Zitat von Dotti
Beitrag anzeigen
[FI][NO] in 45 Tagen von Finnland nach Norwegen
Einklappen
Ankündigung
Einklappen
Keine Ankündigung bisher.
X
-
-
Tag 30: 19 km // 200 Hm rauf // 137 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Heute ist der 21. September 2023, der Tag 30 meiner Wanderung.
Heute wird`s wechselhaft-also das Wetter. Ich aber "stabil-positiv". Morgens schon mal die Sonne zu sehen, also den ganzen nassen Krempel erstmal raus aus dem Zelt, den Sonnenstrahlen ausetzten, inklusive meiner Wenigkeit. Mit bestenfalls "psychologischem" Erfolg. Trocken ist anders.
Egal. Ich packe alles zusammen. Die Landschaft hat sich hier im Osten der Halbinsel abgeflacht, eine weite wellige, teils hügelige, baumlose Landschaft, leicht zu bewandern. So habe Ich mir die Finnmark immer vorgestellt. Das gehen und das leben fühlen sich leicht an.
die Austerelva schlängelt sich durch die Finnmark, Blick nach Südwest
die Seen bei 139
Ich erreiche die Seen beim Punkt 139, es kommen einige Regenschauer runter aber egal, Ich bin eh von gestern noch einigermaßen "nass" und gehe nun etwas südöstlich Richtung dem See Oksvatnet, dem östlichsten Punkt meiner Wanderung auf Varanger. Erst überlegte Ich ob Ich bis nach Vardø gehen sollte-nur warum? Was sollte Ich da? Nur das Ich mal am östlichsten Punkt Norwegens gewesen bin? Oder zum einkaufen? Meine "Batterie" an Keksrollen war noch recht ordentlich so das Ich keine Veranlassung sah den Ort zu besuchen.
der Oksvatnet
der Lille Oksvatnet, dahinter der Oksvatnet
immer mal wieder kurze Regenschauer, angenehm
und immer mal wieder Regenbögen, diesmal in Wolken
Am Nordende des Oksvatnet angekommen sah Ich wieder eine Dash-8 der Widerøe nach Süden abfliegen, das brummen der Motoren fügte sich gut in die Geräuschkulisse der leichten Regenschauer, die in Kombination mit einigen Sonnenstrahlen immer mal wieder einige Regenbögen kreierten. Ich folge dem Westufer des Sees nach Süden, dann Südwest, immer wieder an einigen, also sehr vielen, Seen vorbei. Ich wollte nun weiter nach Westen gehen und erstmal nicht zur Küste. Ich durchquerte das Slettfjellet, das Wetter hatte sich inzwischen gebessert, die Regenschauer hatten sich größtenteils verzogen zugunsten eines blauen Himmels in Kombination mit einem kalten Wind. Also Pause im Zelt. Kaffee, Kekse, Regenbogen.
Irgendwann wander Ich weiter, teils durch Sumpf und Feuchtgebiete, teils durch steinige Landschaft, meistens aber mit Flechten bewachsener und teils strauchiger Untergrund. Ab und zu kann Ich im Süden sogar den Varangerfjord erkennen. Es ist flach, die Sicht gut und nach wie vor-unendlich scheinende, befreiende Weite. So fühlt es sich an. Angenehmes, unaufgeregtes und leichtes gehen.
Als es schon leicht dämmert stelle Ich mein Zelt irgendwo hin-grade. Ist hier auch nicht wirklich schwierig. Sogar für mich. Und genieße die Abendstimmung, koche etwas und lasse den Tag in meinen Gedanken nochmal revue passieren.
der Zeltplatz 30
wie der Tag begonnen hat-so endet er auch. Mit Sonne.
Zuletzt geändert von Dotti; 06.06.2024, 06:14.
Kommentar
-
-
Tag 31: 15 km // 233 Hm rauf // 239 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Der 22. September 2023, der 31. Tag meiner Tour. Ich kann es fast gar nicht fassen das Ich noch knapp zwei Wochen unterwegs sein werde. Der Faktor Zeit kommt mir in den Sinn. Er spielt für mich, glücklicherweise, weder auf meinen Wanderungen noch im Alltag eine allzugroße Rolle und nimmt immer mehr ab. Tagträumer? Vieleicht...
Erstmal jedenfalls nicht. ich trinke sehr real Kaffee, logo, und überlege wie es weitergeht. Ich erinnerte mich an einen Reisebericht von Borgman über eine seiner Touren durch Varanger. Diese diente mir als Überlegung für meine weitere Route. Soweit Ich mich erinnerte ist er durch das Bjørnskaret gegangen, das schien mir eine gute Möglichkeit weiter nach Westen vorzustoßen.
Ich packte also morgens mein Zeugs zusammen und ging los, bis Ich einer ungewohnten "Erscheinung" gewahr wurde. Das wollte Ich näher untersuchen. Es handelte sich anscheinend um eine Wildkamera, vieleicht um die Rentierpopulation zu erfassen? Oder Bären? Ein Bär wird übrigens in den nächsten Tagen noch eine Rolle spielen... und nein, Ich will euch keine Bären "aufbinden". Ich ging weiter weglos südwest, und traf auf eine Quadspur die vom See Movnnesjohjávri nach Guovžžabiedju führt, dort sollte Ich auf eine Quadspur treffen der Ich dann laut Karte Richtung Bjørnskaret folgen wollte.
Was mir, speziell in den letzten Tagen, immer mehr bewusst wurde ist wie artenreich, interessant, vielfältig und unterschiedlich der Boden, also der Untergrund, in dieser Region ist. Über Steine in den unterschiedlichsten Formen, Farben, Größen, Konsistenzen und Zuständen, Flechten, Mosen, Gräsern, Sträuchern, dazu um diese Jahrezeit in einer unglaublichen herbstlichen Farbenvieltfalt... so etwas habe Ich in dieser Intensität noch nirgendwo selbst erlebt. Die Begeisterung darüber hielt bis zum letzten Tag an. Und ist immer noch beim betrachten der Fotos vorhanden. Ich werde wohl wiederkommen "müssen".
die Quadspur Richtung Guovžžabiedju, der Varangerfjord und Komagvær
Die Sicht war gut, die Orientierung leicht und bald kamen ein paar Hütten in Sicht, nördlich von Komagvær, so das Ich nun westlich lief und etwas nördlich des Sees 65.9 auf die Quadspur stieß. Dieser folgte Ich nun Richtung nordwest. Und wie Quadspuren dann teilweise so sind, für "Fußgänger" nicht immer die beste Option. Mit Wasser vollgelaufenen Spurrinnen, Furten die mit Quads sicher kein Problem sind, und ähnlichen Wiedrigkeiten kämpfend kam Ich nur langsam voran, es blieb weiterhin leicht "abenteuerlich", Ich hatte viel Freude dabei. So gefällt es mir. Teilweise verließ Ich die Quadspur und suchte mir meinen eigenen Weg, wie gesagt als "Fußgänger" manchmal die bessere Option.
die Quadspur die Richtung Hubehytta führt
nur was für Quads-oder "echte" Fußgänger
mit Wasser vollgelaufene Spurrillen
dann wieder einfach und "zielführend"
hier wirds nass... ob Quad oder "Fußgänger"... egal. Außer mir. Dank entsprechenem Schuhwerk.
sieht etwas "feucht" (aber schön) aus... Ich ging meinen eigenen Weg
Es war schön die Landschaft die Ich vor ein paar Tagen aus dem Norden schon bewundert hatte jetzt von Süden kommend wieder zu sehen und sich ihr zu nähern. Als Ich den See 160.9 erreichte entschied Ich mich spontan, also wie so oft, hier zu bleiben und suchte mir einen Platz fürs Zelt. Am Nordufer, etwas oberhalb, wurde Ich fündig. Ich baute mein Zelt dort hin, verkrümelte" mich in meinen Schlafsack, trank Kaffee, futterte irgendwas Süsses, machte ein "Nickerchen" und freute mich über die bisher so schöne Wanderung, die ohne große Planung und sonstwas so gut und schön ihren Verlauf genommen hatte. Ich war rundum zufrieden und glücklich. Mit Allem.
der See 160.9
Zeltplatz 31
Da der Untergrund in der Gegend nicht so "heringsfreundlich" ist hab Ich oft Steine auf die Eckpunkte gelegt. Große Steine.
