[DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

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    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reiseart: Weitwanderung
    Region: Mitteleuropa
    Reisezeit: Fortlaufend

    Prolog
    Dieses Jahr stehen mir zum Weitwandern im Frühjahr nur ein paar Tage um Himmelfahrt zur Verfügung. Daher lohnt eine weite Anreise zur Fortsetzung einer der offenen Projekte nicht. Und warum in die Ferne schweifen wenn man im eigenen Land noch so viele unbekannte Flecken auf der Landkarte hat?
    An Projektideen fehlt es wahrlich nicht. Einer der großen Fernwanderwege quer durch Europa - der E1 - geht nicht allzu weit bei uns vorbei. Wenn ich also Deutschland näher kennen lernen will kann ich mit vertretbarem Aufwand wieder mal direkt vor der Haustür einsteigen.
    Da ich in den letzten Jahren in Richtung Süden schon das eine oder andere Projekt umgesetzt habe entscheide ich mich für die Süd-Nord-Richtung. Amazon bietet reichlich Literatur dazu. Ich entscheide mich für den Kompass Wanderführer „Europäischer Fernwanderweg E1: Nordsee-Bodensee-Gotthard (-Mittelmeer)“ und ein paar Topographische Wanderkarten vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg im Maßstab 1:50.000: Blatt 523 Tübingen Reutlingen, Blatt 502 Pforzheim, Blatt 516 Karlsruhe und Blatt 513 Mannheim Heidelberg. Diese Karten sind erfahrungsgemäß sehr genau, gut strukturiert und für solche Vorhaben bestens geeignet. Wenn man nur wenige Tage zur Verfügung hat sind das nicht allzu viele Karten, die man mitnehmen muss.
    Die weiteren Anschlusskarten nach Norden sind nicht ganz so einfach zu identifizieren. Der Blattschnitt von Hessen ist nicht wirklich klar strukturiert. Aber bei einer ersten Etappe mit wenigen Tagen werde ich Baden-Württemberg wohl noch nicht verlassen.

    Inhalt
    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

    Der Übersichtlichkeit halber hier das Verzeichnis der einzelnen Tagesetappen, die ich bisher gewandert bin:

    Zwischenzeitlich bin ich auf dem E1 von Pforzheim in Richtung Süden unterwegs gewesen. Details zu dieser Tour findet hier im Tourenbericht "[DE, CH, IT] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Pforzheim nach Süden".



    1. Etappe
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    1. Tag: Reutlingen – Weiler Hütte im Schönbuch
    Mittwoch, 1. Juni 2011
    Strecke: 18 Km – Gesamtstrecke: 18 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 200 m, ↓ 200 m
    Gehzeit: 3 h 45 min
    Es ist schon recht spät als ich loskomme. Ich ziehe zwischen den Nordraumgemeinden hindurch bis ich nach Altenburg an den Neckar komme. Manch einer schaut mir interessiert nach: es gibt in unserer Gegend nicht so viele, die mit einem großen Rucksack um die Ortsteile wandern. Da gilt man schon als Exot.
    Durch den Wald geht es aufwärts auf breiten Forstwegen zum Einsiedel. Ich bin weit und breit der einzige, der zu Fuß unterwegs ist. Dafür sind auf den Straßen umso mehr im Auto unterwegs. Entlang der Bebenhäuser Allee geht es auf den Schönbuch zu. Der Kiosk an der Zeitungseiche hat leider noch zu. Schade! Anita – die Pächterin seit ich denken kann – hat nicht mehr jeden Tag offen.
    Auf der anderen Seite der Straße geht es durch ein Gatter – in der Kernzone des Schönbuchs wird das Wild durch Zäune daran gehindert die Straßen zu überqueren. Hier bin ich wieder vollkommen allein mit der Natur. Über einige Waldwege komme ich zur alten B27. Auch hier kann man nur durch wenige Gatter die Straße queren. Dann komme ich auf das Böblinger Sträßle – ein schnurgerader Waldweg. An Wildgehegen und Brunnen geht es vorbei bis ich nördlich wieder auf eine Straße – die B464 – stoße. Von dort geht es dann noch ein paar 100 Meter durch den Wald bis zur Weiler Hütte. Übernachten kann man hier nur nach Voranmeldung. Die kulinarische Versorgung ist aber sehr gut.

    2. Tag: Weiler Hütte im Schönbuch – Hackermühle im Würmtal
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    Donnerstag, 2. Juni 2011
    Strecke: 43 Km – Gesamtstrecke: 61 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 510 m, ↓ 350 m
    Gehzeit: 9 h 30 min
    Heute Morgen geht es zunächst noch ein wenig durch den Schönbuch bis ich am Golfplatz Schaichhof den Wald verlasse. Hier ist heute reichlich Betrieb. Ein paar Meter weiter auf den Feldwegen in Richtung Altdorf bin ich dann aber schon wieder fast alleine. Kurz vor Altdorf mache ich noch einen Schlenker um den Würmursprung zu sehen. Ich werde der Würm vom Ursprung bis zur Mündung in die Nagold bei Pforzheim folgen.
    Immer an der Würm entlang geht es durch Altdorf und durch die letzten Ausläufer des Schönbuchs. Im Wald verlasse ich kurz die Würm bis ich die Autobahn A81 gekreuzt haben und das Industriegebiet von Ehningen hinter mir gelassen habe. Das Mittagessen in der Pizzaria Da Leo war nicht ganz so der Hit. Die Würm führt mich aus dem Ort wieder heraus und durch ein wunderschönes Tal in Richtung Aidlingen. Hier kann man schon mal vergessen, dass man im Großraum Stuttgart unterwegs ist. Aber langsam häufen sich die Fahrradfahrer. Der Würmtalradweg scheint sehr beliebt zu sein.

    Das junge Würmtal bei Aidlingen

    An Aidlingen vorbei geht es immer am Waldrand entlang mit schönem Blick durch das Tal. In Grafenau führt eine große Straße an der Würm entlang: Grund genug von der Würm etwas Abstand zu nehmen. Die Idee auf der alten Eisenbahntrasse entlang zu wandern gestaltet sich schwieriger: Die Gleise liegen zwar noch sind aber so zugewachsen, dass kaum an ein schnelles vorrankommen zu denken ist. Eigentlich schade! Das wäre ein toller Rad- und Wanderweg.

    Die alte Bahnlinie wird von der Natur zurückerobert

    Ich schlage mich über diverse Waldwege und teilweise doch entlang der alten Linie durch nach Weil der Stadt.

    Dieses Tier liegt hier wohl schon eine Weile

    Hinter dem Bahnhof nehme ich die Spur der Würm wieder auf weil diese nun keine verkehrsreiche Straße mehr als Begleiter hat.
    Von Merklingen ziehe ich über den Heuberg nach Hausen. Langsam wird es Zeit nach einer Unterkunft zu suchen. In Hausen finde ich nichts. Dank moderner Technik werde ich in der Hackermühle fündig. Das sind aber noch 6 Km Luftlinie. Leider muss ich 2 Km an der Straße entlang bis ich wieder auf naturnahe Wanderwege ausweichen kann. So umgehe ich Mühlhausen bis ich am Ortsausgang noch kurz das Fest des örtlichen Musikvereins besuche. Dann geht es immer an der Würm entlang bis ich unterhalb von Tiefenbronn an der Hackermühle eintreffe.

    Die Würm in der nähe der Hackermühle

    Die Hackermühle ist mit einer sehr guten Küche ausgestattet und verfügt über erstklassige Gästezimmer. Die Flasche Wein zu dem 4-Gänge-Menü sowie die über 40 Km sorgen für die nötige Bettschwere.

    3. Tag: Hackermühle im Würmtal - Bretten
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    Freitag, 3. Juni 2011
    Strecke: 38 Km – Gesamtstrecke: 99 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 350 m, ↓ 325 m
    Gehzeit: 9 h 45 min
    Am Morgen gehe ich gegen 8 Uhr 30 los und ziehe immer an der Würm entlang auf dem Würmtalradweg über Würm nach Pforzheim.

    An der Würm stehen ein paar schöne alte Häuser!

    An der Würmmündung in die Nagold treffe ich auf den offiziellen E1 der von Konstanz über den Hochschwarzwald nach Pforzheim führt. Von dort geht es dann durch Pforzheim durch: zuerst durch einen sehr schönen Park, dann durch die Innenstadt mit Fußgängerzone und dem Bahnhof.

