[GL] Qaqqaqaqaaq – zwischen Eqalorutsit Kangilliit und Jespersen Bræ

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  • jeha
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    • 04.08.2005
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    • Meine Reisen

    #21
    Zitat von zilka Beitrag anzeigen

    Finde ich ÜBERHAUPT nicht!!!

    zilka
    OT: Den Satz habe ich auch nicht verstanden!

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    • Borgman
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      #22
      codenascher: Danke, das freut mich!

      Fjellfex: Okay - wenn das gewünscht wird, kann ich später (nicht in den nächsten Teilen) weitere kurze Videos zur Verfügung stellen. Sie sind aber alle mit meinem billigen Mobiltelefon aufgenommen und daher von unterirdischer Qualität.

      Philipp: Ja, am Jespersen Bræ ist es besonders auffällig. Ich habe mir die Stelle genau in der Karte markiert, wo ich vom Eis runter muss. Was Qinnguata Kuua betrifft, möchte ich meine Aussage "nicht furtbar" vorsichtshalber stehen lassen. Im nächten Teil gibt es Fotos vom Fluss. Der Pegel war am Dienstagmorgen nur wenige cm niedriger als am Abend zuvor. Man kann also nicht mit einem nennenswerten Abflusstagesgang rechnen. Es mag sein, dass man bei trockener, kühler, bedeckter Wetterlage eine geeignete Stelle findet, aber ich will hier keine großen Hoffnungen machen. Was du sagst: bitte nicht darauf bauen.

      zilka; jeha: Jaaa ... doch. Ich finde es ermüdend, wenn ein Bericht zu viele ähnliche Fotos hintereinander hat. Für den letzten Teil mochte ich auf keines davon verzichten.

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        #23
        Sonntag, 10. August

        Abwettern oder Ruhetag, wie man’s nimmt. Es regnet fast durchgehend mit kurzen Pausen, in denen ich mir die Beine vertrete. Ansonsten kann ich den Tag gut zur Erholung brauchen. Könnte rüber zur Hütte gehen, aber mir fällt hier im Zelt überhaupt nicht die Decke auf den Kopf, obwohl es einen Tick zu niedrig ist. Ich finde es tatsächlich sehr gemütlich, auch weil einen weiteren Tag praktisch kein Wind weht. Donnerstag Nachmittag ein bisschen, aber nicht der Rede wert. Das ist ein auffälliger Unterschied zu Island, wo es fast immer windig ist und Lappland, wo Wetterwechsel eigentlich auch fast immer mit Wind einhergehen.



        Stiller (bis auf gelegentliches Rumpeln vom Gletscher), nasser Tag am Eqalorutsit Kangilliit.


        Montag, 11. August



        Am frühen Morgen beherrscht noch Nebel mit Nieselregen das Tal, aber ab 8 Uhr schimmert schon die Sonne etwas durch, und es bleibt trocken. Gegen 9:30 Uhr habe ich gepackt und gehe durch extrem nasse Vegetation auf dem Schafpfad das Tal hoch wie ich gekommen bin.


        Abschied vom Gletscher


        alles sehr nass





        Blick zurück – an solchen Stellen erkennt man den Pfadverlauf unter den bis zu anderthalb Meter hohen Sträuchern manchmal nur an einer Reihe von kahlen Zweigen.

        Mehr und mehr setzt sich die Sonne durch, der Nebel löst sich zögernd auf. Als ich nach einer Wanderstunde kurz Pause mache, sind Schuhe und Socken schon durchnässt. Egal, das wird ein schöner Tag, die trocknen auch wieder. Ich bin mit langsamem Tempo und kurzen Etappen zufrieden und möchte mich lieber ein bisschen treiben lassen und die stimmungsvolle Landschaft genießen als einen Plan zu fassen. Statt der Alternativroute über den Höhenzug beschließe ich spontan, dass ich mir den Gletscherfluss anschauen werde.


        noch ein Blick zurück


        die Fliegen sind auch wieder da


        Wasser fassen am Bach

        Wie – ich möchte schon fast sagen – „immer“ weht nur ein sehr leichter Westwind bei jetzt vielleicht 11 oder 12°C. Mittagspause mache ich gegen 12:30 Uhr dort, wo mitten in der Ebene die neue ATV-Spur beginnt und schaue danach nicht mehr auf die Uhr. Normalerweise notiere ich abends die Gehzeiten im Tagebuch, damit man sie später als Anhaltspunkt nutzen kann.



