[SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

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  • Meron
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    [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Land: Schweden
    Reisezeit: August 2014
    Region/Kontinent: Nordeuropa



    Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk


    Etappen

    Vor der ersten Etappe: Pobewanderung durch den Skuleskogennationalpark

    1. Tag: von Ritsem zum Áhkká-Massiv
    2. Tag: Weiter zum Niják
    3. Tag: Skárjá
    4. Tag: Ins Állgavágge
    5. Tag: Über das Niejdariehpvágge ins Sarvesvágge
    6. Tag: Aufstieg ins Jiegnavágge - Später Tagesausflug mit Blick über Svenonius Glaciär
    7. Tag: Zum Luohttoláko
    8. Tag: Tagesausflug auf den Nåite (1620m)
    9. Tag: Auf der Höhe bis Tjievrra
    10. Tag: Abstieg nach Pårek
    11. Tag: Tagesausflug zum Pårte-Massive - Besteigung des Boarektjåhkkå (1805m) und anschließende Kammwanderung bis auf den Bårddetjåhkkå (2005m)
    12.Tag: Von Pårek nach Kvikkjokk


    Vorwort:

    Die Idee:
    Eine Tour in den Sarek... Ich musste lange überlegen bis mir einfiel, wie die Idee überhaupt entstanden ist. Vermutlich geht es zurück auf meine erste Schweden Reise. Damals hatte ich mit Langstreckenwanderungen noch nichts am Hut und las in einem Reiseführer erstmals etwas über den Sarek. Das klang spannend, aber eine Reise dorthin kam für mich noch nicht in Frage. Mit meiner damaligen Erfahrung und Ausrüstung war das für mich etwa genausoweit weg wie die Antarktis. Im Laufe der Jahre habe ich dann einiges an Erfahrung gesammelt und irgendwann fiel mir der Sarek wieder ein, plötzlich aber passend zu meinem Horizont. 2012 wollte ich dann bereits dorthin aufbrechen. Nur auf eine Solotour hatte ich keine Lust und von den wenigen Leuten, die ich kenne, die für den Sarek erfahren genug gewesen wären, hatte niemand Zeit. Daher lies ich es erst mal bleiben. Stattdessen bin ich dann mit zwei Freunden, Matthias und Marcus, damals noch Trekkingneulinge, zu einer einfacheren Tour in den UKK nach Finnland aufgebrochen.

    2104 sollte es jetzt endlich soweit sein und diesmal war ich auch bereit notfalls alleine loszuziehen. Nötig war das letztlich nicht, denn das Anfixen 2012 war erfolgreich und meine Mitwanderer von 2012 wollten mit in den Sarek. Die zwei hatten mittlerweile noch eine weitere Tour 2013 hinter sich und haben so in meinen Augen genug Erfahrung mitgebracht, so dass ich gerne mit ihnen aufgebrochen bin.


    Vorbereitung

    Fitness mäßig habe ich mich mit Joggen vorbereitet, aber nicht mit normalem Laufen, sondern möglichst viel den Berg rauf und wieder runter. Am Ende war ich soweit, dass meine Laufstrecke etwas über 500 Höhenmeter mit 20° Anstiegen hatte. Das war sehr effektiv und ich war deutlich trainierter als nötig.
    Marcus ist ebenfalls gejoggt und war so wesentlich fitter als bei unserer letzten Wanderung. Er hat gut mitgehalten und wusste jetzt, dass er einfach sein Tempo laufen muss und sich nicht hetzen lassen darf. Die Tagesausflüge hat er nur teilweise mitgemacht und so mehr Zeit zur Regeneration gehabt.
    Matthias hat früher häufig Knieprobleme gehabt und hat sich daher langsam an das Thema wandern herangetastet. Er hat für sich herausgefunden, dass er mit Kniebandagen und Wanderstöcken auch anstrengende Touren in den Bergen machen kann. Als Vorbereitung kam aber so für ihn Joggen nicht in Frage und er ging schwimmen und radfahren. Das Resultat war, dass er konditionell stark war, aber seine Fußmuskulatur nicht genug trainiert war. Er hat sich am Ende der Tour den Fuß überlastet und musste noch 20 km hinter sich bringen. Mit Schmerzmitteln hat er das geschafft und er hat sich dabei glücklicherweise nichts kaputt gemacht.


    Tourplanung

    Die Tour hatte ich bereits 2012 zusammengestellt. Ich hatte mir den Sarekführer von Claes Grundsten besorgt und danach die Tour geplant (Das Buch finde ich übringens sehr gelungen und kann es jedem Sarekwanderwilligen nur empfehlen). Ich war von der Hochebene Luohttoláko sehr angetan, daher stand früh fest, dass die Tour irgendwie da entlang gehen soll. Der Rest hat sich dann fast schon von alleine ergeben, als es feststand, dass es von Ritsem nach Kvikkjokk gehen soll. Ich fand an der Route sehr gut, dass sie sich anspruchsmäßig gesteigert hat. Der fordernste Teil begann erst nach der Hälfte der Tour. Der letze Abschnitt war als Ausklang wieder recht einfach.

    An Essen hatten wir alle zum Frühstück 130g Müsli + 30g Milchpulver. Abends gab es 500g Grundnahrungsmittel (Nudeln, Couscous, Reis,...), wo noch ungefähr 200g sonstige Zutaten hinzukamen. Für über den Tag hat jeder sein eigenes Essen zusammengestellt. Im Schnitt kamen wir so alle auf rund 3500 kcal pro Tag. Für Matthias und mich hat das ganz gut gepasst, für Marcus war es etwas zu viel. Wenn ich allerdings anstrengendere Touren machen würde, müsste ich noch rund 500 kcal mehr pro Tag für mich einplanen.

