Wenn dies dein erster Besuch hier ist, lies bitte zuerst die Nutzungsbedingungen
durch. Du musst dich registrieren,
bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke dazu oben auf 'Registrieren', um den Registrierungsprozess zu
starten. Du kannst auch jetzt schon Beiträge lesen.
Aber sicher!
Eigentlich mag ich keine Stromschnellen und es kommt immer wieder zu netten Auseinandersetzungen mit meinen Kumpels,die gerne Plastik-kanus auf WW fahren.Die behaupten,dass ich unbedingt meinen WW-Schwierigkeitsgrad steigen muss,aber ich halte nicht viel davon.Ich habe Respekt /Angst vor WW.
Es sind quasi verschiedene Denkrichtungen : Meine Freunde betrachten das Paddeln als Sport,ich im Gegenteil als ein Mittel um zu dem Punkt auf der Landkarte zu gelangen,wohin ich gerne will. Sie fahren meistens populäre schwierige Flusse,die wild an sich sind,fliessen aber in einigermassen besiedelten Gebieten(z.B Altai oder Kaukasus) und ich... Ich versuche mich auf die Spuren des Grossen Robtrek zu stellen.Je tiefer in das Niemandsland,desto besser! Demetsprechend werden die Hindernisse,die auf dem Weg entstehen anders betrachtet: nicht als Fun oder Spass,sondern als Gefahr... und du wirst dir noch `zich Mal überlegen,ob du deinen Arsch in diese Stromschnelle einziehen lässt oder ist es sicherer (aber auch langsamer) sich irgendwie am Ufer durchzukriechen. Ein Overkiel(wie heisst das auf deutsch?) auf einem "toristischen" Fluss mit 10 Mann in Reichweite und einer Mobilenetzverbindung bzw.Autostrasse in der Nähe ist lustig,und dasgleiche irgenwo am Arsch der Welt mit 2-3 Freunden,die möglicherweise momentan 500-1500 m von dir entfernt sind und nicht helfen können und...und...und...und die nähste Siedlung liegt in 300 km ))) Dann ist das ein Ausnahmezustand! Sehr ernst.Wenn du das Boot verlierst mit all drum und dran? Oder irgenwo in der Stromschnelle hängen bleibst...
Tja,solch verschiedene Sichtweisen auf ein Ereignis,das unter Wassersportlern oft besprochen wird.
Klasse! Aus der Drohnenperspektive kommen die Landschaften so richtig effektvoll rüber. Erinnert mich sehr an die Clips von Podkorytov (alias hikikal) aus dem Putorana.
Er ist ja der Gründer dieser Mode auf solche Kurzfilme,die nur mit Musik vertont werden.
Wobei ich ja btw das Video zwar angeschaut habe, aber den Ton bei Outdoor-Videos eigentlich immer nach kurzer Zeit auf null runterregle. Die Vertonung ist nämlich ein bisschen eintönig, finde ich. Wahrscheinlich sind die jeweils tätigen Künstler (egal wer, egal in welchem Land, es ist sozusagen ein globaler Stil) der Meinung, sie hätten die genau passende dramatische Musik zur Landschaft gefunden. Aber das ist ungefähr so, wie wenn bei jedem Auftauchen einer Kirche auf dem Bildschirm ein Schwall Weihrauch aus der Tastatur quillt; das würde man ja irgendwann auch nicht mehr toll finden.
Ich mach´s mal kurz...
Der Fluss Chussowaja ist ein Klassiker im russ. Outdoor. Der Fluss ist einigermassen besiedelt und ist kein "wilder" Strom,sowohl im Sinne von WW,als auch im Sinne von "schwer erreichbar".Der Start der Tour lag in 600 m von der nächsten Eisenbahnstation entfernt und der Finisch genauso - dazwischen sind es rund 350 km. Menschen haben wir(5 Mann) jeden Tag gesehen. Mal mehr,mal weniger.
Der Fluss richtet sich von SSO nach NNW und quert das Uralgebirge von O nach W,verbindet somit Asien und Europa.Oder man kann sagen,dass er Jekaterinburg und Perm verbindet,wobei er durch die beide Städte direkt nicht fliesst.Der Chussowaja hat eine sehr lebendige und interessante Geschichte,da das Uralgebirge war(und z.T. auch bleibt) eine Schatzkammer Russlands(hier gibt es fast alle Bodenschätze ...von Eisen bis Diamanten und von Kupfer bis Gold etc.). Der Chussowaja diente als der natürliche und offizielle(Zoll) Weg von Sibirien nach Russland ungefähr seit 1700 bis1912. (Ja,ich mag diese Ausdrucksweise : Russland UND Sibirien 😁
Und betone es oft in Gesprächen mit "europäischen Russen". Die Geschichte ähnelt sich der deutschen über "Bayern ist ein kleines Land neben Deutschland",nur bei uns ist es eher umgedreht,wenn's um klein/gross geht 😀).
Die Vergangenheit des Flusses ist in vielen Büchern beschrieben,das ist unsere "amerikanische Ostküste" mit seinen "Indianer" und zahlreichen James Fenimore Cooper's, die diese abenteuerliche Gegend als Hintergrund für ihre Romane genuzt haben. Es war die Zeit der sogenannten "Eisernen Karawane" und des grossen Goldrausches. Und ich bin ja ein bekannter Geschichteliebhaber. Stückweise habe ich diesen interessanten Fluss schon ein Paar mal besichtigt,aber dieses Mal beschloss ich,ihn ganz zu passieren. Er ist selbstverständlich länger als 350 km,aber es sind die bergige Kilometern,die übrigen 250 km oben und unter der Strecke sind ganz öde und flach.
In 10 Tagen(30.04-09.05) haben wir diese 350 km durchgepaddelt. Oftmals bei Schnee ))) Und die Nachttemperaturen lagen immer unter Null,von - 4 bis - 10.Tagsüber +10 ...+15.
Es gab keine nennenswerte Abenteuer,alles war so wie ich es mag :
Die beste Tour ist die,von der du nichts zu erzählen hast )))
oder
Beste Abenteuer sind diejenige,die du vermieden hast ))
Das einzige war der Waldbrand,den wir tapfer 2 Stunden lang gelöscht haben.Erfolgreich glücklicherweise.
Chussowaja - ein Platz,wo man Geschichte mit Händen berühren kann.
„September 1724, am 8. Tag an diesem Ort, wurde dem Staatsrat Akinfiy Nikitich Demidov, der damals ein Adliger war, der Sohn Nikita, ein Staatsrat und Ritter von St. Stanislav, geboren. Dieses Kreuz wurde auf Wunsch seines 31. Mai 1779 an dieser Stelle aufgestellt.
Kommentar