15 Minuten von Siershahn nach Stuttgart. Da fehlt dann die Nähe zur Schnellbahntrasse. Nach einem Blick aus dem Fenster beschließe ich es in Siershahn dann für dieses mal gut sein zu lassen.
                                                      Ich ziehe nach 2 Stunden Pause wieder los und verlasse den nebligen Turm auf dem Köppel.


                                                      Der Turm auf dem Köppel

                                                      Ein kleiner Weg führt mich hinab auf einen Forstweg, dem ich geradeaus bis zum Autobahndreieck Dernbach folge. Über die Obere Desperwiese geht es weiter nach Ebernhahn.


                                                      Es blüht

                                                      Hier bin ich der Zivilisation schon wieder sehr nahe, die ich immer zu meiden versuche. Am Ortseingang von Ebernhahn steht eine nette kleine Kapelle.


                                                      Kleine Kapelle am Ortseingang von Ebernhahn

                                                      Im Gegensatz zu Spanien sind hier solche Kleinode wenigstens offen. Dann sind es nur noch ein paar 100 Meter zum Bahnhof von Siershahn. Hier bin ich eine halbe Stunde zu früh. Aber besser als zu spät. Der Zug verkehrt hier nur alle 2 Stunden. Ruck-Zug bin ich in Montabaur wo ich in einen verspäteten ICE steige. So darf ich dann noch den Anschluss in Frankfurt verpassen und mit einem völlig überfüllten ICE nach Stuttgart zurückfahren.
                                                      Ich werde bei der nächsten Etappe wohl mal ein paar Tage mehr einplanen, damit ich in die Gegen der Bahnlinie Hannover – Kassel – Frankfurt komme. Mal sehen was das Jahr noch so an Zeit bringt. Jetzt kommt erst mal der Sommerurlaub in Südschweden. Da wollen wir eine Woche in der Gegend von Ulricehamn bleiben. Da geht der E1 auch durch. Mal sehen – vielleicht kann ich da ein paar Meter „außerplanmäßig“ einschieben.
                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:23.

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                                                        • 06.03.2011
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                                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                        Hallo Wanderfreunde.

                                                        Auch hierzu wieder der Track der vierten Etappe von Eppstein nach Siershahn. Als Karte habe ich von den Topographischen Freizeitkarten des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation im Maßstab 1:50.000 das Blatt TS (Taunus) Mitte Aartal (ISBN 3-89446-398-8) dabei gehabt. Ab dem zweiten Tag war ich mit der Topografischen Karte Naturpark Nassau vom Landesamt für Vermessung Geobasisinformation Rheinland-Pfalz im Maßstab 1:50.000 (ISBN 3-89637-305-2) unterwegs.

                                                        Gruß Wafer
                                                        Angehängte Dateien
                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                          Eben erst gesehen. Du bist ja schon bei mir (großräumig gesehen) durch. Bescheidenes Wetter hast du gehabt. Wenn du doch wieder nur zwei oder drei Tage abzwacken kannst, von Siegen kommt man ganz gut weg.
                                                          .

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                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                            5. Etappe: Von Siershahn zum Rhein-Weser-Turm

                                                            Über ein Jahr musste ins Land gehen bis ich wiedermal auf den E1 unterwegs bin. In dem Jahr gab es 3 Knie-OPs und noch andere gesundheitliche Geschichten aber darüber wollen wir lieber nicht berichten. Ich bin froh, dass ich wieder längere Strecken zu Fuß bewältigen kann und das hier ist mein erster Versuch über mehrere Tage wieder unterwegs zu sein.
                                                            Der Wetterbericht sagt im Süden schlechtes Wetter und ab Frankfurt nach Norden gutes Wetter voraus. Deshalb bin ich nicht auf dem Alb-Nordrandweg sondern hier unterwegs. Dort fehlen mir aktuell noch ca. 80 Km bis Donauwörth.

                                                            14. Tag: Siershahn – Bad Marienberg
                                                            Donnerstag, 4. September 2014
                                                            Strecke: 34 Km – Etappe: 34 Km – Gesamtstrecke: 430 Km
                                                            Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 450 m
                                                            Gehzeit: 9 h

                                                            Wiedermal ist es die Bahn die mich in 2 h 15 von Stuttgart an meinen Ausgangspunkt zurückbringt. Pünktlich um 9 Uhr 15 komme ich in Siershahn los. Und da soll noch mal einer über die Bahn meckern.
                                                            Durch den Ort gehe ich Richtung Nord-Ost um wieder auf den E1 zu kommen. Ziemlich gerade geht es dann auf Vielbach zu. Ich mache noch einen Schlenker durch den Ort in der Hoffnung auf einen offenen Laden. Hier gibt es aber nix.


                                                            Auf dem E1 bei Vielbach

                                                            So richtig prickelnd ist das Wetter hier im Norden aber auch nicht! Na, im Wald merkt man das eh nicht so. Als es wieder in den Wald geht ist dort der Weg ziemlich zu gewachsen. Etwas im Zickzack geht es nach Selters und weiter nach Maxsain.


                                                            Maxsain

                                                            Der Weg führt an einem Waldrand entlang hinauf zur Westerwälder Seenplatte.


                                                            Auf dem Weg zur Westerwälder Seenplatte

                                                            Ab Freilingen führt der E1 dann auf dem Westerwaldsteig entlang. Und schon gibt es schönere Wege. Der E1 war in letzter Zeit recht viel auf Teer oder breiten Schotterwegen entlanggeführt. Da ist so ein schöner Waldweg eine angenehme Abwechslung.
                                                            Der vordere Teil vom Postweiher ist abgesperrt und gehört zu einem Freibad. Der hintere Teil ist frei zugänglich.


                                                            Der Postweiher

                                                            Der Westerwaldsteig glänzt hier mit schönen Waldwegen.


                                                            Westerwaldwege

                                                            So komme ich auf tollen Wegen zum Dreifelder Weiher und nach Dreifelden.


                                                            E1 und Westerwaldsteig führen gemeinsam nach Dreifelden

                                                            Hier genehmige ich mir eine Forelle – sehr gut!
                                                            Ab hier folge ich dann eher dem Westerwaldsteig. Der gefällt mir hier besser. So komme ich über Linden nach Lochum. Lochum ist ein nettes kleines Dorf, in dem die Autos wohl auf dem Dach geparkt werden.


                                                            Eindrücke von Lochum

                                                            Es geht hinunter ins Tal und an die Bahnlinie nach Enspel. Ich merke schon, dass meine Kondition noch nicht wieder so dolle ist und gehe an der Bahnlinie entlang nach Nistertal.


                                                            Bei Erbach – einem Ortsteil von Nistertal

                                                            Hier geht es dann durch ein tolles Tal unter der Bahnlinie durch und durch den Wald auf Bad Marienberg zu.
                                                            Im Wald erkenne ich eine Pflanze wieder, über die ich kürzlich in einer Reportage gehört habe, dass die aus Asien eingeschleppt wurde und sich hier bei uns gewaltig verbreitet. Sie schleudert ihre Samen bis zu 7 Meter weit und wuchert fast mannshoch.


                                                            Eine eingeschleppte Pflanze macht sich breit

                                                            Als es auf Langenbach zugeht nehme ich fast jede zweite Bank zum Ausruhen mit. An der Kondition muss ich dringend was tun! Der Weg ist aber wieder sehr schön zu gehen und die Hinterlassenschaften einer stillgelegten Bahnlinie bereichern die Landschaft.


                                                            Auf dem Weg nach Bad Marienberg

                                                            In Bad Marienberg finde ich dann endlich einen offenen Laden! Das Wasser war schon etwas knapp geworden. Nachdem ich die Vorräte und mich aufgefrischt habe gehe ich auf die Suche nach einer Unterkunft. Das Hotel Westerwälder Hof verspricht ein Zimmer mit Badewanne. Nachdem ich die müden Knochen 2 Stunden gewässert habe gehe ich zu Tisch.
                                                            Die Steinpilzkarte sieht richtig gut aus! Da werde ich auch fündig: Rinderfilet mit Steinpilzen und Tagliatelle mit Pilzen, Knoblauch und Lauch. Ich war ja eigentlich gestartet um die 3 Kilo Übergewicht, die ich aus dem Frankreichurlaub mitgebracht habe wieder los zu werden. Aber das muss ich dann wohl nochmal verschieben!


                                                            Früchte von Feld und Wald
                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:23.

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                                                              Lebt im Forum
                                                              • 06.03.2011
                                                              • 9533
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                                                              #31
                                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                              15. Tag: Bad Marienberg - Würgendorf
                                                              Freitag, 5. September 2014
                                                              Strecke: 35 Km – Etappe: 69 Km – Gesamtstrecke: 465 Km
                                                              Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 625 m
                                                              Gehzeit: 9 h

                                                              Was mir heute aufgefallen ist: Die Leute sagen hier alle „Guten Tag“. So ändert sich neben der Landschaft auch der Dialekt und die Leute.
                                                              Laut Wetterbericht soll es heute sonnig werden. Die Realität sieht aber leider anders aus: Hochnebel oder tiefliegende Wolken. So genau kann ich das nicht unterscheiden. Von zuhause höre ich, dass die Sonne scheint! Warum bin ich denn dann in den Norden gefahren?
                                                              Nach gutem Frühstück komme ich halb Neun los. Und gleich verfranse ich mich. Na, bin wohl noch nicht ganz wach!
                                                              Am Ortsausgang komme ich an einem Skilift vorbei. Da wird auch am Lift gearbeitet. Er wird also noch genutzt. Für Norddeutsche Verhältnisse bin ich hier im Gebirge.


                                                              Am Ortsausgang von Bad Marienberg

                                                              Der E1, dem ich heute wieder folge, führt mich in ein kleines Tal mit Bach und kleinen recht wilden Seen.


                                                              Viel Wasser zwischen Bad Marienberg und Nisterau

                                                              Schöne Waldwege führen stetig aufwärts auf Nisterau zu.


                                                              Auf dem Weg nach Nisterau

                                                              Den Weg von Nisterau nach Hof kürze ich etwas ab – wofür einen Bogen laufen damit man an der Bundesstraße laufen darf? Die Sicht in die Ferne ist miserabel. Aber auch in der Nähe gibt es viel zu sehen.


                                                              Lebendiges auf dem E1

                                                              Erstaunlich: Innerhalb einer halben Stunde komme ich zu Fuß von Hof nach Salzburg! Das ist eben nur im Westerwald möglich!


                                                              In 30 Minuten zu Fuß von Hof nach Salzburg

                                                              Die Sicht auf dem Salzburger Kopf ist gleich Null. Auf viel Teerwegen geht es auf die Fuchskaute zu – der Höchste Punkt des Westerwaldes. Ich mache noch einen Schlenker über Willingen weil ich mir die Schanze ansehen will. Aber auch hier haben die nur einen großen Namen geklaut. Die Schanze steht in dem Willingen hinter Winterberg im Hochsauerland. Da komme ich hoffentlich auch noch hin.


                                                              Auf dem Weg zur Fuchskaute

                                                              Kurz vor der Fuchskaute wird es dann wieder angenehmer. Schöne Wege aber immer noch ohne Sicht. In der Fuchskaute kehre ich dann zum Mittagessen auf einen Salat ein. Ein sehr großes Lokal!


                                                              An der Fuchskaute

                                                              Ich bin mir immer noch nicht sicher wie ich weiter gehen werde. Siegen möchte ich eigentlich weglassen. Die Großstädte mit viel Teer sind nicht so mein Ding. Da meine Karten aber nicht alles abdecken habe ich mir heute Morgen eine Übersichtskarte aus einem Prospekt mitgenommen. Da ist ein passender Weg drin. Beim Vergleich mit der Karte, die hier hängt fällt mir dann auf, dass der „passende Weg“ die Landesgrenzen sind. Na prima! Aber so werde ich auf das Dreiländer-Eck aufmerksam. Das will ich mir noch ansehen. Ist nur ein Umweg von ca. 1 Km. Und der Weg ist als Rothaarsteig ausgeschildert. Den Namen habe ich schon öfter mal im Forum gelesen – meist im Zusammenhang mit positiven Worten! Also gehe ich den Weg ein Stück.
                                                              Und das war eine richtige Entscheidung: Auf tollen Wegen geht es durch Feld und Wald zum Dreiländer-Eck.


                                                              Tolle Wege auf dem Rothaarsteig

                                                              Das Dreiländer-Eck selber ist dann wenig spektakulär: Eine Stelle an einem Bach an dem die Länder Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz angrenzen. Der Weg ist allerdings sehr gut und abwechslungsreich.


                                                              Am Dreiländer-Eck

                                                              Vor Liebenscheid komme ich dann nochmal kurz auf den E1 – eine Straße entlang, versteht sich! So biege ich in Liebenscheid dann dem Rothaarsteig folgend nach Lützln ab und steige hinauf zum Flughafen Siegerland. Langsam heben sich die Wolken. Man kann schon mehrere Hügelketten am Horizont erkennen.


                                                              Am Siegerlandflughafen

                                                              Ein paar Meter weiter ist der Aussichtspunkt „Auf dem Kreuz“ – Aufgeschüttet neben einer Kaolin- und einer Tongrube.


                                                              Auf dem Kreuz

                                                              Dann gehe ich hinunter nach Lützeln. Hier gibt es keine Übernachtungsmöglichkeit, die offen hat. Also ziehe ich noch ein Dorf weiter nach Würgendorf. Der Weg dorthin ist abwechslungsreich und die Sonne kommt sogar noch heraus.


                                                              Auf dem Weg nach Würgendorf

                                                              In den Wäldern durch die ich heute gekommen bin steht eine Unmenge an Pilzen. Hier muss man nicht Pilze suchen sondern einfach nur einsammeln


                                                              Pilze

                                                              Hier kurz vor Würgendorf gibt es auch jede Menge davon. Wenn ich abends kochen könnte, würde ich welche mitnehmen. So überlasse ich sie dem nächsten Pilzesammler.


                                                              Pilze kurz vor Würgendorf

                                                              Das Hotel Windeck direkt am Ortsrand wo der Rothaarsteig vorbeiführt hat heute leider zu. So steige ich im Hotel Wasserscheide ab. Hier ist seit ein paar Monaten eine Rumänin drauf. Wir unterhalten uns eine Weile über Rumänien und dann gibt es Rumänische Kost, die nicht in der Karte steht. Wirklich lecker!
                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:23.

                                                              Kommentar


                                                              • Wafer

                                                                Lebt im Forum
                                                                • 06.03.2011
                                                                • 9533
                                                                • Privat


                                                                #32
                                                                [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                16. Tag: Würgendorf - Lützel
                                                                Samstag, 6. September 2014
                                                                Strecke: 43 Km – Etappe: 112 Km – Gesamtstrecke: 508 Km
                                                                Höhenunterschiede: ↑ 600 m, ↓ 625 m
                                                                Gehzeit: 10 h

                                                                Heute Morgen komme ich sehr früh los. Ich habe mir gestern noch den Rothaarsteig genauer angesehen. Zuerst wollte ich ja nur Siegen umgehen und ab dem Jagdberg wieder auf dem E1 weiter gehen. Nun kreuzen sich die beiden Wege aber noch zwei Mal. So kann ich auch gleich auf dem Rothaarsteig bleiben und erst weit hinter Winterberg wieder auf den E1 zurückkehren.


                                                                Morgenstimmung im Wald

                                                                Endlich ist heute Morgen auch die Sonne da. Die ersten Kilometer habe ich noch auf einer Karte mit drauf. Der Morgentau hängt noch im Wald und auf den Netzen der Spinnen.


                                                                Morgentau auf dem Netz einer Spinne

                                                                Ich kreuze die A45 und die 54 und bin wieder allein im Wald. Durch den Morgentau erkennt man wie viele Spinnen ihr Netz in den Gräsern und Büschen spannen.


                                                                Unterwegs auf dem Rothaarsteig hinter Würgendorf

                                                                Alle paar Kilometer gibt es Wegsteine mit Kilometerangaben auf dem Rothaarsteig. Trotzdem schaffe ich es natürlich genau in dem Bereich, der auf keiner meiner Karten eingezeichnet ist den gut markierten Rothaarsteig zu verlassen. Auf das gerade Wohl steuere ich die riesigen Windkraftanlagen auf dem Gipfel des nächsten Berges, der Kalteiche, an. Und da treffe ich zum Glück auch wieder auf das Zeichen des Steigs. Hier ist auch ein Rennofen zu sehen, wie ihn die Kelten zur Eisengewinnung hier verwendet haben.


                                                                Die Kalteiche mit ihren Bauten

                                                                Dann führt mich der Weg überraschenderweise nochmal ins Tal und auf den nächsten Höhenzug hinauf. Meist bewegt sich der Rothaarsteig auf Wald- und Feldwegen entlang. Nur ganz selten muss man auf geteerten Wegen wandern.


                                                                Abwechslungsreicher Rothaarsteig

                                                                Als ich dann den Bergrücken erreicht habe führt der Rothaarsteig immer auf der Höhe entlang und ermöglicht grandiose Aussicht auf das Vorland.


                                                                Auf dem Weg zur Tiefenrother Höhe

                                                                Dann ist auch die Tiefenrother Höhe mit Blick auf Rudersberg erreicht.


                                                                An der Tiefenrother Höhe

                                                                Immer leicht auf und ab bleibt der Weg auf der Höhe und zieht zur Haincher Höhe hinüber. Auf den Wegen ist das mit der Aussicht und dem Wetter einfach Genuß-Wandern pur!


                                                                Wanderwege auf der Haincher Höhe

                                                                Über den Herrenberg geht es dann zum Jagdberg, den mit 670 Metern höchsten Punkt heute.


                                                                Auf Herrenberg und Jagdberg

                                                                Überhaupt treffe ich heute sehr wenig andere Outdoor-Fans. Bei dem Wetter und der Strecke hatte ich da mit mehr gerechnet. Hier auf dem Jagdberg treffe ich dann auch zum dritten und nicht letzten Mal die Gruppe Wanderreiter wieder.


                                                                Wanderreiter unterwegs

                                                                Auf dem Weg zum Lahnhof, wo ich Mittagesse, treffe ich dann noch einen, der die Wegzeichen nachzeichnet. An dieser Stelle mal ein Lob an die Wegführung und deren Markierungen. Der Weg ist sehr klar und gut markiert und beschildert.
                                                                Die Lahn ist hier an ihrer Quelle noch sehr überschaubar. Als ich sie das letzte Mal auf dem E1 überquert habe war sie schon deutlich größer. Überhaupt entspringen hier in dem Kamm viele Flüsse. Ich war heute schon an der Quelle von Dill, Lahn, Sieg, Ilm und Eder sowie an der Ilsequelle.
                                                                Die Feuchtigkeit und die Sonne sorgen dafür, das auch hier die Pilze sprießen.


                                                                Pilze am Rothaarsteig

                                                                Überhaupt bereue ich es keine Minute meine Tour auf den Rothaarsteige ausgedehnt zu haben: Der Weg ist einfach Genuss vom Feinsten!


                                                                Unterwegs auf dem Rothaarsteig

                                                                Meist führt der Weg im Wald dahin. Leider hat man nur selten eine gute Aussicht auf die Berge und Landschaft drum herum.


                                                                Aussichtspunkt kurz vor der Ilmquelle

                                                                Dann führt mich der Steig durch den Ort Benfe. Ein kleiner Weiler, der müde in der Sonne liegt.


                                                                Benfe

                                                                Obwohl der Steig meist im Wald entlang führt wird es nicht langweilig. Der Weg ist sehr unterschiedlich und abwechslungsreich geführt.


                                                                Abwechslungsreicher Rothaarsteig

                                                                Der Weg führt durch das junge Tal der Eder auf Lützel zu. Ich bin ganz gut geschafft. Die Kondition ist schon deutlich besser geworden. Der erste Tag war kürzer und hat mich doch mehr angestrengt.
                                                                Direkt am Ortseingang liegt eine private Pension, die für überschaubares Geld sehr gute Zimmer vermietet. Hier treffe ich auch meinen Tischnachbarn vom Lahnhof wieder. Ich mache mich frisch und dann breche ich auf um noch was zu essen. Auf dem Weg zum Restaurant Gillerberg mache ich noch einen Abstecher auf den Giller mit seinem Aussichtsturm.


                                                                Der Gillerbergturm

                                                                Ich steige auf den Turm hinauf und habe eine grandiose Aussicht auf die Umgebung!


                                                                Aussichten vom Gillerbergturm

                                                                Ich steige wieder runter, drehe noch eine Runde über den Skihang und gehe dann zum Essen ins Restaurant Gillerberg. Hier treffe ich den Wanderer vom Mittagessen wieder. Gemeinsam lassen wir den Abend bei einem Glas Weißwein ausklingen. Leider müssen wir noch zur Pension zurücklaufen. Aber das schaffe ich dann auch noch.
                                                                Das war ein langer Tag! Gute Nacht!


                                                                Abendstimmung auf dem Gillerbergturm
                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

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                                                                  17. Tag: Lützel – Rhein-Weser-Turm
                                                                  Sonntag, 7. September 2014
                                                                  Strecke: 18 Km – Etappe: 130 Km – Gesamtstrecke: 526 Km
                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 400 m
                                                                  Gehzeit: 4 h 30

                                                                  Heute hängen die Wolken wieder sehr tief. Zuhause soll die Sonne scheinen. Man sollte dem Wetterbericht eben doch nicht trauen! Ich komme nochmal an der Wetterstation von Lützel vorbei. Das Foto von gestern war aber besser.


                                                                  Lützeler Wetterstation

                                                                  Zum Glück war ich gestern noch auf dem Gillerbergturm! Heute ist die Sicht wieder gleich Null. Sch...ade!
                                                                  Ein paar Meter weiter komme ich aber schon zur Ruine Ginsburg. Aber auch hier ist nicht viel los mit Sicht.


                                                                  Die Ruine Ginsburg

                                                                  Im Turm flattert ein kleiner Spatz rum der eingesperrt wurde. Ich fange ihn ein und lasse ihn fliegen. Dann komme ich zum Hotel Ginsburg. Hier soll heute ein mittelalterlicher Markt stattfinden. Aber da ist alles noch im Aufbau begriffen. Sehr schicke Häuser haben die hier!


                                                                  Ansprechende Architektur

                                                                  Bald bin ich wieder alleine im Wald – denke ich. Bis mich von hinten dieses Gefährt überholt.


                                                                  Altertümliche Säge

                                                                  Geschoben wird das Teil von einem großen Traktor. Hier wird also auch am Sonntag Holz gemacht.
                                                                  Im Wald kriegt man nicht all zu viel von dem Nebel um einen herum mit. Ich habe die letzten Tage schon sehr viele Heidelbeer-Sträucher gesehen. Aber da hingen nirgends mehr Beeren dran. Hier hing dann erstaunlicherweise alles voll. Das war dann mein zweites Frühstück.


                                                                  Waldfrüchte

                                                                  An der Quelle des Eiberdorfer Bachs steht eine Fischzucht. Leider ist niemand da! Jetzt eine geräucherte Forelle hätte schon was!


                                                                  Fischzucht am Ebersdorfer Bach

                                                                  Dann zieht der Weg hinauf zum Dreiherrenstein – ein Stein mitten im Wald ohne Aussicht.


                                                                  Dreiherrenstein

                                                                  Dann zieht der Weg abwechslungsreich wieder hinab ins Tal des Schwarzbachs.


                                                                  Abwechslungsreiche Wege

                                                                  Ein kleiner Tümpel, eine Brücke und der Schwarzbach ist überquert.


                                                                  Am Schwarzbach

                                                                  Dann zieht der Weg wieder hinauf in Richtung Rhein-Weser-Turm. Auf dem Weg flickt ein Mountain-Biker einen Schlauch. Da hat er Pech gehabt!
                                                                  Gut durchgeschwitzt komme ich am Rhein-Weser-Turm an. Die Sicht ist immer noch gleich Null. Ich trinke erstmal was und schaue mir das Wetter an. Sieht nicht so aus, als wollte es heute noch besser werden. Und da ich aus dieser Region noch recht lange Bahn fahren muss um heim zu kommen beschließe ich es hier für dieses Mal gut sein zu lassen und zu hoffen, dass ich das nächste Mal bei besserem Wetter hier ankommen werde um die Aussicht vom Turm genießen zu können.


                                                                  Am Rhein-Weser-Turm

                                                                  Gerade als ich mir ein Taxi bestelle taucht auch der Wanderer von gestern auf. Er hat die Ginsburg gar nicht erst gefunden.
                                                                  Die Bahn bringt mich dann mit zusätzlichen 3 Stunden Verspätung – es gab im Raum Frankfurt einen Oberleitungsschaden mit Schienennotverkehr – wieder nach Stuttgart zurück. Da hätte ich auch noch ein paar Kilometer wandern können! Aber vielleicht wäre ich dann gar nicht mehr heimgekommen.
                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

                                                                  Kommentar


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                                                                    Richtig spannend, die bekannten Wege in Gegenrichtung zu sehen. Und natürlich bei anderem Wetter :-)

                                                                    Kommentar


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                                                                      Hallo Lina.

                                                                      Ja, das habe ich bei deinem Bericht aus genossen. Ich habe sehr viel wiedererkannt. Aber du hast dich ja sehr stringent an den E1 gehalten - im Gegensatz zu mir. Ich bin da etwas freier unterwegs. Ich denke ich werden noch 2 Tage auf dem Rothaarsteig unterwegs sein und dann wieder auf den E1 abbiegen. Irgendwo zwischen Willigen und Winterberg wird das vermutlich sein. Mal sehen! So weit wie das inzwischen von der Anreise her ist lohnt das bei mir erst wieder wenn ich wieder mindestens 4 Tage am Stück habe. Am liebsten würde ich ja mal 10 Tage am Stück gehen. Aber das kriege ich dieses Jahr nicht mehr unter.
                                                                      Ich freue mich auf jeden Fall auf die Fortsetzung - auch auf die von deinem Bericht! Ich kenne ja sehr viel von deinem Weg, der jetzt vor dir liegt!

                                                                      Viel Spaß auf dem Weg!

                                                                      Gruß Wafer
                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:22.

                                                                      Kommentar


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                                                                        • 9533
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                                                                        Hallo Wanderfreunde.


                                                                        So, jetzt habe ich auch noch den GPX-Track für Interessierte.
                                                                        Unterwegs war ich ab Siershahn mit der Karte Westerwaldsteig, Topographische Freizeitkarte 1:50.000 vom Landesamt für Vermessung und Geobasisinformation Rheinland-Pfalz in Kooperation mit dem Hessischen Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation (ISBN 978-3-89637-406-6). Die Karte ging bis Lützeln hinter dem Siegerland-Flughafen.
                                                                        Kurzzeitig habe ich mich auf ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert verlassen, die Karte „Wandern und Radfahren im nördlichen Westerwald“. Ebenfalls 1:50.000 vom Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz (ISBN 3-89637-297-1). Die ist wie gesagt von 1996. Die Landschaft hat sich zwar wenig verändert aber dafür die Wege. Diese Karte hat mich ab dem Siegerland-Flughafen bis hinter Würgendorf begleitet.
                                                                        Nach einer Lücke mit unerwartet vielen Höhenmetern ab- und aufwärts hat mich dann die Kompass-Karte 842 Rothaargebirge – Siegerland – Wittgenstein begleitet in 1:50.000 begleite. Eine ISBN-Nummer habe ich bei der Karte nicht gefunden.

                                                                        Viel Spaß und bis bald auf dem E1!

                                                                        Wafer
                                                                        Angehängte Dateien
                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                        Kommentar


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                                                                          Lebt im Forum
                                                                          • 06.03.2011
                                                                          • 9533
                                                                          • Privat


                                                                          #37
                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                          6. Etappe: Vom Rhein-Weser-Turm nach Marsberg

                                                                          Das Wetter am ersten Mai sollte bei uns eher nicht so gut werden. Im Norden sollte es besser werden. Also habe ich mich nach Feierabend in den Zug gesetzt und bin an den letzten Endpunkt zurück gefahren: Zum Rhein-Weser-Turm. Fast 6 Stunden war ich mit der Bahn unterwegs. Mit 5 Mal umsteigen. Aber es hat zum Glück alles gut geklappt und ein Taxi bringt mich vom Bahnhof hinauf zum Turm.
                                                                          Die Gaststätte ist schon geschlossen. Es sitzen aber noch ein paar Gäste im Lokal. Sie lassen mich rein. Beim Gehen der Wirtsleute wurde ich angekündigt, dass ich vermutlich noch komme. Wir trinken zusammen noch ein gemütliches Bier und gehen dann zu Bett.

                                                                          18. Tag: Rhein-Weser-Turm – Kahler Asten
                                                                          Freitag, 1. Mai 2015
                                                                          Strecke: 32 Km – Etappe: 32 Km - Gesamtstrecke: 558 Km
                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 400 m
                                                                          Gehzeit: 8,5 h

                                                                          Der Morgen begrüßt mich wie vom Wetterbericht versprochen: Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit. Der Turm scheint mich nicht zu mögen. Immer wenn ich da bin ist die Aussicht recht mau. Ich drehe vor dem Frühstück eine Runde um den Turm und steige auch hinauf. Aber man sieht einfach gar nichts. Auf den Zwischenetagen der Holzkonstruktion stehen alte Skier.


                                                                          Der Rhein-Weser-Turm

                                                                          Frühstück gibt es erst ¼ nach 8. Ich hatte irgendwie ¼ 8 verstanden. Also nochmal eine Stunde chillen. Nach gutem Frühstück komme ich dann gegen ¼ vor 9 auf den Rothaarsteig. Es ist noch neblig aber langsam wird es lichter. Die Feuchtigkeit sorgt dafür, dass die Natur zum Leben erwacht. Überall sprießen junge Triebe.


                                                                          Frisches Grün junger Triebe

                                                                          Unglaublich wie Grün hier alles ist! Wie vielfältig die Grüntöne auch sind. Auf der einen Seite das frische, junge Grün der ersten Buchenblätter. Auf der anderen Seite das alte, dunkle Grün der Tannen und Fichten.


                                                                          Odyssee in Grün

                                                                          Auf guten Wegen geht es leicht auf und ab. Der Nebel lichtet sich immer weiter und dann kommt auch langsam die Sonne durch.


                                                                          Die Sonne bricht durch den Nebel am Rothaarsteig

                                                                          Mit Aussichten ist dieser Abschnitt des Steigs nicht gerade gesegnet. Und da, wo es einen gibt hängt noch zu viel Feuchtigkeit in der Luft. Am Weg gibt es aber trotzdem viel zu entdecken: Hier stehen junge Buchen, die ihre Blätter vom letzten Jahr noch festhalten aber schon neue Blätter bilden. Der Potsdamer Platz hat sich stark verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe!


                                                                          Kurioses am Rothaarsteig

                                                                          Der Weg führt mich dann zur Sombornquelle. Eine der vielen Quellen hier am Rothaarsteig.


                                                                          Die Sombornquelle

                                                                          So langsam begegnen mir immer mehr Wanderer. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass heute ideales Wanderwetter ist! Sehr abwechslungsreiche Wege führen mich auf das Jagdhaus zu.


                                                                          Tolle Wanderwege am Rothaarsteig

                                                                          Das Jagdhaus ist dann schon eher eine Jagdsiedlung. Aber eine schmucke Kapelle steht daneben: Die Hubertuskapelle.


                                                                          Die Hubertuskapelle beim Jagdhaus

                                                                          Der Heidkopf kämpft noch mit den letzten Nebelresten. So ziehe ich weiter über die Millionenbank – warum auch immer die kleine Hütte so heißt – zum Großen Kopf (740 m). Immer wieder ziehen mich die verschiedenen Grüntöne in ihren Bann.


                                                                          Es grünt so grün wenn junge Buchen blühen... (oder eher treiben)

                                                                          Dann komme ich auch schon zu der lange angekündigten Hängebrücke.


                                                                          An der Hängebrücke beim Saukopf

                                                                          Der Weg führt da aber gar nicht drüber. Sie führt über einen kleinen Bach und man kann ganz bequem außen rum. Auf dem Weg nach Kühhude komme ich an einem Felsblock mit Holzkunst vorbei. In Kühhude bietet sich die Gelegenheit für eine Mittagspause mit Lauch-Hackfleisch-Suppe. Ein älteres Ehepaar betreibt liebevoll das kleine Kaffee mit kleinen Snacks.


                                                                          Kühhude und Umgebung

                                                                          Ab hier bin ich doch tatsächlich wieder ein paar Meter auf dem E1 unterwegs. Ich werde aber dem Steig noch eine Weile treu bleiben und dann wieder zum E1 zurückkehren.
                                                                          Hab ich eigentlich schon erwähnt, wie vielfältig die Palette der grünen Farbtöne hier ist? Immer wieder fasziniert mich das im Großen wie im Kleinen!


                                                                          Vielfältiges Naturerlebnis in Grüntönen

                                                                          Am Nachmittag ist es richtig sonnig geworden. Genau richtig zu dem nun folgenden Wegabschnitt mit mehr Aussichtspunkten. Der Weg nach Hoheleye gestaltet sich wieder sehr abwechslungsreich.


                                                                          Auf dem Rothaarsteig und dem E1 zwischen Kühhude und Hoheleye

                                                                          Durch Weihnachtsbaumplantagen geht es zum Albrechtsberg und zur Hoheleyehütte. Hier wird aber dem 1. Mai gefrönt: mit Leiterwagen und Musik kommen mir ein paar Jugendliche entgegengewankt. Bis zur Schanze wollen sie noch. Aber ihr Ballast ist ihnen zu viel, so dass sie großzügig ihr Bier an Wanderer verteilen. Habt dank!
                                                                          Ich halte mich aber nicht lange an der Hütte auf und ziehe weiter auf den nächsten Hügel hinauf.


                                                                          Es geht aufwärts!

                                                                          Hier ist man auch nicht mehr nur im Wald unterwegs. So sieht man auch was vom schönen Hochsauerland. Seit Hoheleye bin ich im Gemeindegebiet des weit bekannten Wintersportortes Winterberg unterwegs. Auch der Kahle Asten (841 m) kommt langsam in das Blickfeld.


                                                                          Der Kahle Asten

                                                                          Der Weg führt mich durch Langewiese und an Neuastenberg vorbei. Die Elberfelder Sauerlandhütte, eine DAV-Hütte, hat leider zu. Die Wegführung durch die Wiesen bietet grandiose Aussicht, die ich bei dem Wetter auch bestens genießen kann.


                                                                          Das Hochsauerland am Nachmittag

                                                                          Dann geht es hinauf auf den Kahlen Asten. Ein grandioser Aussichtsberg! Der zweithöchste Berg von Nordrhein-Westphalen. Aber dafür haben die einen Turm oben drauf gestellt der dann der höchste Punkt des Landes darstellt. Hier oben haben die auch ein schickes Hotel. Bei dem Wetter kann das noch einen interessanten Sonnenuntergang geben. Also entschließe ich mich hier zu bleiben. Ich buche ein Zimmer – seit dieser Woche haben die hier die Sommersaison eröffnet – und besteige den Turm. Grandiose Aussicht kann ich da nur sagen!


                                                                          Das Hochsauerland vom Kahlen Asten aus

                                                                          Die Umgebung ist so ganz anders als bei meinem Turm beim Start heute Morgen. Und das Wetter vor allem auch. Hans Werner Sahm hätte heute Abend hier seine wahre Freude gehabt. Durch die Wetterlage ergeben sich grandiose Lichtspiele. Ich kriege kaum den Finger vom Auslöser wieder runter.
                                                                          Der Hunger treibt mich dann aber doch zu Tisch. Und der ist gut gedeckt! Eine Einkehr lohnt hier wirklich! Aber zwischen jedem Gang mache ich noch einen Ausflug zum Turm um den Fortgang des Abends fest zu halten.


                                                                          Turmaussicht nach dem Gruß aus der Küche

                                                                          Zwischen Vorspeise (Knackiger Salat mit gebratenen Pilzen) und Hauptgang (Sauerlandforelle Müllerinen Art) erlebe ich einen grandiosen Sonnenuntergang! Das war heute Morgen nun wirklich nicht zu erwarten gewesen.


                                                                          Der gleiche Blick ca. 1 h später

                                                                          Der Sonnenuntergang füllt bei mir einige Bytes auf der Platte. Ich kann mich kaum entscheiden was das beste Bild ist.


                                                                          Ein Sonnenuntergang wie aus dem Bilderbuch

                                                                          Beim Nachtisch (Gebackene Apfelringe mit Vanilleeis, Früchten und Vanillesoße) merke ich schon so langsam, dass es heute etwas viel war. Ich brauche immer ein paar Meter bis ich wieder normal laufen kann. Aber es hat sich auf jeden Fall gelohnt! Müde falle ich ins Bett und freue mich auf morgen!


                                                                          Der Sonnenuntergang in Etappen
                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:24.

                                                                          Kommentar


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                                                                            Anfänger im Forum
                                                                            • 16.04.2010
                                                                            • 49
                                                                            • Privat


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                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                            Hallo Wafer,

                                                                            danke für das weiterführen; und natürlich auch das laufen; des Berichtes. Deine Etappen vom E1 schauen ja wirklich schön aus! Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt!

                                                                            Kommentar


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                                                                              Freak

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                                                                              • 11979
                                                                              • Privat


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                                                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                              Sehr schön was Du da so treibst...und schöner Abendhimmel. Freut mich, daß es Dir auf dem Rothaarsteig gut gefällt, wird ja sonst gerne als "Wanderautobahn" betitelt.

                                                                              Ich war die letzte Strecke (Schwarzbachtal, Rhein-Weser-Turm mit sonniger Besteigung, Kahlen Asten mit Abschluß-Kaffe in der Sonne) gerade im Herbst 2014 gelaufen.

                                                                              Kommentar


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                                                                                Lebt im Forum
                                                                                • 06.03.2011
                                                                                • 9533
                                                                                • Privat


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                                                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                Zitat von Aquilon Beitrag anzeigen
                                                                                Hallo Wafer,

                                                                                danke für das weiterführen; und natürlich auch das laufen; des Berichtes. Deine Etappen vom E1 schauen ja wirklich schön aus! Ich bin schon auf die Fortsetzung gespannt!
                                                                                Hallo Aquilon.

                                                                                So wirklich der E1 sind die zuletzt beschriebenen Etappen ja nicht. Der ist hier zwar nicht wirklich weit weg aber die letzten hier beschriebenen 4 Tage waren eher auf dem Rothaarsteig. Und auch der nächste Tag ist noch auf demselben. Dann geht es wieder auf den E1 zurück. Und gut aussehen tun die Wege da schon! Macht Spaß zu laufen.

                                                                                Gruß Wafer

                                                                                Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                Sehr schön was Du da so treibst...und schöner Abendhimmel. Freut mich, daß es Dir auf dem Rothaarsteig gut gefällt, wird ja sonst gerne als "Wanderautobahn" betitelt.

                                                                                Ich war die letzte Strecke (Schwarzbachtal, Rhein-Weser-Turm mit sonniger Besteigung, Kahlen Asten mit Abschluß-Kaffe in der Sonne) gerade im Herbst 2014 gelaufen.
                                                                                Hallo Prachttaucher.

                                                                                Danke für die Blumen - die werden immer wieder gerne genommen.
                                                                                Was ist eine Wanderautobahn? Wege auf denen viele unterwegs sind? Oder besonders breite Wege? Also der Rothaarsteig gefällt mir sehr gut und ich würde mich nicht wundern wenn da viele unterwegs sind. Sicher ist das nicht überall ein schmaler Waldweg. Überall gibt es ab und an auch mal breitere Wege oder Teerstrecken. Aber auf dem Steig fand ich das im Vergleich zum E1 eigentlich eher geringer. Und dass da dann auch mal mehr Wanderer unterwegs sind, zeigt ja auch ein Stück weit, dass ich mit der Meinung evtl. nicht allein bin.

                                                                                Gruß Wafer

                                                                                Kommentar


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                                                                                  Lebt im Forum
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                                                                                  • 9533
                                                                                  • Privat


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                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                  19. Tag: Kahler Asten - Petersborn
                                                                                  Samstag, 2. Mai 2015
                                                                                  Strecke: 42 Km – Etappe: 74 Km - Gesamtstrecke: 600 Km
                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 1.250 m
                                                                                  Gehzeit: 11 h

                                                                                  Der Morgen weckt mich mit super Wetter. Der Blick aus dem Fenster animiert mich vor dem Frühstück noch auf den Turm zu steigen.


                                                                                  Auf dem Kahlen Asten am Morgen

                                                                                  Nach einem guten Frühstück komme ich heute gegen ½ 9 weg. Der Weg führt mich durch die Hochheidelandschaft in Richtung Norden. Die Natur ist hier durch das Naturschutzgebiet Kahler Asten geschützt. Sonst ginge hier vermutlich eine Bahn bis rauf. Warum dann Autos fahren dürfen ist mir nicht ganz klar.


                                                                                  In der Hochheide am Kahlen Asten

                                                                                  Ich überquere die Straße und steige von oben in das Skigebiet ein. Über die Piste des Nordhangs führt ein kleiner Pfad abwärts. Und dann geht es einmal quer durch, durch die Wintersportinfrastruktur von Winterberg.


                                                                                  Noch gibt es auch Schlepplifte in der Wintersportinfrastruktur von Winterberg

                                                                                  Irgendwie kann ich kaum glauben, dass hier vor einem Monat an Ostern noch Lifte gelaufen sind.
                                                                                  Trotzdem hat der Sauerländische Gebirgsverein es geschafft auch hier gute Wege anzulegen.


                                                                                  Auf dem Rothaarsteig geht es auf Winterberg zu

                                                                                  Wenn man so auf Winterberg zuwandert ist die St.-Georg-Schanze nicht zu übersehen. Schon vom Kahlen Asten aus war sie gut zu sehen. Wenn sowas direkt am Weg liegt, dann muss ich mir das natürlich auch aus der Nähe ansehen. Für einen €uro kann man das Bauwerk besteigen.


                                                                                  Die St.-Georg-Schanze von Winterberg

                                                                                  Dann geht es erst ein wenig am Rande von Winterberg entlang und dann mitten durch.


                                                                                  Winterberg

                                                                                  Kurz vor dem Bahnhof leitet mich das Wanderzeichen von der Straße weg in eine Schlucht hinunter. So direkt in Winterberg hatte ich mit solchen Wegen nicht wirklich gerechnet. Die Schlucht der Helle, die unweit in den Bodensee fließt, ist ein unerwartetes Schmuckstück.


                                                                                  Tolle Schlucht direkt in Winterberg

                                                                                  Dann führt mich der Steig am Ortsrand entlang und wieder raus aus dem Ort. Ich bin hier direkt auf der Rhein-Weser-Wasserscheide unterwegs. Die Helle fließt über die Orke und Eder zur Fulda und zur Weser während die Ruhr, zu deren Quelle ich unterwegs bin, in den Rhein fließt.


                                                                                  Zwischen Winterberg und Ruhrquelle

                                                                                  Warum ein Jakobsweg ausgerechnet Heidenstraße heißen muss habe ich nicht verstanden. Heiden werden auf der Straße zumindest nicht mit dem Ziel Santiago de Compostela unterwegs sein.
                                                                                  Dann führt mich der Weg zur Ruhrquelle.


                                                                                  Dir Ruhrquelle kommt dann recht unspektakulär daher

                                                                                  Leicht auf und ab geht es weiter auf Küstelberg zu. Ein Ort, in dem ich eigentlich fast nur Autos unserer Niederländischen Nachbarn gesehen habe. Scheint für die nicht nur im Winter ein beliebtes Reiseziel zu sein. Hinter Küstelberg steht wieder ein Tor am Weg.


                                                                                  Wegeindrücke rund um Küstelberg

                                                                                  Das Wetter hat sich aber auch super entwickelt. Beim Aufstieg hinter Küstelberg hat man einen tollen Blick nach Ost und West bevor es wieder in den Wald geht.


                                                                                  Weitblicke nach Ost und West

                                                                                  Der Steig ist hier wieder sehr abwechslungsreich. Mal breiter, mal schmaler führt er den Hang hinauf durch Felder und Blumenwiesen.


                                                                                  Tolle Wege am Rothaarsteig - hier bei Küstelberg

                                                                                  Hier sind recht viele Radsportler unterwegs. Deutlich mehr als Wanderer. Überhaupt ist es heute recht voll. Aber das liegt vermutlich am langen Wochenende und dem Wetter.
                                                                                  Auf der Grenze zwischen Nordrhein-Westphalen und Hessen führt der Weg durch den Wald und bald zum Naturschutzgebiet Neuer Hagen. In dieser Hochheidelandschaft entspringt die Hoppecke. Wieder eine der zahllosen Quellen am Steig.


                                                                                  Im Naturschutzgebiet Neuer Hagen

                                                                                  An der Hochheidehütte mache ich Mittagspause. Die Hütte ist wegen einer geschlossenen Gesellschaft innen belegt. Aber bei dem Wetter ist es ja kein Problem draußen zu sitzen und was zu essen. Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt. Und beliebt ist die Hütte auch! Übernachten kann man hier aber nicht.
                                                                                  Ich sitze eine Weile in der Sonne und genieße den Ausblick. Irgendwann treiben mich die Menschenmassen dann aber wieder zum Aufbruch.


                                                                                  Ausblick nach Westen auf die Ausläufer des Hochsauerlandes

                                                                                  Erst durch die Heidelandschaft und später durch den Wald geht es auf den Langenberg.