    Über das Rucksackgewicht haben wir vorher lange debattiert. Klar war allen, dass es möglichst leicht sein muss, aber das Dinge weglassen fiel schwer. Wir haben das ganze Gemeinsschaftszeug gleichmäßig verteilt. So war jeder für sein Rucksackgewicht komplett alleine verantwortlich.
    Auffallend war, dass mein Rucksack von allen der leichteste war, obwohl ich einen viel zu schweren Schlafsack (1,8kg) und mit der Trail lite eine schwere Isomatte dabei hatte.
    Ich habe dann versucht, die anderen zu überzeugen noch das ein oder andere da zu lassen, aber nur mit bedingten Erfolg. Das Problem war allerdings bereits eingeplant. Die Lösung lag in unserer Anreise. Wir sind mit dem Auto gefahren und haben einen Stopp beim Skuleskogen Nationalpark gemacht. Wir sind 24h durchgefahren, dabei konnte einer mehr oder weniger auf der Rückbank geschlafen. Mittags kamen wir dann beim Skuleskogen an. Dort haben wir auf die Rucksäcke noch je zwei Bier drauf geladen und sind vollgepackt und übernächtigt zu einer Tour aufgebrochen. Klar war, wenn wir das nach 24h Autofahrt packen, dann wirds auch im Sarek klappen. Ich kannte die Runde schon vorher und wusste daher, dass es als Probetour gut geeignet ist (Ein paar knackige Anstiege, steinige Wege...) Matthias und ich kamen noch ganz gut voran, nur wurde dabei Matthias von höllischen Rückenschmerzen geplagt. Bei Marcus lief es nicht wirklich rund und er musste alle paar hundert Meter pausieren. Das Ende vom Lied war, das bei uns allen noch diverses Zeug aus dem Rucksack flog. Gerade bei Marcus flog noch recht viel raus. Ohne die Probetour wäre die Wanderung im Sarek wohl nicht so gut verlaufen.
    Zuletzt geändert von Meron; 23.11.2014, 12:17.

  • Linnaeus
    Dauerbesucher
    • 21.02.2006
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    • Meine Reisen

    #2
    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

    Ein Bericht über eine Sarek-Tour!

    Ich freu ich immer wieder drüber! Bin gespannt!

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    • Meron
      Erfahren
      • 27.07.2012
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      #3
      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

      Testtour durch den Skuleskogen.


      Nach etwas mehr als 24h Autoanreise kommen wir nachmittags im Skuleskogen NP an.
      Wir laden in unsere Rucksäcke noch je zwei Bier für den Abend hinzu, verstauen noch diverses andere Zeug und los geht's.


      Matthias und Marcus am Start


      die ersten Meter


      zunächst durch Wald - hier mit mir (Paul) und Marcus


      dann auch über kleinere Blockfelder. Die Blockfelder im Skuleskogen NP sind Ablagerungen der ehemaligen Meeresküste.


      Wir biegen von unserem Hauptweg ab und nehmen eine Einbahnstraße hinauf zu einem Aussichtspunkt.

      Spätestens hier war klar: Marcus hat sich mit seinem Rucksackgewicht übernommen. Durch waren wir alle drei, allein schon wegen der Autofahrt. Matthias und ich kamen aber noch in einem normalen Tempo vorwärts. Marcus war recht langsam und musste dennoch alle paar hundert Meter pausieren. Für die kurze Strecke im Skuleskogen war das ok. Im Sarek hätte das nicht funktioniert.


      Aussicht von oben


      wieder auf unserem Rundkurs


      Aufstieg zur Schlucht


      Als ich 2011 hier das erste Mal war, war ich etwas enttäuscht. Ich hätte eine größere Schlucht erwartet. Nur, die große kommt noch


      Da ist sie (Die Schlucht diente auch als Drehort in Ronja Räubertochter)


      Es ging noch den Berg hinab zur Hütte am See.


      An der Hütte

      Hier waren auch noch ein paar andere Wanderer, die hier übernachteten. Zusätzlich zum abendlichen Standardprogramm gab es noch das Extrabier und schwimmen im See. War sau warm (der See nicht das Bier)




      unser Lager


      finnische Nachbarn

      Nächster Morgen: der kürzere ~5km Rückweg war auch schön, aber weniger spektakulär.




      jetzt ging es am Meer entlang.


      Am Auto zurück stellten wir fest, dass wir es nicht wie geplant nach Kvikkjokk schaffen würden. Dort wollten wir eigentlich unser Auto parken und den Bus nach Jokkmokk nehmen. Wir haben dann neu geplant und sind nur bis Jokkmokk gefahren. Von dort ging es per Bus weiter nach Porjus und nach einer Übernachtung weiter mit dem Bus nach Ritsem.
      (Danke Henning für die Infos!)
      Die Parkplatzsituation in Jokkmokk war recht unklar, da wir nicht wussten, ob wir unser Auto einfach abstellen durften. Die Auskunft der Bevölkerung rechte von "gar kein Problem" zu "maximal 24h sind erlaubt". Wir haben es schließlich nach Nachfrage auf den Privatplatz einer Tankstelle abstellen dürfen.

      Ergebnisse der Testwanderung:

      -Hat Spaß gemacht
      - Zelt hat gehalten (Wir hatten das Wechsel Forum 3 in UL, eigentlich ein gutes Zelt, nur sind beim Testaufbau vor der Tour zwei Stangen gebrochen)
      - Marcus Rucksack war zu schwer, da flog noch einiges raus.
      - Bei Matthias lief es zwar, nur hat sein Rücken höllisch weh getan. Da flog dann auch noch was aus dem Rucksack.
      - Bei mir flog noch die Ersatzhose raus, da mein Rucksack sich leicht überladen angefühlt hat (einschnürende Träger). Ich hatte meinen Deuter nicht mit, sondern habe mir den high peak zenith ausgeliehen, da dieser mehr Außenschlaufen als meiner hat. Das war auch praktisch, nur hat mir die Tour gezeigt, dass ich ihn nicht so schwer wie mein Deuter beladen durfte.