Kaffeetrinken und Kekse mampfen am See. Danach finnische Erbsensuppe mit Wurst, frischem Knoblauch, frischen Zwiebeln und Brot. Sehr lecker. Und noch mehr "Süsskram".
Zuletzt geändert von Dotti; 04.06.2024, 17:31.
Kommentar
-
-
Hab gerade zum ersten Mal reingeschaut und reingelesen und kann nur sagen: Geiler Bericht, geiler Text, geile Bilder! (Das jugendsprachliche Wort "geil" benutze ich seit Jahren immer dann, wenn mich etwas bewegt - weiß auch nicht, warum.) Mir gefallen deine Selfies sehr: Einsamer, beglückter Wanderer in endloser, nordischer Weite. Kann deine Zufriedenheit und Euphorie über das Wandern in dieser Gegend sehr gut nachvollziehen. Auch wenn ich selbst vor der wochenlangen, einsamen Reizarmut ganz schön Bammel, wenn nicht sogar Angst hätte. Aber dein Text macht deutlich, wieviel Ruhe und Leichtigkeit das geben kann. Und wenn man die Bilder deiner wochenlangen Wanderschaft verfolgt, kann von Reizarmut eigentlich keine Rede sein. So viel Intensität, Unterschiede, Licht-, Stimmungs- und Farbwechsel.
Kommentar
-
Tag 32: 15 km // 455 Hm rauf // 391 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
23. September 2023, der 32. Tag meiner Wanderung. Morgens alles grau in grau, Kaffee schwarz. Laune gut. Sonne in meinem Herzen. Es ist etwas frisch und es weht ein leichter Wind der das Zelt recht schnell in einen trockenen Zustand versetzt.
Falls es interessiert. Ich esse morgens meistens nichts, trinke nur Kaffee und gehe dann bei Gelegenheit los. Nach ca. zwei Stunden mache ich eine kurze Pause, oft nur wenige Minuten, da kann sich der Körper und der Geist etwas erholen. Das reicht mir. Danach bin Ich meist deutlich erfrischter und so gehe Ich weitere zwei Stunden. Das ist so ein Rhythmus der sich für mich bewährt hat. Erst gegen Mittag esse Ich das erst mal etwas, meist ein paar Kekse (oder eher eine Packung) oder Müsliriegel, Brot mit Nüssen und falls Ich habe irgendwas frisches, z.B. Tomaten oder so. Damit komme Ich ganz gut klar. Kaffee trinke Ich natürlich auch. Mach Ich einfach gerne. Es ist Instantkaffee, schwarz. Trinke Ich auch zuhause, dann mit Milch. Und jedesmal wenn Ich mir im Alltag einen Kaffee mache und der Duft den Raum erfüllt ist es wie ein "Kurzurlaub" für mich. Der bestenfalls "mittelmäßige" Geschmack gepaart mit den schönen Erinnerungen an meine Wanderungen lässt mich jeden Schluck genießen.
Los gehts. Ich folge weiter der gut sichtbaren Quadspur, mal drauf, mal daneben, je nach Situation und "Wasserstand" in den Spurrillen, auch einige Bäche müssen durchquert werden. Ich bin ein "Quad". Die Vegetation hat hier im Süden von Varanger mittlerweile eine rötlich-gelbe Färbung angenommen, der Herbst, also die Ruska, ist in vollem Gange. Mir gefällt es sehr.
Bevor Ich die Hubehytta erreiche steuert die Spur auf einen großen felsigen "Berg" zu der mich fasziniert durch den teilweisen Bewuchs von diversen Mosen, Gesträuch und Flechten in fast unwirklich wirkenden Farben. Ich staune. Und gehe vor lauter staunen erstmal links rum statt rechts. Habs aber bald bemerkt und erreiche die Hütte, die ist verschlossen, Toilettenhäuschen unverschlossen. Die Hütte gehört Varanger Kraft und wird von der Arctic University of Norway bei Forschungsarbeiten genutzt. Ich verdrücke mich in den Windschatten einer der Hütten und mache Pause, Süsskram essen ja, Kaffeetrinken: nein. Ist mir zu ungemütlich.
faszinierend
die Hubehytta
Ich folge nun einem vage erkennbaren Pfad der sich bald auflöst und erreiche kurz darauf das Ufer der Kommagelva. Die muss Ich durchqueren, Ich freu mich drauf. Nach ein bischen auskundschaften finde Ich eine breite, recht flach wirkende Stelle die mir zum furten geeignet erscheint. Dem ist auch so, problemlos, Wasser bis zum Knie, mittelmäßige Fließgeschwindigkeit, Füße nach wie vor trocken. Das Kommagdalen begeistert mich, mit seiner Vegetation, den "Knubbeln" im intensiven Grün und den geblichen Gräsern die sich so intensiv vom grauen Himmel absetzten. Ich mag ja Gegensätze sehr gerne, generell. In allen Lebens- und sonstigen Lagen.
das Bjørnskaret, der Durchbruch, ist gut zu erkennen
die Komagelva
hier hat die "Furtung" stattgefunden
das Komagdalen...
mit den "Knubbeln"...
Ich verlasse das Tal und gehe erstmal etwas weiter nach Süden um dann einem kleineren Bach Richtung Bjørnskaret, welches Ich nun schon gut erkennen kann, zu folgen. Die Kommagelva rauscht unter mir zu meiner rechten. Eindrucksvoll, Ich bleibe immer mal wieder stehen und staune. Hier gibt es etliche Tierpfade, sehen fast aus wie Wanderwege und machen das fortkommen einfach. Ich steige immer weiter einem dieser Pfade folgend höher. Ich bin nach wie vor fasziniert von den Gegensätzen, dem grau-bräunlichen Gestein und dem Bewuchs der Ufer. Hier mache Ich viele Fotos. Ich bleibe erstmal auf der östlichen , also orographisch gesehen rechten Seite des Flusses, die Tierpfade zeigen mir den richtigen Weg.
die Komagelva (oder auch Guovžagurjohka wer es "kompliziert" mag)
Der Berg ist der Kjølltindan
staunen über den Bewuchs am Ufer der nur an manchen Stellen vorhanden ist
Blick nach Süden
der Blick zurück, nach Norden
Als Ich um eine Biegung herum gehe und eine flache, ebene grasbewachsene Fläche vor mir sehe weiß Ich sofort das Ich hier bleiben möchte, Uhr- sowie Tageszeit, ob Mittwoch oder Sonntag oder gegangene Kilometer. Mir egal. manchmal spüre Ich das sofort. Also das Zelt hinstellen und mich erstmal im Schlafsack ausbreiten und aufwärmen. Beim gehen war es angenehm von der Temperatur, aber mir zum draussen sitzen etwas zu kühl. Nach einem Nickerchen, Kaffee trinken und Kuchen essen, erkunde Ich noch ein bischen die Gegend, aber da es immer mal wieder nieselt und zwischendurch kräftig regnet verkrümel Ich mich wieder ins Zelt und schlafe beim leichten "trommeln" der Regentropfen auf das Zelt alsbald glücklich ein.
mein Zeltplatz für heute kommt in Sicht, links im Bild am Anfang der grasbewachsenen Fläche
der Zeltplatz 32
Zuletzt geändert von Dotti; 06.06.2024, 06:22.
