[SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

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  • Mortias
    Fuchs
    • 10.06.2004
    • 1261
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    • Meine Reisen

    #21
    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

    Ein sehr schöner Bericht bisher. Da werden Erinnerungen an meine Sarek Tour letztes Jahr wach. Einige Plätze habe ich doch mal wieder erkannt. Bin mal gespannt wie es so weitergeht und was noch so landschaftlich zu sehen sein wird. Jedenfalls gefällt mir der mit gutem humoristischen Unterton versehende Schreibstil und die beschriebene gut ausgewogene Kombination aus Wandern und Urlaub. Hoffe mal, dass es dann bald ne Fortsetzung gibt.

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    • Meron
      Erfahren
      • 27.07.2012
      • 141
      • Privat

      • Meine Reisen

      #22
      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

      8. Etappe

      Gammeln am Nåite



      Heute ging es früh los, um den Nåite (1620 m) zu besteigen. Von der Luohttoláko Hochebene ist der Nåite nur ein kleiner Hügel. Aber vom Sarvesvágge steigt der Nåite 800 m steil an und ist ein ordentlicher Berg. Also für uns ein sehr leicht zu besteigender Berg, der aber die Aussicht eines hohen Berges geboten hat.

      Morgens lag er noch wolkenlos vor uns. Ich drängte daher etwas zur Eile.

      Hier noch beim Frühstück. Wie so oft mit Rentierherden als Aussicht.


      Leider war die Eile vergebens, da es sich auf dem Weg dorthin zu zog.

      Hier der Nåite noch fast ohne Wolken


      Durch mein Gedränge zum Aufbruch hat Matthias dummerweise seine Regenhose vergessen und es fing prompt an zu regnen. Glücklicherweise hatte ich einen 20g billig Notponcho im Rucksack, mit dem wir Matthias einen Rock basteln konnten.

      Der stand ihm richtig gut


      Auf dem Weg nach oben mit Blick zurück


      Und die Aussicht von oben nach Nordostost ins Sarvesvágge. Leider diesig, aber besser als nichts.


      Blick nach Nordwesten


      Marcus war sehr stolz auf sein Steinmännchen



      Am frühen Nachmittag waren wir wieder am Zelt und überlegten, was wir jetzt tun sollten. Unser nächstes geplantes Etappenziel war für heute außer Reichweite. Wir waren uns unsicher, ob es sinnvoll sei, diese Etappe dennoch zu starten. Einfach da wir an dem Punkt, den wir als gut zu erreichen sahen, keine gescheiten Zeltplätze vermutet hätten. Wie sich später herausgestellt hat, hätte es die in Massen gegeben.

      Wir lagen sehr gut in unseren Zeitplan. So gut, dass ich es zu dem Zeitpunkt schon nicht mehr sinnvoll fand unsere geplante Route überhaupt fortzusetzen, da sie mir viel zu kurz erschien. Ich wollte also umplanen und auf eine längere Strecke wechseln, aber Marcus war dagegen.

      Letztlich blieben wir daher mit dem Zelt einfach noch vor Ort. Mir war etwas langweilig und nach dem gestrigen Ausschlafen auch nicht nach erneutem Ausruhen zumute. Dummerweise gab es auch keinen Berg mehr in der Ecke, den ich mit einem halben Tag besteigen konnte. Letzlich bin ich dann aufs Geratewohl Richtung Pårte Massiv aufgebrochen. Marcus und Matthias blieben am Zelt zurück.

      Der Himmel spielte mal wieder Wetter Wechsel dich und ich stand nach 2-3 km in einem Wolkenbruch.


      War ziemlich beeindruckend, aber an sinnvoll weiterlaufen war da nicht mehr zu denken. Also wieder zurück Richtung Zelt. Bald war der Regen vorbei, das Wetter blieb aber sehr unstetig. Ich blieb daher in der Nähe des Zeltes an den vielen kleinen Seen der Hochebene.


      Zurück am Zelt


      Der Rest des Tages war ereignisarm. Aber mit allen 5 Minuten neues Wetter war für Abwechslung gesorgt.