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      • Linnaeus
        Dauerbesucher
        • 21.02.2006
        • 605

        • Meine Reisen

        #4
        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

        Skuleskogen - ein wunderbarer Aperitiv zu euerem Sarek-Tourbericht.

        Danke!

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        • Mika Hautamaeki
          Alter Hase
          • 30.05.2007
          • 4006
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          #5
          AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

          Hui, das läßt sich gut an, freue mich schon auf den Rest des Berichts.
          Kurze Frage: Wieso wolltet/konntet ihr nicht in Kvikkjokk die Karre abstellen? War das nur ein Verbindungsproblem oder sprach etwas anderes dagegen?
          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
          A. v. Humboldt.

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          • collis
            Neu im Forum
            • 15.08.2014
            • 7
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            #6
            AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

            (Für Bilder gilt [P] - Paul / Meron, [M] - Matthias / collis)

            Den Bus in Kvikkjokk hätten wir zeitlich nichtmehr erreicht, also fahren wir von Jokkmokk. Kaum haben wir alles gepackt, regnet es
            [M]

            Am Busbahnhof gibt's dann neben Regen aber noch ein nettes Haus zu bestaunen:
            [P]

            Die Fahrt nach Porjus nimmt sich regentechnisch nichts und wir haben das Gefühl, dass uns das Wetter noch schnell klar machen will, das wir wirklich in der niederschlagsreichsten Gegend von ganz Schweden sind. Die Ankunft in Porjus ist dann allerdings erfreulich trocken und wir laufen von der Bushaltestelle Richtung der örtlichen Erhebung. Mit ausreichend Abstand zu umliegenden Häusern zelten wir dann unterhalb einer Stromleitung und kochen, beharkt von nimmersatten Moskitos unser Abendessen (Linsen mit Speck).

            Der Bus nach Ritsem fährt am nächsten Tag an der Haltestelle unserer Ankunft ab. In Ritsem angekommen steigen wir am Anleger aus.

            Das Áhkká-Massiv empfängt uns gebührend:
            [P]

            Nachdem uns das Boot in Anonjalme abgeladen hat gibt es kein zurück mehr (warum auch ):
            [M]

            Also dann, los auf dem Padjelantaleden,
            [P]

            und über den Vuojatädno.
            [M]

            Nach einer Weile biegt dann ein Pfad Richtung Sarek ab, und wir mit:
            [M]
            (Pauls Bild ist an dieser Stelle schöner, aber auf meinem ist er zu sehen ;) )

            Zur Begrüßung gibt es dann erstmal Moltebeeren
            [P]

            Dann allerdings einen satten Anstieg,
            [P]

            der mit einer wunderbaren Aussicht belohnt wird.
            [M]
            (wahlweise auch als Werbefoto für Pinewood zu verwenden )

            Da unser zweiter Wandertag insgesamt eher ein halber ist, suchen wir auch schon bald eine schöne Stelle zum Zelten, die wir nah an einem Bach finden.
            [P]

            Nach dem Essen bleibt sogar noch Zeit, Bilder von Wollgras, der Landschaft und fotografierenden Menschen zu machen.
            [M]

            An diesem ersten halben Tag sind die Rucksäcke noch recht schwer und die richtige Einstellung für meinen habe ich auch noch nicht ganz gefunden. Nichtsdestotrotz blicke ich sehr gespannt auf die kommenden Tage.

            ESSEN: Polenta (mit Parmesan)
            Zuletzt geändert von collis; 26.08.2014, 21:33. Grund: Tags für Bilder eingefügt, Essen in Porjus ergänzt

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            • Meron
              Erfahren
              • 27.07.2012
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              • Meine Reisen

              #7
              AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

              Noch zur Ergänzung ein paar meiner Lieblingsfotos der ersten Sarek Etappe



              nach dem Bootstransfer


              nach dem Bootstransfer


              am Padjelantaleden


              Matthias auf der Brücke als 2 Meter Maßstab


              Áhkká

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              • Meron
                Erfahren
                • 27.07.2012
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                #8
                AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                2. Etappe

                Der zweite Tag war ein durch und durch typischer zweiter Wandertag. Die Rucksäcke noch schwer, die erste Euphorie verflogen und noch nicht so ganz richtig angekommen. Dazu noch der Tag mit dem miesesten Wetter der Tour (im Großen und Ganzen hatten wir wettermäßig aber viel Glück gehabt), eher anstrengenderes Terrain und wenig Abwechslung. Also wohl der Tag, der in unserem Ranking ganz unten landet. Dennoch gab es einiges Beeindruckende zu sehen und erleben und ich möchte diesen Tag nicht missen.

                Es ging geute bis zum Niják.


                Gute Laune am Morgen.

                Heutige Hauptbeschäftigung: Regenhose aus, Regenhose an, Regenhose aus, Regenhose an... Dazu auch mal Regenjacke aus, Regenjacke an... Manchmal sind wir in den Pausen dazwischen auch zum Laufen gekommen.