Kommentar
-
Genau als ich begonnen habe mich ebenfalls für diese Ecke zu interessieren, für die nächste längere Tour, habe ich diesen tollen Bericht entdeckt. Großartig und starke Leistung vorweg. Bin gerade erst am Anfang. Da habe ich ja jetzt was zu lesen.
Russian Roulette is not the same without a gun. - Lady Gaga
Kommentar
-
Tag 33: 19 km // 287 Hm rauf // 217 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Der 24. September 2023, der 33. Tag meiner Wanderung. Als Ich morgens wach werde scheint zwar nicht die Sonne, noch nicht, trotzdem liegt eine schöne, warme Herbststimmung in der Luft. Der Kaffee sorgt zusätzlich für "Urlaubsgefühle", wobei, eigentlich ist es mehr. Draussen unterwegs sein, im Zelt übernachten, Einsamkeit, Freiheit und Unabhängigkeit erleben, Wind, Kälte, Regen spüren, den Elementen ausgesetzt sein, es ist mehr als Urlaub, es ist eine Einstellung, ein Lebensgefühl. Es ist das Leben. Und eine Veränderung, eine Verschiebung von Prioritäten, ein "weglassen", ein in "fragestellen" von Dingen die man halt schon immer so gemacht hat oder die gesellschaftlich erwartet werden nicht mehr einfach so akzeptieren. Mutig sein, etwas verändern, das ermöglicht es mir inzwischen mehr als ein paar Tage Urlaub pro Jahr meine Zeit für Dinge zu verwenden die mich glücklich machen.
Vor einigen Jahren hat mir meine Mutter eine Gedicht von Joseph Beuys per Brief zugeschickt, daran muss Ich immer wieder denken... darüber schmunzeln, ernst nehmen, danach handeln, und leben. Und es trifft es so gut. So sollte das Leben, der Mensch sein, auch wenn er älter wird und das "Kindsein" in sich hegen, erhalten, und nie vergessen.
Lass dich fallen
Lerne Schlangen zu beobachten
Pflanze unmögliche Gärten
Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein
Mache kleine Gesten
Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit
Freue dich auf Träume
Weine bei Kinofilmen
Schaukel so hoch, du kannst
Tu Dinge aus Liebe
Mach eine Menge Nickerchen
Gib Geld weiter
Mach es jetzt
Glaube an Zauberei
Lache eine Menge
Nimm Kinder ernst
Bade im Mondlicht
Lies jeden Tag
Stelle dir vor, du wärst verzaubert
Höre alten Leuten zu
Freue dich
Lass die Angst fallen
Unterhalte das Kind in dir
Umarme Bäume
Schreibe Briefe
Lebe
Als Ich mein ganzes Zeugs zusammengepackt habe und losgehe wird es immer schöner, teils sonnig, eine wunderbare, ruhige, herbstlich goldene Atmosphäre. Es ist windstill, keine Vögel zwitschern, nur das ruhige "blubbern" der Komagelva die hier im Oberlauf den Namen Guovžagurjohka trägt, ist zu hören. Ich gehe behutsam, möglichst wenig Lärm machend und genieße jeden Schritt. In einiger Entfernung sehe Ich ein paar Rentiere. Dann wird es "ernst". Das Ufer wird immer steiler, fast senkrecht, ein weitergehen auf dieser Seite nicht möglich. Ich muss etwas suchen bis Ich eine halbwegs machbare Stelle zum furten finde, sieht auf den Bildern einfach und unspektakulär aus, war es eigentlich auch, aber irgendwie tat Ich mich schwer und stakste etwas unbeholfen durch den Fluß. Sowas kommt vor. Hat aber alles geklappt. Ich erwähne es nur am Rande: Füsse trocken.
steiles Ufer, also furten, von rechts nach links. Blickrichtung Nord
Die Landschaft öffnet sich nach Süden immer mehr, und es sieht im Sonnenlicht einfach ergreifend, einfach toll aus. Ich bin, mal wieder, oder immer wieder, begeistert, und verplemper entsprechend viel Zeit. Gut verplemperte Zeit.
Blick zurük nach Norden Richtung Bjørnskaret, wo Ich herkomme
Blick nach Süden
im Norden der Kjøltindan, Ich laufe parallel nach Westen, also nach links
Richtung Midtdalen
die Guovdavákkejohka die durchs Midtdalen fließt
Das Wetter hat wieder etwas zugezogen, es bleibt aber trocken und die Sonne scheint immer mal wieder durch die Wolken. Trotzdem ist es frisch, Ich bin in Handschuhen unterwegs. Zunächst gehe Ich parallel zum Kjøltindan nach Westen, dann aber eher südlich Richtung Midtdalen. Ich also planlos zielstrebig unterwegs. Dort mache Ich eine Pause, und da grade die Sonne scheint breite Ich meinen ganzen nassen Krempel aus, wird zwar nicht trocken, aber lüften ist ja immer gut.
Was mir grad in den Sinn kommt wenn Ich das Foto betrachte: Nachdem Ich morgens mein Zeugs zusammengepackt habe und losgehe fühle Ich mich immer ein bischen wie der Cowboy in Lucky Luke der am Ende der Sonne entgegen reitet... oder für die jüngere Generation: Wie der Typ in den Hilleberg Aufbauvideos auf Youtube der zum Ende hin den Rucksack schultert und geht...
Die Landschaft ist ab hier wieder fast komplett flach, leicht zu gehen, teils sumpfig, teils etwas steinig, endlos, nie endend, bis hinter den Horizont. Da will ich hin. Ein wunderbares unbeschwertes und freies gehen erwartet mich. Ohne Limits. Ohne Einschränkungen. So fühlt sich Freiheit für mich an.
Ich war ja grade vier Wochen in den Pyrenäen wandern, das war auch sehr schön und abenteuerlich und hat mir sehr viel Freude gemacht, aber während Ich jetzt hier an diesem Bericht schreibe und mich an den Norden erinnere desto mehr merke Ich was mir in den Bergen irgendwie gefehlt hat. Ich fühlte mich irgendwie eingeengt, Ich weiß gar nicht wie Ich es anders beschreiben soll. Ich hatte zwar alle Freiheiten, trotzdem. Es ist halt etwas völlig anderes. Aber Ich mag ja Gegensätze und so werde Ich auch weiterhin in den Bergen sowie in flachen nichtssagenden Gegenden unterwegs sein.