      Pårte mal wieder


      und ich

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      • Mortias
        Fuchs
        • 10.06.2004
        • 1261
        • Privat

        • Meine Reisen

        #23
        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

        Trotz mäßgem Wetter sehr schöne Bilder. Wart Ihr denn ganz oben auf dem Nåite? Ich habs letztes Jahr bei meiner Tour auch überlegt den Berg zu besteigen. Aber das Wetter war zu schlecht und es passte nicht in meine Zeitplanung rein. Aber eigentlich ist das ein Berg der sehr dankbar ist, weil er a) leicht zu besteigen ist und b) bei halbwegs gutem Wetter einfach einen tollen Ausblick übern Sarek und speziell die Luohttolako Hochebene bietet.

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        • Meron
          Erfahren
          • 27.07.2012
          • 141
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          • Meine Reisen

          #24
          AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

          Zitat von Mortias Beitrag anzeigen
          Trotz mäßgem Wetter sehr schöne Bilder. Wart Ihr denn ganz oben auf dem Nåite? Ich habs letztes Jahr bei meiner Tour auch überlegt den Berg zu besteigen. Aber das Wetter war zu schlecht und es passte nicht in meine Zeitplanung rein. Aber eigentlich ist das ein Berg der sehr dankbar ist, weil er a) leicht zu besteigen ist und b) bei halbwegs gutem Wetter einfach einen tollen Ausblick übern Sarek und speziell die Luohttolako Hochebene bietet.
          Ja wir waren ganz oben. Die Fotos nach Norden ins Sarvesvágge sind von oben. Der Berg lohnt wirklich und ist vom Luohttolako aus fast schon ein Spaziergang.

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          • Meron
            Erfahren
            • 27.07.2012
            • 141
            • Privat

            • Meine Reisen

            #25
            AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

            9. Etappe

            auf der Höhe weiter nach Tjevrra


            Die Luohttoláhko Hochebene war beeindruckend, aber nach den zwei Übernachtungen hier auch etwas eintönig und wir waren froh wieder etwas Neues sehen zu dürfen.

            Es ging weiter nach Süden. Dabei überquerten wir noch einen großen Teil der Hochebene.

            So sah es aus:

            Pårte - wie immer beeindruckend


            Unsere erste Furt des Tages. Der Ruopsokjåhkå


            Wir querten ihn kurz bevor die beiden Arme zusammen liefen. Die Furt hatte eine mittlere Schwierigkeit. Eigentlich unproblematisch, aber langsames und konzentriertes Vorantasten war nötig.
            Einzig eine Stelle war bei mir etwas ungewöhnlich. Ich wollte unterhalb eines großen mit Wasser umspülten Steins entlang. Dann war dort aber direkt unterhalb ein großer circa 70° geneigter Stein im Bachbett auf dem es nicht möglich war halt zu finden. Da ich keine Lust hatte umzudrehen, musste ich dann auf allen vieren über den großen Stein klettern, was von außen bestimmt recht umständlich aussah. Hatte sowas von Canyoning.

            Wir folgten jetzt dem Flussverlauf talabwärts. Hier zogen ständig Wolken durch. Dadurch gab es ständige Wechsel von dichtem Nebel und klare Sicht mit Sonnenschein.

            Kurz nach der Furt im Nebel




            ein kurzes Stück weiter gabs einen schönen Wasserfall




            Ab jetzt war die Landschaft wieder lebendiger. Nach den letzten Tagen hatte das was sehr erquickendes.




            Zwischendurch immer wieder dichter Nebel




            Wären wir dem Fluss weiter gefolgt wären wir irgendwann im Njoatsovágge gelandet. Wir wollten aber auf der Höhe bleiben und sind deswegen circa zwei km nach dem Wasserfall aus der Schlucht ausgestiegen. Klang bei Grundsten eher schwierig, war aber nur anstrengend.

            Blick ins Njoatsovágge kurz vorm Aufstieg


            Am Hochsteigen


            Die steilste Stelle war geschafft und zur Belohnung stand dort dieser fantastische Liegesessel.