                Die Áhkká




                der Sjniuvtjudisjávrási auf 699, Blick hinüber zum Gisuris




                im Hintergrund: Unser Etappenziel, der Niják




                unsere erste Furt am Rákkasjåhkkå

                Hier dachten wir eigentlich auch ohne furten rüberzukommen. Ein Stück weiter oben sah es immer so aus als würde es gehen. Irgendwann hatte ich aber keine Lust mehr den Trugbildern hinterher zu laufen.


                der Niják kommt langsam näher

                Es gab die Mittagsrast an einem großen schiefen Stein als Wetterschutz





                Und der Niják kommt immer noch näher


                Blick zur anderen Talseite


                und der Niják kommt noch ein wenig näher


                Es folgte die größte Herausforderung des Tages


                die Furt des Suottasjjåhkå

                Die Furt war bei Claes Grundsten nicht als besonders schwierig beschrieben. Von daher war ich von der Breite und der Strömung des Gewässers leicht überrascht. Vor allem beunruhigte mich leicht, dass wir später noch an Furten kommen sollten, die von der Beschreibung deutlich anspruchsvoller klangen. Wie sich dann aber im Nachhinein herausstellte war das hier die schwierigste Furt der Wanderung. Entweder waren die Wasserstände einfach sehr anders als Claes Grundsten hier vorbeikam oder wir hätten den Fluss woanders furten müssen. Später haben wir festgestellt, dass Claes Grundsten empfiehlt den Fluss ein paar hundert Meter weiter oben zu furten. Vielleicht für das nächste mal...

                Wir suchten eine möglichst breite Stelle mit ein paar Inseln dazwischen. Den ersten Versuch mussten wir abbrechen. In der Mitte des ersten Hauptarms hätte das Wasser Hüfttiefe erreicht. Ein Stück weiter oben ging es dann. Das Wasser reichte nur bis maximal an die Oberschenkel. Was an der ganzen Furt besonders fies war, war das Flussbett. Hier lagen extrem große unförmige Steine. Mal reichte nach einem Schritt, dass Wasser nur bis zum Fußknöchel, um darauf beim nächsten Schritt wieder bis zum Oberschenkel zu reichen. Wir kamen also extrem langsam voran und brauchten für die ganze Querung ganz schön lange. Vielleicht 20 Minuten (ohne Furtstelle suchen und umziehen), genau auf die Uhr geschaut habe ich nicht. Zu allem Überfluss fing es während der Querung noch an zu regnen.


                geschafft!


                Blick zurück zur Furtstelle. Sieht leichter aus als einige Fotos von späteren deutlich leichteren Furten.


                Matthias am Niják

                Ab jetzt war es deutlich leichter zu laufen. Wir kamen jetzt ins Ruohtevágge. Hier gab es viele Wiesen und nur lediglich kleinere Oser erschwerten etwas das vorankommen.


                im Ruohtesvágge

                Ab jetzt zog eine Herde Rentiere nach der nächsten an uns vorbei





                den Nijákjågåsi galt es noch zu queren, was mit einem geduldigen Steingehopse möglich war.


                Gehopse am Nijákjågåsi

                Kurz danach bauten wir unser Zelt auf.



                Gekocht wurde wegen Regen und Wind heute im Zelt. Bannocks mit Tomatensuppe und Salami
                Zuletzt geändert von Meron; 26.08.2014, 13:14.

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                • collis
                  Neu im Forum
                  • 15.08.2014
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                  • Meine Reisen

                  #9
                  AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                  3. Etappe (Vágge, Vágge, Kuchen)

                  Niják - Ruohtesvágge - Skárjá

                  So, langsam finde ich auch eine Form, in der ich das hier schreiben möchte
                  Die Überschrift entspringt meinen handschriftlichen Notizen, die ich während der Wanderung als Reisetagebuch angelegt habe.

                  Spätestens am dritten Tag haben auch wir festgestellt, dass wir alle einen Gegenstand vollkommen umsonst mitgenommen haben: die Stirnlampe. Wir gehen meist bis abends um 19 oder 20 Uhr, müssen aber nie Bedenken haben, keinen Platz zum Zelten mehr zu finden, weil es zu dunkel wäre ... um 23 Uhr wird es dann dunkler. Mehr aber auch nicht

                  Heute gehen wir um 11:30 Uhr los. Auf uns wartet ein schönes Tal und zwei unterschiedliche Furten: Smájllájåhkå (schwieriger) und ein Fluss weiter in Richtung Skárjá.

                  Doch jetzt erstmal Zelt abbauen und los:
                  [M]

                  Durch das graue,
                  [M]

                  schöne Tal.
                  [P]

                  Da gibt es Blumen,
                  [P]

                  mich
                  [P]

                  und Gletscher.
                  [P]

                  Und natürlich durften wir, wie erwähnt Furten, was Paul im Falle des Smájllájåhkå in den folgenden beiden Bildern sehr gut festgehalten hat:

                  Smájllájåhkå
                  [P]

                  Smájllájåhkå furten
                  [P]

                  Ich bin an allen Tagen mit zwei Kniebandagen gelaufen, da ich Probleme oder zumindest Problempotzenial mit meinen Knie mitbringe. Um die Bandagen vor Nässe zu schützen habe ich die Regenhose beim Furten am Anfang noch angezogen. Später habe ich darauf verzichtet, weil es irgendwie auch immer funktionierte, ohne dass sie nass geworden wären.

                  Also weiter im Tal.
                  [P]

                  Und weiter schön.
                  [P]

                  Das muss auch mal gemeinsam genossen werden:


                  Und dann, Skárjá. Da wir am dritten Tag immernoch relativ schwere Rucksäcke haben, freuen wir uns sehr über die Ankunft
                  [M]

                  Und treten ein
                  [M]

                  in die gute Stube:


                  ... merkwürdig, dass es so viele Menschen mit "Verewigungsbedürfnis" zu geben scheint. Die Wände sind vollgeschrieben. Wir verzichten auf die Wände und schreiben in das dort ausliegende Buch unsere Tour und liebe Grüße

                  Was wir dort getan haben, wie es uns gefiel und was es zum Abendessen gab, erfahrt ihr in der Fortsetzung ...

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                  • Meron
                    Erfahren
                    • 27.07.2012
                    • 141
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #10
                    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                    Auch wenn Matthias noch von Skárjá berichten wird, schreibe ich schon mal für den nächsten Tag weiter. Für die Chronologie ist die kleine Lücke nicht so wichtig.

