Tag 6: Fr. 11.08. Rantserenmækhi – Es geht weiter mit... regen, regen, abwettern
Ich schlafe relativ lang und gut, auch wenn ich zwischendurch mal wach werde da mein Zelt etwas abschüssig steht. Doch das hatte ich in der Nacht einfach mit ein paar Kleidungsstücken "begradigt". Als ich aufwache prasselt es kräftig auf das Zelt. Wieder Regen… Dabei habe ich mich auf einen neuen SCHÖNEN Fjelltag und einen "Gipfelsturm" auf den Jetnamsklumpen gefreut. Ich drehe mich etwas genervt nochmal um, döse vor mich hin und warte ab was passiert. Nach einer gefühlten Ewigkeit regnet es immer noch, aber es hält mich aus „Gründen“ nicht mehr im Zelt. Ich ziehe mir die Regensachen an und stelle mich den Elementen. Rantserenmækhi zeigt sich kühl, sehr trüb und die Wolken hängen tief auf den Bergen. Ja das sind ja schöne Aussichten heute^^ Bei dem Wetter ist an einen Gipfelsturm auf den Jetnamsklumpen nicht zu denken. Schade, darauf hatte ich mich richtig gefreut…
Das lamentieren nützt ja nichts und ich verziehe mich wieder ins Zelt. Dort verbringe ich Stunden mit Frühstücken, lesen, Podcast hören und dösen während es in unterschiedlicher Intensität durchregnet. Zwischendurch repariere ich noch ein paar kleine Schadstellen an meinen ganz schön klammen Wanderstiefeln. Zum Nachmittag ändert sich das Wetter etwas. Der Wind weht zwar nun wieder etwas frischer aus Ost, dafür macht der Regen ein paar Pausen und wechselt auf den Niesel / kurze Schauer-Modus. In der ersten Regenpause drehe ich mein Zelt um, damit der Eingang auf der windabgewandten Seite liegt und ich versuche bei der Gelegenheit das „Gefälle“ etwas auszugleichen, was so semi-gut gelingt auf dem winzigen Flecken Zeltplatz. Während ich herumprobiere beobachte ich eine Gruppe von sechs Wandernden, die sich in Regensachen eingepackt entlang der Seen 972 & 971 nach Süden vorarbeiten.
Am späten Nachmittag beobachte ich beim Kaffee kochen einen älteren Wanderer, der ebenfalls entlang des Rentierzauns seine Route geht und der ca. 200m oberhalb von meinem Zelt pausiert und ebenfalls Wasser kocht. Der Herr nimmt jedoch keine Notiz von mir und ich habe keine Lust auf Konversation und überhaupt mich aus dem Zelt zu schälen bei leichtem Niesel. Kurze Zeit später fängt es wieder an zu regnen, der Wanderer bricht auf gen Ranseren und ich ziehe mich in meinen Schlafsack zurück. Es bleibt dann auch den restlichen Tag regnerisch, so dass ich mir zum Abendessen nur etwas warmes Wasser aufkoche und mir ein Real Turmat „Chana Masala“ zubereite. Das schmeckt ganz lecker wenn auch die RT-Portionen für mich meist etwas zu klein sind.
Nach dem Essen pausiert der Regen und ich schlendere ein wenig umher. Dabei betrachte ich meine botanischen Nachbargewächse. Es finden sich u.a. Rosenwurz, sternblütiger Steinbrech, irgendein Grasgewächs und mehrere Säuerlinge. Säuerling?! Passt zum Wetter und meiner aktuellen Stimmung… 🙄😑 Zur Aufhellung der Stimmung und als Zusatz zur kleinen Abendessenportion gibt es heute einen zusätzlichen Riegel Schokolade als Nachtisch. Das tut gut! *mjam*
Ein schöner Säuerling in direkter Zeltnachbarschaft
Sternblütiger Steinbrech, alpines Wollgras und irgendwelche mir nicht bekannten Gräser
Zelt mit Rantserenmækhi See 968, Rainesklumpen in den Wolken verschwunden
Kommentar