2024 - Sarek und Nordkalottleden, von Suorva nach Sulitjelma - das war der Plan

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  • pekra62
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    2024 - Sarek und Nordkalottleden, von Suorva nach Sulitjelma - das war der Plan

    Tourentyp
    Lat
    Lon
    Mitreisende
    Reisezeit: 21.08. – 04.09.2024

    Prolog
    Seit meiner ersten Lappland-Wanderung 1990 auf dem Kungsleden spukte die Idee einer Sarek-Tour durch meinen Kopf. Aber schon vor einigen Jahren hatte ich diese Idee / Wunsch dann eigentlich schon begraben. Es gibt so viele schöne Ecken in Nordskandinavien, teils einsamer als der mittlerweile doch relativ stark frequentierte Sarek, warum dann in der regenreichsten Gegend Schwedens wandern? Und dann noch ohne Aussicht, in einer Hütte Schutz suchen zu können.
    „Mach es einfach, bevor du bereust, es nicht getan zu haben“ und „Wenn nicht jetzt, wann dann?“ – waren die Antworten, die mir dazu nach meinem 61. Geburtstag in den Sinn kamen. Also wurde geplant.
    Proforma fragte ich meine beiden langjährigen Wandergesellen (Stefan und Martin), ob sie mich begleiten würden. Wohlwissend, dass die beiden Hütten-Touren mit wenig Gepäck und mehr Komfort bevorzugen. Umso überraschter war ich über die Antworten – beide sagten zu. Aber es sollte für Sarek-Verhältnisse eine relativ einfache Route werden, ohne Gletscher, schwierige Pässe oder Gipfelbesteigungen.
    Die Anreise sollte mit Flug von Hannover nach Stockholm erfolgen, weiter mit dem Nachtzug nach Gällivare und per Bus nach Suorva, die Rückreise mit dem Flieger von Bodø nach Hannover.
    Als Route folgte daraus: Suorva – Brücke über Guhkesvákkjåhkæ – Skárjá – Álggavágge – nördlich des Álájávrre nach Stáloluokta und auf dem Nordkalottleden über Stáddájåhkå, Sårjåsjaure und Sorjushytta nach Sulitjelma.

  • pekra62
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    #2
    Anreise über Gällivare nach Suorva
    Nachdem es bis Juni nicht möglich war, den Nachtzug von Stockholm nach Gällivare zu buchen, wurde ich nervös und ging auf Nummer sicher: Ich buchte einen Flug mit populAir und in Gällivare ein Airbnb.

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ID: 3329821
    Die Anreise verlief dann auch problemlos. Mangels eines Busses versetzte mir nur das teure Taxi vom Flughafen zu unserer Unterkunft einen kleinen Stich. In der Unterkunft warteten dann auch die beim Vermieter bestellten Gaskartuschen – perfekt. Diese vereinbarte Serviceleistung stellte sich aber am nächsten Tag als überflüssig heraus.

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ID: 3329820

    Der Bus von Gällivare nach Ritsem macht bei Vietas eine längere Pause, die dort für eine letzte vernünftige Mahlzeit genutzt werden kann … und zu einem letzten Einkauf. Auch Gaskartuschen waren dort noch ausreichend vorhanden.
    Nach der Mittagspause fuhren wir noch das kleine Stück weiter bis zum Suorva-Staudamm und stiegen als einzige dort aus dem Bus. Ich konnte mich vage an den Parkplatz vor dem Dammgelände erinnern. Hier hatten Stefan und ich Anfang Juni 1991 (völlig unbedarft, damals noch ohne Internet, war uns nicht bewusst gewesen, dass wir viel zu früh im Jahr unterwegs waren) unsere Motorräder geparkt, als wir einige Tage im Stora Sjöfallet auf Tour waren. Nun wurde es also ernst und die Tour begann.

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    • Blahake

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      Fuchs
      • 18.06.2014
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      #3
      Erst mit dem Nachwuchs unterwegs und jetzt mit den alten Freunden! Ich bin dabei!

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      • Goldi
        Erfahren
        • 11.09.2022
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        #4
        Ah, wie schön. Noch ein Bericht! Ich dachte schon, alle hätten ihr Pulver mittlerweile verschossen und es gibt erst wieder aus der 2025er Saison Berichte. Ich bin gespannt. Bitte schnell schreiben und viele Fotos hochladen.

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        • pekra62
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          • 02.03.2012
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          #5
          Ich bin dabei!
          Das hatte ich angenommen, hätte dich sonst auch vermisst

          Ich dachte schon, alle hätten ihr Pulver mittlerweile verschossen und es gibt erst wieder aus der 2025er Saison Berichte.
          Na, ich hinke ja immer etwas hinterher. Hatte ja gerade erst den einen aus 2023 fertig gestellt.
          Wobei ich 2023 ja sogar zwei Touren gemacht habe.
          Mal gucken, ob ich zu der Zweiten (Südnorwegen) auch noch was schreibe.
          Aber die 2024 ist schon vorbereitet, dürfte also zügig gehen

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          • pekra62
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            • 02.03.2012
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            • Meine Reisen

            #6
            Bis zur Brücke über den Guhkesvákkjåhkå
            Die ersten Kilometer gingen über das Staudamm-Gelände auf Asphalt und Schotterwegen bis wir die Zeichen der Zivilisation verließen.

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ID: 3330172

            Nach einer Wiese mit Rentierzaun begann ein deutlicher Pfad, der stetig, aber sanft den Hang hinaufführte.