                    4. Etappe

                    Heute war der einzige Tag, wo uns die Routenbeschreibung von Claes Grundsten etwas verwirrte. Es ging ins Álggavágge. Diese Tour wird im Buch entgegen unserer Laufrichtung beschrieben. Wir wollten von der beschriebenen Tour ins Niejdariehpjvágge abbiegen und mussten von daher schauen, inwieweit die Beschreibung auch zu unserem Ziel passt. Es hätte ja auch sein können, dass wir sonst an der anderen Talseite gestanden hätten und ein Fluss das Abbiegen ins Niejdariehpjvágge verhindert hätte.

                    Das Problem bei der Routenplanung: Der Text beschrieb den Weg auf der Südseite des Álggavágges, jedoch verlief der im Buch eingezeichnete Routenverlauf auf der Nordseite des Tals, wo auch der in der Karte eingezeichnete Trampelpfad verläuft. Meine Überlegung war, dass wohl beide Talseiten ohne weiteres bewanderbar sind, vielleicht haben wir den Text aufgrund der "falschen" Richtung aber auch falsch verstanden. Da wir später eh nach Süden abbiegen mussten und ich im Zweifel den ausführlich beschriebenen Text überzeugender fand, haben wir uns für die Südseite entschieden. Wie sich später herausstellte ein Fehler...

                    Morgens sind wir gegen sieben aufgestanden und wurden von einem herrlichen Regenbogen begrüßt, der genau über dem Zelt unserer Nachbarn stand.


                    [P]


                    [P]


                    [M]

                    Los ging es bei super Wetter Richtung Westen.

                    Blick auf den Guohperskájdde (1644 Meter). Links vom Berg geht es ins Álggavágge.

                    [P]

                    Der Blick Richtung Rapadalen war fantastisch.

                    [P]


                    [P]


                    [P]

                    Wir steigen langsam ab ins Tal.

                    [p]

                    Hier kam uns ein Wanderer entgegen. Er erzählte er hätte die letzten zwei Tage fast nur Sonne gehabt. Regen gab es bei ihm nie. Das zeigt wie lokal Wetter im Gebirge sein kann. Bei uns gab es zwei Tage zuvor nur eine graue Wolkendecke mit vielen Schauern.

                    Den Guohperjåhka galt es zu furten,

                    [P]

                    was hier problemlos möglich war.

                    [P]

                    Wir behielten die Neoprensocken und unsere Furtschuhe an und liefen so die 500 Meter bis zur nächsten Furt bei Algganjálmme.

                    dazwischen noch ein Rentierzaun.

                    [P]

                    Algganjálmme

                    [P]


                    [P]

                    auf der anderen Seite mit Blick zum Helikopter

                    [M]

                    Jetzt gab es ein Problem,

                    [P]

                    den Áhkájåhkå.

                    Laut Beschreibung sollte er sich unten in mehrere Arme aufteilen und leicht zu furten sein. Laut Karte soll auch ein Teil nach Osten und ein Teil nach Westen abbiegen, also hier auch die Wasserscheide liegen. Blöd nur, dass er sichs inzwischen anders überlegt hat und nur nach Osten floss. Dazu gab es zwar eine Aufteilung in mehrere Arme, nur war davon der Hauptarm nicht betroffen. An eine Querung war hier nicht zu denken. Ein langsames Vortasten zum ausprobieren war nicht möglich, da es von einer Kiesbank direkt tief runter in schnell fließendes Wasser ging.
                    Also sind wir bergauf gelaufen in der Hoffnung eine bessere Stelle zu finden. Da sah es dann erst so aus:


                    [P]

                    [P]

                    An einer Stelle sah es so aus als hätte man vielleicht springen können. Genauer angesehen habe ich mir das aber nicht, da für Matthias und Marcus ein Sprung nicht in Frage kam.

                    Noch weiter oben sah es dann so aus:

                    [P]

                    Wir sind weiter hoch in der Hoffnung eine sichere Schneebrücke zu finden. Eine Stelle sah auch nicht schlecht aus, nur war sie nicht vollständig einsehbar und komplett ausschließen, dass die Brücke irgendwo wesentlich dünner als an den sehr dicken einsehbaren Stellen war, konnten wir nicht. Hinzu kam, dass es im Falle eines Einbruchs mehrere Meter runter in einen reisenden Gebirgsbach ging. Wir schauten also weiter und stiegen immer weiter auf. Ich ging irgendwann vor und konnte dann schon bis zum Gletscher blicken. Hier gab es keine Schneebrücken mehr und die Furtstellen sahen zwar machbar, aber immer noch sehr schwierig aus.

                    Wir berieten uns also. Marcus wollte über die Brücke gehen. Ich wollte nicht, hätte mich aber überstimmen lassen, wenn Marcus vorgeht. Matthias hat dann für sich entschieden, dass er auf gar keinen Fall diese Schneebrücke nutzen möchte. Wir überlegten verschiedene Optionen durch und entschieden uns für den Rückweg. Die Furt bei Algganjálmme war nämlich komplett sinnlos gewesen, da der Áhkájåhkå eben nicht wie auf der Karte verzeichnet in beide Talseiten floss und so eine Querung eigentlich nie nötig gewesen wäre.

                    Es ging also zurück und wieder über die Furt bei Algganjálmme, rund vier Stunden Zeitverlust.

                    Jetzt ging es aber ohne Probleme und ohne gemeine Flüsse weiter, rein ins Álggavágge.