Feuchtgebiet? Ja. Nasse Füsse? Nein
Freiheit bis zum Horizont
Irgendwann war mein Zeugs immer noch nass, Ich aber zufrieden vollgefuttert mit allem möglichen, also alles einpacken und los. Ich wanderte Richtung Horizont, immer der Sonne folgend, erst westlich weiter ins Midtdalen, dann nördlich am Midhaugen vorbei der mit seinen 412 Metern weit weniger markant als Orientierungspunkt herhält als Ich erwartet hatte. Ich ging weiter und als es bereits begann leicht zu dämmern baute Ich mein Zelt kurz vor der Øvre Flintelva in die Einsamkeit. Es wirkte etwas verloren in der unendlichen Weite der Finnmark. Ich aber nicht. Ich fühlte mich wohl, lag im Zelt, schaute ins "Nichts" und erinnerte mich zurück an diesen schönen, eindrucksvollen Tag.
Zeltplatz 33
Kommentar
-
-
Zitat von hartmutmu Beitrag anzeigenHallo Dotti,
Freut mich sehr, dass es weitergeht!
Danke und beste Grüsse
Hartmut
Kommentar
-
Zitat von Dado Beitrag anzeigenHi Dotti, mich freut auch sehr dass es weitergeht 👍
Kommentar
-
Zitat von StefanBoe Beitrag anzeigenHab gerade zum ersten Mal reingeschaut und reingelesen und kann nur sagen: Geiler Bericht, geiler Text, geile Bilder! (Das jugendsprachliche Wort "geil" benutze ich seit Jahren immer dann, wenn mich etwas bewegt - weiß auch nicht, warum.) Mir gefallen deine Selfies sehr: Einsamer, beglückter Wanderer in endloser, nordischer Weite. Kann deine Zufriedenheit und Euphorie über das Wandern in dieser Gegend sehr gut nachvollziehen. Auch wenn ich selbst vor der wochenlangen, einsamen Reizarmut ganz schön Bammel, wenn nicht sogar Angst hätte. Aber dein Text macht deutlich, wieviel Ruhe und Leichtigkeit das geben kann. Und wenn man die Bilder deiner wochenlangen Wanderschaft verfolgt, kann von Reizarmut eigentlich keine Rede sein. So viel Intensität, Unterschiede, Licht-, Stimmungs- und Farbwechsel.
Ich verstehe und kann es nachvollziehen das es Menschen, so zumindest mein Eindruck, etwas bedrückt wenn nicht sogar ängstigt. So allein in der Abgeschiedenheit, größtenteils ohne Internetzugang, ohne andere Menschen, ohne Kommunikationsmöglichkeiten mit Familie und Freunden, auf sich alleine gestellt. Es ist wohl eine Typensache, denke Ich. Bei mir ist es nicht so. Ich bin aber wohl eher introvertiert und auch im Alltag gerne alleine und führe ein Leben größtenteils frei von Verpflichtungen, Verbindlichkeiten und irgendwelchen Terminen. Ich konsumiere keine Nachrichten, habe kein Netflix oder sonstwas, verpasse keine Folgen von irgendwelchen Serien oder ähnliches wenn Ich wochenlang nicht da bin. Ich verpasse also nix.
Mit der Reizarmut, das empfinde Ich so das wenn die permanenten Reize die uns im Alltag auf allen Kanälen dauerhaft Tag und Nacht egal wo wir sind tracktieren und den Mensch dazu verleiten wollen Dinge zu tun, zu denken oder sich zu verhalten wie es "Andere" wollen, nachlassen, dann wird der Mensch auch wieder empfindsamer und empfänglicher für kleine Dinge, die sich plötzlich ganz großartig und einzigartig zeigen. So erlebe Ich es jedenfalls, ganz speziell auf dieser Wanderung. Es ist so wie Du es schreibst, von Reizarmut kann wirklich keine Rede Rede sein, es sind für mich auch jetzt beim schreiben und Fotos sortieren dermaßen intensive und eindrückliche Erlebnisse und Erinnerungen hängen geblieben wie auf kaum einer Wanderung zuvor, das hätte Ich vor der Tour kaum für möglich gehalten. Bei sowas muss Ich immer wieder an Hans Rosling denken, dem Autor von dem Buch Factfulness, und was passiert wenn man die Sichtweise, also den Blickwinkel verändert.
Stefan, Ich freue mich über deine Gedanken und wünsche Dir gute Gesundheit!
Kommentar
-
Zitat von Intihuitana Beitrag anzeigenGenau als ich begonnen habe mich ebenfalls für diese Ecke zu interessieren, für die nächste längere Tour, habe ich diesen tollen Bericht entdeckt. Großartig und starke Leistung vorweg. Bin gerade erst am Anfang. Da habe ich ja jetzt was zu lesen.
Kommentar
-
Tag 34: 11 km // 114 Hm rauf // 254 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Am 25. September 2023, dem 34. Tag meiner Wanderung erreichte Ich das Tal der Jokobselva, ein wunderbarer Ort der mich mit seinen Birken, und seiner Vegetation in einer intensiven, herbstlichen Farbenpracht dermaßen in seinen Bann gezogen hat das Ich schon Mittags mein Zelt dort hinstellte und den restlichen Tag dort verbrachte. Die Frage des weitergehens stellte sich für mich nicht. Faktor Zeit? Egal. Faktor Distanz? Egal. Sowas ist halt nur möglich wenn man ein großes Zeitfenster hat und nicht jeden Schritt, jeden Tag von morgens bis abends durchplant, optimiert und "durchmaximiert". Ich maximiere lieber spontan, lasse dem Leben und mir Luft. Es ergibt sich dann das meiste wie von selbst.
Morgens Kaffee im Zelt, es ist ziemlich bewölkt. Der "Cowboy" packt also sein Zeugs zusammen und reitet... äähhh wandert los. Es ist großartig. Egal in welche Himmelsrichtung Ich schaue, es sieht fast alles gleich aus, endlose, flache Landschaft die sich irgendwo im Nirgendwo verliert. Ich erspare euch viele weitere, nichtssagende Fotos.
Ich orientiere mich weiter nach Westen, das gehen angenehm leicht, es ist etwas windig und nieselt immer mal wieder. Also Regenhose, Handschuhe, Schirmmütze, Kapuze.
Ich erreiche einige Seen, eine Geländeerhebung führt daran vorbei. Hier finde Ich das ein oder andere Steinmänchen, ein Pfad ist aber auf meiner Karte nicht eingezeichnet. Die Farbenpracht, die Intensität und Vielfalt des Untergrundes auf dem Ich gehe faszinieren mich immer wieder. Es wirkt fast wie ein Traum, ein Märchen, in dem Ich unterwegs bin. Unwirklich.
Hier mache Ich erstmal Pause. Da es immer mal wieder leicht regnet stelle Ich das Zelt hin, das dauert keine fünf Minuten. Das ist echt Luxus für mich. Geschützt vor Wind und Regen, Kaffeetasse in der einen Hand, einen Keks in der anderen, meinen Gedanken nachhängend und die Landschaft bestaunen. So gefällt es mir.
Pause. Kaffee. Kekse.
