[NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

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  • Verena
    Anfänger im Forum
    • 02.07.2013
    • 11
    • Privat

    • Meine Reisen

    #41
    AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

    WOW!! Ich habe deinen Lapplandbericht seit dem Beginn verfolgt und war ständig nur auf der Seite um zu schauen ob was Neues kommt. Jetzt noch dieser tolle Bericht! Vielen vielen Dank für beide Ich dachte nach den Fjorden, jetzt ists vorbei und dann hängst du noch ne Minitour dran Vor allem die Bilder machen Lust, die Gegend dort weiter zu erkunden - aber so lange autark zu leben hält wohl mein Rücken nicht durch
    Ich freue mich auf deine nächsten Berichte!
    Zuletzt geändert von Verena; 06.01.2015, 18:38.

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    • solarperplexus
      Erfahren
      • 03.08.2010
      • 232
      • Privat

      • Meine Reisen

      #42
      AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

      Habe diesen Reisebericht und v.a. den langen von der Reise durch Lappland mit Vergnügen gelesen und die Fotos genossen, z.T. auch mit gelitten (Mücken, Regen...)

      Grüße aus Nordhessen
      Hanno

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      • ilker
        Erfahren
        • 12.11.2013
        • 109
        • Privat

        • Meine Reisen

        #43
        AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

        Ich plane gerade meinen Sommerurlaub für dieses Jahr und das hier hat mich sofort überzeugt!

        Steht der Autor des Berichtes für bei der weiteren Planung auftauchende Fragen zur Verfügung?

        Danke für den tollen Bericht auf jeden Fall schon einmal!

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        • berniehh
          Alter Hase
          • 31.01.2011
          • 2626
          • Privat

          • Meine Reisen

          #44
          AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

          Zitat von ilker Beitrag anzeigen
          Steht der Autor des Berichtes für bei der weiteren Planung auftauchende Fragen zur Verfügung?
          Wenn du Fragen hast kannst du sie natürlich gerne stellen,........ich versuche sie dann zu beantworten
          www.trekking.magix.net

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          • OttoStover
            Fuchs
            • 18.10.2008
            • 1076
            • Privat

            • Meine Reisen

            #45
            AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

            Bernie you are truly unbelievable! After you have walked 69 days and about 1000 km from Sweden to Norway, you do not stop but just take another hike of 12 days. And when you finish this and have 3 days free, you even take a third hike just to avoid lazing in the town or on the campsite. Wow!!!!

            Thank you so much for the fantastic story and excellent pictures. It has been a pleasure to read and view.
            Ich lese und spreche Deutsch ganz OK, aber schreiben wird immer Misverständnisse.
            Man skal ikke i alle gjestebud fare, og ikke til alle skjettord svare.

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            • ilker
              Erfahren
              • 12.11.2013
              • 109
              • Privat

              • Meine Reisen

              #46
              AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

              Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
              Wenn du Fragen hast kannst du sie natürlich gerne stellen,........ich versuche sie dann zu beantworten

              Perfekt, also dann lege ich gleich mal los!

              Ich habe schon mehrfach mehrwöchige Wandertouren alleine mit Proviant gemacht, einmal rund um Finse bis nach Jotunheimen und das zweite mal nur um Finse herum, das dritte mal auf Island und das vierte Mal in der Nähe von Røros. Ausrüstung usw. habe ich also und kenne mich damit auch aus.

              Aber jetzt kommen die Fragen:

              1) Primus-Gaskartuschen in Bodø: Ich nehme an so etwas findet man auch dort an Tankstellen? Oder hattest Du Deine mitgebracht und musstest dort nicht mehr einkaufen?

              2) Hätte man auch mit Zug oder Bus von Fauske zurück nach Bodø gekonnt? Ich habe mit Anhalter in Norwegen mal sehr gute, mal eher schlechte Erfahrungen gemacht und will mich nicht darauf verlassen.

              3) Gab es genug Bäche, um auch mit wenig transportiertem Wasser gut versorgt zu sein? In der Umgebung von Finse nehme ich zB nur 0,5l mit, während in der Hardangervidda eher 1l nötig waren. Die Seen sind ja auch teils nicht zum Trinken geeignet, in anderen Gegenden ist das kein Problem...

              4) Bisher bin ich immer nur auf markierten Wegen gewandert. Insofern wäre das hier das erste Mal so mehr oder weniger querfeldein. Ich hoffe mal, dass es nie so schlechte Sicht gibt, dass man keine markanten Landschaftsmarken mehr sieht. Wie schätzt Du das Risiko ein, dass man zB auf einer dieser Granitstellen ausrutscht und dumm fällt und sich verletzt oder so etwas? Oder dass man sich in einem sumpfigen Gebiet verfranst oder einsackt? Du scheinst Dir den Weg ja "beim Wandern" mehr oder weniger ausgesucht zu haben. Ist Dir da nie ein Fehler unterlaufen, so dass Du wieder langwierig zurück und woanders nach Wegen suchen musstest?


