2024 - Sarek und Nordkalottleden, von Suorva nach Sulitjelma - das war der Plan

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  • pekra62
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    2024 - Sarek und Nordkalottleden, von Suorva nach Sulitjelma - das war der Plan

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 21.08. – 04.09.2024

    Prolog
    Seit meiner ersten Lappland-Wanderung 1990 auf dem Kungsleden spukte die Idee einer Sarek-Tour durch meinen Kopf. Aber schon vor einigen Jahren hatte ich diese Idee / Wunsch dann eigentlich schon begraben. Es gibt so viele schöne Ecken in Nordskandinavien, teils einsamer als der mittlerweile doch relativ stark frequentierte Sarek, warum dann in der regenreichsten Gegend Schwedens wandern? Und dann noch ohne Aussicht, in einer Hütte Schutz suchen zu können.
    „Mach es einfach, bevor du bereust, es nicht getan zu haben“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ – waren die Antworten, die mir dazu nach meinem 61. Geburtstag in den Sinn kamen. Also wurde geplant.
    Proforma fragte ich meine beiden langjährigen Wandergesellen (Stefan und Martin), ob sie mich begleiten würden. Wohlwissend, dass die beiden Hütten-Touren mit wenig Gepäck und mehr Komfort bevorzugen. Umso überraschter war ich über die Antworten – beide sagten zu. Aber es sollte für Sarek-Verhältnisse eine relativ einfache Route werden, ohne Gletscher, schwierige Pässe oder Gipfelbesteigungen.
    Die Anreise sollte mit Flug von Hannover nach Stockholm erfolgen, weiter mit dem Nachtzug nach Gällivare und per Bus nach Suorva, die Rückreise mit dem Flieger von Bodø nach Hannover.
    Als Route folgte daraus: Suorva – Brücke über Guhkesvákkjåhkæ – Skárjá – Álggavágge – nördlich des Álájávrre nach Stáloluokta und auf dem Nordkalottleden über Stáddájåhkå, Sårjåsjaure und Sorjushytta nach Sulitjelma.

  • pekra62
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    • Meine Reisen

    #2
    Anreise über Gällivare nach Suorva
    Nachdem es bis Juni nicht möglich war, den Nachtzug von Stockholm nach Gällivare zu buchen, wurde ich nervös und ging auf Nummer sicher: Ich buchte einen Flug mit populAir und in Gällivare ein Airbnb.

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ID: 3329821
    Die Anreise verlief dann auch problemlos. Mangels eines Busses versetzte mir nur das teure Taxi vom Flughafen zu unserer Unterkunft einen kleinen Stich. In der Unterkunft warteten dann auch die beim Vermieter bestellten Gaskartuschen – perfekt. Diese vereinbarte Serviceleistung stellte sich aber am nächsten Tag als überflüssig heraus.

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ID: 3329820

    Der Bus von Gällivare nach Ritsem macht bei Vietas eine längere Pause, die dort für eine letzte vernünftige Mahlzeit genutzt werden kann … und zu einem letzten Einkauf. Auch Gaskartuschen waren dort noch ausreichend vorhanden.
    Nach der Mittagspause fuhren wir noch das kleine Stück weiter bis zum Suorva-Staudamm und stiegen als einzige dort aus dem Bus. Ich konnte mich vage an den Parkplatz vor dem Dammgelände erinnern. Hier hatten Stefan und ich Anfang Juni 1991 (völlig unbedarft, damals noch ohne Internet, war uns nicht bewusst gewesen, dass wir viel zu früh im Jahr unterwegs waren) unsere Motorräder geparkt, als wir einige Tage im Stora Sjöfallet auf Tour waren. Nun wurde es also ernst und die Tour begann.

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    • Blahake

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      Fuchs
      • 18.06.2014
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      #3
      Erst mit dem Nachwuchs unterwegs und jetzt mit den alten Freunden! Ich bin dabei!

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
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        #4
        Ah, wie schön. Noch ein Bericht! Ich dachte schon, alle hätten ihr Pulver mittlerweile verschossen und es gibt erst wieder aus der 2025er Saison Berichte. Ich bin gespannt. Bitte schnell schreiben und viele Fotos hochladen.