    Park in Pforzheim

    Von dem geht es dann entlang einer Straße bis man Pforzheim wieder verlässt. Sobald man dann die Autobahn A8 unterwandert hat wird es wieder ländlicher und schöner. Es geht durch Ispringen durch und in der Neubausiedlung am nördlichen Ende gewinnt man an Höhe. Dann geht es in den Wald und auch dort geht es meist noch aufwärts. Dann bin ich oben auf den Hügelkuppen angekommen und als ich den Wald verlasse habe ich einen tollen Blick über die hügeligen Ausläufer des Odenwaldes.
    Bis Pforzheim ging es immer am Grunde des Würmtals entlang – also hatte man wenig Weitblick. Ab Hier ändert sich das dann deutlich. Der Weg – ab Pforzheim mit einem weißen Andreaskreuz auf braunem Grund markiert – zieht hinab in ein schönes Tal und hinein nach Stein. Nach der ersten Radlerpause geht es wieder auf die Hügel hinauf und hinter dem Heuberg in den Wald. Wenn man den verlässt sieht man Rinklingen und Bretten im Tal vor einem liegen. Ich steige nach Rinklingen ab und gehe entlang der Bahnlinie nach Bretten.
    Der Gasthof Hirsch sagt mir zu: Mit eigener Metzgerei und Hausbrauerei! Das Tagesessen ist heute ein Zwiebelrostbraten – was will Mann mehr? Im Biergarten sitzen auch noch andere Wanderer. Ich bin auf diesem Teil der Strecke also nicht mehr der Exot.

    4. Tag: Bretten - Nußloch
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    Samstag, 4. Juni 2011
    Strecke: 41 Km – Gesamtstrecke: 140 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 320 m, ↓ 320 m
    Gehzeit: 10 h
    Und wieder steigt man als erstes wieder auf die Höhen. Zwischen Feldern und Weinbergen hindurch geht es auch streckenweise durch Wälder. Dann steigt man wiedermal ab um nach Buchig zu kommen. Hinter dem Dorf geht es dann wieder rauf. Die ICE-Trasse ist gut erkennbar. Genau auf diese geht es jetzt zu. Ich erspare mir den Schlenker über Gochsheim und gehe über Oberacker nach Münzesheim-Ost. Hinter den Sportanlagen am Kraichbach erklimmt man wieder die Höhen. Die Kirschbäume hängen voll mit Kirschen. Es geht durch Weinberge immer leicht auf und ab bis ich nach einem Waldstück wieder mal ins Tal absteige um in den Ort Odenheim zu kommen. Das Gasthaus „Zum Ochsen“ hat als Tagesessen ein Rehragou – sehr gut! Im Biergarten kann man auch sehr schön in der Sonne die Zeit vertrödeln.
    Hinter Odenheim geht es durch einen Hohlweg im Sandstein weiter. Hinter der zu kreuzenden Straße geht es im Wald steil aufwärts damit man dann wieder die Aussicht über das Kraichgau genießen kann. Die kleine Kapelle am Wege ist liebevoll geschmückt. Dann geht es aber auch schon wieder abwärts um nach Östringen zu kommen.

    Das alte und das neue Rathaus von Östringen

    Am Ortsausgang geht es am Sportplatz vorbei auf einen Trimm-Dich-Pfad. Hier verliert sich die Markierung etwas. Der Weg soll verlegt worden sein. Irgendwo habe ich mich wohl zu stark an der Karte und zu wenig an Wegzeichen orientiert. Als ich durch den Wald auf Mühlhausen zukomme weiß ich dann auch warum: Mühlhausen bekommt eine Ortsumgehung. Und da ist den Bauarbeiten wohl der Weg zum Opfer gefallen.
    Bis man dann in der Dorfmitte ist gibt Mühlhausen nicht viel her. Der Weg am Bach entlang ist aber sehr schön. Schnell verlässt man Mühlhausen und man kommt nach Rotenberg mit seinem Schloss.

    Rotenberg mit seinem Schloss

    Ab hier verlasse ich den E1 weil ich morgen in Heidelberg sein will um von dort aus nach Hause zu fahren. Außerdem möchte ich gerne am Rand des Rheintals entlang gehen und auf den Königstuhl steigen.
    Rauenberg, der nächste Ort, besteht zur Hälfte aus Baustellen: Der Ort wächst ständig. Die Nähe zum Hauptarbeitsgeber der Region – SAP – macht sich stark bemerkbar. Die einzige Unterkunft ist ein 4-Sterne-Hotel. Ich finde es nicht sehr ansprechend. Also ziehe ich trotz leichtem Regen weiter. Unter der Autobahn A6 hindurch geht es dann nach Wiesloch. Da hier die Sonne nochmal raus kommt lege ich eine Pause auf dem Marktplatz ein bevor ich auf Quartiersuche gehe. Da mich die Unterkünfte aber auch nicht wirklich ansprechen ziehe ich weiter nach Nußloch.
    Vor Nußloch zieht sich eine uralte Transportbahn von den Steinbrüchen dahin. Ein interessantes relikt, das so heute sicher nicht mehr gebaut werden würde.
    Am Hauptplatz gibt es ein tolles Restaurant mit spanischen Tapas. Da die Sonne wieder scheint lasse ich den Abend hier ausklingen. Mir wird die Weinkneipe um die Ecke als Unterkunft empfohlen. So beziehe ich dann nach dem spanischen Abendessen ein nettes Zimmer in Henkel’s Weinstube.

    5. Tag: Nußloch - Heidelberg
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    Sonntag, 5. Juni 2011
    Strecke: 19 Km – Gesamtstrecke: 159 Km
    Höhenunterschiede: ↑ 570 m, ↓ 100 m
    Gehzeit: 3 h
    Von Nußloch ziehe ich hinauf auf den Hirschberg um dann immer auf dem Rücken bleibend nach Norden zu ziehen. So komme ich nach Leimen mit sporadischem Weitblick über das Rheintal. Von Leimen (118 m) geht es dann stetig bergauf durch den Rohrbacher Wald. Über „Drei Eichen“ (464 m) und den Leopoldstein (526 m) ziehe ich hinauf auf den Königstuhl (568 m). Der Blick ins Rheintal und auf Heidelberg belohnt die Mühe des kleinen Umweges.

    Auf dem Königstuhl

    Da leider die Zeit schon wieder zu Ende geht muss ich heute noch zurückfahren. Den Abstieg mache ich mit der alten Standseilbahn. Die untere Sektion ist komplett neu gebaut worden wogegen die obere Sektion zwar modernisiert wurde aber seine alte Holzwagen behalten hat.

    Blick aus der Bergstation auf Heidelberg

    Bei der Haltestelle Schloss steige ich aus um das weltberühmte Heidelberger Schloss zu besichtigen. Mit meinem Rucksack und den Wanderkleidern bin ich hier wieder der Exot.

    Heidelberger 'Reihenhäuser'

    Nach einem Bummel durch die Altstadt und einem Mittagessen in einem der kleinen Restaurants gehe ich zum Bahnhof wo mich der IC zurück nach Stuttgart und die Regionalbahn weiter nach Reutlingen bringt. Meine Frau und meine Kinder holen mich am Bahnhof ab.

    Heidelberger Altstadthaus
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    Zuletzt geändert von Wafer; 08.06.2023, 13:06.

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    #2
    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

    Hier übrigens noch die Route:
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    Wird fortgesetzt!
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    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 23:15.

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      #3
      [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

      2. Etappe
      Nach über einem Jahr komme ich endlich wieder dazu den E1 aus der Versenkung zu holen und mich auf die Nummer 1 unter den europäischen Fernwanderwegen zu machen. Ich war zwar in der Zwischenzeit nicht ganz untätig, habe ich mich doch etwas auf der Via de la Plata und auf meinem Jakobsweg herumgestrieben, aber den E1 im Herzen unserer Heimat habe ich nicht vergessen.

      6. Tag: Heidelberg – Kohlhof (Wilhelmsfeld)
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      Freitag, 27. Juli 2012
      Strecke: 16 Km – Etappe: 16 Km – Gesamtstrecke: 175 Km
      Höhenunterschiede: ↑ 700 m, ↓ 350 m
      Gehzeit: 4 h mit Pausen

      Unpünktlich komme ich gegen 16 Uhr 40 (in der Realität also gegen 17 Uhr) in Heidelberg am Hauptbahnhof an. Es ist noch richtig warm! Ein Thermometer an einer Apotheke zeigt noch 32 ° C.

