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Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark
Reisezeitraum: erste Septemberhälfte 2013
Treklänge: 118 km (ohne Abstecher), plus 41,5 km für insgesamt sechs Abstecher
= 159,5 km Gesamtlänge
Dauer: 12 Tage
Das Wort „Fjordtrekking“ im Titel mag vielleicht etwas verwirrend sein, weil man so eventuell glauben könnte daß dies eine Paddeltour auf einem Fjord wird oder eine Trekkingtour, die die ganze Zeit nur am Fjordufer entlangführt.
Es ist eine Trekkingtour, die zwar hin und wieder mal runter zum Fjordufer führt, aber die meiste Zeit durch eine schroffe Granitgebirgswildnis, von der aus man ständig spektakuläre Blicke von oben runter in die Fjorde hat.
Planung & allgemeine Infos
Die ist der Anschlusstrek meiner Lapplanddurchquerung. Schon bei der Planung war klar daß ich bis Mitte September in Lappland bleiben wollte und falls ich früher mit meinem großen Haupttrek durch sein sollte, würde ich noch einen weiteren Trek hinten dranhängen.
Dafür hatte ich zuhause schon verschiedene Routen grob geplant und mich dann letztendlich, als es soweit war, für den Sjunkhatten Nationalpark entschieden. Das war auch genau das worauf ich Lust hatte, eine Tour durch eine grandiose unerschossene Gegend an der norwegischen Fjordküste.
Mit Google Earth bin ich auf die Gegend aufmerksam geworden und habe die Route geplant. Damals bei der Planung wusste ich noch nicht daß dies ein Nationalpark ist. Das erfuhr ich erst später in Norwegen. Otto hatte mir am Tag meines Starts erzählt daß Sjunkhatten der neueste norwegische Nationalpark ist, der erst 2010 gegründet wurde.
Was erwartet einem im Sjunkhatten? Das Gebiet ist unberührt und als Trekkingziel noch nahezu unbekannt. Es gibt zwar Pfade, aber keine längeren durchgängigen. Das heisst wenn man eine längere Tour machen will, muss man auch größere Abschnitte weglos wandern.
Das Gelände ist steil und zerklüfftet, mit schroffe Granitspitzen, mehrere Fjorde, Seen, Flüsse, Wälder und baumloses Ödland. Man fühlt sich wie in einer abgeschiedenen Wildnis, ist aber trotzdem nahe an der Zivilisation.
Trotz der Unerschossenheit (es gibt keine Straßen und Fahrwege) ist der Nationalpark leicht und schnell erreichbar. Man kann quasi direkt von Bodø loslaufen, ohne kosten- und zeitintensive Anreise.

Meine Route startet in Bodø und endet in Fauske. Ich hatte ja Zeit und habe deshalb versucht das meiste aus der Gegend rauszuholen. Es ist aber auch möglich kürzere Touren im Sjunkhatten zu unternehmen.
Über die Hälfte meiner Route führte durch wegloses Gelände, der Rest auf schmale Pfade, das meiste unmarkiert.
Bodø, 29.08.2013
Bei schlechtem Wetter fuhren wir am Spätnachmittag im Wohnmobil nach Bodø rein. Die nette bayerische Familie hatte mich 200 Kilometer weiter südlich aufgegabelt, an der Küstenstraße FV 17. Dort saß ich am Straßenrand um per Anhalter nach Bodø zu kommen, nachdem ich meinen langen Lapplandtrek beendet hatte.
Wir fuhren direkt in die Stadt rein. Die anderen wollten morgen mit der Fähre weiter auf die Lofoten und ich heute noch an den Stadtrand von Bodø. Nach den teuren Campingplätzen von Fauske und Rognan, wollte ich hier wildcampen.
Der Familienvater bot noch an mich zum Stadtrand zu fahren, ich lehnte ab. „Das ist nett, aber ihr könnt mich am Bahnhof absetzen“. Bevor ich mir eine Campstelle suche, wollte ich mir erst noch über günstige Bahntickets zurück nach Hamburg erkundigen. Meine geplante Heimfahrt sollte zwar erst in zweieinhalb Wochen stattfinden, ich wollte aber nicht mehr wie 100 Euro für die Fahrtkosten ausgeben und günstige Tickets sollte man ja rechtzeitig buchen. Leider stand ich vor verschlossenem Schalter, sie hatten schon Feierabend,......so ein Mist.
Dann bin ich zu Fuss die vier Kilometer bis an den Stadtrand marschiert, wo ich eine perfekte Campstelle fand, auf einem bewaldeten Hügel direkt oberhalb einer felsigen Abbruchkante, mit super Blick über die Stadt und das Meer. Bodø ist mit etwa 40.000 Einwohnern eines der größten Städte Nordnorwegens und die Hauptstadt der Provinz Nordland.
Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt schaute, war das Wetter traumhaft.