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        • pekra62
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          • 02.03.2012
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          #5
          Ich bin dabei!
          Das hatte ich angenommen, hätte dich sonst auch vermisst

          Ich dachte schon, alle hätten ihr Pulver mittlerweile verschossen und es gibt erst wieder aus der 2025er Saison Berichte.
          Na, ich hinke ja immer etwas hinterher. Hatte ja gerade erst den einen aus 2023 fertig gestellt.
          Wobei ich 2023 ja sogar zwei Touren gemacht habe.
          Mal gucken, ob ich zu der Zweiten (Südnorwegen) auch noch was schreibe.
          Aber die 2024 ist schon vorbereitet, dürfte also zügig gehen

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          • pekra62
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            • 02.03.2012
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            #6
            Bis zur Brücke über den Guhkesvákkjåhkå
            Die ersten Kilometer gingen über das Staudamm-Gelände auf Asphalt und Schotterwegen bis wir die Zeichen der Zivilisation verließen.

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ID: 3330172

            Nach einer Wiese mit Rentierzaun begann ein deutlicher Pfad, der stetig, aber sanft den Hang hinaufführte.

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ID: 3330171

            Ich hatte gelesen, dass dieser Pfad zum See 644 führen würde und wo man dort den Njábbejåhkå furten könne. Aber da müssen wir wohl eine Abzweigung verpasst haben. Den See bekamen wir nicht zu Gesicht. Der Pfad verlor sich einfach bei der Baumgrenze und wir gingen der Nase nach, bis wir ein Stück oberhalb des Sees an den Njavvejågåsj kamen.
            Schuhe aus oder Steinchenhüpfen? Ich suchte eine vielversprechende Stelle und hangelte mich von Stein zu Stein, kam tatsächlich trockenen Fußes hinüber.

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ID: 3330169

            Martin und Stefan haben in dieser Disziplin weniger Übung und zierten sich. Beide suchten eine bessere Stelle. Stefan ging stromaufwärts auf die Suche und war irgendwann hinter Hügeln verschwunden. Martin entschied dann doch, es mir gleich zu tun und balancierte von Stein zu Stein. Nach wenigen Metern verlor er das Gleichgewicht, rutsche weg und lag komplett im Wasser. Es war zwar nicht tief, aber er lag auf dem Rücken und ich sah, dass er wegen des schweren Rucksacks Probleme mit dem Aufstehen hatte. Ich schmiss meinen Rucksack ab und sprang in’s Wasser, um zu ihm zu laufen und hochzuhelfen. Kurz bevor ich bei ihm war, schaffte er es dann doch, hochzukommen.
            Wie ein begossener Pudel setzte er sich auf einen Stein, zog die Stiefel aus und ließ das Wasser rauslaufen.

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ID: 3330168

            Zum Glück war es windstill und so reichte die Körperwärme, um die nassen Klamotten wieder aufzuwärmen. Nachdem sich Stefan wieder zu uns gesellt hatte, er hatte ein ganzes Stück oberhalb den Fluss mit Stiefeln queren können, konnten wir unseren Weg fortsetzen, ohne dass Martin sich trockene Sachen angezogen hätte. Ein paar Kilometer wollten wir trotz des Zwischenfalls heute noch machen.

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ID: 3330174

            Und nachdem wir diese dann abgespult hatten, fanden wir nur vertrocknete Bäche. Mist! Also noch ein Stück weiter. Aber dann war dort ein kleines Rinnsal mit genug Wasser und so vertrauenserweckend, dass wir uns gegenüber des markanten Sluggá niederließen.

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ID: 3330170

            Beim Zeltaufbau stellte Martin dann einen Bruch am Kreuzungsstück des Zeltgestänges seines in die Jahre gekommenen Vaude Mark3 fest. Zum Glück konnte er es mit der Reparaturhülse überbrücken.
            Ein holpriger Start. Aber zumindest ohne Regen und kaum windig. Nur der Horizont ließ nichts Gutes erahnen.

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            • pekra62
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              • Meine Reisen

              #7
              Windig und mit tiefhängenden Wolken, aber trocken, begrüßte uns der neue Tag.

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ID: 3330183

              Nach den ca. 500 Höhenmetern von gestern, sollte uns der heutige Weg auf ungefähr gleichbleibender Höhe am Hang entlang zum Liehtjitjávrre und zur Brücke über den Guhkesvákkjåhkå führen.

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ID: 3330176

              Als Tagesziel wäre der anschließende Aufstieg zum Vuojnesvárásj und Abstieg Richtung Bierikjávrre nicht schlecht. Aber …
              Obwohl nicht der Konditionsstärkste (bei Anstiegen sehe ich meine Freunde nur von hinten) , gewann ich in dem weglosen Gelände, oft durchsetzt mit Blockfeldern und Weidengestrüpp, immer wieder einen Vorsprung, der sich beim Kreuzen von Bächen noch vergrößerte.