              Ich glaube das war es schon... Nach Bodø würde ich fliegen, man landet gegen 19 Uhr, das müsste reichen um noch zu einem Zeltplatz zu kommen. Evtl. muss man dann am nächsten Tag nochmal reinlaufen zum Gas kaufen... mal gucken.

              Bin auf jeden Fall schon sehr gespannt.

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              • berniehh
                Alter Hase
                • 31.01.2011
                • 2626
                • Privat

                • Meine Reisen

                #47
                AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                @ilker:

                zu 1) Ich hatten nen Benzinkocher, also mit Gaskartuschen nichts am Hut. Bin aber sicher die findest du da im Outdoorladen, vielleicht auch an der Tanke, aber da frag mal besser Otto

                zu 2) ja, von Fauske nach Bodo gibts gute Zugverbindungen. Wie häufig die fahren weiss Otto sicher auch

                zu 3) Mit Wasser finden hat man auf der Route kein Problem, kleine Bäche findet man fast überall. Eine 0,5 oder 1 Liter Wasserflasche sollte reichen.

                zu 4) Ein Fehler ist mir da nicht unterlaufen, aber steile glattpolierte Granithänge sind bei Nässe schon extrem gefährlich. Du solltest schon fähig sein dir durch Geländebeurteilung und anhand der Höhenlinien der Topokarten eine Abstiegsroute von den Pässen zu finden, so daß man die steilen Granitstellen meidet und im Zweifel besser nicht während oder kurz nach Regen gehen.
                Sümpfe sind kein großes Thema. Die kann man auch umgehen und wenn nicht bekommst du außer nasse Füsse keine weiteren Probleme.
                www.trekking.magix.net

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                • Kuoika
                  Erfahren
                  • 23.08.2012
                  • 471
                  • Privat

                  • Meine Reisen

                  #48
                  AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                  Berniehh, wunderbarer Bericht. Wie die anderen auch.


                  ilker, in Bodø hat es ein paar Outdoorgeschäfte, wie ich letztes Jahr auf meiner Rückreise gesehen habe. Da sollte es sicherlich auch Gaskartuschen geben. Otto weiß es bestimmt ganz genau. Ich bin übrigens mit dem Bus von Fauske nach Bodø gefahren. http://www.177nordland.no/

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                  • Fjaellraev
                    Freak
                    Liebt das Forum
                    • 21.12.2003
                    • 13981
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #49
                    AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                    Zitat von ilker Beitrag anzeigen
                    2) Hätte man auch mit Zug oder Bus von Fauske zurück nach Bodø gekonnt? Ich habe mit Anhalter in Norwegen mal sehr gute, mal eher schlechte Erfahrungen gemacht und will mich nicht darauf verlassen.
                    Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                    zu 2) ja, von Fauske nach Bodo gibts gute Zugverbindungen. Wie häufig die fahren weiss Otto sicher auch
                    Man muss ja nicht für alles Otto bemühen
                    Hier ist der aktuelle Fahrplan. Unter www.nsb.no / Rutetider / Rutetabell wird man fündig.
                    Daneben gibt es auch noch Busverbindungen (Fahrplan).

                    Gruss
                    Henning
                    Es gibt kein schlechtes Wetter,
                    nur unpassende Kleidung.

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                    • ilker
                      Erfahren
                      • 12.11.2013
                      • 109
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #50
                      AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                      Wow, das ging schnell...

                      Wenn ich jetzt noch wüsste wer Otto ist... ;)

                      Bis auf eine Karte der Gegend ist die Fahrt damit also im Grunde schon fertig geplant. ;) Nicht schlecht Danke für die Hilfe und Auskunft!

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                      • sarek2007
                        Erfahren
                        • 22.08.2007
                        • 451
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #51
                        AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                        Im Zentrum findest Du mehrere Sportgeschäfte, das beste ist imo Komplettfitid, Öffnungszeiten 9:30 bis 17Uhr (Sa 10-15). Außer den Supermärkten gelten diese Öffnungszeiten für die allermeisten Geschäfte im Zentrum.
                        Das Einkaufszentrum City-Nord hat längere Öffnungszeiten.

                        OT: Otto ist ein user des Forums, wohnt in Bodø und kann dich mit 1A-Tipps versorgen

                        Gruß
                        Tilman

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                        • JustMe79
                          Erfahren
                          • 28.05.2015
                          • 199
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #52
                          AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                          Zitat von berniehh Beitrag anzeigen
                          @ilker:

                          zu 1) Ich hatten nen Benzinkocher, also mit Gaskartuschen nichts am Hut. Bin aber sicher die findest du da im Outdoorladen, vielleicht auch an der Tanke, aber da frag mal besser Otto

                          zu 2) ja, von Fauske nach Bodo gibts gute Zugverbindungen. Wie häufig die fahren weiss Otto sicher auch

                          zu 3) Mit Wasser finden hat man auf der Route kein Problem, kleine Bäche findet man fast überall. Eine 0,5 oder 1 Liter Wasserflasche sollte reichen.