      Da ich das letzte Mal über die Fußgängerzone zum Bahnhof gelaufen bin zieht es mich heute zum Neckar hinunter. Dort gibt es auch einen schönen Weg entlang des Neckars. Der wird hier in vielfältiger sportlicher Art genutzt.

      Da der Weg nach Ziegelhausen noch recht weit ist habe ich mich entschieden über den Hausberg von Heidelberg zu wandern: Den Heiligenberg! Nach Überschreiten des Neckars biege ich in den Blütenweg ab. Der führt durch ein sehr altes Viertel, in dem es tolle Villen gibt. Er zieht zwischen den Häusern als kleiner Steinweg den Hang hinauf.


      Ab und zu hat man einen tollen Blick auf Teile Heidelbergs. Erst durch wilde Gärten und später durch den Wald führt der Weg zackig aufwärts. Und das bei diesen Temperaturen! Da komme ich gewaltig ins Schwitzen! Wenigstens spendet der Wald Schatten! Ab und zu komme ich an steinernen Wegweisern vorbei.

      Am Fuchsrondel, einer kreisrunden Aussichtshütte, gibt es herrliche Tiefblicke auf die Altstadt von Heidelberg. Hier sind schon einige unterwegs. Meist sportlich ambitionierte. Der Weg führt mich dann zu der Ruine des Staphansklosters. Die Grundmauern stehen noch und zeichnen die Umrisse des kleinen Klosters. Der Heiligenbergturm ist noch erhalten und man kann ihn innen durch eine Wendeltreppe ersteigen.

      Die Aussicht auf Heidelberg ist der Knaller!

      Ich ziehe weiter und mache einen Boxenstopp an der Waldschänke kurz hinter dem Stephanskloster. Als ich die Speisekarte lese macht ein DJ Soundcheck für eine Geburtstagfeier, die heute Abend hier noch steigen soll. So belasse ich es dann bei einem Radler und mach mich vom Acker – oder Biergarten.
      Ein paar Meter weiter liegt das nächste kulturelle Baudenkmal am Weg: Die Thingstätte. Hier hat Joseph Goebbels während des 3. Reichs eine Arena nach griechischem Vorbild errichtet.

      Seit ein paar Jahren werden hier auch wieder Konzerte und Veranstaltungen abgehalten.
      Kurz dahinter liegen die Ruinen des Michaelsklosters. So liegen Zeitzeugen verschiedener Epochen doch recht dicht beieinander.

      Der weitere Weg führt mich dann durch den Wald – jetzt nicht mehr ganz so heftig – auf und ab zum Weißen Stein. Hier steht noch ein Turm – diesmal etwas neueren Datums. Und eine Gaststätte mit Biergarten. Die rausgeschwitzten Mineralstoffe müssen nachgefüllt werden! Auch hier ist der Biergarten belegt aber die Gaststätte hat eine tolle Terrasse. Mit Grillbufet „All you can eat!“. Was braucht man mehr?
      Frisch gestärkt geht es doch gleich wieder besser voran! Wo die Sonne am Weg durch die Blätterkrone fällt blüht es am Weg.

      Die letzten Sonnenstrahlen werden schon langsam Mangelware. Es ist auch schon recht spät! Hinter dem Hügel muss ungefähr meine für heute angepeilte Unterkunft liegen.

      Gegen 20 Uhr 45 gönne ich mir ein letztes Marschradler in einem Gasthof in Wilhelmsfeld. Dann wird es aber auch schon langsam etwas dunkler. Es ist zwar auch nicht mehr weit aber eine halbe Stunde brauche ich dann doch noch für die letzten 2 Kilometer. Als ich am Naturfreundehaus Kohlhof ankomme ist es dann schon ganz dunkel. Ich kriege aber noch ein 4-Bett-Zimmer zur alleinigen Nutzung. Ich bin heute der einzige europäische Gast unter über 70 Koreanern. Ich setzte mich an die Feuerstelle und lasse den Abend ausklingen. Im Saal aus dem ersten Stock kommt Klavierspiel und geschulter Gesang. Besser kann man einen Abend vor der Hütte doch nicht beenden, oder?
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      Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:32.

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        #4
        [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

        7. Tag: Kohlhof – Reichenbach (Elmshausen)
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        Samstag, 28. Juli 2012
        Strecke: 38 Km – Etappe: 54 Km – Gesamtstrecke: 213 Km
        Höhenunterschiede: ↑ 900 m, ↓ 1200 m
        Gehzeit: 10 h mit Pausen

        Der Morgen weckt mich mit einem kräftigen Gewitter. Der Tag will mir wohl sagen, dass es heute nix wird mit Sonnenschein. So fällt das Frühstück gegen 8 Uhr eben etwas ausführlicher aus. Gegen 9 Uhr breche ich dann aber doch auf. Bei leichten Nieselregen starte ich am Kohlhof. Doch schon nach kurzer Zeit kann ich die Regensachen wieder in den Rucksack stecken.
        Abwechslungsreich führt der E1 auf und ab durch den Odenwald. Bei der Feuchtigkeit und den Temperaturen gedeiht hier jede Art von Pilzen.

        Ich komme nach Steinklingen. Der Ort streckt sich ganz schön.

        Nach einem Pferdehof – davon gibt es hier eine ganze Menge – steige ich ins Tal hinab. Die Feuchtigkeit von heute Nacht arbeitet sich langsam wieder nach oben.

        Im Tal liegt Gorxheim – Unter-Flockenbach. Beim Aufstieg nach Buchklingen auf der anderen Talseite treffe ich 2 Studentinnen aus Marburg. Sie wollen ihre Eltern im Großraum Reutlingen besuchen und haben sich von diesem Bericht animieren lassen, dies zu Fuß zu tun. Schön, dass der Bericht nicht nur gelesen wird sondern gleich umgesetzt wird! Und dass ich die beiden dann auch noch treffe und wir ins Gespräch kommen ist noch das Beste dran!

        Der weitere Weg führt mich abwärts nach Birkenau. Schöne Bauten haben die hier aber leider hat kein einziger Laden offen. So hole ich mir noch schnell bei einer Bäckerei, die gerade beim Schließen ist, noch schnell etwas zum Vesper. Mit Blick auf das schicke Schloss mache ich dann Pause.

        Auf der anderen Talseite geht es dann über ein paar Treppen heftig wieder aufwärts. Hier stehen jede Menge Pferde auf der Weide und glotzen mich interessiert an. Ab und an erhasche ich einen Blick ins flache Rheintal hinab während der Rest hier deutlich hügeliger ist! Der Weg führt mich an Nieder- und Ober-Liebersbach vorbei.

        Weiter geht es hinauf auf die Juhöhe. Gerade fängt es an wieder an zu tröpfeln. Aber es ist ja auch Zeit zum Mittagessen. So beobachte ich das Gewitter durch die Scheibe eines Gasthauses. Als ich dann wieder aufbrechen will rechnet es noch leicht. Trotzdem entscheide ich mich gegen die Regensachen. Ich bin schließlich auf der Nummer 1 der europäischen Fernwanderwege unterwegs! Da wird doch so eine Gewitterwolke wissen, wie sie sich zu verhalten hat!
        Der Weg ist hier übrigens nicht nur in der Hauptrichtung von Nord nach Süd markiert sondern auch in der Gegenrichtung, in der ich unterwegs bin, finde ich die Wege sehr gut markiert vor.

        Auf und Ab geht es über Wiesen und Wälder zu einem alten Steinbruch. Am Steigkopfhof mache ich nochmal Ruhepause. Aber auch hier wirken die Vorbereitungen für ein Hochzeitsfest eher hektisch als beruhigend auf mich. In der Schutzhütte an der Jägersrast macht eine Familie gerade Pause. Solche Schutzhütten gibt es hier wirklich viele am Weg. Die meisten haben sogar Namen. An Oberhambach vorbei geht es dann wieder kräftig abwärts in das Tal von Gronau. Hier meldet sich mein Meniskus – ich hoffe zumindest, dass es nur der ist – das erste Mal deutlich zu Wort. Auf der anderen Talseite geht es dann die Höhenmeter, die ich gerade mühsam abgestiegen bin, wieder hinaus. Oben zieht sich der Weg dann auf einem Rücken entlang, bis er nach Reichenbach wieder hinunter führt.
        Ein Teil des Weges wurde als Kunstweg deklariert und entsprechend stehen verschiedenste Kunstwerke am Wegesrand. Den Lesenden fand ich ganz gut.