Vormittags ging ich zurück in die Stadt um Karten für meinen Trek zu besorgen. Die norwegischen 50.000er Topokarten sind aber mit 25 Euro pro Blatt viel zu überteuert. Die zu kaufen kommt nicht in Frage!
Zur Not muss ich mir eben im Internet-Café Onlinekarten ausdrucken, aber erstmal ging ich in die Bibliothek um zu schauen ob es dort was gibt. Nach etwas suchen fand ich mit Hilfe einer Angestellten in einem Buch eine gute 100.000er Karte vom Sjunkhatten Nationalpark, die ich mir dann in schwarz-weiss fotokopierte.
Ansonsten machte ich mir einen relaxten Tag, verbrachte die meiste Zeit in der Bibliothek zum lesen und E-mails checken. Am Spätnachmittag wanderte ich zurück zu meiner Campstelle.
31.08.2013:
Morgens zurück in der Stadt ging ich als erstes zum Bahnhof und kaufte mir für 299 Kronen (=36 Euro) ein Minipris-Ticket von Bodø nach Göteborg für den 15.September. Das ist ein super Preis für 24 Stunden Bahnfahrt
. Wie ich dann von Göteborg aus weiterkomme, wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Anschließend traf ich mich mit Otto und danach kaufte ich meinen Trekkingproviant für 14 Tage ein.
Als alles erledigt war, hatte die Uhr schon vier am Nachmittag und ich wollte heute noch mit dem Trek starten.
1.Tag:
Aufgrund des späten Starts werde ich heute nicht mehr weit kommen. Von der Stadtmitte marschierte ich den gleichen Weg zurück zu meiner Campstelle. Sobald man den Stadtrand von Bodø hinter sich lässt, kommt man auch schnell in die Wildnis.

Von meiner Campstelle folgte ich einen schmalen Pfad durch Birkenwald über die Hügelkette. Nach einen Kilometer ging´s wieder runter und ich bog auf einen breiten vielbegangenen Hauptpfad. Bodø war schon aus der Sicht verschwunden. Ich kam ans Südende des Vågøyvatnet und folgte den Pfad für zwei Kilometer das rechte Seeufer entlang durch hügeliges Gelände aus Nadel- und Birkenwälder. Einige Jogger und Spaziergänger kamen mir entgegen und am Nordende des Sees schlug ich im dichten Nadelwaldabschnitt mein Camp auf, nach 7 km von der Stadtmitte.




Blick vom Camp
Reisezeitraum: erste Septemberhälfte 2013
Treklänge: 118 km (ohne Abstecher), plus 41,5 km für insgesamt sechs Abstecher
= 159,5 km Gesamtlänge
Dauer: 12 Tage
Das Wort „Fjordtrekking“ im Titel mag vielleicht etwas verwirrend sein, weil man so eventuell glauben könnte daß dies eine Paddeltour auf einem Fjord wird oder eine Trekkingtour, die die ganze Zeit nur am Fjordufer entlangführt.

Es ist eine Trekkingtour, die zwar hin und wieder mal runter zum Fjordufer führt, aber die meiste Zeit durch eine schroffe Granitgebirgswildnis, von der aus man ständig spektakuläre Blicke von oben runter in die Fjorde hat.
Planung & allgemeine Infos
Die ist der Anschlusstrek meiner Lapplanddurchquerung. Schon bei der Planung war klar daß ich bis Mitte September in Lappland bleiben wollte und falls ich früher mit meinem großen Haupttrek durch sein sollte, würde ich noch einen weiteren Trek hinten dranhängen.
Dafür hatte ich zuhause schon verschiedene Routen grob geplant und mich dann letztendlich, als es soweit war, für den Sjunkhatten Nationalpark entschieden. Das war auch genau das worauf ich Lust hatte, eine Tour durch eine grandiose unerschossene Gegend an der norwegischen Fjordküste.


Mit Google Earth bin ich auf die Gegend aufmerksam geworden und habe die Route geplant. Damals bei der Planung wusste ich noch nicht daß dies ein Nationalpark ist. Das erfuhr ich erst später in Norwegen. Otto hatte mir am Tag meines Starts erzählt daß Sjunkhatten der neueste norwegische Nationalpark ist, der erst 2010 gegründet wurde.
Was erwartet einem im Sjunkhatten? Das Gebiet ist unberührt und als Trekkingziel noch nahezu unbekannt. Es gibt zwar Pfade, aber keine längeren durchgängigen. Das heisst wenn man eine längere Tour machen will, muss man auch größere Abschnitte weglos wandern.
Das Gelände ist steil und zerklüfftet, mit schroffe Granitspitzen, mehrere Fjorde, Seen, Flüsse, Wälder und baumloses Ödland. Man fühlt sich wie in einer abgeschiedenen Wildnis, ist aber trotzdem nahe an der Zivilisation.
Trotz der Unerschossenheit (es gibt keine Straßen und Fahrwege) ist der Nationalpark leicht und schnell erreichbar. Man kann quasi direkt von Bodø loslaufen, ohne kosten- und zeitintensive Anreise.