                          zu 4) Ein Fehler ist mir da nicht unterlaufen, aber steile glattpolierte Granithänge sind bei Nässe schon extrem gefährlich. Du solltest schon fähig sein dir durch Geländebeurteilung und anhand der Höhenlinien der Topokarten eine Abstiegsroute von den Pässen zu finden, so daß man die steilen Granitstellen meidet und im Zweifel besser nicht während oder kurz nach Regen gehen.
                          Sümpfe sind kein großes Thema. Die kann man auch umgehen und wenn nicht bekommst du außer nasse Füsse keine weiteren Probleme.

                          Lieber Bernie,

                          ich habe höchsten Respekt vor deinen Touren und allem, was du dabei in Sachen a) Routenwahl, b) Kondition und c) Bewältigung der topographie- und wetterbedingten Widrigkeiten und last-but-not-least, textlicher und fotografischer Dokumentation leistest. Ich blicke selbst auf 20 Jahre 'Hardcore'-Wildnis-Trekkingerfahrung zurück und glaube daher, dies ganz gut beurteilen zu können.

                          Genau aus diesem Grund kann ich es allerdings überhaupt nicht nachvollziehen, dass du jemandem, der keine(!) Erfahrung mit Touren in weglosem Gelände hat, nicht dringend davon abrätst, die von dir beschriebene Tour nachzuwandern. Bei allem Respekt - ich finde das schlicht und ergreifend verantwortungslos.

                          Du solltest besser als die meisten anderen wissen, dass es ein Unterschied wie Tag und Nacht ist, ob man in schwierigem oder schwierigstem Gelände einem markierten (Steinmännchen) oder gar ausgetretenen Pfad folgen kann oder ob man den Weg komplett selbst finden muss.

                          Einige der Geröllfelder, Bergflanken usw., die du auf deinen Routen querst (von den Solo-Gletscherüberquerungen will ich gar nicht erst anfangen), sind nichts, aber auch gar nichts für Leute, die nicht jahrelange Erfahrung mit so etwas haben, schon gar nicht, wenn sie solo unterwegs sind.

                          Das Risiko, dass sich jemand, der seine Erfahrung nicht über Jahre aufgebaut und sich langsam aber sicher in der Schwierigkeit seiner Touren und Routen gesteigert hat, dass Risiko, dass sich jemand auf einer solchen Route schlicht versteigt und in brenzlige Situationen kommt, ist viel zu hoch.

                          Daneben gilt es anzumerken, dass du an vielen der besonders brenzligen Stellen deiner Touren auch das Glück hattest, halbwegs gutes Wetter mit Trockenheit bzw. wenig Regen und vor allem, mit guter Sicht zu haben! Ich vermisse bei deinen Beschreibungen des öfteren Hinweise wie 'bei Regen/Nebel/Neuschnee' ist Tagesetappe XY schlicht nicht mit vertretbarem Risiko machbar, teilweise sogar unabhängig von der Erfahrung und Kondition des jeweiligen Wanderers.

                          Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn irgend jemandem, der sich von deinen Touren inspiriert fühlt und diese nachwandert, dann mangels Erfahrung oder aufgrund von Wetterunbilden (oder beidem zusammen) etwas zustößt.

                          Man kann darüber streiten, ob man Touren in und Fotos von bisher (Gott sei Dank) noch relativ unbekannten und daher unberührten Wildnis-Gegenden überhaupt bei jeder Gelegenheit ins Internet stellen muss - wenn man dies tut, sollte man sich allerdings seiner Verantwortung in höchstem Maße bewusst sein.

                          Danke und viele Grüße,
                          Andreas

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                          • JustMe79
                            Erfahren
                            • 28.05.2015
                            • 199
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #53
                            AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                            Zitat von ilker Beitrag anzeigen
                            Wow, das ging schnell...

                            Wenn ich jetzt noch wüsste wer Otto ist... ;)

                            Bis auf eine Karte der Gegend ist die Fahrt damit also im Grunde schon fertig geplant. ;) Nicht schlecht Danke für die Hilfe und Auskunft!

                            Lieber Ilker,

                            ich kann nur dringend davon abraten, die von Bernie beschriebene Tour nachzuwandern, wenn du tatsächlich noch keine oder nur wenig Erfahrung mit Trekking in weglosem Gelände hast.

                            Dabei muss man betonen, dass 'wegloses Gelände' speziell in der Provinz Nordland seine ganz eigenen Herausforderungen und Gefahren hat, die man erlebt haben muss, um sie zu verstehen und richtig einschätzen zu können. Dabei sollte man sich allerdings langsam steigern und nicht gleich bei Schwierigkeitsgrad 10 von 10 anfangen, welchen Bernies Tour an mehr als nur einer Stelle aufweist.

                            Ich würde dir z.B. eine Tour in den Rago empfehlen. Dort könntest du dich primär an den Wegen entlang hangeln und dann den einen oder anderen Abstecher (mit oder ohne Zelt/Rucksack) abseits der Wege wagen. Dabei wirst du merken, wie schwierig und gefährlich das Vorankommen hier sein kann, speziell in Phasen mit länger anhaltendem Regen oder mit tief ziehenden Wolken bzw. mit Nebel.