                                                                                  Der Langenberg – der höchste Berg von Nordrhein-Westphalen

                                                                                  Wer hier einen Aussichtsberg erwartet wird allerdings enttäuscht. Man merkt kaum, dass man einen Gipfel erreicht hat. Auf der Grenze der Bundesländer geht es bis zum Richtplatz. Hier hat man einen Blick auf den Ettelsberg mit seiner Kabinenbahn. Der rechte Gipfel ist der Mühlenkopf auf dessen Rückseite die Mühlenkopfschanze steht, aktuell die größte Großschanze der Erde. Aber da führt mich der Weg nicht dran vorbei. Ab hier geht es abwärts nach Bruchhausen.


                                                                                  Auf dem Abstieg nach Bruchhausen

                                                                                  Der Steig führt bis an den Ortsrand und führt dann oberhalb des Ortes am Waldrand entlang.


                                                                                  Bruchhausen

                                                                                  Die Markierung im Bereich des Info-Centers Bruchhauser Steine ist etwas verwirrend und verleitet mich zu einem Umweg. Nach 2 Km bemerke ich meinen Irrtum erst und muss umkehren. Der Rothaarsteig zieht hinauf zu einem Pass, auf dem auch wieder die Rhein-Weser-Wasserscheide verläuft. Der Verkehr hält sich auf der Straße in Grenzen weil an dieser gerade gebaut wird und sie daher gesperrt ist.
                                                                                  An der Wasserscheide mit seinem Denkmal mache ich ein letztes Mal für heute Pause.


                                                                                  An der Rhein-Weser-Wasserscheide

                                                                                  Ich merke schon, dass es vielleicht besser gewesen wäre in Bruchhausen zu übernachten. Langsam meldet sich meine Kondition zu Wort. So beschließe ich die 3 Gipfel weg zu lassen und direkt zum Schusterknapp zu wandern. Auf dem Weg hat man einen tollen Blick auf die Bruchhauser Steine.


                                                                                  Die Brauchhauser Steine

                                                                                  Ab hier steuere ich dann Petersborn direkt an. Es reicht für heute! Generell kann man sagen, dass die Wälder hier recht ausgiebig bewirtschaftet werden.


                                                                                  Frei nach Herbert Grönemeyer: Die Bäume stehen in Reih und Glied, ein Anblick, den man gerne sieht ... ?

                                                                                  In Petersborn gibt es aber keine Unterkunftsmöglichkeit mehr. Es gibt private Unterkünfte aber ich will noch etwas essen. Das soll erst im Landgasthof Gruß in Gudenhagen gehen. Ich telefoniere und bekomme noch ein Bett. Die letzten Kilometer strecken sich dann noch ganz schön. Ich bin froh, als ich die Füße unter dem Tisch und ein Bier oben drauf habe. Kulinarisch ist es hier eher der Ausgleich zu gestern. Nach einem kurzen Abendessen bin ich schnell im Bett. Ich bin todmüde. Gute Nacht!
                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:25.

                                                                                  Kommentar


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                                                                                    • 9533
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                                                                                    20. Tag: Petersborn - Marsberg
                                                                                    Samstag, 2. Mai 2015
                                                                                    Strecke: 30 Km – Etappe: 104 Km - Gesamtstrecke: 630 Km
                                                                                    Höhenunterschiede: ↑ 650 m, ↓ 900 m
                                                                                    Gehzeit: 8,5 h

                                                                                    Der Tag beginnt mit einem guten Frühstück. Gegen ½ 8 komme ich weg. Der Himmel ist heute bedeckt und es soll evtl. Regen geben. Da bin ich ja mal gespannt was kommt. Zuhause scheint die Sonne – na prima!
                                                                                    Die 4 Kilometer nach Brilon, damit ich durch eine Stadt wandern kann, schenke ich mir. Somit steht der heutige Tag unter dem Motto: Zurück zum E1!


                                                                                    Blick zurück auf Poppenberg – ein Ortsteil von Brilon

                                                                                    Vom Gasthof starte ich gleich nach Osten. Erst auf Teer aber dann sehr schnell führt ein wunderbarer Wanderweg am Hang entlang. Eigentlich sollen hier die Radler fahren und die Wanderer sollen auf dem Teersträßchen wandern. Das sehe ich etwas anders! Also wandere ich entlang des Berghangs und genieße die Flora.


                                                                                    Pusteblumen gibt es überall

                                                                                    Die Morgensonne will zwar noch nicht so ganz aber die Blumen recken sich ihr trotzdem entgegen.


                                                                                    Gänseblümchen gehen am Morgen auf

                                                                                    Der Blick nach Norden offenbart, dass hier das Hochsauerland in diversen Grüntönen ausläuft.


                                                                                    Die Ausläufer des Hochsauerlandes

                                                                                    Der nächste Gasthof hat ein paar Motorradfahrer zu Gast. Die niederländischen Parkgewohnheiten halte ich aber für etwas ungewöhnlich.


                                                                                    Was macht das Moped da auf der Wiese?

                                                                                    Ich halte mich ziemlich genau östlich und habe weiter im Süden die Berge rund um den Diemelsee im Blick.


                                                                                    Die Berge rund um den Diemelsee

                                                                                    Der Weg ist gewohnt gut markiert und führt mich nach Messinghausen hinunter. Einer der Höfe am Weg scheint sich mit Geflügelzucht zu befassen.


                                                                                    Strauße und Enten auf dem nächsten Hof

                                                                                    Einer der Strauße ist ganz neugierig und kommt näher ran.


                                                                                    Ein Vogel Strauß

                                                                                    Von sowas scheint man ganz gut leben zu können. Der Hof ist top in Schuss und gut erhalten.


                                                                                    Toll renovierter Hof

                                                                                    Über Wiesen und durch Wälder komme ich ins Tal runter nach Messinghausen.


                                                                                    Messinghausen

                                                                                    Hier merke ich dann, dass ich die „Wanderautobahn“ verlassen habe: Die Beschilderung der Wege wird sehr überschaubar. So erwische ich einen Weg zu früh beim links abbiegen und lande direkt an der Hoppecke, deren Quelle ich gestern nahe der Hochheidehütte gesehen habe. Hätte ich auf Google geschaut, die hätten es gewusst. So steige ich querwaldein hinauf zum richtigen Weg. Dafür war der Weg aber sehr schön!


                                                                                    Abwechslung am Weg bei Messinghausen

                                                                                    Am Südhang des unteren Hoppecketals zieht sich mein Weg hinauf. Ländliche Idylle mit Hundeübungsplatz und Reitstall.


                                                                                    Der Aufstieg hinter Messinghausen

                                                                                    Aber auch hier lässt mich meine Karte wieder im Stich: Wieder bin ich einen Weg zu tief und steige durch eine Schneise im Wald – mein Dank geht diesmal an Kyrill – hinauf zum nächsten Waldweg. Dabei rennt mich fast ein Reh über den Haufen, das ich aufgescheucht habe. Eigentlich war der Plan auf direktem Weg nach Padberg zu kommen. Aber die Götter der Navigation sind mir heute nicht hold. Ich traue einem kleinen Hinweisschild und lande erst wieder auf dem falschen Weg. Als ich das merke will ich aber nicht mehr umkehren. Schön ist es hier auch.


                                                                                    Am Grottenberg

                                                                                    Wenn auch eine Eintrübung jetzt nicht mehr zu übersehen ist! Über den Grottenberg steige ich ab und komme wieder an die Hoppecke. So komme ich noch ungeplant durch Beringhausen bevor ich hinauf nach Padberg steige.


                                                                                    Beringhausen und Umgebung

                                                                                    Hinter Padberg geht es dann hinab an die Diemel. Hier bekomme ich wegweisende Hilfe durch die gut markierte Sauerland Waldroute. Von der Wegsucherei habe ich für heute genug!


                                                                                    Wegweisende Hilfestellung für jeden Geschmack

                                                                                    Entlang des Diemeltals wandere ich auf Marsberg zu. Das Wetter wird immer schlechter. Irgendwann muss ja mal das viel versprochene Wasser runter kommen. Die Sauerland Waldroute folgt der mäandernden Diemel durch das Tal – und ich ihr damit auch.


                                                                                    Diemeltal und Kluskapelle

                                                                                    Ab der Kluskapelle am Friedhof von Giershagen bin ich wieder auf dem E1. Durch den Wald geht es hinauf auf den Priesterberg. Und ich hatte geglaubt, ich sei aus dem bergigen Hochsauerland schon raus. Hier geht es auch gut auf und ab!


                                                                                    Es fehlt zwar an Weitblicken aber in der Nähe gibt es auch reichlich zu sehen

                                                                                    Wie es sich anhört, hört es nochmal auf zu regnen. Das bewegt mich aus dem tropfenden Wald raus zu gehen. Am Weg nach Marsberg steht der Wartturm, oder auch Mäuseturm genannt.


                                                                                    Der Wartturm

                                                                                    Da die Sicht aber deutlich zu wünschen übrig lässt verzichte ich darauf ihn zu besteigen. Ich halte etwas abseits der Straße auf Marsberg zu als es wieder anfängt zu regnen. Also muss ich doch noch die Regeklamotten montieren. Zügig mache ich mich auf den Weg nach Marsberg. Bei gutem Wetter sicher ein Leckerbissen. Bei dem Regen lasse ich die Kamera aber lieber stecken. Für mich auch ein deutliches Zeichen hier es für dieses Mal gut sein zu lassen. Der Wetterbericht für die nächsten Tage ist durchwachsen und ich hatte genug Glück mit dem Wetter. Das muss man nicht strapazieren!
                                                                                    Mit 3 Mal umsteigen bin ich in 4,5 h Stunden zuhause. Deutlich schneller und einfacher als bei der Herfahrt. Ich bin jetzt aber auch im Einzugsgebiet der Schnellfahrstrecke Hannover – Würzburg.
                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:25.

                                                                                    Kommentar


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                                                                                      Freak

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                                                                                      • 11979
                                                                                      • Privat


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                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                      Auch wieder ein sehr schönes Stück - gerade an der Diemel - das ich durch die Waldroute kenne. Da kommt wirklich große Sauerland-Sehnsucht auf ! Schön hier die Bilder zu sehen + tolles Wetter.

                                                                                      Kommentar


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                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                        • 9533
                                                                                        • Privat


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                                                                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                        Hallo Wanderfreunde.


                                                                                        Hier nun auch der GPX-Track zu diesen 3 Tagen. Infos zu den verwendeten Wanderkarten liefere ich nach.

                                                                                        Viel Spaß auf dem E1!

                                                                                        Gruß Wafer
                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                        Kommentar


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                                                                                          7. Etappe - Von Marsberg nach Handeloh

                                                                                          Die letzten Jahre war das Wetter im Mai häufig recht stabil. Also warte ich auf eine stabile Wetterlage im Norden um weiter auf dem E1 unterwegs zu sein. Wie es aussieht tritt das gleich Anfang des Monats ein. Eigentlich wollte ich ja schon am Freitag oder Samstag starten. Aber leider ließ sich das nicht einrichten, so dass ich erst am Montag loskomme.
                                                                                          Ich packe ein paar Wanderkarten, meinen Rucksack und noch ein paar Kleinigkeiten zusammen und mache mich auf den Weg zurück nach Marsberg, meinem letzten Endpunkt meiner Wanderung.

                                                                                          21. Tag: Marsberg – Essentho

                                                                                          Montag, 2. Mai 2016
                                                                                          Strecke: 4 Km – Etappe: 4 Km - Gesamtstrecke: 634 Km
                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 175 m, ↓ 0 m
                                                                                          Gehzeit: 1 h

                                                                                          20 Uhr liefert mich die Bahn in Marsberg ab. Alleine die Fahrt durch das wunderschöne Diemeltal von Kassel nach Marsberg lohnt schon die Anreise!


                                                                                          Die Anreise mit der Bahn durch das schöne Diemeltal

                                                                                          Wenn es nicht regnet hat der Ort gleich viel mehr! Obwohl es schon recht spät ist starte ich noch. Etwas bewegen will ich mich heute schon noch. Erst geht es vom Bahnhof zur Diemel. Hier beginnt der Eggeweg, dem ich und der E1 nun folgen wollen.


                                                                                          Am Beginn des Eggeweges in Marsberg an der Diemel

                                                                                          Erst geht es beschaulich an der Diemel entlang. Beim Blick zurück kann ich das Kloster Obermarsberg oben auf dem Hügel liegen sehen, das mir letztes Jahr im Regen kaum aufgefallen ist.


                                                                                          Das Kloster Obermarsberg hoch über dem Ort

                                                                                          Dann führt mich der Weg im Wald nach Essentho hinauf. Der einzige Gasthof hatte mir geschrieben, ich könnte jederzeit kommen. Als ich eine Stunde später dort vor der Tür stehe haben die von Montag bis Mittwoch Ruhetag. Aber Mutter und Tochter sind da und bewirten mich mit Niederländischer Küche.
                                                                                          Angehängte Dateien
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                                                                                          Kommentar


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                                                                                            22. Tag: Essentho - Willebadessen

                                                                                            Dienstag, 3. Mai 2016
                                                                                            Strecke: 33 Km – Etappe: 37 Km - Gesamtstrecke: 667 Km
                                                                                            Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 600 m
                                                                                            Gehzeit: 7 h 30

                                                                                            Um 4 Uhr 39 gibt die Sirene links von meinem Fenster Feueralarm und reißt mich aus dem Schlaf. Aus dem Fenster ist nichts zu erkennen. Also lege ich mich wieder hin. Als ich gerade wieder am wegdämmern bin rauscht mit viel Getöse und Tatü-Tata die Feuerwehr an meinem Fenster vorbei. Wer soll denn da noch schlafen können? Irgendwann klappt es dann aber doch wieder. Nur damit mich um Punkt 6 Uhr die nach der Nacht wiederbelebte Kirchturmuhr auf der anderen Seite des Fensters schlagen kann. Vielleicht sollte ich doch Miefschläfer werden? Etwas gerädert und müde sitze ich gegen 8 Uhr am Frühstückstisch. Die Frage, ob ich gut geschlafen habe, lege ich unter Sarkasmus ab. Aber die Wirtsleute haben wirklich nichts mitbekommen.
                                                                                            Und wo sind der strahlende Sonnenschein und der blaue Himmel von gestern hin? Es ist ziemlich bewölkt! Gegen 8 Uhr 30 starte ich. Noch ist es trocken. Aber das bleibt es leider nicht sehr lange.


                                                                                            Dahinten in Hessen regnet es schon

                                                                                            Auf dem Weg nach Oesdorf blüht es. Der Frühling ist da!


                                                                                            Frühling auf dem Weg nach Oesdorf

                                                                                            Und dann erwischt mich einer der angekündigten Schauer. Aber gründlich – von 9 bis 13 Uhr! Das bin ich auf dem E1 aber gewohnt: Einen Tag werde ich fast immer mal nass. Damit habe ich es wenigstens für dieses Mal hinter mir – so hoffe ich!
                                                                                            Also mit Fernsicht ist nicht viel los. Aber es gibt ja auch in der Nähe genug zu sehen.


                                                                                            Tiere stört das Wetter weit weniger als uns

                                                                                            In Oesdorf steht der Verkehr abwärts. Da muss irgendwas mit der Autobahn passiert sein. Als ich die dann kurz drauf kreuze fährt kein Auto in Richtung Süden. Am Ortseingang von Blankenrode betrete ich eine Gaststätte um mich zu trocknen und ein zweites Frühstück zu mir zu nehmen. Die ausgesuchte „Höflichkeit“ der Bedienung veranlsst mich aber den Tatort nach dem zweiten Satz sofort wieder zu verlassen. Schade!
                                                                                            Laut Karte Zwar das für lange Zeit die letzte Möglichkeit direkt am Weg. Und der sollte hier nicht „Eggeweg“ heißen sondern eher „Pflugweg“: Der Boden ist recht aufgeweicht und durch Fahrrad-, Moped- und Auto-/Trecker-Reifen teilweise tief umgepflügt. Die Feuchtigkeit muss hier die letzten Tage bzw. Wochen recht hoch gewesen sein!


                                                                                            Hier ist alles irgendwie recht wasserlastig

                                                                                            Dann kommt die Stadtwüstung Blankenrode. Nur: Was ist eine Stadtwüstung? Eine verwüstete Stadt? Oder gar die wüsten Überreste einer Stadt – sprich: eine Müllkippe? Wohl kaum! Da würden sie den Weg im weiten Bogen drum rum führen. Hier ist der Weg in der alten Festung echt toll! So sollte er überall sein!


                                                                                            Schöne Wege an der Stadtwüstung Blankenrode

                                                                                            Viel zu schnell geht es wieder auf breite Waldwege. Bei „Roters Eiche“ kreuze ich eine Straße und bald wieder auf schönen Wegen unterwegs. Es geht hinauf zur Nadel (413 m). Erst durch Buchenwald und dann mehr durch Nadelwald.


                                                                                            Aufstieg zur Nadel am Klippen- und Felsenmeer

                                                                                            Leider gewährt das frische Grün keinerlei Weitblicke. Überhaupt – a propos Grün: Habe ich schon mal erwähnt, dass ich die verschiedenen Grüntöne im Frühjahr absolut grandios finde?
                                                                                            Immer am Rand des Klippen- und Felsenmeeres führt der Weg weiter. Der Weg hat etwas vom Stil des Albnordrandweges: Tolle kleine Steige an der Kante entlang. Nur geht es diesmal rechts runter statt links. Aber auch das lässt sich durch die Laufrichtung auf dem E1 justieren.
                                                                                            Am Grunewald stehen LKW auf dem Parkplatz des Gasthauses. Das ist normalerweise ein gutes Zeichen für gutes Essen. Nur gibt es hier kein warmes Essen. Nur heiße Dinger zum Vernaschen: Ein Erotik-Club hat sich hier niedergelassen. Nicht wirklich das was ich jetzt brauche! Also wandere ich weiter und mache bei der Borlinghauser Hütte Pause. Das hört sich hier immer recht hochtrabend an. Das sind hier in der Gegend dann aber immer Unterstandshütten. Hier lege ich dann die Regeklamotten wieder ab und mache Vesper. So langsam reicht es mir für den ersten langen Wandertag. Ich beschließe heute in Willebadessen zu übernachten.
                                                                                            Ab und an kommt jetzt sogar die Sonne wieder raus.


                                                                                            Insektenhotel am Weg - aber mit wenigen Gästen

                                                                                            Ein Grund mehr den Schlenker zu „Bierbaums Nagel“ noch zu machen. Allein schon der Name! Der „Nagel“ entpuppt sich dann als Turm, den man über 49 steile Stufen ersteigen kann.


                                                                                            Bierbaums Nagel

                                                                                            So langsam macht sich auch die Sicht wieder. Willebadessen, mein heutiges Ziel, ist im Tal schon zu sehen.


                                                                                            Blick von Bierbaums Nagel nach Osten

                                                                                            Da muss ich aber noch ein paar Höhenmeter absteigen. Weiter führt der Weg immer an der Kante entlang zu den Teufelsklippen.


                                                                                            Auf dem Eggeweg zu den Teufelsklippen

                                                                                            Genuss pur! Warum bin ich hier bloß mal wieder weit und breit alleine unterwegs?


                                                                                            Traumwege im Eggegebirge

                                                                                            Dann führt der Weg noch durch die Karlschanze, eine alte Wallburg. Hier ist die Wegfindung etwas schwierig. Trotzdem finde ich den Weg ins Tal und komme nach Willebadessen. Dort steuere ich ein Hotel oberhalb des Ortes an. Meine Muskeln fühlen sich so an, als könnten Sie eine Sauna vertragen. Der erst lange Wandertag ist immer recht anstrengend. Also lasse ich die Hüllen fallen und genieße 2 Saunagänge mit Ausblick über das Tal.


                                                                                            Sauna mit Weitblick

                                                                                            Zum Abendessen habe ich die Wahl zwischen einem Büffet und á la Carte. An der Speisefolge ist klar erkennbar, dass ich Süddeutschland verlassen habe: Matjessalat gäbe es da nie!
                                                                                            Angehängte Dateien
                                                                                            Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                            Kommentar


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                                                                                              Mittwoch, 4. Mai 2016
                                                                                              Strecke: 36 Km – Etappe: 73 Km - Gesamtstrecke: 703 Km
                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 550 m, ↓ 550 m
                                                                                              Gehzeit: 8 h 30

                                                                                              Die Sonne scheint zum Fenster rein und scheucht mich gegen 7 Uhr aus dem Bett. Nach einem kontinentalen Frühstück mit Sonne auf dem Tisch zieht es mich schnell nach draußen. Ich gehe hinauf zum Bahnhof und ziehe dann leicht ansteigend bis zum Fluchtstollen des Bahntunnels auf Teer und dann auf geschotterten Waldwegen zum Paderborner Berg hinauf. Hier stoße ich wieder auf den E1.


                                                                                              Auf Waldwegen unterschiedlicher Art führt der E1 durch das Eggegebirge

                                                                                              Immer an der Kante geht der Weg auf Sandstein, Sand und Matsch entlang. Die Feuchtigkeit der letzten Zeit hat dem Weg ziemlich zugesetzt. Meist kann man aber um den größten Matsch drum herum laufen.


                                                                                              Teilweise sind die Wanderwege „landunter“

                                                                                              Aber einen Vorteil hat der Weg: Wo er trocken ist, da ist er herrlich weich und federt. Wenn hier nicht so viele Radfahrer unterwegs wären sähe der Weg evtl. noch besser aus. Die Radler sind aber auch nicht so flexibel beim Ausweichen. Die Reifenspuren führen meist mitten durch den Matsch.


                                                                                              Natur am Wegesrand des E1

                                                                                              Leider hat man nur selten Blick ins Tal – die Bäume unterhalb der Kante sind zu hoch oder es geht nicht steil genug runter. Als ich mich der alten Bahnlinie nähere, die in meiner Karte noch eingetragen ist sehe ich, dass die sicher schon viele Jahre abgebaut ist. Wo der Weg laut Karte direkt an einer Straße entlang führen soll ist dieser mit extra Abstand im Wald geführt. Nach dem Pass führt mich der E1 etwas im Tal entlang um beim Klusenberg wieder auf den Kamm zurück zu kehren.


                                                                                              Traumwege auf dem E1 – Auf dem Eggegebirgskamm

                                                                                              An der „Schönen Aussicht“ mache ich mit schöner Aussicht Pause – immer noch alleine.


                                                                                              Die Hütte an der „Schönen Aussicht“


                                                                                              Schöne Aussicht an der Schönen Aussicht

                                                                                              Ich habe bisher nur einen Radler getroffen der am Samstag in Celle gestartet ist und bis Siegen will. Der wird über die umgepflügten und matschigen Wege ganz schön fluchen!


                                                                                              Der E1 auf dem Westfalen-Wander-Weg

                                                                                              Den Betonweg vor zur Iburg spare ich mir. Ich ziehe lieber auf dem Westfalen-Wanderweg weiter. Erst später sehe ich, dass es dort ein Restaurant geben soll. Schade, davon gibt es so wenige hier am Weg und wenn dann mal eines in erreichbarer Weiter ist, liest man erst 5 Km später was davon.


                                                                                              Überall steht das Heidelbeerkraut

                                                                                              Hier verlässt mich auch der Jakobsweg, den ich mal wieder kreuze.


                                                                                              Auf dem E1 von Hütte zu Hütte

                                                                                              Auf tollen Wegen geht es weiter von Hütte zu Hütte. Nur sind die Hütten eben immer nur Unterstandshütten. Teilweise mit toller Sicht geht es immer am Grad entlang.


                                                                                              Tolle Weitblicke auf dem Weg in den Teutoburger Wald

                                                                                              Irgendwo in dieser Gegend wollte ich eigentlich übernachten. Ich telefoniere mit der Silbermühle, die sehr schön sein soll, nach einem Bett. Aber nur Anrufbeantworter. Na, es ist eben Nebensaison. Da lasse ich es mal darauf ankommen. Sicherheitshalber hinterlasse ich eine Rückrufbitte.


                                                                                              Ausblick kurz vor dem Feldromer Berg


                                                                                              Am Aufstieg zum höchsten Punkt des Eggegebirges

                                                                                              Über den Feldromer Berg (446 m) geht es zum höchsten Punkt des Eggengebirges, den Preußischen Velmerstot (464 m).


                                                                                              Der Eggeturm auf dem Preußischen Velmerstot

                                                                                              Dort steht auch der Eggeturm mit seinen 48 Stufen, den ich dann natürlich auch noch erklimme.


                                                                                              Blick nach Nord-West nach Horn

                                                                                              Am Horizont ist das Hermannsdenkmal erkennbar. Da will ich morgen hin!
                                                                                              Hier treffe ich 3 Wanderer auf einmal! Man, das wimmelt hier ja geradezu!


                                                                                              Grandioser Eggeturm

                                                                                              So langsam reicht es mir dann aber auch für heute. Ich steige noch auf den Lippischen Velmerstot (441 m) und steige dann nach Norden ab.


                                                                                              Der Lippische Velmerstot

                                                                                              Oben stand ein riesiges Schild auf dem ein direkter Weg zur Silbermühle eingezeichnet war.


                                                                                              Tolle Wege am Lippischen Velmerstot

                                                                                              Und den nehme ich auch – aber nur gibt es den nicht. Also steige ich querwaldein hinab bis zu dem Waldweg, der zur Silbermühle führt. Ziemlich fertig komme ich dort an. Sieht aber mal richtig gut aus hier!


                                                                                              Die Silbermühle im Silbertal bei Leopoldstal

                                                                                              Nur leider scheint sie voll zu sein. So telefoniere ich rum und werde nur 2 Kilometer weiter im Waldschlösschen von Horn fündig. So breche ich nach einer ausgiebigen Pause nochmal auf und komme dort gegen 18 Uhr an. Beim sehr guten Abendessen kommt dann doch noch ein Rückruf von der Silbermühle sie hätten jetzt doch noch einen Platz für mich. Pech für die! Jetzt kehre ich nicht nochmal um! Essen und Zimmer sind hier gut und nur halb so teuer.
                                                                                              Was mir heute aufgefallen ist: Ich habe heute Unmengen an Wanderzeichen gesehen. Auch gestern schon. Es gibt hier sehr viele Wanderwege, auf denen der E1 stellenweise entlangführt. Hier mal eine Auswahl von heute:


                                                                                              Lauter Wanderwege auf denen ich heute unterwegs war

                                                                                              Aber leider scheinen nicht so viele Wanderer unterwegs zu sein, dass es sich lohnt direkt an den Wegen Hütten, Gasthöfe oder andere Infrastruktur zu betreiben. Sehr schade! Denn der Eggeweg ist wirklich toll!
                                                                                              Müde falle ich nach einem langen Wandertag ins Bett. Hoffentlich wird es morgen auch wieder so schön! Gute Nacht!
                                                                                              Angehängte Dateien
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                                                                                              Kommentar


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                                                                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                Den Eggeweg habe ich mir fest für nächstes Jahr vorgenommen, nachdem ich ihn die letzten zwei Jahre zugunsten anderer Strecken immer wieder aufgeschoben habe. Die Fotos sorgen schon mal für Vorfreude.
                                                                                                Wandern auf dem E1

                                                                                                Kommentar


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                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                  Da bist Du wieder in einer schönen Ecke unterwegs gewesen und wohl meistens mit schönem Wetter ! Willebadessen habe ich zweimal als Startpunkt benutzt, weil man von da so schnell ins Grüne kommt. Silbermühle für Kaffee und Kuchen ist auch nett, v.a. bei Sonne mit Platz am Wasser. Oft aber auch sehr gut besucht - war das letzte Mal auch an Pfingsten gewesen. Meine Tour damals hatte ich eigentlich nur für zwei Tage geplant, aber weil´s dort so schön im sonnigen Wald war hatte ich um einen Tag verlängert ( etwas Ärger bekommend).
                                                                                                  Zuletzt geändert von Prachttaucher; 25.05.2016, 12:03.

                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                    • 8931
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                                                                                                    Hmm....der Eggeweg! Ein herrlicher Abschnitt. Nachdem ich da letztes Mal im Schnee durchgestapft bin, machen mich Deine sonnigen Bilder etwas neidisch.

                                                                                                    Jetzt bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt!
                                                                                                    Zuletzt geändert von MaxD; 25.05.2016, 18:57.
                                                                                                    ministry of silly hikes

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                                                                                                      Freak
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                                                                                                      • 10870
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                                                                                                      In einigen Tagen bist du 5 Jahre auf dem E1 unterwegs. Da könnte man glatt neidisch werden ob deines Durchhaltewillens. Ist eine längere Etappe in Sicht? So im Stil längst vergangener Caminos? Mittlerweile sind An- und Rückreisen ja fast eigene Berichte wert.
                                                                                                      .

                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                        Lebt im Forum
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                                                                                                        • 9533
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                                                                                                        Zitat von MaxD Beitrag anzeigen
                                                                                                        Hmm....der Eggeweg! Ein herrlicher Abschnitt. Nachdem ich da letztes Mal im Schnee durchgestapft bin, machen mich Deine sonnigen Bilder etwas neidisch.

                                                                                                        Jetzt bin ich auf die Fortsetzung sehr gespannt!
                                                                                                        Ja, mit dem Wetter hat es dieses Jahr ganz gut gepasst! Und die Fortsetzung ist in Arbeit. Leider kann ich nicht immer so wie gerne wollte.

                                                                                                        Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                                                                                        In einigen Tagen bist du 5 Jahre auf dem E1 unterwegs. Da könnte man glatt neidisch werden ob deines Durchhaltewillens. Ist eine längere Etappe in Sicht? So im Stil längst vergangener Caminos? Mittlerweile sind An- und Rückreisen ja fast eigene Berichte wert.
                                                                                                        Hallo Werner.

                                                                                                        Ich war dieses mal schon etwas länger unterwegs als bei den letzten Etappen. Daher auch die GPX-Files bei den Tagen. Aber leider auch nicht so lange wie ich wollte. Irgendwann hat es mich runtergewaschen.

                                                                                                        Gruß Wafer

                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                          • 9533
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                                                                                                          #53
                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                          24. Tag: Horn - Lemgo

                                                                                                          Donnerstag, 5. Mai 2016 - Vatertag
                                                                                                          Strecke: 31 Km – Etappe: 104 Km - Gesamtstrecke: 734 Km
                                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 850 m
                                                                                                          Gehzeit: 8 h

                                                                                                          Nach gutem Frühstück bin ich gegen 8 Uhr 30 wieder auf dem Weg. Ein toller Waldweg zieht am Lönsdenkmal Lönsstein vorbei den Berg hinauf.


                                                                                                          Auf dem Bergrücken am Lönsstein

                                                                                                          Oben steht dann wieder Heidelbeerkraut satt. Und ein grandioser Blick durch lichte Birken und Buchen auf die umliegenden Berge. Wenn ich nicht gerade erst gestartet wäre – also hier würde ich Pause machen! Über den Bergrücken geht es weiter auf tollen Wegen bis sich der E1 den Externsteinen zuneigt.


                                                                                                          Abstieg zu den Externsteinen

                                                                                                          Ich komme von hinten an diese viel gepriesene Sehenswürdigkeit heran und staune, dass ich am Vatertag bei dem Wetter auch hier immer noch alleine bin. Deutschland deine Wanderer: Wo seit ihr? Aber ganz ehrlich: Mich stört es nicht, dass ich alleine bin!


                                                                                                          Aussicht von den Externsteinen nach Norden

                                                                                                          Mich wundert es nicht, dass diese Steine so berühmt und bekannt sind.


                                                                                                          Kuriose Bauwerke zur Erschließung der Externsteine

                                                                                                          Leider kann man nur noch auf einen der beiden hinaufsteigen. 156 Stufen sind am Vormittag noch kein Problem.


                                                                                                          Externstein-Impressionen

                                                                                                          Aber unter uns: Von unten gefallen sie mir besser: von vorne, von hinten, gespiegelt im See, ... Und all das ganze nur für mich alleine!


                                                                                                          Vatertag an den Externsteinen

                                                                                                          Irgendwann mache ich mich dann doch wieder auf den Weg.


                                                                                                          Rückblick auf die Externsteine

                                                                                                          Jetzt hat glaube ich jeder gemerkt, dass mir die Steine gefallen haben!
                                                                                                          Und wieder geht es durch herrliche Wälder über den Bärenstein nach Holzhausen.


                                                                                                          Generationenwechsel im Wald beim Bärenstein

                                                                                                          Aber gleich geht es auf der anderen Dorfseite wieder aus dem Ort hinaus und wieder hinauf auf den Stemberg. Der Blick geht frei bis zum gestern besuchten Eggeturm auf dem Preußischen Velmerstot.


                                                                                                          Stembergblicke

                                                                                                          Als es in den Wald gehen soll komme ich mit einem Wanderer ins Gespräch. Er berichtet mir irgendwann, dass er hier auf ca. 150 Wanderer wartet. Ein Grund mich sofort auf den Weg zu machen. Ich mag mich ja gefragt haben wo Deutschlands Wanderer sind. Aber in diesen Mengen brauche ich sie dann doch auch nicht.


                                                                                                          Am Stemberg unterwegs

                                                                                                          Der Eggeweg hat bei den Externsteinen aufgehört und den E1 an den Hermannsweg übergeben. Und der führt mich über den Rücken des Stembergs nach Berlebeck hinunter. Nur um gleich dahinter wieder auf die Höhe hinauf zu führen. Hier geht es ganz schön rauf und runter! Und so langsam füllen sich die Wanderwege mit Vatertagswanderern. Über den Hellberg nähere ich mich der Grotenburg mit dem Hermannsdenkmal.


                                                                                                          Das Hermannsdenkmal

                                                                                                          Erstmal außen rum und dann mitten rein. Ich drehe eine Runde um das Denkmal. Aber an der Kasse Schlange stehen um rauf zu dürfen, so groß ist die Neugier dann doch nicht. Auf der großen Wiese unterhalb ist für den Vatertag aufgebaut: Bierstand, Erbsensuppe mit Wurst aus der Gulaschkanone und jede Menge Bierbänke. Die sind aber noch recht leer.


                                                                                                          Vatertag am Hermannsdenkmal

                                                                                                          Mit einem Mitarbeiter der Lippischen Zeitungs ins Gespräch gekommen erzählt er mir, dass vor ca. 4 Wochen hier schon eine Frau auf dem E1 vorbeigekommen wäre und die wolle sogar zum Nordkap. Das kann eigentlich nur German Tourist auf ihrem Weg gewesen sein. Stolz erzählt er mir auch, dass heute Sternwandern wäre und hier über 1.500 Wanderer erwartet würden. Auf den Schock sehe ich zu, dass ich meine Suppe aufesse und loskomme. Aber zu spät! Ich habe echte Schwierigkeiten gegen den Strom vom Hermannsdenkmal weg zu kommen. Irgendwann verlässt aber zum Glück der E1 die Sternwanderroute. Ich mag mich ja heute Morgen gefragt haben wo Deutschlands Wanderer sind. Aber muss das gleich so deutlich beantwortet werden? Aber dass die da alle hinwollen kann ich gut verstehen: Ein richtig tolles Eck ist das hier!


                                                                                                          Alleenartige Wege führen mich nach Detmold

                                                                                                          Der E1 führt mich dann noch durch die Innenstadt von Detmold.


                                                                                                          Die Fußgängerzone von Detmold

                                                                                                          Ganz hübsch, so mit Schloss und Eisdiele und so.


                                                                                                          Das Detmolder Schloss

                                                                                                          Der Weg hinein am Knochenbach entlang war für einen Stadt wirklich ganz hübsch. Der Weg raus ist dann aber nicht ganz so hübsch: auf viel Teer geht es nach Klüt und weiter in Richtung Loßbruch. Dann besinnt sich der E1 aber wieder auf naturnahe Wege. Und der Blick zurück auf den Teutoburger Wald wir immer imposanter.


                                                                                                          Pause mit Teutoburger-Wald-Blick

                                                                                                          So ist z.B. der Fernsehturm von Bielefeld noch gut zu erkennen. Weiter hinten erkennt man die Bergkette immer noch, nur wird sie – zum Glück – immer trüber. Bedeutet das doch, dass das Wetter noch eine Weile so stabil bleibt.
                                                                                                          Bei einer die typischen Vatertagsausflugsgruppen (Bierwagen, Kübelwagen, Schnapspatronengürtel, ...) werde ich wiedermal auf ein Bier eingeladen. Habt dank ihr lieben Väter! Irgendwie scheine ich wieder sehr durstig aus zu sehen!


                                                                                                          Auf dem Weg nach Lemgo

                                                                                                          Bei Wahmbeck führt der E1 durch Gehöfte die ich mit Norddeutschland verbinde: Klinkerbauten, reduzierte aber große Gartenanlage, Veranda in der Sonne, schöne Türen, ... Ich komme mit einem einheimischen Wanderer ins Gespräch. Zusammen ziehen wir weiter in Richtung Lemgo.


                                                                                                          Auf schönen Wegen und durch tolle Landschaft führt der E1 durch das Lippische Bergland

                                                                                                          Wir biegen dann aber vom E1 ab um noch das Braker Schloss zu sehen.


                                                                                                          Auf dem Weg zum Braker Schloss

                                                                                                          Warum führt der E1 an sowas vorbei, wenn man schon durch eine Stadt tapern muss? Überhaupt finde ich die Wegführung zwischen Detmold und Lemgo optimierungsbedürftig: am Anfang viel Teer und am Ende am Schloss vorbei. Zudem ist der Weg vom Schloss zur Stadtmitte durch einen Park und an der alten Stadtmauer entlang wirklich schön. Die alte Hansestadt Lemgo hat schon sehr schöne Ecken! In der Altstadt habe ich dann für heute genug.


                                                                                                          Das Schloss Brake

                                                                                                          Was mir heute aufgefallen ist: Ich habe nicht sehr viele Insekten gesehen. Kaum Hummeln, keine Bienen und ganz wenige andere Insekten. Ist das noch zu früh für die? Blühen tut hier genug!
                                                                                                          Ich nehme das erstbeste Hotel, das am Weg liegt und verbringe den Abend in einem Bayerischen Biergarten. Auch heute wird es wieder schnell Nacht um mich herum! Auf Tour werde ich abends nicht sehr alt!
                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                            • 30.01.2013
                                                                                                            • 1944
                                                                                                            • Privat


                                                                                                            #54
                                                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                            Zitat von Wafer Beitrag anzeigen

                                                                                                            Warum führt der E1 an sowas vorbei, wenn man schon durch eine Stadt tapern muss?
                                                                                                            Das liegt vielleicht daran, dass der E1 ein geografischer Fernwanderweg und kein Premiumweg mit wissenschaftlich abgekarteter und juristisch einklagbarer Erlebnisoptimierung ist. Genauso wie der Soldat ab 1,50 m Wassertiefe selbständig mit Schwimmbewegungen zu beginnen hat, muss der Fernwanderer eventuell selbständig vom gekennzeichneten Weg abweichen, wenn er etwas Bestimmtes sehen will. Und Du hast es ja auch geschafft; es ist also tatsächlich möglich.

                                                                                                            Leitsatz: ›Wanderer, werde nicht weinerlich, wenn Du nicht gänzlich gegängelt wirst.‹
                                                                                                            Lebe Deine Albträume und irre umher

                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                              • 9533
                                                                                                              • Privat


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                                                                                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                              Zitat von Igelstroem Beitrag anzeigen
                                                                                                              Das liegt vielleicht daran, dass der E1 ein geografischer Fernwanderweg und kein Premiumweg mit wissenschaftlich abgekarteter und juristisch einklagbarer Erlebnisoptimierung ist. Genauso wie der Soldat ab 1,50 m Wassertiefe selbständig mit Schwimmbewegungen zu beginnen hat, muss der Fernwanderer eventuell selbständig vom gekennzeichneten Weg abweichen, wenn er etwas Bestimmtes sehen will. Und Du hast es ja auch geschafft; es ist also tatsächlich möglich.
                                                                                                              Nun, wie du schon festgestellt hast ist das nicht nur möglich sondern eigentlich auch mein normales Vorgehen. Hätte ich aber den Einheimischen nicht getroffen, hätte ich z.B. von dem Braker Schloss leider gar nichts mitbekommen. In den moderneren Führern steht sowas ja durchaus mit drin. Nur den, den ich vom E1 habe, da steht sowas (noch?) nicht drin. Und andere / aktuellere habe ich nicht gefunden. Schade eigentlich!
                                                                                                              Naja, vielleicht kann ich ja mal einen neuen schreiben wenn ich mal in Rente bin ...
                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 01.06.2016, 07:38.

                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                • 9533
                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                25. Tag: Lemgo - Aerzen

                                                                                                                Freitag, 6. Mai 2016
                                                                                                                Strecke: 38 Km – Etappe: 142 Km - Gesamtstrecke: 772 Km
                                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 850 m, ↓ 800 m
                                                                                                                Gehzeit: 9 h 30

                                                                                                                Punkt 7 Uhr stehe ich vor den geschlossenen Türen des Hotels. Überall steht zwar, dass es ab 7 Uhr losgeht aber dem ist wohl doch nicht so. Also drehe ich noch eine Runde durch die Altstadt von Lemgo.


                                                                                                                Die St. Nicolaikirche in Lemgo

                                                                                                                Die alten Häuser zeigen, dass die alte Hansestadt Lemgo früher ein reicher Flecken war.

                                                                                                                Imposante Bürgerhäuser der alten Hansestadt Lemgo

                                                                                                                Gegen halb 8 ist dann die Küche besetzt und man erbarmt sich meiner und ich darf ein ½ h früher Frühstücken als geplant. Heißt ja eigentlich auch Frühstück! So komme ich gegen 8 Uhr los als sich der Frühstücksraum füllt.


                                                                                                                Der alte Festungswall von Lemgo wurde zum Park

                                                                                                                Durch die Stadt geht es – wie zu erwarten war – auf Teer bis ich den Stadtrand erreiche und den Aufstieg zum Windelstein angehe. Steil schreibt sich der der Weg hinauf bis ich zu einem – leider geschlossenen – Aussichtsturm komme. Der ist aber nicht nur temporär zu. Das sieht recht dauerhaft aus!


                                                                                                                Geschlossener Aussichtsturm oberhalb von Lemgo

                                                                                                                Gleiches gilt für das Lokal direkt daneben. Schade! Die touristische Infrastruktur an diesem Teil des Weges ist eh schon sehr mager und der verbleibende Rest ist geschlossen oder zweckentfremdet.
                                                                                                                Wer glaubt nachdem man das Eggegebirge verlassen hat würden sich die Höhenmeter reduzieren, der wird hier eines Besseren belehrt. Im Lippischen Bergland geht es ständig auf und ab.


                                                                                                                Waldwege zwischen Lemgo und Hillentrup

                                                                                                                Nach dem Windelstein geht es wieder weit hinunter nur um dann wieder durch den Wald nach Hillentrup auf zu steigen. Tolle Kirche!


                                                                                                                Die Kirche von Hillentrup

                                                                                                                Und toller Urlaubsbauernhof mit Hallenbad und Sauna. Ob die Wanderer für eine Nacht aufnehmen habe ich nicht gefragt. Wäre heute auch eine extrem kurze Etappe. So ziehe ich weiter entlang dem Hansaweg, auf dem der E1 bis Hameln geführt wird.


                                                                                                                Auf dem Weg zum Steinberg

                                                                                                                Der Hansaweg ist sehr wenig auf Teer geführt. Hier wurde seit dem Druck meiner Karte auch die eine oder andere Wegänderung eingeführt.


                                                                                                                Denkmalgeschützte Wege zum Steinberg

                                                                                                                Am Steinberg wird es etwas unübersichtlich und der Gipfel ist sehr – sagen wir mal „steril“ und „menschgemacht“. Die Aussicht ist toll, der Gipfel selber weniger.


                                                                                                                Das Wesergebirge vom Steinberg aus gesehen

                                                                                                                Aber an den Wegen hier gibt es nichts zu meckern! Und an der Landschaft auch nicht!


                                                                                                                Das Weserbergland - stetiges Auf und Ab

                                                                                                                Der nächste kleine Ort empfängt mich wieder mit einem dauerhaft geschlossenen Hotel. Bei der Burg Sternberg soll es noch eines geben aber da kommt man nicht direkt vorbei. Und irgendwie habe ich noch keine Lust auf Pause. Also ziehe ich weiter, immer auf und ab an Winterberg (nur ein Hof!) vorbei und mal wieder hinab ins Tal – diesmal das Extertal – mit stillgelegter Bahnlinie. Die war sogar mal elektrifiziert. Die ganze Region hier scheint aktuell nicht wirklich zu florieren. Und das obwohl es hier sehr schön ist. Ich mache Vesper aus dem Rucksack und genieße die Aussicht.


                                                                                                                E1-Wanderwegimpressionen rund um Extertal

                                                                                                                Dann geht es mal wieder hinauf nach Hummerbruch (wo kommt jetzt so ein Name her?) und hinauf auf den Hohen Asch. So langsam melden sich die Knie. Vor allem abwärts mögen sie nicht so. Aber jetzt bin ja erstmal oben. Und da steht auch ein offener Turm. Also nehme ich die 70 Stufen noch mit. Die Aussicht belohnt die kleine Mühe!