                    Über eine große Wiese

                    [P]

                    Blick zurück:

                    [P] Beim Ende vom Regenbogen ging es vorher den Berg rauf, in der Hoffnung eine Quermöglichkeit für den Áhkájåhkå zu finden

                    Wir gingen gemütlich auf die südliche Talseite bevor es weiter östlich wieder in der Mitte des Tals einen Fluss geben sollte. Der wäre aber jederzeit einfach zu queren gewesen.


                    [P]


                    [P]

                    Glockenblumen gab es häufig

                    [P]

                    und gute Laune.

                    [M]


                    [P]

                    Kleine Gebirgsbäche gab es auch hin und wieder.

                    [M]


                    [P]

                    für heute geschafft

                    [P]


                    [M]
                    Zuletzt geändert von Meron; 27.08.2014, 14:32.

                    Kommentar


                    • dingsbums
                      Fuchs
                      • 17.08.2008
                      • 1503
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                      • Meine Reisen

                      #11
                      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                      Zitat von Meron Beitrag anzeigen
                      Los ging es bei super Wetter Richtung Osten.
                      Das andere Osten, oder?

                      Das mit dem Áhkájåhkå war ja wirklich ärgerlich. Man könnte sich schon fragen, warum ihr überhaupt auf die Idee kamt, einen Fluss zweimal queren zu wollen ... Aber mir hätte das wohl genauso passieren können.

                      Ansonsten, danke für den Bericht.

                      Kommentar


                      • Meron
                        Erfahren
                        • 27.07.2012
                        • 141
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                        • Meine Reisen

                        #12
                        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        Das andere Osten, oder?
                        äh, ja. Danke, habs korrigiert.

                        Zitat von dingsbums Beitrag anzeigen
                        Das mit dem Áhkájåhkå war ja wirklich ärgerlich. Man könnte sich schon fragen, warum ihr überhaupt auf die Idee kamt, einen Fluss zweimal queren zu wollen ... Aber mir hätte das wohl genauso passieren können.

                        Ansonsten, danke für den Bericht.
                        Auf die Idee kamen wir, da die Route so beschrieben war. Rein von der Karte her hat es nicht so viel Sinn gemacht, aber es sind ja nicht immer alle Hindernisse auf der Karte zu erkennen. Von daher hatte ich da volles Vertrauen in Claes Grundsten und war mir eigentlich ziemlich sicher, dass es da schon irgendeinen guten Grund geben wird.

                        Was man der Beschreibung aber zu gute halten muss ist, das der Áhkájåhkå nicht mehr so floss wie er auf der Karte eingezeichnet ist. Laut Karte fließt ein Arm davon weiter nach Westen. Den hätten wir dann auch queren müssen, um auf die Südseite zu kommen. Da es diesen Arm aber nicht gab, war die ganze Aktion eben völlig unnütz.

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                        • collis
                          Neu im Forum
                          • 15.08.2014
                          • 7
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                          Nachtrag zur 3. Etappe

                          Natürlich haben wir nix großartig anderes gemacht als andere, die dort vorbeikamen. Vor Allem aber eines: Bilder.

                          Und kochen natürlich. Allerdings gestaltete sich das erstmal in Sachen sauberes Wasser finden gar nicht so einfach. Wir hatten uns schon damit abgefunden, Wasser aus dem Smájllájåhkå zu nehmen und das sich dann absetzen zu lassen. Die Lösung gab es dann allerdings durch andere Wanderer, die in Richtung eines kleinen Baches liefen, den wir dann auch für Frischwasser benutzt haben (Von der Nothütte aus am Fluss-Canyon entlang Richtung Südwesten zum Zaun). Da fließt ein kleines Bächlein mit klarem Wasser. Wichtig zu wissen, wie ich finde.

                          Zu Essen gab es Tortellini mit Käse. Mjam

                          Die Sommerbücke. Nur eine Person gleichzeitig.
                          [P]

                          Mehr Sommerbrücke:
                          [P]

                          Hach, wie schön es hier ist:
                          [M]

                          Insgesamt war es noch ein sehr entspannter Abend.
                          Ach ja, meinen handschriftlichen Notizen entnehme ich gerade den Eintrag "Füße stinken" ... War da wohl gerade sehr präsent

                          Kommentar


                          • DerNeueHeiko
                            Alter Hase
                            • 07.03.2014
                            • 3151
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                            Zitat von collis Beitrag anzeigen
                            Nachtrag zur 3. Etappe
                            Die Sommerbücke. Nur eine Person gleichzeitig.
                            Zwei hält sie auch aus - die Warnung, nur eine Person, steht ja nur auf der Ostseite, dafür dort zweimal (zumindest am ca. 9. August 2014)

                            MfG, Heiko

                            Kommentar


                            • Meron
                              Erfahren
                              • 27.07.2012
                              • 141
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                              5. Etappe

                              vom Álggavágge über das Niejdariehpvágge ins Sarvesvágge

                              Der Tag begrüßte uns mit super Wetter. Bald waren wir unterwegs. Wir waren gespannt, da es heute zum ersten Mal etwas höher hinausging. Das Niejdariehpvágge ist ein Pass zwischen dem Álggavágge und dem Sarvesvágge und erreicht eine Passhöhe von 1180m.

                              Kurz nach dem Aufbruch


                              unser Weg führte uns oft durch Gestrüpp. Manchmal gab es Wildpfade, die dann aber häufig mitten in den Ästen abbrachen. Klingt vielleicht stressig, aber das Hindurchzwängen hat eigentlich viel Spaß gemacht.



                              Blick zurück




                              Hier ging es links hoch.


                              Der Aufstieg beginnt.


                              Am Beginn wartet eine steilere Stelle.


                              Blick zum Álggajávrre


                              noch ein Blick zurück


                              der Blick hinauf


                              weiter oben wird es steinig


                              Bis hierhin war der Weg recht einfach zu gehen. Außer einem steileren Anstieg am Beginn des Aufstiegs ging es recht konstant auf einfacheren Untergrund nach oben. Weiter oben ist es anstrengender. Hier gibt es fast nur Blockfelder. Dabei sind einige recht unangenehm zu gehen, da es hier viele große aber dennoch wacklige Blöcke gibt.