                            Der Rago ist dabei exemplarisch für die Landschaft in großen Teilen von Nordland (Salten,...). Nur, um dir mal einige Beispiele zu nennen - es gibt von Wasser überspühlte und mit Algen bewachsene glattpolierte Felsplatten, die so rutschig sein können wie blankes Eis. Viele dieser Platten sind auch noch extrem rutschig, wenn kein Wasser darüber fließt, manche sind selbst nach mehreren Tagen Trockenheit unter der Algen-'Schutzschicht' noch feucht und daher rutschig.

                            In dem gesamten Gebiet gibt es zahlreiche senkrechte Felsabbrüche der Granitplatten, welche teils schon bei 2m Höhe zu einem unüberwindlichen Hindernis geraten können. Diese sind auf der Karte nicht erkennbar, selbst im Gelände tauchen sie erst kurz vor einem unerwartet auf und zwingen einen zu weiten Umwegen und/oder gefährlichen Kletterpartien.

                            Bei schlechtem Wetter liegt die Wolkenuntergrenze in der beschriebenen Gegend oft unter 300m über dem Meer. Darüber hat man dann oft <50m Sichtweite, was schlicht nicht ausreicht, um eine gute, vorausschauende Routenwahl treffen zu können. Das Risiko, sich bei solchem Wetter zu versteigen ist extrem groß - und solche Wetterlagen können durchaus auch mal 3-4 Tage anhalten.

                            Die Geröllfelder, die Bernie auf seiner Tour teilweise quert, sind ebenfalls typisch - und extrem gefährlich. Die Steine sind dabei oft zwischen 0.5m und 2m groß und sind oft mit Moosen und Flechten bewachsen, wodurch sie ebenfalls sehr rutschig sein können, selbst bei trockenem Wetter. Manche dieser Brocken sind trotz ihrer Größe nicht fest verankert, sie können kippen bzw. wippen oder gar ganz abrutschen. Zwischen den Brocken sind entsprechend große und tiefe Löcher, in denen man sich bei einem Fehltritt wunderbar sein Bein brechen kann (oder schlimmer).

                            Des weiteren sollte man erwähnen, dass bestimmte Routen(abschnitte), die mit einem Tagesrucksack noch relativ leicht machbar sind, mit einem vollen und 'sperrigen' Trekkingrucksack von 20-35kg nur sehr schwer bis überhaupt nicht (sicher) zu bewältigen sind.

                            In dem beschriebenen Gebiet gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder Unfälle, und einige Personen sind dort tatsächlich regelrecht verschwunden und sind vermutlich in Folge eines Unfalles bzw. einer Verletzung verstorben. Ich selbst habe in meinen 20 Jahren Trekking in Nord-Norwegen und -Schweden einige kritische Situationen erlebt, die auch anders hätten ausgehen können.

                            Daher kann ich nur dringend raten, die Schwierigkeit und Dauer von Touren in weglosem Gelände langsam und Schritt für Schritt bzw. Tour für Tour zu steigern. Die entsprechenden Touren solo zu begehen, ist wiederum eine deutliche Steigerung vor allem des Risikos, von der ich zunächst ebenfalls absehen würde.

                            Viele Grüße,
                            Andreas

                            Kommentar


                            • Wildniswanderer
                              Erfahren
                              • 08.11.2008
                              • 402
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #54
                              AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                              Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                              Lieber Bernie,

                              ich habe höchsten Respekt vor deinen Touren und allem, was du dabei in Sachen a) Routenwahl, b) Kondition und c) Bewältigung der topographie- und wetterbedingten Widrigkeiten und last-but-not-least, textlicher und fotografischer Dokumentation leistest. Ich blicke selbst auf 20 Jahre 'Hardcore'-Wildnis-Trekkingerfahrung zurück und glaube daher, dies ganz gut beurteilen zu können.

                              Genau aus diesem Grund kann ich es allerdings überhaupt nicht nachvollziehen, dass du jemandem, der keine(!) Erfahrung mit Touren in weglosem Gelände hat, nicht dringend davon abrätst, die von dir beschriebene Tour nachzuwandern. Bei allem Respekt - ich finde das schlicht und ergreifend verantwortungslos.

                              Du solltest besser als die meisten anderen wissen, dass es ein Unterschied wie Tag und Nacht ist, ob man in schwierigem oder schwierigstem Gelände einem markierten (Steinmännchen) oder gar ausgetretenen Pfad folgen kann oder ob man den Weg komplett selbst finden muss.

                              Einige der Geröllfelder, Bergflanken usw., die du auf deinen Routen querst (von den Solo-Gletscherüberquerungen will ich gar nicht erst anfangen), sind nichts, aber auch gar nichts für Leute, die nicht jahrelange Erfahrung mit so etwas haben, schon gar nicht, wenn sie solo unterwegs sind.

                              Das Risiko, dass sich jemand, der seine Erfahrung nicht über Jahre aufgebaut und sich langsam aber sicher in der Schwierigkeit seiner Touren und Routen gesteigert hat, dass Risiko, dass sich jemand auf einer solchen Route schlicht versteigt und in brenzlige Situationen kommt, ist viel zu hoch.