        Im Gasthof zur Traube kehre ich ein. Leider haben die kein Bett mehr frei. Und die 6 umliegenden Gasthöfe, die sie für mich anrufen, sind auch voll. So breche ich nach einem Radler – wie kenn es anders sein – mit leerem Magen wieder auf um mit dem Bus nach Bensheim zu fahren. An der Bushaltestelle wird für die Niebelungenschänke von Elmshausen, dem nächsten Ort, geworben. Ich rufe an und habe Glück: Die haben zwar Betriebsurlaub aber die Zimmer vermieten sie trotzdem. So mache ich auf dem Absatz kehrt und nehme ein Rumpsteak mit Pfifferlingen und Bratkartoffeln als Abendessen zu mir. Als ich beim Zahlen erwähne, dass ich den nächsten Bus erreichen will, bieten mir gleich 2 Nachbartische an, sie würden eh nach Elmshausen fahren, und ich könne mit ihnen mitfahren wenn ich wollte. Das nenn ich mal Gastfreundschaft!
        So verbringe ich dann alleine die Nacht in der Niebelungenschänke.
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        Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:37.

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          #5
          AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

          Oh fein, es geht weiter *freu*
          schreib, schreib!

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            #6
            AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

            Hei Lina.

            Hier fehlt aktuell (leider) nur noch ein Tag. Ich war zwischendurch noch ein wenig im Urlaub auf Kreta. Da gibt es aber zu dieser Jahreszeit nicht so viel vom Wandern zu berichten. Da habe ich nur ein paar kleinere Runden gedreht.
            Nach dem noch fehlenden Tag musste ich leider aufhören. Ich hoffe aber dieses Jahr nochmal auf den Weg zu kommen. Wann treffen wir uns denn dort? Du bist doch meist vom Norden her in Richtung Süden unterwegs, oder? Irgendwann müssten sich unsere Wege ja mal kreuzen. Dein System, wann du welche Strecken gehst, habe ich allerdings noch nicht verstanden!

            Gruß Wafer
            Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:24.

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              #7
              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

              Hallo Wafer,

              System, hmja ...
              Wandern gehe ich vorwiegend in den kälteren Monaten, wenn ich wegen der Kaltluft nicht mehr/noch nicht radeln mag.

              Ich bin bisher – von Hannover/Land ausgehend – Etappen nach Norden (Bereich Celle und ein Stückchen um Ratzeburg herum) und nach Süden (hier bin ich in Bad Laasphe angelangt) gelaufen. Entschieden habe ich bisher je nach Gelegenheit bzw. Wettervorhersage bzw. danach, wieviel Zeit ich erübrigen konnte. In südlicher Richtung bin ich mittlerweile weiter vorangekommen, hier ist die An- und Abreise inzwischen aber sehr zeitaufwändig, d.h. ich muss längere Zeiträume freischaufeln.

              Ein bisschen utopisch die Idee, aber warum nicht ... ... ich habe eben mal im Krause nachgesehen: Zwischen Bad Laasphe und Reichenbach (Elmshausen) liegen noch ca. 346 km E1-Strecke, dabei bist Du kilometermäßig ungefähr doppelt so schnell unterwegs wie ich. Würden wir gleichzeitig loslaufen bzw. gleich viele Tage zur Verfügung haben (also ca. 10), läge der momentane Treffpunkt ungefähr am Brinkenweiher Forstweiher/Dreifelder Weiher in der Westerwälder Seenplatte. Sieht tatsächlich nach einer netten & überlegenswerten Umgebung für ein ODS-Treffen aus
              Zuletzt geändert von lina; 24.08.2012, 23:54.

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                #8
                [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                8. Tag: Reichenbach (Elmshausen) – Ober-Ramstadt
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                Sonntag, 29. Juli 2012
                Strecke: 20 Km – Etappe: 74 Km – Gesamtstrecke: 233 Km
                Höhenunterschiede: ↑ 500 m, ↓ 450 m
                Gehzeit: 5 h

                Ich schlafe sehr fest und wache erst kurz nach 8 Uhr auf. Eigentlich wollte ich um diese Zeit schon beim Frühstück sein. Jetzt aber dalli! Da kommt extra einer wegen mir zum Frühstück machen!
                Heute regnete es schon wieder. Trotzdem breche ich gegen 9 Uhr auf. Ich gehe zurück nach Reichenbach und ziehe hier trotz leichtem Regen die Regesachen aus. Es soll schließlich ca. 400 Höhenmeter durch das Felsenmeer aufwärts gehen. Und lieber werde ich von außen etwas nass als völlig nass von innen!
                Schnell stehe ich am Fuß des Felsenmeeres an der Siegfrieds-Quelle.



                Die Felslandschaft besteht aus dunklen Felsblöcken, durch die sich der Weg zumeist im Wald aufwärts zieht.



                Teilweise liegen riesige Felsblöcke herum, als hätte hier ein paar Riesen mit ihnen gespielt.



                Außer ein paar unentwegten Hundeausführern bin ich alleine auf dem Weg. Anhand der Infrastruktur an Hütten, Mülleimern oder Karten mit Rettungspunkten ist erkennbar, dass es hier nicht immer so ruhig zugeht. Ein Holzbrücke führt über die Blöcke. Jetzt, wo alles nass ist, nehme ich diese Weghilfe gerne an. Leider bin ich viel zu schnell oben: Das war ein tolles Stück Weg!
                Im Gasthaus Ada’s Buka oben am Felsberg brennt zwar Licht aber er ist geschlossen und es scheint auch keiner da zu sein. Na, für ein zweites Frühstück wäre es zwar noch nicht zu spät gewesen aber etwas weiter soll es ja noch eine Möglichkeit geben. So bleibt mir hier eine Erfrischung verwehrt und ich ziehe über Wiesen- und Waldwege wieder abwärts. Viel zu schnell zerrinnen die mühsam erklommenen Höhenmeter wieder dahin. Der Gasthof Kreuzhof ist mir zu groß und zu kommerziell. Also verzichte ich diesmal freiwillig auf eine Pause.
                Der Weg ab hier ist wie ausgewechselt! Er ist ziemlich eben und führt auf der Hutzelstraße ohne viel Schnörkel geradeaus nach Frankenhausen.



                Am Wegesrand tauchen nun jede Menge Windräder aus dem Nebel auf. Langsam kämpft die Sonne um ihr Recht. Immer öfter reißen die Wolken auf und die Sonne kommt durch.
                In Frankenhausen merke ich dann, dass sich mein Knie nicht wie üblich beruhigt sondern immer deutlicher vermeldet, dass es heute weniger Lust hat.
                Am Feldrand mit Blick nach Nord-Ost mache ich Pause. Von der anderen Seite des Weges werde ich genau beobachtet:
                Wieder stehen hier Pferde auf der Weide und zählen mir jeden Bissen in den Mund.



                Langsam ziehe ich dann weiter. Jetzt häufen sich wieder die Wälder, die eine sehr unterschiedliche Stimmung verbreiten.



                Die Feuchtigkeit, die heute Morgen gefallen ist, kämpft sich wieder nach oben.



                Dann hat man wieder den Eindruck, der Sommer sei zurück.
                Eigentlich wollte ich heute in Ober-Ramstadt Mittagspause machen. Als ich dort aus dem Wald trete bin ich aber ganz froh, dass es hier neben Blumen am Waldrand auch einen Bahnhof geben soll.



                So kann ich aufgrund heftiger Kniebeschwerden es hier für dieses Mal gut sein lassen. Bevor ich das nächste Mal losziehe muss ich aber unbedingt meinen Meniskus richten lassen. Leider hat der sich dann als fortgeschrittene Arthrose entpuppt, die sich entzündet hat. Wie ungeschickt, dass ich meine Stücke vergessen hatte!
                So besteige ich gegen 14 Uhr den Zug nach Darmstadt. Eigentlich wollte ich dort noch zu Fuß hin, aber diese Etappe wird wohl auf ein anderes Mal warten müssen. Nach einem verspäteten Mittagessen bringt mich die Bahn wieder nach Stuttgart.
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                Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:40.