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ID: 3330177

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ID: 3330182

              Auf diesem Untergrund war ich einfach trittsicherer als meine Mitwanderer. Und auch das Furten am Lulep Niendojågåsj ging bei mir deutlich zügiger.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 048 - frame at 0m4s.jpg
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ID: 3330179

              Folglich blieb unsere Kilometerleistung hinter den Erwartungen zurück. Und bis zur Brücke kamen noch einige Querungen, bei denen wir nicht furten mussten, deren Überquerung aber trotzdem Zeit kosteten.

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ID: 3330178

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ID: 3330184

              Zusätzlich hatte der Wind deutlich aufgefrischt und seit einiger Zeit liefen wir durch schwebende Wassertröpfchen. Das Wetter wurde permanent schlechter und eine gewisse Erschöpfung machte sich deutlich bemerkbar.

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ID: 3330185

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ID: 3330180

              Ca. einen km hinter der Brücke, direkt vor dem Vuojnesjågåsj, der vom Gletscher runterkam, war Schluss und wir bauten die Zelte auf. Auf ebenem Gelände, ohne Windschutz, voll in der Schneise, die das Tal dem Wind bot.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 058 - frame at 0m4s.jpg
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ID: 3330181

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              • Tekumseh
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                • 05.10.2020
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                #8
                Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen

                Nur der Horizont ließ nichts Gutes erahnen.

                Bin auch gespannt, wie es euch ergangen ist. Wir waren zur gleichen Zeit etwas nördlicher unterwegs, und ich ahne ebenfalls etwas.
                Auf dem Weg von Suorva zur Brücke im Guhkesvágge bin ich 2021 auch in einem Bach gelandet🙈. Damals konnte ich die Sachen im Sonnenschein trocknen.

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                • pekra62
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                  #9
                  Hallo, freue mich, dich dabei zu haben.
                  Ja, ohne Wind und mit Sonne ist ein Sturz in's Wasser unangenehm. Aber mit Wind und Regen wohl eher ein Desaster. Das möchte ich nicht ausprobieren

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                  • pekra62
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                    #10
                    Und nun?
                    Samstag, 24.08.2024: Über Nacht hatte der Wind ordentlich zugelegt und der Regen war stärker geworden. Noch vor der Dämmerung wurde ich so geweckt.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 063 - frame at 0m4s.jpg
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ID: 3330480

                    Und es wurde heftiger. An ein Zusammenpacken war nicht zu denken. Vormittags wurden die Böen so stark, dass ich mein neues „Tarptent Moment“ mit den Händen nach oben stützte, damit es mir nicht in’s Gesicht gedrückt wurde.

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ID: 3330481

                    Der Regen prasselte nur so auf die Plane, über Stunden wurde das Zelt durchgeschüttelt, das Außenzelt flatterte. Martins VauDe wurde weniger deformiert, die überbrückte Bruchstelle hielt.
                    Unsere Zelte standen ein paar Meter auseinander, eine direkte Kommunikation war kaum möglich. In einer kurzen Regenpause klärten wir, dass wir heute nicht weitergehen würden. Regen und Wind mit kräftigen Böen hielten über Stunden an. Ich lag allein in meinem Zelt, konnte immer wieder für einige Zeit schlafen und dazwischen machte ich mir Gedanken über unsere Optionen.
                    Martin war noch nie mit einem so schweren Rucksack unterwegs gewesen und das Gewicht machte ihm wirklich zu schaffen. Auf dem weglosen Gelände mit den Furten, Weidengestrüpp und Blockfeldern waren wir langsamer als geplant. Heute hatten wir schon einen Reservetag verbraucht. Und durch den starken Regen würden die kommenden Furten nicht einfacher werden. Die Wettervorhersage des InReach sagte für morgen Besserung voraus, aber perspektivisch noch einige schlechte Tage. Augen zu und durch? Oder eine Alternative entwickeln.
                    Der Rückflug war für Bodø gebucht. Also müssten wir irgendwie nach Sulitjelma kommen. Als es am Nachmittag wieder eine Regenpause gab, ging ich rüber zu den Beiden, um meinen Alternativplan vorzustellen. Martin und Stefan waren im Laufe des Tages schon zu dem Schluss gekommen, dass ihnen ein Weitergehen zu heikel erschien, sie wollten definitiv umdrehen.
                    Der Alternativplan bestand darin, zurück zum Staudamm zu gehen, mit dem Bus weiter nach Ritsem zu fahren und sich vom Helikopter nach Stáloluokta bringen zu lassen. Von dort könnten wir auf dem einfach zu gehenden Nordkalottleden, wie geplant weiter nach Sulitjelma gehen und bei Bedarf die Hütten nutzen.
                    Die Beiden stellten noch die Option in den Raum, dass ich allein weitergehen könnte und wir uns in Stáloluokta treffen (sie wissen, dass ich deutlich „Lappland-verrückter“ bin und mir der Sarek ein tiefes Anliegen war, was sie mir nicht nehmen wollten). Aber das stand für mich nicht zur Disposition. Also war klar, morgen frühestmöglich aufbrechen und den Rückzug antreten. Frühestmöglich, damit wir viele Kilometer schaffen, um am darauffolgenden Tag den Vormittagsbus von Suorva nach Ritsem zu bekommen und für morgens war eine längere Regenpause angesagt.
                    Allerdings hatte Martin für sich noch eine weitere Option im Kopf. Er hatte wirklich mit dem Rucksackgewicht zu kämpfen und Bedenken, ob er den Weg von Stáloluokta nach Sulitjelma durchhalten würde. Seine Idee war, mit dem Bus zurück nach Gällivare zu fahren und mit Bus / Bahn nach Sulitjelma zu kommen. Den Zahn konnte ich ihm schnell ziehen, indem ich ihm erklärte, wie lang und aufwendig der Weg wäre: Gällivare – Kiruna – Narvik – Bodø - Sulitjelma, eine mehrtägige, nicht verlockende Reise.
                    Eine weitere Option, das Rucksackgewicht einfach in Ritsem deutlich zu verringern, erschien verlockender.