Irgendwann die Bixit Packung komplett "reingestopft", kann also weitergehen. Bald erreiche Ich die Grenze des Nationalparks. Dort wird es erst etwas steinig, eher blockfeldartig, dann erreiche Ich die Piste die vom Fjord zum Suovvejávri führt. Hier treffe Ich auf einige kleinere Rentierherden. Als sie mich wittern ziehen sie sich zusammen und preschen davon, sicher mehr als hundert Tiere. Es ist sehr imposant, so viele Rentiere aus dieser Nähe habe Ich noch nie gesehen.
es wird steinig
die Piste kommt in Sicht
die Piste die vom Fjord ins Landesinnere führt, einige Rentiere sind zu erkennen
An der Piste etwas südlich steht ein großes Lawu, vieleicht von Hirten oder Rentierzüchtern, es scheint aber niemand dort zu sein. Ich gehe weiter nach Westen und die Landschaft ändert sich, die Vegetation nimmt zu, Ich komme dem Tal der Jakobselva näher. Die Birken haben gelbe Blätter, das Bodengeflecht ist tiefrot, die langen Gräser zeigen sich in verschiedenen Gelbtönen. Ich bin dermaßen begeistert, freue mich über die veränderte, lebhaftere und buntere Landschaft und steige überglücklich weiter ins Tal. Ich erreiche eine grasige, ebene Fläche zwischen einigen Birken mit Blick auf den Fluß. Mein Herz, und mein Bauchgefühl, flüstern es mir zu: hier bleibst Du. Und das tue Ich auch. Es ist glaub Ich erst Mittag, spielt aber für mich keine Rolle.
die Piste, Blick nach Süden, dort steht das Lawu
Blick nach Norden
einfach faszinierend
mal überprüfen ob Ich richtig bin
langsam nähere Ich mich der Jakobselva
die Vegetation nimmt zu
es wird farbenfroher, sieht richtig nach Herbst aus
die Jakobselva in Sicht
was für unglaubliche Farben
Birken im gelb-braunen "Herbstgewand"
Ich baue mein Zelt hin, hole ein paar Steine für eine Feuerstelle, suche ein bischen halbwegs trockenes Holz und mache ein Feuer. Äußere Wärme-Innere Wärme. Ich bin rundum glücklich und zufrieden und verbringe den Nachmittag am Feuer, mache mir etwas zu essen in der Glut, erkunde die Gegend, und genieße die friedliche, herbstliche Stimmung bis die Dämmerung sowie etwas Regen einsetzt. Was für ein schöner, erfüllender Tag.
mein Zeltplatz 34 im Tal der Jakobselva
Zuletzt geändert von Dotti; 05.06.2024, 22:15.
Kommentar
-
Tag 35: 18 km // 135 Hm rauf // 238 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Der 35. Tag meiner Tour, es ist der 26. September 2023 und beginnt während der Morgendämmerung wie immer-mit Kaffee. Der Duft erzeugt ein wohliges Gefühl des Glücks. Ich habe ab und an überlegt den Kocher nicht mehr mitzunehmen, aber nein-auf heißen Kaffee, darauf möchte Ich nicht verzichten. Es ist mittlerweile Ende September und Ich merke das die Tage kürzer werden, es also später hell wird. Mit gefällt es. Ich freue mich darüber wenn Ich "richtige" Tageszeiten erleben darf. Der Himmel ist grau und wolkenverhangen, dafür die Vegetation um so bunter, intensiver und farbenfroher. Herbstgefühle.
Nachdem Ich alles eingepackt habe mache Ich mich auf zur Jakobselva. Das Flussufer, das ganze Flusstal, begeistern mich weiterhin durch ihre Vielfalt der Vegetation, es wirkt wild, unberührt. Ist es natürlich nicht. Am Fluß stehen ein paar private Hütten, unverschlossen, Ich "linse" kurz hinein. Sauber, liebevoll eingerichtet, Transistorradio, die Federbetten aufgeschüttelt. Innerlich schüttel Ich den Kopf, denke an deutsche Großstädte. Dort undenkbar.
Naja, Ich lass die Gedanken Gedanken sein und geh mal zum Fluß, der Jakobselva. Und die ist ordentlich breit, hat viel Wasser und eine doch starke Strömung. Bis jetzt hatte Ich ja leichtes Spiel, aber das hier ist ein anderes "Kaliber". Ich lasse den Rucksack liegen und gehe unschlüssig hin und her, finde aber keine Stelle die mich überzeugt.
Ich überlegte doch mal die Crocs zu benutzen, entschied mich dann aber dagegen. Ein sicherer Stand in den Stiefeln und ein gut geschützter Fuß sowie der Wärmeerhalt sind mir wichtiger. Also Regenhose über die Trekkinghose, Gamaschen oben zugeschnürt und vorsichtig und langsam rein. An den Ufern noch harmlos wurde es bald deutlich tiefer, die Strömung zerrte an meinen Beinen. Ich stocherte vorsichtig voran, fand nicht immer einen sicheren Stand für meine Füsse, der Flussboden voller großer Steine. Mehrfach drohte Ich das Gleichgewicht zu verlieren. Obwohl Ich zwei Trekkingstöcke dabei hatte benutzte Ich bis jetzt fast immer nur einen, auch jetzt. Den zweiten hätte Ich jetzt gut brauchen können, aber dafür war es zu spät. Mehrfach musste Ich mit der "stocklosen" Hand im Wasser nach Halt suchen. Trotzdem Ich immer den Boden sehen konnte fand Ich mich immer wieder in Löchern zwischen den Steinen stehend, das Wasser fast bis zur Hüfte. Irgendwann erreichte Ich trotzdem das andere Ufer, Ich ging einfach erstmal weiter bis Ich realisierte wie grenzwertig diese Operation für mich gewesen ist. Ich setzte mich auf einen Stein und wartete erstmal ab und versuchte das einzuordnen. Denn das sind genau die Situationen die Ich eigentlich vermeiden möchte. Ich will nicht hinterher sagen: "Uff, grade nochmal gutgegangen". Das ist genau das, was Ich nicht will. Aber manchmal entwickeln sich Situationen eben anders und möglicherweise gehen einem je weiter man kommt die Optionen aus, den Point of return hat man hinter sich gelassen, es geht jetzt nur weiter. Zurück ist dann keine Option mehr.
Nun, jetzt saß Ich hier und hoffte auf einen Lerneffekt. Was würde Ich in Zukunft wohl anders machen? Eigentlich nicht viel. Eventuell es vieleicht gar nicht erst versuchen. Aber wenn, auf jeden Fall den zweiten Stock benutzen, grade wenn man ihn eh dabei hat. Das Risiko das etwas schief geht schien mir nicht besonders hoch. Was wäre schlimmstenfalls passiert? Ich wäre komplett nass geworden, wäre eine gewisse Distanz Flußabwärts getrieben worden und hätte wohl irgendwann das Ufer erreicht. Es gab Flussabwärts keine Wasserfälle, größere Stromschnelles die lebensgefährlich für mich geworden wären. So meine Einschätzung.
Ich saß also weiterhin auf dem Stein und checkte mal meinen "Trockenheitsgrad". Der eine Ärmel der Hardshelljacke komplett nass. Die Stiefel zum ersten, und letzten mal, auf dieser Tour mit Wasser vollgelaufen, Ich vermute das das Wasser sich von unten zwischen Gamaschenabschluss und Stiefel nach oben gedrückt hat. Trekkinghose komplett trocken, durch die Regenhose geschützt. Toll. Also Stiefel ausschütten, Socken auswringen und wieder anziehen, weiter gehts. Nach ein paar Metern habe Ich die Nässe nicht mehr wahrgenommen. Warme aber nasse Füsse sind für mich gut zu ertragen, das stellte Ich auch in den vergangenen Jahren immer wieder fest.