            Wir liefen jetzt das Plateau unterhalb des Loametjåhkkå entlang.
            Dabei gab es zahlreiche tolle Ausblicke auf das Njoatsovágge.

            Auf dem Plateau


            Blick ins Njoatsovágge, leider etwas diesig


            Weiter gings




            Nach ein paar km kamen wir an den Ruopsojåhkå. Dieser Fluss war bei Grundsten als schwierig zu furten beschrieben, den man je nach Wasserstand besser gar nicht furtet. Er hat sogar extra diverse Möglichkeiten angegeben, wie man diese Furt umgehen kann. Wir waren also auf das Schlimmste gefasst und gespannt, ob eine Querung möglich sein würde.

            Nur, bevor wir es probieren konnten, mussten wir erst mal zum Fluss runter kommen.


            Gut absteigen konnte man weiter Flussaufwärts, kurz hinter der Stelle, wo sich die beiden Arme vereinigen.

            Unten sah es so aus


            Und das Erstaunliche war. Hier war es nicht wirklich schwierig zu furten. Es war sogar leichter als die vorherige Furt.
            Einzig das Ab- und anschließende Aufsteigen war anstrengend und zeitraubend. Die Stelle zum Queren war sogar mit Steinmännchen markiert.

            Nach der Furt am Aufstieg


            Blick zurück


            Wir erreichen schon recht früh am Nachmittag unser Etappenziel. Nach kurzer Überlegung entscheiden wir uns für eine Pause und gehen dann noch weiter.

            Pause


            Jetzt zog ziemlich schnell ein Gewitter auf und wir mussten uns neben eine Felswand kauern. Glücklicherweise zog es aber nicht direkt über uns.

            Wir liefen weiter Richtung Tjevramåsske.


            Blick vom Tjievramåsske


            Wir umliefen über den Sähkok den Abbruch. Hinten sieht man den Tjievrra mit dem Tjievramåsske davor.


            Mittlerweile hat Matthias Fuß angefangen stärker zu schmerzen. Ein schlechtes Vorzeichen für die kommenden Tage...

            Hier gab es plötzlich in sehr nahen Abständen Markierungen, was uns etwas erstaunte. Was machen die hier im Sarek? Unsere erste Vermutung war, dass die Markierung dazu dient, das kein Skifahrer im Winter ausversehen über den Abbruch am Tjievramåsske braust, aber dann stellten wir fest, dass die Markierung wohl noch viele km weiter reicht.


            Hier gab es gute Zeltplätze und wir blieben hier.


            es gab noch Essen und Sonnuntergang am Tjievramåsske.
            Zuletzt geändert von Meron; 26.09.2014, 13:08.

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            • Kuoika
              Erfahren
              • 23.08.2012
              • 471
              • Privat

              • Meine Reisen

              #26
              AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

              Verfolge fleissig Euren Bericht, tolle Fotos! Macht riesig Spass, vor allem wenn man im Sommer auch in der Region unterwegs war, dann aber doch wo anders abgebogen oder aus der anderen Richtung gekommen ist. Bei vielen Bildern kommt dann immer der Aha-Effekt.
              Ueber die Wintermarkierung haben wir uns auch "gewundert". Die begann direkt an der Renwächterhuette im Njoatsosvágge und scheint nach Pårek zu fuehren. So wie die Hütte aussah, scheint sie noch gut/oft von den Sami genutzt zu werden. Nehme mal an, die Markierung ist für die Renwächter gedacht. Aber den gemeinen Wanderer freut es natürlich auch.
              Zuletzt geändert von Kuoika; 26.09.2014, 21:32. Grund: N-vágge...