                    Die nächste Nacht verlief deutlich ruhiger.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 067.jpg
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ID: 3330483

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 068.jpg
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ID: 3330482

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                    • pekra62
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                      #11
                      Abbruch und zurück nach Suorva
                      Im ersten Morgengrauen bauten wir die Zelte ab und stapften ohne Regen zurück zur Brücke und weiter Richtung Staudamm. Es ging zwar auf demselben Weg zurück, aber dadurch, dass wir uns zufällig einige hundert Meter unterhalb unseres Hinwegs bewegten, gab es deutliche Unterschiede. Der Lulep Niendojågåsj, den wir auf dem Hinweg ohne Schuhe hatten furten müssen, war hier unten fast problemlos mit Schuhen zu durchqueren. Dafür hatten wir einiges mehr an dem elenden Weidengestrüpp, teilweise brusthoch. Ein elendes Gestocher.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 077.jpg
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ID: 3330503

                      Gegen Mittag trafen wir eine ältere Schwedin, die allein unterwegs war und auch nach Suorva wollte. Für den Rest des Tages gesellte sie sich zu uns.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 078 verkleinert.jpg
Ansichten: 542
Größe: 662,8 KB
ID: 3330504

                      Als wir wieder an den Njavvejågåsj kamen, war für die Schwedin klar, dass man hier nicht furten sollte (Steinchenhüpfen war nach dem vielen Regen sowieso nicht mehr möglich). Ich sah das etwas optimistischer, zog rasch Stiefel und Hose aus und watete in’s Wasser. Mit Hilfe meiner beiden Wanderstöcke ging das auch recht gut. Mit dem knietiefen Wasser, der Strömung und dem steinigen Untergrund war es etwas wacklig, aber ich kam rasch durch und trocken auf der anderen Seite an.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 079 - frame at 0m8s.jpg
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ID: 3330498

                      Nun machte sich auch Martin auf den Weg. Ohne Stöcke. Er hatte noch nie welche dabei, geht lieber mit freien Händen. Puh, das war ein Akt – sehr langsam und sehr wackelig näherte er sich meinem Ufer.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 080 - frame at 0m7s.jpg
Ansichten: 554
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ID: 3330497

                      Ich stand bereit, wieder reinzuspringen und ihm helfen zu können, aber er schaffte es dann auch allein, ohne Sturz.
                      Die Schwedin machte sich auf den Weg stromaufwärts, Stefan folgte hier. Martin und ich bauten schon mal die Zelte auf.

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ID: 3330499

                      Nach einiger Zeit kamen die beiden bei uns an. Sie hatten ein ganzes Stück gehen müssen, bis sie eine Stelle zum Queren gefunden hatten. Die Schwedin schimpfte mit Martin und mir – das Furten an der Stelle wäre viel zu gefährlich gewesen.

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ID: 3330505

                      Das Wetter war zwischenzeitlich deutlich freundlicher geworden und wir konnten einige Zeit draußen vor den Zelten verbringen. Die Schwedin hatte schon einige Touren im Sarek gemacht und erklärte mir auf der Karte, was lohnend sei, was weniger.