                              Daneben gilt es anzumerken, dass du an vielen der besonders brenzligen Stellen deiner Touren auch das Glück hattest, halbwegs gutes Wetter mit Trockenheit bzw. wenig Regen und vor allem, mit guter Sicht zu haben! Ich vermisse bei deinen Beschreibungen des öfteren Hinweise wie 'bei Regen/Nebel/Neuschnee' ist Tagesetappe XY schlicht nicht mit vertretbarem Risiko machbar, teilweise sogar unabhängig von der Erfahrung und Kondition des jeweiligen Wanderers.

                              Ich möchte nicht in deiner Haut stecken, wenn irgend jemandem, der sich von deinen Touren inspiriert fühlt und diese nachwandert, dann mangels Erfahrung oder aufgrund von Wetterunbilden (oder beidem zusammen) etwas zustößt.

                              Man kann darüber streiten, ob man Touren in und Fotos von bisher (Gott sei Dank) noch relativ unbekannten und daher unberührten Wildnis-Gegenden überhaupt bei jeder Gelegenheit ins Internet stellen muss - wenn man dies tut, sollte man sich allerdings seiner Verantwortung in höchstem Maße bewusst sein.

                              Danke und viele Grüße,
                              Andreas
                              Deine hier geäußerte Meinung entmündigt Wanderer die sich zum ersten Mal in wegloses, wildes Terrain begeben möchten. Berichte wie der von Bernie hin oder her, letztes Endes muss sich doch jeder selber seine Meinung bilden, in wie weit er bereit ist gewisse Risiken einzugehen. Sind wir schon so weit, dass man in jedem Reisebericht einen Aufdruck wie auf einer Zigarrettenschachtel unterbringen muss " Wildniswandern ist schön, kann aber zum frühzeitigen Tod führen" ?
                              Mir ist klar, dass deine Meinung sehr gut in den allgemeinen Trend, besonders in Deutschland passt, Menschen jeglicher Verantwortung für ihr eigenes Tun zu entbinden. Ich halte das für schlecht. Erwachsene Menschen sollten ihre eigenen Entscheidungen treffen können, solange sie niemand anderem schaden. Bernie weist in seinen Berichten durchaus auf Risiken hin, ohne die jedoch zu übertreiben. Ihm dann quasi die Schuld in die Schuhe zu schieben, wenn jemandem der sich durch seine Berichte inspiriert fühlt, etwas passiert, ist absurd. Abgesehen davon, stimmt dass was du schreibst oft auch überhaupt nicht, dass man sich erst nach langem, über Jahre währenden Herantasten an schwierigere Dinge wagt. Keine Frage, es ist sinnvoll Erfahrungen zu sammeln und sich langsam zu steigern, aber es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass Menschen "größere Projekte" erfolgreich auch mit wenig Erfahrung angehen können. So etwas wie "gesunder Menschenverstand" hilft in vielen Situationen ganz gut...
                              Ins Extrem getrieben, könntest du auch verlangen, dass das Team von Outdoorseiten solche "unverantwortlichen Berichte " löschen muss
                              Ich lasse mich auch gerne von Reiseberichten inspirieren, und fände es extrem schade, wenn ich nur noch "politisch korrektes" lesen dürfte. Also, entspann dich bitte und gönne anderen das Vergnügen sich von Bernds tollen Reisen inspirieren zu lassen ohne ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, ob er nicht vor den Folgen seiner Berichte hätte warnen müssen
                              http://geraldtrekkt.blogspot.de

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                              • Hinnerk
                                Fuchs
                                • 23.11.2013
                                • 1533
                                • Privat

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                                #55
                                AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                Hallo Bernie,

                                tolle Tour (Bodö-Fauske meine ich...). Sehr schön beschrieben, tolle Bilder, auch die mit den kleinen roten Pfeilchen (tolles informatives Stilmittel!). Du scheinst ein gutes Näschen bei der Findung der Gegend gehabt zu haben. Insbesondere der Mittelteil in Richtung SKjunkfjord! Überragend schöne LAndschaft, tolle Herbststimmung und direkt fernwehauslösend!!!

                                Hochachtung auch für deine Tourenintensität, erst mal eben durch Lappland und dann gleich weiter...
                                Meine Gräten machen das sicher nicht mehr mit....von der ausreichenden freien Zeit mal ganz abgesehen.

                                Nun noch kurz eine Meinung zum Einwand vom Andreas.

                                Finde es erstmal prinzipiell super, solche Berichte lesen zu können. Macht nicht nur Spaß bei Lesen und virtuellem Mitwandern, sondern zeigt einem auch toll Möglichkeiten auf, wo noch eigene Ziele liegen können.

                                Klar könntest du noch ein paar klarere Hinweise mehr zu Gefahren einstreuen, die vielleicht für viele nicht erforderlich sein werden, aber immerhin die Leute lesen können, die nicht so umsichtig ihre Routenplanung machen.
                                Deine Routenplanung zeugt auch von einem gewissen verantwortungsvollen Blick auf Möglichkeiten und Gefahren.
                                Z.B. bei der Auswahl der Pässe und Passagen von schwierigen Gebieten. Dein Willen war es natürlich, abseits der Wege zu sein, sehr zurecht finde ich! Entsprechend lese ich den Berecht auch...