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              • Mika Hautamaeki
                Alter Hase
                • 30.05.2007
                • 4006
                • Privat

                • Meine Reisen

                #27
                AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                Zitat von Kuoika Beitrag anzeigen
                Verfolge fleissig Euren Bericht, tolle Fotos! Macht riesig Spass, vor allem wenn man im Sommer auch in der Region unterwegs war, dann aber doch wo anders abgebogen oder aus der anderen Richtung gekommen ist. Bei vielen Bildern kommt dann immer der Aha-Effekt.
                Ueber die Wintermarkierung haben wir uns auch "gewundert". Die begann direkt an der Renwächterhuette im Njoatsosvágge und scheint nach Pårek zu fuehren. So wie die Hütte aussah, scheint sie noch gut/oft von den Sami genutzt zu werden. Nehme mal an, die Markierung ist für die Renwächter gedacht. Aber den gemeinen Wanderer freut es natürlich auch.
                Das kann ich bestätigen, wenn ich mich richtig erinnere die Markierungen fangen kurz vor der Sähkokjahka Schneebrücke an (von Parek aus gesehen) und verlaufen dann halt wie von dir angegeben. Allerdings sind es bis zumTjievrajavre hauptsächlich Steinmännchen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hab nicht sonderlich drauf geachtet, da ein Pfad vorhanden war der wegen des darin fließenden Baches gut zu erkennen war.
                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                A. v. Humboldt.

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                • Fjaellraev
                  Freak
                  Liebt das Forum
                  • 21.12.2003
                  • 13981
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                  • Meine Reisen

                  #28
                  AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                  Über die Markierungen haben sich auch ein paar Schweden auf Utsidan mal gewundert/ausgelassen. Es kam dann, AFAIR von einem Rentierzüchter aus der Region, die Erklärung dass diese Markierungen tatsächlich den Sami als Orientierungshilfe auf diesem teilweise wohl etwas kritischem Weg dienen.

                  Gruss
                  Henning
                  Es gibt kein schlechtes Wetter,
                  nur unpassende Kleidung.

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                  • Kuoika
                    Erfahren
                    • 23.08.2012
                    • 471
                    • Privat

                    • Meine Reisen

                    #29
                    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                    OT:
                    Zitat von Fjaellraev Beitrag anzeigen
                    Über die Markierungen haben sich auch ein paar Schweden auf Utsidan mal gewundert/ausgelassen. Es kam dann, AFAIR von einem Rentierzüchter aus der Region, die Erklärung dass diese Markierungen tatsächlich den Sami als Orientierungshilfe auf diesem teilweise wohl etwas kritischem Weg dienen.

                    Gruss
                    Henning
                    Jap, bei dickem Nebel oder Whiteout ist es sicherlich nicht einfach, sich ohne weitere Hilfsmittel auf der Höhe zwischen Tjievramåsske und Sähkok zu orientieren.


                    Wann geht´s weiter? Freu mich schon auf den Pårte.
                    Zuletzt geändert von Kuoika; 28.09.2014, 09:29.

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                    • Meron
                      Erfahren
                      • 27.07.2012
                      • 141
                      • Privat

                      • Meine Reisen

                      #30
                      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                      Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                      Das kann ich bestätigen, wenn ich mich richtig erinnere die Markierungen fangen kurz vor der Sähkokjahka Schneebrücke an (von Parek aus gesehen) und verlaufen dann halt wie von dir angegeben. Allerdings sind es bis zumTjievrajavre hauptsächlich Steinmännchen, wenn ich mich richtig erinnere. Ich hab nicht sonderlich drauf geachtet, da ein Pfad vorhanden war der wegen des darin fließenden Baches gut zu erkennen war.
                      Wir sind später über die Sähkokjahka Schneebrücke gelaufen. Dafür mussten wir lange vorher von den Markierungen abzweigen. Kurz hinter dem Sähkok verläuft der auf der Karte eingezeichnete Pfad nach Nordosten und führt zur Schneebrücke. Die Markierungen verliefen aber nach Osten, evtl. sogar Südosten, genau weiß ich es nicht mehr. Es handelt sich also um einen anderen Weg als den der mit Steinmännchen markiert ist. Das ist der auf der Karte eingezeichnete Weg, dem wir auch gefolgt sind.