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ID: 3330508

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ID: 3330506

                      Sie wollte morgens den Bus nach Gällivare nehmen und da sie nicht so recht einschätzen konnte, wie viel Zeit von hier zum Damm notwendig sei, verließ sie uns und machte den Tag noch ein paar Kilometer. Wir kannten den Weg, schätzen ab, dass es morgens bis zum Bus um 11:15 Uhr problemlos möglich sei und blieben daher am Fluss.
                      Ohne Hektik konnten wir morgens trockene Zelte einpacken und machten uns auf den Weg zum Damm.

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ID: 3330509

                      Wir befanden uns etwas oberhalb des Pfads, den wir auf dem Hinweg benutzt hatten. So bewegten wir uns eine ganze Weile weglos den Hang hinab, bis wir wieder auf den Pfad trafen.

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ID: 3330510

                      Es war problemloses gehen, aber doch langsamer als auf einer Spur. Dann kamen wir in bekanntes Gefilde,

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ID: 3330511

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ID: 3330501

                      querten einen breiteren Bach, erkannten einen schönen Zeltplatz mit Aussicht wieder und … merkten, dass es knapp werden könnte. Je näher wir dem Damm kamen, umso schneller wurden wir. Stefan und ich stratzten schon mal vor, Martin hintendrein. Auf dem Weg unterhalb des Damms angekommen, sahen wir den Bus, sich auf der Straße nähernd. Wir begannen zu laufen. Der Bus hielt. Ein paar Gestalten stiegen aus. Wir waren kurz vor dem Tor, durch das Fußgänger das abgesperrte Gelände betreten können, vielleicht 200, 300 m trennten uns von der Haltestelle als sich die Tür schloss und der Bus losfuhr.
                      So ein Schei…
                      Aber okay, um 16 Uhr nochwas würde der Nachmittagsbus kommen und wir hatten mittlerweile blauen Himmel. So what. Halt paar Stunden gammeln. Hier bei Schweinewetter warten müssen, wäre elend. Kein Wartehäuschen, kein Wetterschutz, nix. Aber heute war’s okay. Und zwischendurch konnten wir sogar noch etwas Kuchen von einem Pärchen mit VW-Bus abstauben.

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ID: 3330502

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                      • pekra62
                        Dauerbesucher
                        • 02.03.2012
                        • 979
                        • Privat

                        • Meine Reisen

                        #12
                        Ritsem und Flug nach Stáloluokta
                        Der Bus kam pünktlich und brachte uns nach Ritsem. Hier hatte ich 1992 schon mal meinen Wagen geparkt, auf dem Weg zu einer kurzen Tour mit meiner heutigen Frau in den Padjelanta. Wir checkten ohne Reservierung ein und konnten einen Abend mit den Annehmlichkeiten einer Fjällstation verbringen.

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ID: 3330637

                        Vom Hüttenwirt bekamen wir einen großen Karton, in den Martin und Stefan einiges der nicht mehr benötigten Ausrüstung verpackten. Das Gewicht wurde grob geschätzt und das Paket online frankiert. Der äußerst hilfsbereite Hüttenwirt sagte Martin zu, das Paket am nächsten Tag mit nach Gällivare zu nehmen und dort bei der Post aufzugeben.
                        Das Zwischenspiel des gestrigen schönen Wetters war beendet. Der Tag begann (wie er auch enden sollte) mit Wind und Regen. Und zwar so, dass das Boot über den Akkajaure nicht fahren konnte und ob Helis starten sollten, war noch unklar.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 107.jpg
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ID: 3330635

                        Wir gingen zum Startplatz von Fiskeflyg und dort im Büro hieß es nur, wir müssten abwarten. Ob geflogen werde oder nicht, würde sich, je nach Entwicklung des Winds, im Laufe des Vormittags entscheiden. Da das Boot heute nicht fuhr, sammelten sich einige Wanderer, die per Heli nur über den See wollten. Wir drei waren die Einzigen mit Ziel Stáloluokta.
                        Nach einiger Zeit wurden die Rucksäcke der anderen verladen und ein voll besetzter Heli startete nach Vaisaluokta bzw. zur Akkastuga. Unser Flug blieb noch eine Weile unklar, aber dann bekamen auch wir das Go, verluden die Rucksäcke in den außenliegenden Korb, stiegen ein und starteten.
                        Unser Helikopter war deutlich moderner als das Modell, mit dem meine Frau und ich 1992 nach Stáloluokta geflogen waren. Trotz des starken Windes lag er erstaunlich ruhig in der Luft. Es ist zwar etwas dekadent, aber so ein Flug über das Fjäll ist schon ein faszinierendes Erlebnis. Für Martin und Stefan noch mehr, da es ihr erster Heli-Flug war. Schade nur, dass die Sicht durch die tiefhängenden Wolken so begrenzt war. Und die Farben des Fjälls bei dem grauen Himmel …. L