Meine Route startet in Bodø und endet in Fauske. Ich hatte ja Zeit und habe deshalb versucht das meiste aus der Gegend rauszuholen. Es ist aber auch möglich kürzere Touren im Sjunkhatten zu unternehmen.
Über die Hälfte meiner Route führte durch wegloses Gelände, der Rest auf schmale Pfade, das meiste unmarkiert.
Bodø, 29.08.2013
Bei schlechtem Wetter fuhren wir am Spätnachmittag im Wohnmobil nach Bodø rein. Die nette bayerische Familie hatte mich 200 Kilometer weiter südlich aufgegabelt, an der Küstenstraße FV 17. Dort saß ich am Straßenrand um per Anhalter nach Bodø zu kommen, nachdem ich meinen langen Lapplandtrek beendet hatte.
Wir fuhren direkt in die Stadt rein. Die anderen wollten morgen mit der Fähre weiter auf die Lofoten und ich heute noch an den Stadtrand von Bodø. Nach den teuren Campingplätzen von Fauske und Rognan, wollte ich hier wildcampen.
Der Familienvater bot noch an mich zum Stadtrand zu fahren, ich lehnte ab. „Das ist nett, aber ihr könnt mich am Bahnhof absetzen“. Bevor ich mir eine Campstelle suche, wollte ich mir erst noch über günstige Bahntickets zurück nach Hamburg erkundigen. Meine geplante Heimfahrt sollte zwar erst in zweieinhalb Wochen stattfinden, ich wollte aber nicht mehr wie 100 Euro für die Fahrtkosten ausgeben und günstige Tickets sollte man ja rechtzeitig buchen. Leider stand ich vor verschlossenem Schalter, sie hatten schon Feierabend,......so ein Mist.

Dann bin ich zu Fuss die vier Kilometer bis an den Stadtrand marschiert, wo ich eine perfekte Campstelle fand, auf einem bewaldeten Hügel direkt oberhalb einer felsigen Abbruchkante, mit super Blick über die Stadt und das Meer. Bodø ist mit etwa 40.000 Einwohnern eines der größten Städte Nordnorwegens und die Hauptstadt der Provinz Nordland.
Als ich am nächsten Morgen aus dem Zelt schaute, war das Wetter traumhaft.




Vormittags ging ich zurück in die Stadt um Karten für meinen Trek zu besorgen. Die norwegischen 50.000er Topokarten sind aber mit 25 Euro pro Blatt viel zu überteuert. Die zu kaufen kommt nicht in Frage!
Zur Not muss ich mir eben im Internet-Café Onlinekarten ausdrucken, aber erstmal ging ich in die Bibliothek um zu schauen ob es dort was gibt. Nach etwas suchen fand ich mit Hilfe einer Angestellten in einem Buch eine gute 100.000er Karte vom Sjunkhatten Nationalpark, die ich mir dann in schwarz-weiss fotokopierte.
Ansonsten machte ich mir einen relaxten Tag, verbrachte die meiste Zeit in der Bibliothek zum lesen und E-mails checken. Am Spätnachmittag wanderte ich zurück zu meiner Campstelle.
31.08.2013:
Morgens zurück in der Stadt ging ich als erstes zum Bahnhof und kaufte mir für 299 Kronen (=36 Euro) ein Minipris-Ticket von Bodø nach Göteborg für den 15.September. Das ist ein super Preis für 24 Stunden Bahnfahrt

Anschließend traf ich mich mit Otto und danach kaufte ich meinen Trekkingproviant für 14 Tage ein.
Als alles erledigt war, hatte die Uhr schon vier am Nachmittag und ich wollte heute noch mit dem Trek starten.
1.Tag:
Aufgrund des späten Starts werde ich heute nicht mehr weit kommen. Von der Stadtmitte marschierte ich den gleichen Weg zurück zu meiner Campstelle. Sobald man den Stadtrand von Bodø hinter sich lässt, kommt man auch schnell in die Wildnis.


Von meiner Campstelle folgte ich einen schmalen Pfad durch Birkenwald über die Hügelkette. Nach einen Kilometer ging´s wieder runter und ich bog auf einen breiten vielbegangenen Hauptpfad. Bodø war schon aus der Sicht verschwunden. Ich kam ans Südende des Vågøyvatnet und folgte den Pfad für zwei Kilometer das rechte Seeufer entlang durch hügeliges Gelände aus Nadel- und Birkenwälder. Einige Jogger und Spaziergänger kamen mir entgegen und am Nordende des Sees schlug ich im dichten Nadelwaldabschnitt mein Camp auf, nach 7 km von der Stadtmitte.




Blick vom Camp

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