Weiter geht´s. Der Uferbereich war noch mit Sträuchern bewachsen, aber je höher Ich kam wurde es immer weniger und Ich erreichte wieder das offene weite Fjell. Da im Südwesten auf der Karte einige größere Feuchtgebiete eingezeichnet sind entschied Ich mich in Richtung einer Quadspur nordwestlich des Kjerringhaugen zu orientieren in der Hoffnung das diese mich halbwegs trocken durch diese Gebiete leiten würde. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Sie leitete mich-ja. Trocken-nein.
nur was für "echte" Quads. Oder entsprechend "bestiefelte" Fußgänger
Ach hier, eine Quadspur ist für Quads-nicht für "Fußgänger". Oder nur für die ganz "Harten". Ich suchte mir also meinen eigenen Weg. Der Spur folgend erreichte Ich die Bergebyelva, die aus Norden kommen Richtung Fjord fließt. Ich wollte ja eigentlich weiter Richtung Westen, dafür hätte Ich den Fluss hier furten müssen. Da aber auf der Karte weiter südlich eine Fahrspur durch den Fluß, also ein Furtstelle, eingezeichnet war, schob Ich die Furtung mal "auf die lange Bank". Wie sich später rausstellte-für immer. Da Ich auch gerne dem Fjord etwas näher kommen wollte war mir das so eigentlich erstmal ganz recht. Ich folgte also weiterhin der Quadspur am orographisch linken Ufer der Bergebyelva nach Süden.
hier erreichte Ich die Bergebyelva
Nach einigen Kilometern erreichte Ich mehrere Jagdhütten und traf dort auf einen Bären. Also ein Bärenfell. Das hing vor einer der Hütten an einem Haken. Keine Ahnung seit wann, oder wie lange. Sehr imposant, und etwas furchteinflössend. Ich bin ja nun auch knapp zwei Meter groß, aber das Tier schien deutlich größer gewesen zu sein. Die Haut mehrere Zentimeter dick. Das Fell ganz dicht und borstig. Ich wusste gar nicht das es hier anscheinend noch Bären gibt, oder eher gegeben hat.
Ich ging weiter und machte nach der "Bärenbegegnung" erst mal Pause. Tat richtig gut, hier im Nirgendwo den Kocher auf dem bunten Untergrund anzuschmeissen, Kaffee zu trinken und Kekse zu essen.
Weiter geht es auf der Quadspur, die sich weiter zwischen Birken durch den Sumpf Richtung Fjord schlängelt. Hier fand Ich auch wieder diese schönen Winterwegmarkierungen, die Ich auch schon in ähnlicher Form in Finnland in der Vätserin Wilderness Area gesehen hatte. Schön, mir gefallen die sehr.
Aber anscheinend nicht mehr zeitgemäß, ein Relikt aus verflossenen Zeiten, als die Menschen noch mehr Zeit hatten. Etwas weiter fand Ich einen Stapel von ganz normalen Markierungsstangen die wohl erst vor kurzem hier angeliefert worden sind. Wie langweilig, aber wohl leichter zu handhaben. Alles muss ja heute schnell, effizient und durchoptimiert sein.
Ich erreichte etwas weiter die Abzweigung die Richtung Fluss zur Furtstelle führt. Ich ging hin und besah mir die Sache, hier wollte Ich eigentlich durch. Aber ein Blick reichte und es war klar-hier geht nix. Die Bergebyelva hat hier schon so viel Wasser, fließt flott und sieht richtig tief aus. Nicht mal mit einem Quad würde Ich mir das zutrauen. Also Ich als Bewohner einer deutschen Großstadt. Für einen Norweger wär das sicher kein Problem. Alltag.
So bleibt mir nicht anderes übrig als wohl bis zum Fjord nach Süden zu gehen. Das tue Ich auch. Gerne. Und freue mich drauf. Ich verlasse die Quadspur und wander weglos am Ufer entlang. Und dort ist es richtig schön. Bald darauf stoße Ich auf einen Tierpfad der mich am Steilufer hoch über dem Fluss zu meinem nächsten Zeltplatz führt, meinem Camp 35.
Ein schöner Platz. Hier fühle Ich mich sehr wohl. Das Zelt ist schnell aufgebaut, Ich gehe etwas weiter und hole Wasser, koche was und überdenke was Ich heute erlebt habe. Bin sehr Dankbar das Ich gesund, "vollgefuttert" und glücklich hier bin und nehme mir vor in Zukunft noch besser auf mich aufzupassen und hoffentlich weiterhin gute Entscheidung, trotz gewisser Planlosigkeit, zu treffen. Wird schon werden. Ich bin ja eher Pessimist und Zyniker-aber in dem Fall Optimist.Zuletzt geändert von Dotti; 06.06.2024, 10:35.
Kommentar
-
Tag 36: 19 km // 306 Hm rauf // 317 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Heute ist der 27. September 2023, der Tag 36, und der vorletzte auf Varanger. Morgens ist es nach wie vor bewölkt und sieht nach Regen aus. Ich trinke Kaffee, und freue mich über die roten Farbtupfer in meinem "Türbereich".
Nachdem Ich alles erledigt habe was der Mensch eben so macht, im Alltag und auf Wanderungen, kann`s weitergehen. Weglos folge Ich dem Ufer der Bergebyelva, teils auf Tierpfaden, ab und an scheint sogar die Sonne und taucht die Landschaft in ein goldfarbenes Licht. Eine schöne, warme Herbststimmung erfüllt mich und lässt mich immer langsamer gehen und jeden Schritt genießen. Es gibt hier so viele schöne Zeltplätze, das werde Ich mir merken falls Ich wiederkommen sollte. Bald kommt der Fjord in Sicht, tiefblau. Bevor Ich dort ankomme quäle Ich mich durch unübersichtlich, steiles und zugewuchertes Gelände. Da wäre Ich mal besser wieder zurück zur Quadspur gegangen. Aber Ich mags ja auf die "mittelmäßig-harte" Tour. Italienische Wanderwege kommen mir in den Sinn. Das relativiert das ganze "geackere".
Ich erreiche den Fjord bei Bergeby, ein paar Häuser stehen dort, ein älterer Herr der an seinem Hause arbeitet winkt mir zu. Hier kann Ich auf der E75 die Bergebyelva endlich "queren". So steht meiner Wanderung nach Westen erstmal nix weiter im Weg. Nach ein paar Metern, kurz vor Nesseby biege Ich wieder nach rechts auf eine Piste ab die Richtung Stadion führt, Ich möchte wieder etwas ins Landesinnere vorstoßen. Ein Fahrzeug kommt mir entgegen. Hier Quads-in deutschen und anderen Großstädten Roller.
Bald erreiche Ich eine grasige Abzweigung nach Links, in diese Richtung will Ich ja sowieso. Ist auf meiner Karte zwar nicht eingezeichnet, aber egal, wie gesagt, die Richtung stimmt. Scheint eine Loipe zu sein und ist angenehm zu gehen, ab und an kann Ich den Fjord sehen. Und bekomme einiges zu hören. Anscheinend führt die Abflugroute von Kirkenes hier entlang. Mehrfach donnern B737 über mich hinweg. Aber bald kehrt wieder Ruhe ein. Ich erreiche im "Blindflug", also Plan- und Kartenlos, einen See an dessen Ende sich sogar ein Unterstand, also ein Rastplatz, befindet. Wie schön. Da mach Ich doch gleich mal Rast, versuche mich an einem Feuer. Es bleibt bei einem Versuch. Trinke Kaffee, esse Kekse und freue mich nach wie vor über die ungeplante und jeden Tag sich aufs Neue so schön und interessant entwickelnde Tour die für mich so viel Unbekanntes parat hält. Kleine Abenteuer.
trotz leichem "nieseln" Zeugs auspacken und etwas lüften
Kaffee trinken-gehört bei mir bei einer Pause dazu
Irgendwann gehe Ich dann weiter, weglos. Mal treffe Ich auf Tierpfade, mal nicht. Ich gehe einfach immer weiter nach Westen. Auch ein Wegweiser kann mich weder beirren noch aufhalten. Mir gefällt es hier. Es ist so schön herbstlich, und riecht irgendwie auch so. Ich habe immer mal wieder schöne Ausblicke auf den Fjord im Süden, die baumbewachsene, eintönig wirkende, unendliche Landschaft die sich nach Norden erstreckt.