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ID: 3330636

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ID: 3330634
                        (Padjelantaleden)

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                        • pekra62
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                          • 02.03.2012
                          • 979
                          • Privat

                          • Meine Reisen

                          #13
                          Stáddájåhkå
                          Bei der Landung in Stáloluokta war es zunächst noch trocken und wir machten uns direkt auf den Weg nach Stáddájåhkå.

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ID: 3330644

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 122.jpg
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ID: 3330639

                          Gleich hinter der Brücke lag ein einzelner Wanderstock. Martin begutachtete diesen und nahm ihn mit. Die letzten Tage, in denen wir ihm häufiger einen unserer Wanderstöcke über die Gewässer geworfen hatten, hatten ihn von den Vorzügen in diesem Gelände überzeugt.

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ID: 3330641

                          Auf dem gut sichtbaren Pfad war das weitere Vorkommen deutlich einfacher und schneller.

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ID: 3330640

                          Nur der wieder stärker werdende Wind und der erneut einsetzende Regen trübten das Stimmungsbild. Die Pause im Windschutz einer Senke war ungemütlich und wurde kurz gehalten. Zwei Kilometer vor der Hütte waren nochmals mehrere Fließgewässer zu überwinden, die die Beiden etwas Zeit kosteten. Aber insgesamt war es heute eine kurze und einfache Etappe, so dass wir zeitig in Stáddájåhkå ankamen, wo wir vom Hüttenwirt empfangen wurden.

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ID: 3330642

                          Wir waren nicht die einzigen Gäste, hatten aber eine der Hütten für uns.

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ID: 3330643

                          Überrascht war ich von der modernen Technik: Bezahlen ging mit Karte per Satellit. Nur das uns angebotene frische Fladenbrot hätte mit NOK gezahlt werden müssen.


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                          • pekra62
                            Dauerbesucher
                            • 02.03.2012
                            • 979
                            • Privat

                            • Meine Reisen

                            #14
                            Sårjåsjaurestugan
                            In der gut geheizten Hütte hatte alles über Nacht trocknen können. Die Wolken hingen zwar tief, aber der Wind hatte sich beruhigt und wir starteten ohne Regen. Fraglich war gewesen, wie weit wir heute gehen wollten. Da sich Martins Zelt auf dem Weg nach Deutschland befand, war klar, dass wir nun ausschließlich die Hütten nutzen werden. Aber da wir durch den Abbruch im Sarek nun einige Zeit übrig hatten, gab es keinen Grund für Gewaltmärsche. Also stand für heute nur die sehr kurze Etappe zur Sårjåsjaurestugan an.
                            Nach knapp einem Kilometer kamen wir an die Brücke über den Stáddájåhkå. Ab hier wandelten wir auf bekanntem Terrain – 2017 war ich mit Stefan von Sulitjelma kommend hier an der Brücke abgebogen nach Pieskehaure.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 134 - frame at 0m8s.jpg
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ID: 3330797

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 133.jpg
Ansichten: 447
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ID: 3330798

                            Der Pfad war weiterhin einfach zu gehen, das Wetter wurde immer besser und so kamen wir sehr zeitig an der kleinen, schön am See und Stromschnellen gelegenen Hütte an und bezogen eines der beiden Vierer-Zimmer.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 138 verkleinert.jpg
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ID: 3330800

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 139.jpg
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ID: 3330799

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 149 verkleinert.jpg
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ID: 3330801