                                                                                                                Aussicht auf der Hohen Asch

                                                                                                                Oben telefoniere ich nach einer Unterkunft. Die drei Hotels auf der Karte (Kompass – nie wieder!!!) gibt es alle nicht mehr. Es soll einen Griechen geben, der ein paar Zimmer hat. Den erreiche ich aber nicht. Und das nächste ist noch über 10 Km weg. Na, da wird es heute schon wieder sehr lang. Ich wollte doch kürzere Etappen machen. Na, dann aber morgen. Ich reserviere dort ein Zimmer und ziehe weiter.


                                                                                                                Schmetterling am Wegesrand

                                                                                                                Heute ist es richtig heiß geworden. Zum Glück führt ein Großteil des Weges im Wald. Dazwischen gibt es immer wieder tolle Aussichten ins Weserbergland rundum. Hier komme ich dann auch an die Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.


                                                                                                                Ein grenzwertiger Ort: Reine - halb in Nordrhein-Westfalen und halb in Niedersachsen

                                                                                                                Seit Beginn meiner Wanderung scheint die innenpolitische Sicherheitslage noch nicht soweit eskaliert zu sein, dass an Landesgrenzen Grenzkontrollen stattfinden.


                                                                                                                An der Grenze zwischen Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen

                                                                                                                So marschiere ich unbehelligt und ohne Visum ins Land der niederen Sachsen ein. Oder sagen wir lieber: ich schleiche ein. Denn so langsam kann ich die Arthrose kaum noch ignorieren.


                                                                                                                Erste Eindrücke von Niedersachsen

                                                                                                                So schleiche ich über den Lüningsberg am Kammweg entlang und freue mich sehr als das Gasthaus endlich in Sicht kommt.


                                                                                                                Darth Vader lässt grüßen

                                                                                                                Ich beziehe ein tolles Zimmer, erledige den Waschtag und lasse mich noch draußen in der Sonne nieder. Zum Essen gehe ich lieber rein. Es geht ein leichter aber angenehmer Wind aber ich esse meine Speisen lieber warm. Und morgen wird es kürzer – versprochen! Außerdem will ich in Hameln nach Topografische Karten schauen. Von den Kompasskarten habe ich jetzt genug. Im Netzt hatte ich nur leider keine anderen gefunden. Dann muss ich für den Muttertag aus der Ferne noch Sträuße organisieren – selbständig hat das bei den Kids leider noch nicht geklappt.
                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                  26. Tag: Aerzen – Bad Münder

                                                                                                                  Samstag, 7. Mai 2016
                                                                                                                  Strecke: 32 Km – Etappe: 174 Km - Gesamtstrecke: 804 Km
                                                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 800 m, ↓ 825 m
                                                                                                                  Gehzeit: 8 h 30

                                                                                                                  Die Sonne scheint schon früh zum Fenster rein. Na also – geht doch! Bei uns zuhause soll es regnen! Frühstück gibt es ab 8 Uhr. So bin ich heute gegen 8 Ihr 30 kurz-ärmelig und -hosig unterwegs. Zuerst geht es eh über Felder nach Königsförde hinunter.


                                                                                                                  Auf dem Weg nach Königsförde

                                                                                                                  Welch hochtrabender Name für dieses Örtchen.


                                                                                                                  Nur ganz kurz gehe ich neben der Straße entlang - Auf dem Radweg rechts

                                                                                                                  Über Wiesen komme ich nach Dehrenberg und weiter hinauf an den Waldrand.


                                                                                                                  Wiesenwege führen nach Dehrenberg

                                                                                                                  Dort steht ein komplettes Klassenzimmer unter den Bäumen. Nette Idee für Naturkundeunterricht. Aber ob die Kids im Schullandheim wirklich Unterricht besuchen wollen? Durch den Wald geht es leicht fallend auf den Klütturm zu. Leicht fallend? Irgendwas stimmt hier schon wieder nicht! Ein Hundegassigeher klärt mich auf wo ich wirklich bin und zeigt mir eine Abkürzung damit ich nicht mehr umdrehen muss.


                                                                                                                  Auf Waldwegen geht es auf Hameln zu

                                                                                                                  Am Schullandheim Finkenborn treffe ich wieder auf den E1. Schon wieder ein Schullandheim? Diesmal sogar mit Hochseilgarten. Wozu brauchen die hier so viele davon? Haben da besorgte Eltern Angst, dass es wiedermal zu einem Exodus der Jugend kommen könnte und sie wollen sichergehen, dass sie dann auch eine Unterkunft finden? (Oder liegt es gar am nahen Atomkraftwerk Grohnde? Da wäre sichergestellt, dass die Kinder strahlend nachhause kommen! )
                                                                                                                  Ein paar Meter weiter komme ich an den Klütturm (258 m).


                                                                                                                  Der Klütturm Süd-Westlich von Hameln

                                                                                                                  99 Stufen und 50 Cent trennen mich noch von dieser grandiosen Aussicht auf Hameln.


                                                                                                                  Hameln vom Klütturm aus gesehen


                                                                                                                  Aerzen - Mein heutiger Startort

                                                                                                                  Beim steilen Abstieg in die Innenstadt merke ich dann, dass ich etwas an meinem Magnesiumhaushalt tun muss.


                                                                                                                  Abstieg vom Klütturm nach Hameln

                                                                                                                  Die nächste Apotheke am Weg kann‘s aber richten. Auf der Weser sind zwei Kanuten unterwegs. Sie haben ihre Regenschirme aufgespannt und lassen sich von der leichten Briese wie mit einem Segelboot die Weser runter treiben.


                                                                                                                  Sportlich hochaktive Kanuten auf der Weser

                                                                                                                  In der Innenstadt ist irgendein Fest. Auf jeden Fall viel Trubel. So besorge ich mir noch eine Anschlusskarte, die mir noch fehlt und verlasse nach kurzem Vesper aus dem Senegal die Innenstadt wieder.


                                                                                                                  Die Innenstadt von Hameln - Mit Kindern und ohne Ratten

                                                                                                                  Hier ist dann der E11 ausgewiesen, wo der E1 entlangführen sollte. Aber auch damit werde ich fertig. Der E11 sieht auf der Karte aber auch sehr interessant aus: Er kommt auf dem Grat des Wesergebirges aus Westen nach Hameln rein und verlässt Hameln wieder im Osten um auf den Grat des Ith hinauf zu führen. Aber ich bin ja auf dem E1 unterwegs. Der führt dann entlang einer Straße hinauf zum Bismarkturm. Nun, Straße hatte ich heute schon genug – also weiche ich auf Waldwege aus. Verpasse aber dadurch den Turm. Der soll aber eh wiedermal geschlossen sein. Und Türme hatte ich hier schon einige. Und da kommen auch noch einige mehr. Schöne Wege sind mir wichtiger! Ziemlich auf und ab geht es dann über die Heisenküche ins Sünteltal.


                                                                                                                  Welliehausen mit dem Süntel

                                                                                                                  In Unsen will ich heute eigentlich übernachten aber der Gasthof ist voll. Der nächste soll aber nur einen Kilometer weiter sein. So ziehe ich dann hinüber nach Welliehausen nur um fest zu stellen, dass die hier eine Hochzeit ausrichten und vermutlich sogar auch die Ursache für den vollen Gasthof in Unsen sind. Also bleibt mir nicht viel anderes übrig als den Süntel heute doch noch zu besteigen. Oben steht – wie kaum anders zu erwarten – ein Turm: Der Süntelturm (440 m).


                                                                                                                  Der Süntelturm mit Gastwirtschaft

                                                                                                                  Mit geöffneter Gastwirtschaft daneben. Schade, dass die hier keine Unterkünfte anbieten. Die 107 Stufen nehme ich natürlich mit. Mir wird sogar das hauseigene Fernglas mit hoch gegeben. Vielen Dank!


                                                                                                                  Grandiose Aussicht auf dem Süntelturm - Hier das Wesergebirge

                                                                                                                  Das hat sich echt gelohnt!


                                                                                                                  Holtensen und Hameln vom Süntelturm aus

                                                                                                                  Nach einer Erbsensuppe mit Wurst schlafe ich dann fast am Tisch ein. Jetzt aber los! Sonst wird das heute nix mehr!


                                                                                                                  Nachmittags am Süntelturm

                                                                                                                  Über breitere Waldwege steige ich zur Bergschmiede ab.


                                                                                                                  Schilderwald im Wald auf dem Süntel

                                                                                                                  Aber auch die bieten keine Unterkünfte an. Aber Bad Münder ist jetzt nicht mehr weit. Also genieße ich die Nachmittagssonne noch bei einem Radler und steige dann vollends ab bis nach Bad Münder.


                                                                                                                  An der Bergschmiede

                                                                                                                  Hier komme ich sehr gut unter: Sauna, Hallenbad, fairer Preis. Da gibt es nix zu meckern. Also rein in die Sauna und 2 ruhige Gänge nehmen und dabei noch ein paar Runden im Pool drehen. Da ich bei dem Wetter alleine im Wellnessbereich bin geht das ganz praktisch.
                                                                                                                  Den müden Muskeln hat die Sauna ganz gut getan. Eigentlich wollte ich ja heute nicht so weit. Aber 32 Km sind es dann doch wieder geworden. Aber immer noch weniger als gestern! Müde falle ich ins Bett. Gute Nacht – bis Morgen.
                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                    Fuchs
                                                                                                                    • 27.09.2015
                                                                                                                    • 1022
                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                    Einfach grandiose Fotos, toll, obwohl ich eher fürs einsame bin.
                                                                                                                    Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                      Erfahren
                                                                                                                      • 17.02.2013
                                                                                                                      • 162
                                                                                                                      • Unternehmen


                                                                                                                      #59
                                                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                      Hier ist dann der E11 ausgewiesen, wo der E1 entlangführen sollte. Aber auch damit werde ich fertig. Der E11 sieht auf der Karte aber auch sehr interessant aus: Er kommt auf dem Grat des Wesergebirges aus Westen nach Hameln rein und verlässt Hameln wieder im Osten um auf den Grat des Ith hinauf zu führen. Aber ich bin ja auf dem E1 unterwegs. Der führt dann entlang einer Straße hinauf zum Bismarkturm.
                                                                                                                      So, das interessiert mich jetzt: als ich vor vier Jahren diesen Weg gegangen bin, war der E1 über den Basberg ausgeschildert und der E11 über den Bismarckturm. Bei OSM ist aber jetzt wieder die (frühere) Wegführung des E1 über Bismarckturm und E11 über Basberg eingezeichnet. Wie war jetzt genau die Markierung vor Ort? War der Weg zum Bismarckturm als E1 oder als E11 markiert?
                                                                                                                      Wandern auf dem E1

                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                        Du hast meine Erinnerungen an die Externsteine und das Hermannsdenkmal aufgefrischt. Da war ich mal vor einigen Jahr(zehnt)en.
                                                                                                                        Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                          • 9533
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                                                                                                                          Zitat von Dogmann Beitrag anzeigen
                                                                                                                          Einfach grandiose Fotos, toll, obwohl ich eher fürs einsame bin.
                                                                                                                          Vielen Dank! Bei dem Wetter und den Motiven ist das aber eigentlich keine große Kunst!
                                                                                                                          Zum Thema Einsamkeit: Einsamer als zu der Zeit wo ich hier unterwegs war geht es kaum - zumindest in Deutschland. Als mir am letzten Tag eine Wandergruppe begegnet ist hat sich die Zahl der gesehenen Wanderer glatt verdoppelt - wenn ich den Massenauflauf am Hermannsdenkmal abziehe. Und so riesig war die Gruppe beileibe nicht. Klar, wenn man durch Orte kommt begegnet man immer Menschen. Aber die kann man zum Einen umgehen (die Orte meine ich - aber die Menschen natürlich auch! ) und zum Anderen möchte ich auf den Kontakt mit Menschen und Kultur einer Region ja auch nicht ganz verzichten. Ich denke da ist so ein Weg zu einer ungewöhnlichen Zeit eigentlich eine ganz gute Lösung!

                                                                                                                          Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                          So, das interessiert mich jetzt: als ich vor vier Jahren diesen Weg gegangen bin, war der E1 über den Basberg ausgeschildert und der E11 über den Bismarckturm. Bei OSM ist aber jetzt wieder die (frühere) Wegführung des E1 über Bismarckturm und E11 über Basberg eingezeichnet. Wie war jetzt genau die Markierung vor Ort? War der Weg zum Bismarckturm als E1 oder als E11 markiert?
                                                                                                                          Ich habe mir das jetzt auf meiner Karte (Kompass 848 Karte 1 - Hannover und Umgebung, Copywrite von 2012 und gedruckt 2016) und dem Wanderführer (auch Kompass, Wanderführer 1057, Europäischer Fernwanderweg E1, 8 Auflage 2008) nochmal angesehen. Da ist der E1 jeweils über den Bismarkturm eingezeichnet. Bei der Heisenküche bis Süntelturm sollen der E1 und der E11 zusammen auf einem Weg geführt werden. Davon habe ich wiederum nicht sehr viel mitbekommen weil ich da ja auch etwas außerhalb des Weges unterwegs war. In der Stadt bin ich etwas durch die Altstadt und habe nicht auf Wegzeichen geachtet. Erst als ich die Altstadt verlassen habe bin ich zum eingezeichneten Weg des E1 zurück und dort war er dann als E11 ausgewiesen. Auch der GPX-Track, den ich aus dem Netz geladen habe geht über den Bismarkturm. Leider kann ich jetzt die Herkunft des Tracks nicht mehr genau bestimmen. Dass die beiden Wege mal andersrum geführt wurden/werden sollten habe ich nicht mitbekommen und daher war ich dann ja auch etwas überrascht.
                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 11.06.2016, 11:22.

                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                            Erfahren
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                                                                                                                            • Unternehmen


                                                                                                                            #62
                                                                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                            Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                            Erst als ich die Altstadt verlassen habe bin ich zum eingezeichneten Weg des E1 zurück und dort war er dann als E11 ausgewiesen.
                                                                                                                            Danke! Dann wird die Situation heute auch noch so sein wie vor 4 Jahren und die Literatur ist leider veraltet. Dann kann ich heute Abend ja mal wieder Wanderwege bei OSM korrigieren.
                                                                                                                            Wandern auf dem E1

                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                              27. Tag: Bad Münder - Riehe

                                                                                                                              Sonntag, 8. Mai 2016
                                                                                                                              Strecke: 28 Km – Etappe: 202 Km - Gesamtstrecke: 832 Km
                                                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 450 m, ↓ 500 m
                                                                                                                              Gehzeit: 7 h

                                                                                                                              Heute komme ich erst gegen 8 Uhr 45 weg. Ich muss erst noch bis in die Stadtmitte von Bad Münder (120 m).


                                                                                                                              Die Stadtmitte von Bad Münder

                                                                                                                              Dort verliere ich erfolgreich den gut markierten E1 aus den Augen. Aber für sowas gibt es ja Karten. Ich wähle die Straße mit Bäumen hinauf zur Ziegelbuche: Der Planet sticht heute wieder heiß vom Himmel. Bei näherer Analyse der Karte stelle ich dann fest, dass ich die gerade erkämpften Höhenmeter wieder hergeben soll. Also disponiere ich mal wieder um und bleibe auf der Höhe und wandere auf breiteren Waldwegen zum Forsthaus Köllnischfeld (313 m).


                                                                                                                              Auf dem Weg auf den Deister

                                                                                                                              Dahinter geht es dann wieder auf dem originalen Weg zackig aufwärts. Und oben grüßt dann ein Turm nach dem anderen: Ein Funkturm, einer mit Radaranlagen aber auch der Annaturm (402 m). Eine schlichte Betonkonstruktion mit netter Hütte daneben.


                                                                                                                              Der Annaturm und die Gaststätte

                                                                                                                              Innen führt eine Treppe über 107 Stufen die 28 Meter nach oben. Bei Gegenverkehrt wird’s richtig eng! Ich hab’s abwärts ausprobiert! Die Aussicht oben lohnt aber mal wieder die Mühe. Beim Blick nach Süden und Westen hinterlässt das Weserbergland wieder tolle Eindrücke.


                                                                                                                              Blick vom Annaturm nach Westen

                                                                                                                              Mir gefällt so leicht gewelltes Land einfach gut. Nach Norden und Osten sehe ich dann, was auf mich zukommt: Es wird eben! Topfeben!


                                                                                                                              Blick vom Annaturm nach Nord-Osten - Es wird eben

                                                                                                                              Und mitten in dieser ebenen Weite liegt die Landeshauptstadt von Niedersachsen: Hannover. Laut Beschreibung sind das gerade mal 18 Kilometer Luftlinie.
                                                                                                                              Und einen richtig guten Kaiserschmarren haben die da in der Hütte unten! Die Hütte ist auch gut besucht.
                                                                                                                              Der weitere Weg des E1 führt wieder direkt am Kamm des Deister entlang.


                                                                                                                              Forstwirtschaft am Deisterkamm

                                                                                                                              Dieser erste höhere Kamm zieht jegliche Techniker an: ein Fernmeldeturm, noch eine Flugsicherungsanlage und natürlich Mobilfunkmasten. Und noch ein begehbarer Turm mit Gaststätte: Der Nordmannturm.


                                                                                                                              Ankunft am Nordmannsturm

                                                                                                                              Klar, dass ich auch hier rauf muss. Die 76 Stufen führen aber nicht ganz so weit hinauf, so dass der Blick ins Flachland noch von den Bäumen verdeckt ist.


                                                                                                                              Das Wesergebirge vom Nordmannsturm aus

                                                                                                                              Etwas unkonventionell führen ein paar Kabel von ein paar Antennen zur Gartenlaube. Da haben sich ein paar Amateurfunker niedergelassen um an einem europaweiten Kontest teil zu nehmen. Auch hier dürfte die exponierte Lage den Ausschlag für die Standortwahl gegeben haben.


                                                                                                                              Pause am Nordmannsturm

                                                                                                                              Auch hier ist die Küche gut. Langsam entwickelt sich das zu einem gastronomischen Streifzug. Nach den Erfahrungen der letzten Woche mal was ganz Neues.


                                                                                                                              Am Nordmannsturm

                                                                                                                              Und weiter geht es den Kamm entlang – tendenziell aber eher abwärts. Das Gasthaus an der Teufelsbrücke lasse ich mal aus. Vor drei Tagen wäre das noch nicht passiert! Und so langsam aber sicher nähere sich meine letzte Bergetappe ihrem Ende zu. Ich sehe es auch zunehmend am Schuhwerk der abnehmend sportlich ambitionierten Spaziergänger, die mir entgegen kommen.


                                                                                                                              Eindrücke von der letzten Bergetappe am Deister

                                                                                                                              Und dann stehe ich recht unvorbereitet vor der Mooshütte. Auf einer improvisierten Bühne steht ein Duo das nicht nur alpenländische Folklore zum Besten gibt. Aber ohne Talent ist eben auch das Beste nicht gut genug. Aber noch nicht so schlimm, um mich von einem Marschradler ab zu halten. Meine senioren Tischnachbarinnen brauchen eine Weile bis sie glauben können, dass man von Reutlingen bis zur Mooshütte wandern kann. Weiter ziehe ich über Bantorf weil mir hier noch eine Schöne Aussicht auf das Flachland versprochen wurde.


                                                                                                                              In Bantorf

                                                                                                                              Ich kreuze die Autobahn A2 und in Waltringhausen (71 m) auch den E1. So langsam reicht es mir für heute wieder. Und wenn ich dem E1 folgte würde ich die drei nächsten Nächtigungsmöglichkeiten umgehen. Für mich etwas überraschend tauchen Spuren von Steinkohlebergbau auf. Der Deister muss wohl mal einige Steinkohlebergwerke gehabt haben.


                                                                                                                              Auf dem Weg nach Riehe

                                                                                                                              Im nächsten Örtchen – Ort wäre hier etwas zu hoch gegriffen – liegt ein Landgasthof, der allein schon in den ersten paar Minuten beim Service das Hotel der letzten Nacht weit übertroffen hat. Und auch beim Preis liegen sie hier sehr gut.


                                                                                                                              Letzter Blick auf den Deister

                                                                                                                              Da ich schon deutlich vor 17 Uhr eingecheckt habe mache ich großen Waschtag und packe ein Päckchen um bisher nicht gebrauchtes heim zu schicken. Ich bin halt immer am Gewichtsoptimieren. Und was ich eine Woche nicht gebraucht habe werde ich hoffentlich auch die letzten Tage nicht mehr brauchen.
                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                • 9533
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                                                                                                                                28. Tag: Riehe - Steinhude

                                                                                                                                Montag, 9. Mai 2016
                                                                                                                                Strecke: 21 Km – Etappe: 223 Km - Gesamtstrecke: 853 Km
                                                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 50 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                Gehzeit: 6 h

                                                                                                                                Auch der Service beim Frühstück ist super: Wie ich meine Eier gerne hätte (gekocht, gerührt oder gespiegelt?) oder ob mir Fisch lieber sei? Trotzdem bin ich 8 Uhr 15 auf dem Weg. Auf Feldwegen - leider geteert – halte ich auf Haste zu. Hinter mir weichen die Berge immer weiter zurück.


                                                                                                                                Riehe mit dem Deister im Hintergrund

                                                                                                                                In Haste unterquere ich die Bahnlinie und finde direkt dahinter einen kleinen Weg, der in die richtige Richtung führt. Endlich blüht hier auch der Bärlauch.


                                                                                                                                Bärlauch im Wald nordwestlich von Haste

                                                                                                                                Der Wald ist voll von Knoblauchduft. Was ein paar Höhenmeter und ein paar Tage Sonnenschein doch ausmachen! Vor ein paar Tagen im Eggegebirge habe ich nur geschlossene Blütenansätze gesehen. Der E1 stößt von rechts wieder zu mir. Er war im Wald Haste im großen Bogen nördlich umgangen. Eine Brücke führt über den Mittellandkanal.


                                                                                                                                Am Mittellandkanal bei Idensen

                                                                                                                                Damit ist aber auch klar, dass das Bergland endgültig Geschichte ist. Wer baut einen Kanal ins Bergland wenn er ein paar Meter weiter Flachland zur Verfügung hat? An ihm geht es eine Weile entlang. Die Kähne sind recht international. Seit der Kanal fertig ist sind auch Polen und Tschechen auf ihm unterwegs. Nach dem Bergland vermittelt so ein Flachlandkanal gleich ein ganz anderes Flair.


                                                                                                                                Dammwildzucht bei Idensen?

                                                                                                                                Leider verlässt der Weg den Kanal bei Idensen schon wieder recht schnell um auf einen von Menschen aufgehäuften Berg zuzuhalten. Ich tippe ja mal auf Kalibergbau – ein Kalimanscharo gewissermaßen.


                                                                                                                                Mesmerode mit seinem Kalimanscharo

                                                                                                                                Aber es reizt mich gar nicht ihn zu besteigen. Sehr steil und oben staubt es gewaltig. Zwischen Feldern führt der E1 auf den Wald zu. Ich halte mich eher in Richtung der nördlichen Anhöhe in der Hoffnung einen guten Blick auf das Steinhuder Meer zu erhaschen. Das klappt aber nicht wirklich. Dafür rückt der Deister hinter mir in immer weitere Ferne.


                                                                                                                                Teich in Hagenburg

                                                                                                                                Durch Hagenburg führt ein schöner Weg zwischen den Siedlungen hindurch und auf der anderen Seite treffe ich den E1 wieder. Leider geht es ab hier wieder asphaltiert weiter. Des Radlers Freud, des Wanderers Leid!


                                                                                                                                Der E1 am Hagenburger Kanal

                                                                                                                                Auf der anderen Seite des Kanals liegt das Hagenburger Schloss.


                                                                                                                                Schloss Hagenburg

                                                                                                                                Durch die Moore und an Kanälen entlang geht es vor bis ans Steinhuder Meer. Wenn man sich den E1 so im Groben ansieht habe ich mich immer gefragt warum er hier nochmal nach Westen führt obwohl er beim Köllnischfeld schon gut 12 Km östlicher war.


                                                                                                                                Ankunft am Steinhuder Meer mit Blick auf Steinhude und Wilhelmstein

                                                                                                                                Als ich dann das Steinhuder Meer so sehe verstehe ich es! Das ist schon ein toller Kontrast zu den Bergen der letzten Tage! Am Ufer führt der wiedermal geteerte E1 nach Steinhude. Die Villen am Ortseingang lassen kaum den Blick auf das Meer zu. Aber ab dem Hafen wird das dann anders.


                                                                                                                                Am Hafen von Steinhude

                                                                                                                                Der Weg führt wieder direkt am Wasser durch das Städtle. Bei dem Wetter und den wenigen Leuten grandios!


                                                                                                                                In Steinhude ist tierisch was los

                                                                                                                                An der Infrastruktur kann man klar erkennen, dass man hier in der Hochsaison mit mehr Touristen zurechtkommt.


                                                                                                                                Steinhude Zentrum

                                                                                                                                Aber so leer, das hat schon was! Ich schlendere an der Promenade dahin und die Anzahl der Kilometer, die ich heute noch gehen will, schrumpft mit jedem Schritt.


                                                                                                                                Die Meerpromenade von Steinhude

                                                                                                                                In einem Restaurant direkt am Wasser esse ich Matjes mit Bratkartoffeln. Der Knaller! Bei uns im Schwabenland liegt deutlich zu wenig Fisch auf den Tellern! Irgendwann wird mir klar, dass das Restaurant auch Zimmer hat. Und eines davon wäre auch frei. Oben unter dem Dach mit „Meerblick“. Also wird die heutige Etappe kurzerhand hier für beendet erklärt, das Zimmer bezogen und in den Sportschuhen noch die eine oder andere Runde durch den Ort gedreht.


                                                                                                                                Eindrücke von Steinhude

                                                                                                                                Am Steg setze ich mich hin, lasse die Füße zu Wasser, meditiere etwas, ... lege ganz kurz den Kopf auch mal auf den Steg und – Zing – ist der Nachmittag um eine halbe Stunde kürzer. Die Zeit vergeht hier wie im Flug!
                                                                                                                                Der späte Nachmittag am Wasser ist der Traum!


                                                                                                                                Später Nachmittag am Steinhuder Bootssteg

                                                                                                                                Und die teergeschädigten Knie danken es mir – hoffentlich! Ich hatte ja damit gerechnet, dass die Absteigerei die Knie am meisten belastet. Aber dem scheint nicht so zu sein. Und je länger ich mir die Wege der letzten Tage durch den Kopf gehen lasse desto mehr kann ich die Outdoorfans verstehen, die den E1 mit dem Fahrrad machen. Wenn die Wege hier so weiter gehen, wäre das auch für mich eine echte Alternative. Und der Führer spricht von 33 Km für morgen. Oder von 16 Km. Eine Alternative scheint es nicht zu geben. Aber das lasse ich morgen auf mich zukommen. Jetzt genieße ich lieber den Augenblick und beobachte die Sonne bei ihrem Weg in Richtung Horizont.


                                                                                                                                Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Erster Akt

                                                                                                                                Der Abend wird dann noch mit einem grandiosen Sonnenuntergang und Aal Grün gekrönt – Was will der Wanderer mehr?


                                                                                                                                Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Zweiter Akt


                                                                                                                                Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Dritter Akt

                                                                                                                                Übrigens: Die Insekten sind doch da! Ich habe sie zwar noch immer nicht alle gesehen aber die haben mich gesehen! Zumindest die Stechmücken!


                                                                                                                                Sonnenuntergang am Steinhuder Meer - Letzter Akt
                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                  Freak

                                                                                                                                  Liebt das Forum
                                                                                                                                  • 21.01.2008
                                                                                                                                  • 11979
                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                  Boah - was für ein Sonnenuntergang ! Und dann auch noch echte Mücken - das ist ja Skandinavien pur.

                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                    Freak

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                                                                                                                                    • 12.07.2008
                                                                                                                                    • 43828
                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                    Schreib, schreib ...!

                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                      #67
                                                                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                      29. Tag: Steinhude - Scherenbostel/Bissendorf

                                                                                                                                      Dienstag, 10. Mai 2016
                                                                                                                                      Strecke: 38 Km – Etappe: 261 Km - Gesamtstrecke: 891 Km
                                                                                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 75 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                      Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                      Nach einem absolut grandiosen Frühstück bin ich um ½ 9 auf der Piste.


                                                                                                                                      Fürstliches Frühstück - Hier noch ohne Fischteller

                                                                                                                                      Es fällt mir schwer diesen Flecken zu verlassen. Aber man soll ja immer dann gehen, wenn man den besten Eindruck hat.


                                                                                                                                      Start in Steinhude

                                                                                                                                      Und besser kann es kaum noch werden. Der Weg ist zu Beginn nicht wirklich schön: Es geht durch Steinhude und hinaus in die weniger schönen Viertel.


                                                                                                                                      Petruskirche von Steinhude

                                                                                                                                      Dann kommt mal 1 Km unbefestigte Wege aber dann geht es lange auf betonierten Radwegen neben einer Straße entlang. An der Kaserne des Fliegerhorstes (da steht jetzt „BW-Dientleistungszentrum“ – was ist denn bitte damit gemeint? Ist die klassische Arbeit des Soldaten, nämlich Krieg zu führen, jetzt eine Dienstleistung?) Auch der S-Bahnhof von Poggenhagen ist kein High-Light.


                                                                                                                                      An der Leine wandern

                                                                                                                                      An einer viel befahrenen Straße geht es entlang nach Bordenau.


                                                                                                                                      Hübsch - aber recht militärisch orientiert

                                                                                                                                      Hinter dem Ort wird es dann aber echt schön!


                                                                                                                                      Der Bordenauer See

                                                                                                                                      Ein kleiner See, schöne Wanderwege, ... gut zu gehen!


                                                                                                                                      Waldwege auf dem Weg nach Otternhagen

                                                                                                                                      Ab der B6 entwickelt sich das dann aber wieder als recht festen und breiten Waldweg nach Ottenhagen.


                                                                                                                                      Typisch norddeutscher Bauernhof

                                                                                                                                      Hier ist zwar noch nicht ganz die Hälfte erreicht aber ich mache Mittagspause. Den Altersschnitt kann ich kaum beeinflussen: Sehr viele Rentner im deutlich oberen Altersbereich nutzen den sehr guten und Preiswerten Mittagstisch. Der dann folgende Weg durch das Ottenhagender Moor gefällt mir dann wieder sehr gut!


                                                                                                                                      Das Otternhagener Moor

                                                                                                                                      Nur was teilweise geteerte Wege in einem Naturschutzgebiet zu suchen haben verstehe ich nicht wirklich ...


                                                                                                                                      Typisch Niedersachsen: Mehr Pferde als Rinder auf den Weiden

                                                                                                                                      Die Wirtschaften, die laut meiner Karte an der Strecke liegen sollen haben alle zu.


                                                                                                                                      Endlose Rapsfelder auf dem Weg nach Scherenbostel

                                                                                                                                      Ab Schadehop wird der E1 dann wieder anders geführt als auf der Karte. Aber eines ist klar: Schöner! Auf kleinen Waldwegen geht es auf Scherenbostel zu. Am Ortseingang verliere ich den E1 dann etwas aus den Augen. Na, egal! Jetzt schaffe ich den Rest vollends selber.


                                                                                                                                      Tolle Waldwege führen mich nach Scherenbostel

                                                                                                                                      Über Feldwege komme ich nach Bissendorf und steuere das Hotel in der Ortsmitte neben der Kirche an.


                                                                                                                                      Der Kirchturm der St.-Michaelis-Kirche in Bissendorf

                                                                                                                                      Das ist aber voll. Schon seit Wochen ausgebucht. Und viele Alternativen kennt Google-Maps nicht. Aber der Hotelbesitzer. Er besorgt mir ein Zimmer etwas südlich von Scherenbostel. Da noch andere Gäste des Hotels dort untergebracht sind habe ich eine Mitfahrgelegenheit. Sowas muss ich mir morgen auch suchen. Die 3 Km brauche ich nicht nochmal. So schön waren sie dann wirklich nicht. Überhaupt habe ich den Eindruck, dass ich hier wieder auf einem „Verbindungsweg“ unterwegs bin. Das waren in der Vergangenheit immer die Strecken, die weniger gut strukturiert waren, kaum Wegweiser hatten und z.B. auch keine Bänke für Pausen.

                                                                                                                                      Beim Abendessen (Spargel mit Schinken und zerlassener Butter) komme ich mit dem Chef des Hauses ins Gespräch. Er geht rum und erfreut sich der heimatlich schwäbischen Klänge. Er bietet mir an, mich morgen nach Bissendorf mit zu nehmen weil er am Vormittag eh wieder Spargel holen müsse. Da wäre er eh in der Richtung unterwegs. Er würde mich auch weiter mitnehmen aber das will ich natürlich nicht. Ich will mir ja eigentlich nur den nochmaligen Weg nach Bissendorf sparen.
                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                        Du hättest gleich nach der zweiten Schranke am Poggenhagener Bahnhof rechts ins Wäldchen abbiegen können, dann ein Stück oben auf dem Hügel an der Bahnlinie entlang und dann links ab parallel zu den Häusern durch’s Grüne bis kurz vor die Bordenauer Brücke. In den OSM-Karten sind die Pfade eingezeichnet. Es ist zwar nur ein relativ kurzes Stück, aber ein hübsches.

                                                                                                                                        Das Dienstleistungszentrum ist meines Wissens keine Kaserne, sondern ein Einrichtung zur Versorgung derer, die in Kasernen leben und arbeiten. Im Museum des Fliegerhorstes steht übrigens eine JU52, die brummelt auch hin und wieder durch die Lüfte :-)

                                                                                                                                        Leider warst Du 2 Monate zu früh für’s "Blaubeerparadies" Brelingen/Wald, das macht erst am 15. Juli auf. Dort steht dann auch dieser vielsagende, aber etwas nicht mehr ganz up-to-date Wegweiser: klick Aber Du hattest Glück, als ich da gestern entlang radelte, waren die paar hundert Meter Wirtschaftsweg durch den Wald übersät mit tiefen Pfützen. Stehenbleiben war nicht angesagt, wegen Mücken-Aufkommens, d.h. zu Fuß müsste man dort gerade wahrscheinlich eher joggen.

                                                                                                                                        Es ist nach wie vor spannend, wie die Gegend in Gegenrichtung aussieht
                                                                                                                                        Zuletzt geändert von lina; 23.06.2016, 18:59.

                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                          • 9533
                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                          Hallo Prachttaucher.

                                                                                                                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Boah - was für ein Sonnenuntergang ! Und dann auch noch echte Mücken - das ist ja Skandinavien pur.
                                                                                                                                          Noch nicht ganz Skandinavien. Aber was nicht ist kann ja vielleicht noch werden ...

                                                                                                                                          Gruß Wafer


                                                                                                                                          Hallo Lina.

                                                                                                                                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Schreib, schreib ...!
                                                                                                                                          Ich würde auch lieber ständig schreiben. Aber es klappt halt nicht immer: Job, Frau, Kinder, Haus, Garten, andere Hobbies, ...

                                                                                                                                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Du hättest gleich nach der zweiten Schranke am Poggenhagener Bahnhof rechts ins Wäldchen abbiegen können, dann ein Stück oben auf dem Hügel an der Bahnlinie entlang und dann links ab parallel zu den Häusern durch’s Grüne bis kurz vor die Bordenauer Brücke. In den OSM-Karten sind die Pfade eingezeichnet. Es ist zwar nur ein relativ kurzes Stück, aber ein hübsches.
                                                                                                                                          Tja, wenn man das immer vorher so genau wüsste! Ich schaue mir Wege im Vorfeld eigentlich immer gut an und wähle häufig andere Varianten. Wie man liest auch teilweise recht großräumig. Aber alle Optimierungen findet man auch nicht. Und diese hatte ich nicht auf dem Schirm. List sich aber gut!

                                                                                                                                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Leider warst Du 2 Monate zu früh für’s "Blaubeerparadies" Brelingen/Wald, das macht erst am 15. Juli auf. Dort steht dann auch dieser vielsagende, aber etwas nicht mehr ganz up-to-date Wegweiser: klick
                                                                                                                                          Das wäre genau das gewesen, was ich gerne mitgenommen hätte! Ich liebe Blaubeeren!!! Ich bin ja an einigen Plantagen vorbei gekommen. Den Wegweiser habe ich leider nicht gesehen.

                                                                                                                                          Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                          Es ist nach wie vor spannend, wie die Gegend in Gegenrichtung aussieht
                                                                                                                                          Ich spickel auch immer bei dir wie der Weg andersrum aussieht. Selten, dass wir das gleiche Motiv haben. Und wenn, wie z.B. am Hagenburger Schloss, sind die Motive erst auf den zweiten Blick als gleich zu erkennen. Ich bin mir nicht mal sicher ob jemand, dem man die Bilder ohne Beschreibung vorlegen würde klar erkennen würde, dass wir in etwa das gleiche Vorhaben angehen. Das macht die Sache aber auch irgendwie spannend! Jeder sieht eben was anderes.

                                                                                                                                          Gruß Wafer

                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                            • 9533
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                                                                                                                                            30. Tag: Scherenbostel/Bissendorf - Groß Hehlen

                                                                                                                                            Mittwoch, 11. Mai 2016
                                                                                                                                            Strecke: 38 Km – Etappe: 299 Km - Gesamtstrecke: 929 Km
                                                                                                                                            Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                            Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                            So starte ich 8 Uhr 45 da, wo ich gestern aufgehört habe.


                                                                                                                                            Grüner Spargel

                                                                                                                                            Hinter Bissendorf geht es durch Pferdekoppeln. Überhaupt scheinen hier mehr Pferde als Rinder rum zu stehen. Und wenn mal Rinder rumstehen, dann sehen sie nicht aus wie man es erwartet!


                                                                                                                                            Diverses Viehzeug unterwegs

                                                                                                                                            Etwas kreuz und quer geht es in der Morgensonne auf alleenbestandenen Wegen entlang. Kurz vor der Autobahn A352 habe ich den E1 dann wieder. Zwar etwas ältere Wegmarkierungen aber genau da wo sie laut Karte verlaufen sollen. Es geht auf schönen Wegen durch eine Wochenend-/Schrebergarten-Siedlung. So genau ist der Unterschied manchmal nicht zu erkennen.


                                                                                                                                            Schöne Pfade auf dem alten Weg nach Fuhrberg

                                                                                                                                            Dann kreuze ich noch die A7 und halte dahinter nach Norden. Und schon kommen von links neue E1-Markierungen. Jetzt bin ich also doppelt richtig! Schnurgeradeaus geht es nach Fuhrberg.


                                                                                                                                            Auf dem Weg nach Fuhrberg

                                                                                                                                            Dort mache ich einen Boxenstopp.


                                                                                                                                            Tolles Haus in Fuhrberg

                                                                                                                                            Ab hier wird es wieder etwas heikel. Ich habe keine Karte sondern nur Bitmaps von Karten auf dem Handy. Die hatte ich im Vorfeld mit den aktuellen Topographischen Karten und diversen Wegbeschreibungen erstellt sowie mittels KML-Dateien um Wanderwegen ergänzt. Aber die Navigation scheint einfach: Immer geradeaus bis Allerhop. Das sollte ich hinkriegen!


                                                                                                                                            Es geht geradeaus

                                                                                                                                            Schaffe ich auch. Bis ich an einem Moorgraben stehe und kein Wanderzeichen mehr sehe. Ein Blick aufs Handy beruhigt: Kein Problem! Der Weg geht ca. 1 Km weiter links. Also schlage ich mich nach Norden, überspringe einen Moorgraben und quere eine Wiese.


                                                                                                                                            Gelber Ginster

                                                                                                                                            Ich gehe an der Straße entlang bis der nächste Feldweg wieder nach Norden geht und schon habe ich den E1 wieder.


                                                                                                                                            Norddeutsches Flachland in Niedersachsen

                                                                                                                                            Aber eigentlich nicht da, wo er laut Karte hingehört. Ohne gute und aktuelle Karten ist das halt einfach Käse!


                                                                                                                                            Holz am Weg

                                                                                                                                            Ich folge der Markierung und komme durch recht unnatürlichen Wald nach Wietzenbruch.


                                                                                                                                            Sterile Baumzucht

                                                                                                                                            Immer außen rum geht es am Ortsrand entlang bis der Weg wieder in den Wald führt.


                                                                                                                                            Im Wald um Wietzenbruch

                                                                                                                                            Er überquert einen Kanal mit einem fast stehenden Gewässer und führt dann an diesem entlang.


                                                                                                                                            Brücke über den Fuhsekanal

                                                                                                                                            So langsam knurrt der Magen. Mittag war eigentlich schon lange in einem der verpassten Orte geplant. Weiter geht es auf schönen Waldwegen auf Celle zu. Meist am Kanal entlang.


                                                                                                                                            Am Fuhsekanal

                                                                                                                                            Irgendwann mache ich es wie Hape und bestelle beim Universum eine Kneipe, die noch Mittagstisch hat. Und siehe da: Es funktioniert! An der nächsten Ecke liegt eine Waldgaststätte und hat einen grandiosen Mittagstisch: Rumpsteak an Steinpilzsoße mit frischem Spargel! Als Nachtisch frische Erdbeeren mit Vanilleeis und Sahne.
                                                                                                                                            Irgendwann rolle ich in Richtung Celle weiter.


                                                                                                                                            Waldwege nach Celle

                                                                                                                                            Ich will heute noch in die Innenstadt und mir eine Karte kaufen. Dieses kartenlose Gehen macht mich ganz kirre. So komme ich an der Fuhse entlang in die Nordstadt von Celle. Mit schöner Backsteinkirche – gefällt mir gut. Nur leider ist sie mal wieder zu. Ja sind wir hier denn in Spanien?


                                                                                                                                            Backsteinkirche in Celle Neustadt

                                                                                                                                            Durch einen Park geht es zum Schloss. Einfach toll! Wenn nur der E1 immer so clever geführt würde!


                                                                                                                                            Das Schloss von Celle

                                                                                                                                            Dann führt er mich noch durch die Altstadt. An einer Buchhandlung decke ich mich mit aktuellen topographischen Karten ein. Dann stromere ich noch durch die Gassen der Altstadt, genieße ein Radler in der Sonne eines Kaffees und lege mir den weiteren Verlauf des späten Nachmittags zurecht.


                                                                                                                                            Celler Altstadteindrücke

                                                                                                                                            Eigentlich geht es mir noch ganz gut und so ziehe ich noch weiter durch einen Park hinter der Altstadt und an der Aller entlang.


                                                                                                                                            Wege aus der Celler Innenstadt hinaus

                                                                                                                                            Durch einige Vororte geht es weiter bis ich über Felder nach Groß Hehlen komme. Hier schickt mich das eine Hotel zum Abendessen in das andere – weil es hier sonst nichts zu essen gibt. Da gehe ich lieber gleich in das andere und inspiziere bei der Gelegenheit dann nicht nur Küche und Keller sondern auch Sauna und Hallenbad.


                                                                                                                                            Schmetterling am Wegrand nach Groß Hehlen

                                                                                                                                            Ab Celle bin ich ja auf dem Heidschnuckenweg unterwegs. Also muss heute mal ein Heidschnuckenbraten auf den Teller. Lecker! Bin mal gespannt wie es morgen weiter geht! Gute Nacht!
                                                                                                                                            Angehängte Dateien
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                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                                                              • 9533
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                                                                                                                                              31. Tag: Groß Hehlen - Wietzendorf

                                                                                                                                              Donnerstag, 12. Mai 2016
                                                                                                                                              Strecke: 39 Km – Etappe: 338 Km - Gesamtstrecke: 968 Km
                                                                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 75 m
                                                                                                                                              Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                              Eigentlich habe ich heute gut geschlafen aber trotzdem bin ich wieder früh wach. Kurz nach 6 Uhr bimmelt zuhause immer der Wecker. Und der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier. Da es hier ab 6 Uhr 30 Frühstück gibt drehe ich mich zwar nochmal rum, kann aber nach einem guten Frühstück gegen 8 Uhr 15 schon los. Zuerst muss ich auf den Weg zurück. Und dann geht es durch recht sterile Wälder schnurgeradeaus nach Norden.


                                                                                                                                              Hinter Celle geht es durch phantasielose Baumplantagen

                                                                                                                                              Also so hatte ich mir dir Heide nicht vorgestellt! Ich habe noch so ein Bild im Kopf als ich als Kind mal mit meinen Eltern in der Lüneburger Heide war. Und das sah anders aus! Die mit dem Lineal gezogenen Waldwege lassen erkennen, dass das so wohl noch eine Weile bleibt. Einzig wird der Weg sandiger. Und das ist mitunter recht anstrengend.


                                                                                                                                              Sandige Wege führen von Groß Hehlen nach Norden

                                                                                                                                              Dafür gibt es aber ab und zu interessantes am Wegesrand.


                                                                                                                                              Eine Libelle

                                                                                                                                              Die Wildecker Heide ist dann wirklich recht schön. Und der Wald wird ganz langsam wieder natürlicher. Diese Telegraphenmasten in Reih und Glied mag ich gar nicht.


                                                                                                                                              An der Wildecker Heide

                                                                                                                                              Die Heidestücke bei Severloh lassen dann schon ahnen, dass es auch besser geht.


                                                                                                                                              Die Heide bei Severloh

                                                                                                                                              Am Dehningshof ist dann die erste Pause des Tages angesagt. Rund um den Angelbecksbusch mit seinen Seen gefällt es mir dann auch schon wieder ganz gut.


                                                                                                                                              Der See beim Angelbecksbusch

                                                                                                                                              Die Bögen, die der Heidschnuckenweg schlägt, um die einzelnen Heiden ab zu klappern, spare ich mir aber. Ich denke in der Nordheide kommt davon noch genug.