Blick nach Norden
der Meskefjorden, dahinter der Karlebotn
nichts kann mich aufhalten. Let`s go West! Aber Varangerbotn stimmt schon. "Leider" nur noch 12 KM
Blick nach Südwest Richtung Meskefjorden
die Álddajohka
Als am späten Nachmittag bereits die Dämmerung einsetzt und die Sonne sich immer öfter zeigt finde Ich einen schönen Platz an dem Ich bleiben möchte, dem Zeltplatz 36, oberhalb einer Flussschleife der Álddajohka. Ein schöner, herbstlicher Abend lässt den Tag ausklingen, Ich bin rundum zufrieden und glücklich.
Zuletzt geändert von Dotti; 06.06.2024, 13:02.
Kommentar
-
Tag 37:
6 km // 34 Hm rauf // 121 Hm runter vom Camp 36 bis Varangerbotn
©OpenStreetMapContributors
Heute ist der 28. September 2023, der Tag 37 meiner Wanderung. Varangerbotn werde Ich heute Mittag erreichen und damit ist meine Rundwanderung über die Halbinsel abgeschlossen. Für dieses mal. Ich denke, Ich habe einen guten und halbwegs umfassenden Eindruck dieser so vielseitigen und für mich sehr eindrücklichen, im positiven Sinne unspektakulären Gegend erfahren dürfen. Besonders beeindruckt haben mich die unterschiedlichen Landschaftsformen und Untergründe, die Vegetation die je nach Region so unterschiedlich ist, die Einsamkeit dieser fast menschenleeren Region, das es möglich ist die Halbinsel einfach so auf eigene Faust relativ einfach erkunden zu können ohne Wegen zu folgen, und natürlich durch die Länge der Tour den Wechsel der Jahreszeiten über mehrere Wochen zu erleben. Eine Region die meinem Drang nach Freiheit und Unabhängigkeit genau das gegeben und ermöglich hat: Freiheit und Unabhängigkeit. Dafür bin Ich sehr Dankbar.
Morgens giebt`s Kaffee-warum aber kein Bild? Ich hab keinen Dunst. Ist ja auch egal "Kaffeetassenbilder" gab`s ja nun wirklich genug. Bevor Ich meinen Rucksack packe gucke Ich mal was Ich noch so an Essen habe. Ich plane ja nie sondern mache den Rucksack immer bis Anschlag voll, egal ob Ich noch zwei Tage oder drei Wochen unterwegs sein werde, aber so ein gewisser Überblick ist ja immer gut. Und Ich hatte ja noch ein bischen was vor. In Varangerbotn wollte Ich ja einkaufen und meine diversen Powerbanks laden. Nächstes mal nehme Ich jedenfalls mein Solarpanel mit. Damit fällt wohl auch hier im Norden das suchen nach Steckdosen weg. Erhöht meine Flexibilität, meine Unabhängigkeit und meine Freiheit.
Ich packte also alles wieder ein und ging los, hinunter Richtung Fjord durch eine herbstlich geprägte Landschaft. Klar, ist ja Herbst. Erst weglos, dann stieß Ich auf eine Fahrspur die sich immer mehr zur Piste entwickelte. Nun folgte Ich der E75 nach Varangerbotn. Ist als Fußgänger nicht so toll aber es war wenig Verkehr. Ich hatte aber immer wieder einen schönen Blick über den Fjord. Erst kam das Altersheim, dann die "Tanke" in Sicht und schließlich stand Ich wieder vor dem Coop.
das "Aldershjem" von Varangerbotn
die Tankstelle voraus
das Hotel 8 Seasons
und der Supermarkt
Im Vorraum wo es warm und windgeschützt ist stöpselte Ich meinen Elektrokram an eine Steckdose und kaufte allerhand ein und packte alles in den Rucksack. Was nicht reinpasste hab Ich gleich gemampft :-). Während Ich also wartete das meine Powerbanks fertig geladen waren überlegte Ich wie Ich jetzt konkret vorgehen wollte. Ich hatte viele Ideen, aber Ich wollte etwas ganz bestimmtes auskundschaften. Schon seit Jahren habe Ich irgendwie die vage Idee von Kirkenes Richtung Südwesten nach Finnland zu wandern, östlich des Inarisees vorbei, immer weiter nach Süden. Ob das irgendwann mal passieren wird ist mehr als fraglich, wegen Krieg und sonstwas. Aber die Region südwestlich von Kirkenes, die wollte Ich dieses mal trotzdem gerne kennenlernen. Ich wollte heute Nachmittag mit dem Bus bis nach Neiden, also der Busstation Neiden Hotell, fahren und von dort meine Wanderung nach Kirkenes beginnen. Erst nach Südost, dann nach Nordost. Auf der Karte ist ein Wanderweg, wohlgemerkt kein Winterweg, eingezeichnet, der von Neiden in südöstlicher Richtung verläuft und von dem Ich mir versprach das er mich durch die Sümpfe die sich dort befinden führen würde bis Ich das steinige Fjell erreichen würde. Soweit erstmal die Grundidee.
Nachdem also alle Powerbanks voll bestieg Ich den Bus der mich nach Neiden bringen würde. Außer mir waren nur vier Schulkinder an Bord die alle bald ausstiegen. Ich war der einzigste Fahrgast. In Neiden Hotell stieg Ich aus, stellte meinen Rucksack ab und schaute dem Bus hinterher. Schien recht einsam hier zu sein. Auch kein Verkehr. Nix. Das Hotel verrammelt und verlassen.
2 km // 34 Hm rauf // 15 Hm runter von Neiden Hotell bis Camp 37
©OpenStreetMapContributors
Ich schulterte also meinen Rucksack und machte mich, noch "wohlgemut", auf die Socken, besser gesagt auf die Suche. Nach dem Weg, Denn dieser fand sich erstmal nicht. Ich folgte einer kleinen Zufahrtsstraße, Handy in der Hand und fand mich auf einem Bauhof wieder. Nach etlichem hin und her zwängt Ich mich etwas genervt durch ein Gebüsch wo der Weg sein sollte. Und tatsächlich, irgendwas "Wegartiges" tat sich vor mir auf. Allerdings eher Bach als Weg. Also Sumpf. Und zwar so richtig. Was mich etwas irritierte war das "Stop-Schild" was sich mir in den Weg stellte. Ich wurde etwas nachdenklich und hatte ein eher ungutes Gefühl. Was das jetzt bedeutete, ob das nur für den Scootertrack im Winter gilt, Ich hab keine Ahnung.