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                      • Mika Hautamaeki
                        Alter Hase
                        • 30.05.2007
                        • 4006
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #31
                        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                        Zitat von Meron Beitrag anzeigen
                        Wir sind später über die Sähkokjahka Schneebrücke gelaufen. Dafür mussten wir lange vorher von den Markierungen abzweigen. Kurz hinter dem Sähkok verläuft der auf der Karte eingezeichnete Pfad nach Nordosten und führt zur Schneebrücke. Die Markierungen verliefen aber nach Osten, evtl. sogar Südosten, genau weiß ich es nicht mehr. Es handelt sich also um einen anderen Weg als den der mit Steinmännchen markiert ist. Das ist der auf der Karte eingezeichnete Weg, dem wir auch gefolgt sind.
                        Ah, das mag sein, ich erinnere mich nicht mehr genau. wo wir dem Pfad und wo wir den Markierungen gefolgt waren.
                        So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                        A. v. Humboldt.

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                        • Mika Hautamaeki
                          Alter Hase
                          • 30.05.2007
                          • 4006
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #32
                          AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                          Wann geht es denn hier endlich weiter????
                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                          A. v. Humboldt.

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                          • Meron
                            Erfahren
                            • 27.07.2012
                            • 141
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #33
                            AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                            Zitat von Mika Hautamaeki Beitrag anzeigen
                            Wann geht es denn hier endlich weiter????
                            Ich hoffe bald. Ich hätte schon weiter geschrieben, aber eigentlich will mein Mitschreiber weitermachen und darauf warte ich gerade.
                            Wie er gestern meinte, schafft er es bald. Mal schauen. Etwas Zeit kriegt er noch, sonst übernehm ichs doch

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                            • collis
                              Neu im Forum
                              • 15.08.2014
                              • 7
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #34
                              AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                              Öhhhm, öhhm ... na gut, es geht weiter ;) ... danke fürs Nachfragen, das hat mich dann jetzt doch motiviert

                              Nachtrag zur Hochebene: Einer für alle


                              Back to Auenland

                              Der Tag begann mit überraschender Flussarmut. Wo auf dem Bild des Vortages noch ein kleiner Bach an unserem Zelt zu sehen ist, gab es das Morgens nur ein leeres Bachbett. Das hinderte uns natürlich nicht am Aufbruch. Noch schnell meinen Fuß mit einer Stützbandage und mich mit Ibuprofen versehen und es konnte losgehen.



                              Dazu sei gesagt, Marcus beherrscht gefühlt unendlich viele unterschiedliche Arten von Bandagetechniken, je nach Bedarf. Toll. Dank nochmal dafür

                              Dann ging es aber auch los und gleich über nen Fluss.


                              Noch schnell die auch im Grundsten als Mittel der Querung erwähnte Schneebrücke benutzt






                              vorbei an den sich mehrenden Steinmännchen


                              und schon wurde die Wanderung zu einen unterhaltsamen Spaziergang


                              mit lecka Blaubeeren unterwegs


                              in Richtung Seenlandschaft.


                              Tatsächlich fühlte sich dieser Tag trotz latenter Fußschmerzen wie ein Spaziergang nach Hause an. Mehr Grün, mehr Natur, mehr Leben. Sehr angenehm. Insbesondere nach dem eher unangenehmen Gefühl der Entfremdung durch den etwas längeren Aufenthalt in der Steinwüste der Hochebene.
                              Etwas, das ich herausgefunden habe: Aufenthalt in einer mondlandschaftsartigen Hochgebirgsumgebung fasziniert mich zuerst, führt aber nach einer Weile zu einem intensiver werdenden Gefühl, dass ich da nicht hingehöre.

                              Auf er „Alm“ liegen und die Sonne genießen


                              war für mich übrigens auch ein wichtiger Teil dieses recht einfach zu laufenden Tages.

                              Oder eben Menschen beim Fotografieren fotografieren.


                              Am Ende des Tages in der Nähe von Pårek angekommen, fanden wir einen wunderbaren Platz zum Zelten und zum genießen der Abendsonne.










                              Wir lagen also eine Weile im Gras und erfreuten uns an der Lichtstimmung, als mir auffiel, dass sich meine Hose ein überraschendes Punktemuster zugelegt hatte. Auch die anderen sahen sich in der glücklichen Lage ein schwarzes Punktemuster auf ihrer Kleidung entdecken zu dürfen … Da wir in der Nähe von einigen Feuerstellen lagen, war uns recht schnell klar, dass wir uns in Überresten vergangener Lagerfeuer geräkelt haben mussten. Dieser Effekt beschränkte sich aber nicht etwa auf die Feuerstellen selbst, sondern erfreute uns auf der gesamten Wiese.