                                                                                                                                              Auf dem Weg nach Hermannsburg

                                                                                                                                              Deshalb peile ich ab hier Hermannsburg direkt an.


                                                                                                                                              In Hermannsburg

                                                                                                                                              Nach einem verspäteten Mittagessen wandere ich dann über Baven und Backebergs Mühle nach Willighausen. Wieder so ein markiger Ortsname! Am Lönsstein (schon wieder einer?) treffe ich den Heidschnuckenweg mit dem E1 wieder.


                                                                                                                                              Schöne Wege hinter Hermannsburg

                                                                                                                                              Den beiden folge ich dann nach Wietzdendorf. Keine wirkliche Knalleretappe. Und mir wird klar warum so viele beim E1 im Norden eher an ihr Fahrrad als an ihre Wanderstiefel denken: Alles ist recht eben, breit und in der Regel fest und entsprechend gut mit dem Fahrrad zu befahren. Aber auch Reitsportfreunde kommen hier auf ihre Kosten.


                                                                                                                                              Die Südheide ist Pferdeland

                                                                                                                                              Der Gasthof in Wietzendorf hat einen schönen Biergarten in dem ich die nächsten Etappen anschaue. Also ewig darf das so nicht weiter gehen. Entweder ich wandere morgen nach Soltau und fahre heim um ein andermal mit dem Rad wieder zu kommen oder ich lasse Soltau ganz weg und steuere die Lüneburger Heide direkt an.


                                                                                                                                              Auf dem Weg nach Wietzendorf

                                                                                                                                              Ob die durchgängig mit dem Rad zu befahren ist weiß ich nicht. Wenn der Sand trocken und tief ist, wird das vermutlich nicht sehr lustig.
                                                                                                                                              Angehängte Dateien
                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                • 11979
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                                                                                                                                                Halte durch ! In der Südheide muß man vielleicht wirklich die Schlenker zu den "Heidchen" mitnehmen und ich kenne dort auch nur die Wegführung des Heidschnuckenwegs... Spätestens die Nordheide ist aber wirklich Klasse, da fahre ich oft hin. Und ein Rad wäre dort bei den häufigen Sandwegen eher hinderlich.

                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                  Neu im Forum
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                                                                                                                                                  • 9
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                                                                                                                                                  Hallo Wafer,

                                                                                                                                                  du hast meine Heimatgegend auf den Fotos gut getroffen. Um Celle herum ist die Wegverlegung für mich eine Verbesserung. Ich war erst überrrascht als auf meiner Laufrunde plötzlich die E1 Markierungen auftauchten. Ansonsten geht es mir in der Südheide ähnlich. Das Fahrrad ist auf den langen Waldwegen angebrachter. Die Baumplantagen nerven. Für kurze Tagesausflüge mit Familie eigenen sich die kleinen Heidestücke um Hermannsburg trotzdem gut. (30 km Etappen sind da aber utopisch). Viel Spaß weiterhin auf dem E1. Die Nordheide eignet sich für mich deutlich besser zum Wandern.

                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                    Lebt im Forum
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                                                                                                                                                    • 9533
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                                                                                                                                                    32. Tag: Wietzendorf - Behringen

                                                                                                                                                    Freitag, 13. Mai 2016
                                                                                                                                                    Strecke: 30 Km – Etappe: 368 Km - Gesamtstrecke: 998 Km
                                                                                                                                                    Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                    Gehzeit: 7 h

                                                                                                                                                    Oh, hoppla – Freitag der 13te – hoffentlich geht da heute nichts schief! Der Start in den Tag ist schon mal gut: Die Sonne scheint zum Fenster rein und das Frühstück ist auch gut. Zum Abschied bekomme ich noch ein Gläschen eigenen Honig geschenkt. Vielen Dank nochmal an dieser Stelle! Aber für Wanderer? Wenn Das jeder machte hätte ich einiges zu tragen. Aber es macht zum Glück (oder leider?) nicht jeder. Also ziehe ich mit meiner Notration Energie los. Gestern hat sich ein Nagelbett entzündet. Wenn das nix wird muss ich heim. Und das geht von hier extrem schlecht! Mit dem Bus mal in Richtung Hamburg, mal in Richtung Bremen und auch mal nach Hannover. Also hoffen wir das Beste!


                                                                                                                                                    Kunst an der Wietze

                                                                                                                                                    Ich habe gestern nach Wegen mit möglichst wenig Teer gesucht. Und – wenn es denn geht – will ich Soltau weglassen. Also mal wieder „frei Schnauze“. Der erste Weg gehört heute zu einem Campingplatz „Südsee-Camp“. Da stehen Mobilehomes und der Platz ist deutlich größer geworden. Also: Was tun? Frechheit siegt! Ich grüße die Damen und Herren an der Schranke und ziehe zielstrebig durch den Platz. Auf der anderen Seite ist ein Tor. Da kommt aber gerade ein Hundegassigeher rein – mit Schlüssel – und lässt mir offen. Na, so schlecht läuft der Freitag der 13te aber nicht! Jetzt ist mir auch klar warum der Jakobsweg außen rum geführt wurde. Der Himmel strahlt mal wieder blau von oben runter, dass ich mich frage was die da zuhause ständig von Regen erzählen.


                                                                                                                                                    Von Wietzdendorf nach Norden

                                                                                                                                                    Nachdem der Zeh nicht muckt schlage ich den Weg nach Suroide ein.


                                                                                                                                                    Es geht nach Suroide

                                                                                                                                                    Ein norddeutscher Weiler wie aus dem Bilderbuch: Große Höfe aus Ziegel, riesige Grundstücke mit altem Baumbestand und gut gepflegt – sehr schön!


                                                                                                                                                    Suroide

                                                                                                                                                    Leider muss ich jetzt ein paar Kilometer auf einem geteerten Fahrweg laufen. Aber schön ist es hier trotzdem. Ab Moide gibt es wieder Sandwege.


                                                                                                                                                    Auf diesen Waldwegen ist es angenehme zu gehen

                                                                                                                                                    Solange die fest sind geht das super. Wenn es tief wird, dann wird es richtig anstrengend. Auf tollen Wegen geht es abwechslungsreich durch den Wald. Plötzlich stehe ich vor einer Bahnschranke. Zum einen dachte ich, diese Linie hier sei stillgelegt was sie nicht zu sein scheint und zum anderen hatte ich hier mit einem einfachen Übergang gerechnet. Aber auf ein Klingelzeichen wird die Schranke geöffnet. Und das nur für einen Wanderweg! Mir wird nach dem Übergang sogar noch ein schöner Tag gewünscht. Auch auf dieser Seite der Bahnlinie ist der Weg wieder klasse zu gehen. Leider biege ich eins zu früh links ab und muss ein paar hundert Meter an einer Straße entlang gehen bis der schöne Waldweg auf der anderen Straßenseite wieder weiter geht. Und schon bin ich wieder auf dem E1, der von Soltau herüber kommt. Ich komme nach Stübeckshorn, ein verschlafener Weiler im Wald.


                                                                                                                                                    Stübeckshorn

                                                                                                                                                    Aber wieder mit jede Menge Pferden davor. Durch den Wald geht es immer weiter nach Norden.


                                                                                                                                                    Durch den Stübeckshorner Wald

                                                                                                                                                    Irgendwann stößt auch der Heidschnuckenweg wieder zu uns. Die Waldwege werden hier zum Teil sehr schmal und schlängeln sich mit viel Heidelbeerkraut durch den Wald. Ich bin definitiv ein paar Wochen zu früh unterwegs! Noch ist auch hier nichts reif.


                                                                                                                                                    Auf tollen Pfaden geht es auf Bispingen zu

                                                                                                                                                    Kurz vor Bispingen biegt eine alte E1-Markierung nach Norden ab. So steht es auch bei mir in der Karte. Neuere Markierungen wollen aber dem Heidschnuckenweg folgen. Wie lange weiß ich nicht denn ich nehme die alte Spur auf.


                                                                                                                                                    So stelle ich mir Traumpfade vor

                                                                                                                                                    So komme ich nach Steinkenhöfen. Irgendwie habe ich aber die falsche Straße erwischt und bis ich es recht merke lohnt es nicht mehr umzukehren. So bleibe ich kurz an der Straße zur Autobahn A7 um diese zu unterquere und biege dann nach Norden zu einem weiteren Ortsteil von Steinkenhöfen ab.


                                                                                                                                                    Klee am Weg nach Steinkenhöfen

                                                                                                                                                    Hier habe ich dann die alte E1-Markierung auch schon wieder. Abwechslungsreich durch Feld und Wald komme ich auf Behringen zu.


                                                                                                                                                    Da sind sie, die Insekten

                                                                                                                                                    Etliche mit vielen Pferden bestückte Aussiedlerhöfe (z.B. der Rosenhof) sorgen dafür, dass keine Langeweile aufkommt.


                                                                                                                                                    Am Rosenhof

                                                                                                                                                    So komme ich nach Behringen rein. Irgendwie hatte ich heute nur eine kurze Pause mit Obst aus dem Rucksack. Und jetzt ist es mit kurz nach 4 schon zu spät für ein Mittagessen.


                                                                                                                                                    Es geht nach Behringen

                                                                                                                                                    Ich checke in einem Hotel ein und bekomme ein Zimmer mit Badewanne. Damit ist der Verlauf des späten Nachmittages auch vorgezeichnet.
                                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                                                      • 8931
                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                      Auch diese Abschnitte lesen sich wieder angenehm...und wecken Erinnerungen.
                                                                                                                                                      Ich war jetzt mal neugierig und habe nachgeschaut, da soviele Stationen in Deinem Bericht mir "bekannt vorkamen".
                                                                                                                                                      Offenbar habe ich eine Tendenz, mir Wohnorte entlang des E1 zu suchen. War mir nie wirklich bewusst - ein Wink des Schicksals?

                                                                                                                                                      Das nehme ich doch einfach zum Anlass, auch hin und wieder den einen oder anderen von Dir beschriebenen Abschnitte nachzuwandern!
                                                                                                                                                      ministry of silly hikes

                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                        Lebt im Forum
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                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                        33. Tag: Behringen - Handeloh

                                                                                                                                                        Samstag, 14. Mai 2016
                                                                                                                                                        Strecke: 21 Km – Etappe: 389 Km - Gesamtstrecke: 1019 Km
                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 125 m, ↓ 150 m
                                                                                                                                                        Gehzeit: 4 h

                                                                                                                                                        Und wieder scheint mir die Sonne ins Zimmer. Diesmal aber leider nur kurz. Dann wird sie von Wolken verdeckt. Was ist das denn neues? Sollte der Wetterbericht der seit Tagen von Regen spricht am Ende doch mal richtig liegen? Ich werde es erleben! Dazu mache ich mich fertig und gehe Frühstücken. Auf den wenigen Metern über die Straße stelle ich fest, dass es deutlich kühler ist als die letzten Tage. Also montiere ich die langen Beine wieder an die Hose und breche kurz nach 8 Uhr auf.


                                                                                                                                                        Auf dem Weg zum Totengrund

                                                                                                                                                        Durch den Wald führt mich der E1 hinauf auf den Totengrund.


                                                                                                                                                        Am Hermann-Löns-Weg zum Totengrund

                                                                                                                                                        Eine tolle Aussicht hat man hier auf die Heidelandschaft!


                                                                                                                                                        Die Lüneburger Heide am Totengrund

                                                                                                                                                        Die Wege und deren Sicherheitsmaßnahmen lassen vermuten, dass hier normalerweise mehr los ist als heute. Ich bin mal wieder alleine unterwegs.


                                                                                                                                                        Morgens alleine am Totengrund

                                                                                                                                                        Gut, es ist etwas windig aber die Sonne scheint doch wieder.


                                                                                                                                                        So hatte ich die Lüneburger Heide in Erinnerung

                                                                                                                                                        Ich wandere weiter nach Wilsede.


                                                                                                                                                        Vom Totengrund geht es Richtung Wilsede

                                                                                                                                                        Auch hier ist alles wie ausgestorben. Ein kleiner Junge kickt lustlos mit einem Ball und fragt mich ob ich denn ein Skifahrer sei und warum ich meine Ski vergessen hätte. Wanderstöcke hat er wohl noch nie gesehen!


                                                                                                                                                        Menschenleeres Wilsede

                                                                                                                                                        Ich ziehe weiter hinauf zum Wilseder Berg (169 m).


                                                                                                                                                        In der Hohen Heide

                                                                                                                                                        Ab und zu versteckt sich die Sonne hinter Wolken und droht mit Feuchtigkeit von oben.


                                                                                                                                                        Gemeinsame Wegführung - aber ohne E1

                                                                                                                                                        Und immer noch bin ich alleine.


                                                                                                                                                        Am Gipfel des Wilseder Berges

                                                                                                                                                        Ich ziehe weiter und es geht die Heidehänge hinunter. Der Blick geht weit über das zwischenzeitlich leider recht wolkenverhangene Land.


                                                                                                                                                        Es zieht zu über der hohen Heide

                                                                                                                                                        Durch die Heide ziehe ich nach Norden.


                                                                                                                                                        Noch scheint ab und zu die Sonne auf dem Weg Richtung Wehlen

                                                                                                                                                        Die Wege sind teilweise überraschend klein und führen mich in den Wald hinein.


                                                                                                                                                        Kleine Trampelpfade führen mich in den Wald

                                                                                                                                                        Ich halte direkt auf das Forsthaus Heimbuch zu und von dort wandere ich nach Wehlen.


                                                                                                                                                        Heimbuch mitten im Wald

                                                                                                                                                        Unterwegs fängt es an zu tröpfeln. Immer so, dass es lästig ist aber es noch nicht reicht Regenmontur anzulegen. Ich probiere es mal mit der Softshelljacke.


                                                                                                                                                        In Wehlen treffe ich Heidschnuckenweg und E1 wieder

                                                                                                                                                        Von Wehlen halte ich dann wieder auf den offiziellen E1 und den Heidschnuckenweg in Richtung Handeloh zu. Wie auf Kommando tauchen plötzlich Heerscharen von Wanderern auf. Erst zwei einzelne Damen und dann in größeren Gruppen. So sehe ich heute mehr Wanderer als die ganze letzte Woche zusammen.


                                                                                                                                                        Auf dem Weg nach Handeloh

                                                                                                                                                        Auf dem Weg nach Handeloh fängt es dann richtig an zu regnen. Nun will ich mir den guten Eindruck der letzten 2 Wochen nicht durch einen Abschluss im Regen zunichtemachen. Da kommt der Bahnhof von Handeloh gerade recht. Es hört zwar zwischendurch auch mal wieder auf zu regnen aber das Wetter wird unbeständig und kalt bleiben. Also kaufe ich mir ein Bahnticket nachhause und hebe mir Hamburg für die nächste Etappe auf. Und meine Füße werden es mir auch danken. Was ich ein wenig schade finde, ist dass ich keine einzige Heidschnucke gesehen habe – außer auf dem Teller. Da war sie zwar gut aber für einen Gesamteindruck ist das eben nicht ausreichend. Die Bahn bringt mich zum Auto zurück und das dann nach Hause.


                                                                                                                                                        Es geht Heim

                                                                                                                                                        Das waren 2 super tolle Wochen auf dem E1! Fast nur strahlender Sonnenschein und meist recht gute Wege. Mir hat es wiedermal sehr gut gefallen und irgendwann werde ich hoffentlich mal in Flensburg ankommen. Vielleicht zu Fuß oder eventuell auch mit dem Rad. Hier oben im Norddeutschen Flachland scheint das Rad eine brauchbare Alternative zu sein. Für das Eggegebirge, das Hochsauerland oder gar den Schwarzwald gilt das aber beileibe nicht!
                                                                                                                                                        Abends sitze ich mit der Familie vor dem Fernseher und schaue mir den Eurovision Song Contest 2016 an. Mit der deutschen Partymeile in Hamburg im strömenden Regen! Da war es doch eine gute Entscheidung die Tour in Handeloh zu beenden!
                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                          Hallo Weitwanderfreunde.

                                                                                                                                                          Hier noch ein Überblick über die gewanderte Strecke.

                                                                                                                                                          Zum Thema Wanderkarten: Diesmal bin ich mit Kompass gestartet. Den Anfang hat die Karte 844 "Südl. Teutoburger Wald - Eggegebirge - Oberwälder Land" gemacht. Da war Marsberg so mit Ach und Krach noch drauf. Dann haben ein paar Kilometer von Detmold bis Losbruch (vor Lemgo) gefehlt, die ich mit Bitmaps auf dem Handy überbrückt habe. Die nächste Karte war dann die Nr. 848 - Karte 1 "Hannover und Umgebung" und anschließend auch die Karte 2 davon. Bis Celle hatte ich wieder ein kleines Loch. In Celle habe ich die Leporello Wanderkarte "Heidschnuckenweg - Hamburg-Fischbeck - Celle" von Public Press und das Blatt "Naturpark Südheide" vom LGLN nachgekauft. Ab dem Ortsende von Wietzendorf war der Weg dann auch wieder auf der Kompasskarte Nr. 718 "Lüneburger Heide" drauf.
                                                                                                                                                          Die Darstellung auf der LGLN-Karte ist zwar ein topografische aber ich fand sie etwas gewöhnungsbedürftig. Und wesentlich genauer als die Kompasskarte war sie dann überraschenderweise auch nicht. Aber viel Wanderinfrastruktur gab es in der Gegend auch nicht. Die Leporellokarte vom Heidschnuckenweg hat einen Maßstab von 1:35.000 - was für's Weitwandern nicht gerade ideal ist. Bei meinem Exkursionen z.B. um Soltau rum war ich dann auch recht schnell von den Blättern runter. Das ist der Nachteil von so einer "Streifenkarte": Wenn man sich an den vorgegebenen Weg hält ist sie ideal. Wenn man es nicht tut verliert sie dann schnell an Wert. Aber so weit außerhalb war ich zum Glück nicht ständig.
                                                                                                                                                          Mal ganz einfach in die Runde gefragt: Für die Etappen bis Flensburg bin ich kartentechnisch versorgt - 4 Kompasskarten habe ich damals gleich mitbestellt. Aber für Dänemark habe ich noch nicht viel gefunden. Hat da jemand einen Tipp?

                                                                                                                                                          Gruß Wafer
                                                                                                                                                          Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                            Freak

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                                                                                                                                                            • 43828
                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                            Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                            Aber für Dänemark habe ich noch nicht viel gefunden. Hat da jemand einen Tipp?
                                                                                                                                                            Ja, schau mal hier unter "Dänemark". Über die Namen der einzelnen Wege kommst Du dann weiter. Und/oder Du schaust nach dem Grenaa-Padborg-Artikel bei Fernwandern in Europa.

                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                              Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                              Ja, schau mal hier unter "Dänemark". Über die Namen der einzelnen Wege kommst Du dann weiter. Und/oder Du schaust nach dem Grenaa-Padborg-Artikel bei Fernwandern in Europa.
                                                                                                                                                              Hallo Lina.

                                                                                                                                                              Da warst du ja wieder sehr schnell beim antworten! Danke!
                                                                                                                                                              Den Verlauf des E1 kenne ich recht gut. Ich habe auch GPX-Tracks. Aber Wanderkarten für die Strecke habe ich noch keine gefunden. Einzig habe ich einen "Topographischen Atlas Dänemark 1:75.000" gefunden. Da muss ich aber gleich ganz Dänemark kaufen und vor allem mitschleppen. Einzelne Karten werden nur noch digital verkauf. Eine WEB-Seite mit einer topografischen Karte, wie es sie von der Schweiz (z.B. www.Wanderland.ch), Österreich oder Deutschland gibt, habe ich auch noch nicht gefunden.
                                                                                                                                                              Und da ich gedenke kurz vor Grena wieder eigenen Wegen zu gehen werde ich mich nicht generell auf Markierungen verlassen können. Mit OpenStreetMap und selber ausdrucken habe ich mich noch nicht wirklich angefreundet. Bin halt doch noch etwas oldstyle! In OSM ist der E1 ja auch drin. Wie kriege ich z.B. bei www.WanderReitKarte.de ein Bild nur mit dem E1? Eine echte Alternative wäre das ja!

                                                                                                                                                              Gruß Wafer

                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                                                Vorstand
                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                • 12.07.2008
                                                                                                                                                                • 43828
                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                Ah, jetzt ahne ich, was Du meinst

                                                                                                                                                                Taste Dich mal hier lang.
                                                                                                                                                                Wenn Du die dänischen Namen der Wege weißt, findest Du sie auch unter "Routen" (Suche rechts unten) oder Städte (Suchfeld links unten).

                                                                                                                                                                Du musst dann per Screenshots weitermachen, als PDF drucken funktioniert hier leider nicht.

                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                  • 17.02.2013
                                                                                                                                                                  • 162
                                                                                                                                                                  • Unternehmen


                                                                                                                                                                  #81
                                                                                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                  Das sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
                                                                                                                                                                  Krusa - Padborg: Gendarmstien
                                                                                                                                                                  Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
                                                                                                                                                                  Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
                                                                                                                                                                  Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
                                                                                                                                                                  Aarhus - Grenaa: Molsruten

                                                                                                                                                                  Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.
                                                                                                                                                                  Wandern auf dem E1

                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                    Freak

                                                                                                                                                                    Vorstand
                                                                                                                                                                    Liebt das Forum
                                                                                                                                                                    • 12.07.2008
                                                                                                                                                                    • 43828
                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                    ... also doch Ausdrucken

                                                                                                                                                                    Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).


                                                                                                                                                                    Edit: Hier gibt es noch alternative Links, die wiederum zu Karten, etc., führen: klick
                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von lina; 10.10.2016, 10:46.

                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                      Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      Das sind die Wege, die der E1 in Dänemark nutzt:
                                                                                                                                                                      Krusa - Padborg: Gendarmstien
                                                                                                                                                                      Padborg - Vrads Sande: Haervejen Teil 1, Teil 2, Teil 3
                                                                                                                                                                      Vrads Sande - Virklund: Naturstien Horsens-Silkeborg
                                                                                                                                                                      Virklund - Aarhus: Vandreruten Aarhus-Silkeborg
                                                                                                                                                                      Aarhus - Grenaa: Molsruten

                                                                                                                                                                      Die PDF-Karten sind sicher nicht perfekt, aber helfen hoffentlich für's Erste.
                                                                                                                                                                      Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                      ... also doch Ausdrucken

                                                                                                                                                                      Wenn man in DK unterwegs ist, liegen Flyer da auch oft öffentlich aus, z.B. auf Campingplätzen oder in einer Art Briefkästen am Wegrand (also immer die, welche die aktuelle Gegend betreffen).
                                                                                                                                                                      Hallo Lina, hallo E1HikingTours.

                                                                                                                                                                      Vielen Dank für eure Tipps! Ich denke das muss ich mir mal anschauen und dann sehen wie ich dort vorgehe. Aber das wird dieses Jahr sicher nichts mehr. Also wenden wir uns von langfristigen Planungen ab und eher der kürzeren Vergangenheit zu. Nämlich der nächsten Etappe!


                                                                                                                                                                      8. Etappe: Von Handeloh bis zur Lübecker Bucht

                                                                                                                                                                      Anreisetag: Mittwoch, 28. September 2016

                                                                                                                                                                      Überraschend habe ich Ende September und Anfang Oktober noch etwas Zeit. Die Auswahl des Reiseziels ist aber gar nicht so einfach. Die Wetterberichte für die verschiedenen Regionen, die in Frage kommen sind so vielfältig wie unsicher. Nach langem hin und her entscheide ich mich dann doch für den Norden Deutschlands. Wenn das Wetter schlecht wird muss ich eben abbrechen.
                                                                                                                                                                      Ich packe meinen Rucksack und die nächsten Karten und buche ein Bahnticket. Es gäbe zwar auch die Möglichkeit zu fliegen aber das wäre 4 Mal so teuer und würde nur 2 Stunden einsparen. Und die Anzahl der Umsteige-aktionen auch nicht reduzieren. Ökologisch dürfte das Bahnfahren auch besser da stehen. Zudem kann man sich in den Zügen wenigstens frei bewegen.
                                                                                                                                                                      Meine Frau fährt mich auf den Bahnhof und mit 3 Mal umsteigen bin ich nach über 8 Stunden wieder in Handeloh. So langsam wird die Anfahrt zu meinen letzten Ausgangs-punkten echt mühsam! Ich bin mal gespannt wie sich das dann entwickelt wenn ich Deutschland verlasse. Aber das zu klären hat auch noch etwas Zeit. Spät am Abend komme ich in einem Hotel an. Müde falle ich ins Bett. Ich wusste gar nicht, dass Bahnfahren so anstrengend ist!
                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 07.11.2016, 18:39.

                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                        34. Tag: Handeloh – Neugraben

                                                                                                                                                                        Donnerstag, 29. September 2016
                                                                                                                                                                        Strecke: 38 Km – Etappe: 38 Km - Gesamtstrecke: 1.057 Km
                                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 325 m
                                                                                                                                                                        Gehzeit: 8 h 30

                                                                                                                                                                        Ab 8 Uhr gibt es Frühstück. Das ist ganz OK. Um 8 Uhr 30 starte ich. Handeloh ist nicht groß – also bin ich auch schnell aus dem Ort. Der E1 wird auf einer Schotterstraße am Waldrand geführt.


                                                                                                                                                                        Waldrandwege ab Handeloh

                                                                                                                                                                        Der Heidschnuckenweg hingegen führt auf Waldwegen durch den Weld. Also gehe ich hier den Heidschnuckenweg.


                                                                                                                                                                        Der Heidschnuckenweg im Wald

                                                                                                                                                                        Gut beschildert führt er mich auch zu der schönen Heide am Pferdekopf im Büsenbachtal.


                                                                                                                                                                        Schilderwald auch auf Wanderwegen

                                                                                                                                                                        Wieder so ein schönes Stück Heide – auf dem ich auch dieses Mal wieder alleine unterwegs bin.


                                                                                                                                                                        Die Heide am Pferdekopf

                                                                                                                                                                        Die Heide blüht eigentlich nicht mehr. Aber die Pflanzen tragen die vertrockneten Blüten noch. So sieht das auf den ersten Blick alles etwas verdorrt und Braun aus. Der Pferdekopf ist dann eine Erhebung mit gerade mal knappen 80 Höhenmetern.


                                                                                                                                                                        Die Heide am Büsenbach

                                                                                                                                                                        Tolle Landschaft, schöne Wege – da weiß ich doch wenigstens gleich warum ich doch wieder hier rauf gekommen bin.


                                                                                                                                                                        Der Pferdekopf

                                                                                                                                                                        Hinter dem Pferdekopf stehen dann ein paar ganz bescheidene Häuschen. Der Großteil sieht aktuell aber unbewohnt aus. Scheinen also Ferien- oder Wochenendhäuser zu sein. Durch den Wald geht es dann hinüber zum Brunsberg (127 m).


                                                                                                                                                                        Die Heide am Brunsberg bei Buchholz in der Nordheide

                                                                                                                                                                        Hier sehe ich die ersten Heidschnucken – leider von ziemlich weit weg. Aber die ziehen einfach in die falsche Richtung. Und ich habe heute noch einiges vor.


                                                                                                                                                                        Die ersten Heidschnucken in weiter Ferne

                                                                                                                                                                        Ich stehe auf dem Brunsberg – eine beachtliche Erhebung für diese Umgebung – und genieße die Aussicht.


                                                                                                                                                                        Der Brunsberg

                                                                                                                                                                        Auch hier treffe ich kaum Leute. Ein paar mit Hund aber keine Wanderer. Diese kleinen Heiden im Wald gefallen mir sehr gut. Abwechslungsreich, schön, leer, tolle Wege, ...
                                                                                                                                                                        Den weiteren Weg mache ich nicht auf dem markierten Wegen des E1. Der führt durch Buchholz und durch andere Orte. Da bleibe ich lieber auf Feldern und im Wald und steuere die Fortsetzung des E1 hinter Buchholz an. Ich ziehe an Sprötze vorbei nach Brumhagen. Die Straßen sind hier teilweise noch nicht geteert.


                                                                                                                                                                        Es geht an Buchholz vorbei

                                                                                                                                                                        Die Gegend nennt sich hier „Harburger Berge“. Aber richtige Berge sind das hier nicht. Der Weg führt teilweise kilometerweit schnurgerade aus. Bei echten Bergen wäre das schwierig!


                                                                                                                                                                        Durch die Harburger Berge

                                                                                                                                                                        Im Stuvenwald überquere ich die A1. Nach der Autobahn geht es wieder bolzgerade weiter. Im Wald steht ein Vollernter – leider bei der Vesperpause. So ein Teil in Aktion ist schon imposant. Wenn auch nicht wirklich verträglich für den Wald.
                                                                                                                                                                        Am Weg liegen ab und zu größere Steine, die mit Schrift versehen als Wegweiser dienen. Auf dem Weg zum Karlstein – einem alten Findling – wird es deutlich hügeliger. Das sind die Schwarzen Berge. Und es geht auch nicht mehr nur geradeaus.


                                                                                                                                                                        Wegweiser in den Schwarzen Bergen

                                                                                                                                                                        Ich finde hier in dieser Gegend aber auch einige Andreaskreuze, die übermalt wurden. Da gibt es wohl schon wieder eine kleine Wegänderung, die meine Karten und ich noch nicht mitbekommen haben.
                                                                                                                                                                        Die Gaststätte an der Straße beim Karlstein hat aber mal wieder dicht gemacht. Also gehe ich gleich hinauf zum Karlstein um dort Pause zu machen. Der Findling ist dann nicht wesentlich größer als die Wegweisenden Steine am Weg. Aber gut besucht! Eine Wandergruppe mit ca. 30 Teilnehmern macht rund um den Stein Vesper.


                                                                                                                                                                        Am Karlstein

                                                                                                                                                                        Also verweile ich nicht lange und wandere weiter. Pause mache ich dann erst an der Doppelheide. Der Name lässt ja einiges erwarten. Das ist dann aber keine Heide mehr sondern ein bewirtschafteter Acker mitten im Wald. Also hält es mich auch da nicht sehr lange und ich gehe weiter. Beim Tempelberg komme ich in eine Feriensiedlung mit lauter Häusern mitten im Wald. An einer Baustelle kann man gut sehen, dass die Humusschicht über dem Sand nicht sehr dick ist.


                                                                                                                                                                        Der Tempelberger Untergrund

                                                                                                                                                                        Irgendwo hier verlasse ich Niedersachsen und betrete Hamburg. Und damit auch das Naturschutzgebiet Fischbeker Heide. Hier sind noch einige Höhenmeter auf tollen Wegen zu bewältigen bevor der Weg etwas ruhiger wird.


                                                                                                                                                                        Tolle Wege mit E1 und Heidschnuckenweg

                                                                                                                                                                        Als ich den Wald verlasse begrüßt mich die Fischbeker Heide von ihrer besten Seite: Tolles Wetter, keine Leute, herbstliche Färbung, tolle Wege, ...


                                                                                                                                                                        Herbst in der Fischbeker Heide

                                                                                                                                                                        Hier in der Heide gibt es sehr viele Wege. Ich folge einem Weg, der auf halber Höhe am Hang entlang führt und damit aber auch jeder Windung folgt.


                                                                                                                                                                        Der E1 windet sich durch die Fischbeker Heide

                                                                                                                                                                        Mal geht es auf und Mal geht es etwas ab. Der dichte Wald wird gemieden. Die Wege und die Heide biete auch Lebensraum für kleinere Tiere.


                                                                                                                                                                        Ich bin doch nicht alleine in der Fischbeker Heide

                                                                                                                                                                        Es geht meist durch die Heide an einzelnen Bäumen vorbei.


                                                                                                                                                                        Herbstliche Eichen am Wegesrand

                                                                                                                                                                        Und dann sehe ich im Tal unter mir eine Herde Heidschnucken. Sie werden von 2 Schäfern mit ein paar Hunden bewacht und über die Heide getrieben. Wenn die Heidefläche nicht durch solche Schafe beweidet wird ändert sich ihr Charakter völlig und wachsen dann auch teilweise völlig zu. Leider gibt es wohl nicht mehr genug Herden um die ganzen Heideflächen zu pflegen.


                                                                                                                                                                        Heidschnucken auf dem Heidschnuckenweg

                                                                                                                                                                        Nette Viecher! Dieses Stück Heide ist im Vergleich zu den zuletzt besuchten Heidestücken recht groß. So bin ich auch froh, als ich in Fischbek endlich ankomme. Das war für den ersten Tag eigentlich schon wieder viel zu weit. Aber das einzige Hotel, dass ich im Internet ausfindig machen kann hat recht dauerhaft geschlossen. So muss ich noch nach Neugraben weiter. Aber so komme ich noch zu einem tollen „All You Can Eat“-Abendessen bei einem Asiaten mit mongolischer Küche. Super gut! Müde und sehr satt rolle ich ins Hotel zurück.
                                                                                                                                                                        Oh Mann, das war zu viel heute! Hoffentlich kann ich mich morgen einigermaßen normal bewegen. Müde falle ich ins Bett und es wird schnell Nacht um mich.
                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                          Freak

                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                          • 11979
                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                          Was für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.

                                                                                                                                                                          Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.

                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                            Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                            Was für eine Tagesstrecke...Mit dem Wetter hattest Du ja auf dem Abschnitt davor noch mehr Glück.

                                                                                                                                                                            Dann muß ich wohl das noch unbekannte Stück durch die Fischbeker Heide auch mal gehen.
                                                                                                                                                                            Hallo Prachttaucher.

                                                                                                                                                                            Ja, die Strecke war zu viel! Vor allem für den ersten Tag einer Etappe. Aber wenn man mal an Buchholz vorbei ist gibt es kaum andere Möglichkeiten. Und in der Gegend von Buchholz war ich an dem Tag recht früh, so dass ich es gar nicht erst in Erwägung gezogen habe hier bereits zu übernachten.
                                                                                                                                                                            Das Wetter wurde zunehmend besser. Du wirst es sehen. Die Fischbeker Heide finde ich absolut lohnenswert! Nur fürchte ich man muss zwischen Pest und Cholera wählen: Entweder im Sommer bei tollem Wetter mit tausend anderen Leuten teilen oder allein bei so einer Wetterlage bzw. Jahreszeit wie ich unterwegs war.

                                                                                                                                                                            Gruß Wafer

                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                              Freak

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                                                                                                                                                                              • 21.01.2008
                                                                                                                                                                              • 11979
                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                              Im Winter ist es da auch schön und mit Glück sehr einsam. So hatte ich den Brunsberg nahezu alleine für mich und das trotz der Nähe zur Zivilisation. Ansonsten wurde ich in der Heide schon öfters gefragt ob ich den "Pilgerweg" gehe...

                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                • 162
                                                                                                                                                                                • Unternehmen


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                                                                                                                                                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                Auch bei tollem Wetter sind keine tausend Leute in der Fischbeker Heide unterwegs, was sehr kurios ist, da das sogar noch Hamburger Stadtgebiet ist, aber trotzdem noch ein weitgehend unbekannter Geheimtipp für Hamburger.

                                                                                                                                                                                Die Variante über Brumhagen ist ganz interessant, kenne ich bisher nur vom Auto aus (wenn man mal wieder wegen Baustelle eine Ausweichstrecke suchen muss) und ist bei der Etappenplanung sicherlich auch die beste Lösung. Du hast so zwar die Höllenschlucht und den urigen Buchholzer Stadtwald verpasst (und den Weg vor meiner Haustür...), aber das ist durchaus zu verschmerzen.

                                                                                                                                                                                Tipp für andere Wanderer: Wer in Handeloh startet, aber mehr als die 15 km bis Buchholz wandern möchte (und nicht die über 35 km bis Neugraben in einem Stück), kann den längeren Heidschnuckenweg nehmen und in Dibbersen übernachten. So hat man zwei ausfüllende, aber nicht zu lange Tagesetappen zwischen Buchholz und Neugraben/Fischbek.
                                                                                                                                                                                Wandern auf dem E1

                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                  35. Tag: Neugraben - Billstedt

                                                                                                                                                                                  Freitag, 30. September 2016
                                                                                                                                                                                  Strecke: 40 Km – Etappe: 78 Km - Gesamtstrecke: 1.097 Km
                                                                                                                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 125 m, ↓ 125 m
                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                                                                  Heute Nacht hat es geregnet – wie sich das für Hamburg gehört! Aber jetzt ist es wieder trocken. Ich packe meine Sachen und nehme ein überschaubares Frühstück zu mir. So komme ich heute recht früh weg. Ich will es heute Vormittag etwas laufen lassen weil ich gerne die Fähre um 11 Uhr in Cranz erreichen würde. Laut Internet kommt dann eine Pause bis 13 Uhr.
                                                                                                                                                                                  Ich quere die S-Bahn-Linie und ziehe an ihr entlang in Richtung Fischbek zurück bis der E1 wieder zu mir stößt. Die Bahnlinie bildet die nördliche Ortsgrenze und die Wege hinter der Bahnlinie sind angenehm zu gehen.


                                                                                                                                                                                  Schöne Wege direkt hinter der Bahnlinie

                                                                                                                                                                                  Das H vom Heidschnuckenweg ist auch nochmal kurz da. Aber das führt wohl nur zum Bahnhof von Fischbek wo er ja offiziell beginnt. Der E1 führt mich dann nach Norden, erst auf alten steingedeckten Feldwegen und dann auf sandigen Wegen durch die Moorlandschaft.


                                                                                                                                                                                  Auf dem E1 zwischen Fischbek und Neuenfelde

                                                                                                                                                                                  Dann aber leider auch wieder auf Teer. Rechts und links weiden Pferde oder es stehen Apfelbäume in Reih und Glied. Die Äpfel sehen toll aus. Ich suche mir einen guten, der auf dem Boden liegt. Nach dem ersten Biss schmeiße ich ihn weg. Denn: Was ist schlimmer als ein angebissener Apfel mit Wurm? Richtig! Ein angebissener Apfel mit halbem Wurm! Außen war der Apfel einwandfrei aber innen wurmig, zerfressen und faulig. Schade!


                                                                                                                                                                                  Es geht auf Neuenfelde zu

                                                                                                                                                                                  In Neuenfelde decke ich mich mit Hirschtalg und Blasenpflaster ein. Auf dem Südalpenweg hatte ich keine Probleme. Aber dieses Mal passt irgendwas nicht ganz. Da die Zeit knapp ist verschiebe ich die Blasenversorgung auf später und wandere auf den Deichen auf Cranz zu.


                                                                                                                                                                                  Neuenfelde

                                                                                                                                                                                  Die letzten Kilometer gehen an der großen Straße von Finkenwerder nach Cranz entlang. 10 Minuten vor der Abfahrtszeit der Fähre bin ich am Anleger am Sperrwerk der Estemündung.


                                                                                                                                                                                  Die Estemündung mit Blankenese

                                                                                                                                                                                  Nur um zu lesen, dass wegen Niedrigwasser die nächsten 3 Fähren ausfallen. Die nächste Möglichkeit zum Übersetzen ist die Fähre ab Finkenwerder. Na, wenn das heute Morgen schon im Netz gestanden hätte, dann hätte meine Wegwahl anders ausgesehen und ich wäre schon in Finkenwerder. Also gehe ich die eintönige Straße wieder zurück in Richtung Finkenwerder und an Airbus vorbei.


                                                                                                                                                                                  Wenig Landschaft und viel Technik auf dem Weg nach Finkenwerder

                                                                                                                                                                                  Der Ort streckt sich dann noch ganz schön. Aber es liegt eine Fähre ablegebereit an den Landungsbrücken als ich dort ankomme. Kurz nach dem Zustieg legt die Fähre auch schon ab. Am Lotsenhaus vorbei hält sie auf die andere Elbseite zu. Auf der Nordseite der Elbe liegen tolle Häuser mit einem Blick auf den Industriehafen.


                                                                                                                                                                                  Hamburger Kontraste an der Elbe

                                                                                                                                                                                  Die Fähre bringt mich nach Oevelgönne.


                                                                                                                                                                                  Oevelgönne

                                                                                                                                                                                  Am Museumshafen gehe ich von Bord und versorge erstmal in aller Ruhe die Blasen. Zur Entlastung ziehe ich die Turnschuhe an, die ich immer als „Hüttenschuhe“ dabei habe. Vielleicht vermindert das die Blasenbildung auf dem vielen Teer, der mich auf dem Weg durch Hamburg noch erwartet.


                                                                                                                                                                                  Am Museumshafen Oevelgönne

                                                                                                                                                                                  Ich ziehe los und treffe gleich wieder auf den E1. Der führt mich dann ein wenig den Hang hinauf in einen Park. Er führt mich durch den Rosengarten, den Donners Park, den Heinepark und über den Altonaer Balkon. Schön grün das Ganze! Nur mit der Aussicht komme ich nicht so klar. Hier liegen teilweise die besten Wohnlagen von Hamburg am Elbufer. Aber der Blick geht auf Industrieanlagen.


                                                                                                                                                                                  Blick aus Hamburgs bester Wohnlage auf den Industriehafen

                                                                                                                                                                                  Der Weg führt dann an der Fischauktionshalle vorbei und weiter zum alten Elbtunnel. Ich mache mir den Spaß und fahre mal runter. Hier herrscht recht viel Verkehr weil wohl der neue Elbtunnel wegen Renovierung teilweise gesperrt ist. Aber auch hier ist nur eine Röhre offen. Hier steht noch wie Anno dazumal ein Liftboy der das Beladen der Aufzüge im Tunnel überwacht.


                                                                                                                                                                                  An den Landungsbrücken im Hamburger Hafen

                                                                                                                                                                                  Weiter geht’s an den Landungsbrücken vorbei. Die Wegführung des E1 ist hier teilweise extrem schwer aus zu machen weil alle Pfosten und Laternenmasten über und über mit Aufklebern vollgeklebt sind. So ist der Aufkleber mit dem Andreaskreuz teilweise schwierig zu identifizieren.


                                                                                                                                                                                  Bismarckdenkmal und schwedische Gustaf-Adolf-Kirche

                                                                                                                                                                                  Am Bismarckdenkmal verlasse ich dann den E1 ganz bewusst weil ich mir eine kleine Kneipe zum Mittagessen suchen will. Aus meiner Zeit, als ich in Hamburg wohnte, weiß ich noch recht gut, dass es von der Sorte recht viele am Großneumarkt gibt. Der hat sich kaum verändert: Ein toller Platz mit jeder Menge kleiner Kneipen.
                                                                                                                                                                                  Hier mache ich dann auch ausgiebig Mittagspause bei typisch Norddeutschem Mittagessen: Backfisch mit Bratkartoffeln und Remoulade. Vorweg eine Aalsuppe. Lecker!
                                                                                                                                                                                  Über die Wexstraße und die Große Bleichen ziehe ich dann weiter zum Jungfernstieg an der Binnenalster.


                                                                                                                                                                                  Die Hamburger Innenstadt mit Binnenalster und Großneumarkt

                                                                                                                                                                                  Den Alsterpavillion kenne ich auch noch gut. Ich bin seinerzeit wie John Wayne die Treppe runter gegangen: Breitbeinig und die Hände immer in Hüfthöhe bereit ... mich am Geländer fest zu halten. Das war damals einen Tag nach dem Hamburg Marathon! Ich konnte kaum noch abwärtslaufen. Die Alster hat aber seither ihre Faszination auf mich nicht verloren!


                                                                                                                                                                                  An der Hamburger Binnenalster

                                                                                                                                                                                  Ich ziehe am Hotel Vier Jahreszeiten vorbei nach Norden. Hier treffe ich den E1 wieder, der durch die Parks hierher geführt wurde.


                                                                                                                                                                                  Die Binnenalster

                                                                                                                                                                                  Unter der Lobardbrücke geht es hindurch und über sie drüber um dann unter der Kennedybrücke zur Außenalter zu kommen. Neben ein paar Zelten haben sich hier Schwäne häuslich eingerichtet.


                                                                                                                                                                                  Leben an der Außenalster

                                                                                                                                                                                  Solche Zelte stehen auch vor dem Hotel Atlantic. Passt irgendwie nicht so ganz zusammen. Direkt am Ufer der Alster führt der E1 mich nach Norden.


                                                                                                                                                                                  Die Außenalster – Da kann man vergessen, dass man mitten in Hamburg steht

                                                                                                                                                                                  Der E1 hat hier übrigens zwischenzeitlich Verstärkung erhalten: Der E1 und der E9 führen die nächsten paar Tage gemeinsam durch die Lande. Und wieder geht es meist durch Parks weiter. So grün hatte ich Hamburg gar nicht in Erinnerung. Über Bergfelden und Hamm entferne ich mich von der Innenstadt.
                                                                                                                                                                                  Langsam sind die Füße ziemlich platt! Es geht zwar sehr viel durch Grünanlagen aber die Wege sind immer geteert oder geplättelt.


                                                                                                                                                                                  Grüne Wege führen aus Hamburgs Innenstadt hinaus

                                                                                                                                                                                  Ich mache mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Gar nicht so einfach wie erwartet. In Billstedt werde ich fündig. Also mache ich mich durch die Parks auf den Weg dorthin. Die letzten Meter muss ich die Parks verlassen und an der Straße wandern. Billstedt ist ein Ort der Integration und der Hoffnung: Das Straßenbild ist geprägt von internationalen, hoch spezialisierten kleinen Lebensmittelläden und Spielhallen!


