Zitat von Robtrek
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Das Brot war übrigens nur ein abgewandeltes Rezept, das ich mir im Suntar-Chajata bei den Ewenen abgeschaut habe.. mit Hunger in der Taiga schmeckt eh alles gut ;)
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Zitat von Robtrek
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Mir ist ja damals zum Ochotskischen Meer fast das Gleiche passiert, als ich eines Abends nichtsahnend auf einem Nebenarm die Ketanda hinunter trieb und urplötzlich ein Bär aus dem Unterholz auf mich zu preschte. Da schaltete bei mir auch in Bruchteilen von Sekunden der Instinkt ein. Keine Zeit, keine Chance in so einer Situation ein Abwehrmittel einzusetzen, geschweige nachzudenken, was hier die richtige Reaktion wäre. Mein Instinkt entschied und ließ mich intuitiv das Paddel hochreißen und den Bären anbrüllen. Das hat ihn dann womöglich gestoppt, direkt an der Uferlinie - nur drei Meter von mir entfernt... Der hätte locker zu mir weiterrennen können, denn das Wasser war nur knie- bis oberschenkeltief. Durch die Strömung blieb ich auch nicht still auf einem Fleck, was den Bären am Ufer weiter animierte, mich im Fokus zu behalten. Ich vermied weiterzupaddeln, weil es wie Flucht aussehen könnte, zumal ich paddelnd ohnehin nicht entkommen wäre. Aber nur in einer Starre verharren und nichts machen (ohne Drohgebärde) hätte ihn wahrscheinlich nicht zögern und letztlich umdrehen lassen. Es war der einzige wirklich kritische Moment in meinem Leben, bei dem ich dachte, jetzt ist es vorbei.. daher kann ich deine Erfahrung gut nachvollziehen.
Mittlerweile bin ich der Überzeugung, dass man sich bestimmte instinktive Handlungen auch antrainieren kann. In meinem Fall waren es wohl die wiederholten Begegnungen mit aggressiven Hunden (auf Radtouren), die ich mit Drohgebärden stets erfolgreich auf Distanz halten konnte, anfangs als bewusste Reaktion, mit der Zeit auch intuitiv. Das funktionierte schließlich auch bei einem übermütigen Yakbullen in Kirgistan und zuletzt sogar bei Bärenbegegnungen in Tschukotka, wobei ich aber immer mit dem bepackten Rad eine massige Einheit bildete. Durch die wiederholten Erfahrungen hatte ich diese Reaktion verinnerlicht. Und da sie auch einen attackierenden Bären zurückgehalten hat, glaube ich, dass offensives Auftreten das letzte Mittel sein kann, einen angreifenden Bären zu verunsichern, damit er vielleicht doch noch ablässt von dem, was ihn angetrieben hat (falls es keine Chance gibt zu flüchten oder ein Abwehrmittel einzusetzen). Tot stellen wäre für mich keine Alternative.
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