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ID: 3330171

            Ich hatte gelesen, dass dieser Pfad zum See 644 führen würde und wo man dort den Njábbejåhkå furten könne. Aber da müssen wir wohl eine Abzweigung verpasst haben. Den See bekamen wir nicht zu Gesicht. Der Pfad verlor sich einfach bei der Baumgrenze und wir gingen der Nase nach, bis wir ein Stück oberhalb des Sees an den Njavvejågåsj kamen.
            Schuhe aus oder Steinchenhüpfen? Ich suchte eine vielversprechende Stelle und hangelte mich von Stein zu Stein, kam tatsächlich trockenen Fußes hinüber.

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ID: 3330169

            Martin und Stefan haben in dieser Disziplin weniger Übung und zierten sich. Beide suchten eine bessere Stelle. Stefan ging stromaufwärts auf die Suche und war irgendwann hinter Hügeln verschwunden. Martin entschied dann doch, es mir gleich zu tun und balancierte von Stein zu Stein. Nach wenigen Metern verlor er das Gleichgewicht, rutsche weg und lag komplett im Wasser. Es war zwar nicht tief, aber er lag auf dem Rücken und ich sah, dass er wegen des schweren Rucksacks Probleme mit dem Aufstehen hatte. Ich schmiss meinen Rucksack ab und sprang in’s Wasser, um zu ihm zu laufen und hochzuhelfen. Kurz bevor ich bei ihm war, schaffte er es dann doch, hochzukommen.
            Wie ein begossener Pudel setzte er sich auf einen Stein, zog die Stiefel aus und ließ das Wasser rauslaufen.

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ID: 3330168

            Zum Glück war es windstill und so reichte die Körperwärme, um die nassen Klamotten wieder aufzuwärmen. Nachdem sich Stefan wieder zu uns gesellt hatte, er hatte ein ganzes Stück oberhalb den Fluss mit Stiefeln queren können, konnten wir unseren Weg fortsetzen, ohne dass Martin sich trockene Sachen angezogen hätte. Ein paar Kilometer wollten wir trotz des Zwischenfalls heute noch machen.

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ID: 3330174

            Und nachdem wir diese dann abgespult hatten, fanden wir nur vertrocknete Bäche. Mist! Also noch ein Stück weiter. Aber dann war dort ein kleines Rinnsal mit genug Wasser und so vertrauenserweckend, dass wir uns gegenüber des markanten Sluggá niederließen.

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ID: 3330170

            Beim Zeltaufbau stellte Martin dann einen Bruch am Kreuzungsstück des Zeltgestänges seines in die Jahre gekommenen Vaude Mark3 fest. Zum Glück konnte er es mit der Reparaturhülse überbrücken.
            Ein holpriger Start. Aber zumindest ohne Regen und kaum windig. Nur der Horizont ließ nichts Gutes erahnen.

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            • pekra62
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              • 02.03.2012
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              • Meine Reisen

              #7
              Windig und mit tiefhängenden Wolken, aber trocken, begrüßte uns der neue Tag.

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ID: 3330183

              Nach den ca. 500 Höhenmetern von gestern, sollte uns der heutige Weg auf ungefähr gleichbleibender Höhe am Hang entlang zum Liehtjitjávrre und zur Brücke über den Guhkesvákkjåhkå führen.

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ID: 3330176

              Als Tagesziel wäre der anschließende Aufstieg zum Vuojnesvárásj und Abstieg Richtung Bierikjávrre nicht schlecht. Aber …
              Obwohl nicht der Konditionsstärkste (bei Anstiegen sehe ich meine Freunde nur von hinten) , gewann ich in dem weglosen Gelände, oft durchsetzt mit Blockfeldern und Weidengestrüpp, immer wieder einen Vorsprung, der sich beim Kreuzen von Bächen noch vergrößerte.

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ID: 3330177

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ID: 3330182

              Auf diesem Untergrund war ich einfach trittsicherer als meine Mitwanderer. Und auch das Furten am Lulep Niendojågåsj ging bei mir deutlich zügiger.

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ID: 3330179

              Folglich blieb unsere Kilometerleistung hinter den Erwartungen zurück. Und bis zur Brücke kamen noch einige Querungen, bei denen wir nicht furten mussten, deren Überquerung aber trotzdem Zeit kosteten.

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ID: 3330178

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ID: 3330184

              Zusätzlich hatte der Wind deutlich aufgefrischt und seit einiger Zeit liefen wir durch schwebende Wassertröpfchen. Das Wetter wurde permanent schlechter und eine gewisse Erschöpfung machte sich deutlich bemerkbar.

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ID: 3330185

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ID: 3330180

              Ca. einen km hinter der Brücke, direkt vor dem Vuojnesjågåsj, der vom Gletscher runterkam, war Schluss und wir bauten die Zelte auf. Auf ebenem Gelände, ohne Windschutz, voll in der Schneise, die das Tal dem Wind bot.

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ID: 3330181

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              • Tekumseh
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                • 05.10.2020
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                #8
                Zitat von pekra62 Beitrag anzeigen

                Nur der Horizont ließ nichts Gutes erahnen.

                Bin auch gespannt, wie es euch ergangen ist. Wir waren zur gleichen Zeit etwas nördlicher unterwegs, und ich ahne ebenfalls etwas.
                Auf dem Weg von Suorva zur Brücke im Guhkesvágge bin ich 2021 auch in einem Bach gelandet🙈. Damals konnte ich die Sachen im Sonnenschein trocknen.

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