                              Also, liebe Leute: Bitte macht da kein Feuer. So einladend es scheinen mag, die Wiese ist jetzt ein Hort von kleinen Kohlestückchen. :/

                              Schön war es da aber auf jeden fall trotzdem. Wir haben noch lecker gegessen (was auch sonst) und gut geschlafen haben wir auch

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                              • Mika Hautamaeki
                                Alter Hase
                                • 30.05.2007
                                • 4006
                                • Privat

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                                #35
                                AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                Juhu, es geht weiter! Die Schneebrücke ist wirklcih außerordentlich stabil, weiß hier jemand, ob die überhaupt mal wegtaut? 2012 war sie mind. noch 4 m dick (Ende August). Die Lichtung am Parek kommt mir auch bekannt vor, allerdings ohne Holzkohle.
                                So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                A. v. Humboldt.

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                                • Linnaeus
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                                  • 605

                                  • Meine Reisen

                                  #36
                                  AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                  Danke für den unterhaltsamen Bericht und die netten Bilder!

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                                  • Lapplandwanderer
                                    Neu im Forum
                                    • 19.10.2014
                                    • 2
                                    • Privat

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                                    #37
                                    AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                    Genau die gleiche Tour habe ich 2003 gemacht. Damals ist das Boot von Ritsem über den Akkajaure auf Grund gelaufen. Es waren wirklich tolle und aufregende Tage. Schöner Bericht!

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                                    • Mortias
                                      Fuchs
                                      • 10.06.2004
                                      • 1261
                                      • Privat

                                      • Meine Reisen

                                      #38
                                      AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                      Tolle Bilder, besonders die Markos von den Pflanzen find ich sehr gelungen. Außerdem kamen mir eure geschilderten Erfahrungen sehr bekannt vor. Letztes Jahr bin ich auch aus der steinigen Landschaft von Luohttoláko in die Pårek Ebene gelaufen und habe es als ähnlich erquikend empfunden plötzlich wieder solch eine schöne grüne fruchtbare Landschaft vor mir zu haben. "Back to Auenland" trifft da als Beschreibung eigentlich ganz gut zu.
                                      Ich hoffe nur, dass wir bis zur nächsten Fortsetzung nicht wieder solange warten dürfen.

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                                      • collis
                                        Neu im Forum
                                        • 15.08.2014
                                        • 7
                                        • Privat

                                        • Meine Reisen

                                        #39
                                        AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                        Wenn das mit dem Bilder einfügen hier schneller ginge, dann wäre ich auch schneller ;)

                                        Kamm der Schmerzen

                                        Paul: „Heute, da mache ich eine Kammwanderung!" (zeigt in Richtung Berg) "Da geht’s hoch.“


                                        Paul: „Will jemand mit? Ich bin um 17 Uhr wieder zu Hause.“

                                        Nach den leckeren Lembas (Bannock Brot) am Vortag und den mit dem Frühstück eingenommenen Ibuprofen heute, packte mich bei Pauls fulminanter Ansprache zum Glück der Übermut und ich antwortete, dass es meinem Fuß ja seit gestern viel besser ginge und gefühlt eine Art Wunderheilung eingetreten sei. Wie gesagt, es war Ibuprofen im Spiel.

                                        Kurz danach, so um elf, ging es dann auch los


                                        und über den Fluss.


                                        Ab da wusste ich, dass es kein Zurück mehr gab. Und dann ging es auch schon für drei lange Stunden den Berg hinauf.


                                        Bei unglaublichem, und weder am Vortag, noch danach herrschendem Wetter.