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                • Wafer

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                  #9
                  [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                  Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                  Hallo liebe Wanderfreunde.

                  hier nun auch ein Überblick über die gewanderte Strecke.
                  Als Karte habe ich für diese Etappe das Blatt 513 Mannheim Heidelberg vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und die Karte NO West - Nördlicher Odenwald vom Hessischen Landesam für Bodenmanagement und Geoinformation im Maßstab 1:50.000 verwendet. Das Dazu passende Ost-Blatt hatte ich zwar auch dabei aber gebraucht habe ich es nicht.

                  Viel Spaß noch auf dem E1!

                  Wafer
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                  • Gast-Avatar

                    #10
                    AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                    Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                    Viel Spaß noch auf dem E1!
                    Sehr schön! Das sind vielversprechende Abschnitte, die Du hier vorgestellt hast.

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                    • Werner Hohn
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                      #11
                      AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                      Das es das Ada’s Buka immer noch gibt, ist klasse. Vor 8 Jahren war ich ziemlich skeptisch, dass die sich dort oben lange halten würden.

                      Die Naturfreunde vom Kohlhof wollten eigentlich abends das Haus schließen, weil keine Übernachtungsgäste angemeldet waren. Extra für mich ist ein Frau über Nacht geblieben, somit hatte ich den kompletten Neubau (der damals tatsächlich neu war) für mich alleine.

                      Was macht das Knie?

                      Werner
                      .

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                      • Wafer

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                        #12
                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                        Hallo Werner.

                        Ja, der Weg hält sehr schöne Ecken bereit, an die man sich gerne erinnert!
                        Das Knie ist nicht so der Brüller. Ich habe das sonntägliche Joggen einstellen müssen und erstmal die akute Entzündung abklingen lassen. An Allerheiligen war ich dann testweise auf dem Alb-Nord-Randweg unterwegs. Ich bin von Tuttlingen nach Denkingen unterhalb des Klippenecks gegangen. Am Abend habe ich die Knie dann wieder deutlich gemerkt. Aufgrund der Witterung musste ich den geplanten Weiterweg aber einstellen. Am nächsten Tag hatten die sich wieder beruhigt. Ich kann wohl wieder langsam anfangen. Aber große Etappen ohne Training sind aktuell nicht drin. Dabei ist mir auch aufgefallen, dass der Weg im Outdoor-Wiki inzwischen sehr gut beschrieben ist. Nicht ganz ohne dein Zutun, wie ich in der Versionsverwaltung gesehen habe.
                        Bin jetzt auch viel mit dem Fahrrad unterwegs. Neckar-, Rhein- und Donauradweg warten auf eine Fortsetzung. Aktuelle stehe ich bei Bingen am Rhein und hoffe auf eine Woche gutes Wetter. Mal sehen, wenn ich noch ein paar Bilder habe werde ich da mal einen Bericht von machen. Ist auch eine tolle Möglichkeit sich die Natur näher an zu sehen.

                        Gruß Wafer
                        Zuletzt geändert von Wafer; 16.11.2016, 20:30.

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                        • Wafer

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                          #13
                          [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                          3. Etappe
                          Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                          9. Tag: Ober-Ramstadt – Mönchbruch
                          Donnerstag, 9. Mai 2013
                          Strecke: 34 Km – Etappe: 34 Km – Gesamtstrecke: 267 Km
                          Höhenunterschiede: ↑ 150 m, ↓ 180 m
                          Gehzeit: 7 h 15 min

                          Nach langer Zeit ist es wieder soweit! Der E1 ruft - und ich kann nicht weghören! Die Knie haben in letzter Zeit Ruhe gegeben und ich plane in kurzen Etappen.
                          Der Vatertag ist eine gute Gelegenheit für mich als Vater. Leider kann ich nur den Freitag anhängen. Das Wochenende ist schon anderweitig verplant. Aber das ist vielleicht auch ganz gut so weil es sonst wieder zu lang wird – ich kenne mich doch!
                          Gegen 10 Uhr stehe ich nach über 200 Km Fahrt wieder in Ober-Ramstadt. Die Anreise dieses Mal mit dem Auto. Ich parke etwas weiter weg vom Bahnhof und wie ich aussteige lacht mich schon das erste Wegzeichen des E1 an. Schnell bin ich startbereit und ziehe den Zeichen folgend noch durch ein paar Straßen um dann über einen Feldweg auf einen Hügel hinauf zu wandern. Rechts und links stehen Pferde. Die Sonne scheint und der Himmel ist Blau. Was wollte der Wetterbericht nur mit dem Regen?


                          Hier der Blick zurück über Ober-Ramstadt und in Richtung Odenwald.

                          Auf der Höhe am Waldrand geht der Blick zurück über den Odenwald. Die bergigeren Abschnitte des Odenwaldes habe ich bei der letzten Etappe ja kennen gelernt. Nun soll es etwas flacher werden und ins Rhein-Main-Tal hinunter gehen. Ab hier geht es dann tendenziell auch fast nur noch abwärts. Eine Tolle Lichtung mit einem alten Haus – so was hat mich schon immer fasziniert! Leider liegt der Großteil noch im Schatten.


                          Am Wegesrand liegt jede Menge Holz. Die Bäume darüber tragen ein frisches, saftiges Grün. Bis vor ein paar Tagen war unser Wald noch ganz kahl. Davon ist hier nichts mehr zu sehen.


                          Die Darmbachquelle - der namensgebende Bach für Darmstadt

                          Rechter Hand liegt die Quelle des Darmbachs. Die „Darmquelle“ als Inschrift finde ich etwas gewöhnungsbedürftig. Es schließt sich ein kleiner See an, der in der Vormittagssonne vor sich hindöst.
                          Ein paar Meter weiter folgen dann noch mehr Tümpel dieser Art, die zur Fischzucht angelegt wurden.


                          Die Fischzuchtanlage im Wald

                          Eine große Hütte lädt zum Verweilen ein. Warum die aber am Vatertag nicht offen hat verstehe ich nicht. War die Wettervorhersage so schlecht?
                          An der Lichtwiese vorbei führt der Weg an den Stadtrand von Darmstadt. Das Vivarium ist sehr gut besucht – im Gegensatz zu den Wanderwegen! Soll mir aber recht sein. Nach ein paar Metern und einer Straße habe ich den Trubel dann auch schon hinter mir. Durch die Uni geht es weiter und am Rande einer Lichtung entlang.


                          Wegzeichen und Kunst am Weg

                          Hier sind die Wegzeichen tip-top in Ordnung. Fast hat man das Gefühl die Farbe wäre noch nicht ganz trocken. Und ... tatsächlich: An einem Baum mahlt ein Mann liebevoll die Zeichen neu nach. Eins muss man dem Odenwaldklub ja lassen: Die Wege und deren Markierungen sind top in Schuss!
                          Ob die Schnitzerei ein paar Meter weiter auch auf diese aktiven Wanderfreunde zurückgeht ist nicht überliefert.
                          Am Oberwaldhaus ist dann mächtig die Hölle los: Volksfeststimmung bei Musik, Wurst und Bier. Sogar kleine Fahrgeschäfte haben aufgebaut. Das soll wohl die ganz jungen Väter ansprechen.
                          Nach einer Durstlöscherpause ziehe ich weiter. In der Pause habe ich mir den Weg angesehen. Um Darmstadt rum gab es viel Teer – auch am Waldrand und auf Wegen im Wald. So habe ich mich im Hinblick auf meine wenig Teer-tauglichen Knie gegen den Weg durch Frankfurt entschieden. Ich habe mir einen Weg durch das Maintal ausgeguckt, bei dem ich auf wenig Teer und viele Naturwege hoffe.


                          Die Wege führen teilweise über schöne alte Brücken

                          Auf Waldwegen gibt es hier wunderbare Strecken, die heute erstaunlicherweise menschenleer sind.
                          Bei Kranichstein biege ich dann von der markierten Route ab und wandere durch den Reiterhof hindurch und am Ortsrand entlang bis zur Bahnlinie.