        Nur ein kurzes Stück folge ich dem Weg, auf dem ausschließlich Schafspuren zu sehen sind, keinerlei Reifen- oder Schuhabdrücke, bis zu den kleinen, etwas höher gelegenen Seen.



        Dann schwenke ich nach NO, um direkt auf den Gletscherfluss Qinnguata Kuua zu stoßen, wo er sich nach einer Engstelle zum ersten Mal verzweigt.


        genau hier

        Blick nach ONO Richtung Johan Dahl Land. Der Fluss fließt aus dem Nordbosjø durch ein teils stark zerklüftetes Tal, das extrem spannend aussieht. Andererseits ist die Route anspruchsvoll, mit steilen Auf-und Abstiegen in schwerem Gelände. Das widerstrebt mir, wo ich mich doch gerade erst dem Genusswandern verschrieben habe. Wer es sich gerne anschauen möchte, dem sei das schöne Video von Clemens ans Herz gelegt:
        https://www.youtube.com/watch?v=D794-Yzqh6Y&t=2507s

        Viel mehr reizt es mich, herauszufinden, ob sich der Fluss mit dem Packraft queren lässt. Die Strömung sieht auch hier einigermaßen stark aus, und ich bin bekanntlich eine Wildwasser-Niete. Wenn es zu schnell geht, überfordert mich das, und mein kleines Paddel ist auch nicht darauf ausgelegt. Also nicht lange nachdenken, dem Zweifel keinen Raum lassen, schnell das Boot aufblasen, Schwimmweste nicht vergessen und rein.

        Geht ganz gut. Ich bewahre kühlen Kopf, schaffe es aber bei der nächsten Teilung nicht in den linken Strom. Der rechte ist zu stark und zieht mich mit. Immerhin gelingt es, an einer flach auslaufenden Stelle auf Flusskieseln am linken Ufer anzulanden und schnell das Boot auf die Insel zu ziehen, bevor es weiter getrieben wird. Der zweite Hauptarm fließt ein Stück weiter etwas ruhiger, da kann ich wieder einsetzen. Auf der anderen Seite unterschätze ich den Strömungsdruck, werde beim Anlandeversuch quer gedreht und muss weiter paddeln, damit ich nicht unkontrolliert rückwärts treibe. Dann kommt eine ganz flache Stelle, an der ich mühelos aussteigen kann:



        Geil! Geschafft! Das hat doch super geklappt.



        Danach kommen zwei, drei kleinere Flussarme, die ich zu Fuß queren kann. Während das Boot trocknet, steige ich für besseren Überblick ein Stück den Hang hoch.




        da hinten aus dem Tal in der Mitte bin ich gekommen

        Mit Gepäck gehe ich nur noch einen guten Kilometer flussaufwärts, lasse den Rucksack stehen und gucke mir den Wasserfall und das Tal hinter der nächsten Biegung an.









        Zeltmöglichkeiten gibt es genug in der Ebene, aber bei genauerem Hinsehen sind sie alle recht hubbelig. Ich suche ziemlich lange, bis mir einer zusagt.



        Waschen im Gletscherfluss ist dann gar nicht so schlimm wie befürchtet – viel kälter als der Bach am Strand ist das Wasser auch nicht. Außerdem scheint ja immer noch die Sonne, und das soll sie laut der InReach-Prognose auch morgen tun. Am Abend überlege ich, wozu ich wirklich Lust habe. Ich könnte noch einen Tag nach Osten dem Tal folgen und dann in zwei oder drei Tagen über das Gebirge nach Narsarsuaq gehen. Oder ich könnte morgen eine längere, aber einfache Strecke am Fjord in Richtung Narsarsuaq machen, Mittwoch dann bis ins Blumental gehen und mir am Donnerstag den östlichen Eisfjord Qooroq angucken. Das klingt besser, grüner, erholsamer und macht überhaupt keinen Zeitdruck, egal wie das Wetter wird.

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