                            Im Laufe des Tages kamen noch zwei deutsche Wanderer, die den zweiten Raum bezogen. Später gesellte sich noch eine junge US-amerikanische Wanderin, die allein den kompletten Nordkalottleden ging, zu uns. Ihr war das in der Hütte aber wohl alles etwas zu dicht, so dass sie ihr Zelt draußen aufbaute.
                            Erstaunlich fand ich ihre Antwort auf meine Frage, warum sie hier wandern würde, wo es doch in Nordamerika so viele und auch sehr lange Tour-Möglichkeiten gäbe: In Nordskandinavien, speziell auf dem Nordkalottleden sei es einsamer, man würde nicht so viele Menschen treffen.
                            Mitten in der Nacht wachte ich auf, weil Bewegung in die Hütte gekommen war und die Türen auf und zu gingen. Polarlichter am Himmel hatten meine Mitbewohner in hektische Betriebssamkeit versetzt. So standen wir mitten in der Nacht zu sechst draußen und beobachteten das Naturschauspiel. Es war in dieser Nacht zwar etwas verhalten, nicht so stark und farbenprächtig wie ich es schon andernorts erlebt hatte, aber trotzdem immer wieder ein Erlebnis. Da ich aus Gewichtsgründen meine große Kamera nicht mithatte und mein Smartphone nur Mittelklasse ist, hatte ich keine Chance auf vernünftige Fotos. Der Amerikanerin gelangen mit ihrem modernen iPhone dagegen ein paar schöne Aufnahmen.

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 147 konvertiert.jpg
Ansichten: 438
Größe: 518,1 KB
ID: 3330802

                            Aber am Handy allein liegt es dann auch nicht. Martin und Stefan, beide ebenfalls mit Apple ausgestattet (allerdings nicht das neuste Modell) , hatten nicht solche Aufnahmen vorzuweisen.

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                            • Mortias
                              Fuchs
                              • 10.06.2004
                              • 1279
                              • Privat

                              • Meine Reisen

                              #15
                              Schöner Bericht. Auch wenn es natürlch ein wenig unschön ist von euren Planänderunge zu lesen. Sowas ist natürlich echt schade. Aber wenn die Bedingungen es leider nicht anders hergeben, dann ist es nur umsichtig und klug dann lieber umzudrehen und die Tour ein wenig mit dem Heli abzukürzen. Ich hoffe natürlich ihr hattet trotzdem euren Spaß und an den folgenden Tagen vielleicht auch noch etwas mehr Glück mit dem Wetter. 😉

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                              • Ljungdalen

                                Alter Hase
                                • 28.08.2017
                                • 3349
                                • Privat

                                • Meine Reisen

                                #16
                                Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen
                                Sårjåsjaurestugan
                                Der Pfad war weiterhin einfach zu gehen, das Wetter wurde immer besser und so kamen wir sehr zeitig an der kleinen, schön am See und Stromschnellen gelegenen Hütte an und bezogen eines der beiden Vierer-Zimmer.
                                Ah, in dem waren wir 2017 auch; dies schien uns das "bessere" der beiden zu sein, außer uns war auch niemand da (nach Mitte September). Ist eigentlich der Ofen repariert/ersetzt? Damals hatte der auf der Rückseite einen Riss - wir befürchteten Rauch und haben deshalb lieber nicht geheizt, obwohl es nachts draußen leicht unter 0 wurde.

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                                • Kondor
                                  Erfahren
                                  • 29.12.2022
                                  • 135
                                  • Privat

                                  • Meine Reisen

                                  #17
                                  Vielen Dank für den Bericht den ich ebenfalls gerne Folge. Euer Tourenstart viel ja leider in eine richtige Schlechtwetterphase. Schade das ihr umplanen musstet, aber sowas gehört zum verantwortungsvollen Touren gehen halt dazu.

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                                  • pekra62
                                    Dauerbesucher
                                    • 02.03.2012
                                    • 979
                                    • Privat

                                    • Meine Reisen

                                    #18
                                    ...dann ist es nur umsichtig und klug dann lieber umzudrehen und die Tour ein wenig mit dem Heli abzukürzen. Ich hoffe natürlich ihr hattet trotzdem euren Spaß und an den folgenden Tagen vielleicht auch noch etwas mehr Glück mit dem Wetter. 😉
                                    Schade das ihr umplanen musstet, aber sowas gehört zum verantwortungsvollen Touren gehen halt dazu.
                                    Wettertechnisch entwickelten sich die nächsten Tage so, dass wir wohl hätten weitergehen können. Aber das war natürlich zu dem Zeitpunkt unklar und wie die weiteren Furten ausgesehen hätten ... das wäre ein Überraschugspaket geworden. Von daher war es für uns, bei unserem Erfahrungs- und Leistungslevel wohl die richtige Entscheidung.
                                    Aber etwas wurmen tut's trotzdem

                                    Ist eigentlich der Ofen repariert/ersetzt? Damals hatte der auf der Rückseite einen Riss...
                                    Upps, das weiß ich nicht. Die Temperaturen zu dritt im kleinen Raum waren okay und Brennholz war eh keines verfügbar. Also blieb der Ofen aus. Aber aufgefallen war mir auch nichts.