                              fast oben


                              Mittagsrast an der Scheitelhöhe


                              Blick von der Scheitelhöhe über die Passhöhe zum Schuttkegel des Niejdariehppe


                              Der Abstieg ins Sarvesvágge war sehr leicht zu gehen. Das Schneefeld erleichterte sehr den Abstieg.




                              Blick ins Sarvesvágge nach Westen


                              und nach Osten


                              und nach Südsüdwesten


                              weiter am Abstieg


                              Blick zurück zum Niejdariehpvágge


                              Das Sarvesvágge war eines der freundlichsten Täler, die wir passierten.


                              Matthias und ich nutzen diesen See für ein Bad. Bei dem Wetter war das wirklich super.


                              wir sind auf der südlichen Seite des Sarvesvágge gelaufen. Hier war es weiter unten recht sumpfig und auf der Höhe gab es Blockfelder. Nichts schwieriges, aber das Vorankommen hat sich so verzögert. Wie wir an Wanderern auf der anderen Talseite sehen konnten, ging es da wohl etwas besser voran.

                              Schön war es hier überall (hinten sieht man wieder das Niejdariehpvágge).




                              Genug für heute! Irgendwann zwischen sieben und acht bauen wir unser Zelt auf.
                              Ein sehr schöner Tag mit vielen tollen Ausblicken ging zu ende.

                              Zuletzt geändert von Meron; 31.08.2014, 11:04.

                              Kommentar


                              • Linnaeus
                                Dauerbesucher
                                • 21.02.2006
                                • 605

                                • Meine Reisen

                                #16
                                AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                Cooool!

                                Und was für ein Wetter!

                                Zitat von Meron Beitrag anzeigen
                                unser Weg führte uns oft durch Gestrüpp. ... Klingt vielleicht stressig, aber das Hindurchzwängen hat eigentlich viel Spaß gemacht.
                                Dann hattet ihr
                                1. keinen Regen [x]
                                ... und ...
                                2. keine Mücken [?]
                                ... oder ihr seid
                                3. ganz besonders masochistisch [?]

                                Kommentar


                                • Meron
                                  Erfahren
                                  • 27.07.2012
                                  • 141
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                  Zitat von Linnaeus Beitrag anzeigen

                                  Dann hattet ihr
                                  1. keinen Regen [x]
                                  ... und ...
                                  2. keine Mücken [?]
                                  ... oder ihr seid
                                  3. ganz besonders masochistisch [?]
                                  Bei 2 ein [x]. Wir waren fast die ganze Wanderung in Höhen unterwegs, wo sich normalerweise kaum eine Mücke hin verirrt. Nur auf dem Hinweg zum Sarek (Porjus) und am Schluss der Wanderung waren wir in bewaldeten Gebieten, wo es viele Mücken gab.

                                  Bei 3 kein [x]. Wir hatten einfach vorher schon gute Laune und ich erinnere mich an solchen Stellen immer an irgendwelche happy-Abenteuer Filme aus den 80ern, was dann noch mehr Spaß erzeugt. Was vermutlich auch viel aus gemacht hat war, dass wir generell mehr als genug Zeit für unsere Tour hatten und von daher eine Behinderung nie Zeitstress verursacht hat.

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                                  • Meron
                                    Erfahren
                                    • 27.07.2012
                                    • 141
                                    • Privat

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                                    #18
                                    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                    6. Etappe

                                    Hinauf ins Jiegnavágge


                                    Bei weiterhin tollem Wetter ging es erst noch 2-3 km durch das Sarvesvagge.



                                    Bald ging es dann allmählich den Hang hinauf, um südlich ins Jiegnavágge aufzusteigen.


                                    Wir folgten heute zunächst nicht der Routenbeschreibung von Claes Grundsten, sondern stiegen auf der östlichen Seite des Jiegnavágge auf. Das ergab sich von alleine, da wir aus anderer Richtung zu der Route einstiegen. Ich glaube unsere Seite war auch die bessere Wahl. Es gibt auf der anderen Seite nämlich steilere Stellen, die nach unten sehr steil abfallen.

                                    Blicke ins Sarvesvágge nach Westen




                                    Noch am Beginn des Aufstiegs


                                    Links vom Gipfel (Tsáhkok) ging es hinauf.


                                    Blick zurück


                                    Nochmal Blick nach vorne. Unser Pass (der Linke) liegt auf 1300m.


                                    Die östliche Seite hat den Nachteil, dass man zwei Gletscherbäche queren muss. Einer davon war fast komplett mit Schnee bedeckt.

                                    Der hier:


                                    Vermutlich hätte man auch problemlos über die Schneebrücke laufen können, da es aber nicht gut einsehbar war und der Umweg nicht weit schien, haben wir kurzerhand entschlossen, sicherheitshalber obenrum zu laufen.

                                    War steiler und weiter als gedacht


                                    Dafür war dann oben die Aussicht grandios.

                                    Hier Blick zurück nach der Querung. Matthias und Marcus sind noch am verschnaufen.


                                    Das Sarvesvágge noch einmal


                                    Ursprünglich hofften wir einfach auf der Höhe zum Pass weiter laufen zu können. Da es aber steiler als erwartet war, lief es sich nicht ganz so prächtig und wir sind doch wieder runter.



                                    Die scheinbare Passhöhe. Wie so oft ging es dann aber noch weiter. Wenn auch nur mit sanfteren Steigungen.


                                    Der steilste Abschnitt war geschafft.


                                    Fast die Passhöhe. Der Wind war hier ziemlich am Blasen.