                                Insgesamt lese ich in deinem Bericht aber eben keine Unterschätzung von Gefahren. Kommst eher als umsichtiger Wanderer rüber, der schon genau weiß, was er tut oder eben nicht tut.
                                Eine grundsätzliche Gefahr, dass Leute nicht feinfühlig oder verantwortungsbewußt sind und deinen tollen Bericht so lesen, als ob es eine leichte und bequeme Wochenendtour ist, die besteht immer.
                                Das werden und sollen die Autor_innen der Berichte hier auch nicht lösen können/sollen.
                                Alle, die mal mit Zelt und in Wildnis unterwegs waren, wissen, dass die schönste Tour auch Hänger, Gefahren, kleinere Niederlagen und Ausrutscher beinhaltet.

                                Die Verantwortung für das (Nicht-)Nachmachen wird immer bei den Leser_innen verbleiben...

                                Soweit Hinnerk

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                                • JustMe79
                                  Erfahren
                                  • 28.05.2015
                                  • 199
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                                  #56
                                  AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                  Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                  Deine hier geäußerte Meinung entmündigt Wanderer ...
                                  Dieser Satz ist leider ein Widerspruch in sich - eine Meinung, ein gut gemeinter und sinnvoller Hinweis bzw. Ratschlag kann niemanden entmündigen. Hätte ich ein entsprechendes Gesetz erlassen (können), würde ich dir zustimmen - so macht diese Aussage allerdings keinen Sinn.

                                  Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                  Mir ist klar, dass deine Meinung sehr gut in den allgemeinen Trend, besonders in Deutschland passt, Menschen jeglicher Verantwortung für ihr eigenes Tun zu entbinden. Ich halte das für schlecht. Erwachsene Menschen sollten ihre eigenen Entscheidungen treffen können, solange sie niemand anderem schaden.
                                  Lies dir bitte meinen Post an Bernie noch einmal durch, dann wirst bzw. solltest du feststellen, dass genau das Gegenteil von dem der Fall ist, was du mir hier unterstellst - ich appelliere an Bernie, gerade seiner Verantwortung als sehr erfahrener Wildnis-Wanderer gerecht zu werden und Ilker, einem, was wegloses Wandern angeht, absolut unerfahrenen Wanderer, von einem meiner Meinung nach unverhältnismäßig anspruchsvollen und daher risikoreichen Unterfangen abzuraten. In meinem Post (an Bernie) ging es mir um Bernies Verantwortung, nicht um Ilkers.

                                  Wenn sich jemand mit einer Sache nicht (ausreichend) auskennt, dann ist es nun einmal leider so, dass diese Person trotz 'gesunden Menschenverstandes', auf den du dich berufst, gerade nicht in jeder Situation angemessene bzw. vernünftige Entscheidungen treffen kann - eben aus Mangel an Erfahrung. Genau hier kommt nun die Verantwortung der Erfahrenen in's Spiel. Ich habe Ilker auf gewisse objektive Gefahren hingewiesen und ihm Alternativen aufgezeigt, welche ich für ihn für den Anfang als wesentlich sinnvoller erachte, was den Schwierigkeitsgrad und damit einhergehenden Risiken angeht.

                                  Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                  Abgesehen davon, stimmt dass was du schreibst oft auch überhaupt nicht, dass man sich erst nach langem, über Jahre währenden Herantasten an schwierigere Dinge wagt. Keine Frage, es ist sinnvoll Erfahrungen zu sammeln und sich langsam zu steigern, aber es gibt genug Beispiele, die zeigen, dass Menschen "größere Projekte" erfolgreich auch mit wenig Erfahrung angehen können.
                                  Ich stimme dir absolut zu, dass man ganz grundsätzlich sich und anderen möglichst viel zutrauen sollte, und dass man Leute, die sich hohe Ziele stecken, nicht per se entmutigen oder ihnen gar Steine in den Weg legen sollte. Meiner Meinung nach gibt es da aber in der Praxis auch Grenzen, und die sah und sehe ich hier überschritten.

                                  Vielleicht kann ich es einfach an einem überspitzten Beispiel verdeutlichen - Kletterer Hansi hat jahrelange Erfahrung mit Dreitausendern in den Alpen und hat (in der Seilschaft) sogar schon einige leichte Viertausender bezwungen. Er hat nun dieses tolle Buch von Reinhold Messner gelesen, wo er - überaus packend - über seine Solobesteigung von Achttausender XY berichtet. Hansi fand dies so faszinierend, dass er sich in den Kopf gesetzt hat, Berg XY nächstes Jahr ebenfalls solo zu besteigen, natürlich ebenfalls ohne Sauerstoff. Am Rande eines Vortages hat Hansi die Gelegenheit, Reinhold Messner von seinem Vorhaben zu erzählen und ihm dazu ein paar Fragen zu stellen. Was meinst du wohl, würde Reinhold Messner dem enthusiastischen Hansi sagen bzw. ihm mit auf den Weg geben? Ich denke, die Antwort ist klar...