                                                                                                                                                                                  Die Martinskirche in Hamburg-Horn

                                                                                                                                                                                  Aber mein Quartier hat Badewanne. Nach gründlicher Wässerung und Abendessen bin ich mal wieder schnell im Bett.
                                                                                                                                                                                  Hamburg hat mir schon früher immer gut gefallen. Auch dieses Mal war das eine sehr schöne Etappe – wenn sie auch nicht ganz so verlaufen ist wie im Führer beschrieben. Aber das seit ihr ja von mir inzwischen gewöhnt!
                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                    • 11979
                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                    Mein Respekt, das alles zu Fuß ! Cranz-Blankenese wäre auch eine schöne Überfahrt gewesen und der Weg dort an der Elbe längs vielleicht noch netter / fußfreundlicher, aber als Ex-Hamburger kennst Du das bestimmt.

                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                      Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                      Ja, in Blankenese bin ich auch schon gewesen. Mir fehlt also durch die andere Überfahrt nicht all zu viel. Ich habe Blankenese als etwas mondänen Stadtteil kennen gelernt: Viele teure Häuser und Villen. Aber so ganz verstehe ich das ja immer noch nicht. Die teuersten Wohnlagen in Hamburg schauen auf Industrieanlagen: Den Containerhafen, Werften, Flugzeugbau inklusive Flugverkehr, ... Ich habe gerade nochmal gegoogelt: Othmarschen, Blankenese und Hafen-City werden immer bei den teuersten Gegenden genannt. Egal ob es um Baugrund, Häuserpreise oder Mieten geht.
                                                                                                                                                                                      Aber so ist das eben: Andere Regionen - andere Sitten! Das macht die Sache ja eigentlich immer spannend.
                                                                                                                                                                                      Schön zu gehen war es in Blankenese auch schon in der Vergangenheit. Hamburg als Stadt hat für mich einfach was. Wenn es nach mir geht ist das eine der schönsten Großstädte bei uns im Land. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich treffliche streiten.

                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                        Freak

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                                                                                                                                                                                        • 31757
                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                        Die teuren Stadtteile waren doch früher Seemannsviertel. Kapitänshäuser, Fischerhäuser z.B. Die wollten natürlich auf den Hafen schauen, die waren ja Teil vom Hafen. Dazu kam, dass diese Häuser Südseite haben.

                                                                                                                                                                                        Heute ist das natürlich ein industrieller Containerhafen, der mit der "Romantik" von damals nichts zu tun hat. Dennoch schätzt man in Hamburg eben Wasserblick. Und der ist ja vorhanden.

                                                                                                                                                                                        OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Torres; 18.10.2016, 12:53.
                                                                                                                                                                                        Oha.
                                                                                                                                                                                        (Norddeutsche Panikattacke)

                                                                                                                                                                                        Kommentar


                                                                                                                                                                                        • Wafer

                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                          • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                          • 9533
                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                          Zitat von Torres Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                          OT: Hättest ruhig mal Tach sagen können.....
                                                                                                                                                                                          Das wird auf der Tour leider nicht mehr klappen! Aber vielleicht schaffen wir das ein andermal!

                                                                                                                                                                                          36. Tag: Billstedt - Witzhave

                                                                                                                                                                                          Samstag, 1. Oktober 2016
                                                                                                                                                                                          Strecke: 33 Km – Etappe: 108 Km - Gesamtstrecke: 1.130 Km
                                                                                                                                                                                          Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 200 m
                                                                                                                                                                                          Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                                                          Stadthotels! Ich freue mich schon wenn ich wieder auf dem Land bin! Hier ist es teuer und es wird nichts geboten: oberflächliche Freundlichkeit mit eingeübten Phrasen, die aber nicht von Herzen kommt. Nach einem kargen Frühstück ohne jeglichen Service breche ich viertel nach Acht auf. Bei so einem Frühstück ist man halt schnell fertig.
                                                                                                                                                                                          Zuerst ziehe ich noch an der Billstedter Hauptstraße entlang. Irgendwann geht sie in die Steinbeker Hauptstraße über.


                                                                                                                                                                                          Die Kirche von Steinbek

                                                                                                                                                                                          Ein paar Meter weiter treffe ich den E1 und den E9 wieder. Mit den beiden verlasse ich die Straße und unterquere die Schnellstraße und die Autobahn. Ab dann ist es aber mit dem urbanen Eindruck schnell vorbei und ich bin wieder im Grünen unterwegs. Überhaupt muss ich sagen, dass die Hamburg-Querung sehr grün gelungen ist.


                                                                                                                                                                                          Der Kanal kurz vor dem Segelflugplatz Boberg

                                                                                                                                                                                          Ich überquere einen Kanal und komme zu dem Segelfluggelände Boberg.


                                                                                                                                                                                          Am Segelflugplatz Boberg

                                                                                                                                                                                          Der Weg führt mich auf den Rundweg des Segelflugplatzes. So bin ich wenigstens mal wieder zu einer Platzrunde gekommen!
                                                                                                                                                                                          Durch das Naturschutzgebiet Boberger Niederung komme ich in die Randbezirke von Bergedorf. Von dem Ballungsraum Hamburg war bei dem Weg wenig zu spüren! Respekt!


                                                                                                                                                                                          Ein Eichhörnchen mit Beute

                                                                                                                                                                                          Fantasievolle Wegweiser weisen in die Richtung aus der ich komme. Das Naturschutzgebiet war aber auch wirklich schön.


                                                                                                                                                                                          Der Weg nach Billwerder

                                                                                                                                                                                          Ich verstehe nicht ganz warum der Weg so einen Haken in die Innenstadt von Bergedorf macht und steuere die Billeaue direkt an. Aber das klappt irgendwie gar nicht! Zum Glück! Dann habe ich nämlich verstanden warum der Weg den Schlenker durch den Ortskern macht!


                                                                                                                                                                                          Das Schloss von Bergedorf

                                                                                                                                                                                          Das Schloss macht gleich einen guten Eindruck. Schon von der Brücke aus. Und die Kirche dahinter ist auch sehr schön!


                                                                                                                                                                                          Auch die Kirche von Bergedorf kann sich sehen lassen

                                                                                                                                                                                          Sehr viele Kirchen in Fachwerkbauweise habe ich noch nicht gesehen. Und offen ist sie auch noch. Das bin ich schon gar nicht mehr gewöhnt.


                                                                                                                                                                                          Fachwerkkirchen haben einfach einen eigenen Stil

                                                                                                                                                                                          Hinter der Kirche führt mich der E1 dann noch direkt durch den Park zum Bergedorfer Schloss. Sehr schöne Parkanlage mit einem Backsteinschlösschen.


                                                                                                                                                                                          Schloss Bergedorf begeistert mich mit seinen Kanälen

                                                                                                                                                                                          Ich merke schon: Heute bin ich etwas langsamer unterwegs. Die Blasen und der Muskelkater bremsen mich etwas aus. Da kommt so ein Stadtbummel ganz gelegen! Von dort schleiche ich dann wieder zur Bille zurück um an ihr den Windungen des Flusses auf schönen Wegen zu folgen. Irgendwo auf diesem Weg verlasse ich dann Hamburg schon wieder und betrete Schleswig-Holstein. So bin ich auf dieser Etappe am dritten Tag schon im dritten Bundesland! Aber keine Angst: So zügig geht es nicht weiter!
                                                                                                                                                                                          Auf Waldwegen folgt der E1 der Bille weiter flussaufwärts. In Reinbek bietet es sich dann an eine Mittagspause zu machen. Viel Vesper habe ich dieses Mal nicht dabei. Aber am Samstagmittag ein Restaurant zu finden, das einen Mittagstisch anbiete gestaltet sich etwas schwierig. Und nach dem Frühstück reicht mir ein Döner heute nicht. Hinter dem Bahnhof werde ich fündig.


                                                                                                                                                                                          Auch Schloss Reinbek kann sich sehen lassen

                                                                                                                                                                                          Dort gibt es wieder ein sehr schönes Schloss: das Schloss Reinbek. Aber diesmal mit einem Restaurant. Eine halbe Ente mit Gratin und Saisongemüse verschwinden ruckzuck vom Teller. Etwas behäbig geht es danach weiter. Daher drehe ich erstmal noch eine Runde durch das Schloss.


                                                                                                                                                                                          Der Innenhof von Schloss Reinbek

                                                                                                                                                                                          Vom Schloss aus halte ich direkt auf die Billeaue zu und treffe dort wie erwartet wieder auf die E-Wege 1 und 9. Durch Wälder geht es weiter und an einem Reiterhof vorbei.


                                                                                                                                                                                          Wanderwege auf dem Weg nach Aumühle

                                                                                                                                                                                          Der E1 führt ein Stück an der Straße entlang und präsentiert dann eine Hinweistafel, aus der missverständlich zu entnehmen ist, dass hier schon der E6 sei.


                                                                                                                                                                                          Der E6 ist hier aber noch nicht dabei

                                                                                                                                                                                          An der Straße trübt es etwas ein und es sieht so aus als wollte es demnächst mal anfangen zu tröpfeln. So verzichte ich auf den Schlenker über den Hammelsberg. Zudem gibt es hier Farben pur.


                                                                                                                                                                                          Farbenpracht am Wegesrand des E1

                                                                                                                                                                                          Zudem möchte ich mir die Bismarcksäule ansehen, die nicht am E1 liegt sondern an der Straße.


                                                                                                                                                                                          Die Bismarcksäule auf dem Hammelsberg

                                                                                                                                                                                          Hier oben im Norden steht der Bismarck scheints recht hoch im Kurs. Der Name ist hier omnipräsent. Z.B. schon ein paar Meter weiter am Mühlenteich.


                                                                                                                                                                                          Die Fürst Bismarck Mühle am Mühlenteich zu Aumühle

                                                                                                                                                                                          Hier kehre ich ein und lasse die Regentropfen mal tröpfeln. Bei einem Saftschorle mache ich mich auf die Suche nach einer Unterkunft. Hier ist es voll. In Witzhave werde ich fündig. Das sind aber noch 5 Km. Also sattle ich den Rucksack und breche auf. Durch den Wald geht es wieder an die Bille. Da wo der Weg auch als Reitweg ausgeschildert ist besteht der Weg teilweise nur noch aus Sumpf. Da wo das nicht der Fall ist kann ich den Weg teilweise kaum erkennen. Super schön zu gehen ist das hier! Großteils führt der Weg durch das Naturschutzgebiet Billetal.


                                                                                                                                                                                          Waldwege im Naturschutzgebiet Billetal

                                                                                                                                                                                          Der Sachsenwald, durch den der Weg führt, ist übrigens Schleswig-Holsteins größter zusammenhängender Wald.


                                                                                                                                                                                          Ankunft in Witzhave

                                                                                                                                                                                          In Witzhave angekommen bekomme ich ein Einzelzimmer und die Wirtin schmeißt extra für mich die Sauna an. Nach dem Wäsche waschen ist die dann heiß und ich drehe einige Runden. Dann muss ich aber auch schon zu sehen, dass ich wieder rauskomme. Auf 19 Uhr wird mir als Wanderer ein Abendessen gereicht obwohl das Restaurant heute zu hat. Vielen Dank dafür! Das nenne ich mal Service. Der Unterschied zum letzten Hotel ist eklatant!
                                                                                                                                                                                          Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                          Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                            • 8843
                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                            Jetzt bin ich doch überrascht.
                                                                                                                                                                                            Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.
                                                                                                                                                                                            Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                              Zitat von blauloke Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                              Jetzt bin ich doch überrascht.
                                                                                                                                                                                              Dass der E1 direkt durch Hamburg verläuft hätte ich nicht gedacht. Ich habe mir vor kurzem erst wieder mal die E-Wege auf einer Karte angesehen, aber das nicht registriert. Da muss ich in Zukunft wohl genauer hin schauen.
                                                                                                                                                                                              Hallo Blauloke.

                                                                                                                                                                                              Die 12 E-Wege tangieren so manche Stadt. Nun bin ich nicht immer so unbedingt ein Freund von Großstadtwanderungen. So habe ich ja Siegen und Frankfurt ausgelassen. Hamburg habe ich mitgenommen weil ich die Stadt kenne und sehr schön finde. Wenn der Weg einigermaßen natürlich bis dicht an die Innenstadt führt finde ich Städte teilweise trotzdem recht interessant. Kilometerlanges teerhatschen liegt mir nicht so. Manchmal ist die Stadtquerung ganz gut geglückt - wie in Hamburg - und manchmal weniger - wie in Lübeck oder Frankfurt. Aber ich sehe die Wege eh nur als Anregung und nicht als absolute Richtschnur. Jeder muss sich seinen Weg so zusammenstellen, wie er am meisten Spaß dran hat. Und damit gibt es dann immer andere Eindrücke obwohl 2 Personen evtl. fast das Gleiche machen.
                                                                                                                                                                                              Deutschland scheint bei den E-Wegen übrigens eine ziemlich zentrale Rolle ein zu nehmen. Kaum ein anderes Land wird von so vielen E-Wegen tangiert wie Deutschland. Von den 12 E-Wegen gehen diese durch Deutschland:
                                                                                                                                                                                              • E1 - Wie man hier ja wohl ausgiebig mitbekommt.
                                                                                                                                                                                              • E3 - Der kreuzt den E1 etwas nördlich von Frankfurt und geht über Fulda und Coburg. Hier hatte ich während meiner 4. Etappe Kontakt mit ihm.
                                                                                                                                                                                              • E4 - die Nicht-Alpin-Variante führt auf und an dem Maximiliansweg vom Bodensee bis an die Grenze bei Salzburg. Auf dem E4 war ich auch schon unterwegs. Zu einem Teil gibt es dazu auch einen Bericht.
                                                                                                                                                                                              • E5 - hier führen nur ein paar wenige Kilometer durch Deutschland. Aber die sind sehr bekannt durch die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran.
                                                                                                                                                                                              • E6 - Der ist von Flensburg bis Güster zusammen mit dem E1 geführt, geht dann nach Süden bis er den E3 östlich von Fulda trifft und führt dann mit dem E3 zur Grenze.
                                                                                                                                                                                              • E8 - Der kommt bei Bonn aus den Niederlande und führt bis Passau auf deutschem Gebiet. Ihn habe ich in der Region Heidelberg nicht wirklich wahr genommen.
                                                                                                                                                                                              • E9 - Den habe ich ja hier auch schon getroffen. Er führt von Leer bis kurz vor Swinemünde auf viel Küstenwegen durch Norddeutschland.
                                                                                                                                                                                              • E10 - Der ist ab Rügen auf deutschem Gebiet und führt über Berlin nach Süden und verlässt Deutschland in der Gegend um Zittau. OT: Auf ihm war ich übrigens in den Südalpen unterwegs - sehr schön!
                                                                                                                                                                                              • E11 - Aus Holland kommend führt er über Osnabrück, Goslar und Berlin nach Frankfurt an der Oder. Ihn habe ich in Hameln getroffen und hatte einige Irritationen mit ihm.
                                                                                                                                                                                              Das sind immerhin 9 von 12 E-Wegen von denen ich unterwegs sogar 6 getroffen habe. Nun, die Organisation, die diese Wege ins Leben gerufen hat, die Europäische Wandervereinigung, hat ihren Sitz in Kassel. Zufall?

                                                                                                                                                                                              Na, auf jeden Fall viel Potential für weitere Projekte dieser Art!

                                                                                                                                                                                              Gruß Wafer
                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 24.10.2016, 08:33.

                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                • 9533
                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                37. Tag: Witzhave - Mölln

                                                                                                                                                                                                Sonntag, 2. Oktober 2016
                                                                                                                                                                                                Strecke: 32 Km – Etappe: 140 Km - Gesamtstrecke: 1.162 Km
                                                                                                                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 150 m
                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                Völlig entspannt schlafe ich bis 8 Uhr 45. Der erste Blick geht aus dem Fenster und gilt dem Wetter: Blauer Himmel und Sonnenschein. Warum muss ich gerade an so einem Tag so lange schlafen? Hier fühlt man sich halt wohl und die Sauna war sicher auch nicht ganz unschuldig.
                                                                                                                                                                                                Gestern Abend hatte ich schon verschiedene Routenoptionen ausgetüftelt. Da ich auf Pensionen oder Hotels angewiesen bin und es keine Unterkunft in Güster und Umgebung mehr gibt bleibt nur der direkte Weg nach Mölln. Es sei denn die Chefin weiß Rat.
                                                                                                                                                                                                Das tut sie leider auch nicht – Schade! Den Weg am Drüsensee entlang hätte ich gerne gesehen. Um 9 Uhr 30 breche ich auf. Zuerst geht es zurück zu der Stelle an der Bille, wo ich gestern den Weg verlassen habe.


                                                                                                                                                                                                Eine Brücke über die Bille bei Witzhave

                                                                                                                                                                                                Als schmaler Pfad schlängelt sich der Weg wieder an der Bille entlang durch den Sachsenwald.


                                                                                                                                                                                                Morgendliche Herbststimmung im Sachsenwald

                                                                                                                                                                                                Der Weg ist recht schmal. Aber das Naturschutzgebiet an dieser Stelle auch! Nur die Wegmarkierungen sind teilweise etwas schwierig angebracht: An Abzweigungen sucht man sie teilweise etwas vergeblich und dann kommen sie wieder alle paar Meter.


                                                                                                                                                                                                Im Naturschutzgebiet Billetal

                                                                                                                                                                                                Durch die Feuchtigkeit der letzten Zeit und die aktuelle Wärme sprießen die Pilze. Schade, dass ich abends nicht selber kochen kann. Da war viel Essbares dabei. Diese hier aber weniger.


                                                                                                                                                                                                Herbstliche Waldpilze - teilweise mit Besucher

                                                                                                                                                                                                Viel zu schnell muss ich die Bille wieder verlassen. Mir hat das Stück sehr gut gefallen.


                                                                                                                                                                                                Die Bille

                                                                                                                                                                                                Recht schnell geht es auf Grande zu. Grande und Kuddewörde sind eigentlich schon zusammengewachsen.


                                                                                                                                                                                                Farbenpracht im Oktober am E1

                                                                                                                                                                                                Der Ort – oder besser die Orte – sind gut gepflegt. Da stehen ein paar ausgesucht hübsche Häuser!


                                                                                                                                                                                                Schicke Häuser in Grande

                                                                                                                                                                                                Mit Weitsicht ist hier in der Gegend nicht viel los. Entweder man sieht bis zu einem nahen Wäldchen oder das Grün direkt am Weg ist so hoch, dass man nicht drüber schauen kann. Und Erhebungen gehen hier über ein paar wenige Meter nicht hinaus. Eigentlich schade – bei dem Wetter!


                                                                                                                                                                                                Auf dem E1 von Kuddewörde nach Basthorst

                                                                                                                                                                                                Ich komme an Bienenstöcken vorbei. Was da fliegt sind aber nicht nur Bienen. Da sind auch Hornissen dabei. Ich schaue mir das näher an. Tatsächlich fangen sich die Hornissen die Bienen ein und bringen sie weg.


                                                                                                                                                                                                Angriff einer Hornisse auf eine Biene

                                                                                                                                                                                                Etwas im Zickzack geht es auf Basthorst zu. Viel ist in dem Weiler nicht los. Die E-Wege 1 & 9 führen mich in einen Wald. Dort wird das Betreten aus Gründen des Wildschutzes untersagt. Die Spuren eines Vollernters sind im Wald aber gut zu sehen. Nun ja, der Fahrer hat den Wald ja eigentlich auch gar nicht betreten ...


                                                                                                                                                                                                Auf dem E1 rund um Basthorst

                                                                                                                                                                                                Ich setze mich mal über das Verbot hinweg und folge den E-Markierungen und dem Wanderweg in der Karte.


                                                                                                                                                                                                Wandern auf dem E1 in Schleswig-Holstein

                                                                                                                                                                                                Und so komme ich nach Fuhlenhagen. Wieder so ein Weiler der sich an 2 Straßen entlangzieht. Die eine komme ich rein und der anderen folge ich in nördlicher Richtung wieder hinaus. Ein Akt von ein paar Minuten. Ein paar Kilometer weiter folgt Talkau.


                                                                                                                                                                                                Impressionen vom E1 auf dem Weg nach Mölln

                                                                                                                                                                                                Das scheint etwas größer zu sein. Auf der Karte in der Ortsmitte, wo ich Pause mache, steht was von etwas über 500 Einwpohnern. Hier verlasse ich die E-Wege weil ich auf den nächsten 30 Km hier keine Unterkunftsmöglichkeit gefunden habe.


                                                                                                                                                                                                Talkau

                                                                                                                                                                                                Ich halte auf Niendorf zu. Ein ländliches Dorf wie aus dem Bilderbuch! Selbst die Werbeaushänge an Laternenpfählen, die bei uns für lokale Events für die Jugend werben, vermitteln hier den sehr ländlichen Charakter von Kultur und Einwohnern. Sicher der Renner unter der Dorfjugend!


                                                                                                                                                                                                Ländlich geprägte Veranstaltung

                                                                                                                                                                                                Der Ort hat eine wirklich tolle Fachwerkkirche. Und die ist heute – am Ernte-Dank-Sonntag, sogar den ganzen Tag offen. So schaue ich mir das Kleinod genauer an.


                                                                                                                                                                                                Die Kirche von Niendorf

                                                                                                                                                                                                Ich werde sogar noch über die Geschichte der Kirche, die bis 1581 zurückreicht, aufgeklärt. Und wie unterschiedlich doch die Gemeinde und ihr Pfarrer dem Herrn danken: Die einen gehen auf das Feld und der andere in den Supermarkt!


                                                                                                                                                                                                Erntedank in Niendorf

                                                                                                                                                                                                Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg nach Breitenfelde. Hier ist der erste Gasthof mit möglicher Übernachtungsmöglichkeit, den ich für heute ins Auge gefasst habe.


                                                                                                                                                                                                Es geht nach Breitenfelde

                                                                                                                                                                                                Aber nicht mal eine Pause geht weil er geschlossen hat. Also gleich weiter auf Alt-Mölln zu. Als ich Breitenfelde verlassen habe donnert es das erste Mal recht vernehmlich aber noch recht weit hinter mir. Was ist das? Ein Hitzegewitter im Oktober? Was der warme Herbst nicht alles zustande bringt!


                                                                                                                                                                                                Die Kirche von Breitenfelde

                                                                                                                                                                                                Ich lege mal einen höheren Gang ein und sehe zu, dass ich nach Alt-Mölln komme. Den Ort erreiche ich noch trockenen Fußes. Aber das Gewitter und der Regen sind mir ganz dicht auf den Fersen. Der Wind frischt auf – auch ein schlechtes Zeichen. Mitten im Ort treffen mich die ersten Tropfen. Ich überlege ob ich in der Tankstelle mit Bistro unterkriechen soll. Ich entscheide mich dagegen und unterquere die B207. Dort lege ich schon mal eine Schicht für mehr Wärme und eine regendichte Schicht über meine kurzärmelige Wandermontur. Am Ortseingang von Mölln muss ich dann die Kapuze über den Kopf ziehen. Der direkteste Weg in die Stadtmitte führt über den Bahnhof. Auf dem Weg dorthin gibt es nochmal Sonnenschein und Regenbogen.


                                                                                                                                                                                                Ein Regenbogen weißt mir den Weg nach Mölln

                                                                                                                                                                                                Als es dann richtig loslegt flüchte ich in einen türkischen Imbiss. Wie ich feststelle haben die auch ein angeschlossenes Restaurant. Und eine sehr flexible Küche: Ich kann mir einen Vorspeisenteller selber zusammenstellen.


                                                                                                                                                                                                Regenpause beim Türken

                                                                                                                                                                                                Beim Essen suche ich eine Unterkunft und werde schnell fündig. Gar nicht weit weg. Als der Regen wieder aufgehört hat beziehe ich Quartier. Nach einem ausgiebigen Bad fühle ich mich wieder wohl. Das verschärfte Tempo hat der Blasenbildung allerdings Vorschub geleistet. Zum Abendessen will ich dann nochmal zu dem Türken. Der ist aber voll. Ich bin wohl nicht der Einzige, der festgestellt hat, dass der sehr gut ist! Zurück im Hotel esse ich nur noch eine Kleinigkeit und bin wieder schnell im Bett.
                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                  Alter Hase
                                                                                                                                                                                                  • 14.03.2012
                                                                                                                                                                                                  • 3583
                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                  ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.

                                                                                                                                                                                                  Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
                                                                                                                                                                                                  also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
                                                                                                                                                                                                  Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in
                                                                                                                                                                                                  Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                                                                                                                                  I took the one less traveled by,
                                                                                                                                                                                                  And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                    Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                    ich lese hier immer interessiert mit und bewundere wirklich deine Unermüdlichkeit beim Dokumentieren, echt klasse das.
                                                                                                                                                                                                    Hallo Sternenstaub.

                                                                                                                                                                                                    Nun, auf dem E1 bin ich nun seit gut 5 Jahren unterwegs. Von daher kann man schon von einer Unermüdlichkeit sprechen. Nun ist der E1 aber auch nicht unbedingt ein Weg, den man in einem Urlaub mal eben abhaken kann. Und wenn ich ehrlich bin: Ich bin mal gespannt wie lange ich das noch mache! Das Nordkap würde mich schon sehr reizen. Aber die Etappen dazwischen sind noch sehr lang und in meinem Reisemodus nicht unbedingt zu machen. Und der Weg soll irgendwann nicht mehr gut markiert sein, ... Aber eines hält mich bei der Stange: Die Neugier wie es in der nächsten Region aussieht. Und da der E1 noch genug Regionen anbiete, die so zu machen sind, werde ich schon noch die eine oder andere Etappe machen. Nur werden die Regionen immer größer und weitläufiger. Und bei so einer Weitwanderung kriegt man kulturelle und landschaftliche Veränderungen sehr gut mit. Ganz anders als bei motorisierten Reisen. Man bekommt ein ganz anderes Gefühl für das durchwanderte Land - in dem Fall ja sogar meine Heimat. Mal sehen was noch kommt ...

                                                                                                                                                                                                    Zitat von Sternenstaub Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                    Und als ich das gerade dachte, tadelte ich mich selber, weil ich das meines Wissens noch nie hier herein geschrieben habe.
                                                                                                                                                                                                    also endlich heute einmal: Danke für diesen Bericht, informativ, kurzweilig, gute Fotos.
                                                                                                                                                                                                    Ich schätze, ich bin hier nicht der einzige fleißige Mitleser/in
                                                                                                                                                                                                    Vielen Dank! Liest man doch irgendwie immer wieder gerne! Und wenn man merkt, dass der Bericht angenommen und gelesen wird, motiviert das ungemein.
                                                                                                                                                                                                    Zum Laufen muss man mich ja nicht motivieren. Aber zum Schreiben manchmal schon!

                                                                                                                                                                                                    Gruß Wafer

                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                      • 27815
                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                      Wafer, Was Bismarks popularität betrifft, so war er im Volk, außerhalb politischer Kreise, seinerzeit stets beliebt, seinen "Rausschmiß" als Kanzler nahm man Wilhelm stets übel.
                                                                                                                                                                                                      Und du bist dort oben am Sachsenwald und "Der Alte vom Sachsenwald" war ein synonym für Bismark, der seinen Lebensabend auf Schloß Friedrichsruh verbrachte, dort findet sich auch sein Mausoleum.

                                                                                                                                                                                                      Mit der Durchquerung des Sachsenwaldes t Du im Übrigen das nachvölkerwanderungszeitliche deutsche Altsiedelland verlassen (in diesem Fall das Land der sächsischen Holtsassen ) und bist jetzt im Siedlungsgebiet der slavischen Polaben (der Elbanwohner ) Der Sachsenwald war, zusammen mit der Schwentineniederung vor bis ca. 900 Jahren sowas wie siedlungsarme Grenzwildnis zwischen Slaven und Sachsen (Limes Saxoniae)
                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Goettergatte; 25.10.2016, 16:00. Grund: Nachtrag
                                                                                                                                                                                                      "Wärme wünscht/ der vom Wege kommt----------------------
                                                                                                                                                                                                      Mit erkaltetem Knie;------------------------------
                                                                                                                                                                                                      Mit Kost und Kleidern/ erquicke den Wandrer,-----------------
                                                                                                                                                                                                      Der über Felsen fuhr."________havamal
                                                                                                                                                                                                      --------

                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                        Hallo Göttergate.

                                                                                                                                                                                                        Vielen Dank für deine geschichtlichen Hintergründe! In der Richtung ist weder meine Vorbereitung noch meine Grundbildung wirklich gut! Sehr schön, dass sich das so gut ergänzt! Mit ein paar solchen Hintergrundinfos kann man mit dem Weg und den Bildern doch gleich etwas mehr anfangen!

                                                                                                                                                                                                        Gruß Wafer

                                                                                                                                                                                                        Nun aber zum
                                                                                                                                                                                                        38. Tag: Mölln – Groß Sarau

                                                                                                                                                                                                        Montag, 3. Oktober 2016
                                                                                                                                                                                                        Strecke: 27 Km – Etappe: 167 Km - Gesamtstrecke: 1.189 Km
                                                                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 250 m
                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                        Ich wache um 6 Uhr auf. Der erste Blick geht aus dem Fenster: geschlossene Wolkendecke und Regen. Also nochmal ins Bett! Gegen 9 wache ich das nächste Mal auf. Die Sonne scheint ins Zimmer. Wie machen die das hier? Also raus aus den Federn und fertig machen. Nach dem Frühstück ziehe ich durch den Kurpark zurück zu den E-Wegen. Mittelerweise sind das ja schon drei: E1, E6 und E9. Das Städtchen Mölln hat was! Tolle alte Kirche, eine kleine Burg auf dem Berg, mehrere Seen, super Morgenstimmung, ...


                                                                                                                                                                                                        Der morgendliche Ziegelsee bei Mölln

                                                                                                                                                                                                        Und außer mir ist wieder kein Mensch unterwegs. Auch die Altstadt ist grandios! Die zusätzliche Altstadtrunde war zwar eigentlich nicht geplant aber gelohnt hat sie sich!


                                                                                                                                                                                                        Am Marktplatz von Mölln

                                                                                                                                                                                                        Über eine Brücke zwischen Stadt- und Schulsee verlasse ich die Altstadt.


                                                                                                                                                                                                        Der Schulsee

                                                                                                                                                                                                        Über Treppen geht es erstaunlich weit aufwärts. Diese Ecke von Schleswig-Holstein ist wieder recht hügelig. Und von hier oben hat man auch eine tolle Sicht auf Mölln.


                                                                                                                                                                                                        Herbstliches Mölln

                                                                                                                                                                                                        Dann geht es in den Wald. Hier herrscht grandiose Morgenstimmung! Hier steht auch das Landeskriegerdenkmal, das früher am Bauhof stand und an den Krieg von 1870/71 erinnert.


                                                                                                                                                                                                        Im Wald um Mölln

                                                                                                                                                                                                        Dort verlasse ich die E-Wege schon wieder. Der kleine Weg, der auch mit Ratzeburg ausgeschildert ist, gefällt mir besser als der breite Forstweg an dem die Andreaskreuze zu finden sind.


                                                                                                                                                                                                        Im Wald ist von der Straße kaum was zu merken - vom tollen Wetter aber leider auch nicht

                                                                                                                                                                                                        Die E-Wege stoßen viel zu früh wieder zu mir und schon wird der Weg wieder breiter. Aber durchaus nicht hässlicher!


                                                                                                                                                                                                        Auf dem Weg zum Küchensee

                                                                                                                                                                                                        Ich kreuze eine stillgelegte Bahnlinie und wandere zum Küchensee hinunter. Mal im Wald und mal auf Feldwegen.


                                                                                                                                                                                                        Herbstwandern auf dem E1 zwischen Mölln und Ratzeburg

                                                                                                                                                                                                        Das Wetter hat sich toll entwickelt und es wird am See gebadet und gesegelt. Meist im Wald führt mich der Weg auf Ratzeburg zu.


                                                                                                                                                                                                        Waldpilz - ob der essbar ist?

                                                                                                                                                                                                        Vom Steg bei Waldesruh kann man Teile von Ratzeburg schon sehen.


                                                                                                                                                                                                        Der Küchensee mit Ratzeburg

                                                                                                                                                                                                        Kurz vor den ersten Ortsteilen geht der Weg auf einem Damm zwischen dem Kleinen Küchensee und dem Küchensee hinüber zur Inselstadt.


                                                                                                                                                                                                        Ankunft in Ratzeburg

                                                                                                                                                                                                        Am Hauptplatz mache ich Mittag und gehe dann zum Ratzeburger Dom hinüber. Toller alter Ziegelbau!


                                                                                                                                                                                                        Der Dom zu Ratzeburg

                                                                                                                                                                                                        Und auch der Dom ist geöffnet. Wenn das so weiter geht kriege ich hier noch einen religiösen Flash! Aber der Besuch lohnt sich absolut.


                                                                                                                                                                                                        Innenansichten des Ratzeburger Doms

                                                                                                                                                                                                        Der Dom ist nun schon fast 800 Jahre alt. Auch die Klosterteile sind gut erhalten und haben ihren Charme.


                                                                                                                                                                                                        Der Kreuzgang des Doms von Ratzeburg

                                                                                                                                                                                                        Irgendwann reiße ich mich los und wandere immer am Wasser entlang und komme an diversen überfüllten Cafes vorbei. Kurz bevor es wieder in den Wald geht komme ich am Hafen vorbei.


                                                                                                                                                                                                        Entspannter Tag der deutschen Einheit am Großen Ratzeburger See

                                                                                                                                                                                                        Immer im Wald aber auch immer in wurfweite des Sees zieht der Weg nach Norden. Radler sind einige unterwegs, aber echte Wanderer sehe ich keine. Immer wieder kommt man an kleinen Bootsstegen vorbei an denen reger Betrieb herrscht. Es wird gebadet, gesegelt, getratscht, ...


                                                                                                                                                                                                        Segeltörn auf dem Ratzeburger See

                                                                                                                                                                                                        So kann Wetter und Landschaft noch eine Weile bleiben. Bei Buchholz wollen die E-Wege aber weg vom See. Aber das will ich noch nicht! Mir gefällt es hier. Also bleibe ich am See.


                                                                                                                                                                                                        Am Buchholzer Bootssteeg

                                                                                                                                                                                                        Das Cafe am Natur-Campingplatz direkt am See hat offen – obwohl die Öffnungszeiten eigentlich was anderes behaupten. Ich lasse mich nieder, lade die Accus nach und genieße den Nachmittag am See.


                                                                                                                                                                                                        Am Buchholzer Campingplatz wird noch gebadet

                                                                                                                                                                                                        Irgendwann raffe ich mich auf und gehe weiter. Aber weit komme ich nicht mehr. Der Weg gefällt mir zwar sehr gut aber nach der langen Pause komme ich einfach nicht mehr so richtig in die Gänge.


                                                                                                                                                                                                        Seewege führen mich nach Pogeez

                                                                                                                                                                                                        In Groß Sarau weckt ein Hinweisschild auf einen historischen Gasthof mein Interesse. Und die haben noch ein Zimmer frei. Naja, eigentlich alle – aber ich brauche ja nur eins. Und wieder habe ich Pech mit dem Restaurant: Auch hier ist das Restaurant heute geschlossen.


                                                                                                                                                                                                        Hier geht ein toller Tag zu Ende

                                                                                                                                                                                                        Wer sich das an einem Feiertag leisten kann, dessen Gasthof muss gut laufen und kann in der Regel auch gut kochen. Ein Bauernfrühstück habe ich als Abendessen dann doch bekommen. Und das war wirklich sehr gut.
                                                                                                                                                                                                        Das war heute wieder ein grandioser Tag! Tolle Gegend hier! So kann es weiter gehen! Der Naturpark Lauenburgische Seen ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                        Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                          • 22.08.2008
                                                                                                                                                                                                          • 8843
                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                          Hallo Wafer, jetzt bist du auch auf dem E6 unterwegs. Das kurze Stück bis Lübeck werde ich auf deinen Spuren wandeln.
                                                                                                                                                                                                          Das dauert aber mindestens noch drei Jahre.
                                                                                                                                                                                                          Durch deinen Bericht kann ich mir bereits jetzt ein Bild von der Strecke machen.
                                                                                                                                                                                                          Du kannst reisen so weit du willst, dich selber nimmst du immer mit.

                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                            • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                            Hallo Blauloke.

                                                                                                                                                                                                            Durch deinen Kommentar bin ich erst auf deine Weitwanderung in Nordrichtung aufmerksam geworden! Danke dafür! Was ich sagen kann: Die Lauenburgischen Seen sind einfach der Hammer! Und Lübeck auch! Ich habe noch keine Ahnung, wann du auf den E6 kommen wirst aber den Teil hier oben solltest du unbedingt machen!

                                                                                                                                                                                                            Gruß Wafer

                                                                                                                                                                                                            Kommentar


                                                                                                                                                                                                            • Wafer

                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                              39. Tag: Groß Sarau – Techau / Timmendorfer Strand

                                                                                                                                                                                                              Dienstag, 4. Oktober 2016
                                                                                                                                                                                                              Strecke: 40 Km – Etappe: 207 Km - Gesamtstrecke: 1.229 Km
                                                                                                                                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 225 m
                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                                                                                              Und wieder scheint die Sonne morgens zum Fenster rein. So muss es sein! Das Frühstck ist gut und 8 Uhr 30 bin ich auf der Strecke. Heute hat wieder alles gepasst. Der morgendliche Blick über den See hat einfach was!


                                                                                                                                                                                                              Der „Hochseehafen“ von Groß Sarau

                                                                                                                                                                                                              Ich reiße mich los und mache mich auf den Weg in Richtung Rothenhusen. Hier liegt dann ein Vereinshafen am anderen. Viele auch von Vereinen aus Lübeck. Scheint ein Naherholungsgebiet der Region Lübeck zu sein.


                                                                                                                                                                                                              Einer der vielen Bootssteege bei Rothenhusen

                                                                                                                                                                                                              Ruckzuck bin ich am Ende des Sees in Rothenhusen.


                                                                                                                                                                                                              An der Wakenitz-Mündung in den Großen Ratzeburger See

                                                                                                                                                                                                              Ich überquere noch die Wakenitz und komme damit nach Mecklenburg-Vorpommern. Damit betrete ich das letzte mögliche Bundesland auf meiner E1-Wanderung. Genau hinter der Brücke ändert sich der Straßenbelag von Teer zu Kopfsteinpflaster.


                                                                                                                                                                                                              Ein Stück Mecklenburg-Vorpommern

                                                                                                                                                                                                              Vom ehemaligen Sperrgebiet uns nichts mehr zu sehen. Wo ist Atze hier gelaufen?
                                                                                                                                                                                                              Ich kehre zurück nach Schleswig-Holstein und nehme den Drägerweg nach Lübeck. Er ist mit Findlingen mit Schriftzügen markiert. Erst durch Wälder und über Felder folgt er auf naturbelassenen Wegen der Wakenitz.


                                                                                                                                                                                                              Auf dem Drägerweg unterwegs

                                                                                                                                                                                                              Was hier im Naturschutzgebiet allerdings eine Autobahn und eine Gasleitung verloren haben verstehe ich nicht. Landschaftlich sehr abwechslungsreich geht es auf Lübeck zu.


                                                                                                                                                                                                              Im Naturschutzgebiet Wakenitz in Richtung Lübeck

                                                                                                                                                                                                              Auf der Wakenitz soll es auch eine Schifffahrtslinie von Lübeck zum Ratzeburger See geben. Sicher auch eine sehr schöne Fahrt durch das Naturschutzgebiet. Hier in der Au macht das Wandern Spaß!


                                                                                                                                                                                                              Auf dem E1 beim Absalonshorst

                                                                                                                                                                                                              Aber auch das Pause machen!


                                                                                                                                                                                                              Pause in der Oktobersonne

                                                                                                                                                                                                              Mal näher am Wasser und mal etwas weiter weg führen die E-Wege weiter auf die Großstadt zu.


                                                                                                                                                                                                              Schöne Wege führen nach Lübeck hinein

                                                                                                                                                                                                              Viel zu schnell stehe ich vor den ersten Häusern von Lübeck. Ich mache zwar noch einen Bogen nach Osten aber immer wieder tangiert man nun Ortsteile.


                                                                                                                                                                                                              Im Naturschutzgebiet Wakenitz

                                                                                                                                                                                                              Irgendwann nehme ich den direkten Weg in die Altstadt mit seinem Dom. Wer in dieser Gegend ein Haus kauft, der ist hinterher bettelarm!


                                                                                                                                                                                                              Das Armenviertel von Lübeck mit Dom

                                                                                                                                                                                                              Lübeck ist völlig durchzogen von Wasserarmen. Ich wechsle wieder die Wanderstiefel gegen die Turnschuhe. Das hat sich schon in Hamburg bewährt. Am Mühlenteich streiten sich derweil 2 Vögel um den Sitzplatz auf einem Pfosten im Wasser.


                                                                                                                                                                                                              Am Mühlenteich in Lübeck

                                                                                                                                                                                                              Auch dieses Mal fasziniert mich der Dom von Lübeck. Bei uns im Süden herrscht bei großen Kirchen ja immer Sandstein als Baumaterial vor. Aber die Backsteinbauten dieser Region haben auch was! Genau zum 12 Uhr-Schlagen stehe ich vor der imposanten Uhr.


                                                                                                                                                                                                              Der Dom zu Lübeck

                                                                                                                                                                                                              Skelette schlagen die Glocken, die Augen der Sonne bewegen sich im Sekundentakt. Wenn man sich überlegt, wann die Uhr konstruiert und gebaut wurde ...
                                                                                                                                                                                                              Zu Mittag kehre ich bei dem Italiener ein, bei dem wir vor 3 Jahren auf der Rückfahrt von unserem Schwedenurlaub auch eingekehrt sind. Soll ich wirklich schon wieder Bilder vom Essen einstellen? Langsam entwickelt sich das hier wieder zu Wafers Schlemmerreisen!
                                                                                                                                                                                                              Weiter geht es hinunter zur oberen Trave.


                                                                                                                                                                                                              Im Künstlerviertel an der oberen Trave

                                                                                                                                                                                                              Das Viertel wird stark von Malern und Künstlern frequentiert. Wundern tut mich das nicht! Die wissen in der Regel wo es am schönsten ist! Ich überquere die Obere Trave und orientiere mich nach Norden.


                                                                                                                                                                                                              Lübeck an der Trave mit Marien- und Petrikirche

                                                                                                                                                                                                              Und schon stehe ich vor dem wohl bekanntesten Wahrzeichen von Lübeck.


                                                                                                                                                                                                              Der schiefe Turm von Lübeck

                                                                                                                                                                                                              Wenn man von der Seite an das Holstentor herankommt sieht man ganz deutlich wie sich der Bau verzogen hat. Das Holstentor ist einfach ein toller Bau! Nicht umsonst war es auf dem alten 50 DM-Schein drauf.


                                                                                                                                                                                                              Das Holstentor - weltberühmt durch den 50 DM-Schein

                                                                                                                                                                                                              Ab hier nehme ich dann wieder 2 Km Teer in Kauf um dann wieder auf naturnahen Wegen unterwegs zu sein. Wieder in Wanderstiefeln ziehe ich entlang der Schwartau ins gleichnamige Bad.


                                                                                                                                                                                                              Auf naturnahen Wegen verlasse ich Lübeck

                                                                                                                                                                                                              Die offiziellen E-Wege machen um das Stadtzentrum einen großen Bogen und führen über den Herrentunnel, der mit dem Bus durchfahren werden muss, im großen Bogen über Ratenau nach Bad Schwartau. Sowas liegt mir weniger wenn es auch solche gut zu gehende Direktrouten gibt. Ab Bad Schwartau geht es dann wieder durch Wälder hinüber nach Gross Parin. Da ich so langsam merke, dass bei mir für heute bald Schluss sein wird, nehme ich den direkten Weg nach Norden: Über Hobbersdorf nach Techau.


                                                                                                                                                                                                              Nachmittags bei Hobbersdorf

                                                                                                                                                                                                              Hier setze ich mich und versuche die Übernachtung zu klären. Aber die einzige Pension in erreichbarer Nähe ist voll.


                                                                                                                                                                                                              Das Meer ist nicht mehr weit weg

                                                                                                                                                                                                              Gerade als ich sinniere wie ich dieses Problem lösen soll, kommt ein Bus und hält direkt bei mir. Erst jetzt merke ich, dass ich an einer Bushaltestellt sitze. Vorne steht was von Timmendorfer Strand als Ziel dran. Luftlinie sind das nur 5 Km aber heute zu Fuß nicht mehr machbar. Ich nehme das mal als Fingerzeig von oben und steige ein. Vom Busfahrer und von Tante Google lasse ich mir Tipps für die heutige Übernachtung geben. Das gleiche ich ab und rufe das gewählte Haus an. Und die haben sogar auch ein Zimmer für mich frei. In der Nebensaison ist sowas eben noch möglich. Der Busfahrer schmeißt mich dann an der richtigen Haltestelle raus und ich wandere direkt über den Strand zum Hotel ...


                                                                                                                                                                                                              Der Timmendorfer Strand in der Lübecker Bucht

                                                                                                                                                                                                              Nach den Einchecken drehe ich nochmal eine Runde. Toll hier! Und die Luft – so frisch, so rein, aber auch so heftig! Einige Wellenreiter versuchen sich bei den Bedingungen. Nicht einfach!
                                                                                                                                                                                                              Ein Tipp von der Chefin für das Abendessen ist Gold wert! Weitere Details zur Speisefolge des Abendessens lasse ich lieber weg. Oder soll ich doch ...?
                                                                                                                                                                                                              Spät am Abend gehe ich auch wieder über den Strand zurück ins Hotel.