Ich ging einfach mal weiter, laut meinen Handy war Ich auf dem richtigen Weg. Und es war ordentlich beschwerlich, jeder Schritt eine irre Kraftanstrengung, bei jedem Tritt sank Ich bis zum Schaftende der Stiefel ein. Dann wieder Stiefel rausziehen und den nächsten Schritt ansetzten. Nein, so konnte es nicht weitergehen, in dem Tempo würde Ich außerdem in Zeitnöte kommen, und das wollte Ich auf keinen Fall. Ich änderte die Richtung und kletterte irgendwo hoch um mir von dort einen Überblick zu verschaffen, traf auf eine Stromtrasse der Ich folgte bis Ich halbwegs trockenen Grund erreichte. Von oben sah die Gegend die Ich mir vorgenommen hatte nicht wirklich besser aus. Mir wurde klar das das so nix wird.
Ich steuerte einen Funkmast in der Nähe an, dort wollte Ich mir einen Platz suchen und morgen der Fahrspur runter zur Straße folgen. Das tat Ich auch und baute mein Zelt in der Nähe auf mit Blick auf die E6 und den Näätämöjoki der hier auf der norwegischen Seite Neidenelva heisst und den Ich ja schon vor einigen Wochen kennengelernt hatte.
Ich lag also ziemlich erledigt nach diesen anstrengenden paar Metern heute im Zelt, hatte ordentlich was gegessen und döste so vor mich hin, es war mittlerweile schon dunkel geworden, da hörte Ich ein "brummen" und bald darauf streifte ein Lichtstrahl mein Zelt. Was war denn jetzt schon wieder los? Tatsächlich, ein Quad quälte sich die Fahrspur hoch und fuhr direkt auf den Funkmast zu. Es war schon etwas gespenstisch, es war mittlerweile acht Uhr abends. Eine Person mit Kopflampe stieg ab und machte sich in dem Häuschen das dort stand zu schaffen, fuhr aber nach einer halben Stunde wieder ab. Vieleicht ein Techniker. Mich hat er anscheinend nicht wahrgenommen. Naja egal, allerdings war Ich jetzt hellwach. Ich schaute noch ein bischen aus dem Zelt Richtung Neiden und sah den wenigen Autos mit ihren Lichtern zu. Irgendwann schlief Ich wohl ein.Zuletzt geändert von Dotti; 06.06.2024, 16:17.
Kommentar
-
Tag 38: 12 km // 310 Hm rauf // 371 Hm runter
©OpenStreetMapContributors
Hier mal ein Überblick über die Route der nächsten Tage:
©OpenStreetMapContributors
Der 38. Tag bricht an, der 29. September 2023. Mit Kaffee, diesmal wieder mit Bild. Nachdem ich gestern so richtig "stecken" geblieben war musste was anderes her. Ich würde die Wanderung einfach von Kirkenes, also von Hesseng, beginnen und eine Rundtour durch die Gegend machen. Das gefiel mir. Ich suchte mir eine Busverbindung, packte meine Zeugs und stieg die Quadspur wieder runter zur Straße der Ich zurück zum Neiden Hotell folgte. Mit dem Bus fuhr ich nach Hesseng. Einkaufen musste Ich ja eigentlich nichts mehr, tat es aber trotzdem, vermutlich irgendwelche "süssen Sachen".
Dann ging Ich los, erst durch eine Wohnsiedlung, dann auf einem Pfad stieg Ich schnell aufwärts und hatte bald einen schönen Blick zurück auf Hesseng, es war diesig und tröpfelte ab und zu, richtig schönes Herbstwetter, Flechten, Sträucher und Gräser hoben sich in ihrer farbenfrohen Pracht wunderbar vom grauen Himmel ab. Hier finden sich direkt auch Möglichkeiten zum zelten. Das merkte Ich mir, hier würde Ich in ein paar Tagen meine letzte Nacht im Zelt verbringen. Von hier erreicht man in einer halben Stunden die Bushaltestelle von der Ich dann zum Flughafen fahren könnte. Sehr schön.
Eigentlich wollte Ich der Fahrspur folgen die parallel zur Stromleitung in Richtung Sandnes führt, aber das Gelände ist so einfach zu begehen das Ich mich weglos betätigte. Erst mal nach Westen zum Punkt 156, dann am Sautjønna vorbei, an einer Vielzahl weiterer Seen. Was für ein Genuss, Immer wieder blieb Ich stehen und staunte, die Landschaft ist so anders, Ich wollte gar nicht wirklich weitergehen. Da es immer wieder leicht regnete stellte Ich mein Zelt hier hin und verkroch mich erstmal in den Schlafsack, trank Kaffee und verspeiste Kekse in "Hülle und Fülle", hatte ja ordentlich was eingepackt.
Nickerchen machen, Joseph Beuys hats gesagt, danach geht es weiter, nun Richtung Süden. Ich erreiche die Siedlung Sandness. Es ist so sauber dort, nirgends liegt Müll rum, die Häuser sind modern und in einem sehr guten Zustand, nichts scheint verschlossen, hier ist die Lebensqualität sehr hoch habe Ich den Eindruck.
Ich gehe zum See der hier Lillestrømmen heißt und überquere diesen auf der Brücke, dann gehe Ich runter zum See, hier könnte man sicherlich schön zelten, aber mir sind hier zu viele Fußabdrücke und Spuren von Fahrzeugen zu sehen, Ich denke hier wird ab und an einiges los sein. Aber südlich, auf der anderen Seite, das gefällt mir, aber da komme Ich erstmal nicht hin.
die Sandnesselva, furten unmöglich
Blick nach Norden, rechts vom See liegt Sandnes
gegenüber, auf der anderen Seite der Sandnesselva, wird in "längerer" Kürze mein Zelt stehen
Ich gehe am Ufer der Sandnesselva auf einem schönen Pfad Stromaufwärts und halte immer mal wieder Ausschau nach einer Möglichkeit zum furten, die sich aber nicht findet so das Ich doch einige Kilometer zurücklege bis Ich eine Brücke die zu einem Bergabbaugebiet führt erreiche auf der Ich den Fluß überqueren kann. Nun gehe Ich den ganzen Weg wieder auf der anderen Seite zurück, es dämmert bereits als Ich den See erreiche. Schön ist es, so habe Ich es mir gewünscht.
Ich stelle meine Zelt hin, hole mir Wasser. Es ist bereits dunkel als Ich mir meine Essen koche, meine letzte finnische Erbsensuppe die Ich noch hatte, mit frischen Zwiebeln, Knoblauch, etwas Wurst und Brot. Wunderbar. Es ist anscheinend Vollmond der nun mein Zelt beleuchtet und die Landschaft in ein mystisches, silbriges Licht taucht. Auf der anderen Seite des See sind die Lichter von Sandness zu sehen.
Kommentar
-
Zitat von Dotti Beitrag anzeigenIch wollte heute Nachmittag mit dem Bus bis nach Neiden, also der Busstation Neiden Hotell, fahren und von dort meine Wanderung nach Kirkenes beginnen. Erst nach Südost, dann nach Nordost. Auf der Karte ist ein Wanderweg, wohlgemerkt kein Winterweg, eingezeichnet, der von Neiden in südöstlicher Richtung verläuft und von dem Ich mir versprach das er mich durch die Sümpfe die sich dort befinden führen würde bis Ich das steinige Fjell erreichen würde.
Zitat von Dotti Beitrag anzeigenIn Neiden Hotell stieg Ich aus... Das Hotel verrammelt und verlassen.
Kommentar
Kommentar