                                  Zitat von Wildniswanderer Beitrag anzeigen
                                  Also, entspann dich bitte und gönne anderen das Vergnügen sich von Bernds tollen Reisen inspirieren zu lassen ohne ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, ob er nicht vor den Folgen seiner Berichte hätte warnen müssen
                                  Ich kann dich beruhigen - ich bin total tiefenentspannt, spätestens seit meiner Antwort an Ilker - er hat nun eine zweite Meinung und kann sich folglich ein besseres eigenes Bild machen. Auch 'gönne' ich jedem gerne das Lesen der Berichte und die damit einhergehende Inspiration - allerdings gönne ich mir auch das Recht, in einem Forum eine andere Meinung zu haben und verantwortungsvoll auf gewisse Risiken hinzuweisen - gerade wenn andere dies, aus welchen Gründen auch immer, nicht als nötig erachten.

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                                  • JustMe79
                                    Erfahren
                                    • 28.05.2015
                                    • 199
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                                    #57
                                    AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                    Zitat von Hinnerk Beitrag anzeigen
                                    Insgesamt lese ich in deinem Bericht aber eben keine Unterschätzung von Gefahren. Kommst eher als umsichtiger Wanderer rüber, der schon genau weiß, was er tut oder eben nicht tut.
                                    Eine grundsätzliche Gefahr, dass Leute nicht feinfühlig oder verantwortungsbewußt sind und deinen tollen Bericht so lesen, als ob es eine leichte und bequeme Wochenendtour ist, die besteht immer.
                                    Das werden und sollen die Autor_innen der Berichte hier auch nicht lösen können/sollen.
                                    Danke für deinen Beitrag, Hinnerk. Irgendwie scheint es leider in meinem ursprünglichen Post an Bernie nicht so recht rübergekommen zu sein, daher wiederhole ich es hier noch einmal kurz und knapp:

                                    Es ging mir primär (und sogar sekundär) nicht(!) um Bernies Bericht an sich, sondern es ging mir darum, dass er im Fortlauf des Threads den, nach eigener Aussage im weglosen Wandern unerfahrenen Ilker, meiner Meinung nach schlicht nicht gut beraten hat.

                                    Gut beraten in dem Sinne, dass er die Diskrepanz zwischen seiner eigenen Erfahrung und des Anspruchs der beschriebenen Tour sowie der überdurchschnittlich guten Bedingungen während seiner Tour - im Verhältnis zu der nicht vorhandenen Erfahrung von Ilker sowie der wahrscheinlichen Möglichkeit deutlich schlechterer Bedingungen - erkannt hätte und ihm dies noch einmal explizit vergegenwärtigt hätte.

                                    Meiner Meinung nach gehört es genauso zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Mensch und Natur, also einer Art Wander(er)- bzw. Wildnis-Ethik und somit einer Art Pflicht der 'Erfahrenen' gegenüber den 'Neulingen' wie Hinweise, dass man seinen Müll mitnimmt, nicht alle Nase lang (oder überhaupt) Feuerstellen anlegt, Äste absägt oder gar Bäume fällt usw. usw. usw.

                                    Ich würde zum Beispiel niemandem Raten, einen gefährlichen Fluss mittels einer Schneebrücke zu queren, im Gegenteil ich würde praktisch grundsätzlich davon abraten. In diversen Berichten und Foreneinträgen lese und sehe ich allein diesbezüglich immer wieder Haarsträubendes - schlicht verantwortungslos, wie ich finde.

                                    In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein weiterer Aspekt ein, den Ilker bei seiner geplanten 'Nachwanderung' von Bernies Route dringend berücksichtigen müsste - 2013 war in dem beschriebenen Gebiet ein Jahr mit einem sehr schneearmen Winter und einem darauffolgenden warmen Sommer. In der Summe führte dies dazu, dass zu der Zeit, als Bernie im Sjunkhatten NP unterwegs war, praktisch keinerlei Altschneefelder mehr vorhanden waren.

                                    Der Winter 2014/2015 war im Gegensatz dazu oberhalb von 400-500m der schneereichste Winter seit mindestens 2000, wenn nicht gar seit dem Rekordwinter 1997. Wenn nun die kommenden 2 Monate nicht extrem warm und sonnig werden sollten (wie etwa der Sommer 2014), dann ist damit zu rechnen, dass speziell um die von Bernie beschreibenen Pässe herum teils massive Schneefelder zu finden sein werden. Diese können unter Umständen das Begehen der beschriebenen Route deutlich erschweren oder gar komplett unmöglich machen und würden in jedem Fall eine nicht zu unterschätzende zusätzliche Gefahrenquelle darstellen.

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                                    • BohnenBub
                                      Erfahren
                                      • 15.09.2012
                                      • 296
                                      • Privat

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                                      #58
                                      AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                      Tja, die werte Perspektive. Was ist "schwer"? Was ist "gefährlich"? Das sind höchst subjektive Begriffe, die vom eigenen Empfinden und den eigenen Fähigkeiten abhängen. Schwierigkeitsskalen beim z.B. Klettern versuchen das Problem anzugehen und die Anforderungen objektiv darzustellen. Quasi ein Referenzsystem, zu dem sich jeder selbst in Relation setzen kann. Das funktioniert bei etablierten Wanderrouten, etablierten Sportkletterrouten, Alpinklassikern und Wildwasserflüssen aber kaum bei weglosen Wildnisrouten.