                                                                                                                                                                                                              Nacht am Timmendorfer Strand

                                                                                                                                                                                                              Wirklich schön hier! Sehr touristisch - aber schön! Heute Abend bin ich reichlich spät im Bett. Schauen wir mal, was morgen kommt!
                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                Freak

                                                                                                                                                                                                                Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                • 11979
                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                Schön jetzt direkt von meiner alten Heimal zu lesen. Die ersten Jahre gab es dort für mich noch eine unverbaute Paddelstrecke auf der Wakenitz - sich dann an die Autobahn zu gewöhnen war schwierig. Als kleiner "Ausgleich" mußte eine Wochenendsiedlung in der Nähe weichen. Hier konnte man nun immerhin anlegen und das Gelände entwickelte sich zu einer Art Wildnis. Würde gerne nochmal sehen was jetzt da ist.

                                                                                                                                                                                                                Auch zum Radeln, Spazierengehen, Einkehren mochte ich das Gebiet sehr ! Dazu die Lübecker Bucht - mal eben nach der Arbeit noch in die Ostsee...Lübeck als Stadt.....Hab dort wirklich sehr gerne gelebt.

                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                  Erfahren
                                                                                                                                                                                                                  • 17.02.2013
                                                                                                                                                                                                                  • 162
                                                                                                                                                                                                                  • Unternehmen


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                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                  An der Wakenitz-Mündung in den Großen Ratzeburger See
                                                                                                                                                                                                                  Hier muss ich protestieren! Die Wakenitz mündet nicht in den Ratzeburger See sondern entwässert ihn!
                                                                                                                                                                                                                  Wandern auf dem E1

                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Schön jetzt direkt von meiner alten Heimal zu lesen. Die ersten Jahre gab es dort für mich noch eine unverbaute Paddelstrecke auf der Wakenitz - sich dann an die Autobahn zu gewöhnen war schwierig. Als kleiner "Ausgleich" mußte eine Wochenendsiedlung in der Nähe weichen. Hier konnte man nun immerhin anlegen und das Gelände entwickelte sich zu einer Art Wildnis. Würde gerne nochmal sehen was jetzt da ist.

                                                                                                                                                                                                                    Auch zum Radeln, Spazierengehen, Einkehren mochte ich das Gebiet sehr ! Dazu die Lübecker Bucht - mal eben nach der Arbeit noch in die Ostsee...Lübeck als Stadt.....Hab dort wirklich sehr gerne gelebt.
                                                                                                                                                                                                                    Hallo Prachttaucher.

                                                                                                                                                                                                                    Das kann ich absolut nachvollziehen! Ich denke man merkt, dass mir diese Region sehr gut gefallen hat! Die Lauenburger Seen, Mölln, Lübeck und natürlich die Ostsee in der Lübecker Bucht. Da habt ihr schon ein paar echte Sahnestücke vor der Haustür gehabt. Ich werde auf jeden Fall wieder in diese Region kommen!

                                                                                                                                                                                                                    Gruß Wafer

                                                                                                                                                                                                                    Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                    Hier muss ich protestieren! Die Wakenitz mündet nicht in den Ratzeburger See sondern entwässert ihn!
                                                                                                                                                                                                                    Hallo E1HikingTours.

                                                                                                                                                                                                                    Da hast du natürlich absolut recht! Da war ich wohl gedanklich schon im Urlaub als ich den Text geschrieben haben! Wobei: Bei dem Gefälle, das die hat muss da nur mal ein starker Wind blasen und schon stimmt die Geschichte wieder! Wenn mich meine Karten nicht anlügen liegt der See auf 3,5 Meter und bei Lübeck sollen es 3,3 Meter sein. Also sportliche 20 cm Gefälle auf 14,9 Km! Laut Wiki sollen es dann aber doch auch 80 cm sein!
                                                                                                                                                                                                                    Die Wakenitz ist zwar mit 14,9 Km nicht sehr lang aber alles andere als ein kleiner Bach. Und sehr schön obendrein! Ich fand das war ein lohnender Abschnitt!

                                                                                                                                                                                                                    Gruß Wafer
                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 06.11.2016, 16:08.

                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                      Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                      • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                      40. Tag: Techau - Sierksdorf

                                                                                                                                                                                                                      Mittwoch, 5. Oktober 2016
                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 19 Km – Etappe: 226 Km - Gesamtstrecke: 1.248 Km
                                                                                                                                                                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 150 m
                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                                                                                                      Als ich kurz nach 8 Uhr aufwache scheint wieder die Sonne. Also raus aus dem Bett! Nach dem Frühstück geht es zur Bushaltestelle zurück. Natürlich über den Strand!


                                                                                                                                                                                                                      Morgendliches Strandgut

                                                                                                                                                                                                                      Mit Rucksack im losen Sand zu laufen ist ganz schön anstrengend! Dass ich trotzdem nicht ins Schwitzen komme liegt an den heutigen Temperaturen: Es ist kalt geworden! So muss ich heute erstmals die Jacke anziehen. Bisher war ich immer kurzärmelig unterwegs. Aber jetzt ist es eben doch Oktober!


                                                                                                                                                                                                                      Mövenstart am Timmendorfer Strand

                                                                                                                                                                                                                      Ich mache noch einen kleinen Strandspaziergang, bis der Bus kommt.


                                                                                                                                                                                                                      Strandspaziergang

                                                                                                                                                                                                                      Gegen 9 Uhr 30 bin ich dann wieder in Techau und starte da, wo ich gestern aufgehört habe. Auf schönen Wegen wandere ich durch den Wald nach Pansdorf.


                                                                                                                                                                                                                      Tolle Waldwege bei Pansdorf

                                                                                                                                                                                                                      Hinter Pansdorf gibt es wieder Wald in dem ich den E1 und den E6 wiedertreffe. Der E9 hat sich nördlich von Lübeck in Richtung Osten verabschiedet.


                                                                                                                                                                                                                      Es blüht in Schürsdorf

                                                                                                                                                                                                                      Über Schürsdorf und Klingberg komme ich an den großen Panitzer See. Der ist erstmal eingezäunt weil ein paar Meter weiter eine Badeanstallt angelegt wurde. Die hat aber schon fast einen Monat geschlossen. Was haben die Leute hier die letzten tollen Tage gemacht?


                                                                                                                                                                                                                      Geschlossene Seebadeanstalt am Großen Pönitzer See

                                                                                                                                                                                                                      Sowas finde ich immer nicht so prickelnd! Aber schön ist der See! Und einige sind trotz Umzäunung auf dem See aktiv.


                                                                                                                                                                                                                      Carpe Diem - Nutze den Tag

                                                                                                                                                                                                                      Weiter geht es an einer Straße entlang. So langsam kriecht die Kälte durch Mark und Bein. Ich lege noch eine Schicht auf aber heute komme ich nicht wirklich zügig voran. Bin ich so langsam schon zum Schönwetterwanderer mutiert? Laut Karte sollen nun ca. 6 Km Straße folgen. Da gehe ich dann doch lieber am Strand. Also biege ich hinter Gronenberg nach rechts ab und halte auf Haffkrug zu.


                                                                                                                                                                                                                      Hier gibt es viele Seen - auch kleine

                                                                                                                                                                                                                      Ich werde immer langsamer. Und warm werde ich auch nicht recht. Am Horizont kann ich jetzt aber wieder die Lübecker Bucht erkennen.


                                                                                                                                                                                                                      Am Horizont grüßt die Ostsee

                                                                                                                                                                                                                      Durch einen Wald komme ich nach Haffkrug. Erstmal von hinten. Also schlage ich mich durch den Park zum Strand durch.


                                                                                                                                                                                                                      Haffkruger Enten am Dorfteich

                                                                                                                                                                                                                      Haffkrug ist bei weitem nicht so touristisch ausgebaut wie heute Morgen Timmendorfer Strand. Ein netter kleiner Ort mit ein paar netten Lokalen.


                                                                                                                                                                                                                      Haffkrug

                                                                                                                                                                                                                      Am Strand entlang wandere ich auf die Dorfmitte zu. Hier ist bei den Wirten schon angekommen, dass wir Oktober haben und es heute etwas kühler ist.


                                                                                                                                                                                                                      Es ist kalt geworden - aber so kalt dann auch wieder nicht!

                                                                                                                                                                                                                      An einem Fischrestaurant direkt am Strand mache ich dann erstmal ausgiebig Mittagspause. Mit Fisch – versteht sich! Ich bin ja schließlich am Meer. Beim Essen beobachte ich wie der Hochwasserschutz aufgebaut wird. Wie ich erfahre wird für heute Nacht eine sehr starke Flut erwartet weil der Wind deutlich stärker geworden ist und vor allem jetzt in die Lübecker Bucht hineinbläst.


                                                                                                                                                                                                                      In Haffkrug an der Lübecker Bucht – Über diesen Strandkorb ging wohl schon eine Flut

                                                                                                                                                                                                                      Springflut und Wetterwechsel brauche ich jetzt nicht unbedingt in den nächsten Tagen! Nach der Mittagspause geht es immer noch recht mühsam weiter. Ich trödle am Strand entlang in Richtung Sierksdorf.


                                                                                                                                                                                                                      Strandwanderwege an der Lübecker Bucht

                                                                                                                                                                                                                      Auf dem Weg reift dann die Entscheidung diese Etappe hier zu beenden. Die nächsten Tage soll es auf den höchsten Berg Schleswig-Holsteins gehen. Aber das mit Starkwind, kaltem Wetter und evtl. schlechter Sicht ist nicht das was ich jetzt brauche.
                                                                                                                                                                                                                      Laut Fahrplan soll ein Zug in einer halben Stunde ab Sierksdorf fahren. Den werde ich nehmen. So vertrödele ich noch die Zeit am Strand.


                                                                                                                                                                                                                      Da kommt Bewegung ins Spiel

                                                                                                                                                                                                                      Dann mache ich mich auf um durch Sierksdorf hindurch zum Bahnhof zu kommen.


                                                                                                                                                                                                                      Kastanienallee in Sierksdorf

                                                                                                                                                                                                                      Am Bahnhof staune ich nicht schlecht. In diesem kleinen Kaff halten sogar 3 IC-Züge der Bahn!
                                                                                                                                                                                                                      Bis Flensburg sind es jetzt noch ca. 240 Km. Das wäre auch wieder ca. eine Woche – wenn ich wieder solche Tagesleistungen hinlege wie bisher. Ich denke das wird aber dieses Jahr nichts mehr. Aber vielleicht im Winter wenn das Wetter mal gut wird? Wir werden sehen.
                                                                                                                                                                                                                      In fast 9 Stunden bin ich zu hause. Manchmal ist auf die Bahn eben doch verlass!


                                                                                                                                                                                                                      Abschied von der Lübecker Bucht in Sierksdorf
                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                      Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                        Hallo Wanderfreunde.

                                                                                                                                                                                                                        Wie bei den letzten Etappen war ich wieder mit Kompass-Karten unterwegs. Die erste hat die Karte „Lüneburger Heide“ mit der Nummer 718 gemacht. Dann kam die Karte „Hamburg und Umgebung“ (Nr. 725) mit zwei Blättern/Karten zum Einsatz. Erst die Karte 1 mit dem Südteil und der Nordteil geht bis weit hinter Lübeck hinauf. Ab dort habe ich denn die Karte „Osteseeküste von Lübeck bis Dänemark“ (Nr. 724) verwendet. Auch diese Karte kommt auf 2 Blättern daher. Hier habe ich vorerst nur die Karte 1 gebraucht. Kompass-Karten sind zwar nicht wirklich meine Freunde aber mit Blick auf die Kartenverfügbarkeit von Dänemark ist das deutlich besser als gar nichts.
                                                                                                                                                                                                                        Ein kleiner Teil des E1 wird beim Übergang von der Karte 1 auf die Karte 2 in der Region zwischen Plön und Preetz fehlen. Da kann ich dann ja mal üben mit selbst gedruckten Karten zurecht zu kommen. Oder rein digital. Aber das ist Zukunftsmusik für die nächste Etappe.

                                                                                                                                                                                                                        Diese Etappe hat mich ehrlich gesagt angenehm überrascht! Die Fischbeker Heide, das grüne Hamburg, die Lauenburger Seen, die Lübecker Bucht und das doch recht hügelige, sehr wandergeeignete Land der Region Ostholstein. Das mir Lübeck gefällt wusste ich ja schon. Wer in Norddeutschland nur flaches Land erwartet wird überrascht! Die Region hat in meinen Augen einen sehr hohen und abwechslungsreichen Freizeitwert und hat dann noch wirklich schöne Städte zu bieten. Auch die benötigte Infrastruktur ist eigentlich ausreichend. So kann es wegen mir noch eine Weile weitergehen!

                                                                                                                                                                                                                        So, dann noch viel Spaß auf dem E1!

                                                                                                                                                                                                                        Gruß Wafer
                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                          Fuchs
                                                                                                                                                                                                                          • 10.07.2008
                                                                                                                                                                                                                          • 2381
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                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                          37. Tag: Witzhave - Mölln

                                                                                                                                                                                                                          ... Hier verlasse ich die E-Wege weil ich auf den nächsten 30 Km hier keine Unterkunftsmöglichkeit gefunden habe.
                                                                                                                                                                                                                          Das ist ja mal schade, dass ich das nun im Nachhinein erst mitbekomme ...
                                                                                                                                                                                                                          Eine Unterkunft hättest du hier gerne haben können, wo du schon fast auf meiner Fußmatte gestanden hast.

                                                                                                                                                                                                                          Ja, ist ganz hübsch hier in Norddeutschland, größtenteils.
                                                                                                                                                                                                                          Von der Fischbeker Heide bis zur Ostsee reicht mein Wochenend-Revier. Auf dem Bille-Wanderweg bin ich häufig mal zwischendurch unterwegs.

                                                                                                                                                                                                                          Tolle Tour! Weiterhin viel Freude daran!

                                                                                                                                                                                                                          Norddeutsche Grüße,
                                                                                                                                                                                                                          Sylvia

                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                            Hallo Sylvia.

                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                            Das ist ja mal schade, dass ich das nun im Nachhinein erst mitbekomme ...
                                                                                                                                                                                                                            Eine Unterkunft hättest du hier gerne haben können, wo du schon fast auf meiner Fußmatte gestanden hast.
                                                                                                                                                                                                                            Ja, das ist wirklich schade! Vielen Dank auf jeden Fall für die Einladung! Die Ecke südlich von Mölln hätte ich mir gerne noch angesehen. Kaum zu glauben, dass da nix zu finden war! Vielleicht sollte ich doch mal so langsam Zelt, Matte und Sack mitnehmen? Oder auch mit Öffis zu einer Pension fahren wie ich es dann in der Lübecker Bucht gemacht habe. Aber das sind beim mir immer so Entscheidungen, die werden eher kurzfristig getroffen.

                                                                                                                                                                                                                            Zitat von Meer Berge Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                            Tolle Tour! Weiterhin viel Freude daran!
                                                                                                                                                                                                                            Vielen Dank! Wenn das so weiter geht wie bisher habe ich da hoffentlich noch viel Spaß dran. Ich bin selber gespannt, wann diese Tour für mich aufhört! Aber das wird mir die Zukunft sicher noch zeigen.

                                                                                                                                                                                                                            Gruß Wafer

                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                              Fuchs
                                                                                                                                                                                                                              • 27.09.2015
                                                                                                                                                                                                                              • 1022
                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                              Toll, besonders die Heidelandschaften die haben was .
                                                                                                                                                                                                                              Richtig wohl fühle ich mich nur draußen !

                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                Neu im Forum
                                                                                                                                                                                                                                • 11.06.2017
                                                                                                                                                                                                                                • 1
                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                Hallo Wafer -

                                                                                                                                                                                                                                ich habe mich in den letzten Wochen mit sehr viel Freude und Interesse durch Deine Wanderung auf dem E1 gelesen - und war gerade recht überrascht / erschrocken, daß sie so plötzlich zu Ende ging. Der letzte Eintrag ist fast 1 Jahr her - was ist passiert? Bist Du nicht mehr zum Wandern gekommen oder bloß nicht zum Schreiben? Ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen (werde aber ab nächster Woche halt mal in Deinen anderen Reisen stöbern)...
                                                                                                                                                                                                                                Wie schwer ungefähr war Dein Rucksack? Und wie lang wohl die reine Gehzeit (d.h. wie hoch Dein Durchschnittstempo)?

                                                                                                                                                                                                                                Grüße, Bundschuh

                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                  Hallo Bundschuh.

                                                                                                                                                                                                                                  Zuerst mal ein herzliches Willkommen hier im Forum! Wenn ich das richtig sehe, dann ist das dein erster Post! Schön, dass es dir hier gefällt!
                                                                                                                                                                                                                                  Es freut mich sehr, dass dir dieser Bericht gefällt! Das ist für mich ein Projekt, dass ich seit Jahren verfolge und wo ich eigentlich noch nicht weiß, wann es zu Ende sein wird. Wenn man bedenkt, dass ich seit 2011 auf diesem Weg immer in kleineren oder größeren Etappen unterwegs bin, dann ist für mich eine Pause von einem Jahr noch nicht wirklich ein "plötzliches Ende"! In diesem Jahr hat mich meine alte Liebe zu den Bergen mal so richtig gepackt und ich war wieder auf dem Südalpenweg unterwegs, den ich letztes Jahr schon zufällig kennen lernen durfte. Ich plane den E1 aber auf jeden Fall noch weiter zu gehen. Ich hoffe noch auf dieses Jahr! Aber ob sich das realisieren lässt, werden wir sehen. Es gibt einfach zu viele Faktoren: Familie, Wetter, Zeit, andere Projekte, ... Wenn du dir meine anderen Projekte mal anschaust, dann wirst du sehen, dass es eigentlich öfters Pausen geben kann. Mal sind sie größer und mal kleiner. Meist liegt das aber nicht am "wollen" sondern am "können"!

                                                                                                                                                                                                                                  Ich bleibe mal optimistische und hoffe auf einen schönen Herbst! Gruß

                                                                                                                                                                                                                                  Wafer
                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 18.09.2017, 21:14.

                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                    9. Etappe

                                                                                                                                                                                                                                    Prolog

                                                                                                                                                                                                                                    Ich warte schon eine Weile auf den Altweibersommer. Als der dann endlich im Wetterbericht angekündigt wird kann ich leider nicht gleich los. Ich packe aber schon mal meine sieben Sachen und kaufe mir ein Bahnticket. Hier scheint die Sonne schon heftig vom Himmel.

                                                                                                                                                                                                                                    41. Tag: Sierksdorf - Neustadt in Holstein

                                                                                                                                                                                                                                    Mittwoch, 25. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                    Strecke: 8 Km – Etappe: 8 Km - Gesamtstrecke: 1.243 Km
                                                                                                                                                                                                                                    Höhenunterschiede: ↑ 25 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                                                                    Gehzeit: 1 h 45 Minuten

                                                                                                                                                                                                                                    Nachdem ich die Kinder zum Schullandheim abgeliefert habe zieht es mich weiter zum Bahnhof. Mit 4 Mal umsteigen bin ich nach 7 Stunden und 45 Minuten wieder in Sierksdorf. Fast ein Jahr war ich nicht auf dem E1. Ich leide schon fast an Entzug! Das Weitwandern durch Europa hat für mich ein enormes Erholungspotential – das Wandern ohne festes Ziel für den Abend und ohne den sonst üblichen gesellschaftlichen Druck hat für mich was Meditatives.


                                                                                                                                                                                                                                    Umsteigen am Hamburger Hauptbahnhof

                                                                                                                                                                                                                                    Es ist zwar schon viertel vor sechs aber ich will heute schon noch ein paar Meter gehen. Fast 8 Stunden stillsitzen ist nicht wirklich mein Ding!
                                                                                                                                                                                                                                    Vom Bahnhof halte ich erstmal wieder auf das Dorf zu – mit Ziel Strand. Der E1 führt zwar eigentlich gar nicht am Strand entlang aber ich habe gesehen, dass direkt am Wasser ein schöner Weg nach Neustadt führen soll. Nach einem unnötigen Bogen bin ich dann auch wieder an der Ostsee.


                                                                                                                                                                                                                                    Am Strand von Sierksdorf

                                                                                                                                                                                                                                    Ich war dieses Jahr mit der Familie in den Sommerferien hier oben an der Lübecker Bucht – genauer gesagt zwischen Timmendorfer Strand und Scharbeutz. Und da war es jeden Tag gut voll! Und obwohl es heute doch meist ein schöner Tag war ist hier einfach gar nix los! Man muss eben nur dann reisen, wenn die Masse nicht unterwegs ist! Wenn Urlaubsorte an die Grenzen ihrer natürlichen Kapazität kommen wird es einfach nicht mehr schön. Und das ist in Regionen, in denen der Deutsche als Massentourist einfällt durchaus öfter mal der Fall.


                                                                                                                                                                                                                                    Belebte Strände sehen anders aus

                                                                                                                                                                                                                                    Das Laufen direkt auf dem Sand vermeide ich. Das ist mir dann doch zu anstrengend. Die Promenade ist schön zu gehen. Die Bauten hier sind weniger schön: Beton aus den 70ern des letzten Jahrhunderts. Auch ein Strandabschnitt für Strandmuscheln gibt es oder ein FKK- und ein Hundestrand sind ausgewiesen. Aber was macht man z.B. als Freund der nahtlosen Bräune wenn man einen Hund hat? Oder man will nackt in einer Strandmuschel den Tag genießen? Das ist in der Touristenplanung der Ämter wohl nicht vorgesehen!
                                                                                                                                                                                                                                    Aber gleich dahinter geht es zum Glück ins Grüne. Und schon hört die Bevormundung auf.


                                                                                                                                                                                                                                    Wanderweg nach Neustadt in Holstein

                                                                                                                                                                                                                                    Der Strand ist hier deutlich schmaler als weiter unten bei Scharbeutz. Aber damit auch touristisch nicht so ausgebaut.


                                                                                                                                                                                                                                    Einsamer Strand zwischen Sierksdorf und Neustadt

                                                                                                                                                                                                                                    Wie das im Hochsommer aussieht ist nicht ersichtlich aber heute ist außer einem Ehepaar, das seinen Hund lüftet, keiner unterwegs. Der Wind weht von der See her und bringt den Geschmack der Ostsee mit – Herrlich!
                                                                                                                                                                                                                                    Beim Blick zurück merke ich aber, dass ich hier doch nicht ganz so alleine bin, wie es scheint: Geschrei tönt von der Achterbahn des Hansaparks herüber.


                                                                                                                                                                                                                                    Untergangsstimmung am Hansapark

                                                                                                                                                                                                                                    Der Wind sorgt aber schnell dafür, dass ich mich bald wieder alleine wähne. Immer am Meer entlang geht es auf Neustadt in Holstein zu.


                                                                                                                                                                                                                                    Wasserwandern an der Lübecker Bucht

                                                                                                                                                                                                                                    Als ich mich dem Schutzgebiet „Strandniederungen südlich Neustadt“ nähere reicht der Wald bis ans Wasser heran. Für mich immer ein Zeichen für eine Küste an der Ostsee: Wenig Salz und wenig Tidenhub.


                                                                                                                                                                                                                                    Im Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Strandniederungen südlich Neustadt

                                                                                                                                                                                                                                    Auf der anderen Seite der Bucht verschwindet Mecklenburg-Vorpommern langsam am Horizont.


                                                                                                                                                                                                                                    Blick zurück über die Lübecker Bucht

                                                                                                                                                                                                                                    Bevor es sumpfig wird muss ich den Strand verlassen. Entlang einer Baumallee geht es nach Neustadt hinüber. Parallel zur Bahnlinie geht es zum Hafen. Dort liegen ein paar schicke Boote vor dem Brauhaus.


                                                                                                                                                                                                                                    Am Hafen von Neustadt in Holstein

                                                                                                                                                                                                                                    Gegen 19 Uhr meldet der Magen dann Bedarfe an, die bei einem Italiener gedeckt werden. Etwas träge geht es dann durch den Hafen weiter. Zwischenzeitlich ist es dunkel geworden. Der Sommer ist halt doch vorbei!


                                                                                                                                                                                                                                    Nacht über den Wassern von Neustadt

                                                                                                                                                                                                                                    Beim Essen habe ich mich nach einer Unterkunft umgesehen, die ich jetzt aufsuchen muss. Der Weg führt mich hinauf zum Marktplatz mit seiner Gotischen Backsteinkirche.


                                                                                                                                                                                                                                    Die Stadtkirche Neustadt in Holstein

                                                                                                                                                                                                                                    Nicht weit weg habe ich ein Bett für die Nacht bekommen. Nach einem Absacker geht es ins Bett. Morgen wird es deutlich mehr werden als heute! Ich freue mich wieder auf dem E1 unterwegs zu sein! Nichts ist für mich so erholsam wie eine Wanderreise mit open End!
                                                                                                                                                                                                                                    Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                    Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                      Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                      • 14.03.2012
                                                                                                                                                                                                                                      • 3583
                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


                                                                                                                                                                                                                                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Ich leide schon fast an Entzug! Das Weitwandern durch Europa hat für mich ein enormes Erholungspotential – das Wandern ohne festes Ziel für den Abend und ohne den sonst üblichen gesellschaftlichen Druck hat für mich was Meditatives.
                                                                                                                                                                                                                                      Prima beschrieben! So empfinde ich es auch, wenn ich unterwegs bin. Wobei es mit dem Weitwandern noch hapert bei mir.

                                                                                                                                                                                                                                      Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                      Ich freue mich wieder auf dem E1 unterwegs zu sein!
                                                                                                                                                                                                                                      da bist du nicht der Einzige, der sich freut, deine Leser erfreut es auch! Also mach hinne, würde es der Berliner ausdrücken..
                                                                                                                                                                                                                                      Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                                                                                                                                                                      I took the one less traveled by,
                                                                                                                                                                                                                                      And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                        42. Tag: Neustadt in Holstein - Niederkleveez

                                                                                                                                                                                                                                        Donnerstag, 26. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 35 Km – Etappe: 43 Km - Gesamtstrecke: 1.278 Km
                                                                                                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 225 m
                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 7 h

                                                                                                                                                                                                                                        Der Morgen grüßt mit graubedecktem Himmel zum Fenster herein. Altweibersommer? Sind wohl schon wirklich älter, die Weiber!
                                                                                                                                                                                                                                        Nach einem Standardfrühstück komme ich gegen 8 Uhr los. Auf dem Marktplatz ist Markt. Ich schlendere einmal drüber und versorge mich mit Vesper für die nächsten Tage: ein Stück Käse hier, eine Dauerwurst dort, Obst darf nicht fehlen, ... Und schon ist der Rucksack wieder etwas schwerer. Frugal geht anders!
                                                                                                                                                                                                                                        Ich wandere zurück ans Wasser, halte aber nach Norden zu. Immer am Binnenwasser entlang umgehe ich die Siedlungen.


                                                                                                                                                                                                                                        Neustadt in Holstein mit dem Binnenwasser

                                                                                                                                                                                                                                        Ich verlasse die offiziellen Wege und folge einem Trampelpfad, der in die gewünscht Richtung führt. Leider stehe ich irgendwann vor einem 2 Meter hohen Zaun. Direkt dahinter liegt der Wanderweg auf den ich will. Drüberklettern ist aber nicht möglich. So entscheide ich mich doch wieder zum Weg zurückzukehren. Ich muss sogar zurück in die Siedlung um auf geteerten Wegen auf die andere Seite des Zauns zu kommen. Hier bin ich dann wieder auf dem ausgezeichneten E1.


                                                                                                                                                                                                                                        Pilze am Wegesrand

                                                                                                                                                                                                                                        Entlang der Bahnlinie nach Fehmarn geht es nach Norden. Auf Feldwegen zieht der E1 weiter unter der Autobahn A1 hindurch auf einen alten Gutshof zu. Mein Plan ist über Kassau und Schönwalde zum Bungsberg, dem höchsten Berg der Holsteinischen Schweiz zu wandern.
                                                                                                                                                                                                                                        Am Gut Sierhagen bleibe ich kurz hängen. Ein wirklich schöner, alter Hof!


                                                                                                                                                                                                                                        Das Gut Sierhagen

                                                                                                                                                                                                                                        Beim stromern über das Gut sehe ich, dass der E1 mitten durch das Gut geführt wird. Lohnt sich auch! Ans Herrenhaus kommt man zwar nicht aber die Gesindehäuser stehen um einen sehr schönen Platz herum. Ein Wassergraben führt um das Gut herum. Hat was!


                                                                                                                                                                                                                                        Der E1 führt direkt durch das Gut Sierhagen

                                                                                                                                                                                                                                        Ich folge dem E1 weiter durch Felder in der hügeligen Landschaft. Abwechslungsreich schlängelt sich der Weg dahin.


                                                                                                                                                                                                                                        Es geht auf die Holsteinische Schweiz zu

                                                                                                                                                                                                                                        Hier wird es bergiger – nun, ich will ja auch auf den höchsten Berg des Bundeslandes! Der Weg ist in der Region hier wirklich gut markiert: Alle paar Meter ist ein weißes Andreaskreuz irgendwo zu finden.


                                                                                                                                                                                                                                        Einfache aber klare Wegweisung auf dem E1

                                                                                                                                                                                                                                        Durch kleine Waldstücke und über Feldwege geht es weiter. Eine gute Weitsicht gibt es heute leider nicht. Trotzdem taucht überraschend schnell ein Berg mit Turm am Horizont auf. Irgendwie kann ich den gar nicht verorten! Der Bungsberg kann das unmöglich schon sein!
                                                                                                                                                                                                                                        Als ich in Kassau einlaufe steht dann Gömnitz am Ortsschild. So eine Panne! Ich habe mich zu viel vom E1 leiten lassen und habe mich Westlich statt nördlich gehalten.


                                                                                                                                                                                                                                        Der Gömnitzer Berg in der Holsteinischen Schweiz

                                                                                                                                                                                                                                        Da hat der Weg am Gut Sierhagen einen Knick von 90° gemacht und ich war der Meinung, ich wandere immer noch nach Norden. Aber schön ist es hier! Also stört das doch gar nicht! Ich folge dem E1 weiter, der sich zwischen den Hügeln hindurchschlängelt. Kurz vor dem nächsten Wald geht es dann mal kurz an einer Straße entlang. Im Wald führt mich das X dann wieder mehr gen Westen.
                                                                                                                                                                                                                                        Laut Karte führt der E1 von hier dann ca. 10 Km nach Norden um zum Bungsberg zu gelangen. Von dort führt er dann 1 Kilometer weiter westlich wieder hierher zurück. Da ich den direkten Weg zum Bungsberg verbummelt habe und von Fernsicht heute eh keine Rede ist beschließe ich den höchsten Berg der Region aus zu lassen und halte direkt auf den Rückweg zu. Am Großen Eutiner See habe ich den E1 dann schon wieder. An dessen Ufer geht es entlang auf Eutin zu.


                                                                                                                                                                                                                                        Es geht auf Eutin mit dem Eutiner Schloss zu

                                                                                                                                                                                                                                        Der E1 führt mich direkt auf das Eutiner Schloss zu. Die Altstadt umgeht er aber und führt durch eine Parkanlage. Ich mache heute keine großen Experimente und folge ihm einfach. So mancher Wegweiser könnte hier in der Dimension allerdings etwas unauffälliger sein!


                                                                                                                                                                                                                                        Auf dem E1 und dem E6 in Eutin

                                                                                                                                                                                                                                        Durch den Park und durch Ausläufer des Ortes geht es wieder mehr gen Norden. So verlasse ich den großen Eutiner See wieder.


                                                                                                                                                                                                                                        Am großen Eutiner See

                                                                                                                                                                                                                                        Ich komme an die Schwentine, ein Bach, der mich noch einige Zeit begleiten wird. Sehr schön grün geht es zwischen Eutin und Fissau hindurch immer an der Flussaue entlang.


                                                                                                                                                                                                                                        Brücke über die Schwentine

                                                                                                                                                                                                                                        Ein Tümpel reiht sich hier an den anderen. Und schon stehe ich am nächsten See: Dem Kellersee. Hier gibt es auch ein Restaurant für das Mittagessen. Das wurde mir auf dem Weg mehrfach empfohlen. Was ich mal wieder übersehen habe ist, dass ich in der absoluten Nebensaison unterwegs bin und das Restaurant geschlossen hat. Direkt daneben gibt es in einem alten Herrenhaus aber noch ein Hotel. Vielleicht gibt es ja dort etwas. Gibt es nicht. Auch das ist offiziell zu. Ich erkundige mich wo die nächsten Möglichkeiten wären. Da die alle weiter weg sind bietet mir man dann eine Portion des Personalmenüs an: Hähnchenkeule mit Gemüse und Reis. Lecker!
                                                                                                                                                                                                                                        Nach dem Essen kommt sogar noch kurz die Sonne heraus. Also begebe ich mich zur hoteleigenen Bootsanlegestelle und genieße die Pause dort.


                                                                                                                                                                                                                                        Mittagspause am Kellersee mit etwas Sonne

                                                                                                                                                                                                                                        Irgendwann raffe ich mich auf und wandere immer am Wasser entlang des Südrandes des Kellersees entlang. Schöne Waldwege direkt am See – hat was! Ich muss wohl nicht erwähnen, dass ich hier völlig alleine durch die Lande ziehe. Das strahlt eine Ruhe aus ... das dürfte endlos so weitergehen.


                                                                                                                                                                                                                                        Rastplatz am Luisenweg

                                                                                                                                                                                                                                        Leider geht der Weg nicht am See weiter bis Bad Malente-Gremsmühlen. Er führt an eine Landstraße an der ich dann in den Ort reinkomme. Kurorte von hinten sind immer nicht so wirklich prickelnd. Aber groß ist er ja zum Glück nicht und so bin ich schnell am nächsten See – dem Dieksee.


                                                                                                                                                                                                                                        Herbst am Dieksee mit der Promenade von Bad Malente

                                                                                                                                                                                                                                        Die Promenade an diesem Kurort ist gut mit Hotels bestückt. Aber Service wird hier wohl nicht groß geschrieben: In einem Hotel werde sehr unfreundlich empfangen und einem anderen werde ich überhaupt nicht empfangen – es kommt einfach niemand. Irgendwann gebe ich es auf und beschließe doch noch weiter zu ziehen. Bei der Warterei habe ich mich ausreichend erholt! Und Futter habe ich ja dank des Marktes in Neustadt genug dabei.


                                                                                                                                                                                                                                        Einer winkt mir in Bad Malente – Er macht dabei heftig viel Wind!

                                                                                                                                                                                                                                        Ich telefoniere aber sicherheitshalber mit einer Unterkunft in Niederkleveez. Dort kriege ich eine Zusage und mache mich auf den Weg. Erst entlang der Promenade und dann auf einem tollen Waldweg am Dieksee entlang. Erst komme ich noch an einer Kneipanlage vorbei die aber die Saison wohl auch schon für dieses Jahr hinter sich hat. Dann folgt der Spiegelteich, der wohl mal als Fischzucht verwendet bzw. angelegt wurde. Gefällt mir!


                                                                                                                                                                                                                                        Am Spiegelteich auf dem Weg nach Niederkleveez

                                                                                                                                                                                                                                        Der Blick auf den See wird zwar meist durch Bäume verstellt aber es wandert sich hier wirklich schön! Die ersten Häuser des kleinen Ortes liegen noch im Wald. Viel ist hier aber nicht los. Auch hier scheint die Saison abgeschlossen zu sein.
                                                                                                                                                                                                                                        Am Waldrand mache ich nochmal eine Pause. Wie üblich merke ich, dass meine Kondition am zweiten Tag noch nicht so prickelnd ist. Eigentlich wollte ich ja auch schon lange auf der faulen Haut liegen. Aber Bad Malente wollte mich ja nicht ...


                                                                                                                                                                                                                                        Herbstliche Wald- und Wiesenfrüchte

                                                                                                                                                                                                                                        Gegen 17 Uhr raffe ich mich dann auf und gehe die letzten Meter bis Niederkleveez. Im Fährhaus von Niederkleveez komme ich unter. Die Versorgung von Leib (Küche) und Körper (Zimmer) ist wirklich gut. Die Seele kann noch etwas im Garten baumeln. Dort lasse ich mich noch etwas nieder und genieße die Umgebung.


                                                                                                                                                                                                                                        Am Anleger von Niederkleveez direkt im Garten meiner Unterkunft

                                                                                                                                                                                                                                        Bei einer Platte mit Holsteinischen Spezialitäten beschließe ich den Abend. Ich bin gut geschafft! Und bin für den ersten langen Wandertag wiedermal zu weit gegangen. Ich lerne es einfach nicht! Die Knie maulen etwas. Aber 3 Wetterberichte sind sich einig: Die Woche soll gut werden! Das sind doch vielversprechende Aussichten! Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                          Freak

                                                                                                                                                                                                                                          Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                          • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                                          • 11979
                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                          Auf jeden Fall auch eine schöne Ecke ! Gibt nette Badestellen und natürlich ein tolles Gebiet zum Paddeln. Zweimal geschafft in diesem Jahr.

                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                            Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                            • 17.02.2013
                                                                                                                                                                                                                                            • 162
                                                                                                                                                                                                                                            • Unternehmen


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                                                                                                                                                                                                                                            Neustadt - Bungsberg - Eutin - Plön war genau der E1-Abschnitt, den ich in diesem Jahr geschafft habe. Das ist besonders schön zu lesen, wenn die eigenen Erinnerungen noch so frisch sind.
                                                                                                                                                                                                                                            Wandern auf dem E1

                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                              • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                              Auf jeden Fall auch eine schöne Ecke ! Gibt nette Badestellen und natürlich ein tolles Gebiet zum Paddeln.
                                                                                                                                                                                                                                              Ja, das finde ich auch! In manchen Threads wird ja gemunkelt es gäbe in Norddeutschland so wenige schöne Weitwanderwege. Also E1 und E6 kann ich hier oben wärmstens empfehlen - und wie es sich anhört, du auch!
                                                                                                                                                                                                                                              Und durch das viele Wasser gibt es sicher auch einige Wasserwanderwege. Das habe ich vor vielen Jahren mal probiert - fand ich auch sehr spannend! Hat sich aber bei uns im Süden und bei mir speziell nicht wirklich durchgesetzt.

                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von E1HikingTours Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                              Neustadt - Bungsberg - Eutin - Plön war genau der E1-Abschnitt, den ich in diesem Jahr geschafft habe. Das ist besonders schön zu lesen, wenn die eigenen Erinnerungen noch so frisch sind.
                                                                                                                                                                                                                                              Das geht mir auch immer so: Wenn andere auf Spuren wandern, die ich auch schon begangen habe, dann finde ich es immer sehr interessant andere Blickwinkel zu sehen oder die selbe Landschaft zu anderen Jahreszeiten und/oder Wetterbedingungen kennen zu lernen. Aber wenn der selbe Weg schon in umgekehrter Richtung begangen wird sehe ich meist schon wieder sehr viele andere Dinge, die mir entgangen waren. Und je frischer die Erinnerung ...
                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 30.11.2017, 09:44.

                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                43. Tag: Niederkleveez - Preetz

                                                                                                                                                                                                                                                Freitag, 27. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                                Strecke: 28 Km – Etappe: 51 Km - Gesamtstrecke: 1.306 Km
                                                                                                                                                                                                                                                Höhenunterschiede: ↑ 100 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                Gehzeit: 6 h

                                                                                                                                                                                                                                                Nach einem reichlichen Frühstück breche ich gegen 8 Uhr 30 auf. Hier hat es mir richtig gut gefallen! Ein sehr ruhiges Eck hier, mit direktem Seezugang, gute Grundversorgung, ... hier könnte ich auch mal einen Ruhetag zubringen. Aber ich bin ja gerade erst gestartet. Also los!
                                                                                                                                                                                                                                                Auf einem Radweg neben einer Straße geht es vom Dieksee zum Langensee wo mich der E1 immer am See entlang auf einem Waldweg führt.


                                                                                                                                                                                                                                                Der E1 auf einem Radweg bei Niederkleveez

                                                                                                                                                                                                                                                Im Wald ist es dann wirklich herrlich! Alleine, der See plätschert vor sich hin, gute Wege, ... da fällt der bewölkte Himmel gar nicht so auf! Und jede Menge Sträucher und Büsche mit herbstlichen Früchten!


                                                                                                                                                                                                                                                Herbstliche Früchte am Weg

                                                                                                                                                                                                                                                Und der Weg führt hier von See zu See. Hier scheint alles aus Wasser zu bestehen. Der Übergang von einer Landschaft mit vielen Seen zu einzelnen Inseln, die mit einander verbunden sind, ist hier fließend.


                                                                                                                                                                                                                                                Am Behler See und am Langensee

                                                                                                                                                                                                                                                Es gibt hier auch eine 5-Seen-Rundfahrt. Die Seen sind also miteinander verbunden und man kann hier sicher auch sehr schön mit einem kleinen Boot Seenwandern.


                                                                                                                                                                                                                                                Flusslauf zwischen dem Großen Madebrökensee und dem Hoeftsee

                                                                                                                                                                                                                                                Nicht jeder Flusslauf scheint allerdings für so etwas geeignet zu sein. Aber das beurteilt sicher jeder für sich und sein Boot anders. Noch ist zumindest so viel Land vorhanden, dass man zwischen den Seen entlangwandern kann. So geht es dann auch auf Plön zu. Durch eine Siedlung zwischen 3 Seen geht es an eine Straße. Der Edebergsee muss umgangen werden. An der Schwentine führt der Weg aber schon wieder von der Straße weg.


                                                                                                                                                                                                                                                Hier ist die Schwentine nur bedingt schiffbar

                                                                                                                                                                                                                                                Am Rande des Großen Plöner Sees geht es dann in Richtung Plöner Innenstadt.


                                                                                                                                                                                                                                                Es geht auf Plön mit seinem Schloss zu

                                                                                                                                                                                                                                                Auch hier sind die Wege zwar breit aber sehr angenehm zu gehen.


                                                                                                                                                                                                                                                Wandern am großen Plöner See

                                                                                                                                                                                                                                                Mal im Wald und mal in einer Siedlung geht es immer am Rande eines Sees entlang. Irgendwie hat das für mich was von Stockholm: Da ist auch der Übergang von Landschaft mit viel Wasser zu verbundenen Inseln nicht klar erkennbar. Wenn man Wasser liebt ist das sicher ein Traum hier. Wasserscheue Nichtschwimmer kriegen hier beim Aufziehen der Kinder vermutlich die Krätze. Die Innenstadt ist dann nicht mehr weit.


                                                                                                                                                                                                                                                Plön - mit Bahnhof, Kirche und Schloss

                                                                                                                                                                                                                                                Der E1 schlägt ab hier eigentlich einen Bogen um die Innenstadt. Ich habe zwar aktuell keinen Bedarf in Sachen Einkauf aber ich entscheide mich trotzdem Plön auf der Fußgängerzone zu durchqueren. Von hinten macht das Schloss nicht so viel her – mit der Umgebung mit dem See und aus der Entfernung hat es mir fast besser gefallen.
                                                                                                                                                                                                                                                Was mir aber immer wieder gut gefällt sind die Backsteinkirchen.


                                                                                                                                                                                                                                                Die Kirche von Plön

                                                                                                                                                                                                                                                Am Schwanensee und Stadtsee komme ich vorbei um zwischen kleinem Plöner See und Trammer See – mein Gott wie viele Seen haben die hier eigentlich? – hindurch weiter zu wandern. Leider ein Stück an einer viele befahrenen Straße entlang. Das habe ich mir aber durch den Innenstadtschlenker selber zuzuschreiben.


                                                                                                                                                                                                                                                Holunderbeeren

                                                                                                                                                                                                                                                An der nächsten Kreuzung treffe ich aber schon wieder auf die Markierungen des E1 – und des E6. Es wird auch langsam etwas heller. Wird es die Sonne heute doch noch durch die Wolken schaffen?
                                                                                                                                                                                                                                                Auf einem kleinen Teersträßchen geht es dann entlang des kleinen Plöner Sees und der Schwentine – auch der Übergang von breitem Fluss zu See ist hier fließend – wandere ich auf Wittmoldt zu. Und tatsächlich schafft es hier die Sonne sich gegen die Wolken zu behaupten.


                                                                                                                                                                                                                                                Bei Wittmoldt kommt die Sonne raus

                                                                                                                                                                                                                                                Am Wielener See habe ich dann genug von Teer und weiche auf Reitwege aus. Das ist eigentlich sehr schön zu gehen. Zwischen Straße und See geht es durch kleine Wälder und an Feldrändern entlang.


                                                                                                                                                                                                                                                Tolle Wege auf dem Weg nach Hof Wahlstorf

                                                                                                                                                                                                                                                Zum Mittagessen steuere ich Hof Walstorf an. Das ist schon ein kleiner Ort und verfügt auch über ein Restaurant. Das hat aber leider zu. So mache ich ausgiebig Vesperpause und genieße den Blick auf den Fuhlensee.
                                                                                                                                                                                                                                                Auf dem Weg zurück zu den E-Wegen komme ich dann am Gut Wahlstorf vorbei. Wirklich schick!


                                                                                                                                                                                                                                                Gut Wahlstorf

                                                                                                                                                                                                                                                Auf Kolonnenwegen geht es dann weiter in Richtung Norden.


                                                                                                                                                                                                                                                Kolonnenweg am Hof Walstorf

                                                                                                                                                                                                                                                Landschaftlich ist es hier wieder etwas hügeliger und sehr abwechslungsreich. Etwas auf und ab geht es mal durch Wald und mal durch Wiesen und Felder im Grunde immer um Seen herum.