                          Exponate des Eisenbahnmuseums in Kranichstein

                          Hier ist das Eisenbahnmuseum ein absoluter Höhepunkt. Eine Dampflock steht unter Dampf und bewegt sich auf dem Bahnhofgeländer hin und her. Der Rheingold-Zug aus den 80er Jahren steht gut erhalten am Bahnsteig. Ich hätte gute Lust ein zu steigen und mit zu fahren.
                          Auf Feldwegen geht es an Arheiligen vorbei nach Wixhausen – ein toller Ortsname!
                          Am Ortsausgang muss ich dann mal eine Blasenversorgungspause einlegen. Ab hier achte ich dann stark auf naturbelassene Wege – und werde fündig. Auf tollen Wegen geht es am Waldrand und im Wald entlang zum Steinrodsee.


                          Tolle Wege fürhren zum Steinrodsee

                          In der Fischerhütte am See esse ich verspätet zu Mittag. Keine Offenbarung aber OK. Schnell verlasse ich die vatertagsgeschädigte Gegend und bin schnell wieder auf verlassenen Waldwegen alleine unterwegs.


                          Der ganze Wald steht hier voll mit Maiglöckchen – Kunststück! Es ist ja schließlich Mai!

                          So langsam schaue ich mal nach einer Unterkunft. Es geht auf 16 Uhr zu. Die Rüsselheimer Hütte neben der Startbahn West hat keine Betten. So peile ich Mörfelden an.


                          Wilder gelber Ginster und Feldblumen ringen um die Aufmerksamkeit des Wanderers.

                          Über die Hinterste Tagwiese halte ich auf das Naturfreundehaus von Mörfelden zu. Unterwegs werde ich dann aufgeklärt, dass dieses wohl geschlossen habe. Aber bei Mönchbruch könne man auch übernachten. Also halte ich mich westlich und staune wiedermal über die Natur:


                          Alles duftet nach Knoblauch! Die Quelle des Duftes ist nicht zu übersehen: Bärlauch blüht soweit das Auge reicht.


                          Auch hier wird der Wald bewirtschaftet.

                          Genau nach Westen halte ich auf die Bahnlinie zu. Die Nähe des Rhein-Main-Flughafens lässt sich jetzt beim besten Willen nicht mehr verleugnen. Wenn man den Fluglärm ausblendet ist das eine grandiose Gegend hier!


                          Auf meist ebenen Wegen geht es durch tolle Landschaft!

                          Ich bin selber erstaunt wie weit ich heute gekommen bin, als ich bei dem alten Jagdschlösschen Mönchbruch ankomme.


                          Das alte Jagdschlösschen und das etwas neuere Hotel

                          Hier liegt ein kleines Hotel mit verträglichen Preisen bei dem ich mich einmiete. Der Biergarten lädt noch zu einem Radler zum Ausklang sein. Mit Flammkuchen und anderen Leckereien wird man hier bestens versorgt.
                          Ich merke deutlich, dass ich nicht mehr jeden Sonntag zwischen 10 und 15 Km unterwegs bin: Es bahnt sich ein deutlicher Muskelkater an! So versenke ich mich in der heißen Badewanne und freue mich auf morgen.
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                          Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:49.

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                          • Wafer

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                            • 06.03.2011
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                            #14
                            [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                            10. Tag: Mönchbruch - Eppstein
                            Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.

                            Freitag, 10. Mai 2013
                            Strecke: 30 Km – Etappe: 64 Km – Gesamtstrecke: 297 Km
                            Höhenunterschiede: ↑ 300 m, ↓ 180 m
                            Gehzeit: 6 h 15 min

                            Wie es aussieht war ich heute wohl der einzige Übernachtungsgast. Eigentlich schade: Es ist sehr schön hier! Nach dem Frühstück komme ich kurz nach 8 Uhr los. Ich gehe schnell wieder von der Straße weg hinüber zur Möchnbruchwiese.


                            Auf der Möchbruchwiese stehen jede Menge alte Bäume.

                            Heute ist wieder bestes Wetter – abweichend zum Wetterbericht!


                            Die Mönchbruchwiese ist ein sumpfiges Gebiet – früher wurde dort auch Torf gestochen.

                            Ich schlage den Weg über die Mönchbruchallee in Richtung Flughafen ein.


                            Der Weg führt endlos geradeaus!

                            Erst über die Wiese später im Wald führen die Wege einfach nur schnurgerade aus. Ich halte mich dann etwas links entlang der Stegschneise. Auch hier blüht der Bärlauch und parfümiert die Luft.
                            Die Rüsselsheimer Hütte bereitet sich gerade auf den Tag vor. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es hier keine. Ähnlich sieht es mit dem Naturfreundehaus ein paar Meter weiter aus. Hier rührt sich noch gar nichts.
                            Der Waldboden sieht hier aus wie umgepflügt. Hier haben wohl einige Wildschweine auf der Suche nach Futter den ganzen Waldboden umgegraben. Hier scheint die Abschussquote aktuell wohl nicht ganz zu passen.


                            Der Wald wird hier kräftig bewirtschaftet.

                            Die Bäume stehen teilweise in Reih und Glied und die Holzstapel am Wegesrand sind teilweise mächtig hoch.

                            Weiter führt der Weg am Mönchhofdreieck vorbei über die Autobahn A3. Ich bin froh, als ich wieder im Wald bin. Hier treibt sich auch jede Menge Rotwild herum. Leider sind die immer auf der Flucht bis ich die Kamera in Position habe. So habe ich nur ein paar unscharfe Bilder von den großen Rudeln.
                            Für mich etwas unerwartet stehe ich vor einem Zaun. Eigentlich wollte ich geradeaus zu der Fähre von Okriftel. Aber da liegt mir jetzt eine Landebahn im Weg. Die kennt meine Karte noch nicht. Und ich hatte zwar mal etwas von einer neuen Landebahn gehört aber dass die schon in Betrieb ist war mir entgangen. So schlage ich einen Bogen um die Landebahn in Richtung Westen zu umgehen. Ich kreuze eine Bahnlinie und quere auch die B43 um an den Main zu kommen. Jetzt noch zur Fähre zu laufen macht wenig Sinn – liegt doch die Eddersheimer Schleuse nur noch ein paar 100 Meter Süd-Westlich. So komme ich nach Eddersheim und schlage mich dahinter in Richtung Norden durch.


                            Eindrücke von der Gegend rund um den Main.

                            Auf den Feldern steht der Raps schon recht hoch und taucht die Landschaft in ein knalliges Gelb.


                            Der Taunus taucht am Horizont auf.

                            Mein Weg führt mich durch die Felder mit vielen Obstbäumen – leider ist noch nichts reif :-) – durch ein Wäldchen und dann komme ich in ein Naturschutzgebiet. Hier waren früher wohl mal Kiesgruben, die renaturiert wurden. Mit wenigen Ausnahmen bin ich heute nur auf Naturwegen unterwegs.


                            Wege zwischen Main und Taunus

                            Kreuz und Quer wandere ich durch die Felder immer in Richtung Norden – auf Hofheim am Taunus zu. Die Höhenzüge des Taunus sind nun nicht mehr zu übersehen. Ich freue mich darauf wieder in bergiger Landschaft unterwegs zu sein. Die flache Landschaft hat ja auch seine Reize aber mir liegen die Berge mehr!
                            Gegen Mittag ziehe ich in Hofheim ein. Das trifft sich doch gut: Der Magen knurrt, die Sonne scheint und einige Wirtshäuser haben im Freien bestuhlt. Im „Zum Türmchen“ bleibe ich schließlich hängen und bekomme einen indischen Pfannkuchen Royale – ich glaube zwar kaum, dass es das so in Indien gibt aber geschmeckt hat es auf alle Fälle sehr gut!


                            Bei der Ankunft im Taunus verändert sich die Landschaft drastisch

                            Kurz vor zwei komme ich dann endlich wieder los. Da ich heute noch zurück muss beschließe ich in der Gegend der Bahnlinie zu bleiben. Der Weg über den Bergrücken reizt mich zwar sehr aber der Weg am Schwarzbach entlang ist auch sehr schön. Und abseits von der Straße. Und ich habe mir 15 Uhr als Deadline gesetzt. Da lohnt ein Aufstieg eigentlich nicht mehr.
                            Nach 4 Kilometer komme ich durch Lorsbach. Der Ort ist in dem Tal in die Länge gegangen. Am Bahnhof ist es noch 10 vor 15 Uhr – also ziehe ich noch einen Ort weiter.
                            Der Weg führt mich dann doch noch deutlich einige Höhenmeter am Hang hinauf um kurz vor Eppstein wieder ins Tal hinunter zu führen.