                                      Bernd hat wie ich aus gemeinsamen Unternehmungen weiß eine enorme Physis und mentale Stabilität gepaart mit naturgegebenem Bewegungstalent, maximaler Härte gegen sich selbst und weiterer über die Jahre angeeigneter Fähigkeiten. Sein Verständnis von "normal" & "machbar" ist damit himmelweit weg von der üblichen Einschätzung. Und das ist nicht unbedingt nur der Erfahrung und persönlicher Entwicklung geschuldet. Schon mit 18 ist er vom platten Land kommend ohne irgendwelche vorigen Erfahrungen mit Tennisschuhen über den Hörnligrat aufs Matterhorn gestiefelt. Wir werden nun einmal nicht alle mit gleicher Abenteuerlust und Fähigkeiten geboren.

                                      Bernd berichtet nun aus seiner individuellen Perspektive in seiner ihm zueigenen unaufgeregten Art von seinen Unternehmungen. Passagen, die für die allermeisten Nachahmer womöglich größte Hindernisse und Showstopper darstellen, finden in seinen Berichten kaum in einem Wort Niederschlag. Ganz einfach weil er sie selber nicht als diese Hindernisse auffasst –sie sind nicht der Rede wert –einmal weil sie für ihn geringere Probleme darstellen aber nicht zuletzt auch weil sie einfach in der Natur einer derart konzipierten Tour liegen. Hier und da kann man es zwischen den Zeilen lesen, wenn man genau drauf achtet.

                                      Es ist aber meines Erachtens nicht Bernds Aufgabe mit einem Disclaimer vor den Gefahren der Nachahmung zu warnen, sondern vielmehr Aufgabe des an einer Nachahmung Interessierten sein eigenes Vermögen in Relation zu Bernds zu setzen, um damit auf die Anforderungen der Tour schließen zu können. Diesen Grad der Reflektion würde ich beim Publikum erwarten. Bernd schreibt hier schließlich keinen Reiseführer, sondern einen Reisebericht. Einen Reisebericht von jemandem, der quasi als Einstieg ins Outdoorleben mit Tennisschuhen auf dem Matterhorn war. Das weiß nicht jeder. Aber jeder kann sich 3h Zeit nehmen und die hier auf ODS gezeigten Touren, die nur einen kleinen Ausschnitt seiner Erlebnisse darstellen, überfliegen und damit eine Einschätzung gewinnen, wie er den Bericht zu deuten hat.

                                      Ich finde es aber sehr gut, dass allgemein darauf hingewiesen wurde, dass die Tour vielleicht nicht für jeden ein Selbstläufer ist!

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                                      • JustMe79
                                        Erfahren
                                        • 28.05.2015
                                        • 199
                                        • Privat

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                                        #59
                                        AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                        Zitat von BohnenBub Beitrag anzeigen
                                        ... Es ist aber meines Erachtens nicht Bernds Aufgabe mit einem Disclaimer vor den Gefahren der Nachahmung zu warnen, sondern vielmehr Aufgabe des an einer Nachahmung Interessierten sein eigenes Vermögen in Relation zu Bernds zu setzen, um damit auf die Anforderungen der Tour schließen zu können. ...
                                        Ich musste schmunzeln, als ich deinen - wie ich finde sehr guten - Kommentar gelesen habe. Obwohl ich bisher lediglich Bernds 1000km Lappland-Wanderung in größeren Teilen gelesen habe, hatte ich genau diesen Eindruck von seinen Fähigkeiten und seiner Erfahrung - vermutlich auch deswegen, weil ich das Gebiet gut kenne und das Geleistete daher gut in Relation setzen kann.

                                        Bei aller verständlichen Begeisterung von Ilker hatte ich eben nicht den Eindruck, dass dies bei ihm der Fall war, daher wollte ich ihn noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen. Vielleicht könnte ja Bernd am Anfang seiner Tourberichte einfach einen Link zu deinem Kommentar posten - das wäre doch der perfekte Disclaimer! Danach müsste ganz sicher niemand mehr seine anderen Touren studieren, zwischen den Zeilen lesen und Deutungen anstellen, um die richtigen Schlüsse zu ziehen.

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                                        • Gast32020151
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                                          #60
                                          AW: [NO] Fjordtrekking im Sjunkhatten Nationalpark

                                          Zitat von JustMe79 Beitrag anzeigen
                                          ....daher wollte ich ihn noch einmal ausdrücklich darauf hinweisen.
                                          Das kann man aber auch völlig unaufgeregt mit einem sachlichen Zweizeiler tun. Ein Rundumschlag mit der Moralkeule ist unnötig, weil hilft niemandem und löst, zumindest bei mir, nur ein "Nicht schon wieder so einer..." aus.

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