                                                                                                                                                                                                                                                Lanker See und Umgebung

                                                                                                                                                                                                                                                Der Weg führt auch wieder von dem Kolonnenweg weg und wird auf naturnahen Wegen geführt. Wer allerdings mit Pferden ein Problem hat sollte hier vielleicht doch auf den Feldwegen bleiben. Der E1 führt auch durch Koppeln des nahen Reiterhofes.


                                                                                                                                                                                                                                                Bedacht geht es auf dem E1 zu

                                                                                                                                                                                                                                                Am nächsten Feldweg steht dann etwas von einem Restaurant. Vielleicht doch noch eine Möglichkeit einen Kaffee zu kriegen? Zudem fängt es an zu tröpfeln. Hier liegt Sonnenschein und Regen recht dicht beieinander. Irgendwie verpasse ich aber das Restaurant und lande mitten im Gelände eines Reiterhofes. Da das Wasser von oben deutlich zulegt gehe ich da einfach mal rein. Hier gibt es offiziell zwar kein Kaffee aber mir wird trotzdem einer angeboten – und Kuchen kriege ich auch. Nach einem sehr anregenden Gespräch mit der Besitzerin breche ich wieder auf als es draußen wieder trocken ist.
                                                                                                                                                                                                                                                Quer durch den Hof wandere ich an Sandplätzen und Koppeln vorbei, überquere einen Bach und halte auf die nächste Straße zu, an der der E1 entlangführen soll.


                                                                                                                                                                                                                                                Landwirtschaftlich geprägtes Holstein

                                                                                                                                                                                                                                                Auf dem Radweg neben der Straße geht es dann entlang eines Sees – wie kann es anders sein? - nach Schellhorn hinein. Es geht dann aber auch gleich nach dem Ortseingang von der Straße weg und wieder zum Wasser hinüber.


                                                                                                                                                                                                                                                Die Schwentine zwischen Schellhorn und Preetz

                                                                                                                                                                                                                                                So langsam melden sich wieder die Knie. War ja gestern eigentlich schon zu viel. Also nicht übertreiben: Die nächste Übernachtungsmöglichkeit gehört mir! Durch einen Park komme ich nach Preetz.


                                                                                                                                                                                                                                                Schwentine und Lanker See bei Preetz

                                                                                                                                                                                                                                                In der Fußgängerzone finde ich ein tolles Cafe mit WLAN. Ich lasse mich nieder, genieße einen Tee und mache mich auf die Suche nach einem Bett. Recht schwierig hier! In einem Bed & Breakfast komme ich unter. Aber ohne Frühstück! Das sei dem betreibenden Rentner untersagt. Betten dürfe er vermieten aber kein Frühstück anbieten. Verstehe einer die deutsche Gesetzgebung!
                                                                                                                                                                                                                                                Ich richte mich ein und mache mich dann noch auf den Weg um eine Runde durch den Ort zu drehen und mir was zum Abendessen zu suchen.


                                                                                                                                                                                                                                                Eindrücke von Preetz

                                                                                                                                                                                                                                                Hier in der Gegend war und werde ich ein Stück ohne Karte unterwegs sein. Daher suche ich mir ein Restaurant mit WLAN und sondiere die Strecke auf hiking.waymarkedtrails.org und mache Screenshots. Nur für den Fall, dass es keinen Empfang gibt oder das Datenvolumen aus ist. So bin ich den Abend ganz gut beschäftigt und komme erst recht spät zu Bett.
                                                                                                                                                                                                                                                War trotz nicht optimalem Wetter ein toller Tag! Viel Wasser! Schöne Wege und mit Plön eine recht schöne Stadt. Mal sehen was morgen auf mich wartet!
                                                                                                                                                                                                                                                Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                  Freak
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                                                                                                                                                                                                                                                  • 10870
                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                  Die Ecke südlich von Mölln hätte ich mir gerne noch angesehen. Kaum zu glauben, dass da nix zu finden war! Vielleicht sollte ich doch mal so langsam Zelt, Matte und Sack mitnehmen?
                                                                                                                                                                                                                                                  Zelt und Matte brauchst du nicht. Auf vielen Campingplätzen kann man ohne übernachten. Oft vermieten die Hütten, Mobilheime oder Wohnwagen, außerhalb der Saison meist sogar für einen Nacht. Zur Sicherheit gehört ein leichter Schlafsack in den Rucksack, denn in der Nebensaison holt man nicht gerne die Mietwäsche aus dem Schrank. Verständlich, denn auch nur einmal genutzt, muss sie doch gewaschen werden.

                                                                                                                                                                                                                                                  Auf unserer Wanderung über den E1 in Dänemark haben wir auf Campingplätzen nur in deren Hütten geschlafen.

                                                                                                                                                                                                                                                  Südlich von Mölln gibt es den Camping Lüttauer See (Schlummerfässer, ganz unten schauen). An diesem bist wärst du vorbei gekommen, wenn du den E1 auf der Suche nach einer Unterkunft nicht verlassen hättest. Dort habe ich auf meiner E1/E6 Wanderung im Zelt geschlafen, und war froh über das einfache Restaurant. Schnelle Schnitzelküche mit Fertigsoße. Auf Campingplätze mit Restaurants würde ich in der Nebensaison nicht bauen.
                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Werner Hohn; 04.12.2017, 13:31. Grund: Buchstabentausch
                                                                                                                                                                                                                                                  .

                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                    Freak

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                                                                                                                                                                                                                                                    • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Werner Hohn Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                    Zur Sicherheit gehört ein leichter Schlafsack in den Rucksack, denn in der Nebensaison holt man nicht gerne die Mietwäsche aus dem Schrank. Verständlich, denn auch nur einmal genutzt, muss sie doch gewaschen werden.
                                                                                                                                                                                                                                                    Das ist eine logische Schlussfolgerung, nur: ich habe auch schon hin und wieder erwähnt, dass ich nur ein Dach über dem Kopf bräuchte, Schlafsack hätte ich dabei – aber noch nicht erlebt, dass es tatsächlich Zimmervermieter dazu bewegt, davon abzuweichen, dass die Saison vorbei sei und das Zimmer deswegen jetzt nicht zu vermieten wäre. Vielleicht ist das auf Campingplätzen anders, wenn die Sanis sowieso geöffnet sind, aber bei Pensionen sieht die Erfolgsquote eher schlecht aus. Bei Pilgerwegen (sofern man ein Büchlein mit Stempeln darin hat) geht sowas besser. Das heißt, ich würde die Minimalausstattung "Schlafsack" noch ein kleines bisschen erweitern.
                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von lina; 04.12.2017, 13:55.

                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                      Freak
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                                                                                                                                                                                                                                                      • 10870
                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                      OT: Antwort hier.
                                                                                                                                                                                                                                                      .

                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                        Liebt das Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                        • 11979
                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                        ....
                                                                                                                                                                                                                                                        Nicht jeder Flusslauf scheint allerdings für so etwas geeignet zu sein. Aber das beurteilt sicher jeder für sich und sein Boot anders....
                                                                                                                                                                                                                                                        Richtung Eutin muß man vielleicht mal treideln und wo´s nicht geht gibt´s kurze Umtragestellen (o.K. Raisdorf ist nicht kurz). Mit Kajak kann man schon einige verschiedene Runden drehen. Nicht ganz wie die Mecklenburgische Seenplatte aber wenn´s näher für einen liegt....

                                                                                                                                                                                                                                                        Wieder schöne Bilder, die jetzt im Winter Sehnsucht aufkommen lassen.

                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                          • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Lina, hallo Werner,

                                                                                                                                                                                                                                                          ja, so langsam muss ich mir überlegen wie es da oben weitergehen soll. Mein Übernachtungsmodell wird so in Dänemark nicht ganz so glatt funktionieren. Vielen Dank daher für eure Tipps. Einen Leinenschlafsack habe ich eh meistens dabei. In den Bergen ist das normal. Und in Jugendherbergen habe ich den auch schon gebraucht. Hier auf dem Land habe ich ihn allerdings noch nicht gebraucht. Aber wenn ich das richtig verstehe werde ich ihn DK wohl wieder mehr benötigen. Oder ist der dann zu leicht? In den Bergen gibt es immer genug Decken. Aber meist kein Bettzeug.

                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                          Wieder schöne Bilder, die jetzt im Winter Sehnsucht aufkommen lassen.
                                                                                                                                                                                                                                                          Vielen Dank für die wird immer wieder gerne genommen!

                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                            Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                            • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                            In Dänemark ist es einfacher, da gibt es Naturlagerplätze (wiki-Artikel, Links weiter unten auf der Seite).

                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                              44. Tag: Preetz - Strande

                                                                                                                                                                                                                                                              Donnerstag, 28. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 37 Km – Etappe: 108 Km - Gesamtstrecke: 1.356 Km
                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                                                                                                                              Morgens weckt mich grollender Donner! Was ist denn hier los? Zank und Streit unter den alten Weibern? Aber kein Regen auf dem Dachfenster über mir! Ist wohl weiter weg. Ich mache mich mal so langsam fertig und stehe gegen 7 Uhr 30 auf der Straße. Blitz und Donner trennen gerade mal 2 Sekunden. Aber regnen tut es immer noch nicht.
                                                                                                                                                                                                                                                              Der nächste Bäcker hat ein gutes Frühstück. Als ich fertig bin regnet es noch immer nicht. Also breche ich auf ... und bin nach 100 Metern nass! War ja klar, dass es genau in dem Moment anfängt zu regnen. Schnell bin ich in der Bäckerei zurück und trinke noch einen Tee. Als es partout nicht wieder aufhört zu regnen gehe ich in den Drogerieladen nebenan und erstehe einen Regenschirm. Mit dem mache ich mich dann auf den Weg. Aber wie das immer so ist: Wenn man endlich gerüstet ist scheint das gröbste vorbei zu sein.


                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht aus Preetz hinaus

                                                                                                                                                                                                                                                              Die E-Wege führen mich an einem Kloster vorbei aus Preetz heraus. Hinter Preetz geht es vorrangig durch Wälder. Teilweise noch recht grün und teilweise in herbstlichen Farben. So muss der Herbst sein!


                                                                                                                                                                                                                                                              Waldwege führen in Richtung Schwentinetal

                                                                                                                                                                                                                                                              Der E1 windet sich durch das Tal der Schwentine – sehr schön zu gehen – auch bei leichtem Regen! Wenn man einen Brustgurt hat kann man den Schirm ganz praktisch befestigen, so dass man die Hände frei hat für die Wanderstöcke.


                                                                                                                                                                                                                                                              Die Schwentine zwischen Preetz und Raisdorf

                                                                                                                                                                                                                                                              So geht es an Rastdorf und Raisdorf vorbei. Ich bin hier heute wieder völlig alleine unterwegs. Bei dem Wetter nicht wirklich verwunderlich! Laut Wetterbericht hat ganz Deutschland einen tollen Altweibersommer – nur hier oben klappt das nicht. Hier haben sich die alten Weiber verpisst und ich stehe im Regen ...
                                                                                                                                                                                                                                                              Das scheint aber nur die Menschen wirklich zu stören. Von den Tieren der Region ist hier einiges zu sehen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Schnelle und scheue Gesellen im Schwentinetal

                                                                                                                                                                                                                                                              Ein paar Meter weiter dann auch Amphibien – wie zumindest die Beschilderung vermuten lässt.


                                                                                                                                                                                                                                                              Laubfroschausblick

                                                                                                                                                                                                                                                              Fast immer an der Schwentine führen die E-Wege in Richtung Nord-West. Schöne Wege! Sehr ruhig und meditativ – zumindest heute bei dem Wetter. Am Rosensee gebe ich die Hoffnung auf ein zweites Frühstück irgendwo auf und mache Pause am Rosensee.


                                                                                                                                                                                                                                                              Es regnet am Rosensee

                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg führt mich auch durch den Schwentinepark Raisdorf. Hier gibt es Wildgehege und ein Freibad. Sieht aber alles nicht wirklich gut besucht aus – heute. Das Freibad hat schon geschlossen. So langsam lässt dann auch der Regen nach.


                                                                                                                                                                                                                                                              Wanderwege an der Schwentine zwischen Preetz und Kiel

                                                                                                                                                                                                                                                              So kann man, als der Weg bei der Oppendorfer Mühle das Tal der Schwentine verlässt, auch mal etwas Weitblick genießen.


                                                                                                                                                                                                                                                              Kiel taucht am Horizont auf

                                                                                                                                                                                                                                                              An kleinen Vororten von Kiel vorbei geht es wieder an die Schwentine zurück.


                                                                                                                                                                                                                                                              Herbststimmung an der Schwentine bei Kiel

                                                                                                                                                                                                                                                              Hier merkt man kaum, dass die Orte immer größer werden und immer dichter zusammenrücken. Richtig nett hier! Bei gutem Wetter vermutlich recht überlaufen. Aber bisher bin ich noch fast alleine.


                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern am Wasser der Schwentine

                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einer Eisenbahnbrücke und einer viel befahrenen Bundesstrasse, die den Bach überqueren komme ich dann endgültig in Kiel an.


                                                                                                                                                                                                                                                              Besseres Wetter kündigt sich an

                                                                                                                                                                                                                                                              In Wellingdorf besteige ich eine Fähre, die mich auf die andere Seite der Kieler Förde bringt, um nicht den Bogen um den ganzen Hafen laufen zu müssen. Der E1 und der E6 machen das auch so!


                                                                                                                                                                                                                                                              Überfahrt im Kieler Hafen

                                                                                                                                                                                                                                                              In Reventlou mache ich dann erstmal Mittagspause. Hier scheint schon fast die Sonne. Na also! Geht doch! Damit ich aber nicht zu sehr abhebe wird mir gleich gezeigt, was noch vor mir liegt.


                                                                                                                                                                                                                                                              E1- und E6-Wegweiser am Kieler Hafen

                                                                                                                                                                                                                                                              So ziehe ich bei Sonnenschein entlang der Kieler Förde nach Norden.


                                                                                                                                                                                                                                                              An der Kieler Förde geht es entlang nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                              Hier liegen einige ganz nette Boote am Kai. Auf dem Wasser sind aber noch nicht – oder nicht mehr? - viele unterwegs.


                                                                                                                                                                                                                                                              Gudrun die Dritte im Kieler Hafen

                                                                                                                                                                                                                                                              Am Tirpitzhafen – ein Militärhafen wie der Name schon vermuten lässt – wird die Kieler Förde verlassen und ich wandere durch Wik nach Norden zum Nord-Ostsee-Kanal. Dort wartet eine Fähre auf mich, die mich auf die andere Seite des Kanals, nach Holtenau, bringt.


                                                                                                                                                                                                                                                              Der Nord-Ostsee-Kanal bei Holtenau

                                                                                                                                                                                                                                                              Überraschend Grün geht es dann durch Wälder und Felder zwischen den Vororten von Kiel wieder aus dem Ballungsraum hinaus. Mancher Waldweg ist infrastrukturell ... na, sagen wir mal: überladen!


                                                                                                                                                                                                                                                              E1 und E6 mit Beleuchtung - Geht das bis zum Nordkap so?

                                                                                                                                                                                                                                                              Machen die das weil es hier so früh dunkel wird? Oder wollen die, dass auch im Winter auf dem E1 gewandert wird?
                                                                                                                                                                                                                                                              Hinter Altenholz wird es dann mit den Wegen aber auch wieder besser!


                                                                                                                                                                                                                                                              Auf tollen Pfaden geht es zwischen Kieler Ortsteilen hindurch

                                                                                                                                                                                                                                                              Durch ein kleines Tal geht es nordwärts. Links Wald, rechts Pferdeweiden. So kann es weiter gehen!


                                                                                                                                                                                                                                                              Pferde beim Dorf Pries

                                                                                                                                                                                                                                                              Geht es auch! Etwas im Zick-Zack geht es auf Schilksee zu. Wieder säumen Gestüte und Reiterhöfe den Weg. Schleswig-Holstein scheint Reiterland zu sein!
                                                                                                                                                                                                                                                              In Schilksee reicht es mir dann so langsam für heute. Ich schaue mich nach einer Unterkunft um und entscheide mich für ein Haus in Strande.


                                                                                                                                                                                                                                                              Am Hafen von Schilksee

                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hafen von Schilksee ist gut 4 Mal so groß wie der von Strande. Schilksee gehört noch zu Kiel und Strande nicht mehr. Scheint einen großen Unterschied zu machen. Mir gefällt Strande deutlich besser! Ist netter, kleiner und nicht so zugebaut.
                                                                                                                                                                                                                                                              Das Wetter soll morgen wieder so durchwachsen werden wie heute. Heute hat es mir trotz teilweise Regen eigentlich ganz gut gefallen. Also freue ich mich mal auf Morgen.
                                                                                                                                                                                                                                                              So nehme ich heute Abend dann noch 3 Gänge zum Abendessen, 2 Gänge in die Sauna und einen Gang ins Bett zu mir - Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                Alter Hase
                                                                                                                                                                                                                                                                • 14.03.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                • 3583
                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                das ist wirklich ein schönes Stück Wanderweg, speziell von der Schwentine gefallen mir deine Fotos extrem gut. Unaufgeregt und ruhig, einfach nur schön. das leicht schielende Eichhörnchen war bestimmt ein netter Anblick, Tiere sind ja oft sympathischer als Menschen.
                                                                                                                                                                                                                                                                bin gespannt, wie es dir weiter ergeht.
                                                                                                                                                                                                                                                                In Dänemark gibt es auch oft in Städtchen/Dörfern einen Kro, in welchen man übernachten kann, sicherlich gibt es da auch Listen.
                                                                                                                                                                                                                                                                Kathigruß
                                                                                                                                                                                                                                                                Two roads diverged in a wood, and I—
                                                                                                                                                                                                                                                                I took the one less traveled by,
                                                                                                                                                                                                                                                                And that has made all the difference (Robert Frost)

                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                  Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                  Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                  • 12.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                  • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                  Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                  Hallo Lina, hallo Werner,
                                                                                                                                                                                                                                                                  ja, so langsam muss ich mir überlegen wie es da oben weitergehen soll. Mein Übernachtungsmodell wird so in Dänemark nicht ganz so glatt funktionieren. Vielen Dank daher für eure Tipps. Einen Leinenschlafsack habe ich eh meistens dabei. In den Bergen ist das normal. Und in Jugendherbergen habe ich den auch schon gebraucht. Hier auf dem Land habe ich ihn allerdings noch nicht gebraucht. Aber wenn ich das richtig verstehe werde ich ihn DK wohl wieder mehr benötigen. Oder ist der dann zu leicht? In den Bergen gibt es immer genug Decken. Aber meist kein Bettzeug.
                                                                                                                                                                                                                                                                  Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                  nach einer gestrigen Unterhaltung mit einer Frau, die neulich jemanden getroffen hat, der seit Mai ab Nordkap auf dem E1 unterwegs ist, habe ich mal nach dessen Webseite gesucht. Er ist mit einem 25-kg-Rucksack unterwegs, hat auch ein Zelt dabei, aber versucht vorwiegend, in festen Unterkünften zu übernachten, was aber nicht immer möglich ist. In seinen Berichten findet man auch Angaben zu Dänemark. Die Berichte sind nach blog-Methode angeordnet, d.h. die neueren Berichte stehen weiter oben. Für Deine Wanderrichtung ist das aber ideal, auch die Etappenlänge kommt ungefähr hin. Dänemark siehe ab hier: klick

                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                    • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                    nach einer gestrigen Unterhaltung mit einer Frau, die neulich jemanden getroffen hat, der seit Mai ab Nordkap auf dem E1 unterwegs ist, habe ich mal nach dessen Webseite gesucht. Er ist mit einem 25-kg-Rucksack unterwegs, hat auch ein Zelt dabei, aber versucht vorwiegend, in festen Unterkünften zu übernachten, was aber nicht immer möglich ist. In seinen Berichten findet man auch Angaben zu Dänemark. Die Berichte sind nach blog-Methode angeordnet, d.h. die neueren Berichte stehen weiter oben. Für Deine Wanderrichtung ist das aber ideal, auch die Etappenlänge kommt ungefähr hin. Dänemark siehe ab hier: klick
                                                                                                                                                                                                                                                                    Hallo Lina,

                                                                                                                                                                                                                                                                    nachdem ich den Blog nun schon fast bis Dänemark durch habe schwant mir, dass ich den Thomas kennen lernen durfte! Ich habe mal nachgesehen und tatsächlich waren wir beide am 28. September zwischen Preetz und Kiel unterwegs - er nur andersrum. Wir sind uns ca. bei Oppendorf begegnet und haben auch kurz miteinander gesprochen weil er einer der wenigen war, der mir als klarer Weitwanderer aufgefallen war. Er sprach auch von seinem Blog aber ich habe mir die URL nicht merken können. Nun habe ich sie und lese genüsslich, was er noch so alles hinter sich gebracht hat. Die Welt ist halt doch nicht so groß wie man immer denkt! Und auf dem E1 schon gleich gar nicht!
                                                                                                                                                                                                                                                                    Liest sich für mich, als hätte er auf den Campingplätzen in Dänemark meist in festen Unterkünften übernachtet. Ich werde mal Kontakt mit ihm aufnehmen!

                                                                                                                                                                                                                                                                    Danke für den Hinweis! Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn noch gefunden hätte!

                                                                                                                                                                                                                                                                    Gruß Wafer
                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von Wafer; 18.12.2017, 22:22.

                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                      Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                      • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                      Freut mich :-)

                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Hytter auf den Campingplätzen kenne ich auch, die sind praktisch. Sanis sind dann außerhalb, d.h. die vom Campingplatz. Im Sommer aber immer gut ausgebucht, besonders an Wochenenden, da finden teilweise ganze Familienfeiern statt. Dass er schreibt, Kro-Übernachtungen seien preisgünstig, wundert mich. Essen gehen ist in DK nämlich ein eher teueres Vergnügen.

                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                        45. Tag: Strande - Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                        Freitag, 29. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 34 Km – Etappe: 142 Km - Gesamtstrecke: 1.390 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 225 m, ↓ 225 m
                                                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 7 h 30

                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Tag beginnt mit Sonne auf dem Bett – So muss es sein! So dauert es auch nicht lange und ich bin beim Frühstück. Um 8 Uhr ist die Rechnung bezahlt und ich stehe vor der Tür – direkt am Hafen (rechts) und am Strand (links) von Strande.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Start in Strande am morgendlichen Strand

                                                                                                                                                                                                                                                                        Schön hier – wenn die Sonne scheint! Direkt hinter dem recht schmalen Strand wird der E1 auf der Promenade geführt. Es geht nach Norden mit Blick auf die steigende Sonne.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Der E1 und der E6 nördlich von Strande

                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Bülker Leuchtturm ist dann nix los und besteigen kann man ihn heute auch nicht. Ich versuche den Turm aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren. Ist aber gar nicht so einfach weil der Strandzugang recht schwierig ist.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Leuchtturm Bülk

                                                                                                                                                                                                                                                                        So wandere ich weiter. Es geht durch einen Wald mit sporadischem Blick auf das Meer – hat was! Der Weg ist gut zu gehen und führt mich recht schnell vom Bülker Leuchtturm weg.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick zum Leuchtturm Bülk

                                                                                                                                                                                                                                                                        Als mich die Wanderzeichen der E-Wege mitten in wilde Rosensträucher führen wollen, wo kaum ein Durchkommen ist, nehme ich dann doch lieber den Weg oben direkt am Abbruch. Den soll man zwar eigentlich nicht gehen weil er bei Absturz Lebensgefährlich sei aber ich denke mit meiner alpinen Erfahrung kriege ich das hin. Es wird aber wirklich Schwindelfreiheit und Trittsicherheit benötigt. Teilweise ist der Weg direkt am Rand außerhalb von Zäunen recht schmal und ausgesetzt.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Unklare Wegführung an den E-Wegen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Teilweise zwischen Zaun und Abgrund geht es dahin. Aber schön ist es hier! Landschaftlich ein absoluter Knaller!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein toller Weg - nur soll man eigentlich am Strand laufen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Was ich hier an Kräften spare, da ich nicht – wie vom Schild gefordert – am Strand im Sand laufe, ahne ich zwar aber erfahre es später noch am eigenen Leib. Das Laufen mit Rucksack im Sand ist sehr anstrengend. Das habe ich schon einmal machen müssen. Durch den ständig wechselnden und vor allem nachgebenden Untergrund strengt das total an.
                                                                                                                                                                                                                                                                        Um diese Jahreszeit ist hier nix los! Ich treffe ein paar Hundegassigeher und das war’s. Toll! Ich bin hier quasi alleine unterwegs!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Ab und zu hat man, wie z.B. bei Stohl, die Gelegnehit zum Strandweg zu wechseln.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Strandzugang bei Stohl

                                                                                                                                                                                                                                                                        So kann man auch mal ein paar Meter im Sand gehen.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Strand bei Stohl

                                                                                                                                                                                                                                                                        Mir gefällt es oben aber wirklich gut! Also sehe ich zu, dass ich immer oben am Rande der Abbrüche unterwegs bin.
                                                                                                                                                                                                                                                                        An einigen Strandabschnitten stehen sporadisch Strandbars. Die haben aber alle zu. Wer soll hier zu dieser Zeit auch Umsatz bringen?


                                                                                                                                                                                                                                                                        Die E-Wege 1 und 6 bei Dänisch-Nienhof

                                                                                                                                                                                                                                                                        Bei Dänisch-Nienhof geht es wieder in einen Wald. Wald bis direkt ans Meer! Einfach toll!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Im Wald bei Dänisch-Nienhof

                                                                                                                                                                                                                                                                        Sehr abwechslungsreich geht es über Eckernholm nach Surendorf.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Weg nach Surendorf geht direkt neben dem Strand durch Wald und Wiesen

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier macht gerade eine Strandpinte an einem Campingplatz auf. Eine willkommene Gelegenheit die Flüssigkeitsspeicher auf zu füllen. Essen machen die um diese Zeit aber noch nicht.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Abwechslungsreiche Wegführung am Rande der Ostsee

                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf dem Weg nach Jellenbek steht bei mir in der Karte „Teilweise gesperrt“. Was damit gemeint ist merke ich dann nach Jellenbek: Man muss entweder direkt am Stand oder weit hinten an der Straße laufen. Alles dazwischen ist verboten. Entweder wegen eines Campingplatzes oder wegen einem eingezäunten Naturschutzgebiet. Bei beidem steht „Zutritt verboten“ dran.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Wilde Buschrosen am Strand bei Noer

                                                                                                                                                                                                                                                                        So wird es dann richtig anstrengend! Und wo viel Seetang (oder wie das Zeug auch immer heißen mag) rumliegt wird es zur Überraschung: Hat man festen Untergrund weil man dicht genug am Wasser ist oder sinkt man ein weil der Seetang direkt darunter schon vermodert ist? Ich tappe so in so manches unerwartete Loch und das Wandern ist sehr anstrengend – aber landschaftlich wirklich schön!


                                                                                                                                                                                                                                                                        Anstrengendes Wandern direkt im Sand bei Noer

                                                                                                                                                                                                                                                                        Zudem gibt es immer was zu sehen weil die Marine eine Bergeübung in Sichtweite liefert. So dauert es dann überraschend lange bis ich völlig fertig nach Noer komme. Der Campingplatz ist zwar voll aber die Pinte hat zu. Also wird es ein Vesper aus dem Rucksack. Dabei werde ich durch die Bewohner des Campingplatzes taxierend gemustert. Hätte ich mich heute Morgen vielleicht doch rasieren sollen?
                                                                                                                                                                                                                                                                        Im Wald hinter Noer ist es dann wieder sehr angenehm zu gehen. Aber nur als Erholung bis der Weg wieder an den Strand führt und ein Zaun dafür sorgt, dass keiner da wieder weg kann. Bei Campingplätzen bin ich da ja zwischenzeitlich recht flexibel geworden. Aber bei Zäunen mit Stacheldraht und Brennnesseln dahinter?


                                                                                                                                                                                                                                                                        Schwäne am Strand bei Lindhöft

                                                                                                                                                                                                                                                                        Ziemlich fertig treffe ich auf dem nächsten Campingplatz bei Lindhöft ein. Und da hat doch tatsächlich eine Frittenbude offen. Nach einer Stunde starte ich wieder – durch den Campingplatz – und auf einem Radweg durch die Dünen. Der Radweg ist meist festgefahren.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Sehenswertes am Wegrand

                                                                                                                                                                                                                                                                        So geht es auf tollen Wegen wieder in Richtung Wald. Was ich heute an Vögeln gesehen habe ist beachtlich! Ich denke die sammeln sich hier um Richtung Süden zu ziehen.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Wildgänse zu Gast auf den Rinderweiden

                                                                                                                                                                                                                                                                        So geht es entlang der schönen Aschauer Lagune.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Aschauer Lagune

                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier treffe ich dann noch ein paar Leute. Aber weniger Wanderer sondern eher Fans der nahtlosen Bräune.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Rückblick auf den letzten Strandabschnitt bevor es in den Wald geht

                                                                                                                                                                                                                                                                        So geht es dann auf tollen Wegen wieder in den Wald. Im Zick-Zack geht es unter anderem über einen Friedwald-Friedhof bis ich zu den ersten Häusern von Eckernförde komme. Neben der Freitag-Nachmittag-Staugeplagten Bundesstraße habe ich die Wahl zwischen dem geteerten Radweg und dem Sandstrand. Keine Frage: Ich nehme den Radweg! So laufe ich deutlich später als erwartet und mit wackeligen Knien und Knöcheln in Eckernförde ein.


                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Promenade von Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich fasse noch neues Proviant nach und suche mir ein Zimmer mit Badewanne. In selbiger versenke mich dann. Das weckt die Lebensgeister so weit, dass es wieder bis zum nächsten Italiener reicht. Der linke Knöchel zieht etwas und das rechte Knie mault – aber das tut es öfters. Aber so gehe ich heute nicht mehr weit sondern recht schnell ins Bett!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Das waren heute sehr anstrengende 34 Km!!!
                                                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                          Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 02.08.2005
                                                                                                                                                                                                                                                                          • 415
                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                          Hallo Wafer,
                                                                                                                                                                                                                                                                          vielen Dank für deinen Bericht.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich schreibe ja über den E 1 - von Dänemark aus gesehen und hatte ja auch den Abschnitt Lübeck-Kiel beschrieben.

                                                                                                                                                                                                                                                                          https://www.outdoorseiten.net/forum/...ach-S%C3%BCden

                                                                                                                                                                                                                                                                          Den Abschnitt Strande-Eckernförde bin ich ebenfalls bei schönstem Wetter knapp einen Monat vor dir gegangen. Leider hatte ich keine funktionsfähige Kamera dabei, sonst könnte ich auch meinen Bericht fortgeschreiben.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich habe bewußt eine Strandübernachtung gewählt und ich muß sagen, es war eine der schönsten Draußenübernachtungen überhaupt - und das direkt vor der Haustür. Sonnenaufgang am Meer ist fdoch wirklich etwas einmaliges.
                                                                                                                                                                                                                                                                          Wie du, fand auch ich viele Teile der Strecke als spektakulär, insbesondere, wenn es oben an der Steilküste entlang ging...

                                                                                                                                                                                                                                                                          German Tourist hat ja in ihrem Blog - und vielleicht auch bei ODS - über ihre Eindrücke einer Alternativroute des E 1 westlich von Hamburg berichtet - und die Streckenführung - für mich nachvollziehbarer Weise - verrissen.

                                                                                                                                                                                                                                                                          http://christine-on-big-trip.blogspo...l/E1%20Germany

                                                                                                                                                                                                                                                                          Insofern freue ich mich, dass zumindest die Originalstrecke stärkere Anerkennung findet
                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich bin gespannt auf die Fortsetzung. Den Abschnitt Eckernförde - Schleswig habe ich mir für das nächste Jahr vorgenommen.



                                                                                                                                                                                                                                                                          Kuckuck

                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                            Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 21.01.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                            • 11979
                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                            Eine Küstenwanderung - toll ! Will ich auch irgendwann mal machen. Würdest Du/ Ihr wegen des schwierigeren Untergrunds zu verkürzten Etappen raten ?

                                                                                                                                                                                                                                                                            Bin früher öfters mit dem Rad dort längs - war auch beschwerlich weil man viele "Umtragestellen" an Zäunen hatte bzw. Wege, die im nichts endeten.

                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                              Zitat von Prachttaucher Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                              Eine Küstenwanderung - toll ! Will ich auch irgendwann mal machen. Würdest Du/ Ihr wegen des schwierigeren Untergrunds zu verkürzten Etappen raten ?
                                                                                                                                                                                                                                                                              Hallo Prachttaucher.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Wenn du auf Sand läufst würde ich auf jeden Fall in der Planung von den Kilometern her runter gehen. Ich war hier auf dieser Etappe eigentlich deutlich mehr auf normalen Wegen unterwegs als auf Sand. Trotzdem hat mich das dermaßen geschlaucht, dass ich bei reinem Sand eigentlich generell mindestens 1/3 weniger planen würde als bei normalem Untergrund! Das geht aber auch auf Erfahrungen zurück, die ich in Südfrankreich gemacht habe. Das hängt auch von der Sandqualität ab! Wenn du festen Sand unter den Füßen hast, der sich kaum beim Gehen bewegt und einen festen Ablauf des Fusses ermöglicht ist das fast wie ein normaler Weg. Wenn du viel ungeplant einbrichst oder der Sand sehr beweglich ist wird es richtig zäh. Wenn man den Strand nicht kennt würde ich hier auf jeden Fall kürzer planen und lieber was anhängen wenn es dann gut ging. Sobald ersichtlich wird, dass du nicht direkt auf dem Sand läufst sondern etwas im Hinterland, z.B. im Grasland dahinter oder auf Promenaden, dann ist das geplante Verkürzen nicht mehr notwendig. In Südfrankreich haben sich die anstrengenden Wege im Vergleich zu hier allerdings ganz schön weit ins Hinterland rein gezogen.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Gruß Wafer
                                                                                                                                                                                                                                                                              Zuletzt geändert von Wafer; 02.01.2018, 13:22.

                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                Dauerbesucher
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                                                                                                                                                                                                                                                                                • 700
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                                                                                                                                                                                                                                                                                Moin,
                                                                                                                                                                                                                                                                                vielen Dank für den Bericht über diese Etappe - meine alte Heimat. Die Steilküste und der Strand waren uns Kindern allerbester Abenteuerspielplatz: wer traut sich zur Sandbank, die Steilküste hoch, runter, an die Kante,... Vor der Abbruchkante haben uns unsere Eltern immer gewarnt - zur Recht: Überhänge! Trotzdem... :-) Ich freue mich auf die nächste Etappe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                God tur!
                                                                                                                                                                                                                                                                                Sinje

                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                  46. Tag: Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Samstag, 30. September 2017
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 1 Km – Etappe: 143 Km - Gesamtstrecke: 1.391 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 0 m, ↓ 0 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 0 h 15

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Beim Aufstehen merke ich schon, dass ich Probleme mit dem linken Knöchel habe. Ziemlich geschwollen das Teil. Das war wohl gestern zu viel des Guten! Ich packe meine Sachen und versuche den Knöchel durch elastische Binden zu stabilisieren.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Aber erst mal zum Frühstück!


                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sonnenaufgang an der Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Beim Frühstück geht die Sonne auf. Verschwindet dann aber schnell hinter einer dicken Wolkendecke.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Frühstück versuche ich in die Wanderstiefel zu kommen – keine Chance. Und mit den Turnschuhen ist mir das zu wackelig. Da habe ich mich wohl gestern übernommen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich bummle noch etwas rum in der Hoffnung auf Besserung von Knöchel und Wetter, beschließe dann aber die Tour hier zu beenden und heim zu fahren. Schade! Ich wäre dieses Jahr gerne noch nach Dänemark hinein gekommen. Aber so muss das dann leider auf ein nächstes Mal warten.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Bahnhof ist nicht weit, bei leichtem Regen fällt die Abfahrt nicht schwer und die Fahrt zurück dauert wieder recht lang. Und recht pünktlich bin ich wieder zuhause.
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
                                                                                                                                                                                                                                                                                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                    Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 29.01.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 349
                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                                    29. Tag: Steinhude - Scherenbostel/Bissendorf

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Dienstag, 10. Mai 2016
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Strecke: 38 Km – Etappe: 261 Km - Gesamtstrecke: 891 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Höhenunterschiede: ↑ 75 m, ↓ 50 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Gehzeit: 9 h
                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ach krass Wafer, Du bist direkt an meiner Haustür vorbeigelaufen. Auch wenns schon ein bisschen her ist, winke ich Dir zu!

                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 12.07.2008
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                                                                                                                                                                                                                                                                                      Degger Na, also … wenn der E1 direkt an Deiner Haustür vorbei führt, dann musst Du den aber schon mal ausprobieren!

                                                                                                                                                                                                                                                                                      Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                        Erfahren
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 29.01.2012
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 349
                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zitat von lina Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Degger Na, also … wenn der E1 direkt an Deiner Haustür vorbei führt, dann musst Du den aber schon mal ausprobieren!
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Habe ich auch mal drüber nachgedacht, ich lese mir Wafers und dein Bericht mal in Ruhe durch. Richtung Steinhude hätte ich schon Lust.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Übrigens im dem schönen Buchenwald "kurz" vor Bissendorf, da gibt es versteckt eine Buche, die man sich mal ansehen sollte. Bestimmt 150 Jahre alt, ein Riesen, knorriges Ding. Wenn das hier jemand ließt und sich den Baum mal ansehen will, gebe ich gerne die genauen Koordinaten raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und auch wenn mal Bedarf an einer Übernachtungsmöglichkeit da sein sollte, einfach melden.

                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                          Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Degger Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ach krass Wafer, Du bist direkt an meiner Haustür vorbeigelaufen. Auch wenns schon ein bisschen her ist, winke ich Dir zu!
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich winke zurück! 🙋 Wenn man sowas immer vorher wüsste ... Schön war's da oben!
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Zitat von Degger Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Übrigens im dem schönen Buchenwald "kurz" vor Bissendorf, da gibt es versteckt eine Buche, die man sich mal ansehen sollte. Bestimmt 150 Jahre alt, ein Riesen, knorriges Ding. Wenn das hier jemand ließt und sich den Baum mal ansehen will, gebe ich gerne die genauen Koordinaten raus.
                                                                                                                                                                                                                                                                                          Ich finde sowas immer interessant! Und wenn es nicht zu weit ab vom Weg liegt mache ich auch gerne mal einen Schlenker. Stell die Koordinaten ruhig mal ein. Schaden kann das nix. Dann kann der geneigte Leser bzw. Wanderer auch schauen ob das für ihn passt oder nicht. Erst einen neuen Post an dich wird wohl keiner schreiben.

                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                            Prolog
                                                                                                                                                                                                                                                                                            So, jetzt wird es aber wirklich Zeit, dass es mit diesem Reisebericht auch mal wieder etwas vorangeht. Die Bilder setzen hier ja schon leichte Schimmelbildung an.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            Es ist ja nicht so, dass ich das Interesse an diesem Weg verloren hätte! Nur: Die Anreise nach Eckernförde dauert für mich, der in Süddeutschland wohnt, schon richtig lang! So hat es eben etwas gedauert, bis ich den Weg mal wieder an dem verlassenen Ende aufnehme. Ich habe viel Zeit mitgebracht und habe ein fast offenes Ende. Ich will mich überraschen lassen, wie weit ich komme.
                                                                                                                                                                                                                                                                                            So sitze ich den geschlagenen Donnerstag im Zug und fahre nach Eckernförde. Unterwegs muss ich mir noch einen Coronatest besorgen, denn ich habe die Krankheit zwar schon überstanden aber das ist leider schon zu lange her, dass es noch gilt. Und geimpft habe ich mich noch nicht weil bei Studien, an denen ich regelmäßig teilnehme, immer rauskam, dass ich reichlich mit Abwehrstoffen gesegnet sei. In Mannheim offenbart mir die Bahn, dass auf der Stammstrecke ein Unfall mit Personenschade besteht und unser Zug wird über Darmstadt umgeleitet. So tingelt der ICE im Schneckentempo über die Dörfer. Mein Anschluss in Frankfurt ist natürlich weg. So habe ich aber Zeit den in Hamburg geplanten Test gleich hier in Frankfurt zu machen. Da habe ich dann schon mehr Luft beim Umsteigen in Hamburg. Als ich in Eckernförde mit der Bummelbahn ankomme ist es schon stockdunkel und ich begebe mich gleich zu meiner gebuchten Unterkunft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              Lebt im Forum
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                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                              Freitag, 17. September 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Strecke: 36 Km – Etappe: 36 Km - Gesamtstrecke: 1.426 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Höhenunterschiede: ↑ 275 m, ↓ 275 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Gehzeit: 9 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Das Hotel war leider nix! Keine schalldichten Fenster direkt an der Hauptstraße, die Rezeption will nichts von dem mit mir telefonisch ausgemachten Preis wissen, das Frühstück ist in einem anderen Hotel, ... auf Deutsch: Der Tag beginnt nicht so, wie ich ihn mir vorgestellt habe! Zudem ist das Wetter deutlich schlechter als vom Wetterbericht vorausgesagt. Ich starte trotzdem.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Typisch Norddeutsche Häuser in Eckernförde.jpg Ansichten: 0 Größe: 144,4 KB ID: 3199359
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Typisch Norddeutsche Häuser in Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durch die Straßen ziehe ich hinüber an den Strand, bzw. in den Stadtteil, in dem ich beim letzten Mal die Tour beendet habe. Durch die Fußgängerzone geht es durch das beschauliche Städtchen und dann direkt an den Strand.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Der Strand von Eckernförde.jpg Ansichten: 0 Größe: 154,9 KB ID: 3199358
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Strand von Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Einfach schön wieder hier zu sein! Hat ja auch nur ziemlich genau 4 Jahre gedauert! Entlang der Promenade ziehe ich nach Norden, in Richtung Hafen. Ich trödle herum und beobachte, wie eine Schwimmerin auf den Strand zuhält, keine 10 m von mir entfernt ein Handtuch aufnimmt und über die Promenade in einem Haus verschwindet. Tja, wenn man so direkt an der Ostsee wohnt hat das schon Vorteile!

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Der Hafen von Eckernförde.jpg Ansichten: 0 Größe: 172,4 KB ID: 3199361
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Hafen von Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durch die Gassen wandere ich nach Westen um die Spur des E1 wieder aufzunehmen. Der wird durch die Fußgängerzone geführt aber ich wollte heute unbedingt noch die Ostsee sehen. Vermutlich zum letzten Mal für heute – und vermutlich für ein paar Tage mehr.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durch ein wenig schönes Industriegebiet geht es hinter den Gleisen auf das Wyndebyer Noor zu. Dort angekommen wird der Weg überraschend schnell grün und von der Straße ist wenig zu hören. Das Wetter ist immer noch ziemlich wolkenverhangen. Irgendwie sieht es so aus, als wollte es heute noch regnen. Das ist jetzt nicht so ganz mein Wetter! Aber es gibt Lichtblicke!

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Es klart auf über dem Windebyer Noor .jpg Ansichten: 0 Größe: 192,1 KB ID: 3199360
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es klart auf über dem Windebyer Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Direkt am Noor geht ein schöner Wanderweg entlang. Etwas breit aber schön. Trotz des Wetters sind hier einige unterwegs. Ich bin ganz erstaunt. Da liest man immer hier im Norden gäbe es kaum Wanderwege und es wären so wenige unterwegs. Mal sehen, wie sich das entwickelt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Der Wanderweg am Windebyer Noor.jpg Ansichten: 0 Größe: 426,2 KB ID: 3199363
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Wanderweg am Windebyer Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der Weg folgt in leichtem Bogen dem Ufer des Noors. Hier stehen meist Bäume bis direkt ans Wasser. Ich bin noch recht frisch und komme gut voran.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Der E1 hinter Eckernförde.jpg Ansichten: 0 Größe: 229,2 KB ID: 3199362
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Der E1 hinter Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich werde von einem Trupp auf Rädern überholt. Die Wege hier sind dafür aber auch gut geeignet: Häufig sind die Wege hier in Achsbreite betoniert, so dass man nicht unbedingt auf hartem Untergrund laufen muss. Aber die Radfahrer können sich trotzdem an glatten Boden erfreuen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Ich bin nicht alleine am E1.jpg Ansichten: 0 Größe: 389,7 KB ID: 3199365
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin nicht alleine am E1

                                                                                                                                                                                                                                                                                              An der nächsten Kreuzung komme ich an eine Schutzhütte, an der die Radfaherergruppe Pause macht. Das soll übrigens nicht das letzte Mal sein, dass wir uns heute sehen. Was ich auch ganz nett finde: Auch wenn die Karte behauptet, dass der Weg über freies Feld geführt wird steht meistens wenigstens eine Reihe Bäume rechts und links vom Weg. Im Hochsommer mit stechendem Planet sicher sehr hilfreich.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich komme an die ersten Häuser von Kochendorf und biege gleich wieder von der Straße ab. Recht gut ausgeschildert werde ich schnell wieder von der Straße weggeführt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Da geht's lang auf dem E1.jpg Ansichten: 0 Größe: 410,6 KB ID: 3199364
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da geht's lang auf dem E1

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Da heißt es immer: Der Norden Deutschlands sei topfeben. Stimmt gar nicht! Hier ist es leicht gewellt und der E1 sucht sich seinen Weg zwischen den Hügeln hindurch und über sie hinweg. Mit echter Weitsicht ist damit aber auch nicht viel drin.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Abwechslungsreiche Wege am E1 hinter Eckernförde.jpg Ansichten: 0 Größe: 411,1 KB ID: 3199369
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Abwechslungsreiche Wege am E1 hinter Eckernförde

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Osterby wird durchquert. Genau nach Süden geht es auf den nächsten Wald zu. Hier sehe ich einiges an Wild. Rehe stehen auf dem Weg und flüchten erst recht spät.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Alle flüchten heute vor mir.jpg Ansichten: 0 Größe: 389,8 KB ID: 3199368
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Alle flüchten heute vor mir

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vor lauter nach dem Wild schauen verpasse ich irgendwo eine Abzweigung. Das ist hier aber nicht schlimm. Die Felser und Wälder sind hier nicht sehr groß und man kommt leicht wieder auf den richtigen Weg zurück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich komme in die Gegend von Damendorf. Wie ich auf Infotafeln lese, wurden hier in den Mooren vor Damendorf etliche Moorleichen gefunden. Eine davon ist der Mann von Damendorf und ist in einem Museum ausgestellt. Das gehört sich jetzt aber gar nicht für echte Damen die Herren der Gesellschaft in den umliegenden Mooren zu entsorgen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Nach einem Stück Wald komme ich durch ein Gestüt mit vielen Pferden. Echt abwechslungsreiche, die Gegend hier!