                                    Geschafft! Weiter hinten sieht man bereits Teile vom Pårte-Massiv und davor einen Zipfel der Luohttoláhko Hochebene.




                                    Die erreichte Höhe sollten wir für die kommenden drei Tage nicht wesentlich verlieren.



                                    Blick nach Süden zum Tsáhkok


                                    Nach und nach war das Pårte-Massiv immer besser zu sehen.


                                    Erstaunlich viel Wasser versperrte unseren Weg. Gelegentlich gab es aber Schneefelder auf denen es sich prima lief.


                                    Viel früher als geplant erreichten wir unser Etappenziel.


                                    Noch weiter laufen machte keinen Sinn, da wir noch zum Svenonius glaciar und zum Jiegnatjåhkkå wollten. Eigentlich war das erst für den nächsten Tag geplant. Da es aber noch recht früh war, haben wir das nach vorne verschoben. Es gab erst einen Kakao zum Lebensgeister wecken und dann ging es mit leichtem Gepäck weiter.

                                    Hoch zum Eisfall des Svenonius glaciar


                                    Am Eisfall


                                    Blick übers Tal


                                    Matthias und ich wollten noch auf den Südgipfel des Jiegnatjåhkkå, um über den Gletscher schauen zu können. Marcus war das zu heavy, der daher zum Zeltplatz zurück ging.


                                    Es ging erst recht lange steil meist auf allen Vieren den Schuttkegel hinauf.




                                    Weiter oben musste man dann über steile Felspartien klettern. Ich kletterte gerade die steilste Passage hinauf als Matthias meinte, er wolle nicht mehr weiter, da ihm das zu steil wäre. Dabei braute sich über dem Gletscher auch noch eine dunklere Wolke zusammen. Das Gute war, dass wir für den Blick über den Gletscher schon hoch genug waren. Unsere Hauptmotivation für den Aufstieg war also geschafft und es sah wirklich sehr beeindruckend aus. Ich bin dann auch direkt mit runter. Viel Abstand zu Matthias war aber nötig, da hier einiges an Steinen polterte.

                                    Auf dem Weg nach oben sah es so aus




                                    Der Abstieg ging zwar langsam aber problemlos vonstatten.

                                    Noch Abendessen am Zelt und dann war es das für heute.
                                    Zuletzt geändert von Meron; 31.08.2014, 19:19.

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                                    • Pielinen
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                                      • 29.08.2009
                                      • 1371
                                      • Privat

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                                      #19
                                      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                      Zitat von Meron Beitrag anzeigen
                                      Es folgte die größte Herausforderung des Tages die Furt des Suottasjjåhkå
                                      Immer wieder stolpert man über ähnliche Beschreibungen, genauso habe ich díe Querung in Erinnerung. Das war 1988 bei meiner ersten (von drei)Sarekwanderungen.
                                      Nachdem ich auf den glitschigen schiefen Steinen im trüben Wasser ausgerutscht war fing es auch prompt an in Strömen zu regen. Erst am nächsten Tag in der der Morgensonne konnte ich meine Sachen halbwegs trocken kriegen.
                                      Zuletzt geändert von Pielinen; 13.09.2014, 22:48.
                                      Wer nichts weiß muss alles glauben...

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                                        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                        Im Nebel
                                        Auf die Hochebene

                                        Der Tag beginnt mit dem Überhören des Weckers. Wobei Wecker vielleicht ein Wenig übertrieben ist für eine Casio Terroristenuhr. Der Tag beginnt also mit dem fast unhörbaren Gepiepse eines kleinen schwarzen Dings.

                                        Undurchdringlicher Nebel umgibt unser Zelt:
                                        [M]
                                        [M]

                                        Deshalb wird erstmal weitergeschlafen. Der Nebel zeigt sich hartnäckiger als erwartet. Irgendwann ist blauer Himmel zu sehen, nur um gleich wieder zu verschwinden. Da dämmert uns langsam, dass es auch sein könnte, dass sich unablässig Wolken durch unseren Pass zwängen. Nebel vergeht. Wolken gibt’s den ganzen Tag. Deshalb frühstücken wir dann doch, trinken noch ein Heißgetränk und los geht’s. Um 14 Uhr. Just da beschließen auch die Wolken, dass es genug ist für heute und wir haben freie Sicht.

                                        [M]
                                        [P]
                                        [P]

                                        Es dauert nicht lange und wir kommen, jenseits einiger Blockfelder zu wunderschönen Wiesen. Da wäre Rasten auch schön gewesen, aber dann wäre auch der Weg zum Eisfall länger gewesen. Also: Wirklich schön zelten lässt sich etwas jenseits des Eisfalls, nicht direkt in seiner Nähe. Dann treffen wir auf unsere erste Schneebrücke, die wir tatsächlich queren. Weiter geht’s entlang der Höhenlinie.

                                        Da gibt’s dann auch Moos:
                                        [M]

                                        Und andere Wanderer. Man bedenke, es ist ein tendenziell weniger begangener Teil des Sareks. Wir treffen drei Leute. Und ein Gewitter. Das zieht zum Glück vorbei.
                                        Offen bleibt für mich die Frage, wo man sich auf der Hochebene hätte wirklich sicher hinretten können um das Unwetter gefahrlos überstehen zu können. In eine Mulde, wenn es keine gibt? An eine Felswand, wenn keine da ist? Schwierig … wir hätten dann wohl sowas wie auf dem Rucksack kauern gemacht.

                                        Gezeltet wird am Ende des Tages vor dem Pårte-Massiv, nordwestlich des namenlosen Sees. Im Grundsten empfohlen und für uns für sehr gut befunden. Den Rest des Abends verbringen wir mit Ölnudeln essen (sehr lecker) und Pårte Massiv berstaunen (sehr beeindruckend).

                                        [P]
                                        [P]

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