                            Eppstein ist ein schmucker Ort mit feudalen Villen und kleinen Burgen

                            Viel Zeit bleibt leider nicht mehr. So führt mich mein Weg entlang der Bahnlinie direkt zum Bahnhof.


                            Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Burg Eppstein.

                            Wenn ich das nächste Mal von hier starte muss ich auf alle Fälle eine Runde über die Burg drehen. Den kleinen und den großen Feldberg habe ich durch meinen direkten Weg durch das Maintal nun leider nicht gesehen. Vielleicht sollte ich die nächste Tour in Königstein starten und dann über die Feldberge nach Eppstein und Idstein wandern? Was ich so in Karten und Internet sehe könnte sich das durchaus lohnen.

                            Viel zu schnell kommt schon der Zug, der mich über Frankfurt und Darmstadt zurück nach Ober-Ramstadt bringt. Mit den letzten Metern vom Bahnhof zum Auto schließe ich die Lücke, die ich noch nicht gegangen war.
                            Angehängte Dateien
                            Zuletzt geändert von Wafer; 18.06.2021, 11:52.

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                            • Andreas-F
                              Erfahren
                              • 31.03.2007
                              • 304
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                              #15
                              AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                              Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                              Wenn ich das nächste Mal von hier starte muss ich auf alle Fälle eine Runde über die Burg drehen. Den kleinen und den großen Feldberg habe ich durch meinen direkten Weg durch das Maintal nun leider nicht gesehen. Vielleicht sollte ich die nächste Tour in Königstein starten und dann über die Feldberge nach Eppstein und Idstein wandern? Was ich so in Karten und Internet sehe könnte sich das durchaus lohnen.
                              Hallo,

                              der großen Feldberg würde ich nur unter der Woche oder bei schlechtem "Wanderwetter" in Angriff nehmen, es sei den du magst Menschenmassen. Auf den kleine Feldberg kommt man überhaupt nicht, da das alles umzäuntes Uni-Gelände ist.

                              Am Wochenende würde ich über den Rossert, Atzelbergturm und Schloßborn Richtung E1 laufen, speziell das Stück über den Rossert sind alles schmale Wege und sehr ruhig.

                              Gruß Andreas

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                              • Enja
                                Alter Hase
                                • 18.08.2006
                                • 4747
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                                #16
                                AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                Spannend, wenn jemanden seine Fernwanderung durch meinen "Vorgarten" führt. Sowas lese ich immer wieder gerne.

                                Im Mönchbruch, sowohl was das Schlösschen mit seinem Biergarten betrifft als auch die zugehörige "Gegend" ist der Fluglärm einfach heftig. Insofern übernachtet da wohl eher niemand. Außerdem ballen sich da wohl eher die Nahwanderer. Wir sind da auch immer mal auf Sonntagsrunde. Man kombiniert das meist mit Flughafen-Gucken.

                                Die Strecke des Fernwanderwegs durch Frankfurt und dann auf den Taunus zu habe ich im Rahmen des Elisabethwegs mal begangen. Innerhalb der Stadt ist das natürlich überwiegend asphaltiert. Eigentlich bis Steinbach. Während das Wandern unter Wolkenkratzern noch etwas Exotisches hat, fand ich den Weg "raus" eher sehr unattraktiv geführt. Überlaufen war er allerdings nicht.

                                Ab Steinbach dann ganz nett.

                                Möchtest du auf diesen Weg zurückkehren? Nach Steinbach oder Oberursel kannst du vom Frankfurter Hauptbahnhof aus die U-Bahn nehmen und dort zügig den Wiedereinstieg finden. Selber bin ich bis Oberursel-Hohemark gelaufen. Die nächste Etappe wäre jetzt die bis Usingen im Hintertaunus. Die müsste recht attraktiv sein.

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                                • Wafer

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                                  • 06.03.2011
                                  • 8637
                                  • Privat

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                                  #17
                                  AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                  Zitat von Andreas-F Beitrag anzeigen
                                  Hallo,

                                  der großen Feldberg würde ich nur unter der Woche oder bei schlechtem "Wanderwetter" in Angriff nehmen, es sei den du magst Menschenmassen. Auf den kleine Feldberg kommt man überhaupt nicht, da das alles umzäuntes Uni-Gelände ist.

                                  Am Wochenende würde ich über den Rossert, Atzelbergturm und Schloßborn Richtung E1 laufen, speziell das Stück über den Rossert sind alles schmale Wege und sehr ruhig.

                                  Gruß Andreas
                                  Hallo Andreas.

                                  Ich habe mir das mal auf der Karte angesehen. Das sieht gut aus und hört sich auch gut an. Werde ich mal im Kopf behalten. Frohnleichnam wäre wieder eine Möglichkeit gewesen. Aber das Wetter ...

                                  Gruß Wafer

                                  Zitat von Enja Beitrag anzeigen
                                  Spannend, wenn jemanden seine Fernwanderung durch meinen "Vorgarten" führt. Sowas lese ich immer wieder gerne.

                                  Im Mönchbruch, sowohl was das Schlösschen mit seinem Biergarten betrifft als auch die zugehörige "Gegend" ist der Fluglärm einfach heftig. Insofern übernachtet da wohl eher niemand. Außerdem ballen sich da wohl eher die Nahwanderer. Wir sind da auch immer mal auf Sonntagsrunde. Man kombiniert das meist mit Flughafen-Gucken.

                                  Die Strecke des Fernwanderwegs durch Frankfurt und dann auf den Taunus zu habe ich im Rahmen des Elisabethwegs mal begangen. Innerhalb der Stadt ist das natürlich überwiegend asphaltiert. Eigentlich bis Steinbach. Während das Wandern unter Wolkenkratzern noch etwas Exotisches hat, fand ich den Weg "raus" eher sehr unattraktiv geführt. Überlaufen war er allerdings nicht.

                                  Ab Steinbach dann ganz nett.

                                  Möchtest du auf diesen Weg zurückkehren? Nach Steinbach oder Oberursel kannst du vom Frankfurter Hauptbahnhof aus die U-Bahn nehmen und dort zügig den Wiedereinstieg finden. Selber bin ich bis Oberursel-Hohemark gelaufen. Die nächste Etappe wäre jetzt die bis Usingen im Hintertaunus. Die müsste recht attraktiv sein.
                                  Hallo Enja.

                                  Ich danke dir für deine Tipps! Ich habe schon öfters gehört, dass der Weg durch Frankfurt nicht so toll sein soll. Die Akustik auf der gegangenen Strecke ist zwar etwas "belastet" aber die Wege waren supertoll und sehr leer. Ich denke ich werde auf den Tipp von Andreas zurückgreifen und so auf den E1 zurückkehren. Bleibt allerdings noch das WANN offen.

                                  Viele Grüße Wafer
                                  Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2015, 10:26.

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                                  • Wafer

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                                    • 06.03.2011
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                                    #18
                                    [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                    Hier sollte eine GPX-Karte erscheinen! Wenn diese nicht nach wenigen Sekunden nachgeladen wird bitte die Seite aktualisieren.
                                    Hallo Wanderfreunde.

                                    Hier nun endlich der Track meiner dritten Etappe von Ober-Ramstadt nach Eppstein. Als Karte habe ich die Topographische Freizeitkarte des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation im Maßstab 1:50.000 dabei gehabt. Beide Etappen waren auf dem Blatt Nördlicher Odenwald West (NO WEST) drauf. Viel Spaß damit!

                                    Gruß Wafer
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                                    Zuletzt geändert von Wafer; 28.11.2020, 20:22.

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                                    • Wafer

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                                      • 06.03.2011
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                                      #19
                                      [DE] Europäischer Fernwanderweg E1: Ab Reutlingen nach Norden

                                      4. Etappe: Von Eppstein durch den Taunus in den Westerwald nach Siershahn
                                      11. Tag: Eppstein – Aarbergen-Michelbach
                                      Donnerstag, 30. Mai 2013
                                      Strecke: 40 Km – Etappe: 40 Km – Gesamtstrecke: 337 Km
                                      Höhenunterschiede: ↑ 850 m, ↓ 850 m
                                      Gehzeit: 9 h

                                      Der Wetterbericht ist durchwachsen - Heute soll es noch nicht so schön sein (Regen ) aber ab morgen soll es schön werden. Und mit dem Brückentag komme ich auch mal wieder ein paar Tage am Stück auf den Weg.
                                      Diesmal bringt mich die Bahn an meinen letzten Ausgangspunkt Eppstein im Taunus. Gegen 10 Uhr 45 starte ich am Bahnhof. Das Wetter ist, entgegen dem Wetterbericht, erstaunlich gut. Vom Bahnhof hat man schon den ersten tollen Blick auf die Burg.