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Pause hinter Kirchenhorst.jpg Ansichten: 0 Größe: 183,5 KB ID: 3199366
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pause hinter Kirchhorst

                                                                                                                                                                                                                                                                                              So geht es auch weiter: In einem Waldstück, durch das ich komme, liegt der kleine Fresensee.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Am Fresensee.jpg Ansichten: 0 Größe: 218,3 KB ID: 3199367
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Am Fresensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Die Landschaft wird immer hügeliger. Nach den nächsten Höfen geht es stetig aufwärts auf den nächsten Höhenzug zu. Die Gegend hat auch einen Namen, der das gut ausdrückt: Die Hüttener Berge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 In den Hüttener Bergen.jpg Ansichten: 0 Größe: 228,4 KB ID: 3199370
                                                                                                                                                                                                                                                                                              In den Hüttener Bergen

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Es geht weiter aufwärts und ich komme an den Aussichtsturm auf dem Aschberg (98 m). Bevor ich aber da hochsteige mache ich in dem zugehörigen Restaurant erstmal Mittagspause. Hier bin ich wohl einer der wenigen Gäste. Richtig viel ist hier nicht los. Aber das Essen ist gut.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Beim Essen überlege ich mir wie der Tag weitergehen soll. Die hätten hier auch Zimmer. Aber ich habe noch keine rechte Lust für heute schon Schluss zu machen. Also beschließe ich noch ein oder zwei Dörfer weiter zu ziehen. Nicht aber ohne vorher auf dem Turm gewesen zu sein.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Aschbergturmblicke in Richtung Ostsee und Wittensee.jpg Ansichten: 0 Größe: 249,0 KB ID: 3199371
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Aschbergturmblicke in Richtung Ostsee und Wittensee

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Hier gibt es auch noch ein Bismarkdenkmal. Die Bronzefigur steht auf einem Sockel und blick streng über das Land.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Otto von Bismark auf dem Aschberg.jpg Ansichten: 0 Größe: 321,8 KB ID: 3199376
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Otto von Bismark auf dem Aschberg

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Durch den Wald steige ich vom Aschberg wieder hinunter und komme durch Unterschoothorst. Ist das schon ein eigenständiger Ort oder noch ein etwas größerer Hof? Dahinter geht es zum Glück schnell wieder von der Teerstraße herunter, die mich durch den Weiler begleitet hat.
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich bin heute recht viel in Wäldern unterwegs.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Wandern durch den Brekendorfer Forst.jpg Ansichten: 0 Größe: 441,3 KB ID: 3199373
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wandern durch den Brekendorfer Forst

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Wieder ist ein kleiner See in den Forst eingebettet. Der Rammsee ist ähnlich klein wie der letzte, lockert das Wandern aber angenehm auf.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Pause am Rammsee.jpg Ansichten: 0 Größe: 284,5 KB ID: 3199372
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Pause am Rammsee

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Oberhalb von Brekendorf führt mich der E1 entlang bis er mich in den Ort selber führt. In Brekendorf beginne ich mit der Quartiersuche. Hier finde ich aber nichts. Überhaupt ist hier in der Gegend kaum ein Bett zu kriegen. Ich bin etwas überrascht wie weit das nächste Hotel entfernt ist: das soll erst in Schleswig liegen. So weit will ich heute auf keinen Fall noch gehen! Zudem macht der E1 hier noch einige Schlenker durch die Landschaft. Ich werde in Lottorf in einer Pension fündig. Das ist nicht mehr so weit weg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Herbst beim Brekendorfer Moor.jpg Ansichten: 0 Größe: 112,6 KB ID: 3199374
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Herbst beim Brekendorfer Moor

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich lasse den Schlenker zu einem Moor, den der E1 und der E6 hier einlegen, weg und bleibe an der Straße. Das ist jetzt nicht wirklich prickelnd aber die Pension liegt etwas außerhalb direkt an der Straße.

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Holzfigur am E1 zwischen Aschberg und Lottdorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 401,5 KB ID: 3199377
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Holzfigur am E1 zwischen Aschberg und Lottdorf

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Endlich komme ich an der Pension an. Nur öffnet mir keiner. Ich muss erst einmal um das Haus herum in den Garten bis meine Vermieter auf mich aufmerksam werden. Ich beziehe ein Zimmer im ersten Stock. Zu Essen gibt es hier nichts. Aber es liegen einige Speisekarten von Lieferdiensten auf dem Tisch. Da ich alleine bin ist der kostenfreie Lieferradius recht klein. Trotzdem finde ich was. So geht ein wiedermal etwas zu lang gewordener erster Wandertag zu Ende. Recht schnell sind die müden Beine im Bett. Und der Rest natürlich auch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                              Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                Anfänger im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 23.03.2023
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • 49
                                                                                                                                                                                                                                                                                                • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                Da habe ich mich mal „flott“ durch die 8 Seiten gelesen und entdeckt das du noch ein Bild vom Atzeberg Turm hast. Vor 2,5 Jahren bin ich hier nach Eppenhain gezogen und leider wurde der Holzturm vorher zum wiederholten Male Opfer von Wandalismus und ist einem Feuer zum Opfer gefallen. Aber schön zu sehen wie er aussah. Vor allem der Blick von dort oben!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Dein Bericht spiegelt mal wieder wie schön unser Land ist. Jetzt bin ich sehr gespannt und freue mich auf deinen weiteren Bericht und hoffe du kommst noch ganz weit bei dieser Etappe
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Viele Grüße
                                                                                                                                                                                                                                                                                                Namie

                                                                                                                                                                                                                                                                                                Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                  47. Tag: Lottdorf - Idstedt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Samstag, 18. September 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Strecke: 27 Km – Etappe: 63 Km - Gesamtstrecke: 1.453 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Tag fängt mit leichtem Nieselregen auf dem Dachfenster über meinem Bett nicht wirklich gut an. Ich koche mir einen Tee und esse die Reste von gestern Abend und warte auf besseres Wetter. Sowas hatte der Wetterbericht nicht vorausgesehen. So komme ich erst ziemlich spät weg. Und der Himmel ergeht sich in einer Symphony aus Grautönen. So spiegelt sich das alles in der Landschaft wider. Wenn es nicht so weit nach Hause wäre würde ich abbrechen und bei besserem Wetter wiederkommen. So muss ich da jetzt eben durch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich folge der Straße ein Stück, biege rechts auf einen Feldweg ein und an einem kleinen See treffe ich den E1 wieder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Auf dem Weg nach Selk.jpg Ansichten: 0 Größe: 196,0 KB ID: 3200490
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf dem Weg nach Selk

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ab hier folge ich für ein paar Meter dem Jakobsweg, der hier auch durch die Landschaft führt, weil der Weg auf Naturwegen verläuft während sich der E1 an Teerstraßen hält. Sowas finde ich immer etwas fragwürdig, wenn es sogar schon ausgeschilderte Alternativen gibt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Wanderwege auf dem Weg zum Selker Noor.jpg Ansichten: 0 Größe: 550,0 KB ID: 3200492
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Wanderwege auf dem Weg zum Selker Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Selk und Niederselk wird nur tangiert. Kurz hinter Niederselk komme ich an eine Freizeitwiese mit Schutzhütte direkt am Selker Noor. Bei schönem Wetter ist hier sicher einiges los – das sieht man. Aber heute bin ich alleine. Hinter der Wiese führt ein schöner Wanderweg durch die Botanik: Gut ausgebaut und viel begangen. Aber eben heute nicht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Waldwege bei Selk.jpg Ansichten: 0 Größe: 438,4 KB ID: 3200491
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Waldwege bei Selk

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Rund um das Selker Noor zieht sich ein Wald am Ufer entlang aufwärts. Die Gegend ist immer noch leicht gewellt. Und der Weg folgt den Konturen der Landschaft.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Gut ausgebauter E1.jpg Ansichten: 0 Größe: 466,7 KB ID: 3200495
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gut ausgebauter E1

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Hier ist jetzt nur noch ein Weg markiert: Die Nummer 1 unter den Europäischen Weitwanderwegen! Klein aber auffällig mit einem weißen X an jedem zweiten Baum und an den Geländern. Irgendwo hier betrete ich den Naturpark Schlei. Warum der Träger des Naturparks als Ziel die Stärkung des Wirtschaftsraums hat ist mir allerdings schleierhaft. Die sollten sich in meinen Augen auf die Erhaltung der Natur als Lebens- und Erholungsgebiet konzentrieren. Aber manche Dinge muss man wohl nicht verstehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Auf und Ab im Naturpark Schlei.jpg Ansichten: 0 Größe: 557,9 KB ID: 3200496
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf und Ab im Naturpark Schlei

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Auf verschlungenen Wegen komme ich an das Selker und das Haddebyer Noor. Das sind zwei Seen, die durch eine Landzunge getrennt werden. Am Zusammenfluss der beiden führt eine Brücke über das Wasser.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Das Selker Noor.jpg Ansichten: 0 Größe: 215,4 KB ID: 3200499
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Selker Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Sand sind viele Spuren von Vögeln zu erkennen. Die letzten Nutzer des Strandes waren wohl Enten. Das sieht man schön an ihren Spuren und Hinterlassenschaften im Sand.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Brücke steht etwas weit im Wasser. Wir scheinen wohl gerade sowas wie Hochwasser zu haben. Da trockenen Fußes auf die andere Seite zu kommen grenzt an eine sportliche Kletterleistung.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Die Brücke zwischen Selker und Haddebyer Noor ist etwas landunter.jpg Ansichten: 0 Größe: 328,6 KB ID: 3200493
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Brücke zwischen Selker und Haddebyer Noor ist etwas landunter

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Ufer an nördlich von mir liegenden Haddebyer Noor ist etwas sumpfig. Daher führt der Weg in einem Bogen erstmal vom Noor weg. Da ist es zwar immer noch sandig aber trocken.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Sandwege führen um das Haddebyer Noor.jpg Ansichten: 0 Größe: 330,2 KB ID: 3200494
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Sandwege führen um das Haddebyer Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach ein paar Häusern geht es wieder näher an den See zurück. Auf einem historischen Wall geht es in einem Halbkreisbogen um sowas wie ein Museumsdorf herum. Hier im sollen mal Wikinger gehaust haben. Die haben auch diesen archäologischen Grenzkomplex Haithabu und Danewerk gebaut, auf dem der Weg entlang führt. Der ist also schon ein paar Tage älter!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ringwall am Haithabu-Dannewerk.jpg Ansichten: 0 Größe: 496,3 KB ID: 3200497
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ringwall am Haithabu-Dannewerk

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Inneren liegen saftige Weiden, auf denen auch ein paar nachgebaute Gebäude aus der damaligen Zeit stehen. Auf der anderen Seite begrenzt der See den Bereich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Im Naturpark Schlei am Haadebyer Noor.jpg Ansichten: 0 Größe: 305,1 KB ID: 3200498
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Im Naturpark Schlei am Haddebyer Noor

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Diese ehemalige Siedlung soll 804 das erste Mal erwähnt worden sein. Hier sind dann auch entsprechend viele Leute unterwegs. Ein paar Meter weiter steht das Wikinger Museum Haithabu am Weg. Da ist mächtig was los. Also nehme ich den nächsten Weg der links abbiegt. Der führt mich zu einer Freifläche, die als Wikingertheater bezeichnet ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Das Wikingertheater.jpg Ansichten: 0 Größe: 413,2 KB ID: 3200500
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Wikingertheater

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  War wohl eher ein Freilufttheater. Aber ich wusste nicht, dass die Wikinger bereits so Kulturell unterwegs waren. Etwas abseits des E1 und damit der Massen, die sich am See entlang wälzen, schlage ich mich auf kleinen Pfaden weiter nach Norden durch bis ich an die Kirche von Haithabu komme.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 In der Haddebyer Kirche Sankt Andreas.jpg Ansichten: 0 Größe: 221,5 KB ID: 3200501
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  In der Haithabuer Kirche Sankt Andreas

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schick – und sogar offen!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gegenüber kann ich dem nächsten Schauer in einer Wirtschaft ausweichen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Damit bin ich an der Schlei angekommen. An ihr entlang führt ein kleiner Pfad nach Westen. Zu sehen gibt es außer dem nächsten Schauer noch Schleswig auf der anderen Schleiseite.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Schleswig auf der anderen Seite der Schlei liegt im leichten Regen.jpg Ansichten: 0 Größe: 166,7 KB ID: 3200503
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Schleswig auf der anderen Seite der Schlei liegt im leichten Regen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Durch einen Vorort mit Einkaufszentrum schlage ich mich nach Schleswig durch. Gleich am Ortsschild steht eine Coronateststelle. Da mache ich mal schnell einen Test damit ich was essen gehen kann. Bei der Gelegenheit erkundige ich mich auch gleich nach einem guten, landestypischen Restaurant. Das liegt dann natürlich noch einige Meter weiter weg in der Altstadt. Aber so lerne ich die dann auch gleich kennen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Essen gehe ich zurück an die Schlei und komme am Dom vorbei.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Der Sankt-Petrie-Dom zu Schleswig.jpg Ansichten: 0 Größe: 352,6 KB ID: 3200502
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Sankt-Petrie-Dom zu Schleswig

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Durch den Stadtpark wandere ich zurück zum Ortseingang, wo ich reinkam. Dabei komme ich noch durch den Stadtpark.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Nach dem Essen ist das Wetter im Stadtpark Königswiesen auch nicht besser geworden.jpg Ansichten: 0 Größe: 325,1 KB ID: 3200504
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Nach dem Essen ist das Wetter im Stadtpark Königswiesen auch nicht besser geworden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Ich halte auf das Schloss Gottorf zu. Das will ich mir noch ansehen. Zudem weiß der E1 ja auch nicht, dass ich kurz was essen war. Er führt nämlich genau durch das Schloss hindurch.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Am Burggraben zur Schlossinsel.jpg Ansichten: 0 Größe: 429,3 KB ID: 3200505
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Am Burggraben zur Schlossinsel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Schloss hat eine bewegte Geschichte hinter sich gebracht. Hier war ja auch öfter mal was los bis Schleswig auf Wunsch der Einwohner final zu Deutschland kam. Der Park des Schlosses liegt ein paar Meter nördlich. Dazwischen war es wohl zu sumpfig für den Park.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Der Tempel im Neuwerkgarten.jpg Ansichten: 0 Größe: 311,3 KB ID: 3200506
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Der Tempel im Neuwerkgarten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Gefällt mir! Nicht zu pompös aber trotzdem gepflegt. Durch eine Baumallee geht es aufwärts.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Die Schleswig-Holstein-Allee.jpg Ansichten: 0 Größe: 744,6 KB ID: 3200509
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Die Schleswig-Holstein-Allee – ob die immer schon so hieß?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Oben geht es nochmal kurz in den Park hinein damit der geneigte Wanderer einen letzten Blick auf das schöne Schloss werfen kann.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Das Globushaus im Barockgarten von Schloss Gottorf.jpg Ansichten: 0 Größe: 245,4 KB ID: 3200508
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Das Globushaus im Barockgarten von Schloss Gottorf

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Danach verlässt der E1 den königlichen Grund. Durch einen Wald geht es um Teile Schleswigs herum. Ab Lürschau mache ich mich so langsam auf Quartiersuche. Die gestaltet sich mal wieder überaus schwierig: Nördlich von Schleswig ist nichts zu finden. Nicht mal eine Pension oder sowas. Na, das wäre doch gelacht! Ich beschieße so lange weiter zu wandern bis ich keine Lust mehr habe. Entweder ich finde dann was oder ich fahre mit dem ÖPNV nach Schleswig zurück.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Recht abwechslungsreich geht es weiter durch Wälder und vereinzelte Weiler. Die sind aber trotz der Nähe nicht sehr groß.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Es geht auf Idstein zu.jpg Ansichten: 0 Größe: 399,8 KB ID: 3200511
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Es geht auf Idstein zu

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  In Idstedt habe ich dann für heute genug. Ich schaue mich nochmal bei Google und Co nach einer Übernachtung um finde aber nichts. Das war zu erwarten. Also begebe ich mich ins Dorfzentrum. Dort ist eine Bushaltestelle eingezeichnet. Die gibt es auch. Aber da fahren nur 4 Busse am Tag. Am Wochentag wohlgemerkt! Am Samstag fährt keiner. Soviel zum ÖPNV. Aber in dem Dorf gibt es ein Taxiunternehmen. Das sagt mir zu mich in ca. 20 Minuten abzuholen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 In Idstedt ist für heute Schluss.jpg Ansichten: 0 Größe: 306,8 KB ID: 3200510
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  In Idstedt ist für heute Schluss

                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Während ich auf das Taxi warte reserviere ich mir ein Bett in einem Hotel in Schleswig. Ich muss dem Fahrer schließlich sagen wo er mich hinfahren soll. Der ist dann recht zügig da und fährt mich nach Schleswig zurück. Das Hotel hat einen Pool und eine Sauna. Da stehe ich gleich nach der Ankunft an. Beides darf immer nur von Personen eines Haushalts gleichzeitig besucht werden. Wir Anstehenden einigen uns recht schnell, dass das Hotel ja wohl einen Haushalt darstellt und gehen baden und saunieren. Nach einem guten Abendessen endet der Abend nicht wirklich spät.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Angehängte Dateien
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                  Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Ab hier folge ich für ein paar Meter dem Jakobsweg, der hier auch durch die Landschaft führt, weil der Weg auf Naturwegen verläuft während sich der E1 an Teerstraßen hält. Sowas finde ich immer etwas fragwürdig, wenn es sogar schon ausgeschilderte Alternativen gibt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Der E1 ist halt ein historischer Weg, das hat Vor- und Nachteile. Eigentlich, finde ich, mehr Vorteile Normalerweise kenne ich höheren Teerstraßenanteil eher von Pilgerwegen, aber möglicherweise ist die E1-Wegführung hier älter.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Zuletzt geändert von lina; 22.05.2023, 11:25.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                    Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sonntag, 19. September 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Strecke: 29 Km – Etappe: 82 Km - Gesamtstrecke: 1.472 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 225 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gehzeit: 8 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Tag beginnt wieder mit wolkenverhangenem Himmel. Aber es regnet wenigstens nicht. Nach einem guten Frühstück bringt mich ein Taxi wieder zurück nach Idstedt. Ich starte an dem Kreisverkehr, an dem ich gestern aufgehört habe.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Nach Norden verlasse ich das Dorf – und siehe da: Da steht eine Pension, die ich irgendwie im Netzt nicht gefunden hatte. Jetzt ist es zu spät. Außerdem sieht die nicht so aus, als hätte sie so eine schöne SPA-Landschaft gehabt wie mein Hotel!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Auf kleinen Straßen geht es gen Norden.jpg Ansichten: 0 Größe: 417,7 KB ID: 3202407
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf kleinen Straßen geht es gen Norden

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf kleinen Teerstraßen mit vereinzelten, typisch norddeutschen Häusern geht es dahin. Im mich herum jede Menge Felder. Aber sehr wenige Ortschaften. Hier scheint die Gegend nicht ganz so dicht besiedelt zu sein wie bei uns im Schwabenländle.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Die Gegend wird flacher als die der letzten Tage.jpg Ansichten: 0 Größe: 234,2 KB ID: 3202404
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Gegend wird flacher als die der letzten Tage

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Wetter entwickelt sich jetzt auch nicht wirklich so wie gewünscht: Es bleibt bewölkt aber wenigstens regnet es nicht. Mit Fernsicht ist heute nicht viel los. Nicht nur wegen des Wetters! Aber in der Nähe gibt es auch viel zu sehen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Herbstfrüchte.jpg Ansichten: 0 Größe: 244,6 KB ID: 3202402
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Herbstfrüchte

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mitten zwischen den Feldern steht eine Bushaltestelle namens „Alte Schule“. Es steht zwar ein Gebäude daneben – aber war das mal eine Schule? Hier ist weit und breit nix. Und dahinter kommt garnix. Wer ging hier zur Schule?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Ich glaube die Dame kann noch lange auf den nächsten Bus warten.jpg Ansichten: 0 Größe: 297,4 KB ID: 3202403
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich glaube die Dame kann noch lange auf den nächsten Bus warten

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich komme noch ein andren Höfen mit klangvollen Namen vorbei wie z.B. „Klein Hamburg“. Da habe ich Hamburg abwechslungsreicher in Erinnerung!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Endlich geht es von den kleinen Teersträßchen runter und auf Wanderwegen durch einen Wald, das Elmholz.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Schöne Wanderwege in den Wäldern.jpg Ansichten: 0 Größe: 400,0 KB ID: 3202406
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schöne Wanderwege in den Wäldern

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auch hier ist nichts los. Ich bin seit heute Morgen alleine. Ich habe noch niemanden gesehen. Viele sind hier auf dem E1 wohl nicht unterwegs. Zumindest nicht heute.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Waldpilz.jpg Ansichten: 0 Größe: 167,9 KB ID: 3202405
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Waldpilz

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich verlasse den Wald wieder und es geht entlang eines schönen Wanderweges durch eine Baumallee. Bin ich da jetzt noch im Wald oder schon draußen?

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Waldwanderwege auf schleswigisch.jpg Ansichten: 0 Größe: 383,2 KB ID: 3202411
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Waldwanderwege auf schleswigisch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Bildunterschrift liest sich etwas holprig. Schreibt man das so? Schlesisch wäre ja wohl falsch.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Entlang von Feldern, die mit reichlich Bäumen bestanden sind, geht es auf den nächsten Ort zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Schafe machen Mittagspause.jpg Ansichten: 0 Größe: 322,3 KB ID: 3202409
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Schafe machen frühe Mittagspause

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich komme nach Stenderup hinein und bis ich die Hauptstraße erreicht habe bin ich auch schon wieder aus dem Ort raus. Wirklich groß sind dieser Dörfer nicht. Und von Gasthäusern habe ich leider nichts gesehen. Ein zweites Frühstück oder ein frühes Mittagessen wäre schön gewesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der nächste Ort begrüßt mich mit einer Kirche, die am Ortsrand liegt – auch selten! Normalerweise bilden die alten Kirchen ja das Ortszentrum.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Die St. Petri Kirche Sieverstedt.jpg Ansichten: 0 Größe: 308,1 KB ID: 3202408
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die St. Petri Kirche Sieverstedt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Kirchturm aus Holz bemüht sich sehr doch zumindest etwas höher zu sein als das eigentliche Kirchenschiff. Alles ist hier sehr schön gepflegt – gefällt mir!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eine Straße weiter bin ich durch den Ort schon durch. Im nächsten Wäldchen gibt es einen Lagerplatz für Wanderer. Die Pilgerhütte Kirchholz ist wohl für einen Pilgerweg erbaut worden. Was ist das für eine Pilgerroute? Ich schaue mal nach: Die geht 211 Km von Rendsburg nach Vejen in Dänemark.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Der Ochsenweg.jpg Ansichten: 0 Größe: 327,8 KB ID: 3202413
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Ochsenweg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das ist also der Ochsenweg von dem ich schon gehört habe. Seit Schleswig werden der E1 und der Ochsenweg fast durchgängig gemeinsam geführt. Mal sehen wie weit ich auf ihm noch komme.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der nächste Ort kündigt sich durch die ersten vereinzelten Häuser an, wie es hier üblich scheint.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Typische norddeutsche Architektur.jpg Ansichten: 0 Größe: 312,7 KB ID: 3202410
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Typische norddeutsche Architektur

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Süderschmedeby wird durchquert – ausnahmsweise mal der Länge nach. Das macht den Ort aber auch nicht größer.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht wieder auf einen Wald zu.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Es blüht am Wegesrand.jpg Ansichten: 0 Größe: 199,4 KB ID: 3202412
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es blüht am Wegesrand

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      In der Karte werden die Fröruper Berge angekündigt. Herrlich! Endlich wieder Berge! Aber wirklich herausragende Erhebungen kann ich nirgends erkennen. Durch leicht gewelltes Hügelland wandere ich in das Naturschutzgebiet hinein, das Großteils bewaldet ist.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Es geht in die Fröruper Berge.jpg Ansichten: 0 Größe: 307,1 KB ID: 3202414
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Es geht in die Fröruper Berge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Wirklich schön hier! Im Wald geht es sogar mal richtig bergauf. Das ist heute schon was Besonderes. Bisher war es heute eher eben. Den höchsten Berg der Fröruper Berge kann ich aber nicht identifizieren.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Im Naturschutzgebiet Fröruper Berge.jpg Ansichten: 0 Größe: 531,0 KB ID: 3202416
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Naturschutzgebiet Fröruper Berge

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Leider bin ich aber auch hier recht schnell durch. Ich komme aus dem Wald heraus und bekomme die badende Weiblichkeit des landwirtschaftlich geprägten Schleswig-Holsteins präsentiert.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Badetag bei Oeversee.jpg Ansichten: 0 Größe: 260,6 KB ID: 3202415
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Badetag bei Oeversee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Die Pfütze ist aber nicht der einzige See hier in der Gegend. Hier scheint jedes Feld sein Feuchtraum zu haben. Aber hinter Oeversee geht es dann auf einen richtig großen See zu, den Sankelmarker See. Der hat echt was!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Der Sankelmarker See kommt in Sicht.jpg Ansichten: 0 Größe: 272,9 KB ID: 3202417
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Sankelmarker See kommt in Sicht

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Auf dem Weg zu ihm steht ein Aussichtspunkt und man hat direkten Blick auf eine Badebucht. Im Hochsommer kann ich mir das sehr angenehm vorstellen!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Eine Einladung zum Baden am Sankelmarker See.jpg Ansichten: 0 Größe: 292,5 KB ID: 3202418
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Eine Einladung zum Baden am Sankelmarker See

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Im Augenblick ist mir aber weniger nach baden. Es geht auf 13 Uhr zu und so langsam meldet der Magen, dass er auch Rechte hätte. In Oevelsee war nämlich alles geschlossen. Aber vielleicht gibt es ja was an dem Gasthaus am Nordende des Sees?
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Der Weg dorthin ist schön und abwechslungsreich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Sankelmarker See Wanderwege.jpg Ansichten: 0 Größe: 409,5 KB ID: 3202420
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Sankelmarker See Wanderwege

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Das Gasthaus stellt sich als Café heraus und bietet nur Kaffee und Kuchen an. Egal – dann gibt es heute ein süßes Mittagessen! Während der Pause studiere ich die Karte. Der E1 will mich ab jetzt auf Teerstraßen bis nach Flensburg führen. Und dabei macht er ein paar Bögen und Schleifen. Aber wenn es eh nur auf Teer entlang geht, kann ich eigentlich auch den direkten Weg nehmen. Wenn es gar zu asphaltlastig wird, dann kann ich wenigstens noch einen Bus nehmen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Gedenksteine am Weg nach Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 474,2 KB ID: 3202422
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Gedenksteine am Weg nach Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Durch ein richtig schönes Waldstück komme ich an die Straße. Direkt neben der Straße führt ein kleiner Radweg entlang. Den nehme ich und halte nach Norden. Schnell komme ich nach Jarplund. Also wenn mich jemand gefragt hätte: Den Ort hätte ich vom Namen her sofort nach Schweden verlegt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Am Campingplatz kommt mal kurz der E1 zu besuch, verschwindet aber wieder nach Nord-Ost damit er das kommende Industriegebiet von einer anderen Seite durchschreiten kann. Ich bleibe bei der Diritissima. So komme ich in den Genuss von Bauhaus, Obi und Co. Da gibt es nur eins: Auf dem direktesten Weg durch! Ab dem Bahnhof wird es dann richtig schön: Zusammen mit dem E1, den ich hier wiedertreffe geht es durch eine Grünalage und durch ein paar Straßen. Erstaunlicherweise tendenziell aufwärts. Oberhalb der Altstadt führt mich ein Weg an ein paar schmucken Häusern vorbei. Das dürfte dann wohl eine der teureren Wohnlagen sein – bei dem Ausblick auf den Hafen und die Flensburger Förde.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Über eine Treppe komme ich an die Förde.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 20 Ankunft am Hafen von Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 200,2 KB ID: 3202419
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ankunft am Hafen von Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier sehe ich das erste Blau des Tages am Himmel. Macht doch auch gleich einen viel netteren Eindruck!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Direkt am Wasser wandere ich weiter nach Norden. Aber wenn ich ehrlich bin: Eigentlich reicht es mir für heute! Ich schalte auf den Schlendergang und schaue mir den Hafen und die Altstadt an.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 21 Maritime Eindrücke von Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 335,1 KB ID: 3202424
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Maritime Eindrücke von Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Hier ist heute schwer was los. Es gibt einen Veranstaltungsbereich und viele Stände und Buden. Wie ich mitbekomme ist das hier ein Aktionstag zur alternativen Fortbewegung ohne Abgase. Na, da bin ich ja wohl genau richtig! Ich lasse mich nieder und genieße ein Flens.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich entscheide mich für ein Hotel aber die wollen mich ohne aktuellen Test nicht reinlassen. Also suche ich mir noch eine Testbude und checke ein. Direkt vor dem Haus liegt ein altes Segelschiff.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 22 Ein strammer Zweimaster im Hafen von Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 218,2 KB ID: 3202423
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ein strammer Zweimaster im Hafen von Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Mit einem typisch norddeutschen Abendessen beende ich den heutigen Wandertag. Ich finde ja, dass bei uns im Schwabenland viel zu wenig Fisch auf den Teller kommt. Aber bei uns gibt es ja auch bei weitem nicht die Auswahl und Qualität wie hier. Hier schmeckt das einfach besser!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Ich schaue mir die Karte an und überlege wie es weitergehen könnte. Morgen geht es nach Dänemark rein. Aber ich finde nur eine mögliche Unterkunft an meinem angestrebten Zielgebiet. Und die hat aktuell zu. Gut, der Ort hat einen Bahnhof, ich könnte also nach Flensburg zurück und dort übernachten. Aber auch der übernächste Tag bietet mir keine Übernachtungsmöglichkeit für den Abend. Mal sehen – vielleicht liegt es an der Jahreszeit und ich höre auf und komme einfach im Hochsommer wieder her.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      So geht ein schöner Wandertag zu Ende – auch wenn er meistenteils eher trüb war. Und was morgen kommt werde ich morgen sehen. Bis dahin: Gute Nacht!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                      Angehängte Dateien

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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Lebt im Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 06.03.2011
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Montag, 20. September 2021
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Strecke: 13 Km – Etappe: 95 Km - Gesamtstrecke: 1.496 Km
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 100 m
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gehzeit: 3 h

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich schlafe aus – herrlich! So ganz ohne Hund, Kinder oder Frau wo ja immer irgendeiner was will. Oder lag es an dem guten Essen und dem Wein gestern Abend? Na, egal! Ich komme auf jeden Fall recht spät aus den Federn und stehe entsprechend spät nach dem Frühstück vor der Tür.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 01 Der Morgen in Flensburg ist wieder bewölkt.jpg Ansichten: 0 Größe: 171,6 KB ID: 3203067
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der Morgen in Flensburg ist wieder bewölkt

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Direkt am Wasser entlang wandere ich nach Norden. Irgendwann wird es etwas zu industrielastig und der E1 weicht auf Wohngebiete aus. Da gibt es einige architektonisch nette Häuser zu sehen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 02 Das Nordertor in Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 330,8 KB ID: 3203068
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Nordertor in Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Da scheint es auch mal sowas wie eine Straßenbahn gegeben zu haben. Schade! Die hat man alle abgebaut und heute baut man sowas wieder auf. Aber so ist der Lauf der Dinge.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 03 Wandern auf dem E1 durch Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 398,6 KB ID: 3203071
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wandern auf dem E1 durch Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Durch eine Wohnsiedlung geht es etwas aufwärts und hinter den letzten Häusern beginnt ein Wald. Flensburg scheint hier schon zu Ende zu sein. Bei den knappen 100.000 Einwohnern, von denen Wikipedia weiß, scheinen wohl einige Vororte mit dabei zu sein.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich halte mich rechts und wandere wieder gut markiert in Richtung Wasser.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 04 Gut markiert und klar erkennbar.jpg Ansichten: 0 Größe: 448,2 KB ID: 3203072
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Gut markiert und klar erkennbar

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und schon bin ich wieder am Wasser - hat einfach was! Irgendwie empfinde ich Wasser immer als beruhigend. Ich wandere gerne an Wasser entlang. Ein Steg reicht ins Wasser und einige Wasservögel treiben sich hier herum.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 05 Am Ostseebad in Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 298,8 KB ID: 3203070
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Ostseebad in Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Angelockt von Leuten, die ihr altes Brot hier verfüttern, wird die Federschar immer größer. Sobald ich näherkomme machen die sich aber auf und davon.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 06 Seemöwen an der Pier von Flensburg.jpg Ansichten: 0 Größe: 205,2 KB ID: 3203069
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Seemöwen an der Pier von Flensburg

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Auf der anderen Seite der Flensburger Förde scheint eine Kaserne zu liegen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Direkt am Wasser führt ein Weg nach Norden. Auf dem führt mich der E1 entlang. Schön hier! So direkt bei einer Großstadt und doch im Grünen. Das haben die ganz gut hingekriegt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 07 Wanderweg entlang der Ostsee.jpg Ansichten: 0 Größe: 463,2 KB ID: 3203078
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wanderweg entlang der Ostsee

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        So richtig groß sind die Strände hier aber nicht. Nach einer Handtuchlänge kommt schon das Wasser.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter komme ich an einem Hotel vorbei. Davor ein kleiner Bootssteg mit einigen Booten.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 08 Am kleinen Hafen von Wasserleben.jpg Ansichten: 0 Größe: 216,8 KB ID: 3203073
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am kleinen Hafen von Wasserleben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Ufer nördlich von hier gehört schon zu Dänemark. Das ist nichtmehr wirklich weit. Am nächsten Strand sitzen etliche Personen und füttern die Vögel. Da sind aber nicht nur Seemöwen da sondern auch Enten und Schwäne!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 09 Ein Schwan.jpg Ansichten: 0 Größe: 156,1 KB ID: 3203075
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Schwan

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein Schwan kann ganz schön kiebig werden, wenn er seinen Kopf durchsetzen will. Und die haben überraschend viel Kraft und wissen die auch einzusetzen. Ich habe mal einen Schwan beobachtet, der seine Brut verteidigt hat. Da war aber was los! Aber solange sie Futter wollen sind sie ganz handzahm – wie alle Tiere.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich bleibe noch am Strand. Eigentlich biegt hier der E1 schon in den Wald ab. Aber jetzt wird das Wetter gerade endlich etwas besser und ich bin am Wasser. Da möchte ich das ausnutzen. Ich kann auch später noch auf den E1 im Wald zurück.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 10 Da ist jemand ausgezogen.jpg Ansichten: 0 Größe: 220,9 KB ID: 3203076
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Da ist jemand ausgezogen

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Am Ende von dem Strand ist schwer was los. Da wird gefilmt. Irgendwas für einen Krimi. Ich erkenne keine Schauspieler – also vermutlich keine Krimiserie, die ich kenne.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 11 Dreharbeiten für einen Krimi.jpg Ansichten: 0 Größe: 200,6 KB ID: 3203074
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dreharbeiten für einen Krimi

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dann wird es sumpfig. Schade, der schöne Strand ist vorbei. Und vor Dänemark scheint es damit auch nichts mehr zu werden. Also halte ich mal wieder auf den Wald zu. Dazu muss ich durch ein paar Häuser von Wassersleben. Ein netter kleiner Ort mit schmucken Häusern.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 12 Wasserleben.jpg Ansichten: 0 Größe: 432,3 KB ID: 3203077
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wasserleben

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich überquere die B200 und versuche dem Verkehr zu entkommen. Langsam wird mir klar warum der E1 hier einen Bogen macht! Auf einer alten Kopfsteinpflasterstraße im Wald halte ich nach Norden zu. Da kommt der E1 von links wieder dazu. Und der E6.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 13 Es ist nicht mehr weit bis Dänemark.jpg Ansichten: 0 Größe: 270,9 KB ID: 3203079
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es ist nicht mehr weit bis Dänemark

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wenn ich hier noch öfter raufkommen sollte, sollte ich mal lernen wie man diese ganzen Sonderzeichen ausspricht. Diese ganzen å und ø weisen deutlich auf Skandinavien hin.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ein paar Meter weiter bin ich dann in Dänemark. Ich stehe an einem Zaun und muss die Kopfsteinpflasterstraße verlassen. Ich muss auf den Flensborgvej. So richtig weit weg scheint die dänische Sprache von unserer nicht zu sein. Man kann häufig erraten was gemeint ist. Es geht durch ein Virtel mit ein paar Läden und Restaurants von Kruså. Der E6 verlässt mich hier nach rechts: Er will zurück ans Wasser. Kann ich verstehen! Der E1 führt mich nach links. Ganz schnell stehe ich wieder im Grünen. Das ging ja fast noch schneller als in Flensburg!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 14 Es geht über die Wiesen von Dänemark.jpg Ansichten: 0 Größe: 314,2 KB ID: 3203081
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es geht über die Wiesen von Dänemark

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Und endlich ist das Wetter so, wie es mir der Wetterbericht versprochen hat. Na also: Geht doch!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Hier ist es wieder überraschend hügelig. Aber Schleswig-Holstein hat mich in der Richtung ja schon öfter überrascht.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 15 Wildschutzzaun an der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland.jpg Ansichten: 0 Größe: 305,6 KB ID: 3203083
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wildschutzzaun an der Grenze zwischen Dänemark und Deutschland

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Mich irritiert nur der Zaun, an dem ich vorhin schon vorbeimusst. Der geht hier immer noch weiter. Mir war nicht klar, dass ich in Deutschland eine Grenze zu einem Nachbarland mit einem Zaun haben. Ich google mal ein bisschen und stelle fest, dass der von denen Dänen gebaut wurde, weil sie Angst vor der Schweinepest haben. Damit soll verhindert werden, dass infizierte Wildschweine nach Dänemark kommen und die Schweinzucht anstecken. Sie haben angeblich dann auch alle freilebenden Wildschweine abgeschossen. Wie machen die das bei der Vogelgrippe? Und zum Glück sind die auch bei Corona anders vorgegangen ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 16 Zugvögel.jpg Ansichten: 0 Größe: 89,6 KB ID: 3203080
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Zugvögel

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Der schönen Landschaft tut das aber keinen Abbruch! Das ist eine wirklich schöne Gegend hier! Sieht alles sehr gepflegt und sauber aus – das gefällt dem Schwaben natürlich. Der Zaun ist überraschend unauffällig. Meist entlang einer Baumreihe oder mit Gebüsch versetzt. Alle paar 100 Meter gibt es eine Tür damit man rüber kann – ohne Grenzkontrollen, versteht sich.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 17 Wandern am Rand von Dänemark entlang.jpg Ansichten: 0 Größe: 578,4 KB ID: 3203086
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Wandern am Rand von Dänemark entlang

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Bei einer Pause bin ich wieder auf der Suche nach Unterkünften für heute und morgen. Ich finde einfach nichts. Es gibt zwar vereinzelte Hotels und Pensionen aber die haben derzeit alle zu. Zumindest kriege ich keine Antwort auf Mails und es geht nirgends jemand ans Telefon. Für eine Nacht könnte ich mit der Bahn nach Flensburg zurückfahren. Aber das will ich jetzt nicht die ganze Zeit so betreiben. Mal sehen, ob sich da noch eine Lösung ergibt.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Ich ziehe weiter und folge dem E1 nach Westen – auf Padborg zu. Da ich das Übernachtungsproblem noch nicht gelöst habe, halte ich mich auf den südlicheren Teil des Ortes zu, denn da liegt der Bahnhof. Ich tigere durch die Siedlungen von Padborg.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 18 Dänische Siedlungen sehen anders aus als deutsche.jpg Ansichten: 0 Größe: 340,5 KB ID: 3203082
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Dänische Siedlungen sehen anders aus als deutsche

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Das Siedlungsbild sieht hier ganz anders aus als bei uns drüben. Ich hätte nicht gedacht, dass sich die Grenze hier so krass auswirkt. Keine individuellen Gärten, einheitliche Bauweise, alles tip top in Ordnung, ...
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Als ich am Bahnhof ankomme habe ich noch immer keine Übernachtungsmöglichkeit für heute gefunden. Und für die nächsten Tage auch nicht. Ich mache es wie folgt: Wenn ich bis zum nächsten Zug nach Hamburg etwas finde, dann bleibe ich noch da. Wenn der Zug kommt ohne, dass ich erfolgreich war, dann fahre ich heim und komme ein andermal wieder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 19 Die Deutsche Bahn beeindruckt mit innovativer Technik.jpg Ansichten: 0 Größe: 368,4 KB ID: 3203084
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Die Deutsche Bahn beeindruckt mit innovativer Technik

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Es kommt, wie es kommen musste: Ein IC aus Kopenhagen fährt ein ohne, dass ich was gefunden habe. Ich schieße mir ein Ticket bei der DB und steige ein. Der Zug ist so voll, dass ein Schaffner an den Türen entlang geht und sie vorsichtig manuell schließt. So fahren wir nach Flensburg. Dort kommt die Durchsage, dass der Zug überladen sei und man doch bitte auf den Regionalexpress am Gleis gegenüber ausweichen solle. Es dauert eine ¼ h bist sich wohl genug gefunden haben, die die Bahn verlassen. Meinen Anschluss in Hamburg kann ich damit gerade noch so erreichen. Mit 3-mal umsteigen bin ich zuhause. Dafür bin ich aber knapp 10 h Stunden unterwegs gewesen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Angehängte Dateien

                                                                                                                                                                                                                                                                                                        Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Vorstand
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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                                                                          • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Alternativ könntest Du noch Bauernhofferien-Optionen (Bondegaardsferie/Bondegå​rdsferie​) nutzen. Oder Jugendherbergen. Oder Hytter auf Campingplätzen.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                          Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • 9533
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            • Privat


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Musst wohl doch einen Schlafsack mitnehmen für die Naturlagerplätze
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Alternativ könntest Du noch Bauernhofferien-Optionen (Bondegaardsferie/Bondegå​rdsferie​) nutzen. Oder Jugendherbergen. Oder Hytter auf Campingplätzen.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Campingplätze hatte ich damals schon mit im Blick. Ich denke ich war einfach zu einer ungeschickten Zeit unterwegs. Mal sehen, wann ich da mal wieder rauf komme!
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Da ich aus gesundheitlichen Gründen Gewicht eher reduzieren als erhöhen muss, wird das mit dem Schlafsack wohl eher nichts. Dann müsste ich ja noch ein Tarp mitnehmen und Frühstücksgerödel ... Ich muss jetzt erstmal meine Ausrüstung auf UL umstellen, damit es bei mir überhaupt noch mit dem Weitwandern weitergeht. Aber wenn, dann vielleicht eher im Flachland als in den Bergen. Die machen mir zwischenzeitlich schon ziemlich Probleme.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Wir werden sehen! Wenn ich da oben wieder aufsetze, dann melde ich mich am besten kurz vorher nochmal.
                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Mich hat die Landschaft da oben schon fansziniert! Ich will da auf jeden Fall wieder hin! Bin mal gespannt wann und in welcher Reiseart das sein wird! Das 'ob' steht jedenfalls nicht zur Diskussion!

                                                                                                                                                                                                                                                                                                            Kommentar


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                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Freak

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Vorstand
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Liebt das Forum
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 12.07.2008
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • 43828
                                                                                                                                                                                                                                                                                                              • Privat


                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Campingplätze in DK machen meistens schon recht früh im Jahr dicht – also dann, wenn eigentlich schönste Wanderzeit ist. Also frühzeitig erkundigen. Ich könnte mir auch vorstellen, dass es entlang der landesweiten Margerite-Route mehr Übernachtungsoptionen gibt.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              BTW: Den Laut å (englisch: awww!) gibt es im Schwäbischen auch

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Ich freu mich auch schon auf den dänischen Teil des E1. Und die Häuserchen werden schon noch abwechslungsreicher. Ggf. würde ich einen sonnenschützenden Schirm oder einen breitkrempigen Hut mitnehmen, es gibt dort leider ziemlich wenig Wald, dafür aber ausgedehnte Wiesen und Kornfelder.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                              Kommentar