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                                      #19
                                      Sorjushytta
                                      Ganz schön frisch morgens im Schatten, aber der blaue Himmel ließ Schönes erwarten.

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                                      Für heute stand die auch übersichtliche Etappe zur Sorjushütte, nur einige Kilometer hinter der norwegischen Grenze, auf dem Plan. An der Grenze machten wir trotzdem eine ausgiebige Pause, mit wunderschönem Ausblick auf den Sulitjelma-Gletscher.

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ID: 3331620

                                      Ich hatte gelesen, dass die Brücke direkt hinter der Grenze, die wir 2017 problemos genutzt hatten, nicht mehr vorhanden sei. So hielten wir uns am Ufer des Sees, um dort im verzweigten Delta des Flusses zu furten. Das überwiegende Stück kam ich sogar mit Stiefeln durch. Erst kurz vor der westlichen Seite wurde das Wasser zu tief und ich musste doch die Stiefel ausziehen. Die anderen Beiden hatten schon frühzeitig einen Schuhwechsel vorgenommen.

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ID: 3331622

                                      Dann ging es noch einige Kilometer auf dem gut zu gehenden Terrain am Seeufer entlang, bis wir die Hütte erreichten. Erstaunt war ich über die Schneeverhältnisse – es gab keinen! Sowohl kurz vor der Hütte, als auch am Hang hinter der Hütte, waren 2017 zu dieser Jahreszeit große und dicke Schneefelder gewesen. Heute war davon nichts zu sehen, nur blanker Fels.

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Name: 2017-08, Norwegen Sulitjelma, 088.jpg
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ID: 3331631
                                      (ungefähr die selbe Stelle 2017 zu ähnlichem Zeitpunkt)

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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 173.jpg
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Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 176.jpg
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ID: 3331625

                                      In der Hütte trafen wir wieder auf die Amerikanerin und auf die Hüttenwirtin aus Pieskehaure, die auf ihrem Weg zurück in die Zivilisation hier Station bezogen hatte. Die Sorjushytta ist deutlich größer und komfortabler als die Sårjåsjaurestuga und schöner gelegen als Ny Sulitjelma. Daher hatten wir entschieden, unsere noch freien Tage hier zu verbringen.

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                                      • pekra62
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                                        #20
                                        Am nächsten Tag war es schon wieder vorbei mit dem blauen Himmel. Martin und Stefan wollten einen faulen Gammeltag verbringen. Unterwegs hatte ich von jemandem den Tipp bekommen, dass man von der Hütte gut den gegenüberliegenden Gipfel 1260 erreichen könnte, von wo aus man einen tollen Blick auf den Blåmannsisen hätte. Das wollte ich angehen und so startete ich mittags, umrundete die Bucht mit der Brücke,

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 184 verkleinert.jpg Ansichten: 0 Größe: 539,5 KB ID: 3331636

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 185 verkleinert.jpg Ansichten: 0 Größe: 796,3 KB ID: 3331637

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 187.jpg Ansichten: 0 Größe: 823,5 KB ID: 3331633

                                        hielt mich südlich des Sees 825 und erklomm langsam den Hang mit dem Abfluss des kleinen Gletschers am See 1006. Aber wie das immer so ist bei mir ... der Blick auf die Karte ist eines, die Realität etwas anderes.
                                        Ich hätte irgendwo zwischen den Seeen 825 und 1006 links abbiegen und den Abhang hochkraxeln müssen. Aber auf dem blankem Geröll, relativ steil und die Route von hier unten mit den vielen Absätzen nicht genau einschätzbar, war mir das nicht ganz geheuer. Man könnte auch sagen ... ich kniff mal wieder.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 189 - frame at 0m9s.jpg Ansichten: 0 Größe: 659,3 KB ID: 3331635

                                        Alternativ folgte ich dem Abfluss bis zum See 1006 und kraxelte über das grobe Geröll des östlichen und nördlichen Ufers, bis ich an den Abfluss zum Blåmannsisvatnet kam. Von hier hatte ich zumindest einen Blick auf den riesigen Gletscher.

                                        Klicke auf die Grafik für eine vergrößerte Ansicht  Name: 2024-08 Sarek und Nordkalottleden, 192.jpg Ansichten: 0 Größe: 447,7 KB ID: 3331634

                                        Leider war die Sicht so eingeschränkt und der Kontrast so schwach, dass man kaum zwischen Himmel und Gletscher unterscheiden konnte. Es war feucht und kalt, so dass ich mich bald auf den Rückweg machte. Ziel nicht erreicht, aber doch einen spannenden Tag gehabt.

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