                                      Eindrücke von der Burg Eppstein

                                      So drehe ich zunächst eine Runde um die Burg. Tolles altes Gemäuer! Aber wohnen würde ich in so einem Bau auch nicht wollen. Außer wenigen Räumen sollen die ja nicht so gut geheizt gewesen sein.
                                      Dann peile ich weglos durch die Stadt auf den Rossert zu. Die Wegweiser vom E3, der auch durch Eppstein führt, führen mich zunächst auf die falsche Fährte: Der E3 führt von Eppstein erst nach Fischbach bevor er auf den Rossert geht. Nach einer kleinen Tour durch ein schickes Viertel steige ich durch Eppstein hinauf und weiter im Wald aufwärts.
                                      Da ist sie dann, die vom Wetterbericht angekündigte Feuchtigkeit - aber nicht von oben sondern von innen! Der Weg führt meist an einem Bach entlang aufwärts. Viel Wasser der letzten Tage sucht sich auch seinen Weg direkt auf dem Wanderweg.


                                      Durch Eppstein und Wald geht es aufwärts

                                      Ich treffe trotz des guten Wetters nur auf zwei Spaziergänger mit Hund. Am Weg liegt ein netter kleiner Tümpel.


                                      Ein kleiner Tümpel lädt zur Pause ein

                                      Kurz vor dem Rossert treffe ich dann wieder auf Wegzeichen des E3. Durch Eppenhain führt der Weg dann weiter bis hinter dem Ort der Atzelberg mit 507 Metern erreicht ist.


                                      Auf dem Weg zum und am Atzelbergturm

                                      Dort steht neben dem Funkturm auch der Atzelbergturm - ein Holzturm mit 151 Stufen. Klar, dass man bei der heutigen Sicht den Turm nicht auslassen kann - zumindest ich nicht! Hier ist es dann auch schon voller! Die Aussicht von der 533 Meter ü.M. liegenden Plattform ist absolut lohnend.


                                      Blick vom Atzelbergturm über Eppenhain und Frankfurt

                                      Der Blick geht Richtung Süden über Eppenhain zur Rheinebene hinab wo Frankfurt und der Flughafen liegen. Der Weg der letzten Etappe kann ich recht weit zurückverfolgen. Auch den heute geplanten Weg nach Idstein kann ich überblicken. Als ich nach dem Abstieg zum Turm zurückblicke lässt ein Kind seinen Papierflieger von oben fliegen. Der schraubt sich in großen Kurven hinab und verschwindet im Wald. Dem Tipp von Andreas folgend ziehe ich, teilweise recht steil und durch den feuchten Boden recht rutschig, hinunter nach Schloßborn wo mich der E3 verlässt aber der E1 wieder zu mir stößt. Die Wege bis hierher waren sehr schön, kaum Teer und meist auch kleinere Steige. Das ändert sich jetzt leider wieder etwas. Der E1 führt mich weiter abwärts in Richtung Heftricher Moor.


                                      Eindrücke vom Heftricher Moor

                                      Hier kreuzt auch der Limes meinen Weg. Über Wiesen - leider recht feucht! - geht es weiter. Hier werden gerade die Spuren eines größeren Festes beseitig. Seit Schloßborn begegne ich recht vielen Radfahrern. Scheint eine recht beliebte Strecke zu sein! Ist auch wirklich schön hier! Am Waldrand weiden Pferde und der Blick schweift über die Hügel des Taunus.
                                      Durch den Wald geht es auf Idstein zu.


                                      Tümpel im Wald auf dem Weg nach Idstein

                                      Im Wald liegt wieder ein Tümpel in dem sich etliches Getier tummelt. Weiter abwärts komme ich an den Stadtrand von Idstein. Das Zentrum ist schnell erreicht.


                                      Alte Gemäuer in Idstein

                                      Die Altstadt von Idstein ist absolut sehenswert! Mindestens ebenso sehenswert ist mein Hunger – es ist schon 15 Uhr. Die Nachfrage in Restaurants beschert mir aber meist eine Absage. Und am Feiertag haben keine Kioske oder Dönerbuden offen.
                                      Im Deutschen Haus werde ich dann doch noch fündig. Nach der Absage erbarmt sich der Wirt und bietet mir ein Portion Gyros mit Pommes an – Ist wohl eher ein sehr Süddeutsches Haus – mit griechischer Küche. Mit Radler und viel Tzatziki eine feine Sache! Mit der Rechnung bekomme ich noch einen Uso – auch ein typisch süddeutscher Brauch!
                                      Um halb 4 schließt aber auch dieses gastliche Haus.



                                      Ich seh‘ schon alles krumm und schief – War der Uso doch zu viel?

                                      Jetzt schon eine Unterkunft zu suchen ist mir noch zu früh. Ich streife noch durch die Altstadt, sehe mir den Hexenturm an und verlasse die Stadt wieder gen Westen. In Oberauroff hat der einzige Gasthof leider geschlossen. Also noch eine Ortschaft weiter. Nach einem kleinen verfranser finde ich über eine Wiese am Dorfrand und eine am Hang führende Straße schnell wieder auf den rechten Weg zurück. Durch viel Wald geht es auf und ab zwischen Kesselbach und Oberlibbach hindurch. Der Weg führt an Waldrändern mit Ausblick nach Süden einige Kilometer nach Hennethal. Nun reicht es mir für heute aber wirklich! Nur leider hat auch hier der einzige Gasthof – die Obermühle – geschlossen. Wie ich später im Internet feststelle haben die aber wohl auch gar keine Übernachtungsmöglichkeit.
                                      Die nächsten Möglichkeiten dieser Art soll es in Michelbach oder Kettenbach geben. Da Michelbach etwas näher liegt und über Feldwege fast auf direktem Weg zu erreichen ist fällt die Wahl auf diesen Teilort von Aarbergen. Nochmal geht es auf einen Höhenrücken um dann über Feldwege in gerader Linie auf Michelbach zuzuhalten.


                                      Hennenthal und Michelbach am späten Nachmittag

                                      Am noch geschlossenen Freibad vorbei – wäre auch noch viel zu kalt! – ziehe ich in Michelbach ein. In der ersten Kneipe mache ich eine Pause. Der Wirt spielt mit dem einzigen Gast ein Würfelspiel mit 6 Würfeln: 10.000 nennt es sich. Hier gibt es aber auch keine Unterkunft für mich. Also ziehe ich weiter zum nächsten Gasthaus: Dem Deutschen Haus! Damit habe ich heute ja schon gute Erfahrungen gemacht. Die haben auch ein Einzelzimmer für mich. Die Küche ist eher einfach rustikal.


                                      Was will mir der Koch damit sagen?

                                      Der Wirt ist sehr nett und als ich mit dem Essen fertig bin spielt er mit 2 anderen Gästen 10.000. Ich spiele eine Runde mit, wir haben viel Spaß und schon ist es Mitternacht! Müde falle ich ins Bett.
                                      Zuletzt geändert von Wafer; 16.05.2016, 15:22.

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                                        AW: [DE] Europäischer Fernwanderweg 1: Ab Reutlingen nach Norden

                                        Danke für die nächste Etappe. Besonders interessant ist für mich natürlich die Begegnung mit dem E3. Das E3-Schild ist inzwischen veraltet und auch falsch. Wahrscheinlich werden die Schilder nur alle 5 Jahre ausgetauscht. So ein historisches Schild hat natürlich auch was.

                                        Zitat von Wafer Beitrag anzeigen
                                        Kurz vor dem Rossert treffe ich dann wieder auf Wegzeichen des E3. Durch Eppenhain führt der Weg dann weiter bis hinter dem Ort der Atzelberg mit 507 Metern erreicht ist.


                                        Auf dem Weg zum und am Atzelbergturm

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