                                        Da Paul bei seiner kühnen Aussage, er sei um 17 Uhr zurück, ohne mich und meine Fußeinschränkungen geplant hatte, waren unsere Wasservorräte leider etwas zu klein ausgefallen sein: Er hatte eine Flasche Wasser, ich hatte etwa eine halbe. Bei ihm lag es an der nun längeren Wanderzeit, bei mir am ursprünglichen Plan auf der Hälfte des Anstiegs einfach die Aussicht zu genießen und wieder zurückzugehen. Nun war da also eine Wasserknappheit. Wir fassten dann den Plan an den von unten erkennbaren Schneefeldern aufzufüllen. Sehr fade Idee

                                        Die Spitze des Boarektjåhkkå zu "erklimmen" war insofern etwas Besonderes für mich, als dass ich in den letzten 20 Jahren nur einmal in den Bergen gewesen war. Mit jedem Schritt der mir das weitläufige Panorama mehr in den Blick brachte, lief mir ein Schauer den Rücken hinunter. So soll das sein! Geiles Wetter, geiler Ausblick, scheiss auf den Fuß! Yeah, oben!









                                        Oben angekommen wurde erstmal fürstlich gespeist und dann gings auf zur eigentlichen Kammwanderung. Die Sonne gab sich derweil schon mal große Mühe mit ihrer Strahlkraft zu protzen, aber ich hatte mich mittlerweile zum Schutz (und weil es cool aussieht ;) ) ordentlich vermummt.



                                        Natürlich wollten wir bis zum höchsten Gipfel, dem Bårddetjåhkkå auf 2005 Metern Höhe.






                                        Unterhalb des Schneefelds in der Mitte sieht man hier den Zeltplatz vom Vortag:






                                        Dabei gings vorbei am Observatorium



                                        Irgendwann war dann auch unser Schneefeldwasser leer. Aber wir konnten uns pfützentechnisch Abhilfe schaffen.





                                        Irgendwann waren wir dann auch oben






                                        Jetzt stand also der Rückweg an.

                                        Beim Aufstieg zu denken „So ne läppische Kammwanderung wird mit nem schmerzenden Fuß ja wohl noch gehen!“, wird im Allgemeinen spätestens beim Abstieg abgestraft. So auch hier Der Weg fühlte sich an wie eine nienienie enden wollende Steinwüste (war es ja auch).

                                        Zum Glück fanden wir nach einer Weile ein Schneefeld auf dem wir abfahren konnten.


                                        Wie verantwortungsvoll es war, meine Regenjacke als Schlitten zu benutzen sei mal dahingestellt. Auf jeden Fall hat es Spaß gemacht und ziemlich viel Zeit gespart.

                                        Zu erwähnen ist hier noch, dass wir erst um 17 Uhr, also der ursprünglich geplanten Rückankunftszeit auf dem Gipfel waren. Es war also Eile geboten, damit Marcus sich keine Gedanken machen musste.
                                        Der Rückweg traf irgendwann auf den Pfad des Vortages. Mittlerweile war es natürlich noch später geworden. Da wir an dieser Stelle sicher sein konnten, dass wir beide allein den Weg zurück finden würden trennten wir uns. Paul „eilte“ vor um Marcus zu entwarnen und ich humpelte in einem Kokon von ausführlicher Erschöpfung und sehr präsenten Fußschmerzen durch eine wunderschöne Abendstimmung



                                        hinterher.

                                        Er erreichte das Zelt um 21:45 Uhr, ich etwa eine Stunde später. Zur Belohnung durfte ich mich erstmal hinlegen und dann gabs Essen.
                                        Zuletzt geändert von collis; 05.11.2014, 01:07.

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                                        • Mika Hautamaeki
                                          Alter Hase
                                          • 30.05.2007
                                          • 4006
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                                          #40
                                          AW: [SE] Sarek - von Ritsem über das Luohttoláko nach Kvikkjokk

                                          Ah, es geht weiter, und dann auch noch mit so coolen Bilder. als ich dort war hat es geregnet, als gäbe es keinen morgen. Da konnte man nicht mal den halben Berg in den Wolken sehen.
                                          So möchtig ist die krankhafte Neigung des Menschen, unbekümmert um das widersprechende Zeugnis wohlbegründeter Thatsachen oder allgemein anerkannter Naturgesetze, ungesehene Räume mit Wundergestalten zu füllen.
                                          A. v. Humboldt.

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